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Stadt und Symbol: Die Bedeutung von Symbolen in

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1. Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 105 teilw Zit nach Salisbury H E S 125 hier sagt er auch Die Zahl sozial schlecht angepasster Jugendlicher ist sehr gro Das ist gewiss das Ergebnis vieler Faktoren aber auch dieses Einen dass dem jungen Menschen zu wenig Bewegungsspielraum angeboten dass er in einer berv lkerten Umwelt allein gelassen wird Wut auf das Bestehende bricht in gro er Wildheit durch ebenda Seite 39 f Es geht n mlich immer wieder um die Frage wie eine Kultur als spezifische menschliche Umwelt mit der Voraussetzung fertig wird dass die menschliche Triebnatur nicht definitiv mit einer Umwelt mit definitiv fixierten Objekten verzahnt ist Die Kulturen lehren solche befriedigenden Objekte zu finden sie verbieten den Zugang zu Anderen Die st dtische Welt mit ihrem verengten Eigenterritorium f r den Einzelnen verlangt erh hte Anpassung der Trieb u erungen Der berschuss an unges ttigter Aggressivit t kann gerade in diesem Milieu bedrohlich anwachsen es kommt in der Stadt demnach auf eine Entsch rfung eine Neutralisierung prim rer aggressiver Triebenergie und auf ihre Bindung an die intelligenten Zielbereiche besonders an Die berragende Bedeutung des Denkens in Kategorien der r cksichtsfreien Konkurrenz in unserer Umwelt zeigt aber an dass die Verwandlung der archaischen Aggressivit t in sozial geschmeidige die Rechte des Anderen anerkennende Aktivit t nur
2. Ein Kind lernt prim r mit seinen Sinnesorganen Objekte zu begreifen sich einen Begriff von etwas oder jemandem zu machen bevor es Dinge in denkender Weise begreifen kann 72 Abels H Stenger H a a O S 105 73 ebenda S 106 ebenda 70 In beiden F llen jedoch geht es um das Prinzip einen Zugriff zu Erfahrungsm glichkeiten zu haben Erfahrungen oder Vorstellungen von Objekten m ssen ihm bereits zur Verf gung stehen damit ihm eine differenzierte Beurteilung eines Objektes einer Situation eines Handlungsablaufes einer Interaktion o m glich wird Alles wovon das Individuum einen Begriff also eine Vorstellung hat ist gedanklich handhabbar Die Fertigkeit Objekte miteinander in Beziehung setzen zu k nnen ist eine Voraussetzung f r die Erkenntnis von Zusammenh ngen Strukturen und Funktionsprinzipien von Welt Symbolisiert werden Begriffe durch Worte die bisweilen nicht nur eine einfache Abstraktion darstellen sondern f r ganze Gedankenketten stehen So steht z B das Wort Essen nicht nur f r den Vorgang der Nahrungsaufnahme sondern vielleicht f r die Erfahrung dass alle Familienmitglieder gemeinsam um den Tisch sitzen und auch ber das sprechen was sie am Tag erlebt haben Symballein bedeutet etwas zusammenbringen das Symbol ist ein Sinn bild Alles wovon wir einen Begriff haben ist sprachlich symbolisiert oder kann sprachlich symbolisi
3. Betrachtet man ein Ding z B ein Haus so nimmt man es wahr wie es sich von dem Beobachtungspunkt darbietet an dem man sich gerade befindet Es erscheint als nahe oder entfernt wobei N he und Ferne in Bezug auf den Standort des wahrnehmenden Subjekts zu verstehen sind Der Beobachter kann es direkt vor sich haben oder es von oben von der Seite usw wahrnehmen Das Haus kann im hellen Sonnenschein im Zwielicht der D mmerung oder im Nebel gesehen werden In jeder einzelnen Wahrnehmung zeigt sich das wahrgenommene Ding von einer bestimmten Seite oder unter einem bestimmten Aspekt das hei t in einer einseitigen Darstellung Sie zeigt ihren Gegenstand durch Abschattung hindurch Um zu einer vollst ndigeren Erfahrung eines Wahrnehmungsdinges zu gelangen muss man ber die einzelne Wahrnehmung hinausgehen und versuchen weitere Wahrnehmungen dieses Dinges zu erhalten Das wahrnehmende Subjekt kann sich ihm n hern oder sich von ihm entfernen um es herumgehen oder es drehen sich f r das Eine oder Andere seiner Attribute interessieren es in seinen Einzelheiten betrachten es unter den verschiedensten Bedingungen beobachten usw So ergibt sich eine Vielheit von Wahrnehmungen die kontinuierlich ineinander bergehen Wie verschieden sie auch sein m gen so werden sie gleichwohl als Wahrnehmungen desselben Dinges erlebt welches sich als Identisches bald 5 Gurwitsch Aron 1959 a a O S 421 38 ebenda S 423 zit nach Husserl E C
4. Botschafterin der Gesellschaft Die prim re Form sozialen Verhaltens und interaktiver Beziehung erwirbt das Individuum als S ugling durch sie Stillen K rperkontakt d h die begl ckende Erfahrung der symbiotischen Verschmelzung mit der Mutter l sst das Kind sp ren dass es das wunderbarste Kind der Welt ist Es erf hrt um seiner selbst Willen wertvoll zu sein und geliebt zu werden In der ersten Aneignungsphase von Gesellschaft der prim ren Sozialisation lernt aber das Kind bzw der S ugling auch durch die erste Interaktionsperson Mutter auf einer einfachen vorsprachlichen Ebene einen wichtigen Aspekt der symbolischen Interaktion Die Wahrnehmung von Erwartungshaltungen eines Anderen Das kleine Individuum nimmt die unterschiedlichen Reaktionen der Mutter auf das eigene Verhalten wahr Dieses Verhalten ist zun chst von k rperlichen und emotionalen Grundbed rfnissen gesteuert wobei das Kind ab einem bestimmten Punkt merkt dass die Mutter auf die Bed rfnis u erungen und Verhaltensweisen situationsangemessen d h nicht gleichf rmig automatisch reagiert Das Kind erf hrt z B durch Tonfall Stimme oder Gestik dass das Herunterwerfen eines Balles etwas anderes ausl st als das Herunterwerfen einer wertvollen chinesischen Vase Es lernt den gleichen motorischen Impuls mit differenzierten Bedeutungen zu verbinden Die Reaktionen der Mutter wirken dem Handlungsimpuls des Kindes u U entgegen und vermi
5. Der Bildentstehung liegt im Grunde genommen eine Kreuzung der Blicke zugrunde Der franz sische Psychoanalytiker Jacques Lacan entwickelte das chiastische Modell der Blickverschr nkung Dabei w hlte er als Anschauungsmodell die Verschr nkung zweier Dreiecke welche er urspr nglich auch als Sehpyramiden bezeichnete Deren geometrische Plausibilit t verdeutlicht sehr anschaulich das Ineinander und Miteinander von Sicht und Ansicht Das Verh ltnis des Subjektes zur eigentlichen Erscheinung des Lichtes zeigt sich hier schon in seiner Ambiguit t Man sieht es brigens schematisch an den beiden Dreiecken die sich gegeneinander verkehren sobald man sie bereinander schiebt ein Beispiel f r jene Funktion der Verflechtung der Kreuzung des Chiasmus Abb 4 Linie und Licht Abb 5 Die Blickverschr nkung im Chiastischen Modell Jacques Lacans Objekt Bild image Geometralpunkt l Blick p Bild image u Subjekt der Lichtpunkt Schirm Tableau Schirm Vorstellung 4 Quellen Lacan Jacques Es stellt sich die Frage was unseren Blick anzieht welche Objekte uns ansprechen Das Subjekt agiert nicht indem es sich den Blick als eigenen Augpunkt einverleibt der Blick ist vielmehr etwas das ihm entgegenkommt Der Mensch sieht sich auf primordiale Weise angeblickt Es w re demnach missverst ndlich wollte man Sehen Wahrnehmung oder Auge mit dem Blick gleichsetzen Paris 1959 Kap Ill S 71 ff Berndt Heide
6. Dilthey W Doucet Friedrich Doucet Friedrich dtv Lexikon Eco Umberto Eliade Mircea Elias Norbert Erikson Erik H Eschenbach Ursula Hrsg Eschenbach Ursula Hrsg Eschenbach Ursula Hrsg Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole Leipzig 1986 Methoden geisteswissenschaftlicher P dagogik 2 Aufl M nchen Basel 1989 Die gegenw rtige Lage der Theorie der sozialen Schichtung In Dahrendorf R Hrsg Pfade aus Utopia M nchen 1967 a Homo Sociologicus K ln Opladen 1967 b Klinische Psychologie Dt Bearbeitung Hautzinger M 5 Aufl Beltz Psychologie Verlags Union Weinheim 1998 in Oppolzer S Hrsg Denkformen und Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft M nchen 1969 Traum und Traumdeutung M nchen 1988 Das gro e Buch der Traumdeutung Bindlach 1987 Konversationslexikon nach den lexikalischen Unterlagen von F A Brockhaus M nchen 1976 Einf hrung in die Semiotik M nchen 1994 Das Heilige und das Profane Frankfurt Insel 1998 ber den Prozess der Zivilisation Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen Erster Band Wandlungen des Verhaltens in den weltlichen Oberschichten des Abendlandes Suhrkamp 13 Aufl 1988 Kindheit und Gesellschaft Stuttgart 1973 Die Behandlung in der Analytischen Psychologie Therapeutische Konzepte der Analytischen Psycho logie C G Jungs Bd 2 Halbbd 1 Stuttgart 1979 Das Symbol im the
7. Forschungen hinsichtlich der Qualit t eines Bildes k nnen nicht nur unter dem Aspekt gesehen werden wie sehr es dem Menschen Orientierung in seinem Lebensraum vermitteln kann Die Beschr nkung auf visuelle Wahrnehmungskomponenten wie Identit t und Lynch Kevin a a O S 18 So muss also bei einem Bild das den Zweck des Hinausgehens veranschaulichen soll notwendig eine T r als deutlich von anderen unterschiedene Wesenheit erkannt werden und ihre r umliche Beziehung zum Beschauer sowie ihre Bedeutung als Offnung durch die man hinausgeht m ssen klar ersichtlich sein Diese Eigenschaften sind im wesentlichen nicht voneinander zu trennen Das visuelle Erkennen einer T r h ngt eng mit ihrer Bedeutung als T r zusammen Lynch Kevin a a O S 18 f ebenda S 19 ebenda 138 Struktur Einpr gsamkeit und Bildpr gekraft steigernde Elemente klammert wesentliche Wechselbeziehungen zwischen Au en und Innenwelt aus die ber den Parameter Bedeutung erschlie bar w ren Ein inneres Bild der Umgebung formen zu k nnen ist eben nicht nur Folge eines inneren Lernvorganges sondern auch das Ergebnis eines analytisch hermeneutischen Prozesses In der Einpr gsamkeit der drei von ihm untersuchten St dte er ffneten sich Unterschiede obgleich die Personen alle so etwas wie einen Prozess der Anpassung an ihre Umgebung durchgemacht hatten Bestimmte Eigenschaften z B freie Pl
8. Lowenfeld M in Mitchell Rie Rogers Friedman S Harriet S 33 vgl Rasche J rg a a O Berlin 1992 S 67 zit nach Lowenfeld Margaret Child Psychotherapy War and the Normal Child Selected papers of M Lowenfeld Hrsg v Urwin Cathy amp Hood Williams John Free Association London 1988 S 80 Lowenfeld Margaret Die Welt technik in der Kinderpsychotherapie in Biermann Hrsg Handbuch der Kinderpsychotherapie Ill S 442 451 1976 195 dadurch wieder r ckg ngig gemacht werden dass man ihre Elemente aussondert und sie in geeigneteren Zusammenh ngen neu gruppiert Eine solche Aussonderung die in gemeinsamer Arbeit von Kind und Therapeut mit Hilfe des vom Kinde gebauten Materials vorgenommen wird verursacht ein Freiwerden von Energie in dem Kinde Diese Energie findet dann Ausdruck in lustvollem Experimentieren mit Sinneserlebnissen und die Geschicklichkeit das Verst ndnis und die Lustempfindungen die durch diese Experimente erreicht werden f rdern die Entwicklung des kindlichen Ich und das Vertrauen in die Integrit t dieses Ich Dieses innere Netzwerk bezeichnete sie als clusters eine Synthese von Sinnes Erfahrungen und Wahrnehmungserlebnissen die sich aus verschiedenen Zeiteinheiten zu kleinen Ganzheiten herauskristallisieren k nnen Diese Vorg nge verlaufen im primary system Diesen Ausdruck m chte ich so bernehmen um Verwechselungen mit dem Prim r System der Psychoan
9. C G Jung G W Bd 7 a a O S 12 Das Symbol bietet sich an zur Bewusstwerdung aber es zwingt nicht Das Ich Bewusstsein 25 26 91 gedeutet werden sonst w re es kein Symbol sondern ein Zeichen o Es vereinigt viele differenzierte und auch gegens tzliche Standpunkte Seine Beschreibung ist mit einem sprachlich sekund ren System nur unzureichend erfassbar Jeder rein rationale Deutungsversuch k nnte das prim re Geschehen au er Acht lassen Um also zu einer ann hernd authentischen bersetzung zu gelangen sind auch unbewusste Faktoren mit einzubeziehen In der Regel gelingt die Entschl sselung des Symbols mit Hilfe der Assoziation oder der Amplifikation Das besondere und spezifische Kennzeichen eines Symbols ist seine Vielseitigkeit Es bietet f r seine Deutung und Bedeutung sowohl kollektive wie individuelle Assoziationen und weitreichende Amplifikationen Mythen M rchen usw aber auch bedeutungsvolle aktuelle Sachfakten an Gerade hierin liegt seine dynamische in einem Prozessgeschehen eingebettete Bedeutung und G ltigkeit Das psychische Symbol verweigert sich jeder Einseitigkeit bzw Eindeutigkeit aber es enth lt immer den Sinn und die finale Bedeutung f r den Symboltr ger Ein Bild Traumbild aktive Imagination ein Wort eine Geste kann immer dann symbolisch verstanden werden wenn es mehr enth lt als spontan erfassbar Symbolische Ph nomene signalisieren immer inneres Prozessgeschehen
10. Es kommt sozusagen zu einer Abspaltung von k rperlich emotionalen sie die Psychotherapie und Tiefenpsychologie in den vier gro en Neurosenformen der Schizoidie der Depression der Zwangsneurose und der Hysterie beschrieben hat Riemann Fritz 1987 a a O S 20 7 ebenda S 49 7 Folgende Symptome sind gem Riemann typisch Riemann Fritz 1975 a a O S 10 f Au enseitertum Feindlichkeit gegen ber der Gesellschaft oder zu bestimmen sozialen Schichten radikale Standpunkte hinter denen man Bitterkeit Entt uschtheit und Hass versp rt Bei aller Verschiedenheit der Symptome fielen Riemann immer wieder folgende Z ge auf Ausgepr gte Egozentrik Mangel an Liebesf higkeit geringe Einf hlung tief verankertes Misstrauen breite Unsicherheit im mitmenschlichen Umgang Mangel an Lebensfreude Angst vor mitmenschlicher N he Jede Ann herung wird als Bedrohung empfunden Demgegen ber steht eine radar hnliche Wachheit und Beobachtungsgabe Die gef hlsm ige Bezogenheit wird durch Denkprozesse ersetzt Rational intellektuelle Seiten sind oftmals einseitig berwertig entwickelt Erf hrt das Kind dagegen in dieser Fr hstzeit die Welt als unheimlich und unzuverl ssig als leer oder aber als berrennend und berschwemmend wird es sich von ihr zur cknehmen abgeschreckt werden Anstatt 72 172 Empfindungen und einer berbetonung der Ratio Die kopfgesteuerten Pers nlichkeiten setzen ihren messers
11. Messer kreuzt Gabel f r Restaurant Man k nnte Messer und Gabel wahrscheinlich durch eine neue Abmachung ersetzen Einen Teller mit einem L ffel k nnten wir wahrscheinlich auch als Zeichen f r Restaurant akzeptieren Mit einem Zeichen wird nichts Hintergr ndiges abgebildet es handelt sich da um eine einfache Semiotik ist die von Ferdinand de Saussure im Rahmen seiner Linguistik entworfene Idee einer Semeologie bzw Semiologie worunter er eine Wissenschaft verstand welche das Leben der Zeichen im Rahmen des sozialen Lebens untersucht Ausgangspunkt hierbei war de Saussures zweigliedriges ausschlie lich an der menschlichen Sprache ausgerichtetes Zeichenmodell das einem bezeichnenden Laut oder Schriftbild Signifikant einen Vorstellungsinhalt das Bezeichnete Signifikat zuordnete Die Verbindung beider ist willk rlich arbitr r aber durch gesellschaftliche Konventionen f r jeden Sprachtr ger verbindlich Individuelle Interpretationen von Signifikanten werden somit ausgeschlossen K ster Thomas Semiotik Microsoft Encarta 99 Enzyklop die 1993 1998 Microsoft Corporation 2 Jung C G GW Bd 6 a a O 898 1 So stellt zum Beispiel ein Wasserfall Wesen und Abbildung der Energie schlechthin dar Denn ohne Energie g be es keinen Wasserfall dessen Wesen sie ausmacht dieses Wasser aber stellt in seinem u eren Sosein gleichzeitig auch eine Abbildung dieser Energie dar die sich o
12. Zauberer und Hexen Schl mpfe und Zwerge Science fiction Aliens Einschlie lich schrecklicher und Angst einfl ender Figuren Leute aller Zeiten verschiedener Rassen und sozialer Schichten Urmenschen Clowns und Musiker Soldaten und K nige Cowboys und Indianer Es sollte immer eine ausreichende Anzahl von Figuren angeboten werden um eine ganze Szene darstellen zu k nnen Miniaturen unterschiedlicher Kulturen Sowohl bei domestizierten wie bei wildlebenden Tieren ist es sinnvoll ganze Familien Vater Mutter Kinder sowie Tiere in unterschiedlichen Positionen zu haben 111 vgl die Ausf hrungen von Hegemann Grete Die Figurensammlung f r das Sandspiel In Zeitschrift f r Sandspiel Therapie Nr 2 Berlin 1993 S 63 f 217 Wilde und frei lebende Tiere Tiere aus Afrika Asien Australien aus aller Welt V gel Schlangen im Wasser lebende S ugetiere Fische Insekten Domestizierte Tiere Pferde K he Stiere Schafe Schweine H hner Hunde Katzen Pr historische Tiere Dinosaurier Fleischfresser und Pflanzenfresser Phantasietiere Drachen Einh rner Monster Gegenst nde Verkehr Fahrzeuge zu Land zu Wasser und zu Luft Milit rische und berufliche Transportger te Historische Transportm glichkeiten Ger tschaften Arbeitsausr stungen Ger te f r Haushalt und Landwirtschaft Musikinstrumente M bel Puppenhaus Badezimmer K che Schlaf und Wohnzimmer Verschiedenes
13. als psychogene berwiegend umweltbedingte Erkrankungen die eine St rung im psychischen und oder k rperlichen und oder charakterlichen Bereich bedingen Das psychoanalytische Verst ndnis sieht in den Neurosen unzureichende Verarbeitungsversuche unbewusster in ihrer Genese infantiler Konflikte oder Traumen Pers nlichkeits und Neurosenstruktur Der Mensch wird in seiner fr hen Sozialisationsentwicklung ber Spiegelungen durch Objekte gepr gt Auf chronisch schlechte Sozialisationsbedingungen reagiert das Individuum mit Anpassungs und Abwehrmechanismen die sich im Laufe der Zeit zu charakteristischen und dauerhaften Erlebens und Verhaltensmustern welche wir die Pers nlichkeit oder die Pers nlichkeitsstruktur nennen verdichten und verfestigen Erst wenn es sich um eine Struktur handelt die besonders anf llig f r eine neurotische St rung ist kann man auch von einer Neurosenstruktur sprechen Die Neurosenstruktur ist gewisserma en das Resultat der subjektiv erlebten und verinnerlichten fr heren Realit t einschlie lich der teilweise unbewusst gewordenen Defizite und Konflikte dieser Zeit sowie der dazu geh renden kompromisshaften Anpassungs und L sungsversuche Die Neurosenstruktur beinhaltet zwar die Disposition zu einer seelischen oder psychosomatischen St rung Sie kann jahrzehntelang gut kompensiert funktional und symptomfrei arm sein Dysfunktional und therapiebed rftig wird sie
14. als Ursache f r St rungen die im Verlauf dieser Experimente zu beobachten waren In einer Versuchsreihe werden den Probanden einhundert einzelne W rter genannt und die unterschiedlichen Reaktionszeiten bis zu einer assoziierten Antwort erfasst Verl ngerte Reaktionszeiten lassen sich h ufig mit einer Erinnerungsst rung erkl ren Im Assoziationsexperiment erfolgt oft auch ein zweiter Durchgang in dem h ufig die Antworten des ersten Durchgangs richtig und unmittelbar erinnert werden Bei einigen konfliktbeladenen Reizworten f llt jedoch die Antwort v llig aus Die Versuchspersonen sind nicht in der Lage schnell zu reagieren weil sich pl tzlich eine gro e Anzahl von Bildern und W rtern ins Bewusstsein gedr ngt hat von denen der Proband die Probandin kein passendes Wort f r die Reaktion h tten finden k nnen Ebenso kann sich auch die Reaktionszeit bei dem Objekt das auf den problematischen Begriff folgt verl ngern Der Proband ist so erkl rt das Verfahren die Zusammenh nge nicht in der Lage zu antworten zu reagieren weil seine Emotionen an die Assoziationen zum vorhergehenden Objekt gebunden sind Dies ist durchaus verst ndlich denn starke Affekte versammeln immer zahlreiche Assoziationen um sich und andererseits wird eine Ansammlung von Assoziationen immer von einem intensiven Gef hlston begleitet In manchen F llen haben Jacobi Jolande a a O S 49 92 vgl Neumann Erich Das Kind Z rich 1961 und N
15. fr hen St rungen werden um so eher auftreten je mehr sich Ablehnung und emotionale K lte im Erziehungsmilieu kombinieren In diesem Sinne ist die Formulierung von A Freud zu verstehen dass prinzipiell zwei Ausg nge von Entwicklungsst rungen m glich sind der Ausgang als Konflikt und der Ausgang als Defekt ebenda S 55 ebenda S 54 f Am Beispiel der Unerw nschtheit eines Kindes l sst sich gut zeigen dass diese im Prinzip schichtunabh ngig ist in der Realit t aber wegen der inkonsequenteren Antikonzeption in der Unterschicht wahrscheinlich h ufiger vorkommt 57 168 Protektive Faktoren Im Gegensatz zu Risikofaktoren gibt es auch Protektive Faktoren e Die dauerhafte gute Beziehung zu mindestens einer prim ren Bezugsperson e Gro familie kompensatorische Elternbeziehungen Entlastung der Mutter e insgesamt attraktives Mutterbild e Soziale F rderung z B Jugendgruppen Schule Kirche etc Neurosen k nnen aus einer nicht gegl ckten oder nicht machbaren Anpassung entstehen Die Einsch tzung spezifischer Fehlentwicklungen der Gesellschaft wird durch die Art des Selbst und Fremdverst ndnisses ihrer Glieder bewirkt In einer industriellen Gro stadtkultur haben wir es mit f r sie neurotischen oder einer Neurose vergleichbaren leib seelischen Fehlsteuerungen zu tun Psychoneurosen wie psychosomatische Erkrankungen werden dann undenkbar wenn ein Lebewesen mit sei
16. Auch hier spiegelt sich ein negatives fr hes Interaktionsgeschehen auf symbolischer Ebene wider Der ungestillte Hunger in der prim ren Objektbeziehung und die negativen Emotionen aus einer nicht gegl ckten Mutter Kind Beziehung werden ger cht durch Zerst rung und Ausbeutung der Mutter Erde 101 Peter J ngst fand heraus dass trotz mancher Gemeinsamkeiten jede Zigarettenmarke eine je spezifische landschaftliche Symbol Konfiguration aufweist die jeweils bestimmte K ufergruppen mit offenbar entsprechenden psycho dynamischen Strukturen anzusprechen sucht Camel Dschungel oder Buschlandschaft Stuyvesant u a die Weite des Luftraumes mit Wolken als fl chtigen Markierungen Elite gepflegte englische Parklandschaft mit der Herrschaftssymbolik des Schlosses diskret gespiegelt auf der K hlerhaube des Gef hrtes Gegen ber einer verst rkt auf m nnliche Wunschvorstellungen ausgerichteten Landschaftssymbolik z B von Camel oder Marlboro ist die Werbung f r leichtere Zigaretten h ufig auf Frauen ausgerichtet und in eine st rker kulturlandschaftlich orientierte Symbolik eingebettet wie z B bei der Marke KIM Die Frau bewegt sich m helos im st dtischen Verkehr J ngst P et al 1984 a a O S 47 102 J ngst P et al 1984 a a O S 33 103 vgl das Schema und die Ausf hrungen von Neumann Erich Die gro e Mutter Eine Ph nomenologie der weiblichen Gestaltungen
17. Br cke Treppe etc ein Zeichen zu entwickeln mit dem wir diesen Sachverhalt anderen Menschen mitteilen k nnen Planzeichenverordnungen veranschaulichen dieses Ph nomen 117 Eco Umberto a a O S 58 18 gl ebenda S 297 119 Das Ikon ist die stilisierte Abbildung eines Gegenstandes Emblem ein Zeichen das mit dem Gegenstand den es darstellt hnlichkeit aufweist Die Ikonologie untersucht als kunstwissenschaftliche Methode die Zusammenh nge von Bildinhalten von Kunstwerken auf der Grundlage der Ikonographie und deren Funktion innerhalb eines Bildprogramms oder eines bestimmten r umlichen Zusammenhangs vor dem Hintergrund eines bestimmten geistigen Gesamtkonzeptes Die Ikonographie befasst sich mit der bi Erforschung und Deutung der Bildgegenst nde in der Kunst Eco Umberto a a O S 297 145 Peirce definierte ein Zeichen als etwas das f r jemanden in gewisser Hinsicht f r etwas steht Das Objekt beh lt seine Funktion es teilt sie mit auch wenn es diese Funktion gerade nicht aus bt Der Gebrauch eines L ffels ist zun chst einmal die Erf llung einer bestimmten Funktion die Speise zum Mund f hren zu k nnen Doch hinter dieser Funktion wird eine kommunikative Funktion in Gang gesetzt Der L ffel teilt eine zu erf llende Funktion mit setzt eine bestimmte Art des Essens in Gang die sich von anderen unterscheidet auch wenn er gerade nicht gebraucht wird Ein Fahrrad macht eine bestimmte Form der Fortb
18. Erinnerungen Tr ume Gedanken von C G Jung Walter Verlag Olten 1971 Bildende Kunst als Symbol In Jung C G Der Mensch und seine Symbole Olten und Freiburg 10 Aufl 1987 S 243 Symbolischer Interaktionismus Von der Philosophie des Pragmatismus zu einer soziologischen Forschungstradition In K lner Zeitschrift f r Soziologie und Sozialpsychologie Jg 40 1988 Rollen und Interaktionstheorien in der Sozialisationsforschung in Hurrelmann K und Ulich D Hrsg Handbuch der Sozialisationsforschung Weinheim 1980 Macht und symbolische Raumbezogenheit als Bezugsgr en innerst dtischer Differenzierungsprozesse in der industriellen Revolution Kasseler Schriften zur Geographie und Planung Urbs et regio Bd 46 Kassel 1988 Innere und u ere Landschaften Zur Symbolbelegung und emotionalen Besetzung von r umlicher Umwelt Kasseler Schriften zur Geographie und Planung Urbs et regio Bd 34 Kassel 1984 Psychodynamik und Stadtgestaltung zum Wandel pr sentativer Symbolik und Territorialit t von der Moderne zur Postmoderne Franz Steiner Verlag Stuttgart 1995 Psychodynamik und Territorium Zur gesellschaftlichen Konstitution von Unbewusstheit im Verh ltnis zum Raum Band I Experimente zur szenisch r umlichen Dynamik von Gruppenprozessen Territorialit t und pr sentative Symbolik von Lebens und Arbeitswelten Kasseler Schriften zur Geographie und Planung Urbs et regio Bd 54 Kass
19. Lebensentw rfe treten 129 Beck Ulrich Risikogesellschaft Auf dem Weg in eine andere Moderne Frankfurt 1986 S 205 128 42 Individualisierung im gesellschaftlichen Umbruch feststellen die bewirkt dass der Einzelne aus vorhandenen traditionellen Strukturen herausf llt Ulrich Beck s Modell gliedert die Individualisierung in drei Komponenten Herausl sung aus historisch vorgegebenen Sozialformen und bindungen im Sinne traditionaler Herrschafts und Versorgungszusammenh nge Freisetzungs dimension Verlust von traditionalen Sicherheiten im Hinblick auf Handlungswissen Glauben und leitende Normen Entzauberungsdimension und womit die Bedeutung des Begriffes gleichsam in ihr Gegenteil verkehrt wird eine neue Art der sozialen Einbindung Kontroll bzw Reintegrationsdimension Dabei wird der Mensch zun chst aus den urspr nglichen sozialen st ndisch gepr gten Klassen herausgel st die sich historisch weit zur ckverfolgen lassen Diese Freisetzungen beziehen sich sowohl auf den Reproduktions als auch auf den Produktionsbereich In Individualisierungsprozessen der Moderne werden fr here traditionelle Abh ngigkeiten durch Klassenunterschiede und Familienzusammenh nge nicht wirklich au er Kraft gesetzt Sie treten in den Hintergrund und werden nur durch neue ersetzt somit ergeben sich immanente Widerspr che im Individualisierungsprozess In der fortgeschrittenen Moderne vollzieh
20. Menschen sind individuell und kollektiv darauf ausgerichtet auf der Grundlage der Bedeutung der Objekte zu handeln die ihre Welt ausmachen sagt Herbert Blumer Der Sandspielende w hlt Objekte deren symbolische Werte ihn ansprechen ihm eine verbindende Sinnbedeutung vermitteln Die Symbolik kann nur aus Sicht des Handelnden Sandspielenden interpretiert werden Der Gedanke eine rasterf rmige Diagnose und kausale Bedeutungsketten f r Symbole zu entwickeln ist eine Antithese zu Kalffs Methode Ich m chte hierf r ein Beispiel aus eigener Praxis geben Es zeigt wie schnell man auf eine falsche F hrte geraten kann wenn man den subjektiven Kontext nicht erf hrt Im Sand arbeitet eine Klientin begeistert mit einigen Figuren Farbiger und sagt ganz erstaunt Sie haben ja sogar Schwarze Diese Aussage k nnte in unserem Kulturkreis einen Analytiker in der Symbolamplifikation auf den Pfad nicht integrierter Schattenanteile bringen Die Klientin hat aber ihre gesamte Kindheit in Afrika verbracht sodass dieser Kulturkreis f r sie eine besondere Bedeutung besitzt Ohne diese wichtige biographische Information h tte die Gefahr einer Fehlinterpretation bestanden Sandbilder haben einen ganzheitlichen Ausdruckswert und es erscheint nat rlicher und erfolgversprechender sie in dieser Ganzheit zu lesen statt sie analysierend zu zerlegen Ein solcher Deutungsansatz verlangt Empathie Intuition und Erfahrung er ist damit we
21. Prim re Funktionen sind zu sekund ren geworden und die letzteren haben ihr Signifikat ge ndert die Gemeinschaftsideologie die aus dem Stadtnetz und dem Aussehen der Geb ude hervorgehen sollte hat anderen Anschauungen vom Leben in der Gesellschaft Platz gemacht Und das obwohl der Architekt in Bezug auf den Ausgangsentwurf nichts falsch gemacht hat Nur dass sich der Ausgangsentwurf auf ein System von sozialen Beziehungen st tzte das ein f r allemal als definitiv betrachtet wurde w hrend in Wirklichkeit der Wandel der Ereignisse die Umst nde in denen die architektonischen Zeichen interpretiert werden sollten ver ndert hatte und damit auch das globale Signifikat der Stadt als Kommunikationsfaktum Zwischen dem Augenblick in welchem die signifikanten Formen konzipiert wurden und dem wo sie empfangen wurden war genug Zeit vergangen um den historisch sozialen Kontext zu ver ndern Die Ver nderung des Zeitgeistes w hrend der Planungsphase oder zwischen dem Entwurf und der Umsetzung ist ein weitverbreitettes Ph nomen das insbesondere bei Planungsverfahren mit l ngerem Zeithorizont auftritt Der lange b rokratische Weg der Abw gungs Beteiligungs und Genehmigungsprozesse kann oft nicht mehr rechtzeitig flexibel modifiziert und an den neuen Kontext angepasst werden Daher m ssten die Planungsdisziplinen Formen finden die sowohl den augenblicklich verwandten Codes der Gesellschaft entsprechen als auch eine zuk nftige An
22. a a O S 152 Zwar stehen wir noch sehr am Anfang unserer Einsichten in die kollektiven zeitgen ssischen Arrangements aber wir haben doch immerhin erkennen und wissen gelernt dass die entscheidenden Grundlagen f r die sp tere neurotische Fehlentwicklung im ersten Lebensjahrf nft gelegt werden Sp ter kann er vieles selbst Aber bis er in die Schule kommt muss ihm das Milieu entgegenkommen Hier wird bis heute mehr zerst rt als man auch nur ahnt Deshalb unsere Anstiftung berall dort unfriedlich zu reagieren wo dem Menschen in dieser Zeit vermeidbares Leid geschieht Schwerste aus der Umwelt hereinbrechende Belastungen k nnen keine neurotische Fehlentwicklung erzeugen wenn sie nicht in dieser Fr hzeit durch Traumen und Dauerverkr ppelungen seelischer Art vorbereitet worden sind Ein aktueller Schock selbst sehr dramatisch erlebter selbst schmerzliche Verluste an n chsten Beziehungspersonen und mit ihnen endende Lebensgeborgenheit werden ad quat n mlich mit Angst Abscheu Trauer und Verzweiflung aber schlie licher berwindung des Schmerzes beantwortet wenn nicht das Selbst und Lebensgef hl in den fr hen Entwicklungsphasen bleibende Schw chungen erfahren hat ebenda S 152 Das Milieu des Kindes wird hinsichtlich seelischer Gesundheit immer in erster Linie durch die ihm nahe verbundenen Menschen bestimmt aber auch durch die M glichkeit sich ein Territorium der Aktivit t aneignen zu k nnen Kollidieren hi
23. ber Bord geworfen Neues wird universalisierend eingesetzt Heute liefert Stahl und Stahlbeton die Mittel zur Realisierung entsprechend den gegenw rtigen sozialen Erfordernissen Die Stadt wird somit zu einer Stadt des Maschinenzeitalters der rationalen Prinzipien von Gradlinigkeit Geometrie Zweck und Form In seinem Modell hat Le Corbusier die soziale Grundlage f r eine neue Stadt des Maschinenzeitalters mit jener Organisationsweise gro industrieler Produktion identifiziert die im Taylorismus und Fordismus nordamerikanischer Trusts als eine neue Form organisierter und rationaler berflussproduktion verk rpert schien In seinem Konzept f r die R ckf hrung der chaotischen Gro stadt in den Rahmen einer finiten Stadt wird die wiedergewonnene Einheit der Lebensvollz ge nur zu einer gesamtgesellschaftlichen Rationalisierung Es ist nicht nur eine rhetorische Geste dass er f r die Realisierung des Konzeptes eine Form staatlicher Organisation aufruft die der konomische Liberalismus zerst rt hat Le Corbusier fordert einen neuen Louis XIV Ein Hauptanliegen dieses st dtebaulichen Manifestes war die streng funktionelle Zoneneinteilung und Uhntergliederung der Stadt Der St dtebau kann nicht mehr ausschlie lich den Gesetzen eines willk rlichen sthetizismus unterworfen sein Seinem Wesen nach ist er funktioneller Natur Die drei grundlegenden Funktionen ber deren Erf llung der St dtebau zu wachen hat sind 1
24. insofern ab als die Philosophie der symbolischen Formen ber die technische Naturerkenntnis hinaus die Frage der Gesamtheit der geistigen Ausdrucksfunktionen zu beantworten sucht Daher ist f r Cassirer in logischer Fortsetzung der naturwissenschaftlich mathematisch physikalischen Ausgangslage das Symbol ein Ausdruck des Geistes Und da es in der Tat eine reine Aktivit t des Geistes ist die sich in der Schaffung der verschiedenen Systeme sinnlicher Symbole bekundet das dr ckt sich auch darin aus dass alle diese 5 Jung C G G W a a O Bd 6 823 S 509 Jacobi Jolande Die Psychologie von C G Jung Eine Einf hrung in das Gesamtwerk Frankfurt 1996 S 99 Cassirer Ernst Philosophie der symbolischen Formen Bd 1 Die Sprache erschienen 1923 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 5 unver nderte Aufl 1972 S 17 Wir greifen wieder auf den Begriff des Symbols zur ck wie ihn Heinrich Hertz vom Standpunkt der physikalischen Erkenntnis fordert und kennzeichnet Was der Physiker in den Erscheinungen sucht ist die Darstellung ihrer notwendigen Verkn pfung Die Begriffe mit denen er operiert die Begriffe des Raumes und der Zeit der Masse und der Kraft des materiellen Punktes und der Energie des Atoms oder des Athers sind freie Scheinbilder die die Erkenntnis entwirft um die Welt der sinnlichen Erfahrung zu beherrschen und als gegens tzlich geordnete Welt zu bersehen denen aber i
25. n mlich sich in seinem Verhalten sinnhaft auf andere zu beziehen Die Beherrschung der elementaren Grundmuster gesellschaftlicher Existenz werden vorausgesetzt wenn das Kind in die Schule kommt also in weitere und gr ere Gesellschaftsbereiche eintritt die au erhalb der Familie liegen 3 5 Sprache Interaktion und Symbolbildung Die F higkeit zur symbolischen Interaktion steht in engem Bezug zu fr hen Interaktionserfahrungen der prim ren Sozialisation Es stellt sich nun die Frage ob zwischen der Objektkonstanz der Autonomieentwicklung und der Sprach und Symbolbildung Zusammenh nge bestehen die f r die F higkeit zur symbolischen Interaktion entscheidend sind Kindliche Autonomie bildet sich wenn in den ersten Entwicklungsphasen die Basis daf r geschaffen wurde indem die symbiotischen Bed rfnisse des Kindes in der dyadischen Zeit mit der Mutter gestillt wurden Es bedarf eines internalisierten Bildes von Sicherheit und Geborgensein um diesen Ort der Sicherheit spendenden Mutter verlassen und die weitere Umwelt entdecken zu k nnen Das Kind ben tigt in der von M S Mahler bezeichneten Seperations Individuations Phase etwa vom 6 bis zum 36 Monat die Erfahrung einer selbstsicheren gefestigen und liebevollen Mutter d h dass es sich selbst ndig fortbewegen und entfernen darf ohne Angst haben zu m ssen die Liebe Schutz und Geborgenheit der Mutter zu verlieren Diese Erfahrungen bef higen es f r das w
26. r umliches Bewusstsein und r umliches Unbewusstsein und damit auch letztlich r umliches Verhalten Abgeleitet aus psychoanalytischen Theoriebest nden vgl u a Volkan lie e sich die Bedeutungszuweisung r umlicher Objekte ausgehend von der Mutter Kind Dyade aus menschlichen Interaktionen interpretieren Hinweise darauf wann und unter welchen individuellen lebensgeschichtlichen und gruppenspezifischen Bedingungen die symbolische Belegung landschaftlicher Elemente erfolgt k nnten u U Spielsituationen mit regressiven Thematiken erbringen 4 6 Zusammenfassung Das Symbol ist ein Sinnbild das uns auf tiefere Ebenen einer unsichtbaren Wirklichkeit hinweist Es l sst etwas im Menschen und in menschlichen Interaktionsprozessen Verborgenes ans Tageslicht gelangen Unter der kognitiv realen Wahrnehmungsebene existiert eine verschl sselte Ebene die es sorgf ltig zu ergr nden gilt wenn man sich den Bedeutungsgehalt von Lebenswelten und den sich in ihnen verortenden Interaktionsprozessen sozialen Handlungen oder Beziehungen erschlie en m chte Das Symbol geht im Verst ndnis des analytischen Paradigmas weit ber die diskursive Form von Symbolik hinaus es repr sentiert eine Ganzheit der Erlebens und Gef hlsvielfalt die mit Worten nur unvollst ndig ausgedr ckt werden kanne Die Analytische Psychologie sieht im Symbol eine wichtige Verbindungsfunktion von Sichtbarem und Unsichtbarem von bewussten und unbewussten Anteil
27. wie der Engl nder sagt und der Traum wurde mir zu einem Leitbild das sich in der Folgezeit in einem mir unbekannten Ma e best tigte Er gab mir die erste Ahnung eines kollektiven a priori der pers nlichen Psyche das ich zun chst als Spuren fr herer Funktionsweisen auffasste Erst sp ter bei vermehrter Erfahrung und zuverl ssigerem Wissen erkannte ich die Funktionsweisen als Instinktformen als Archetypen 4 Jaffe Aniela Hrsg Erinnerungen Tr ume Gedanken von C G Jung Olten 1971 S 163 3 ebenda S 164 f 261 8 7 4 Der Fall Dahl Die Bedeutung einer Wohnung im narrativen Interview Ich m chte abschlie end noch eine Fallanalyse Roswitha Breckners vorstellen die sich mit der individuellen Betroffenheit von B rgern durch st dtebauliche Sanierungsvorhaben auseinandergesetzt hat Auf Grundlage von narrativen Interviews und textanalytisch rekonstruktiven Auswertungsverfahren zeigt sie mit dieser empirischen Forschungsmethode wie das Sanierungsgeschehen als komplexes soziales Handlungsfeld in das Alltagsgeschehen von Bewohnern eingreift Kann der betroffene B rger in diesem institutionellen Geschehen noch autonom handeln gibt es Psychodynamiken die Entscheidungspunkte f r einen positiven oder negativen Ablauf setzen Die Falldarstellung l sst erkennen wie das Wohnen im Haus X sich mit biographisch lebensgeschichtlich aufgeladenen Konnotationen zu einem scheinbar kaum entwirrbaren Kn uel von
28. 1965 a a O S 17 zit nach Isbary 18 Mitscherlich Alexander 1971 Thesen zur Stadt der Zukunft Frankfurt am Main Suhrkamp S 100 in Fischer Manfred Stadtplanung aus Sicht der kologischen Psychologie Weinheim Beltz 1995 S 47 Slums k nnen Uhnterprivilegiertheit ausdr cken Vorst dte in denen sich kalt und lieblos die Blocks und 77 174 Traditionelle Stadtformen boten im Gegensatz zu Stadtbildern und Trabantenst dten der Moderne eine F lle von Blickpunkten eben ein abwechslungsreiches Ortsbild Gestaltungselemente durften noch unzentriert und nicht achsengebunden platziert werden es gab unregelm ige Strukturen und Verspr nge in der Baufluchtlinie Jeder Winkel bot die Gelegenheit etwas Neues zu entdecken die Stadt zeigte sich permanent in anderen Sichtwinkeln als vielf ltiger Lebensraum Moderne rationale Raster Siedlungen verm gen dieses Raumgef hl nicht mehr zu vermitteln und damit auch das urspr nglich durch Vielfalt gef rderte Neugierverhalten nicht mehr zu befriedigen Auf die Reizlosigkeit und Kontrastlosigkeit der Umgebung kann das Subjekt einerseits mit innerem R ckzug und oder mit einem bergro en Verlangen nach Reizen andererseits reagieren der Beginn eines Circulus vitiosus der in der Sozialpathologie enden kann Artikulleren kann sich dieser Bedarf u a in immer aggressiveren Sport und Freizeitbesch ftigungen die kompensatorisch den ultimativen Kick f r das in fr her Kindheit entstan
29. 8 vgl Mitscherlich Alexander 1971 Thesen zur Stadt der Zukunft Frankfurt 1971 S 79 vgl Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 13 ebenda S 142 f 39 vgl ebenda S 105 Schmals Klaus M 2001 a a O S 71 f 41 Erikson Erik H Kindheit und Gesellschaft Klett Verlag Stuttgart 1973 Diese Entwicklungsphasen enden nicht wie bei den bis dato blichen Modellen mit der Pubert t sondern E H Erikson vervollst ndigt den Lebenszyklus durch Stadien des Erwachsenalters 163 Individuums sind gem psychoanalytischem Paradigma die fr hen Phasen die im Vergleich zu den sp teren Phasen in sehr kurzen Zeitabschnitten aufeinander folgen Diese Phasen stehen untereinander in Beziehung sie bauen aufeinander auf Durch die Bew ltigung des sogenannten Kernkonfliktes der entsprechenden Phase wird eine neue Ich Qualit t erreichbar Das Modell geht von der Annahme aus 1 dass sich die menschliche Pers nlichkeit im Prinzip gem bestimmter Schritte entwickelt die in der Bereitschaft der wachsenden Person vorgegeben sind auf einen sich erweiternden sozialen Radius hin angetrieben zu sein seiner gewahr zu werden und mit ihm in Wechselbeziehung zu treten und 2 dass die Gesellschaft im Prinzip darauf eingerichtet ist dieser Aufeinanderfolge von M glichkeiten zur Wechselwirkung gerecht zu werden und ihnen entgegenzukommen und dass sie versucht das richtige Ma und die richtige Reihenfolge ihrer Entfaltung zu sichern
30. Betrachtung blind macht Ein Dach ist damit nicht l nger nur ein Element das zum Bedecken dient sondern es erh lt zu dieser Funktionalit t weitere Aspekte Objekte von Architektur St dtebau und Raumplanung werden in der semiotischen Perspektive im Raum zus tzlich als Ausdruck der Kommunikation betrachtet ohne von ihrer Funktionalit t absehen zu m ssen 5 7 1 Architektonische und Ikonische Codes F r eine semiotische Untersuchung kann man die Arbeitshypothese vorausstellen dass alle Kommunikationsformen als Sendung von Botschaften auf der Grundlage von Codes funktionieren d h dass jeder Akt von kommunikativer performance sich auf eine schon bestehende competence st tzt Nach Miller 1951 definieren wir als Code jedes System von Symbolen welches durch vorherige bereinkunft dazu bestimmt ist die Information zu repr sentieren und sie zwischen Quelle und Bestimmungspunkt zu bertragen In jedem Kommunikationsprozess existieren diese Regeln oder Codes die auf irgendeiner kulturellen bereinkunft getroffen wurden Der Code w hlt daher diskontinuierliche diskrete aus dem Kontinuum der m glichen Tatsachen ne Lynch Kevin a a O S 141 tlw zit nach Flanagan Thomas Amid the wild Lights and Shadows Columbia University Form Winter 1957 113 Eco Umberto Einf hrung in die Semiotik UTB 8 Aufl M nchen 1994 S 73 ae ebenda S 295 ii ebenda S 296 ebenda S 19 144 heraus
31. Das Resultat ist eine versagende Umwelt von jener vollkommenen Unwirtlichkeit gegen die nicht nur F Hundertwasser argumentiert hat Der Fonte Gaia Sienas ber hmter Brunnen am Piazza del Campo spricht mehr Besucher an als Brunnen aus Waschbetonelementen in Dortmund Frankfurt oder Berlin Die Denotation Wasserversorgung war urspr nglich die gleiche der h chst unterschiedliche Grad der Beachtung offenbart aber dass diese Brunnen mit sehr verschiedenem Reiz ausgestattet sind Sie verm gen nicht das Begehren des Betrachters auf sich zu lenken Offensichtlich sind mit den modernen Brunnen andere Konnotationen verkn pft als mit den historischen Zeitgen ssische ArchitektInnen St dteplanerIinnen und RaumplanerInnen kreieren offensichtlich neue Symbole oder verwandeln die alten und dr cken damit das Wertesystem einer ver nderten Stadt Gesellschaft aus Die Stadt Schwerte ein Mittelzentrum in der Ballungsrandzone des stlichen Ruhrgebietes hat schon seit l ngerem alle Brunnen im Innenstadtgebiet trocken fallen lassen und damit der Lebendigkeit des Stadtbildes erheblich geschadet Nach der letzten Wahl entschloss man sich zu einem weiteren symbolischen Akt Der Brunnen am Bahnhofsvorplatz der einst das Entr e die Visitenkarte der Stadt sein sollte wurde abgebrochen und durch ein sehr funktionales Toilettenh uschen ersetzt Eine solche symbolische Vorgehensweise bedarf m E keines weite
32. Deutung des von der Mutter Gemeinten wahr Es beginnt sich und sein Verhalten mit den Augen des Anderen zu sehen und erf hrt hierdurch den Standpunkt des anderen Menschen Unabh ngig von der Anwesenheit der Mutter kann es nun deren Verhaltensw nsche sich selbst mitteilen und eigenes Handeln auf diese Erwartungen beziehen Rollen bernahme im Rahmen der Prim rsozialisation bedeutet also nicht nur sich in einer andauernden Interaktion in den anderen hineinzuversetzen sondern die Perspektive der wichtigen anderen Menschen nach innen zu nehmen zu internalisieren Da das Kind im Verlauf der fr hen Sozialisation mehrere Andere kennenlernt k nnte man vermuten dass es zahlreiche Standpunkte in die Innenwelt bernimmt und keine eigenst ndigen Positionen entwickelt Das Individuum internalisiert in der prim ren Sozialisation aber nicht wahllos symbolische Handlungen und Erwartungen sondern nur signifikante Symbole von anderen Menschen die f r es wichtig erscheinen Diese Bezugspersonen hat G H Mead in seinem Theorie als signifikante Andere bezeichnet Es Die St rung wird auf l ngerfristig widerspr chliche Signale im Kommunikationsverhalten der Mutter zur ckgef hrt Dies ist z B der Fall wenn die Mutter auf der verbalen Ebene dem Kind positive Gef hle vermittelt Du bist mein liebes Kind die nonverbale Ebene aber Ablehnung durch peinlich genauen Abstand signalisiert Dies
33. Die T rschwelle symbolisiert die Grenzlinie zwischen der inneren privaten Sph re und der sog ffentlichen Au enwelt Um sie ranken sich zahlreiche Br uche Riten und Traditionen So muss die Braut ber die Schwelle getragen werden Einf hrung in das neue gemeinsame Heim Respekt zollen wir dem Hausbesitzer indem wir in der westlichen Welt den Hut abnehmen oder in der arabisch orientalischen Welt die Schuhe ausziehen In China muss der Hauseingang nach S den in Madagaskar nach Westen hin orientiert werden Der Ort der T r Schwelle ist der Ort vis a vis zur Au enwelt und wird in verschiedenen L ndern und Mentalit ten unterschiedlich positioniert Das nordamerikanische Haus sofern es sich als solches typisieren l sst hat zur Stra enfront keine Einz unung Es ist Teil des Stra enbildes und der Vorgarten mag als halb ffentlicher Raum angesehen werden Dies k nnte als Zeichen der amerikanischen Offenheit gegen ber Fremden interpretiert werden In England verschiebt die umgrenzte oft mit Hecken umfriedete Garteneingangsfront mit T rchen die eigentliche Schwelle vom Hause weg zur Grundst cksgrenze Ist dies ein Symbol f r eine gr ere Reserviertheit und Zur ckhaltung e Die Hausfassade Die Fassade repr sentiert die Persona die sch tzende Maske oder das Gesicht das ein Mensch aufsetzt um in verschiedenen Rollen der Welt gegen berzutreten In C G Jungs Viele Menschen begehren freilich nicht zu wissen was im
34. Diese Beschreibung greift das Bild eines geteilten zerbrochenen Gegenstandes der zusammengef gt werden muss um eine h here Bedeutung zu finden wieder auf Der Inhalt eines Symbols entstammt scheinbar aus unterschiedlichen Sph ren Der Teilbereich Sinn geh rt vornehmlich zum bewussten rationalen Bereich das Element Bild wird mehr dem unbewussten irrationalen Bereich zugeordnet Das Symbol vermag sowohl komplexe psychische Tatbest nde auszudr cken und bedeutet zugleich Trennung und Verbindung des Zertrennten Das Symbol umfasst also etwas das mit unserer Sprache einem Werkzeug der Ratio nicht vollst ndig oder ersch pfend ausgedr ckt werden kann Es spricht die Psyche in ihrer Ganzheit an d h Es verkn pft Sichtbares mit Unsichtbarem Bewusstes mit Unbewusstem Bekanntes mit Unbekanntem Hinter der kognitiv real wahrnehmbaren Ebene existiert offenbar eine tiefere verschl sselte Sinnesebene die es zu ergr nden gilt wenn wir uns einen tieferen Bedeutungsgehalt von Lebenswelten und den sich in ihnen verortenden Interaktionen Handlungen Motivationen Beziehungen etc erschlie en wollen Ob etwas ein Symbol sei oder nicht h ngt zun chst jegliche bildkr ftige sinnbildliche Aussage die auf ein Abstraktum verweist ohne wie die Allegorie willk rlich gesetzt zu sein als Symbol begriffen Tworuschka Udo Symbol Microsoft Encarta 99 Enzyklop die 1993 1998 Microsoft Corporation vgl Kast Vere
35. Durch den Prozess der Gestaltung von Materie mit den H nden verbindet das Sandspiel K rper und Geist materielle und seelische Ebenen Damit bietet es einen Weg an um der einseitigen Rationalit t der Dualisierung von K rper Leib und Geist auf therapeutischem Weg zu begegnen Es bekennt sich als hermeneutisches Verfahren bei der die Einzigartigkeit der sch pferischen Bildgestaltung d h die Einzelfallanalyse und subjektive Interpretierbarkeit im Vordergrund stehen 1 Jaffe Aniela Bildende Kunst als Symbol In Jung C G Der Mensch und seine Symbole Olten und Freiburg 10 Aufl 1987 S 243 193 7 2 Fundamente des Therapeutischen Sandspieles Die Wurzeln des Sandspiels gehen zur ck auf verschiedene Fachleute Theorien und kulturelle Traditionen Als urspr nglich f r Kinder entwickelte therapeutische Methode finden sich u a auch psychoanalytische Grundlagen nach M Klein und D Winnicott insbesondere aber die Ausarbeitungen der unmittelbaren Vorl ufer des Sandpiels n mlich der World Technique Margaret Lowenfelds und der Floorgames des englischen Schriftstellers H G Wells 7 2 1 Das St dtebauspiel H G Wells H G Wells verfasste 1911 ein wenig beachtetes Buch mit dem Titel Floorgames Er war sich offenbar seiner Erfindung nicht bewusst denn er erw hnte diese f r die damalige Zeit ungew hnliche Publikation nicht in seiner Autobiographie Er beschreibt wie er und seine zwei kl
36. Eine Disposition kann dann definiert werden als eine Regel die vom Handelnden internalisiert oder gelernt worden ist w hrend eine Erwartung definiert werden kann als eine Regel die in einem sozialen System institutionalisiert worden ist Diese Interaktionsregeln wendet der Handelnde auf Ereignisse an die er als Beispielsf lle erlernter und erfahrener Situationen erfasst Sein Agieren gleicht er auf Beispielsf lle von Handlungen ab deren Muster ihm wohlbekannt sind Der Handelnde behandelt also spezifische Ereignisse als Beispielsf lle von Situationen und konkrete Verhaltensweisen als Beispielsf lle von Handlungen Wenn soziale Interaktion dauerhaft und best ndig sein soll m ssen die verschiedenen Teilnehmer Situationen und Handlungen in gleicher Weise definieren denn sonst k nnten die Regeln nicht in der Weise wirksam werden dass sie ber Zeitabl ufe hinweg zusammenh ngende Interaktion hervorbringen k nnen Dieser kognitive Konsens wird so unterstellt das normative Paradigma dadurch erreicht und abgesichert dass die Handelnden ein System kulturell etablierter Symbole und Bedeutungen gemeinsam haben Der kognitive Konsens setzt demnach voraus dass allen Teilnehmern einer Interaktion die get tigten Handlungen Symbole und ihre Bedeutungen bekannt sind Dies w rde aber implizieren dass alle Menschen ber ein gleiches Symbol und Verst ndigungssystem verf gen was auch vor dem Hintergrund einer gro en kulturellen
37. Funktionalisten H Berndt erg nzt Alexander Mitscherlich hat diese Form der st dtischen Bodenverh ltnisse konsequent kritisiert indem er nachwies dass die heutigen St dte tendenziell nur f r erwerbst tige Menschen eingerichtet werden und die Bed rfnisse von konomisch nicht produktiven Bev lkerungsgruppen vor allem der Kinder und alten Leute vernachl ssigt und unterdr ckt werden Vgl Mitscherlich A 1965 a a O Berndt Heide a a O S 27 mit Bezug auf ihre Arbeit Das Gesellschaftsbild bei Stadtplanern ebenda S 28 Heide Berndts Beurteilung hat auch aus heutiger Sicht an Aktualit t nichts verloren Dass die st dtischen Beh rden sich diesen Tendenzen oft widerspruchslos beugen und sie teilweise sogar guthei en und f rdern liegt daran dass diese Beh rden zu finanzschwach sind um eigene Vorstellungen zum St dtebau sofern sie welche besitzen auch in die Tat umzusetzen Sie werden auch deshalb so oft zum stillschweigenden Kollaborateur privatwirtschaftlicher Interessen im St dtebau weil sie sich um nicht restlos vom stadtplanerischen Feld abgedr ngt zu werden durch Beratung mit den m chtigsten Interessengruppen einen Rest von Einflussnahme zu sichern versuchen Dabei bleibt jedoch die Position der stadtplanerischen Beh rden immer ung nstig Selbst wenn die Planungsbeh rden andere planerische Vorstellungen haben zwingt die Abh ngigkeit von den Gewerbesteuern gro er Betriebe und Unternehmen die
38. Grotjahn Hildegard Soziologie Eine Einf hrung f r soziale Berufe Freiburg im Breisgau Lambertus 1996 S 46 Mogge Grotjahn Hildegard Soziologie Eine Einf hrung f r soziale Berufe Freiburg 1996 S 46 Treibel Anette Einf hrung in soziologische Theorien der Gegenwart Opladen 1994 11 12 50 Handelnde auf den anderen antwortet und zugleich die Handlungen des anderen antizipiert und dies gilt auch wenn in situativer Einsamkeit gehandelt wird So ist jede einzelne und besondere Handlung ein Teil des Prozesses der Interaktion in den verschiedene Handelnde einbezogen sind die jeweils auf die Handlungen der anderen antworten Ich werde zun chst die Grundgedanken des normativen Paradigmas aufgreifen und dann anhand der Unterschiede zum interpretativen Paradigma die Grundz ge des symbolischen Interaktionismus darstellen 3 3 1 Das normative Paradigma In den soziologisch methodologischen Theoriebildungen zur Zeit Meads wird das agierende Individuum der sozial Handelnde einerseits als ausgestattet mit bestimmten erworbenen Dispositionen Einstellungen Haltungen bedingten Reaktionen strukturierten Bed rfnissen aufgefasst andererseits ist er bestimmten Erwartungen ausgesetzt die durch Sanktionen gest tzt sind Wir bezeichnen solche Erwartungen gew hnlich als Rollenerwartungen und wir benutzen den Begriff Status um einen strukturierten Satz von Rollenerwartungen zu bezeichnen der sich au
39. Hrsg Handw rterbuch des deutschen Aberglaubens Berlin New York de Gruyter 1987 S 1553 Cooper J C Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole Leipzig 1986 S 75 vgl B chmann Georg Gefl gelte Worte 31 Auflage Berlin 1964 S 417 vgl Archiv f r Kunde sterreichischer Geschichtsquellen 10 142 und Osenbr ggen Der Hausfrieden Erlangen 1857 3 236 Das Haus beinhaltet je nach Sozialisationserfahrung nicht nur positiv besch tzende Aspekte sondern auch negative Konnotationen internalisierter Bilder Eine Klientin assoziiert spontan dass das Haus auch ein Gef ngnis darstellen k nne Eingesperrt und Ausgeschlossensein Das Haus kann in lebensbedrohlicher Art und Weise einengen und zur Erstarrung f hren und zwar gerade dann wenn die Geborgenheit des Hauses f r etwas Letztes gehalten wird Der Mensch muss sich die Freiheit bewahren das Haus auch wieder verlassen und zu Neuem aufbrechen zu k nnen Das Haus ist in der Regel an seinen Standort gebunden Viele Menschen mit berstarker Bindung an Haus und Hof scheint es unbeweglich zu machen Der Theologe Hermann Kirchhoff stellt die negativen Aspekt folgenderma en dar Aber die unaufhebbare Ambivalenz des Hauses wird hier bereits deutlich Der Mensch kann sich in seinem Haus abkapseln my home is my castle seine Mauern k nnen von den anderen Menschen trennen der Mensch zieht sich auf sich selbst und seine Familie
40. Jung C G GW Bd 7 a a O 77 Fn 7 S 61 4 Jacobi Jolande a a O S 28 40 41 42 202 verlegt sein Interesse aus dem Subjekt auf das Objekt hinaus und strebt mehr nach allgemein g ltigen kollektiven Normen Wenn das unbewusste Gegenst ck durchbricht so setzen sich die introvertierten und subjektiven Faktoren mit Gewalt durch Damit kann aus dem positiv bezogenen mit aller Welt in Einklang stehenden Menschen zeitweise oder endg ltig ein egozentrisches kritisierendes misstrauisches Individuum werden e Der Introvertierte Einstellungstypus F r den introvertierten Einstellungstypus ist das Subjekt das psychologisch Wichtige Die Haltung gegen ber Objekten erscheint beim Introvertierten eher z gernd abwartend ja sogar ablehnend Es ist wie wenn er bef rchtete vom Objekt zu viel beeinflusst zu werden Er ist daher leicht versucht das Objekt und dessen Wirkung zu entkr ften indem er ihm seine subjektiven Gegebenheiten aufdr ngt entweder durch entsprechende Auffassungen ber das Objekt oder durch tats chliches Beherrschen Sofern beim introvertierten Typus die entgegengesetzte unbewusste Einstellung durchbricht wird durch die unbewusste Extraversion das u ere Objekt scheinbar berwertig Jedoch entsteht keine objektive Erfassung und Beziehungsnahme zu ihm sondern es wird berschwemmt mit Projektionen von subjektivem Material und ganz besonders mit Inhalten des kollektiven Unbewu
41. Klaus M Schmals beschreibt in seinem Modell der Dualisierung der Welt wie mit Beginn der Neuzeit die Aufspaltung von K rper und Geist in zwei relativ getrennte Welten erfolgte Die mit der protestantischen Ethik verkn pfte innerweltliche Askese lehnte nicht nur in ihrer rationalen berbetonung materiellen Genuss sondern auch K rperlichkeit und Gef hl ab Die Okzidentale Kultur orientiert sich folglich an naturwissenschaftlich mathematisch rationalen Grundprinzipien Die Dualisierung von K rper und Geist aus der die protestantische berwertigkeit des Geistes und die asketische Genussverweigerung die Minderbedeutung des K rpers hervorgeht zeigt sich in der Familienmaxime einer mir pers nlich bekannten traditionell protestantischen Familie die ber Generationen viele Pfarrer Geistliche und Akademiker Schmals Klaus M 2001 a a O S 34 gt Weber Max 2000 a a O S 122 f 5 vgl ebenda S 123 5 Schmals Klaus M 2001 a a O S 34 26 hervorbrachte Mit der Bildung ber dem Stand mit der Kleidung mit dem Stand mit dem Essen unter dem Stand Abb 2 Die Dualisierung der Welt Das bio Die he Mitel aller Veuget Modeme Past Modouue oist diea rano Mases In des Leurliitseu sda i N Quelle Klaus M Schmals unver ffentlicht Der franz sische Philosoph Mathematiker und Physiker Rene Descartes 1596 1650 der als erster systematischer Denker der Neuzeit gilt ha
42. Lorenzer Alfred Horn Klaus Architektur als Ideologie Frankfurt Suhrkamp 1968 S 33 Fn 47 Boehm Gottfried Die Wiederkehr der Bilder In Boehm G Hrsg Was ist ein Bild M nchen 1995 S 19 Lacan Jacques Linie und Licht in Boehm Gottfried Was ist ein Bild M nchen 1995 S 64 ebenda S 60 Lacan Jacques Was ist ein Bild Tableau In Boehm G Was ist ein Bild M nchen 1995 S 75 a A om 115 Auf diesem Wege siehe Abbildungen 4 und 5 etabliert sich eine Kreuzung der Blicke Der Schirm bildet den Ort der Vermittlung zwischen dem Betrachter und dem Betrachteten Der visuelle Impuls des Sehens vom Subjekt ausgehend kreuzt sich mit dem Angeblicktwerden dessen Ort in der Welt das abgespaltene Objekt a ist das gleichwohl auf das Begehren z B den Schautrieb zur ckgezogen bleibt Abb 6 Das chiastische Modell der Wahrnehmung nach Klaus M Schmals D i ee Beckahler Te Pr Verschr ukung Quelle Klaus M Schmals Das Begehren ist ein zentraler Begriff in J Lacans Konstrukt des Blickes und der Bildwahrnehmung Er beabsichtigt mit Hilfe dieses Theorieansatzes das Subjekt auf seine signifikante Abh ngigkeit zur ckzuf hren Mit ihm m chte er verdeutlichen wie das Subjekt vom Blickfeld gefangen gehalten wird und wie der Blick das Individuum steuert Ein Objekt blickt mich an me regarde Auf dem Felde des Sehens ist der Blick drau en ich werde erblickt das he
43. Postmoderne erkennt und vertritt war als M glichkeit schon von der Moderne entdeckt kam aber nicht zum Tragen Es ist bezeichnend dass auf einen Kant der inmitten der Neuzeit die Differenzierung von Rationalit tstypen schon sehr weit getrieben hatte die Einheitsprogramme des Idealismus folgten Die Moderne des 20 Jahrhunderts hat dann Finitismus Heterogenit t und Pluralit t zunehmend erkannt aber nur sporadisch zu realisieren vermocht Erst die Postmoderne macht sich an die breite Verwirklichung dieses neuen Sinnkonzepts Auch in Architektur und St dtebau wird klar erkennbar dass nicht mehr nur ein dominierender Stil wie z B in der Moderne das Zweckfunktionale eine Bedeutung der Ausschlie lichkeit erh lt und von daher Exklusion betreibt Postmoderne gibt als Ausdruck der pluralistischen Lebenshaltung anderen auch gegenl ufigen baulichen Tendenzen M glichkeiten zur Entfaltung Charles Jencks h lt die inkludierende Aufnahmef higkeit der Postmoderne f r eines der erstaunlichsten ja bestimmenden Merkmale der Postmoderne Sie schlie t die moderne Architektur und das Formale als m gliche L sungen ein W hrend die Moderne so exklusiv ist wie die Architektur Mies van der Rohes ist die Postmoderne so total inklusiv dass sie sogar ihrem puristischen Gegensatz einen Platz einr umt Postmoderne Architektur wendet sich gegen die Folgen der modernen Architektur wie sie von Le Corbusier W Gropius L Mies
44. Spiegel Fahnen Schirme Federn Kerzen mit Streichh lzern Feuer Faden Knetmasse Pfeifenputzer und weitere Materialien zum Basteln und Bauen insbes auch Naturmaterialien wie z B Steine Holz Glaskugeln Muscheln etc Symbole aus fernen L ndern sind erforderlich um z B unbekannte oder neue Aspekte der psychischen Entwicklung darstellen zu k nnen Andererseits m gen sie auch einen fehlenden Realit tsbezug charakterisieren Diese Auflistung von Miniaturen mag einen ersten berblick geben welche Figuren zur Erstellung eines differenzierten Umfeldes hilfreich sind Erfahrungsgem lassen sich nicht immer alle Figuren in einer beliebigen H ufigkeit vorfinden Rohmaterialien regen dazu an eigene Konstruktionen zu entwerfen Um verschiedene Symbolaspekte darstellen zu k nnen sollten nicht nur sch ne helle Gegenst nde und Figuren zur Verf gung gestellt werden Dunkle h ssliche b se Furcht erregende und besch digte Figuren k nnen u U Schattenbereiche in der Psyche zum Vorschein treten lassen Der Baum ein Symbol des Lebens kann Aspekte des derzeitigen Befindens ausdr cken So ben tigt man z B ppig bl hende B ume von Fr chten berquellende Obstbaumbest nde Orangenhaine Laubb ume mit gro en Kronen die uns den Rhythmus des Lebens und den Lauf der Jahreszeiten ank ndigen und Schutz konnotieren In 218 trockenen verdorrten W stenzonen dagegen berleben oft nur die Sukkulenten Palmen machen Ho
45. adoptierte Meinungen Gewohnheiten Einstellungen Lebensstile M a W Individualisierungen liefern die Menschen an eine Au ensteuerung und standardisierung aus die die Nischen st ndischer und familialer Subkulturen noch nicht kannten 130 Beck Ulrich a a O S 206 131 ebenda S 211 a ebenda S 212 43 Paradoxerweise f hrt gerade Individualisierung hierdurch zu _ Institutionalisierung institutioneller Pr gung externer politischer Gestaltbarkeit von Lebensl ufen und Lebenslagen Die sog Individualisierung l st den Einzelnen nicht nur aus traditionellen Lebenszusammenh ngen heraus Auch Massenmedien wie das Fernsehen vereinzeln den Menschen und unterst tzen diese Existenzformen Es entsteht das soziale Strukturbild eines individualisierten Massenpublikums oder sch rfer formuliert das standardisierte Kollektivdasein der vereinzelten Massen Eremiten vgl G Anders 1980 Man trifft sich sozusagen am Abend weltweit und schichten bergreifend am Dorfplatz des Fernsehens Von dort aus kann man Nachrichten und praktisch unendlich viele Ereignisse live erleben man ist damit gleichzeitig hier und in London New York oder Moskau Diese medienvermittelte Art der r umlich sozialen Doppelexistenz ist berkulturell und bernational und man kann sagen die entstehenden Lebenslagen weisen in ihrer Doppel rtlichkeit eine individuell institutionell schizophrene Struktur auf In der indi
46. bearbeitet werden k nnen Er berichtet dar ber dass fern stliche Symbole in europ ischen Sandspielprozessen unbewusst auftauchen und dass europ isch christliche Symbole auch in fern stlichen Sandspiel Prozessen verwendet werden In der Internationalen Sandspielforschung kreist die Forschung ebenso um Themen wie e Wie verl sslich ist die Sandspielmethode z B bei S Fujii 1979 e Abbildung von r umlichen Beziehungsmustern im Umgang mit Figuren z B bei L Kamp und E Kessler 1970 e Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Verwendung von Miniaturen z B bei L Kamp und E Kessler 1970 e Altersabh ngige Entwicklungen und Bez ge zu den Entwicklungsphasen Jones 1986 e Einfluss des Alters auf Spielkonfigurationen Kamp Ambrosius und Zwaan 1986 e Ergebnis Die Bilder der gesunden Kinder erschienen reichhaltiger voller und weniger mit Blockaden besetzt w hrend die Bilder der psychisch kranken Kinder weniger klar und scheinbar unvollst ndig waren e Diagnostische St rke bei der Beurteilung von Sandbildern Erwachsener Denkers 1985 mit Bezug auf Jones 1986 Die Diagnostische St rke ist nach G C Denkers zwar unumstritten allerdings kommt er auch zu dem Ergebnis dass Schlussfolgerungen auf die Verallgemeinerbarkeit bestimmter Symbole nicht zul ssig sind Eine grobe bersicht fasse ich mit Bezug auf R Mitchell und H Friedman hier zusammen 1 Mit dem Sandbild steht uns ein
47. ber lebhaft bev lkerten City Konsumentenrennstrecken und Bankenviertel pr sentieren sich nach Feierabend zunehmend verwaist das Stadtzentrum verlor verliert weitgehend seine urspr ngliche Funktion als Kern und Ort der Begegnung Traditionelle Formen und Nutzungsdiversit t wich weicht vielerorts der funktionellen Gleichm igkeit und Gradlinigkeit des Schachbrettmusters Das Kapital hat 18 Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 116 f Hier konkretisiert er diesen Sachverhalt noch folgenderma en Der Vergleich mit sehr fr hen Entwicklungsphasen unseres Lebens l sst sich kaum abweisen und es ist nicht nur ein Vergleich es k nnte sein dass die affektive Erlebnissph re mit der wir es nun bei Millionen von Menschen zu tun haben auch im Zustand der Erwachsenheit ebenso undifferenziert so unartikuliert so vage wie die eines Kleinkindes bleibt das an der Brust der Mutter liegende warme Nahrung erf hrt die Mutter selbst als Person aber noch gar nicht erkannt hat Die emotionale Beziehung zur klassischen Stadt war dem gegen ber ohne Zweifel h her organisiert schon deshalb weil eine F lle von Produkten in ihr vor den Augen aller hergestellt wurde weil ihr Verwaltungszusammenhang nahezu mit den Grenzen der sinnlichen Wahrnehmung bereinstimmte Die Stimmung von der wir hier ausgehen wollen ist das Missbehagen in unseren St dten Den Randsiedlungen der St dte wird die lieblose Eint nigkeit die
48. berf llung das Chaos und die Eint nigkeit die in ihr herrschen Aber sie sind sich kaum im klaren ber die Wichtigkeit einer harmonischen Umgebung einer Welt in die sie vielleicht einmal als Touristen oder Urlauber einen kurzen Blick werfen durften Sie k nnen sich keinen Begriff davon machen was der Rahmen bedeuten kann t gliche Freude einen Ankerplatz f r ihr Leben eine ausdrucksvollere und reichere Welt ebenda S 12 Dieses Buch behauptet dass Ablesbarkeit f r das Bild der Stadt ausschlaggebend ist es will diesen Begriff detaillieren und darzulegen versuchen auf welche Weise er beim Neuaufbau unserer St dte sa Verwendung finden kann ebenda S 13 7 ebenda S 14 So kann man sich zum Beispiel wenn man die bauliche Struktur Manhattans begreift anhand dieser Einsicht eine bedeutende Anzahl von Tatsachen und Ideen im Hinblick auf diese Welt in der wir leben zusammenreimen Eine solche Struktur gibt wie jede stabile Grundlage dem Einzelwesen die M glichkeit der Entscheidung und dient als Ausgangspunkt f r die Erwerbung weiterer Erkenntnisse ebenda 77 80 135 5 Ein wohliges Heimat Gef hl ist dann am st rksten wenn Heimat nicht nur etwas Vertrautes sondern auch etwas Markantes ist 6 Ein charakteristisches und leicht ablesbares Milieu bietet nicht nur Sicherheit es vertieft und intensiviert dar ber hinaus das menschliche Erleben 7 Potentiell ist die Stadt an sich das gewal
49. der die Grundhaltung des Menschen zu seiner Umwelt pr gt Ob das Individuum seine Umwelt als vertrauensw rdig und zuverl ssig oder als bedrohlich versagend erlebt ist 58 Bei dem was die Mutter vermittelt sollten der Symbol und Sinngehalt von Sprache Mimik und Gestik mit der Intention ihrer Interaktionsaussage bereinstimmen Das Kind ben tigt eindeutige Signale was die Mutter m chte und was nicht H ufige dauerhaft widerspr chliche Signale im Interaktionsverhalten der Mutter Widerspr che in K rper und gesprochener Sprache k nnen das Kind in eine Beziehungsfalle bringen die als double bind beschrieben wird 66 eine direkte Folge davon ob seine Lebenswelt sprich zun chst die Mutter mit seinen infantilen Abh ngigkeitsverh ltnissen versorgend oder versagend umging Urvertrauen oder Urmisstrauen stellen die Weichen f r sein Selbstbild und die weiteren Beziehungen zur sozialen und dinglichen Umwelt Hier entscheidet sich ob ein Vertrauen zu sich selbst und zu anderen Menschen entstehen konnte Eine desinteressierte oder gar ablehnende prim re Sozialisation vermittelt dem Kind unzureichende Entwicklungsm glichkeiten eines stabilen Selbst und Ichs Mit der wachsenden F higkeit des Kindes zwischen sich und dem sozialen Partner bzw der Umwelt zu differenzieren entstehen auch F higkeiten zwischen Innen und Au en zwischen Wunsch und Wirklichkeit zwischen Denken und Handeln zu unterscheiden
50. der im Hin und Her der Vor und R ckbewegungen auf l ngere Sicht betrachtet ber viele Generationen hin in ein und dieselbe Richtung geht Diese gerichtete Strukturwandlung l sst sich als Faktum nachweisen gleichg ltig wie man sie bewertet Die vielschichtigen historischen Transformations Entfaltungs sowie Ver nderungsprozesse lassen sich mit dem Begriff des Sozialen Wandels charakterisieren Seitdem William F Ogburn im Jahr 1922 diesen Begriff erstmals in einem Buchtitel benutzte hat er die Kategorien mit denen die Klassiker gesellschaftliiche Ver nderungen analysiert haben soziale Dynamik Transformation Umw lzung Evolution Differenzierung Zirkulation Fortschritt Untergang sehr rasch ersetzt oder subsumiert Heute stimmen die meisten Theorien darin berein dass sozialer Wandel die Ver nderung sozialer Strukturen bedeutet die Abweichung von relativ stabilen Zust nden deren Stabilit tsbedingungen wir kennen m ssen um Wandlungspotentiale und Entwicklungsrichtung analysieren und erkl ren zu k nnen P Heintz versteht unter sozialem Wandel die Gesamtheit der in einem Zeitabschnitt erfolgenden Ver nderungen in der Struktur der Gesellschaft Die Entfaltung des okzidentalen Lebensraumes von der feudalistischen Agrargesellschaft bis zu kapitalistischen Industrie und Dienstgesellschaftsformen l sst sich als kontinuierlicher Ver nderungs und Entwicklungsprozess als Prozess des Umba
51. die permanent entschl sselt werden m ssen Das setzt aber voraus dass die Teilnehmer die F higkeit zur Rollen bernahme und zum Perspektivenwechsel erworben haben Dieses Taking the role of the other erwirbt der junge Mensch in der Prim ren Sozialisation in der Interaktion mit der ersten Botschafterin der Gesellschaft der Mutter Ein zur Selbstobjektrepr sentanz internalisiertes Bild der Mutter reduziert die starke Objektbezogenheit des Kindes und erm glicht dem Individuum Symbolbildung und Abstraktion des Begreifens Sozialisation bedeutet auch vor dem Hintergrund des Symbolischen Interaktionismus Aneignung und Erfahrung von Umwelt in Form einer Pr gung und Entwicklung einer Pers nlichkeitsstruktur Im Sinne des psychoanalytischen Paradigmas bahnt die Sozialisation die Beziehungsgestaltungen zu anderen Menschen und Objekten f r das weitere Leben vor Herbert Blumer erweitert das Interaktionsgeschehen entscheidend auch auf die Beziehungen zu unserer Lebenswelt die aus einer Vielzahl von Objekten besteht Menschen sind individuell und kollektiv darauf ausgerichtet auf der Grundlage der Objekte zu handeln die ihre Welt ausmachen Objekte k nnen damit f r Individuen aufgrund ihrer ganz spezifischen Lebenserfahrungen grundverschiedene Bedeutungen beinhalten Unsere Lebenswelten sind aus Sicht der Semiotik durch unsere lebensgeschichtlichen Erfahrungen codifiziert Das was uns einen sinnvollen Gebrauch der Objekte erm glicht
52. dtische Lebenswelten miteinander zu verbinden wei Die Objekte und ihre Bedeutungen unterliegen einem permanenten Wandel Vom Standpunkt des symbolischen Interaktionismus aus ist kurz gesagt das menschliche Zusammenleben ein Prozess in dem Objekte geschaffen best tigt umgeformt und verworfen werden Das Leben und das Handeln von Menschen wandeln sich notwendigerweise in bereinstimmung mit den Wandlungen die in ihrer Objektwelt vor sich gehen Damit der Mensch soziales Handeln sicher bewerkstelligen kann gehen bestimmte sich wiederholende Interaktionsabl ufe Erwartungen und Symbolwelten in sein routiniertes Alltagswissen ber Dieses muss er in Interaktionen nicht st ndig neu definieren es vermittelt inm Kontinuit t und Sicherheit und h lt ihm damit Kapazit ten f r komplexere Themenstellungen frei In gruppendynamischen Prozessen bedienen wir uns der Symbole zur Demonstration unseres Wissens und zur Akzeptanz von Zugeh rigkeit Symbole sind mit dem fr heren Erkennungswort bei Wachen vergleichbar sie sind der Ausweis der zum Eintritt in eine Gemeinschaft berechtigt in der man in und nicht out ist Ist man kein Insider so hat man sich durch andersartige Symbole schnell geoutet Symbole demonstrieren dem Interaktionspartner individuelle und kollektive Einstellungen Zugeh rigkeiten zu verschiedensten Lebensphilosophien Gruppen etc in Form von Gegenst nden Spr chen Parolen Aufklebern
53. en mit bekannten Elementen ausgestattet waren und ber charakteristische Wahrzeichen wie z B Kircht rme verf gten Dies stellt die These in Frage dass die Einpr gsamkeit eines Ortes und seines inneren Bildes erlernbar ist und dass Klarheit und signifikante Merkmale automatisch zur Internalisierung eines eindeutigen Vorstellungsbildes f hren k nnen M a W Alle von K Lynch geforderten Parameter f r die Einpr gsamkeit und Orientierungsf higkeit einer Umgebung waren pr sent dennoch konnte sich bei den Bewohnern kein inneres Bild aufbauen Die Erinnerung war offensichtlich blockiert In einem Fall wurde eine Fl che f r alle Befragten zum wei en Fleck der Stadt sogar f r eine Person die dort geboren und aufgewachsen war Vielleicht hatte diese Person gerade deshalb ein Erinnerungsloch M glicherweise konnte sich hier ein bewusstes Bild nicht manifestieren weil die Erinnerungen die affektiien Beziehungen an den Ort so negativ aufgeladen waren dass sie ins Unbewusste verdr ngt werden mussten Fehlende Zentrenbildung Bewohner verm gen kein charakteristisches Merkmal ihrer Stadt zu evozieren sofern sie den Eindruck haben dass ihre Stadt kein Zentrum besitzt Die Stadt wird in Folge dessen nicht mehr als Ganzheit empfunden und wahrgenommen sondern nur noch als Agglomerat vieler D rfer Auf die symbolische Bedeutung eines Zentrums f r den Lebensraum hatte ich bereits hingewiesen Der Verlust an Zentrierung f
54. en gro sind Das war nachher so wir haben uns nur noch irgendwo im Clinch gelegen und wir haben nur gegr belt nur gegr belt Also sie nun abgehauen ich konnte das gar nicht fassen Die Wohnung wird funktionalisiert zum Garanten des ehelich famili ren Gl cks d h es ist zu vermuten dass nur noch wenig Gemeinsames und Beziehung zwischen den Partnern besteht Die Wohnung wird zu einem Ablenkungsman ver das von der Bearbeitungsnotwendigkeit essentieller psychischer Problemstellungen und interaktioneller Konflikte ablenken soll Als Herr Dahl nun in zwei gro en Wohnungen die ihre Bedeutung als Familienort verloren hatten alleine wohnt ist der Gipfelpunkt der Krise erreicht Er zieht berst rzt aus was wie zi Breckner R a a O S 81 H Schilderung von Herrn Dahl zit bei Breckner R a a O S 84 gt Schilderung von Herrn Dahl zit bei Breckner R a a O S 85 265 eine Flucht vor der gescheiterten Familiensituation anmutet Die Wohnungen repr sentierten die Hoffnung auf einen gl cklichen Familienalltag der zwar noch nicht eingekehrt aber auf den hin die ganze Lebensplanung orientiert war Sobald diese durch den drohenden Verlust des Ortes an dem sein Gl ck Gestalt annehmen sollte durch den Auszug und die Scheidung zusammenbrach wurden die Wohnungen nur noch zum emotionalen wie materiellen Ballast F r Herrn Dahl hat sich die handlungsleitende symbolische Bedeutung gr
55. etc Zus tzliche wertvolle Informationen ber das Haus und seine Bewohner liefern uns der Standort und seine Bez ge zur Lebenswelt Ebenso wie das Individuum steht das Haus im Spannungsfeld einer Dialektik von Individualit t und Gesellschaft 8 2 Der symbolische Kontext des Hauses Etymologie Etymologisch kommt Haus aus der indogermanischen Wurzel skeu die im Wort Scheune erhalten geblieben ist und bedecken umh llen meint Dies besagt ein mehr oder weniger festes Geb ude das Menschen zum bleibenden Wohnen dient Es ist Wohnst tte und Zuflucht des Menschen unter die Bezeichnung Haus fallen Pal ste Burgen Stadth user und Lehmh tten Landsitze und H hlenwohnungen alles was vier W nde und ein Dach besitzt Dass man sich ber dieses Objekt auch definieren kann bzw Identit t daraus sch pfen kann sieht man an den vielen sprachlichen Wortbildungen wie z B Hausname Hausfrau Hausherr Hausherrin Hausmittel Hausmarke Haushalt Hausfriede haushalten etc Ammann Ruth Traumbild Haus Von den Lebensr umen unserer Seele Olten 2 Aufl 1991 S 1 Kirchhoff Hermann Urbilder des Glaubens Haus Garten Labyrinth H hle M nchen 1988 S 39 f Camesasca Ettore Hrsg Die Geschichte des Hauses S 7 235 Das Haus bildet f r die meisten Menschen einen fundamentalen Mittelpunkt des Lebens es ist Sozialisationserfahrung Heimat das Gef f r das Leben berhaupt und h
56. f r das Ich nicht akzeptable Normen sein Die primitive und archaische Art der Inhalte des eigenen Gewissens ist z B f r viele aufgekl rte und liberale Menschen unertr glich Solche Anteile des Gewissens werden h ufig verdr ngt Dieses Konzept von verdr ngten ber Ich Anteilen von unbewussten Gewissensinhalten ist au erordentlich wichtig f r die Annahme von unbewussten Schuldgef hlen wie sie bei einer ganzen Reihe von Neurosen postuliert wird Hoffmann Sven O Hochapfel G Neurosenlehre psychotherapeutische und psychosomatische Medizin 5 Auflage Stuttgart New York 1995 S 60 f 156 Form kollektiv regressiven Verhaltens d h eine Regression vom entt uschenden Vater zur ck zur Mutter Erde Bauboom und Materialismus berspielen das Bed rfnis die Vergangenheit zu verdr ngen Denn leider ist es nicht so wie manche Zeugen gro er geschichtlicher Katastrophen erhoffen das Trauma w rde einen heilsamen Schock eine reinigende Wirkung entfalten Zusammenbr che erzeugen selten einen Sinneswandel Meist folgt ihnen eine Phase der Unansprechbarkeit als Reizschutz dann kehrt ein ungemindertes Bed rfnis zur ck das alte Selbstgef hl wieder aufzubauen Nicht der geistige Impetus sondern die durch Katastropheneinbruch gewandelte Sozialstruktur bte den viel st rkeren Zwang aus doch neue Wege einzuschlagen Im Falle von Deutschland nach 1945 ist es der rasche Ausbau der industriellen Produktions
57. hervorgehen und Entw rfe f r szenisch entfaltete Lebenspraxis sind Sie entstammen einer Symbolbildung die lebenspraktische Entw rfe unter und neben dem verbalen Begreifen in sinnlich greifbaren Gestalten artikuliert Jeder Gegenstand bekommt in der Symbolbildung seine eigene Aufgabe die grunds tzlich darin besteht Dinge die nicht oder nur unzureichend durch diskursive Form der Symbolik ausdr ckbar sind sinnlich erfassbar zu gestalten Die situativ unmittelbar erlebte Welt wird nicht wie im diskursiven Denken in Gegenst nde und sukzessive Prozessschritte zerlegt sondern in der sinnlich reichen Ganzheit der Situationserfahrung abgebildet Jede pr sentative Abbildung von _ J ngst Peter 1988 a a O S 13 J ngst Peter Psychodynamik und Stadtgestaltung Zum Wandel pr sentativer Symbolik und Territorialit t von der Moderne zur Postmoderne Franz Steiner Verlag Stuttgart 1995 S 11 Lorenzer A 1984 Das Konzil der Buchhalter Die Zerst rung der Sinnlichkeit Eine Religionskritik Frankfurt 1984 S 31 ebenda Langer S K Philosophie auf neuem Wege Frankfurt 1965 S 103 in J ngst Peter Meder Oskar 1990 a a O S 61 Als diskursiv nennt S Langer Sprache im strengen Sinne sie besitzt permanente Bedeutungseinheiten die zu gr eren Einheiten verbunden werden k nnen sie hat festgelegte quivalenzen die Definition und bersetzung m glich machen ihre Konnotation
58. ist das Resultat einer zweifach gerichteten Beziehung zwischen dem Betrachter und dem Betrachteten Nach seiner Auffassung spielt die u ere physische Form die der Planer beeinflussen kann die Hauptrolle Damit bersieht er die Bedeutung tieferer Symbolebenen Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis dass die Umwelt mit Poesie und Symbolgehalten angereichert werden sollte Der Symbolbegriff wird aber nicht mit dem Leben tieferliegender Bedeutungsschichten erf llt sondern es wird empfohlen Symbole aus den bereits vorgestellten Prinzipien der Klarheit der Struktur der Ablesbarkeit und der Vitalit t des Charakters zu entwickeln Wir brauchen ohne Zweifel eine Umwelt die nicht nur gut geordnet sondern auch mit Poesie und Symbolgehalten erf llt ist Sie sollte etwas aussagen ber die Menschen und ihre vielschichtige Gesellschaft ber ihre Ziele ihre Tradition ber die nat rlichen Grundlagen des Ortes sowie ber die komplizierten Funktionen und Bewegungen in dieser st dtischen Welt Klarheit der Struktur und Vitalit t des Charakters sind die ersten Schritte zur Entwicklung starker Symbole Sobald die Stadt zu einem wirklich unverwechselbaren und wohlverwobenen Ort wird kann sie auch zum N hrboden f r die Kristallisation von Bedeutungen und Assoziationen werden Diese Atmosph re eines Ortes gen gt bereits um einen g nstigen Einfluss auf alle rtlichen Aktivit ten auszu ben und die Bildung von ortsgebundenen Erinnerungen zu f
59. re wenn sie ihm gelassen zuschauen k nnte sondern sie zwingt es fr hzeitig zu einer Uberangepasstheit die seinem Alter gar nicht entspricht vielmehr fr hzeitig die Autonomiestrebungen durch Strafandrohung zum Erlahmen bringt 114 183 Das Scheitern der Autonomie Entwicklungsphase ist vorprogrammiert wenn dem Kinde die allm hliche und gelenkte Erfahrung der Autonomie der freien Wahl vorenthalten wird oder wenn es schon durch den Verlust des Urvertrauens geschw cht ist so kehrt es all seinen Erkenntnis und Forscherdrang gegen sich selbst Es wird sich berm ig mit sich selber besch ftigen ein fr hreifes Gewissen entwickeln Statt die Welt der Dinge in Besitz zu nehmen und sie in zielbewusster Wiederholung auszuprobieren konzentriert sich das Kind zwanghaft auf seine eigenen sich wiederholenden K rpervorg nge Durch diese Selbstbezogenheit lernt es dann nat rlich seine Umgebung erneut auf sich zu lenken und durch eigensinnige bis ins Einzelne gehende Forderung p nktlicher Beachtung dort eine Macht auszu ben wo es die gr ere wechselseitige Regulierung nicht erreichen konnte Solche Pyrrhussiege sind die kindliche Form einer sp teren Zwangsneurose Sie sind auch die kindliche Quelle sp terer Versuche im Erwachsenenleben den Buchstaben statt den Geist walten zu lassen Dritte Entwicklungsphase des Kindes In der dritten Phase ist das Gegensatzpaar Initiative und Schuldgef hl das Entwicklungs
60. t und pr sentative Symbolik von Lebens und Arbeitswelten Kasseler Schriften zur Geographie und Planung Urbs et regio Bd 54 Kassel 1990 S 59 e0 J ngst Peter Meder Oskar 1990 a a O S 11 J ngst Peter 1988 a a O S 35 100 sie in unmittelbarem interaktionellem Erfahrungskontext im Laufe von Lebensgeschichte vermittelt werden oder auch ber indirektere Form von Erfahrungsm glichkeiten Erz hlungen Schrifttum Medien in inneres Erleben eingegangen sind Als Singularit ten wie auch aufeinander bezogene Komplexe stellen sie pr sentative Symbole f r letztlich psychische Strukturen dar Pr sentative Symbolik In seiner Ausarbeitung ber das Verh ltnis pr sentativer Symbolik zu Subjekten und Kollektiv hat P J ngst das Verh ltnis von Symbolik und Stadtplanung analysiert und pr sentative Symbolik entsprechend den Ausf hrungen des Sozialwissenschaftlers und Psychoanalytikers Alfred Lorenzer als die Ganzheit der Erlebens und Gef hlsvielfalt bezeichnet die ein gegebener Gegenstand abbildet und zugleich beim Betrachter ausl st Seine These ist dass jeglichen Ph nomenen so auch solchen aus dem Bereich der Architektur und der Stadtgestaltung sowie der bildenden Kunst eine weithin unbewusste pr sentative Symbolik anhaftet f r die Individuen je eine spezifische Empf nglichkeit aufweisen Pr sentative Symbole wirken als Ganzheiten weil sie aus ganzen Situationen aus Szenen
61. und 22 M rz 1969 Hoffmann La Roche AG Grenzach Baden Wege in die st dtische Zukunft Marburger Hefte Nr 2 Marburg 1972 Vom m glichen Nutzen der Sozialpsychologie f r die Stadtplanung Bauwelt 1966 39 40 S 868 876 in Mitscherlich Alexander Gesammelte Schriften VII Politisch publizistische Aufs tze 2 Suhrkamp Frankfurt 1983 Soziologie Eine Einf hrung f r soziale Berufe Lambertus Freiburg im Breisgau 1996 283 Moser Rudolf M ller Wolfgang M ller Doohm S Murch M Woodworth L Neumann Erich Neumann Erich Neumann Erich Pattis Eva Perls Frederick S Hefferline Ralph F Goodman Paul Piaget Jean Inhelder B rbel P ssiger G nter Rapoport Amos Rasche J rg Riedel Ingrid Riegels Volker Riemann Fritz Riemann Fritz Brasilien Z rich 1964 St dtebau Teubner Verlag Stuttgart 1970 Bildinterpretation als struktural hermeneutische Symbolanalyse in Hitzler R Hrsg Sozial wissenschaftliche Hermeneutik Opladen 1997 Wahrnehmung Stuttgart 1977 Das Kind Z rich 1961 Kunst und sch pferisches Unbewusstes Z rich 1980 Die gro e Mutter Eine Ph nomenologie der weiblichen Gestaltungen des Unbewussten 11 Auflage Walter Verlag Z rich und D sseldorf 1997 Mit den H nden begreifen Was kann ein Jungscher Analytiker vom Sandspiel lernen In Zeitschrift f r Sandspiel Therapie Heft 12 Mai 2002 S 6 Gestalt Therapie Klett Cotta
62. vor allem brauchen wir freie und leere R ume in denen sich neues Leben entwickeln kann Die Innenfl chen der Sandk sten sind mit einer hellblauen Farbe gestrichen was Wasser oder Himmel andeuten kann Die vier Grundelemente Erde Wasser Feuer und Luft sind darstellbar Zwei Sandk sten sollten dem Spielenden zur Verf gung stehen Ein Kasten beinhaltet trockenen rieself higen Sand der andere nassfeuchten Sand e Sand Sand und Wasser sind Urmaterialien in deren Stofflichkeit der weiblich m tterliche Aspekt mater und symbolischen Aspekte wie Instabilit t Unbest ndigkeit und Qualit ten wie Reinheit und Unendlichkeit mitschwingen ebenda S 15 2 vgl Kalff Dora M Einf hrung in die Sandspieltherapie In Zeitschrift f r Sandspieltherapie Berlin 1992 Nr 1 S 8 Quadratische Kastenformen k nnen durch ihre vorgegebene Symmetrie vorschnell zur Gestaltung mandalaartiger zentrierter Sandbilder f hren und damit Fehldeutungen beg nstigen Derart zentrierte Bilder w rden eine Selbst Findung vort uschen die aber nicht dem inneren Prozess des Probanden entspricht Dora M Kalff wies immer wieder auf die Tendenz der Psyche hin Zentrierungen und Ganzheitssymbole zu bilden Es sei wichtig dass die Symbole welche auf die Ganzheit zielen richtig verstanden werden Sie bilden n mlich das Hilfsmittel mit dem sich neurotische Dissoziationen aufheben lassen indem sie dem Bewusstsein
63. 1 Schmals Klaus M 2001 a a O S 9 zit nach Kofler L a a O S 22 f 7 Der Feudalstaat war besonders im sp ten Mittelalter die auf der Grundlage des Lehnswesens ausgebildete Staatsform die Vorstufe des sp teren St ndestaats Im Absolutismus wurden die Privilegien und Zust ndigkeiten der Feudalherren durch die monarchische Souver nit t und die aufkommende B rokratie verdr ngt Das wirtschaftlich soziale Feudalsystem dauerte jedoch oft noch lange an In der Geschichtsphilosophie des Marxismus steht der Feudalismus als Entwicklungsstufe zwischen der antiken Sklavenhaltergesellschaft und dem von der Bourgeoisie getragenen Kapitalismus 18 Klaus G Buhr M Hrsg Philosophisches W rterbuch Leipzig 1971 S 366 15 f hrten Die gewerbliche Produktionssteigerung weckte zwangsl ufig neuen Bedarf Effektiv produzierte Waren wurden nicht mehr nur zwischen den Produzenten wom glich nur in einer Stadt ausgetauscht Eine bestimmte Entwicklungsh he in der Arbeitsteilung zwischen der agrarischen und gewerblichen Produktion und der daraus entstandenen Austauschverh ltnisse wird zu einem entscheidenden Charaktermerkmal f r Stadt Markt entwickelt sich zur wichtigsten Funktion der Stadt er erm glichte den erforderlichen Warenaustausch zwischen der agrarischen Produktion dem Handwerk der Stadt und dem Fernhandel Der Handlungstheoretiker und verstehende Soziologe Max Weber definiert Stadt folgenderma en Wir woll
64. A 1965 a a O S 11 ff a vgl ebenda S 36 ebenda S 53 f ebenda S 59 ebenda S 16 Doch auch dort wo die Ausbruchssehnsucht des St dters die Urlauber zu ihren winterlichen und sommerlichen V lkerwanderungen treibt finden sie sich in standardisierten Hotels und Bungalows gleicher Bauweise aus gleichen Bauelementen in gleicher Massierung wieder ob das nun Westerland oder Rimini die K ste Floridas oder die Ski St dte Cortina Davos und Kitzb hel sind Die Erf llung st dtischen Kontrastwunsches nach Einsamkeit nach Stille nach Natur nach nicht organisiertem Dasein wird durch die Reise Industrie zus tzlich immer unm glicher oder wenigstens schwieriger gemacht Mitscherlich Alexander 1971 a a O S 2 f vgl Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 52 Die Tatsache dass ein Bewohner New Yorks 1965 etwa diese Entfernung zur cklegen musste bis er an ein einigerma en unber hrtes Naturgebiet kam bildete seinen Ma stab 24 29 161 zunehmende r umliche Mobilit t haben wiederum die Bereitschaft r umliche Distanzen durch zeitlichen Mehraufwand zu berwinden deutlich verst rkt Die Entfremdung von der Natur die der Mensch in der Stadt erf hrt kann Sehnsucht nach einer heilen Welt ausl sen die der naturentfremdete Stadtmensch in den gr nen Schlafst dten der Vororte wiederzufinden hofft Das suburbane Einfamilienhaus mit Garten wird vielfach zu einem Statussymbol ide
65. Aber die eigentlichen inneren Probleme wurden nur u erlich technisch planerisch und rational bearbeitet bzw verschoben Zerst rung Fl chtlingswellen und Bev lkerungsdruck f hrten zu einem gro en Wohnungsbedarf der in m glichst kurzer Zeit befriedigt werden sollte Aber die B rger k mpften kollektiv innerpsychisch mit ihrer Regression dem Gr enwahn ihren Idealisierungen und Projektionen Die radikal zerst rten Allmachtsphantasien f hrten zur Entwertung und inneren Leere und verst rkten die tiefen Minderwertigkeitsgef hle So ist es psychoanalytisch erkl rbar wie sehr der expansive Aufbau und Aktionismus eine Flucht eine Ablenkung in die Wirtschaftswunder Aktivit t darstellte um sich positive Erlebnisse zu schaffen und damit das Selbstwertgef hl wieder zu st rken oder das fehlende Selbstwertgef hl zu kompensieren Psychoanalytisch gesehen dienten solche Verhaltensweisen der Abwehr von be ngstigenden Gef hlen und Schattenanteilen ngste und Konflikte Gef rchtetes und Unannehmbares Besch mendes und Schuldgef hle wurden ins Unbewusste verdr ngt Das materielle Streben des Wirtschaftswunders beurteilt Alexander Mitscherlich als eine Schmals Klaus M 2001 a a O S 71 teilw zit nach Horn Klaus 1971 a a O S 119 Mit diesem Thema besch ftigt sich u a die Arbeit Die Unf higkeit zu trauern Grundlagen kollektiven Verhaltens die Alexander Mitscherlich gemeinsam mit seiner Frau Marga
66. Bed rfnis des Bauherrn Angst abzuwehren durchaus Korrelationen bestehen Der abgeschlossene Bauk rper wird zu einer symbolischen Konnotation f r Schutzbed rftigkeit In der Gestaltung und Wahl des Lebensraumes verorten sich symbolisch Distanz N he und Sicherheitsbed rfnis der Individuen und sozialen Gruppen konomisch potente Schichten k nnen sich mit distanzwahrenden Grundst cksgr en Individualit t betonenden Bauformen und das Sicherheitsbed rfnis befriedigenden Mauern verorten Lebensr ume k nnen durch Symbolik viele Pers nlichkeitsz ge offenbaren Interpretation symbolischer Prozesse sind jedoch nur mit gr ter Vorsicht m glich Kausalit ten sind vor dem Kontext der Subjektivit t zu vermeiden Durch Wachpersonal gesicherte Wohnquartiere in Amerika vermitteln ihren Bewohnern das Gef hl von Sicherheit Individualit t und Freiheit Ich habe dabei eher Assoziationen von Unfreiheit Isolation Kontrolle und Gef ngnis Glasscherben best ckte Mauern sch tzen die luxuri sen Meer Kondominions der Reichen vor den unmittelbar angrenzenden Slumwohngebieten der schlechtbezahlten Arbeiterfamilien in Thailand Hier geht es um Abschirmungsbed rfnis Angst sowie das Bed rfnis des exklusiven Unter sich sein Wollens einer privilegierten sozialen Schicht So ist es f r die entsprechenden Gruppierungen und K uferschichten wichtig zu erkennen dass man in seinem Wohngebiet die eigene soziale Gruppe auch wiederfindet m
67. Eliade existiert eine grunds tzliche Bipolarit t Das Heilige und das Profane zwei Arten des In der Welt Seins zwei existentielle Situationen die der Mensch im Lauf seiner Geschichte ausgebildet hat die sakrale und die profane Seinsweise h ngen von den verschiedenen Positionen ab die der Mensch im Kosmos erobert Das Heilige manifestiert sich als etwas vom Profanen v llig Verschiedenes als etwas Herausragendes Die Frage ob ein Individuum als areligi s oder religi s zu 33 ebenda S 197 vgl ebenda Ipsen D Raumbilder Zum Verh ltnis des konomischen und kulturellen Raumes in Informationen zur Raumentwicklung Aktuelle Daten und Prognosen zur r umlichen Entwicklung Heft Nr 11 12 Bonn 1986 Schmals Klaus M 2002 a a 0 S 10 zit nach Ipsen D a a O Eliade Mircea Das Heilige und das Profane Frankfurt Insel 1998 S 17 ebenda S 14 Diese Manifestation des Heiligen wollen wir mit dem Wort Hierophanie bezeichnen Dieser Ausdruck ist brauchbar weil er nichts anderes ausdr ckt als das was seine etymologische Zusammensetzung enth lt n mlich dass etwas Heiliges sich in uns zeigt 95 bezeichnen ist beantwortet sich nicht ber den kulturgeschichtlichen Standpunkt sondern durch dessen Bezug zum Kosmos Der origin re Raum ist in diesem Modell zun chst eine homogene amorphe Sph re ein Chaos Erst durch seine Weltgr ndung grenzt der religi se Mensch einen
68. Entwicklung Bevorzugte Baustile des Wunschhauses Seite 13 27 28 115 115 116 198 200 204 206 216 231 232 249 250 258 259 259 164 251 288
69. Erwartungen die aber nur richtig verstanden werden wenn die Agierenden diese richtig zu interpretieren wissen Interpretation erh lt eine doppelte Bedeutung sie ist einerseits Grundannahme ber menschliches Verhalten und zum anderen wissenschaftliche Methode Die Vertreter des interpretatiien Paradigmas gehen davon aus dass jeder Interagierende permanent interpretiert und dass diese Interaktion andererseits von au en soziologisch interpretiert werden kann Somit ist der Prozess der Interaktion auch von soziologischem Interesse Methodologisch werden zwei Paradigmen der Interaktion differenziert die sowohl in ihrer Terminologie als auch in ihren grundlegenden psychologischen und soziologischen Annahmen differieren 1 das normative und 2 das interpretative Paradigma Beiden ist zun chst grundlegend das soziologische Interesse am Handeln gemeinsam Handeln kann definiert werden als das f r den Handelnden sinngebende und bedeutungsvolle Verhalten Handlungen sind aufeinander bezogen insofern der eine Blumer Herbert Der methodologische Standpunkt des Symbolischen Interaktionismus 1969 In Matthes Joachim u a Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen Alltagswissen Interaktion und gesellschaftliche Wirklichkeit Bd 1 Symbolischer Interaktionismus und Ethnomethodologie Reinbek 1973 S 144 10 Weber Max 1956 1922 Wirtschaft und Gesellschaft 2 Bd hrsg von Johannes Winckelmann T bingen S 3 zit bei Mogge
70. Erwartungen der Eltern eine Bedingung f r die Befriedigung eigener Bed rfnisse durch die Eltern darstellt Das Ausma der erfahrenen Bed rfnisbefriedigung f hrt zu einer generalisierten Haltung des Vertrauens zu anderen Interaktionspartnern und f rdert die Bereitschaft des Kindes die Anspr che anderer wahrnehmen und beantworten zu wollen Auf dem Hintergrund positiver Erfahrungen in den Interaktionen mit den Eltern entsteht somit ein Motiv die Erwartungen der Interaktionspartner zu antizipieren um sich maximale Bed rfnisbefriedigung zu sichern Damit ist ein Motiv zum Perspektivenwechsel d h zur Rollen bernahme geschaffen Aus diesen berlegungen l sst sich die Hypothese ableiten dass Kinder die eine vermehrte Zuwendung durch die Eltern erfahren haben gr ere F higkeiten zur Rollen bernahme ausgebildet haben als die Kinder deren Zuwendungsbed rfnisse weniger ausgepr gt befriedigt worden sind 3 4 Sozialisation der Grundstein zur symbolischen Interaktion Will man die Handlungen seines Gespr chspartners in einer kommunikativen Situation verstehen so erfordert dies die Bereitschaft sich in das Anliegen des Partners in seine Erwartungshaltungen und Einstellungen hineinzuversetzen Erfolgreiche Kommunikation setzt daher Interpretationsvorg nge voraus die G H Mead als Rollen bernahmef higkeit taking the role of the other bezeichnet Symbolische Interaktionsf higkeit ist die Bef higung zu sozialem Handeln So
71. GW a a O Bd 6 700 ff S 450 f In seiner einfachsten Form sagt mir das Denken was etwas ist Es gibt dem Ding einen Namen Es f gt einen Begriff hinzu da Denken Wahrnehmung plus Urteil ist Die deutsche Psychologie spricht von Apperzeption Jung C G GW BD 18 1 a a O 22 204 e Die F hl Funktion ist die Funktion die Situationen Zust nde oder Menschen nach F hlkriterien im Spektrum zwischen angenehm und unangenehm bewertet e Die Empfindungs Funktion ist eine realit tsbezogene Bewusstseinsfunktion ber die Sinnesorgane sehen h ren tasten usw Sie ist im Gegensatz zur Intuition an den materiellen K rper gebunden e Die Intuitions Funktion hat etwas Ahnendes Ersp rendes D h die Inhalte der Intuition treten aus Bild oder Worteinfall als Phantasie oder Spontanwissen pl tzlich und im Sinne des Wortes unvermittelt ins Bewusstsein Kreativit t und Ideen werden ihr zugeschrieben Ideal w re es nat rlich wenn das Ich Bewusstsein st ndig auf alle Ich Funktionen gemeinsam zur ckgreifen k nnte Realistisch ist aber dass nur eine oder zwei Ich Funktionen st rker ausdifferenziert und genutzt werden Im Ich Komplex des Menschen sind beide Einstellungstypen enthalten Fast immer aber reagiert ein Individuum mit seiner dominierenden Einstellung und es f llt Menschen oft schwer gegens tzliche Einstellungen und Ich Funktionen zu akzeptieren Die Gegens tze der Einstellungen prallen aufein
72. Gefahr vom Archetyp des Selbst inflationiert zu werden Dann aber verliert der Patient den notwendigen Schutz Psychosegefahr Auf Basis der Selbst Konstellation k nnen Sandbilder mit dem neugeborenen Ich folgen Gelegentlich w hlt der Patient eine bestimmte Figur als Tr ger des neuen Ich Bewusstseins mit der er sich identifiziert und die in den folgenden Bildern immer wieder auftritt Die Bilder entwickeln einen kreativen Charakter wirken geordneter Der Klient scheint bewusster damit umzugehen da er jetzt auf die heilenden Kr fte des Unbewussten vertrauen kann Estelle Weinrib beobachtete dass nach dem Wendepunkt der Konstellation des Selbst h ufiger Gegensatzbildungen der Differenzierung von m nnlich weiblich etc auftreten Dokumentation und Deutung Nach der Stunde fertigt der Therapeut von dem Sandbild ein Diapositiv und ein Kurzprotokoll um die Entwicklung eines kontinuierlichen Prozessverlaufes dokumentieren zu k nnen Das Sandbild wird nicht gemeinsam mit dem Klienten gedeutet oder interpretiert es ist aber f r den Therapeuten wichtig durch aktives Zuh ren oder vielleicht auch durch die Bitte eine Geschichte zu dem Bild zu erz hlen etwas ber den pers nlichen Bedeutungskontext der Symbole zu erfahren 225 Denn F r jeden Menschen ergibt sich eine pers nliche Sichtweise von Wahrheit Welt und Realit t seiner Realit t die er aus seinen Objekten und im Sandspiel aus den Figuren zusammensetzt
73. Gott Freude Calvin beabsichtigte in seinem Hauptwerk der Institutio die er zwischen 1536 und 1559 mehrfach berarbeitete eine auf der Vernunft basierende an den Artikeln des Apostolischen Glaubensbekenntnisses orientierte biblische Theologie zu entwerfen Seine Theologie wurzelt in der paulinisch augustinischen Tradition Er betonte Gottes uneingeschr nkte Herrschaft das Wesen der Auserw hlung und Pr destination die negativen Konsequenzen von Stolz und Ungehorsam die Autorit t der Bibel und die Bedeutung des christlichen Lebenswandels Calvin entwickelte eine politische Ethik bei der durch leistungsorientiertes Engagement versucht werden sollte begangene S nden durch gottgef llige Taten zu s hnen In England Schottland und den Vereinigten Staaten entwickelte sich aus den Lehren Calvins der sogenannte Puritanismus der ganz wesentlich das Leistungsdenken der westlichen Welt mitgepr gt hat Pr destination bezeichnet die Vorherbestimmung des Menschen zur ewigen Seligkeit oder Verdammnis als Gnadenwahl durch Gott als systematische Lehre baut sie in der christlichen Theologie auf den paulinischen Schriften des Neuen Testaments auf R mer 8 2830 Epheser 1 3 14 und wird durch Augustinus begr ndet Das theologische Problem liegt in der Fragestellung inwieweit die Pr destination als Ratschluss Gottes von Ewigkeit her feststeht und ob beziehungsweise inwieweit der Mensch kraft seines freien Willens den Glauben w hlen und
74. Kommunikationsform da die Mitteilungsf higkeit sehr schnell ersch pft ist Mit zunehmendem Alter lernt das Kind von anderen Interaktionsformen Gebrauch zu machen Es lernt Sprache als Kommunikationsform mit seiner Umgebung einzusetzen Mit der Sprachentwicklung entfaltet sich die F higkeit f r Objekte abstrakte Begriffe zu finden und Symbole zu bilden Das sprachliche Symbol befreit das Kind von der physischen Objektpr senz der Mutter und anderen engen Bezugspersonen und es f hrt das Individuum zur Entwicklung von Autonomie Mitteilungs und Abstraktionsf higkeit Das Kind lernt zu symbolisieren ein physisch begriffenes Objekt zu einem Bild zu internalisieren und es mit einem abstrakten Symbolsystem zu bezeichnen also eine Br cke zu bilden zwischen Materie und Intellekt Sprache wird zum Kommunikationsmittel in der Interaktion Sprache ist eine Voraussetzung f r den Aufbau komplexer Sozialstrukturen Man kann das Lernen von Sprache auch als Lernen von Bedeutungen kennzeichnen Die Sprache er ffnet der durch die prim re Mutter Kind Interaktion Lernen von Objektdifferenzierungen und die Erweiterung des Bewegungsraumes K rperkontrolle eingeleiteten Entwicklungen eine neue Qualit t Einen Begriff von einem psychischen oder sozialen Objekt zu haben erm glicht sich auch in Gedanken mit diesem Objekt auseinandersetzen zu k nnen Damit befreit das sprachliche Symbol von der Bindung an die physische Pr senz eines Objektes
75. M W rterbuch Psychologie M nchen 1997 Frostigs Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung FEW Beltz G ttingen 1963 Die historische Entwicklung sozialisationstheoretischer Paradigmen in Hurrelmann K und Ulrich D Hrsg Handbuch der Sozialisationsforschung Weinheim 1980 Die Sprache des Symbols Der Zugang zum Unbewussten M nchen 1977 Ein Ich w chst aus Bewusstseinsinseln Reifungsschritte in der Sandspieltherapie Solothurn D sseldorf 1995 Eine Art des Zugangs zum M rchen Kleine Einf hrung in die Jungsche Theorie und Interpretation des M rchens Aschenputtel Wetzikon 1991 Pubert t echt tzend Gelassen durch die schwierigen Jahre Freiburg im Breisgau 2000 278 Gurwitsch Aron Gurwitsch Aron Gurwitsch Aron Hegemann Grete Heinz Mohr Gerd Herder Lexikon Hilpert Thilo Hrsg Hillman James Hillman James Ventura Michael Hitzler Ronald Honer Anne Hrsg Hoffmann Sven O Hochapfel Gerd Hofmeister Burkhard Hofst tter Peter Horn Klaus Hradil Stefan Hutter Claus Peter et al Jacobi Jolande Ph nomenologie der Thematik und des reinen Ich in Psychologische Forschung Bd 12 1929 Das Bewusstseinsfeld Berlin 1975 Beitrag zur ph nomenologischen Theorie der Wahrnehmung in Zeitschrift f r philosophische Forschung Nr 13 1959 Die Figurensammlung f r das Sandspiel Zeitschrift f r Sandspiel Therapie Nr 2 Berlin 1993 Lexiko
76. M nchen 1973 Vom Spiel zur Kreativit t Stuttgart 1987 Studien zu C G Jungs Psychologie Z rich 1981 Organ der Deutschen und Schweizerischen Gesellschaft f r das Therapeutische Sandspiel DGST und SGSST Verlag Sandspiel Therapie Berlin Nr 1 11 ab Nr 12 Mai 2002 Verlag Linde von Keyserlingk Stuttgart Heilende Kr fte im kindlichen Spiel Stuttgart 1975 287 Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen Abb Abb Abb Abb Abb Abb Abb Abb Abb Abb Abb Abb Abb Abb Abb Abb Abb Abb Tab Tab Die Entfaltung der Planung im gesellschaftlichen Entwicklungsprozess Die Dualisierung der Welt nach Klaus M Schmals Neuzeit Moderne Postmoderne Linie und Licht Die Blickverschr nkung im Chiastischen Modell Jacques Lacans Das Chiastische Modell der Wahrnehmung nach Klaus M Schmals Das Modell der Psyche nach M L von Franz Die Struktur der Psyche in der Analytischen Psychologie C G Jungs Die Bewusstseinsfunktionen Strukturmodell der Psyche Sandkasten und Figurensammlung Modell eines psychischen Stammbaumes zur kollektiven Symbolik Die Entwicklungsreihe des Archetypus des Weiblichen Monotoner Wohnkomplex und Individualit t durch Farbgebung Unterschiedliche Formen des Wohnens Sandbild eines elfj hrigen M dchens Kuppelhaus als Zukunftsvision Kahles erleuchtetes Haus mit Fernseher Diagramm der psychosozialen
77. Menschen ein an sich genuiner Prozess die bernommene Welt kann sch pferisch umgewandelt oder in seltenen F llen neu geformt werden Immer jedoch verstehe ich bei den komplexeren Formen der Internalisierung nicht nur die augenblicklichen subjektiven Vorg nge im Anderen sondern ich verstehe die Welt in der er lebt und diese Welt wird meine eigene Das Wichtigste ist dass nun eine st ndige wechselseitige Identifikation zwischen uns vor sich geht Wir leben nicht nur in derselben Welt wir haben beide teil an unser beider Sein Nur wer diesen Grad der Internalisierung von Welt erreicht hat ist Mitglied der Gesellschaft Der ontogenetische Prozess der das zustande bringt ist die Sozialisation die damit als die grundlegende und allseitige Einf hrung des Individuums in die objektive Welt einer Gesellschaft oder eines Teiles einer Gesellschaft bezeichnet werden kann Die prim re Sozialisation ist die erste Phase durch die der Mensch in seiner Kindheit zum Mitglied der Gesellschaft wird Fin Berger Peter L Luckmann Thomas Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit Frankfurt 1980 Fischer Verl 17 Aufl 2000 S 140 84 4 Das Symbol und seine Bedeutung in st dtischen Interaktionsprozessen 4 1 Einleitung Der Umgang mit dem Symbol ist die lteste geistige T tigkeit des Menschen berhaupt Das Symbol enth lt das Formprinzip f r die psychischen Energien des Unbewu ten Inter
78. Ortes Identifikation mit dem Lebensraum setzt die positive affektive Belegung eines Ortes voraus Orte und Objekte die uns nicht ansprechen meiden wir sie werden f r uns wie die Theorien des symbolischen Interaktionismus schl ssig darstellen nicht handlungsleitend Wir suchen sie nur dann auf wenn wir dazu gezwungen werden z B dadurch dass an diesem Ort so viele st dtische Funktionen geb ndelt werden dass man sie aufsuchen muss 1 Unvertr gliche z B unertr gliche monotone Orte betreten wir nicht freiwillig Wir suchen sie nur dann auf wenn sie durch zweckvolle Einrichtungen so verankert werden dass sie unentbehrlich sind 2 Durch Einbringung k nstlichen Lebens in gestalterisch ver dete Stadtbereiche wird der nnere R ckzug des Individuums von diesen Orten nicht aufgehoben sondern umgekehrt nur verst rkt 3 Die bereinstimmung der u eren Welt mit unseren Erwartungen und die bereinstimmung der realen Welt mit der in der Phantasie imaginierten sind wichtige Faktoren f r das psychische Gleichgewicht Unter recht belastenden Umst nden vermag sich der Mensch einzurichten sich sozusagen anzupassen aber doch immer um den Preis einer erheblichen Anstrengung oder Deformierung 1177 vgl Erikson Erik H ebd 118 Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 15 119 ebenda S 31 f Unbestreitbar ist jene Neigung die einer Stadt entgegengebracht wird oder einem Quartier einem entlegene
79. P Theorien der Interaktion und Modelle soziologischer Erkl rung In Matthes Joachim u a Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen Alltagswissen Interaktion und gesellschaftliche Wirklichkeit Bd 1 Symbolischer Interaktionismus und Ethnomethodologie Reinbek 1973 S 55 14 Wilson Thomas P a a O S 56 5 ygl MERTON 1968 S 422 bis 424 GROSS u a 1958 OESER und HARARY 1962 1 Wilson Thomas P a a O S 56 51 Im normativen Modell hat die Hypothese eines von allen Teilnehmern gemeinsam geteilten Symbol und Bedeutungssystems besonders weitreichende Konsequenzen f r das Interaktionsverst ndnis Dies wird daran deutlich dass den Begriffen Erwartung und Disposition gleicherma en die Vorstellung zugrunde liegt dass eine feste Verbindung besteht zwischen der Situation eines Handelnden und seinem Handeln in dieser Situation Geht es um eine Disposition besteht diese Verbindung in der Neigung des Handelnden sich in einer bestimmten Situation in einer ganz bestimmten Situation in einer ganz bestimmten Art und Weise zu verhalten Disposition l t den Handelnden nach seinen durch Sozialisation erworbenen Neigungen und internalisierten Regeln agieren Die Verkn pfung von Erwartung und Handeln in einer Situation kann zu einem Imperativ werden d h zu einer Verpflichtung wie sich der Mensch in einer Situation verhalten sollte Die Disposition erweist sich als normative Verpflichtung zur Handlung
80. Peter Hrsg 1984 a a O S 19 109 Dorf die Urlaubslandschaft die Phantasielandschaft etc Jeder Teilnehmer w hlt ein Teilelement des jeweiligen Raumthemas mit dem er sich identifizieren kann Diese Form des Psychodramas benutzt nun nicht die Einrichtung r umlicher Gegebenheiten als Instrument zur Herstellung m glichst wirklichkeitsgerechter Situationen sondern zielt prim r auf die Erfassung emotionaler und symbolbezogener Belegungen landschaftlich r umlicher Elemente Die Teilnehmer bekommen den Auftrag sich im Seminarraum so anzuordnen wie es ihnen im Rahmen ihrer Rolle als sinnvoll erscheint Anschlie end wird die r umliche Verteilung der Objekte und die damit verbundenen Interaktionsbez ge der Gruppe im Spielraum protokolliert In den ausgewerteten Beziehungsbildern fiel unter anderem auf dass einige Teilnehmer Rollen in Form von Objekten w hlten mit denen sie sich wiederholt nur randst ndig in das Spielgeschehen einbrachten Diese gew hlte Rolle zeigte eine sich isolierende Haltung dieser Akteure da sie sich aus einer Vielzahl von Elementen offensichtlich mehrfach nur mit diesen Symbolwelten identifizieren konnten Die r umliche Verortung der Symbolelemente dr ckte auch das Sozialverhalten des Spielenden bzw das Distanz und N hebed rfnis aus Bestimmte Elemente wurden marginal teilweise in ausgesprochener Isolation postiert So entspricht die Ausgliederung des Neubaugebietes be
81. Pr gung dauerhafter Verhaltensformen f r die L sung der Kernkonflikte von Urvertrauen und Urmisstrauen in Bezug auf das Leben an sich ist also die erste Aufgabe des Ich und daher auch die vornehmste pflegerische Aufgabe der Mutter Dazu muss jedoch gesagt werden dass die Summe von Vertrauen die das Kind seinen fr hesten Erfahrungen entnimmt nicht absolut von der Quantit t an Nahrung und Liebesbezeugungen sondern von der Qualit t der Mutter Kind Beziehung abh ngt Die Dualunion Mutter und Kind gelingt mit viel qualitativer N he Zuneigung Kontinuit t und Zeit Getrennte Wohn und Arbeitsstandorte bieten hierf r keine entsprechenden Voraussetzungen sondern erzeugen Unruhe und Stress die sich auf das Kind zweifellos bertragen M tterliche Berufst tigkeit im ersten Lebensjahr eines Kindes wird als deutlicher Risikofaktor f r die Entstehung psychischer oder psychosomatischer Krankheiten bewertet Eine positiv erlebte Urbeziehung zwischen Mutter und Kind ist ein wertvolles Startkapital f r den Menschen ein lebenslanger Schatz von unermesslichem Wert der mit dem mythologischen Bild des Paradieses verglichen werden kann Die negative Urbeziehung bietet eine Erfahrung die E Neumann mit dem Bild der H lle symbolisierte Eine fr he Konstellation dieses Zustandes kann z B zu einer Ich losen Apathie f hren Wenn das Ich bereits eine bestimmte Festigkeit erreicht hat ist auch die Entstehung eines sogenannten No
82. Pr senz voraus Beim reifen Erwachsenen k nnen Selbstobjekterfahrungen auch in symbolischer Weise z B in Form von B chern Briefen Kunstwerken Musik Arbeit Philosophie und Religion gemacht werden Die Funktion der prim ren Selbstobjekte nehmen in der Regel die Mutter der Vater oder auch andere Menschen die die Elternfunktionen bernehmen ein Die wichtigste Funktion der Mutter f r das werdende Selbst ist das Spiegeln Spiegelnde Selbstobjekterfahrungen st tzen das Selbst indem sie dem Selbst die Erfahrung erm glichen in seiner Gr e seinem Wert und seiner Ganzheit angenommen und best tigt zu werden Nach Lichtenberg sind folgende menschlichen Bed rfnisse von grundlegender Bedeutung Befriedigung physiologischer Bed rfnisse Bindung Selbstbehauptung und Exploration Widerspruch oder R ckzug und sinnliche Lust Pathogen wirkende Belastungen der Fr hgenese k nnen u a sein Mangelerfahrungen durch berforderte unzuverl ssige unempathische feindselige oder gar nicht vorhandene prim re Objekte Verw hnung berprotekion und damit Behinderung der Autonomieentwicklung engagiertes aber widerspr chliches Zuwendungsverhalten der prim ren Beziehungspersonen Doublebind Boessmann Udo a a O S 10 Mit der Fr hgenese sind die Umweltbedingungen vor allem in der Kindheit gemeint die eine erh hte Vulnerabilit t f r bestimmte Belastungsmomente und Konflikte bewirken und Dispositionen f r sp tere neurotische
83. Prozesse Ein Sandspielprozess kann sich als transformatorischer Prozess der pers nlichen Bewusstseinserweiterung entfalten oder als Individuationsweg Einige Menschen kommen zum Sandspiel weil sie etwas bedr ckt oder sie sp ren dass sich eine Wandlung in ihnen anbahnt bzw erforderlich ist Sie beginnen den Sandspielprozess bewusst und nicht forciert durch ein Leiden Psychische Wandlungen im Rahmen eines transformatorischen dahin in der Mutter quasi inkarnierten Selbst in das Kind erm glicht die Entfaltung der keimhaften Ich Anlage und damit des Bewusstseins Schlingschr der M a a O S 32 f As Kalff Dora M 1996 a a O S 16 ebenda S 9 124 Pattis Eva a a O S 7 125 gl Kalff Dora M 1996 a a O S 10 ff 122 222 Prozesses die die Weltsicht eines Menschen grunds tzlich ver ndern setzen ein gesundes Ich Bewusstsein und Selbstwertgef hl voraus und bilden Stufen im Individuationsprozess eines Menschen C G Jung hat die positiven integrierenden Wirkungen des Spieles durch die Auseinandersetzung mit den Unbewussten am eigenen Leib erfahren Nach der Trennung von Sigmund Freud f hlte er sich in einer Phase innerer Unsicherheit und Desorientiertheit er hatte seinen Weg noch nicht gefunden Er versuchte sich in seine Kindheit zu versetzen um die Ursachen herauszufinden Dabei erkannte er dass die R ckschau mit dem Kopf allein ihm keine zufriedenstellenden Ergebnisse brachte Da
84. St rungen legen Der Begriff schlie t bei U Boessmann ebenda auch die angeborenen Schwachstellen mit ein Boessmann Udo a a O S 14 Die Neurosenstruktur ist gewisserma en das Resultat der subjektiv erlebten und verinnerlichten Realit t einschlie lich der teilweise unbewusst gewordenen Defizite und Konflikte dieser Zeit sowie der dazu geh renden kompromisshaften Anpassungs und L sungsversuche Der Zusammenhang von Abwehr und Struktur wurde auch mit einem Kind verglichen das sich eine Schutzr stung zulegt die so schwer ist dass es in eine groteske Form wachsen muss Nach Jahren ist der K rper so verkr ppelt dass das Kind diese R stung nicht mehr ablegen kann obwohl die urspr ngliche Bedrohung nicht mehr existiert Das Tragen der schweren R stung raubt dem Menschen jegliche Energie und h lt auch gute Erfahrungen fern 64 65 66 68 Mitteilungen ber die Bed rfnisse anderer zu erhalten sind zentrale Elemente sozialer Grunderfahrungen Die Familie ist der Ort prim rer Gesellschaftserfahrung der soziales Basiswissen vermittelt und Regeln setzt Er ist Produzent und Produkt gesellschaftlichen Wissens zugleich In der famili ren Interaktion liegt gewisserma en der Mikrokosmos gesellschaftlichen Lebens Hier werden die sozialen Elemente vermittelt die unabdingbar sind um au erhalb der Familie Kontakt zu anderen Menschen herzustellen und aufrechtzuerhalten Hier lernt das Kind soziales Handeln
85. Stadt oder sogar au erhalb ihrer Mauern hausten Die Regression ist ein Vorgang der zu den Abwehrmechanismen geh rt Ein konfliktgeladener verdr ngter aber angstbesetzter unbewusster Inhalt gelangt ins Bewusstsein und wird abgewehrt durch einen R ckschritt des Individuums auf fr here psychische Entwicklungsstufen Mit Hilfe dieses Abwehrmechanismus im Sinne einer Regression zur Mutter ist nat rlich auch die in der Nachkriegszeit und im Wirtschaftswunder dominierende Flucht in die Materie zu verstehen Sie findet auch in den Bauformen insbesondere im symboltr chtigen Einfamilienhaus ihren Ausdruck 15 vgl Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 62 1 ebenda S 68 17 vgl M ller Wolfgang St dtebau Stuttgart 1970 S 443 f 157 Das Wachstum dieser St dte vollzog sich kreisf rmig um den lebendigen Kern Im Mittelpunkt standen die f r die Stadt bedeutenden Elemente wie Pl tze Burgen Schl sser Kirchen etc als Symbole der Macht und der Gemeinschaft Vorindustrielle St dte enthielten die Einheit von Wohnen und Arbeiten in einem Haus st dtebaulich gemischt in einem Quartier Sie repr sentierten die damaligen Produktions und Wohnformen der Gesellschaft Das Verkehrswesen war f r heutige Begriffe unterentwickelt d h an die tats chlichen Bed rfnisse des meist fu l ufigen Transportes angepasst Prachtstra en existierten zu diesem Zeitpunkt noch nicht Fluchtpunkte und Fluchtlinien waren noch nic
86. Stadtzentren vermitteln nicht nur Orientierung sondern sie verk rpern den Mittelpunkt st dtischer Lebenswelt Die Gemeinschaft gibt sich hierdurch eine Mitte die durch gr ere ffentliche R ume zu Orten der Begegnung des interaktionellen Geschehens werden k nnen Kosmologische Bilder sind miteinander verkn pft zu einem System das man das Weltsystem der traditionsgebundenen Gesellschaften nennen kann 1 Die Gestaltung eines neuen Raumes bedeutet Kosmogonie die Verwandlung des Chaos durch einen sch pferischen Akt in den Kosmos Ein heiliger Ort entsteht als Bruch in der Homogenit t des Raumes 2 Dieser Bruch ist durch eine ffnung symbolisiert die den bergang von einer kosmischen Region zur anderen erm glicht vom Himmel zur Erde und umgekehrt von 43 vgl Ammann Ruth Der Zauber des Gartens und was er unserer Seele schenkt M nchen 1999 S 52 Ammann Ruth 1999 a a O S 52 Das Haus ist ein fest gef gtes dauerhaftes geschlossenes Geb ude eine von Menschen f r Menschen erschaffene Kultursch pfung Wenn Kleider f r den Menschen die zweite Haut darstellen so ist das Haus die dritte Haut eine starke feste Haut die ihn sch tzt vor Wind und Wetter Das Haus bildet f r den Menschen einen Innenraum der ihm Geborgenheit und Ruhe gibt ihn aber auch 5 gegen die Au enwelt abschlie en kann ebenda S 56 4 Jacobi Jolande Die Psychologie von C G Jung Frankfurt am Main 199
87. Unfruchtbarkeit und K lte einer rationalen Rei brettmentalit t vorgehalten den Zentren gro er St dte wird kulturelle Ver dung nachgesagt Man k nnte erl uternd hinzuf gen dass unsere St dte eine Anh ufung ein Agglomerat von Wohnst tten Arbeitspl tzen Essgelegenheiten Illusionsgewerben aller Art sind und nur eines sind sie gewiss nicht eine aus ihrem Kern wachsende Stadt Die hochgradig integrierte alte Stadt hat sich in einzelne Leistungs und Lebensbereiche entmischt Die gegenw rtigen St dte haben bestenfalls eine City in der es tags ber gesch ftig zugeht Ein Stadtkern w re nicht nur etwas f r die Arbeitszeiten er lebt 24 Stunden Wohnen und 159 finanziell schw chere Nutzungskonkurrenten ausgeschaltet Der Architekt und Stadtsoziologe Klaus M Schmals hat dies an einem aktuellen Beispiel verdeutlicht Geeignet dazu ist das Bild des Banken Handels und Versicherungszentrums in Frankfurt vor dem Hintergrund des im Abbruch befindlichen innerst dtischen Wohnens und der damit einhergehenden Vertreibung alteingesessener B rger Diese scheinbare Nutzungskonkurrenz dieser rationale Charakter der Irrationalit H Marcuse veranschaulicht uns nicht nur die hier symbolisierten politisch konomisch kulturellen Widerspr che und die Skrupellosigkeit der staatlichen Bauordnungspolitik gesellschaftliche Strukturebene sondern offenbart uns auch die angewandten Regeln baulich r umlicher Gestaltung die Sinnhal
88. Universit t Marburg Marburg 1977 S 39 f 29 30 31 32 33 34 56 Interaktionspartner befriedigendes Rollenhandeln setzt die F higkeit zu einem symbolischen Perspektivenwechsel voraus Der Handelnde nimmt nicht nur seine eigenen Interaktionsabsichten wahr sondern auch seinen Gespr chpartner mit dessen individuellen Intentionen und Bed rfnissen Symbolisches Interagieren impliziert dass die Handlungen des Interaktionspartners zu entschl sseln und zu interpretieren sind Der Akteur muss dabei sich und sein Verhalten fortlaufend reflektieren Die in der Interpretation entschl sselten Absichten und Bedeutungen vermitteln ihm nur vorl ufige Erkenntnisse eine Art symboldeutende Arbeitshypothese die im Laufe der Interaktion verifiziert oder falsifiziert wird Dieser permanente Bedarf an Revision wird auch Reinterpretation genannt Der Interpretationsprozess ist dynamisch und nicht statisch Permanent erweitern sich die Erkenntnisse wechseln Standpunkte die redefiniertt werden m ssen Die Interpretation der interaktiven Symbolik kann n herungsweise d h bis die symbolische Mitteilung richtig gedeutet ist erfolgen Die Entschl sselung von Symbolen ist kein ausschlie lich intellektueller Vorgang sondern ein ganzheitliches Erfassen das alle Ich Funktionen beansprucht Symbolische Wertesysteme im Wandel Die Entschl sselung von Symbolik unterliegt keinem starren Deutungssystem sondern sie wandelt und entwickelt si
89. ab dem 12 Jahrhundert wesentliche Ver nderungsimpulse im Spannungsverh ltnis zwischen den in Konkurrenz stehenden St dten und den Feudaladligen Max Weber hat die Vielfalt der mittelalterlichen St dte auf dem Weg zur Entfaltung der kapitalistisch industriellen Gesellschaft analysiert und zu Idealtypen zusammengefasst Er beschrieb Produzenten und Konsumentenst dte F rstenst dte Rentnerst dte H ndler und Gewerbest dte Pensionsst dte Ackerb rgerst dte Garnisonsst dte etc Entsprechend der hervorstechenden Merkmale und Funktionen erhielten die St dte ihre Pr gung und ihre Machtstellung im gesellschaftlichen System Zun chst ergaben sich auch Mischformen insbesondere im bergang vom traditionellen grundherrlichen oder f rstlichen Oikos zur Marktansiedlung Es ist urspr nglich durchaus das Normale dass die Stadt wo sie berhaupt als ein vom Lande unterschiedenes Gebilde auftritt sowohl Grundherren oder F rstensitz wie Marktort ist konomische Mittelpunkte beider Art Oikos und Markt nebeneinander besitzt und es ist h ufig dass neben dem regelm igen Lokalmarkt 19 i Vgl Kofler L Zur Geschichte der b rgerlichen Gesellschaft Darmstadt und Neuwied 1976 S 24 Weber Max Die nichtlegitime Herrschaft Typologie der St dte In Wirtschaft und Gesellschaft T bingen 1972 S 727 1 ygl Schmals Klaus M 1983 a a O S 16 16 Fernm rkte zureisender H ndler im Ort periodisch stattfinde
90. als Ganzerscheinung gro klein weitr umig winklig B rgerhaus Palast oder H tte in der Stadt oder auf dem Land umzeichnet den Ort wo wir uns seelisch befinden Das Wohnen ist nicht eine beliebige T tigkeit neben anderen sondern die Bestimmung des Menschen die ber sein Weltverh ltnis entscheidet Nur im Wohnen kann der Mensch zur Erf llung seines Lebens kommen Zugleich hat das Wohnen an der jeweiligen Kultur und Gesellschaft teil so dass man ber die Art und Weise des Wohnens etwas ber das Selbst und Wirklichkeitsverst ndnis des Menschen erfahren kann In Bezug auf die Bewohner wird das Haus zum fast untr glichen Indikator der Kultursensibilit t der einzelnen Hausbewohner Der Mensch pr gt sein Haus und an den M beln den Bildern den Blumen dem Schmuck den Gegenst nden der Erinnerung ist der Geist des Bewohners abzulesen Viele H user werden unbemerkt zum Gericht Abb 15 Unterschiedliche Formen des Wohnens Quelle eigene Fotografien Westlichen Kulturen scheinen den vom Sozialpsychologen Alexander Mitscherlich vielfach beklagten Typus des Einfamilienhauses zu bevorzugen er bildet wohl die gesellschaftlichen Wunschtr ume der Kleinfamille am besten ab In verschiedenen Studien in England Australien und den Vereinigten Staaten wurden Leute aller Einkommensschichten und Ausbildungsgrade interviewt und gebeten ihr ideales Haus zu beschreiben Sie f hren zu dem Ergebnis dass s
91. auch unsere Sinneswahrnehmungen unterliegen der also an der Gestaltung unserer Au enwelt normalerweise den gr ten Anteil hat F r Amos Rapaport ist jedes Verhalten des Menschen projektiv In der Analytischen Psychologie gibt es kein psychisches Leben ohne einen gewissen Grad von Projektion Sie kann als normal oder als pathologisch angesehen werden und als Abwehr gegen Angst In jedem Falle steht die Projektion ganz au erhalb des bewussten Willens Projektion wird nie gemacht sie geschieht C G Jung definiert sie als die Hinausverlagerung eines subjektiven Vorgangs in ein Objekt Die bertragung bezeichnet dagegen einen nicht nur in der Psychotherapie sondern auch im Alltagsleben stattfindenden h ufig unbewussten Vorgang der darin besteht dass man Einstellungen Gef hle und Erwartungen die man gegen ber fr heren Bezugspersonen v a den Eltern hatte nun auf andere Personen bertr gt Im Therapeutischen Sandspiel sind die bertragungs und Projektionsvorg nge noch erheblich komplexer Bei einer rein verbalen Analyse finden zwischen Klient und Therapeut 0 9 bertragungsgeschehen statt welche als bertragung und Gegen bertragung in der Fachwelt bekannt sind Im Sandspiel gibt es aber noch mindestens ein drittes Element n mlich den Sandkasten als aufnehmendes Gef f r Projektionen und bertragungen W hrend der klassischen Analyse versuchen zwei Menschen einen dritten Kommunikatio
92. aufgegriffen Sie geht von dem einfachen jedoch sehr bedeutungsvollen Satz aus Menschen machen H user H user machen Menschen Architektur hat immer mit einem Eingriff des Menschen in die Natur zu tun sie ist ein St ck unserer Kultur Diese Grunderfahrung dr ckt einen Prozess aus der von der Innenwelt in die Au enwelt geht und von dort wieder zur ckwirkt in die Innenwelt der Menschen 37 J ngst Peter 1988 a a O S 41 f 106 Das Image der Wohnumwelt wird bei Wohnungssuchenden und Kaufinteressenten zu einem wichtigen Standortfaktor Die Ausstattung eines Gebietes mit nat rlichen und belebenden Landschaftselementen steigert die Attraktivit t und Aufenthaltsqualit t eines Wohngebietes R ume werden ausgew hlt weil sie zum einen den inneren individuellen Bildern entsprechen aber ebenso weil sie meine Wunsch Rolle in der Gesellschaft nach au en widerspiegeln sollen Die st dtische Lebenswelt teilt als Identit tsraum auch die Zugeh rigkeit zu sozialen Gruppen mit ber ihre symbolische Ausstattung vermittelt sie Dritten Betrachtern Besuchern Au enstehenden bestimmte Ph nomene die sowohl imagef rdernd als auch disqualifizierend empfunden werden k nnen Das Bed rfnis nach Attraktivit tssteigerung von Wohnsitzen und Villenstandorten mit Hilfe von Symbolen war bereits in der r mischen Welt der Antike bekannt Als Repr sentationszentrum der Macht wurde es ausgestattet mit den Elemente
93. aufnehmende Gemeinden t tigen erhebliche Infrastrukturinvestitionen beide stehen hierdurch oft vor dem finanziellen Ruin In agglomerierten Verst dterungsprozessen ist vielen Bewohnern die Identifikation mit ihrer Stadt verloren gegangen Urbanit t wird f r sie oft zur Inszenierung eines Doppellebens St dter pendeln h ufig zwischen zwei Lebenswelten Sie arbeiten tags ber in der hektischen Wirken sind nicht getrennt und ihr Beieinander hat nichts Unertr gliches Eine solche Trennung mag f r die schmutzigen Industrien noch angehen gilt aber sicher nicht f r die zahllosen sauberen Fertigungsbetriebe und Verwaltungen Mitscherlich Alexander Thesen zur Stadt der Zukunft Frankfurt 1971 4 Aufl 1974 S 1 f 20 Schmals Klaus M 2001 a a O S 70 Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 117 f Der durch Technik beherrschte Siedlungsraum der Metropolen erweckt in den Individuen eine h chst anspruchsvolle Haltung Sie setzen schlechthin voraus dass alles woran sie gew hnt sind f r immer zu ihren Diensten sein wird So entsteht eine Forderungshaltung die auf kein leibhaftiges gestalthaftes Gegen ber oder Objekt mehr bezogen ist Die Gestaltlosigkeit der St dte hinterl sst also im unbewussten Seelenbereich ihrer Bewohner ein primitives archaisches Urbild einer unersch pflichen magna mater und die Werbeindustrie tut alles um dem Konsumenten bei Stimmung n mlich im Erlebnis kategorischer auf rasche Befrie
94. beginnt fr h wirksam zu werden n mlich mit der Reifung der F higkeit sich vom Fleck bewegen zu k nnen Gleich sei noch hinzugef gt sie ist ein spontaner Antrieb Die Umwelt kann diesen Antrieb f rdern ihm freundlich gesonnen sein oder sie kann die Neugier einsch chtern gar sie unterdr cken Es geht hier um die Frage wie viel Initiative und das hei t doch beim Kleinkind ja beim Menschen bis tief in die Pubert t und Nachpubert t hinein auch wie viel ungekonnte oft zerst rerisch wirksame 198 Mitscherlich Alexander 1971 a a O S 81 Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 49 ebenda S 24 106 ebenda S 25 Warum werden unsere st dtischen Kinder nicht wie Kinder von Menschen behandelt sondern wie Puppen oder Miniaturerwachsene von infantilisierten Erwachsenen umgeben deren st dtische Vorerfahrungen sie derma en besch digt haben dass sie schon gar nicht mehr wissen was der Mensch bis zum sechsten bis zum vierzehnten Lebensjahr f r eine Umwelt braucht nicht nur die sthetische Gestalt unserer St dte ist zu bedenken will man die Ursachen ihrer Unwirtlichkeit und der verbauten Zukunft der St dter auffinden Der Mensch und seine Umwelt sind untrennbar 181 Aktivit t ertr gt eigentlich die menschliche Mitwelt Werden hier Fr hbarrieren Fr hwarnschilder aufgeh ngt Das Betreten des Rasens ist verboten werden hier Fr hstrafdrohungen ausgesprochen oder haben sich verst ndige Erwachsene
95. bis in die uroboroische matriarchale Phase seiner Kindheit gehen und der die Therapeutin begleitet ihn dabei Die Darstellung des Selbst ist ein bewegendes Ereignis f r Klient und Therapeut Sie geschieht h ufig in Zentrierungen Verbindungen von Gegens tzen von Kreis mit Vierzahl Quaternit t und anderen Mandalastrukturen Estelle Weinrib schreibt in solchen Stunden habe der Patient das Gef hl das Zuhause ber hrt zu haben Das Ich des Klienten werde wieder bescheidener Das Wandlungserlebnis kann ein tiefgehendes religi ses Erlebnis sein dass ihn sein Leben lang besch ftigen und tragen wird Die Gestaltwerdung des Selbst im Sandspiel entspricht der Manifestierung des Selbst einem wesentlichen Ereignis der Kindheit etwa im dritten Lebensjahr Estelle Weinrib warnt aber auch vor gef hrlichen Auswirkungen wenn der Prozess nicht durch einen erfahrenen Therapeuten begleitet wird Mit Zentrierung und Konstellation des Selbst wird eine enorme Energie freigesetzt Der Klient f hlt sich wie neu geboren Psychologisch ist man da ungef hr zwei Jahre alt voller Energie und bereit sie in alle m glichen oder unm glichen Projekte zu stecken Es besteht eine Inflationsgefahr die sehr ernst zu nehmen ist weil der Prozess unbewusst abl uft Deshalb sei es unbedingt notwendig dass ein Sandspieltherapeut selber einen Sandspielprozess an sich erlebt hat Auch er unterliegt in solchen Momenten der realen
96. darstellen Daneben entwickelten sich weitere zum Teil gegenl ufige oder auch ineinander bergehende Str mungen Funktionalisten Strukturalisten rationale Architektur Zur Kennzeichnung der Richtung der Architektur der 1970er und 1980er Jahre die auf Elemente fr herer Stile zur ckgreift R Venturi C W Moore R Stern J Stirling Isozaki Arata P Portoghesi P Johnson bernahm der amerikanische Architekturtheoretiker Charles Jencks 1939 1975 den sonst recht vielschichtigen Begriff Postmoderne Bibliographisches Institut amp F A Brockhaus AG 1999 32 die Grundlage Sie ist zugleich der materielle Tr ger der Symbole die die Vollkommenheit die das G ttliche bezeichnen Sie schenkt uns die erhabenen Befriedigungen der Mathematik Die Maschine geht hervor aus der Geometrie Die modernen K nste und das moderne Denken suchen nach einem Jahrhundert der Analyse ihr Heil jenseits der zuf lligen Tatsachen und die Geometrie f hrt sie zu einer mathematischen Ordnung zu einer mehr und mehr verallgemeinerten Haltung Der moderne St dtebau gebiert eine neue Architektur Eine ungeheure blitzeschleudernde brutale Entwicklung hat die Br cken zu der Vergangenheit abgerissen 2 4 3 Moderne des 20 Jahrhunderts Die Moderne erf hrt im 20 Jahrhundert eine grundlegende Einstellungs nderung Nicht nur in der Philosophie sondern auch in anderen Wissenschaften und der Kunst wird offensichtlich dass Pluralit t
97. dass das Zerflie en der Umgebung und das Fehlen gegenst ndlicher Elemente die in der Vergangenheit verankert sind beunruhigend und st rend wirken In den Beschreibungen vieler Einwohner junger und alter spukte der Geist dessen was einmal war Ver nderungen wie sie zum Beispiel das Freeway System im Gefolge hatte hinterlie en sozusagen Narben auf dem Vorstellungsbild ebenda S 58 142 Umwege die zwar den Weg zur Arbeit verl ngern auf denen man aber an irgend einer besonderen Anlage einem Park oder einem Wasser vorbeikommt Derartige Bereiche sind offenbar nicht nur r umliche Orientierungshilfen auf einer Wegstrecke von A nach B sondern sie sprechen die Menschen auf einer tieferen Ebene an Sie sind Symbole einer emotionalen Bezogenheit und bringen innerpsychische Bed rfnisse zum Ausdruck ein inneres Erleben der Betrachter Sie vermitteln ein positives Raumgef hl auf symbolischer Ebene und tragen offensichtlich zum psychischen Wohlbefinden der B rger in der Stadt bei Die Entwicklung eines klaren und umfassenden Image f r ganze Stadtregionen ist f r K Lynch die Hauptaufgabe der Zukunft damit Stadt und Stadtregion auf einer neuen Ebene visuell erlebbar seien Sein Terminus Image bleibt jedoch weitgehend undefiniert Images haben offizielle individuelle und gruppenbezogene Charaktere verm gen pers nliche Identit t und soziale Identit t zu stiften Es unterliegt Anpassungsprozessen und
98. dein Einkommen Machst du dir die M he einmal auf die Einzelheiten zu achten so hat das folgende gute Wirkung du entdeckst was f r wunderbar kleine Ausgaben zu gro en Summen anschwellen und du wirst bemerken was h tte gespart werden k nnen und was in Zukunft gespart werden kann F r 6 j hrlich kannst du den Gebrauch von 100 haben vorausgesetzt dass du ein Mann von bekannter Klugheit und Ehrlichkeit bist Wer t glich einen Groschen nutzlos ausgibt gibt an 6 j hrlich nutzlos aus und das ist der Preis f r den Gebrauch von 100 Wer t glich einen Teil seiner Zeit zum Werte eines Groschens verschwendet und das m gen nur ein paar Minuten sein verliert einen Tag in den andern gerechnet das Vorrecht 100 j hrlich zu gebrauchen Wer nutzlos Zeit im Wert von 5 Schillingen vergeudet verliert 5 Schillinge und k nnte ebenso gut 5 Schillinge ins Meer werfen Wer 5 Schillinge verliert verliert nicht nur die Summe sondern alles was damit bei Verwendung im Gewerbe h tte verdient werden k nnen was wenn ein junger Mann ein h heres Alter erreicht zu einer ganz bedeutenden Summe aufl uft Das h chste Ziel die Tugend dieser Ethik ist die N tzlichkeit und Sparsamkeit Es darf keine Zeit vergeudet kein Geld verschwendet werden jedes Quentchen Materie steht in der bedingungslosen Verpflichtung genutzt und vermehrt zu werden Es geht um den Erwerb von Geld und immer mehr Geld unter stren
99. den Ton Nur dann wenn er sich vom Hintergrund anderer Ger usche oder der Stille abhebt und als zu etwas Ganzem geh rend erlebt wird wird er als Teil einer Melodie oder eines Wortes wahrgenommen Der Unterschied zwischen r umlichen und zeitlichen Gestalten liegt also nicht in der Struktur ihrer Organisiertheit In beiden F llen haben wir es in der Terminologie Gurwitsch s mit der Darbietung eines Themas zu tun das sich von dem zu ihm geh renden thematischen Feld abhebt welches wiederum von einem f r das Thema irrelevanten Rand umgeben ist Betrachte ich das Ding das sich mir als Haus darbietet in einem Villenviertel so sind die anderen Villen das f r die Wahrnehmung meines Dinges relevante Feld Das thematische Feld Villenviertel verhindert dann auch die Darbietung des Dings als Theaterattrappe Die Farbe des Himmels oder die vorbeifahrenden Autos sind dagegen Gegebenheiten die zwar kopr sent sind jedoch keinen sachlichen Bezug auf das Thema 7 Rosenthal Gabriele a a 0 S 31 133 haben und in ihrer Gesamtheit dasjenige bilden was wir den Rand nennen wollen Gurwitsch Aron 1974 4 Es w re unzureffend aus diesen Aussagen den Schluss zu ziehen dass aus der Ganzheit Stadt unbeschadet Teile herausgetrennt werden k nnten und dass deren Funktionen sodann von anderen Teilen bernommen w rden Rein theoretisch vermag unsere kognitive Wahrnehmungsleistung zwar Gestalten denen Teilaspekte entfernt wurden wieder
100. der jede Planung f r eine demokratische Freiheit illusorisch macht Denn sie ist praktisch nirgendwo mehr erfahrbar Wo keine Phantasie an der Gestaltung der Gruppenbeziehungen wirksam wird wo die Dynamik dieser Beziehungen nicht befl gelt wird durch K hnheiten des Versuchs da bleibt dem Einzelnen nur der R ckzug in archaisches Wunschtr umen das ohne starke Widerst nde in dumpfes Handeln umgesetzt werden kann 102 Horn Klaus a a O S 135 180 wird sich sp ter ungleich schwerer tun wird diese Initiative schwerer wenn berhaupt erwerben Moderner St dtebau billigt den Bewohnern in ihrem Wohnumfeld nur wenig Freiraum zu der zudem wenig einladend ist oft nicht betreten werden darf und den Kindern nur ausgesprochen geringe Chancen zur kreativen phantasievollen Entfaltung bietet Elementare Bed rfnisse wie z B Natur und Bewegung entsprechend der kindgem en Entwicklungsstufe zu erleben k nnen selten erf llt werden Die zwischen den Baureihen verbleibenden Freir ume sind geradlinig mit Beton Pflasterungen und Waschbetonk beln dekoriert Spielpl tze sind einfallslos reizlos lieblos In den verbleibenden eher parkartigen Anlagen sind Naturelemente wie z B B che Brunnen Quellen Hecken Geb sche Teiche etc kaum pr sent Der technifizierte Spezialverstand mit dem die St dteplaner an die Fabrikation neuer Produktions und Wohnst tten gehen erinnert verzweifelt an die Mentalit t jener Spielzeugfabrikant
101. deren Gr e die eines Dorfes berschreitet ist von durchweg guter Qualit t wenn auch so manche einige freundliche Ansichten zu bieten haben Es ist daher nicht berraschend dass die meisten Amerikaner keine Ahnung 134 F r K Lynch konzentriert sich das Vorstellungsbild das sich die B rger von ihrer Stadt machen in der Hauptsache auf eine besondere visuelle Qualit t auf die Klarheit oder Ablesbarkeit der Stadtszene Damit ist die Leichtigkeit gemeint mit der ihre einzelnen Teile erkannt und zu einem zusammenh ngenden Muster aneinander gef gt werden k nnen Eine gegliederte und kenntlich gemachte Umgebung vermag Mensch und Tier bei der Orientierung in R umen Hilfestellungen zu geben Ein solcher Orientierungsprozess stellt das strategische Hilfsmittel zur Vorstellung von der Umgebung dar und f rdert damit die Auspr gung eines allgemeinen Bildes das das Individuum von der u eren Welt aufbaut Dieses innere Bild ist ein Produkt aus unmittelbarer Erfahrung und der Erinnerung an Erfahrungen aus der Vergangenheit Es wird benutzt um Wahrgenommenes zu deuten und der Handlung eine Richtung zu geben indem ein Abgleich am Erfahrungsbestand vorgenommen wird Das Bed rfnis unsere Umwelt zu erkennen und zu etikettieren ist so wesentlich und wurzelt so tief in der Vergangenheit dass dieses erw hnte Bild f r das Individuum einen ungeheuren praktischen und gef hlsm igen Wert hat St dtebauliche Stru
102. die Humanisten des 15 16 Jahrhunderts f r die Zeit zwischen dem Ende der Antike der ihrer Ansicht nach eine Epoche des allgemeinen Verfalls der lateinischen Sprache und Bildung folgte und der Renaissance Wiedergeburt antiker Gelehrsamkeit W hrend die Aufkl rung das finstere Mittelalter missachtete verkl rte die Romantik diese Epoche als Idealzeit der gl ubigen ritterlichen Gemeinschaft des christlichen Abendlandes Trotz grunds tzlicher Bedenken aus universalhistorischer Sicht hat sich die Epochenbezeichnung Mittelalter in der modernen Geschichtsschreibung behauptet Als problematisch erweist sich sowohl die Abgrenzung des Mittelalters von Antike und Neuzeit als auch die Periodisierung innerhalb des Mittelalters Ein eindeutiger Beginn des Mittelalters l sst sich nicht festlegen die Spanne entsprechender Datierungen reicht von der Krise des R mischen Reiches im 3 Jahrhundert ber den Untergang Westroms 476 bis zur Kaiserkr nung Karls d Gr 800 Als bergang von der Antike zum Mittelalter gilt die Zeit der V lkerwanderung 4 6 Jahrhundert in der durch die Begegnung von Antike Germanentum und Christentum wesentliche Grundlagen der fr hmittelalterlichen Gesellschaft entstanden c Bibliographisches Institut amp F A Brockhaus AG 1999 Kofler L Zur Geschichte der b rgerlichen Gesellschaft Darmstadt und Neuwied 1976 S 22 ff 14 e auf die von B chers und Dopsch gesehene allm hliche Vergesellschaftung des Handwe
103. die f r Menschen und ihre Gruppen existieren aus Objekten zusammengesetzt sind Diese Objekte wiederum sind Produkte von symbolischen Interaktionen Entsprechend der Definition H Blumers zu Objekten oder Dingen bezieht sich der Begriff Objekt zun chst auf alles was man anfassen kann auf das man hinweisen oder auf das man sich beziehen kann Die Beschaffenheit eines Objektes und zwar eines jeden beliebigen Objektes besteht aus der Bedeutung die es f r die Person hat f r die es ein Objekt darstellt Diese Bedeutung bestimmt die Art in der sie das Objekt sieht die Art in der sie bereit ist in Bezug auf dieses Objekt zu handeln und die Art in der sie bereit ist ber das Objekt zu sprechen Ein Objekt kann eine unterschiedliche Bedeutung f r verschiedene Individuen haben Die Bedeutung von Objekten f r eine Person entsteht im wesentlichen aus der Art und Weise in der diese ihr gegen ber von anderen Personen mit denen sie interagiert definiert worden sind Diese Grundaussage erweitert Interaktionen auch auf symbolvermittelte Kommunikation zwischen Menschen und Objekten Das was meine st dtische Lebenswelt ausmacht ist meine ganz pers nliche Beziehung zu ihr die in die Interaktion aufgrund meiner biographischen Erfahrung einflie t Das Individuum f hlt sich durch Dinge oder Objekte in seinen Lebenswelten angesprochen sie beeinflussen seine Aufenthaltsbereitschaft in diesen R umen Sie laden den Mensch
104. gelingen in allen Hinsichten voll bestimmte Bilder anderer Aspekte wachzurufen unter denen das Ding erscheinen kann Das Individuum sieht ein Objekt durch die visuelle Aufnahme eines Teilaspektes Aufgrund seiner Wahrnehmungsf higkeiten die neue Erscheinungen mit bestehenden Erfahrungen und Erinnerungen verkn pfen vermag es sich andere Teile dieses Objektes vorzustellen Der sichtbare Teilaspekt verweist auf weitere Bestandteile auf das Objekt als Ganzes und veranschaulicht uns dass wir von bestimmten Dingen oft nur eine einseitige Sichtweise in uns tragen Vertraute Objekte verm gen wir einfacher zu identifizieren als Objekte denen wir neu begegnen Genauso wie wir von unserem aktuellen subjektiven Standpunkt aus immer nur einen Teilaspekt eines Gesamten betrachten k nnen so haben wir auch nur eine subjektive Vorstellung vom Ganzen des Objektes Wir assoziieren seine Bestandteile aufgrund unserer individuellen Vorerfahrungen Objekte erhalten f r uns Bedeutungen die ber die physische und sinnliche Wahrnehmung hinausgehen Auch im Ph nomenologischen Modell umfasst Wahrnehmung mehr als die direkte Sinneswahrnehmung des Sehens H rens Tastens etc Dies bildet lediglich den Innenhorizont Das in der Wahrnehmung Vermeinte ist in jedem Moment mehr als was im jeweiligen Moment als explizit Gemeintes vorliegt ein ber sich hinaus meinen 5 4 2 Die ph nomenologische Sicht am Beispiel des Hauses
105. gesamtes noematisches System erfassen sondern auch in wichtige einzelne funktionelle Bestandteile die eben ein Haus ausmachen gliedern Eingang W nde Dach Fenster etc Man k nnte nun die einzelnen Denotationen und Konnotationen der Zeichen und Symbole sondieren Beispiel Die T r ist eine ffnung und konnotiert Zugang Durchgang Grenze Offenheit etc Das Dach bietet Schutz und konnotiert Sicherheit Geborgenheit Bei jedem Beobachter schwingen individuelle Konnotationen mit In einer experimentellen Sequenzanalyse k nnte man die durch Probanden pr ferierten Symbole und ihre Reihenfolge nach Bedeutungsgrad ermitteln Bei einer gro en Anzahl von Elementen und 128 Eco Umberto a a O S 310 f 127 Wgl Barthes Roland Elemente der Semiologie Edition Suhrkamp 1 Aufl 1983 S 33 Die Ebene der Signifikanten bildet die Ausdrucksebene und die der Signifikate die Inhaltsebene Die semiotische Perspektive hingegen die wir akzeptiert haben mit ihrer Unterscheidung zwischen Signifikanten und Signifikaten die ersten wahrnehmbar und beschreibbar abgesehen im Prinzip wenigstens von den Signifikaten die wir ihnen zuschreiben die zweiten ver nderbar gem den Codes mit deren Hilfe wir die Signifikanten lesen erlaubt uns in den architektonischen Zeichen beschreibbare und katalogisierbare Signifikanten zu erkennen die pr zise Funktionen denotieren k nnen wenn man sie nur mit Hilfe bestimmter Codes interpretier
106. hat zu einer Abspaltung und berbetonung des Rational Funktionalen beigetragen Diese innere Spaltung hat auch tiefergehende Bez ge zur Symbolik und Religion abgetrennt und oder verdr ngt Als Ausdruck des Einstellungswandels zu den Objekten sind m E zum Beispiel die Deformationen der Kernst dte durch planerische AkteurInnen zu verstehen die viele Stadtzentren zu Profitcentern des terti ren Sektors Konsum und Bankentempeln umgestalteten und mit Natur und Umwelt einen rigorosen Umgang pflegen 4 5 Pr sentative Symbolik und symbolische Raumbezogenheit Peter J ngst betrachtet vor dem Hintergrund des psychoanalytischen Paradigmas verbale sowie non verbale Ph nomene als Symbolisierungen von Beziehungsgeschehen Die lebensgeschichtlich erworbenen Interaktionserfahrungen sind eingebettet in r umliche Strukturen und Muster d h in sein Blickfeld geraten zwangsl ufig landschaftliche Bilder die von ihm gem seinen interaktionellen Erfahrungen besetzt werden wobei die fr hkindlichen Erfahrungen disponierend wirken Der Interaktionsprozess zwischen Menschen und R umen ist ein wechselseitiges Geschehen Das Individuum erlebt einerseits R ume als symbolische Bedeutungstr ger von Interaktionserfahrungen andererseits pr gt es R ume so wie sie seinen interaktionellen Erfahrungen entsprechen Symbolische Raumbezogenheit Zur Beschreibung dieser Bez ge pr gte P J ngst den Begriff der symbolischen Raumbezogenheit den e
107. heiligen und starken bedeutungsvollen Raum mit Orientierung Struktur und Festigkeit aus dieser Chaos Struktur heraus F r den religi sen Menschen ist der Raum nicht homogen er weist Br che und Risse auf er enth lt Teile die von den brigen qualitativ verschieden sind Es gibt also einen heiligen d h starken bedeutungsvollen Raum und es gibt andere R ume die nicht heilig und folglich ohne Struktur und Festigkeit in einem Wort amorph sind Mehr noch diese Inhomogenit t des Raumes erlebt der religi se Mensch als einen Gegensatz zwischen dem heiligen d h dem allein wirklichen wirklich existierenden Raum und allem brigen was ihn als formlose Weite umgibt Weisen wir sofort darauf hin dass die religi se Erfahrung der Innomogenit t des Raumes eine Urerfahrung darstellt die wir einer Weltgr ndung gleichsetzen d rfen Erst dieser im Raum entstandene Bruch erm glicht die Konstituierung der Welt denn erst er schafft den festen Punkt die Mittelachse von der jede k nftige Orientierung ausgeht Durch die Manifestierung des Heiligen wird ontologisch die Welt gegr ndet In dem grenzenlosen homogenen Raum ohne Merkzeichen in dem keine Orientierung m glich ist enth llt die Hierophanie einen absoluten festen Punkt ein Zentrum Weltengr ndung ist ein menschliches Urbed rfnis Aus der ungestalteten ungeformten homogenen Fl che grenzt der religi se Mensch ei
108. hen Objekterfahrungen ber die Natur des Bildes gelangt Jean Piaget zu der These dass das Bild nicht mehr als eine Verl ngerung der Wahrnehmung interpretiert werden soll sondern eher als Symbol Diese These stimmt insbesondere mit den Auffassungen von Head ber die symbolische Funktion und mit seinen Arbeiten zur Aphasie berein Head hatte Beziehungen zwischen Sprachst rungen und St rungen der r umlichen Vorstellung aufzeigt welche einen deutlichen Anteil an bildlicher Vorstellung enth lt Untersuchungen in der Kinderpsychologie f hrten zu zwei Arten von Ergebnissen die die Psychologie der Bilder betreffen indem sie n mlich den sp ten Charakter der Bilderverwendung und infolgedessen wahrscheinlich auch des Bilderwerbs zeigen der also mit dem Erwerb der symbolischen Funktion gem der gerade erw hnten Hypothese verbunden zu sein scheint und indem sie andererseits die Bedingungen f r die Entstehung der symbolischen Funktion aus der Nachahmung zeigen die Quelle der Bilder selbst sein k nnte Wenn nun das Auftreten der Bilder in dieser Weise an die Bildung der Symbolfunktion gebunden zu sein scheint und zwar als Differenzierung der Signifikanten und der Signifikate die erlaubt Objekte oder Ereignisse die gegenw rtig nicht wahrgenommen werden zu erinnern dann zweifellos deshalb wie in demselben Werk dargelegt worden ist weil die Nachahmung den bergang zwischen dem senso motorischen Bereich und dem re
109. hrt offenbar zur vgl J ngst Peter Meder Oskar 1992 a a O S 250 f vgl Lynch Kevin a a O S 32 ebenda S 40 Betreffend Jersey City Auf die Frage was ganz allgemein f r die Stadt als charakteristisch gelten k nne war die h ufigste Antwort dass sie kein Ganzes sei dass sie kein Zentrum habe dass sie vielmehr eine Ansammlung vieler D rfer darstelle Die Frage Was kommt einem bei dem Wort Jersey City zuerst in den Sinn eine Frage die f r Bostoner so leicht zu beantworten war bereitete Schwierigkeiten Immer und immer wurde wiederholt dass einem nichts Besonderes in den Sinn k me dass die Stadt schwer zu charakterisieren sei dass sie ber nichts Auffallendes verf ge Eine Frau sagte das so Das ist es was ich in Jersey City so bedaure es gibt nichts wovon ich zu jemandem der aus irgendeinem fernen Ort hierherk me sagen k nnte Ich m chte so gern dass Sie das sehen es ist so wundersch nl Aber auch Bewohner von Los Angeles beschrieben ihre Stadt wenn sie sie als Ganzes charakterisieren sollten mit Standardausdr cken wie ausgedehnt ger umig formlos ohne Zentrum Als ein Ganzes schien Los Angeles kaum berblickbar oder begrifflich darstellbar 140 101 102 Beeintr chtigung der Identifikation mit der Stadt die dann nichts Besonderes besitzt Der Befragte vermag keine bildhafte Vorstellung von etwas Auffallendem zu u er
110. im Deutschland der Nachkriegszeit gesamtgesellschaftliiche Z ge einer schizoiden Charakterstruktur zu erkennen die sich mit Symptomen wie s vgl Riemann Fritz 1975 a a O S 7 In diesem Traktat beschreibt Riemann auch die begleitenden psychosomatischen Symptome der Patienten Nicht selten finden sich bei ihnen Schlafst rungen verschiedenen Ausma es asthmatische Beschwerden oder Affektionen der Haut beides also St rungen an den Organen des kommunikativen Austausches bzw des Kontaktes Sie haben h ufig wechselnde Beziehungen scheuen Bindungen berichten von der Sinnlosigkeit des Lebens Wenn man mit ihnen etwas mehr Kontakt bekommt was schwierig ist denn sie verschanzen sich hinter einer scheuen Distanz oder hinter einer arrogant wirkenden Scheinsicherheit die etwas Abweisendes haben erf hrt man dass sie Angst haben Diese Angst ist keine Angst vor etwas Konkretem sondern ein Lebensgrundgef hl e vgl Riemann Fritz 1987 a a O S 15 ebenda S 17 Je ausgepr gter und einseitiger die zu beschreibenden Pers nlichkeitsstrukturen sind desto wahrscheinlicher ist es dass sie auf Grund fr hkindlicher Entwicklungsst rungen entstanden sind Dementsprechend w re es als ein Zeichen von seelischer Gesundheit anzusehen wenn jemand die vier Grundimpulse in lebendiger Ausgewogenheit zu leben verm chte was zugleich bedeutet dass er sich auch mit den vier Grundformen der Angst auseinandergesetzt hat Die vier Pers
111. im sozialen System gebunden sind sondern mehr ein Komplex von Haltungen Einstellungen und Verhaltensweisen der sich aus der Beziehung der Handlungspartner zueinander ergibt Damit ist der Begriff der Rolle wesentlich individueller gefasst Sinnvolles d h f r beide 8 Turner Roy Role Taking Process versus Conformity In Rose Arnold M Human Behaviour and Social Process An Interactionistic Approach London Routledge 1962 S 22 vgl Linton R Rolle und Status In Hartmann H Hrsg Moderne amerikanische Soziologie Stuttgart 1967 Dahrendorf R Die gegenw rtige Lage der Theorie der sozialen Schichtung In Dahrendorf R Hrsg Pfade aus Utopia M nchen 1967a und Dahrendorf R Homo Sociologicus K ln 1967 b Linton R Rolle und Status In Hartmann H Hrsg Moderne amerikanische Soziologie Stuttgart 1967 zit Bei Riegels V a a O S 39 Weinstein E A The development of interpersonal competence In Goslin D A Hrsg a a O 1969 S 753 755 Waller M Zur Kritik der rollentheoretischen Orientierung der Sozialisationsforschung In Walter H Hrsg Sozialisationsforschung Bd 1 Erwartungen Probleme Theorieschwerpunkte Stuttgart 1973 S 213 142 vgl Riegels Volker Auff lligkeiten im sozialen Verhalten von Kindern mit leichter Hirnfunktionsst rung Minimal Brain Dysfunction Eine Untersuchung zur F higkeit der Rollen bernahme Dissertation am Fachbereich Psychologie der Philipps
112. in welchen Symbolen zum Ausdruck kommt und wie es dabei eine Bedeutungen umschlie t die vielen Individuen gleicherma en inh rent sind Es gilt herauszufinden welche Objekte und Symbole einen berwiegend positiven Aspekt f r die Mehrzahl der Menschen konnotieren Gibt es positive und negative Symbole Grunds tzlich beinhaltet jedes Symbol wie am Beispiel Haus dargestellt positive und negative Konnotationen Aber es gibt auch Symbolik die nur geringf gig durch ngste und andere Problemstellungen besetzt sind Hierzu ein Beispiel In der Psychoanalyse sind z B Spinnenphobien ein weitverbreitetes Ph nomen Sofern keine realen negativen Vorerfahrungen mit gr eren Spinnen vorausgingen k nnten ngste aus fr hkindlichen Interaktionen vorliegen die auf Objekte verschoben werden Die Angst vor der Spinne ist das Symptom aber nicht die Ursache Erfahrungen aus der Praxis zeigen dass mit der Spinne oft ein negativer Mutterarchetypus oder eine negativ einengende Mutterbeziehung angezeigt werden kann Im Gegensatz hierzu gibt es Symbole die nicht phobisch belegt sind Es sind z B bis heute keine Schafphobien bekannt geworden wohl aber Hundephobien Schlangenphobien Klaustrophobien etc In st dtischen R umen sind und dies ist schon seit der Antike bekannt Wasserelemente wie B che Kan le Fl sse Zisternen und Brunnen vorwiegend positiv belegt Auch in der heutigen Zeit in der die Brunnen ihre denotative Funktion der Wasserve
113. ist also gleichsam die Kurzformel f r die Entwicklung schizoider Pers nlichkeitsstrukturen soweit sie mit den Umwelteinfl ssen zusammenh ngen F Riemann beobachtete in seiner Praxis sowohl eine Zunahme der schizoiden Neurosen als auch eine Zunahme der schizoiden Verhaltensformen an sich z B als ngste durch existentielle Bedrohtheiten wie Umweltverschmutzung die Nicht Unersch pflichkeit der Ressourcen der Nahrungs und Energiequellen berbev lkerung Reiz berflutung Leistungsgesellschaft Verlust an Bindung Verbindlichkeit und Verantwortungsgef hl wankende St tzen der Gesellschaft wie Familie Staat und Kirche Auch St dtebau und Wohnverh ltnisse k nnen sich schizoidisierend auf Individuum und Gesellschaft auswirken schizoidisierend wirken f r viele von uns auch die Wohnverh ltnisse wir wohnen in genormten Betonbauten deren Komfort Hygiene und austauschbare Unpers nlichkeit das Gr n einer landschaftlichen Umgebung die man lieb gewinnen kann nicht zu ersetzen vermag Wir k nnen uns heute zwar viele W nsche erf llen geraten aber in die Gefahr dass die uns in berf lle angebotenen Konsumg ter die uns die Reklame als erstrebenswert ja als notwendig suggeriert beginnen einen wesentlichen Teil unseres sozialen Prestiges auszumachen Das l t uns f r ihren Erwerb zuviel Zeit und Kraft aufwenden die anderen wichtigeren Dingen verloren geht Wir reisen mit sich vertrauend der Welt zuzuwenden
114. mit 88 dem Unbewussten und dem Bewusstsein eine Verbindung angezeigt ist wie z B in Tr umen Bildern aber auch in Interaktionen und sozialem Handeln Die transzendente Funktion erm glicht neue verbindende Elemente in scheinbar un berbr ckbaren Gegens tzen von Bewusstsein und Unbewusstem zu finden Verbindung zu psychischen Grundfunktionen Das Symbol kommuniziert mit den vier psychischen Grundfunktionen Denken F hlen Empfinden und Intuieren des Menschen siehe Kap 7 und vermeidet von daher eine einseitige Repr sentanz Das Symbol ist immer ein Gebilde h chst komplexer Natur denn es setzt sich zusammen aus den Daten aller psychischen Funktionen Es ist infolgedessen weder rationaler noch irrationaler Natur Es hat zwar eine Seite die der Vernunft entgegenkommt aber auch eine Seite die der Vernunft unzug nglich ist indem es nicht nur aus Daten rationaler Natur sondern auch aus den irrationalen Daten der reinen inneren und u eren Wahrnehmung zusammengesetzt ist Das Ahnungsreiche und Bedeutungsschwangere des Symbols spricht ebenso wohl das Denken wie das F hlen an und seine eigenartige Bildhaftigkeit wenn zu sinnlicher Form gestaltet erregt die Empfindung sowohl wie die Intuition Vorkommen der Symbole Symbole finden wir ubiquit r in Traum und Lebenswelten Mythen M rchen Phantasien Bildern Kunst Sandbildern Werbung Architektur St dtebau und Raumplanung Die Deutung von Symbolen ist zwar i
115. nder dieser philosophischen Bewegung gesehen die Theorien zur Wahrnehmung von Objekten oder Bildern entwickelte F r die Ph nomenologie ist nach Aron Gurwitsch der Begriff der Wahrnehmungsabschattung von zentraler Bedeutung und bildet den Ausgangspunkt f r die Er rterung wahrnehmungsph nomenologischer Fragen 5 4 1 Wahrnehmungsabschattung und pers nliche Standpunkte Die Lehre von der Wahrnehmungsabschattung gr ndet sich auf die offensichtliche Tatsache dass eine jede Wahrnehmung eines Dinges von einem ganz bestimmten Standpunkt aus und unter gewissen Umst nden und Bedingungen erfolgt Das wahrgenommene Ding ist von dieser oder jener Seite her gesehen es erscheint unter dem Aspekt der dem vom wahrnehmenden Subjekt gerade eingenommenen Standpunkt entspricht Ferner bietet das Ding sich dar in einer gewissen Orientierung relativ zum Beobachter und zu seinem Standpunkt als nah oder fern als im Zentrum des Gesichtsfelds oder mehr an dessen Peripherie und so weiter Schlie lich ist die Erscheinungsweise des wahrgenommenen Dinges eine andere je nachdem ob es bei hellem Tageslicht oder in der Abendd mmerung bei Nebel oder dgl gesehen wird Das Gesagte beschr nkt sich keineswegs auf visuelle Wahrnehmung allein Auch der lang angehaltene Ton eines S ngers oder der Ton der aus dem Radio kommt klingt anders je nachdem wir uns im gleichen Raum wie die Tonquelle befinden oder aus dem Nebenzimmer durch eine verschlossene T r zuh ren D
116. nicht im denotativ Funktionalen im konkret durch Reizeinwirkung Wahrgenommen sondern in der Entschl sselung der Bedeutung Die symbolische Botschaft eines Bildes erfasst den gesamten Bereich der bildlichen Konnotationssignifikate die deshalb vorhanden sind weil eben Bilder nicht nur denotative Elemente beinhalten sondern dar ber hinaus eine Metasprache entfalten Diese Meta oder Konnotationssprache des Bildes strukturiert und steuert die Bildbedeutung insgesamt sie ist der bedeutungsstiftende Teil der symbolischen Botschaft die durch die werblichen Botschaften vermittelt wird Das Konnotationssystem das der buchst blichen Bildbotschaft wie eine semantische Verkleidung anh ngt enth lt nun alle semantischen Komponenten die durch die einzelnen Bildelemente und ihre bildliche Organisationsform gegeben sind Die Reichweite wie die Koh renz dieses Konnotationssystems das durch die Bildanalyse rekonstruiert wird h ngt ab von den Lesarten die an das Bild herangetragen werden Die Interpretation eines Bildes oder seiner Teilelemente Symbol ist individuell verschieden und unterliegt damit der Subjektivit t auch wenn die Codes einer Gruppe eine bereinstimmende Lesart festsetzen Damit wird jede Analyse eines Raumbildes notwendigerweise zu einer Einzelfallbetrachtung Ebenso handelt es sich bei dem o g dreiphasigen Interpretationsverfahren um ein Interpretationsverfahren der Einzelfallanalyse 5 8 Zusammenfassung Unsere U
117. oder zug nglich Es entbindet aber nicht von der Fragestellung Was bedeutet mein Haus f r mich Die Architektin und Psychotherapeutin Ruth Ammann hat ein einpr gsames Bild des Symbols Haus geschaffen Als Seelenhaus oder Pers nlichkeitsgeb ude ist es wie das seelische Leben des Menschen von Wandlungen Bewegungen und Entwicklungen gepr gt Es gibt Zeiten in denen wir unruhig suchend sind wo die Steine unseres Pers nlichkeitsgeb udes nicht mehr wohlgef gt aufeinander stehen wo unsere Wertvorstellungen wanken sich wandeln Dann sind wir innerlich oder u erlich unbehaust alles ist in Bewegung wir sind dann auf der Wanderschaft Nach diesen Phasen der Unruhe beginnen sich die Dinge aber wieder zu ordnen unser Seelenhaus wird neu aufgebaut vielleicht mit neuen Steinen vielleicht aber auch mit den alten die neu aufeinandergef gt werden Die innere selbstregulierende psychische Instanz des Individuums kann mit dem Architekten und der Psychotherapeut mit einem Bauf hrer der die Pl ne der inneren Instanz des Klienten verstehen muss verglichen werden Ruth Ammann berichtet von dem Sandspielprozess einer schwer depressiven Frau deren Seelengeh use neu aufgebaut werden musste Bildliich ausgedr ckt musste unter Evas wackeligem vom Auseinanderfallen bedrohten Seelenhaus ein starkes stabiles Fundament gebaut werden um auf diesem ein neues Haus bauen zu k nnen Das hei t nicht dass das Fundament von au en etwa vom
118. r umlicher Nutzungen und ihre Besetzung durch Symbole der Industriekultur sowie c die Geometrisierung der Agrarlandschaft Postmoderne Raumbilder werden gepr gt a durch hedonistische Lebenskonzepte und neue Formen der Professionalit t b durch Konzepte der Neo Industrialisierung sowie c durch Ideologien der Verzauberung und Hyperrealit t 4 4 2 Raumplanung als symbolisches Handlungsfeld der Kosmogonie Symbolische Handlungen die auf Riten traditioneller Gesellschaftsstrukturen zur ckzuf hren sind stehen nach Ansicht des franz sischen Religionshistorikers Mircea Eliade auch heute noch in der aufgekl rten technologischen Welt postJmoderner Lebenswelten hinter der Planung und Aneignung von R umen Kerngedanke der Raumaneignung aus religionspsychologischer Sicht ist dass der Mensch seinen Lebensraum seinen eigenen Mikrokosmos erschafft Dies geschieht durch die Abgrenzung einer Fl che die der Mensch besiedeln m chte Mit der Stadtgr ndung dem Hausbau oder allgemein ausgedr ckt der Gestaltung der Lebenswelt imitiert der Mensch Kosmogonie Weltsch pfung F r den religi sen Menschen traditioneller Gesellschaften ist die Welt ein Kosmos d h ein ganzes geordnetes Dasein der Mensch und die Gesellschaft in der er lebt sind Teil und Abbild der kosmischen Ordnung Die Gestaltung des menschlichen Lebensraumes hat eine fundamental sakrale und symbolische Bedeutung F r M
119. recht unvollkommen gelungen ist 82 84 176 eine andere Wertsch tzung erfahren so m sste sich dies an baulichen Strukturen und Freiraumpotenzialen ablesen lassen Jugendliche werden stattdessen zu S ndenb cken gemacht Wollte man tats chlich vermeiden dass sozial defekte Wesen entstehen so muss die Stadtplanung entsprechende Voraussetzungen zur Verzahnung der Subjekte mit ihrer Umwelt schaffen 6 5 2 Funktionstrennung und m gliche sozialpsychologischen Folgen Die st dtische Einheit zerf llt in Parzellen mehr oder weniger funktionierender Sozialleistungen daneben breitet sich organisierte Nichtkultur aus die Subkulturen der Kriminalit t der psychisch Ruinierten der S chtigen des politischen Militarismus Man kann hier riesige Aufgaben der moralischen Sanierung vergleichbar oder parallel zur physischen Slumsanierung sehen Zweckm iger ist die bescheidenere Analyse die uns die Einsicht bringt dass die kulturelle Realit t wie sie ist dieses Ausma von drop outs von Versagern von Kriminellen und S chtigen hervorgebracht hat Vielmehr besteht zwischen dieser in Konsumzw ngen Statussymbolen aufwendiger Art verhedderten und eingekeilten Normalpopulation und dem Rand jenem immer breiter werdenden Rand an dem sich die sogenannten Randfiguren ansiedeln ein recht intensiver funktionaler und kompensatorischer Zusammenhang Jede Gesellschaft hat wie schon Paul Reiwald beschrieben hat di
120. sagte ich mir Ich wei so gar nichts dass ich jetzt einfach das tue was mir einf llt Damit berlie ich mich bewusst den Impulsen des Unbewussten Er beschreibt wie in ihm emotionale Erinnerungen an seine Kindheit aufstiegen als er mit Naturmaterialien zu spielen begann Es schien mir unm glich die Distanz zwischen der Gegenwart dem erwachsenen Mann und meinem elften Jahr zu berbr cken Wollte ich aber den Kontakt mit jener Zeit wieder herstellen so blieb mir nichts anderes brig als wieder dorthin zur ckzukehren und das Kind mit seinen kindlichen Spielen auf gut Gl ck wieder aufzunehmen Dieser Augenblick war ein Wendepunkt in meinem Schicksal denn nach unendlichem Widerstreben ergab ich mich schlie lich darein zu spielen So machte ich mich daran passende Steine zu sammeln teils am Ufer des Sees teils im Wasser und dann begann ich zu bauen H uschen ein Schloss ein ganzes Dorf Dabei kl rten sich meine Gedanken und ich konnte die Phantasien fassen die ich ahnungsweise in mir f hlte Das Bauen war n mlich nur ein Anfang Er l ste einen Strom von Phantasien aus die ich sp ter sorgf ltig aufgeschrieben habe Sand und H nde verbinden K rper Psyche und Geist Die Ausf hrungen bei C G Jung verdeutlichen wie sich Gedanken und Phantasien durch die Aufarbeitung unbewusster Bilder kl ren k nnen Das Sandspiel verbindet K rper Geist und Psyche und es ist eine g
121. sch tzenden n hrenden Mutterarchetypus ist ein solider Baugrund Es wird deutlich dass sich das Energiefeld des positiven Aspektes des Mutterarchetyps nicht nur auf die leibliche Mutter beschr nkt sondern viel mehr umfasst die Erde die n hrende Natur das w rmende und sch tzende Haus Die umfassende Erfahrung der guten Mutter Erde bildet in der Analyse den Boden f r den Bau des Seelenhauses Wir wissen ohne guten Baugrund kann kein stabiles Haus errichtet werden Im Initialsandbild einer drei igj hrigen Frau deren berufliche und private Situation in Schieflage geraten war dr ckte sich dies sehr transparent in Form eines Hauses auf schiefer Ebene ohne Fundament aus Fundament und Grundmauern k nnen aber auch in der Traumanalyse auf die individuellen Grundlagen der Existenz hinweisen auf Prinzipien grunds tzliche Gef hls und Denkrichtungen Anschauungen und Verhaltensweisen sowie auf die k rperliche und materielle Basis e Die Eingangssituation Wenn wir ein Haus zum ersten Mal betreten erhalten wir einen wichtigen ersten Eindruck durch den Eingangsbereich der als die Visitenkarte des Hauses gesehen wird Der Hauseingang die Schwelle zwischen Heim und der Au enwelt ist bei Feng Shui ein Schl sselfaktor Der Hauseingang vermittelt uns ein Vorgef hl dar ber was wir empfinden werden wenn wir das Geb ude betreten haben Der Eingang sollte einladend und zug nglich wirken
122. schrieb Die Bezeichnung fand irgendwie Anklang und wird jetzt allgemein verwandt Der Sozialpsychologe und Philosoph George Herbert Mead 1863 1931 gilt als Begr nder des Symbolischen Interaktionismus wenngleich der Begriff des Symbolischen Interaktionismus erst sp ter von seinem Sch ler Herbert Blumer 1900 1987 ins Leben gerufen wurde Der symbolische Interaktionismus versteht Interaktion als zwischenmenschlichen Dialog Menschliches Handeln oder soziales Handeln ist direkt oder indirekt seinem Sinn nach auf andere Menschen bezogen Diese Theorie wurde von dem verstehenden Soziologen Max Weber 1864 1920 als Soziales Handeln bezeichnet Die wechselseitige Ausrichtung des sozialen Handelns von Menschen vollzieht sich durch verbale und nonverbale Kommunikation zu der stets der Austausch von Symbolen geh rt Auf diesen Sachverhalt bezieht sich die Bezeichnung symbolischer Interaktionismus f r solche Theorien die davon ausgehen dass Wirklichkeit erst dadurch entsteht dass Menschen sie deuten Gesellschaft muss dieser Auffassung nach als Ausdruck und Folge der symbolisch vermittelten Kommunikation von Individuen und nicht etwa als soziale Tatsache verstanden werden Interaktionssituationen an denen sozial Handelnde teilnehmen bilden komplexe soziale und kommunikative Ph nomene ab Mitteilungen verschiedenster Art und Weise treffen in der Wahrnehmung der Interaktionspartner auf bestimmte Erfahrungen und
123. sind 6 7 Zusammenfassung Die traditionelle Stadt unterscheidet sich in vielen Strukturelementen von der fordistischen Stadt der Moderne Es werden markante Charakterz ge der funktionalen Stadt herausgearbeitet die sich durch Begriffe wie Entmischung von Funktionen Kernverlust Agglomeration und Suburbanit t Monotonie etc beschreiben lassen Die typischen Ausgestaltungen des funktionalen St dtebaus zeigen aus sozialpsychologischer Sicht nachteilige Einfl sse auf den Menschen Die bebaute und unbebaute Lebenswelt kann zu Orten der Versagung und Unwirtlichkeit der Entbehrung der Isolation der Apathie und Depression zu einem unertr glichen Ort des Aufenthalts werden und mit verantwortlich sein f r die in aller Welt zunehmende Asozialit t Psychogene Reaktionen psychopathologische Ver nderungen und Neurosen k nnen z B entstehen wenn sich das Individuum an dieses menschen und umweltfeindliche Szenario nicht mehr anpassen kann und die Lebenswelt die entwicklungspsychologischen 136 137 ebenda ebenda S 356 In dem Augenblick wo der Architekt au erhalb der Architektur den architektonischen Code sucht muss er auch seine signifikanten Formen so zu gestalten wissen dass sie anderen Lesecodes gen gen Denn die historische Situation auf welche er sich st tzt um den Code festzustellen ist verg nglicher als die signifikanten Formen mit denen er diesen Code f llt Der Architekt mu
124. sind ihre Funktion die Denotation und die mit ihr verbundenen Bedeutungen Das Modell von Denotation und Konnotation erm glicht es uns die Weiterentwicklung von Begrifflichkeiten zu erkl ren So hat sich z B die Ursprungssituation des Behaustseins aus der H hle entwickelt die die erste Funktion Schutz denotiert Auf Grund von Erfahrungen im historischen Kontext entfalten sich hieraus eine Reihe von Objekten die diese besch tzende Funktion verk rpern von den fl chtigen Siedlungen ber Wind und Wetterschirme Zelte etc bis zu Formen des Sesshaftigkeit wie Baumh user H tten Haus Stadtvilla Geschosswohnungsbau etc Es entsteht eine unendliche Semiose von Konnotationen die Umberto Eco als die symbolische Funktion bezeichnet Bei jedem Betrachter eines Hauses schwingen seine pers nlichen lebensgeschichtlichen Erfahrungen und affektiven Bez ge die seine subjektive Sicht der Dinge darstellen mit Dieses Faktum veranschaulicht die Ph nomenologie nach Aron Gurwitsch mit dem Begriff der Wahrnehmungsabschattung Sie verweist auf die Einseitigkeit jeder Wahrnehmung die darin besteht das das in ihr erfasste Objekt sich in einer ganz bestimmten Abschattung Erscheinungs oder Darstellungsweise pr sentiert Wir nehmen einen einzigartigen Standpunkt und Blickwinkel ein einen unter vielen m glichen In Folge dessen ist auch die 254 Deutung von Bildern Zeichen und Symbolen nach Stefan M ller Doohm immer eine Einzelfa
125. ter sind durch ihren Beruf so eingespannt dass Kinder oft zu Schl sselkindern werden Erste Entwicklungsphasen Die Stadt der Moderne griff durch Funktionstrennung in das Beziehungsgeschehen der B rger ein Die r umliche Trennung von Wohnen und Arbeiten verhindert einen kontinuierlichen Sicherheit gebenden und vertrauensbildenden Beziehungsaufbau zwischen Mutter und Kind in den ersten Lebenswochen und monaten Die Mutter kann nicht wie in fr heren Familienstrukturen blich und m glich zwischen ihren T tigkeiten hin und her wechseln so dass ein kontinuierlicher Aufbau der Beziehung m glich w re Frauen und M tter haben ein neues Selbst und Rollenverst ndnis entwickelt Selbstverwirklichung qualifizierte Ausbildung und Berufst tigkeit spiegeln Wertma st be einer ver nderten Gesellschaft wider Hausarbeit und Kinderbetreuung wird erheblich geringer gesch tzt als die berufliche Verwirklichung au er Haus Viele Frauen m chten aber die gerade gewonnene Selbstst ndigkeit nicht zugunsten eines Kindes ganz oder zeitlich befristet wieder aufgeben H ufige Trennung von Mutter und Kind z B durch weit entfernte berufliche T tigkeiten sind weder biologisch noch entwicklungspsychologisch mit den Erfordernissen der prim ren Entwicklungsphase in der Mutter Kind Dyade vereinbar Die zuverl ssige Pr senz einer festen Bezugsperson in den ersten Lebenswochen ist unabdingbar In dieser Zeit besteht f r das Kind das basale Bed r
126. tze Vegetation Bewegung auf den Stra en visuelle Kontraste schienen im Stadtbild von besonderer Bedeutung zu sein 5 6 2 Kernaussagen K Lynchs Untersuchung und symbolische Aspekte Einige relevante Kernaussagen m chte ich zusammenfassen und durch analytisch symbolische Aspekte erg nzen 1 Bevorzugte Standorte Die beliebtesten Ansichten der St dte waren gew hnlich Fernsichten mit einem Hauch von Wasser und freiem Raum Die Bevorzugung bestimmter Standorte bzw deren Ausstattung zeigt nach meiner Auffassung eine bestimmte Symbolbelegung der i Lynch Kevin a a O S 20 Da bei dieser Untersuchung der Nachdruck auf der physischen Umgebung als der unabh ngigen Variablen liegt besch ftigen wir uns mit den physischen Qualit ten die mit den Eigenschaften der Individualit t und der Struktur des geistig geschauten Bildes in Zusammenhang stehen Wir kommen dabei zur Definition einer Eigenschaft die als Einpr gsamkeit oder Bildpr gekraft bezeichnet werden k nnte Man k nnte auch Ablesbarkeit oder in einem h heren Sinn Greifbarkeit sagen Lynch kristallisierte in seiner Untersuchung folgende Elemente heraus Wege Grenzlinien Bereiche Brennpunkte Merkzeichen Dar ber bearbeitete er die Beziehung zwischen den Elementen die Gestaltung der Wege die Gestaltung der Elemente die Gestaltung von Grenzlinien Eigenschaften der Formen und die Ganzheit der Struktur Wege k nnen
127. und Postmoderne die sich in der Stadt verortet Er l sst sich als kontinuierlicher Ver nderung und Umbauprozess von Wirtschafts und Herrschaftsstrukturen Wertsystemen und Weltbildern beschreiben Der rational funktionale St dtebau kann als Produkt eines historisch epochalen Wandlungsprozesses aufgefasst werden in dem die Ratio durch verschiedenartige Beeinflussungen immer mehr an Wertigkeit erh lt Die mittelalterliche Stadt entwickelte sich zun chst im Spannungsfeld zwischen agrarisch territorialem Feudalismus und den vorb rgerlichen Herrschafts und Lebensformen Die Umw lzung der Produktivkr fte die Einf hrung der Geldwirtschaft und zunehmende rationale Weltbilder liefern wesentliche Ver nderungsimpulse In der fr hkapitalistischen vorb rgerlichen Gesellschaft ger t das agrarisch strukturierte Land in eine neue Abh ngigkeit der in der Stadt kapitalakkumulierenden Gesellschaft so dass es faktisch zu einer Trennung von Kapital und Grundeigentum kommt Die Stadt wird bei gleichzeitigem politischem Machtverlust Zentrum industrieller Produktion und entwickelt sich vom Subjekt zum Objekt der Geschichte B rgerliche Gesellschaft und Stadt stehen im Einflussbereich einer allgemeinen Verflechtung von Wirtschafts und Glaubensgesinnung der protestantischen Ethik und dem Geist des Kapitalismus Innerweltlich religj se Askese auf Basis einer Calvinistischen Pr destination f hren zu einer b rgerlichen Grundhaltung die die gesamt
128. van der Rohe F L Wright u a begr ndet wurde Sie wendet sich gegen Purismus und Monofunktionalisierung gegen die Abwendung von der Geschichte gegen den Internationalismus Internationaler Stil und die Vernachl ssigung lokaler und regionaler Identit t Gegen ber dem funktionalistischen Purismus kehrt die Architektur der Postmoderne u erlich zum historischen Eklektizismus zur ck und kann insofern als rekursive Postmoderne bezeichnet werden Als ein Ziel der postmodernen Architekten ist ein Kkontextuelles Bauen zu verzeichnen das einen Bezug zur regionalen Umgebung zum gewachsenen urbanen Gef ge hat und sich mit den divergierenden Geschmackskulturen seiner Bewohner verortet IS Lyotard Jean Francois Le Postmoderne explique aux enfants Paris 1986 Umschlagr cken 104 Welsch Wolfgang a a O S 83 105 Den zuvor schon in der literarisch philosophischen Diskussion vorgepr gten Begriff der Postmoderne f hrte der amerikanische Architekturtheoretiker C Jencks mit der Schrift The language of post modern architecture Die Sprache der postmodernen Architektur 1977 in die Architekturtheorie ein Wie auch schon bei R Venturi und A Rossi wendet sich die von Jencks vorgetragene Kritik gegen die Entwicklungen einer kommerzialisierten modernen Architektur Sp tmoderne Jencks Charles Die Sprache der postmodernen Architektur Die Entstehung einer alternativen Tradition Stuttgart 1980 S 7 f Als Hauptv
129. verbunden f hle und er sich das Bild seiner Stadt mit den Farben von Erinnerungen und Bedeutungen ausmale Dabei wurde f r ihn rasch die Individualit t des wahrgenommenen Bildes offenkundig Anhand der protokollierten Interviews kam er gleichzeitig zu dem Ergebnis dass St dte von ihren Bewohnern nur selten als etwas Sch nes erfahren werden Generell werde St dten deren Ausma e ber das D rfliche hinaus gehen keine gute Qualit t attestiert Bemerkenswert sei dass die Amerikaner einerseits ber die H sslichkeit der Welt in der sie leben genaue Auskunft geben k nnten andererseits seien sie sich kaum der Bedeutung einer harmonischen Umgebung bewusst amp Rosenthal Gabriele a a O S 33 f 73 Lynch Kevin Das Bild der Stadt Berlin 1965 74 Mit kleinen Samples die er nicht systematisch aussuchte testete Lynch die visuellen Qualit ten der Stadtzentren von Boston New Jersey und Los Angeles Die Versuchspersonen sollten anhand von Beschreibungen und Skizzen ihre Stadt erkl ren Aufgrund bereinstimmender Aussagen arbeitete er Merkmale heraus welche die Stadt typisieren woran sich der Betrachter orientiert die eine Stadt unverwechselbar machen das Stadtbild pr gen und das Image beeinflussen i Lynch Kevin a a O S 10 7 ebenda S 11 Dass eine Stadt eine sch ne und erfreuliche Umgebung hat ist etwas Seltenes manche werden vielleicht sogar sagen Etwas Unm gliches Keine einzige amerikanische Stadt
130. vermag auch F higkeiten bestehende Einseitigkeiten zu korrigieren bzw Einstellungen zu erweitern Damit kann es die Herausforderung annehmen einen Gegenpol gegen die moderne berwertigkeit der Denkfunktion und Rationalit t anzubieten Es ist die Frage inwieweit in ihrer Typologie inzwischen die Denkfunktion die Empfindung berwiegt Ich habe auch schon Adoleszente beiderlei Geschlechts gesehen die mit Phantasie sthetisch eindrucksvolle Sandbilder gebaut haben w hrend ihre reale Lebenssituation f r ihre kreativen Bed rfnisse kaum Raum bot Dann ist es so dass das Sandspielangebot gerade die Empfindungsfunktion der Patienten angesprochen hat die vielleicht im Begriffe stand zugunsten etwa des Denkens zur unentwickelten minderwertigen Funktion zu werden Ausgepr gt rationale Menschen mit einem gro es Bed rfnis zur Selbstkontrolle haben nach meiner Erfahrung oft Anlaufschwierigkeiten sich auf den Sand einzulassen Sich vertrauensvoll in unbewusste Prozesse fallen lassen zu k nnen erfordert ein Loslassen von der Kontrolle und das Vertrauen in diesem Prozess sorgf ltig therapeutisch begleitet zu werden Um dieses Gef hl aufzubauen ist gerade bei einer superioren Denkfunktion und 114 Dieser freie Raum in der therapeutischen Situation ergibt sich dann wenn der Therapeut das Kind v llig annehmen kann so dass er innerlich ebenso intensiv an allem was da vor sich geht beteiligt ist wie das Kind selbst Wenn dies
131. was man sieht darunter versteht er die Paraphrasierung der Bild Text Botschaften und die reine Wahrnehmung im Sinne eines Scanners 2 Rekonstruktion Die zweite Phase dient der sorgf ltigen Rekonstruktionsarbeit und bildet damit die eigentliche Bedeutungsanalyse f r den symbolischen Gehalt sie dringt tief in die Bedeutungsebene von Bild und Text ein 3 Interpretation Die abschlie ende Phase des Deutungsprozesses dient der Interpretation dessen was man beschrieben und rekonstruiert hat und zwar in Bezug auf eine Kulturtheorie die sich folglich durch die jeweiligen kultursoziologischen Interpretationsparameter unterscheidet Diese Analyse Methodik ist bei Texten und bildlichen Botschaften anwendbar Er isoliert formal zun chst die einzelnen Botschaftselemente des Bildes um sie dann in einem gemeinsamen Beziehungsrahmen wieder zusammenzusetzen Bildbotschaften sind prinzipiell zweigliedrig einerseits als perzeptive mithin nicht kodierte Bildbotschaft und andererseits als kodierte bildliche mithin als symbolische Botschaft des 136 M ller Doohm Stefan a a O S 93 Adorno T W Stichworte Kritische Modelle Il Frankfurt a M 1969 S 117 151 Bildes Vergleichbare Differenzierungen verwendet U Eco indem er von einer ersten Funktion welche denotiert wird und einem Komplex der zweiten Funktionen welche konnotiert werden spricht Der kognitive Verarbeitungsvorgang in Form von Sinngebung liegt
132. wie z B die kompensatorische Funktion des Unbewussten in Bezug auf das Bewusstsein Die Psyche besteht aus zwei sich erg nzenden in ihren Eigenschaften jedoch gegens tzlichen Sph ren den beiden komplement ren Korrelaten des Bewusstseins und des Unbewussten Diese beiden Bereiche der Psyche erg nzen sich sie verhalten sich auch kompensatorisch zueinander und bilden zusammen die Ganzheit oder Einheit der Psyche Als ganzheitliches und sich selbst regulierendes dynamisches System das auf struktureller inhaltlicher und energetischer Gegens tzlichkeit beruht sch pft es aus dieser Gegensatzspannung die Libido die allgemeine Lebensenergie Das Gegensatzprinzip ist ein der menschlichen Natur innewohnendes Gesetz Eine psychologische Theorie die mehr sein soll als blo technisches Hilfsmittel muss sich auf das Gegensatzprinzip gr nden denn ohne dieses k nnte sie nur eine neurotisch 19 Franz Marie Louise von Der Individuationsprozess In Jung C G Der Mensch und seine Symbole Olten und Freiburg 10 Aufl 1987 S 161 Das Bewusstsein ist wie die Oberfl che oder wie eine Haut ber einem ausgedehnten unbewussten Gebiet dessen Umfang wir nicht kennen Da wir nichts vom Unbewussten wissen k nnen wir auch seinen Herrschaftsbereich nicht abstecken Uber etwas was man nicht kennt kann man keine Aussagen machen Wenn wir das Unbewusste sagen sind wir oft der Meinung damit etwas Konkretes zum Ausdruck zu br
133. wieder jenen Geist und jene Haltung zuf hren welche seit jeher von der Menschheit als l send und heilend empfunden wurden Jung C G a a O GW XI S 208 zur Symbolik des Gef es vgl bei C G Jung GW Bd 6 406 3 vgl Ammann R 1989 a a O S 35 und S 41 R Ammann stellt ihn im bertragenen Sinne als das alchimistische Gef vor in dem sich die Wandlung der psychischen Substanz vollziehe Es sei der gesch tzte Ort eine Art Uterus und Mutterbauch in dem eine ganzheitliche Erneuerung und Wiedergeburt m glich wird Ammann R Der Sandkasten als Garten der Seele In Zeitschrift f r Sandspieltherapie Nr 4 Berlin 1995 S 4 Cooper J C Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole S 153 Im Islam steht der Sand f r Reinheit denn wenn kein Wasser zur Verf gung steht wird er f r rituelle Waschungen verwendet vgl Eliade Mircea a a O S 126 Die reinigende Funktion des Sandes bzw der Erde ist aus alten Traditionen berliefert So wird nach alten Br uchen das Kind nach der Geburt auf die Erde gelegt damit es durch Vater und Mutter legitimiert wird Auch im Fall der Krankheit werden Kinder und auch Erwachsene in 93 96 97 98 213 Generell kann der Sand dazu benutzt werden Dinge Figuren Symbole mehrdimensional hineinzuzeichnen Der trockene Sand ist rieself hig weich und gef hlvoll er erlaubt in einem eher leichteren Spiel auch die Darstellung von W sten und hei tro
134. wir die Dinge nie so sehen wie sie wirklich sind Das von uns Wahrgenommene erscheint nur als Fassade oder R ckseite eines Hauses da es im Lichte dessen steht was wir nicht sehen Bei jeder Wahrnehmungserfahrung sind also immer Aspekte mit anwesend die wir nicht sehen aber aufgrund unserer Erfahrungen ahnen k nnen Aufgrund unserer Erfahrungen werden z B die anderen Seiten des Hauses sinnbestimmend antizipiert Die Vorderseite verweist auf andere Seiten und Inhalte so dass wir hypothetisch auf das Ganze schlie en Jedes Noema verweist damit notwendigerweise immer auf andere Noemen desselben noematischen Systems Die sich darbietende Fassade ist ein Teil des gesamten noematischen Systems oder in der Terminologie Gurwitsch s des Themas Haus Nur in diesem Verh ltnis zwischen Teil und Ganzem zwischen Noema und noematischem System pr zisiert sich das Verh ltnis von Noema und Gegenstand 5 5 Gestalttheoretische Aspekte der Umweltwahrnehmung In der Ph nomenologie bezeichnet der intentionale Akt dass unsere Intention auf etwas Spezielles gerichtet ist das aus einem diffusen Hintergrund herausgel st wird Etwas das sich aus seiner Umgebung deutlich abhebt erh lt unsere besondere Aufmerksamkeit und Gurwitsch Aron 1959 a a O S 426 Gurwitsch verdeutlicht die Theorien am Beispiel des Hauses in Gurwitsch Aron 1959 a a O S 421 und Gurwitsch Aron 1975 a a O S 4 und S 167 5 Rosenth
135. wir dr cken uns z B auch ber die H nde aus Sie bilden die Br cke zwischen unserer Innenwelt und der Au enwelt Die H nde sind Mittler zwischen Geist und Materie zwischen innerer Vorstellung und konkreter Sch pfung Eva Pattis hat diesen Gedanken aufgenommen Sie f hrt aus dass H nde nicht nur ausdr cken sondern auch eine Stimmung eine Atmosph re ein interaktives Feld wahrnehmen ohne dass dies ber einen Bewusstseins Prozess abl uft Neuere neurophysiologische Untersuchungen h tten best tigt das es K rperwahrnehmungen gibt die nicht ber das Bewusstsein gehen Idealtypischer Verlauf eines Sandspielprozesses Estelle Weinrib hat den idealtypischen Verlauf eines Sandspielprozesses aufgezeichnet Bei der Beschreibung komplexer Beziehungs und bertragungsprozessen ist aber besondere Vorsicht geboten Erfahrungsgem verl uft jeder Prozess aufgrund einer Vielzahl von Einflussvariablen individuell Ich habe mich dennoch zu einer Kurzdarstellung mit Bezug auf E Weinrib und J Rasche entschlossen um den Lesern die bisher noch keine Erfahrungen mit dem Sandspiel machen konnten einen ersten Einblick zu erm glichen 1 Im ersten Stadium werden haupts chlich realistische Szenen aufgebaut mit Andeutungen des Grundproblems und der m glichen L sung Dora M Kalff hat ausgef hrt dass das Initialbild eine Aussage enthalten kann e wie der Klient der Therapie gegen ber e
136. wird es ein ganz fr hes und tiefes Misstrauen erwerben Riemann Fritz 1987 a a O S 37 7 Riemann Fritz 1987 a a O S 40 f 74 vgl Riemann Fritz 1975 a a O S 16 ff 173 Massenverkehrsmitteln in ferne Gegenden finden berall die gleichen Hotels vor wie auch unsere St dte mehr und mehr austauschbar geworden sind und ihre individuelle Pr gung zu verlieren drohen die einst ihren Reiz ausmachte 6 5 Einfl sse der st dtischen Lebenswelt der Moderne auf die Psyche Die Beeinflussung der Psyche durch die bebaute und unbebaute Umwelt m chte ich in den folgenden Abschnitten differenzieren als Wirkung ber e ihre Gestalt Monotonie etc e die Funktionstrennung und ihre sozialpsychologischen Folgen e fehlende M glichkeiten zu r umlichen Sinnes und Expansionserfahrungen sowie e die Symbolik 6 5 1 Einflussfaktor st dtebauliche Gestalt H F Searles betont dass jede Umwelt einen grundlegend wichtigen Bestandteil der psychologischen Existenz des Menschen bildet Parr 1966 Eine in kleinen Entscheidungen gewachsene lange belebte Umwelt hat eine differenzierte seelische Ansprechbarkeit zur Folge eine monotone Umwelt reduziert das Neugierverhalten und hilft nicht die kritischen F higkeiten zu entfalten und nat rlich auch nicht den geformten affektiven Ausdruck den wir meinen wenn wir jemandem Urbanit t zusprechen Den R ckzug ihres Interesses von den Ob
137. wird in dieses Kollektiv hineingeboren und alles Gesellschaftliche um ihn herum existiert bereits Regeln Institutionen Organisation des Zusammenlebens in der Familie die Erwartungen und Beschr nkungen die mit der Teilnahme am Zusammenleben einhergehen etc Das wichtigste psychologische und physiologische Merkmal des Menschen nach seiner Geburt ist die vollst ndige Abh ngigkeit von seiner sozialen Umwelt eigentlich ist er eine physiologische Fr hgeburt mit langer Kindheit Jugendzeit und entsprechenden Milieueinfl ssen Die Mutter ist f r das Kleinkind auch heute noch mehrheitlich die erste 5 vgl Abels Heinz Stenger Horst Gesellschaft lernen Einf hrung in die Soziologie Leske und Budrich Opladen 1989 S 18 ebenda S 35 f 7 Hoffmann Sven O Hochapfel Gerd Neurosenlehre psychotherapeutische und psychosomatische Medizin Stuttgart New York 5 Auflage Schattauer 1995 S 33 Dies h ngt damit zusammen dass der Mensch eine physiologische Fr hgeburt ist bereits zu einem Zeitpunkt sozialen Einfl ssen ausgesetzt zu dem ihm eigentlich von seiner biologischen Entwicklung her noch der Schutz des intrauterinen Milieus zust nde Portmann hat den eigentlichen Geburtstermin des Menschen von seiner Reife her mit 18 Monaten angegeben Gegen ber anderen S ugern ist auch seine ungew hnlich lange Kindheit und Jugend auff llig was ebenfalls einen verst rkten Einfluss der Milieueinfl sse bedingt 65
138. 16 ebenda S 18 ebenda S 18 Diese F higkeiten der visuellen Wahrnehmung hat Frostig als Erkennen der Lage im Raum und Erfassen r umlicher Beziehungen beschrieben Vgl Lockowandt Oskar a a O 137 lebensgeschichtlichen Erfahrungen und verschiedenartigsten Sinneswahrnehmungen aufsummiert worden sind Bedeutung ist nicht vordergr ndig zweckorientiert sie wird nicht einfach sichtbar indem ihre Funktion erkennbar wird Das visuelle Erfassen eines Objektes T r beinhaltet nicht automatisch das Erkennen ihrer Bedeutungsaussage Bedeutung bedarf der Interpretation und umfasst die Erforschung des pers nlichen Bedeutungskontextes So mag die T r Zugang Ausgang Grenze etc symbolisieren Sie mag uns offen stehen so dass wir einen Zugang bekommen sie mag uns im verschlossenen Zustand auch den Eintritt zu R umen verwehren oder uns das Gef hl des Eingesperrtseins vermitteln K Lynchs Untersuchungen konzentrieren sich auf die physische Realit t und das in der physiologischen Natur Erscheinende Daher folgen auch keine Ausf hrungen ber tiefere symbolische Sinnwelten in sozialpsychologischer Sicht Die Bedeutung von Elementen innerhalb einer Stadt sei kompliziert Gruppenvorstellungen in Bezug auf Bedeutungen seien wenig wahrscheinlich Wenn wir beabsichtigen St dte zu bauen an denen sich eine gro e Anzahl von Menschen der verschiedensten Verh ltnisse erfreuen soll St dte zudem die auch auf k nftig lebende
139. 2 6 4 3 6 5 6 5 1 6 5 2 6 5 3 Pr sentative Symbolik und symbolische Raumbezogenheit Zusammenfassung Das Bild st dtischer Lebenswelt als menschlicher Erfahrungshintergrund Einleitung Die Blickverschr nkung Das chiastische Modell bei Jacques Lacan Wahrnehmungspsychologie Figurative und operative Wahrnehmung bei J Piaget Zentrierung und Dezentrierungsvorg nge Wahrnehmung und soziale Schichtung Bewusste und unbewusste Einflussgr en Das Ph nomenologische Modell Wahrnehmungsabschattung und pers nliche Standpunkte Die ph nomenologische Sicht am Beispiel des Hauses Das Bewusstseinsfeld Gestalttheoretische Aspekte der Umweltwahrnehmung Das Bild der Stadt bei Kevin Lynch Komponenten des Vorstellungsbildes Kernaussagen K Lynchs Untersuchung und symbolische Aspekte Semiotik Symbolik und Bildinterpretation Architektonische und Ikonische Codes Denotation und Konnotation Signifikant und Signifikans Bildwahrnehmung nach Stefan M ller Doohm Zusammenfassung Die st dtische Lebenswelt der Moderne und ihre Einfl sse aus sozialpsychologischer Sicht Einleitung Gesellschaftliche Psychodynamik der Nachkriegszeit Elemente des funktionalen St dtebaus aus sozialpsychologischer Sicht Traditioneller und moderner St dtebau im Vergleich Entmischung st dtischer Funktionen Kernverlust der St dte und Umgestaltung der Zentren Agglomeration und Suburbanit t Entfremdung von der Natur Monotonie der Satellitenst dte
140. 2 S 18 Eine n here Erl uterung dieses Vergleiches ist zu finden bei Jung C G GW Bd 11 141 S 101 f Eliade Mircea a a O S 31 Ein unbekanntes fremdes unbesetztes h ufig zu verstehen als von den Unseren nicht besetztes Gebiet hat noch an dem fl ssigen larvenhaften Zustand des Chaos teil Indem es der Mensch besetzt vor allem indem er sich dort niederl sst verwandelt er es symbolisch durch die rituelle Wiederholung der Kosmogonie in Kosmos 47 97 5 der Erde in die Unterwelt Kosmogonie verbindet die Mitte mit den drei kosmischen Ebenen Unterwelt Erde und Himmel durch die kosmische Welts ule die axis mundi 4 Die Verbindung mit dem Himmel kann durch verschiedene Bilder ausgedr ckt werden die sich alle auf die Axis Mundi beziehen S ule die Universalis Columna Leiter die Jakobsleiter Berg Baum Liane usw In einigen traditionellen Kulturen wird die Weltsch pfung erst rechtskr ftig durch den Bau eines Feueraltars Rund um diese Weltachse erstreckt sich die Welt unsere Welt folglich befindet sich die Achse in der Mitte im Nabel der Erde sie ist das Zentrum der Welt Um den Mittelpunkt wurde oftmals ein Quadrat konstruiert eine Imago Mundi mit vier Sektoren die die vier Himmelsrichtungen Horizonte repr sentieren k nnen Der homo religiosus hatte das Bed rfnis immer im Zentrum zu leben Kurz welcher Gr enord
141. 3 durch physische Objekt Pr senz allein nicht gef llt werden kann Es verbergen sich dahinter inhaltliche symbolische Bedeutungen die es zu entschl sseln gil um das Handlungskonzept des Herrn Dahl verstehen zu k nnen Die Wohnung ist ein Objekt mit dem u a Konnotationen wie Heim Nest Familie Schutz etc assoziiert werden k nnen also psychoanalytische Formen einer positiven Mutter Kind Beziehung Als Arbeitshypothese k nnte man formulieren dass diese prim re interaktionelle Mutter Kind Dyade nicht hinl nglich erfahren wurde weshalb das Defizit auf das Wohnungsobjekt als pr sentatives Symbol bertragen wird Das basale Nachholbed rfnis wird durch die sp ter von au en hereinbrechende Sanierung deutlich in Frage gestellt was die tiefgreifende Ersch tterung des Herrn Dahl aus psychoanalytischer Sicht erkl rbar macht Daher dreht sich alles kompensatorisch um die sch ne Wohnung f r die sich Herr Dahl in jahrelangen seine Kr fte bersteigenden Arbeiten aufreibt Chronologie der Geschichte des Herrn Dahl Die erste Wohnung im Haus X Stra e des Sanierungsgebietes bezog Herr Dahl 1983 mehrere Umz ge im Bezirk waren vorausgegangen Herr Dahl verleugnet m glicherweise seine Affinit t zu dem Gebiet Er lebte in einer 2 2 Zimmer Wohnung als er seine Frau kennen lernte F r die Familienpl ne war jedoch die Wohnung zu klein und als Frau Dahl schwanger wurde beabsichtigte das Paar nach Westdeutschla
142. 3 zum Ausgangspunkt f r einen Kongress in Athen ber die funktionelle Stadt wurde Die Abschlusserkl rung dieses Kongresses hat Le Corbusier mit Kommentaren versehen und 1943 als Charta von Athen publiziert obwohl in beiden Kongressen erhebliche theoretische Differenzen unter den Teilnehmern bestanden Bereits in der Erkl rung von La Sarraz wird der Einfluss des rationalen Wirtschaftsgedankens auf Architektur St dtebau und Raumplanung evident Die Ausr stung eines Landes verlangt eine innige Verbindung von Architektur und Wirtschaft Die echte Wirtschaftlichkeit wird die Frucht einer Rationalisierung und einer Normung sein die ebenso gut anzuwenden ist auf architektonische Planungen wie auf industrielle Methoden der Ausf hrung Es ist dringend notwendig dass die Architektur anstatt fast ausschlie lich an ein blutarmes Handwerkertum zu appellieren sich ebenso der ungeheuren Hilfsmittel bedient die ihr die industrielle Technik bietet selbst wenn eine solche Entscheidung zu Werken f hren sollte die sich wesentlich von denen unterscheiden die den Ruhm vergangener Epochen ausgemacht haben 108 Ein Produktions und Reproduktionskonzept das insbesondere auf der Basis tayloristischer Rationalisierungs und Effektivierungsvorstellungen aufruhte W Taylor war Betriebsingenieur von H Ford und in der Charta von Athen sein st dtebauliches Leitbild fand Ein Aufbrechen entsprechender Strategien und Weltbilder ist
143. 4 Aufl Stuttgart 1987 Die Entwicklung des inneren Kindes beim Kind 1 Auflage Suhrkamp Frankfurt 1979 Was bedeuten meine Tr ume Lexikon der Traumsymbole und Traumanalyse M nchen 1988 House form and Culture Prentice Hall Inc Englewood Cliffs N J 1969 Sandspiel in der Kinderpsychiatrischen Diagnostik und Therapeutischen Beratung Dissertation an der Freien Universit t Berlin Berlin 1992 Formen Stuttgart 1985 Auff lligkeiten im sozialen Verhalten von Kindern mit leichter Hirnfunktionsst rung Minimal Brain Dysfunction Eine Untersuchung zur F higkeit der Rollen bernahme Dissertation am Fachbereich Psychologie der Philipps Universit t Marburg Marburg 1977 Die schizoide Gesellschaft Kaiser Traktate 15 M nchen Chr Kaiser Verlag 1975 Grundformen der Angst Eine tiefenpsychologische Studie M nchen Basel E Reinhardt 1987 284 Rolff H G Rosenthal Gabriele Samuels Andrew Shorter Bani Plaut Fred Schliephacke Bruno P Schlingschr der Maria Schmals Klaus M Schmals Klaus M Schmals Klaus M Schmals Klaus M Schmals Klaus M Schnocks Dieter Searles Harold F Searles Harold F Sozialisation und Auslese durch die Schule Heidelberg 1973 6 Auflage Erlebte und erz hlte Lebensgeschichte Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibungen Frankfurt Main New York Campus Verlag 1995 W rterbuch Jungscher Psychologie dtv M nc
144. 47 3 2 Einf hrung in die Hermeneutik Hermeneutische Methoden zielen im Sinne etymologischen Bedeutung auf Interpretation Verst ndnis und Sinnerfassung Dabei geht es um die Bedeutung dessen was ph nomenologisch in Erscheinung tritt Das Ph nomen ist nicht nur es selbst als das in Erscheinung Tretende es ist Bedeutungstr ger und steht damit in einem bergeordneten Sinnzusammenhang Es existiert im Hinblick auf einen Jemand ein Subjekt f r den es etwas bedeutet Auch da wo es ihm nichts bedeutet ist die Frage nach der Bedeutung angesprochen Die Sinnfrage entfaltet sich somit stets nach zwei Seiten Einerseits geht es um die Bedeutung eines Ph nomens innerhalb eines Kontextes eines z B gesellschaftshistorischen Hintergrundes von dem sich eine Erscheinung abhebt Andererseits geht es um die Bedeutung eines Ph nomens f r das be deutende Subjekt ber diesen beiden Bedeutungspolen geht es schlie lich um den Diskurs ber die Bedeutung der Unterschiede die sich allenfalls zwischen den Deutungen verschiedener Subjekte ergeben sowie um die Bedeutung der Bedeutung Was bedeutet es f r mich dass Dir dieses Kind soviel sowenig so etwas ganz anderes bedeutet Ter Horst geht so weit dass er Erziehung geradezu als Einf hrung in Bedeutungen definiert Daher beruht auch das was in einem landl ufigeren Sinne als objektiv gilt auf einem subjekthaften d h von Subjekten hergestellten Ver
145. 9 in Heinz P Hrsg Soziologie der Schule Sonderheft 4 der K lner Zeitschrift f r Soziologie und Sozialpsychologie K ln 1970 S 66 108 Rolff H G Sozialisation und Auslese durch die Schule Heidelberg 1973 6 Auflage S 98 f Er f hrt zur Interaktions und Sprachentwicklung der Mittelschicht weiter aus Die Interaktion zwischen Mutter und Kind werden in der Mittelschicht von fr h an durch mehr mittelbare Au erungen bestimmt die sich des Mediums der Sprache bedienen wobei relativ subtile Wechsel in der Wortstellung bedeutsame nderungen der Einstellung der Intention und des Gef hlszustandes der Mutter anzeigen Das Kind das auf die Interaktion mit der Mutter angewiesen ist lernt bereits auf sprachliche Signale zu reagieren bevor es f hig ist selbst sprachliche Signale von sich zu geben Es muss sich fortw hrend nach dem Sprachgebrauch der Mutter ausrichten Bernstein konstatiert dass dank der gro en Bedeutung die dieser Art von mittelbarer Beziehung zwischen Mutter und Kind zukommt eine Spannung zwischen dem Kind und seiner Umwelt entsteht die auch in ihm selbst den Wunsch weckt seine Beziehungen in individualisierter Form zu verbalisieren Dabei ist die Mutter bestrebt schon die ersten tastenden Versuche von pers nlichen qualifizierenden Aussagen des Kindes zu erweitern und auszuformen So entsteht eine Art kumulativer Prozess durch den das Kind das Erlebnis des Verschiedenseins erf hrt B Bernstei
146. Abgrundes insofern in der Perspektive der Psychoanalyse dem Doppelgesicht der gebenden und nehmenden gew hrenden und strafenden Gro en Mutter verwandt als Reservoir zahlloser ungehobener Sch tze und im Dunkel verborgener Gestalten auch Sinnbild des Unbewussten Als unermesslich gro e Fl che Symbol der Unendlichkeit Die Begehrtheit eines Standortes oder Aufenthaltsraumes wird durch die Qualit t der symbolischen Ausstattung bestimmt das hei t durch die Symbole die die innerpsychischen Repr sentanzen des Menschen am meisten ansprechen und die ihm am meisten sozialen Wert und gesellschaftliche Anerkennung verschaffen Das Haus am See vereinigt durch die r umliche N he zum Gew sser die Symbolik des Sees mit dem Symbol des Hauses Diese attraktiven Standorte sind rar teuer und von daher elit r 39 J ngst Peter und Meder Oskar 1992 a a O S 251 39 vgl J ngst Peter 1992 a a O S 250 f Herder Lexikon der Symbole a a O S 108 107 weil sie mit einem deutlichen Imagezuwachs f r den Eigent mer verbunden sind Mit solcher Symbolik lassen sich Pers nlichkeitsstrukturen Macht Reichtum das Besondere etc demonstrieren Peter J ngst differenziert zwei grunds tzliche Dimensionen der symbolischen Raumbezogenheit Die erste Dimension ist prim r ein Ausdrucksmittel f r unterschiedlich starke Auspr gungen von Macht und verwandter Kategorien wie berlegenheit Gro artigkeit
147. Analytiker gebaut werden musste Es musste von innen heraus aus Evas unbewusster Seele entstehen Ich als Analytikerin war lediglich so etwas wie ein Bauf hrer der dar ber wachte dass die Anordnungen von Evas innerem Baumeister richtig ausgef hrt wurden Erst als im neuen Haus bewohnbare R ume vorhanden waren konnte das alte schwache Haus abgebaut werden W hrend dieser Zeit des Fundamentbaus reichte die Energie nur gerade aus um das alte Haus einigerma en zusammenzuhalten nicht f r den Neubau 9 Ammann Ruth Heilende Bilder der Seele Das Sandspiel M nchen 1989 S 24 ebenda S 92 269 9 Ausblick In dieser Arbeit habe ich dargestellt und analysiert wie der St dtebau der Moderne als Folge einer historisch epochalen Entwicklungslinie in einer Zweckrationalit t m ndet die dem B rger nur wenige emotionale Verkn pfungen mit seiner Lebenswelt erm glicht In interaktiven Prozessen werden Bilder der Umwelt internalisiert Spiegelt die Lebenswelt aber nicht die sozial und entwicklungspsychologischen Bed rfnisse der Menschen so werden h ufig psychogene Reaktionen ausgel st die nur mit gro er Anstrengung in therapeutischen Prozessen wieder behandelt und bearbeitet werden k nnen Hier versteht sich das Therapeutische Sandspiel neben anderen Therapieformen als ein Angebot Wichtiger als die Linderung und Heilung der seelische Erkrankung erscheint mir aber der Gedanke der Prophylaxe also einer Vorsorgestrategie g
148. Art Selbstverst ndlichkeit Das Kind erfasst von innen heraus automatisch d h gemessen an den verinnerlichten Ma st ben was richtig und was falsch ist ob sein Verhalten sozial akzeptiert sein wird oder nicht Direkte objektbezogene Bestrafung wird durch ein schlechtes Gewissen Schuldgef hle oder Selbstbestrafung ersetzt Dieser erste Schritt zur Entwicklung eines Gewissens ist gekoppelt an die Erfahrungen mit den vertrauten Beziehungspersonen den signifikanten Anderen Sie stellen die erste Um Welt eines Kindes dar fremde Menschen spielen zun chst eher Nebenrollen Da sich die interaktionelle Rollen bernahme prim r auf die meist familiale Situation konzentriert wird das Kind dieses internalisierte Muster auch in den ersten Interaktionen gegen ber Fremden anwenden es vertritt folglich die Standpunkte seiner famili ren Sozialisation Mit zunehmender Entwicklung erf hrt das Kind dass ihm zun chst fremde andere Menschen hnliche Anforderungen an den Umgang miteinander stellen Viele der ihm bereits bekannten Verhaltenserwartungen der vertrauten signifikanten Anderen findet es als Grundlage des Miteinanders mit den nicht signifikanten Anderen vor Verschiedene Instanzen in der Pers nlichkeitsstruktur nach G H Mead Das Individuum ver ndert sukzessive die Einstellung zu den nicht signifikanten Menschen Der Bezugspunkt f r eigenes Handeln verlagert sich in einem langwierigen Losl sungsprozess aus der vertrau
149. B Familie F menschliche Urahnen C Stamm G Tierahnen l D Nation H zentrale Kraft Quelle J Jacobi Diese werden als archetypische Symbole bezeichnet Lebens u erungen insofern sie allgemeinmenschlicher und typischer Natur sind Wir k nnen sogar eine gewisse Stufenfolge der Archetypen aufstellen je nachdem ob sie eine der ganzen Menschheit oder einer gr eren oder kleineren Gruppe von Menschen geh rende Eigenschaft veranschaulichen Wie die Eltern einer Genealogie verm gen auch die Archetypen gleichsam Kinder und Kindeskinder aus sich zu entlassen ohne ihre Urgestalt zu verlieren Jolande Jacobi versteht daher die Abbildung 12 als eine Art psychischen Stammbaum aus dem die allgemeinmenschliche Verbundenheit hervorgeht die sich dann jedoch bis zum Individuum hin ausdifferenziert Unbefriedigend ist nach meiner Auffassung der Begriff der zentralen Kraft den sie rein energetisch verstanden wissen will und der ausdr cklich als heuristischer Begriff aufgefasst werden soll Das kollektive Unbewusste ist die gewaltige geistige Erbmasse der Menschheitsentwicklung wiedergeboren in jeder individuellen Struktur Archetypen werden als tradierte Urbilder aufgefasst die durch pers nliche Erfahrungen im Hier und Jetzt aktualisiert werden und sich in Tr umen oder kreativen Sch pfungen offenbaren Wenn die analytische Psychologie von dem Urbild oder dem Archetyp der Gr
150. Beispiel durch seine zweite Haut die Kleidung Ausdruck zu verleihen und durch seine dritte Haut das Haus zu pr sentieren H user k nnen ihren Bewohnern durch gleichmachende Bauformen unbewusst ein Gef hl der Entindividualisierung vermitteln F r C G Jung ist das Erreichen psychologischer Reife ist eine individuelle Aufgabe und ist deshalb heute zunehmend schwieriger da die Individualit t des Menschen durch weitverbreitete Konformit t bedroht ist Er illustriert diesen Sachverhalt in seinem Buch Der Mensch und seine Symbole beispielhaft mit dem Luftbild eines monotonen englischen Wohnkomplexes mit stereotypen Geb uden Ein vergleichbares Wohngebiet habe ich in Canterbury England vorgefunden Jeder Hausbesitzer versucht durch individuelle Farbgestaltung sein Haus von anderen unterscheidbar zu machen Abb 14 Monotoner Wohnkomplex und Individualit t durch Farbgebung Quelle eigene Fotografie 64 E Ammann Ruth Traumbild Haus Von den Lebensr umen der Seele Olten 1991 C G Jung Zugang zum Unbewussten in Jung C G von Franz M L et al Der Mensch und seine Symbole Olten und Freiburg 1987 S 218 f 249 Insbesondere in gro st dtischen Verdichtungsr umen und Ballungsrandzonen entstehen durch Baulandknappheit und oder berh hte Grundst ckspreise vermehrt uniforme Reihenhaussiedlungen mit Standardgrundrissen Individualit t des Wohnens und Hausens Das Haus
151. Bekanntschaft findet sich auch bei Weber Er definiert aus soziologischer Sicht folgendes Es w rde soziologisch angesehen bedeuten eine Ortschaft also eine Siedelung in dicht an ein an der grenzenden H usern welche eine so umfangreiche zusammenh ngende Ansiedelung darstellen dass die sonst dem Nachbarverband spezifische pers nliche gegenseitige Bekanntschaft der Einwohner miteinander fehlt Weber Max Die nichtlegitime Herrschaft Typologie der St dte In Wirtschaft und Gesellschaft T bingen 1972 S 727 Schmals Klaus M 2001 a a O S 10 f 23 17 Naturphilosophie zu begreifen und zu erkl ren und f r ihre Handlungen und Meinungen rationale Begr ndungen bereitzustellen Hierdurch waren nun wichtige Etappen auf dem Weg zum rationalen Zeitalter und der b rgerlichen Verstandeskultur und Bewusstseinsstruktur erreicht die auf Berechenbarkeit Exaktheit Systematisierung Formalisierung Disziplinierung und Universalisierung beruht Handel Handwerk und Gewerbe bl hten auf Produktionsmittel entwickelten sich weiter so dass die St dte politisch und konomisch immer einflussreicher wurden und ihnen sukzessive eine Losl sung aus der alten feudalen Herrschaftsordnung gelang Sowohl der Kampf um die Vorherrschaft in der Stadt und teilweise um das sie umgebende Land als auch die L sung aus den abh ngigen Lehensverh ltnissen waren mit erheblichen Konflikten verbunden Aber es k ndigten sich bal
152. Bereitschaft sich in R umen aufzuhalten ebenso stark beeinflussen 118 Wahrnehmung bezeichnet die F higkeit visuelle Reize zu erkennen zu unterscheiden und sie durch Assoziation zu interpretieren Die Interpretation der visuellen Reize erfolgt nicht im Auge sondern ist ein kognitiv psychischer Vorgang Abbilder die auf fr here Erfahrungen zur ckzuf hren sind erh hen die Genauigkeit und Geschwindigkeit der derzeitigen Wahrnehmung Die grundlegende F higkeit des Organismus zur Anpassung seine Handlungseffektivit t das Gef hl der Sicherheit des Individuums in seiner Umwelt und seine psychische Gesundheit sind ma geblich von der Intaktheit und st rungsfreien Funktion verschiedener Bereiche der visuellen Wahrnehmung beeinflusst Ungewohnte Wahrnehmungsinhalte rufen wegen ihrer Fremdheit bei vielen Personen zun chst oft Unbehagen hervor Die Scheu vor dem Unbekannten kann das Individuum nur berwinden wenn das Fremde der Erfahrung zug nglich gemacht wird Die Wahrnehmunggsleistung kleiner Kinder ist in erheblichem Ma e von der Vertrautheit der dargebotenen Objekte und der Aufgabenstellung abh ngig 5 3 1 Figurative und operative Wahrnehmung bei Jean Piaget F r Jean Piaget hat die Wahrnehmung grunds tzlich zwei Komponenten eine figurative und eine operative Sie ist aber nur aus dem besonderen Zusammenspiel beider Komponenten berhaupt vorstellbar Wenn die visuelle Wahrnehmung keine wirkliche Blickbewegung voraussetz
153. Beziehungen umgingen 6 Mehr Frauen als M nner stellten zwischen ihren Figuren und dem Wasser eine Verbindung her Da Wasser ein Symbol des Unbewussten ist weist dieses Ergebnis darauf hin dass Frauen mehr sozial anerkannte M glichkeiten haben Zugang zum Unbewussten zu finden 7 Das Fehlen von Vegetation im Sandbild kann bei Frauen auf psychischen Stress hinweisen Aussagen ber hnliche Korrelationen bei M nnern fehlen 8 Frauen setzten in der Regel mehr Miniaturen darunter Tiere Pflanzen und Naturelemente in ihre Sandbilder M nner ben tzten insgesamt mehr Menschen wobei es mehr M nner als Frauen gab die die menschlichen Figuren ganz weglie en 9 Denkers schlie t ihren Bericht mit dem Fazit dass die Welt des kreativen Ausdrucks im Sandspiel durch zusammenh ngende Muster strukturiert wird in jedem Entwicklungsstadium Sie unterstreicht ihre berzeugung dass Sandspiel ein exzellentes diagnostisches Instrument f r psychische St rungen ist und gleichzeitig ein verl sslicher Indikator f r Entwicklungsstadien Diese vagen Ergebnisse veranschaulichen dass Symboldeutungen nicht verobjektivierbar sind Ich schlie e mich daher ausdr cklich J rg Rasches Meinung an wenn er Charlotte B hler kritisiert die ein statistisch standardisierendes Bewertungsverfahren anwendete um subjektive Geschehnisse quantitativ zu bewerten Wenn man allerdings dabei bleibt und Figuren z hlt oder Konfigurationen
154. Das Kind lernt mit einem Objekt umzugehen sein Handeln darauf zu beziehen auch wenn das Objekt sich nicht im Bereich seiner unmittelbaren sinnlichen Erfahrungsm glichkeiten befindet Sprache ist Voraussetzung f r das Verst ndnis komplexer Bedeutungen Abstraktion und die F higkeit auch symbolhafte Ebenen der Realit t differenzierter darstellen zu k nnen Das was real ist hat nunmehr eine andere Konsistenz als zuvor denn die Symbolik bringt die zuvor rein u erliche Wel ins Innere des Kindes Realit t erh lt eine andere Erfahrungsqualit t Wirklich sind nicht mehr nur die Dinge die man sehen h ren f hlen schmecken oder riechen kann wirklich werden mit der Sprache auch die Dinge die im Geist Verstand genauer im Denken verankert sind Fortschritte der Sprache und des Denkens im Sinne der kognitiven Entwicklung sind sehr eng miteinander verbunden Die Entwicklung des Denkverm gens erm glicht dem Individuum Erfahrungen im Kopf zu machen in dem die u erlichen Dinge der Umwelt durch ihre innere Repr sentation in Form sprachlicher Symbole im Kopf bewegt werden k nnen Die jederzeitige Verf gbarkeit von Welt durch Sprachsymbole erm glicht es erst Objekte zueinander in Beziehung zu setzen und zusammenzubringen die physisch vielleicht gar nicht zusammengebracht werden k nnen und auf der Ebene direkter und sinnlicher Erfahrung nur getrennt und einzeln erlebbar sind
155. Der generalisierte Andere Mead ist immer anwesend Treibel Anette a a O S 112 53 Die Teilnehmer einer Interaktion stellen ihre Interaktionswirklichkeit real her als Individuen und nicht ausschlie lich als Tr ger von sozial definierten Rollen Erwartungen und Dispositionen Das Thomas Theorem Die Akteurinnen und Akteure verhalten sich nicht als Reagierende sondern als relativ autonome Individuen die durch ihre Definition und Interpretation einer Situation diese erst herstellen Diese Auffassung geht auf den amerikanischen Sozialpsychologen William Isaac Thomas 1863 1947 zur ck der in den 20er Jahren die These aufgestellt hatte dass erst dadurch dass Menschen Situationen f r sich als real definieren diese in ihren Folgen real werden Menschliches Handeln hat also einen sehr gro en subjektiven und situationsgebundenen Anteil Diese These wurde als Thomas Theorem bezeichnet Soziale Wirklichkeit gibt es nicht von sich aus sondern nur durch das wechselseitig aneinander orientierte und interpretierende Handeln von Individuen Herbert Blumer beschreibt den symbolischen Interaktionismus folgenderma en Die Pr missen des symbolischen Interaktionismus sind einfach Ich glaube man kann sie leicht pr fen und best tigen indem man lediglich beobachtet was direkt vor der eigenen Nase im sozialen Leben vor sich geht Das menschliche Zusammenleben besteht aus dem gegenseitigen Aufeinanderabstim
156. Diese M glichkeiten laufen parallel mit dem bergang von Triebfunktionen zu Denkfunktionen vom Prim rvorgang in den Sekund rvorgang Psychologisch bedeutet das unter dem Aspekt des Selbstbildes vor allem einen bergang von infantilen unrealistischen Omnipotenzerlebnissen hin zu einer realit tsbezogeneren Gestaltung des Selbstbildes Die Prim re Sozialisation ist aber keine Interaktionseinbahnstra e wie man annehmen k nnte Hinter den Ausf hrungen k nnte man vermuten dass lediglich die Mutter in dem Unternehmen Prim rsozialisation den aktiven Part besitzt und der Pr gevorgang einseitig von der Mutter zum Kind hin verl uft Das Kind entwickelt eigene Bed rfnisse die die Mutter im positiven Fall als soziale Erwartungen des Kindes hinsichtlich ihrer Mutterrolle versteht Indem sich die Mutter mit ihrer Rolle identifiziert wird Sozialisation zu einem gelungenen wechselseitigen Interaktionsgeschehen Der Psychologe P Kohut bezeichnet die grundlegenden Qualit ten des zwischenmenschlichen Erlebens spiegelnde Selbstobjekterfahrungen Wenn die prim ren Objekte liebevoll zuverl ssig wertsch tzend und befriedigend erfahren und internalisiert werden konnten konstituieren sich stabile Selbstobjektrepr sentanzen das hei t eine 5 In dieser fr hen Zeit des ersten Lebensjahres entsteht im Kind durch positiven Hautkontakt schmusen dr cken schaukeln etc nicht nur ein Gef hl dass es wertgesch tz
157. Einige Therapeuten finden jedoch die Quadrantentheorie hilfreich als ersten Schritt im Prozess des Verstehens eines so berw ltigenden Materials Aite 1978 Ammann 1991 Ryce Menuhin 1992 Weinrib 1983 a Zeller 1979 138 Mitchell Rie Rogers Friedman Harriet S a a O S 131 ebenda S 130 f 226 Dora M Kalff erkannte Muster in den Sandbildern sie setzte jedoch lieber ihre intuitiven F higkeiten anstelle von Forschungsmethoden ein um diese Muster zu untersuchen und verstehen zu k nnen Die wissenschaftliche rationale Arbeitsweise war nicht ihre Arbeitsmethode Auch heute noch bewegen sich Therapeuten zwischen diesen Polen der Intuition und der Rationalit t So setzen die meisten Sandspieltherapeuten f r eine individuelle Interpretation ihr Wissen und K nnen aus der Psychologie und der Symbolik ein ihre Beobachtungsgabe ihre Intuition und ihr Einf hlungsverm gen Der gegenw rtige Trend bewegt sich weg von einschr nkenden starren oder speziellen Regeln R Mitchell und H Friedman haben in ihrer Publikation gegenw rtige Entwicklungen und Trends der Sandspiel Forschung zusammengetragen Die nach ihrer Meinung f nf wichtigsten Kriterien aus der aktuellen Literatur liefern eine grobe Strategie f r den Therapeuten k nnen aber keinesfalls eine Bedienungsanleitung f r das Sandspiel darstellen Strukturkriterien 1 Wie wird das Sandbild gestaltet Wird nasser oder trockener Sand gew hlt
158. Erinnerungen an eigene Kindheitsbed rfnisse und Missgeschicke erhalten und verhalten sich entsprechend Das ist ein Problem der zwischenmenschlichen Verst ndigung und es ist ein Problem das ber das Klima in einer Kultur entscheidet Eine Zunahme psychischer und allgemein gesundheitlicher Folgen durch eingeengte Bewegungsr ume in den St dten sieht auch der Psychologe Wolfgang Settertobulte in einem Gespr ch mit der dpa Der Wissenschaftler der Universit t Bielefeld berichtet von Untersuchungen bei Kindergarten und Schulkindern die gezeigt h tten dass die in einer d rflichen Struktur heranwachsenden Kinder beweglicher sind als Heranwachsende in der Stadt Da Dorfkinder h ufiger im Freien spielen sind ihre psychomotorischen F higkeiten also etwa die Koordination zwischen Hand und Gehirn besser ausgestattet Forschungsstudien aus M nchen h tten dar ber hinaus den Beweis geliefert dass Kinder auf dem Land seltener an Allergien leiden als Stadtkinder Die klassischen Kinderkrankheiten werden zunehmend von den sogenannten Neuen Epidemien wie Stresssymptomen und Allergien abgel st Er beklagt die geringe Anzahl an Abenteuerspielpl tzen in deutschen St dten weil auf diesen gro z gig und interessant gestalteten Pl tzen Beweglichkeit und soziales Verhalten besser ge bt werden k nnten als auf normalen Spielpl tzen Wohnungsgrundrisse Die Wohnungsgrundrisse bieten meist ebensowenig pers nlich
159. Fehlleistungen bezeugen das wie schon Freud in seiner Psychopathologie des Alltagslebens in unmissverst ndlicher Weise aufgezeigt hat Sie zeugen nur davon dass Unvereintes Unassimiliertes Konflikthaftes besteht vielleicht ein Hindernis vielleicht aber auch ein Anreiz zu gr eren Anstrengungen und damit sogar zu neuen Erfolgsm glichkeiten Je nach ihrem Umfang und Geladensein bzw der Rolle die sie im psychischen Haushalt jeweils innehaben k nnen wir also gleichsam von gesunden und von kranken Komplexen reden wobei es ausschlie lich vom Zustand des Bewusstseins das hei t vom mehr oder minder Festgef gtsein der bewussten Ich Person abh ngt wieweit sie aufgearbeitet werden k nnen bzw ob sie letztlich eine g nstige oder sch dliche Wirkung haben Sie bezeichnen immerhin stets das Unerledigte im Individuum also die unzweifelhaft schwache Stelle in jeglicher Bedeutung des Wortes Und dieses Unerledigte in den individuellen Lebensentw rfen wird sichtbar ber pr sentative Symbolik 7 4 Das Therapeutische Sandspiel nach Dora M Kalff Die Schweizer Analytikerin Dora M Kalff hat C G Jungs Ideen konkret ja fast konkretistisch angewendet Sie begn gt sich nicht mit Imagination sondern erfindet Objekte dazu Dies ist psychoanalytisch gesehen ein Acting out Dass ein konkretes Bild sich mit Seelensubstanz aufl dt dass es nicht nur ein Abbild von etwas ist sonde
160. Gegebenheit wird durch die in den Sinnesrezeptoren Auge Ohr stattfindenden energetischen Umwandlungsprozesse und die damit einhergehenden nerv sen Erregungen zum Wahrnehmungsgegenstand Wahrnehmen l sst sch von der Funktion her als komplexe aus Sinnesempfindungen und Erfahrungskomponenten bestehende psychische Erscheinung deren Inhalt im Raum lokalisiert wird und dadurch zur Auffassung von Gegenst nden der Au enwelt f hrt definieren 11 B hm Gottfried a a O S 22 12 Eine Gliederung der Sinnessysteme erfolgt meist in 1 das visuelle System Sehen 2 das akustische System H ren 3 das chemische System das olfaktorische System Riechen das gustatorische System Schmecken 4 das vestibul re System Gleichgewicht 5 das Sinnessystem der Haut Tastsinn Druck Schmerz Fr hlich W a a O S 439 117 In der menschlichen Entwicklung werden die verschiedenen Bereiche der Wahrnehmung der Bewegung der Kognition und der sozial emotionalen Strukturen eng miteinander verkn pft Sie bedingen beeinflussen unterst tzen und kontrollieren sich gegenseitig bzw sie bauen in ihrer Entwicklung aufeinander auf Wahrnehmung umfasst nicht nur die Reizaufnahme durch die verschiedenen Sinnesorgane und Rezeptoren wie F hlen und Begreifen Sensorik Sie beinhaltet auch die wichtige Integrationsaufgabe d h die Verarbeitung der Sinnesreize durch Aussortieren Vergleichen Wiedererkennen Zuordnen Durch Assoziati
161. Ich m chte schlie en mit einem Zitat von J rg Rasche Er sagt Der menschliche Psychotop ist nicht weniger empfindlich als der Biotop Die Belastungen der Zukunft werden vielf ltige sein und auch das Schicksal unserer Demokratie ist von der psychischen Gesundheit unserer Kinder nicht zu trennen Grotjahn Martin Die Sprache des Symbols Der Zugang zum Unbewussten M nchen 1977 S 227 Rasche J rg a a O S 238 274 10 Literaturverzeichnis Abels Heinz Stenger Horst Aeppli Ernst Ammann Ruth Ammann Ruth Ammann Ruth Asanger R Wenniger G Hrsg Bachelard Gaston B chtold St ubli H Hrsg Bauer W D motz Golowin S Barthes Roland Barthes Roland Beck Ulrich Berger Peter L Luckmann Thomas Berndt Heide Berndt Heide Lorenzer Alfred Horn Klaus Bernstein B Biedermann Hans Gesellschaft lernen Einf hrung in die Soziologie Leske und Budrich Opladen 1989 Der Traum und seine Bedeutung M nchen 1987 Heilende Bilder der Seele Das Sandspiel M nchen 1989 Traumbild Haus Von den Lebensr umen der Seele Olten 1991 Der Zauber des Gartens und was er unserer Seele schenkt M nchen 1999 Handw rterbuch der Psychologie Weinheim 1994 Poetik des Raumes 1957 Presses Universitaires de France Frankfurt Fischer 1997 Handw rterbuch des deutschen Aberglaubens Berlin New York de Gruyter 1987 Lexikon der Symbole M nchen 1997 Mythe
162. Individualisierungstendenzen in unserer Gesellschaft verm gen diesen Eindruck zu verst rken Verantwortung f r Gemeinschaft scheint in den Hintergrund individuelle Bed rfnisse und deren Befriedigung in den Vordergrund geraten zu sein Die Werbung bringt es mit der Parole Ich und mein Magnum auf den Punkt Individuen sind nur vor dem Hintergrund ihrer gesellschaftlichen Existenz verstehbar und im Umkehrschluss gibt es keine Gesellschaft die aus sich heraus als unabh ngige Abstraktion existiert Individuum und Gesellschaft stehen eher f r unterschiedliche Betrachtungsweisen menschlichen Zusammenlebens Gesellschaftliche Vorg nge k nnen als analytische Verdichtungen oder Abstraktionen in der Betrachtung menschlichen Zusammenlebens verstanden werden w hrend wir bei der Beobachtung des Individuums in seiner sozialen Umwelt sozusagen ins Detail gehen Sozialisation bezeichnet einen Aneignungs und Erfahrungsprozess von und in der Gesellschaft der das Subjekt auf seinem Individuationsweg formt Sozialisation erf hrt das Individuum in der Interaktion mit anderen Menschen Seine subjektiven Einstellungen und Haltungen sind gekn pft an pr gende Erlebnisse und Ereignisse die seine Lebenswelt nachhaltig beeinflussen Durch diese Eindr cke reift das Individuum zur Pers nlichkeit F r das Individuum beginnt die Erfahrung der wechselseitigen Beeinflussung zun chst scheinbar etwas einseitig Der Mensch
163. Interagierende klebt an seiner subjektiven Perspektive weil er seine Vorstellung der Situation mangels Generalisierungsf higkeit als die ganze einzig wahre Realit t einsch tzt Erfahrungen werden zu schnell verallgemeinert Einzelmerkmale berbewertet Halo Effekt F r die Ebenen anderer subjektiver Lebenswelten besteht zudem meist wenig Empathie Die kumulative Benachteiligung wird auch in der u eren Lebenswelt wie z B in den Wohnverh ltnissen evident Aufgrund der oben genannten M glichkeiten beschr nkt sich das Wohnungspotential einfacherer sozialer Schichten auf Wohngebiete und Standorte geringerer Standortqualit t Standorte also die der Sozialpsychologe Alexander Mitscherlich in seinen Ausf hrungen als krank machend und neurotisierend beschrieben hat Dort wohnt man meist unter sich im vertrauten Milieu Die physische Gestaltqualit t des Wohnumfeldes wird im Individuum innerpsychisch als Objekt der Lebenswelt abgebildet Die 110 Abels H Stenger H a a O S 175 o vgl Kloas P W und Stenger H Berufssch ler ohne Berufschance Eine Analyse zu den Berufsstartproblemen der sozialen Herkunft und den Ma nahmen der beruflichen Integration lernbehinderter und lerngest rter Jugendlicher Hannover 1980 112 Abels H Stenger H a a O S 166 113 Bohnsack R Handlungskompetenz und Jugendkriminalit t Neuwied 1973 zit bei Abels H Stenger H a a O S 164 82 einzelnen Obje
164. Kalff Martin 20 Punkte zur Interpretation des Sandspiels in Zeitschrift f r Sandspieltherapie Berlin 1996 Nr 5 S 47 f Hier ist zu ber cksichtigen ob trockener oder nasser Sand gew hlt wurde Manchmal werden Gr nde daf r genannt So f hlt sich manchmal nasser Sand eher schmutzig an und ruft unangenehme Gef hle hervor oder ist lustig damit zu spielen w hrend trockener Sand keine solide Form abgibt und einen flie enden Charakter hat etc W hrend des Sandspiels beobachten wir ob der Sand unber hrt blieb oder ob er in Form gebracht festgeklopft oder aufgew hlt wurde ob der Kontakt damit Gef hle hervorgerufen hat oder nicht etc Die Abneigung den Sand zu ber hren oder zu formen kann ein Hinweis sein f r die Angst vor unbewussten Anteilen oder f r die Schwierigkeit eine Beziehung zur k rperlichen Seite des Lebens herzustellen Das Festklopfen des Sandes ist je nachdem bezeichnend f r das Bed rfnis Gef hle zu kontrollieren oder auf deren Kontrolle angewiesen zu sein aus Angst vor den unbewussten Anteilen oder aufgrund einer zwanghaften Abwehr 102 Aeppli Ernst Der Traum und seine Deutung Z rich 1943 Knaur Verl M nchen 1987 S 278 99 100 101 214 und gliedernde Landschaftselemente B che Wasserl ufe Brunnen und Teiche sind in der Lebenswelt meist Attraktionen Im Sandspiel bietet der blaue Untergrund die M glichkeit Wasser in jeglicher Form darzustellen einen Zugang
165. M Kalff beruft Er differenzierte die Ich Entwicklungsstufen als die 1 animalische vegetative Stufe 2 Kampfphase und 118 Winnicott W D Vom Spiel zur Kreativit t Stuttgart 1987 S 119 zit nach Fred Plaut In Rasche J a a O S 192 Ammann Ruth Heilende Bilder der Seele a a O S 17 vgl Ammann Ruth 1989 a a O S 18 Die analytische Psychologie ist der berzeugung dass der Mensch nicht als Tabula rasa geboren wird sondern dass von Anfang an das kollektive Unbewusste mit den Inhalten des allgemeinen Menschseins in dem Individuum vorhanden ist Das Selbst ist allumfassend und das dirigierende Zentrum der Ganzheit der Pers nlichkeit zugleich Das Selbst bestimmt von Geburt an den psychischen Entwicklungsprozess des Menschen aber es ist in der fr hesten Dualunion eines Kindes mit der Mutter noch mit dem Selbst der Mutter verbunden Diese erste sogenannte uroboroische Entwicklungsphase bezeichnet Erich Neumann auch als postuterine Embryonalzeit Dabei verweist er auch auf den von Portmann gepr gten Begriff der sozialen Uteruszeit in der der neugeborene Mensch das M tterliche positiv als selbstverst ndliche Sicherheit Ern hrendes Schutz und Geborgenheit erfahren sollte Nach etwa einem Jahr l st sich das Selbst des Kindes aus dem Selbst der Mutter das Kind lebt nicht mehr die Mutter Kind Einheit sondern erf hrt Geborgenheit und Vertrauen im Beziehungsverh ltnis zur Mutter Diesen Zeitpunkt d
166. Markenkleidungsst cken etc y Blumer Herbert 1973 a a O S 91 A ebenda S 91 Abels Heinz Stenger Horst a a O S 31 Parolen und viele andere Symbole demonstrieren Wissen indem sie ausschnitthaft eine bestimmte Sicht der Welt anzeigen und soziale Ortsbestimmungen in gr bster Vereinfachung nach Polarit ten wie in out oben unten gut schlecht klug dumm usw vornehmen Alle Formen demonstratiren Bescheid Wissens verweisen auf ein durchgehendes Grundmuster der 59 Symbole und Zeichen werden zum Ausdruck demonstrierenden Bescheidwissens ber die Spielregeln einer bestimmten Gruppe mit der man sich identifiziert deren Mitglied man sein m chte Name dropping schafft oft einen Zugang zu diesen Welten Prestigetr chtige Objekte weisen auf einen w nschenswerten aber nicht realen sozialen Status hin oder entlarven subjektiv empfundene Defizite eines mangelnden Selbstwertgef hls das nach Aufwertung begehrt Als ich das Problem gestern noch mit dem Abgeordneten Schmitz diskutierte nachdem ich in der Financial Times ber den Sachverhalt gelesen hatte 3 3 4 Methodologische Aspekte der Analyse symbolischer Interaktionen Da sich in der Betrachtungsweise von Objekten subjektive Bedeutungszusammenh nge er ffnen stellt sich nat rlich die Frage ob sich diese Perspektiven und Bedeutungen von Welt und Umwelterfahrung allgemeing ltig abbilden lassen Gibt es ein wissenschaftli
167. Menschen zugeschnitten sein sollen so werden wir sogar gut daran tun uns auf die physische Klarheit des Bildes zu konzentrieren und die Entwicklung der Bedeutung abzuwarten ohne direkt auf sie hinzuwirken Eine nach diesen Erkenntnissen erstellte Planung verpasst die Chance Individuum und Gruppe ber gemeinschaftliiche Symbole im positiven Sinne anzusprechen und damit das Wohlbefinden in einer Stadt positiv beeinflussen zu k nnen Die o g Ausarbeitung konzentriert sich auf die Identit t und Struktur der Stadtbilder die tieferliegenden psychischen Symbolgehalte von pr genden und Orientierung gebenden Objekten werden nicht erforscht Objekte tragen m E a priori symbolische Bedeutungen in sich w hrend sich bei K Lynch erst nach der Etablierung der physischen Pr senz die Bedeutung hinzuaddieren soll Das Bild der Silhouette von Manhattan kann als symbolisch angesehen werden f r Vitalit t Kraft Dekadenz R tselhaftigkeit berf llung Gr e oder was immer man sonst noch will aber in jedem Fall wird die Bedeutung durch die scharfumrissene Linie dieses Bildes kristallisiert und intensiviert Die pers nlichen Meinungen ber eine Stadt selbst wenn ihre Form leicht zug nglich ist sind so verschieden dass es m glich erscheint die Bedeutung von der Form zu trennen wenigstens im fr hen Stadium der Analyse Unsere Untersuchung wird sich daher auf die Identit t und die Struktur der Stadtbilder konzentrieren
168. Mittelpfosten eines Hauses Bei den australischen Achilpa tr gt der heilige Pfahl ihre Welt Diesen Pfahl transportierten sie immer mit sich was ihnen auch bei st ndiger Ortsver nderung erm glichte immer in ihrer Welt und zugleich in Verbindung mit dem Himmel zu bleiben Der um diesen Zentrumspfosten befindliche Raum wurde die Welt wurde bewohnbar heimisch Das Zerbrechen des Pfahls ist die Katastrophe gewisserma en das Ende der Welt der R ckfall ins Chaos Spencer und Gillen berichteten dass einem Mythos zufolge der ganze Stamm von t dlicher Angst befallen wurde als einmal der heilige Pfahl zerbrach die Stammesangeh rigen irrten einige Zeit umher und setzten sich schlie lich auf den Boden um zu sterben Die Kwakiutl aus British Kolumbia Kanada benutzen einen kupfernen Pfosten und glaubten dass das sichtbare Ende dieser Welts ule am Himmel die Milchstra e sei Initiationskandidaten verk ndeten Ich bin im Zentrum der Welt ich bin am Pfosten der Welt usw Eliade M a a O A 35 zit Nach M ller W Weltbild und Kult der Kwakiutl Indianer Wiesbaden 1955 S 17 20 Dieser Altar wird heiliger Raum und vereinigt die vier Lebenselemente Erde Wasser Feuer und Luft Der Kamin unserer heutigen H user greift dieses traditionelle Landnahmeritual auf Er stellt symbolisch eine ffnung und Durchbrechung der Ebenen dar symbolisiert die axis mundi Die Projektion der vier Himmelsrichtungen
169. Prozess der Stadtwerdung in allergr bsten Entwicklungsz gen Die Entwicklung der Stadt in Westeuropa verlief in einem H chstma ungleich und ungleichzeitig Nichtlinearit t bzw Diskontinuit t 2 7 ebenda S 12 Giedion S Raum Zeit Architektur Ravensburg 1965 zit bei Lorenzer Alfred St dtebau Funktionalismus und Sozialmontage Zur sozialpsychologischen Funktion der Architektur In Berndt Heide Lorenzer Alfred Horn Klaus Architektur als Ideologie Frankfurt Suhrkamp 1968 S 101 Schmals Klaus M 1983 a a O S 12 11 Die Stadtentwicklung wird hier in der epochaltypischen Wechselwirkung aus gesellschaftliichen Lebensverh ltnissen Produktionsformen Herrschaftsstrukturen und Weltbildern aufgezeigt Viele Sonderstr mungen und auch ihre h ufig gegenl ufigen Bewegungen haben den Entwicklungsprozess der Stadt h ufig zu einem nur schwer entwirrbaren Kn uel werden lassen Den Weg des epochaltypischen Ansatzes der kontinuierlichen historischen Fortentwicklung beschreitet auch der Soziologe Norbert Elias Er versteht die Entwicklung von Zivilisation als jahrhundertelangen Integrationsprozess Die umfassende soziale Entwicklung als deren Repr sentant hier eine ihrer Zentralerscheinungen eine jahrhundertelange Welle fortschreitender Integrierung ein Staatsbildungsprozess mit dem Komplement rprozess einer fortschreitenden Differenzierung untersucht und dargestellt wurde ist ein Figurationswandel
170. Prozesse der Stadt zwischen Mittelalter und Neuzeit Versuche den Gegenstand Stadt zu definieren beziehungsweise seine historische Entwicklung bis zur gegenw rtigen Situation zu beschreiben tragen die Attribute fragmentarisch und schlaglichtartig Durch die Entfaltung der in ihr lebenden Gesellschaft ist die Stadt historisch gesehen ein Ort zahlreicher prozessualer Wandlungen Die kontinuierlich fortschreitende Stadtentwicklung pr gt Lebensbedingungen und grundlagen des Subjekts vor dem nicht widerspruchsfreien und konfliktreichen Hintergrund sich ebenso permanent ver ndernder Herrschafts und Gesellschaftsstrukturen Weltbilder und Zeitstr mungen Viele Strukturen und Formen wurden in diesem Lebensraum geschaffen ver ndert neu entwickelt restauriert oder sie gingen verloren Der Versuch dieses vielschichtige System darzustellen st t bald an erkenntnistheoretische und erkenntnispraktische Schwierigkeiten die zweifelsohne mit der Komplexit t des Untersuchungsobjektes Stadt seiner Vielschichtigkeit aber auch mit seiner Widerspr chlichkeit und seinem Konfliktpotential zusammenh ngen Eine allgemein verbindliche die unterschiedlichen in der Gesellschaft existenten Anliegen aufnehmende Definition des Gegenstandes Stadt ist im Rahmen der disparaten und dabei gesellschaftlich bedingten Interessensstrukturen nicht zu leisten Sie scheitert sowohl an der qualitativen und quantitativen Komplexit t des Gegenstands als auch a
171. Rundschau 01 07 2002 Es ebenda ebenda 11 Mitscherlich Alexander 1971 a a O S 103 112 Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 136 182 Die Ungleichverteilung von R umen innerhalb einer Wohnung hat A Mitscherlich heftig kritisiert da sie meist dem Expansionsdrang und der Initiative eines Kindes zuwenig Rechnung tragen Wohnzimmer werden zu livingrooms und erhalten als Statussymbole Repr sentationscharakter wie f rstliche Suiten Die restlichen R ume seien klein und f r Refugien nicht geeignet Familienmitglieder mit dem gr ten Expansionsdrang erhalten die kleinsten R umlichkeiten die auch als R ckzugsbereiche nicht geeignet sind Sie sind nicht genug voneinander abgeschirmt und zu klein Die Erfahrung einengender Wohnatmosph re die A Mitscherlich den Wohnfetischismus nannte von Zwang und Lieblosigkeit im Kleinkindalter hat nicht unerheblichen Einfluss auf psychische Konflikte Zwanghafte Ordnungssucht wird ber Generationen unreflektiert tradiert Dabei konterkariert sie jegliches kindliche Bed rfnis nach Freiheit und Expansion In der zweiten Lebensphase des Kindes sind aber gerade Autonomie und eigene Kraft zu sp ren festhalten und loslassen sowie auf eigenen F en stehen zentrale Entwicklungsthemen Zweite Lebensphase des Kindes Hier besteht die Gefahr dass eine neue Leidensperiode der st dtischen Kinder anff ngt Denn ihre noch ungekonnte Aktivit t ist unausgesetzt ein Stei
172. Schmals hat den gesellschaftlich epochalen Entwicklungsprozess analysiert und ihn in Bezug zum Planungsaufwand der Gesellschaft gesetzt siehe Abbildung 1 Dabei stellte er fest dass sich mit steigender Differenzierung und Komplexit t der Gesellschaft auch der Planungsaufwand erh ht Die Teilstrukturen wie konomie Politik Ideologie oder Alltagswelt dieser einzelnen Epochen waren jeweils unterschiedlich entwickelt funktionalisiert und wurden unterschiedlich gesteuert So kann man eher religi s politisch konomisch technologisch oder wissensgesteuerte Gesellschaften unterscheiden In diesem historischen Wandlungsprozess gesellschaftlicher Strukturen tritt Planung zur Steuerung gesellschaftlicher und individueller Interessen immer deutlicher ins Blickfeld der ffentlichkeit War sie zu Beginn des abendl ndischen Modernisierungsprozesses eher im Handlungsalltag verborgen also handlungsimplizit so wurde sie im Fortgang des Rationalisierungsprozesses immer offenkundiger handlungsexpliziter D h je arbeitsteiliger die Gesellschaft je kleiner die Familienverb nde je individueller die Bed rfnisse und Weltbilder je mobiler die Gesellschaft und je demokratischer die politischen Strukturen wurden desto notwendiger wurde Planung Dies nicht nur um die differenzierter gewordene 1 Schmals Klaus M 1998 a a O S 14 13 Gesellschaft zusammenzuhalten sondern auch um die einzelnen Subsysteme der Gesellschaft funkti
173. Schweizer Psychotherapeutin Dora M Kalff entwickelt wurde Sie vermag den Transfer psychischer Dynamik d h die Wechselwirkungen zwischen dem Individuum und seiner Lebensumwelt zu visualisieren In seiner Miniaturwelt macht sie eine jeweils individuelle M glichkeit des In der Welt seins sichtbar Lebenswelten und Objekte sind im Kleinen abbildbar ohne dabei an Symbolgehalt zu verlieren Mit der nonverbalen Methode des Therapeutischen Sandspiels entstehen Bilder die wiederum dazu beitragen dass Konflikte und Defizite die durch Beziehungen Interaktionen und Einfl sse der Lebenswelt entstanden sich ausagieren k nnen das hei t zur Darstellung kommen k nnen Das Sandspiel hat sich als eine wirksame psychotherapeutische Methode erwiesen die zur Diagnostik und Therapie bei Kindern Jugendlichen und Erwachsenen eingesetzt wird Sie ist ein Therapieangebot zur Behandlung auch eben der Konflikte und psychogenen Reaktionen aus post modernen Lebenswelten wie ich sie im vorigen Kapitel ausf hrlich er rterte Das Sandspiel betrachte ich als ein Selbsterfahrungs Angebot f r PlanerInnen B rgerInnen und Planungbetroffene um eigene Bed rfnisse und eigene unbewusste Inhalte kennen zu lernen und zu hinterfragen Dar ber hinaus bietet es den mit der Raumplanung befassten Fachleuten die M glichkeit Symbole f r eine bedarfsgerechtere Planung zu entwickeln bzw die Wirkungsweise von Symbolen der st dtischen Lebenswelten zu berpr fen
174. Sie k nnen mit bemerkenswerter Intensit t im Bewusstsein h ngen bleiben z B man kommt von etwas nicht los Ein solches Bild kann auch mehrere Tage sozusagen mitlaufen im allt glichen Erinnerungsraum und erst allm hlich entr tselt werden Soziales und individuelles Symbol In der Auffassung vom Umgang mit dem Symbol und seiner Deutung als dynamisch progressive Arbeitsweise des Unbewussten bzw der Psyche unterscheidet sich die Analytische Psychologie von anderen Symbolauffassungen Bei der Betrachtung des Symbols als ein Bild f r etwas darf das symbolische Bild nicht zu einem vokabelartig erlernbaren Begriff werden Die Bem hung ein zuverl ssiges Schema zu schaffen das die Deutung und Bedeutung sichert h lt bis heute an Die dynamische Arbeit der Psyche zum symbolischen Weg hin l sst den Interpreten vor oft berraschenden und nicht vorhersehbaren Ph nomenen stehen Der Kulturraum der ganzen Welt und der Menschheitsgeschichte steht hier Pate und berl sst der individuellen Psyche die freie Wahl den symbolischen Schl ssel zu finden f r seine eigene Aktualit t Hierin liegt bereits bewusstseinserweiternde T tigkeit Ein zeitloses Symbol einzuordnen in die eigenen psychischen Seins Bez ge und zeitlos G ltiges zu erfahren im zeitlich Begrenzten C G Jung differenziert soziale und individuelle Symbole Damit es f r die Gesellschaftsform einer Zeit als repr sentativ angesehen wer
175. Sippe zur ck Hausbaumotivation F r viele Menschen wird das eigene Haus zu einem idealisierten Wunschprojekt zur Lebenszielsetzung schlechthin Das Traumhaus wird zum erreichbaren oder unerreichbaren Statussymbol F r den Alexander Mitscherlich ist die Vorortvilla nur Demonstration des Eigensinnes und der monet ren Potenz Das Einfamilienhaus ist der Inbegriff st dtischer Verantwortungslosigkeit und der Manifestation des privaten Egoismus Nach seiner Auffassung gibt es nicht nur bewusste Motive f r den Hausbau sondern auch sehr unbewusst bleibende Motive Der Bauherr sucht Befreiung aus verfahrenen Lebenslagen durch Hausbau ein zumeist sehr unbewusst bleibendes Motiv Das Individuum habe den oft mehr irrationalen als rationalen Wunsch nach einem Eigenheim das ihm als Identit tsst tze diene F r manche B rger verbleibt nach dem Hausbau oft nur noch ein kostenintensives Luftschloss mit erheblichen Opfern hoher Verschuldung und jahrelangem Verzicht Ein passendes Haus zu finden kann zu einem schwierigen Unternehmen werden Standort und Baustil baulicher Zustand etc des Objektes m ssen zum Erwerber passen Das Haus soll ja Individualit t Identit t Pers nlichkeit und die Lebensart seiner Bewohner zum Ausdruck bringen Aspekte des Hauses in einzelnen Lebensabschnitten Das Haus mit allen entscheidenden Stadien des Lebens eng verbunden als Ort der Geburt des Vollzu
176. St dtebau und psychogene Reaktionen Psychosoziale Entwicklungsphasen nach Erik H Erikson tiologische Aspekte der Neurose und psychogener Reaktionen Die schizoide Gesellschaft nach F Riemann Einfl sse der st dtischen Lebenswelt der Moderne auf die Psyche Einflussfaktor st dtebauliche Gestalt Funktionstrennung und m gliche sozialpsychologischen Folgen Fehlende R ume f r Sinneserfahrungen und Autonomie 100 112 114 114 117 119 120 122 123 123 124 126 127 129 134 137 139 144 144 147 148 150 152 154 156 157 157 159 159 160 161 162 162 163 165 170 174 174 177 180 6 5 4 6 6 6 7 7 1 7 2 7 2 1 7 2 2 7 3 7 3 1 7 3 2 7 3 3 7 3 4 7 3 5 7 4 7 4 1 7 4 2 7 4 3 7 5 7 6 7 7 7 8 8 1 8 2 8 3 8 4 8 5 8 6 8 7 8 7 1 8 7 2 8 7 3 8 7 4 8 8 10 Verlust st dtischer Identit t Heimat und Symbolik Brasilia Beispiel einer funktional st dtebaulichen Lebenswelt Zusammenfassung Das therapeutische Sandspiel nach D M Kalff Eine Methode zur Visualisierung innerpsychischer Lebenswelten Einleitung Fundamente des Therapeutischen Sandspieles Das St dtebauspiel nach H G Wells Die World Technique Margaret Lowenfelds Das Strukturmodell der Analytischen Psychologie C G Jungs Das Bewusstsein Strukturen des Bewusstseins Das Unbewusste seine Struktur und seine Inhalte Die Archetypen Das Assoziationsexperiment Das Therapeu
177. Stadt und Symbol Die Bedeutung von Symbolen in st dtischen Lebenswelten Angebote der hermeneutischen Methode des Therapeutischen Sandspiels Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades Dr rer pol an der Fakult t Raumplanung der Universit t Dortmund Vorgelegt von Thomas Knappstein aus Schwerte Dortmund 2002 Gutachter und Vorsitzender der Promotionskommission Herr Univ Prof Dr Klaus M Schmals Universit t Dortmund Gutachter Herr Prof Dr Volker Riegels Ev Fachhochschule Rheinland Westfalen Lippe Bochum Pr fer Herr AOR Dr Sebastian M ller Universit t Dortmund Tag der Promotion 29 Oktober 2002 Stadt und Symbol Die Bedeutung von Symbolen in st dtischen Lebenswelten Angebote der hermeneutischen Methode des Therapeutischen Sandspiels Vorgelegt von Thomas Knappstein Inhaltsverzeichnis Seite 1 Einleitung Thesen Zielsetzungen 7 2 Die Geschichte der Stadt in historischen Vergesellschaftungsprozessen 2 1 Einleitung 10 2 2 Gesellschaftliche Prozesse in der Stadt zwischen Mittelalter und Neuzeit 11 2 3 Max Webers Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus 19 2 4 Die Entfaltung der Stadt zwischen Neuzeit Moderne und Postmoderne 27 2 4 1 Die Neuzeit 28 2 4 2 Neuzeit und neuzeitliche Moderne 30 2 4 3 Die Moderne des 20 Jahrhunderts 33 2 4 4 Die geistige politsche und gesellschaftliche Moderne bei S Hradil 34 2 4 5 Die Postmoderne 36 2 5 Le Corbusi
178. Stadt zu Zugest ndnissen besonders dann wenn die Betriebe mit Abwanderung in benachbarte St dte oder Gemeinden drohen Unsere St dte vor allem die gro en Metropolen werden prim r von den Standortw nschen m chtiger Wirtschaftsinteressen bestimmt vgl Horn K Zweckrationalit t in der modernen Architektur Zur Ideologiekritik des Funktionalismus In Berndt Heide Lorenzer Alfred Horn Klaus Architektur als Ideologie Frankfurt 1968 Marcuse Herbert One Dimensional Man Studies in the Ideology of Advanced Industrial Society London 1964 S 9 Deutsche Fassung Der eindimensionale Mensch Neuwied 1967 10 Berndt Heide 1971 a a O S 40 155 Verbesserung bestimmter Mittel Zweck Relationen im Sinne der partikularen Gewinnmaximierung ist Den funktionalen St dtebau der Nachkriegszeit in Deutschland hat insbesondere der Sozialpsychologe und Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich heftig kritisiert und dabei immer wieder fehlende Reformen des Grundbesitzes insbesondere aber die Unwirtlichkeit der neuen St dte beklagt welche die sozial und entwicklungspsychologischen Bed rfnisse nicht ber cksichtigen 6 2 Gesellschaftliche Psychodynamik der Nachkriegszeit Die gesellschaftliche Ausgangssituation der Nachkriegszeit sah alles andere als rosig aus Nach so viel Zerst rung psychoanalytisch betrachtet Nach soviel Regression und Inflation versuchten die B rger wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen
179. Stich gelassene Mensch der hier als geschichtlich ungeformter beschrieben wird mit anderen Worten gemeint sind die Gro stadtmassen die gern von der Architektur als ideologische Partner in Anspruch genommen werden Die Seele im technischen Zeitalter Hamburg 1957 S 34 zit bei Horn a a O S 116 Fn 40 vgl Alexander Mitscherlich Das soziale und das pers nliche Ich In K lner Zeitschrift f r Soziologie und Sozialpsychologie 18 Jg 1966 S 21 ff 123 Horn Klaus a a O S 116 2 Schmals Klaus M 2001 a a O S 85 ebenda S 87 122 41 Denken charakterisieren Diese sind vor allem als Folge von Entt uschungen ber die Resultate des gesellschaftlichen Modernisierungsprozesses zu deuten ber die Zerst rung der nat rlichen Umwelt die Selbstgef hrdung der Menschheit durch R stung und Kernkraft die Funktionalisierung des Menschen die ethische Unverantwortlichkeit der Gentechnologie die Sinnentleerung und Orientierungslosigkeit individualisierter optionsorientierter Menschen als Folge des Grundgef hls dass weitere Modernisierung bestenfalls Best nde an Mitteln anh uft aber nicht n her an erstrebenswerte Ziele f hrt dass eigentlich alles schon einmal probiert worden ist Die in der Moderne erkennbaren Individualisierungstendenzen der Subjekte wie sie Stefan Hradil dargestellt hat scheinen zun chst im Widerspruch zum dominierenden st dtebaulichen Leitbild dieser Epoche zu stehen Der funktional
180. Stra en Spazierwege Verbindungswege Wasserwege oder Eisenbahnen sein auf denen sich der Beobachter durch die Stadt bewegt Sie verbinden die Elemente des Stadtbildes miteinander F r die meisten Beobachter bilden Wege das vorherrschende Element der Stadt vor allem f r Fremde Die Stra en werden beeinflusst durch den Verkehr k nnen als Verbindungselemente wahrgenommen werden oder durch ihre Charakteristik Enge Weite Fassadengestaltung Beschaffenheit Anpflanzung Lage bersichtlichkeit Kontinuit t L nge und Verlauf und Richtung wirken Grenzlinien R nder sind die visuellen Grenzen zwischen zwei Gebieten wie z B Baugebietsr ndern oder Topographien Sie k nnen durch Verkehrswege Mauern H henspr nge etc markiert sein und sind mehr oder weniger berwindbare Schranken Grenzlinien haben einen abtrennenden Charakter und sind typisch f r die Umgebung die sie abtrennen Sie m ssen nicht un berschreitbar sein viele hneln verbindenden N hten welche den belebten Austausch zwischen zwei Bereichen erm glichen Brennpunkte k nnen Knotenpunkte sein in denen eine Struktur in eine andere bergeht oder zwei Strukturen aufeinandertreffen z B Kreuzungen oder sie k nnen Konzentrationspunkte sein in denen bestimmte Benutzungszwecke verdichtet sind z B Stra enecke Oft bilden sie das Zentrum eines Bereiches Brennpunkte sind begrifflich nur Punkte im Stadtbild In Wirklichkeit kann es sich aber um gro e Pl tze im intern
181. Strukturen es gestaltet Symbolik um Die Funktionstrennung unterschiedlicher Nutzungen zergliedert das Ganzheitsgef hl von Stadt spaltet gewachsene Strukturen und monotonisiert nicht nur den Wohnungsbau Nutzungstrennung f rdert vielfach ausufernde St dte mit hohem Verkehrsaufwand Landschafts und Fl chenverbrauch sowie Umweltzerst rung Erdachte St dte f hren oft zu Stadtbildern ohne Pers nlichkeit h ufig in leblosen Rasterstrukturen ohne Lokal Kolorit Letztendlich verhindern sie emotionale Beziehungen von Heimat und Identifikation des B rgers mit seiner Stadt Die Entfremdung von der Stadt f hrt zur Stadtflucht in Einfamilienhaussiediungen am Rande der Stadt und damit zu noch mehr Fl chenverbrauch Diese typischen Strukturver nderungen im St dtebau des 20 Jahrhunderts sind in einem Kn uel von Wirkungsbeziehungen miteinander verkn pft Ich m chte versuchen die 0 9 Ph nomene in K rze darzustellen 158 6 3 2 Entmischung st dtischer Funktionen Der funktionelle St dtebau entmischt die Stadt teilt sie in einzelnen Funktionsbereiche auf Nutzungen wurden r umlich voneinander getrennt bzw dezentralisiert Die Stadt im Mittelalter ein Symbol f r Integration Vielfalt und Ganzheit wurde in ihre einzelnen Funktionen aufgespalten Im Gegensatz zum traditionellen Nebeneinander von Wohnen Arbeit Handel Bildung Erholung Verwaltung und Industrie entstanden weitgehend monofunktionale Bereiche Vermeidung st dteb
182. Subjektivit t der Realit t Mehrdeutungen f hren schnell zu fehlerhaften Interpretationen In der symbolischen Interaktion bestehen auch St rungsm glichkeiten durch symbolische Diskrepanzen Dies ist z B der Fall wenn der Ausdruck der verbalen Symbolik nicht mit der k rperlichen Symbolik Stimme Gestik Mimik etc kongruent ist und der Interaktionspartner pl tzlich nicht mehr zu interpretieren wei welcher Information er jetzt Glauben schenken 5 ebenda 76 Abels H Stenger H a a O S 107 7 Dieses Risiko der Mehrdeutung und Fehldeutung von sprachlicher Interaktion hat zur Entwicklung der nonverbalen Methode des Therapeutischen Sandspieles gef hrt Die englische Psychotherapeutin Margaret Lowenfeld war in einem international orientierten Hause mehrsprachig aufgewachsen W hrend der Kriegszeit arbeitete sie deshalb u a als Dolmetscherin Dabei machte sie die Erfahrung dass sie immer wieder in Konflikte geriet weil Mehrdeutigkeiten in den bersetzungen zu Missverst ndnissen f hrten Sie gelangte zu der berzeugung dass Sprache ein unzureichendes Vehikel sei welches die ganze Spannbreite einer Bedeutung nicht auszudr cken vermag In Folge dessen arbeitete sie an den unterschiedlichen Dimensionen der nonverbalen Kommunikation und kreierte die therapeutische Methode der World Technique Dora M Kalff entwickelte hieraus das Therapeutische Sandspiel 71 soll Eine dauerhafte Zweideutigkeit von Interaktion
183. Theoriebildung wird nicht auf das Ziel hin entwickelt deduktive Erkl rungen zu erbringen sondern es wird als ein konzeptueller Bezugsrahmen verwendet der den Forscher dazu anleiten soll ein interpretatives Schema zu formulieren das f r die Analyse seines Forschungsproblems n tzlich ist Schlie lich wird die Annahme fallengelassen dass es einen kulturell etablierten kognitiven Konsens gebe der sich in einem geteilten Symbolsystem darstellt und vom Forscher als vorausgesetzt und gesichert angesehen werden kann Damit wird es einer interpretativen Soziologie m glich den Prozess der dokumentarischen Interpretation selbst zu erforschen Eine Methode dieser dokumentarischen Interpretation stellt das narrative Interview dar siehe Kap 8 8 Wilson Thomas P a a O S 67 ebenda S 68 ff 61 3 3 5 Rollen bernahme und Perspektivenwechsel bei Jean Piaget Rollen bernahme und Perspektivenwechsel hat auch der Psychologe Jean Piaget analysiert der durch seine Forschung ber die Intelligenzentwicklung bei Kindern bekannt wurde Er verkn pft soziale Wahrnehmung eng mit der Entwicklung der kindlichen Intelligenz deren Entstehung er in einem Modell in vier Phasen einteilte Jedes dieser Stadien beschreibt eine Art der Verarbeitung von Umwelterfahrungen Innerhalb seiner Forschung ist das Konzept des kognitiven Egozentrismus von zentraler Bedeutung Mit Egozentrismus oder Ichbezogenheit ist eine geistige Haltung gemeint b
184. Umwelteindr cke in uns aufgenommen werden Die Internalisierung der st dtischen Lebenswelt und ihrer Objekte als Erfahrungshintergrund des Menschen werde ich anhand einiger praxisbezogenen Modelle verdeutlichen Im folgenden Kapitel 6 werde ich analysieren welche Einfl sse die st dtische Lebenswelt der Moderne aus sozialpsychologischer Sicht auf die Entwicklung der Pers nlichkeit aus ben kann Psychogene Reaktionen und psychopathologische Ver nderungen k nnen sowohl das Individuum betreffen als auch zum Ausdruck f r den Zeitgeist einer Gesellschaft werden Das Therapeutische Sandspiel nach Dora M Kalff werde ich in Kapitel 7 als eine tiefenpsychologisch analytische Methode vorstellen die die Bez ge zwischen dem Individuum und seiner Lebenswelt en miniature ber das Symbol visualisieren kann Es versteht sich als Therapieangebot zur Behandlung von Konflikten und psychogenen Reaktionen aus post modernen Lebenswelten als Selbsterfahrungsangebot um eigene Bed rfnisse und unbewusste Inhalte besser kennenzulernen sowie als M glichkeit f r PlanerInnen Symbole f r eine bedarfsgerechtete Planung entwickeln zu k nnen Die bis zum Kapitel 8 zusammengetragenen Erkenntnisse ber die subjektive Interpretationsbed rftigkeit von Symbolen werden anhand exemplarischer Beispiele und individueller Problemstellungen vor dem Kontext des Symboles Haus zusammengef hrt Wie alle Symbole dient das Haus als Projektionsfl che verinnerlichter psych
185. Unser gesellschafts bliches Bewusstsein von der Kindheit des Menschen ist derart vorurteilsbelastet derart verniedlicht derart antiquiert dass es nicht Wunder nimmt wenn f r diese Welt nichts Vern nftiges geschieht Aber um es wiederzuk uen wenn wir in dieser kindlichen Erlebniswelt nicht saturiert werden treten wir nicht als f r die soziale Umwelt empf ngliche empfindliche sondern als sozial defekte unempfindliche Wesen die Reise in die Welt der Erwachsenen an Eine solche Entwicklung in ihrer Breite und in ihren Determinanten zu erkennen und durch kluges Bereitstellen von Voraussetzungen zu verhindern innerhalb derer dann eine Planung sich organisch entwickeln kann das ist eine Aufgabe an der der Stadtplaner unmittelbar beteiligt ist Mitscherlich A 1965 a a O S 109 ff Mitscherlich Alexander 1971 a a O S 143 f Man k nnte meinen dass St dte geradezu Menschen mit psychischen oder kriminellen Problemstellungen anziehen Die St dte laufen voll von solcher Art Verwahrlosten S chtigen und Arbeitsgehemmten Insgesamt Signale k rperlicher wie psychischer Belastung der offenbar eine steigende Zahl von Menschen nicht mehr symptomlos gewachsen ist Neben anderer Ahnenreihe stammen sie auch von den St dten ab sind Stadtkinder Die St dte verbrauchen Menschen Die Reizbelastung hat sich zu Unertr glichkeit gesteigert Fun Lovin Criminals Come find yourself EMI Rec 1996 86 87 177 M tter und V
186. Vielfalt als eine absolute Utopie erscheinen muss Wenn Interaktionen normiert werden k nnten w ren die Teilnehmer und auch die Situationen grunds tzlich austauschbar Teilhabende einer Interaktion k nnen kein bergreifendes identisches gemeinsam geteiltes Symbol und Deutungssystem besitzen da der Mensch nicht nur aus Rollen und 17 Wilson Thomas P a a O S 56 ebenda 19 ebenda S 57 20 Wilson ebenda S 57 f f hrt hierzu noch folgendes aus Dies bedeutet nun f r den Beobachter dass die Frage was jeweils eine Situation ist und die andere Frage was jeweils eine Handlung ist die ein Handelnder in Bezug auf ein bestimmtes Ereignis ausf hrt in der gleichen Weise zu beantworten sind dass auf das gemeinsame geteilte Bedeutungssystem der Gruppe zur ckgegriffen wird innerhalb derer die Interaktion stattfindet Ohne einen solchen R ckgriff auf die gemeinsame kognitive Kultur gibt es f r den Beobachter keine M glichkeit zu entscheiden ob zwei Verhaltensweisen von verschiedenen Handelnden oder von demselben Handelnden zu verschiedenen Zeitpunkten ausgef hrt Wiederholungen der gleichen Handlung oder aber v llig verschiedene Handlungen sind 52 Dispositionen besteht Jedes Individuum bringt in diese Kommunikation seine pers nliche Identit t und seine subjektiven Lebens Erfahrungen ein Das normative Paradigma impliziert ein feststehendes Rollen und Wertesystem welches Wandlungen und Entwicklungen von Rol
187. Wahrung der Ich Identit t auch als Balance zwischen Anpassung und Verweigerung beschreiben dieses Ganze eingeschalteten oder eingeschlossenen Individuums ist die entscheidende Basis oder Voraussetzung f r die volle Entwicklung der Identit t des Einzelnen Mead G H 1973 a a O S 197 Abels Heinz Stenger Horst a a O S 145 f Soziale Identit t ist also immer ein variabler situationabh ngiger Ausschnitt aus dem Rollenrepertoire eines Menschen Die Struktur dieses Ausschnitts enth lt die spezifische Kombination von Verhaltenserwartungen mit denen ein Akteur in einer konkreten Situation umgehen muss Abels Heinz Stenger Horst a a O S 146 9 Abels Heinz Stenger Horst a a O S 150 vgl Abels Heinz Stenger Horst a a O S 151 76 Die Identit t der Pers nlichkeit entwickelt sich individuell aber immer in der Auseinandersetzung in der Interaktion mit Gesellschaft und Lebenswelt Anette Treibel bezeichnet das Konzept G H Meads mit Bezug auf H Joas als praktische Intersubjektivit t Interaktionen zwischen Menschen sind durch Symbole Gesten sprachliche Ausdr cke Mimik Spiel Regeln vermittelt In der These vom generalisierten Anderen kommt die Schnittstelle zwischen individueller und gruppenbezogener Perspektive zum Ausdruck Erst durch den generalisierten Anderen entsteht Identit t self Intersubjektivit t d h kommunikative Beziehungen zwischen den Subjekten si
188. Wandel entzogen sie werden zwar immer auch als biologische jedoch gesellschaftlich berformte und genormte in Erfahrung gebracht In einer Gesellschaft die streng ritualisiertes d h bewusstseinsarmes Rollenverhalten also eine archaische Verkn pfung von Person und Gesellschaft deutlich f rdert und die Entwicklung eines kritischen Bewusstseins hindert wird man solche Biologismen als Versuche betrachten m ssen die Geschichtsfeindlichkeit einer sich gegen ihre berwindung wehrenden Gesellschaftsordnung zu verst rken Durch das gesellschaftliche bergewicht der selbstgen gsamen Zweckrationalit t deren Funktionszusammenhang nur sehr mittelbar eine Funktion prim rer Bed rfnisse ist ger t der gegen ber dieser Tatsache naive oder optimistische Funktionalismus in die Rolle eines sozial funktional wirkenden Erf llungsgehilfen Dieser Funktionalismus hat den Wiederaufbau der zerst rten Nachkriegsst dte und Strategien der Stadterneuerung in Deutschland Kahlschlagsanierungen bis in die siebziger Jahre stadtplanerisch und architektonisch baulich als gro e Erz hlung der modernen Stadt gepr gt Das Bild der fordistischen Stadt war ist gekennzeichnet durch Agglomerationsprozesse die Standardisierung und Industrialisierung des Bauens Prozesse der Kleinfamiliarisierung sowie soziale Desintegrationsprozesse mit der Folge des Abschmelzens traditioneller sozio kultureller Milieus 2 6 Individualisierun
189. Weber bedarf seit er auf mechanischer Grundlage ruht dieses Geistes dieser Ethik nicht mehr er begr ndete eine nach technokratischen Vorgaben strukturierte neue soziale Wirklichkeit In ihrer pathetischen Unmenschlichkeit musste diese Lehre nun f r die Stimmung einer Generation vor allem eine Folge haben das Gef hl einer unerh rten inneren Vereinsamung des einzelnen Individuums Mit dieser unbarmherzigen schroffen Lehre von der unbedingten und Wertlosigkeit alles rein Kreat rlichen geht eine innere Isolierung des Menschen einher die mit der absolut negativen Stellung des Puritanismus zu allen sinnlich gef hlsm igen Elementen in der subjektiven Religi sit t verbunden ist K rperlich sinnlich gef hlsm iges Erleben ist in dieser Weltanschauung unangebracht weil sie f r das Heil unn tz und F rderer sentimentaler Illusionen und des kreaturverg tternden Aberglaubens sind In dieser Entwicklungslinie wird erkennbar dass der Geist des Kapitalismus in seiner Aush hlung als Geist der Berechenbarkeit der technischen Sachlichkeit der konomischen Buchf hrung der Fachmenschen ohne Geist der Genussmenschen ohne Herz als Prozess der mechanischen Versteinerung die Herrschaft ber sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Lebensverh ltnisse angetreten hat Er wurde zum Wegbereiter und Statthalter des modernen Kapitalismus
190. Wie werden Sand und Wasser eingesetzt Ist das Sandbild in sich abgeschlossen oder mitten in einem Prozess 2 Der Inhalt des Sandkastens Eine Vielzahl von Daten werden untersucht um die psychologische Kommunikation im Sandbild zu verstehen a Die symbolische Bedeutung der Figuren Capitolo 1992 Gradwell 1992 Jackson 1991 Kalff 1980 Millikan 1992a b Gebrauch und Position der Miniaturen Wie viele oder wenige Miniaturen werden ben tzt Sind die Figuren in der N he des Klienten oder weit weg Aite 1978 Gibt es Verbindungen zwischen den einzelnen Objekten im Sand Bradway 1981 b Stewart 1981 c Welche Formen entstehen aus Sand und den Figuren d Die direkte oder stellvertretende Verwendung der f nf Elemente Luft Wasser Erde Feuer und Wind Amatruda 1991 Baldrige 1990 1990 Berry 1989 Bradway 1985 Cunningham 1991 Friedman 1991 Kalff 1987 Mc Nally 1984 Tatum 1991 e Hinweise auf Entwicklungsstadien Z B Neumanns 1973 vegetative k mpfende oder kollektive Phasen die Stadien nach Piaget Jones 1986 oder nach Erikson 1963 f Wie ist die Gesamtorganisation des Sandkastens Wird er vertikal horizontal oder diagonal benutzt Wie leer oder voll ist der Sandkasten Wie viel Raum wird in Anspruch genommen 140 ebenda S 157 ff 1a ebenda S 127 f 227 Wie wird der Raum in Anspruch genommen Gibt es Organisation und oder Chaos Wie starr oder fl ssig ist das Bild Gibt es Barrieren Ecken u
191. Wohnen und Beziehungsgeschehen verwebt Der Verlauf st dtebaulicher Sanierung von Wohngeb uden ist eng mit der jeweiligen Lebenssituation der einzelnen betroffenen B rger verbunden Fr here in der Bew ltigung von Krisensituationen erworbene Erfahrungen partizipieren als Kompetenzhintergrund hieran ebenso wie z B die in die Zukunft gerichteten Erwartungshaltungen und Perspektiven Die Bew ltigung des Sanierungsgeschehens ist oft nicht erkl rbar durch eine Bandbreite voneinander trennbarer materieller oder sozialer Faktoren Im Vordergrund der Fallanalyse steht die Rekonstruktion eines ber alle Lebensbereiche hinweg vielfach verwobenen und interaktiv konstituierten Problemzusammenhangs den Joachim Matthes in Bezug auf das Wohnen so formuliert Mit einer gewissen aber auch nur einer gewissen bertreibung lie e sich sagen dass sich die Wohnerfahrung der Ehepartner ber weite Strecken des von ihnen gestifteten Familienzyklus hinweg als ein st ndiges Bem hen um Stabilisierung der sozialr umlichen Fixierung ihrer Lebenswelt darstellt ein Bem hen das sich gegen vielerlei Widerst nde und Belastungen durchzusetzen hat in der Bew ltigung der eigenen Interaktionsprobleme die mit der Schaffung einer eigenen ehelichen Lebenswelt und deren r umlicher Fixierung auftreten in der Bew ltigung der mit der Sozialisation der Kinder sich stellenden Aufgaben und der von den Kindern zunehmend ausgehenden eigenst ndigen Interaktionen in der mat
192. Zusammengeh rigkeit an Wenn sich im alten Griechenland zwei Freunde trennten zerbrachen sie eine M nze ein Tont felchen oder einen Ring Wenn nun der Freund oder jemand aus seiner Familie zur ckkehrte dann hatte er seine H lfte vorzuweisen Pa te diese H lfte dann hatte er sich als der Freund oder als ein Freund zu erkennen gegeben und hatte ein Recht auf Gastfreundschaft Die Etymologie des Begriffs l t erkennen dass ein Symbol etwas Zusammengesetztes ist Erst wenn es zusammengesetzt ist ist es ein Symbol und dieses Symbol wird dann ein Symbol von etwas Hier steht es stellvertretend f r die geistige Realit t der Freundschaft und ber die pers nliche Freundschaft hinaus weisend auch f r die Gastfreundschaft der Familien samt dem Anspruch auf Gastfreundschaft Es ist hier und das trifft auf alle Symbole zu das Symbol ein sichtbares Zeichen einer auch unsichtbaren ideellen Wirklichkeit Beim Symbol sind also immer zwei Ebenen zu beachten In etwas u erem kann sich etwas Inneres offenbaren in etwas Sichtbarem etwas Unsichtbares in etwas K rperlichem das Geistige in einem Besonderen das Allgemeine Wenn wir deuten suchen wir jeweils die unsichtbare Wirklichkeit hinter diesem Sichtbaren und ihrer Verkn pfung Dabei kennzeichnet das Symbol immer einen Bedeutungs berschuss wir werden seine Bedeutungen nie ganz ersch pfen k nnen Die deutsche bersetzung f r Symbol ist das Sinn Bild
193. abei ist die f r unseren Zweck wesentliche und prinzipiell wenigstens erlaubte Annahme gemacht dass w hrend der ganzen Zeit keine objektive Ver nderung des Tones stattfindet Es ist derselbe Ton der die ganze Zeit erklingt nur h rt er derselbe sich je nach den Umst nden verschieden an Rosenthal Gabriele Erlebte und erz hlte Lebensgeschichte Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibungen Frankfurt Main New York Campus Verlag 1995 S 48 Der Begr nder der Ph nomenologie griech aus Ph nomen und Logos die Lehre von den Erscheinungen der Philosoph Edmund Husserl f hrte den Begriff der Ph nomenologie 1913 in seinem Buch Ideen zu einer reinen Ph nomenologie und ph nomenologischen Philosophie ein Husserl definierte die Ph nomenologie als die Erforschung derjenigen Strukturen welche es dem Bewusstsein erlauben sich auf Objekte au erhalb seiner selbst zu beziehen Husserl untersuchte verschiedene Aspekte des menschlichen Geistes darunter die Erinnerung das W nschen und die Wahrnehmung Dabei entdeckte er dass diesen T tigkeiten jeweils abstrakte Inhalte entsprechen die Husserl die sogenannten Bedeutungen nannte Diese erm glichen es nach seiner Auffassung einen Akt unter einem ganz bestimmten Gesichtspunkt auf einen Gegenstand zu beziehen F r diesen Sachverhalt pr gte Husserl den Begriff der Intentionalit t den er als Schl ssel zur Bewusstseinsstruktur annahm Husserl Edmund Ideen z
194. abil ist Die Bedeutung dieses Lebensabschnitts f r die weitere Entwicklung des Menschen kann nicht oft genug betont werden Architektur St dtebau und Raumplanung k nnen direkt und indirekt beitragen zur Entstehung psychogener St rungen asozialer oder neurotischer Verhaltensformen des Individuums bzw der Gesellschaft Diese Begriffe m chte ich zun chst erl utern 6 4 2 tiologische Aspekte der Neurose und psychogener Reaktionen Der Neurosebegriff geht auf den schottischen Arzt W Cullen zur ck Die Psychotherapeutin IIsabe von Viebahn definiert Neurose so Seelisch bedingte Krankheit oder psychogene Erkrankung f r die in der Regel die Grundlagen bereits in der fr hen Kindheit entstanden sind Die Bezeichnung Neurose w rde w rtlich eigentlich bedeuten dass es sich um eine Nervenerkrankung handelt Diese Namensgebung ist medizingeschichtlich bedingt Das Festhalten an solchen Vorstellungen hat vermutlich etwas damit zu tun dass es vielen Menschen lieber w re eine k rperliche St rung zu haben als eine seelische Sie empfiehlt statt der Bezeichnung Neurose die Bezeichnung psychogene Erkrankung zu verwenden Statt entsprechende Erscheinungen als neurotisch zu bezeichnen sollten wir besser sagen sie seien seelisch bedingt oder psychogen was eben psychisch bedingt auf psychischem Wege entstanden psychisch erzeugt bedeutet Hierdurch wird der Begriff Mitscherlich A 1965
195. achchristlichen Jahrhundert bersetzt von F S Krau Wien 1881 dazu auch W Kurth in Psyche 4 1951 sie kommen auch in Mythen und M rchen ferner in der Vulg rsprache und schlie lich sogar in der f r den Alltagsgebrauch zugelassenen Sprache vor Quelle Hofst tter Peter Psychologie Fischer Frankfurt 1972 S 325 Unter dem Namen transzendente Funktion ist nichts Geheimnisvolles sozusagen bersinnliches oder Metaphysisches zu verstehen sondern eine psychologische Funktion die sich ihrer Art nach mit einer mathematischen Funktion gleichen Namens vergleichen l t und eine Funktion imagin rer und realer Zahlen ist Die psychologische transzendente Funktion geht aus der Vereinigung bewusster und unbewusster Inhalte hervor Sie hei t transzendent weil sie den bergang von einer Einstellung in eine anderere organisch erm glicht das hei t ohne Verlust des Unbewussten Jung C G a a O Bd 8 132 S 85 amp 145 S 90 Die vermittelnde Funktion zwischen dem Unbewussten und dem Ich Bewusstsein hat C G Jung die transzendente Funktion genannt Diese symbolbildende und den Transport aus dem archetypischen Wirkfeld ins Bewusstsein bernehnmende Funktion ist von ausschlaggebender Bedeutung beim Individuationsprozess bzw der Selbstfindung der Pers nlichkeit Die transzendente Funktion weist den Weg zu den potentiellen M glichkeiten eines jeden Menschen und verbindet pers nlich Konflikthaftes
196. ahme der Gestaltpsychologie ist dass die menschliche Natur in Strukturen oder Ganzheiten organisiert ist dass sie vom Individuum auf diese Art erfahren wird und dass sie nur als eine Funktion dieser Strukturen oder Ganzheiten aus denen sie besteht verstanden werden kann Perls F S 1976 S 22 Das vorherrschende Bed rfnis eines Organismus stellt Figur im Sinne dieser Theorie dar die anderen Hintergrund Gedanken und Handlungen sind letztlich identisch und k nnen nur als Ganzes verstanden werden Der Neurotiker hat die Freiheit der Wahl f r positive und negative Besetzung von Objekten in der Organismus Umwelt Feld Relation verloren Wertheimer M 1928 Gestaltpsychologische Forschung in E Saupe Hrsg Einf hrung in die neuere Psychologie Osterwieck S 47f Gurwitsch Aron 1959 a a O S 432 f In Florenz erhebt sich die gewaltige und un bersehbare Kuppel des Domes und Giottos Campanile ber das Stadtbild Sie bilden zusammen in der Silhouette eine Figur einen Orientierungspunkt der von allen Stadtvierteln aus und viele Kilometer weit sichtbar ist Diese Kuppel ist das Symbol das Wahrzeichen der Stadt 63 131 Begriffe Kontext oder auch Grund bzw Hintergrund Stadt oder Stadtsilhouette und Figur Kirche Der visuell erfassbare Raum wird strukturiert in Figur und Hintergrund Mit Figur ist der Brennpunkt des Interesses gemeint ein Gegenstand eine Form usw w hrend Grund d
197. aktionen werden durch Symbole vermittelt und gestaltet Durch ihre subjektiven Inhalte ergibt sich f r jeden Menschen eine pers nliche Sichtweise von Lebenswelt und Realit t R ume sind Orte unserer Interpretation In diesem Kapitel werde ich den Symbolbegriff definieren und das Symbol in einen r umlichen Kontext stellen Das f hrt zun chst zu der Frage Was ist Raum Zur Beantwortung dieser Frage werde ich mich auf die Ausarbeitungen von Klaus M Schmals und Dieter L pple beziehen Eine grundlegende Untersuchung ber den symbolischen Umgang mit Raum ist die des franz sischen Religionshistorikers Mircea Eliade Von seiner Arbeit ber Das Heilige und das Profane l sst sich die Notwendigkeit einer Zentrierung des menschlichen Lebensraumes ableiten Peter J ngst und Oskar Meder pr gen die Begriffe der Pr sentativen Symbolik und symbolischen Raumbezogenheit und erkl ren damit Beziehungsgeschehen zwischen Individuen und R umen Die psychische Struktur individueller und kollektiver internalisierter Objektbeziehungen wird im Raum abgebildet Andererseits interpretiert die psychische Struktur des Individuums R ume und Objekte nach subjektiv internalisierten Beziehungsmustern Peter J ngst und Oskar Meder visualisieren diese Zusammenh nge in dem von ihnen entwickelten themenzentrierten Assoziationsdrama 4 2 Etymologie und Definitionen Symbol griech Symbolon Wahrzeichen Merkmal allgemein ein sinnlich wa
198. al Gabriele a a O S 28 5 ebenda S 28f 129 wird f r uns handlungsleitend Das Erfassen ist ein Herausfassen jedes Wahrgenommene hat einen Erfahrungshintergrund Ph nomenologische Wahrnehmungsbegriffe lassen sich mit gestalttheoretischen Vorstellungen sinnvoll verbinden dabei ergeben sich analoge Beziehungen Noema und noematisches System Gestalt und Hintergrund Figur und Kontext Thema und thematisches Feld beschreiben kongruente Ph nomene Diese Termini befassen sich mit dem Zusammenspiel und den wechselseitigen Beziehungen zwischen einem Ganzen und seinen Einzelteilen einer Wahrnehmung eines Bildes einer Stadtsilhouette etc Die Gestalttheorie betrachtet Wahrnehmungen Dinge und den Organismus unter ganzheitlichen Aspekten und nicht als Analyse einzelner Empfindungen Die eigentliche Wahrnehmungseinheit ist die Gestalt eine geistig seelische Struktur deren Eigenschaften von der entsprechenden Struktur von kognitiven Verarbeitungsvor g ngen im Gehirn bestimmt werden Das Zusammenwirken von Gestalt und Kontext Figur und Grund beeinflusst die Wahrnehmung Wesen und Funktion der einzelnen Elemente bestimmt wesentlich die Ganzheit zu der sie in Bezug gesetzt werden mit Da das Ganze mehr Bedeutungen hat als die Summe der einzelnen Elemente kann durch eine Addition einzelner Teilelemente keine hinreichende Aussage ber die Ganzheit getroffen werden Ebenso wie die Ganzheit ist die Gestalt durch die umfassendere G
199. alisiert Die Auswirkungen dieser Idealisierungen f hr t en zu immensem Freifl chenverbrauch dessen fortschreitende Folgen auf Dauer noch nicht absehbar sind 6 3 6 Monotonie der Satellitenst dte Satellitenst dte verm gen den Bewohnern meist weder Kontakt zu Grund und Boden noch Bez ge zu Freiraum und Natur zu bieten Kann hier den B rgern das Gef hl vermittelt werden ein Individuum zu sein oder drohen sie in der allgemeinen Vermassung unterzugehen Ein Wohnungsmarkt der f r sich den Anspruch erhebt ein sozialer zu sein macht den Menschen offenbar zum Wohnraumverbraucher Bewohnern der Wohnblocks gelingt es oft nicht individuelle Wohnbed rfnisse und das menschlich konnotative Grundbed rfnis nach Schutz Geborgenheit Heimat Individualit t und Pers nlichkeit zu befriedigen Andererseits herrscht in den Einfamilienhausweiden das gro e Individualchaos Nicht das Bed rfnis sich in die Gemeinschaft einzuf gen berwiegt sondern das der Isolierung Es ist eine ganz korrekte Beschreibung wenn Wolf Jobst Siedier angesichts der Villenvororte die neue isolierende Vorstadtbauweise in vielerlei Hinsicht als Luxusausf hrung der vorzeitliichen Behausung von H hlen und Waldbewohnern auffasst Es gibt offenbar auch unbewusste Motivationen f r den Hausbau Ablenkungsman ver oder psychoanalytisch betrachtet Abwehrmechanismen Alexander Mitscherlich kommt zu dem Ergebnis dass sich mancher B
200. alph F Goodman Paul Gestalt Therapie Stuttgart 1987 S 39 amp Perls F S et al 1987 a a O S 13 es Mitscherlich Alexander Wege in die st dtische Zukunft Marburger Hefte Nr 2 Marburg 1972 S 12 Koffka K Psychologie Lehrbuch der Philosophie hrsg von Max Dessoir Band 2 S 551 7 Rosenthal Gabriele a a O S 30 f 132 Die Synergie aus ph nomenologischen und gestalttheoretischen Grunds tzen f hrt zu dem Ergebnis dass das Noema mehr enthalten muss als das durch Sinneserfahrung Erfassbare also das was wir gerade direkt sehen Dieses Mehr das ber sich hinaus Meinen und die bersummativit t bedeutet dass wir aufgrund der Bedeutsamkeit in Bezug zur architektonischen Gesamtform ber den gerade sichtbaren Teil eines Hauses hinaus schlie en k nnen Wenn wir diesen Vorgang r ckkoppeln so hei t das nat rlich auch dass die Gesamtform die Bedeutsamkeit des einzelnen Elementes bestimmt z B als Fassade eines Hauses Wir k nnen auch nur deshalb von einer Hausfassade sprechen weil wir diesen Teil nicht nur als zum Ganzen eines Hauses geh rend wahrnehmen sondern auch in seiner Anordnung zu anderen Teilen und in seiner Funktion f r die Gesamtkonfiguration Eine Hausfassade bekommt ihre noematische Bedeutung als Fassade zun chst in Bezug zum Gesamtsystem Haus Wenn man nun dieses Haus umkreist und pl tzlich feststellt dass diese wahrgenommene Fassade keine weiteren Seitenw nde ode
201. als eine der vier gro en Neurosen herauskristallisiert Er steht f r eine Neurosenform bzw f r eine Pers nlichkeitsstruktur deren Pr gung in fr hen Entwicklungsstadien des Menschen abl uft In Grundformen der Angst entwickelte Fritz Riemann eine psychoanalytische Charakterkunde des In der Welt seins aus der er vier Grundtypen von Pers nlichkeitsstrukturen ableitete Die e schizoiden e depressiven e zwanghaften und e hysterischen Pers nlichkeiten Diese Charakterstrukturen resultieren aus vier Grundformen von ngsten die sich in den ersten drei nach E Erikson beschriebenen Entwicklungsphasen aufgrund eines nicht bew ltigten Lebensthemas psychosoziale Krise einstellen k nnen Diese sind die Angst vor der e Selbsthingabe als Ich Verlust und Abh ngigkeit erlebt schizoid e Selbstwerdung als Ungeborgenheit und Isolierung erlebt depressiv e Wandlung als Verg nglichkeit und Unsicherheit erlebt zwanghaft e vor der Notwendigkeit als Endg ltigkeit und Unfreiheit erlebt hysterisch Diese ngste bedingen Pers nlichkeitseigenschaften deren Charakteristika zun chst in Abstufungen jedem Individuum inh rent sind Erst wenn eine der vier Grund ngste berwertig wird entsteht eine Pers nlichkeitsstruktur mit einer einseitigen neurotischen Akzentuierung in Bezug auf die vier Grund ngste Aus diesem Konzept entwickelte er eine gesamtgesellschaftliche Charaktertheorie und er war berzeugt
202. als klar zu erkennen So wird etwa in der Malerei die Liebe in Gestalt Amors das Alter als Greis oder die Eitelkeit als junge Frau mit Spiegel dargestellt Der Begriff geht auf das griechische Wort allegorein f r anders uneigentlich reden zur ck Microsoft Encarta 99 Enzyklop die 1993 1998 Microsoft Corporation Semiotik griechisch sema Zeichen die Wissenschaft von den Zeichen Gegenstand der Semiotik sind Strukturen und Abl ufe von Zeichen und Verstehensprozessen Semiosen Dabei wird der Begriff des Zeichens auch auf au ersprachliche Bereiche der Kommunikation ausgedehnt Eine der Grundlagen der 89 Ob etwas ein Symbol sei oder nicht h ngt zun chst von der Einstellung des betrachtenden Bewusstseins ab eines Verstandes z B der den gegebenen Tatbestand nicht blo als solchen sondern auch als Ausdruck von Unbekanntem ansieht Unter Symbol verstehe ich keineswegs eine Allegorie oder ein blo es Zeichen sondern ein Bild das die nur dunkel geahnte Natur des Geistes bestm glich bezeichnen soll Ein Symbol umfasst nicht und erkl rt nicht sondern weist ber sich selbst hinaus auf einen noch jenseitigen unerfasslichen dunkel geahnten Sinn der in keinem Worte unserer derzeitigen Sprache sich gen gend ausdr cken k nnte Jede Auffassung welche den Symbolischen Ausdruck als Analogie oder abgek rzte Bezeichnung einer bekannten Sache erkl rt ist semiotisch Eine Auffassung welche den symbolischen Au
203. alyse zu vermeiden Bei der Psychoanalyse handelt es sich vor allem um Triebdynamik hier dagegen um Bilder und Vorstellungsdynamik Es handelt sich bei der Therapie ebenfalls nicht um Bewusstmachung oder um Abreagieren im Sinne der Psychoanalyse sondern um wWiederherstellung eines Zuganges zur urspr nglichen Vorstellungswelt des Kindes Im primary system gibt es keine feste Zeit und Raumstruktur es ist auch nicht mit den M glichkeiten des sekund ren Systems der Sprache oder der Ratio erkl rbar Diese besondere Welt in der das Kleinkind lebt noch au erhalb der Sprache wird sp ter von einem zweiten dem secondary system erg nzt oder immer mehr verdr ngt der Welt der Sprache und der Logik Gegen das 7 bis 8 Altersjahr sei dieser Prozess vollzogen Gewisse Menschen behalten aber sp ter immer noch einen leichten Zugang zu diesem primary system insbesondere Dichter und K nstler Die meisten Erwachsenen finden jedoch keinen Kontakt mehr oder nur in Tr umen Mit der sekund ren Sozialisation d h dem Schulbeginn in der westlichen Welt und der damit verbundenen Betonung von Ratio und Logik geht in den meisten F llen der Zugang zu bildhaften Wahrnehmung verloren Dabei ist es nur eine andere Art der apperzeptiven Organisation d h der kognitiven Verarbeitung des Erkennens Benennens und Einordnens von Objekten in ein Bezugssystem M Lowenfeld betonte dass in ihrer Therapie das Spielen das Wicht
204. an will an der richtigen Adresse wohnen Positive Symbolbesetzungen die an Landschafts und Ausstattungsmerkmale ankn pfen sind allen keine Garanten f r entsprechende Entwicklungen von Wohnarealen Promotorische Aktionen von Unternehmen wie Terraingesellschaften etc richten sich gerade auf die berwindung jener Schwelle die neuen Wohnarealen erst den touch des Unter sich Seins verleiht und damit zugleich die Aussicht auf das Erleben eines spezifischen interaktionellen Zusammenhangs der Sicherung und Einbettung in einen gruppenspezifischen szenischen Identit tsraum nahelegt Das themenzentrierte Assoziationsdrama Peter J ngst und Oskar Meder haben eine Methode zur Visualisierung von Interaktionsgeschehen und sozialpsychischen Strukturen entwickelt Sie verwenden eine modifizierte Form des von Moreno entwickelten Psychodramas welche sie als themenzentriertes Assoziationsdrama bezeichnen Mit dessen Hilfe wird ein Zugang zu fr hen pr verbalen Strukturen erreicht werden Die Teilnehmer spielen unter einer thematischen Vorgabe bestimmte Raumbilder wie z B das Schulz Eberhard Vorwort zur Darmst dter Ausstellung Angst zit bei Lorenzer A a a O S 92 ebenda S 46 J ngst Peter Meder Oskar Landschaften in uns und Landschaften um uns symbolische Bedeutungen und emotionale Besetzungen von Landschaftselementen aufgezeigt mit Hilfe themenzentrierter Psychodramaarbeit in J ngst
205. ander und bieten eine B hne f r Projektionen Jede Einseitigkeit der Einstellung sobald sie extrem wird hat schon ihre Kompensation im Unbewussten die sich dem Bewusstsein immer mehr aufdr ngt in Form der Aktivierung und Intensivierung des Gegenprinzips 7 3 3 Das Unbewusste seine Struktur und seine Inhalte Das Unbewusste kann vereinfacht als die Gesamtheit aller psychischen Vorg nge und Inhalte die nicht im Bewusstseinsfeld liegen bezeichnet werden 52 Das F hlen vermittelt einem durch den Gef hlston den Wert der Dinge Das F hlen sagt mir zum Beispiel ob etwas annehmbar beziehungsweise angenehm ist oder nicht Es sagt mir was mir etwas wert ist Nun das Furchtbare bez glich des F hlens besteht darin dass es wie das Denken eine rationale Funktion ist Jeder denkende Mensch ist absolut berzeugt davon dass F hlen keine rationale Funktion sondern im Gegenteil h chst irrational sei Machen Sie sich aber bitte einmal das Folgende klar Niemand kann auf allen Gebieten vollkommen sein Wer im Denken vollkommen ist ist es bestimmt nicht im F hlen da man diese zwei Dinge nicht gleichzeitig tun kann sie stehen sich gegenseitig im Weg Jung C G GW Bd 18 1 23 Wir sprechen zuerst von den ektopsychischen Funktionen Da ist einmal die Empfindung unsere Sinnesfunktion Unter Empfindung verstehe ich das was die Franzosen la fonction du r el nennen also die Gesamtsumme der von mir wahrgenomm
206. anthropologischer Sicht ergibt sich eine Dialektik von Wohnen und Wandern von In sich Ruhen und Transzendieren die sich in der Lebensgeschichte des Individuums unterschiedlich akzentuiert und mit C G Jungs Terminus der Individuation gut charakterisiert werden kann Das Kind hat ein naives Vertrauen zum Haus es ist noch unmittelbar mit seinem Raum verbunden so wie der Mensch mit seinem K rper verbunden ist Der Jugendliche empfindet das Haus zunehmend als beengend er muss sich vom vertrauten Raum losl sen und auch Heimatlosigkeit und Unbehaustheit bestehen k nnen Der junge Erwachsene muss um eigenst ndig zu werden das sog Elternhaus das Nest verlassen Um seine eigene Identit t und Individualit t entdecken zu k nnen muss er seinen eigenen Weg gehen den wir auch mit dem Individuationsprozess oder Individuationsweg beschreiben k nnen Der junge Erwachsene hat die Aufgabe durch Errichtung des Hauses Geborgenheit wiederherzustellen die Erfahrung der Bedrohlichkeit aber verschwindet dadurch nicht sondern bleibt im Hintergrund Die weitergehende Aufgabe besteht darin die Erstarrung in einem festen Geh use zu berwinden der Erwachsene muss einen letzten Grund finden um wieder aufbrechen und weitergehende Erfahrungen machen zu k nnen Auch als St tte des Todes und der Vorbereitung auf den Tod begegnet uns das Symbol Haus Nach Jes 38 1 Bestelle dein Haus denn du wirst sterben sagen wir f r si
207. arantierten sondern auch ein Symbol der nationalen Identit t Die Briten f hlten sich in ihren Heimatgef hlen verletzt da man den roten Kabinen etwas antat Architektur St dtebau und Raumplanung begleiten die Identifikation des B rgers mit seiner Stadt positiv indem sie empirisch berpr fte Gemeinsamkeiten in Form pr sentativer Symbolik zur Darstellung bringen Dies f hrt zu einer Verklammerung von Orten Menschen und Symbolen und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur Integration der Stadt 3 Symbolerfahrung im Therapeutischen Sandspiel Ein Angebot f r PlanerInnen und ArchitektInnen Einen wichtigen Bestandteil der Psychotherapeutischen Ausbildung stellt nach meiner Auffassung die Selbsterfahrung dar Dies ist notwenig um die Wirkungsweise von Methoden einsch tzen zu k nnen bevor man selber damit arbeiten kann Sie verhilft die im Kap 7 beschrieben Ver nderungen und Konstellationen in einem Therapeutischen Prozess zu erkennen sowie bertragungen und Gegen bertragungen zu differenzieren ArchitektInnen Stadt und RaumplanerInnen k nnen in ihren st dtebaulichen Entw rfen eigene interaktive Pr gungen und Lebensentw rfe auf R ume bertragen Mit ihrer symbolischen Gestaltung wirken sie auf die Lebenswelten das physische und psychische Wohlbefinden von Menschen ein Die bei der Umsetzung von Architektur und Stadtplanung verwendete pr sentative Symbolik bt auf der tiefenpsychologischen Ebene Einfl sse auf di
208. artesianische Meditationen Husserliana S 84 vgl Husserl E 1913 a a O 41 42 und Cartesianische Meditationen 17 126 von der einen bald von der anderen Seite zeigt unter den verschiedensten Aspekten erscheint sich in verschiedenen Orientierungen darbietet nacheinander seine Eigenschaften und Attribute entfaltet sein Verhalten unter wechselnden Bedingungen enth llt usw Das wahrgenommene Ding selbst ersch pft sich also in keiner seiner Erscheinungen oder einzelnen Wahrnehmungsdarstellungen Man findet hier den bereits erw hnten Unterschied zwischen dem wahrgenommenen Ding selbst und einem einzelnen auf es bezogenen Wahrnehmungsnoema wieder Die Behauptung dass jede Einzelwahrnehmung eine einseitige und deshalb unvollst ndige Erscheinung des wahrgenommenen Dinges liefert meint dass jede Einzelwahrnehmung als eine einseitige Darstellung erlebt wird Das unter einem bestimmten Aspekt wahrgenommene Ding gibt sich in der Einzelwahrnehmung selbst zus tzlich als unter anderen Aspekten in anderen Orientierungen mit anderen Eigenschaften m glicherweise wahrnehmbar So verweist jede Wahrnehmung auf weitere Wahrnehmungen oder genauer auf ein ganzes System von Wahrnehmungen desselben Dinges In diesem kommt der anf nglichen Wahrnehmung ein bestimmter Platz zu In diesen erlebten Verweisungen bekundet sich ph nomenal die f r jede Einzelwahrnehmung wesentliche Beschr nktheit und Einseitigkeit Objekte betrachtet d
209. as Individuum von seinem subjektiven Standpunkt und vermag dabei immer nur Teilaspekte dessen zu sehen Solche Einzelwahrnehmungen empfinden wir aber als unzul nglich Ein vollst ndigeres Bild erhalten wir indem wir verschiedene Standpunkte einnehmen Durch Erlebnisse und Erfahrung addieren sich Wahrnehmungen zu differenzierten Vorstellungen und Abbildern Objekte und ihre Aspekte nehmen wir immer in Zusammenh ngen und nicht isoliert wahr Dieses Ph nomen bezeichnet die Wahrnehmungspsychologie als Figur Grund Wahrnehmung Wenn wir ein Haus interessiert anschauen so betrachten wir es aus verschiedenen Blickrichtungen Im Laufe dieser Wahrnehmungserfahrung bietet sich eine Vielheit von Erscheinungsweisen dar die als Darstellungen ein und desselben Objektes Haus bewusst erlebt werden Wir nehmen aber auch gleichzeitig die Umgebung des Hauses bewusst wahr Wir stellen fest dass die Erscheinungsweisen des Hauses anders in Bezug stehen als die Erscheinungsweisen der Umgebung obwohl alle diese Gegebenheiten simultan erfahren werden 5 4 3 Das Bewusstseinsfeld Aron Gurwitsch entwickelte zur Beschreibung dieses Sachverhaltes den Begriff des Bewusstseinsfeldes und definierte es als die Gesamtheit der kopr senten Gegebenheiten Das Bewusstseinsfeld besteht aus drei Strukturelementen Operationstypen Thema thematisches Feld und Rand 48 Gurwitsch Aron Das Bewusstseinsfeld Berlin 1975 S 167 f ebenda S 168 f Im Gegenteil da
210. as Kultzelt bzw Tipi ist das Kosmische Zentrum unsere Welt In gypten war Pharao urspr nglich das gro e Haus d h der K nigspalast sp ter ging das Wort auf den K nig selbst ber Sir Edward Coke 1551 bis 1633 formulierte den Rechtspruch Es darf jemand Freunde und Nachbarn versammeln um sein Haus gegen diejenigen zu verteidigen welche ihn berauben oder t ten oder ihm darin Gewalt antun wollen und For a man s house is his castle Er formuliert in Semaynes Case 5 Report 91 Das Haus eines jeglichen ist ihm gleich wie seine Burg und seine Feste sowohl zu seiner Verteidigung gegen Beleidigung und Gewalt wie zu seiner Ruhe Im Haimburger Stadtrecht von 1244 hei t es Wier wellen auch daz einem iegleichen purger sein haus sein veste sei Das Haus gew hrt und genie t besonderen Schutz Es bietet ein Dach ber dem Kopf man ist in den eigenen vier W nden Der h usliche Frieden der Schutz der Bewohner eines Hauses ist ein hohes ethisches Prinzip Hausfriedensbruch ist eine deutliche Grenzverletzung die mit erheblichem Strafma geahndet wird Er stellt eine schwerwiegende Verletzung der privaten Pers nlichkeitssph re und territorialer Rechte und Grenzen dar Kast Verena Vorwort in Ammann Ruth Traumbild Haus Olten 1987 S 8 Ammann Ruth Der Sandkasten als Garten der Seele Zeitschrift f r Sandspieltherapie Heft 4 S 6 B chtold St ubli H
211. as man f rchtet alles das was man noch nicht kennt In der Phantasie des Kindes geschieht dort alles D stere alles noch Ungeahnte und Geheimnisvolle Das Dunkle ist der Ort wo man sich allein f hlt wo die b sen Tr ume herkommen und die Gefahr lauert Gleichzeitig ist er schon in der N he dunklerer kollektiver Tiefe ist er doch in die Erde eingebaut e Das Fundament Ein guter Baugrund ist die richtige Basis f r ein stabiles Haus Diese Weisheit gilt nicht nur im Bauwesen sondern auch f r die psychische Entwicklung eines Menschen Das positive 41 S Herder Lexikon der Symbole a a O S 71 Jung C G Kindertr ume C G Jung Seminare a a O S 405 43 Aeppli Ernst a a O S 255 Jung C G Kindertr ume C G Jung Seminare a a O S 110 4 Aeppli Ernst a a O S 247 f Der Traumkeller ist wie der wirkliche Keller erf llt von geheimer Lebensdichte und umwittert von Gefahren In ihm sind auch die Vorr te der Seele die M glichkeiten des Unbewussten auch das was noch nicht ausgepackt wurde und uns damit noch nicht zur Verf gung steht Wer tr umt von einem Keller der geht hinab in diese Tiefe um Speise zu holen um den Wein heraufzutragen oder er muss die Begegnung tun mit dunklen Wesensz gen seiner Seele Darum ist der Keller ein Ort des Reichtums aber auch ein Ort der Angst Er umschlie t alles was unten ist damit auch den dunklen Teil unseres Leibes 243 Urbild des lebensspendenden
212. at dadurch eine Bedeutung die weit ber das profane Wohnen hinausgeht H user spiegeln unser Wesen Manchmal ist auch jemand aus dem H uschen hat sein Seelengeh use im Moment verlassen oder steht neben sich Ruth Ammann nennt das Haus auch unsere dfritte Haut bringt damit das Haus in Zusammenhang mit unserem K rper in dem wir uns auch mehr oder weniger behaust f hlen Das Wort Haus ist verwandt mit Haut und bedeutet etwas einh llen Ein Haus ist ein festgef gtes dauerhaftes geschlossenes Geb ude eine von Menschen f r Menschen geschaffene Kultursch pfung Es ist mit dem Zeitgeist und mit dem technischen und k nstlerischen Wissen und K nnen und somit mit dem menschlichen Bewusstsein verbunden Auf der symbolischen Ebene bezogen auf die menschliche Psyche k nnen wir das Haus als Symbol f r die bewusste Pers nlichkeit sehen Wir sprechen ja von der Struktur einer Pers nlichkeit oder von Gedankengeb uden Wenn jemand in einer Diskussion seine eigenen Belange vertritt sagen wir deshalb oft er spricht pro domo f r sich f r sein eigenes Haus Die berufliche Identit t geben wir oft mit der Formulierung Ich bin von Hause aus zur Kenntnis Das Haus und sein Besitzer stehen in engster Verbindung J C Cooper versteht es als ein Weltenzentrum der sch tzende Aspekt der Gro en Mutter ein umschlie endes Symbol Schutz Das Kulthaus die Kulth tte d
213. ationalen Ma stab sogar um ganze St dte handeln An einem Knotenpunkt muss eine Entscheidung getroffen werden z B welche Richtung wird eingeschlagen man ist besonders aufmerksam und die Elemente in der Umgebung werden einpr gsam wahrgenommen Dadurch bleiben diese Punkte besonders gut in Erinnerung Lynch Kevin a a O S 24 Wir haben die Behauptung aufgestellt dass wir jetzt in der Lage seien uns das Bild der Umgebung sowohl durch Einwirkung auf die u ere physische Gestalt als auch durch einen inneren Lernprozess zu formen ss Lynch Kevin a a O S 27 vgl Lynch Kevin a a O S 30 94 95 139 98 99 100 Landschaft aufgrund psychodynamischer Prozesse Bestimmte Landschaftselemente spiegeln emotionale Wertigkeiten wider Auf die symbolische Besetzung von Landschaften hatte ich hingewiesen Demnach bereiteten bereits im alten Rom bestimmte Topoi wie z B flie ende Gew sser besonderes Wohlbehagen bei den Bewohnern Der Blickwinkel des erh hten Standortes garantierte zugleich den jederzeitigen und sei es imagin ren Zugriff auf die Symbolwelten der Landschaft und unterwarf diese gleichsam der Verf gung des herrschenden Selbst Wei e Flecke in der r umlichen Erinnerung In den oben zitierten Interviews wurden bestimmte Stadtgebiete f r die befragten Personen zu einem wei en Fleck Sie zeigten sich als R ume ohne Erinnerungsbilder obwohl die Gebiete betr chtliche Ausdehnungen besa
214. attraktiven Blickwechsel zwischen dem Ganzen und seinen Einzelteilen zwischen Figur und Hintergrund Diese Erfordernis k nnte man auch als ein menschliches Kontrastbed rfnis formulieren das der monoton funktionelle St dtebau nicht zu befriedigen versteht Das Vermeiden einer monotonen Umwelt oder die Suche nach Kontrasterfahrungen ist offenbar ein menschliches Grundbed rfnis Im gestalttheoretischen Modell ist das Ganze das System der aufeinander angewiesenen und aufeinander abgestimmten Bedeutsamkeiten die einzelnen Teile tragen sich gegenseitig jedes einzelne Element besitzt seinen Platz und seine Eigenschaft als Teil des Ganzen Als Schlussfolgerung ergibt sich Der Teil konstituiert sich vielmehr allein durch seine Funktion f r andere Teile und durch seine Anordnung innerhalb des Gesamten d h durch die Konfiguration der Teile innerhalb eines sich von einem Hintergrund abhebenden Ganzen Nehmen wir von einer Gestalt etwas weg dann bleibt sie als solche erkennbar wenn sich in ihrem Rest bereits die Struktur des Ganzen erkennen l sst F gen wir zu einer Figur etwas hinzu das keine gestalthafte Verbindung mit ihr eingeht die Teile der Figur also ihre funktionale Bedeutung weiterhin nur in Bezug aufeinander haben bleibt sie auch erhalten So bleibt auch das noematische System Haus erhalten unabh ngig davon ob der es umgebende Himmel sich verdunkelt oder nicht 6 Perls F S Pearls F S Hefferline R
215. aufgrund interner Gleichgewichtsregulation die er als Aquilibration bezeichnet Eine Voraussetzung f r eine erfolgreiche Aquilibration d h die Stabilisation des Gleichgewichtes ist die Reversibilit t des Denkens Ver nderungen der Umwelt k nnen im Denken durch komplement re Ab nderungen der Strukturen kompensiert werden Je fter und erfolgreicher das Gleichgewicht hergestellt werden konnte desto stabiler und st rungsresistenter werden die den Funktionen entsprechenden kognitiven Strukturen Adaption und kognitive Organisation sind demnach die zentralen Kennzeichen jeder Entwicklung die in den oben beschriebenen Phasen verl uft Die fortlaufende berpr fung Reflexion und Integration von Erkenntnisprozessen wird im interpretativen Paradigma Reintegration genannt siehe weiter oben Sie ist erforderlich um neu gewonnene Informationen von Ver nderungen dynamisch aktualisieren bzw redefinieren zu k nnen Auch bez glich dieses permanenten Aktualisierungsbedarfes bestehen Kongruenzen in den Theorien Egozentrismus Egozentrismus steht in J Piagets Modell f r die Unf higkeit des Individuums zu akkomodieren Ver nderungen durch Umstrukturierungen von Schemata zu integrieren Reversible Denkprozesse finden nicht statt und es gibt damit wenig Chancen zur Weiterentwicklung der Akteur ist in seinem bestehenden Denkschema verhaftet Aus der Sicht von Interaktionstheorien klebt er an seiner Rolle die Differenzierungs und Abstrakti
216. auherr in das Unternehmen Hausbau st rzt um sich nicht mit anderen Lebensproblemen auseinandersetzen zu m ssen Er suche zumeist unbewusst Befreiung aus verfahrenen Lebenslagen durch Hausbau Der typische Bauherr habe dabei neurotische sozial desintegrative Bed rfnisse Das Eigenheim diene in diesen F llen als Identit tsst tze So wird das wohlersehnte Eigenheim auch nicht zu einem Psychotop zu einem seelischen Ruhepunkt in dem heimische Erholung m glich ist 6 4 St dtebau und psychogene Reaktionen Der St dtebau spiegelt die Regressionen des sozialen Verhaltens im Verzicht auf die Gestaltung ffentlichen Raumes und in der ungez gelten Durchsetzung des st dtebaulichen Funktionalismus Dass sich die gro en St dte in immer mehr Zonen aufsplittern die jeweils 3 Der Tagesspiegel Berlin 07 01 1962 Zit bei Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 74 a vgl ebenda S 45 f ebenda S 60 Richard Neutra hat den Begriff des Biotopes entsprechend der seelischen Differenzierung des Menschen um den Psychotop erg nzt Er meint wir brauchen seelische Ruhepunkte der Psychoanalytiker w rde sagen Objekte die wir mit gleichm igem Interesse mit bleibendem Affekt besetzen k nnen Das kann ein Bild an der Wand und ebenso der erholsame Gang in eine bevorzugte Landschaft sein Solche Objekte verm gen uns offenbar zu befriedigen zu beruhigen und damit auch f r die gef hlsbetonten Beziehungen zu u
217. aulicher Vielfalt hat den Verlust st dtischer Attraktivit t bewirkt Die Stadt wird nicht mehr als Ganzheit erlebt sondern als Summe der einzelnen Teilaspekte Teilnutzungen Ein integratives urbanes Lebensgef hl ist nicht mehr erfahrbar L sen sich die alten gestalthaften St dte immer weiter in wuchernde Vorst dte auf und entmischen sie sich gleichzeitig in ihren Grundfunktionen immer weiter dann k nnen nat rlich die einzelnen Areale nur mehr Partialbefriedigung verleihen Wenn Produktions Verwaltungs Vergn gungs und Wohnbereiche regional streng getrennt sind was h lt dann das Leben einer Stadt noch zusammen Dann werden hier und dort verstreut Teilw nsche befriedigt die aber nicht mehr auf ein Ganzes bezogen und der Erfahrung eines Ganzen integriert werden k nnen Es stellt sich dann ein Zustand permanenter Gereiztheit her der nicht mehr mit einer Gestalt der m tterlichen Stadt sondern mit gestaltlosen erregenden oder beruhigenden Erfahrungen im Zusammenhang erlebt wird 6 3 3 Kernverlust der St dte und Umgestaltung der Zentren St dtebau bringt in seiner Gestaltung der Lebenswelten gesellschaftliche Wertsysteme zum Ausdruck So spiegeln offenbar die Lebenswelten der Moderne eine Gesellschaft wider die ihre Mitte entleert und leblos macht Das Wohnen wurde wird aus innerst dtischen Kernbereichen verdr ngt da f r B ro und Gesch ftsr ume bessere Kapitalertr ge und Renditen zu erzielen sind Die tags
218. basen die etwas in Gang gebracht hat wenn dies berhaupt geschehen ist Die Psychodynamik der Nachkriegsgesellschaft zeigt dass der St dtebau der Moderne in Deutschland die spezifische Komponente der unbew ltigten Vergangenheitskonflikte bernommen hat Der Psychoanalytiker Fritz Riemann bezeichnete die Tendenzen der Nachkriegsgeneration als die Entwicklung zur Schizoiden Gesellschaft Ich werde zun chst auf einige Strukturelemente des funktionalen St dtebaus eingehen bevor ich die mittelbaren und unmittelbaren Einfl sse sowie die daraus potentiell resultierenden psychogenen Reaktionen untersuchen m chte Die Risikofaktoren die die rational funktionale Lebenswelt birgt werde ich darzulegen versuchen 6 3 Elemente des funktionalen St dtebaus aus sozialpsychologischer Sicht Wolfgang M ller hat mittelalterliche St dte als gewachsene St dte und nachmittelalterliche St dte als erdachte St dte bezeichnet Um die Besonderheit des funktional rationalen St dtebaus der Moderne erkennbar werden zu lassen m chte ich zun chst die markanten Charakterz ge des mittelalterlichen St dtebaus zusammenfassen 6 3 1 Traditioneller und moderner St dtebau im Vergleich e Historisch traditionelle St dte besa en Strukturen die auf ein Zentrum einen Stadtkern bezogen waren Die Elite der st dtischen Gesellschaft wohnte unmittelbar im Zentrum w hrend die unterprivilegierten Gruppen am Rande der
219. belegungen st dtischer R ume und den jeweiligen szenischen Geschehen in diesen Szenische Reflektiertheit bedeutet somit auch eine geringere emotionale Besetzung und symbolische Belegung r umlicher Umwelt Die jeweils spezifische emotionale Besetzung und symbolische Belegung gespielter R ume deutet darauf hin dass sich r umliche Umwelt in verschiedene szenisch definierte R ume gliedern l t Symbolische Differenzierung Auch f r T Bauriedi sind alle direkt oder indirekt zu beobachtenden Ph nomene ein Ausdruck des lebensgeschichtich und historisch gesellschaftich erfahrenen Beziehungsgeschehens Alle Ph nomene sind potentiell Symbole Ihr gemeinsamer Nenner ist die effektive Bedeutung f r das betrachtende Individuum Sie entstehen im Laufe der Entwicklung durch st ndige Substitution eines Bedeutungstr gers durch einen anderen Alle Beziehungen zur Au enwelt werden in diesem Sinn symbolisch aufgenommen und unterhalten Die Eindeutigkeit dieser Beziehungen wird durch zunehmende Differenzierung der Bedeutung gew hrleistet Mit dem weiteren lebensgeschichtlichen Verlauf werden Objektbeziehungen durch Abgleichungsvorg nge der Wahrnehmung ausdifferenziert Das neue Objekt wird mit den alten vertrauten Mustern verglichen die Abweichung von bestehenden Bildern wird wahrgenommen Das vertr gliche Neue wird hinzugef gt ein Entwicklungs und Differenzierungsprozess setzt ein Gelingt dieser Prozess der zu
220. berhaupt kommunizierten dann nur mit dem allgegenw rtigen Fernseher der in keinem Haus fehlte 8 7 3 C G Jung s Traum und Interpretationen zum Thema Haus C G Jung beschreibt in seiner Autobiographie sehr lebendig den Traum seines Hauses und seine Erforschungen in ihm Ich war in einem mir unbekannten Hause das zwei Stockwerke hatte Es war mein Haus Ich befand mich im oberen Stock Dort war eine Art Wohnzimmer in welchem sch ne alte M bel im Rokokostil standen Ich wunderte mich dass dies mein Haus sein sollte und dachte Nicht bel Aber da fiel mir ein dass ich noch gar nicht wisse wie es im unteren Stock auss he Ich ging die Treppe hinunter und gelangte in das Erdgeschoss Dort war alles viel lter und ich sah dass dieser Teil des Hauses etwa aus dem 15 oder 16 Jahrhundert stammte Die Einrichtung war mittelalterlich und die Fu b den bestanden aus rotem Backstein Alles war etwas dunkel Ich ging von einem Raum in den anderen und dachte Jetzt muss ich das Haus doch ganz explorieren Ich kam an eine schwere T r die ich ffnete Dahinter entdeckte ich eine steinerne Treppe die in den Keller f hrte Ich stieg hinunter und befand mich in einem sch n gew lbten sehr altert mlichen Raum Ich untersuchte die W nde und entdeckte dass sich zwischen den gew hnlichen Mauersteinen Lagen von Backsteinen befanden der M rtel enthielt Backsteinsplitter Daran erkannte ich dass die Mauern aus r mischer Ze
221. beschreibt geht allzu viel anderes verloren 7 7 Archetypische Symbolik Daher stellt sich die Frage ob Symbole existieren die f r einen gr eren Kreis von Menschen gleiche oder hnliche Bedeutungen und Inhalte vermitteln Bedeutungsgehalte also die sich vom individuellen Bezug weitgehend abstrahieren lassen und in einen gr eren kollektiven Zusammenhang gebracht werden k nnen An dieser Symbolik ist nicht nur das pers nliche Unbewusste mit seinen biographischen Anteilen beteiligt sondern auch tieferliegende allgemeinmenschliche Inhalte wie sie C G Jung mit dem kollektiven Unbewussten beschreibt Motive mythologischer Natur oder allgemeinmenschheitsgeschichtlicher Symbolik sowie Reaktionen besonders intensiver Art lassen immer auf das Beteiligtsein der tiefsten Schichten schlie en IE vgl Denkers G C a a O S 141 ff 153 ebenda S 176 154 B hler C The World Test A Projective Technique Journal of Child Psychiatry 2 1951 S 4 23 zit bei Mitchell Rie Rogers Friedman Harriet S a a O S 135 nn Rasche J rg a a O S 130 Jacobi Jolande a a O S 48 230 Abb 12 Modell eines Psychischen Stammbaumes zur kollektiven Symbolik RG X ey L ORAT F A AR FELL KIELER RR RR S OR QAII ROS OILI RT oei RR EEE EL 222 A R Keen ER SH ER BER i mim iii ji iii Isolierte Nation II und III Nationengruppe z B Europa A Individuum E Volksgruppe
222. bjektivierbar Es gibt aber Symbole die f r viele Menschen eine gemeinsame Grundbedeutung enthalten k nnen Sehr viele Stadt und Landschaftselemente mit denen Stadt und RaumplanerInnen die Lebenswelten f r sich und andere gestalten entstammen einem kollektiv unbewussten Symbolraum Symbolstudium und Symbolerkenntnis stellen eine wertvolle Erfahrung dar f r denjenigen der als Sandspieler oder als Planer gestaltend mit Symbolen befasst ist Das Sandspiel bietet an den Umgang mit Symbolen zu erfahren den Zugang zum Unbewussten mit Leben zu f llen Die vermittelnde Kraft des Symbols vermag eigene Lebensentw rfe und archetypischen Ebenen in der Miniaturwelt sichtbar und verstehbar zu machen Margaret Lowenfeld die Begr nderin der World Technique setzt den heilenden Prozess in einen gesamtgesellschaftlichen Bezug Ich bin berhaupt nicht einverstanden mit der Vorstellung dass es dem neurotischen Menschen an Mut fehle Die Eigenschaften die diesen dran hindern in die Formen der Gesellschaft zu schl pfen die er kennt sind oft genau diejenigen die ihn wenn er sie realisieren lernt bef higen werden schlie lich seine Rolle in der Neusch pfung der sozialen Formen zu bernehmen was wir brauchen ist nicht eine gr ere Kraft sich anzupassen sondern eine St rke unsere Gesellschaft neu zu schaffen Ich habe ein tiefes Vertrauen in das neurotische Kind wenn es gut behandelt wird so wird es wie ich gla
223. ch auf den Tod vorbereiten und sein Testament machen Fr hchristliche Grabinschriften sprechen vom domus aeterna vom ewigen oder unsterblichen Haus Gr ber wurden verschiedentlich wie H user gestaltet mit Bezug auf ihre Deutung als letzte Wohnstatt des Menschen Haus Stadt Tempel Abbilder des Universums und ihre Bez ge zum Kosmos In der Literatur finden sich einige inhaltliche Beziehungen der Symbole Haus und Stadt Mircea Eliade f hrt aus dass der Mensch durch den Bau des eigenen Hauses seine eigene 5 Biehl Peter a a O S 76 vgl Bollnow O F Mensch und Raum Stuttgart 1963 S 306 f 1 vgl B chmann Georg Gefl gelte Worte 31 Auflage Berlin 1964 S 44 7 Heinz Mohr Gerd Lexikon der Symbole Bilder und Zeichen der christlichen Kunst M nchen 1988 S 128 Fr hchristliche Grabinschriften mit den Worten domus aeterna Behausung bis ans Ende der Zeit vgl auch Pred 12 5 Ps 48 12 Vulg kn pfen ebenso wie die fter auf Steins rgen abgebildete T r an die bei gyptern Kelten wie R mern verbreitete und k nstlerisch dargestellte Auffassung des Grabes als letzter Wohnst tte des Menschen an f r den Christen ist allerdings die T r zugleich ein Hinweis auf Christus die Pforte zum ewigen Leben und seine Wiederkunft Herder Lexikon der Symbole 5 Aufl Freiburg 1997 S 71 238 Welt seinen Mikrokosmos konstruiert s Kap 4 Der Mensch imitiert paradigmatisch di
224. ch genauso wie gesellschaftliche oder kulturelle Wertesysteme Nach dem interpretatiien Paradigma k nnen daher im Unterschied zum normativen Paradigma Situationsdefinitionen und Handlungen nicht als ein f r allemal explizit oder implizit getroffen und festgelegt angesehen werden getroffen und festgelegt in der Form einer buchst blichen oder sinngem en bertragung eines vorgegebenen kulturell etablierten Symbolsystems auf sie Vielmehr m ssen Situationsdefinitionen und Handlungen angesehen werden als Interpretationen die von den an der Interaktion Beteiligten an den einzelnen Ereignisstellen der Interaktion getroffen werden und die in der Abfolge von Ereignisstellen der berarbeitung und Neuformulierung unterworfen sind G H Mead bewertet Sprache als System gemeinsamer Symbole mit zentraler Stellung Die subjektive Bedeutung von Objekten beeinflusst das menschliche und soziale Handeln Wenn Dinge f r uns eine ganz pers nliche symbolische Bedeutung haben werden sie f r uns handlungsleitend Diese zentrale Aussage hatte ich bereits als das Thomas Theorem vorgestellt Auch H Blumers erste Pr misse des symbolischen Interaktionismus besagt dass Menschen Dingen gegen ber auf der Grundlage der Bedeutungen handeln die diese Riegels V a a O S 40 Harold Garfinkel hat die methodologischen Implikationen des interpretativen Paradigmas n her untersucht mit seinem Konzept der dokum
225. ch umgesetzt werden konnte obwohl die Konzeption der Stadt von hervorragenden planerischen Rahmenbedingungen ausgehen konnte Ohne Restriktionen durch bestehende Bestimmungen irgendwelcher Art sollte sie aus dem Nichts konstruiert werden Die Konstrukteure zielten auf eine neue Lebenswelt welche eine sehr komplexe konnotative Botschaft enthalten sollte Als eine sogenannte Stadt von Gleichen als eine Stadt der Zukunft sollte sie Idealvorstellungen von Demokratie Pioniergeist der Eroberung des unbekannten Landesinneren und einen triumphalen Versuch der Selbstidentifizierung eines jungen Landes auf der Suche nach einem eigenen Gesicht widerspiegeln Mit diesen idealisierten Konnotationen waren das Gebilde Stadt die Planer und vor allen Dingen die Bewohner hoffnungslos berfordert Brasilia wurde in der Form eines Vogels oder eines modernen Flugzeuges mit nach hinten abgewinkelten Fl geln konstruiert die Fl gel ber die Hochebene ausgebreitet Dem Zentrum wurden erste Funktionen zugewiesen es sollte die ffentlichen Geb ude beherbergen und vor allem symbolische Werte konnotieren Den Identit tswillen oder das Identit tsbed rfnis des jungen Brasiliens Die seitlichen Fl gel Brasilias waren dem Wohnen in gr eren Blockeinheiten Superbl cken nach dem Vorbild Le Corbusiers vorbehalten die den ersten Funktionen Vorrang vor den zweiten geben sollten Dort sollten sowohl die Minister als auch die Amtsdiener nebeneinander eine Unterkunft fi
226. charfen Verstand in entsprechenden Interaktionen ein Mangelnde Objektlibido l sst Interaktionen mit empathischer Rollen bernahme kaum entstehen Auf die Spaltung von K rper und Geist durch die Rationalisierung moderner Lebenswelten hatte ich bereits hingewiesen Durch die Kriege in Deutschland und Europa wurden werden die Spaltungstendenzen offensichtlich noch verst rkt F Riemann entwickelte die These dass die Generation in deren fr he Entwicklungszeit der zweite Weltkrieg fiel bedingt durch die negativen Umwelteinwirkungen Unruhe des Krieges Bombenanpgriffe Fl chtlingsschicksale Trennung der Familien Verlust von Heimat etc geh uft schizoide Z ge aufweist Sie k nnten aber auch hnlich dem St dtebau der Moderne lediglich der Endpunkt einer ratiobetonenden gesellschaftlichen Entwicklungstendenz sein Die gesamte Umweltsituation des westlichen Menschen wirke sich schizoidisierend aus die Welt gibt uns immer weniger Geborgenheit trotz allem Komfort f hlen wir uns immer gef hrdeter und unser Lebensgef hl wird labilisiert durch die berf lle an Reizen Die Beherrschung der Natur die Zeit und Raum berwindende Technik und die Lebensbedingungen unter denen wir unseren Existenzkampf f hren m ssen drohen unsere gem thaften Seiten immer mehr verk mmern zu lassen so dass wir von einem Schizoidisierungsprozess der westlichen Welt sprechen k nnen Mangel an altersgem er Geborgenheit in der fr hsten Kindheit
227. che J rg a a O S 10 9 Kalff Dora M Sandspiel Seine therapeutische Wirkung auf die Psyche 3 Aufl Basel 1996 S 15 212 berblicken kann Diese vom menschlichen Blickfeld abgeleitete Dimension gibt dem Spieler nat rliche Grenzen sie begrenzt die Phantasie der Spielenden und wirkt so als ordnender besch tzender Faktor Diese Begrenzung gestattet es die ins Grenzenlose strebende Phantasie zu formen und zu gestalten Wir k nnen sagen dass Phantasie nur dort fruchtbar wird wo sie gezwungen ist sich in bestimmte Formen zu beschr nken Es ergibt sich daraus die Polarit t Freiheit Beschr nkung Quadratische oder runde Sandkastenformen sind f r diese Arbeit ungeeignet Das rechteckige Format kann eine erw nschte innere Dynamik des Vorw rtsschreitens ausl sen Der Sandkasten hat aus tiefenpsychologischer Sicht auch die Bedeutung eines Gef es Ruth Ammann sieht in ihm auch einen Zwischenraum der in der Lage ist die u ere konkrete Welt mit der innerpsychischen Lebenswelt zusammenzubringen Im Sandspiel bildet der Sandkasten den Raum f r das Leben dieser Zwischen Welt zwischen innen und au en zwischen psychisch und physisch zwischen bewusst und unbewusst und auch zwischen Kultur und Natur das hei t zwischen der kulturell und ethnisch geformten Seite eines Menschen und seiner k rperlichen instinkthaften Seite Doch ob innere R ume oder u ere R ume oder R ume dazwischen
228. chen Elternteils Gem D Geulen lieferte die Psychoanalyse die psychogenetische Theorie welche im Wesentlichen die empirische Sozialforschung begr ndete den Es Anspr chen entwickeln Man k nnte die Instanz des ber Ich als Verantwortung oder auch Gewissen bezeichnen Wie eine Zensur wehrt es alle Triebregungen des Ichs ab die mit seinem Anspruch unvereinbar sind Verst e gegen die unbewusste Kontrollfunktion des ber Ich machen sich in Schuld und Angstgef hlen bemerkbar die auftreten wenn das Ich als Kontrollinstanz einen triebhaften den Normen widersprechenden Impuls im Denken oder Handeln durchgehen l sst Zitate nach Freud S Abriss der Psychoanalyse 1938 Frankfurt am Main 1953 Freud S Abriss der Psychoanalyse 1938 Frankfurt am Main 1953 S 10 f 100 Freud S Studienausgabe Bd V Frankfurt a M 1982 S 265 01 Freud S Studienausgabe Bd V Frankfurt a M 1982 S 278 102 Freud S Studienausgabe Bd l Frankfurt a M 1982 S 505 99 78 Wir verdanken der Psychoanalyse vor allem die Einsichten 1 dass die innerpsychische Verarbeitung von Erfahrungen sehr komplex und unbewusst sein kann 2 dass die dabei entstehenden Pers nlichkeitsformen die Art der Handlungsf higkeit des Individuums bestimmen insbesondere die Chancen zu autonomem Handeln 3 dass die affektiven Beziehungen zu anderen Personen eine wichtige Bedingung sind und 4 dass die entschei
229. ches Verfahren das die Dokumentation und Verarbeitung von Erkenntnissen aus der symbolischen Interaktion erm glicht T P Wilson hat in diesem Zusammenhang die Methodik der dokumentarischen Interpretation diskutiert Eine Pr misse dieser Konzeption ist es dass der Forscher wenn er Interaktion Symbolik und Objektbedeutung verstehen will sich auf die Ebene der Interpretation einlassen muss Die Analyse der Interaktion muss bei der Position des Handelnden ansetzen und sie darf sich zur Entschl sselung der Handlungen ihrer Bedeutungen und Symbole nat rlich aller zus tzlichen Informationen bedienen Darstellungen und Interpretationen von symbolischen Interaktionen m ssen als interpretative Beschreibungen vor einem Kontext formuliert werden Eine Methodik deskriptiver Interpretation ist vom Wesen her unvereinbar mit der Logik und der Struktur deduktiver Erkl rungsverfahren Dies w rde n mlich bedeuten dass Interaktionen einschlie lich ihrer Symbolbedeutungen von allgemeing ltigen Tatsachen her abgeleitet werden k nnten Das Problem der Abbildungsf higkeit wird im normativen Paradigma durch die Annahme eines gemeinsam geteilten Symbol und Bedeutungssystems gel st auf das sich alle Interaktionen beziehen Diese Annahme ist aufgrund der beschriebenen Merkmale der Einzigartigkeit der Interaktion unrealistisch Die Frage ist ob und wie Symbolik unabh ngig vom Kontext intersubjektiv verifizierbar ist Die deduktive Ableitung setzt vo
230. chlie lich den evidenten Schlusspunkt in einer Entwicklungsreihe die die Entwicklung von Stadt und Haus mit beeinflusst Bei vielen Menschen f hrten zweckrational funktionale Architektur St dtebau und Raumplanung zu psychogenen Reaktionen Also forschte ich nach einem soziologischen Modell welches das Beziehungsgef ge des Menschen in seiner Lebenswelt individuell abbilden kann und gleichzeitig erhellt wie das Individuum seine Lebenswelt in sich aufnimmt Die pers nliche Lebenswelt impliziert dass wir es mit einer individuellen Sicht von Welt und Dingen zu tun haben die der Interpretation bedarf und deren Bedeutung nicht verobjektivier werden kann Ich w hlte den Symbolischen Interaktionismus ein Modell das die Beziehungen zwischen dem Menschen und seiner Umwelt interaktiv beschreibt und damit als hermeneutische Methode einzuordnen ist 76 ebenda ebenda 253 Hermeneutische Methoden zielen auf Interpretation Verst ndnis und Sinnerfassung der Ph nomene und Objekte vor einem Kontext Andererseits geht es um die Beantwortung der Frage was ein Objekt f r das Individuum bedeutet Was bedeutet das Haus der Baum die Stadt der Brunnen etc f r mich und andere Das zu interpretierende Element und der Interpretierende stehen in einem wechselseitigen Beziehungsgef ge Soziales Handeln ist auf symbolvermittelten Prozessen aufgebaut Die interagierenden Teilnehmer zeigen sich gegenseitig Bed rfnisse und Erwartungen an
231. chologie kann verstanden werden als Reaktion auf einen berm ig rationalen und bewusstseinsorientierten Ansatz der den Menschen von seiner nat rlichen Welt und auch seiner eigenen Natur isoliert und also einschr nkt C G Jung wollte sich mit der von ihm entwickelten Analytischen Psychologie deutlich von der Psychoanalyse Sigmund Freuds abgrenzen Sie enth lt sowohl grundlegende Modellvorstellungen ber die Strukturen der menschlichen Psyche als auch Auffassungen zum kontinuierlichen psychischen Entwicklungsprozess den er auch Individuationsweg nennt Die Analytische Psychologie ist von einem Menschenbild gepr gt das den Menschen in einem umfassenden Sinnzusammenhang sieht in sch pferischer Wandlung stehend der fehlende Wandlung als bedr ckend erlebt zudem einem Selbstverst ndnis verpflichtet ist f r das alles Geschehen noch eine Dimension ber das Offensichtliche hinaus hat C G Jung verstand sich insbesondere als Empiriker und beschrieb viele psychologische Themenbereiche spiralf rmig sich dem Kern n hernd und nicht rasterf rmig Er war kein Freund feststehender theoretischer Systeme so dass sein Gedankengeb ude keine abstrakte Theorie darstellt zustande gekommen durch den spekulierenden Intellekt sondern ein Bauwerk das auf der soliden Grundlage der Erfahrung errichtet wurde und sich ausschlie lich auf diese st tzt In seinen Gesammelten Werken bekannte er sich zu einer gr
232. cht eine Aufbruchstimmung ein Pathos des radikalen Neuanfanges Ausschlaggebend ist nicht dass jetzt Neues entsteht Ausschlaggebend ist dass jetzt der Entschluss besteht radikal neu anzufangen Dies bildet ein Grundpathos der Neuzeit Bacon schreibt ein Novum organum weil das alte das aristotelische so wenig taugt dass man es nicht verbessern sondern nur ersetzen kann Rene Descartes sagt dass er alles von Grund auf umsto en und von den ersten Grundlagen an neu beginnen m sse Es geht nicht um Reform und Erneuerung und schon gar nicht um blo e Wiederbelebung sondern um einen radikalen Neuanfang Altes kann nicht restauriert oder optimiert werden sondern muss in undifferenzierter Sichtweise ersetzt oder abgerissen werden Die Zeitstr mung vollzieht damit einen u erst extremen und scheinbar unreflektierten Wertewandel Es erscheint mir zun chst sehr widerspr chlich dass gerade das Zeitalter des Geistes der Vernunft der Ratio auf einer zumeist unreflektierten undifferenzierten Ausgangsbasis fu en soll die eher den Anschein von spontanem emotionalem und triebgesteuertem Verhalten erweckt Der kategorische Gedanke dass das berlieferte Wissen im Ganzen falsch ist ruft nach einem radikalen Neuansatz und einer darauf aufbauenden einheitlich systematischen Neuerrichtung von allem die nat rlich weder vor der Gesellschaft noch vor ihrem Spiegelbild der Stadt dem hier zu untersuchenden Gegenstand Halt machen
233. cht genutzten R umen einer Wohnung oder eines Hauses Hierin k nnte ein Hinweis auf einen nicht gelebten Teil unserer Pers nlichkeit liegen Solche Tr ume beziehen sich oft auf die psychologischen Grundfunktionen C G Jungs also darauf dass der Mensch die innere und u ere Umwelt mit den Funktionen der Wahrnehmung des Denkens des F hlens und der ahnenden Intuition erfasst Jeder dieser Funktionen scheint nun ein Raum zu entsprechen Nach indianischem Glauben ist jeder Mensch ein Haus mit vier Zimmern Einem k rperlichen einem geistigen einem gef hlsbetonten und einem religi sen Die meisten von uns neigen dazu den gr ten Teil der Zeit in nur einem Zimmer zu verbringen Doch solange wir nicht t glich jedes Zimmer betreten und sei es nur um zu l ften so lange sind wir keine ganzen Menschen 5 Vollmar Klausbernd Handbuch der Traumsymbole K nigsfurt 1998 S 236 Aeppli Ernst a a O S 249 f gt Aeppli Ernst a a O S 251 f Godden Rumer in Eschenbach Ursula Hrsg Der Ich Komplex und sein Arbeitsteam Topographie der Selbstentfaltung Therapeutische Konzepte der Analytischen Psychologie C G Jungs Bd 4 Bonz Verlag Leinfelden Echterdingen 1996 S 295 246 8 5 Das Haus in der Dialektik zwischen Individuum und Kollektiv Wie der Mensch als Individuum in die Gesellschaft eingebunden ist so steht bildhaft das Haus in seinem Standortkontext Es bildet damit
234. chtlich ihrer verhaltenssteuernden wertsetzenden weltbildhaften Implikationen aufzudecken Dar ber muss die kultursoziologische Analyse den Nachweis f hren in welcher Weise sich die Inszenierungen der Werbung des kollektiven Symbolhaushalts einer objektiven Kultur bedienen und dabei Umdeutungen vornehmen die kulturell folgenreich sein k nnen Reichertz 1995 Denn Bildsymbolik sch pft aus den Best nden tradierten Wissens und reproduziert sie gem ihren eigenen Regeln dadurch dass die Nonverbalit t des Bildes Bestandteil der intersubjektiv verbindlichen Verst ndigungspraxis ist Um die Aussage eines Bildes beurteilen zu k nnen also die Einsch tzung vornehmen zu k nnen was an einem Bild wahr oder richtig ist muss das Individuum seine Standpunkte auf eine mit anderen Menschen gemeinsam geteilte Lebenswelt zur ck beziehen k nnen 130 Piaget Jean Inhelder B rbel a a O S 498 Aa M ller Doohm Stefan a a O S 82 Fn 1 13 gl ebenda S 84 133 Wadenfels B Ordnung des Sichtbaren in Boehm G Hg Was ist ein Bild M nchen 1994 S 238 134 M ller Doohm Stefan a a O S 89 135 ebenda S 88 150 Diese generiert Strukturprinzipien die ihm einen Bewertungsma stab liefern Indem neben dem Bedeutungsgehalt des Bildes von seiner Sinnstruktur die Rede ist wird behauptet dass unterhalb der Ebene manifester Aussagen eine Ebene latenter Strukturprinzipien existiert Diese Strukt
235. chtum und Pracht dieser Welt stehen 5 7 Semiotik Symbolik und Bildinterpretation Semiotik die Wissenschaft von den Zeichensystemen beschreibt nicht nur Strukturen und Abl ufe von Zeichen und Verstehensprozessen Semiosen sondern sie interessiert sich f r die Zeichen als gesellschaftliche Kr fte Sie ist die Wissenschaft welche alle Kulturph nomene so untersucht als ob sie Zeichensysteme w ren wobei sie von der Hypothese ausgeht dass in Wirklichkeit alle Kulturph nomene Zeichensysteme sind d h dass Kultur im wesentlichen Kommunikation ist so ist die Architektur einer der Bereiche in dem die Semiotik in besonderem Ma e auf die Herausforderung durch die Realit t trifft welche sie in den Griff bekommen will Damit wird die Semiotik nat rlich auch f r Architektur St dtebau und Raumplanung zu einer Herausforderung Funktionelle Sichtweisen der genannten Disziplinen betonen Form und Funktion die Objekte das Geb ude die Stadt etc haben zu funktionieren und scheinen aus dieser Perspektive scheinbar nichts mitteilen zu wollen Wenn man jedoch Ab Bilder als wechselseitige Beziehungen zwischen Betrachter und dem Betrachteten versteht so kommt man zu der Hypothese dass sich Funktionen auch unter dem Blickwinkel der Kommunikation darstellen lassen und dass dieser Blickwinkel dazu verhilft andere Arten der Funktionalit t zu entdecken die ebenso wichtig sind f r die aber die nur funktionalistische
236. ckenen Erdbereichen Er l sst keine soliden Formen zu hat eher einen fl chtigen Charakter eine Darstellung der dritten Dimension ist kaum m glich Mit Wasser vermischt erh lt der Sand schwere dunkle feucht erdhafte Qualit ten Mit Hilfe dieses Sandes k nnen Bilder entstehen die dreidimensionalen Charakter haben Landschaften mit Bergen und T lern aufweisen aber auch je nach St rke der Addition von Wasser Sumpf und berschwemmungscharakter erhalten Die Verwendung der Sandbeschaffenheiten ist auch ein Ausdruck f r die unterschiedliche N he zum Unbewussten Der feuchte Sand der den Erd oder K rperbereich symbolisiert ist dem Unbewussten deutlich n her als der leicht fl chtige geistige trockene Sand Die Entscheidung ob f r das Sandspiel trockener oder nasser Sand ausgew hlt wurde kann wichtig sein e Das Element Wasser Es ist das Wasser eines der vier Elemente und damit von h chstem Range unter den Dingen Kein organisches Leben ist denkbar ohne das Wasser obwohl es an sich keine Nahrung darstellt Das Wasser ist vor allem ein Symbol des Unbewussten selbst Das Wasser ist ein weiteres Grundelement im Sandspiel Verschiedenste Konnotationen Assoziationen und Erinnerungen schwingen in ihm mit Wertvolle Lebensr ume belebende traditionellen Br uchen auf die Erde gelegt bzw eingegraben Dieser Ritus des symbolischen Begrabens bedeutet eine Neugeburt und hat im Grunde genommen d
237. d Objekt schauen uns Bilder aufgrund unserer Subjektivit t an Im Vordergrund unserer Wahrnehmung steht das Auge Wir nehmen aber auch mit dem Ohr der Nase der Haut oder dem Leib wahr In Essay ber den Raum hat Dieter L pple ein bedeutendes Raumkonzept entwickelt das sich angeregt durch die berlegungen von F Perroux von der banalen Raumauffassung l st Die banale Raumauffassung erzeugt Perroux zufolge die illusion re Vorstellung von einem Zusammenfallen der politischen R ume mit den konomischen und menschlichen bzw sozialen R umen Die banale Raumauffassung reduziert also den gesellschaftlich strukturierten Raum auf erdr umliche Standortkonfigurationen gleichsam als factum brutum eines entsozialisierten Raumes Raum ist nicht nur eine Lagerungswelt der K rperwelt oder ein Beh lter aller k rperlichen Objekte Dieter L pples Konzept eines Matrix Raumes bildet den Ausgangspunkt f r ein gesellschaftliiches Raumkonzept das den Raum in verschiedene Ebenen strukturiert Er unterschiedet folgende Komponenten 1 Das materiell physische Substrat Es bildet die materielle Erscheinungsform des gesellschaftliichen Raumes Es besteht aus menschlich vielfach ortsgebundenen Artefakten 2 Die gesellschaftlichen Interaktions und Handlungsstrukturen bzw die gesellschaftliche Praxis Sie umfasst die mit der Produktion Nutzung und Aneignung von Raumsubstrat befassten Menschen die hier u a al
238. d auch neue Abh ngigkeiten bzw neue Unterwerfungsprozesse im Verh ltnis zwischen Stadt und Land an Der agrarisch gepr gte l ndliche Raum geriet statt ebenfalls Autonomie zu erhalten in ein Ausbeutungsverh ltnis der fr hkapitalistischen vorb rgerlichen Stadt Er wurde erneut abh ngig weil sich das Kapital in der prosperierenden Stadt akkumulierte was faktisch zu einer Trennung von Kapital und Grundeigentum f hrte Karl Marx und Friedrich Engels sehen hierin den Anfang einer vom Grundeigentum unabh ngigen Existenz und Entwicklung des Kapitals eines Eigentums das blo in der Arbeit und im Austausch seine Basis hat Am Ende des Mittelalters kann man das Verh ltnis von Stadt und Land von st dtischer und h fischer oder von feudalistischer und proto b rgerlicher Gesellschaft als ein ungleich entwickeltes aber voneinander abh ngiges Verh ltnis sehen in dem die Prinzipien die durch die st dtische Wirtschafts und Lebensorganisation entfaltet wurden rationale Betriebsf hrung Spezialisierung der Arbeit auf Austausch zielende Warenproduktion und Entzauberung der Weltbilder zunehmend den Gang der gesellschaftlichen Entwicklung pr gten Beeinflusst durch die unterschiedlichen Interessenssph ren der Kaufleute der Handwerker des Patriziats des Klerus und der Territorialf rsten einerseits die Entfaltung und Durchsetzung moderner Weltbilder und rationaler Herrschaftsformen wie des Liberalismus der Aufkl run
239. d damit auch jeder neue Bedeutungsgehalt bedeutet tendenziell die Konfrontation mit etwas Neuem anderen den vorhandenen psychischen Formationen nicht ohne weiteres Integrierbarem s P J ngst 1988 b S 150 J ngst P et al 1984 a a O S 11 zit nach Lorenzer A Sprachzerst rung und Rekonstruktion Frankfurt M 1973 S 71 Fr hlich definiert Prim rprozess als psychoanalytische Bezeichnung f r die Es haften Prozesse d h nach Befriedigung dr ngenden Trieb und Instinktanspr che bzw der symbolische Ausdruck solcher Anspr che in Konflikten Fr hlich W D a a O S 322 Prim rvorgang Psychoanalytische Bezeichnung f r die Funktionsweise des unbewussten Seelenlebens Alle Gedanken Gef hle und Handlungen die vom Es ausgehen erfolgen demnach nach dem Lustprinzip d h dem Streben nach Lust und dem Vermeiden von Unlust Im Gegensatz dazu steht der Sekund rvorgang der die Funktionsweise aller vom Ich ausgehenden bewussten oder vorbewussten Gedanken usw beschreibt Diese sind an der Realit t ausgerichtet also am Realit tsprinzip orientiert oder vom ber Ich diktiert W hrend der Prim rvorgang f r das Denken und Handeln in der fr hen Kindheit allein wirksam ist tritt er beim Erwachsenen nur noch bei getr btem Bewusstsein z B in Tr umen und Phantasien auf Humboldt Psychologie Lexikon M nchen 1990 S 279 84 105 In spezifischen Lebenssituationen k nnen Gef hlsstimmungen und Pha
240. de Abb 3 Neuzeit Moderne Postmoderne Bewegungen und Gegenbewegun gen Kritik und Akzeptanz i _ Baumgarten Mittelalter O Neuzeit Postmoderne Einstein gt u VS S NN ____L Mandelbrot Be FIN N Se Be 2 r y rigogine j 3 i Start az in die Neuzeit u a durch R Descartes Neuzeitliche Moderne Radikale Moderne Neuzeit Moderne Postmoderne Quelle W Welsch Unsere postmoderne Moderne Weinheim 1991 Quelle Schmals Klaus M Vorlesungsmanuskripte unver ffentlicht mit Bezug auf Welsch Wolfgang Unsere postmoderne Moderne 1991 In seiner Arbeit Unsere postmoderne Moderne entwickelt Wolfgang Welsch eine neuartige Verklammerung von Neuzeit Moderne und Postmoderne die zu dem Entschluss kommt dass wir uns von den gro en epochalen Einheiten verabschieden m ssten So rekonstruiert er die Moderne aus einem Blickwinkel der sich aus den kritischen Erfahrungen mit dieser Epoche ergeben hat und zugleich einen Teil unseres heutigen Selbstverst ndnisses widerspiegelt Es gilt zwischen neuzeitlicher Moderne und radikaler Moderne zu unterscheiden Die erstere setzt die Neuzeit fort an die letztere kn pft die Postmoderne an Welche epochalen und gesellschaftlichen Zusammenh nge lassen sich nun nach Wolfgang Welsch f r die einzelnen Epochen herausarbeiten 2 4 1 Die Neuzeit Der historische Einschnitt der Neuzeit l sst sich als Z sur zu allem Vorausgegange
241. den Objekte ohne ihre physische Pr senz kommunizierbar mitteilbar Konnotationen offenbaren ber die konkrete stoffiche Ebene hinaus einen Bedeutungszuwachs Das was wir hinter einem Bild an Inhalten erkennen ist mehr als der Gebrauchswert der Figur oder der Funktion es ist Bedeutung Sinngebung Symbol Der Untersuchungsansatz von K Lynch verdeutlicht den Wunsch die Erlebbarkeit der st dtischen Umwelt verobjektiviieren zu k nnen Dabei reduziert er den Erfahrungshintergrund Stadt vornehmlich auf visuelle Erfassbarkeit Ablesbarkeit und Orientierungsprinzipien wobei die tieferen Bedeutungsebenen von Objekten aber verloren gehen Es gen gt eben nicht das Auge durch festgef gte klare Formen zu begeistern die Bildpr gekraft durch physisch erfassbare Gegenst nde zu erh hen Den untersuchten Arbeiten ist im Wesentlichen gemeinsam dass wir Dinge Objekte unserer Lebenswelt erfassen oder uns von ihnen ansprechen lassen weil sie f r uns eine besondere Bedeutung innehaben Sie kommunizieren mit uns Hinter den Objekten ist eine subjektiv interpretierbare symbolische Bedeutung verschl sselt denn das Objekt hat zur Denotation zus tzliche Konnotationen erfahren Diese Wahrnehmungs Betrachtungs oder auch Selektionsvorg nge zeigen an dass die Motivwahl etwas mit unserer pers nlichen Lebensgeschichte zu tun hat Wir nehmen einen einzigartigen Standpunkt ein der den Rest des Wahrnehmungsbildes verschat
242. den kann muss ein soziales Symbol den Kleinsten gemeinsamen Nenner einer Gemeinschaft oder sozialen Gruppe zum Ausdruck bringen kann sich sch tzen durch Nichtverstehen durch Vergessen Traumlosigkeit oder Verdr ngen z B Schlaflosigkeit Hier besteht die M glichkeit dass die abgewiesenen Energien in den somatischen Bereich bertreten Eschenbach Ursula Hrsg Der Ich Komplex und sein Arbeitsteam Topographie der Selbstentfaltung Therapeutische Konzepte der Analytischen Psychologie C G Jungs Bd 4 Leinfelden Echterdingen 1996 S 223 f Eschenbach Ursula Das Symbol im therapeutischen Prozess a a O S 28 f 27 28 92 Auch Statussymbole versuchen erstrebenswerte und meist materielle Ziele einer sozialen Gruppe abzubilden Mit Hilfe dieser Symbole grenzen sich spezielle Gruppen untereinander ab nach au en soll Besonderheit Einzigartigkeit Macht Wohlstand o repr sentiert werden Eine pers nliche Aufwertung durch Statussymbole ist oberfl chlich da diese Art sozialer Symbole nur am Au en Bild und nicht an inneren Werten orientiert sind Markenorientiertes Einkaufsbewusstsein Kleidung Autos und Wohnverhalten dr cken Repr sentations und Machtbed rfnis aus Das lebendige Symbol formuliert ein wesentliches unbewusstes St ck und je allgemeiner verbreitet dieses St ck ist desto allgemeiner ist auch die Wirkung des Symbols denn es r hrt in jedem die verwandte Saite an Da das Symb
243. denden Formationen schon in der fr hen Kindheit entstehen Aus den beiden letztgenannten Annahmen folgt u a dass die Familie als Sozialisationsinstanz von hervorragender Bedeutung ist 3 7 Schichtenspezifische Sozialisation Der generalisierte Andere als Produkt sozialer Erfahrungen und wichtige Instanz der Identit tsbildung zeigt die zentrale Bedeutung der symbolischen Interaktion und der Rollen bernahmef higkeit im Sozialisationsprozess Ma st be f r die Bewertung der eigenen Person und der sozialen Umwelt werden ber symbolische Interaktionen erarbeitet Die Gesellschaft und ihre Botschafter strukturieren bewusst und unbewusst Erfahrungsm glichkeiten vor so dass aus der un bersehbaren Vielfalt der M glichkeiten eine Ordnung und Systematisierung sozialer Erfahrungen f r das Individuum entsteht Soziale Gruppen bauen einen Sinnhorizont auf der sich von denen anderer Gruppen unterscheidet und ber den sie sich definieren Symbole sind oft die Tr ger des verbindenden Elements Die Thematik unterschiedlicher Vergesellschaftungsformen hat mich zu der Fragestellung schichtenspezifischer Sozialisation gef hrt Schichten sind Beispiele f r gro e soziale Gruppen die auf die Erfahrungswelt ihrer Mitglieder einwirken und damit auf Sozialisations und Identit tsbildungsprozesse erheblichen Einfluss nehmen Ma gebliche F higkeiten zur Umweltaneignung werden im fr hen sozialen Umfeld erworben 103 Geulen D D
244. dene Leeregef hl erm glichen sollen Ersatzbefriedigungen und S chte aller Art sollen von der defizit ren Situation ablenken Sie verbleiben immer nur ein Scheinersatz mit Plombenfunktion Die Desensibilisierung der Reizaufnanme kann suchtartig zu immer gr erem Reizbed rfnis f hren oft vermischt mit Aggression und Zerst rungswut Es besteht auch grunds tzlich eine Tendenz zu Kriminalit t und Drogenabh ngigkeit Besonders gef hrdet ist der Jugendliche ab Beginn der Pubert t einem Zeitpunkt zu dem die Ich Identit t auch in der Gruppe neu gefunden werden muss Dieses Entwicklungsalter macht ihn f r Instabilit ten ohnehin sehr anf llig da er durch ein gewisses Imitationsbed rfnis und clanhaftes Gruppenabgrenzungsbed rfnis auf der Suche nach Idealen und Idolen ist In New York haben beispielsweise Destruktion Aggression und Suchtverhalten pathologische Z ge angenommen die Bez ge zur t dlichen Unzufriedenheit mit der Umgebung und zum schlechten Community spirit zulassen Reihenh user ausbreiten k nnen von einer anderen Uhnterprivilegiertheit sprechen die H rte einer Gesellschaft verraten die unf hig geworden ist sich selbst anders zu gliedern als sie es in ihren Organisationen tut schematisch Die Folgen der in ungez hlten F llen und t glich sich vollziehenden Reduktion des Menschen auf eine unpers nliche Gr e sind unabsehbar im Wortsinn Wir wissen nicht was diese langweiligen Schlafst d
245. der Autarkie der Elemente besteht oder richtiger gesagt diese Autarkie als selbstverst ndiich ansetzt sieht die Gestalttheorie in den Teilen eines Wahrnehmungsgebildes Ganzteile oder um mit Wertheimer zu sprechen Teile in Ganzvorg ngen Ein solcher Teil ist insofern wesentlich auf das Ganze dem er angeh rt bezogen als er ihm und f r es eine ganz bestimmte ihm spezifische Rolle spielt Eine Rolle die ihm von der Struktur des Wahrnehmungsgebildes als Ganzen her zuerteilt ist und die nur innerhalb dieses Ganzen einen Sinn hat Die Errungenschaft der Gestalttheorie besteht nicht darin Eigenschaften die dem Teil vom Ganzen her zuerteilt werden entdeckt zu haben und sie als Eigenschaften unter anderen zu behandeln vielmehr geht die gestalttheoretische These dahin dass die Teile ihre funktionale Bedeutsamkeit nicht nur haben sondern durch sie qualifiziert werden nur in und mit ihr existieren Eine Stadtsilhouette erfassen wir visuell als H usermeer mit verschiedenartigen Geschossh hen Farben Formen etc Sofern aus diesem H usermeer jedoch eine besondere Form wie z B ein spitzer Turm oder eine Kuppel herausragt verbinden wir mit ihm automatisch die Assoziation Kirche Kirchturm Obwohl f r uns nur die Turmspitze sichtbar ist vermag unsere Wahrnehmung sie und ihre Bedeutung in den gesamtr umlichen Zusammenhang zu integrieren Die Gestalttheorie verwendet f r diesen Zusammenhang die herbeigef hrt Die Grundann
246. der Landflucht und dem rasanten St dtewachstum Lederer Kocka Im Zuge der Industrialisierung und der Modernisierung die zu einer Kapitalkonzentration zu erh hter Mobilit t zu Massenproduktion und konsumption f hren l sst sich eine dreifache 12 Hradil S 1990 a a O S 132 f Selbstverwirklichung k nnte man definieren als die erstrebte Entfaltung und Aussch pfung pers nlicher M glichkeiten des Einzelnen der Begriff bezeichnet den Menschen in seinem Selbstverst ndnis und seiner Zielorientierung im Hinblick auf seine Individualit t v a hinsichtlich der Erweiterung des individuellen Entfaltungsspielraums Die damit verbundenen Vorstellungen ordnen sich ein in die neuzeitliche Bewegung der Individualisierung und des mit ihr korrespondierenden Strebens nach Emanzipation von Abh ngigkeiten nat rlicher konomischer moralischer sowie metaphysisch religi ser Art Unter Individualisierung versteht man aber auch den Prozess der Aufl sung von f r die Industriegesellschaft typischen Lebensformen und deren Abl sung durch neue insbesondere der Zerfall der bisherigen wesentlich durch das Eingebundensein in sozial vorgegebene Gruppen und Funktionszusammenh nge z B Bildungsg nge Partnerschaftsformen Rollenmuster gepr gten industriegesellschaftlichen Normalbiographien an deren Stelle in der entstehenden postindustriellen Gesellschaft zunehmend individuell ausdifferenzierte perspektivisch oft auch ungesicherte
247. des Klienten viel Geduld auf Seiten des Therapeuten erforderlich Die F higkeit Bilder aufzubauen und sich ihrer durch Neukombination zu neuen Mustern konstruktiv zu bedienen h ngt anders als bei Tr umen oder Phantasien von der F higkeit des Einzelnen ab vertrauen zu k nnen 7 5 Transformations und Entwicklungsprozesse im Sandspiel Zwei verschiedene Arten von Sandspielpozessen kann man neben der Sandspieldiagnostik voneinander unterscheiden Den heilenden Prozess und den Prozess der Transformation der pers nlichen Weltsicht e Heilende Prozesse Der heilende Prozess wird insbesondere bei Klienten stattfinden die an einer St rung oder Verletzung in der fr heren Kindheit oder auch vor der Geburt leiden an einer sogenannten Urbeziehungsst rung wie ich sie weiter oben schon erl utert hatte In diesem Fall wird der therapeutische Prozess in die tiefer liegenden Erlebnisschichten des Klienten f hren In einer kreativen Regression geht die psychische Energie zur ck bis auf den gesunden Seelenkern bis auf den Lebensabschnitt wo aus entwicklungspsychologischer Sicht Defizite oder und Konflikte aufgetreten sind Durch das Sandspiel kann dann auf einer gesundeten Basis ein Neuaufbau der Pers nlichkeit m glich werden mit dem Ziel einer konstruktiven Pers nlichkeitsver nderung C G Jung hat keine eigene entwicklungspsychologische Theorie verfasst Dieses entwarf Erich Neumann auf den sich auch Dora
248. des Unbewussten 11 Aufl Walter Z rich und D sseldorf 1997 S 64 ff 111 Die These dass ein destruktiver Umgang mit der Umwelt auf eine defizit re Mutter Kind Dyade d h auf Objektbeziehungsst rungen zur ckzuf hren ist finde ich bei M Balint und G Raeithel best tigt Sie skizzieren ein typisches amerikanisches Verhaltensmuster das sich offenbar ber Generationen tradiert Die Ausgangslage daf r bildet die familiale Sozialisation der Einwanderer selbst zwischen den Nationen scheinen unterschiedliche emotionale Besetzungen der r umlichen Umwelt zu existieren So sucht der Amerikaner in den freundlichen Weiten nach Gerd Raeithel 1981 seinen Heroismus Go West Die verhei ungsvolle Ferne wird r ckt sie n her benutzt zerst rt und wieder verlassen Befriedigung ist gleichsam unm glich das Spiel beginnt von neuem Landschaft als Wegwerfkultur Raeithel versucht in einer psycho historischen Studie ber die Amerikaner u a nachzuweisen dass die nur geringe emotionale Besetzung landschafticher Umwelt auf die tradierte Objektschw che ihrer Urv ter zur ckzuf hren ist Ankn pfend an Balint 1972 sucht er anhand von historischen Quellen zu belegen dass es sich bei den Einwanderern in der Regel um Individuen handelt deren familiale Sozialisation durchweg gebrochen und durch geringe Objektbindungen gekennzeichnet war Es stellt sich auch in diesem Zusammenhang die Frage wie entsteht
249. die Werbebranche schamlos aus Dieser Missbrauch von Symbolik zielt auf pr disponierte psychische Matrizes deren Enth llung und Bewusstmachung sehr aufschlussreich w re Die Szene der Urlaubsziele des themenzentrierten Assoziationsdramas verdeutlicht bei J ngst beispielsweise dass die in die Ferne gerichteten Projektionen einerseits nichts anderes als Ausdruck vor Ort erlebter entfremdeter Erfahrungen darstellen zum anderen aber auch das Bed rfnis nach regressiven d h jenen positiv besetzten kindlichen Erfahrungen die in unserer Erinnerung eingeschrieben sind Positive und negative Wertsch tzung von Objekten Wenn unser Handeln auf Objekte ausgerichtet ist die uns etwas bedeuten dann zeigt dies ihren Wert f r uns an den wir in fr hen Interaktionserfahrungen erworben haben Wir sch tzen beispielweise Natur und Umwelt und f hlen uns durch Symbole wie Erde Garten Acker Wasser Teich Meer Vegetation Pflanze Baum die der Psychoanalytiker Erich Neumann dem M tterlich Weiblichen archetypischen Symbolbereich zuordnet besonders angesprochen In diesen Symbolen spiegeln sich Objektrepr sentanzen der Mutter Kind Dyade Objekte erhalten aber nicht nur positive Wertsch tzung weshalb auch der Umkehrschluss zul ssig ist Menschen missachten und misshandeln Dinge die ihnen nichts bedeuten Die allgegenw rtige Umweltverschmutzung und die gnadenlose Ausbeutung von Ressourcen sind nur einige Beispiele hierf r
250. digung dr ngender innerer Bed rfnislage zu halten ebenda S 16 160 City und fliehen abends in die Suburbanit t Jene auf dem Rei brett entworfenen Zweckwohnviertel mutieren zu unattraktiven Wohn bzw Schlafst dten in denen sich die Menschen kaum wohlf hlen Die zumeist fl chenintensive Suburbanisation durch sozialen Geschosswohnungsbau und Einfamilienhaussiedlungen wurde in den sechziger und siebziger Jahren stark kritisiert Er beurteilte Einfamilienhaussiedlungen als Einfamilienweiden mit Komfort Gr uel Demonstration pekuni rer Potenz auf dem Geschmacksniveau von Devotionalienh ndlern eine Anh ufung von Zuf lligkeiten des Gestaltungswillens Demonstration des Eigensinns und der monet ren Potenz eine aufw ndige Form der Asozialit t und eine gro e Landzerst rung Eigentlich sollte die st dtische Lebenswelt f r den B rger ein Psychotop darstellen in dem er gerne lebt Die Stadt der Moderne scheint aber f r viele Menschen unertr glich geworden zu sein so dass Ballungsgebiete wie z B das Ruhrgebiet oft unter der Stadtflucht ihrer B rger leiden Der Mensch wird so wie die Stadt die st dtischen Lebensverh ltnisse Anm d Verf ihn macht und umgekehrt mit fortschreitender Urbanisierung trifft das auf immer mehr Menschen zu Wenn St dte Selbstdarstellungen von Kollektiven sind dann ist das was uns hier an Selbstdarstellung begegnet alar
251. dte in denen sich die Bev lkerung verzehnfachte Da die Superwohnbl cke in unterschiedlicher Qualit t erbaut worden waren machten sich bereits fr h Alterungserscheinungen bemerkbar Der bessere S dfl gel wurde von hohen Funktion ren bewohnt was der Ausgangszielsetzung einer Stadt der Gleichen deutlich widerspricht Industrielle und Unternehmer die sich nicht in diesen Wohnbl cken ansiedeln lie en zogen in die Villen der Parallelstrassen der sogenannten Avenues So demonstrierten sie Privacy die M glichkeit der Zur ckgezogenheit gegen ber der Gesellschaft und der Gemeinschaft der vermassten Superbl cke Die an den Stadtr ndern entstandenen zahlreichen kleinen H user wurden von den Slumbewohnern nicht f r eine Umsiedlung akzeptiert da sie Reglementierungen bef rchteten Kreuzungsfreie Verkehrsachsen wie Le Corbusier sie favorisiert hatte f hrten zu fl chenintensiven Kleeblattverbindungen und gro en Distanzen zwischen den einzelnen Stadtteilen Brasilia war autogerecht geplant und damit f r Nicht Motorisierte kaum bewohnbar was die sozialen Unterschiede in der Population noch verst rkte und sich damit Kontraproduktiv auswirkte Brasilia geriet zu einer Stadt in der sich der Status eines Individuums deutlicher als in anderen St dten durch den Wohnstandort manifestierte Aus der urspr nglich sozialistischen Stadt die Brasilia eigentlich werden sollte entwickelte sich ein Abbild sozialer Unterschiede
252. dunklen Kellergeschoss vorhanden ist was in diesem geschieht 4 Ammann Ruth Heilende Bilder der Seele Das Sandspiel M nchen 1989 S 98 E vgl P ssiger G a a O S 172 48 Rossbach Sarah Feng Shui Die chinesische Kunst des gesunden Wohnens M nchen 1989 S 107 ff 49 Auch in Tempeln gibt es die Abgrenzung des innersten Heiligen das Fanum und des Profanen des au erhalb liegenden Weltlichen 244 Konzept z hlt sie zu den Archetypen Die Persona kann sich auf die Geschlechtsidentit t ein Entwicklungsstadium einen sozialen Status eine T tigkeit oder den Beruf beziehen im Laufe des Lebens tr gt ein Mensch viele verschiedene Personas manchmal auch mehrere zur gleichen Zeit Die Gesellschaft braucht ein Mittel zur Erleichterung von Beziehungen und des Austausches diese Funktion wird teilweise von den Personas der beteiligten Individuen bernommen Die Persona wird oft auch als sozialer Archetyp bezeichnet sie beinhaltet alle m glichen Kompromisse die dem Leben in einer sozialen Gemeinschaft eigen sind Sie ist Vermittler zwischen dem Ich und der u eren Welt Erst wenn der Mensch sich allzu sehr mit seiner Persona identifiziert besteht die Gefahr einer pathologischen Entwicklung Die Fassade kann bertrieben sein bei Manchen ist sie ungepflegt es wird kein Wert darauf gelegt richtig auszusehen Ein Mann erlebt im Traume dass man eine Fabrik baut Wie er n her tritt bemerkt er dass es sich
253. durch sein Handeln an seinem Heil mitwirken kann F r Augustinus und in seiner Nachfolge die Reformatoren am st rksten durch Calvin betont ist die Menschheit in ihrer Gesamtheit durch die Erbs nde unf hig zum Guten Allein die durch die Gnadenwahl Gottes zum Glauben Berufenen sind zum Heil die brigen zum Unheil pr destiniert doppelte Pr destination So sagt Calvin Unter Vorsehung verstehen wir Gottes ewige Anordnung verm ge deren er bei sich beschloss was nach seinem Willen aus jedem einzelnen Menschen werden sollte Denn die Menschen werden nicht alle mit der gleichen Bestimmung erschaffen sondern den einen wird das ewige Leben den anderen die ewige Verdammnis vorher zugeordnet Institutio Christianae Religionis 3 21 5 Die Auffassungen der katholischen und orthodoxenTheologie wurzelnd im Pr destinationsverst ndnis der fr hen Kirche sehen in dem in Jesus Christus offenbarten ewigen Heil das Angebot das Gott in seiner Liebe jedem Menschen macht und das dieser in Freiheit annehmen oder ablehnen kann Eine Pr destination zum Unheil wird verworfen Die lutherische Theologie betont seit der Konkordienformel 1577 im Gegensatz zur reformatorischenTheologie die grunds tzliche Pr destination des Menschen zum Heil Die Neuformulierung der einfachen Pr destination wurde im 20 Jahrhundert von Karl Barth unternommen Barth zufolge hat sich Gottes Wille in Jesus Christus offenbart und durch ihn hat er alle Menschen auserw hlt In di
254. e Gesicht Unterwasserh user brennende H user Die P dagogin Ulrike Unterbrunner hat 1988 89 1100 Kinder und Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren zu Vorstellungen W nschen und ngsten im Hinblick auf die Zukunft befragt Sie malten ohne spezielle Vorgaben Bilder zu der Thematik Sehen wir uns die Ergebnisse dieser Untersuchung an so m ssen wir feststellen dass mehr als die H lfte der Kinder eine pessimistische Welt imaginiert hatten Sie sahen buchst blich schwarz Hochh user und Fabriken verpesteten mit dicken Rauchwolken die Luft Neben solchen zum Teil apokalyptisch anmutenden Zukunftsvorstellungen fanden sich Phantasien von einer idyllisch scheinenden heilen Welt nicht selten waren diese gemischten Welten durch einen Weg oder eine Mauer voneinander getrennt Es zeigte sich dass die gr ne Idylle den Wunschvorstellungen der Kinder entsprach w hrend die andere Seite ihre ngste repr sentierte Abb 17 Kuppelhaus als Zukunftsvision Abb 18 Kahles erleuchtetes Haus mit Fernseher Quelle Klessmann Edda Eibach Hannelore Wo die Seele wohnt Das imagin re Haus als Spiegel menschlicher Erfahrungen und Entwicklungen S Das Haus eines 17 Jahre alten Jungen verdeutlicht die Umweltangst besonders eindrucksvoll wobei ich vermute dass sich hier allgemeine Umwelt ngste und 79 Klessmann Edda Eibach Hannelore Wo die Seele wohnt Das imagin re Haus als Spiegel menschlicher Erfahrungen und Ent
255. e Sch pfung der G tter und die Weltentstehung Ein Kind spielt auf dem Fu boden des Sandspielzimmers und sagt zun chst dass es mit Holz ein Haus bauen m chte So entsteht ein umgrenzter Raum und ein Tor Ein zweites Tor entsteht und weiterer Lebensraum hinter ihm Zwei umgrenzte R ume die durch zwei Tore verbunden sind Links befindet sich ein See mit Inseln und in dem rechten umgrenzten Raum ein Dorf Um dieses Geschehen herum ist Wasser das gro e Meer mit Fischen Boote haben an den Grenzmauern der umgrenzten Fl chen meerseitig angelegt Aus einem amorphen Raum ist eigener Lebensraum Welt entstanden aus dem Urmeer wurden in einem Welt sch pferischen Prozess Land und Wasser getrennt C G Jung hat die Entstehung des Bewusstseins aus dem Unbewussten mit einem symbolhaften Gr envergleich verdeutlicht Demnach ist das Bewusstsein nur eine kleine Insel auf dem Meer des Unbewussten Und von diesen Inseln aus gab es in diesem Floorgame Zug nge zum Unbewussten Fischerboote mit denen Nahrung Fische herbeigeholt wurde Und gerade dies ist das Thema des Kindes Das Bed rfnis nach eigenem Lebensraum und die orale Befriedigung Weltsch pfung wiederholt sich ebenso in jedem Bau eines Hauses eines Tempels oder einer Stadt Jeder Hausbau ist Gr ndung eines Kosmos im Chaos Das Haus ist Symbol der Welt es verbindet mit Keller Erdgescho und Dach die kosmischen Ebenen Unterwelt Erde und Himmel Mit der rel
256. e kollektive Bedeutung von Symbolik zu ergr nden Ich w hlte das Haus als ein bedeutsames Symbol unserer Kultur um daran die Tiefgr ndigkeit der Symbolik zu erl utern Im folgenden Kapitel 2 werde ich in einem kurzen Abriss Die Geschichte der Stadt in historischen Vergesellschaftungsprozessen darstellen und der Fragestellung nachgehen wie sich die Stadt in einem komplexen kontinuierlich fortschreitenden Wandlungsprozess auf dem Weg in die Moderne zu einem rational funktionalen Gebilde entwickeln konnte Der Symbolische Interaktionismus bildet den soziologischen Kern dieser Arbeit den ich im Kapitel 3 vorstellen werde Dieses gesellschaftstheoretisches Modell verbindet Individuum st dtische Lebenswelt und Gesellschaft ber Symbolik Symbole sind nicht nur Bestandteile der bildhaften Kommunikation zwischen den Bildern der Umwelt und der Psyche sondern Symbolik ist das verbindende Element jeglicher Interaktion Wir befinden uns mit unserer Umwelt in einem permanenten Interaktions und Interpretationsprozess Im Kapitel 4 werde ich das Symbol in r umlichen Prozessen untersuchen und seine Bedeutung insbesondere f r st dtische und planerische Interaktionsprozesse darlegen R ume sind Orte unserer Interpretation Unsere Lebenswelt nehmen wir ber Sinnesreize wahr welche die Bilder Zeichen und Symbole beinhalten die wiederum zu uns in Bezug treten In Kapitel 5 werde ich darstellen durch welche Prozesse und Wechselwirkungen
257. e kollektive und individuelle Psychodynamik aus Diese Aufgabe verlangt angesichts der enormen Tragweite einen verantwortungsvollen Umgang mit den unbewussten Inhalten von Symbolik Nach meiner Auffassung kann sich daher auch f r PlanerInnen die Institution einer wie auch immer zu gestaltenden Selbsterfahrungskomponente vorteilhaft auswirken Dies k nnte zu der praktischen Erkenntnis f hren dass mein planerisches Handeln auch ber die symbolische Ebene Tragweite und Konsequenzen hat Guggenb hl Allan a a O S 113 Bei Symbolen d rfen wir jedoch nicht nur an Mandalas Kreise Kreuze und allenfalls Schlangen denken sondern jedes Objekt kann auch Symbolkraft enthalten Die Welt bietet uns ein immenses Arsenal an Bildern und Gestalten die zu einem pers nlichen oder kollektiven Symbol mutieren k nnen Wie wir von Tr umen wissen kann auch das banalste Objekt etwas in uns ber hren und uns mit einer inner seelischen Thematik verbinden Welches Symbol was ausdr ckt k nnen wir nicht bewusst entscheiden Sie k nnen auch nicht konstruiert werden sondern die Seele erschafft und w hlt sich ihre Symbole selber Guggenb hl Allan a a O S 113 273 Das Therapeutische Sandspiel bietet als Selbsterfahrungsprozess an etwas ber seine eigenen inneren Symbolwelten und deren Wirkung auf andere zu erfahren Es verhilft wieder einen Zugang zu tieferen Symbolebenen zu erfahren neue Symbolwelten kennen zu lernen und Antworte
258. e welche emotional symbolischen Inhalte mit dieser Stadt konnotiert werden Aus Sicht der Analytischen Psychologie verk rpert die Stadt u a einen m tterlich besch tzenden Aspekt bzw Archetypus von dem sich Herr Dahl offenbar nicht zu l sen vermag Er scheint seiner Stadt Berlin zutiefst verhaftet zu sein denn alle Umz ge in Bereiche au erhalb Berlins werden zu schnellen R ckz gen nach Berlin W hrend Herr Dahl zu seinem n heren Wohnumfeld eine neutrale sachorientierte Beziehung zu pflegen scheint so erf llt seine Wohnung eine ins Extrem gesteigerte Bedeutung Er setzt sie gleich mit seinem Bem hen eine stabile eheliche Beziehung und Familie aufzubauen wobei zeitliche und monet re Investitionen offenbar keine Rolle spielen Aus psychoanalytischer Sicht kann man hier eine Idealisierung vermuten einen Abwehrmechanismus der durch eine berwertig gewordene Idee von den eigentlichen Themen und Konflikten des Herrn Dahl und seiner Beziehungs un f higkeit ablenken soll Das idealisierte Objekt Wohnung der Familie ist ein Ausdruck des Begehrens einer Kompensation eines Substitutes das eine sogenannte Plombenfunktion besitzt siehe auch Kap 6 Es muss ein Loch in der entwicklungspsychologischen Historie f llen das aber Schilderung von Herrn Dahl zit bei Breckner R a a O S 80 93 Breckner R a a O S 81 2 Schilderung von Herrn Dahl zit bei Breckner Roswitha a a O S 81 26
259. e Lebensf hrung und Arbeitswelt rationalisiert Arbeit wird Berufung materieller Erfolg wird als Zeichen g ttlichen Auserw hltseins gewertet Irrationale asketische Prinzipien erm glichen die Akkumulation von Produktionsmitteln und machen den Geist des Kapitalismus mit seiner alles bestimmenden Rationalit t und Funktionalit t erkl rbar die sich in der st dtebaulichen Gestaltung fordistischer Lebenswelten widerspiegelt Mit zunehmender Un berschaubarkeit von Reichtum und 137 ebenda S 218 ebenda 45 Machtf lle ger t der urspr ngliche ethische Zweck des Wirtschaftens in Vergessenheit und ffnet dem hemmungslosen Kapitalismus T r und Tor Die asketische Unmenschlichkeit der Lehre f hrt nach Max Weber zu einer inneren Verarmung des Individuums das die Verantwortung auf den alles entscheidenden und auserw hlenden Gott delegiert Die Lehre der Wertlosigkeit alles rein Kreat rlichen und K rperlichen f hrt zu einer Spaltung des minderwertigen K rpers vom berh ht wichtigen Geist die Klaus M Schmals treffend als Dualisierung der Welt beschreibt Der Geist der Ratio bernimmt auf dem Weg zum modernen Kapitalismus die Herrschaft ber individuelle und gesellschaftliche Lebensverh ltnisse Wolfgang Welsch hat in philosophischer Tradition eine Entwicklungslinie beschrieben auf der die Entdeckung der Ratio eine historische Z sur zwischen Mittelalter und Neuzeit darstellt Mit Rene Descartes beginnt die Ver
260. e Leistungsf higkeit der visuellen Wahrnehmung bei Mittelschicht Kindern als berlegen Schlie lich ermittelte ROSEN 1965 zwar geringe aber signifikante Zusammenh nge zwischen dem sozio konomischen Status und der Leistung im FEW Es zeigt sich also durchgehend dass die Wahrnehmungsleistung im FEW stark schichtenabh ngig ist Dieser generelle Befund stimmt mit Ergebnissen aus Untersuchungen berein die schichtenspezifische Wahrnehmungsdiskrimina tionsleistungen auch mit anderen Methoden der Wahrnehmungsdiagnose ermittelten COVINGTON 1967 KUNZ und MOYER 1969 NICKEL 1969 Der Frostigs Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung FEW untersucht in mehreren Subtests f nf Bestandteile der visuellen Wahrnehmung die Visuo motorische Koordination die Figur Grund Unterscheidung die Formkonstanz Beachtung das Erkennen der Lage im Raum und das Erfassen r umlicher Beziehungen Frostig Marianne Frostigs Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung FEW Beltz G ttingen 1963 Gill N T Herdtner Th J and Lough L Perceptual and socio economic variables instruction in body orientation and predicted academic success in young children 1968 26 S 1175 1184 Valtin R Untersuchungen mit dem visuellen Wahrnehmungstest von M Frostig Zur Prognose der Leseleistung am Ende des ersten Schuljahres In Valtin R Empirische Untersuchungen zur Legasthenie Hannover 1972 Die Kinder der Unterschicht haben in allen Subtests des Fros
261. e Prinzip in uns selbst Er ist der Ort der Ver Wandlung Zutaten werden in essbare Gerichte verwandelt K chentr ume haben oft mit unserer seelischen Verdauung zu tun der Ort der seelischen Informationsverarbeitung 5 Samuels Andrew et al W rterbuch Jungscher Psychologie M nchen 1989 S 156 f 2 Aeppli Ernst a a O S 254 p P ssiger G a a O S 172 Doucet F Bindlach 1987 S 245 Aeppli Ernst a a O S 251 5 ebenda S 248 f 5 Doucet Friedrich Traum und Traumdeutung M nchen 1988 S 114 245 e Das Schlafzimmer Schlafzimmer sind nach Klausbernd Vollmar Orte der Beziehung deren Probleme und deren sch nste Augenblicke Schlafzimmertr ume machen viel Intimes bewusst H ufig wird dabei was gegenw rtig Problem ist zur ckverlegt in das einstige Elternschlafzimmer vielleicht weil von dort aus heute wirksames Schicksal seinen Anfang genommen hat Im Schlafzimmer ist man in der pers nlichen Sph re ist man weil man dort schl ft auch im pers nlichen Unbewussten e Toilette Bad Dieser kleine Raum nimmt im Traum der Menschen eine viel gr ere Bedeutung ein als die meisten gerne zugeben Er steht auch in Bezug zu den Entwicklungsphasen Sigmund Freuds und Erik H Eriksons Das Kind lernt dort auch Vorg nge seines K rpers kennen Im Traumgeschehen geht es oft um Reinigung Entlastung vom seelisch Erledigten e Nicht benutzte R ume Tr ume sprechen oft von ni
262. e St dtebau hat das Individuum vielfach in gleichmachende entindividualisierende Formen des Wohnungsbaus kaserniert und er verweist dadurch auch auf gesellschaftliche Widerspr che im Entfaltungsprozess der Individualisierung Individualisierung wie ich sie verstehe er ffnet dem Einzelnen die notwendigen M glichkeiten sich selber innerhalb seiner Wohn Umwelt und Gesellschaftsformen verwirklichen zu k nnen Der Individualisierungsprozess wie ihn Ulrich Beck beschreibt hat sich historisch kontinuierlich entwickelt und dabei das Subjekt in ein ambivalentes Erleben von Individualit t gebracht das Subjekt wird eher in eine paradoxe Vergesellschaftungsform eingebunden Seit den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts beobachtet er den Anfang eines neuen Modus der Vergesellschaftung eine Art Gestaltwandel oder kategorialen Wandel im Verh ltnis von Individuum und Gesellschaft Individualisierung ist keine Erscheinung keine Erfindung der zweiten H lfte des 20 Jahrhunderts Entsprechende individualisierte Lebensstile und Lebenslagen finden sich in der Renaissance Burckhardt in der h fischen Kultur des Mittelalters Elias in der innerweltlichen Askese des Protestantismus Max Weber in der Befreiung des Bauern aus st ndischer H rigkeit Marx und im 19 und beginnenden 20 Jahrhundert in der Lockerung der intergenerativen Bindungen der Familie Imhof sowie in Mobilit tsprozessen etwa
263. e Verbrecher die sie verdient genauer die sie sich erzeugt Diese Gruppen halten durch ihre Verhaltensauff lligkeiten der Gesellschaft einen Spiegel vor Die amerikanische Rap Gruppe Fun Lovin Criminals bringt es auf den Punkt Society prepares the crime the criminal commits it Die Stadt wurde zu einer Stadt der langen Wege so dass zus tzlich zur Arbeitszeit noch ein erhebliches Zeitpotenzial f r die Mobilit t aufgewandt werden muss F r Eltern und f r Alleinerziehende kann dieser Zeitaufwand zu einem unertr glichen Stressfaktor werden Blicken wir noch einmal auf die Ausbr che antisozialer Gesinnung unter Jugendlichen so spricht wie gesagt viel f r die Mitschuld der Stadt der gegen ber sich statt einer libidin sen Bindung aggressive Entt uschtheit entwickelt Wo Minorit ten wie die Jugendlichen zum S ndenbock gemacht werden ist nach der eigenen Schuld zu suchen Man sp re berall der Mischung von Brutalit t und Hilflosigkeit nach mit der gegen die nat rlichen Lebens u erungen der Kinder und Jugendlichen in den St dten vorgegangen wird man entdecke mit wie wenig Einf hlung ihnen an die Hand gegangen wird wie Scheinheiligkeit noch immer Erwachsene von Jugendlichen trennt wie wenig vorausschauend ihren Bed rfnissen entsprechend geplant wird und man findet rasch die Motive der Entfremdung der J ngeren von einer Umwelt die ihnen die lteren Vorbilder die sie sind anbieten
264. e Vielfalt von Modellen die Konkurrenz der Paradigmen und die Unm glichkeit einheitlicher und endg ltiger L sungen gepr gt Zusammenfassend kann man sagen dass der in der neuzeitlichen Moderne dominierende Ausschlie lichkeitsanspruch seiner Weltbilder Singularit t und Universalit t der geradezu mit einem Drang nach Erneuerung alles Tradierte negiert und radikal zu erneuern versuchte dass gerade dieser Anspruch auf Ganzheit in eine unermessliche Vielfalt zerf llt Positiv formuliert Die zwanghafte Ausschlie lichkeit ist nicht mehr erforderlich sondern Vielfalt und Stilpluralismus sind angesagt und deuten auf einen Differenzierungsprozess hin Es gibt keinen Zugriff aufs Ganze alle Erkenntnis ist limitativ Auff llig sind Zeitstr mungen Weltanschauungen die zwischen den Polen der Ausschlie lichkeit und Vielfalt der Denk und Ausdrucksweisen pendeln Le Corbusier 1925 Zitiert nach U Conrads Programme und Manifeste 1984 S 84 87 zit bei Schmals Klaus M 2001 a a O S 82 837 Welsch Wolfgang a a O S 77 ebenda S 78 ebenda S 77 33 Der Psychoanalytiker C G Jung hat dieses Ph nomen eingehend untersucht In Anlehnung an Heraklit erkl rt er es mit dem psychischen Grundgesetz der Enantiodromie dem Entgegenlaufen in die Polarit t 2 4 4 Die geistige politische und gesellschaftliche Moderne bei S Hradil Der Soziologe Stefan Hradil hat auf dem Weg in die Postmoderne drei wichti
265. e sich mit ihrer Rolle nicht identifizieren k nnen ihre Aufgabe als monoton und wertlos empfinden Unter der st dtebaulichen Funktionstrennung leiden aber nicht nur M tter und Kinder Alle Partner verlieren wertvolle Freizeit durch Pendelverkehr Die ganze Umwelt die ein Individuum durch seine Aktivit ten ber hrt sein Wohnbereich der Bereich der ffentlichen Verkehrswege und Kommunikationsorte wie der Bereich der Arbeit werden unbewusst als Ganzheit erlebt Das bedeutet einerseits dass Mankos ausgeglichen werden durch besonders befriedigende Erfahrungen am anderen Platz Ein guter Arbeitsplatz tr stet ber eine primitive Wohnung oder auch ber ein primitives Familienleben Umgekehrt verst rken sich die Mankos Die unausgelastete Kreativit t und Phantasie ben tigt Freir ume die dem Einzelnen wieder die Entfaltung dieser Kr fte erm glichen Funktionaler St dtebau vermag diesen Ausgleich kaum zu leisten so dass die Gefahr besteht dass sich negative Erlebniserfahrungen von Wohn und Arbeitswelt aufsummieren Klaus Horn beurteilt die Situation folgenderma en Die Dominanz der Angestelltensilos f r Tag oder Nacht ist der architektonische Niederschlag der die kapitalistische Gesellschaft beherrschenden Zweckrationalit t Selbst ein traditionalistischer d h bis hin zur Ich Integrit t alle psychosozialen Entwicklungsstufen integrierender Sozialisationsprozess sei gegen ber extremen Umweltbedingunge
266. ed a a O S 71 Mitscherlich Alexander 1971 a a O S 40 hier erg nzt er noch folgendes Das Objekt kann ich aber nur dann ohne zu heftige Ambivalenz ertragen wenn ich mich ihm erfolgreich ann hern kann erfolgreich meint wenn meine Ann herung beantwortet wird und wenn ich mich von ihm zur ckziehen darf ohne f rchten zu m ssen es zu verlieren Diese optimale Beziehung der Menschen zueinander hat nat rlich eine r umliche Entsprechung Das Teilnehmen am Gedr nge der Stadt dort wo sie sich am intensivsten verwirklicht muss nicht den Genuss der Stille der benachbarten freien Landschaft unm glich machen man muss aus der Stadt heraus k nnen ohne dass das zu einer nervenaufreibenden Aufgabe per se wird Die Stille eines Schlafraumes und die Bev lkerbarkeit einer K che oder eines Wohnraumes m ssen beieinander aber trennbar voneinander sein ich muss vom Einen zum ndern wechseln k nnen Weder die Leere noch die allgegenw rtige N he anderer Menschen soll mich erschrecken Zonen der Geborgenheit und solche abenteuerlicher Fremdheit m ssen erreichbar sein das w re ein Definitionsbeitrag zum Begriff Heimat ebenda S 41 Zur Heimat werden die Orte in der Welt in denen das Risiko der Erkundung am eindrucksvollsten bei den Ersterfahrungen der Kindheit das Risiko der Abenteuer also sich mit dem Erlebnis der Sicherheit verbunden hat Auf die R ckzugsm glichkeit kommt es an auf die Antwort wenn ma
267. edeutung eine andere ist Das interpretationsbed rftige Element in der Interaktion ist das Verbindende das Interessante das Dazwischenseiende welches also der Interaktion Sinn verleiht Interaktionen sind symbolvermittelt d h die Teilnehmer einer kommunikativen Situation m ssen sich den Sinn durch Interpretation Definition und Deutung erschlie en Fremdes Dasein aber ist uns zun chst in Sinnestatsachen in Geb rden Lauten und Handlungen von au en gegeben Erst durch einen Vorgang der Nachbildung dessen was so in einzelnen Zeichen in die Sinne f llt erg nzen wir dies Innere Sonach nennen wir Verstehen den Vorgang in welchem wir aus sinnlich gegebenen Zeichen ein Psychisches dessen u erungen sie sind erkennen Linke W Aussage und Deutung in der P dagogik Heidelberg 1966 S 125 Kobi Emil E Grundfragen der Heilp dagogik Eine Einf hrung in heilp dagogisches Denken Bern Stuttgart Wien 5 Aufl 1993 S 364 Dieses Ph nomen wird auch als die Horizonttheorie bezeichnet 7 Kobi Emil E a a O S 367 Dilthey W in Oppolzer S Hrsg Denkformen und Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft M nchen 1969 Seite 25 ff 49 3 3 Das Modell des Symbolischen Interaktionismus Der Begriff symbolischer Interaktionismus ist eine in gewisser Weise barbarische Wortsch pfung die ich so nebenbei in einem Artikel vornahm den ich f r Man and Society 1937
268. edingten Wahrnehmung von der Bedeutung die das Wahrgenommene f r den Wahrnehmenden hat Ebensowenig wie das Geschehnis einen bestimmten Sinn zur Entnahme auferlegt kann von einer Sinnhineinlegung gesprochen werden Der Sinn ist In zahlreichen Untersuchungen best tigte sich die Beeinflussbarkeit der Wahrnehmung durch die unbewusste Verarbeitung des Informationsgehaltes selektiver Reize Den Ausgangspunkt bildeten Beobachtungen eines Werbeteams das nach unterschwelliger Einblendung von Begriffen wie z B Popcorn in einen neutralen Film einen gewaltigen Anstieg der Nachfrage registrierte wobei die Filmzuschauer nicht zu wissen schienen worauf ihr Appetit zur ckging In experimentellen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden dass es so etwas wie eine vorbewusste Einsch tzung insbesondere der emotionalen Qualit t von Reizen oder Umgebungshinweisen gibt 123 aber auch nicht etwas zwischen den beiden Polen vielmehr bedeutet Sinn immer eine Verstehens und Auslegungsweise von Welt von Seiten einer Individualit t wobei wiederum zu bemerken ist dass auch Individualit t und Welt durchaus keine absoluten sondern dialektische Gegens tze bedeuten gem dem lapidaren Satz Hegels Die Individualit t ist was ihre Welt als die Ihre ist Binzwanger 1955 157 Die Ph nomenologie beschreibt Strukturen von Erfahrungen wie sie sich dem Bewusststein darstellen Der Philosoph Edmund Husserl wird als Begr
269. edoch ergeben sich durch die abweichende theoretische Ausrichtung der Modelle unterschiedliche Sinngehalte Grunds tzlich unterscheiden wir die positionale Rollen bernahme von der personenorientierten Rollen bernahme Klassische Rollentheorie Die klassische Rollentheorie bezeichnet Rollen bernahme als Prozess der bernahme gesellschaftlicher sozialer Rollen mit denen eine Verkn pfung an soziale Positionen verbunden ist Rolle wird als ein Satz von Verhaltensvorschriften definiert der einer sozialen Position in einem gesellschaftlichen Gef ge zugeordnet ist hnlich definiert Ralf Dahrendorf soziale Rollen als ein B ndel von Erwartungen die in einer Gesellschaft mit dem Verhalten der Tr ger von sozialen Positionen verbunden sind Rollen bernahme im Rahmen dieser Theorien bezeichnet also den Lernprozess in dem das Individuum die Rollenvorschriften und erwartungen seiner augenblicklichen sozialen Rolle erschlie t Linton erweitert sp ter den Begriff der Rolle und spricht von Rollenerwartungen die an den Inhaber einer sozialen Position gerichtet sind Personenorientierte Rollen bernahme E A Weinstein und M Waller unterscheiden von diesem Prozess der Rollen bernahme den sie als positionale Rollen bernahme bezeichnen die personenorientierte Rollen bernahme Sie orientiert sich am Rollenbegriff des Symbolischen Interaktionismus G H Meads Danach sind Rollen nicht Erwartungen die an Positionen
270. eeignete Methode der einseitig gelebten berrationalit t der entzweienden Dualisierung von Welt entgegenzuwirken Es bietet an durch das Gestalten innerer Bilder mit den H nden die Dualit t von K rper und Geist wieder zu einer Ganzheit zu verkn pfen Dabei kommt den H nden eine besondere Mittlerfunktion zu die die Jungsche Analytikerin Eva Pattis beschrieben hat Sie f hrt aus dass kein psychoanalytischer Theoretiker f r die fr hesten Entwicklungsphasen au er der Theorie auch ein entsprechendes Ausdrucksmittel erfunden habe Das Sandspiel ist als einzige Therapieform in diesem Sinne konsequent Im pr verbalen und pr symbolischen Bereich werden konkrete Objekte geformt und bewegt Die H nde also der K rper bernehmen die F hrung und nicht die erz hlende Sprache Das 128 ebenda S 19 127 Jaffe Aniela Hrsg Erinnerungen Tr ume Gedanken von C G Jung Olten 1971 S 177 128 ebenda 1S vgl Schmals Klaus M Die Dualisierung der Welt unver ffentlicht 130 gl Pattis Eva a a O S 10 223 Sandspiel folgt dem Patienten in seine jeweilige Entwicklungsphase Es ist so flexibel dass es sich den jeweiligen Bed rfnissen v llig anpasst Einmal rohe Materie einmal Form einmal Bild einmal Wort So ist es auf allen diesen Ebenen wirksam k rperlich und pr symbolisch imaginativ bildhaft symbolisch und auch verbal Wir teilen uns unseren Mitmenschen nicht nur ber die Sprache mit sondern
271. egen psychopathogene Beeinflussungen aus der bebauten und unbebauten Lebenswelt Dazu m chte ich einige Anregungen geben die sich in drei Punkten b ndeln lassen 1 Integration entwicklungspsychologischer Grundlagen Die st dtische Lebenswelt der Moderne hat durch die berwertigkeit von Rationalit t und Funktionalit t wesentliche Bed rfnisse der Menschen oft nicht mehr erf llt und r umlich verortet Die so vorgefundenen Lebenswelten haben den Menschen vielfach von seiner Umwelt entfremdet ArchitektInnen Stadt und RaumplanerInnen sollten nach meiner Auffassung bereits in ihrer Ausbildung die Gelegenheit erhalten vertiefte entwicklungs und sozialpsychologische Kenntnisse zu erwerben Dies w rde sie gut darauf vorbereiten sich in die Bed rfnisse der unterschiedlichen Altersgruppen empathisch hineinzuversetzen ArchitektInnen Stadt und RaumplanerInnen k nnen mit ihrer Arbeit dazu beitragen dass in der Kindheit bestimmte Entwicklungsschritte besser gelingen Um die hierf r wichtigen Voraussetzungen zu schaffen m sste die spezifischen Anforderungen jedoch bekannt sein und sich als Leitgedanken auch politisch umsetzen lassen Es n tzt nach meiner Auffassung nichts die schlechten Pisaergebnisse zu beklagen wenn auf der anderen Seite in dieser oft sehr kinderfeindlichen Gesellschaft in vielen St dten den Kindern die basalen Freiraumerfahrungen verwehrt werden Es geht hierbei um die Schaffung unerl sslicher Lebensvorausset
272. ei t durch das Bewusstsein des Individuums nicht steuerbar ist Komplexe spielen im Leben jedes einzelnen aber auch im Kollektiv eine sehr gro e Rolle Sehr viele ngste und daraus resultierende Entscheidungen die wir als der Realit t angepasst beurteilen sind bedingt durch Komplexe also nur mehr oder weniger angepasst an die Realit t Es ist aber v llig normal dass wir Komplexe haben Die Komplexe sind unsere normalen Zentren die die Informationen aus der Welt ordnen die unsere Eigenarten als Pers nlichkeit ausmachen und unser Erfassen von Wirklichkeit steuern Von da aus ist erkenntnistheoretisch klar dass es nicht die Wirklichkeit gibt sondern immer nur meine Wirklichkeit 60 Jung C G GW a a O Bd 7 103 S 74 Diese Entdeckung bedeutet einen weiteren Fortschritt der Auffassung n mlich die Erkenntnis von zwei Schichten im Unbewussten Wir haben n mlich ein pers nliches Unbewusstes und ein un oder berpers nliches Unbewusstes zu unterscheiden Wir bezeichnen letzteres auch als das kollektive Unbewusste eben weil es vom pers nlichen losgel st und ganz allgemein ist und weil seine Inhalte berall gefunden werden k nnen was bei den pers nlichen Inhalten nat rlich nicht der Fall ist Das pers nliche Unbewusste enth lt verloren gegangene Erinnerungen verdr ngte absichtlich vergessene peinliche Vorstellungen sogenannte unterschwellige subliminale Wahrnehmungen das hei t Sinnesperceptionen welc
273. ei der die Umwelt ausschlie lich im Bezug zur eigenen Person interpretiert wird Ein Beispiel f r diese typisch kindliche Denkweise ist die berzeugung eines Kleinkindes dass es dunkel wird damit die Menschen schlafen k nnen Oerter 1968 J Piaget hat das Ph nomen des Egozentrismus auf verschiedenen Ebenen dargestellt z B auf der Ebene des Handelns mit der Objektwelt auf der Ebene der Wahrnehmung und Vorstellung und auf der Ebene des Denkens und der Kommunikation Der kognitive Egozentrismus Zentrierung des Denkens und seine berwindung Dezentrierung des Denkens zieht sich als allgemeine Entwicklungsdimension durch alle Stadien Assimilation und Akkomodation Jean Piaget versteht Intelligenzentwicklung als kognitiven Anpassungsprozess an die Umwelt ber die adaptiven Grundeinrichtungen der Assimilation und der Akkomodation Mit Assimilation bezeichnet er die Funktion mit deren Hilfe Umweltgegebenheiten durch Denken oder Handeln eine Bedeutung erhalten die mit der bisherigen Erfahrung in Einklang steht Bestehende Umwelterfahrungen werden in kognitive Schemata eingeordnet Das Kind macht nun in der Au enwelt permanent neue Erfahrungen und versucht diese in die vorhandenen Muster zu integrieren Wenn ein Erlebnis jedoch in dieses Schema nicht mehr eingebaut werden kann wird es erforderlich die Schemata umzustrukturieren und an die neuen Umwelteindr cke anzupassen Diese Strukturver nderung bezeichnet Piaget als den Vorga
274. eibenden Hintergrund F r die Erkl rung der stets hohen Korrelationen der Wahrnehmungsleistungen mit der Intelligenz sind diese theoretischen Erkenntnisse Jean Piagets von besonders hohem Aussagewert Lockowandt Oskar a a O S 8 Gottschaldt hat die Begriffe der feldabh ngigen und der feldunabh ngigen Wahrnehmung begr ndet Bei der feldabh ngigen Wahrnehmungsweise wird die Wahrnehmung stark von der gesamten Organisation des umgebenden Feldes beherrscht und die Teile des Feldes werden als diffus erlebt Bei der feldunabh ngigen Wahrnehmungsweise werden die Teile des Feldes als vom gestalteten organized Grund unterschieden erlebt Gottschaldt 1926 in Lockowandt Oskar a a O S 10 Flade A Wahrnehmung In Asanger R Wenniger G Hrsg Handw rterbuch der Psychologie Weinheim 1994 S 835 Personen mit Defiziten in der Figur Grund Wahrnehmung erscheinen oft unkonzentriert und unorganisiert weil eine Differenzierung der Reize nur eingeschr nkt m glich ist Sie richten ihre Aufmerksamkeit auf viele Dinge gleichzeitig statt sich zielgerichtet Dingen zuzuwenden Sie k nnen zuviel erscheinende Reize nur unzureichend abschirmen so dass sich eine gewisse Reizgebundenheit ergibt Dies f hrt insbesondere bei Kindern zu Lernschwierigkeiten da eine Selektion und Konzentration auf relevante Reize und Details mit Schwierigkeiten verbunden ist Fehlinterpretationen des Verhaltens Unwilligkeit und Unordentlichke
275. eichung als Selbstregulierung des psychischen Apparates auf In diesem Sinne fasse ich die T tigkeit des Unbewussten als Ausgleichung der durch die Bewusstseinsfunktion erzeugten Einseitigkeit der allgemeinen Einstellung auf Je gr er die Einseitigkeit der bewussten Einstellung ist desto gegens tzlicher sind die dem Unbewussten entstammenden Inhalte so dass man von einem eigentlichen Kontrast zwischen Bewusstsein und Unbewusstem sprechen kann In diesem Fall tritt die Kompensation in Form einer kontrastierenden Funktion auf Dieser Fall ist extrem In der Regel ist die Kompensation durch das Unbewusste kein Kontrast sondern eine Ausgleichung oder Erg nzung Jung C G GW Bd 6 88763 764 S 477 ff 34 Jung C G GW Bd 7 a a O 111 Der alte Heraklit der wirklich ein gro er Weiser war hat das wunderbarste aller psychologischen Gesetze entdeckt n mlich die regulierende Funktion der Gegens tze Er nannte dies die Enantiodromia das Entgegenlaufen worunter er verstand dass alles einmal in sein Gegenteil hineinlaufe ygl Samuels A Shorter B Plaut F a a O S 68 38 Schlingschr der Maria a a O S 21 201 7 3 2 Strukturen des Bewusstseins Die Inhalte des Bewusstseins sind in einer psychischen Ordnung individuell strukturiert Sie haben typische Gestalt Es lassen sich generelle Formen des Verhaltens erkennen die bestimmten Gruppen von Individuen eigen sind Diese Grundstrukturie
276. ein Ob es die Schnee Iglus der Eskimos sind die Binsenh tten afrikanischer St mme oder auch Steinh user der Megalith Kulturen von Malta bis Irland wo sie sich bis heute als Vorratskammern finden die H user waren auf runden Grundrissen errichtet und zu einfachen Halbkugeln geformt Sp ter wurde dann eine halbkugelf rmige Kuppel auf den w rfel oder quaderf rmigen Grundk rper eines Hauses aufgesetzt So entstand auch eine fr he Form der orientalischen Kirche und der Moschee 8 4 Einzelne Hauskomponenten Zur Ausdifferenzierung des Symbols k nnen Deutungsans tze anderer unbewusster Inhalte herangezogen werden wie z B der Tr ume In der Traumanalyse kann das vielseitige und umfassende Traumbild Haus den gegenw rtigen Zustand der Pers nlichkeitsstruktur symbolisieren und in den Einzelheiten des Hauses oder der Hausteile die verschiedenen Lebenskr fte und Lebensbereiche des Tr umenden veranschaulichen Aber auch das bekannte Haus wird vom Traumarchitekten seinen Absichten gem ver ndert und umgebaut Sein souver nes Tun f gt Teile verschiedenster H user unter freier Erfindung verbindender St cke zusammen Solch ein Traumhaus bestehend aus Elementen der Wirklichkeit und der Phantasie ist eine Verbindung von Erlebnisbildern und Symbolen Im Traumhause sind also mehrere Inhalte unseres Lebens auch werdende zu einer psychischen Einheit verbunden Was im Hause geschieht geschieht in uns drin Wir selbs
277. ein ist nicht identisch mit Psyche indem Psyche die Gesamtheit aller psychischen Inhalte darstellt welche nicht notwendigerweise alle mit dem Ich direkt verbunden das hei t derma en auf das Ich bezogen sind dass ihnen die Qualit t der Bewusstheit zuk me Es gibt eine Vielheit von psychischen Komplexen die nicht alle notwendigerweise mit dem Ich verbunden sind C G Jungs Definition des Bewusstseins unterstreicht die Dichotomie der menschlichen Psyche Das Bewusstsein stellt einen Teilbereich der Psyche dar die aus den sich kompensatorisch zueinander verhaltenden Bereichen des Bewusstseins und des Unbewussten erg nzt Das Bewusstsein ist nur eine kleine Insel auf dem grenzenlosen Meer des Unbewussten Aber die Grenzen zwischen Unbewussten und dem Bewusstsein sind flie end was wir an den Ph nomenen Schlaf Traum und Sandspiel gut nachvollziehen k nnen Das Bewusstsein entwickelt sich aus dem Unbewussten heraus es ist ein Produkt sp terer Differenzierung Die Unterscheidung des Ich von der Mutter steht am Anfang jeder Bewusstwerdung Bewusstwerdung jedoch ist Weltwerdung durch Unterscheidung Bewusstheit schaffen Ideen formulieren das ist das Vaterprinzip des Logos Merkmale des Bewusstseins sind Gerichtet sein Differenziertheiit und Unterscheidungsf higkeit Nach Toni Wolff gibt es analog zum pers nlichen und kollektiven Unbewussten auch ein pers nliches und kollektives Bewusstsein Das allgeme
278. eine Dialektik ab die sich zwischen der Individualit t und dem historischen kulturellen Hintergrund entfaltet und spezielle lokaltypische Gegebenheiten ber cksichtigen muss Das Haus f gt sich in standorttypische und sozio kulturelle Gegebenheiten ein die ich aufgrund der Diversit t der Einflussfaktoren nur kurz erw hnen kann Sozio kultureller Hintergrund H user sind so vielf ltig wie die Menschen die sie konstruieren erbauen und oder bewohnen Jede Kultur brachte spezielle Hausformen hervor Die Baukunst und Architekturstile scheinen sich vor einem sozio kulturellen Hintergrund zu reflektieren Im Laufe der Geschichte entwickelten sich typische Muster der wohnr umlichen Gestaltung die sich in der modernen Industriegesellschaft zusehends verwischen In traditionellen Kulturwelten wird die bebaute Wohnumwelt den vorhandenen lokalen Ressourcen und M glichkeiten m glichst optimal angepasst Schlafst tten R ume Arbeitspl tze Wege und Pl tze reflektieren die kulturellen Merkmale der jeweiligen sozialen und ethnischen Gruppen Die wechselseitige Beeinflussung zwischen dem Hausen und der Kultur hat insbesondere der Architekt Amos Rapoport in House form and Culture detailliert untersucht Dabei fand er Einfl sse in der Hausgestaltung z B durch Materialressourcen kulturell religi se und rituelle Hintergr nde sowie durch Klimafaktoren die als umfassendes Geschehen auf den Hausbau einwirken Ihe d
279. einen S hne um das Jahr 1900 mit Figuren und verschiedensten Objekten oft tagelang auf dem Fu boden spielten Dies fand auf einer Fl che statt die durch Bretter und Bohlen abgegrenzt war Oft wurden auch Besucher des Wellsschen Hauses mit in das Spiel einbezogen Aus vielen Schachteln entstanden H user Menschen Soldaten Schiffe Z ge und Tiere die den Fu boden des Kinderzimmers in ein Phantasieland von St dten und Inseln verwandelten Dabei entwickelten sich zwei Spiele die bevorzugt gespielt wurden und die Wells in seinem Buch als Spiel der wunderbaren Inseln und das St dtebauspiel bezeichnete H G Wells war davon berzeugt dass das Spielen f r die Kinder eine wichtige Entwicklungsgrundlage darstellt und die Basis f r kreative Ideen im Erwachsenenalter darstellt Wie sehr das Spiel die Entwicklung eines Kindes beg nstigt ist heute in der Psychotherapie anerkannt 7 2 2 Die World Technique Margaret Lowenfelds Floorgames geh rte zur Kindheitslekt re der Englischen rztin und Psychotherapeutin Margaret Lowenfeld die u a hierdurch zur Entwicklung ihrer Welttechnik angeregt wurde W hrend der Kriegsjahre hatte sie aus international gepr gtem Hause stammend als Dolmetscherin viersprachig gearbeitet Dabei machte sie die Erfahrung dass die Vielschichtigkeit der Wortbedeutungen oft zu Verst ndigungsschwierigkeiten f hrt Sie kam zu der Ansicht dass Sprache nur ein unzureichendes Mitt
280. eins passte nicht so recht in die Vorstellungen von Haus und Nachbarschaft des durchschnittlichen amerikanischen Hausbesitzers und B rgers Eine Person die in einem mobilen Haus lebt muss irgendwie genauso unbest ndig und labil sein wie das Haus das sie bewohnt Verschiedene amerikanische St dte reagierten prompt ausgrenzend mit Stellplatzverboten hnliche Vor urteile bestanden auch gegen ber Hausbootbesitzern Sie seien anders Zigeuner Nonconformisten und ihre au ergew hnliche Lebensart reflektiere diese Werte Individualisierungstendenzen und Auswirkungen auf das Wohnverhalten recherchierte auch Der Spiegel Der immer noch ungebrochene Trend zum Einfamilienhaushalt sei offenbar nicht nur ein individuelles sondern ein gesellschaftlich bedeutsames Ph nomen das sozial bzw individualpsychische Strukturen pr sentiere Isolierung und Werteverfall das Orientierungsdilemma in einer stetig wachsenden Informationsflut und politische Abstinenz sind Kennzeichen einer neuen zersplitterten Gesellschaft deren Angeh rige nur noch eine verbindliche Bezugsgr e haben Ihr Ego Die Menschen sagt der Soziologe Ulrich Beck m ssen sich selbst zum Zentrum ihrer eigenen Lebensplanung machen Seit 1950 hat sich die Zahl der Einpersonenhaushalte in Westdeutschland beinahe verdoppelt in jeder dritten Wohnung lebt heute ein Single In Gro st dten wo Obdachlose zum Stra enbild geh ren
281. einwirken bzw auf die es sich einl sst subjektiv die Aktivit t der wahrnehmenden Person spielt eine gro e Rolle Es ist nicht so dass Informationen aus der Umwelt dem Wahrnehmenden aufgezwungen werden wir stellen vielmehr eine aktive Suche nach Informationen fest Zweifellos gibt es Reize die bestimmte Eigenschaften wie besonders hohe Intensit t aufweisen und sich deshalb dem Beobachter aufdr ngen aber in der Regel bestimmen die spezifischen Erfahrungen einer Person welche Reize aufgenommen werden Da unser Kontakt zur Umwelt durch die Wahrnehmung hergestellt wird m ssen wir die f r uns wichtigen Aspekte der Umwelt aktiv heraussuchen In unserer Gesellschaft wird der Prozess der Wahrnehmung vornehmlich als ein visuelles Geschehen aufgefasst wir leben in einer visuellen Kultur die auf dem Sehen als vorherrschendem Sinn gr ndet Das trifft insbesondere auf die Erfassung architektonischer st dtebaulicher und raumplanerischer Elemente zu Visuelle 14 Bundschuh Konrad Einf hrung in die Sonderp dagogische Diagnostik UTB M nchen 1999 S 235 Murch M Woodworth L Wahrnehmung Stuttgart 1977 S 21 1 M ller Doohm Stefan Bildinterpretation als struktural hermeneutische Symbolanalyse in Hitzler R Hrsg Sozialwissenschaftliche Hermeneutik Opladen 1997 S 81 Es w re eine Bereicherung andere relevante Wahrnenmungskomponenten in die Planung mit einzubeziehen da sie uns und unsere
282. eitere Leben Eigenst ndigkeit zu entwickeln und zu bewahren und damit was die gesellschaftlichen Erwartungshaltungen betrifft weniger manipulierbar zu sein 67 Abels Heinz Stenger Horst a a O S 36 Zur erfolgreichen weiteren Autonomie geh rt auch dass intrapsychisch ein Bild einer Objektkonstanz durch positive Erfahrungen mit den prim ren Beziehungspersonen entstanden ist Stabile Objektrepr sentanzen gr nden die Basis f r Selbstrepr sentanzen d h ein wertsch tzendes Bild des Individuums von sich selbst Boessmann Udo a a O S 23 Das gute und sichere Bild des prim ren Objekts ist innerseelisch so stabil repr sentiert und libidin s besetzt dass die vor bergehende Trennung von dem Objekt ohne wesentliche Trennungsangst und ohne Bedrohung f r die Koh renz des Selbst ertragen werden kann Mahler M S Pine F Bergmann A Die psychische Geburt des Menschen Symbiose und Individuation Frankfurt M Fischer 1993 Dieser Losl sungsprozess ist sowohl f r das Kind als auch f r die Mutter nicht einfach Der allm hlichen Losl sung Separation folgen charakteristische Wiederann herungen an die Mutter Rapprochement Diesen Prozess hat das Kinderlied H nschen klein beschrieben 69 70 71 69 Die einfache fr hkindliche Interaktion die Wahrnehmung von Erwartungen ber Gestik Mimik etc ist auf Dauer f r beide Interaktionspartner keine sehr wirkungsvolle und befriedigende
283. el 1990 Psychodynamik und Territorium Zur gesellschaftlichen Konstitution von Unbewusstheit im Verh ltnis zum Raum Bd Ill Territorialit t und pr sentative Symbolik der r mischen Welten und die psychosoziale Kompromissf higkeit ihrer Eliten Kasseler Schriften zur Geographie und Raumplanung Urbs et regio Bd 58 Kassel 1992 Kindertr ume C G Jung Seminare Walter Verlag Olten und Freiburg 1987 280 Jung C G Jung C G Jung C G Kalff Dora M Kalff Dora M Kalff Martin Kalff Martin Kast Verena Kirchhoff Hermann Klein Melanie Klessmann Edda Eibach Hannelore Kloas P W Stenger H Kobi Emil E Kofler L Der Mensch und seine Symbole Olten und Freiburg 10 Aufl 1987 Gesammelte Werke Walter Verlag D sseldorf 1995 Von Sinn und Wahn Sinn Ausgew hlt von Franz Alt Walter Verlag Olten und Freiburg im Breisgau 1986 Sandspiel Seine therapeutische Wirkung auf die Psyche 3 Aufl M nchen Basel 1996 Einf hrung in die Sandspieltherapie in Zeitschrift f r Sandspiel Therapie Nr 1 Berlin 1992 Zwanzig Punkte zur Interpretation des Sandspiels In Zeitschrift f r Sandspiel Therapie Nr 5 Berlin 1996 Gedanken zur Religionspsychologie des Spiels In Zeitschrift f r Sandspiel Therapie Nr 2 Berlin 1993 Die Dynamik der Symbole Grundlagen der Jungschen Psychotherapie 2 Aufl DTV M nchen 1997 Urbilder des Glaubens Haus Garten Lab
284. el ist das die ganze Spannweite von Bedeutungen nicht auszudr cken vermag Daher hatte sie ihr ganzes Leben lang Interesse an Formen der nonverbalen Kommunikation und wurde 1928 mit der Gr ndung ihrer Londoner Clinic for nervous and difficult children zur Pionierin des Therapeutischen Zu den Vorfahren des Sandspieles werden die Sandbilder der Navajo Indianer vgl Weinrib 1983 die tibetanischen Streumandalas und die taoistischen Miniaturg rten gez hlt 3 Mackenzie N Mackenzie J H G Wells A Biographie Simon and Shuster New York 1973 In Mitchell Rie Rogers Friedman S Harriet Konzepte und Anwendungen des Sandspiels a a O S 23 ebenda vgl Wells H G Floorgames Palmer London Neuauflage 1976 Arnopress New York in Mitchell Rie Rogers Friedman S Harriet a a O S 24 Diese Klinik Lowenfelds lag mitten in einem sozialen Brennpunkt Londons mit kleinen Gesch ften und lauter identischen H usern aus Ziegelsteinen die haupts chlich von Arbeitern bewohnt wurden Nach Andersen V Historical note on the manuscript in M Lowenfeld The World Technique XI XII George Allen and Unwin London zitiert bei Mitchell Rie Rogers Friedman S Harriet a a O S 31 194 Sandspiels Sie transferierte das Spiel H G Wells in eine therapeutische Methode indem sie zun chst eine Vielzahl von Materialien und Figuren in einer Schachtel sammelte und zwei K sten aus Zink hinzuf gte Wenig sp ter wurden die Figu
285. em gesellschaftlichen Netz v llig herauszufallen W hrend die feudalistische Oikos Struktur durch starke Standes Familien und Sippengebundenheit das Individuum in seiner Entfaltung und Freiheit stark einschr nkte oder es in Abh ngigkeitsverh ltnissen hielt aus denen es kein Entrinnen gab ger t das Individuum der fortgeschrittenen Moderne in u ere systembezogene institutionelle Ha vgl ebenda S 212 Ei ebenda S 213 ie ebenda ebenda S 217 44 Abh ngigkeiten Die Lebensf hrung des Einzelnen hat die Zielsetzung der biographischen Aufl sung von Systemwiderspr chen In dieser Gesellschaftsform ger t die Individualisierung sofern man unter diesem Begriff die Verwirklichung des Selbst versteht zur Schein Individualisierung bzw zur Entindividualisierung F r das Individuum bringt die aus der historischen Entwicklung entstandene Existenzform ein eher ambivalentes Verh ltnis zur Individualit t mit sich sie kann als Paradoxon erlebt werden Verallgemeinert k nnte man sagen dass das Individuum mit diesen Zw ngen berfordert ist U Beck folgert Aus diesen Zw ngen zur Selbstverarbeitung Selbstplanung und Selbstherstellung von Biographie d rften ber kurz oder lang auch neue Anforderungen an Ausbildung Betreuung Therapie und Politik entstehen 2 7 Zusammenfassung Individuen partizipieren an einem Vergesellschaftungsprozess auf der Entwicklungslinie Mittelalter Neuzeit Moderne
286. en Das I das ist das Ich als Subjekt das spontan und kreativ ist bzw sein kann in der deutschen Ausgabe wird dies als Ich bezeichnet das Me das ist das soziale Selbst in dem sich eine Bezugsperson oder gruppe in mir niederschl gt vgl Joan 1989 117 in der deutschen Ausgabe von Ich graphisch als ICH abgegrenzt und das Self als das was in der deutschen Ausgabe als Identit t bezeichnet wird Das l repr sentiert das Ich als Subjekt das mit Spontaneit t Impulsivit t und Trieben ausgestattet ist Von daher erinnert es sehr an das Es der Freudschen Theorie der Psychoanalyse Diesem Es ist das Ich als Realit tskomponente zur Seite gestellt welches wiederum mit weiterer kindlicher Entwicklung ber die Internalisierung familialer Wertma st be eine Kontrolle durch das ber Ich als moralischer Komponente erf hrt Das l beschreibt die spontanen Impulse eines Individuums w hrend das Me als das Ergebnis von Reflexion betrachtet werden kann Meads Ausdruck me ist im Grunde nicht bersetzbar er meint das sich selbst als Objekt erfahrende Ich Me bezeichnet meine Vorstellung von dem Bild das der andere von mir hat bzw auf primitiver Stufe meine Verinnerlichung seiner Erwartungen an mich Das me als Niederschlag einer Bezugsperson in mir ist sowohl Bewertungsinstanz f r die Strukturierung der spontanen Impulse wie Element e
287. en Mircea Eliade hat in Das Heilige und das Profane aus religionshistorischer Sicht gezeigt dass die Aneignung von Lebenswelten nicht nach dem Zufallsprinzip geschieht sondern 104 J ngst P etal 1984 a a O S 64 zit nach Raeithel G Go West Ein psychohistorischer Versuch ber die Amerikaner Frankfurt M 1981 zit nach Balint M Angstlust und Regression Reinbek 1972 und zit nach Volkan V D Psychoanalyse der fr hen Objektbeziehungen Stuttgart 1978 112 dass sie vor einem essentiellen symbolischen Kontext geschieht Kosmogonie ein symbolischer Akt verleiht den Lebenswelten Stadt Haus etc besondere Bedeutung Orientierung und Sicherheit Das Verst ndnis f r Symbolik in der modernen Lebenswelt aus Opposition zur Historie abhanden gekommen der Mensch wurde zum Produkt der fortschreitenden S kularisierung und Rationalisierung Die verschiedenen in einem Raum unterlegten Bedeutungsebenen beschreibt Dieter L pple als Matrixr ume Eine dieser Ebenen bezeichnet er als r umliches Zeichen Symbol und Repr sentationssystem P J ngst und O Meder beschreiten einen psychoanalytischen Ansatz um auf die Bedeutung der Symbole im Kontext st dtischer Lebenswelten hinzuweisen Dazu f hrten sie die Begriffe der Pr sentativen Symbolik und der symbolischen Raumbezogenheit ein Der Grundsatz des Symbolischen Interaktionismus dass wir Objekten gegen ber handeln weil sie f r
288. en freie Natur Das Haus bildet sozusagen als kulturelle Leistung den Gegenpol zur ungez hmten Natur zum Freiraum mit Wiesen W ldern Bergen und Seen Das Haus wird symbolisch umrahmt von einer Art Zwischenraum der weder allein Kultur noch nur Natur darstellt dem Garten Die Natur ist f r den Menschen immer noch in gr ten Teilen das st ndig in Ver nderung befindliche gro e Unbekannte das nach eigenen Gesetzen Lebende und letztendlich durch den Menschen nicht Beherrschbare Symbolisch und vom Menschen her gesehen steht also die Natur als das gro e Unbewusste dem Haus als Sch pfung des menschlichen Bewusstseins gegen ber Die These M Eliades dass erst die Manifestierung und Umgrenzung des Heiligen ontologisch zur Weltgr ndung aus einem grenzenlosen amorphen Etwas f hrt findet Parallelen im Entstehungsmodell des Bewusstseins der Analytischen Psychologie Demnach hat sich das Bewusstsein ontogenetisch aus dem grenzenlosen Unbewussten heraus entwickelt Die Geschichte der Menschheit hat uns gelehrt dass es das Bewusstsein Anm d Verf ein Produkt sp terer Differenzierung darstellt Es schwimmt wie eine kleine Insel auf dem unabsehbaren eigentlich die ganze Welt umfassenden grenzenlosen Meer des Unbewussten Im Zentrum manifestiert sich eine symbolische Zentrierung das innere Bed rfnis eine r umliche Mitte zu finden Dieser Vorgang ist sowohl individuell als auch kollektiv von Bedeutung
289. en die sich da irgendwelche blechernen Gegenst nde ausgedacht haben ohne je ein Kind zu fragen ob es auch damit l nger als 5 Minuten zu spielen beabsichtige Ein junger Mensch braucht Tiere berhaupt Elementares Wasser Dreck Geb sche Spiel Raum Man kann ihn auch ohne das alles aufwachsen lassen mit Teppichen Stofftieren oder auf asphaltierten Stra en und H fen Er berlebt es doch man soll sich dann nicht wundern wenn er sp ter bestimmte soziale Grundleistungen nie mehr erlernt z B ein Zugeh rigkeitsgef hl zu einem Ort und Initiative Um Schwung zu haben muss man sich von einem festen Ort absto en k nnen ein Gef hl der Sicherheit erworben haben Ingenieurm ig zweckrationalen Planungen gelingt es oft nicht entwicklungspsychologische Erkenntnisse zu ber cksichtigen damit Kinder sich altersgem entwickeln und Sozialisationsprozesse ad quat durchlaufen k nnen Architektur St dtebau und Raumplanung spiegeln offenbar ein gesellschaftliches Wertesystem wider das die heranwachsende Generation geringsch tzt Profitinteressen einzelner Gruppen wie z B der Bautr ger Konzerne und Projektentwickler besitzen eine gr ere Bedeutung als die Verpflichtung f r die folgende Generation Nur in den seltensten F llen werden Abenteuerspielpl tze errichtet oder Brachfl chen dauerhaft zur Verf gung gestellt die Natur erfahrbar machen k nnten und Raum f r das Neugierverhalten anbieten Neugier
290. en Auswirkungen einer rigiden Unterdr ckung von Autonomiebestreben und Initiative lassen sich stichwortartig zusammenfassen Strenges Gewissen ber Ich mit bergehorsam und Buchstabengenauigkeit potentielle tiefe Regression und bleibende Ressentiments Leben Eltern die moralischen Anforderungen das Gewissen das sie den Kindern vermitteln wollen selber nicht vor so k nnen peinlich genaue Moralisten mit dem Alles oder Nichts Prinzip entstehen In pathologischen F llen Erwachsener dr ckt sich der noch immer fortbestehende Initiativekonflikt entweder in hysterischen Verleugnungen aus die zur Wunschunterdr ckung f hren und zur Au erkraftsetzung des Exekutivvorgangs oder 115 Erikson Erik H a a O S 246 e ebenda S 249 f 184 aber in einer berkompensation durch Gro tuerei Der Sprung in psychosomatische Krankheiten ist h ufig 6 5 4 Verlust st dtischer Identit t Heimat und Symbolik St dte k nnen als kollektive Ausdrucksform der in ihr lebenden Gesellschaft ein typisches Gesicht haben das ihnen Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit verleiht Eine Satellitenvorstadt M nchens unterscheidet sich nur marginal von der Satellitenvorstadt Londons Ob jemand hingegen die Wohnsilos von Ludwigshafen oder von Dortmund vor sich hat wei er nur weil er da oder dorthin gefahren ist Die gestaltete Stadt kann Heimat werden die blo agglomerierte nicht denn Heimat verlangt Markierungen der Identit t eines
291. en Freiraum wie das bereits skizzierte Wohnumfeld Die Bemerkung von Heinrich Zille des unvergessenen Zeichners des Berliner Milieus man k nne einen Menschen mit seiner Wohnung erschlagen ist unl ngst von Bruno Bettelheim in Chicago best tigt worden Der Mensch ben tigt auch ffentlichen und privaten Raum in seinen Behausungen Die Kunst sich zu Hause wohlf hlen zu k nnen ist mit der sinnvollen Aufteilung des Wohnungsgrundrisses in Gemeinschaftsr ume und Privatr ume verkn pft Ein nach A Mitscherlichs sozialpsychologischen Erkenntnissen entworfener Wohnungsgrundriss hat lebendige Treffpl tze Nebenr ume f r Spiele und Erholung und Bereiche f r die Privatssph re zum Ziel Ein gutes zum Beispiel famili res Wohnklima l sst sich nur dort erreichen wo zwei Bed rfnissen gen gt werden kann dem Kontaktbed rfnis der Zusammenhausenden in einer heruntergekommenen aber urspr nglich guten Sprachfloskel dem geselligen Beisammensein und zugleich dem Bed rfnis nach Alleinsein Das hei t eine Wohnung soll Sammelpl tze und von den Teilnehmern einer Gruppe respektiertes Sonderterritorium des Einzelnen enthalten Damit ein Haus eine Wohnung zum Heim werden kann muss Freiraum zur Entfaltung der eigenen Pers nlichkeit vorhanden sein ein eigener Raum um sich zur ckziehen zu k nnen 177 Mitscherlich Alexander 1971 a a O S 78 f Settertobulte Wolfgang Eingeschr nkte Bewegunggfreiheit Westf lische
292. en Interaktionen erwerben Individuen Grunderfahrungen die sie im Laufe ihrer lebenszyklischen Weiterentwicklung bzw der Erweiterung des Horizontes ausdifferenzieren und auf neue Objekte bertragen Fr hkindlich werden Erlebnisse zun chst nur in den Arealen der K rperorganisation erlebt erst sp ter kommt es vermittelt zun chst ber die Mutter zu einer Verkn pfung der vorsprachlichen Interaktionsformen mit Sprachfiguren Im Verlauf der Entwicklung bernimmt das Kind sukzessiv bestimmte Aspekte seiner Umwelt als Bedeutungstr ger die ber das interaktionelle Geschehen mit der Mutter und der Familie hinausgehen Wird nun das Repertoire der sinnlich unmittelbaren Symbole aus der Spielwelt des Kindes auf die gesamte Erfahrungswelt des Kindes erweitert so gehen der Wohnraum der Familie der Garten die Stra e das Dorf die Stadt Wald Wiesen H gel etc in das kindliche Erleben ein und erfahren damit zugleich ber vorsprachliche Situationsschemata wie auch ber zu ihrer Kennzeichnung verwandte symbolbesetzte Sprachfiguren eine Bedeutungszuweisung Die Erfahrungser weiterung des Menschen Bauriedl T 1980 S 68 f in J ngst P Meder O 1990 Urbs et regio 54 1990 a a O S 60 79 _ J ngst Peter Meder Oskar 1990 a a O S 60 f 2 J ngst Peter Meder Oskar a a O S 10 831 vgl J ngst P et al 1984 a a O S 11 Sprache wird ber Sprachfiguren die den einzelnen Situationen an
293. en f r die in aller Welt zunehmende Asozialit t verantwortlich zu machen Da die amerikanische Gro stadt weitgehend eine fabrizierte und nicht eine gewachsene Stadt ist k nnen wir erwarten dass sie repr sentativ f r diesen Entwicklungstrend zur Asozialit t einsteht Die ganze Aussichtslosigkeit sp terer Sozialarbeit mit Jugendlichen die in Slums gro geworden sind wird dort sichtbar Es ist ebenso schwer in die Sozialarbeit eine vern nftig zentrale Planung hinein zu bekommen wie in die Stadtplanung Sie existiert einfach nicht Niemand setzt sich hin mit einem Plan und denkt dar ber nach wie die Stadt aussehen sollte wie sie zu verbessern w re Alles w chst wild durcheinander und f hrt ein eigenes Leben Wir m ssen alle f r die schrecklichen Geschw re zahlen die wir mit schaffen helfen Mangel an Freiraum durch beengte Wohn Haus und Stadtverh ltnisse sind zumindest Mitverursacher einer seelischen Problematik die sich sp ter in Form von Aggressivit t u ern kann Der beengte Lebensraum verlangt vom Menschen eine starke Anpassung seiner Triebenergien Sofern diese aber in Freir umen Spiel und Sportfl chen nicht herausgelassen werden k nnen sondern unterdr ckt werden m ssen kann es zu einer impulsartigen Entladung kommen Die Lebenswelt spiegelt deutlich wider welchen Wert die Gesellschaft den Bed rfnissen ihrer Mitglieder beimisst W rden Kinder und Jugendliche Bet tigung eine altersentsprech
294. en sind allgemein so dass nichtverbale Akte wie Zeigen Blicken oder betontes Ver ndern der Stimme n tig sind um ihren Ausdr cken spezifische Denotationen zuzuweisen Alle diese hervorstechenden Z ge unterscheiden sie vom wortlosen Symbolismus der nicht diskursiv und un bersetzbar ist keine Definitionen innerhalb seines eigenen Systems zul sst und das Allgemeine direkt nicht vermitteln kann Die durch die Sprache bertragenen Bedeutungen werden nacheinander verstanden und dann durch den als Diskurs bezeichneten Vorgang zu einem Ganzen zusammengefasst die Bedeutung aller anderen symbolischen Elemente die zusammen ein gr eres artikuliertes Symbol bilden werden nur durch die Bedeutung des Ganzen verstanden durch ihre Beziehungen innerhalb der ganzheitlichen Struktur Dass sie berhaupt als Symbole fungieren liegt daran dass sie alle zu einer simultanen integralen Pr sentation geh ren Wir wollen diese Art von Semantik pr sentatiien Symbolismus nennen um seine Wesensverschiedenheit vom diskursiven Symbolismus d h von der eigentlichen Sprache zu charakterisieren Die Anerkennung des pr sentativen Symbolismus als eines normalen Bedeutungsvehikels von allgemeiner G ltigkeit erweitert unsere Vorstellung von Rationalit t weit ber die traditionellen Grenzen hinaus und wird doch der Logik im strengsten Sinne niemals untreu Wo immer ein Symbol wirkt gibt es Bedeutung andererseits entsprechen verschiedene Erfahrungsty
295. en von Stadt im konomischen Sinn erst da sprechen wo die ortsans ssige Bev lkerung einen konomisch wesentlichen Teil durch ihres Alltagsbedarfes auf dem rtlichen Markt befriedigt und zwar zu einem wesentlichen Teil Erzeugnisse welche die ortsans ssige und die Bev lkerung des n chsten Umlandes f r den Absatz auf dem Markt erzeugt oder sonst erworben hat Allm hlich entstand eine Disparit t zwischen Land und Stadt Gesch ftige Handelsleute vermochten sich durch die erheblichen Gewinne aus dem Fernhandel quasi von den Feudalherren freizukaufen Gewerbliche Produktion mit angeregtem Handel fand die Zustimmung der Feudalherren weil durch diese T tigkeit ihre st ndig steigenden Haushaltsausgaben gedeckt werden konnten An die Handelsleute und Handwerker verliehene Privilegien brachten den Machthabern zun chst h here Einkommen und sicherten die feudalen Macht und Herrschaftsstrukturen kurz bis mittelfristig ab In Etappen verschoben sich die Machtverh ltnisse zugunsten der St dte die zu gesellschaftlichen Zentren der Macht emporstiegen Schlie lich gingen die St dte zur Erhaltung ihrer Machtinteressen auch B ndnisse gegen den territorialen Feudaladel ein da durch den Handel die Ergebnisse gegen ber der Produktion erheblich gesteigert werden konnten Die Umw lzung der Produktivkr fte die Einf hrung der Geldwirtschaft und die Abl sung der traditionellen geschlossenen Lebensformen durch rationale Weltbilder brachten
296. en wir bisher Pers nlichkeitsentwicklungen mit schizoiden Merkmalen nur beim Einzelnen als Folge schwerer Fr hschicksale scheinen heute ganze Generationen ja scheint berhaupt die westliche Menschheit von einem Schizoidisierungsprozess ergriffen zu sein Wir m ssten daraus folgern dass diesem Vorgang hnliche Ursachen zugrunde liegen werden wie wir sie aus der Lebensgeschichte des einzelnen schizoiden Patienten kennen gelernt haben Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 149 f Riemann Fritz Die schizoide Gesellschaft M nchen 1975 S 16 und ebenda S 11 In der Lebensgeschichte dieser Menschen finden wir mit gro er Regelm igkeit den Ausfall oder das Nicht Gegl cktsein einer verl sslichen und tragenden Bindung in ihrer Fr hzeit Entweder fiel eine emotionale Bindung aus durch fr he Trennungen von der Mutter durch Heimaufenthalte oder durch zu langes und zu h ufiges Alleingelassen werden wie es nicht selten der Fall bei M ttern ist die kurz nach der Geburt des Kindes wieder auf Arbeit gehen m ssen Das Kind fand dann kein Echo in seiner Umwelt sie konnte ihm nicht vertraut werden seine Bereitschaft sich auf die Umwelt hin zu beziehen sich ihr reagierend antwortend zuzuwenden griff ins Leere 170 Der Begriff der schizoiden Pers nlichkeiten stammt urspr nglich aus der Psychiatrie er wurde von Ernst Kretschmer in seiner Konstitutionslehre verwendet und hat sich in der Neurosenlehre
297. en zum Verweilen ein oder sto en ihn ab Das was das Individuum an einen Ort durch bestimmte Objekte bindet beinhaltet nicht nur physikalisch materielle sondern auch sinnliche Werte Objekte werden damit zu Symbolen die im Kontext des Betrachters zu interpretieren sind Der symbolische Interaktionismus stellt somit eine Verbindung zwischen dem Individuum und seinen st dtischen oder l ndlichen Lebenswelten her Ein Baum wird als Objekt f r Biologen etwas anderes darstellen als f r Holzf ller Schreiner Stadtbewohner spielende Kinder etc Durch das gegenseitige Anzeigen von Symbolen k nnen in einer Gruppe auch vgl Blumer Herbert 1973 a a O S 81 Dort hat er auch den Begriff des Dinges sehr weit gefasst Unter Dingen wird hier alles gefasst was der Mensch in seiner Welt wahrzunehmen vermag physische Gegenst nde wie B ume oder St hle andere Menschen wie eine Mutter oder ein Verk ufer Kategorien von Menschen wie Freunde oder Feinde Institutionen wie eine Schule oder eine Regierung Leitideale wie individuelle Unabh ngigkeit oder Ehrlichkeit Handlungen anderer Personen wie ihre Befehle oder W nsche und solche Situationen wie sie dem Individuum in seinem t glichen Leben begegnen Wilson Thomas P a a O S 61 Man kann auch differenzieren in physikalische soziale und abstrakte Objekte Blumer Herbert 1973 a a O S 90 58 gemeinsame Objekte die f r die Gruppenmi
298. enda S 35 F r Max Weber war die Stadt des Hochmittelalters aus verschiedenen Gr nden interessant Sie besa die Qualit t eines anstaltm ig vergesellschafteten mit eigenen Organen ausgestatteten Verbandes von B rgern die einem besonderen und gemeinsamen Recht unterstanden und in diesem Sinn Rechtsgenossen waren Die Ausbildung eines rational gesetzten Stadtrechts der Anstaltcharakter und das Ortsgemeindeprinzip blieb nach seinen Erkenntnissen okzidentalen Gesellschaften vorbehalten Nur hier verzeichnete er ein B rgertum im vollen Sinn des Wortes Ebenda vgl dazu G Abramowski Das Geschichtsbild Max Webers Stuttgart 1966 S 115 ff 19 Gesellschaft untersuchte er auch die Ver nderung von Handlungsformen und Verhaltensorientierungen Im Mittelpunkt dieser Interessen standen die Begriffe Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung In sozialen Beziehungsnetzen der Vergemeinschaftung beruht e soziales Handeln auf subjektiv gef hlter affektueller oder traditioneller Zusammengeh rigkeit In sozialen Beziehungsnetzen der Vergesellschaftung beruht e soziales Handeln auf zweck mittel rational motiviertem Interessenausgleich oder auf einer ebenso motivierten Interessenverbindung Soziales Handeln ist dabei f r Weber jenes welches seinem von dem oder den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist Max Webers zentrale Int
299. ende Erscheinung ist Der Heroingenuss wird ganz in diesem Sinn gesucht bis sich dann der eigentliche Mechanismus der S chtigkeit herstellt und es f r den Jugendlichen unerl sslich wird sein Selbstbewusstsein immer wieder durch den illegalen Zugang zum Suchtmittel wie durch dessen Genuss periodisch zu steigern So entsteht schrittweise eine Subkultur jugendlichen Verbrechertums dessen Wurzeln in der pubert ren Unruhe liegen und die unter besseren st dtischen Wohnbedingungen nicht diesen Grad von t dlicher Unzufriedenheit mit der Umgebung ann hme Solange das Kind in einer wenig bev lkerten Welt aufwuchs war Spielraum eine ungefragte Selbstverst ndlichkeit und im n chsten Wald begann das Abenteuer Die zweite Natur der technischen Binnenr ume bringt neue Abenteuer aber auch sehr tief in die Pers nlichkeitsentwicklung eingreifende Versagungen Mitscherlich Alexander 1971 a a O S 79 f Jugendkriminalit t bringt fr h entstandene Defizite zum Ausdruck Aus den gro en Untersuchungen von Sheldon und Eleanor Gl ck geht hervor dass 47 9 der jugendlichen Kriminellen gegen ber 9 einer nicht kriminellen Vergleichsgruppe einen ausgesprochenen Abenteuerdrang hatten Die Suche nach Abenteuern ist aber ein sehr alterstypisches Anzeichen eines nicht erloschenen Neugierverhaltens in der Pubert tsperiode Der Antrieb ist normal erst eine f r ihn verst ndnislose Umwelt zwingt ihn sich in einem asozialen Verhalten zu befriedigen
300. enen u eren Fakten die mir durch meine Sinnesfunktionen vermittelt werden Der franz sische Ausdruck la fonction du r el scheint mir der umfassendste Ausdruck daf r zu sein Die Empfindung sagt mir dass etwas ist sie sagt nicht was es ist und sie sagt auch sonst nichts ber dieses etwas aus sie sagt mir lediglich dass etwas ist Jung C G GW BD 18 I a a O 21 Die Empfindung ist daher in erster Linie Sinnesempfindung das hei t Perception vermittels der Sinnesorgane und des K rpersinnes kin sthetische vasomotorische usw Empfindungen Jung C G GW Bd 6 711 S 456 die Intuition scheint etwas sehr Mysteri ses zu sein und Sie wissen dass die Leute mich f r sehr mystisch halten Hier haben sie also einen Teil meiner Mystik Die Intuition ist eine Funktion mit der man um die Ecken sehen kann das kann man zwar in Wirklichkeit nicht tun aber die Intuition tut es f r einen und man verl sst sich auf sie Jung C G GW Bd 18 25 S 30 Intuition von intueri anschauen ist diejenige psychologische Funktion welche Wahrnehmung auf unbewusstem Wege vermittelt Gegenstand dieser Wahrnehmung kann alles sein u ere und innere Objekte oder deren Zusammenh nge Bei der Intuition pr sentiert sich irgendein Inhalt als fertiges Ganzes ohne dass wir zun chst f hig w ren anzugeben oder herauszufinden auf welche Weise dieser Inhalt zustande gekommen i
301. enselben religi sen Wert wie das Eintauchen in Wasser f r eine Taufe Herder Lexikon der Symbole S 137 Wegen der unermesslichen Vielzahl seiner K rner gilt er als Symbol der Unendlichkeit Ammann Ruth Der Sandkasten als Garten der Seele in Zeitschrift f r Sandspieltherapie Berlin 1995 Nr 4 S 12 Das Eintauchen in die ungeformte Masse des feuchten Sandes bedeutet ein Hineingehen in die uns unbekannte Materie und das langsame Formen dieser Masse aktiviert einen Bewusstwerdungsprozess ber das sch pferische Gestalten Die Alchimisten nannten die ungeformte Masse Massa Confusa die Ausgangsmaterie die in einem langsamen sch pferischen Prozess gewandelt verfeinert und geformt wurde Hand in Hand mit der Gestaltung der u eren konkreten Materie ging ein innerer seelisch geistiger Bewusstwerdungsprozess Die Begegnung mit dem Sand als dem ungeformtesten Material bedeutet ein wirkliches Abenteuer n mlich die Begegnung mit dem Unbekannten dem Unbewussten Nach meiner Erfahrung bringt das Ber hren und das Arbeiten mit dem Sand tiefe Emotionen und K rpergef hle hervor und aktiviert die verschiedensten Reaktionen auf der organischen Ebene was nicht harmlos ist und sorgf ltig beobachtet werden muss Ich meine dass durch das Spiel mit dem Sand die unbewusstesten Schichten der heutigen Menschen n mlich die Emotionalit t die Gef hlswelt und der Bezug zum K rper belebt und bewusst gemacht werden k nnen
302. entarischen Interpretation und der Indexikalit t was ich hier nur der Vollst ndigkeit halber anmerken m chte Garfinkel Harold Common Sense Knowledge of Social Structures The documentary method of Interpretation in Lay and Professional Fact Finding S 689 712 in Scher Jordan M Hrsg Theories of the Mind New York Free Press 1962 und Garfinkel H Studies of the routine Grounds of Everyday Activities Social Problems 11 Winter S 225 250 Diese sind gem der Analytischen Psychologie C G Jungs Denken F hlen Empfinden und Intuieren 38 Wilson Thomas P 1973 a a O S 61 57 Dinge f r sie besitzen Die Bedeutungen solcher Dinge entstehen auch aus der sozialen Interaktion Objekte k nnen f r uns auf unterschiedlichen Ebenen einen Wert besitzen Da die Handlung des Handelnden aus seinen Wahrnehmungen seinen Deutungen und seinen Urteilbildungen heraus entsteht muss die sich aufbauende Handlungssituation durch die Augen des Handelnden gesehen werden m ssen die Objekte dieser Situation wahrgenommen werden wie der Handelnde sie wahrnimmt m ssen die Bedeutungen dieser Objekte so ermittelt werden wie sie sich f r den Handelnden darstellen m ssen die Leitlinien des Handelns nachvollzogen werden wie sie der Handelnde entwickelt Kurz man muss die Rolle des Handelnden bernehmen und die Welt von seinem Standpunkt aus sehen Der symbolische Interaktionismus vertritt die These dass die Welten
303. entstanden sind Es bildet sich etwa ab dem dritten Lebensjahr und beinhaltet Normen des Verhaltens die sich aus dem Ich und seiner Auseinandersetzung mit 77 Die Einzelheiten der Beziehung zwischen Ich und ber Ich werden durchweg aus der Zur ckf hrung auf das Verh ltnis des Kindes zu seinen Eltern verst ndlich Im Elterneinfluss wirkt nat rlich nicht nur das pers nliche Wesen der Eltern sondern auch der durch sie fortgepflanzte Einfluss von Familien Rassen und Volkstradition sowie die von ihnen vertretenen Anforderungen des jeweiligen sozialen Milieus Ebenso nimmt das ber Ich im Laufe der individuellen Entwicklung Beitr ge von Seiten sp terer Fortsetzer und Ersatzpersonen der Eltern auf wie Erzieher ffentlicher Vorbilder in der Gesellschaft verehrter Ideale Man sieht dass Es und ber Ich bei all ihrer fundamentalen Verschiedenheit die bereinstimmung zeigen dass sie die Einfl sse der Vergangenheit repr sentieren das Es den der ererbten das ber Ich im wesentlichen den der von anderen bernommenen w hrend das Ich haupts chlich durch das selbst Erlebte also Akzidentelle und Aktuelle bestimmt wird Das ber Ich entlastet als Zensor das Ich hinsichtlich der Triebkontrolle Es und ist damit auch beteiligt an der Sublimierung von Trieben Triebenergien und spontane Aggressionen werden unterdr ckt und in gesellschaftlich anerkannte oder akzeptierte Aktivit ten umgewandelt Die Sublimierungsfunktion bewirk
304. enzer Alfred Lorenzer f hrt zur Analyse von Interaktionen den Begriff der Szene ein Hiermit beschreibt er aktuelle und lebensgeschichtlich vergangene Interaktionen die in aktuellen Szenen reaktiviert werden Dabei leitet er den Begriff aus der prim ren Interaktion zwischen 67 Lorenzer A 1984 Das Konzil der Buchhalter Die Zerst rung der Sinnlichkeit Eine Religionskritik Frankfurt 1984 S 32 68 J ngst Peter 1995 a a O S 11 ebenda S 12 5 J ngst Peter 1995 a a O S 12 zit nach Lorenzer A 1984 a a O S 162 7 So hat die Mauer in unserer heutigen Zeit andere Konnotationen als die Stadtmauer im Mittelalter 102 Mutter und Kind ab die die Basis f r die subjektiven Erlebnisstrukturen eines Menschen darstelle Diese Erinnerungsspuren an bestimmte Interaktionsformen im Individuum gerinnen zu inneren Matrizen auf denen die komplexen situativen Szenarien gleichsam eingeschrieben sind f r alle Zeiten Sie wirken als Modell f r zuk nftige Handlungsentw rfe f r k nftige Interaktionen und sind als solche u erst virulent solange sie im Unbewussten verbleiben d h solange sie nicht erinnert und damit sprachlich verf gbar werden Die Szene ein in Wirklichkeit oder in der Phantasie inszeniertes Geschehen in dem sich Interaktionsformen und Beziehungen aktualisieren hat immer einen Ort Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen emotionalen Besetzungen und Symbol
305. eoretischer ideologischer theologischer und politischer Theorien Bewegungen und Zeitstr mungen auf dem Weg in die Moderne darstellt Sie wird erkl rbar durch die rationale Grundhaltung und Lebensf hrung der proto b rgerlichen Gesellschaft die der verstehende Soziologe Max Weber in Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus beschreibt Bei der Analyse der historischen Entwicklungslinie auf dem Weg in die Moderne und Postmoderne werde ich mich auch auf die Arbeiten von Wolfgang Welsch beziehen der den Wandlungsprozess in philosophischer Tradition beschrieben hat Zu Beginn dieses Kapitels untersuche ich in einem kurzen historischen Abriss die Entwicklung der Stadt Aufgrund der Komplexit t des Gegenstandes und der Verschiedenartigkeit st dtischer Entwicklungen kann aber eine solche Darstellung immer nur einen Ausschnitt mit sehr fragmentarischem Charakter abbilden In meinen Ausf hrungen m chte ich mich im Wesentlichen auf die Ausarbeitungen des Stadtsoziologen und Architekten Klaus M Schmals beziehen der u a in seiner Arbeit Soziologie der Stadt ein gesellschaftskritisches Bild der Stadt aus soziologisch epochaltypisch historischer Perspektive entfaltet hat Schmals Klaus M Soziologie der Stadt In Schmals Klaus M Hrsg Stadt und Gesellschaft Ein Arbeits und Grundlagenwerk Reihe Stadt und Regionalsoziologie Band 1 2 Edition Academic M nchen 1983 10 2 2 Gesellschaftliche
306. er Entwicklung von F higkeiten die notwendig sind f r die Aneignung von Umwelt Die Entwicklung wird f r sie jedoch dadurch weiter erschwert dass wesentliche Teile der Handlungsmuster und strategien die in der familialen Sozialisation gelernt und internalisiert werden der Aneignung von Umwelt relativ enge Grenzen setzen Soziale Benachteiligung dr ckt sich auch in mangelhafter Handlungskompetenz aus Hierzu werde ich im Kapitel 8 noch ein Beispiel geben Der Begriff der Handlungskompetenz wurde von R Bohnsack entwickelt und meint die F higkeit auf der Grundlage der Beherrschung der Basisregeln d h der Grundstruktur von Interaktion situative soziale Erfahrungen zu abstrahieren und zu generalisieren Es geht um die F higkeit strukturelle hnlichkeiten unterschiedlichster sozialer Situationen zu erkennen und aufgrund dieser Erkenntnis Definitionen und Verhaltensweisen in einer angemessenen richtigen Weise miteinander zu verkn pfen und gewisserma en zu transferieren Der generalisierte Andere lie e sich durchaus als sozialisatorische Instanz f r die Entwicklung von Handlungskompetenz bezeichnen In Interaktionen wird mangelhafte Handlungskompetenz durch Schwierigkeiten bei der Rollen bernahme offenbar Intentionen Erwartungen und die Symbolik des Gespr chspartners werden nicht gen gend erkannt und somit auch nicht in das eigene Interaktionsverhalten eingebaut Der vermeintlich
307. er Erwachsene und Kinder auf ungl ckliche Weise dann haben die bleibenden Folgen die Kinder zu tragen Er bezeichnete damit 1776 eine Nervenkrankheit ohne anatomisch pathologischen Befund Viebahn Ilsabe von Seelische Entwicklung und ihre St rungen Ein psychoanalytischer Grundlehrgang G ttingen 1992 S 85 ebenda S 85 88 Der Ausdruck psychogene Reaktion ist also der umfassendere Begriff Eine psychogene Reaktion kann Krankheitswert haben oder auch nicht Es kann dabei bereits eine fr her entstandene 45 46 47 48 165 der Reaktion der Psyche auf einen Tatbestand weiter gefasst Nicht jede psychische Reaktion ist ein Ausdruck einer neurotischen Fehlentwicklung mit Krankheitswert sondern es kann durchaus sein dass eine Belastungssituation so stark ist dass es vor bergehend zu bestimmten psychischen Reaktionen kommt Diese lassen aber nicht unbedingt immer auf eine neurotische Fehlentwicklung schlie en Die Erscheinungen einer Neurose psychogenen Erkrankung oder sonstigen psychogenen Reaktion d rfen nicht nur als Anzeichen einer St rung sondern sie sollten auch als ein Selbstheilungsversuch verstanden werden als Versuch des Individuums das psychische oder psychosomatische Gleichgewicht zu halten bzw es wiederherzustellen Daher kann man sie auch als Versuch der Pers nlichkeit zur Kompromissbildung und Anpassung an die Umwelt bezeichnen S Hoffmann und G Hochapfel definieren Neurosen klassisch
308. er Manifestierung des Selbst im Kind bezeichnet Maria Schlingschr der als die eigentliche Geburt Von da an beginnt die Ich Selbst Achse die Beziehung des Ich zum Selbst als ein Grundph nomen der Psyche sichtbar zu werden Dieser Prozess zeigt sich in einer beginnenden Ich Du Subjekt Objekt Trennung ebenso wie in einer beginnenden Beziehung zum Du als auch zur Welt als einem Gegen ber Das Hin berwandern des bis 119 120 121 221 3 Anpassung an das Kollektiv Das Ich zeichnet sich also zun chst in Bildern ab in denen Tiere und Vegetation vorherrschen Die n chste Stufe bringt die vor allem in der Pubert t immer wieder auftretenden Kampfhandlungen Das Kind ist nun schon so weit gest rkt dass es den Kampf mit u eren Einfl ssen auf sich nehmen und sich mit ihnen auseinandersetzen kann Schlie lich wird es in der Umwelt als Person aufgenommen und eingegliedert Im Modell der Analytischen Psychologie ist die Manifestierung des Selbst als Basis f r das Ich besonders bedeutsam Dora M Kalff bezeichnete die Manifestation des Selbst als den wichtigsten Augenblick in der Entwicklung der Pers nlichkeit Bei der psychotherapeutischen Arbeit hat es sich erwiesen dass das Ich sich nur aufgrund einer gelungenen Manifestierung des Selbst sei es als Traumsymbol oder als Darstellung im Sandkasten gesund entwickeln kann Eine solche Manifestierung des Selbst scheint mir Gew hr f r die Entfaltung und Kon
309. er als Kind die Sprache dieses Territoriums Diese Umwelt muss dar ber hinaus f r ihn Aufforderungscharakter haben Sie muss sein Neugierverhalten herausfordern Das Neugierverhalten teilt der Mensch mit allen h heren Lebewesen vgl Meyer H Zitiert nach Konrads Programme und Manifeste zur Architektur des 20 Jahrhunderts S 110 Konsequente Funktionalisten forderten im Gegensatz hierzu dass Architektur vielmehr ganz affektfrei sein soll 122 123 124 125 186 Die Gewichtigkeit der Umwelterfahrung f r den Aufbau der psychischen Strukturen wird noch dadurch vermehrt dass es dabei um Eindr cke geht denen sich niemand entziehen kann und die in einer st ndigen Eindruckskette ber die Sinnesorgane einwirken Damit wird die Annahme Stadtbau k nne in Neutralit t ausweichen unhaltbar St dtebau ist gerade auch dort wo er sich auf Leergeh use beschr nken will gestaltaktiv Eine Stra e mit einer langen stereotypen Reihung gleichartiger H user ist keineswegs eine gestaltneutrale Stra e sie ist viel mehr f r das Erleben hochwirksam durch ihre erm dende Monotonie die als kalt anonym abweisend und verwirrend ortlos empfunden und abgelehnt wird Hieraus l sst sich ableiten dass die Stadt sich nicht v llig entsymbolisierte sondern dass traditionelle Symbole sich ver ndern zu kalten anonymen Objekten die aufgrund ihres abweisenden Charakters Gemeinschaft kaum mehr herzustellen verm gen
310. er nach Schutzhaltungen hinter denen er sich gegen sie abschirmen kann Das Vermeiden jeder vertrauten N he aus Angst vor dem Du vor sich ffnender Hingabe l sst den schizoiden Menschen mehr und mehr einsam werden Der Traum eines schizoiden Menschen verdeutlicht die Problematik symbolhaft Eine Festung aus Zementmauern mit wenigen kleinen Guckl chern in einer riesigen Sandw ste die Festung ist schwer bewaffnet und mit Lebensmitteln f r Jahre ausgestattet Ich bewohne sie allein Das Bed rfnis nach Abschirmung Abgrenzung und Autarkie l sst sich m E kaum besser beschreiben Die Pr gungen die zu einer schizoiden Pers nlichkeitsentwicklung f hren k nnen finden bereits im Stillalter statt Defizite oder das Nicht gegl ckt Sein einer tragenden und zuverl ssigen Urbindung in der fr hsten kindlichen Entwicklungszeit Die erste Umweltsituation sollte dem Kind u a emotionale W rme Zuwendung ein ihm angemessenes Ma an Reizen und Ruhe sowie die Stabilit t des Lebensraumes bieten damit sich eine vertrauensvoll aufgeschlossene Pers nlichkeit entwickeln kann Die schizoidisierende Kindheit wird aber als Mangel an N he und Geborgenheit oder aber als eine Zeit der bertriebenen distanzlosen N he erlebt Vernachl ssigung Ungeliebt und Unerw nschtsein k nnen ebenso Ausl ser sein wie berschwemmende Reizangebote ein Zuviel an Wechsel der Umgebung und an Sinneseindr cken die nicht verarbeitet werden k nnen
311. eressen kreisen um die innere Wahlverwandtschaft von normativen und materialen Strukturen der Gesellschaft um die religi se Entzauberung der Welt oder um die Rationalisierung der Lebensf hrung Vor diesem Hintergrund ist f r ihn die einmalige Entwicklung des modernen Kapitalismus und dabei wiederum Aufstieg und Fall der st dtischen Lebensformen zu erkl ren In Max Webers religionssoziologischer Ausarbeitung Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus stellt die protestantische Ethik eine ethisch religi se Grundlage eines rationalen Wertesystems dar welches entscheidende gesellschaftliche Einfl sse hatte die bis in die heutige Zeit sp rbar sind Mit dieser in der Zeit von 1904 bis 1906 verfassten und 1920 also kurz vor seinem Tod berarbeiteten Schrift erkl rt er vor dem Hintergrund einer asketisch calvinistischen Lebensf hrung die Entstehung Herausbildung und Entwicklung des Kapitalismus Er konstruierte ein Modell das die Entstehung der Rationalit t und deren pathogene Auswirkungen auf die Menschen nachvollziehbar macht Und eben diese von zweckrationalem St dtebau ausgehenden psychogenen Reaktionen stellen einen Untersuchungsschwerpunkt in meiner Arbeit dar Wie f hrt die protestantische Ethik zum Geist des Kapitalismus Was kann unter dem Geist des Kapitalismus verstanden werden Max Weber veranschaulicht die beengende Grundhaltung und Lebenseinstellung der protestantischen E
312. erhilft zur Anpassung an die u ere Wirklichkeit da am Anfang der Entwicklung des Bewusstseins die Triebbeherrschung steht Aber Anpassung birgt ebenso wie die Kontrolle nat rlichen und triebhaften Verhaltens die Gefahr in sich dass das Bewusstsein einseitig wird dominiert und den Kontakt zu den dunkleren und irrationalen Anteilen verliert Wenn die Kontakte zu den dunkleren unbewussten Anteilen verloren gehen reagiert die Psyche mit Kompensation um das gesunde Gleichgewicht wieder herzustellen Der westliche Mensch neigt zu einer berbetonung des Ich Bewusstseins Eine einseitige Betrachtungsweise kann zur Kompensation oder Regression des Bewusstseins in das Unbewusste f hren C G Jung verwendet als psychisches Grundgesetz in Anlehnung an Heraklit den Begriff der Enantiodromie das Entgegenlaufen das Hervortreten des unbewussten Gegensatzes bez glich der vom Bewusstsein eingenommenen oder ausgedr ckten Positionen Wenn eine extreme einseitige Tendenz das bewusste Leben beherrscht wird nach einiger Zeit in der Psyche eine gleich starke Gegenposition aufgebaut Diese behindert zun chst die bewusste Leistung und durchbricht dann die Gehemmtheiten und die bewusste Kontrolle des Ich Die fatalen Auswirkungen hatte J rg Rasche f r die deutsche Vergangenheit mit Bezug auf M Lowenfeld C G Jung und S Freud beschrieben siehe Fn 15 Das Ich ist die Instanz durch die all unsere inneren und u eren Erfa
313. eriellen Sicherung und ggf im Ausbau der Familienwohnung Zum Zeitpunkt des Interviews im Jahr 1988 ist Herr Dahl 32 Jahre alt Er ist in Moabit Tiergarten aufgewachsen und hat bis dato immer in dem Bezirk gewohnt Er kennt viele Ecken im Gebiet was erstaunlicherweise nicht zu einer emotionalen Bindung an den Ort gef hrt hat Dass Herr Dahl bisher im Bezirk wohnen blieb ist f r ihn Zufall Er zeigt weder ein Kiezbewusstsein noch hat er einen gro en Freundes oder Bekanntenkreis in dem Bezirk Im Gegenteil Die r umliche Distanz zu alten Freunden und deren Lebenszusammenh ngen sei ihm manchmal ganz recht was nach meiner Erfahrung auf Breckner Roswitha Ich m chte einfach nur meine Ruhe aber wenn s nicht mehr zu machen geht dann k mpfe ich auch Eine Fallanalyse zum Zusammenhang von Sanierungsverlauf und Lebensgeschichte In Jahrbuch Stadterneuerung 1997 S 76 Matthes Joachim Wohnverhalten Familienzyklus und Lebenslauf In Kohli M Hrsg Soziologie des Lebenslaufes Darmstadt Neuwied 1978 S 163 f Zit bei Breckner R a a O S 76 87 262 Kontaktschwierigkeiten hinweisen k nnte die nach Fritz Riemann schizoiden Pers nlichkeitsstrukturen zuzuordnen w ren Es gibt f r Herrn Dahl auch keine markanten Orte oder Treffpunkte aber Bereiche die in der Kindheit als dunkle Ecken als Angstr ume erfahren wurden Aber auch gerade hinten das war eigentlich irgend wo ne
314. ers Charta von Athen 38 2 6 Individualisierungstendenzen in der Risikogesellschaft 41 2 7 Zusammenfassung 45 3 Der symbolische Interaktionismus Ein gesellschaftstheoretisches Interpretationsmodell zur Verbindung von Individuum st dtischer Lebenswelt und Gesellschaft 3 1 Einleitung 47 3 2 Einf hrung in die Hermeneutik 48 3 3 Das Modell des Symbolischen Interaktionismus 50 3 3 1 Das normative Paradigma 51 3 3 2 Das interpretative Programm 53 3 3 3 Rollentheorien und Rollen bernahme 56 3 3 4 Methodologische Aspekte der Analyse symbolischer Interaktionen 60 3 3 5 Rollen bernahme und Perspektivenwechsel bei Piaget 62 3 4 Sozialisation der Grundstein zur symbolischen Interaktion 64 3 5 Sprache Interaktion und Symbolbildung 69 3 6 G H Meads Theoriekonzept des Generalisierten Anderen 72 3 7 Schichtenspezifische Sozialisation 79 3 8 Zusammenfassung 83 4 Das Symbol und seine Bedeutung in st dtischen Interaktionsprozessen 4 1 Einleitung 85 4 2 Etymologie Definitionen 85 4 3 Das Symbol in der Analytischen Psychologie C G Jungs 88 4 4 Das Symbol in r umlichen Prozessen 93 4 4 1 Was ist Raum 93 4 4 2 Raumplanung als symbolisches Handlungsfeld der Kosmogonie 95 4 5 4 6 5 1 5 2 5 3 5 3 1 5 3 2 5 3 3 5 3 4 5 4 5 4 1 5 4 2 5 4 3 5 5 5 6 5 6 1 5 6 2 5 7 5 7 1 5 7 2 5 7 3 5 7 4 5 8 6 1 6 2 6 3 6 3 1 6 3 2 6 3 3 6 3 4 6 3 5 6 3 6 6 4 6 4 1 6 4
315. ers nlichen Bezug besitzen Um die Gedankenwelt nicht zu beeinflussen oder zu st ren verzichtet die Methode bewusst auf jegliche Deutung eines Bildes M Lowenfeld sprach von einer h chst unerwarteten Entdeckung als sie das Primary system erforschte eine innerpsychische Struktur ein inneres Netzwerk in dem sich Empfindungen des Individuums verfangen k nnen die Innenwelt des Kindes hat eine Struktur Diese Struktur ist insofern eigenartig als ihre Verkn pfungen durch Faktoren geschehen die obwohl sie generellen Linien folgen dem Kinde pers nlich eigent mlich sind und deren Entwirrung ein sehr sorgf ltiges und ins Einzelne gehendes Studium verlangt Die Empfindungen und Triebe des Kindes verfangen sich in diesem inneren Netzwerk Psychosomatische Zust nde Phobien ngste und Phantasien bewusste wie unbewusste erweisen sich oft als Projektionen von Gebilden dieser inneren Struktur sei es in den K rper hinein oder auf die u ere Welt Sie k nnen nur Lowenfeld Margaret The World Technique George Allen and Unwin London 1979 in Mitchell Rie Rogers Friedman S Harriet Konzepte und Anwendungen des Sandspiels M nchen Basel 1997 S 32 In weniger als 3 Monaten nachdem ein metallener Sandkasten auf einem Tisch und ein Regal mit vielen Figuren zu der Ausstattung des Spielzimmers dazu gekommen waren hatte sich spontan eine neue Methode entwickelt die aber von den Kindern selbst kreiert worden war
316. erst wenn ihr Anpassungswert durch eine deutlich ver nderte Umwelt und die besonderen Anforderungen der ausl senden Belastungssituation verloren geht Dekompensation Die Neurosenstruktur ist mit anderen Worten der emotionale und Disposition vorliegen oder auch nicht Neurose ist dabei ein spezieller Fall n mlich der in welchem eine fr her entstandene Disposition anzunehmen ist Eine Neurose ist auf jeden Fall eine psychogene Erkrankung Der Begriff der psychogenen Erkrankung wird jedoch manchmal etwas weiter ausgedehnt wobei nicht unbedingt die fr her entstandene Dispositon vorausgesetzt wird Dem Fall in dem man von psychogener Erkrankung spricht wird aber jedenfalls praktisch Krankheitswert beigemessen Hoffmann 1986 in Hoffmann Sven O Hochapfel G Neurosenlehre psychotherapeutische und psychosomatische Medizin 5 Auflage Stuttgart New York 1995 S 9 Die in dieser Arbeit nicht zu diskutierende Lerntheorie betont die genetische Bedeutung von Konditionierungen in der Folge verfehlter zu starker oder zu schwacher Lernvorg nge Das Kleinstkind hat aufgrund seines Lebensalters und seiner geringeren Ich Entwicklung und Ich St rke nat rlich nur wenige Abwehrmechanismen zur Verf gung 49 50 166 gedankliche Hintergrund vor dem die aktuelle St rung als Reaktion auf die aktuelle Belastung tiefenpsychologisch berhaupt erst verst ndlich wird Konflikt und Defizitmodell Neurosen sind u erungen psych
317. ert werden Alles was symbolisiert werden kann ist in Interaktionen auch mitteilbar vorausgesetzt die Partner sprechen die gleiche Sprache d h sie verf gen ber das gleiche sprachliche Symbolsystem Nur was mitteilbar ist kann auch Realit tscharakter gewinnen Realit t ist keine freischwebende Eigenschaft sondern sie wird immer wieder neu in den Aktionen zwischen Menschen hergestellt Dies f hrt dazu dass wir ber Interaktionen permanent neue Situationen mit alten Realit ten abgleichen sich Wissen vom Standpunkt des Bekannten um neue Komponenten erweitert Indem wir die Realit t in der Begegnung mit Personen teilen d h wenn unser Gespr chspartner uns seine Realit t zu vermitteln versucht wird es eine gemeinsame intersubjektive Realit t Sprache als verbindende Symbolwelt erweitert die objektgebundene Interaktion zur symbolisch diskursiven Interaktion Sie entlastet von der Erfordernis einer physischen Pr senz von Objekten sie entlastet uns aber nicht von der Notwendigkeit der Interpretation So bedeutet Sprache nicht nur Entlastung sondern auch einen potentiellen Zuwachs an Belastung durch die Gefahr von Fehldeutung der Sinngehalte Dadurch dass Dinge nicht mehr nur physisch begreifbar sind sondern auch abstrakt ber sie diskutiert wird steigt das Risiko der Missverst ndnisse und Fehlerquellen Mit st rkerer Differenzierungsm glichkeit diversifizieren Bedeutungen Wahrnehmung und die
318. ertreter der postmodernen Architektur sind u a zu nennen H Hollein Isozaki Arata C W Moore Rossi R Stern J Stirling Venturi und O M Ungers 106 107 37 2 5 Le Corbusiers Charta von Athen Die Charta von Athen kann als das pr gendste st dtebauliche Leitbild des letzten Jahrhunderts angesehen werden Es entstand vor dem Hintergrund des Fordismus und brachte mit Entfremdung Isolierung oder Unwrirtlichkeit in vielfacher Hinsicht auch inhumane st dtische Lebenswelten hervor und kann so als ein plausibles Beispiel f r das unvollendete st dtebauliche Projekt der Moderne benutzt werden Fordismus verweist auf den us amerikanischen Automobilhersteller Ford dessen Produktionsmethoden als pars pro toto f r Massenproduktion Massenkonsumtion und die Entfaltung eines keynesianischen Wohlfahrtsstaates stehen Mit Fordismus wird auch ein sozialer Wandel ein Transformationsprozess der kapitalistischen Gesellschaft kapitalistisches Rationalisierungsstreben und Effektivit tssteigerungsbem hen assoziiert Er fu t auf protestantisch calvinistischen Lebensgrunds tzen und gelangt in der Meta Erz hlung der fordistischen Stadt dem Stadtbild der Moderne und in der Charta von Athen zum Ausdruck Mit der Gr ndungserkl rung des CIAM Congres Internationaux d Architecture Moderne beabsichtigen die Initiatoren 1928 eine Zusammenfassung der theoretischen Positionen von moderner Architektur und St dtebau die 193
319. es Interaktionsmuster l sst das Kind in eine Beziehungsfalle laufen und h lt es dort gefangen weil es nicht mehr wei was die Mutter nun wirklich meint K rpersprachliche und verbale Symbole sollten zu einer eindeutigen Interaktionsaussage f hren damit der Partner die Signale unzweifelhaft versteht 79 Abels H Stenger H a a O S 108 3 ebenda S 109 ebenda 72 sind Menschen zu denen das Individuum eine so bedeutungsvolle oder enge Beziehung hat dass sie auf sein Verhalten oder Handeln einen Einfluss haben Die Internalisierung der Perspektiven signifikanter Anderer die sich das Kind aus der Rollen bernahme erschlossen hat bedeutet f r das Kind einen beachtlichen Reifungsprozess Das Kind kann sich als Folge der Verinnerlichung des Standpunktes Sanktionen der Mutter f r nicht korrektes Verhalten vorstellen Schimpfen ist nicht mehr unbedingt erforderlich stattdessen k nnen sich beim Kind selber Schuldgef hle entwickeln Dieser Prozess wird aus Sicht der Psychoanalyse als erster Schritt zur Bildung des ber Ichs bezeichnet Er ist gekennzeichnet durch die Integration der elterlichen Autorit t in das Denken des Kindes Wertma st be Normen und Verhaltensmuster werden durch die Internalisierung der erziehenden Au enwelt in die Innenwelt bernommen und werden so zum Bestandteil der Pers nlichkeit Diese Internalisierungen verbleiben weitgehend oder lange Zeit unbewusst und werden f r das Individuum zu einer
320. es sp rt dass es in all seiner Not aber auch in seinem Gl ck nicht allein ist f hlt es sich in seinen Au erungen frei und doch gesch tzt Ein solches Vertrauensverh ltnis ist darum so wichtig weil es unter Umst nden die Situation der ersten Phase diejenige der Mutter Kind Einheit wiederherstellen kann Damit wird eine psychische Situation des In sich Ruhens geschaffen die gleichzeitig alle Kr fte zur Pers nlichkeitsentwicklung sowohl intellektuelle als auch geistige im Keim enth lt Es ist Aufgabe des Therapeuten diese Kr fte zu erkennen und sie wie der H ter eines kostbaren Gutes in ihrer Entwicklung zu besch tzen Als H ter bedeutet er f r das Kind den Raum die Freiheit und zugleich die Grenzen Eine individuell bemessene Begrenzung ist deshalb bedeutsam weil eine Verwandlung der Energien nicht im Uferlosen sondern nur innerhalb der Grenzen des Einzelnen erfolgreich vor sich gehen kann Kalff Dora M Sandspiel a a O S 10 Kalff Dora M zit bei Mitchell Rie Rogers Friedman S Harriet Konzept und Anwendung des Sandspieles a a O S 100 Der Zustand von Freiheit den der Therapeut anstreben sollte ist eine Freiheit die durch seine blo e Gegenwart also nonverbal kommuniziert wird In einer solchen Situation kann der Patient langsam die verwandelnde Kraft der Freiheit in sich selbst entdecken 116 Rasche J rg a a O S 130 17 ebenda 115 220 damit inferioren F hlfunktion
321. esellschaftlicher Natur seien und er konstatiert dass Zeichensysteme und Sprache nicht ausreichen um alle Konstellationen darzustellen die ein semiotisches System abbilden k nnen m sste Daher fordert er die Erweiterung der Semiotik durch bildhafte Symbole Sprachsymbole seien als gemeinsames Medium zu abstrakt um damit alle subjektiven Erfahrungen und individuellen M glichkeiten vollst ndig und differenziert zum Ausdruck bringen zu k nnen Deshalb konkretisiert das Individuum sogar beim Sprechen den Sinn der Worte die es verwendet mit Hilfe eines Systems individueller Bilder Seine Thesen verdeutlicht er mit Hilfe eines Experimentes Eine Anzahl von Psychologiestudenten von denen mehrere den symbolischen Charakter eines Bildes anzweifelten wurden gebeten jeder f r sich die Folge der ganzen Zahlen darzustellen Das Ergebnis war durch die Verschiedenartigkeit des bildhaften Ausdrucks beeindruckend Eine Reihe vertikaler St be von gleicher oder zunehmender H he aufeinandergestapelte Scheiben aufeinanderfolgende Punkte regelm ige Treppen mit Abs tzen f r die Zehner etc Das bedeutet dass jede Person selbst abstrakte Begriffe die allen Individuen allgemein bekannt und in einem vereinheitlichten Vokabular definiert sind unterschiedlich verinnerlicht und infolgedessen anders darstellt Um wieviel mehr muss dies f r Begriffe Worte und Sachverhalte gelten die keiner Normung in dem Sinne unterliegen Die besondere ber d
322. eser Form der Lehre ist die Pr destination praktisch universell d h allen Menschen ist die Erl sung versprochen Der Theologe Augustinus 354 430 entwickelte in der geistigen Auseinandersetzung mit den philosophischen und religi sen Str mungen seiner Zeit seine Lehren von der Erbs nde der g ttlichen Gnade der g ttlichen Souver nit t und der Pr destination die sowohl die katholische Theologie wie auch die Reformation beeinflusste vgl Weber Max 2000 a a O S 332 Er Gott Anm d Verf wird zu einem harten majest tischen K nig Sie die Pr destinationsgnade Anm d Verf selbst teilt mit dem Verh ngnisglauben die Konsequenz zu Vornehmheit und H rte zu erziehen obwohl oder vielmehr gerade weil diesem Gott gegen ber die v llige Entwertung aller eigenen Kraft des Einzelnen die Voraussetzung der Errettung allein aus freier Gnade ist 43 44 45 46 23 F r Calvin war das kein Problem Er f hlte sich als R stzeug und war seines Gnadenstandes sicher Demgem ss hat er auf die Frage wodurch der Einzelne seiner eigenen Erw hlung gewiss werden k nne im Grunde genommen nur die Antwort dass wir uns an der Kenntnis des Beschlusses Gottes und an dem durch den wahren Glauben bewirkten beharrlichen Zutrauen auf Christus gen gen lassen sollen Die Erw hlten unterscheiden sich in diesem Leben u erlich in nichts von den Verworfenen Es wird einerseits schlechthin zur Pflicht gemach
323. ess an die Rahmenbedingungen der Gesellschaft und seiner Lebenswelt Individuen sind nur vor dem Hintergrund ihrer gesellschaftliichen Existenz und ihrer Sozialisation verstehbar sie sind aber nicht einseitig Betroffener dieses Strukturwandels sondern sie gestalten es als Teil des Kollektivs mit Individuum und Gesellschaft k nnen daher als unterschiedliche Betrachtungsstandpunkte menschlichen Zusammenlebens verstanden werden In diesem zentralen Kapitel m chte ich die Vernetzung von Individuum und Gesellschaft n her analysieren Dabei bezeichnet Sozialisation die fr he Erfahrung des Menschen mit Gesellschaft welche ber Kommunikation und Interaktion anvermittelt wird Hierzu berufe ich mich auf ein soziologisches Modell das e die Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft differenziert abbildet und beschreibt e die zwischenmenschliche Interaktion bzw die Interaktion zwischen Menschen und Objekten als interpretationsbed rftig erkennt e Symbole als vermittelnde Elemente bewertet e Beziehungen zwischen Individuen und ihren Lebenswelten erkl rbar macht und e durch einen interpretatorsch hermeneutischen Ansatz eine Verkn pfung zu psychoanalytischen Verfahren erm glicht Ich w hle das von George Herbert Mead begr ndete gesellschaftstheoretische Modell des Symbolischen Interaktionismus da es den o g Anforderungen gerecht wird und das soziologische mit dem psychoanalytischen Paradigma verbindet
324. estaltqualit t der Obersummativit t das hei t die ber die quantitative Zusammensetzung der in ihr umschlossenen Teile hinausgehende qualitativ neue Einheit charakterisiert Die Gestaltpsychologie ist eine von M Wertheimer begr ndete psychologische Richtung die den Begriff der Gestalt in der Psychologie zum allgemeinen Prinzip erhob und im Bereich der Wahrnehmung sp ter auch in der Pers nlichkeits und Sozialpsychologie anwandte Der Psychoanalytiker Fritz Perls Frederick S Pearls entwickelte hieraus eine ganzheitliche Psychotherapie die auf die Wiederherstellung der gest rten Selbstregulierung physiologischer und psychologischer Vorg nge zielt Zi Husserl Edmund Ideen a a O S 71 38 Gestaltpsychologische Experimente haben gezeigt dass der Sinneseindruck einer Gestalt z B nicht davon abh ngt dass einzelne Elemente wahrgenommen werden Sowohl aus einer Figur vier roter Linien als auch aus einer Figur vier schwarzer Punkte kann sich eine quadratische Gestalt bilden Zur Erkl rung f r das Zustandekommen von Gestalt aus bestimmten Elementen kennen die Gestaltgesetze eine Reihe von Gestaltfaktoren z B N he hnlichkeit Stabilit t gute Form In der Gestaltpsychologie wird der Begriff Gestalt auch auf Handlungen Ged chtnisinhalte und Denkvorg nge angewandt Die um 1912 entwickelten Ans tze waren zun chst als eine Protestbewegung gegen eine zergliedernde Elementenpsychologie und die Assoziationsps
325. et man die Berechtigung ab von der Existenz unbewusster psychischer Inhalte zu sprechen Verm ge der Erfahrung wissen wir zun chst dass bewusste Inhalte durch Verlust ihres energetischen Wertes unbewusst werden k nnen Dies ist der normale Vorgang des Vergessens Dass diese Inhalte unter der Bewusstseinsschwelle nicht einfach verloren gehen wissen wir durch die Erfahrung dass sie gelegentlich nach Jahrzehnten aus der Versenkung auftauchen k nnen unter geeigneten Umst nden zum Beispiel im Traum in der Hypnose als Kryptomnesie verborgene Erinnerung Jung C G GW a a O Bd 1 180 S 110 Psychische Vorg nge bei denen eine automatisch schaffende Kraft verlorene Ged chtnisspuren in gr eren Fragmenten von photographischer Treue wiedererscheinen l sst Jung C G GW a a O Bd 1 185 oder durch Auffrischung von Assoziationen mit dem vergessenen Inhalt Des ferneren belehrt uns die Erfahrung dass bewusste Inhalte ohne allzu erhebliche Werteinbu e durch intentionelles Vergessen was FREUD als Verdr ngung eines peinlichen Inhaltes bezeichnet unter die Bewusstseinsschwelle geraten k nnen Jung C G GW a a O Bd 6 837 ff S 517 f Jung C G GW a a O Bd 6 837 S 517 Jacobi Jolande a a O S 42 Jung C G GW a a O Bd 6 842 S 519 206 Unbewusste Das Unbewusste ist lter als das Bewusstsein Es ist das urspr nglich Gegebene aus dem sich das Bewuss
326. eumann Erich Die gro e Mutter Eine Ph nomenologie der weiblichen Gestaltungen des Unbewussten 11 Auflage Walter Verlag Z rich und D sseldorf 1997 Neumann Erich Kunst und sch pferisches Unbewusstes Z rich 1980 S 30 71 Rasche J rg a a O S 92 70 209 wir das Gegenteil vom obigen Zustand und die Versuchspersonen sind au erstande zu reagieren weil im Bewusstsein ein Vakuum entsteht in solchem Falle verhindert der Komplex die Reaktion indem er einfach nicht im Bewusstsein auftaucht Auf diese Weise dr ngt der zugrunde liegende Vorstellungskomplex manchmal zu viel ins Bewusstsein und dann wieder zu wenig indem er in beiden F llen den gleichf rmigen Fluss der psychischen Funktionen unterbricht Er wirkt wie ein Friedensst rer in der psychischen Hierarchie Die Unbeeinflussbarkeit der Reaktionszeit hat C G Jung dazu veranlasst den Komplexen ein hohes Ma an unkontrolliervbarer Autonomie zuzuschreiben welche er mit der Unbewusstheit der Komplexe und ihrer Abspaltung vom Ich begr ndete Sie brechen in den Bewusstseinsraum ein was Pierre Janet als abaissement de niveau mental bezeichnet hat das bewusste Ich ist dagegen machtlos So k nnen diese Komplexe nicht ber den Verstand mit Argumenten ged mpft werden Komplexe sind somit aus dem Unbewussten herr hrende St rungen verursacht durch einen Konflikt bzw belastete oder tabuisierte Erlebnisbereiche Alle Menschen haben Komplexe S mtliche Arten von
327. ewegung sichtbar die sich von anderen Fortbewegungsarten unterscheidet Es verbleibt immer ein Fortbewegungsmiittel es beh lt diese Funktion und teilt sie mit auch wenn es gerade steht und nicht benutzt wird Die ber die Funktion hinausgehende Ebene der Kommunikation macht f r uns die Dinge interessant bedeutsam Umberto Eco stellte sich zuerst die Frage ob das was mit Kommunikation gemeint ist nicht einfach eine Reizung darstellt Er definierte den Reiz als Komplex von sensorischen Ereignissen die eine bestimmte Reaktion hervorrufen Die Reaktion kann direkt ein Licht blendet mich ich schlie e die Augen oder indirekt sein ich sehe ein Auto das sich mit gro er Geschwindigkeit n hert und trete beiseite In Wirklichkeit bin ich aber in dem Moment wo ich wahrgenommen habe schon von einem einfachen Zusammenhang zwischen Reiz und Reaktion zu einem intellektuellen Verfahren bergegangen in das Zeichenprozesse eingegriffen haben das Auto wurde n mlich nur deshalb als Gefahr erkannt weil es als Zeichen verstanden wurde das die Situation Auto das sich mit gro er Geschwindigkeit n hert mitteilt Wahrnehmung beinhaltet einerseits den sensorische Prozess der Aufnahme Umsetzung und Weiterleitung von Reizen Perzeption und andererseits den verarbeitenden Aspekt der Apperzeption das hei t das Erkennen und Einordnen in ein Bezugssystem Letzteres ist ein kognitiv intellektueller Vorgang in dem Sinngebung und Bedeu
328. f einen einzelnen besonderen Handelnden bezieht Rollen sind mit sozialen Positionen verbunden die durch einen gewissen Status und dessen Symbole zum Ausdruck gebracht werden Der Interagierende verkn pft mit diesem Status Rollenerwartungen die er an seine Interaktionspartner herantr gt Die Teilnehmenden setzen ihren Status in Bezug zu den Stat s der anderen mit denen sie kommunizieren Folglich erscheint die Interaktion zwischen Handelnden als bestimmt durch die Rollenerwartungen die von den jeweiligen Bezugs Stat s ausgehen und alle Probleme der Interaktion werden beschrieben und analysiert als Probleme im Verh ltnis zwischen den Dispositionen eines Handelnden und den an ihn herangetragenen Rollenerwartungen in Kategorien also wie Rollenkonflikt Konformit t und Abweichung Sanktionierung und Verst rkung von Rollenerwartungen und Dispositionen Eine Pr misse des normativen Paradigmas ist dass Handelnde ein gemeinsames System von Symbolen und Bedeutungen besitzen welches die Medien der Sprache und der Gestik einschlie t also ein komplexes System das der allgemeinen Zug nglichkeit von Kommunikation und Interaktion dient Lerntheoretische Ans tze die dieses Modell beeinflussen gehen davon aus dass Interaktionshandelnde beabsichtigen ein H chstma an Gratifikation zu erhalten Positiv erfahrene Handlungsabl ufe werden wiederholt negativ erfahrene oder sanktionierte Handlungen werden vermieden Wilson Thomas
329. fan M ller Doohms Er analysierte wie die Welt der Bilder sinnverstehend erschlossen werden kann Urspr nglich bestand der Verdacht dass die Bildersprache aufgrund ihrer unmittelbaren Abbildungsfunktion und ihrer simultanen Zeichenstrukturr zu wenig komplex sei um sie analytischen Auswertungsverfahren zu unterstellen Das soziologische Bildverstehen zielt darauf ab die sozialen Bedeutungs und Sinngehalte in ihrer visuellen Symbolik mit hermeneutischen und semiotischen Mitteln zu dechiffrieren Das Bild und seine ikonischen Ausdrucksmittel versteht er als eine eigene Realit t die aus einer Vielfalt von Gestaltungsformen und Strukturelementen besteht Er spricht mit B Wadenfels von der Doppelgestalt die sich im Bild pr sentiert das Bild als Ding das sich mitzeigt und das Bild das die Aufgabe hat anderes zu zeigen Dabei wird evident dass Individuen in ganz verschiedenen Situationen visuelle Ph nomene unterschiedlich wahrnehmen und nat rlich auch unterschiedlich deuten Sein Vorschlag zur Bildinterpretation bezieht sich im Wesentlichen auf Bilder die von Agenturen der Werbebranche zur Sinnvermittlung eingesetzt werden Sie weisen damit zwar eine geringere ikonische Dichte auf sie k nnen aber durchaus intensiv mit Symbolik aufgeladen sein Werbegraphische Bilder konstruieren oft eine Scheinwelt und legen es auf eine T uschung an So stelt sich in der Soziologe die Aufgabe solche T uschungsmechanismen etwa hinsi
330. fenpsychologische Studie M nchen Basel 1987 266 Arbeitskraft mir tut der Buckel weh ich hab also die Bohlen hochgeschleppt und den Zement und den Kies warum Mir geh rt es doch gar nicht nur damit ich ne preiswerte Wohnung habe und mich wohlf hle Zusammenfassend l sst sich feststellen dass das Leben des Herrn Dahl durch das Sanierungsvorhaben deutlich aus den Fugen ger t Es wird erkennbar dass nicht das Sanierungsvorhaben oder seine Abwicklung an sich das Problem darstellt Das Sanierungsvorhaben trifft oberfl chlich betrachtet in das Zentrum des Zusammenlebens der Familie Dahl psychoanalytisch gesehen jedoch in einen latent schwelenden Konflikt Der Aktualkonflikt bewirkt die Reaktivierung eines unbewussten Konfliktes der in der Fr hgenese des Herrn Dahl entstanden war Dieser unbewusste zeitlich berdauernde chronisch abgewehrte und strukturell verfestigte Konflikt ist ein wesentlicher Bestandteil der Psychodynamik die sich wie in dem oben geschilderten Fall zu einem Selbstl ufer mit Eigendynamik entwickelt Der Aktualkonflikt trifft in eine seelisch schlecht verheilte Wunde eine strukturelle Schwachstelle der Psyche Die Analytischen Psychologie liefert ein weiteres Erkl rungsmodell f r die unbewusste Steuerung des Geschehens ber die Komplexstruktur Der zun chst scheinbare Verlust der Wohnung aktualisiert einen tieferliegenden Verlust aus der Fr hgenese dessen Wucht und emotionale Auf
331. ff hatte im Mittelalter einen anderen Namen damals hie er Besessenheit Jung C G GW Bd 18 1 153 S 88 Der Begriff des Affektes wird synonym zur Emotion gebraucht ein Gef hl das gen gend Intensit t besitzt um nerv se Unruhe oder andere offensichtliche psychomotorische St rungen hervorzurufen Ein Gef hl kann man kontrollieren ein Affekt dringt hingegen wider Willen ein und kann lediglich m hsam unterdr ckt werden Eine affektive Explosion ist ein Einbruch in das Individuum und eine vor bergehende berw ltigung des Ich Emotionen geschehen uns ein Affekt ereignet sich dort wo unsere Anpassung am schw chsten ist und offenbart gleichzeitig den Grund f r ihre Schw che Samuels et al W rterbuch Jungscher Psychologie a a O S 18 f Der Affekt steht damit im unmittelbaren Zusammenhang zum Komplex Er ist praktisch die Enth llung desselben und er zeigt durch seine Intensit t praktisch das Ausma der psychischen Wunde des Komplexes 67 Rasche J rg a a O S 88 208 vererbte Vorstellung sondern um ererbte Bahnungen d h um einen vererbten Modus der psychischen Funktion also jene angeborene Art und Weise nach der das H hnchen aus dem Ei kommt die V gel ihre Nester bauen also um einen pattern of behaviour Der Psychoanalytiker Erich Neumann beschreibt dass das Selbst des Kindes zun chst mit dem Selbst der Mutter eins sei er spricht von einer prim ren Ganzhe
332. ffenheiten aus lebensgeschichtlichen Vorerfahrungen sto en Komplizierte Reaktionszusammenh nge k nnen nur mit verh ltnism ig hohem Untersuchungsaufwand rekonstruiert werden Die Beteiligung von Planungsbetroffenen erfordert daher auch von PlanerInnen Empathie Geduld und sinnvollerweise auch sozialpsychologische Grundkenntnisse 2 Schilderung von Herrn Dahl zit bei Breckner R a a O S 90 267 8 8 Zusammenfassung der Symbolaspekte des Hauses Die vorangegangenen Ausf hrungen zeigen das Haus als ein sehr komplexes und vielschichtiges Symbol F r das Verst ndnis der Symbolsprache ist es wichtig nicht nur eine richtige Deutung anzustreben sondern die pers nliche Bezogenheit als einen Interpretationsbedarf vor dem biographischen Kontext ernst zu nehmen und zu erforschen So kann das Haus als Symbol stehen f r e die psychische Ganzheit e Schutz Sicherheit und Geborgenheit eine feste Burg des Mutes e Familien und Beziehungszentrum e die Pers nlichkeit die Identit t die Individualit t e die individuelle Lebensart eines Menschen oder einer Gruppe e einen Ort der Gemeinschaft eine Sozialisationsinstanz e die bewohnbare Welt e das Zuhause den eigene Mikrokosmos e die Freiheit des eigenen Raumes e den menschlichen K rper e die letzte Wohnstatt des Menschen Grab e die Abbildung des Tempels des Kosmos der himmlischen Stadt e den Mittelpunkt der Welt e ein Weltenzentrum e ein Statu
333. ffnung auf eine Oase in der W ste Erscheinen Kr ppelkiefern abgestorbene oder vertrocknete B ume so sind m glicherweise die vegetativen Kr fte und auch die Lebensenergie bzw die Lebensfreude des Analysanden zeitweilig reduziert oder aufgezehrt Ein gro es Angebot von Figuren im Sandspielraum stellt m E kein Problem dar Wenn ein Klient sich berfordert zeigt so hat dies meist eine diagnostische Bedeutung Wichtig ist allerdings dass man keine Miniaturen anbieten sollte deren kulturelle religi se bzw mythologische Bedeutung man nicht genau kennt also deren symbolischen Grundbedeutungsgehalt man nicht erfassen kann Die Verwendung von Figuren kann ein entscheidendes Interpretationskriterium sein z B ob Figuren benutzt werden oder nicht wenn ja versuchen wir herauszufinden ob eine bestimmte Kategorie von Figuren benutzt wurde Wird es g nzlich vermieden Figuren zu benutzen und nur abstrakte Formen im Sand gestaltet kann dies in vielen F llen als Zeichen von Widerstand gedeutet werden An der Wahl der Figuren l sst sich gew hnlich mehr ablesen als an einem abstrakt gehaltenen Bild ohne Figuren Es kann aber auch andere Gr nde geben auf Figuren zu verzichten Einige tiefere innere Bewusstseinsschichten sind eher abstrakter Natur dies will der Klient vielleicht ohne Figuren ausdr cken Wenn aber Figuren benutzt werden sollten wir darauf achten ob es zum Beispiel ausschlie lich menschliche Figuren sind keine Tiere a
334. finden wir auch in der r mischen Welt Der r mische Mundus war ein kreisf rmiger Graben der in vier Teile geteilt war er war Abbild des Kosmos und zugleich das exemplarische Modell der menschlichen Siedlung Man hat mit Recht vorgeschlagen roma quadrata nicht im Sinn von viereckig zu verstehen sondern als viergeteilt Der Mundus wurde offensichtlich dem Omphalos dem Nabel der Erde gleichgesetzt die Stadt Urbs erhob sich in der Mitte des Orbis terrarum Es konnte nachgewiesen werden dass sich aus hnlichen Vorstellungen auch die Struktur der germanischen D rfer und St dte erkl rt In den verschiedensten Kulturen finden wir das gleiche kosmologische Schema und die gleiche rituelle Darstellung die Niederlassung in einem Gebiet kommt einer Weltgr ndung gleich Eliade Mircea a a O S 44 ebenda S 42 ebenda S 36 f 98 oder weniger neutraler Orte an denen der Mensch sich bewegt getrieben von den Verpflichtungen des Lebens in einer industriellen Gesellschaft Doch auch innerhalb dieser Erfahrung des profanen Raumes tauchen noch Werte auf die mehr oder weniger an die dem religi sen Raumerlebnis eigene Inhomogenit t erinnern Dies sind z B R ume die durch emotionale Erfahrungen mit besonderen Werten belegt wurden besondere Bedeutungen bekamen So gibt es zum Beispiel noch Gegenden die von den brigen qualitativ verschieden sind die Heimat die Landschaft der ersten Liebe eine bestimmte Stra e oder Ecke in der e
335. fnis nach Gen hrtwerden im Vordergrund und zwar in doppelter Hinsicht Stillen bedeutet nicht nur Ern hrung sondern vermittelt auch Liebe K rperkontakt Z rtlichkeit menschliche N he Geborgenheit und Sicherheit Diese grundlegenden Werte k nnen unter dauerndem Berufsstress kaum anvermittelt werden Eine gelungene postuterine Phase und die stabile gute Beziehung zu einer prim ren Bezugsperson sind wichtige protektive Faktoren zum Schutz vor psychischer Instabilit t Erik H Erikson beschreibt das Gelingen oder Scheitern dieser ersten oralen Entwicklungsphase siehe Tabelle 1 mit dem Gegensatzpaar Vertrauen gegen Ur Mi trauen In dieser Phase geht es darum ob im Interaktionsprozess mit der Mutter ein Urvertrauen entstehen konnte oder ob sich sp ter Defizite als Urmisstrauen und psychogene Reaktionen u ern Die Stabilit t dieser ersten Beziehung die E Neumann auch als In st dtischen R umen existieren kaum noch traditionelle Gro familien Mit Beginn der Industrialisierung folgten viele Arbeitnehmer der industriellen Arbeit in die Stadt was nicht selten dazu f hrte dass die bestehende klassische Mehrgenerationen Gro familie sich aufl ste Eine Delegation von Aufgaben an die urspr nglich im gleichen Haus lebenden Gro familienmitglieder wie z B die Gro eltern war kaum mehr m glich Die Kleinfamilie muss alle Beaufsichtigungs und Erziehungsfragen eigenst ndig l sen Aber selbst dieses P
336. fs und Arbeitswelt geforderte Kreativit t erbringen wenn er als Kind keine Phantasie in sch pferischem Gestalten ausleben konnte Die Reduktion von Freir umen und Einengung von Lebensverh ltnissen kann aber auch f r die Erwachsenen mit Auswirkungen auf die innerpsychische Lebenswelt verbunden sein weil sie in den st dtischen Agglomerationen kaum Ausgleichsr ume vorfinden in denen sich Kreativit t und Phantasie entfalten k nnten Es versteht sich von selbst dass nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene leere R ume jeder Art brauchen um ihre Phantasie flie en zu lassen und zu gestalten Die Enge und berf lltheit unserer Lebensr ume die keine Ver nderung und Neugestaltung zulassen sind Feinde der Phantasie und des Lebensprozesses Das gilt nicht nur in der Au enwelt sondern auch im bertragenen Sinn f r die seelischen Lebensr ume die keine Ver nderung und Neugestaltung zulassen Zum Themenkomplex von Entwicklungs und Sozialpsychologie geh rt auch die Problemstellung der Nutzungs und Funktionstrennung die vielfach ein famili res Interaktionsgeschehen erschwert Ein L sungsansatz darin bestehen Planungskonzepte zu entwickeln die wieder eine st rkere Durchmischung von Wohnen und Arbeiten zulassen Das Arbeiten um die Ecke sollte wieder angestrebt werden Derartige Konzeptionen f rdern nicht nur ein Mehr an Beziehungsfreizeit sondern bewirken als Nebeneffekt mehr Umweltschutz durch geringeren Ver
337. ft sowie zweckrationale Gestaltung von Wirtschafts und Herrschaftsstrukturen Die gesellschaftliche Moderne Das politische Programm der Moderne setzte sich in Deutschland gesellschaftlich durch liberale Formen und eine sp te aber intensive Industrialisierung erst im Laufe des 19 und 20 Jahrhunderts um Eine weitgehende Realisierung der Modernisierung wurde aber erst nach dem zweiten Weltkrieg durch die Entfaltung der modernen Industriegesellschaft erreicht Die Subjekte dieser Industriegesellschaft leben in Strukturen die sich u a durch Technisierung industrielle Naturbeherrschung konomisierung Institutionalisierung Spezialisierung Zerfall traditioneller Gemeinschaften Verdr ngung traditioneller Kulturen und materialistisch utilaristische Alltagskultur charakterisieren lassen Die idealisierten Erwartungen an die rationale konomisierung kommen bei Le Corbusier zum Ausdruck Eine gro e Epoche ist angebrochen Es herrscht ein neuer Geist Die Industrie die uns wie eine Flut die zu ihrem vorbestimmten Ziel str mt berschwemmt hat uns mit neuen Wegen ausgestattet die zu unserer Epoche geh ren und sie sind von einem neuen Geist bestimmt konomische Gesetze dirigieren unvermeidbar unsere Handlungen und unsere Gedanken Wir m ssen den Geist der Massenproduktion schaffen Ein Geist in solchen H usern der Massenproduktion zu leben Materialistische Werte Massenproduktion und Arbeitsteilung schienen Wohl
338. g des Absolutismus und eines staatlich gepr gten Merkantilismus vgl A SMITH 1973 andererseits k ndigte sich wenngleich zeitlich und r umlich sehr unterschiedlich die funktionale Eingliederung der Stadt in zentralistisch organisierte Staatsstrukturen und somit das vorl ufige Ende ihrer wegweisenden Rolle an Die freie Stadt war als wirtschaftspolitische Einheit unbeweglich und ineffizient geworden Sie ging in der vorb rgerlichen Zeit im merkantilistischen und absolutistischen Staat auf verkam zum Zentrum der Industrieproduktion und der konomischen Macht bei Sl Vgl Nelson B Der Ursprung der Moderne Vergleichende Studien zum Zivilisationsprozess Frankfurt M 1977 S 38 zit bei Schmals Klaus M 1983 a a O S 18 8 Schmals Klaus M 1983 a a O S 18 29 Nach Klaus M Schmals 1983 S 18 verweist der Zusammenschluss zu Stuben Innungen Gilden Z nften bereits ab dem fr hen 12 Jahrhundert auf stadtinterne Fronten und Konflikte Die Bildung von Ratsverfassungen ab dem 11 und 12 Jahrhundert als Schwurverb nde oder Eidgenossenschaften vgl K ln im Jahre 1114 l sst aber auch auf Kompromissformen im st dtischen Herrschaftskonflikt und auf gemeinsame Einstellungen gegen ber einer feudalen und oder klerikalen Umwelt schlie en 3 Marx Karl Engels Friedrich Die deutsche Ideologie MEW Bd 3 Berlin 1969 zit bei Schmals Klaus M 1983 a a O S 18 f 31 Schmal
339. g eines Ingenieurs der auf freier Fl che nach einheitlichem Entwurf alles v llig neu und regelm ig errichtet Man kann das Alte nicht verbessern man muss es abrei en und neu bauen so die Moral des Vergleichs Oder in Descartes taktisch zur ckhaltenderen Worten Man wird wohl einsehen dass es schwierig ist etwas wirklich Vollkommenes zu schaffen wenn man nur an fremden Werken herumarbeitet Uns erinnert die Stadt Metapher heute fatal an die Eint nigkeit rei brettkonstruierter Trabantenst dte oder an Le Corbusiers Plan eines Abrisses und Neubaus von Paris und damit an etwas was zu schlechter Letzt aus dem Cartesischen Neuzeit Projekt geworden ist Bei Descartes ging es freilich vorerst nur aber immerhin um die Neuerrichtung von Wissenschaft Diese so will er uns sagen kann nicht durch Korrekturen hier und da sondern nur durch radikalen Neubeginn und systematischen Neuaufbau erfolgen Die neuzeitliiche Philosophie wird neben Radikalit t auch durch Universalit t charakterisierbar Nichts in diesem System darf unver ndert bleiben alles muss neu aufgebaut werden Die Mathesis unversalis R Descartes wird zur allumfassenden Methode f r alle Wissensgebiete Man kann insgesamt sagen dass die Neuzeit im gleichen Ma in dem sie radikal neu ansetzt auch unerbittliich vereinheitlichend universalisierend totalisierend ist Beide Charakteristika sowohl die Radikalit t wie die Universalit t s
340. g Lust erzeugt Der Bet tigungsdrang der Nervenzellen k nnte fast als Ersatz daf r verstanden werden dass sich Nervenzellen im Gegensatz zu den anderen K rperzellen nie mehr teilen k nnen auf Grund ihrer extremen Spezialisierung Frederic Vester Denken Lernen Vergessen M nchen 1978 S 183 Fn 65 83 Lynch Kevin a a O S 16 136 Organismus ist in hohem Ma e anpassungsf hig und flexibel Verschiedene Gruppen k nnen g nzlich verschiedene Eindr cke von der gleichen u eren Wirklichkeit haben Die bebaute und unbebaute Umgebung bietet dem Betrachter ein Blickfeld das eine Vielzahl von Unterscheidungsm glichkeiten und r umlichen Beziehungen aufweist und der Beobachter w hlt und f gt mit gro er Anpassungsf higkeit zusammen und gibt dem was er sieht eine Bedeutung Das so entwickelte Bild begrenzt und betont nun das Gesehene und wird selbst in einem st ndigen wechselweise wirkenden Prozess hinsichtlich der Vorstellungs Aufnahmef higkeit auf die Probe gestellt So kann das Bild einer gegebenen Wirklichkeit f r verschiedene Wahrnehmer je ein ganz Verschiedenes sein Die bereinstimmung des Vorstellungsbildes mit der Wirklichkeit kann auf mannigfache Weise m glich werden Es mag z B im realen Gegenstand wenig Geordnetes oder Bemerkenswertes geben und doch erh lt sein Bild in der Vorstellung Individualit t und Gliederung auf Grund langer Bekanntschaft Ferner ist es m glich dass ein zum erstenmal wa
341. ganz finstere Ecke ich hab mich also da nie wohlgef hlt so in der Hinsicht ganz fr her weil es immer ziemlich dunkel war da hinten dann der Park unheimlich als Kind halt Ich kannte die Markthalle da bin ich gro geworden aber da hinten hab ich mich nie so richtig wohlgef hlt Den Wohnstandort des Bezirkes Tiergarten w rde er verlassen wenn es seine finanziellen M glichkeiten zulassen w rden er tr umt vom Einfamilienhaus in Berlin Friedenau oder Berlin Frohnau was f r ihn zum Symbol eines sozialen Aufstiegs wird Berlin Kreuzberg stellt f r ihn den Gegenpol des W nschenswerten dar hier st rt ihn inzwischen weniger das Stadtbild als die Bewohner die er als finsteres Volk bezeichnet Bei n herer Betrachtung des Falles k nnte man von Schattenprojektionen im Sinne der Analytischen Psychologie sprechen Wenn man einem narrativen Interview nicht beiwohnt k nnen diagnostische Ans tze aber nur mit gr ter Vorsicht als Arbeitshypothesen verstanden werden Mit der Stadt Berlin als Gesamt Stadt f hlt sich Herr Dahl innerlich sehr stark verbunden sie will er nicht aufgeben Diese Aussage wirkt zun chst irrational da Herr Dahl nur wenige andere St dte kennt Die Stadt was die mir bringt bringt mir keine andere Stadt Wenn ich ehrlich bin ich f hle mich in Berlin am wohlsten Ich m chte auch nicht mehr raus ich geh auch nicht mehr raus Es stellt sich daher die Frag
342. ge Epochen differenziert die f r ihn zugleich Ebenen der Modernisierung sind die geistige politische und gesellschaftliche Moderne Die geistige Moderne stellt die Grundposition die politische Moderne ihre Durchsetzung und die gesellschaftliche Moderne ihre alltagsweltliche Materialisierung dar Die geistige Moderne Zur ersten Epoche geh rt u a ein linearer Zeitbegriff d h Zeit wird als Geschichte mit einer bestimmten Entwicklung aufgefasst Die Entwicklungsrichtung ist auch gekennzeichnet durch eine Steigerung individueller Freiheitsr ume des Menschen die durch die wachsende Autonomie menschlicher Subjekte sowie durch den Verlust von Bindungen und den Gewinn von Optionen erkl rbar werden Der Freiheitsbegriff der Moderne bedeutet Freiheit von nicht zuletzt von der Beeintr chtigung durch die Natur Man erwartet das Heil der Moderne durch menschliche Aktivit t Die S kularisierung menschlichen Strebens und Heils dominiert und damit die In Dienst Stellung der Natur Der Mensch sieht sich als Gestalter der Welt und von der Bewerkstelligung dieser Aufgaben verspricht er sich modernes Denken Zweck Mittel Rationalit t und Objektivit t Das Denken dieser geistigen Moderne ist dualistisch und polar Objektiv subjektiv wissenschaftlich unwissenschaftlich kognitiv emotional Das Handeln gem den rationalen Prinzipien der Vernunft schafft Vertrauen in die Zukunft von der man eine permanente Verbesse
343. gebung die es mit den Sinnesorganen erfasst recipiert Bestandteile der Wahrnehmung sind Sinnesreize die im visuellen Bereich vermittelnde Elemente wie Bilder Zeichen und Symbole enthalten Verschiedene wissenschaftliche Disziplinen wie z B die Wahrnehmungspsychologie die Semiotik die Ph nomenologie die Gestalttheorie und das analytischen Paradigma haben bersetzungsvariablen und theorien f r solche Vermittlungsprozesse erarbeitet 5 2 Die Blickverschr nkung Das chiastische Modell bei Jacques Lacan Die Beantwortung der Frage wie Raum empfunden und abgebildet wird hat insbesondere die Wahrnehmungspsychologie untersucht Dieser m chte ich aber das chiastische Modell von Jacques Lacan voranstellen das wesentliche Grundlagen f r die weitere Bearbeitung des Kapitels liefert Wahrnehmung wird oft zuerst mit Sehen in Verbindung gebracht der optischen Aufnahme von Sinneseindr cken Das Auge das lichtempfindliche Sehorgan des Menschen wandelt Heide Berndt entwickelte die These dass es nur wenige r umliche Faktoren mit unmittelbarem Einfluss auf den seelischen Apparat gibt Mitscherlich hat in seinem Buch Die Unwirtlichkeit unserer St dte wiederholt die Enge von Wohnungen als unmittelbaren Hemmfaktor f r psychische Entwicklung genannt Wenn der Bewegungsdrang kleiner Kinder durch mangelhaftes r umliches Arrangement nicht nur innerhalb der Wohnung sondern auch au erhalb dauernd gebremst werde und wenn vor allem das Neug
344. geh ren Denkarbeit Erkenntnis begriffliche Zusammenh nge und logische Folgerungen 47 48 49 50 51 Jacobi Jolande a a O S 26 ebenda S 26 f Dieser Intellektuelle wird dann ganz unerwartet wie von hinten von lauter infantilen Gef hls u erungen berfallen Phantasien und Tr ume rein triebhafter Art denen er sich ausgeliefert f hlt berschwemmen ihn hnlich ergeht es dem einseitig Intuitiven dem seine vernachl ssigte Empfindungsfunktion die Ber cksichtigung der harten Realit t mit oft unverst ndlichen Schl gen aufn tigt ebenda Diagramm VI S 27 Wolff Toni a a O S 92 Die Auxili rfunktion ist ebenfalls relativ differenziert und gerichtet also von den brigen zwei Funktionen unterschieden Sie ist aber nicht bestimmend und folgt der superioren Funktion Einer rationalen Funktion kann eine irrationale Funktion als sekund re beigestellt sein nie aber die zur superioren Funktion gegens tzliche Das Denken ist diejenige Funktion welche ihren eigenen Gesetzen gem gegebene Vorstellungsinhalte in begrifflichen Zusammenhang bringt Von Denken sollte man meines Erachtens nur da sprechen wo es sich um die Verbindung von Vorstellungen durch einen Begriff handelt wo also mit anderen Worten ein Urteilsakt vorliegt gleichviel ob dieser Urteilsakt unserer Absicht entspringt oder nicht Das Verm gen des gerichteten Denkens bezeichne ich als Intellekt C G Jung
345. gement of miniature toys Acta Psychiatrica Belgica 86 3 S 208 zit bei Mitchell R R Friedman H S a a O S 135 f 150 Kamp L N J et al 1986 zit bei Mitchel Rie Rogers Friedman Harriet S a a O S 135 f 151 Denkers G C 1985 An investigation of the diagnostic potential of Sandplay utilizing Linn Jones Developmental Scoring System Dissertation Psychological Studies Institute Pacific Grove Graduate School of Professional Psychology Berkeley CA zit bei Mitchell R R Friedman H S a a O S 141 Die Sandbilder von 38 M nnern und 36 Frauen im Alter von 18 50 aus der Mittelschicht mit Collegebildung wurden anhand von Jones Bewertungsskala analysiert Die Punktzahlen wurden mit den Testergebnissen eines parallel gef hrten Minnesota Multiphasic Personality Inventory MMPI Tests verglichen 146 147 148 149 229 2 Die Gr e des benutzten Anteiles des Sandkastens ist ein guter Indikator f r psychische Gesundheit Wenn nur ein Teil des Sandkasten Raumes in Anspruch genommen wird so ist dies h ufig ein Indikator f r psychischen Stress 3 Erwachsene M nner und Frauen unterscheiden sich nicht im Umgang mit Sand 4 Eher extravertierte Frauen k nnen Konfrontationen im Sandbild darstellen 5 M nner mit einer hohen Punktzahl auf der Paranoia Skala machten Sandbilder die komplexe Kooperationen darstellten was bedeutet dass diese Menschen besonders sensibel mit zwischenmenschlichen
346. gen Eine differenzierte und komplexe Sprachentwicklung verhilft der Pers nlichkeit zu einer pr ziseren und subtileren Pr sentation eigener Intentionen und Bed rfnisse Empathische F higkeiten das Verm gen zu angemessener situationsangepasster Rollen bernahme sowie das Verst ndnis f r Interaktionspartner in verschiedenen Situationen sind wesentlich f r erfolgreiches Handeln Wenn Begriffe fehlen Abstraktionen nicht geleistet werden und Zusammenh nge nicht hergestellt werden k nnen wird der generalisierte Andere als gesellschaftlicher Repr sentant im Denken des Individuums notwendig anders strukturiert sein und ein anderes Bild der Welt entwerfen das die Orientierungen gegen ber der Umwelt bestimmt und das Handeln pr gt Ein Individuum das ausschlie lich ber den restringierten Code verf gt wird daher in seiner Generalisierungsf higkeit und der explizieren warum es etwas tun oder unterlassen sagen oder verschweigen soll welche Konsequenzen Vor und Nachteile aus den Verhaltensweisen folgen Deshalb bleibt dem Arbeiterkind der Bezugsrahmen f r die erlernten Verhaltensweisen oft verschlossen Die Orientierung an unmittelbaren Signalen erschwert es ferner eine Bedeutung oder ein Erfahrungsmuster aus der konkreten Situation herauszul sen und sie als Element der Begriffsbildung zu verwenden vgl Bernstein B Sozio kulturelle Determinanten des Lernens Mit besonderer Ber cksichtigung der Sprache 195
347. gen unter spezieller Ber cksichtigung tiefenpsychologischer Faktoren Bradway Kay A womans individuation through Sandplay In Bradway Kay et al Hrsg Sandplay Studies Origins Theory and Practice 133 156 C G Jung Institute San Francisco Neue Auflage 1990 Sigo Press Boston zitiert bei Mitchell Rie Rogers Friedman S Harriet a a O S 174 110 216 Folgende Materialien bilden die Basis einer Sammlung H user und Bauwerke Geb ude Andere Bauwerke Natur Erde Meer Pflanzen Menschliche Wesen Leute des t glichen Lebens Berufe Phantasiewesen Verschiedene Kulturen Religionen Tiere verschiedene Arten von H usern Kirchen Schulen L den ffentliche Geb ude Leuchtturm Wasser und Windm hle Alte und neue Geb ude Schl sser und Burgen Bauformen und Wohnungen fremder Kulturen z B Zelt Iglu H hle Br cken Z une Brunnen T rme Felsen Steine Vulkan Berge Halbedelsteine und Kristalle Korallen Muscheln Seetang Treibholz B ume unterschiedlicher Art sowohl aus nat rlichen Materialien als auch aus Plastik B sche und Str ucher Baumrinde Zweige und Wurzeln Moos und Flechten Blumen und Gem se Fr chte und Samen Bei der Arbeit laufend sitzend spielend Familien vergleichbarer Gr e und Kinder unterschiedlichen Alters Bauern rzte Krankenschwestern Feuerwehrm nner Geistliche Sportler Polizisten als Frauen und M nner
348. geschnittene Situationen aus und bestimmt diese zu Einheiten die f r die Zwecke der interessierenden Kommunikation relevant sind Daher sind auch unsere Lebenswelten unter dem kommunikativen semiotischen Aspekt betrachtet durch unsere historischen lebensgeschichtlichen Erfahrungen codifiziert U Eco hat diese Sachverhalte am Beispiel der fr hesten architekturgeschichtlichen Behausung n mlich der H hle verdeutlicht Der Mensch in der Steinzeit fl chtet aufgrund eines Unwetters instinktiv nach dem Beispiel eines Tieres oder eines sonstigen Impulses der vielleicht aus einer Verkn pfung von Instinkt und berlegung zustande gekommen ist in eine H hle Gesch tzt vor den Witterungseinfl ssen betrachtet er die W lbung der H hle begreift sie als Prinzip eines inneren Raumes der deutlich vom unwetterhaften Au enraum abgegrenzt ist Dieses Urerlebnis das er noch nicht eindeutig zuordnen kann l st bei ihm vielleicht Gef hle von Schutz und Geborgensein aus vielleicht werden auch Uterus Sehns chte oder Empfindungen wach Nach dem Unwetter wird er dieses Objekt das ihn besch tzt hat von au en aus einer anderen Perspektive betrachten Er wird das Loch des Einganges durch das er hineinging betrachten und dabei wird in ihm das Bild des Inneren wieder wachgerufen Seine Erlebnisse des Innenraumes sind f r ihn bildhaft vorstellbar es hat sich eine Idee von dem gebildet was eine H hle ausmacht Diese kognitive Leistung
349. gradlinig erdacht Das Ziel des Funktionalismus war urspr nglich eine menschenw rdige wahre Architektur zu schaffen dem Zeitalter der Vernunft angemessen man glaubte das Ornament entbehren zu k nnen weil es Symbol unerf llter Hoffnungen war die nun gestillt sein sollten Architektur wollte Ingenieurkunst werden Handwerk Wirtschaftlichkeit Rationalisierung und Standardisierung waren die neuen G tter von deren Inthronisation man sich eine bessere Welt versprach Der Funktionalismus bek mpft im Ornament die angesichts der neuen Mittel zur Naturbeherrschung substanzlos werdende Symbolik einer alten Gesellschaftsordnung Insofern war er nie eine nur sthetische Bewegung Sein gesellschaftskritischer Kern war die Vorstellung mit jenen Zeichen auch die dazugeh rigen Reste feudaler Herrschaftsformen zu beseitigen Le Corbusier entwickelte eine architektonische Menschenkunde die er in seinen Entw rfen und Bauten umsetzen wollte Diese Form der Stadtplanung ist m E jedoch in zweckorientierten einseitig rationalen Gesichtspunkten steckengeblieben 116 Auszug aus dem Vorwort von Hilpert Thilo Hrsg Le Corbusiers Charta von Athen Bauwelt Fundament Bd 56 Braunschweig 1984 Gesellschaftliche Zielsetzungen klingen in den Forderungen der Charta von Athen an Das Privatinteresse wird in Zukunft dem Interesse der Gemeinschaft unterstellt sein Punkt 95 der Charta und Die Stadt muss auf gei
350. gro e Mutter S 58 Zu den Natur Elementen die ihrem Wesen nach mit der Gef symbolik verbunden sind geh rt neben der Erde auch das Wasser Dieses enthaltene Wasser als Urscho des Lebens aus dem in unz hligen Mythen das Lebendige geboren wird ist unteres Wasser oder Wasser der Tiefe als Untergrundwasser und Meer als See und Teich Aeppli Ernst Der Traum und seine Deutung a a O S 279 f Wasser symbolisiert als ungeformte undifferenzierte Masse die F lle aller M glichkeiten oder den Uranfang alles Seienden die Materia prima In diesem Sinne erscheint es in zahlreichen Sch pfungsmythen Das Wasser ist auch ein Symbol der k rperlichen seelischen und geistigen Reinigungs und Erneuerungskraft sowohl im Islam im Hinduismus und Buddhismus als auch im Christentum In diesen Zusammenhang geh ren auch die Vorstellungen vom Wasser als Jungbrunnen In China ist das Wasser dem Prinzip Yin zugeordnet auch in anderen Kulturen wird das Wasser zumeist mit dem Weiblichen der dunklen Tiefe und mit dem Mond in Verbindung gebracht Weltweit verbreitet ist die mit Fruchtbarkeit und Leben zusammenh ngende Symbolik des Wassers das unter diesem Aspekt gelegentlich der W ste gegen ber gestellt wird Auch die geistige Fruchtbarkeit und das geistige Leben werden h ufig durch das Wasser symbolisiert Das Wasser kann aber auch als zerst rerische Macht destruktiven negativen Symbolcharakter haben z B als Sintf
351. gs der Ehe und St tte des Todes Biehl Peter a a O S 76 vgl Bollnow O F Mensch und Raum Stuttgart 1963 S 306 f Kirchhoff Hermann a a O S 42 f Das Haus wird fensterlos Haus und Familie sind nicht mehr Kraftquelle um f r andere Menschen dazusein sie werden zum Selbstzweck so dass der Mensch den Sinn des Daseins verfehlt Im Wissen um solche Ambivalenz weihten die R mer die T r Janua dem Gotte Janus der mit seinen zwei Gesichtern in das Haus hinein und aus dem Haus herausschaut Zur Anthropologie geh ren das Behaustsein und das Unbehaustsein gleicherma en Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 36 f 2 Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 45 f 2 Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 45 f 2 Biehl Peter a a O S 74 237 F r das Kind ist es die erste r umliche Welt in seinem menschlichen Dasein Mit ihm verkn pft es zun chst die anvermittelten Bilder der prim ren Sozialisation Das Haus ist zuerst noch die ganze Welt f r das Kind es ist in ihm verwurzelt bis es in die n chsten Stufen der Sozialisation hineinw chst Die n here Nachbarschaft die Stra e der Spielplatz der Kindergarten die Schule etc Wenn die fr he Lebenswelt sich mit positven Emotionen verkn pfen l sst kann das Haus mit Vertrauen Schutz und Zuversicht konnotiert werden Diese internalisierten Bilder wirken in uns pr gend weiter werden sozusagen zu einem Psychotop Aus
352. gstendenzen in der Risikogesellschaft In den historischen Vergesellschaftungskonzepten von W Welsch und S Hradil wurde deutlich dass sich die Gesellschaft auf dem Weg in die moderne Lebenswelt von alten Traditionsmustern l st dass sie sie radikal ber Bord wirft Die pluralistische Postmoderne erlaubt dagegen in ihren Kulturen ein dualistisches Wechselspiel und Nebeneinander Embotionalit t und Empathie stehen neben Zweckrationalit t und ganzheitlichem Denken Neben die Analyse von Ursache und Wirkungen und exakte Berechnung tritt gewollte Unbestimmtheit Postmoderne Gedanken lassen sich als Absatzbewegungen vom modernen 121 Diese Art der Anthropologie kritisierend schreibt Arnold Gehlen Wieder eine Art des Primitivismus geh rt bisweilen geradezu zum Programm zur ideologischen Eigenauslegung nun aber im Sinne der formlosen unterschiedlosen Menschlichkeit Ein entschiedener Vertreter der neuen Architektur wie S Giedion Architektur und Gemeinschaft Rahlenbeck bei Hamburg 19 S 75 sagt z B Es scheint als ob eine neue Kulturfarbe sich zu bilden beginnt in der der Mensch als solcher der nackte h llenlose Mensch der Mensch weder begrenzt durch eine bestimmte soziologische Schicht Religion oder Rasse direkte Ausdrucksmittel in Formen und Symbolen niederlegt die Widerhall seines inneren Empfindens sind die ihn seelisch ber hren Das ist dann wohl der von der Versiegelung und Unzul nglichkeit der Kultur im
353. gster Vermeidung alles unbefangenen Genie ens so rein als Selbstzweck gedacht dass es als etwas gegen ber dem Gl ck oder dem Nutzen des einzelnen Individuums jedenfalls g nzlich Transzendentes und schlechthin Irrationales erscheint Der Mensch ist auf das Erwerben als Zweck seines Lebens nicht mehr das Erwerben auf den Menschen als Mittel zum Zweck der Befriedigung seiner materiellen Lebensbed rfnisse bezogen Benjamin Franklin Der Schlusspassus aus Necessary hints to those that would be rich geschrieben 1736 das brige aus Advice to a young tradesman 1748 Works ed Sparks Chicago 1882 Vol II p 80 89 zit bei Weber Max Die protestantische Ethik Herausgegeben von Johannes Winckelmann Eine Aufsatzsammlung 9 Aufl G tersloh 2000 S 40 Weber Max Die protestantische Ethik Herausgegeben von Johannes Winckelmann Eine Aufsatzsammlung 9 Aufl G tersloh 2000 S 40 21 Im asketischen Weltbild der protestantischen Ethik erscheint es unvorstellbar dass das Leben auch der Befriedigung der Bed rfnisse des Menschen dienen kann Daher wird auch der St dtebaus der Moderne der dieses gesellschaftliiche System widerspiegelt zwangsl ufig asketisch spartanisch n chtern rational Welche M glichkeiten der Anpassung an diese Umwelt hat ein Subjekt das in diesem rational kapitalistischen System sozialisiert wird Weber sagt hierzu Die heutige kapitalistische Wirtschaftsordnung ist ein ungeheure
354. gung schaffen muss Heimann Paula Entwicklungsspr nge und das Auftreten der Grausamkeit In Mitscherlich Alexander Hrsg Das besch digte Leben Diagnose und Therapie in einer Welt unabsehbarer Ver nderungen Symposion in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in M nchen am 21 und 22 M rz 1969 Hoffmann La Roche AG Grenzach Baden S 55 63 169 Verstimmung Brutalit t Unduldsamkeit zahllose Einstellungen und fest gef gte Reaktionsmuster unter denen ein Mensch leidet die ihn beherrschen denen er ausgeliefert ist unter denen seine Umgebung chzend mitleidet sind dauerhafte Fernwirkungen einer nicht bew ltigten Anpassung Hiermit ist keineswegs allein eine passive Anpassung gemeint in der man sich jedem Gebot der Gesellschaft blindlings unterwirft Es gibt die beraus wichtige aktive Anpassung durch den Widerstand und Auflehnung indem sich n mlich das Individuum f r seine Anspr che ein ihm angemessenes Lebensrecht erk mpft Wo schwere seelische St rungen aufgetreten sind gelang weder die eine noch die andere Form der Anpassung in welcher das Individuum noch befriedigenden Spielraum behalten hat In jedem Fall ist Neurose also durch eine Vertiefung der Spaltung zwischen bewussten gewollten und unbewusst diktierten Verhaltensweisen zu charakterisieren Als Faustregel kann man formulieren Je r cksichtsloser das Individuum dazu gezwungen wird gegen ber der Realit t primitive Verleugnungsmechanismen a
355. h das Eigentum der Feudalherren Adel und Geistlichkeit am damaligen Hauptproduktionsmittel dem Boden und durch das beschr nkte Eigentum der Feudalherren an den unmittelbaren Produzenten den h rigen bzw leibeigenen Bauern charakterisiert werden In der Form der Arbeitsrente Frondienst der Produktenrente oder der Geldrente eignete sich die Klasse der Feudalherren mit Hilfe au er konomischen Zwanges das Mehrprodukt der Arbeit an die die h rigen bzw leibeigenen Bauern auf den ihnen zur Nutzung von den Feudalherren bergebenen Bodenanteilen leisteten Die politische Struktur der Feudalgesellschaft wird durch die hierarchischen ber und Unterordnungsverh ltnisse der Feudalherren gekennzeichnet die den einzelnen Feudalherren in ihrem Herrschaftsbereich weitgehend staatliche Befugnisse gew hrleisteten die jedoch zugleich zum Gehorsam gegen ber ihrem bergeordneten Lehnsherren verpflichteten dessen Vasallen sie waren Im fr hen Mittelalter l sst sich allgemein eine kontinuierliche Ertragssteigerung in der agrarischen Produktion feststellen die ein Aufbl hen der gewerblichen Produktion nach sich zog nderungen der Produktionsmethoden verwandeln auch die Gesellschafts und Herrschaftsstrukturen Die geschlossene feudale Hauswirtschaft des tauschlosen Oikos wird zunehmend durch die Vergesellschaftung des Handwerkes und den wachsenden Warenaustausch bestimmt die ca im 11 Jahrhundert zur Entfaltung des Marktprinzips
356. he nicht stark genug waren um das Bewusstsein zu erreichen und schlie lich Inhalte die noch nicht bewusstseinsreif sind Es entspricht der in den Tr umen vielfach auftretenden Figur des Schattens Jacobi Jolande a a O S 20 Zitate nach Jung C G Kindertr ume 1938 39 Privatdruck Eine entscheidende F higkeit des Unbewussten ist es nun sich kompensatorisch zu verhalten und dem Bewusstsein das ja normalerweise stets die individuelle und dem Au en angepasste Reaktion auf die jeweilige Situation abgibt eine aus der Menschheitserfahrung stammende typische den regelm igen Verhaltensweisen und Notwendigkeiten des Innen entsprechende Reaktion gegen berzustellen und damit dem Menschen eine dem Total Psychischen gem e ad quate Haltung zu erm glichen vgl Jung C G GW a a O Bd 6 8 842 S 519 63 Eine Ausarbeitung zum Thema Komplex mit Praxisbeispiel zum Vaterkomplex findet sich bei Kast Verena Der Komplex in Eschenbach Ursula Hrsg Die Behandlung in der Analytischen Psychologie Therapeutische Konzepte der Analytischen Psychologie C G Jungs Band 2 Halbb 1 Stuttgart 1979 S 87 207 Komplexfelder wie z B der Vater Mutter Geschwister und der Elternkomplex beinhalten zahlreiche pers nlichen emotionale Erfahrungserlebnisse Gef hlst nungen Assoziationen Diese Inhalte gruppieren sich um archetypische Kernbereiche herum die ihre Verwurzelung im kollektiven Unbewussten bzw in den entsprec
357. helfenden Berufen eher einen 7 Stern Leserumfrage Mein Wunschhaus Ergebnisse einer Leserbefragung im Sommer 1996 Hamburg 1996 S 15 f 7 ebenda 251 ruhigen nach innen gerichteten und von Architekten gestylten Haustyp w hlen der dem g ngigen Standard des guten Designs entspricht Aber fast alle Hausk ufer schauen nach dem Baustil der ihrem eigenen Image am besten nahe kommt In den zeitgen ssischen Kulturen wird ein besonderer Wert auf die Originalit t gelegt Man erwirbt ein Haus das einzigartig ist und das sich von den anderen in der Stra e unterscheidet da sich auch der Eigent mer in einer immer mehr conformistischen Welt darum bem ht seine pers nliche Einzigartigkeit zu erhalten Jedoch darf das Haus auch nicht zu weit weg von den konventionellen Vorstellungen sein da sonst der Eigent mer leicht in den Ruf ger t ein Nonconformist zu sein Und dies ist in der Amerikanischen Gesellschaft ein Etikett welches man vermeiden sollte Das mobile Hippie Haus auf R dern so analysierte Clare Cooper in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist eine Wohn und Hausform die das Bild verschiedener Mitb rger wie ein Haus sein soll bedroht Es werde insbesondere von Hippies angenommen nicht nur weil es eine g nstige Form des Wohnens darstellt sondern weil es insbesondere Mobilit t Einzigartigkeit und Freiheit von Verwurzelung verk rpert Diese Art des Zuhause S
358. hen 1989 Bildersprache der Seele Kleines Lexikon zur Symbolpsychologie Das zeitlose Wesen symbolischer Gestalten in M rchen Mythen Sitten Gebr uchen und Tr umen Telos Berlin 1979 Das Sandspiel in der Heilp dagogik Diplomarbeit an der Ev Fachhochschule Rheinland Westfalen Lippe im Studiengang Heilp dagogik Bochum 1998 Soziologie der Stadt In Schmals Klaus M Hrsg Stadt und Gesellschaft Ein Arbeits und Grundlagenwerk Reihe Stadt und Regionalsoziologie Band 1 2 Edition Academic M nchen 1983 Gesellschaftstheoretische Grundlagen der Raum planung 4 Aufl Dortmund 1998 Projektentwicklung in postmodernen Gesellschaften 5 Auflage Dortmund 2000 Soziologie der Stadt zwischen Neuzeit Moderne und Postmoderne Dortmund 2001 Die Stadt zwischen Moderne und Postmoderne Skript zur Veranstaltung am Institut f r Soziologie der Freien Universit t Berlin Sommersemester 2002 Die Modellvorstellungen der Analytischen Psychologie In Jung Zeit Journal der C G Jung Gesellschaft K ln e V 2 Ausg K ln1999 Der psychoanalytische Beitrag zur Schizophrenieforschung Collected Papers on Schizophrenia and Related Subjects Kindler Verlag M nchen 1974 The Nonhuman Environment in Normal Development and in Schizophrenia Monograph Series on Schizophrenia No 5 International Universities Press Inc Madison Conneticut 1960 4 Auflage 1987 285 Seifert Theodor Segal Hanna Se
359. hen Sein Sie kritisierte nicht die Eltern daf r stellte aber fest dass unsere vom Rationalen und Mechanischen gepr gte Gesellschaft diesen wichtigen Aspekt einer Pers nlichkeit nicht f rdert 7 4 1 Methode Materialien und Elemente Es w re ein ungl ckliches Missverst ndnis zu glauben alles was man als Sandspieltherapeut braucht ist ein Kasten mit Sand eine Kollektion von Figuren und ein Symbollexikon Ganz notwendig ist vor allem eigene Erfahrung mit dem Sandspiel um einen Prozess wirklich begleiten zu k nnen Der Name Sandspiel h rt sich zun chst sehr einfach an und verf hrt zu dem Schluss es handele sich lediglich um einen Matschkasten f r Kinder Augenf llig ist zun chst nat rlich das Material durch die K sten und das reichhaltige Figuren und Materialiensortiment mit dem der Spielende in die Lage versetzt werden soll seine Lebenswelt en miniature zu kreieren Wichtiger als die gesamte Ausr stung ist aber nach meiner Auffassung die verstehende und empathische Grundhaltung des Therapeuten bzw im diagnostischen Bereich des Untersuchenden sich auf einen Dialog verbaler und non verbaler Art mit den Klienten einzulassen Der Sandkasten wird zu einem Interaktionsforum Die Relevanz des Materiales liegt darin als Medium die Kommunikation ber bestimmte symbolische Inhalte zu erm glichen 7 4 2 Projektive Verfahren Sandspiel und Sandspieldiagnostik sind projektive Verfahren Die D
360. henden archetypischen Wirkfeldern haben Komplexe lassen sich als abgesprengte Teilpsychen Teilpers nlichkeiten die unbewusst vom Bewusstsein getrennt willk rlich und unkontrollierbar autonom agieren Wenn sie ins Spiel kommen konstelliert werden beeinflussen sie Verhalten und sind durch das Auftreten von Affekten Emotionen gekennzeichnet Sie lassen sich auch als internalisierte Beziehungs und Interaktionserfahrungen die sich gesammelt haben psychoanalytisch bersetzen Peter J ngst und Oskar Meder haben Pr gungen innerpsychischen Erlebens also Komplexe im Feld des pers nlichen Unbewussten mit Hilfe ihres Modells der pr sentativen Symbolik anschaulich und erlebbar gemacht Demzufolge k nnen Komplexfelder Au enwirkung zeigen sich landschaftlich und auch im Sand symbolisch verorten als Garten Acker Wasser Teich Meer Berg H hle Fels Vegetation Pflanze Baum Haus Tor Zaun Stadt Dorf Mauer Im kollektiven Unbewussten befinden sich ebenso zahlreiche Kernkomplexfelder wie z B auch der patriachale Archetyp und der matriachale Archetyp Das bedeutet z B dass der Vaterkomplex sowohl ein archetypisches Vater Bild d h alles das was in unserem Kulturkreis die Aura des V terlichen tr gt als auch eine Ansammlung aller Interaktionen Erinnerungen und Erfahrungen mit dem pers nlichen Vater beinhaltet 7 3 4 Die Archetypen Nach Jungscher Auffassung steht am Anfang der indiv
361. higkeit zum Perspektivenwechsel in der Interaktion sondern auch durch unterschiedliche Definitionen des Rollenbegriffs und der Rollen bernahme Roy Turner stellt das Konzept der Rollen bernahme den normativen Rollenvorstellungen folgenderma en entgegen Mit der Idee der Rollen bernahme ver ndert sich die Perspektive es geht nicht mehr um den einfachen Prozess der Ausf hrung einer vorgeschriebenen Rolle sondern darum auf der Grundlage der Rolle die einem von anderen zugeschrieben wird das eigene Handeln zu entwerfen und zu verwirklichen Der Handelnde nimmt nicht einfach einen Status ein f r den es einen wohlgeordneten Satz von Regeln oder Normen gibt er ist vielmehr eine Person die in einer Perspektive handeln muss welche zum Teil durch seine Beziehungen zu anderen 2 Blumer Herbert a a O S 133 7 Joas Hans Symbolischer Interaktionismus Von der Philosophie des Pragmatismus zu einer soziologischen Forschungstradition In K lner Zeitschrift f r Soziologie und Sozialpsychologie Jg 40 1988 S 425 55 vorgezeichnet wird das Handeln dieser anderen ihm gegen ber reflektiert Rollen die er identifizieren muss 3 3 3 Rollentheorien und Rollen bernahme Der Begriff der Rollen bernahme ist nicht nur in Rollentheorien zu finden die sich mit sozialer Interaktion und Kommunikationsph nomenen auseinandersetzen wie z B bei G H Mead und H Blumer Auch in den klassischen Rollentheorien ist dieser Begriff blich j
362. hmals Klaus M 2001 a a O S 82 99 Welsch Wolfgang a a O S 79 100 gl ebenda S 82 vgl Ritter Joachim Hegel und die Franz sische Revolution 1956 in ders Metaphysik und Politik Frankfurt a M 1977 S 183 255 Ritter arbeitete u a ber die soziopolitischen Hintergr nde der Ideenentwicklung bei Hegel Jean Fran ois Lyotard 10 8 1924 21 4 1998 seit 1966 Professor der Philosophie in Paris wurde von E Husserls Ph nomenologie und L Wittgenstein beeinflusst 1979 konzipierte er in seiner Arbeit Das postmoderne Wissen seinen Begriff der Postmoderne Nach Lyotard hat das Systemdenken der Moderne seine Glaubw rdigkeit verloren Der Widerstreit 1983 102 36 folgenderma en Die Postmoderne situiert sich weder nach der Moderne noch gegen sie Sie war schon in ihr eingeschlossen nur verborgen Postmoderne bedeutet also nicht Novismus Neusein um jeden Preis wie dies bereits ber die Moderne gesagt wurde sondern sie bedeutet konsequenten Pluralismus der daher nicht nur sektoriell verbindlich wird sondern in der ganzen Breite der Kultur und der Lebensanschauungen sich u ern muss Und neu ist dass der postmoderne Pluralismus radikaler ist als jeder vorherige so radikal n mlich dass er nicht mehr durch Gegenmotive aufgefangen oder berboten werden kann sondern jetzt konsequenterweise zur Grundverfassung werden muss Der einschneidende Pluralismus den die
363. hne den Wasserfall einer Beobachtung und Feststellung ja gar nicht darbieten w rde vgl Jacobi Jolande Die Psychologie von C G Jung Eine Einf hrung in das Gesamtwerk Frankfurt 1996 S 97 Jung C G Geist und Leben in GW Bd 8 S 383 zit bei Eschenbach Ursula 1978 Das Symbol im therapeutischen Prozess a a O S 30 Jung C G GW Bd 6 a a O 8 820 90 Stellvertreterfunktion es wird auf etwas hingewiesen Zeichen k nnen ersetzt werden sie werden auch ersetzt und dem Geschmack der Zeit angepasst z B das Zeichen f r Eisenbahn Entstehungsort des Symbols und Symboldeutung Das Symbol entsteht im dynamischen Energiefeld des Unbewussten in tieferen Schichten der Seele In den bildhaften Ausdrucksformen der Archetypen finden sich dar ber hinaus zeit und kultur bergreifende symbolische Manifestationen der Menschheit Der Umgang mit dem Symbol ist die lteste geistige T tigkeit des Menschen berhaupt Das Symbol enth lt das Formprinzip f r die psychischen Energien des Unbewussten Aus der immanenten Dynamik der unbewussten Psyche ereignet sich rational oft nicht leicht oder auch gar nicht erfassbar die sch pferische Wirklichkeit sichtbarer Symbolmanifestationen Es kann nicht vom Bewusstsein erdacht werden sondern es setzt sich immer aus den bewussten und unbewussten seelischen Fakten mosaikartig zusammen so dass quasi ein bewusstseinsnaher Anteil den Weg zum Ich als dem Be
364. hnumfeld Sozialkontakte nimmt die Mutter fast ausschlie lich wahr H ufig findet man auch ein ausgepr gtes Schutzbed rfnis welches sich durch hohe W lle Mauern oder Z une rund um das Haus u ern kann H hlen die Unterschlupf bieten k nnen das Bed rfnis nach Zuflucht einer Regression in den Uterus symbolisieren oder auch die Geburtsstunde Dieses Motiv ist nicht nur bei Kindern beliebt 257 Ein M dchen m chte gerne wieder in einer heilen Welt leben Das Sandbild zeigt ein idyllisches Einfamilienhausleben auf dem Land mit Teich und Pferden Das Kind sagt w hrend des Spieles dass es in der h sslichsten Industriestadt von aufgewachsen ist Urspr nglich wurde sie in den ersten vier Lebensjahren auf dem Lande sozialisiert bis der Vater in diese h ssliche Stadt versetzt wurde Ob hier die internalisierten Bilder der baulichen Umwelt oder der Wunsch in diese unbelastete Fr hkindheit regredieren zu k nnen der Planer des Sandbildes war bleibt dahingestellt siehe Abb 16 Im Laufe von Sandspielprozessen ergeben sich aus meiner Erfahrung bei nahezu allen KlientInnen bestimmte Ver nderungen im r umlichen Umfeld Kinder quengeln so lange bei ihren Eltern bis aus einem dunklen Kinderzimmer ein freundlicher Aufenthaltsort wird Chaotische Wohnverh ltnisse werden strukturiert und aufger umt Mann Frau zieht um wechselt den Wohnstandort g nnt sich mehr Freiraum richtet sich neu ein Dabei gehe
365. hochempfindliches Instrument zur Verf gung um psychische St rungen bei M nnern und Frauen zu visualisieren 143 Rasche J rg a a O S 173 144 Prof Hayao Kawai Referat beim 5 Symposium f r Therapeutisches Sandspiel Seevetal 21 23 06 1996 Fujii S 1979 auch bekannt als Aoki S Retest reliability of the Sandplay technique 1st report British Journal of Projective Psychology and Personality Study 24 S 21 25 zit bei Mitchell R R Friedman Harriet S a a O S 132 Kamp L N J Kessler E G 1970 The World Test Developmental aspects of a play technique Journal of Child Psychology and Psychiatry 11 81 108 Franz sische Ausgabe 1971 als Test du Monde Aspects developpementaux d une technique de jeu Revue de Neuropsychiatrie Infantile 19 6 S 295 322 zitiert bei Mitchell Rie Rogers Friedman Harriet S a a O S 133 f Kamp L N J Kessler E G 1970 zit bei Mitchell Rie Rogers Friedman Harriet S a a O S 135 Jones L E 1986 The development of structure in the world of expression A cognitive developmental analysis of childrens sand worlds Dissertation Pacific Graduate School of Psychology Menlo Park CA Dissertation Abstracts International University Microfilms No 83 03178 zit bei Mitchell Rie Rogers Friedman Harriet S a a O S 136 ff Kamp L N J Ambrosius A M Zwaan E J 1986 The Wold Test Pathological traits in the arran
366. hre berall ist das noematische Korrelat genauso zu nehmen wie es im Erlebnis der Wahrnehmung des Urteils des Gefallens usw gt immanent lt liegt d h wie es wenn wir rein dieses Erlebnis selbst befragen uns von ihm dargeboten wird Das Noema ist ein zentraler Begriff in der Theorie der Intentionalit t Unter dem Noema versteht Husserl nicht den Gegenstand schlechthin wie er tats chlich an sich selber ist sondern den Gegenstand im Wie seines Vermeintseins den Gegenstand so genau so aber auch nur so wie er in dem in Rede stehenden Akt des Bewusstseins sich darstellt wie er in diesem Akt aufgefasst und intendiert ist den Gegenstand in genau der Perspektive oder wie man es oft ausdr ckt was sich im Brennpunkt der Aufmerksamkeit befindet 2 das thematische Feld definiert als die Gesamtheit der mit dem Thema kopr senten Gegebenheiten die als sachlich zusammenh ngend erfahren werden und den Hintergrund oder Horizont bilden von dem sich das Thema als Zentrum abhebt 3 die Gegebenheiten die obwohl kopr sent keinen sachlichen Bezug auf das Thema haben und in ihrer Gesamtheit dasjenige bilden was wir den Rand nennen wollen 5 Rosenthal Gabriele a a O S 27 5 ebenda S 28 mit Bezug auf Husserl Edmund Ideen 182 128 Orientierung Beleuchtung und Rolle in der er sich darbietet Die Art und Weise wie wir uns diesem Noema zuwenden den Akt der Zuwendung zum Noema be
367. hrgenommener Gegenstand identifiziert und in Zusammenhang gebracht wird nicht weil er selbst vertraut ist sondern weil er einem vom Beobachter bereits eingeordneten Typ entspricht 5 6 1 Komponenten des Vorstellungsbildes Nach den Erkenntnissen K Lynchs enth lt das Vorstellungsbilid der Umwelt drei Komponenten 1 Identit t Ein brauchbares Bild erfordert zun chst die Identifizierung eines Gegenstandes die es m glich macht ihn von anderen Gegenst nden zu unterscheiden und als Separat Wesen zu erkennen Wir nennen dies Identit t nicht im Sinn der bereinstimmung mit irgend etwas anderem sondern im Sinn von Individualit t oder Ganzheit 2 Struktur Das Bild muss eine r umliche oder strukturelle Beziehung des Gegenstandes zum Beobachter und zu anderen Gegenst nden enthalten 3 Bedeutung Und schlie lich muss der Gegenstand f r den Beobachter irgend einen Sinn haben entweder praktisch oder gef hlsm ig Sinn ist ebenfalls eine Beziehung die sich aber ganz und gar von r umlichen oder strukturellen Beziehungen unterscheidet Die Bedeutung eines Gegenstandes ist jedoch mehr als nur Sinn sie veranschaulicht den pers nlichen Bezug eines Individuums zu einem Objekt sie dr ckt die individuellen affektiven Assoziationen seiner psychosozialen Struktur aus die aus unz hligen Lynch Kevin a a O S 151 vgl a S 16 S 21 und S 140 S ebenda S
368. hrnehmbarer Verweisungsgegenstand oder vorgang der f r etwas anderes mit den Sinnen nicht Wahrnehmbares Gedachtes bzw Geglaubtes steht siehe Semiotik Als solcher ist der Begriff in Psychologie Philosophie Soziologie Kunst und Literaturwissenschaft Linguistik Mathematik Technik Kartographie Theologie und Religionswissenschaft gebr uchlich Eschenbach Ursula Der Umgang mit dem Symbol Allgemeine Grundlagen der Methodik in Eschenbach Ursula Hrsg Das Symbol im therapeutischen Prozess bei Kindern und Jugendlichen Therapeutische Konzepte der Analytischen Psychologie C G Jungs Bd 1 Stuttgart 1978 S 27 Symbole sind etwa die Sanduhr f r Tod und Verg nglichkeit das Haus f r Geborgenheit der Fuchs f r Verschlagenheit Reineke Fuchs und der Fisch Erkennungssymbol des fr hen Christentums In der Wirklichkeitsauffassung Goethes stellt prinzipiell alles Verg ngliche nur ein Gleichnis dar Faust Il Alles ist ja nur symbolisch zu nehmen und berall steckt noch etwas anderes dahinter In der Literatur wird generell 85 Etymologie Etymologisch ist das Symbol auf die griechischen W rter Symbolon und symballein zur ckzuf hren Symbolon bedeutet ein Erkennungszeichen Ballo hat in Assoziation zum deutschen und englischen ball die Bedeutung von werfen treffen treiben und in eine Richtung bewegen Sym als Vorsilbe eines Wortes zeigt uns eine
369. hrungen hindurch m ssen um berhaupt wahrgenommen werden zu k nnen Es ist mit Themen befasst wie pers nliche Identit t Aufrechterhaltung der Pers nlichkeit Kontinuit t Vermittlung zwischen der bewussten und unbewussten Ebene Wahrnehmung und Realit tspr fung Das Ich muss aber auch als eine Instanz gesehen werden die auf die Forderungen des ihm berlegenen Selbst des anordnenden Prinzips der ganzen Pers nlichkeit reagiert 30 Jung C G GW a a O Bd 18 1 18 f Wesentlich am Bewusstsein ist dass nichts bewusst sein kann ohne ein Ich auf das es sich bezieht Was nicht ans Ich angeschlossen ist ist nicht bewusst Daher kann man das Bewusstsein definieren als die Beziehung psychischer Inhalte zum Ich Was aber ist das Ich Das Ich ist eine komplexe Gegebenheit die vor allem aus der allgemeinen Wahrnehmung des K rpers des Daseins besteht und sodann aus den Ged chtnisinhalten man hat eine Vorstellung davon gewesen zu sein und besitzt eine lange Reihe von Erinnerungen es ist das absolut unumg ngliche Zentrum des Bewusstseins 3t Jung C G GW Bd 18 1 a a O 15 32 Samuels A Shorter B Plaut F W rterbuch Jungscher Psychologie M nchen dtv 1989 S 52 Kompensation bedeutet Ausgleichung oder Ersetzung W hrend Adler seinen Begriff auf die Ausgleichung des Minderwertigkeitsgef hles einschr nkt fasse ich den Begriff der Kompensation allgemein als funktionelle Ausgl
370. ht erfunden Das Formgef hl des Mittelalters lie nie axiale symmetrisch geometrische Anordnungen zu Grundrisse Verkehrsf hrungen und Platzfolgen erm glichten trotzdem sich optisch schlie ende R ume Symbolische Elemente dr ckten Gemeinschaft und ein Zugeh rigkeitsgef hl aus Sie wurden zu Schmuck und Machtsymbolen der Stadt Dies war besonders ausgepr gt an Brunnen die nicht nur die Funktion der Wasserversorgung besa en Landmarks wie Kircht rme Rath user oder Befestigungst rme lieferten Orientierung im Raum und schafften so auch symbolisch Sicherheit Stadtmauern erf llten Schutz und Verteidigungszwecke und verhinderten andererseits die Ausweitung und ffnung Charakteristische Formen von Architektur St dtebau und Raumplanung der Moderne kann man pauschalisierend folgenderma en zusammenfassen Stadtbilder und strukturen sowie Geb ude orientieren sich meist an rational funktionalen Nutzungsaspekten St dtebauliche Gestaltung reduziert sich berwiegend auf Daseinsgrundfunktionen und vermeidet Vielfalt Differenziertheit und Durchmischung von Nutzungen Entmischung st dtischer Funktionen Kernverlust der St dte Umgestaltung der Zentren Die st dte bauliche sthetik ist vielfach geometrisch gradlinig rechteckig rational affektfrei Die R ume bleiben oftmals anonym leblos uniform geschlossen Das zweckfunktionale Stadtbild meidet traditionelle Symbolik kleinr umige verwinkelte Muster und
371. htig vgl ebenda 3 Le Corbusier Toward a New Architecture In The Architectural Press London 1927 S 12 zit bei Hradil S 1990 a a O S 129 Hradil S 1990 a a O S 130 35 Klaus M Schmals folgert Die industriepolitische und postindustrielle Moderne l sst sich pr zisieren entlang von Technisierungs und konomisierungs Spezialisierungs und Standardisierungsvorstellungen wie sie mit dem epochalen Terminus des Fordismus auf den Begriff zu bringen sind Neben Pluralit t ist die von Hradil entwickelte Matrix der Modernisierung f r die Idee der zivilen Stadt von gro er Bedeutung Mit ihr sensibilisiert uns S Hradil daf r dass wir zwar nach wie vor in einer modernen Gesellschaft leben andererseits die Kultur der Postmoderne aber universalistische Standards Objektivit ts und Rationalit tskalk le zugunsten eines sehr weitgehenden Pluralismus Partikularismus und Relativismus verl sst ders a a O S 135 und 136 Triebfedern dieser Transformation sind ein Wandel der industriegesellschaftiichen Normalfamilie und des Normalarbeitsverh ltnisses hin zu einem Kaleidoskop neuer Familien und Lebensformen bzw zu einem breiten Spektrum flexibilisierter Arbeitsverh ltnisse in der Einheit von Erwerbs B rger und Familienarbeit vgl U Beck Sch ne neue Arbeitswelt 1999 ein Verwischen der Grenzen zwischen Erwerbs und Privatsph re die Anerkennung der Rechte des Ande
372. hwer vermittelbar Viele Individuen verm gen zur zweckrational gestalteten Lebenswelt kaum emotionale Bez ge herzustellen Diese sind aber Basis eines Identifikationsprozesses Gemeinschaft wird ber Symbole hergestellt Das einflussreichste st dtebauliche Leitbild des vergangenen Jahrhunderts die Charta von Athen verk rpert die Norm der Zweckrationalit t und Funktionalit t Sie ist jedoch nicht wie ein Naturereignis pl tzlich ber die Menschheit hereingebrochen sondern sie ist das Produkt einer kontinuierlichen historischen Entwicklungslinie die das Subjekt und seine Lebenswelt nachhaltig geformt hat ber welche Mechanismen ist nun die Umwelt an der Entstehung psychogener Reaktionen mitbeteiligt Ich gehe zun chst von der Hypothese aus dass menschliches und soziales Handeln direkt oder indirekt d h seinem Sinn nach auf Objekte wie Personen oder Dinge bezogen ist Dieses Handeln geschieht interaktiv und symbolvermittelt Symbole umfassen Bedeutungsgehalte die ber das Gegenst ndlich Denotative hinausgehen n mlich tiefere auch emotionale Sinngehalte und Konnotationen die diskursiv nur unvollst ndig erfassbar sind In unserer Lebenswelt finden wir eine schier unendliche Mannigfaltigkeit von Symbolen und Deutungsvarianten Aber diese Bedeutungen sind so lautet die These nicht verobjektivierbar Symbole bed rfen der Interpretation vor einem subjektiven Kontext d h sie erhalten ihre sinngebende Bedeutung in einem konkre
373. i t ich bin Bild tableau Von Grund aus bestimmt mich im Sichtbaren der Blick der im Au en ist Dieser Akt des Begehrens ist ein Impuls der vor der Intentionalit t liegt er ist Teil einer wilden Ontologie Sie zeigt sich im psychisch gedeuteten Urakt einer Spaltung in dem das Begehren gleichsam der Endlichkeit seiner Situation Tribut zollt Es konstatiert den Mangel seiner Erf llbarkeit Die Feststellung des Mangels veranlasst das fr hkindliche Boehm Gottfried a a O S 23 Klaus M Schmals Skripte zum Seminar Raum Erkundung Dortmund 2001 Lacan Jacques Vier Grundbegriffe der Psychoanalyse Seminar XI 1964 Weinheim Berlin 1987 S 73 ff zit bei Boehm Gottfried a a O S 22 Lacan Jacques Linie und Licht in Boehm Gottfried Was ist ein Bild M nchen 1995 S 64 10 Lacan J Was ist ein Bild Tableau In Boehm Gottfried Was ist ein Bild M nchen 1995 S 76 116 Begehren einen Teil von sich abzuspalten etwas das sehr verschieden besetzt werden kann deshalb von Lacan ganz formal Objekt a genannt wird Dieses Objekt wird der Blick genannt Klaus M Schmals hat diese Zusammenh nge in der Abbildung 6 differenziert dargestellt Das was das subjektive Begehren ausmacht und den Blick auf einen bestimmten Punkt lenkt ist die individuelle innerpsychische Struktur die als Produkt der biographisch erworbenen psychosozialen Erfahrungen zustande gek
374. ich also nicht um die Wiederbelebung infantiler Probleme aus einem aktuellen Konflikt heraus sondern um die Folgen eines prim ren Entwicklungsschadens Die Versuche des Kindes die St reinfl sse zu vermeiden oder zu verarbeiten waren von vornherein zum Scheitern verurteilt Das entwicklungspsychologisch betrachtet noch unreife Ich war mit den vorgefundenen Bedingungen der Sozialisation v llig berfordert Das Milieu gab ihnen keine Chance ein stabiles Ich aufzubauen meist herrscht jener Zustand vor den wir eine ausgepr gte Ich Schw che nennen Wir gehen davon aus dass es aus den gleichen Gr nden die zur Ich Schw che f hrten auch zu einer unzul nglichen gt Boessmann Udo Psychoanalytisch und tiefenpsychologisch fundierte Berichte an den Gutachter schnell und sicher schreiben Mit Ber cksichtigung der ICD 10 und OPD sowie Antr gen zur Kurzzeittherapie und Antr gen bei Kindern und Jugendlichen Dt Psychologen Verl Bonn 2000 S 14 Hoffmann Sven O Hochapfel Gerd Neurosenlehre psychotherapeutische und psychosomatische Medizin Stuttgart Schattauer 5 Aufl New York 1995 S 69 F r dieses Erkl rungsmodell ist die Formel gepr gt worden Das Ich hat etwas getan n mlich versucht einen Entwicklungskonflikt mit unzureichenden Mitteln und auch unzureichendem Erfolg zu verarbeiten Die Neurose ist also Folge eines aktiven Vorgangs ebenda S 69 Demgegen ber lautet die andere Formel des Defizitm
375. ich der Individualisierungsprozess historisch entwickelt hat Es kristallisiert sich heraus dass das Subjekt diese Individualit t offenbar ambivalent erlebt An Stelle sichernder traditioneller Lebenszusammenh nge tritt eine Au ensteuerung und Institutionalisierung an die Individuen heran die die st ndisch famili ren Kulturen nicht kannten Individualisierung entpuppt sich vielfach als Scheinindividualisierung Das Individuum besitzt die Freiheit das eigene Handeln steuern zu k nnen Diese entlarvt sich jedoch eher als eine Notwendigkeit um nicht aus dem gesamtgesellschaftlichen Netz herauszufallen Zusammenfassend kann man sagen dass nicht nur die Stadt sondern auch das Individuum im historischen Kontext vom Subjekt zum Objekt der Geschichte wurde 46 3 Der symbolische Interaktionismus ein gesellschafts theoretisches Interpretationsmodell zur Verbindung von Individuum st dtischer Lebenswelt und Gesellschaft 3 1 Einleitung In der soziologisch epochaltypisch historischen Perspektive wurde deutlich dass Stadt Gesellschaft und Individuen in einen sich wechselseitig bedingenden kontinuierlichen Ver nderungsprozess eingebunden sind Auf der historischen Entwicklungslinie wurden schrittweise Individualisierungstendenzen erkennbar die durch den Wandel der politischen konomischen und ideologischen Macht und Herrschaftsstrukturen in der Gesellschaft erkl rbar werden Das Subjekt befindet sich in einem fortlaufenden Anpassungsproz
376. ich die Lage der Familiengr ndungsphase noch nicht stabilisiert Eine sch ne Wohnung zu erarbeiten bildet seinen individuellen Motivationsschwerpunkt Vor diesem Hintergrund muss die Sanierung zwangsl ufig als St rfaktor angesehen werden Sie erscheint als ein nicht steuerbares Eindringen von Au en das in seine heile Welt pl tzlich hineinbricht Liest man diese Darstellung des Verlaufes der Dinge mit Hilfe des Konzeptes biographischer Verlaufskurven von Fritz Sch tze vgl Sch tze 1981 f llt auf dass die Sanierung als 264 Ding eingef hrt wird das eine sehr positiv erlebte und dargestellte Entwicklung j h unterbricht und auf dessen Eintreffen Herr Dahl keinen Einfluss hat Es kommt einfach von au erhalb und bedroht sein eigenes inneres Familiengl ck Es ist zu erwarten dass mit der Sanierung dem Ding eine Kette von Ereignissen eingeleitet wird die der vorher geschilderten diametral entgegengesetzt ist Mit anderen Worten eine negative Verlaufkurve scheint einzusetzen Die Sanierungsank ndigung schl gt 1986 wie eine Bombe in die Lebenspl ne des Herrn Dahl ein Die Ereignisse berst rzen sich in der Ehe nimmt der Streit wie man dieser Sanierung begegnen sollte berhand Herr Dahl war entschlossen sein Heim zu verteidigen w hrend seine Frau keine M glichkeit sah in dem Wohnungsbestand zu bleiben Weil ich jetzt erfahren habe dass det modernisiert wird das Haus Ja nun nat
377. ich die Mehrheit ber 85 ein freistehendes viereckiges e Aeppli Ernst a a O S 254 7 Biehl Peter a a O S 73 Kirchhoff H a a O S 113 Die Art und Weise wie sich verschiedene gesellschaftliche Gruppen in den einzelnen R umlichkeiten eines Hauses einrichten analysiert Cooper Clare The house as symbol of self University of California Working Paper No 120 1971 S 15 ff sehr detailliert vgl Cooper Clare The house as symbol of self University of California Working Paper No 120 1971 S 12f 69 250 Einfamilienhaus mit Garten w nscht Das Bild des Hochhaus Apartments werde f r das Familienleben jedenfalls im Allgemeinen abgelehnt es werde nicht als Heim assoziiert sondern nur das sog freistehende Haus auf festem Grund und Boden Es ist schwierig zu sagen ob es die Form selbst ist die bevorzugt gesch tzt wird oder die Tatsache dass man ein gewisses Territorialrecht ber ein kleines St ckchen der Erde aus ben m chte Clare Cooper fand ihre These best tigt dass das Hochhaus von den Amerikanern abgelehnt wird weil es keinen Bezug zu Grund und Boden vermittelt das tradierte Bild des Hauses verletzt und unbewusst als eine Bedrohung f r das Selbstbild und Einzigartigkeit der Pers nlichkeit empfunden wird Auch die Stern Leserumfrage Mein Wunschhaus Ergebnisse einer Leserbefragung im Sommer 1996 ergab dass 90 aller Personen die in den n chsten 2 Jahren ein Haus zu bauen beabsich
378. ich nur vor dem pers nlichen Kontext verstehbar kausale Schlussfolgerungen sind hieraus nicht ableitbar Es kommt z B vor dass sehr ehrgeizige Kinder spontan zwei Sandbilder f llen wollen oder auch noch um einen dritten Kasten bitten In einem solchen Fall werden zwei Seiten ihrer psychischen Struktur abgebildet die das Kind noch zu verbinden sucht So baut ein 10 j hriger Junge einen leeren Hafen in dem die Schiffe auf dem Land liegen in dem anderen Kasten entsteht eine Stadt voller H user ohne irgendein lebendes Gesch pf Ein Haus brennt und es sind gleich 4 Feuerwehrfahrzeuge und 2 Rettungsschiffe erforderlich um diesem Brand Einhalt zu gebieten Dieser Junge hatte aufgrund seiner Sozialisation erhebliche Probleme stabile Kontakte mit anderen Menschen einzugehen woran ihn seine Impulsivit t und Aggression Feuer immer wieder hinderten Ein anderer Junge der sich durch aggressive Impulse in seinem Umfeld berschwemmt f hlt gestaltet im Sand eine Flusslandschaft Anschlie end berichtet er sehr detailliert dass dieser benachbarte Fluss auch schon mal heftig ber die Ufer treten k nne Um die Bewohner des Hauses zu sch tzen baut er f r sie d h um sich selber zu sch tzen ein Pfahlhaus Ein M dchen gestaltet eine kleine Insel mit drei B umen Papabaum Mamabaum und noch einer Einen Zugang zu dieser Insel gibt es nicht Die Familie lebt sehr isoliert mit wenig pers nlichem Freiraum in Haus und Wo
379. iche Identit t Sie resultiert aus biographischen Erfahrungen und dr ckt aus was die pers nliche Einzigartigkeit des Individuums ausmacht Beide Formen der Identit t beeinflussen sich wechselseitig Pers nliche Identit t ist sozialen Ursprung und wird durch den Sozialisationsprozess ber Interaktionen gepr gt Der generalisierte Andere verkn pft soziale Erfahrungen strukturiert und verbindet pers nliche und soziale Identit t in jeder Interaktion ber den generalisierten Anderen wird biographische Erfahrung als relativierender Bezugspunkt des Bewusstseins eingebracht und das Aufgehen in aktuellen Rollenanforderungen verhindert Gleichzeitig wird die neue Erfahrung der aktuellen Interaktion im generalisierten Anderen verarbeitet d h als Fortf hrung der pers nlichen Geschichte in den relevanten Teilen verallgemeinert sei es als Best tigung Erweiterung oder Modifikation des bisherigen Bestandes Die Funktion des generalisierten Anderen erm glicht Bewusstseinserweitung und Individuation Ich Identit t Die Ich Identit t und ihre Aufrechterhaltung hat J Habermas als gelungene Balance zwischen beiden Aspekten der Identit t pers nliche und soziale Identit t beschrieben Einerseits muss das Individuum soziale Identit t annehmen um sozial integriert zu sein andererseits muss sich das Individuum gegen die Vereinnahmung durch die soziale Umwelt und ihre Anspr che zur Wehr setzen Man k nnte die
380. ichen das die Zugeh rigkeit zum Eisenbahnbetrieb kennzeichnet Das Symbol dagegen setzt immer voraus dass der gew hlte Ausdruck die bestm gliche Bezeichnung oder Formel f r einen relativ unbekannten jedoch als vorhanden erkannten oder geforderten Tatbestand sei Wenn also das Fl gelrad des Eisenbahnbeamten als Symbol erkl rt wird so w re damit gesagt dass dieser Mann mit einem unbekannten Wesen zu tun habe das sich nicht anders und besser ausdr cken lie e als durch ein gefl geltes Rad Eschenbach Ursula Allgemeine Grundlagen der Methodik In Eschenbach Ursula Hrsg Das Symbol im therapeutischen Prozess bei Kindern und Jugendlichen Therapeutische Konzepte der Analytischen Psychologie C G Jungs Bd 1 Stuttgart 1978 S 27 f Eschenbach Ursula Symbol und Symptom in Eschenbach Ursula Hrsg Die Behandlung in der Analytischen Psychologie 1 Halbband Therapeutische Konzepte in der analytischen Psychologie C G Jungs 2 Stuttgart 1979 S 284 ff Das Symbol entsteht also immer im unbewussten Raum in den tiefen Schichten der Seele und wird ber die Symbolanalyse Amplifikation und Assoziation entschl sselt Eine Symbolbildung findet jeweils im Grade der Zumutbarkeit f r das Ich Bewusstsein statt Der Sinn und das Ziel des Prozesses sind die Verwirklichung der urspr nglich embryonal angelegten Pers nlichkeit mit all ihren Aspekten ist die Herstellung und Erhaltung der urspr nglichen Ganzheit
381. ichwort ein guter Zahler der Herr von jedermanns Beutel ist Wer daf r bekannt ist p nktlich zur versprochenen Zeit zu zahlen der kann zu jeder Zeit alles Geld entlehnen was seine Freunde gerade nicht brauchen Dies ist bisweilen von gro em Nutzen Neben Flei und M igkeit tr gt nichts so sehr dazu bei einen jungen Mann in der Welt vorw rts zu bringen als P nktlichkeit und Gerechtigkeit bei allen seinen Gesch ften Deshalb behalte niemals erborgtes Geld eine Stunde l nger als du versprachst damit nicht der rger dar ber deines Freundes B rse dir auf immer verschlie e Die unbedeutendsten Handlungen die den Kredit eines Mannes beeinflussen m ssen von ihm beachtet werden Der Schlag deines Hammers den dein Gl ubiger um 5 Uhr morgens oder um 8 Uhr abends vernimmt stellt ihn auf sechs Monate zufrieden sieht er dich aber am Billardtisch oder h rt er deine Stimme im Wirtshause wenn du bei der Arbeit sein solltest so l sst er dich am n chsten Morgen um die Zahlung mahnen und fordert sein Geld bevor du es zur Verf gung hast Au erdem zeigt dies dass du ein Ged chtnis f r deine Schulden hast es l t dich als einen ebenso sorgf ltigen wie ehrlichen Mann erscheinen und das vermehrt deinen Kredit H te dich dass du alles was du besitzest f r dein Eigentum h ltst und demgem ss lebst In diese T uschung geraten viele Leute die Kredit haben Um dies zu verh ten halte eine genaue Rechnung ber deine Ausgaben und
382. iduellen Entwicklung der Archetyp ein vorwiegend qualitativer Bildbegriff der sekund r durch die Emotion oder den Affekt aufgeladen wird und sich konkret ausgestaltet Er nannte sie zuerst die Urbilder dann Dominanten des kollektiven Unbewussten Es handelt sich bei dem Begriff nicht um eine Jung C G GW a a O Bd 8 u a Allgemeines zur Komplextheorie 204 S 116 f Hier sagt Jung Man darf heutzutage wohl die Hypothese als gesichert betrachten dass Komplexe abgesprengte Teilosychen sind Die Atiologie ihres Ursprungs ist ja h ufig ein sogenanntes Trauma ein emotionaler Schock oder hnliches wodurch ein St ckchen Psyche abgespalten wurde Eine der h ufigsten Ursachen ist allerdings der moralische Konflikt welcher seinen Grund in der anscheinenden Unm glichkeit hat das Ganze des menschlichen Wesens zu bejahen Diese Unm glichkeit setzt unmittelbare Spaltung voraus unabh ngig davon ob das Ich Bewusstsein darum wei oder nicht In der Regel besteht sogar eine ausgesprochene Unbewusstheit ber die Komplexe was diesen nat rlich um so gr ere Aktionsfreiheit gew hrt In solchen F llen erweist sich ihre Assimilationskraft in ganz besonderem Ma e insofern n mlich die Unbewusstheit ber den Komplex diesem dazu verhilft sogar das Ich zu assimilieren woraus eine momentane und unbewusste Pers nlichkeitsver nderung entsteht die als Komplexidentit t bezeichnet wird Dieser durchaus moderne Begri
383. iduum an was es zu tun hatte Das Individuum kann jetzt als generalisierter Anderer in der Einstellung der Gruppe oder Gemeinschaft zu sich selbst Stellung nehmen Mead George Herbert Die objektive Realit t der Perspektiven 1927 In ders Gesammelte Aufs tze Bd 2 Hrsg von Joas Hans Frankfurt a M 1983 S 217 Abels Heinz Stenger Horst a a O S 114 Damit ein menschliches Wesen eine Identit t in vollem Sinne des Wortes entwickelt gen gt es nicht dass es einfach die Haltungen anderer Menschen gegen ber sich selbst und untereinander innerhalb des menschlichen gesellschaftlichen Prozesses einnimmt und diesen Prozess als Ganzen nur in dieser Hinsicht in seine individuelle Erfahrung hineinbringt es muss ebenso wie es die Haltungen anderer Individuen zu sich selbst und untereinander einnimmt auch die Haltungen gegen ber den verschiedenen Phasen oder Aspekten der gemeinsamen gesellschaftlichen T tigkeit oder der gesellschaftlichen Aufgaben bernehmen in die sie als Mitglieder einer organisierten Gesellschaft oder gesellschaftlichen Gruppe alle einbezogen sind und es muss dann indem es diese individuellen Haltungen der organisierten Gesellschaft oder gesellschaftliichen Gruppe als Ganzes verallgemeinert im Hinblick auf verschiedene gesellschaftliche Projekte die es zum jeweiligen Zeitpunkt verwirklicht oder auf die verschiedenen l ngeren Phasen des allgemeinen gesellschaftlichen Prozesses handeln die sein Leben ausmachen u
384. ie Sprache hinausgehende Bedeutung der bildhaften Symbolik kann man folgenderma en zusammenfassen Es gibt nun ein riesiges Gebiet das die Sprache nicht zu beschreiben vermag es sei denn auf tausend komplizierten Umwegen das Gebiet alles dessen n mlich was gerade eben wahrgenommen wird und besonders alles dessen was in der u eren Umgebung oder an den eigenen Handlungen wahrgenommen worden ist und das es nicht zu verlieren gilt Es kann tats chlich notwendig oder n tzlich werden dieses einem anderen mitzuteilen hier steht nur die Sprache zur Verf gung wenn der graphische Ausdruck nicht benutzt wird welcher viel h her steht aber schon zum Gebiet des Bildes geh rt aber es ist vor allem 13 Piaget Jean Inhelder B rbel Die Entwicklung des inneren Bildes beim Kind Frankfurt 1979 S 497 149 unerl sslich einen Teil davon zu vielf ltigen Adaptationszwecken im Ged chtnis zu behalten Man muss also wenn man das Wahrgenommene durch das Denken evozieren will das System der verbalen Zeichen durch ein System von bildhaften Symbolen verdoppeln da man ohne semiotische Werkzeuge nicht denken kann das Bild ist ein Symbol weil es das notwendige semiotische Instrument darstellt um das Wahrgenommene zu evozieren und zu denken 5 7 4 Bildwahrnehmung nach Stefan M ller Doohm Die Fragestellung ob Bildwahrnehmung ein individueller Vorgang ist f hrte mich zur sozialwissenschaftlichen Bildinterpretationsforschung Ste
385. ie Umgebung oder den Kontext bedeutet Das Wechselspiel zwischen Figur und Grund ist dynamisch denn der gleiche Grund kann sich bei wandelndem Interesse und sich verschiebender Aufmerksamkeit andere Figuren hervorbringen oder eine vorhandene Figur die vielleicht Details enth lt kann wenn eines der Details als Figur erscheint selber zum Grund werden Solche Ph nomene sind nat rlich subjektiv Die Figur Grund Bildung ist als wichtiges Element der Wahrnehmungsf higkeit bei neurotischen St rungen beeintr chtigt In der Neurose und sehr viel mehr noch in der Psychose ist die Elastizit t der Figur Grund Bildung gest rt Wir finden oft eine Versteifung Fixierung oder einen Mangel an Figur Bildung Verdr ngung Beides st rt das gewohnheitsm ige Vervollst ndigen zu einer hinl nglichen Gestalt Im gesunden Zustand ist das Verh ltnis zwischen Figur und Grund ein Prozess dauernden und doch sinnvollen Vortretens und Zur ckweichens Das Wechselspiel zwischen Figur und Grund wird daher zum Kern der Theorie Aufmerksamkeit Konzentration Interesse Beteiligtsein Erregung und Anmut sind repr sentativ f r gesunde Figur Grund Prozesse w hrend Verwirrung Langeweile Zw nge Fixierungen Angst Amnesien Stagnation und Befangenheit Anzeichen sind die f r gest rte Figur Grund Prozesse sprechen Die menschliche Psyche ben tigt offenbar Wahrnehmungen von denen ein nat rliches Ma an Kontrast ausgeht einen
386. ie dem Archetyp der Dreizahl immer schon eignet nach oben nach au en frei Diese Form wird meist als m nnliche Dreiecksform gedeutet Flache Dreiecks bzw Dachformen wirken bergend spitze aufragende keilf rmige eher aggressiv Im Altertum galt das spitze Dreieck als Zeichen f r Feuer als Licht und Erleuchtungssymbol Im Volksbrauch in der sogenannten Magie die vielfach die durch das Christentum entwertete alte Symbolik bewahrt ist das Dreieck ein Zeichen des Schutzes und der Abwehr von D monen Das mit der Spitze nach unten zeigende Dreieck stellt das sog weibliche Dreieck dar Das Dreieck steht in der psychologischen Bedeutsamkeit auch f r famili re Beziehungen wie Vater Mutter Kind und vermag so die entwicklungspsychologische Phase der Triangulierung und der beginnenden Individuation zum Ausdruck zu bringen H ufig verk rpern Dreiecksformen auch eine Vater oder Leistungsproblematik Eine Jugendliche malte ein blaues t renloses also unzug nglich verschlossenes kontaktarmes Haus mit einem sehr hohen spitzen Dach das ihr Eingefangensein in eine Ehrgeiz f rdernde und fordernde Familienstruktur aufzeigte die sie statt der wirklichen Geborgenheit eines Hauses umfing Einsam im Dach im Oberst bchen ist noch ein erleuchtetes Fenster ihre Studierstube e Kreis und Kugel Ingrid Riedel sieht in der Kreisgestalt eine einzigartige Ganzheit und Geschlossenheit er bi
387. ie durch reflexiven Akt hergestellten aber noch nicht verbundenen Selbstbilder zu einem Ganzen verbindet Er liefert eine Bewertung eigenen Verhaltens und hat eine ordnende und strukturierende Funktion im Hinblick auf s mtliche Erfahrungen mit der Um Welt Durch die Integration der verschiedenen Me s kann der Mensch einen roten Faden in sein Selbst Bild einarbeiten Diese Integrationsleistung erm glicht dem Individuum Identit tsfindung und ein Bewusstsein von Kontinuit t Der Begriff der Identit t l sst sich differenzieren in Soziale pers nliche und Ich Identit t Soziale Identit t Rollen bernahmef higkeit versetzt uns in die Lage die an uns gerichteten sozialen Verhaltenserwartungen zu erkennen Hierdurch erhalten wir Hinweise ber die an uns Mead G H a a O S 196 Im Prozess der Kommunikation ist das Individuum ein anderer bevor er es selbst ist Indem es sich selbst in der Rolle eines anderen anspricht entsteht eine Ich Identit t in der Erfahrung Die Entwicklung von organisierten Gruppenaktivit ten in der menschlichen Gesellschaft und die Entwicklung des organisierten Spiels aus den einfachen Spielen in der Erfahrung des Kindes teilte dem Individuum eine Vielzahl verschiedener Rollen zu sofern diese Teile der sozialen Handlung waren und gerade aus der Organisation dieser Rollen zu einer Gesamt Handlung ergab sich die ihnen gemeinsame Eigenschaft sie zeigten dem Indiv
388. ie historische Entwicklung sozialisationstheoretischer Paradigmen in Hurrelmann K und Ulrich D Hrsg Handbuch der Sozialisationsforschung Weinheim 1980 S 36 Abels H Stenger H a a O S 162 f Wesentliche Voraussetzung und Bestandteil jeder Umweltaneignung sind Sprache Denken Wissen und Erfahrung In der interdependenten Entwicklung von Sprache und Denken werden die Grundlagen f r das Begreifen von Welt gelegt Dinge ber die in Sprache nicht verf gt wird sind dem Individuum nicht zu eigen es hat sie sich nicht angeeignet Mit Sprache und Denken eng verbunden ist die Erfahrung bzw sind die Erfahrungsm glichkeiten Konkrete Erfahrung ist auch ein wichtiger Weg Dinge zu begreifen sich einen Begriff davon zu machen um sie sprachlich und gedanklich weiterverarbeiten zu k nnen Sprache und Denken sind also wichtige Hilfsmittel f r die Abstraktion und Verallgemeinerung von Erfahrung Die Abstraktion wiederum erm glicht erst die Verkn pfung und Strukturierung von Erfahrung Als ein Beispiel f r ein solches Produkt aus Sprache Denken und Erfahrung haben wir die Sozialisationsinstanz des generalisierten Anderen kennen gelernt Strukturierte Erfahrung schlie lich ist Voraussetzung f r Reflexivit t gegen ber Erfahrungen Solche Reflexivit t bestimmt wesentlich die Qualit t des Rollenspiels bzw die Chancen eines Akteurs potentielle Spielr ume von Positionen und Rollen zu nutzen und so das Aneig
389. iederkehren Bestimmte voneinander verschiedene r umliche Elemente k nnen als Metaphern hnlicher psychischer Strukturen stehen Vergleichbares gilt auch f r die Grunderfahrung r umlichen Erlebens in kulturlandschaftlichen Bereichen wie Dorf oder Stadt Bei dem Beziehungsbild Dorf wurden u a folgende Elemente gespielt Dorfkern Kneipe Kirche Schuppen Bauern naturverbundenes Leben Landwirtschaft und Neubaugebiete Bei der Phantasielandschaft wurden u a folgende Landschaftselemente aus einem Brain storming ausgew hlt und gespielt Aussichtspunkt Quelle Lichtung Bach Wald Wiesental Meer Lichtung Mensch 98 J ngst P 1984 a a O S 16 ebenda S 28 100 J ngst Peter Meder Oskar 1990 a a O S 12 110 Werbepsychologen benutzen in fragw rdig manipulativer Art und Weise die Symbolbelegung von Landschaften und die ihnen inh renten symbolischen Strukturen und Objektrepr sentanzen An Beispielen verschiedener Werbelandschaften hat Peter J ngst z B landschaftliiche Symbol Konfigurationen f r Zigarettenwerbung untersucht die bestimmte K uferschichten mit entsprechenden psycho dynamischen Strukturen anspricht Solche Werbung suggeriert den KonsumentlInnen auf unbewusster Ebene sie k nnten sich die X Zigarette rauchend die Bedeutungsgehalte der landschaftsinh renten Symbolik Freiheit Weite Unabh ngigkeit etc einverleiben Das Bem hen der Psyche Defizite zu kompensieren nutzt
390. ierverhalten der Kinder nicht gesellschaftlich einsichtig befriedigt wird dann m sse man bei Heranwachsenden antisoziale Reaktionsweisen erwarten Der pathogene Einflu zu kleiner und enger Wohnungen im gest rten Verhalten von Kindern wurde empirisch nachgewiesen von Marie J Chombart de Lauwe Psychopathologie sociale de l enfant inadapt 114 die elektromagnetischen Wellen des Lichts in ein Muster von Nervenimpulsen um die dann an das Gehirn weitergeleitet werden Die Hornhaut ist eine sehr widerstandsf hige Membrane durch die das Licht in das Innere des Auges gelangt wobei die Netzhaut eine kompliziert gebaute Schicht enth lt die im Wesentlichen aus Nervenzellen besteht Die Bildwahrnehmung durch das Auge hnelt einer einfachen Kamera Die Linse wirft ein kopfstehendes Bild der Au enwelt auf die lichtempfindliche Netzhaut die dann dem Film in der Kamera entsprechen w rde Das Auge ist aber nur der physische Anfang des visuellen Wahrnehmungsprozesses Der Vergleich mit der Kamera zeigt dass Bilder uns anschauen Aufgrund unserer subjektiven psychosozialen Situationen w hlen wir Motive aus Zwischen dem Betrachter und dem Betrachteten findet ein reflexiver Prozess statt Jeder der sieht z B den Baum vor dem Fenster erf hrt das Gesehene dort und drau en in einer gewissen Entfernung und er erf hrt es zugleich in sich selbst pr sent wenn er es anschaulich erlebt hat Das Auge ist in der Welt die Welt im Auge
391. ifferent forms taken by dwellings are a complex phenomenon for which no single explanation will suffice All possible explanations however are variations on a single theme people with very different attitudes and ideals respond to varied physical environments These responses vary from place to place because of changes and differences in the interplay of social cultural ritual economic and physical factors These factors and responses may also change gradually in the same place with the passage of time however lack of rapid change and persistence of form are characteristic of primitive and vernacular dwellings The house is an institution not just a structure created for a complex set of purposes Because building a house is a cultural phenomenon its form and organization are greatly influenced by the cultural milieu to which it belongs My basic hypothesis then is that house form is not simply the result of physical forces or any single causal factor but is the consequence of a whole range of socio cultural factors seen in their broadest terms Form is in turn modified by climatic conditions the physical environment which makes some things impossible and encourages others and by methods of construction materials available and the technology the tools for achieving the desired environment will call the socio cultural forces primary and the others secondary or modifying Traditionelle Kulturen geben auch durch ihre soziale K
392. ifferenzierung dieses heterogenen Begriffes ist f r das weitere Verst ndnis sehr wichtig Projektion besagt soviel wie Abbilden Hinausverlegen und meint die Verlagerung die bertragung von Innenvorg ngen von innerpsychischen Vorg ngen in die Au enwelt Das Wesen eines projektiven Verfahrens liegt darin dass es etwas hervorruft was Ausdruck der Eigenwelt des Pers nlichkeitsprozesses des Probanden ist Den klassischen Projektionsbegriff hatte Sigmund Freud als Abwehrmechanismus verstanden welcher bewirkt dass Eigenschaften die das Ich bedrohen nicht mehr in der eigenen Person gesehen werden sondern einem Objekt einer Person oder der Au enwelt 7 Mitchell Rie Rogers Friedman S Harriet a a O S 97 zit nach Kalff Dora M Sandspiel Regie und Produktion Peter Ammann Auf Video aufgenommen 1985 erh ltlich beim C G Jung Institute San Francisco CA L wen Seifert Sigrid berlegungen zur Deutung von Sandbildern In Zeitschrift f r Sandspiel Nr 3 Berlin 1994 S 11 vgl Bundschuh Konrad Einf hrung in die Sonderp dagogische Diagnostik M nchen Basel 1999 S 114 78 79 211 zugeschrieben werden Sp ter in Totem und Tabu erweitert er den Projektionsbegriff Aber die Projektion ist nicht f r die Abwehr geschaffen sie kommt auch zustande wo es keine Konflikte gibt Die Projektion innerer Wahrnehmungen nach au en ist ein primitiver Mechanismus dem z B
393. igi sen Erfahrung des heiligen Raums ist schlie lich die Symbolik vom Mittelpunkt der Welt verbunden Im Grunde stellt jedes Haus jeder Tempel und jede Stadt ein Weltenzentrum dar Er der Mensch Anm d Verf konnte nur in einem Raum leben der nach oben offen und in dem diese Durchbrechung durch Symbole gesichert war In die H user der nach derzeitigem Wissensstand ltesten Stadt der Welt Catal H y k gelangt man durch das Dach ins Innere Dies k nnte zum einen etwas mit Verteidigungsaspekten zu tun haben oder aber nach H Kirchhoff auch die Symbolik der Erdachse aufnehmen und die ffnung der H user zum Himmel deutlich machen Ein achtj hriger Junge baut ein fr hgeschichtliches viereckiges Haus mit Flachdach und zwei Eing ngen Der vordere auf normalem Erdniveau liegende Eingang ist bewacht und mit einer Mauer umgeben Damit die im Gel nde befindlichen Feinde nicht in das Haus eindringen k nnen baut er vom Dach eine Zuwegung in das Innere des Hauses so dass eine ffnung in Richtung Himmel entsteht Auf diesem Dach wachsen Heilkr uter die vor Feinden durch einen kleinen Wall gesch tzt werden m ssen Ist dies bei einem Jungen der von diesen fr hen Hausformen noch nie etwas erfahren hatte eine Frage des Zufalls oder hat er hier ein Symbol aus kollektiv archetypischen Ebenen verwandt 19 vgl Jung C G Psychologie und Religion GW a a O Bd XI 141 S 102 2 Biehl Peter a a O S 75
394. igste sei Entwicklungs und Verhaltensst rungen f hrte sie auf fehlende Spielm glichkeiten zur ck Als Folge mangelnder spielerischer Entfaltung im Kindesalter Zeit der Entstehung des primary system kann es nach ihren Erkenntnissen zu nachteiligen kollektiv gesellschaftlichen Auswirkungen kommen Wenn ein Kind nicht gen gend frei spielen k nne k nne sich das primary system nur ungen gend entwickeln und enthalte ungebundene Energien die sp ter durchbrechen und das secondary system au er Kraft setzen k nnten in Form von Symptomatik oder gesellschaftlich gesehen auch in Form sozialer politischer oder kriegerischer Katastrophen 11 12 13 14 15 Lowenfeld M Einige Grundz ge einer Kinder Psychotherapie 1951 in Psyche 6 208 216 1953 S 214 vgl Rasche J rg a a O S 68 Ellenberger H Institute of Child Psychology in London In Psyche Ill Nr 11 877 Heidelberg 1950 S 879 Rasche J rg a a O S 70 Rasche J rg a a O S 82 Die Entwicklung des Nationalsozialismus f hrte sie auf eine solche kollektive berflutung durch das primary system zur ck Disintegrierte cluster h tten die Oberhand bekommen und es 196 7 3 Das Strukturmodell der Analytischen Psychologie C G Jungs Das Therapeutische Sandspiel wird berwiegend von Jungianischen Therapeuten angewendet da die Jung sche Auffassung dem bildhaft anschaulichen Denken mehr verbunden ist als z B die Psychoanalyse Die analytische Psy
395. ild eines Hauses in bestimmten Therapiephasen spontan einstellt und geradezu eine Schl sselstellung im Prozessverlauf einnehmen kann Die besondere Affinit t zum Haus Motiv berrascht insofern nicht als das Haus ja ein ausschlie lich von Menschen 256 geschaffenes Kulturgut darstellt So scheint es auch selbstverst ndlich dass sich der Mensch in Phantasievorstellungen Tr umen Bildern Gedichten und Romanen seine Wunsch H user Erinnerungs H user R ckzugs H user etc gestaltet Im Sand sind H user sehr h ufig verwendete Miniaturen Um ein differenziertes Bild erstellen zu k nnen biete ich in meiner Sammlung ca 120 verschiedene H user unterschiedlicher Gr e Bauart Herkunft und Nutzungsart an H hle Zelte H tten Bauernhaus Fachwerkhaus Friesenkate Nieders chsischer Hof Z richer Stadth user das Einfamilienhaus auf dem Land moderne Bauten griechische arabische und chinesische H user H tten Pfahlh user Gasthaus Hotel Bahnhof Fabrik Kirche etc Meines Erachtens ist jedoch auch der Standort des Hauses von herausragender Bedeutung weil er gestalttheoretisch den symbolischen Kontext in Bezug auf das Objekt ausdifferenziert Auch hier gibt es wie in der Realit t beliebte und unbeliebte Standorte gef hrliche und romantisch heimelige Pl tze die einen Hinweis auf die Verfassung der Pers nlichkeit geben k nnten Die folgenden aus der Sandspielpraxis genannten szenischen Bilder sind ausdr ckl
396. im Beziehungsbild Das Dorf Anm d Verfassers durchaus funktionalen Gesetzm igkeiten Werden die psycho sozialen Aspekte des Beziehungsbildes n her betrachtet so kann festgestellt werden dass die marginal postierten Elemente durchweg wieder von Teilnehmern dargestellt wurden die bereits im ersten Spiel Phantasielandschaft randliche Positionen eingenommen haben Es w re interessant zu untersuchen ob Planer die Neubaugebiete auf der gr nen Wiese isoliert planen oder Trabantenst dte entwickeln im Psychodrama auch randst ndige Positionen einnehmen w rden Im themenzentrierten Assoziationsdrama zeigte sich dass Landschaften einmal als aneinander gereihte Singularit ten landschaftliicher Elemente mit entsprechender Symbolbesetzung wahrgenommen werden ferner als partialkomplexe landschaftliche Elemente die als Metapher f r aufeinander bezogene psychische Strukturen stehen schlie lich als ganzheitliche Bilder die in der jeweiligen Verkn pfung von landschaftlichen Einzelelementen und Elementkomplexen als Metapher f r entsprechende psychische Strukturen stehen Insgesamt konnte deutlich gemacht werden dass bestimmte naturlandschaftliche Elemente und Konfigurationen von Elementen offenbar kollektiv empfundene Symbolik verk rpern wie Meer See Quelle Bach Sonne Wiese H gel Gebirge Wald Dschungel Baum Sumpf etc und bei hnlichem auf die Erzeugung landschaftlicher Elemente gerichteten Stimuli immer w
397. im Hausbau ergeben sich noch andere wechselseitige Bez ge die man als innere Verpflichtung f r das Wohl der Allgemeinheit aus psychoanalytischer Sicht bezeichnen kann 3 34 Bau GB regelt die Integration einzelner Vorhaben im sog unbeplanten Innenbereich 834 Zul ssigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile 1 Innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile ist ein Vorhaben zul ssig wenn es sich nach Art und Ma der baulichen Nutzung der Bauweise und der Grundst cksfl che die berbaut werden soll in die Eigenart der n heren Umgebung einf gt und die Erschlie ung gesichert ist Die Anforderungen an gesunde Wohn und Arbeitsverh ltnisse m ssen gewahrt bleiben das Ortsbild darf nicht beeintr chtigt werden Mitscherlich Alexander 1971 a a O S 104 f 248 Wenn ein Mensch eine seiner Ideen in der Au enwelt realisiert z B ein Haus baut dann wirkt dieses Haus nicht nur auf ihn zur ck sondern eben durch das Betrachten auch auf viele andere Menschen Wenn wir unserem Kind sein Zimmer einrichten so wirkt das auf seine Seele zur ck Wenn wir uns mit h sslichen Gegenst nden umgeben so wirkt das dementsprechend auf uns zur ck All diese Aufgaben sind mit gro er Verantwortung verbunden t Das Haus befindet sich somit im polaren Spannungsfeld zwischen Individualisierung und gesellschaftlicher Anpassung Ein Mensch vermag seiner Anpassung an den Mainstream zum
398. ind Diesen Habitus nennt C G Jung die zentrale Umschaltstelle von der aus einerseits das u ere Handeln reguliert und andererseits die spezifische Erfahrung geformt wird Extra und Introversion verhalten sich entsprechend der Polarit tstheorie kompensatorisch zueinander D h Ist das Bewusstsein extravertiert so ist infolgedessen das Unbewusste introvertiert e Der Extravertierte Einstellungstypus Die psychische Energie des Extravertierten ist in seiner Orientierung und Anpassung mehr nach au en gerichtet Dieser Typus hat meist ein verst rktes Interesse an der Au enwelt er vgl Wolff Toni a a O S 81 ebenda S 86 Eschenbach und Gaupp haben in einer Typenuhr Berufsgruppen mit diesen Grundtypen in Verbindung gebracht Eschenbach Ursula und Gaupp Berthold Die Typenuhr nach der Typologie C G Jungs Anleitung zum Gebrauch der Typenuhr Leinfelden Echterdingen 1997 S 13 20 Wolff Toni a a O S 85 Die Einstellung ist eine Art von psychischem Anpassungsapparat mit dem ein Individuum bewusst und unbewusst auf die Anforderungen des Lebens reagiert und sich mit ihnen auseinandersetzt Wolff Toni a a O S 85 Libido hei t f r mich psychische Energie welche gleichbedeutend ist mit der Intensit tsladung psychischer Inhalte FREUD identifiziert die Libido mit dem Eros seiner theoretischen Voraussetzung entsprechend und will sie von einer allgemeinen psychischen Energie unterschieden wissen
399. ind offensichtlich technischen Geistes Sie sind von einem Pathos und Drang zur Strukturierung und Zurichtung getragen und kennen weder innere noch u ere Grenzen So weisen sie noch einmal auf den grundlegend technischen Zug dieser Neuzeit hin die wir heute als die Epoche der wissenschaftlich technischen Welt begreifen 2 4 2 Neuzeit und neuzeitliche Moderne Zur Neuzeit geh rt nicht nur die rein technisch rationale Bewegung was eine stark vereinfachende Sichtweise w re sondern sie beinhaltet wie jede Epoche auch Gegenbewegungen So wird z B der italienische Philosoph Giambattista Vico ein heftiger Gegner des Rationalismus Descartes Er verfasst seine Neue Wissenschaft und ist berzeugt dass sich das Wissen nicht in Form eines permanenten Progresses entwickelt wie manch Fortschrittsgl ubiger nicht nur dieser Epoche meint auch heutzutage gibt es manch naiven Fortschrittsgl ubigen sondern dass es sich in einem Kreislauf von Werden und Vergehen befindet 2 Descartes Rene Discours de la Methode Oeuvres VI S 11 75 Welsch Wolfgang a a O S 71 7 ebenda S 72 Dabei stand f r die Gr nderv ter die Neuheit und Radikalit t im Vordergrund Die Universalit t geh rte zu ihren Erwartungen Der technische Charakter ist erst f r uns ausdr cklich geworden Vico Giambattista Principi di una scienza nuova d intorno alla natura delle nazioni Neapel 1725 Getreu seiner These dass der Mensch nur e
400. ine Bewusstsein entspricht dem jeweiligen Zeitgeist also den in einer Epoche herrschenden allgemein g ltigen Ideen und Werten Das Ich Bewusstsein hat daran teil ist aber nicht damit identisch insofern es aus typologischen oder Pers nlichkeitsdifferenzen davon abweicht Hier spiegelt sich die Wechselwirkung zwischen Individuum und Gesellschaft Jung C G GW a a O Bd 7 92 S 69 3 Jung C G GW a a O Bd 6 Psychologische Typen 687 S 444 vgl Jung C G Psychologie und Religion GW a a O Bd XI 141 S 102 gt Jacobi Jolande a a O S 52 gi Infolgedessen ist das Bewusstsein der Unterschiedlichkeit eine relativ sp te Erwerbung der Menschheit und vermutlich ein relativ kleiner Ausschnitt aus dem unbestimmbar gro en Feld von urspr nglicher Identit t Unterscheidung ist das Wesen und die Conditio sine qua non des Bewusstseins Jung C G GW 7 a a O 329 S 464 7 Wolff Toni Studien zu C G Jungs Psychologie Z rich 1981 S 23 199 Abb 8 Die Struktur der Psyche in der Analytischen Psychologie C G Jungs Wahrnehmungsebene Ich Funktion Empfinden Intuieren Ich Objekt Einstellung Wertende Ebene gt Extraversion Denken F hlen Bewu tsein Introversion Horizont Bewu tsein Pers nliches schatten Unbewu tes Bereich Kollektives Unbewu tes Symboltransformation der Gegens tze Komplexfelder Schicksalsmythologeme Schuldf higke
401. ines entstehenden Selbstbildes Trete ich mehreren f r mich bedeutsamen Bezugspersonen gegen ber so gewinne ich mehrere me s Der symbolisch interpretative Prozess der Rollen bernahme ist ein reflexiver Vorgang der beinhaltet dass das Individuum erst wenn es sich mit den Augen anderer sehen kann etwas ber sich selbst erf hrt Selbstwahrnehmung und Verhaltensantizipation sind Grundprinzipien der symbolischen Interaktion sie bed rfen der Interpretation So kann man das Me als das Selbst Bewusstsein bezeichnen das sich in einem Rollen bernahmeprozess gebildet hat indem das Individuum sein Handeln vom Standpunkt des Anderen aus sah und bewertete Me s repr sentieren soziale Spiegelungen des Selbst Es stellt sich die Frage wie das Individuum trotz der scheinbaren Steuerung durch diverse 833 Joas H Rollen und Interaktionstheorien in der Sozialisationsforschung in Hurrelmann K und Ulich D Hrsg Handbuch der Sozialisationsforschung Weinheim 1980 S 148 Treibel Anette Einf hrung in soziologische Theorien der Gegenwart Opladen 1994 S 112 Mead George Herbert Geist Identit t und Gesellschaft aus der Sicht des Sozialbehaviorismus amerikan Originaltitel Mind Self and Society 1934 Frankfurt a M 1973 S 217 Das tritt nicht in das Rampenlicht wir sprechen zu uns selbst aber wir sehen uns nicht selbst Das Me reagiert auf die Identit t die sich durch die ber
402. ingen aber in Tat und Wahrheit bringen wir nur zum Ausdruck dass wir nicht wissen was das Unbewusste ist Wir haben lediglich indirekte Anhaltspunkte daf r dass es ein psychisches Gebiet unterhalb der Bewusstseinsschwelle gibt Wir haben auch einige wissenschaftlich stichhaltige Begr ndungen daf r Aus den Inhalten welche das Unbewusste hervorbringt k nnen wir gewisse Schl sse auf sein Wesen ziehen Wir d rfen aber in unseren Schlussfolgerungen nicht allzu anthropomorph vorgehen denn es w re durchaus m glich dass die Dinge in Wirklichkeit ganz anders sind als unser Bewussisein sie sieht Jung C G GW Bd 18 I a a 0 11 Schlingschr der Maria a a O S 20 20 21 198 unbalancierte Psyche rekonstruieren Es gibt kein Gleichgewicht und kein System mit Selbstregulierung ohne Gegensatz Die Psyche aber ist ein System mit Selbstregulierung Daher sind alle Theoreme C G Jungs wie z B die Struktur der Psyche die Beziehung des Bewussten zum Unbewussten die Einstellungsfunktionen etc unter diesem Aspekt der das Gleichgewicht anstrebenden Polarit t zu betrachten 7 3 1 Das Bewusstsein Das Bewusstsein ist die Bezogenheit psychischer Inhalte auf das Ich so weit sie als solche vom Ich empfunden wird Beziehungen zum Ich so weit sie von diesem nicht als solche empfunden werden sind unbewusst Das Bewusstsein ist die Funktion oder T tigkeit welche die Beziehung psychischer Inhalte zum Ich unterh lt Bewussts
403. ingestellt ist e ber das Verh ltnis des Klienten zum eigenen Unbewussten e ber ein pers nliches Problem und ber eine m gliche L sung 2 Mit den folgenden Bildern kann oft ein Eindringen in tiefere Schichten der Pers nlichkeit d h ins pers nliche Unbewusste und den Schatten beobachtet werden Die Bilder k nnen so chaotisch wirken als sei der Patient in die eigene Unterwelt hinabgestiegen und auf rohe ungeb ndigte und unzivilisierte Energien gesto en Die L sungsaspekte werden deutlicher es kommt zur Freisetzung von Energien die Symptomatik nimmt ab Der Abstieg geht idealerweise bis hinab zur Ber hrung des Selbst Der Klient kann so 31 Pattis Eva a a O S 10 32 Ammann Ruth 1989 a a O S 14 33 Pattis Eva a a O S 14 34 Weinrib Estelle L Images of the Self The Sandplay Therapy Process Sigo Press Boston 1983 3 Rasche J rg a a O S 99 103 Er betont dass jeder Sandpielprozess individuell sei und er erg nzt mit Bezug auf die Bilderserien von E Weinrib und R Ammann dass es in vielen Therapien auch nicht zu einer so eindrucksvollen Manifestationen des Selbst wie bei R Ammann 1989 beschrieben kommen muss Die Bilder entsprechen den Initialtr umen der Verbalanalyse Kalff Dora M Sandplay in Switzerland Seminarunterlagen University of California at Santa Cruz Z rich zit bei Mitchell Rie Rogers Friedman Harriet S a a O S 130 36 37 224 den Weg zur ck
404. int dies davon abh ngig zu sein dass das Kind eine innere Welt erinnerter und voraussehbarer Empfindungen und Bilder in fester Korrelation mit der u eren Welt vertrauter zuverl ssig wiedererscheinender Dinge und Personen wei Neumann Erich Das Kind Z rich 1961 S 7 91 Erikson Erik H a a O S 241 ff 92 Hoffmann Sven O Hochapfel Gerd a a O S 55 Schlingschr der Maria Das Sandspiel in der Heilp dagogik Diplomarbeit an der Ev Fachhochschule Rheinland Westfalen Lippe im Studiengang Heilp dagogik Bochum 1998 S 37 Neumann Erich Das Kind Z rich 1961 S 81 Die gest rte Urbeziehung steht im Zeichen des Hungers des Schmerzes der Leere der K lte der Ohnmacht und des v lligen Ausgeliefertseins an die Einsamkeit des Verlustes jeglicher Sicherheit und Geborgenheit sie ist der Absturz in das Verlassensein und in die Angst in einem bodenlosen Nichts Das Zentralsymbol dieses Zustands ist der Hunger 3 Neumann Erich 1961 a a O S 85 Erikson Erik H a a O S 242 7 vgl Mitscherlich Alexander 1971 a a O S 125 179 unterprivilegierten Minorit ten Es sind dies die Ehefrauen und M tter die Kinder und die alten Leute nach ihrer Pensionierung Der T tigkeit als Mutter und Hausfrau droht die Gefahr von Unzufriedenheit und Frustration wenn das Zuhausesein bei den Kindern nicht mehr als angenehm sondern als blockierend empfunden wird Dies gilt insbesondere f r M tter di
405. ischen Orientierung der Sozialisationsforschung In Walter H Hrsg Sozialisationsforschung Bd 1 Erwartungen Probleme Theorieschwerpunkte Stuttgart 1973 Die psychische Einheit menschlicher Gruppen In Matthes Joachim u a Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen Alltagswissen Interaktion und gesellschaftliche Wirklichkeit Bd 2 Ethnotheorie und Ethnographie des Sprechens Reinbek 1973 286 Weber Max Weber Max Weinrib Estel Wells H G Welsch Wolfgang Wertheimer M Wilson Thomas P Winnicott W D Winnicott W D Wolff Toni Zeitschrift f r Sandspieltherapie Zulliger Hans Die protestantische Ethik Hrsg von Johannes Winckelmann Eine Aufsatzsammlung 9 Aufl G tersloh 2000 Wirtschaft und Gesellschaft Hrsg von Johannes Winckelmann T bingen 1972 Images of the Self New York Sigo Press 1983 Floorgames Palmer London Neuauflage 1976 Arnopress New York Unsere postmoderne Moderne VCH Acta Humaniora Weinheim 1987 Gestaltpsychologische Forschung in E Saupe Hrsg Einf hrung in die neuere Psychologie Osterwieck 1928 Theorien der Interaktion und Modelle soziologischer Erkl rung In Matthes Joachim u a Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen Alltagswissen Interaktion und gesellschaftliche Wirklichkeit Bd 1 Symbolischer Interaktionismus und Ethnomethodologie Reinbek 1973 Die therapeutische Arbeit mit Kindern Therapeutic Consultations in Child Psychiatry
406. ischen Strukturen kurzen S tzen begrenzter Variation von Konjugationen und Adverbien die h ufige Verwechslung von Begr ndungen und Folgerungen sowie eine fehlende sprachliche Vermittlung eigener Absichten in Interaktionen Der elaborierte Code der Mittelschicht zeichnet sich durch komplexere grammatische Strukturen einen differenzierten Gebrauch von Nebens tzen Pr positionen Adjektiven und Adverbien den h ufigen und im Zusammenhang mit Generalisierungen wichtigen Gebrauch der unpers nlichen F rw rter sowie durch vielf ltige M glichkeiten in der Darstellung subjektiver Absichten und Bedeutungen aus Vgl Bernstein B Sozio kulturelle Determinanten des Lernens Mit besonderer Ber cksichtigung der Sprache 1959 in Heinz P Hrsg Soziologie der Schule Sonderheft 4 der K lner Zeitschrift f r Soziologie und Sozialpsychologie K ln 1970 zit bei Abels H Stenger H a a O S 171 1 Rolff H G Sozialisation und Auslese durch die Schule Heidelberg 1973 6 Auflage S 100 f Die Beziehung von Mutter und Kind wird selten durch das Medium der Sprache vermittelt sie ist unmittelbar Das Kind lernt im Sozialisationsprozess auf andere als auf satzstrukturelle und durch Adjektive nuancierte Au erungen zu reagieren Die Intentionen Gef hle und Einstellungen werden durch eine Form des Ausdrucks modifiziert die solidarisches Verst ndnis betont und einen konkreten visuellen tangiblen und deskriptiven Symbolgehalt auf
407. iss Die Vierheit oder Quaternit t entspricht gem Ruth Ammann einem Prinzip der Ordnung und der Ganzheit Das Viereck ist etwas das sch tzt birgt es nimmt Dinge die es umschlie t wie ein Safe sichernd in sich hinein In seiner streng geometrischen eher kantigen Form kommt es eigentlich in der Natur nicht vor sondern es ist ausdr cklich eine Ausdrucksform menschlicher Sch pfung bei der es immer geht um Abgrenzen und Ausgrenzen des uns ureigenen Raumes aus der Umgebung um Inbesitznehmen um Sich Niederlassen Aber auch darum ein Zuhause finden zu k nnen Auf die Parallelen zur Kosmogonietheorie bei Mircea Eliade hatte ich bereits hingewiesen Das Quadrat ist ein gleichseitiges Rechteck Das Quadrat steht f r die Materie die Erde das Weibliche den Leib das Irdische das Ma die Ganzheit das die vollkommene Symmetrie 22 Ammann Ruth Heilende Bilder der Seele Das Sandspiel M nchen 1989 S 181 3 Aeppli Ernst Der Traum und seine Deutung Z rich 1943 S 271 Vier Jahreszeiten machen das Jahr also das Ganzjahr aus Vier Elemente Wasser Erde Feuer Luft sind Material und Erscheinungsweise der Welt Phythagoras sieht in der Vier den Ursprung und die Wurzel der ewigen Natur Vier psychologische Funktionen scheinen im Menschen zur Verf gung des Bewussten und des Unbewussten zu stehen Nach vier Himmelsrichtungen orientiert er sich und sein Tag entfaltet sich in den Mo
408. it In einer ersten Phase der Urbeziehung erf hrt das Kind die Mutter noch als enthaltende und n hrende Welt w hrend in einer zweiten Phase die menschlich erfahrbare Mutter allm hlich zum Erleben des Gegen ber des Du und damit zur Entstehung des Objektes f hre Es kommt allm hlich zu einem Hin berwandern des Selbst von der Mutter in die Person des Kindes Das f hrt dazu dass der Archetypus nach und nach durch die Imagines der Eltern ersetzt werden kann Bei all diesen und bei allen sp teren Differenzierungsschritten sind Verbildlichungen und Gestaltungen von ausschlaggebender Bedeutung weil sie Innen und Au enwelt verbinden die Welt be greifbar machen und die archetypischen Muster erst mit Leben f llen Archetypen sind nicht angeborene Bilder sondern Dispositionen f r psychische Strukturierung Sie haben eine gewisse hnlichkeit mit den Organisatoren von R Spitz oder den angeborenen Schemata bei J Piaget 7 3 5 Das Assoziationsexperiment C G Jungs Assoziationsexperiment bietet die M glichkeit Symbole und Objekte mit besonderem konnotatirem Bedeutungswert f r das Individuum herauszufinden Affektive Bez ge zu Begriffen werden durch Assoziation von W rtern und damit durch Symbole dargestellt die der anschlie enden Entschl sselung bed rfen In langj hrigen Studien verifizierte er hierdurch die Existenz von Komplexen und er entdeckte den gef hlsbetonten Komplex
409. it Konzentration Identit t Genialit t Suicid Ehrgeiz Ur Gestaltung i Mord a AO e ei eg Begabungs Kreativit t on aiment ei Komplex Potentialit t Ritual Vorsicht Dualit t ee Trennung Gegensatz Minderwertigkeit N he Trennungs Distanz Geburt Komplex Tod Polarit t Unit t Sch pfungs Mythen Yin Patriarchaler Archetyp Matriarcharchaler Archetyp Yang Selbst Sein Quelle U Eschenbach Das Ich Das Zentrum des Bewusstseins Unter Ich verstehe ich einen Komplex von Vorstellungen der mir das Zentrum meines Bewusstseinsfeldes ausmacht und mir von hoher Kontinuit t und Identit t mit sich selber zu sein scheint Insofern aber das Ich nur das Zentrum meines Bewusstseinsfeldes ist ist es nicht identisch mit dem Ganzen meiner Psyche 8 Eschenbach Ursula Hrsg Der Ich Komplex und sein Arbeitsteam Topographie der Selbstentfaltung Therapeutische Konzepte der Analytischen Psychologie C G Jungs Bd 4 Bonz Verlag Leinfelden Echterdingen 1996 S 392 Jung C G Psychologische Typen Z rich Rascher amp Cie 1921 zit bei Wolff T a a O S 21 200 Im Laufe der Kindheit entwickelt sich als Zentrum des Bewusstseins das Ich oder auch der Ich Komplex In der fr hen Kindheit lebt das Individuum unbewusst das Bewusstsein muss erst aus dem Unbewussten hervorgebracht werden Das Bewusstsein zu entwickeln ist eine fast unnat rliche Anstrengung Es v
410. it stammten Mein Interesse war nun aufs h chste gestiegen Ich untersuchte auch den Fu boden der aus Steinplatten bestand In einer von ihnen entdeckte ich einen Ring Als ich daran zog hob sich die Steinplatte und wiederum fand sich dort eine Treppe Es waren schmale Steinstufen die in die Tiefe f hrten Ich stieg hinunter und kam in eine niedrige Felsh hle Dicker Staub lag am Boden und darin lagen ebenda S 36 ebenda S 36 f 260 Knochen und zerbrochene Gef e wie berreste einer primitiven Kultur Ich entdeckte zwei offenbar sehr alte und halb zerfallene Menschensch del Dann erwachte ich C G Jung s Interpretation dieses Traumes der damals auf dem Weg war seine Analytische Psychologie von der Psychoanalyse Sigmund Freuds abzugrenzen war folgende Es war mir deutlich dass das Haus eine Art Bild der Psyche darstellte d h meiner damaligen Bewusstseinslage mit bis dahin unbewussten Erg nzungen Das Bewusstsein war durch den Wohnraum charakterisiert Er hatte eine bewohnte Atmosph re trotz des altert mlichen Stils Im Erdgeschoss begann bereits das Unbewusste Je tiefer ich kam desto fremder und dunkler wurde es In der H hle entdeckte ich berreste einer primitiven Kultur d h die Welt des primitiven Menschen in mir welche vom Bewusstsein kaum mehr erreicht oder erhellt werden kann Die primitive Seele des Menschen grenzt an das Leben der Tierseele wie auch die H hlen der Urzeit meist von Tiere
411. it wird oft unterstellt f hren nicht selten zu sekund rer Neurotisierung Minderwertigkeitsgef hlen und negativem Selbstbild z B im Rahmen der Diagnostik des FEW Untersuchungen haben gezeigt dass Kinder mit geringeren Intelligenzleistungen nur wenig visuelle Aktivit ten unternehmen Es kommt regelm ig zu bestimmten Zentrierungen die nur selten oder gar nicht korrigiert werden 22 23 24 25 120 Im Zusammenhang mit der Figur Grund Differenzierung sind auch das Konstanzph nomen die Musterwahrnehmung und die soziale Wahrnehmung zu ber cksichtigen Letztere bezeichnet zum einen die Wahrnehmung von Personen im Gegensatz zu Dingen aber auch die soziale Bedingtheit von Wahrnehmung auf die ich hier kurz eingehen m chte Wahrnehmung ist sozialen Einfl ssen ausgesetzt die in Einstellungen Wertsystemen und Bed rfnissen ihren Ausdruck findet und durch die Beeinflussung anderer Personen zustande kommt Die prim re Sozialisation pr gt das Individuum durch unterschiedliche Wertma st be Vor Urteile und Verhaltensweisen Ma gebliche F higkeiten zur Umweltaneignung werden also im fr hen sozialen Umfeld erworben welches das Individuum kaum beeinflussen kann Sozialisation strukturiert die Wahrnehmung vor und erzeugt damit unterschiedliche psychische und gesellschaftliche Startbedingungen Das Auftreten von Bildern ist entwicklungspsychologisch an den Prozess der Symbolbildung gekoppelt Dieser steht in Bezug zu den fr
412. jekten den wir an so vielen Menschen beobachten k nnen darf man zu einem betr chtlichen Teil der Monotonie ihres Daseins zuschreiben zu welcher die monotone H sslichkeit der industrialisierten Wohnlandschaft des Arbeitsplatzes der Vergn gungsst tten also ihrer gesamten Umwelt beitr gt Der St dtebau der Moderne verf gt offenbar ber wenig Aufforderungscharakter und wei das Neugierverhalten kaum anzuregen Monoton langweilige Siedlungen k nnen zu einer fr hzeitigen Hemmung der Initiative des Kindes f hren Die starre Gleichf rmigkeit der Bauweise hat Isbary mit dem treffenden Paradoxon explosive Ballung bezeichnet Trotz eines erheblichen Forschungsaufwands konnte die beschriebene explosive Ballung eines sozialen Brennpunktes mit hoher Kriminalit tsrate auch in Heidelberg Emmertsgrund nicht entsch rft werden A Mitscherlich kritisierte diese Form des St dtebaus bereits 1971 als grandiose Fehlplanung und warnte dass aus diesen langweiligen Schlafst dten Unheil auf uns zukommen w rde Heute sind diese Wohnungen so die Stadt Heidelberg nicht mehr zu vermarkten 7 Riemann Fritz 1975 a a O S 26 76 Mitscherlich Alexander Vom m glichen Nutzen der Sozialpsychologie f r die Stadtplanung Bauwelt 1966 39 40 S 868 876 in Mitscherlich Alexander Gesammelte Schriften VII Politisch publizistische Aufs tze 2 Suhrkamp Frankfurt 1983 S 664 f vgl Mitscherlich Alexander
413. kann t Der Philosoph Mathematiker und Physiker Rene Descartes 1596 1650 wird aufgrund des Gesamtaufbaus eines Systems und seiner Naturauffassung als erster systematischer Denker der Neuzeit beurteilt Als einzige Gewissheit gilt ihm die durch methodischen Zweifel gewonnene Einsicht des cogito ergo sum ich denke also bin ich das hei t die Selbstgewissheit und Selbstst ndigkeit im Denken Hegel Georg Wilhelm Friedrich Vorlesungen ber die Geschichte der Philosophie Ill Werke Bd 20 Frankfurt a M 1971 S 120 In dieser neuen Periode ist das Prinzip das Denken das von sich ausgehende Denken 6 Welsch Wolfgang a a O S 70 67 Bacon s Novum Organum ed with introd notes etc by Thomas Fowler Oxford 21889 186 zit bei Welsch Wolfgang a a O S 70 3 ebenda Bacon a a O S 186 amp vgl Rene Descartes Meditationes de prima philosophia Oeuvres VII 17 2 Welsch Wolfgang a a O S 70 f Welsch Wolfgang a a O S 71 ebenda 65 68 29 Rene Descartes hat dies in einem bemerkenswerten Vergleich ausgedr ckt der als pars pro toto das Weltbild dieser Aufbruchstimmung symbolisch versinnbildlicht In den alten St dten die ohne Gesamtplan einfach historisch gewachsen sind passen die H user nicht zusammen Es mag zwar sein dass einzelne dieser H user sehr sch n sind aber insgesamt ist alles unkoordiniertes Winkelwerk Demgegen ber preist Descartes die Neusch pfun
414. kann bewirken dass er sich bei k nftigen Unwettern an diesen Zufluchtsort erinnert und dass er in anderen H hlen eine vergleichbare Schutzm glichkeit erkennt Seine Erfahrungen und Vorstellungen werden nun automatisch durch eine Idee von H hle berhaupt ersetzt Ein Modell eine Struktur etwas real nicht Existierendes aufgrund dessen er aber einen bestimmten Kontext von Ph nomenen als H hle erkennt Der Mensch hat also gelernt dass die H hle verschiedene Erscheinungsformen haben kann es wird aber immer um die singul re Realisierung eines abstrakten Modells gehen das als solches erkannt wurde das schon codifiziert ist vielleicht nicht auf gesellschaftlicher Ebene aber doch auf der Ebene des Einzelnen der sich dieses Modell setzt und es sich selbst durch sich selbst mitteilt Es wird aber auch nicht schwierig sein das H hlenmodell mittels graphischer Zeichen seinesgleichen mitzuteilen Der architektonische Code erzeugt einen ikonischen Code und das Prinzip H hle wird Gegenstand kommunikativer Beziehungen An diesem Punkt wird die Zeichnung oder die entfernte Vorstellung von einer H hle schon zur Mitteilung einer m glichen Funktion und bleibt es auch wenn die Funktion nicht erf llt wird oder kein Bed rfnis besteht sie zu erf llen Die Beziehung zwischen architektonischen und ikonischen Codes bedeutet f r uns einerseits dass wir in der Lage sind von einem beliebigen st dte baulichen Objekt Haus
415. kehrswegeaufwand Mit der Gestaltungs und Nutzungsvielfalt eines Gebietes steigt in der Regel auch die Attraktivit t und Aufenthaltsqualit t 2 Aufenthaltsqualit t und Symbolik Unsere bebaute und unbebaute Lebenswelt wirkt permanent auf uns ein wir gleichen die u ere Umwelt mit dem inneren Muster unserer eingepr gten Vorerfahrungen ab Wenn uns die symbolische Belegung des Raumes unbewusst anspricht f hlen wir uns zum Verweilen eingeladen Daher stellt sich die Frage wie die Aufenthaltsqualit t von R umen gestaltet und Reisch L Stadt und Lebensstil In Hauff V Hrsg Stadt und Lebensstil Weinheim 1988 S 33 Und es geht auch an der einen oder anderen Stelle darum undefinierte R ume undefiniert zu lassen und sie dem Gestaltungswillen der Menschen anzuvertrauen Ammann Ruth Traumbild Haus Von den Lebensr umen der Seele Olten 1991 S 48 271 mit Symbolen angereichert werden kann damit diese Orte von vielen B rgern akzeptiert und als Lebenswelt angenommen werden Um f r Planungskonzepte eine gro e Akzeptanz zu erreichen m ssten sich Architektur St dtebau und Raumplanung symbolischer Ausdrucksformen bedienen die aus einem kollektiven Formenkreis stammen und damit ber die subjektiven Konnotationen hinausgehen Diese Symbolik kann die Bed rfnisse und Bilder einer Vielzahl von Individuen positiv widerspiegeln Demnach w re es wichtig zu wissen welches interaktive prim re Beziehungsgeschehen
416. kte Figuren oder Gestalten verschmelzen zu einem Gesamtbild von zu Hause Heimat Zugeh rigkeit und machen die Erfahrungswelt des Individuums aus Die erfahrene Realit t der Umwelt wird ob sie sich in Bild oder Wort ausdr ckt f r den Menschen zur psychisch pr genden Realit t die der Sozialpsychologe Alexander Mitscherlich als Pr gestock bezeichnete 3 8 Zusammenfassung Kein Leben keine erlebbare Umwelt ist einer anderen identisch eben weil jedes Individuum in der Auseinandersetzung mit mehr oder weniger von ihm beeinflussbaren Umweltbedingungen zu pers nlichen Entscheidungen gezwungen ist die auf die Umwelt und den Verlauf seines Lebens im kleinen und gro en zur ckwirken Der Symbolische Interaktionismus verbindet Individuum und Gesellschaft Seine Theorien lassen sich folgenderma en zusammenfassen e Das menschliche Zusammenleben besteht aus dem gegenseitigen Aufeinanderabstimmen der Handlunggslinien der Teilnehmer e Soziale Handlungen sind gleichg ltig ob sie individueller oder kollektiver Art sind in einem Prozess aufgebaut In dessen Verlauf erfolgt eine Ausrichtung des Handelns vorwiegend dadurch dass die Teilnehmer einander anzeigen was der jeweils Andere tun sol und dass sie umgekehrt solche durch Andere vorgenommene Anzeigen interpretieren e Menschen internalisieren aus der Interaktion Objekte die ihre Welten ausmachen Menschen sind individuell oder kollektiv darauf ausgerichtet a
417. ktion zu erf llen ebenda S 299 123 Eco Umberto a a O S 300 146 5 7 2 Denotation und Konnotation Form und Zeichen sollten der Funktion auf Basis bestehender Codifizierungen folgen Die Form bezeichnet die Funktion nur auf Basis eines Systems von erworbenen Erwartungen und Gewohnheiten also auf der Basis eines Codes Ebenso wie die Form der Funktion folgen sollte folgt die Konnotation der Denotation Das was einen sinnvollen Gebrauch von Architektur und St dtebau erm glicht sind seine Funktion die Denotation und die mit ihr verbundenen Bedeutungen Konnotationen Das Zeichen Triumphbogen denotiert beispielsweise die M glichkeit des Hindurchgehens aber gleichzeitig konnotiert es Assoziationen oder Gef hle wie Triumph Macht Feierlichkeit etc Die Beziehung von Denotation und Konnotation erm glicht es die Weiterentwicklung von Begrifflichkeiten zu erkl ren wie z B die Entwicklung von Wohnen oder Hausen Die in dem Beispiel gew hlte H hle bildet die Ursprungssituation des Behaustseins sie denotiert die erste Funktion Schutz Im Laufe der Geschichte entwickelt sich aufgrund von Erfahrungen eine Folge von Objekten die diese besch tzende Funktion verk rpern H tte Haus Stadtvilla Geschosswohnungsbau Zur ersten Funktion wird die zweite Funktion z B Sicherheit konnotiert dann die dritte Funktion wie z B Heimat oder Zuhause etc Der mehrgeschossige Plattenbau erh lt die n te Funkti
418. kturen vermitteln nach K Lynch dem Individuum eine Vorstellung vom In der Welt sein sie k nnen eine stabile Grundlage und Struktur formen die einen Ausgangspunkt f r den Erwerb weiterer Kenntnisse und Ideen darstellen kann Das durch eine geordnete Umgebung entstehende klare Bild hat nach seiner Auffassung weitreichende Einfl sse auf die pers nliche Entwicklung eines Menschen und sein soziales Handeln 1 Ein klares Bild der Umwelt kann eine breite Basis f r Beziehungen bilden es kann Aktivit t oder Anschauungen oder Erkenntnisse f rdern 2 Ein lebendiges und vollst ndiges Milieu das ein scharfumrissenes Bild liefert ist eine wichtige Voraussetzung f r ein intaktes Sozialleben 3 Ein klares Bild kann das Rohmaterial f r die Symbole und Kollektiverinnerungen der Gruppenkommunikation bilden Eine eindrucksvolle Landschaft ist das Ger st auf dem viele primitive V lker ihre f r das Gesellschaftsleben wichtigen Mythen aufbauen 4 Eine gute Vorstellung von der Umgebung verleiht dem der dar ber verf gt ein ausgepr gtes Bewusstsein gef hlsm iger Sicherheit Er ist in der Lage eine harmonische Verbindung zwischen sich selbst und der Au enwelt herzustellen haben was es bedeuten kann in einer solchen Umgebung zu wohnen Sie wissen ziemlich genau Bescheid ber die H sslichkeit der Welt in der sie leben und sie u ern sich ziemlich vernehmlich ber den Schmutz den Raum die Hitze die
419. ladung dann ein differenziertes bewusstes Handeln unm glich macht Jemand handelt aus dem Komplex heraus oder wie C G Jung sagte Nicht wir haben die Komplexe sondern die Komplexe haben uns Der unbewusste Komplex steigt in das Bewusstsein auf und berschwemmt es mit unbewussten verdr ngten Inhalten Grundkonflikte oder Komplexe sind eingekapselte bzw abgespaltene psychische Anteile die dann das Prozessgeschehen steuern Der Mensch ist dann pl tzlich nicht mehr Herr im eigenen Haus Die Wohnung erf hrt bei Herrn Dahl eine Idealisierung als Lebenszentrum so dass eine differenzierte Sichtweise und Beurteilung der Sachlage kaum mehr m glich ist Die Traum Wohnung wird zur Projektionsfl che innerer Konflikte und fr her Interaktionserfahrungen Mangelnde F higkeiten zur Rollen bernahme zum Perspektivenwechsel und ein geringes Differenzierungs und Abstraktionsverm gen des Herrn Dahl bewirken dass er nur seine eigene Sicht der Dinge entwickelt und das Gesamtkonzept nicht wahrnehmen kann Seine Vorurteile bewirken letztendlich eine selektive Wahrnehmung der Ereignisse und Objekte seiner Umwelt Er versucht sie so zu interpretieren dass sie mit seinen Formen des Wissens in Einklang zu bringen sind und seine Vorurteile best tigen Daher entwickelt er bis dahin kaum das Bed rfnis eigene Handlungskompetenz zu erwerben Dieser Fall zeigt aber auch dass st dtebauliche Planungen bei den B rgern immer auf subjektive Betro
420. ldet ein Innen das Umgrenzte das Umschlossene das Integrierte das Zugeh rige Er bezeichnet auch ein Au en das Ausgegrenzte Ausgeschlossene Nichtintegrierte das Nichtzugeh rige Die Gestalt des Kreises entspricht seiner Funktion etwas Wichtiges etwas Heiliges zu umgrenzen zu umschlie Ben 7 ebenda S 33 zitiert nach C G Jung GW Bd 5 Olten 1984 S 203 8 gl ebenda S 33 29 ebenda S 69 3 ebenda S 74 ebenda S 77 So stelle ich mir als Modell f r die Stellung des Kindes in der Familie zun chst ein Dreieck vor das dann sp ter im Laufe der Entwicklung des Kindes immer mehr an H he gewinnt vgl ebenda S 80 ff D cher gebildet aus stumpfen Winkeln seien in Kinderzeichnungen f r Kinder und Jugendliche charakteristisch die sich selbst durch die Spitze des Dreiecks repr sentiert mit den Eltern die beide Ecken der Basis darstellen noch verbunden und von ihnen getragen f hlen ebenda S 82 ebenda S 91 241 Der umgrenzende Schutzgedanke wird im Bild der mittelalterlichen Stadt und der besch tzenden Stadtmauern erkennbar Oft wird die Stadt auch als Stadtg ttin dargestellt die eine Mauerkrone tr gt und mit einer Kugel als Symbol der Ganzheit ausgestattet ist Die Kugel wird in vielen symbolischen Interpretationen als Symbol des gr eren Selbst s Kap 7 verstanden welches das Ich des Menschen umf ngt Schon die ltesten Behausungen des Menschen d rften rund gewesen s
421. le in die Lebenswelt projiziert Sie sind pr sentative Symbole weil sie subjektiv erfahrenes Interaktionsgeschehen und oder Phantasien repr sentativ f r das Individuum in Form von Symbolik bertragen Andererseits sucht das Individuum immer wieder R ume und ihre einzelnen Objekte auf auf die es auf seiner inneren B hne Interaktionen projizieren kann Raum wird symbolisch belegt mit realen oder Interaktionserfahrungen Defiziten oder Phantasien Wir verreisen in die Berge an das Meer etc suchen bestimmte Pl tze Brunnen B ume aus inneren Motivationen heraus auf die in der Symbolik dieser Lebenswelten und Objekte verschl sselt sind Der Sozialisationsprozess kann unter bestimmten historisch gesellschaftlichen Bedingungen auch dahingehend wirken dass die unmittelbar dem Prim rprozess anhaftenden Anteile der Symbolbedeutung verdr ngt werden m ssen d h dass unbewusste Anteile eine wie auch immer geartete Virulenz entfalten k nnen Andererseits zielt Sozialisation in weiten Lebensbereichen darauf ab die Differenzierung von Symbolisierungsf higkeit der Subjekte zu verhindern d h gesellschaftliche Realit t mittels einer beschr nkten Symbolisierungsf higkeit wahrzunehmen die noch stark dem Prim rprozess verhaftet ist Inwieweit das Subjekt neue Objekte im Sinne einer Symboldifferenzierung integrieren kann h ngt also von gesellschaftlich geformten lebensgeschichtlichen Voraussetzungen ab Denn jede weitere Erfahrung un
422. len Erwartungen Einstellungen und Standpunkten nicht vorsieht Interaktionen k nnen aber nicht auf ein festgelegtes schematisches Reagieren von Teilnehmern reduziert werden Der Sinn von Symbolik der die Einzigartigkeit der Interaktion und ihrer Partner unterstreicht wird im normativen Paradigma nicht ber cksichtigt Das normative Paradigma versucht zu verobjektivieren was m E nicht verobjektiviert werden kann 3 3 2 Das interpretative Programm Das interpretative Programm geht von der Pr misse aus dass in einer Interaktion befindliche Personen ihre Situation permanent interpretieren und reflektieren m ssen Menschen einer Gesellschaft stimmen ihre Wahrnehmungen Handlungen und Aktivit ten aufeinander ab Interaktionsprozesse als Wechselbeziehungen zwischen Menschen sind daher unvermeidbar komplex und einzigartig Personen bringen sich direkt oder indirekt bewusst oder unbewusst ber Sprache Mimik Gesten Tonfall K rpersprache etc in die Interaktion ein Diese Interaktionen werden von den Teilnehmern fortlaufend analysiert interpretiert Mead hat die Besonderheit menschlicher Interaktion betont Der Einsatz der Sprache ber bestimmte Gesten Laute und Geb rden hinaus zeigt die erweiterte Interaktionsform des Menschen Der Mensch nimmt f r Mead eine Sonderstellung ein Er ist das symbolverwendende Tier Im Gegensatz zum Tier haben die Gesten des Menschen einen Sinn Menschliche Gesten sind f r Mead signifikante Symb
423. lich Alexander Mitscherlich Alexander Mitscherlich Alexander Hrsg Mitscherlich Alexander Mitscherlich Alexander Mogge Grotjahn H H G Wells A Biographie Simon and Shuster New York 1973 in Mitchell Friedmann Konzepte und Anwendungen des Sandspiels Die psychische Geburt des Menschen Symbiose und Individuation Frankfurt M 1993 Zur Einf hrung Alltagswissen Interaktion und gesellschaftliche Wirklichkeit In Matthes Joachim u a Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen Alltagswissen Interaktion und gesellschaftliche Wirklichkeit Bd 1 Symbolischer Interaktionismus und Ethnomethodbologie Reinbek 1973 Geist Identit t und Gesellschaft aus der Sicht des Sozialbehaviorismus Originaltitel Mind Self and Society 1934 Frankfurt M 1973 Geist Identit t und Gesellschaft aus Sicht des Sozialbehaviorismus Frankfurt 1973 S 105 zit in Treibel Anette Einf hrung in soziologische Theorien der Gegenwart Leske und Budrich Opladen 1994 Sozialpsychologie Neuwied 1969 Konzepte und Anwendungen des Sandspiels M nchen Basel E Reinhardt 1997 Thesen zur Stadt der Zukunft Suhrkamp Frankfurt 1971 4 Auflage 1974 Die Unwirtlichkeit unserer St dte Anstiftung zum Unfrieden Edition Suhrkamp Frankfurt 1965 13 Auflage 1976 Das besch digte Leben Diagnose und Therapie in einer Welt unabsehbarer Ver nderungen Symposion in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in M nchen am 21
424. liche Strukturen Wohnungs St dtebau und Raumplanung Als Den Tanz um das goldene Selbst bezeichnet Ulrich Beck diese bersteigerte Ich Bezogenheit Denke man das Marktmodell der Moderne zu Ende sagt Beck lande man bei einer Welt ohne Ehe und Familie Jeder muss selbstst ndig frei f r die Erfordernisse des Marktes sein um seine konomische Existenz zu sichern Die durchgesetzte Marktgesellschaft ist auch eine kinderlose Gesellschaft 8 6 Zusammenfassung der Ergebnisse vor dem Symbolkontext Haus Die verschiedenen in dieser Arbeit verwendeten Theorien und Modelle haben verdeutlicht dass Objekte und Symbole f r uns prim r eine pers nliche Bedeutung haben Unsere Biographie bildet den Kontext f r die subjektive Interpretierbarkeit oder besser gesagt f r die subjektive Interpretationsnotwendigkeit die wir uns aber vor einem gesellschaftlichen Hintergrund sozial aneignen Individuum und Gesellschaft befinden sich in einer Wechselbeziehung gegenseitiger Beeinflussung Gesellschaft und Individuum entfalten sich vor einem epochaltypisch historischen Kontext der sich mit Beginn der Neuzeit zu einem Rationalisierungsprozess des Daseins entwickelt Die berwertigkeit der Ratio wie sie Max Weber in der protestantischen Ethik konstatiert f hrt zu einer Entzweiung von K rper und Geist die Klaus M Schmals treffend als Die Dualisierung von K rper und Geist bezeichnet Der funktionelle St dtebau der Moderne bildet s
425. lik vermissen die zum Aufbau einer Gemeinschaftsidentit t notwendig w re Der zweckrationale St dtebau ersetzt traditionelle Symbole durch affektlose k hle und damit abweisende Symbolik Er wird damit zum Ausdruck einer Gesellschaft der Moderne die Fritz Riemann f r das Nachkriegsdeutschland als Die schizoide Gesellschaft bezeichnet Das Beispiel Brasilia zeigt dass St dte den Bed rfnissen der Bewohner sowohl in ihrer Denotation als auch in ihren konnotativen Ebenen entsprechen sollten Aufgesetzte vordergr ndige Symbolik vermag den Kern des gesellschaftlich verbindenden kaum zu treffen Die B rger schafften sich Lebenswelten Wohn und Aufenthaltsbereiche nach eigenen Vorstellungen die jedoch nicht im Interesse der Brasilia PlanerInnen lagen 192 7 Das therapeutische Sandspiel nach Dora M Kalff Eine Methode zur Visualisierung innerpsychischer Lebenswelten 7 1 Einleitung Lebenswelten stellen Produkte pr sentativer Symbolik dar In den symbolischen Objekten die ArchitektInnen und RaumplanerInnen verwenden verorten sich biographisch und kollektiv gepr gte Lebensentw rfe Symbolische Belegungen von R umen sind i A unbewusste bertragungen bzw Projektionen Es handelt sich wie bei allen Projektionen auch in der Architektur um einen unbewussten Vorgang ein unbewusstes jedoch sinnvolles Gestalten Das Therapeutische Sandspiel ist eine tiefenpsychologisch analytische Methode die von der
426. lings Tuiavii aus Tiavea Z rich 1979 S 33 zitiert in Biehl Peter Symbole geben zu lernen Einf hrung in die Symboldidaktik anhand der Symbole Hand Haus und Weg Neukirchener Verlag S 211 255 immer wieder in seiner Lebenswelt auf wenn es seinen Lebensraum gestaltet bildet es seine inneren Lebensentw rfe in der Au enwelt ab Auch ArchitektInnen Stadt und RaumplanerInnen bertragen individuelle Lebensentw rfe und kollektiven Zeitgeist in Planungskonzeptionen Die Charta von Athen stellt das dominierende zeitgen ssische Modell des vergangenen Jahrhunderts dar das sich auf Basis einer ethisch gepr gten berwertigkeit der Rationalit t entwickeln konnte Doch vor dem Hintergrund fordistischer Gesellschaftsstrukturen verselbst ndigte sich die Zweckrationalit t und gedieh zu einem Trojanischen Pferd mit dessen Hilfe irrationale Zwecke politisch durchsetzbar wurden Der St dtebau der Moderne bildet daher in seinen Erscheinungen Wertma st be ab die zu den beschriebenen psychogenen Reaktionen und Verhaltensauff lligkeiten f hrten Die rational funktionale Struktur l sst kaum emotionale Belegungen der Orte zu so dass an solchen Orten ein Gef hl von Heimat kaum aufkommen kann Kevin Lynchs Thesen dass visuelle Erfassbarkeit Einpr gsamkeit und Orientierung zu einer Identifizierung mit der Heimatstadt f hrt werden widerlegt Es gen gt eben nicht die Einpr gsamkeit und Bildpr gekraft durch physisch erfassbare Gegenst
427. llanalyse So spricht ein Mensch in der westlichen Kultur ber Wohnformen die nicht seinen Vorstellungen entsprechen H tten Zelten etc oftmals abwertend und bezeichnet sie als primitiv Es kommt jedoch auf den Standpunkt an von dem aus man die Dinge betrachtet Der S dsee H uptling Tuiavii philosophiert ber den Wei en und seine Wohn und Hausformen folgenderma en Der Papalagi der Wei e der Fremde wohnt wie die Seemuschel in einem festen Geh use Er lebt zwischen Steinen Steine sind rings um ihn neben ihm und ber ihm Seine H tte gleicht einer aufrechten Truhe aus Stein Einer Truhe die viele F cher hat und durchl chert ist Man kann nur an einer Stelle des Steingeh uses ein und ausschl pfen An dieser Stelle ist ein gro er Holzfl gel den man kr ftig zur cksto en muss ehe man in die H tte eintreten kann Wahrnehmung ist ein subjektiver Vorgang und geschieht durch die Aufnahme und Weiterleitung von Sinnesreizen die wir mit Hilfe kognitiver Funktionen selektieren speichern und mit neuen Erfahrungen verkn pfen Unsere Lebenswelt nehmen wir in Bildern in uns auf die wir strukturieren indem wir einzelne Figuren Objekte Symbole Zeichen etc vor einem Hintergrund erfassen Wir erkennen das Haus vor dem Kontext einer Stadtsilhouette obwohl es nicht vollst ndig sichtbar ist als solches weil wir ein ganz pers nliches inneres Bild davon haben wie sich die Ganzheit des Noematischen Sy
428. llektiven Rahmen der Stadt oder Umgebung einf gen Hierdurch geschieht symbolisch eine gesellschaftliche Einordnung und nicht etwa nur eine Anpassung an die Bauflucht die Geschossigkeit und Nutzung aus sthetischen Gr nden Das Bauplanungsrecht ber cksichtigt diese Anpassungs und Begrenzungserfordernis durch Festsetzungen nach 34 Dies tr gt m E dazu bei dass Gesellschaft noch als Gemeinwesen erlebt werden kann und nicht nur als individuelle Bed rfnisbefriedigung um jeden Preis Aber Einordnung des Individuums bei Wahrung seiner Selbstst ndigkeit nicht seine Nivellierung trotz der gro en Zahl bleibt die Aufgabe die auch uns bertragen ist In Folge dessen muss die visuelle Gliederung die ein Stadtprofil verr t zugleich signalisieren dass in ihr das Individuum nicht vergewaltigt nicht missachtet wird sondern existiert und am Ganzen Anteil nimmt Signalisiert die so genannte funktionelle Architektur das Rastermuster der sich vielerorts gleichenden Hochh user so etwas Der visuelle Eindruck den eine Stadt beim ersten Anblick und beim Wandern durch sie hinterl sst reicht bis tief in unbewusste Vorg nge des Verstehens eines Ausdrucks Das Haus ist nicht nur eine H lle es ist Gestalt Gestalt f r den Einzelnen f r eine kleine Gruppe oder f r eine gro e Zahl von Menschen die den gleichen gesellschaftlichen Zw ngen unterworfen sind aber doch den Wunsch haben ihre eigene Variation des Lebenssinnes zu finden Be
429. lso ob die benutzten Figuren alle weiblich sind alle friedlich etc Auch das Auftreten oder Fehlen von Vegetation kann ein wichtiger Hinweis auf den inneren Zustand des Klienten sein zum Beispiel das Auftreten von Gr n nach einer langen Sequenz von Bildern ohne jede Vegetation e Der freie und gesch tzte Raum Ohne Sigmund Freuds Entdeckung der Psychoanalyse w re weder die Praxis der Analytischen Psychologie noch das Therapeutische Sandspiel vorstellbar Freud hat das Setting erfunden dass zwei Personen sich regelm ig zu derselben Zeit an demselben Ort treffen die blichen Kommunikationsformen ausschlie en und sich in definierter Weise dem Hier und Jetzt widmen Diese Erfindung hat eine kulturelle Revolution ausgel st Freud hat entdeckt dass sich bei Wiederholung der Raum die zwei Menschen die Worte die Blicke alles mit psychischer Energie aufl dt Er hat entdeckt was Dora M Kalff sp ter den freien und gesch tzten Raum nannte In diesem Begriff sind mehrere Bedeutungsebenen enthalten Der gesch tzte atmosph rische Beziehungsraum der therapeutischen Situation zwischen Analytiker und Analysand und die besch tzenden und gleichzeitig Freiraum schaffenden Grenzen des Sandspielraumes Im bertragenen Sinn bildet der Sandkasten diese Freiraum Situation als pars pro toto ab durch seine vorgegebenen Ausma e In dem freien und gesch tzten Raum k nnen sich psychische Kr fte sammeln und konstellie
430. lungssch den relativiert In der Tendenz h ufen sich Entwicklungskonflikte Neurosenstrukturen Anm d Verf in Mittel und Oberschicht w hrend Entwicklungsdefizite fr he St rungen wie z B Borderline Anm d Verf eher in der Unterschicht aufzutreten scheinen 5 Auf die Bedeutung der ber Ich Bildung und die Position des generalisierten Anderen in der Sozialisation bin ich bereits im Kapitel Symbolischer Interaktionismus eingegangen Hoffmann S O Hochapfel G a a O S 70 f Menschen mit solchen St rungen richten sich fast ausschlie lich nach der Art der Intensit t der u eren Gesetzeskontrolle Fehlt eine u ere Kontrolle dann existiert f r das Ich auch kein Gesetz In den USA existiert hierf r das Konzept der moral insanity Diese Art von Gewissensbildung kontrastiett sehr scharf zur h ufig hypermoralischen und berstrengen Gewissensbildung bei den Neurosen Schlie lich muss bei der Entstehung von asozialem Verhalten auch daran gedacht werden dass im entsprechenden Milieu f r die heranwachsenden Kinder solches Verhalten gar nicht als dissozial erkannt werden kann da die Erwachsenen an denen sie sich orientierten sich selbst entsprechend verhalten Hier sei noch einmal an die Risikofaktoren erinnert Das gest rte Verhalten die Sucht das kriminelle Symptom tritt hier metaphorisch ausgedr ckt an die Stelle des Strukturdefektes f llt gleichsam die fr h entstandene L cke im Ich aus Die
431. lut Die Psychoanalyse sieht im Wasser vorwiegend ein Symbol des Weiblichen und der Kr fte des Unbewussten Herder Lexikon Symbole a a O S 179 Das Symbol sollte in Bezug zum biographischen Kontext stehen So kreiert z B jemand im Sand eine urw chsige berschwemmte Landschaftsstruktur und sagt dazu dass er die Erschaffung der Welt darstellen m chte Auf der Erde war es noch w st und unheimlich es war finster und Wasserfluten bedeckten alles Genesis 1 2 Nach Cooper J C a a O S 209 steht das Wasser f r die Quelle aller M glichkeiten des Seins Ursprung und Grab aller Dinge im Universum das Undifferenzierte das Nichtmanifeste die erste Form der Materie Alle Wasser sind symbolisch f r die gro e Mutter und stehen im Zusammenhang mit der Geburt dem weiblichen Prinzip dem Weltenscho der Prima Materia den Wassern der Fruchtbarkeit und St rkung und mit der Quelle des Lebens 107 Kalff Dora M 1996 a a O S 15 104 105 106 215 Abb 11 Sandkasten und Figurensammlung Quelle Fotografie aus eigener Sandspielpraxis Er formt im Sand H gel Tunnels oder Ebenen Seen und Fl sse gerade so wie es er sie Anm des Verfassers eben aus seiner Situation heraus die Welt sieht und l sst darin die Figuren so handeln wie es sie in seiner Phantasie erlebt Das Kind und nat rlich auch der Erwachsene Anm d Verf ist also v llig frei in der Gestaltung in der Wahl der Figuren und ihrer Ve
432. m glicher Abschattungen mit einem Male die Vorstellung einer solchen Einzelwahrnehmung ist unvollziehbar und stellt sich damit als absurd heraus Die Einseitigkeit der Einzelwahrnehmung ist also nicht von au en her an ihr festgestellt sondern geh rt zu ihrem ph nomenalen Bestande Wenn die Wahrnehmung in sich selbst als einseitig erlebt wird so dr ckt sich das darin aus und kann sich nur darin ausdr cken dass das wahrgenommene Ding unter einem bestimmten Aspekt erscheint sich dabei aber als ein solches darstellt das auch unter anderen Aspekten wahrgenommen werden kann Dies wiederum besagt dass in der in Betracht gezogenen Wahrnehmung und als zu ihrem ph nomenalen Bestand geh rig Verweisungen auf weitere Wahrnehmungen beschlossen sind in denen das wahrgenommene Ding unter den verschiedenen f r es m glichen Aspekten erscheint Jede Wahrnehmung eines Raumes Bildes Objektes oder anderer Ph nomene ist auf einen Standpunkt bezogen welcher in Folge dessen damit immer einzigartig ist und von keinem anderen Individuum eingenommen werden kann Wir nehmen das Objekt wahr aus der Perspektive wie sie sich uns gerade in diesem Augenblick darbietet und wir besitzen gleichzeitig auch die F higkeit von einer Detail oder Teilansicht eines Objektes auf das Ganze zu schlie en Der Grundsatz der Einzigartigkeit beeintr chtigt nicht die M glichkeit ber die Bedeutung eines Objektes einen Konsens mit Anderen herstellen zu k
433. m Erwachsenenalter sch tzend Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 146 f ebenda S 147 f Neurotisches Verhalten das wissen wir seit Freuds Hysterieuntersuchungen stellt einen Protest gegen Anpassungsforderungen an die Sittengesetze dar denen das Individuum offen nicht zu widerstehen die es aber in der Tiefe seiner Triebnatur auch nicht hinzunehmen vermag Zwischen unserem Wollen unserem inneren M ssen und dem was wir nach den Gesetzen unserer Gesellschaft sollen und d rfen vollzieht sich ein ununterbrochenes Kr ftespiel und zwar an unserer Bewusstseinsoberfl che eher in einer beruhigteren Form als in der Tiefe unserer Person Hier gibt es keinen endg ltigen Frieden hier stellen sich bestenfalls so lange Leben nicht erstarrt ist wie Ludwig von Birtalanffy sagt Flie gleichgewichte her Die Einf hrung in unsere Mitwelt kann immer nur hinl nglich befriedigend gelingen Je gewaltt tiger der Zwang ist der ausge bt wird desto nachhaltiger wirkt der aus unserem Unbewussten gespeiste und von den unbewussten Anteilen unseres Ichs dirigierte Widerstand Paula Heimann hat Anpassung so beschrieben Der Begriff der Anpassung steht im Gegensatz zu dem der Befriedigung und bezieht sich auf die psychische Leistung die durch ein Versagenserlebnis in Gang gesetzt wird Anpassung setzt den Verlust einer urspr nglichen Befriedigungsquelle voraus so dass die Anpassungsleistung einen Ersatz eine Alternativbefriedi
434. m zum Ausdruck in dem Bild das sich selbst langj hrige Einwohner machten und manifestierte sich in Missfallen mangelnder Orientierung und der Unf higkeit die einzelnen Teile zu beschreiben oder auseinanderzuhalten Ein kleiner st dtebaulich unspektakul rer Platz in Los Angeles wurde von den Befragten besonders liebevoll und detailliert beschrieben Diese Plaza zeichnet sich im Gegensatz zu den oben beschriebenen gleichf rmigen Baustrukturen durch eine hohe Vielfalt an Elementen und Gestaltungsmerkmalen aus die nicht nur der visuellen Sinneswahrnehmung sondern mehreren Sinnen gerecht werden Der Mensch verl sst sich oft einseitig auf die visuelle Wahrnehmung und vergisst dass noch andere Sinneseindr cke seine affektiven Bez ge zu einer rtlichkeit mitbestimmen oder mitpr gen Diese Synergie der Sinne ruft offenbar ein besonders intensives und lebendiges Vorstellungsbild hervor Hier wurde alles ganz genau beschrieben Form B ume B nke Leute die Ziegel das Kopfstein jetzt Backstein Pflaster der Stra e ebenda S 54 In der n heren Umgebung der Wohnung wurden viele Einzelheiten genannt Steigungen und Kurven Vegetation und Menschen das t gliche Interesse und die Freude an der Szene waren offensichtlich In der N he des Zentrums wurde das Bild allm hlich grau abstrakt rein begriffsm ig Der Downtown Bezirk war wie in Jersey City nichts weiter als eine Sammlung von Namen frequentierter Pl tze
435. malen Charakteristika der Neuzeit die Radikalit t und Uhniversalit t auf und reproduzieren sie unreflektiert weil sie auf ihren Gegner eingehen und daher auch an ihren Gegner und seine Theorien ungewollt emotional gebunden sind Die Gegenbewegung ist quasi abh ngig von den urspr nglichen Bewegungen und ihren dominierenden Gegnern da sie auf diese bezogen bleibt Die Kr fte der Gegen Neuzeit wirken demnach wie ein Katalysator f r die Prozesse die sie eigentlich bek mpfen wollen Die Neuzeit zeugt sich durch dieses Wechselspiel von Herausforderung und Antwort fort Daher konnte ich sagen dass diese Oppositionen das Grundmuster der Neuzeit nicht sprengen Sie dynamisieren konkretisieren und verst rken es vielmehr Denn ihrer Form nach sind sie stets ganz und gar neuzeitlich Sie alle reproduzieren die neuzeit typischen Charakteristika des Neuanfangs der Radikalit t der Ausschlie lichkeit und Universalit t Nie verstehen diese Erneuerer was sie propagieren als nur einen von mehreren m glichen Wegen es muss vielmehr immer der einzig Richtige sein Die einzelnen Thesen werden psychoanalytisch gesprochen idealisiert zu berwertigen Ideen W Welsch sagt Der Ausschlie lichkeits und Universalit tsanspruch kann von der Realsph re in die Idealsph re verlagert sein Aber dies geschieht schon nur um ihn unter Resignationsbedingungen aufrechterhalten zu k nnen Verlagert wird er aufgegeben oder be
436. men der Handlungslinien der Teilnehmer solch eine Ausrichtung des Handelns erfolgt vorwiegend dadurch dass die Teilnehmer einander anzeigen was der jeweils andere tun soll und dass sie umgekehrt solche durch andere vorgenommene Anzeigen interpretieren aus einer solchen Interaktion formen die Menschen die Objekte die ihre Welten ausmachen die Menschen sind darauf ausgerichtet in Bezug auf ihre Objekte auf der Grundlage der Bedeutung zu handeln die diese Objekte f r sie haben die Menschen treten ihrer Welt als Organismen mit einem Selbst gegen ber das den Einzelnen in die Lage versetzt sich selbst etwas anzuzeigen menschliches Handeln wird vom Handelnden auf der Grundlage dessen aufgebaut was er wahrnimmt interpretiert und einsch tzt und die Verkettung solch fortlaufenden Handelns begr ndet Organisationen Institutionen und unermessliche Komplexe ineinandergreifender Beziehungen Die zentralen Grundpfeiler des symbolischen Interaktionismus hat Herbert Blumer folgenderma en formuliert e Menschen sind individuell und kollektiv darauf ausgerichtet auf der Grundlage der Bedeutung der Objekte zu handeln die ihre Welt ausmachen 3 Treibel Anette a a O S 109 4 Blumer Herbert Der methodologische Standpunkt des Symbolischen Interaktionismus 1969 In Matthes Joachim u a Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen Alltagswissen Interaktion und gesellschaftliche Wirklichkeit Bd 1 Symbolischer Interaktionismus u
437. mierend Stadtflucht k nnte man als Ausbruchssehnsucht des St dters als Wunsch nach Kontrasterfahrung deuten es gibt jedoch auch gegenl ufige Tendenzen Er hat das Verlangen der Enge der baulichen Verdichtung sowie den Emissionen zu entgehen und flieht in die Idylle des Freiraumes Die allj hrlichen Urlaubsmigrationen zeigen im Gegensatz hierzu jedoch dass viele dieser an Bebauungsdichte gew hnten St dter in den sogenannten sch nsten Wochen des Jahres sich hnliche bauliche Strukturen suchen wie sie sie von zu Hause gewohnt sind Monotone Ferien Wohnsilos unterscheiden sich in der baulichen Gestalt und Lebensqualit t nur unwesentlich von den Merkmalen der heimatlichen Trabantenst dte 6 3 5 Entfremdung von der Natur Alexander Mitscherlich vertrat die These dass ein Stadtmensch der mehr als 120 Meilen fahren muss um aus seinem bebauten Stadtbereich zur freien Natur zu gelangen von der Natur entfremdet ist Aufgrund der st dtischen Fl chenexpansion und allgemeinen Metropolisierungstendenzen d rften sich diese Entfernungen in Ballungsr umen heute noch erheblich erh ht haben Ver nderte Lebensformen verbesserte Haushaltseinkommen und 2 Das Vorort Einfamilienhaus dieser Nachk mmling der noch stadtbezogeneren Villa des sp ten 19 Jahrhunderts ist der Begriff st dtischer Verantwortungslosigkeit Dem Bauherrn ist gestattet seine Wunschtr ume mit seiner Identit t zu verwechseln Mitscherlich
438. mme der Stra en und H user 185 4 Eine Welt in der die Phantasie keine Entsprechung mehr finden kann wird als kalt b se feindlich und unheimlich angesehen und damit der Kontakt zu dieser Welt abgewehrt 5 Entt uschende Umwelterfahrungen k nnen bewirken dass sich der Mensch von seinem Umfeld zur ckzieht Dadurch kann er emotionale Bindungen und Bez ge Aufgeschlossenheit und Kontaktbereitschaft zum ffentlichen Raum und zur Gesellschaft verlieren Wenn die Lebenswelt und ihre Objekte Akzeptanz erfahren und affektive Bez ge vermitteln k nnen vermag der Einzelne diese Objekte zu integrieren so dass eine Erweiterung r umlicher Objektbeziehungen erfolgen kann Die Stabilit t der Objektbeziehungen das ist psychologisch gesehen das bindende Element der menschlichen Gesellschaft A Mitscherlich f hrt in diesem Zusammenhang aus anthropologischer Sicht den Terminus Heimat ein der unter positiven Vorzeichen Sicherheit Vertrauen und Identit t konnotiert Stabile prim re Objektbeziehungen und mit ihnen verkn pfte positive emotionale Erlebnisse in R umen k nnen ein Gef hl von Heimat und Geborgenheit vermitteln Heimat sollte Vertrauen und Sicherheit vermitteln aber auch einen Aufforderungscharakter enthalten der das Neugierverhalten herausfordert Der rational funktionale St dtebau will affektfrei sein und fl chtet in Neutralit t 120 iai vgl auch bei Lorenzer Alfr
439. mmen Die schichtentypische Auspr gung der visuellen Wahrnehmung wurde von GILL u a 1968 mit dem FEW nachgewiesen Zwischen den Teilnehmern aus zwei Schichten wurden hochsignifikante Differenzen in den Wahrnehmunggsleistungen festgestellt VALTIN 1972 fand heraus dass die visuelle Wahrnehmung der Unterschicht Kinder gegen ber Mittelschicht Kindern aufgrund mangelnden regelm igen Trainings und fehlender systematischer Anregung retardiert OTTO 1971 hat nachgewiesen dass der Zusammenhang zwischen dem FEW Test und dem Sozialstatus nicht allein durch Intelligenzunterschiede erkl rt werden kann Er untersuchte u a die Abh ngigkeit des FEW von bestimmten Milieumerkmalen die mit Hilfe eines Elternfragebogens erhoben wurden Zugunsten der Kinder mit Testergebnissen im oberen Quartil des FROSTIG Tests wurden folgende signifikante Unterschiede festgestellt H herer Sozialstatus h here Schulbildung von Vater und Mutter geringere Geschwisterzahl mehr Wohnr ume pro Person h here Erwartung der Eltern in Bezug auf den Schulabschluss des Kindes h ufigere Nennung von Malen und Zeichnen als Lieblingsbesch ftigung des Kindes im Vorschulalter Die unterschiedlichen Sozialisationsformen in beiden Schichten sind demnach wichtige Determinanten f r die Entwicklung der visuellen Wahrnehmung Die Schichtenspezifit t der visuellen Wahrnehmung ist mit dem FEW auch von O CONNOR 1969 nachgewiesen worden In seiner Arbeit erwies sich di
440. mwelt nehmen wir in Form von Bildern in uns auf Das chiastische Modell der Blickverschr nkung von Jacques Lacan analysiert die Wechselwirkung zwischen Betrachter und Betrachtetem und entwickelt die These dass das Subjekt nicht Bilder ausw hlt sondern dass der Blick ihm entgegenkommt Das Subjekt ger t hierdurch in eine Beziehung zu den Objekten sie lenken seine Blicke Die Wahrnehmung unserer Lebenswelt erfolgt durch die Aufnahme Weiterleitung und Verarbeitung von Sinnesreizen die das Individuum mit fr heren Erfahrungen abgleicht und sie synthetisch zu einem neuen Inhalt verkn pft Sinngebung und Bedeutungszuweisung sind kognitive Vorg nge Zusammenh nge mit sozio konomischem Status und Schichtenspezifit t sind nachweisbar Die Bildwahrnehmung folgt einer Struktur die man gestalttheoretisch als Figur Grund Wahrnehmung bezeichnet Sie erm glicht es einzelne Figuren vor einem Hintergrund zu 138 M ller Doohm S a a O S 101 Zit nach Barthes R Der entgegenkommende und der stumpfe Sinn EN Frankfurt 1990 S 28 ff ebenda S 101 en vgl ebenda S 102 Zur Systematisierung und Selektion von Einzelf llen schl gt er folgende Untersuchungssystematik vor 1 Bildersteindrucksanalyse Prim rbotschaft dargestellte Objekte und Personen verwendete markante Stilmomente etc 2 Hypothetische Typenbildung 3 Typenbildung und 4 Einzelfallanalyse 152 erfassen und sie auch wenn sie f r uns nur zu einem Teilbereich e
441. mweltleere ist eine Art nach au en verlegter Seelenkunde hnlich lautet Alexander Mitscherlichs Aussage Das hei t also dass die Art und Weise wie wir unsere Umwelt gestalten ein Ausdruck unserer inneren Verfassung ist Im diesem Kapitel m chte ich den St dtebau fordististisch moderner Lebenswelten und seine direkten und indirekten Einfl sse auf die Psyche aus sozialpsychologischer Sicht n her untersuchen Die Sozialpsychologie verfolgt in der Stadtforschung u a das Ziel die Auswirkungen des bebauten und unbebauten Raumes auf das Individuum in st dtischen Lebensgesellschaften zu analysieren Einen Schwerpunkt der auf Stadtplanung und St dtebau gerichteten Sozialpsychologie bildet die Analyse der Wechselwirkung von st dtischen Verh ltnissen und st dtischem Verhalten von bebautem Raum den Gesellschaftsbildern von Architekten und Stadtplanern sowie den Problemen der Stadtbewohner In st dtischen Entwicklungsprozessen verorten sich kontr re gesellschaftliche Interessen was jedoch immer mit irgendwelchen sozialen Folgen verbunden ist wie z B der Verdr ngung von Wohnen aus dem innenst dtischen Kern durch den terti ren Sektor Die rationale Standortplanung stellt vielerorts nur eine Schein Rationalit t dar mit der sich gesellschaftliiche oder kapitalorientierte Begr ndungen passend machen lassen Zweckrationalit t und Funktionalit t wurden in vielen Kommunen zu einem Trojanischen Pferd mit dem sich gan
442. n 113 ebenda S 99 114 ebenda S 30 5 ebenda S 96 39 Leitbilder der Moderne geleistet Sie wies auf die Fehler einer Zerlegung der Stadtr ume in monofunktionale Zonen hin auf die einschneidenden Folgen einer Zertr mmerung und Preisgabe tradierter st dtebaulicher Strukturen Die Charta verstand St dtebau nicht als Abbild sich kontinuierlich ver ndernder gesellschaftlicher Strukturen sondern die neue Architektur sollte das Chaos das mit dem Maschinenzeitalter ber die alten St dte hereingebrochen war berwinden helfen Ver nderte gesellschaftliche Strukturen die die Industrialisierung mit sich brachte sollten mit Hilfe des Funktionalismus in Architektur und St dtebau bearbeitet werden Die Charta pr sentiert St dtebau als Konzeption eines nach funktionellen Gesichtspunkten zerlegten Stadtraumes Stadtbau ist die Organisation s mtlicher Funktionen des kollektiven Lebens in der Stadt und auf dem Lande Stadtbau kann niemals durch sthetische berlegungen bestimmt werden sondern ausschlie lich durch funktionelle Folgerungen Die neue st dtebauliche Planungsmaxime sah vor sich auf st dtebaulicher und architektonischer Ebene technisch funktionell auszurichten Das bedeutete f r den Planer dass es in der baulichen Gestaltung weder f r alte Symbolik und sthetik noch f r die Kreation neuer Symbole Verwendung gab Architektur und St dtebau wurden rational technisch gestylt emotionslos und
443. n welches er als Ausdruck eines Identifikationsprozesses einem Besucher gerne zeigen w rde In Los Angeles war die geringe affektive Besetzung des Down town Zentrums an der Intensit t der Bildbeschreibungen ablesbar Wenn die Interviewten ihre Fahrt von der Wohnung zum Zentrum schilderten nahm die Lebendigkeit der geschilderten Umgebungseindr cke mit zunehmender N he zum Stadtzentrum ab Hieraus schlie e ich dass der Down town District nicht als Zentrum im symbolischen Sinne empfunden wird und seine entsprechende Wirkung auch nicht entfalten kann Der rational erdachte St dtebau l sst kaum affektive Bez ge zum Raum entstehen Wohlgef hl von Heimat oder Identifikation kommt so schnell nicht auf Monotonie und Gleichf rmigkeit des Stadtbildes f hrte in den Interviews zu einem Mangel an Information ber die Umgebung und die eher begriffsm ige als wahrnehmungsm ig konkrete Qualit t des Stadtbildes Am meisten fiel auf dass die Befragten dazu neigten als Mittel zur Beschreibung nicht visuelle Bilder sondern Stra ennamen und Verwendungszwecke zu w hlen Dieses Ph nomen ist mittels der Figur Grund Beziehung nachvollziehbar Die Reize sind eint nig und es existieren keine herausragenden Figuren so dass Konzentration und Orientierung kaum m glich sind Die Einwohner strukturieren die Stadt ber Stra ennamen ber rein kognitive Ged chtnisarbeit Die offensichtlich schwache Einpr gsamkeit dieser Umgebung ka
444. n Aber die Stadt im hier gebrauchten Sinn des Worts ist Marktansiedelung Der Soziologe und Volkswirtschaftler W Sombart pr gte parallel hierzu den synthetischen Stadtbegriff Er definiert Stadt aus konomischer Sicht als eine Ansiedlung von Menschen die f r ihren Unterhalt auf die Erzeugnisse fremder landwirtschaftlicher Arbeit angewiesen ist und aus soziologischer Perspektive als eine Siedlung in der sich die Einwohner nicht mehr untereinander kennen Die traditionelle geschlossene Oikos Struktur wechselseitiger Abh ngigkeiten die quasi eine Gesellschaft im Kleinen darstellte ver ndert sich zu eher anonymen Nachbarschaften der st dtischen Besiedlungsformen Diese Herausl sung k nnte man als ersten Schritt einer Individualisierungstendenz in der Gesellschaft werten Zwischen st dtischen und l ndlichen Wirtschafts und Gesellschaftsformen entwickelt sich eine Disparit t Der st dtische Markt f r landwirtschaftliiche und nicht landwirtschaftliche Produzenten und H ndler bildet das tauschwirtschaftliiche Gegenbild zum nach Innen geschlossenen System des Herrenhofes der im Oikos vereinigten Wirtschaften Genau in dieser beschriebenen Polarit t sucht sich die Stadt des Mittelalters ihre Identit t L ndliche und st dtische Lebensformen unterscheiden sich deutlich durch die normativen Einbindungen des Subjekts K M Schmals hat die Wesensz ge und Attribute der feudalen Lebensform und der p
445. n Hingabe an den Beruf des Geldvermehrens strenge Wirtschaftlichkeit k hle Bescheidenheit n chterne Selbstbeherrschung und M igkeit W rde man sie selbst nach dem Sinn ihres rastlosen Lebens befragen welches des eigenen Besitzes niemals froh wird so w rden sie falls sie berhaupt eine Antwort wissen zuweilen antworten dass ihnen das Gesch ft mit seiner steten Arbeit zum Leben unentbehrlich geworden sei Das ist in der Tat die einzig zutreffende Motivierung und sie bringt zugleich das vom pers nlichen Gl cksstandpunkt aus gesehen so Irrationale dieser Lebensf hrung bei welcher der Mensch f r sein Gesch ft da ist nicht umgekehrt zum Ausdruck Benjamin Franklin stellt fest dass er nichts von seinem Reichtum f r seine Person habe au er der irrationalen Empfindung guter Berufserf llung Bereits bei Luther blieb der Berufsbegriff eher traditionalistisch gebunden Der Beruf ist das was der Mensch als g ttliche F gung hinzunehmen hat worein er sich zu schicken hat diese F rbung bert nt den auch vorhandenen anderen Gedanken dass die Berufsarbeit eine oder vielmehr die von Gott gestellte Aufgabe sei ebenda S 45 ebenda S 59 41 vgl ebenda S 60 42 Weber Max 2000 a a O S 72 In der Fn 76 erg nzt Weber hierzu In der Kirchenpostille Erl Ausg 10 S 233 235 6 hei t es Jeder ist in irgend einen Beruf berufen Dieses Berufes S 236 hei t es geradez
446. n das die Kirchengemeinde in diesem Moment vereint Innerhalb und au erhalb der Religionsgemeinschaft sind hiermit aber unendlich viele weitere Konnotationen verkn pft T P Wilson kommt abschlie end zu dem Ergebnis dass wenn soziale Interaktion als ein interpretativer Prozess angesehen wird dann k nnen Beschreibungen von Interaktionen nicht als abbildend betrachtet werden und soziologische Erkl rungen von Handlungsmustern k nnen nicht als deduktiv in irgendeinem strengen Sinne behandelt werden Wird nun soziale Interaktion als ein interpretativer Prozess angesehen dann k nnen solche Erkl rungen sinnvoll nicht in deduktiver Weise konstruiert werden sondern sie m ssen aufgefasst werden als Akte mit denen den Handelnden Absichten und Umst nde zugeschrieben werden Schlie lich stellt sich auch das Problem der Objektivit t in einer interpretatirien Soziologie wesentlich anders als in den Naturwissenschaften In letzteren ist Objektivit t quivalent mit abbildender Beschreibung w hrend diese in der interpretativen Soziologie nicht m glich ist Soziologische Erkl rungen von Interaktionsmustern sind in sich interpretativ und nicht deduktiv und sie unterliegen dem Anspruch auf Objektivit t und Kompetenz zwar in sehr unterschiedlicher Weise jedoch nicht weniger nachdr cklich als dies f r jene Wissenschaften gilt die auf dem Prinzip der abbildenden Beschreibung beruhen Das Instrumentarium soziologischer
447. n die eigenen Wohlstand Sicherheit und Geborgenheit der Familie f r die Zukunft garantierten Es waren dies Topoi wie bew sserte und fruchtreiche Fluren Anpflanzungen ferner flie ende Gew sser deren Pr senz in der italischen Landwirtschaft ja eine hervorragende Rolle spielte Im fr hen Rom waren die symbolischen Besetzungen der Landschaft stark animistisch get nt und bildeten projektiv die inneren Strukturen der Gruppe ab Dabei spielten insbesondere Grenzen heilige Haine Quellen aber auch Gebirgsregionen eine wichtige Rolle Sp ter mit zunehmender Macht Roms wurden den Wohnsitzen k nstliche Landschaftsmerkmale in Form von Kan len G rten mit Wasserspielen Fischteichen etc beigef gt P J ngst interpretiert dies als die Notwendigkeit Omnipotenzphantasien auszu ben mit der eigenen sozialen Gruppe symbolisch zu konkurrieren um sich von anderen demonstrativ abzuheben Die Wiederbelebung fr hester sexueller Phantasien entz ndete sich nicht nur an landschaftlichen Formen wie Grotten Quellen Wasserf llen Kan len Font nen Das Bed rfnis der R mer m glichst nah am Meer besser noch ins Meer hinein zu bauen analysiert er als symbiotische Sehnsucht nach Verschmelzung sowie Ausdruck einer Sehnsucht bzw latenten Gef hrdung darin zu versinken Aus psychoanalytischer Sicht ist diese Interpretation verst ndlich denn das Meer ist ein Symbol f r unersch pfliche Lebenskraft aber auch des alles verschlingenden
448. n jeweils die Ver nderungen in den innerseelischen R umen den Ver nderungen im Lebensumfeld voraus Abb 16 Sandbild eines elfj hrigen M dchens Quelle eigene Fotografie 8 7 2 Hauszeichnungen Die Psychotherapeutinnen E Klessmann und H Eibach haben in Wo die Seele wohnt Das imagin re Haus als Spiegel menschlicher Erfahrungen und Entwicklungen einige hundert Bilder von H usern meist aus psychotherapeutischen Prozessen untersucht Sie stellen fest dass sich wie auch immer gestaltete imagin re Behausungen ja nicht nur im 258 Intimraum psychotherapeutischer Begegnungen entfalten Es gibt sie fast berall Sie finden sich als Ideogramme und Metaphern in der Literatur als Sinn Bilder in der darstellenden Kunst als Gleichnisse in den Religionen aber auch als Symboltr ger von Ideen in Politik und Gesellschaft Die Autorinnen untersuchten H userbilder in den einzelnen Altersstufen und Lebensphasen auch in Bezug auf geschlechtsspezifische Besonderheiten Belastungen Entwicklungsstufen Losl sungsprozesse von Eltern etc Auch hier wurde deutlich dass der jeweils eigene Kontext die Symbolik des Hauses wesentlich ausdifferenzieren kann und sich in diesen Bildern Stimmungen seelische und k rperliche Krankheiten famili re Belastungen und ngste widerspiegeln Es entstehen H user ber dem Abgrund H user mit riesigen Z unen bzw H user die sich im Wald verstecken leere fensterlose H user H user ohn
449. n Effekt den G tererwerb von den Hemmungen der traditionalistischen Ethik sie sprengte die Fesseln des Gewinnstrebens indem sie es nicht nur legalisierte sondern in dem dargestellten Sinn direkt als gottgewollt ansah Der Kampf gegen Fleischeslust und das H ngen an u eren G tern war wie neben den Puritanern auch der gro e Apologet des Qu kertums Barclay ausdr cklich bezeugt kein Kampf gegen rationalen Erwerb sondern gegen irrationale Verwendung des Besitzes Durch die zun chst ethisch religi s gepr gte und legitimierte Rechtfertigung kapitalistischer Produktions und Ausbeutungsmethoden legt nahe dass jeder nur an seinem individuellen Gewinn und Erfolg interessiert sein kann Nach Klaus M Schmals l ste diese Kopplung von Ethik mit den Bestimmungsfaktoren kapitalistischer Produktion eine kapitalistische Akkumulation an Produktionsmitteln insbesondere in den St dten im gro en Ma stab aus Erwerben innerhalb h chstm glicher Expansion wurde vielerorten Selbstzweck des Lebens und so wie z B in Wuppertal zur kollektiven Wertorientierung kapitalistischer Stadt Gesellschaften Mithin wurde f r den sich langsam entwickelnden Berufs oder besser Wirtschaftsmenschen auch Planung planendes Handeln oder Formen rationalen Gestaltens zum Antrieb zur methodischen Kontrolle seines Gnadenstandes in der Lebensf hrung zum unverzichtbaren ethischen Lebensinhalt und sp ter zur materiellen Notwendigkei
450. n Signifikant und Signifikat vom Bezeichnenden und Bezeichneten deren Verbindung das Zeichen bildet Der Signifikant stellt die materielle stoffliche Seite dar durch die sich ein Zeichen manifestiert die Ausdrucksebene wie z B die Br cke aus Holz die Treppe aus Beton das Haus aus Stein Das Signifikat bezeichnet mitschwingende begriffliche Seiten die Bedeutung eines Zeichens Signifikant ist die H hle in der sich die Funktion Schutz ber das Zeichen als Signifikat manifestiert Signifikate eines Hauses k nnen Status Wohlstand Heimat Sicherheit Schutz etc sein Die Differenz zwischen Signifikant und Signifikat f hren wir durch unsere Deutung herbei Bei U Eco ist die Semiose offen Es gen gt dass etwas als signifikanter Bedeutungstr ger erkannt wird Dem Interpreten bleibt es unabh ngig von der urspr nglichen Intention berlassen ihn in diesem oder jenem Sinne zu deuten Deutungsebenen erhalten damit individuelle und gesellschaftliche bzw gruppenspezifische Aspekte Verstehen und Deuten steht in Bezug zu Codes verabredeten Systemen von Symbolen welche durch gesellschaftliches bereinkommen dazu geeignet sind Informationen zu repr sentieren und sie zu bertragen Wenn man verschiedenen Beobachtern das Bild eines Hauses vorlegt dann fallen diesen Beobachtern spontan unterschiedliche Bedeutungen zu diesem Haus aufgrund unterschiedlicher Erfahrungshorizonte ein Das Haus l sst sich aber nicht nur als
451. n Winkel in ihr ein Ergebnis psychologischer n mlich affektiver Prozesse Wenn sie in Ordnung ist wird die Stadt zum Liebesobjekt ihrer B rger Sie ist ein Ausdruck einer kollektiven Generationen umspannenden Gestaltungs und Lebenskraft sie besitzt eine Jugend unzerst rbarer als die der Geschlechter ein Alter das l nger dauert als das der Einzelnen die hier aufwachsen Die Stadt wird zur tr stlichen Umh llung in Stunden der Verzweiflung und zur strahlenden Szenerie in festlichen Tagen In diesem Aufbl hen und Stagnieren in wiederholten Anl ufen ihre Nachbarst dte zu berfl geln verwirklicht sich im st dtischen Leben immer mehr als nur die m nnliche Potenz die Stadt repr sentiert in einer Vielheit ihrer Funktionen eine ltere als die v terliche Welt In ihren gro en Exempeln ist sie unverh llt eine Muttergeliebte Ein Wesen dem man verfallen ist von dem man nicht loskommen kann man bleibt ewig ihr Kind oder ihr z rtlicher Besucher Oder wir bertragen unsere Entt uschungen auf dieses Gebilde als seien sie von ihr der Stadt verschuldet kehren ihr den R cken zu entfremden uns ihr Dann wird sie uns ferne wie die ungeliebte Kindheit die wir in ihr verbrachten St dte pr gen sich uns gestalthaft ein aber auch gleichsam in ihrer Anatomie Wo immer wir uns durch die Gassen von Paris bewegen wir behalten ein Gef hl f r das Ganze dieses K rpers f r seine Topographie Wien das alte K ln Gent sie sind mehr als die Su
452. n anzureichern Nach der vom Physiologen und Physiker von Helmholtz in der Mitte des 19 Jhd vertretenen klassischen Wahrnehmungstheorie sind die Wahrnehmungskonstanz wie auch die Tiefenwahrnehmung und die meisten anderen Abbilder auf die F higkeit des Menschen seine vergangenen Erfahrungen kontinuierlich mit den gegenw rtigen Sinnesreizen synthetisch zu verbinden zur ckzuf hren Das Kleinkind erforscht seine Welt und lernt das was es sieht nach einem dreidimensionalen Muster zu organisieren wobei es sich haupts chlich an der Zentralperspektive orientiert und daran dass entferntere Objekte durch ein n her gelegenes Objekt verdeckt werden bzw dass entferntere Objekte weniger scharf wahrgenommen werden Durch die Integration taktiler und akustischer Informationen erwirbt das heranwachsende Kind in kurzer Zeit eine F lle von spezifischen Assoziationen die automatisch vollzogen den physikalischen Eigenschaften der Objekte entsprechen vgl Lockowandt Oskar Frostigs Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung FEW Weinheim 6 Aufl 1990 S 7 119 Entstellungen der Wahrnehmung f hren heben die Dezentrierungen diese Entstellungen wieder auf sie sind im Wahrnehmungsprozess Berichtigungsfaktoren 5 3 2 Zentrierung und Dezentrierungsvorg nge Zentrierungs und Dezentrierungsvorg nge finden sowohl im Modell der Figur Grundwahrnehmung als auch im gestalttheorischen Ansatz Parallelen Dabei geht es um die Frage der Erforsch
453. n auf Fragen wie diese zu finden e Welche Symbole sind mir als PlanerIn wichtig e Welche biographischen Erfahrungen von Interaktions und Beziehungsgeschehen spiegeln sich hierin wider e Welche Lebensentw rfe und daraus resultierende Wertma st be bertrage ich in meine Plankonzepte und damit auf die k nftigen Lebenswelten anderer Menschen Martin Grotjahn formulierte Bedeutung des Symbolverst ndnisses folgenderma en Die Psychoanalyse ist weder eine neue Philosophie noch ist sie eine exakte Wissenschaft Sie hat eher mit Kunst und Bildung zu tun und weckt im Individuum das Symbolverst ndnis Die Psychoanalyse soll die kreative Symbolintegration wiederherstellen beziehungsweise ausl sen damit der Mensch die einzige Forderung die das Leben an ihn hat und die einzige Pflicht die er gegen ber dem Leben hat erf llen kann n mlich alle seine M glichkeiten auszusch pfen das Leben mutig zu leben sich nicht gegen das Lebensgef hl zu wehren klug zu werden im Sinne von selbstkritisch und das Unbewusste in den Verstand zu integrieren Um das zu k nnen braucht er alle Energie die er jetzt noch an unn tige Verdr ngung verschwendet Symbolverst ndnis und Kenntnisse der Psychodynamik von Prozessen k nnten bei ArchitektInnen Stadt und RaumplanerInnen auch die empathischen F higkeiten st rken Der Fall Dahl zeigt nachdr cklich wie unbewusste Prozesse handlungsleitend werden und so das Entscheidungsgeschehen steuern
454. n bewohnt wurden bevor die Menschen sie f r sich in Anspruch nahmen Es wurde mir damals in besonderem Ma e bewusst wie stark ich den Unterschied zwischen Freuds geistiger Einstellung und der meinigen empfand Ich war in der intensiv historischen Atmosph re von Basel Ende des vorigen Jahrhunderts aufgewachsen und hatte dank der Lekt re der alten Philosophen eine gewisse Kenntnis der Psychologiegeschichte erworben Wenn ich ber Tr ume und Inhalte des Unbewussten nachdachte geschah es nie ohne historischen Vergleich Zu meiner geschilderten Bewusstseinslage f gte der Traum nunmehr weitere Bewusstseinsschichten hinzu das l ngst nicht mehr bewohnte Erdgeschoss im mittelalterlichen Stil dann den r mischen Keller und schlie lich die pr historische H hle Sie stellen verflossene Zeiten und berlebte Bewusstseinsstufen dar Viele Fragen hatten mich an den Vortagen des Traumes brennend besch ftigt Auf welchen Pr missen beruht die Freudsche Psychologie Zu welcher Kategorie des menschlichen Denkens geh rt sie In welchem Verh ltnis steht ihr fast ausschlie licher Personalismus zu den allgemeinen historischen Voraussetzungen Mein Traum gab die Antwort Er ging offenbar zur ck bis in die Grundlagen der Kulturgeschichte einer Geschichte aufeinander folgender Bewusstseinslagen Er stellte etwas wie ein Strukturdiagramm der menschlichen Seele dar eine Voraussetzung durchaus unpers nlicher Natur Diese Idee schlug ein it clicked
455. n bewusst oder unbewusst mit z B ber soziale Identit t Image etc Die Suche nach einem Wohnstandort beinhaltet immer auch mehr oder weniger die Tendenz einen Wohnort zu bevorzugen dessen landschaftliche Ausstattung Konfiguration bestimmte psychodynamische Strukturen anspricht das hei t entsprechende Symbolbesetzung evoziert An entsprechenden r umlichen Konfigurationen k nnen sowohl naturlandschaftliche Elemente z B H hen Hanglage Meer See Wald etc wie auch kulturlandschaftliche Elemente z B Gestaltung von Platz und Stra enanlagen mitwirken Zu einer symbolische Belegungen evozierenden Konfiguration geh ren auch vorhandene bzw potentielle Wohn und Infrastrukturausstattungen Insbesondere kann davon ausgegangen werden dass die Funktion von Wohngebieten als szenische Identit tsr ume bestimmter Gruppen zugleich auch die Gestaltung dieser Wohngebiete pr gt so dass letztere zum Tr ger pr sentativer Symboliken im geographischen Raum werden d h in der szenisch r umlichen Begegnung im Subjekt mehr oder weniger abrufbereite Belegungen evozieren Gerade ein wie auch immer geartetes Wissen um eine solche pr sentative Symbolik machen sich ja Promotoren zunutze wenn sie neue Wohnareale zu konfigurieren suchen 5 J ngst Peter 1995 a a O S 13 36 Ammann Ruth a a O S 11 f Die Wechselwirkung zwischen der Innen und der Au enwelt hat auch die Architektin und Jungsche Analytikerin Ruth Ammann
456. n den sinnlichen Daten selbst unmittelbar nichts entspricht Cassirer Ernst Bd 1 a a O S 5 Die Grundbegriffe jeder Wissenschaft die Mittel mit denen sie ihre Fragen stellt und ihre L sungen formuliert erscheinen nicht mehr als passive Abbilder eines gegebenen Seins sondern als selbstgeschaffene intellektuelle Symbole Es ist insbesondere die mathematisch physikalische Erkenntnis gewesen die sich dieses Symbolcharakters ihrer Grundmittel am fr hesten und am sch rfsten bewusst geworden ist Heinrich Hertz bezeichnet es als die n chste und wichtigste Aufgabe unserer Naturerkenntnis dass sie uns bef hige zuk nftige Erfahrungen vorauszusehen das Verfahren aber dessen sie sich zur Ableitung des Zuk nftigen aus dem Vergangenen bediene besteht darin dass wir uns innere Scheinbilder oder Symbole der u eren Gegenst nde machen die von solcher Art sind dass die denknotwendigen Folgen der Bilder stets wieder die Bilder seien von den naturnotwendigen Folgen der abgebildeten Gegenst nde Cassirer Ernst Philosophie der symbolischen Formen Bd 3 Ph nomenologie der Erkenntnis Erschienen 1929 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 4 Aufl 1964 S 25 Hertz ist nach E Cassirers Auffassung derjenige Forscher der in seinen Prinzipien der Mechanik 1894 die Wendung von der Abbildtheorie der physikalischen Erkenntnis zu einer reinen Symboltheorie am fr hesten und am entschiedens
457. n der normativen Widerspr chlichkeit ihrer Einsch tzung durch konkurrierende Wissenschaftsgemeinschaften und politisch konomische Interessensgruppierungen Die Komplexit t des Systems Stadt dieses Ursymbols differenzierten menschlichen Zusammenlebens wird an der immensen Verstrickung von Merkmalsauspr gungen auf verschiedensten Ebenen offenkundig So verorten sich in diesem System u a Wohn Arbeits Produktions Konsum Freizeit Bildungs und Verkehrsstrukturen die technische soziale medizinische und psychosoziale Versorgung der hier lebenden Menschen kommunalpolitische Probleme und ihre L sungsversuche in politisch administrativen Organisationen und Institutionen Umweltproblemstellungen und Machtdemonstrationen materiell kapitalistische Interessen der Gewinnmaximierung und die Verdr ngung wenig Privilegierter Es sind inhaltliche Merkmale der Stadt die sowohl von prozessualer struktureller und funktionaler als auch von handlungs und verhaltensdeterminierender und stimulierender Bedeutung Klaus M Schmals versteht in seinem stadtsoziologischen Ansatz der Soziologie der Stadt zwischen Neuzeit Moderne und Postmoderne folgerichtig Stadtgeschichte nicht als Geschichte einzelner Pers nlichkeiten wie Vertreter der klassischen Historiographie dies in der Regel tun Die Geschichte der Stadt erkl rt er aus den sozialen politischen und konomischen Bedingungen der jeweiligen Epoche und rekonstruiert den
458. n der Symbole Bilder und Zeichen der christlichen Kunst M nchen 1988 der Symbole 5 Aufl Freiburg 1997 Le Corbusiers Charta von Athen Texte und Dokumente Kritische Neuausgabe 2 Aufl Braunschweig 1988 Am Anfang war das Bild unsere Tr ume Br cke der Seele zu den Mythen K sel M nchen 1983 Hundert Jahre Psychotherapie und der Welt geht s immer schlechter D sseldorf Solothurn 1993 Sozialwissenschaftliche Hermeneutik Opladen 1997 Neurosenlehre psychotherapeutische und psychosomatische Medizin Schattauer 5 Auflage Stuttgart New York 1995 Stadtgeographie Das Geographische Seminar Braunschweig 1976 Psychologie Fischer Frankfurt 1972 Zweckrationalit t in der modernen Architektur Zur Ideologiekritik des Funktionalismus In Berndt Heide Lorenzer Alfred Horn Klaus Architektur als Ideologie Suhrkamp Frankfurt 1968 Postmodeme Sozialstruktur Zur empirischen Relevanz einer modernen Theorie sozialen Wandels In Berger P A Hradil S Hg Lebenslagen Lebensl ufe Lebensstile Sonderband Soziale Welt Heft Nr 7 G ttingen 1990 Naturschutz in der Gemeinde Stuttgart 1985 Die Psychologie von C G Jung Eine Einf hrung in das Gesamtwerk Frankfurt 1996 279 Jaffe Aniela Hrsg Jaffe Aniela Joas Hans Joas Hans J ngst Peter J ngst Peter Hrsg J ngst Peter J ngst Peter Meder Oskar J ngst Peter Meder Oskar Jung C G
459. n des Alltags Frankfurt Main 1964 Elemente der Semiologie Edition Suhrkamp 1983 Risikogesellschaft Auf dem Weg in eine andere Moderne Edition Suhrkamp 1 Aufl Frankfurt 1986 Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit 17 Aufl Frankfurt 2000 Ist der Funktionalismus eine funktionale Architektur Soziologische Betrachtung einer architektonischen Kategorie In Architektur als Ideologie Frankfurt Suhrkamp 1968 Sozio kulturelle Determinanten des Lernens Mit besonderer Ber cksichtigung der Sprache 1959 in Heinz P Hrsg Soziologie der Schule Sonderheft 4 der K lner Zeitschrift f r Soziologie und Sozialpsychologie K ln 1970 Knaurs Lexikon der Symbole M nchen 2000 275 Biehl Peter Blumer Herbert Boehm Gottfried Boessmann Udo Bohnsack R Bowlby J Breckner Roswitha Bundschuh Konrad Camesasca Ettore Hrsg Cassirer Ernst Cassirer Ernst Cassirer Ernst Cooper Clare Symbole geben zu lernen Einf hrung in die Symboldidaktik anhand der Symbole Hand Haus und Weg Neukirchener Verlag Der methodologische Standpunkt des Symbolischen Interaktionismus 1969 In Matthes Joachim u a Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen Alltagswissen Interaktion und gesellschaftliche Wirklichkeit Bd 1 Symbolischer Interaktionismus und Ethnomethodologie Reinbek 1973 Die Wiederkehr der Bilder In Boehm Gottfried Hrsg Was ist ein Bild M nchen 1995 Psychoa
460. n des Ansto es einfach deshalb weil die Abseitsr ume f r kindliches Spiel sowohl in der Enge der Wohnung wie in der Enge gro st dtischer Wohnareale fehlen Aber Eigenraum f r das Kind ist nun unerl sslich zudem braucht es Pl tze an denen es sich mit Seinesgleichen treffen kann Ist f r ein Kind kein Eigenraum in der Wohnung gegeben dann kollidiert es ununterbrochen mit der Mutter und mit anderen Erwachsenen bei deren T tigkeiten Die Hemmung von Entfaltungsimpulsen durch Wohnungsenge gepaart mit bestimmten Verhaltensweisen Um halb drei ist man nicht laut da ist Mittagsruhe Mit dem Fahrrad f hrt man nicht auf dem Spielplatz Sei doch ruhig was sollen denn die Nachbarn denken Der Rasen ist nicht zum Ballspielen da und die Beispiele lie en sich endlos fortsetzen f hren zum Konflikt Dieser wiederum f rdert Strukturen die je nach Intensit t zu psychogenen Reaktionen oder zwangsneurotischen Symptomen f hren k nnen 13 ebenda S 138 f In unserem Lande dessen M blierungskomfort an sich hoch ist dessen Raumzuschnitt jedoch f r den gro en Durchschnitt vor allem in den neu gebauten Wohnungen weit unter den nat rlichen Minimalbedingungen liegt muss sich ein Demonstrieren der Status Rolle wenn sie zu hoch gegriffen ist besonders nachteilig auswirken Ich denke dabei an die fixe Idee jede Wohnung m sse einen gro en Livingroom enthalten er hat den alten Salon als Statussymbol abgel
461. n pers nlichen Gef hlen 59 60 61 62 130 Es ist nicht ad quat das psychische Geschehen von einer Summe vermeintlicher elementarer St ckinhalte und St ckprozesse aus konstruieren zu wollen sondern es gilt die Geschehnisse als Teil ihres lebendigen Geschehens zu erfassen in ganz anderer Lebensn he als jene vermeintlich notwendigen toten Produkte st ckhafter Analyse Es soll nicht gen gen es soll nicht ad quat sein irgendeinen Tatbestand an sich als St ck festzustellen seine einzelnen gesetzlichen Beziehungen zu anderen solchen St cken hinzuzusetzen sondern er soll als Teil eines lebendigen Ganzen betrachtet werden wie er in seinem Ganzen da ist fungiert sich als Teil bestimmt ganzheitlicher Teilgehalt anstelle st ckhaften Inhaltes Eine Art ganzfunktionellen Denkens wird hier n tig die nicht aus St cken zusammensetzt sondern Teile als Teile ihrer Ganzen dynamisch begreift Visuelle Wahrnehmung bermittelt uns z B das Bild einer Stadtsilhouette welche wir als Ganzheit der Skyline erfahren die sich aus zahlreichen Elementen zusammensetzt Die Geb ude erhalten an ihrem Standort ihre Bedeutung ber das System Stadtsilhouette als Ganzheit Sie stellen wiederum in sich eine Ganzheit dar weil sie aus einer Vielzahl von Einzelelementen zusammengesetzt sind Stockwerke T ren Fenster etc die ihre Bedeutung durch das System Haus erfahren Im Gegensatz zur traditionellen Auffassung die auf
462. n psychotherapeutischen Prozessen besonders wichtig aber auch im allt glichen Geschehen eine erforderliche Verst ndigungshilfe der Interaktion Die Analytische Psychologie differenziert symbolhafte zeichenhafte oder allegorische Darstellungen Als wichtigstes Unterscheidungskriterium gilt dass ein Symbol einen tieferen verborgenen Sinn erfasst oder beschreibt Abgrenzung des Symbolbegriffes C G Jung charakterisiert das Symbol in Abgrenzung zu art und sinnverwandten Termini wie z B der Allegorie der Semiotik und des Zeichens unpers nlich geistig G ltigem das der urspr nglichen Ganzheit entspricht Am Symbol vorbeizugehen es in seiner Bedeutung nicht zu erfassen kann daher bedeuten an den Kostbarkeiten des Lebensbazars mit leerem Beutel zu stehen und den Besitz immer nur beim anderen zu beneiden Eschenbach Ursula Allgemeine Grundlagen der Methodik In Eschenbach Ursula Hrsg Das Symbol im therapeutischen Prozess bei Kindern und Jugendlichen Therapeutische Konzepte der analytischen Psychologie C G Jungs Bd 1 Stuttgart 1978 S 32 f 1 C G Jung Die transzendente Funktion GW VIII 131 ff 17 Jung C G GW Bd 6 a a O 828 Allegorie Literarische oder k nstlerische bildhafte Veranschaulichung eines Abstraktums Begriff oder Vorgang oft durch Personifizierung Im Gegensatz zum Symbol verweist die Allegorie nicht auf das Gemeinte sondern verk rpert dieses Die Bez ge sind deshalb oftm
463. n relativ machtlos Diese Bedingungen k nnten den Verlust des Realit tsbewusstseins und die Zerst rung erworbener psychischer Strukturen bewirken 6 5 3 Fehlende R ume f r Sinneserfahrungen und Autonomie Es scheint nicht zum allgemeinen Bewusstsein zu geh ren dass die Geschichte des Menschen von Geburt bis zum Tode ein einheitliches Geschehen ist und dass die Fr herfahrungen der Kindheit die sp tere Erlebnisform vorstrukturieren Immer noch glaubt eine gro e Zahl unserer Erwachsenen dass die Erlebnisse der Kinder gar nicht z hlen nur deshalb offenbar weil das Kind noch nicht in der Lage ist mit der Faust auf den Tisch zu schlagen und sein Recht zu beanspruchen Dass hier die Weichen f r unser definitives Verhalten als Erwachsene in der Kindheit festgestellt werden das muss erst noch gelernt das muss noch eingesehen werden Wer von uns aber hier nicht seine Initiative ge bt hat ebenda S 124 Br ebenda S 127 ebenda S 122 Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 41 Wo keine affektive Anteilnahme an den Objekten des Biotops besteht wird sich kaum die Leidenschaft zu Gestaltung und damit kein auf Pr zision dringendes Problembewusstsein ausbreiten Wir erw hnen dies weil der Zusammenhang mit der Stadtgestaltung offen zu Tage liegt Man pferche den Angestellten hinter den uniformierten Glasfassaden der Hochh user dann auch noch in die uniformierte Monotonie der Wohnblocks und man hat einen Zustand geschaffen
464. n sich in Not f hlt ebenda S 84 Mindestens ein St ck sesshafter konstanter Umwelt scheint notwendig zu sein um Identit t entwickeln zu k nnen und dann im fortgeschrittenen Lebensalter Distanz zu sich selbst Wir alle erkennen uns auch in den Dingen die wir als Besitz erworben haben wieder im gl cklichen Fall empfinden wir zwischen Heimat und unserem Selbst eine Art Fusion Heimat ist dann ein St ck unseres Wesens Das ist eine sehr subjektive Einf rbung eines objektiv beschreibbaren St ckes Erde einer Stadt einer Stadtgegend manchmal nur einer Stra e oder eines Platzes Das alles kann nat rlich bis zur Karikatur bertrieben werden alle menschlichen Gef hle lassen sich in dieser Weise bertreiben Aber von solchen bertreibungen aus kann man nicht gegen das Grundbed rfnis argumentieren Vielmehr z hlt es zu dem Unwissen ber uns selbst dass wir so relativ wenig von den unabdingbaren Angeboten wissen die aus unserer Umwelt kommen m ssen damit eine differenzierte seelische Entwicklung in Gang kommt und in Gang bleibt vgl Mitscherlich Alexander Vom m glichen Nutzen der Sozialpsychologie f r die Stadtplanung Bauwelt 1966 39 40 S 868 In Mitscherlich A Gesammelte Schriften VII a a O S 655 Soll Heimatgef hl im Sinne einer positiv empfundenen Bindung entwickelt werden muss den Menschen seine Umwelt ansprechen zun chst im buchst blichen Sinn des Wortes Es muss jemand zu ihm reden So lernt
465. n sieht einen Zusammenhang zwischen Sprachcode und Interaktionsform Demnach entspricht der restringierte Code einem statusorientierten Kommunikationsstil der Rollenerwartungen am Status einer jeweiligen Rolle oder Person festmacht und individuelle situationsbezogene Interaktionskomponenten kaum einbezieht Der elaborierte Code findet Ausdruck in einer personenorientierten Kommunikationsform Sie ber cksichtigt gerade die individuellen Besonderheiten und situativen Merkmale der jeweiligen Interaktion und kann durch die F higkeit zur symbolischen Interpretation auf die modifizierenden Definitionen und Signale des Interaktionspartners zugehen 107 109 81 Entwicklung von Handlungskompetenzen zwangsl ufig beschr nkt sowie in seinem Verhalten stark von den jeweiligen Bedingungen einer Situation abh ngig sein Die in der prim ren Sozialisation wurzelnde Benachteiligung setzt sich in den weiteren Sozialisationsstufen fort Es entsteht eine MNegativspirale durch die individuelle Entwicklungsr ckst nde in anderen gesellschaftliichen Bereichen wie z B Schule Besch ftigungssystem etc verfestigt bzw verst rkt werden k nnen sodass man von einem Prozess kumulativer Benachteiligung sprechen kann Kinder und Jugendliche die aus Familien kommen die aufgrund sozialstatistischer und kultureller Faktoren der Unterschicht zuzuordnen sind haben nun besondere Schwierigkeiten in der Entwicklung von Handlungskompetenz und damit in d
466. n umsetzen D h individuelles Verhalten in seiner materiellen und normativen Orientierung kristallisiert sich im Prozess der Bed rfnisbefriedigung unterdr ckung und realisierung sowohl zwischen aufeinander bezogenen Individuen aber auch zwischen Individuen und r umlichen Strukturen als auch zwischen Interessengruppen und der Gesellschaft Die Entwicklungspsychologie untersucht diese Bed rfnisse und Notwendigkeiten ihrer Befriedigung die mit der fr hsten Existenz des Individuums beginnen Dabei entfaltet sich und reift das Subjekt in seinem Lebenszyklus in den einzelnen Phasen die unterschiedliche Entwicklungsanforderungen und verschiedene zu bew ltigende Themenstellungen sogenannte psychosoziale Krisen enthalten 6 4 1 Psychosoziale Entwicklungsphasen nach Erik H Erikson Der Entwicklungspsychologe und Psychoanalytiker Erik H Erikson hat in Anlehnung an die psychosexuellen Phasen S Freuds ein Modell der psychosozialen Entwicklung des Menschen erarbeitet Die pr gendsten und einflussreichsten Phasen f r das Leben des Berndt Heide a a O S 33 Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 30 Entbehrungen hinterlassen Gef hlseinsstellungen die man oft nicht mehr so leicht loswerden kann Zum Beispiel kommt einem jedes Interesse f r den K rper der Stadt f r den lebendigen Umschlag von Energie der in ihm vor sich geht abhanden wenn sich nicht gar Gef hle heftiger Feindseligkeit einstellen ebenda S 70
467. na Die Dynamik der Symbole Grundlagen der Jungschen Psychotherapie M nchen 1997 S 19 zitiert nach Lurker M W rterbuch der Symbolik Kr ner Stuttgart 1979 4 Kast Verena 1997 a a O S 20 86 von der Einstellung des betrachtenden Bewusstseins ab eines Verstandes zum Beispiel der den gegebenen Tatbestand nicht blo als solchen sondern auch als Ausdruck von Unbekanntem ansieht sagt C G Jung Ein Baum existiert nicht blo in seiner konkreten physischen Erscheinung sondern z B auch als Symbol eines Ganzheitssymbols eines Menschenlebens d h auch als Sinnbild von etwas mehr oder minder Unbekanntem E Cassirers Symbolbegriff Philosophie der symbolischen Formen Geistesgeschichtlich einflussreich war der philosophische Symbolbegriff von Ernst Cassirer den dieser in seinem Hauptwerk Philosophie der symbolischen Formen 1923 1929 entwickelte Der Mensch erfasst die Wirklichkeit nicht an sich sondern durch die Vermittlung der symbolischen Formen Sprache Mythos Kunst Ernst Cassirers Symbolbegriff ist in Anlehnung an die Physik zun chst naturwissenschaftlich gepr gt Demnach bilden Symbole naturwissenschaftliche Ph nomene und ihre kausalen Beziehungen zu und untereinander ab sie sind rationale Verkn pfungen naturwissenschaftlicher Erkenntniszusammenh nge und postulieren Objektivit t Ernst Cassirer grenzte die Philosophie symbolischer Formen von der Philosophie der Technik
468. nahme der Haltungen anderer entwickelt So beschreibt es der bersetzer von Geist Identit t und Gesellschaft In Mead G H a a O S 216 Joas H Rollen und Interaktionstheorien in der Sozialisationsforschung in Hurrelmann K und Ulich D Hrsg Handbuch der Sozialisationsforschung Weinheim 1980 S 149 84 85 86 87 74 Me s eine eigene Ich Identit t herausbildet Dass Identit t im Sinne des Mit Sich Identisch Seins im Sinne einer individuellen Kontinuit t trotz der vielen Spiegelungen des Selbst m glich ist beschreibt G H Mead in der Position des generalisierten Anderen Er bezeichnet die organisierte Gemeinschaft oder gesellschaftliche Gruppe die dem Einzelnen seine einheitliche Identit t gibt als den verallgemeinerten oder generalisierten Anderen Erst dadurch dass die Instanz des generalisierten Anderen zum Fixpunkt wird an dem sich die verschiedenen aus Interaktionen entstandenen Me s orientieren m ssen entsteht Identit t Dies erfolgt in zwei Schritten zun chst betrachtet sich Ego aus der Perspektive Alters und macht sich selbst also zum Objekt und erlangt dadurch ein Bild von sich selbst Der zweite Schritt ist entscheidend Ego verinnerlicht die Haltungen einzelner Alter aber au erdem verbindet es die Haltungen vieler einzelner zu einem einheitlichen Ganzen zum generalisierten Anderen Der generalisierte Andere ist die Instanz die d
469. nalytisch und tiefenpsychologisch fundierte Berichte an den Gutachter schnell und sicher schreiben Mit Ber cksichtigung der ICD 10 und OPD sowie Antr gen zur Kurzzeittherapie und Antr gen bei Kindern und Jugendlichen Bonn Deutscher Psychologen Verlag 2000 Handlungskompetenz und Jugendkriminalit t Neuwied 1973 zit bei Abels H Stenger H Gesellschaft lernen Einf hrung in die Soziologie Leske und Budrich Opladen 1989 Trennnung Psychische Sch den als Folge der Trennung von Mutter und Kind M nchen 1976 Ich m chte einfach nur meine Ruhe aber wenn s nicht mehr zu machen geht dann k mpfe ich auch Eine Fallanalyse zum Zusammenhang von Sanierungsverlauf und Lebensgeschichte In Jahrbuch Stadterneuerung 1997 S 75 94 Einf hrung in die Sonderp dagogische Diagnostik 5 Aufl M nchen Basel 1999 Geschichte des Hauses Berlin 1986 Philosophie der symbolischen Formen Bd 1 Die Sprache 1923 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 5 Aufl 1972 Philosophie der symbolischen Formen Bd 2 Das mythische Denken 1924 Wiss Buchgesellschaft Darmstadt 5 Aufl 1969 Philosophie der symbolischen Formen Bd 3 Ph nomenologie der Erkenntnis 1929 Wiss Buchgesellschaft Darmstadt 4 Aufl 1964 The house as symbol of self University of California Working Paper No 120 1971 276 Cooper J C Danner H Dahrendorf R Dahrendorf R Davison Gerald C Neale John M
470. nd Indem sie sich an diesen Erwartungen im eigenen Handeln orientiert die Rolle als Mutter Anm d Verf wird Sozialisation zu einem doppelseitigen Geschehen Boessmann Udo Psychoanalytisch und tiefenpsychologisch fundierte Berichte an den Gutachter schnell und sicher schreiben Mit Ber cksichtigung der ICD 10 und OPD sowie Antr gen zur Kurzzeittherapie und Antr gen bei Kindern und Jugendlichen Bonn 2000 S 12 60 61 62 67 liebevolle wertsch tzende und stabile Beziehung des Individuums zu sich selbst mit einer stabilen Innenverankerung sozialer Beziehungen Werden bestimmte fr hkindlich notwendige Bed rfnisse in den sozialen oder familialen Umweltbedingungen nicht vorgefunden so kann die phasengerechte psychische und soziale Entwicklung nachhaltig gest rt werden Auf insuffiziente Bedingungen der Fr hgenese reagiert das noch kindliche Ich als kreative Antwort mit Schutz Kompensations und Abwehrmechanismen Diese Mechanismen mit denen das Kind auf die pers nlichen Erfahrungen der meist chronisch wirkenden Bedingungen der Fr hgenese reagiert verdichten sich zu charakteristischen Erlebens oder Verhaltenmustern die man auch als die Pers nlichkeit oder die Pers nlichkeitsstruktur bezeichnen kann Wenn diese Pers nlichkeitsstruktur f r neurotische St rungen besonders anf llig zu sein scheint so kann man von einer Neurosenstruktur sprechen Nach und nach erweitert sich der Sozialisationshorizo
471. nd Voraussetzung f r Identit t In der Interaktion erh lt das Symbol und die F higkeit es durch Rollen bernahme deuten zu k nnen die zentrale Funktion Das Erschlie en intersubjektiven Sinns im Wege der Rollen bernahme ist nur dann m glich durch die F higkeit die in jeder Beziehung enthaltenen Hinweise Symbole zu entschl sseln Um den Sinn von Symbolen zu entschl sseln muss die Bedeutung bekannt sein Das Erlernen der Verkn pfung von Symbol und Bedeutung ist eine wesentliche Leistung der Prim rsozialisation Symbolcharakter haben nicht nur Worte sondern alle wahrnehmbaren Elemente des Habitus einschlie lich Geschlecht und Alter Jedes Element steht f r etwas mithin ist Verst ndnis nur m glich wenn Symbole in einem hinreichenden Umfang entschl sselt werden k nnen Ber hrungspunkte des gesellschaftstheoretischen Modell Meads mit dem psychoanalytischen Paradigma Soziologe und Psychologe haben in den theoretischen Grundkonzeptionen von Sozialisation und Entwicklungspsychologie enge Ber hrungspunkte Die psychoanalytische Theorie der Internalisierung elterlicher Wertma st be und der best ndigen Verkn pfung von Normen und Werten im ber Ich hat in der Sozialisationsforschung Ber cksichtigung gefunden Das gesellschaftstheoretische Modell G H Meads ist dem Gedankenkonzept der Psychoanalyse sinnverwandt Seine Strukturelemente Me und Self finden sinnverwandte Analogien in dem F
472. nd Einz unungen Beachten der Diagonalen besonders in den Ecken Kalff 1988 b Wie wird die Mitte des Sandkastens ben tzt Werden bestimmte Quadranten bevorzugt gebraucht Darstellung von Konflikten eigenartige Anordnungen Furth 1988 Wie viel Statik oder Dynamik enth lt das Bild Bradway 1992 a 3 Ist aus einer Folge von Sandbildern eine Entwicklung ersichtlich Wenn der Therapeut eine Folge von Sandbildern betrachtet sieht er die evolution re Qualit t progressiv oder regressiv der Bilder und die jeweilige Ebene des pers nlichen oder archetypischen Unbewussten die angesprochen wurde Weinrib 1989 4 Die Sandspiel Geschichte Vielleicht erz hlt der Klient eine Geschichte w hrend oder nach der Anfertigung des Sandbildes Das sorgf ltige Aufnehmen von symbolischem Inhalt emotionalen Schwingungen von Thema und Fazit der Geschichte kann einen weiteren Einblick in die inneren Prozesse des Klienten geben Kawai 1992b 5 Die gef hlsm ige Reaktion des Therapeuten Dora M Kalff hatte sich immer beim Anblick des Sandbildes gefragt Wie geht es mir damit was f hle ich Welchen Eindruck gibt mir das Bild Was f llt mir zuerst auf Kalff 1988 b Ein Therapeut kann z B eine Unstimmigkeit sp ren wenn ein Klient ein h bsches Bild macht und er dies als oberfl chlich empfindet Die Gesamtheit der Erfahrung des Klienten mag jedoch f r den Therapeuten nicht sichtbar werden Diese Realit t der Gef hle muss z
473. nd Ethnomethodologie Reinbek 1973 S 132 Unter Objekten oder Dingen fasst Blumer alles was der Mensch in seiner Welt wahrzunehmen vermag physische Gegenst nde wie B ume oder St hle andere Menschen wie eine Mutter oder einen Verk ufer Kategorien von Menschen wie Freunde oder Feinde Institutionen wie eine Schule oder eine Regierung Leitideale wie individuelle Unabh ngigkeit oder Ehrlichkeit Handlungen anderer Personen wie ihre Befehle oder W nsche und solche Situationen wie sie dem Individuum in seinem t glichen Leben begegnen 25 54 e der Zusammenschluss der Menschen erfolgt notwendigerweise in der Form eines Prozesses in dessen Verlauf sie sich gegenseitig etwas anzeigen und das Anzeichen der jeweils anderen interpretieren e soziale Handlungen sind gleichg ltig ob sie individueller oder kollektiver Art sind in einem Prozess aufgebaut in dem die Handelnden die ihnen begegnenden Situationen wahrnehmen interpretieren und einsch tzen und e die komplexen Verkettungen von Handlungen die Organisationen Institutionen Arbeitsteilung und Netzwerke gegenseitiger Abh ngigkeiten ausmachen sind dynamische und nicht statische Angelegenheiten Der Symbolische Interaktionismus versucht nicht die Reaktionen der einen Person auf die Aktionen des Anderen zu normieren Ein f r beide Interaktionspartner gut funktionierendes Rollenverhalten impliziert die F higkeit zu einem Perspektivenwechsel Dies setzt vorau
474. nd dessen spezifische Manifestationen diese Projekte sind Das Hereinholen der weitgespannten T tigkeit des jeweiligen gesellschaftlichen Ganzen oder der organisierten Gesellschaft in den Erfahrungsbereich eines jeden in 90 91 75 adressierte situative Rollenzuschreibung die soziale Identit t Diese bildet nicht ab wie ein Mensch wirklich ist sondern sie stellt dar wie er von Anderen situationsbezogen aufgefasst wird Sie ist die sozial konstruierte Pers nlichkeit eines Menschen in einer bestimmten Situation In diesem Prozess ist der Mensch nat rlich nicht nur Objekt sondern immer gleichzeitig auch Subjekt was ihm erm glicht in den Prozess bzw in die Handlung einzugreifen Mit dem generalisierten Anderen schafft sich das Individuum eine Kontrollinstanz die dazu verhilft auf Situationen und Verhaltenserwartungen eingehen zu k nnen aber nicht darin aufgehen zu m ssen Bezogen auf die soziale Identit t bedeutet dies durch diese Einsicht sich als gestaltendes Subjekt am Vorgang der Definition der eigenen Identit t beteiligen zu k nnen Das gestalterische Element in der Festlegung sozialer Identit t ist zum Teil auch antizipativ indem das Individuum durch Benutzung geeigneter Symbole seine Identifizierung durch die soziale Umwelt in eine gew nschte Richtung lenkt Die soziale Identit t ist interaktionsbezogen und reflektiert wie eine Person von ihrer Umwelt erlebt wird Pers nl
475. nd umzuziehen W hrend Herr Dahl die M bel transportierte bekam seine Frau eine Fehlgeburt und die Eheleute zogen nach Berlin zur ck weil Herr Dahl sich von seiner Schwiegermutter nicht akzeptiert f hlte m glicherweise eine Rationalisierung f r den R ckzug Sie bezogen bergangsweise in Berlin ein Ein Zimmer Apartment und Herr Dahl fand nach ca einj hriger Suche eine stark renovierungsbed rftige verwahrloste aber noch finanzierbare Wohnung die er nach einem 3 4 Jahr intensivstem pers nlichem Sanierungseinsatz als fertig bezeichnete Als seine Frau kurz nach dem Einzug erneut schwanger wurde stellte sich erneut die Frage der Unterbringung des Kindes da sich der Wohnungszuschnitt als ung nstig erwies Zuf llig wurde die Drei Zimmer Nachbarwohnung frei und Herr Dahl renovierte auch diese mit gro em Zeit und Kraftaufwand ca 4 Jahre was die Kr fte aller Familienmitglieder berstieg Phasen der Erholung der materiellen Sorglosigkeit und der Freizeit ohne Druck des Fertig Werden M ssens gab es auch f r den Arbeitlosen Herrn Dahl kaum das alles sollte sp ter kommen Zudem ging Herr Dahl vertraglich die Verpflichtung ein bei Auszug alles in den urspr nglichen Zustand zur ckzuversetzen oder auf seine Investitionskosten zu verzichten und seine Arbeitszeit 4 Jahre Vor diesem Hintergrund erscheint der Sanierungsbeschluss f r das Wohngebiet als ein heftiger Schicksalsschlag denn f r Herrn Dahl hatte s
476. nde zu erh hen Denn befragte Personen zeigten auch in vorbildlich klar gestalteten Bereichen deutliche Erinnerungsl cken sog wei e Flecken Die Befragten brachten im Gegenteil ihre emotionale Verbundenheit zu kleingliedrigen Bereichen und historischen Winkeln zum Ausdruck und zeigten damit eine positive Belegung wie sie von zweckrational gestalteten R umen nie erreicht wurde Das Sandspiel ist eine auf der Analytischen Psychologie basierende psychotherapeutische Methode die die innerpsychische Dynamik von Symbolen in einer Miniaturwelt im Kleinen darstellt Es versteht sich einerseits als ein therapeutisches Angebot um die beschriebenen psychogenen Reaktionen zu behandeln Andererseits vermag der symbolschaffende therapeutische Sandspiel Prozess zwischen Raum und Symbolik zu vermitteln Er offeriert auch an ArchitektInnen Stadt und RaumplanerlInnen ein fakultatives Angebot etwas ber die tiefe Bedeutung und den Umgang mit Symbolen zu erfahren Zugang zu unbewussten Ebenen und eigenen Lebensentw rfen zu finden 8 7 Beispiele lebensgeschichtlicher Erfahrungen und symbolischer bertragungen auf Haus und Wohnen Meine theoretischen Ausf hrungen ber die subjektive Interpretationsbed rftigkeit von Symbolik m chte ich anhand einiger biographischer Beispiele aus Sand Bild Traum und Lebenswelten vertiefen 8 7 1 H user im Therapeutischen Sandspiel Die Erfahrung mit einer tiefenpsychologischen Methode zeigt dass sich das B
477. nden und dieselben Einrichtungen benutzen k nnen Ein zeitgen ssischer Reisebericht brachte die Einwohnerstruktur folgenderma en zum Ausdruck In Brasilia die umliegenden Siedlungen au er Betracht gelassen wohnten Ende 1963 ungef hr 80000 Personen davon waren etwa 50000 Beamte und Angestellte der Bundesverwaltung denen die bersiediung in die neue Hauptstadt mit gro en Verg nstigungen schmackhaft gemacht worden war Sie zahlen nur einen Bruchteil der Miete die Privatpersonen f r dieselbe Art Wohnung aufbringen m ssen So ist Brasilia die Stadt des Funktionalismus der B rokratie die hier wie anderswo zur herrschenden Neuen Klasse aufgestiegen ist 129 orenzer Alfred a a O S 82 130 Brasilia wurde am 21 04 1960 feierlich eingeweiht Moser Rudolf Brasilien Z rich 1964 S 124 188 Die Planer hatten ganz richtig die Systeme zu erf llender Funktionen in einer Modellstadt der Zukunft untersucht sie hatten biologische soziologische politische sthetische Daten und Bedingungen der Erkennbarkeit und der Orientierungsm glichkeit Verkehrsgesetze etc einander zugeordnet und sie in architektonische Codes bersetzt indem sie Systeme von Signifikanten schufen die in g nstigem Verh ltnis zu den traditionellen Formen standen hinreichend redundant waren um damit unbekannte und ma voll informative M glichkeiten zu artikulieren Archetypische Symbole Vogel Obelisk f g
478. ne r umliche Identit t heraus schafft einen Orientierungspunkt richtet ein Zentrum der Welt ein das Sicherheit vermittelt 3 ebenda S 19 Und doch besteht zwischen dem Verhalten der nomadisierenden J ger und dem Verhalten der sesshaften Ackerbauern eine hnlichkeit die uns unendlich wichtiger erscheint als ihre Verschiedenheiten die einen wie die anderen leben in einem geheiligten Kosmos die einen wie die anderen haben teil an einer kosmischen Sakralit t die sich ebenso in der Tierwelt wie in der Pflanzenwelt manifestiert Man braucht nur ihre existentielle Situation mit der eines Menschen der modernen Gesellschaften zu vergleichen der in einem entsakralisierten Kosmos lebt um sofort zu erkennen was diesen letzteren von den anderen scheidet Zugleich erkennt man auch die Berechtigung von Vergleichen zwischen religi sen Fakten aus verschiedenen Kulturen alle diese Fakten gr nden in ein und demselben i Verhalten dem des homo religiosus ebenda S 23 Zur Standortfindung wurden Rituale ausge bt die eine Orientierung im homogenen Raum bezwecken sollten Man verlangt ein Zeichen das die Spannung und die aus der Richtungslosigkeit geborene Angst beenden d h einen absoluten St tzpunkt schaffen soll ebenda S 28 ebenda S 24 Um in der Welt leben zu k nnen muss man sie gr nden und keine Welt entsteht im Chaos der Homogenit t und der Relativit t des profanen Raumes Die Entdeckung oder Projek
479. nehmenden Symboldifferenzierung so wird jedes neue Objekt einerseits schon bekannten gleich wodurch eine bertragung einer schon vorhandenen Objektbeziehung m glich wird andererseits ist es ungleich wodurch die Identit t des neuen Objektes festgelegt wird Die emotionale Valenz des neuen Objektes stammt sowohl aus dem Umgang mit den gleichgesetzten fr heren Objekten als auch aus dem effektiven Erlebnis der Ungleichheit oder Neuartigkeit des neuen Objekts Auf diese Weise entwickeln sich aus globalen Objektbeziehungen differenziertere und eindeutigere wobei wir f r den gesamten Verlauf 7 vgl J ngst Peter Meder Oskar 1990 a a O S 13 7 vgl Lorenzer A 1983 S 99 f ebenda S 112 vgl J ngst Peter Meder Oskar 1990 a a O S 13 J ngst Peter Meder Oskar 1990 a a O S 14 Die jeweils spezifische emotionale Besetzung und symbolische Belegung gespielter R ume deutet darauf hin dass sich r umliche Umwelt in verschiedene szenisch definierte R ume gliedern l sst Exemplarisch l sst sich dies an den aus den Spielergebnissen entwickelten Begriffen der szenisch ambivalent get nten R ume der R ume der Qualifikation und Initiation der szenisch regressiven R ume der R ume realer und symbolischer Bedrohung etc aufzeigen 7 Bauriedl T 1980 S 66 f in J ngst P Meder O 1990 Urbs et regio 54 1990 a a O S 59 103 feststellen k nnen dass durch den Differenzierung
480. nen weitgehend einhellig bei R Descartes festmachen G W F Hegel beginnt mit R e vgl Welsch Wolfgang Unsere postmoderne Moderne VCH Acta Humaniora Weinheim 1987 S 65 f 62 ebenda S 66 ebenda S 68 28 Descartes durch das Prinzip der Selbstgewissheit das Prinzip des von sich ausgehenden Denkens eine Entwicklungslinie die zum Idealismus f hrt F r uns Heutige hingegen beginnt mit Descartes etwas ganz anderes die exakte Wissenschaft die Mathesis universalis die systematische Weltbeherrschung die wissenschaftlich technische Zivilisation also die zu uns f hrende Linie Descartes Gr ndungstat betrifft nicht blo einen spezifischen Wissenstypus sondern das Ganze der wissenschaftlich technischen Welt Mit R Descartes beginnt das Prinzip der Vernunft die zur Herrschaft gelangt die einseitige berbetonung der Geistesf higkeiten welche gem Klaus M Schmals zu einer Dualisierung der Welt gef hrt hat Die Einseitigkeit des Denkens bei gleichzeitiger Vermeidung anderer Einstellungen und Funktionen kommt auch in dem Hinweis Bacons zum Ausdruck dass die Arbeit wie durch Maschinen zu bewerkstelligen sei W hrend G W F Hegel bei R Descartes noch emphatisch oder vielleicht auch euphorisch den Beginn der Selbstexplikation des Geistes begr te so bemerkt Wolfgang Welsch kritisch wir konstatieren eher ern chtert den Anfang vom m glichen Ende Mit dem Aufbruch in die Neuzeit herrs
481. ner Umwelt durch angeborene Verhaltensmuster fest verzahnt ist Denn Neurosen sind Anpassungskrankheiten Reaktionsformen die unter der Belastung der Forderungen aufgetreten sind die im Zusammenleben der Menschen dem Individuum gegen ber geltend gemacht werden Dass diese soziale Au enwelt gleichsam ins Innere des Individuums wandern kann dass sie dann als ein Sozial Gewissen als ber Ich von innen heraus ihre Macht entfaltet das ist bereits ein n chster Schritt der sozialen Adaptation Bebaute und unbebaute Lebenswelten k nnen f r den Menschen offenbar zu einem traumatisierenden und neurotisierenden Risikofaktor werden wenn seine subjektive Anpassungsf higkeit berfordert wird Sie stellt eine gro e psychische Leistung dar die f r das Individuum auch Weiterentwicklung beinhalten kann Menschen die sich in ihrem Wohnumfeld wohl und angenommen f hlen und mit der Natur verzahnt sind neigen weniger zu neurotischen St rungen und psychogenen Reaktionen Psychische Probleme k nnen sich auch ber die k rperliche Ebene als psychosomatische Erkrankungen ausdr cken ein Ph nomen das A Mitscherlich als zweiphasige Verdr ngung bezeichnete ebenda S 56 Auch die protektiven Faktoren leuchten unmittelbar ein sind aber so selbstverst ndlich nicht Ein befriedigendes Bindungserleben in der Entwicklung scheint nicht nur emotional unerl sslich wie schon ausgef hrt sondern auch vor seelischer Krankheit i
482. ng der Akkomodation eine Ver nderung der Organisationsstruktur des Handelns und Denkens in Richtung auf eine Angleichung an die Anforderungen der Umwelt Als Ausl ser gelten u a St rungen des inneren Gleichgewichtes die Unvereinbarkeit bereits etablierter Ordnungsgesichtspunkte oder die Einsicht dass Umweltanforderungen mit dem vorhandenen Bestand an Handlungsm glichkeiten nicht mehr erf llt werden k nnen 5 Jean Piaget unterteilte die geistige Entwicklung des Kindes in vier Phasen In der sensuomotorischen Phase die von der Geburt bis zum Alter von zwei Jahren andauert ist das Kind damit besch ftigt Kontrolle ber seine motorischen Bewegungen zu erlangen und Erfahrungen mit physischen Objekten zu sammeln In der pr operativen Phase zwischen zwei und sieben Jahren konzentriert das Kind seine Aufmerksamkeit auf den Erwerb sprachlicher F higkeiten Zu diesem Zeitpunkt kann das Kind bereits Dinge benennen und intuitive Schlussfolgerungen ziehen In der konkreten operativen Phase zwischen sieben und zw lf Jahren beginnt das Kind sich mit abstrakten Gr en wie Zahlen und Beziehungen auseinander zu setzen In der formalen operativen Phase zwischen zw lf und 15 Jahren f ngt das Kind schlie lich an logisch und systematisch zu denken Riegels V a a O S 42 62 Aquilibration F r Jean Piaget ist die Entwicklung des Menschen eine Folge von weitgehend selbstregulatorischen Anpassungsprozessen des Organismus an seine Umwelt
483. nges Christel Staabs Gerthild von Temlitz Klaus Ter Horst W Treibel Anette Tretter Felix Turner Roy Vester Frederic Viebahn Ilsabe von Villasenor David V Vollmar Klausbernd Waller M Wallace Anthony F C Lebensperspektiven in der Psychologie Wege Schnittpunkte Gegens tze Beitr ge zur Jungschen Psychologie Walter Olten 1981 Traum Phantasie und Kunst Stuttgart 1996 Zur Entwicklung des Sandspieles Vom Heilungsritual zur analytischen Methode Zeitschrift f r Sandspiel Therapie Nr 3 Berlin 1994 Der Scenotest Beitrag zur Erfassung unbewusster Problematik und charakterologischer Struktur in Diagnostik und Therapie 7 Auflage Bern Stuttgart Toronto Huber 1988 Stadt und Stadtregion Braunschweig 1975 Einf hrung in die Orthop dagogik Stuttgart 1984 Einf hrung in soziologische Theorien der Gegenwart Leske und Budrich Opladen 1994 kologie der Sucht Das Beziehungsgef ge Mensch Umwelt Droge G ttingen Bern Toronto Seattle 1998 Role Taking Process versus Conformity In Rose Arnold M Human Behaviour and Social Process An Interactionistic Approach London Routledge 1962 Denken Lernen Vergessen M nchen 1978 Seelische Entwicklung und ihre St rungen Ein psychoanalytischer Grundlehrgang G ttingen 1992 Mandalas im Sand Vom Wesen indianischer Sandmalerei Haldenwang Handbuch der Traumsymbole K nigsfurt 1998 Zur Kritik der rollentheoret
484. niger ein garantiertes Resultat naturwissenschaftlichen Flei es Nicht unumstritten sind in der Diskussion daher auch Deutungsschemata f r die r umliche Entschl sselung von Sandbildern die mit den Stichworten des Bilderlesens raumsymbolische Deutungsschemata und Quadrantentheorien umschrieben werden Versuche Verobjektivierung und Kausalit ten herzustellen sind im interpretativen heuristischen Paradigma v llig unangebracht Ebenso zeigen sich Widerspr che in den verschiedenen r umlichen Projektionsmodellen Eine rasterf rmige Dekodierung widerspricht der ganzheitlichen Betrachtungsmethodik weshalb solche Schablonen bei vielen Sandspiel Therapeuten sehr umstritten sind Diesen Tenor finde ich auch bei R Mitchell und H Friedman Einer der auch gegenw rtig diskutierten Punkte ist die Frage wie viel Gewicht der Quadrantentheorie gegeben werden soll Diese Theorie teilt den Sandkasten in vier Teile auf die Gegens tze repr sentieren wie z B Mutter Vater Bewusstes Unbewusstes pers nliches und kollektives Unbewusstes Manche Therapeuten so auch Dora Kalff in ihren sp teren Jahren sind eher zur ckhaltend bei der Aufteilung und Kategorisierung des Sandkastens und betrachten lieber das Bild als ein Ganzes Furth 1988 Kalff 1988b Allgemein gilt dass es mit einer rezepthaften Betrachtung nicht zu einem vollen Verst ndnis eines Sandbildes kommen kann da diese Perspektive viel zu eingeschr nkt ist
485. nlichkeitsstrukturen sind zun chst Normalstrukturen mit gewissen Akzentuierungen Wird indessen die Akzentuierung zu ausgesprochener Einseitigkeit erreicht sie Grenzwerte die als Zerrformen oder Extremvarianten der vier normalen Grundstrukturen zu verstehen sind Wir sto en damit auf die neurotischen Varianten der Strukturtypen wie 171 e K hle Distanz Angst vor N he Kontakt und emotionaler Bezogenheit e Autarkiestreben und gro es Unabh ngigkeitsbed rfnis e Mangel an Intimit t und Emotionalit t bei gro er Sensibilit t und Verletzlichkeit e Tiefes Misstrauen und berwertiges Abgrenzungsbed rfnis beschreiben l sst Menschen dieser Charakterstruktur legen aus Gr nden des Selbstschutzes eine Distanz zwischen sich und die sie umgebende Umwelt weil sie eine zu gro e physische und psychische N he bef rchten Sie streben danach so unabh ngig und autark wie m glich zu werden Auf niemanden angewiesen zu sein niemanden zu brauchen niemandem verpflichtet zu sein ist ihnen sehr wichtig Deshalb distanziert er sich von den Mitmenschen braucht er Abstand zu ihnen l sst er sie sich nicht zu nahe kommen l sst er sich nur begrenzt mit ihnen ein Wird diese Distanz berschritten empfindet er das als Bedrohung seines Lebensraumes als Gef hrdung seines Unabh ngigkeitsbed rfnisses seiner Integrit t und wehrt sich schroff dagegen So entwickelt er die f r ihn typische Angst vor mitmenschlicher N he und daher sucht
486. nnen Er dr ckt lediglich aus dass wir ein und dasselbe Objekt unter verschiedenen Gesichtspunkten wahrnehmen und bewerten Die Subjektivit t der Objektwahrnehmung ergibt sich aus der Selektionsnotwendigkeit Wir k nnen nicht alle Aspekte gleichzeitig wahrnehmen und verarbeiten sondern wir m ssen uns auf bestimmte Aspekte konzentrieren Ist die Einseitigkeit jeder Einzelwahrnehmung eine eidetische Notwendigkeit so gilt dies auch von dem Ph nomen der Verweisung in dem jene Einseitigkeit ihre ph nomenale Bekundung findet Von der soeben skizzierten Einseitigkeit einer jeden Einzelwahrnehmung her bestimmt sich der Sinn ihrer Inad quatheit Die Inad quatheit betrifft die Wahrnehmung Gurwitsch Aron Beitrag zur ph nomenologischen Theorie der Wahrnehmung in Zeitschrift f r philosophische Forschung Nr 13 1959 S 419 42 ygl Husserl E 1913 a a O S 10 und 315 43 Gurwitsch Aron 1959 a a O S 420 mit Bezug auf Husserl Edmund Ideen zu einer reinen A Ph nomenologie und ph nomenologischen Philosophie I 77f ebenda S 420 f 125 in ihrer pr sentativen Funktion das hei t als Erfassung ihres Gegenstandes Wenn jede Wahrnehmung Verweisungen auf weitere Wahrnehmungen enth lt in denen das wahrgenommene Ding sich unter immer anderen Aspekten darstellt so ist das nicht im Sinne einer vollen Bestimmtheit dieser Aspekte zu verstehen Selbst wenn es sich um ein v llig vertrautes Ding handelt wird es kaum
487. nsbereich die symbolische Dimension zu erarbeiten w hrend beim Sandspiel dieser symbolische Raum von Anfang an konkret und materiell durch Kasten und Sand vorhanden ist J rg Rasche spricht daher von einem doppelt projektiven Verfahren Der Diagnostiker oder Therapeut gibt nicht nur den inneren und u ern Raum vor sondern auch ein Figurensortiment das er allein zusammengesammelt hat und damit auch ein St ck seiner inneren Welt ffnet 7 4 3 Die Materialien und der freie gesch tzte Raum e Die Sandk sten Dora M Kalff legte die Gr e der Sandspielk sten auf die Innenma e 57x72x7 cm fest die quer aufgestellt werden Ma und Form des Sandkastens sind abgestellt auf den Blickwinkel des Menschen so dass der Spielende jederzeit den Kasten als Ganzes ygl Bundschuh Konrad a a O S 114 zit nach H rmann 1971 S 73 f 31 Freud S Totem und Tabu In Gesammelte Schriften Bd X Leipzig Wien Z rich 1924 S 81 32 vgl Bundschuh Konrad a a O S 115 zit nach Rapaport 1942 33 Jacobi Jolande a a O S 95 Samuels A et al W rterbuch Jungscher Psychologie M nchen 1991 S 165 ee Jung Psychologie und Alchemie Ges Werke XII S 284 S 338 zit bei Jacobi J a a O S 95 O G Jung Psychologische Typen Ges Werke VI S 500 S 625 ff zit bei Jacobi J a a O S 95 87 Humboldt Psychologie Lexikon M nchen 1990 S 392 39 vgl auch Pattis Eva a a O S 11 3 Ras
488. nschen und ihrer u eren bebauten und unbebauten Umwelt besteht eine Wechselbeziehung Die individuellen Erfahrungen die ein Mensch insbesondere in den fr hen Entwicklungsjahren erwirbt verm gen ihn nachhaltig zu pr gen Internalisierte Bilder des prim ren Interaktionsgeschehens k nnen den Menschen auch bei der Ausgestaltung seiner Umwelt wesentlich beeinflussen Eigene Lebensentw rfe werden symbolisch codiert in die Lebenswelt projiziert und sie entfalten dann wiederum R ck Wirkungen auf ihre Bewohner und Betrachter ArchitektInnen Stadt und RaumplanerInnen bilden jedoch nicht nur unbewusste innerpsychische Welten auf symbolischer Ebene ab sondern sie setzen ebenso gesellschaftliiche Normen und Wertsysteme sowie kollektive Zeitstr mungen in Bauformen Stadt und Landschaftsbildern um Lebenswelten die den entwicklungs und sozialpsychologischen Erfordernissen des Menschen nicht entsprechen k nnen als Wegbereiter f r psychogene Erkrankungen beim Menschen aufgefasst werden Insbesondere der St dtebau der Moderne hat die oben genannten Grundbed rfnisse nur unzureichend ber cksichtigt Er gestaltet R ume vorwiegend unter den rationalen Aspekten der Funktionalit t und ver ndert ihre traditionellen Symbole Mit der Trennung von Nutzungen hat ein ungeahnter Entmischungsprozess mit erheblichen sozialpsychologischen Auswirkungen auf das Individuum und die Gesellschaft begonnen St dtische Gemeinschaftsidentit t wird nur noch sc
489. nseren Mitmenschen freundlicher zu stimmen 32 162 begrenzten Zwecken und Nutzungen dienen zeigt wie wenig der St dtebau f r die Bed rfnisse vor allem die psychologischen Bed rfnisse des Menschen konstruiert ist F r viele Menschen sind St dte Orte unertr glicher Reizbelastungen Quellbereiche psychogener Reaktionen und Fehlentwicklungen die wenig positive affektive Belegungen und Identifikationen bewirken Sich beheimatet oder einfach nur wohl zu f hlen setzt aber gerade diese Verkn pfungen voraus Die bebaute und unbebaute Umwelt kann zu Orten der Entbehrung der Isolation Apathie und Depression zu einem unertr glichen Ort des Aufenthalts werden und verantwortlich sein f r die in aller Welt zunehmende Asozialit t Sofern die st dtischen Lebenswelten nicht die sozial und entwicklungspsychologischen Bed rfnisse der Bewohner widerspiegeln f hren sie zu negativen Auswirkungen auf die Psyche Klaus M Schmals hat die sozialpsychologischen Erkenntnisinhalte folgenderma en zusammengefasst Es geht um die systematische Analyse von Bed rfnissen bzw von Defiziten in den M glichkeiten der Bed rfnisbefriedigung des Individuums die authentische Aufnahme von Bed rfnissen durch die Sozialwissenschaft oder Stadtplanung und ihre Umsetzung in r umlich baulich sthetische Produkte sowie deren R ckwirkung auf die Individuen die diese wiederum in Bed rfnisse Motivationen Aggressionen oder Frustratione
490. nsitz vertauschen ohne dabei andere Unannehmlichkeiten auf sich zu nehmen als die des Klimawechsels In der Lebenswelt der Moderne zeigt sich offenbar ein Bedeutungswandel in der Einstellung zu den Objekten der auch vor Architektur St dtebau und Raumplanung nicht Halt gemacht hat Nach den Erkenntnissen von M Eliade hat sich der Typus des areligi sen Menschen erst in der modernen Welt aus Opposition zu seinen Vorfahren entfaltet Er strebe danach sich aller Religiosit t und aller bermenschlichen Bedeutungen zu entleeren Er lehne die Transzendenz ab betrachte sich nur als Subjekt und Agens der Geschichte Der profane Mensch sei ein Produkt einer fortschreitenden S kularisierung sei ein Resultat der Entsakralisierung der menschlichen Existenz Diese Thesen finden Parallelen in der bereits weiter oben dargestellten allgemein zu beobachtenden Individualisierungstendenz in heutigen Lebenswelten 5 Eliade Mircea a a O S 25 5 ebenda S 47 vgl ebenda S 176 ebenda Eine Antwortung auf die Frage zu welchem Zeitpunkt sich der Mensch vom religi sen zum profanen Menschen verwandelt hat und worin dieses Ph nomen begr ndet sein k nnte bietet Eliade nicht Das Wissen um die symbolischen Hintergr nde bei der Aneignung und Gestaltung von Wohn und Lebensr umen k nnte dem modernen Menschen der westlichen Welt ebenso abhanden gekommen sein wie der Zugang zu unbewussten Strukturen im Allgemeinen 99 Die Moderne
491. nt die Gerichte am Seeufer die ausl ndischen Botschaften Umberto Eco analysierte folgende Fehler der PlanerInnen Sie hatten blindlings die Funktionen akzeptiert die unter soziologisch politischen Gesichtspunkten ermittelt worden waren und hatten diese in v lliger Anpassung denotiert und konnotiert sie hatten geglaubt dass schon aufgrund der Tatsache dass Brasilia in der Art gebaut wurde die Stadt die Geschichte f r ihre eigenen Zwecke zurechtgebogen h tte Statt dessen haben sich gegen ber der Struktur Brasilias die Ereignisse ganz autonom entwickelt und in ihrer Bewegung haben sie andere historisch soziologische Kontexte geschaffen einige der vorgesehenen Funktionen dahin welken lassen andere wiederum vordringlich gemacht Brasilia entsprach offenbar nicht den inneren Bed rfnissen seiner Bewohner so dass sich um diese konstruierte Stadt herum andere Wohn und Lebensformen herauskristallisierten n mlich die wirklichen kollektiven Konnotationen F r die zahlreichen Bauarbeiter waren zuwenig Wohnungen eingeplant worden so dass sie in Randbereiche der Stadt abwanderten Elendste Favelas Slums aus Baracken sowie Kneipen und Am sierviertel entstanden Unerwartet starke Zuwanderungen haben das 132 Eco Umberto a a O S 354 133 Moser Rudolf a a O S 124 134 Eco Umberto a a O S 354 189 Problem der ungen gender Anzahl von Wohnungen erheblich versch rft es entstanden infolgedessen Satellitenst
492. nt des Kindes auf die gesamte Familie Bestimmte Verhaltensabl ufe wie das sofortige Reagieren der Mutter scheinen sich mit einem bestimmten Alter des Kindes zu ver ndern Das Kind lernt in der Interaktion dass es seine Bed rfnisse mit den Bed rfnissen anderer Familienmitglieder abstimmen muss Zwangsl ufig macht es die Erfahrung nicht als Einzelwesen existent zu sein nicht die alleinige Aufmerksamkeit bekommen zu k nnen Eigene Bed rfnisse kundzutun sowie Hierzu sagt Boessmann a a O S 20 Das Selbst ist als Kern der Pers nlichkeit definiert Es ist eine sich selbst reflektierende psychische Instanz das wertende Bewusstsein f r die Gesamtheit der innerseelischen Vorg nge Ein gesundes Selbst integriert alle psychischen Funktionen und Dispositionen zu einem Ganzen das als konsistierendes und konstantes Selbstbild erlebt wird Nach Kohut ist es ein unabh ngiges und vitales Zentrum der Initiative und Empf nger von Eindr cken Das gesunde Selbst ist ausreichend libidin s besetzt da hei t es ist mit ausreichender Selbstliebe und Selbstwertgef hl ausgestattet W hrend des gesamten Lebens ist das Selbst auf respondierende anregende und st rkende Selbstobjekterfahrungen angewiesen Das gilt insbesondere f r das sich gerade entwickelnde Selbst des S uglings oder Kleinkindes Psychoanalytisch gesprochen Die Objekte werden libidin s besetzt Selbstobjekterfahrungen setzen beim kleinen Kind die unmittelbare physische
493. ntasien Formen lebensgeschichtlich erworbenen Beziehungserlebens wiederbelebt werden in der Begegnung mit Werken der Kunst mit historischer oder zeitgen ssischer Architektur oder mit st dtischen Ensembles Entsprechend k nnen symbolische Raumbez ge als symbolische Belegungen r umlicher Strukturen mit vergangenen und gegenw rtigen Beziehungs und Erlebensstrukturen bzw mit ihnen verbundenen Gef hlsanteilen verstanden werden Insofern aktivieren r umlich kulturelle Formenangebote entsprechend ihrer symbolischen Generierungsmacht jeweils spezifische lebensgeschichtliche Erfahrungen von Subjekten und greifen damit nicht nur in deren individuelles Dasein ein sondern auch in das Dasein des Kollektivs In st dtebaulichen Konzeptionen realisieren sich immer auch ein St ck eigene Lebensentw rfe der PlanerInnen sie beeinflussen ber pr sentative Symbolik kollektive Lebenswelten ma geblich mit Diese These vertritt ebenso die Architektin und Jung sche Analytikerin Ruth Ammann Menschen und umweltfeindlich gestaltete Lebenswelten werden von entsprechend gepr gten Pers nlichkeiten gestaltet indem sie ihr inneres Bild in die Au enwelt bertragen konnten Wohnumwelt szenische Identit tsr ume und Standortimage Die Wahl unseres Wohn Standortes treffen wir nicht nur aufgrund pers nlicher Bed rfnisse oder individuell psychischer Merkmale Gesellschaftiiche Faktoren beeinflussen die Entscheidungen von Individue
494. nunft die exakte Wissenschaft der Neuzeit die zur Radikalit t und Universalit t f hrt und tradierte Strukturen und Muster mit dem Anspruch der Ausschlie lichkeit zu erneuern versucht Architektonische und st dtebauliche Auspr gungen rationaler Lebensf hrung spiegelt die fordistische Stadt der Moderne in Anlehnung an die Charta von Athen wider Durch dieses pr gendste st dtebauliche Leitbild des vergangenen Jahrhunderts wird die Stadt zu einer Stadt des Maschinenzeitalters nach rationalen Prinzipien umfunktioniert Unwirtlichkeit Entfremdung und Isolation sind vielfach beklagte Folgen Mit dem europ isch abendl ndischen Aufkl rungsprozess l uft auch ein Individualisierungsprozess parallel der bei Stefan Hradil im Modell der geistigen politischen und industrie gesellschaftlichen Moderne erkennbar wird Die traditionelle feudalistische Form des Zusammenlebens die sich durch die Schutz und Solidarit tsgemeinschaft soziale Koh sion und Blutsverwandtschaft charakterisieren lie besteht nicht mehr Statt dessen erh hen sich individuelle Freir ume und Autonomie was mit Ver nderungen oder dem Verlust von Bindungen Sicherheit und Gemeinschaft verbunden ist Die Industriegesellschaft verlangt scheinbar immer mehr Anpassungsleistungen ohne auf der anderen Seite kulturell verankerte Handlungsziele und Orientierungen zu offerieren Mit den Arbeitsergebnissen der dreifachen Individualisierung Ulrich Becks l sst sich sagen dass s
495. nung sein vertrauter Raum auch angeh rt sein Land seine Stadt sein Dorf sein Haus der Mensch der traditionsgebundenen Gesellschaften hat das Bed rfnis st ndig in einer ganzen geordneten Welt in einem Kosmos zu leben Eine gro e Anzahl von Mythen Riten und Glaubensvorstellungen gr nden in diesem traditionellen Weltsystem Dieser heilige Raum tritt nun als heiliger Ort als Kultgeb ude Stadt oder Welt auf Im Gegensatz zu der religi sen Erfahrung des Raumes verbleibt die profane Erfahrung der Homogenit t des Raumes ohne Orientierung ohne Differenzierung und Abgrenzungen besonderer Punkte und Objekte Aber gerade diese Objekte werden f r uns symbolisch handlungsleitend Eine wahre Orientierung ist unm glich denn der feste Punkt und damit die M glichkeit ist nicht mehr ontologisch bestimmt er erscheint und verschwindet je nach den Erfordernissen des Tages Es gibt also eigentlich keine Welt mehr sondern nur noch Fragmente eines zerbrochenen Universums eine amorphe Masse unendlich vieler mehr 48 49 50 51 52 53 ebenda S 33 zit nach Spencer B und Gilles F J The Arunta London 1926 Bd 1 S 388 Auch Nicht sesshafte Kulturen benutzten zur Manifestation der zentrierenden Weltachse sichtbare Zeichen f r die Verbindung der Erde mit dem Himmel wie z B einen Mittelpfosten einen heiligen Pfahl ein Rauchloch Sp ter finden wir den Zeltpfahl oder den
496. nungspotential einer Position tats chlich zu realisieren Sprache Denken und Erfahrung schaffen also das Wissen mit dessen Hilfe Umwelt mittelbar oder unmittelbar angeeignet werden kann 104 79 Die Startbedingungen f r dieses Unternehmen Gesellschaft d h die M glichkeiten sich erforderliches Wissen aneignen und differenzierte Erfahrungen machen zu k nnen sind sehr ungleich verteilt und vom Individuum in der fr hen Sozialisation unbeeinflussbar Durch Sozialisation vermittelte soziale Handlungskompetenz gesellschaftliiche und moralische Wertvorstellungen Identit t sprachliches Ausdrucksniveau Formen des Umgangs etc pr gen nachhaltig die Alltagswelt des Kindes seine Denk und Handlungsmuster die f r es zur Selbstverst ndlichkeit werden Die ungleichen Chancen zur Kompetenz und Umweltaneignung haben im weiteren Lebenslauf auch Konsequenzen f r den Erwerb formaler Berechtigungen zur Partizipation an den Systemen Strukturen und Institutionen der Gesellschaft Sozialisationsdefizite ziehen sich oft durch die Biographie wie ein roter Faden Ein Beispiel f r dieses Ph nomen ist der Zusammenhang zwischen Sozialisationsbedingungen und schulischem bzw beruflichem Qualifikationsniveau Eltern schaffen ihrem Kind Sozialisationsbedingungen mit nachhaltig effizienten Pr gungen Jede soziale Schicht ist bem ht die in ihrem Umfeld erw nschten sozialen Eigenschaften Handlungsweisen und F higkeiten an die f
497. nur um gro artige Fassaden handelt die einen Gro betrieb darzustellen hatten So war es bisher auch in seinem Leben gewesen leerer Betrieb auf Schein berechnet Ein Anderer bemerkt dass man die Fassade seines Hauses das wohl seine Ehe darstellte in schweren sch nen Steinen erneuerte dahinter war das ganze Haus von Bomben zerst rt Die Ehe ist also blo formell aber desto betonter als Fassade noch vorhanden der gro artige Schein tr gt vor allem den Tr umer selbst e Das Dachgeschoss Das Dach nimmt als Symbol f r die Schutzfunktion des Hauses oftmals eine Pars pro toto Funktion ein Man sucht ein Dach ber dem Kopf Oft symbolisiert es den Kopf Verstand Vernunft Meinungen Ideen und Pl ne Tr ume mit dem Dachboden als zentralem Thema verm gen uns auf l ngst vergessene Situationen und Angelegenheiten die wir sozusagen auf dem Dachspeicher abgestellt haben hinzuweisen Die obersten R ume eines Hauses die den weitesten Blick gew hren sind symbolische Bezirke der Hirnt tigkeit und des Verstandes Der Boden oder Speicher wird f r manche Kinder wie der Keller zu einem Angstort Au erordentlich gef hrlich ist es wenn Feuer im Dache ausbricht Solche Brandtr ume k nnen beginnende geistige St rungen ank ndigen e Die K che F r die K che sind Interpretationen zu finden die diesen Raum als den Weiblich M tterlichen beschreiben als das ern hrende m tterlich
498. nzuwenden etwa zu verdr ngen Motive seines Handelns ins Gegenteil zu verkehren und hnliches je schlechter es also angeleitet worden ist seine individuellen Bed rfnisse auf dem Weg der Vernunft im Einklang mit den W nschen der Anderen zu befriedigen desto unausbleiblicher die Konflikte desto hartn ckiger der Widerspruch der nicht sozialisierten nicht mit den Verzichten abgefundenen Triebnatur Dann beginnen Unlust Zerstreutheit Konzentrationsm ngel J hzorn Zerst rungswut grausame R cksichtslosigkeit die Freiheit der Lebensf hrung einzuschr nken 6 4 3 Die schizoide Gesellschaft nach Fritz Riemann Der Psychoanalytiker Fritz Riemann hat die Einfl sse der Umwelt auf die Pers nlichkeitsstruktur umfassend untersucht und dabei festgestellt dass Pers nlichkeitsbilder nicht nur bei Individuen diagnostizierbar sind sondern dass sich auch kollektive Tendenzen in der Gesellschaft abzeichnen In seinem Traktat Die schizoide Gesellschaft demonstriert er die Pr senz eines kollektiven Wesens bzw Charakterzuges in der westlichen Gesellschaft speziell in Deutschland Er vertritt die These dass wir heute nicht nur eine Zunahme der schizoiden Neurosen feststellen k nnen sondern weil auch der sogenannte Gesunde zunehmend schizoide Z ge und Verhaltensweisen erkennen l sst die wir offenbar als die Folge von Lebensbedingungen sehen m ssen denen wir alle unterliegen und die uns krank zu machen drohen Kannt
499. o en Mutter spricht bezieht sie sich auf kein konkret in Raum und Zeit vorhandenes sondern auf ein inneres in der menschlichen Psyche wirksames Bild Der symbolische Ausdruck dieses psychischen Ph nomens sind die von der Menschheit in ihren Bildnereien ebenda S 43 ebenda 159 ebenda S 43 161 Fn 55 160 Jung C G Seelenprobleme S 154 GW VIII S 183 231 und in ihren Mythen dargestellten Figuren und Gestalten der gro en weiblichen Gottheit Das Auftreten dieses Archetyps und seine Wirksamkeit ist durch die ganze Menschheitsgeschichte zu verfolgen denn in Riten Mythen und Symbolen der fr hen Menschheit ist er ebenso nachzuweisen wie in den Tr umen Phantasien und sch pferischen Gestaltungen des gesunden und kranken Menschen unserer Zeit Wenn man den Archetypus des Weiblichen in den Tiefenschichten des Unbewussten analysiert so erscheint die eigene Mutter dann vertieft und vermehrt sich diese Bedeutung zum Symbol Frau in allen Variationen aus einer noch tieferen Schicht emporsteigend tr gt das Bild mythologische Z ge ist eine Fee oder ein Drache bis es im tiefstliegendsten kollektiven allgemein menschlichen Erfahrungsmaterial als dunkle H hle als Unterwelt als Meer erscheint um in ihrer letzten Bedeutung sich zu der einen H lfte der Sch pfung zum Chaos zum Dunkel zum Empfangenden schlechthin auszuweiten Abb 13 Die Entwicklungsreihe des Archetypus des Weiblichen Die Entwickl
500. o en Vorsicht feststehenden theoretischen Systemen gegen ber Daher ist seine Methode eher dialektisch symbolisch und nicht logisch gradlinig Der Inhalt wird umkreisend erfasst und aus immer wieder leicht ver nderten Blickwinkeln gesehen Auf diese Weise kann eine weit gr ere Wahrheit oder ein gr erer Blickwinkel entstehen der umkreisend Vieles auch Widerspr chliches in sich aufnimmt Sigmund Freud hatte seine Unterscheidung von Unbewusstem und Bewusstsein durch die Korrelate Es Ich ber Ich etc ausgedr ckt C G Jung differenzierte seine Erkenntnisse vereinfacht gegliedert in das Bewusstsein das pers nliche und das kollektive Unbewusste habe z B kein Schuldgef hl gegeben weil jeder Teil der Pers nlichkeit vom anderen dissoziiert war so wie auch die cluster des primary system oft voneinander getrennt sind Die Thesen die Lowenfeld hierzu entwickelt sind eine Parallele zu den Thesen von Freud und Jung aus derselben Zeit und zum selben Thema Wie Jung von einer berbetonung und U berbewertung des rationalen Bewusstseins im 19 Jahrhundert gesprochen hatte auf das notwendigerweise ein R ckschlag aus dem Bereich des abgewerteten kollektiven Unbewussten erfolgen musste so sprach Lowenfeld von der berbewertung des secondary systems in Deutschland in den Jahrzehnten vor 1933 st rker als in anderen L ndern und mit wenig Gelegenheit zu spielen Die Kluft zwischen beiden Systemen und die Spannung innerhalb der Individ
501. o f r den schlechten Community Spirit Das Auftreten von S chtigkeit die mit diesen Bandenbildungen verkn pft ist und in immer fr herem Lebensalter erscheint ist in der Tat sehr alarmierend Eine sachverst ndige Untersuchung ber eine Welle von Rauschgiftsucht unter Jugendlichen New Yorks Fn Anm A Mitscherlichs Harms Ernest Drug Addiction Wave Among Adolescents New York State Journal of Medicine December 1962 hat sehr deutlich gemacht dass es nicht ein pathologisches unwiderstehliches Verlangen wie beim erwachsenen S chtigen ist das diese Jugendlichen trieb sondern der Wunsch nach einer abenteuerlichen Erregung thrill Dazu kommt das f r den Jugendlichen charakteristische Imitationsbed rfnis um sich seiner Altersgruppe anzupassen Die Entartung zur S chtigkeit ist gut geeignet zu zeigen dass das Bed rfnis nach abenteuerlicher kitzliger 81 175 Technisch durchgeplante Stadtr ume bieten kaum noch nat rliche positive Abenteuer zur F rderung des Neugierverhaltens sondern f rdern Versagungen die in die Pers nlichkeitsstruktur eines Menschen tief eingreifen Unkontrolliert wachsende Gro st dte k nnen durch M ngel in der Befriedigung biologischer und psychologischer Grundbed rfnisse eine Basis f r Jugendkriminalit t darstellen Gewiss spielen lokale Faktoren eine Rolle wir haben aber Grund bereinstimmende Faktoren die aus der unkontrollierten Entwicklung der Gro st dte herr hr
502. odells Anm d Verf Dem Ich wurde etwas angetan es wurde ihm infolge seiner Hilflosigkeit passiv ein bleibender Schaden zugef gt Die St rung w re hier Folge eines passiven Geschehens ebenda S 69 Zu den fr hen St rungen geh ren z B Kriminalit t Dissozialit t Soziopathie S chte Perversionen Psychopathien Auch das Borderline Syndrom die narzi tischen Neurosen andere Neurosen mit Neigungen zu malignen Regressionen und die Psychosen soweit psychogen geh ren hierher ebenda S 70 Zwar haben alle Neurosen infolge der Entwicklungsst rung eine mehr oder minder ausgepr gte Ich Schw che bei den Dissozialen Kriminellen bei S chten und anderen St rungen ist diese Ich Schw che jedoch von vornherein so ausgepr gt dass auch von einem Ich Defekt im angels chsischen Schrifttum von ego distortion gesprochen wird Damit ist gemeint dass das Ich kaum M glichkeiten hat Triebimpulse zu hemmen Das Leben solcher Menschen wird mehr oder minder von ihrem Impulsverhalten und von der Art der Au enwelteinfl sse bestimmt Ein extrem versagendes Milieu insbesondere ein solches das keine affektive Zuwendung geben kann bewirkt auch eine unzul ngliche ber Ich Bildung 52 53 54 55 167 Innenrepr sentation von sozialen Gesetzen kommt Man spricht von ber Ich Schw che oder noch drastischer vom ber Ich Defekt Soziales Verhalten kann in einem meist extrem versagenden affek
503. odynamischer Konflikte und gehen einher mit Entwicklungsst rungen der Pers nlichkeit Neurotische Konflikte sind unbewusst biographisch verstehbar und basieren auf infantilen Internalisierungen urspr nglich sozialer Konflikte Ich m chte mich hier auf zwei Erkl rungsmodelle der Entstehung von Neurosen und zwar auf das Konflikt und das Defizitmodell beschr nken Das Dynamische Neurosenverst ndnis des psychoanalytischen Paradigmas erkl rt dass in der fr hen Entwicklungsgeschichte ein Konflikt z B zwischen dem Ich und dem ber Ich verinnerlicht wurde beispielsweise ein Konflikt zwischen dem Anspruch und der Wirklichkeit zwischen Ideal Ich und Real Ich Dieser Konflikt der fr hkindlich scheinbar durch Anpassung und Abwehr gel st wurde bleibt im Unbewussten virulent und kann durch eine aktuelle Situation wieder aktiviert werden Der Betroffene regrediert durch den Aktualkonflikt zum verdr ngten aber mobilisierten Infantilkonflikt Neurotische Entwicklungen m ssen aber auch als Versuche der Psyche verstanden werden Kompromissl sungen zu finden und unl sbare Konflikte in subjektiv leichter ertr gliche seelische Zust nde umzuwandeln Die Ausgangslage des Defizitmodells bildet die Vorstellung dass das Individuum fr hen sch digenden Einfl ssen ausgesetzt war die Defizite in Form von leeren Stellen entstehen lie en Hierhin geh ren in der Neurosentheorie die sog fr hen St rungen Bei diesem Modell handelt es s
504. ographischem Kontext erfahren sollte Objekte sprechen uns aufgrund intrapsychisch erworbener Strukturen an und wir handeln ihnen gegen ber aufgrund der Bedeutung die wir ihnen beimessen Dieses symbolische Wertesystem erfahren wir in der prim ren Sozialisation die uns durch fr he Erfahrungen f r das weitere Leben vorstrukturiert Sozialisation bedeutet Aneignung und Erfahrung von Umwelt Die symbolischen Interaktionserfahrungen internalisiert das Individuum in Selbstobjektrepr sentanzen die die weitere Beziehungsgestaltung zu anderen Menschen und zur Lebenswelt vorstrukturieren Sozialisation schlie t auch ein Basisregeln menschlichen Miteinanders des sozialen Handelns f r das k nftige Unternehmen Gesellschaft ber die symbolvermittelte Interaktion zu erlernen Das Symbolsystem Sprache verleiht dem Individuum die Freiheit der Abstraktions der Differenzierungs und Generalisierungsf higkeit Rollen bernahmef higkeit und Perspektivenwechsel sind wichtige Entwicklungsschritte f r die Pers nlichkeit Der generalisierte Andere findet eine Parallele im psychoanalytischen Begriff der ber Ich Struktur einer wichtigen Gewissensinstanz die dem Individuum hilft sich in die Gesellschaft integrieren zu k nnen Jeder Mensch entwickelt seine individuelle Auffassung und Sicht von Welt Zun chst bernimmt er in der prim ren Sozialisation eine Welt in der Andere schon leben Das bernehmen ist bei jedem
505. oh renz den Individuen Gestaltungsrahmen vor die sich aus dem geschichtlichen Verlauf heraus f r die jeweilige Rapoport Amos House form and Culture Prentice Hall Inc Englewood Cliffs N J 1969 S 46 f 247 Gruppe als Bestm gliche erwiesen Klima Schutzbed rfnis Materialien und Technologien Verteidigungsaspekte wirtschaftliche Verh ltnisse religi s rituelle Aspekte sowie der Standort bildeten wichtige Einflussgr en Viele dieser Einflussfaktoren haben im Zeitalter der Globalisierung und Individualisierung ihre Bedeutung verloren Es verschwinden damit charakteristische Stadt und Landschaftsgesichter mit ihrem Kulturgut und wom glich auch das Gemeinschaftsgef hl das sich hierdurch ausdr ckte Regionaltypen und Materialprovinzen wie sie z B in Deutschland durch Fachwerkh user riedgedeckte friesische Bauernh fe oder Backsteinh user zu finden sind verschwinden mit der berregionalen Verf gbarkeit von Baumaterialen Das naturnahe dem Lebensraum angepasste Haus weicht einem standardisierten ubiquit r verf gbaren Fertigprodukt aus Beton Isolierputz und oder Fertighausteilen Es wird zu einer austauschbaren Wohnmaschine Integration in das Stadt und Landschaftsbild versus Individualit t Moderne Baugebiete lassen oft wenig Integration der einzelnen H user in einen st dtebaulichen kollektiven Gesamtrahmen erkennen In traditionellen Stadtstrukturen musste sich das Haus in den ko
506. ol einerseits der bestm gliche und f r die gegebene Epoche nicht zu bertreffende Ausdruck f r das noch Unbekannte ist so muss es aus dem Differenziertesten und Kompliziertesten der zeitgen ssischen geistigen Atmosph re hervorgehen Da das lebendige Symbol anderseits aber das Verwandte einer gr eren Menschengruppe in sich schlie en muss um berhaupt auf eine solche wirken zu k nnen so muss es gerade das erfassen was einer gr eren Menschengruppe gemeinsam sein kann Nur wenn das Symbol dieses erfasst und auf den h chstm glichen Ausdruck bringt hat es allgemeine Wirkung Darin besteht die gewaltige und zugleich erl sende Wirkung eines lebendigen sozialen Symbols Es gibt individuelle psychische Produkte die offenkundig symbolischen Charakter haben die ohne weiteres zu einer symbolischen Auffassung dr ngen F r das Individuum haben sie eine hnliche funktionelle Bedeutung wie das soziale Symbol f r eine gr ere Menschengruppe Diese Produkte sind aber nie von einer ausschlie lich bewussten oder ausschlie lich unbewussten Abstammung sondern gehen aus einer gleichm igen Mitwirkung beider hervor Die reinen Bewusstseinsprodukte sowohl wie die ausschlie lich unbewussten Produkte sind nicht eo ipso berzeugend symbolisch sondern es bleibt der symbolischen Einstellung des betrachtenden Bewusstseins berlassen ihnen den Charakter des Symbols zuzuerkennen 4 4 Das Symbol in r umlichen Prozessen Im wei
507. ole wobei zwischen non vokalen und vokalen oder verbalen Gesten unterschieden werden kann Die vokalen Gesten so Mead sind wichtiger als alle anderen Gesten Interaktion und soziales Handeln dr cken eine wechselseitige Beziehung zwischen Partnern aus die sich durch verbale und nonverbale beidseitige Kommunikation vollzieht welche wiederum auf Symbolen aufgebaut ist Die Verhaltensforschung hat festgestellt dass ca 80 der Kommunikation auf nonverbal symbolischer Ebene verl uft Daher ist es wissenschaftlich von Bedeutung dass der Symbolbegriff dieses Modells nicht nur die Sprache sondern auch k rpersprachliche Signale wie Gestik und Mimik umfasst Auch diese dr cken die Qualit t des gemeinsamen Beziehungsgeschehens aus wie z B ein verneinendes Kopfsch tteln ein zustimmendes Nicken oder das Achselzucken als Ausdruck des Nichtwissens Der symbolische Interaktionismus impliziert alles was der Intention der Interaktion oder der Interaktion an sich Aus druck oder Be deutung verleiht Die Interagierenden k nnen diese Botschaften Signale oder Symbole des Partners verstehen wenn sie sie zu interpretieren wissen Handlungen beinhalten einen hohen subjektiven Anteil so dass Deutung und Verstehen sehr st ranf llig sein k nnen 21 Treibel Anette a a O S 127 In Interaktionen schl pfen wir st ndig in die Haut von anderen unterstellen oder erwarten ein bestimmtes Verhalten oder verhalten uns selbst entsprechend
508. olgenden Generationen zu tradieren Die soziale Gruppe und ihre Mitglieder k nnen aber nur so viel Horizont vermitteln wie sie selbst entwickelt haben Unterschiedliche Schichtenzugeh rigkeit impliziert ungleiche Formen der Lebenswelten und Horizonte Kinder verschiedener Schichtenzugeh rigkeiten erfahren unterschiedliche Vergesellschaftungsformen Sozialisationsvorpr gung beeinflusst den Erwerb gesellschaftlich relevanten Wissens das ber den ber hmten Tellerrand hinausgeht Viele Menschen sind im Habitus der Schicht verhaftet und es f llt ihnen von daher schwer sich in die Denkart anderer Individuen und Gruppen hineinzuversetzen Sprachstile indizieren Interaktionsf higkeit M glichkeiten der Aneignung von sozialer Umwelt schichtenspezifische Handlungskompetenz und Ausdrucksformen der Symbolisierung Die Mittelschicht pr feriert die Symbolisierung von Dingen und Sachverhalten eher in verbaler abstrakter und differenzierter Ausdrucksweise In einfacheren Schichten tritt das Medium der Sprache eher in den Hintergrund es berwiegt eine Sprach und Kommunikationsweise die die pers nliche Qualifikation mit Hilfe des expressiven Symbolismus ausdr ckt das hei t nach B Bernstein in nicht sprachlicher Form oder mit Hilfe einer begrenzenden Satzstruktur Er betont f r diese 105 Kennzeichnend f r die Unterschicht ist nach Bernstein der restringierte Code mit einfachen grammatischen und syntakt
509. ommen ist Der Betrachter wird durch Symbole und Zeichen innerer Repr sentanzen angesprochen 5 3 Wahrnehmungspsychologie Etymologisch ist Wahrnehmung auf das althochdeutsche wara neman einer Sache Aufmerksamkeit schenken zur ckzuf hren Mit Wahrnehmung kann man einen Prozess bezeichnen in dem Sinnesempfindungen Ged chtnisinhalte Interessen und Gef hle sowie auch Erwartungen zu entscheidungs und handlungsverwertbaren Informationen organisiert werden Sie ist ein zentraler Gegenstand der Wahrnehmungspsychologie die insbesondere die Zusammenh nge zwischen den physikalischen Eigenschaften des wahrzunehmenden Objekts den physiologischen Bedingungen des Wahrnehmens und den beim Wahrnehmen auftretenden Sinneserlebnissen untersucht Bislang gibt es keine einheitliche Wahrnehmungstheorie und demzufolge auch keine einheitliche Definition W Fr hlich definiert wahrnehmen Wahrnehmung perception als allgemeine und umfassende Bezeichnung f r den Prozess des Informationsgewinns aus Umwelt und K rperreizen u ere und innere Wahrnehmung einschlie lich der damit verbundenen emotionalen Prozesse und der durch Erfahrung und Denken erfolgenden Modifikationen Der Begriff umfasst alle Prozesse die in ein Auffassen eine Reaktion motorischer oder sprachlicher Art oder in ein klares und abgehobenes Erkennen und Diskriminieren einm nden Der physikalisch definierte Reizgegenstand bzw die Reizkonstellation Situation komplexe
510. on die vielleicht Monotonie oder soziale Ungerechtigkeit konnotiert Es entsteht hierdurch eine unendliche Reihe von Funktionen und Anreicherungen dieser mit Bedeutungen und Assoziationen also eine unendliche Semiose Jede Denotation zieht weitere Konnotationen nach sich die als Denotation wiederum Ausgangsbasis f r weitere Konnotationen werden Die Konnotationen bezeichnet Umberto Eco auch als symbolische Funktion Wir hatten gesagt dass der architektonische Gegenstand die Funktion denotieren oder eine bestimmte Ideologie der Funktion konnotieren kann Aber zweifellos kann er auch andere Dinge konnotieren Die H hle von der wir in unserem hypothetischen Modell sprachen denotierte schlie lich eine Schutzfunktion aber zweifellos hat sie im Laufe der Zeit auch Familie Gemeinschaftskern Sicherheit usw konnotiert Es ist schwer zu sagen ob diese ihre konnotative Natur ihre symbolische Funktion weniger funktionell ist als die erste So dehnt sich unter dieser Perspektive die Bezeichnung Funktion auf alle kommunikativen Bestimmungen des Gegenstandes aus vorausgesetzt dass im Gemeinschaftsleben die symbolischen Konnotationen des Gebrauchsgegenstandes nicht weniger n tzlich sind als seine funktionellen Denotationen Es muss klar sein dass sich die symbolischen Konnotationen als funktionelle verstehen nicht nur im metaphorischen Sinne sondern 124 Es macht beispielsweise wenig Sinn wenn ein De
511. on mit fr heren Erfahrungen erm glicht sie Interpretation sowie die Speicherung in die entsprechenden sensorischen Hirnzentren Die interne Reizsetzung durch Wunsch und Motivation bis hin zum Planen der entsprechenden Handlung die als Reaktion in Bewegung umgewandelt werden soll bzw die R ckmeldung und Kontrolle ber den Erfolg vollenden die Integrationsaufgabe Wahrnehmung ist Grundvoraussetzung f r jegliche motorische und kognitive Entwicklung des Menschen Im Wahrnehmungsvorgang wird der gegebene Reizgegenstand ber die Filterwirkung der Sinnesrezeptoren der Empfindungen z B Bed rfnisse Motive augenblickliche emotionale Gestimmtheit und der ausw hlenden bewussten Zuwendung des Wahrnehmenden zum subjektiven Wahrnehmungsgegenstand oder Wahrnehmungsprozess Zur Wahrnehmung geh rt der sensorische Prozess d h die Aufnahme Umsetzung und Weiterleitung von Reizen h ufig als Perzeption bezeichnet und der st rker kognitiv verarbeitende Aspekt d h das Erkennen Benennen und Einordnen von Objekten in ein Bezugssystem auch Apperzeption genannt Es geschieht hier Sinngebung das Subjekt generiert und verleiht eine Bedeutung Erkennen hei t physikalischen Reizen eine Bedeutung einen immer tieferen Sinn geben Wahrnehmung ist der Prozess bei dem sich der Mensch durch Informationsaufnahme und verarbeitung seine Umwelt aneignet Dabei selektiert das Individuum die Vielzahl der Umweltreize die auf es
512. onal aufeinander zu beziehen Im Wandlungsprozess der Gesellschaft im Rationalisierungsprozess okzidentaler Gesellschaften wandelte entwickelte sich Planung von Alltagsroutine zum universellen zweck rationalen Herrschaftsprinzip ohne dessen Existenz die heutige Gesellschaft nicht mehr steuerbar scheint Erste st dtische Siedlungsformen als Ausdruck gesellschaftlicher Herrschafts und Gemeinwesenordnungen entstanden beispielsweise in den alluvialen Flusst lern von Euphrat und Tigris am Nil oder Indus zu Beginn der Kupferzeit Aufgrund der hohen Fruchtbarkeit dieser T ler bildete im Wesentlichen die landwirtschaftliche berschussproduktion die Lebensgrundlage dieser St dte d h die Urbanisierung entwickelte sich schrittweise aus einer agrarisch orientierten Gesellschaftsform heraus Zahlreiche R merst dte haben ihre Befestigungen nach ihrer Pl nderung um ca 300 n Chr bis in das Mittelalter erhalten k nnen Oft blieb nicht nur die wichtige verkehrsg nstige Lage als Standortfaktor brig sondern sie erlangten auch sp ter wieder ihre Bedeutung als Zentren und Ausgangspunkte neuer Besiedlungen Obwohl sicher auch r misch antike arabisch orientalische und asiatische Einflussfaktoren f r die Entwicklung der Stadt eine Rolle gespielt haben m chte ich meinen historischen Abriss mit dem bergang zum fr hen Mittelalter beginnen lassen Etwa um das 6 Jhd liegt historisch gesehen eine Z sur die als Anfang der Entfalt
513. onsf higkeit wird eingeschr nkt Dagegen f hrt der st ndige Abgleichungsprozess zwischen Assimilation und Akkomodation zu differenzierenden Denkstrukturen mit reversiblem den neuen Verh ltnissen angepasstem Denken Dieses f hrt letztendlich zur berwindung des Egozentrismus und damit zur Bewusstseinserweiterung Diese F higkeit bezeichnet G H Mead als Rollen bernahmef higkeit bzw als Bef higung zum Perspektivenwechsel J Piagets Ansatz der Rollen bernahme zielt als reversibler Denkprozess auf die Entwicklung der Intelligenz und der durch autonome Denkvollz ge getragenen Urteilsf higkeit Die Bedeutung unterschiedlicher Interaktionssituationen f r die berwindung des Egozentrismus bei Kindern hat J Piaget differenziert F r ihn hat die Interaktion der Kinder mit Gleichaltrigen im Gegensatz zur Interaktion mit Erwachsenen eine besondere Bedeutung In der Interaktion mit Gleichaltrigen entsteht der zur berwindung des Egozentrismus erforderliche kognitive Konflikt Kinder stehen nach Ansicht dieses Modells dem andersartigen Denken eines gleichaltrigen Interaktionspartners gegen ber und werden zum Perspektivenwechsel gezwungen um die Interaktion mit Erfolg weiterf hren zu k nnen Der Ansto zum Perspektivenwechsel erfolgt ber die unterschiedlichen Entwicklungsfortschritte einer gleichaltrigen Gruppe die jedoch nicht zu sehr voneinander abweichen d rfen da dies den Perspektivenwechsel erschweren w rde M E k nnte es sogar
514. or allem die Abgrenzung der verstehenden Geisteswissenschaften gegen ber einer rein erkl renden Naturwissenschaft Im 20 Jahrhundert waren es Edmund Husserl Martin Heidegger und sein Sch ler Hans Georg Gadamer die eine Neuorientierung der philosophischen Hermeneutik im Sinn einer eher offenen Auslegekunst unternahmen Gadamer wurde 1960 mit seinem bis heute f r die Hermeneutik ma geblichen Standardwerk Wahrheit und Methode schlagartig ber hmt Ausgehend von Heidegger dehnte die Hermeneutik ihren Gegenstandsbereich auf das ganze Spektrum verstehender Erkenntnis aus indem sie betonte dass jegliche Form von Wissen letztlich auf Auslegung beruhen m sse Microsoft Encarta 99 Ter Horst W Einf hrung in die Orthop dagogik Stuttgart 1984 3 Aufl S 231 Danner H Methoden geisteswissenschaftlicher P dagogik 2 Aufl M nchen Basel 1989 48 Hermeneutisches Vorgehen nimmt seinen Ausgangspunkt in jenem elementaren Verstehen welchem wir im Alltag auf Schritt und Tritt begegnen Der Unterschied liegt allerdings darin dass es sich bei der Hermeneutik um ein bewusstes Verstehen handelt das aus kritischer Distanz erfolgt methodisiert ist und damit auf einer Kultivierung der Verstandesf higkeit beruht Linke W 1966 p 132 Zwischen Ausdruck und Aussage einerseits und zwischen Verstehen und Auslegung andererseits befindet sich als vermittelnder Vorgang die denkende Verarbeitung a a O p 125 Ve
515. osozialer Strukturen Im Ausblick m chte ich einige Anregungen der Arbeit zusammenfassen wie Planungskonzepte durch mehr Symbolbewusstsein zu einer h heren Akzeptanz f hren k nnen 2 Die Geschichte der Stadt in historischen Vergesellschaftungsprozessen 2 1 Einleitung Der funktionale St dtebau der Moderne stellt sich uns u a in monotonen mehrgeschossigen Trabantensiedlungen entleerten leblosen und verb rokratisierten Stadtzentren dar Funktionstrennung zweckrational zwanghafte Gradlinigkeit und Nutzungsentmischung als Struktur und sthetikkonzepte dieser Planungsideologie haben viele Lebenswelten konstruiert die oftmals den sozialen und entwicklungspsychologischen Erfordernissen des Menschen nicht gerecht werden k nnen Stadt Gesellschaft und Individuen sind jedoch Resultate eines historischen Wandlungs und sich wechselseitig beeinflussenden Entwicklungsprozesses Daher erscheint mir zuerst die Kl rung der Frage erforderlich wie sich die st dtischen Lebenswelten der Moderne historisch entwickeln konnten Mit dieser Problemstellung ist die Frage verkn pft wie sich das Individuum vor dem Hintergrund der sich wandelnden gesellschafts und herrschaftspolitischen Interessen ver ndert Meine Hypothese ist dass die Rationalit t und Funktionalit t der Charta von Athen lediglich den evidenten Endpunkt eines historischen sich kontinuierlich entwickelnden Verkettungsprozesses gesellschaftlicher wissenschaftsth
516. passung an neue Werte und gesellschaftliche Strukturen erm glichen Planung k nnte daher nach diesem Modellansatz zu mobilen oder schnell ver nderbaren Formen f hren damit sie verschiedene Signifikate annehmen kann 135 Eco Umberto a a O S 356 190 Brasilia w re eine Zukunftsstadt geworden wenn sie auf R dern erbaut worden w re oder mit vorfabrizierten und demontierbaren Elementen oder nach so dehnbaren Formen und Gesichtspunkten dass sie verschiedene Signifikate je nach der Situation h tte annehmen k nnen stattdessen wurde Brasilia als Monument gebaut dauerhafter noch als Bronze Es erf hrt allm hlich das Schicksal der gro en Monumente der Vergangenheit welche die Geschichte mit anderen Inhalten f llt und welche von den Ereignissen ver ndert werden w hrend doch sie die Ereignisse ver ndern wollten U Eco vertrat die Auffassung dass der Architekt die Aufgabe hat sich an den Forderungen der verschiedenen Wissenschaften zu orientieren Bei der Umsetzung dieser Forderungen in bauliche Formen sollte er die Fehlbarkeit der Voraussagen anderer Disziplinen und ihre Fehlerquote in Untersuchungen voraussehen k nnen Damit steht er vor der unl sbaren Aufgabe die Bewegungen der Geschichte zu antizipieren und aufzugreifen Mit einer solchen allumfassenden m E geradezu hellseherischen Aufgabe sind Architektinnen Stadt und Raumplanerlnnen jedoch v llig berfordert weil wir alle nur Menschen
517. pen wie Erfahrung durch Verstand Intuition Wertsch tzung verschiedenen Typen symbolischer Vermittlung Jedem Symbol obliegt die logische Formulierung oder Konzeptualisierung dessen was es vermittelt 64 65 66 101 Situationen in der sinnlichen Unmittelbarkeit ihrer unzerlegten Ganzheit f hrt an emotionale Tiefenschichten heran Diese emotionalen Tiefenschichten liegen im Unbewussten entziehen sich dem direkten Zugriff des Bewusstseins und ben tigen bersetzungsm glichkeiten durch Deutung und Interpretation Anders ausgedr ckt Was wir drau en in der Welt real wahrnehmen ist bildlich gesprochen nur die Spitze eines Eisberges Pr sentative Symbole bringen ber das existenziele Dasein im Raum Beziehungsgeschehen zum Ausdruck Eine Mauer wirkt einerseits in ihrer real existierenden Funktion auf uns ein andererseits konfrontiert sie uns mit bestimmten Formen von Beziehungsgeschehen im Moment ihrer Entstehung Sie stellt ein Hindernis dar oder sie signalisiert uns eine Grenze vor deren berwindung wir uns scheuen weil wir die Konsequenzen erahnen oder wir schauen an ihr blickbehindert frustriert entlang Die Mauer bildet also in ihrer Form ein soziales Angebot in dem ein Lebensentwurf verborgen liegt Sie macht f r den Menschen aber erst dann einen Sinn wenn die Bedeutung von Mauern in sinnlich symbolischen Interaktionsformen erfahren und hergestellt wurde In die Kategorie Mauer is
518. planung wurde mit der Verwendung von Stahl und Beton von gro en Glas und Aluminiumfl chen von Kunststoffen sowie von serienm ig konstruierten Fertigteilen aus allen Materialbereichen die Auffassung von Architektur und ihrer Formensprache im Sinne des Funktionalismus revolutioniert Seine st dtebauliche und lebensweltliche Auspr gung erfuhr diese Epoche mit der Ideologie der Charta von Athen in der Vorstellung von Le Corbusier Die bereits beschrieben Tendenzen der idealisierenden Ausschlie lichkeit des Neuen des radikalen Umbruches kommen im folgenden Zitat zum Ausdruck Die Geometrie ist das Mittel das wir selbst uns geschaffen haben um die Umwelt zu erfassen und um uns auszudr cken Die Geometrie ist 83 Welsch Wolfgang a a O S 76 Fn 38 Daher ist es oberfl chlich und grundfalsch wenn man zwecks Postmoderne Verst ndnis dauernd die Schallplatte Wiederkehr auflegt Es ist keineswegs alles schon dagewesen Gewiss Themen und Motive kehren wieder Aber wer blo das sieht sieht eben nur die Oberfl che Es geht um einen Wandel der Struktur und das ist radikal und neu gegen ber allen Varianten von Neuzeit und neuzeitlicher Moderne 34 Welsch Wolfgang a a O S 76 33 Die Historie der modernen Architektur kann sehr grob folgenderma en zusammengefasst werden L sst man die Entwicklungstendenzen in der Ausbildung der Stahlskelettbauweise des 19 Jahrhunderts unber cksichtigt so kann der Beginn der modernen A
519. positiven Urvertrauens entwickelte sich ein Urmisstrauen als Grundeinstellung zur Welt Seine Einstellung nderte sich erst als er v llig ratlos mit einer Sachbearbeiterin der Sanierungsverwaltungsstelle Kontakt aufnahm weil er seine Entsch digungsanspr che gegen ber dem Sanierungstr ger und der Wohnungsverwaltung nicht mehr alleine regeln konnte Er konnte die juristische Durchsetzungsf higkeit seiner Rechte nicht einsch tzen suchte Hilfe und arbeitete sich in die komplexe Materie ein Dennoch verblieb letztendlich eine Unsicherheit und Unzufriedenheit das Gef hl um seinen Einsatz seine Arbeitszeit und sein Engagement betrogen worden zu sein Und keiner sagt Ihnen konkret um was es berhaupt geht Sie kommen sich derma en schlecht vor ich ich m sste also manchmal kommt es mir vor als wenn ich das absolute Schwein bin obwohl ich gar nichts gemacht habe Habe einfach nur meine Wohnung sch n gemacht ganz normal gerechnet Hab ne billige Wohnung die bau ich mir aus steck das rein weil ich wei ich krieg ja nun schon gar nichts dazu obwohl das gar nicht meins ist ich zahle trotzdem nur meine Miete Wenn ich mirin Haus gekauft h tte dann w re das alles noch meins Ich nehm es noch hin damit ich blo n bisschen was kriege Warum nehme ich nicht alles was mir wirklich zusteht Ich habe Rechnungen bergeweise voll Und meine 9 Breckner R a a O S 85 Riemann Fritz Grundformen der Angst Eine tie
520. pr sentativen Bereich herstellt und weil das Bild selbst eine interiorisierte Nachahmung darstellt 2 Obwohl sich die Gr e des Netzhautbildes eines Objektes bei wechselnden Entfernungen ver ndert erscheint dem Individuum der Gegenstand selbst mehr oder weniger gleich gro Diese Stabilit t der Gr eneinsch tzung wird Konstanzph nomen genannt In unserer t glichen Umwelt bekommt das Gehirn jedoch zus tzliche Informationen dadurch dass wir die Objekte in Zusammenhang mit anderen Objekten und einem Hintergrund wahrnehmen Um den Alltag zu bew ltigen m ssen wir aus Bildern Texten Zeichen etc Informationen lesen Die Musterwahrnehmung bearbeitet das Problem der Strukturierung das hei t die Zuordnung von Reizen zu einer Kategorie vgl Piaget Jean Inhelder B rbel Die Entwicklung des inneren Bildes beim Kind Suhrkamp 1 Aufl Frankfurt 1979 S 14 ebenda S 14 f Die Entwicklung der Nachahmung w rde also sowohl die Differenzierung der Signifikanten und der Signifikate also die Bildung der Symbolfunktion als auch das Entstehen des Bildes als verschobene und interiorisierte Nachahmung bewirken 27 28 29 121 5 3 3 Wahrnehmung Entwicklung und soziale Schichtung Die psychologische Diagnostik mit dem von Marianne Frostig konzipierten Entwicklungstest FEW zeigt Korrelationen zwischen Wahrnehmung Entwicklung und sozialer Schichtung Die Ergebnisse fasse ich mit Bezug auf Oskar Lockowandt zusa
521. r Kosmos in den der Einzelne hineingeboren wird und der f r ihn wenigstens als Einzelner als faktisch unab nderliches Geh use gegeben ist in dem er zu leben hat Er zwingt dem Einzelnen soweit er in den Zusammenhang des Marktes verflochten ist die Normen seines wirtschaftlichen Handelns auf Der Fabrikant welcher diesen Normen dauernd entgegenhandelt wird konomisch ebenso unfehlbar eliminiert wie der Arbeiter der sich ihnen nicht anpassen kann oder will als Arbeitsloser auf die Stra e gesetzt wird Der heutige zur Herrschaft im Wirtschaftsleben gelangte Kapitalismus also erzieht und schafft sich im Wege der konomischen Auslese die Wirtschaftssubjekte Unternehmer und Arbeiter deren er bedarf Allein gerade hier kann man die Schranken des Auslese Begriffes als Mittel der Erkl rung historischer Erscheinungen mit H nden greifen Damit jene der Eigenart des Kapitalismus angepasste Art der Lebensf hrung und Berufsauffassung ausgelesen werden d h ber andere den Sieg davontragen konnte musste sie offenbar zun chst entstanden sein und zwar nicht in einzelnen isolierten Individuen sondern als eine Anschauungsweise die von Menschengruppen getragen wurde Diese Entstehung ist also das eigentlich zu Erkl rende Sozialisiert wird eine Auffassung vom Sinn des Lebens welche den Menschen zu Charaktereigenschaften treibt wie z B der absolut zentralen Haltung sich der Arbeit gegen ber verpflichtet zu f hle
522. r hes Erwachsenen alter 20 30 Jahre Mittleres Erwachsenen Intimit t und Solidarit t gegen Isolierung Generativit t Zeitstr mungen Schaffen alter 30 65 Jahre Selbstabsorption Stagnation Zusammenleben in der Ehe Die Menschheit Menschen meiner Art Ich Integrit t gegen Verzweiflung in Erziehung und Versorgen Tradition Weisheit Sein was man geworden ist Wissen dass man einmal nicht mehr sein wird Quelle Erik H Erikson 42 i Erikson Erik H 1973 a a O S 264 f Nach Erikson Erik H 1966 a S 214 215 Erikson Erik H 1973 sowie Davison Gerald C Neale John M Klinische Psychologie Hrsg von Hautzinger Martin 5 Aufl Beltz Psychologie Verlags Union Weinheim 1998 S 43 f 164 Die phasentypische Entwicklung m chte ich hier darlegen da ihre Kenntnis f r die Planung erforderlich ist Der Psychoanalytiker Fritz Riemann hat in Grundformen der Angst zus tzlich die typischen ngste der Entwicklungsperioden aufgezeigt die entstehen wenn bestimmte erzieherische Aufgaben Umweltbedingungen und Entfaltungsm glichkeiten nicht ad quat gel st werden bzw vorhanden sind Das erste Lebensjahrf nft ist gekennzeichnet durch eine besondere Empfindlichkeit f r neurotische Dispositionen Sp ter im Leben auftretende Problemstellungen Konflikte und Schocks k nnen problemlos berstanden werden wenn die ureigenste Basis des Menschen st
523. r um die eigene Berufung festzumachen Zeitverlust durch Geselligkeit faules Gerede Luxus selbst durch mehr als der Gesundheit z n tigen Schlaf 6 bis h chstens 8 Stunden ist sittlich absolut verwerflich Ebenda S 179 gt ygl dazu auch Conrad W Streeck W Elementare Soziologie Reinbek bei Hamburg 1976 S 176 ff 5 Schmals Klaus M 2001 a a O S 33 25 Klaus M Schmals spricht in diesem Zusammenhang von einer schrittweisen Sinnentleerung unserer Alltagswelt Je wun berschaubarer der materielle Reichtum einzelner Wirtschaftssubjekte und damit auch ihre Machtf lle wurde der ethische Zweck des Wirtschaftens geriet in Vergessenheit desto schwieriger wurde es f r diese Menschen sich an die Regeln der innerweltlichen Askese zu halten Mit dem Wachstum des Reichtums ging so Max Weber ein Verfall der religi sen moralischen Rechtfertigung dieses Handlungs und Verhaltenstypus einher Da der einzelne Mensch vielerorten die pers nliche Herrschaft ber die Produktionsprozesse verlor beutete diese Wirtschaftsform die sich mehr und mehr von selbst steuerte das Individuum endlich hemmungslos aus Die Prinzipien der innerweltlichen Askese der rationalen Lebensf hrung der Berufsidee die im heute typischen b rgerlichen mittelst ndischen Berufsethos des privaten Erwerbsinteresses aufging richteten sich alsbald gegen das Individuum und die Gesellschaft Der siegreiche Kapitalismus so Max
524. r ein H userinneres enth lt die Fassade also Teil einer Theaterkulisse ist so ver ndert sich sowohl die Vorstellung vom Ganzen als auch die funktionale Bedeutung dieses Einzelelementes Fassade Das urspr nglich wahrgenommene Objekt die Fassade eines Hauses erweist sich nunmehr als etwas Anderes die Frontseite oder Fassadenseite einer Kulisse Dieses Einzelelement erh lt pl tzlich einen ver nderten Bedeutungszusammenhang und w re damit vor einem ganz anderen Hintergrund zu interpretieren Ph nomenologisch und gestalttheoretisch ist dieses wahrgenommene Objekt Fassade nicht mehr Teil des noematischen Systems Haus sondern jetzt Bestandteil eines neuen noematischen Systems das vielleicht Theaterkulisse hei en mag Es erfolgt ein Wechsel von einem noematischen System oder von einem Bedeutungszusammenhang zu einem anderen es ist eine v llig neue Gestalt entstanden Ob wir ein Haus sehen oder eine Melodie h ren wir haben es in beiden F llen mit Organisiertheiten zu tun die aus dem Abheben von Einheiten in Sprache der Gestalttheorie von Figuren nach Gurwitsch von Themen vor einem Hintergrund resultieren Die Vorderseite eines Hauses wird nur deshalb als Teil eines Gesamten eines Hauses erlebt weil dieses sich von einem Hintergrund abhebt der f r die sich abhebende Einheit mehr oder weniger irrelevant ist w hrend die Vorderseite als zur organisierten Einheit Haus wesentlich dazugeh rend erlebt wird Das Gleiche gilt f r
525. r folgenderma en definiert Symbolische Raumbezogenheit k nnen wir als symbolische Belegung geographischen Raums mit vergangenen und gegenw rtigen sowie auch phantasierten interaktionellen Bez gen bzw mit ihnen verbundenen Gef hlsanteilen begreifen Dabei geraten die betreffenden symbolisierten interaktionellen Bez ge meist kaum oder nur partiell ins Bewusstsein ist doch die Erinnerung an sie durch lebensgeschichtliche Ereignisse mehr oder weniger versch ttet bzw unterliegt Tabuisierungen unterschiedlichen Ausma es Hiermit wird dem sowohl menschheits wie individualgeschichtlich verankerten Ph nomen Rechnung getragen dass Subjekte und Gruppen r umliche Umwelt als Bedeutungstr ger erleben die gem interaktionellen Erfahrungen angefangen von der Mutterbrust ber den Familienausflug ins Gr ne bis hin zu einer geographischen Exkursion nach Nordafrika oder dem Urlaub auf Teneriffa als Jugendlicher oder Erwachsener gestaltet sind Entsprechend wurde schon in fr heren Untersuchungen der Nachweis zu erbringen versucht dass bestimmten Elementen bzw Landschaftskomplexen P J ngst O Meder 1984 jeweils kollektive bzw gruppenspezifische Bedeutungszuweisungen entsprechen wie 9 vgl J ngst Peter Meder Oskar Psychodynamik und Territorium Zur gesellschaftlichen Konstitution von Unbewusstheit im Verh ltnis zum Raum Band Experimente zur szenisch r umlichen Dynamik von Gruppenprozessen Territorialit
526. r oftmals zum g ttlich legitimierten Selbstzweck der bereits zu diesem Zeitpunkt die radikalen Ausw chse kapitalistischen Handelns erahnen l sst Das Individuum ist zu einem Besitzverwalter Gottes degradiert der wie ein Buchhalter ber jeden Pfennig Rechenschaft ablegen muss Denn der freudlose Besitz ist dem Gl ubigen lediglich anvertraut er wird zur rastlosen Erwerbsmaschine der ein unbefangenes Genie en verboten ist 47 ebenda S 127 48 ebenda S 169 Denn f r jeden ohne Unterschied h lt Gottes Vorsehung einen Beruf calling bereit den er erkennen und in dem er arbeiten soll und dieser Beruf ist nicht wie im Luthertum eine Schickung in die man sich zu f gen und mit der man sich zu bescheiden hat sondern ein Befehl Gottes an den Einzelnen zu seiner Ehre zu wirken Der Mensch ist ja nur Verwalter der durch Gottes Gnade ihm zugewendeten G ter er hat wie der Knecht der Bibel von jedem anvertrauten Pfennig Rechenschaft abzulegen und es ist zum mindestens bedenklich davon etwas zu verausgaben zu einem Zweck der nicht Gottes Ruhm sondern dem eigenen Genuss gilt Ebenda S 178 Der Gedanke der Verpflichtung des Menschen gegen ber seinem anvertrauten Besitz dem er sich als dienender Verwalter oder geradezu als Erwerbsmaschine unterordnet legt sich mit seiner erk ltenden Schwere auf das Leben Je gr er der Besitz wird desto schwerer wird wenn die asketische Lebenss
527. rapeutischen Prozess bei Kindern und Jugendlichen Therapeutische Konzepte der analytischen Psychologie C G Jungs Bd 1 Bonz Verlag Stuttgart 1978 Der Ich Komplex und sein Arbeitsteam Topographie der Selbstentfaltung Therapeutische Konzepte der Analytischen Psychologie C G Jungs Bd 4 Leinfelden Echterdingen 1996 277 Eschenbach Ursula Gaupp Berthold Fetscher Rolf Fischer Manfred Flade A Fochler Hauke Gustav Fontana David Freud Sigmund Freud Sigmund Freud Sigmund Fr hlich Werner D Frostig Marianne Geulen D Grotjahn Martin Gubelmann Kull Suzy Gubelmann Kull Suzy Guggenb hl Allan Die Typenuhr nach der Typologie C G Jungs Anleitung zum Gebrauch der Typenuhr Leinfelden Echterdingen Bonz 1997 Grundlinien der Tiefenpsychologie von S Freud und C G Jung in vergleichender Darstellung 1 Aufl Stuttgart Bad Cannstatt frommann holzboog 1978 problemata 69 Stadtplanung aus Sicht der kologischen Psychologie Weinheim Beltz Psychologie Verl Union 1995 Wahrnehmung In Asanger R Wenniger G Hrsg Handw rterbuch der Psychologie Weinheim 1994 S 835 Fischer Lexikon Geographie Frankfurt 1976 Die verborgene Sprache der Symbole G tersloh M nchen 1994 Totem und Tabu In Gesammelte Schriften Bd X Leipzig Wien Z rich 1924 Abriss der Psychoanalyse 1938 Frankfurt am Main 1953 Studienausgabe Bd V Frankfurt a
528. raus dass ein grunds tzlicher Bedeutungskonsens einer Handlung oder eines Symboles gefunden werden kann Die hohe Divergenz von Objektbedeutungen l sst Anpassung an wichtige Gruppen oder Personen das sich im menschlichen Verhalten zeigt Auch einer demonstrativ zur Schau getragenen Andersartigkeit liegt oft genug eine starke Konformit t gegen ber einer ganz anderen Gruppe zugrunde Wilson Thomas P a a O S 61 m ssen die Bedeutungen dieser Objekte so ermittelt werden wie sie sich f r den Handelnden darstellen m ssen die Leitlinien des Handelns nachvollzogen werden wie sie der Handelnde entwickelt Kurz man muss die Rolle des Handelnden bernehmen und die Welt von seinem Standpunkt aus sehen Um den Verlauf der Interaktion verstehen und ihm folgen zu k nnen muss der Forscher sich selbst auf dokumentarische Interpretation einlassen Wilson Thomas P a a O S 63 Insbesondere aber gilt dass eine jede Beschreibung die in eine deduktive Erkl rung eingeht behandelt werden muss als habe sie eine unver nderliche Bedeutung die vor allem unabh ngig ist von den Umst nden unter denen sie produziert wurde Eine Beschreibung die dieser Bedingung ebenso gen gt wie dem blichen Kriterium intersubjektiver Verifizierbarkeit kann eine abbildende Beschreibung literal description genannt werden in dem Sinne dass die Beschreibung als ein getreues Abbild der untersuchten Tatsache genommen werden kann Eine ern
529. rchitektur auf die Zeit um 1890 festgelegt werden L H Sullivan und die Chicagoer Schule brachten mit ihrer Forderung dass die Form immer der Funktion zu entsprechen habe einen neuen Kanon des Bauens ein Die Tendenz zu klar gegliederten und aus der Funktion entwickelten Bauk rpern zeigten auch die europ ischen Richtungen des Jugendstils des Deutschen Werkbundes des Bauhauses und der De Stijl Gruppe Das kubische horizontale sachlich n chterne Prinzip setzte sich Mitte der 1920er Jahre gegen ber gegenl ufigen Tendenzen durch Des Weiteren kann der Begriff des organischen Bauens organische Architektur wie er von F L Wright in Amerika konzipiert wurde als Maxime f r alle bedeutenden Schulen und Architekten des 20 Jahrhunderts gelten Neben Wright geh rten L Mies van der Rohe Le Corbusier und W Gropius zu den einflussreichsten Architekten der 1 H lfte des 20 Jahrhunderts Der internationale Durchbruch der modernen Architektur erfolgte mit den v a in den 1920er Jahren entwickelten Stileigent mlichkeiten Internationaler Stil und zwar in den USA in den 1930er Jahren in den lateinamerikanischen L ndern in den 1940er Jahren v a Brasilien und Mexiko und in den 1950er Jahren in Japan In den 1950er Jahren wurden innerhalb der modernen Architektur neue Impulse wirksam die unter dem Namen Brutalismus zusammengefasst werden und eine Erneuerung der experimentellen modernen Architektur und ihres funktionalen und organischen Denkens
530. rdern Durch die Intensit t des Lebens und das nahe Beieinander verschiedener Menschen ist die Gro stadt ein abenteuerlicher mit symbolischen Details beladener Ort Sie ist gl nzend und furchteinfl end diese Landschaft unserer Verwirrungen wie Flanagan sie nennt W re 108 Lynch Kevin a a O S 58 19 gl ebenda S 140 110 Es scheint von jeder beliebigen Stadt ein offizielles Image zu geben das aus vielen individuellen Images oder Vorstellungsbildern geformt ist Oder vielleicht gibt es auch eine Reihe offizieller Images deren jedes von einer Anzahl von Einwohnern gehegt wird Solche Gruppenbilder sind notwendig damit ein Einzelwesen erfolgreich in seiner Umwelt wirken und mit seinen Gef hrten zusammenarbeiten kann Jedes individuelle Vorstellungsbild ist einmalig und enth lt etwas was selten oder niemals anderen mitteilbar ist und doch gleicht es sich der offiziellen Vorstellung an die dje nach der Umgebung mehr oder weniger zwingend mehr oder weniger umfassend ist Unsere Analyse beschr nkt sich auf die Wirkung physischer wahrnehmbarer Gegenst nde ebenda S 60 Der Brockhaus definiert Image als gef hlsbetontes Vorstellungsbild z B ber Menschen Unternehmen oder Markenartikel Imagebildung erleichtert die soziale Orientierung erschwert andererseits die kritische Wahrnehmung und Bewertung 111 143 sie ablesbar und deutlich erfassbar dann k nnte an Stelle von Furcht und Verwirrung die Freude an Rei
531. reichende Anpassung nicht m glich war Eine Weiterentwicklung des Umweltbildes durch Ankn pfen an Bestehendes gelang offenbar kaum weil affektive Bez ge nicht hergestellt werden konnten oder die emotionale Besetzung noch in vergangenen Bildern verhaftet war Die Reduktion alter Stadtstrukturen und die Umwandlung nach modernen funktionellen St dtebauprinzipien k nnen dazu beigetragen haben dass die wenigen noch so kleinen berbleibsel kompensatorisch eine berwertige Bedeutung erhielten Hier dr ngt sich ein Vergleich mit der st dtebaulichen Fl chensanierungseuphorie der siebziger Jahre in Deutschland auf der kompensatorisch eine starke Denkmalschutzwelle f r die noch verbliebenen Objekte und Ensembles folgte Freir ume Allgemein kam zum Ausdruck dass landschaftliche Z ge in den St dten Freir ume und ihre Bestandteile Vegetation und Wasser besonders intensive affektive Besetzungen erfuhren Die Einwohner kannten die wenigen Oasen ihrer Stadt ganz genau sie verweilten in den Interviews lange bei der Beschreibung dieser Pl tze und sie schilderten sehr genau die Vielfalt ihrer Pflanzenwelt Einige berichteten ber t gliche 104 105 106 107 Lynch Kevin a a O S 52 ebenda S 53 f Es ist so als ginge man lange um irgendwohin zu kommen und wenn man dann schlie lich dort angekommen ist muss man feststellen dass da letzten Endes gar nichts ist ebenda S 56 In Los Angeles gewinnt man den Eindruck
532. ren der Klient wird sich so angenommen f hlen wie er ist Hier kann er sp ren dass dieser gesch tzte Raum ihm ganz 12 Kalff Martin Zwanzig Punkte zur Interpretation des Sandspiels In Zeitschrift f r Sandspiel Therapie Nr 5 Berlin 1996 S 49 113 Pattis Eva a a O S 8 219 zur Verf gung steht F r manchen Sandspielenden entsteht aus meiner Erfahrung ein bis dato noch nicht bekanntes Gef hl von Freiheit Freiraum und Angenommensein Die Haltung des Therapeuten bezeichnete Dora M Kalff als einen Zustand der aufnehmenden Offenheit innerlich frei und akzeptierend nicht wertend Nicht die Erkl rung oder die Bewertung z hlt sondern die Erfahrung die der Sandspieler macht Interpretierende intellektuelle Ans tze k nnen die frisch geschaffenen inneren Bilder v llig zerst ren Das Typologie Modell C G Jungs im Therapeutischen Sandspiel Gelegentlich wird die Frage gestellt ob f r das Spielen im Sand bestimmte Ich Funktionen von Vorteil sind Diese Fragestellung hat J rg Rasche untersucht und festgestellt dass ein gestaltetes Sandbild zun chst die Empfindungsfunktion am ehesten anspricht Dies sei dadurch erkl rbar dass die Empfindung und neben ihr die Intuition diejenige Funktion ist die das Kind zuerst entwickelt um sich in der Welt zurechtzufinden Sie ist ein Element des Vorstellens und in ihrer abstrakten Form stellt sie die sthetische Wahrnehmung dar Das Sandspiel
533. ren ein Zur ckdr ngen des kontrollierenden Interventions und Wohlfahrtsstaates zugunsten einer zivilen Aushandlungskultur ein Umbau von Gro technologien hin zu auch kleinen L sungen und nicht zuletzt ein Wandel der industriegesellschaftlichen Massenkultur hin zu differentiellen und milieuzentrierten Kultur und sthetikvorstellungen vgl S Hradil a a O S 130 f 2 4 5 Postmoderne Das postmoderne Wissen verabschiedet sich insbesondere von den Meta Erz hlungen wie z B der Mathesis universalis und all ihren Nachfolgeformen Die Grundoption gilt dem bergang zur Pluralit t zur Anerkennung und Bef rderung der heterogenen Sprachspiele in ihrer Autonomie und Irreduzibilit t Die Verteidigung der unterschiedlichen Lebenswelten Sinnwelten und Anspruchswelten macht die emphatische Inspiration dieses philosophischen Postmodernismus aus Er tritt allen Totalisierungen philosophischer konomischer technologischer Art vehement entgegen und h lt ber ein grunds tzliches Finit tsbewusstsein zur Wahrnehmung und Praxis der Pluralit t an Postmoderne muss nicht von Moderne schlechthin unterschieden sein Der Philosoph Joachim Ritter hatte das Theorem der unaufl slichen Doppelstruktur der Moderne entwickelt Lyotard formulierte das Verh ltnis Postmoderne und Moderne 9 vgl Hirsch J Roth R Das neue Gesicht des Kapitalismus 1986 zit bei Schmals Klaus M 2001 a a O S 82 Sc
534. ren Kommentars Offenbar fehlen den nach zweckrational funktionalen Gesichtspunkten gestalteten St dten ganzheitliche Symbole die die Gemeinschaft ber ein positives Ich Ideal verbinden k nnen Alfred Lorenzer hat das Symbol und seine Bedeutung f r den Prozess der st dtischen Gemeinschaftsbildung psychoanalytisch untersucht und kommt dabei zu folgendem Ergebnis Worum sich eine Gruppe sammelt sind jeweils Symbolgebilde die das gemeinsame dieser Menschen hic et nunc ausmachen Ihre bereinstimmung ist eine bereinstimmung in den 125 Lorenzer Alfred a a O S 70 127 Mitscherlich Alexander Die Unwirtlichkeit unserer St dte Frankfurt 1965 Lorenzer Alfred a a O S 57 187 Strukturen im bereinstimmenden Ich Ideal Mit anderen Worten Die Gruppierung wird hier durch Symbole hergestellt 6 6 Brasilia Beispiel einer funktional st dtebaulichen Lebenswelt Beispiele des modernen St dtebaus lassen sich zahlreiche finden insbesondere auch in Deutschland Unmittelbar vor der Planung der Ruhr Universit t in Bochum war die von L cio Costa und Oskar Niemeyer entworfene neue brasilianische Hauptstadt Brasilia fertiggestellt worden Sie war seinerzeit ein vieldiskutiertes Beispiel moderner Urbanistik eine Realisierung der in den zwanziger Jahren noch utopischen st dtebaulichen Vorstellungen Am Beispiel der Stadt Brasilia wird deutlich dass die Planungsmaxime des fordistischen St dtebaus der Moderne nicht erfolgrei
535. ren in ein Regal einger umt welches die Kinder schon bald samt seinem Inhalt als The World bezeichneten Ihre Intention war es ein Medium zu finden das f r Kinder attraktiv ist und ihnen und dem Beobachter als Sprache dient mit deren Hilfe eine Kommunikation hergestellt werden kann Was m chte der die Spielende Klientin mit dieser Gestaltung oder Figurenauswahl mitteilen ist also die entscheidende Frage Der Englische Philosoph Robin Collingwood mit dem M Lowenfeld befreundet war bte vermutlich einen erheblichen Einfluss auf die Entfaltung der Welt Technik aus Eine seiner grundlegenden Thesen war dass alles Denken mit einer Frage beginnt und dass man dem Wahrheitsgehalt einer Aussage eines Bildes einer k nstlerischen Gestaltung nur beurteilen kann wenn man die Frage zu erfassen versucht die mit dieser Gestaltung beantwortet werden sollte Daher instruierte Margaret Lowenfeld ihre Klienten nicht ein bestimmtes Thema zu bauen sondern sie sagte ihren Klienten dass die meisten Kinder und nat rlich auch die Erwachsenen Anm d Verf Ideen im Kopf haben die nicht in Worte zu fassen sind dass viele Ideen leichter in Bildern und Handlungen gesagt werden k nnen als in Worten und dass dies eine nat rliche Art des Denkens ist Dann zeigte sie dem Kind die K sten und Figuren Mit den Objekten Materialien Figuren etc kann es Dinge kreiieren die f r es eine Bedeutung einen p
536. rete 1967 ver ffentlichte Sie setzt sich psychoanalytisch mit der Schwierigkeit der Vergangenheitsbew ltigung der Deutschen auseinander Abwehrmechanismen Muster von Gef hlen Vorstellungen und Verhaltenstendenzen die mit dem Innewerden psychischer Bedrohung automatisch auftreten und die Person vor Angst vor dem Bewusstwerden innerer oder u erer Gefahren vor Belastungen und oder Konflikten bewahren bzw den Umgang mit ihnen erleichtern ohne sich dessen notwendigerweise bewusst zu werden und tats chlich eine Neuanpassung oder Situationsbew ltigung zu erreichen Definition nach Fr hlich W D W rterbuch Psychologie dtv S 36 Das vordergr ndige Ziel der Abwehr ist mit dem Unlust erregenden Impuls der zum Konflikt f hrt fertig zu werden Das dahinter stehende Ziel ist den Affekt oder diesen Impuls unbewusst zu machen oder zu halten Das Ich versucht deshalb konsequent Impulse die aus dem Es dem unbewussten Triebbereich stammen und ihm Unlust bereiten w rden zu verdr ngen Verdr ngen hei t einen Affekt eine Regung einen Inhalt unbewusst zu machen oder unbewusst zu halten Da die Angst oder die Unlustgef hle des Ichs als Motiv hinter der Verdr ngung stehen k nnen wir die Verdr ngung auch als ein Vergessen aus Angst bezeichnen Die unlustvollen Reize k nnen von innen kommen es k nnen f r das Ich nicht akzeptable Triebimpulse sein sie k nnen aber auch aus dem ber Ich kommen es k nnen
537. reudschen Strukturmodell und seinen Komponenten Es Ich ber Ich Den Prozess der Gewissensbildung bezeichnete Sigmund Freud im psychoanalytischen Paradigma mit dem Begriff des ber Ichs Treibel Anette a a O S 113 9 Abels H Stenger H a a O S 125 f 2 8 Freuds psychoanalytisches Strukturmodell der Pers nlichkeit beinhaltet drei Instanzen Das Es das Ich und das ber Ich Das Es repr sentiert die biologisch angelegten Triebe und gehorcht wie S Freud sagte dem unerbittlichen Lustprinzip Freud S 1953 S 11 Das Ich enth lt die realit ts und vernunftbezogenen Aspekte des psychischen Apparates Es hat die Aufgabe die g nstigste und gefahrloseste Art der Befriedigung mit R cksicht auf die Au enwelt herauszufinden Freud S 1953 S 54 Das Ich ist eine Instanz der Seele welche mit ihren bewussten Ich Funktionen wie Wahrnehmung Erinnerung Denken Planen und Lernen sowie den unbewussten Ich Funktionen den Abwehrmechanismen dazu verhilft zwischen den verschiedenartigen Erfordernissen der Au enwelt den Triebw nschen des Es und den moralischen Anforderungen des ber Ich zu vermitteln bzw sie in Gleichklang zu bekommen Die Ich Funktionen sind teilweise angeboren z T bilden sie sich in der Entwicklung heraus Das ber Ich stellt die Instanz dar die die moralischen Werte Normen und Ma st be vertritt die durch Internalisierung elterlicher Gebote und Verbote
538. rfahrungen von Wahrnehmungen verschiedenster Sinneseindr cke werden mit den dazugeh rigen Bedeutungen abgespeichert Derartige Pr gungen die unser Handeln und unsere Einstellungen beeinflussen sind uns kaum bewusst sondern sie werden im Unbewussten abgespeichert Daher sind sie uns nicht sofort zug nglich verm gen aber unser Verhalten richtungsgebend zu steuern und zu beeinflussen So berichtet eine Frau die jahrelang erfolgreich f r das Lehramt studiert hatte von einem entscheidenden Ereignis das die oben beschriebenen unbewussten Einfl sse veranschaulicht Als sie nach abgeschlossener Ausbildung den Schuldienst beginnen wollte und zum ersten Mal wieder einen Klassenraum betrat nahm sie Ger che von Bohnerwachs ledernen Schulranzen alten M beln etc wahr die in ihr Erinnerungen an die Klassenr ume der eigenen Kindheit wachriefen Diese Schulerfahrungen waren offenbar so belastend dass sie ihre Laufbahn als Lehrerin unverz glich beendete Sie war berzeugt diesen Ort und seine Ger che nicht ertragen zu k nnen Die in das Unbewusste verdr ngten Wahrnehmungen und Erlebnisse hatten den Raum Schule mit negativen Konnotationen belegt Er bildete auf symbolischer Ebene seelische Konflikte der kindlichen Sozialisation ab 5 4 Das Ph nomenologische Modell Ob berhaupt wahrgenommen wird und wie es wahrgenommen wird h ngt nicht von der Intensit t der Empfindungsreize ab sondern vielmehr von der lebensgeschichtlich b
539. rgen den Mittag den Abend und die Nacht R Riedel Ingrid Formen Stuttgart 1985 S 21 ebenda S 14 ebenda S 22 Innerhalb des Hauses grenzt er weitere Quadrate und Rechtecke aus die Grundrisse der Zimmer um sein pers nliches Wohnen auszugestalten Fenster und T ren die jeweils umgrenzte Ausschnitte der Wirklichkeit ffnen und erschlie en partizipieren an der Symbolik des Vierecks Das Viereck bietet besonderen Schutz gegen das Chaos gegen eine noch wilde ungeordnete berbordende und vereinnahmende Umwelt Es entspricht dem Bed rfnis des Menschen nach Abgrenzung sich solch ein Geviert des Eigenen gegen ber den anderen zu schaffen So hatten auch die fr hen Ab und Ausgrenzungen von quadratischen Feldern magisch abwehrenden Charakter sie galten als Formen des Temenos des heiligen Bezirks 24 240 von bewusst und unbewusst ausdr ckt mit allem was die Symmetrierung von Bewusstem und Unbewusstem psychologisch bedeutet In einer rechteckigen Form herrscht die Dimension des bewussten Ichs vor e Dreieck Das Dreieck ist ebenso eine vom Menschen konstruierte Form und wird bevorzugt in Giebel und Dachkonstruktionen verwendet Allen Dreiecksformen eignet eine Balance in der sich Dynamik und Statik auf subtile Weise die Waage halten Das stehende gleichschenklige Dreieck dessen Spitze nach oben weist wie das Profil eines Zeltes eines Giebeldaches einer Pyramide setzt seine Dynamik d
540. rinzip scheint heute nicht mehr zu funktionieren Mitscherlich Alexander 1971 a a O S 50 Wir beobachten eine fortschreitende Aufl sung clanhaften oder sippenhaften Zusammenlebens unter den Einfl ssen der fortschreitenden industriellen Entwicklung insbesondere der Entstehung neuer Produktionsbereiche und zentren Die Aufl sung hat jetzt mit der funktionalen Gleichstellung der Frau auch die Prim rgruppe die Familie von Eltern und Kindern selbst erreicht deren Schutz so viel rechtliche und ideologische Sicherungen gegolten haben Erikson Erik H a a O S 241 Der fr heste Beweis f r das Vertrauen des Kindes zur Gesellschaft ist das Fehlen von Ern hrungsschwierigkeiten Schlafst rungen und Spannungszust nden im Verdauungstrakt Das Kind erlebt die wechselseitige Regulierung seiner eigenen wachsenden F higkeit zur Nahrungsaufnahme mit der N hrtechnik der Mutter und dies hilft ihm nach und nach das Unbehagen der bei der Geburt noch unausgewogenen Hom ostase zu berwinden In den allm hlich l nger werdenden Zeiten des Wachseins erwecken die Abenteuer die ihm seine Sinne vermitteln im Kinde immer mehr das Gef hl des Vertrauten 89 178 postuterine Embryonalzeit bezeichnet hat und sich dabei st tzt auf den von Portmann gepr gten Begriff der sozialen Uteruszeit ist Ausgangspunkt f r die Objektbeziehungs f higkeit des Menschen zu seinen Mitmenschen aber auch zu seiner sonstigen Umwelt Die feste
541. rischer Untersuchungen im Bereich der Wahrnehmung von den Gestalttheoretikern Max Wertheimer Wolfgang K hler und Kurt Koffka berzeugend in Frage gestellt wurde bewegt man sich nicht mehr in der Welt der Dinge sondern in der Welt des Noematischen Anstatt sich an den konstanten und nicht erfassbaren Dingen zu orientieren orientiert man sich dann an dem was erfasst werden kann dem Erlebten Die Gegenst nde im normalen Wortsinn entfallen und brig bleiben lediglich Noemen die Welt wie sie wirklich ist ist ausgeschaltet es verbleibt die Welt wie sie jeweils aussieht Gurwitsch 1929 297 Das von dem Philosophen Edmund Husserl entworfene philosophische Modell der Einklammerung des Seinsglaubens bedeutet dass wir die Dinge so nehmen m ssen wie sie sich dem Bewusstsein darbieten Demnach bleibt eine Suche nach den Dingen wie sie wirklich sind erfolglos da jeder Gegenstand nur als ein Gegenstand f r das Bewusstsein aufgefasst werden kann Es gibt keine allgemein g ltige generelle Wirklichkeit sondern diese Wirklichkeit wird subjektiv vom individuellen Bewusstsein erfahren oder hergestellt Das sich dem Bewusstsein Darbietende ob nun in der unmittelbaren Wahrnehmung in der Erinnerung oder der Vorstellung wird Noema genannt Die Wahrnehmung zum Beispiel hat ihr Noema zuunterst ihren Wahrnehmungssinn d h das Wahrgenommene als solches Ebenso hat die jeweilige Erinnerung ihr Erinnertes als solches eben als das i
542. rkennen k nne was er selbst gemacht habe verneinte Vico 1668 1744 die M glichkeit der Naturerkenntnis wandte sich der Geschichte zu da diese vom Menschen gemacht sei Er wurde der Begr nder der Geschichtsphilosophie und der V lkerpsychologie und er versuchte einen typischen Kreislauf der Geschichte nachzuweisen mit je einem theokratischen heroischen und menschlichen Zeitalter in einem Zyklus von Aufstieg Verfall und st ndiger Wiederkehr Hal 78 30 Insbesondere das Jahr 1750 wird f r Gegenstr mungen zu einem Schl sseljahr J J Rousseaus Abhandlung die hinterfragt ob die Wissenschaften etwas zur L uterung der Sitten beigetragen haben ist seine Antwort auf eine Preisfrage der Akademie von Dijon Rene Descartes Konstruktionen des Genius der neuzeitlichen Kultur verunglimpft J J Rousseau als Scheinwissen und erw hnt sie in seiner Arbeit lediglich in einer einzigen Fu note In diesem Jahr erscheint auch die Aesthetica A G Baumgartens die einem rein berechenbaren rationalen Weltbild entgegentritt Zur Neuzeit im Sinn des Hauptstroms also der Ausbildung der wissenschaftlich technischen Zivilisation geh rt auch ein oppositioneller Nebenstrom Die Neuzeit zeigt eine Doppelfigur von Rationalisierungskur einerseits und Anti Rationalisierungstherapie andererseits Zur Neuzeit geh rt formelhaft kurz gesagt immer eine Gegen Neuzeit Die gegen neuzeittypischen Modelle greifen die for
543. rks gegen ber der geschlossenen Hauswirtschaft und einen durch den vermehrten Austausch des berflusses sich bildenden Marktverkehr und nicht zuletzt e auf den von Pirenne unterstellten Entwicklungsverlauf nach dem rein politische oder ausgenommen subjektive Momente die letzten bzw letztendlichen Ursachen der Neubildung der St dte des Okzidents waren Die mittelalterliche Stadt Die mittelalterliche Stadt entfaltete sich im Spannungsbogen zwischen agrarisch territorial feudalen und vorb rgerlichen Herrschafts und Lebensformen In diesen bestimmten zuerst kaufm nnische sp ter handwerkliche dann mit den entsprechenden technologischen M glichkeiten zunehmend manufakturelle und schlie lich industrielle Ordnungen das Gesellschaftsbild Signifikante strukturgebende Bedeutung jedoch hatte im Mittelalter der Feudalismus als Form der sozialen wirtschaftlichen und politischen Ordnung in der eine adlige Oberschicht vom Herrscher lehnsrechtlich mit Grundherrschaft und politischen milit rischen verwaltungsm igen richterlichen und gesellschaftliichen Vorrechten ausgestattet war Basis der agrarisch feudalen Herrschaftsordnung war die Beherrschung der Produktionsverh ltnisse durch die Inbesitznahme des Produktionsmittels Grund und Boden Hierdurch brachte der Feudaladel die Bauern in Abh ngigkeiten wie Leibeigenschaft und Frondienste Grundlage dieser Gesellschaftsformation sind die feudalen Produktionsverh ltnisse die durc
544. rlich meine Frau die ist aus allen Wolken gefallen dann gab s Zank der Streit ging denn los Da hab ich jetzt das ganze Geld ringesteckt jetzt kommt das Modernisierungsobjekt Ich sagte Mensch Marianne mach dir nicht verr ckt wir werden erst mal sehen was passiert Aber wie gesagt die Unruhe war da Dann kam der Laden auch zwischenzeitig noch dazu und der ausschlaggebende Punkt war aber mehr oder weniger die Wohnung Aus Psychoanalytischer Sicht stellt die Sanierung einen Aktualkonflikt dar der einen fr hen Konflikt welcher sich ber die Symbolik Wohnung Haus und M tterlich umsorgt Werden Wollen abbildet Es ist nachvollziehbar dass Herr Dahl in dieser Konfliktsituation seinen Wunschtraum eines gl cklichen Heims seiner Frau zuschreibt d h er projiziert seine eigene Erwartungen auf seine Frau Frau Dahl aber entzieht sich der verfahrenen Situation indem sie sich scheiden l sst und nach Westdeutschland umzieht Herr Dahl dagegen meint in der Sanierung den Grund f r sein pers nliches Scheitern zu erkennen m a W die tieferliegende Problematik bleibt verdr ngt wird auf ein anderes Objekt verschoben Da kann die beste Ehe nicht funktionieren Gerade bei so nem rger mit den Wohnungen Wenn Sie ein gem tliches Zuhause haben dann geht alles blo wenn Sie Ihre Felle wegschwimmen sehen Alles Geld weg Wohnung weg sie haben blo noch ihre M bel da spielt keine Frau mit weil die Spannungen derma
545. rn als pars pro toto tats chlich als Objekt wirkt entspricht einer sehr weit zur ckliegenden Phase der Menschheitsgeschichte Mit den Augen D W Winnicotts l sst sich sagen Das Kleinkind erschafft das Objekt aber das Objekt war bereits vorher da um geschaffen und besetzt zu werden 72 Peterson F und Jung C G Psychophysische Untersuchungen mit dem Galvanometer und dem Pneumographen bei Normalen und Geisteskranken Jung C G GW Bd 2 a a O 1083 S 548 Freud S Zur Psychopathologie des Alltagslebens Karger Berlin 1904 Ges Werke Bd 4 Jacobi Jolande a a O S 46 ff zit nach Jung C G Seelenprobleme S 108 Pattis Eva Mit den H nden begreifen Was kann ein Jungscher Analytiker vom Sandspiel lernen In Zeitschrift f r Sandspiel Therapie Nr 12 Mai 2002 S 6 7 Winnicott W D Die therapeutische Arbeit mit Kindern M nchen 1973 S 104 73 74 75 210 Dora M Kalff erlernte die World Technique in London bei Margaret Lowenfeld Sie verkn pfte sie mit der Analytischen Psychologie und ihrem Interesse f r asiatische Philosophien zum Therapeutischen Sandspiel Dies ist eine psychotherapeutische Methode die urspr nglich f r Kinder gedacht heute bei Menschen jeder Altersstufe Anwendung findet Dora M Kalff beobachtete das Fehlen einer inneren Sicherheit bei Kindern der modernen Gesellschaft und betrachtete dies als Resultat einer Trennung von ihrem nat rlic
546. rotob rgerlichen Gesellschaft folgenderma en charakterisiert Bestimmungsmerkmale agrarischer feudalistischer Lebensverh ltnsse waren Blutsverwandtschaft und Bodenzentriertheit Leibeigenschaft Frondienst und Sippschaftsloyalit t der Familien und Dorfgemeinschaften sowie die Gliederung dieser Gesellschaftsteille in geschlossene Lebenswelten mit abgestuften Souver nit ten und Solidarit tsgef hlen Sie wiesen den Einzelnen als Glied feudaler Schutzgemeinschaften aus und sorgten so f r soziale Koh sion inneren Zusammenhalt Merkmalsdimensionen der vorb rgerlichen Stadt waren der christliche Treueschwur die Verbr derung der Mitglieder einzelner St nde der Verbandscharakter und die anstaltsm ige Vergesellschaftung ihrer Mitglieder Der Stadtb rger wurde zum st ndischen Rechtsgenossen An die Stelle geschlossener religi ser Weltbilder trat der konfessionelle Verband der gl ubigen Einzelnen der Subjektivismus B Nelson definiert Subjektivismus als F higkeit des Menschen den eigenen Glauben zu erkennen und zu begr nden die Erscheinungen der Natur durch die Prinzipien der Weber Max Die nichtlegitime Herrschaft Typologie der St dte In Wirtschaft und Gesellschaft T bingen 1972 S 727 f Sombart Werner St dtische Siedlung Stadt in Vierkandt A Hrsg Handw rterbuch der Soziologie Stuttgart 1931 Bd 4 S 527 533 Sombart Werner 1931 ebenda 5 Der Gedanke der
547. rsichtlich sind als Ganzes begreifen zu k nnen Eine intakte visuelle Wahrnehmung versetzt uns in die Lage die Konzentration auf wesentliche bedeutsame Bildelemente zu richten und Dinge in r umliche Bez ge zu stellen Die Ph nomenologie liefert Erkenntnisse in Bezug auf die Betrachtung von Raum Bildern Wir erfassen Bilder in noematischer Weise Obwohl wir nur Teile eines Objektes und nie das Ganze betrachten k nnen wir auf das gesamte noematische Objektsystem schlie en Zu solchen bildhaft erg nzenden Schlussfolgerungen sind wir aufgrund kognitiver Prozesse der Apperzeption in der Lage Wir nehmen den Raum wahr wie er mehrdimensional aussieht bzw aufgrund unserer Ged chtnisleistung aussehen k nnte und nicht wie er sich uns wirklich pr sentiert Bilder unserer st dtischen Lebenswelt setzen sich aus Zeichen und Symbolen zusammen Den Modellvorstellungen der Semiotik zufolge teilen uns architektonische stadt und raumplanerische Elemente und Systeme etwas mit Es existiert eine Beziehung zwischen Betrachter und Betrachtetem Erst die Synthese der Funktionen Denotationen mit den ihnen verbundenen aufgeladenen Bedeutungen Konnotationen macht einen sinnvollen differenzierten Gebrauch von Architektur und Raumplanung m glich Signifikant und Signifikat beschreiben das Verh ltnis zwischen dem Bezeichnenden und dem Bezeichneten der Ausdrucksebene und der Bedeutung eines Zeichens f r uns Durch Zeichen und Symbole wer
548. rsorgung nicht mehr aus ben machen sie einen ganz besonderen Reiz in der Stadt aus Wasserstandorte profitieren von den meist positiven Konnotationen des Reinigenden Erneuernden Flie enden und Unbewussten und Unformbaren Das Bild des Baumes dient oft zur Symbolisierung des Kosmos des Selbst des Wachstums er symbolisiert exemplarisch den Archetyp der Vegetation und kann auch ein Ausdruck f r Leben Jugend Unsterblichkeit und Weisheit sein Neben kosmischen B umen wie die Esche Yggdrasil der germanischen Mythologie kennt die Religionsgeschichte Lebensb ume B ume der Unsterblichkeit der Jugend usw Ob Symbole jedoch einen gemeinschaftsverbindenden Charakter entwickeln k nnen muss empirisch berpr ft werden Alle Objekte k nnen potentiell Symbolkraft enthalten 4 Eliade Mircea a a O S 130 f 272 symbolische Wirkung durch die pers nliche und kollektive Bedeutung f r uns entwickeln Dies veranschaulicht der Schweizer Psychoanalytiker Allan Guggenb hl an einem interessanten Beispiel Eine Gestalt oder ein Objekt erh lt Bedeutung dynamisiert uns ohne dass wir es realisieren oder wollen In Gro britannien erregte die Entfernung der alten roten Telefonkabinen gro en Unmut Viele Personen f hlten sich verunsichert Die heftigen Reaktionen waren nur wegen der symbolischen Aussage der Kabinen verst ndlich Sie waren nicht nur H uschen die private Gespr che erm glichten und Schutz vor Wind und Regen g
549. rstehen ist niemals nur durch das konkret gegenw rtige Verh ltnis des Subjekts zu dem Gegenstand seiner Betrachtung bestimmt sondern Teil eines wirkungsgeschichtlichen Geschehens das die historisch wandelbaren Gegebenheiten den jeweiligen Horizont des Erkenntnisaktes ber cksichtigen muss Der Interpret und das zu Interpretierende stehen in einem gegenseitigen Bedingungsgef ge Heidegger und Gadamer beschreiben dieses Dilemma als einen hermeneutischen Zirkel Dabei beziehen sie sich auf die Art und Weise in der sowohl im Verst ndnis als auch in der Interpretation der Teil und das Ganze kreisf rmig aufeinander bezogen sind Um das Ganze zu verstehen ist es notwendig die Teile zu verstehen und umgekehrt Nur unter dieser Bedingung sind menschliche Erfahrung und Forschung berhaupt m glich Das zwischenmenschliche Beziehungsgef ge ist ein Prozess der auf permanente Deutung im Verstehen angewiesen ist Im Grunde genommen stellt dieser auch einen Bewertungsvorgang dar Der Standpunkt den ein Subjekt in die Interaktion einbringt ist Ausdruck seines subjektiven Wertesystems Das Ziel des Verstehens kann es aber nicht sein eine Allgemeing ltigkeit im Verstehen herzustellen in dem Sinne dass alle ein bestimmtes Ph nomen als bedeutungsgleich aufzufassen haben oder auffassen Es geht im dialogischen Diskurs darum dass ICH DEIN Verst ndnis eines Ph nomens einer Situation verstehe auch dann wenn MEIN Verst ndnis meine B
550. rsten fremden Stadt die man in der Jugend besucht hat Alle diese Orte behalten auch f r den v llig unrelig sen Menschen eine au ergew hnliche einzigartige Bedeutung sie sind die heiligen St tten seines privaten Universums Wir haben es hier mit dem kryptoreligj sen Verhalten des profanen Menschen zu tun Dieses Verhalten bezeichnet M Eliade als Entsakralisierung religi ser Werte Lebenswelten werden scheinbar bedeutungslos bzw entzaubert Kosmogonie durch Hausbau ist offenbar ein menschliches Grundbed rfnis Der geschilderte symbolische Hintergrund ist aber heute den meisten Menschen nicht mehr gegenw rtig Er wird in einem nach rationalen Prinzipien ausgerichteten Lebenskonzept abgelehnt da allgemein der Zugang zur Symbolik abhanden gekommen ist Das Haus ist f r den Menschen kein selbstgeschaffenes Werk mehr Wohnen verkommt zur Ware inneren Bez ge sind scheinbar verloren gegangen Nach der Formulierung eines ber hmten Architekten unserer Zeit Le Corbusier ist das Haus eine Wohnmaschine Es geh rt also zu den zahllosen serienweise hergestellten Maschinen der industriellen Gesellschaft Das moderne Idealhaus soll vor allem funktional sein das hei t es soll den Menschen die Arbeit und die zur Arbeit n tige Ruhe sichern Man kann die Wohnmaschine ebenso oft wechseln wie ein Fahrrad einen K hlschrank oder einen Wagen Man kann auch die Geburtsstadt das Geburtsland gegen einen anderen Woh
551. rung der Lebensverh ltnisse erwartet Die politische Moderne Die politische Moderne erhebt die Vorstellungen der geistigen Moderne insbesondere vor dem Hintergrund der Aufkl rung im 18 Jahrhundert zum politischen Programm und allgemeinen Postulat Das wirtschaftlich erstarkte B rgertum erkl rt modernes Denken zur sozialen und politischen Bewegung Folgende Forderungen sind charakteristisch Durchsetzung universalistischer Standards auf rechtlicher und sozialstruktureller Ebene universalistische statt traditionalistische Statuszuweisungskriterien individuelles Verhalten als Kriterium der Positionszuweisung individuelle Wohlfahrt auf Erden als Zielpunkt 2 Jung C G GW Bd 7 a a O 111 Der alte Heraklit der wirklich ein gro er Weiser war hat das wunderbarste aller psychologischen Gesetze entdeckt n mlich die regulierende Funktion der Gegens tze Er nannte dies die Enantiodromia das Entgegenlaufen worunter er verstand dass alles einmal in sein Gegenteil hineinlaufe Hradil Stefan 1990 Postmodeme Sozialstruktur Zur empirischen Relevanz einer modernen Theorie sozialen Wandels In Berger P A Hradil S Hrsg Lebenslagen Lebensl ufe Lebensstile Sonderheft Nr 7 Soziale Welt G ttingen 1990 S 127 ff 92 ebenda S 128 mit Bezug auf Berger J 1986 a S 10 1986 b S 90 vgl ebenda 34 gesellschaftlichen Fortschritts diskursiv begr ndete und mit dem Gemeinwohl legitimierte Herrscha
552. rung in verhaltenstypische Gruppierungen nannte C G Jung die psychologischen Typen Ich Funktionen und Einstellungstypen bezeichnen eine psychologische Morphologie des Bewusstseins Der psychologische Typus ist sozusagen Ger st und Skelett das die spezifische Haltung gegen ber dem Stoff der Erlebnisinhalte pr judiziert und modifiziert Dynamische Objektbeziehungs Funktion Einstellungstypen Zun chst differenzierte er zwischen zwei Einstellungstypen die er auch als dynamische Objektbeziehungs Funktion bzw Anpassungsfunktion bezeichnete Objekt ist in unserer westlichen Psychologie der Sammelbegriff f r Inhalte der empirischen oder geistigen Um und Au enwelt Subjekt dagegen bezeichnet das psychologische Individuum mit dem Einschluss der objektiv psychischen Innenwelt Das Subjekt ist also nicht identisch mit dem Ich Dieses letztere ist der zum Teil willentliche zum Teil unwillk rliche Dirigent und Tr ger der Einstellung und ihrer spezifischen Richtung Der Einstellungstypus differenziert ohne Bewertung das Individuum als extravertiert oder introvertiert und unterscheidet damit die energetische Richtung des Bewusstseins in den Subjekt Objekt Bez gen mit der Umwelt Jolande Jacobi spricht vom Reaktionshabitus in Bezug auf die Objekte der u eren und inneren Welt mit dem die Art des Handelns der subjektiven Erfahrung und sogar die der Kompensation durch das Unbewusste determiniert s
553. rwendung Aber so wie echte Freiheit immer eine Begrenzung voraussetzt so setzt das auf den Menschen zugeschnittene Ma des Sandkastens dem Dargestellten eine Grenze innerhalb derer sich die Wandlung vollzieht Das Kind erlebt also ganz unbewusst das was ich als den freien und zugleich gesch tzten Raum bezeichne Die Sandspiel Figurensammlung ist nicht standardisiert und daher nicht als komplette Sammlung wie beim Scenotest k uflich erwerbbar Sie ist in der Regel das Ergebnis eines jahrelangen individuellen Sammelprozesses der Psychotherapeutinnen DiagnostikerInnen Die Differenziertheit der ber die Standardmaterialien hinausgehenden Figuren spiegelt somit auch die Pers nlichkeit der Therapeutinnen wider Dora M Kalff lud die Klienten ein die Regale zu betrachten bis Sie etwas sehen das zu Ihnen spricht Setzen Sie es in den Sandkasten und f gen Sie soviel weitere Figuren wie Sie m chten dazu 108 ebenda S 24 109 yon Staabs Gerthild Der Scenotest Beitrag zur Erfassung unbewusster Problematik und charakterologischer Struktur in Diagnostik und Therapie 7 Auflage Bern Stuttgart Toronto Huber 1988 Beim Scenotest ist die Anzahl der Figuren das f r den Test vorgegebene Material standardisiert Dieser Test vermittelt in konkreter Form einen unmittelbaren Einblick in die innerseelische Einstellung der Versuchsperson gegen ber den Menschen und Dingen in der Welt besonders in ihren affektiven Bez
554. s dass die Interaktionspartner die Absichten des Anderen zu interpretieren verstehen bevor sie ihren Dialog fortsetzen Sie versuchen die Perspektive des Partners im Interaktionsprozess zu erschlie en und dementsprechend auf Basis dieser erschlossenen Intentionen auch zu handeln Soziales Handeln ist eine Reaktion auf die erschlossene symbolische Intention des Interaktionspartners Diese Art von Interaktion hat Mead als symbolische Interaktion definiert Die F higkeit zum Perspektivenwechsel und damit die F higkeit sich in den Mitmenschen und seine Erwartungshaltungen hineinzuversetzen nennt G H Mead taking the role of the other In einer Serie von Aufs tzen um 1910 findet Mead schrittweise zu den Grundz gen der Theorie symbolvermittelter Interaktion Er behauptet dass die Transformation von Handlungsphasen in gestische Zeichen es erm glicht auf die eigenen Handlungen zu reagieren dadurch die Reaktionen anderer zu repr sentieren und bereits antizipatorisch die eigenen Handlungen von virtuellen Reaktionen anderer beeinflussen zu lassen Menschliches Verhalten wird an den potentiellen Reaktionen anderer orientiert ber Symbole bilden sich Muster wechselseitiger Verhaltenserwartungen heraus die freilich immer in den Flu der Interaktion der Bew hrung der Antizipatoren eingelassen bleiben Das interpretative Paradigma unterscheidet sich vom normativen Ansatz nicht nur durch die Notwendigkeit von Interpretation und die F
555. s Klaus M 1983 a a O S 19 18 gleichzeitigem politischen Machtverlust Die Rolle der Stadt wandelte sich vom Subjekt zum Objekt der Geschichte In vor b rgerlichen Gesellschaftsstrukturen entfaltete sich zusehends eine allgemeine immer st rker werdende Rationalisierung der Lebensprinzipien die z B in einer zweckrationalen konomie mit doppelter Buchf hrung exakter Berechenbarkeit sowie der mit ihr verbundenen asketischen Lebensf hrung erkennbar wurde Max Webers Untersuchungen an der Stadt des Mittelalters sind aber nicht nur historischer methodologischer und soziologischer Natur Er verfolgte auch politische Aufkl rungsinteressen indem er die vergangenen Strukturen zu den brennenden Fragestellungen seiner Zeit in Bezug zu setzen versuchte So machte er auf strukturzersetzende Problemverursacher seiner Zeit aufmerksam die bereits vorausgegangenen Epochen und Generationen den Untergang beschert hatten So sah er den Beginn des 20 Jahrhunderts durch die rigorose Ausweitung b rokratischer Herrschaft eines unmenschlich gewordenen Kapitalismus eines vorauszusehenden Despotismus einer politischen Spie b rgerei gepaart mit sozial reaktion rer Gesinnung und politischer Unreife gepr gt Zudem erkannte er eine sich breitmachende Sekurit tsmentalit t eine erb rmliche Ordnungswilligkeit und einen feigen Willen zur Ohnmacht Vor den Folgen dieser Entwicklung warnend dabei
556. s Wahrnehmungsding kann Kraft einer eidetischen Notwendigkeit nur durch eine Vielheit von Abschattungserscheinungen oder Wahrnehmungsnoemen erfasst werden auch muss es in jeder Einzelwahrnehmung als einseitige Abschattung erscheinen Das wirklich Wahrgenommene muss als ein blo es Beispiel eines wahrnehmbaren Dinges genommen werden und zwar als ein Beispiel unter anderen welche alle die M glichkeiten der Wahrnehmung veranschaulichen ebenda S 3 f Wir werden die These aufstellen dass jedes Gesamt Bewusstseinsfeld aus drei Bereichen besteht von denen ein jeder einem spezifischen Operationstyp gehorcht Diese Bereiche sind 1 das Thema d h das worauf wir uns in einem gegebenen Augenblick konzentrieren womit wir uns besch ftigen 50 127 Wenn jede Wahrnehmung auf ein ganzes System von Wahrnehmungen desselben Dinges verweist so kann dieses Ding auch zu einem Beispiel werden f r einen bestimmten Objekttyp oder eine Kategorie Ein Haus verweist beispielhaft auf die abstrakte Kategorie Haus das Haus erf hrt dann einen abstrakt symbolischen Charakter Es verbleiben jedoch die subjektiven Konnotationen des Individuums welche es pers nlich mit dem Haus verbindet Die Modalit ten der Darbietung der Dingwelt hat auch G Rosenthal untersucht Verwirft man die Annahme von der Konstanz des Wahrzunehmenden und damit die Konzeption von objektiven Stimuli die bereits zu Beginn dieses Jahrhunderts anhand einer F lle empi
557. s soziale Akteure verstanden werden 3 Das institutionalisierte und normative Regulationssystem Es stellt u a Eigentumsformen rechtlich planerische Regelwerke Macht und Kontrollbeziehungen soziale und ethische Normen dar Schmals Klaus M Die Stadt zwischen Moderne und Postmoderne Skript zur Veranstaltung am Institut f r Soziologie der Freien Universit t Berlin Sommersemester 2002 S 9 L pple Dieter Essay ber den Raum F r ein gesellschaftliches Raumkonzept In H u ermann Hartmut et al Stadt und Raum Soziologische Analysen FernUniversit t GH Hagen Hagen 2002 S 189 ff 32 vgl ebenda S 189 94 4 Der Zeichen Symbol und Repr sentationsraum Die raumstrukturierenden Artefakte sind durch ihre funktionale oder sthetische Gestaltung auch Symbol und Zeichentr ger wodurch u a eine kognitive Erkennbarkeit ihrer sozialen Funktionen und eine affektive Identifikationsm glichkeit vermittelt werden kann Weiterhin geh ren in diese Ebene auch Raumbilder wie sie Detlef Ipsen 1986 eingef hrt hat und das kollektive Ged chtnis das wie ein Charakter kristallisierter Geschichte arbeitet Raumbilder nach D Ipsen erf llen Funktionen der System und Sozialintegration und vermitteln uns einen Bezug zu den sich ver ndernden Gesellschaftssystemen und ihren Modernisierungsprozessen Bestimmungsfaktoren moderner Raumbilder sind a die Gesetze der industriellen Produktion b die Zonierung
558. saussagen kann zu psychischen Problemen und Pers nlichkeitsst rungen f hren die in der Psychopathologie als Double bind Syndrom bekannt sind Interaktion kann deshalb auch als Interpretationsprozess beschrieben werden weil Verst ndigung letztlich eine fortdauernde Interpretationsleistung beider Interaktionspartner voraussetzt Sie dient dazu deutlich zu machen was wir wollen und herauszukriegen was der andere will Immer geht es um die Anmeldung von Anspr chen und die Vermeidung von Missverst ndnissen Der Schritt in die Welt der Sprache ist ein Schritt in die Welt der symbolischen Interaktion Unter dieser Perspektive ist Sozialisation ein Prozess der wechselseitigen Verst ndigung ber das was man will und was gelten soll 3 6 G H Meads Theoriekonzept des Generalisierten Anderen Und weil jede Interaktion nach bestimmten Spielregeln verl uft und jeder Teilnehmer des Spiels eine durch soziale Erwartungen umrissene Rolle spielt wird der Vorgang des Sich Hineinversetzens im Rahmen einer Interaktion als Rollen bernahme bezeichnet Diese F higkeit zu erlernen ist ein entscheidender Schritt in der Sozialisation des Kindes Das Kind hat die Bef higung zur Rollen bernahme in der Interaktion und Identifikation mit dem ersten Interaktionspartner erlernt Es ist nicht mehr nur in den eigenen Erwartungen verhaftet sondern nimmt auch die Vorstellungen anderer prim r die Bewertung und
559. schafft um Individuuen im allgemeinen Sinn gesellschaftsf hig zu machen Voraussetzungen Inhalte und die Vermittlung des sozialen Handelns und sozialer Kompetenzen bilden Untersuchungsschwerpunkte Die psychologische Perspektive betont eher das Individuum seine psychische Strukturierung und Genese der Pers nlichkeit durch gesellschaftliche Beeinflussungen Sozialisation bildet eine thematische Verkn pfung der soziologischen und der psychoanalytischen Perspektive Als soziologischen Untersuchungsansatz w hlte ich f r diese Arbeit den Symbolischen Interaktionismus Er verbindet die genannten wissenschaftlichen Disziplinen und tr gt der interpretativen Methode Rechnung Als tiefenpsychologisches Modell w hlte ich die Analytische Psychologie Carl Gustav Jungs Sie enth lt ber die psychoanalytischen Grundstrukturen von Bewusstsein und Unbewusstem hinaus eine wesentliche Erweiterung durch die Komponente des kollektiven Unbewussten und der Archetypen Auf diesem Modell fu t das Therapeutische Sandspiel Dora M Kalffs Dieses ist eine tiefenpsychologisch arbeitende Methode die Menschen wieder einen Zugang zu Symbolen verschaffen m chte um die o0 g psychogenen Problemstellungen aufzuarbeiten In Selbsterfahrungsprozessen versteht es sich als Angebot den eigenen Umgang mit Symbolen die wir in unsere Au enwelt bertragen oder pr sentieren zu erleben und zu begreifen Es versteht sich von daher auch als eine Forschungsmethode um di
560. schr nkt nicht Es gibt f r diese Neuzeit Denker 79 Rousseau Jean Jacques Discours sur les Sciences et les Arts Schriften zur Kulturkritik bers und hrsg von Kurt Weigand Hamburg 1971 Der franz sisch schweizerische Philosoph und Schriftsteller Jean Jacques Rousseau 1712 1778 wurde ber hmt als er 1750 auf eine Preisfrage der Akademie in Dijon nach dem Einfluss der Wissenschaften und K nste auf die Sitten mit einem negativen Beweis antwortete und daf r den Preis erhielt 1755 hatte er in der Abhandlung ber den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen seine grunds tzliche Zivilisationskritik formuliert Diese wandelte er im Gesellschaftsvertrag 1762 ab An die Stelle des fiktiven Naturmenschen tritt der m ndige B rger der sich freiwillig dem idealen Gemeinschaftswillen volont generale unterwirft ohne seine pers nliche Freiheit aufzugeben Sein Erziehungsroman Emile oder Uber die Erziehung 1762 der in seiner Forderung nach freier Entfaltung der Pers nlichkeit des Kindes v llig neue Grunds tze aufstellte beeinflusste die Erziehungstheorien bis in die Gegenwart Pestalozzi u a In allen Werken Rousseaus wird seine Kritik an einem dogmatischen Christentum deutlich Obwohl Rousseau in wesentlichen Punkten Positionen der Aufkl rung vertrat nahm er mit seiner Hinwendung zu subjektiver Innerlichkeit und dem Zweifel an Fortschritt und Zivilisation das Lebensgef hl der Romantik
561. schule Hagen 2002 Die historische Perspektive kinderpsychiatrischer Forschung in Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 9 10 1990 Psychische St rungen bei Kindern Reinbek bei Hamburg 1994 Aussage und Deutung in der P dagogik Heidelberg 1966 Rolle und Status In Hartmann H Hrsg Moderne amerikanische Soziologie Stuttgart 1967 Frostigs Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung 6 Aufl Weinheim 1990 berlegungen zur Deutung von Sandbildern Zeitschrift f r Sandspiel Therapie Nr 3 Berlin 1994 Einige Grundz ge einer Kinder Psychotherapie 1951 in Psyche 6 208 216 1953 Die Welt technik in der Kinderpsychotherapie In Biermann Hrsg Handbuch der Kinderpsychotherapie Ill 1976 Child Psychotherapy War and the Normal Child Selected papers of M Lowenfeld Hrsg Urwin Cathy amp Hood Williams John Free Association London 1988 St dtebau Funktionalismus und Sozialmontage Zur sozialpsychologischen Funktion der Architektur In Berndt Heide Lorenzer Alfred Horn Klaus Architektur als Ideologie Suhrkamp Frankfurt1968 Das Konzil der Buchhalter Die Zerst rung der Sinnlichkeit Eine Religionskritik Frankfurt M 1984 282 Mackenzie N Mackenzie J Mahler M S Pine F Bergmann A Matthes Joachim Sch tze Fritz Mead George Herbert Mead George Herbert Mead George Herbert Mitchell Rie Rogers Friedman S Harriet Mitscher
562. sdruck als bestm gliche und daher zun chst gar nicht klarer oder charakteristischer darzustellende Formulierung einer relativ unbekannten Sache erkl rt ist symbolisch Eine Auffassung welche den symbolischen Ausdruck als absichtliche Umschreibung oder Umgestaltung einer bekannten Sache erkl rt ist allegorisch Eine Allegorie ist im Sinne C G Jungs ein Zeichen f r etwas ein synonymer Ausdruck f r einen bekannten Inhalt das Symbol hingegen schafft immer auch etwas durch die Sprache nicht Ausdr ckbares Ein Zeichen ist Anteil eines bewusstseinsnahen Geschehens es steht f r etwas Das Symbol umfasst im Gegensatz oder besser gesagt in Erg nzung hierzu mehrere Schichten der Psyche Ein Zeichen kann prim r einen geistig kommunikativen Aspekt beinhalten Es kann willk rlich gew hlt und durch eine andere Darstellung ersetzt werden es ist dem Geschmack der Zeit anpassbar Beispiel Eine rote Ampel bedeutet Stop ein mit einer Gabel gekreuztes Messer weist auf ein Restaurant hin Das Symbol dagegen repr sentiert einen tiefergehenden verbindenden Zusammenhang mit Aspekten des Dritten Das Symbol und das in ihm Repr sentierte haben also einen inneren Zusammenhang sie sind nicht zu trennen voneinander und darin ist der Unterschied zum Zeichen zu sehen Zeichen sind Abmachungen sie sind durch Erkl rungen festgesetzt sie haben keinen Bedeutungs berschuss sind aber auch stellvertretend Betrachten wir als Beispiel das Zeichen
563. se gleichgesetzt werden k nnen Hinter dem funktionalen St dtebau steht offenbar ein Zwang konomischer Art der heutige Funktionalismus in der Architektur ist eine eindimensionale sthetik Er spiegelt jene Eindimensionalit t der gesamten gesellschaftlichen Entwicklungsrichtung wider die Verselbst ndigung der technischen Mittel gegen ber gesellschaftlichen Zielsetzungen eben die Verselbst ndigung der Zweckrationalit t Der eindimensionale Charakter der modernen Industriegesellschaft gr ndet in der Kopplung von rationalen Mitteln und irrationalen Zwecken in der Verkn pfung von Produktivit t und Vernichtung Der verwirrendste Aspekt dieser Gesellschaftssysteme ist der rationale Charakter ihrer Irrationalit t Der Stadtsoziologe und Architekt Klaus M Schmals folgert hieraus Hinter diesem funktionalistischen auf Zweckrationalit t zielenden Gesellschaftsbild der Stadtplanung dieser Variante von Selbstdestruktion und Kulturvernichtung steht der konomische Zwang kapitalistischer Verh ltnisse deren prim rer Zweck die Rationalisierung die quantitative vgl Lorenzer Alfred St dtebau Funktionalismus und Sozialmontage Zur sozialpsychologischen Funktion der Architektur In Berndt Heide Lorenzer Alfred Horn Klaus Architektur als Ideologie Suhrkamp Frankfurt 1968 S 51 Hier erg nzt er dieses Bild entspricht vielmehr genau der Selbsteinstufung konsequenter
564. seine historisch gepr gten Arbeiten vorweisend galt Webers geheime Sympathie den Anf ngen mittelalterlicher Gemeindeautonomie und B rgerfreiheit sie galt den revolution ren Schwurgemeinschaften die im Kampf mit den bisch flichen Stadtherren das Recht auf Selbstverwaltung ertrotzten 2 3 Max Webers protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus Max Webers Analysen sind f r eine gesellschaftstheoretisch fundierte Stadtsoziologie von besonderer Bedeutung er befasste sich intensiv mit gesellschaftlichen Ver nderungsprozessen und ihren Auswirkungen Gesellschaftliche soziale Wirklichkeit begriff er als ein kulturelles Gespinst das sich der Mensch aus seinem Konzept von Welt webt Vor diesem Hintergrund war es sein Anliegen darzulegen warum sich nur in okzidentalen Gesellschaften die Idee der Vernunft im Wechselverh ltnis von materialer und ideeller Kultur im Wechselwirkungsverh ltnis von konomie Recht Technik Lebensf hrung Wissenschaft oder Kunst verwirklichen konnte ihre volle Entfaltung im industriellen Kapitalismus fand und dar ber hinaus zu dem spezifischen Typus von Herrschaft der totalen B rokratie dem stahlharten Geh use der H rigkeit f hren konnte Im Rahmen seiner historischen Strukturvergleiche hier die vorb rgerliche feudalistisch agrarische Gesellschaft dort die b rgerliche industriell kapitalistische 32 Schmals Klaus M 2001 a a O S 12 eb
565. seit den endenden 60er Jahren wenn zwar ungleichzeitig aber dennoch weltweit zu bebachten Schmals Klaus M 2001 a a O S 84 vgl ebenda S 102 La Sarraz 1928 und Athen 1933 Hilpert Thilo Hrsg Le Corbusiers Charta von Athen Texte und Dokumente Kritische Neuausgabe 2 Aufl Braunschweig 1988 S 13 Versteht man die theoretischen Verlautbarungen der Kongresse der CIAM zwischen 1928 und 1933 als Formulierung eines architekturtheoretischen Systems f r die Praxis der Moderne wie es Le Corbusier und auch die sp teren Kritiker immer wieder getan haben dann m ssten darin die Ursachen f r den der Moderne immer wieder angelasteten Prozess der Zerst rung st dtischer Umwelt f r ihren Anteil am Verfall der Stadt als sthetischen und sozialen Raum zu finden sein So einheitlich aber wie von Le Corbusier in seinem r ckblickenden Bericht 1943 ber die Gr ndung der CIAM angegeben waren die theoretischen Positionen die in die Erkl rung zur Gr ndung der CIAM in die epochemachende Erkl rung von La Sarraz eingingen jedoch nicht Darauf deutet schon seine eigenm chtige Ab nderung des Originaltextes hin die er bei der Publikation 1943 zusammen mit der Charta von Athen vorgenommen hat 112 ebenda S 96 109 110 111 38 Dieses Zitat belegt Grundhaltungen der Moderne wie sie bereits weiter oben in Anlehnung an Welsch dargestellt wurden Vergangene Epochen werden durch radikale neue Ans tze
566. ses Bild auszuwechseln um wechselnden Bed rfnissen Rechnung zu tragen Eine Umgebung die bis ins letzte pr zise und endg ltig eingeteilt ist kann f r neue T tigkeitsvorbilder ein Hindernis darstellen Eine Landschaft in der jeder Stein eine Geschichte erz hlt macht die Erfindung neuer Geschichten schwierig Wenn dies auch in unserem st dtischen Chaos nicht wesentlich zu sein scheint so wird dadurch doch klar dass was wir suchen nicht eine endg ltige sondern eine wandlungsf hige Ordnung ist die eine st ndige Weiterentwicklung erm glicht Die Entstehung des inneren Umweltbildes ist das Ergebnis eines tiefgreifenden wechselseitigen Prozesses zwischen Individuum und Umwelt Der Aufbau des inneren Bildes der Umwelt ist ein gegenl ufig gerichteter Vorgang zwischen dem Betrachter und dem Betrachteten Er sieht die u ere Form Aber wie er diese interpretiert zu einem Bild ordnet und auf was er besonders achtet das beeinflusst wiederum das Gesehene Der menschliche 81 3 vgl Lynch Kevin a a O S 14 f Neugierde Wissbegierde Lernbegierde sind Triebe die einem Bet tigungsdrang unserer Nervenzellen entsprechen Ahnlich dem Bewegungsdrang unseres K rpers der ja ebenfalls durch Nerven erfolgt Ungestillte Neugierde ist unertr glich ihre Erf llung dagegen befriedigt Der Wunsch nach etwas Interessantem neugierig gemacht zu werden entspringt wahrscheinlich dem Wunsch nach einer Spannung deren Befriedigun
567. sich selber zu pr sentieren bzw sich abzugrenzen Bevorzugte Ausstattungselemente und Konfigurationen sind aus finanziellen Gr nden bestimmten sozialen Gruppen vorbehalten und sie strukturieren so das Stadtgef ge sozialr umlich mit Entsprechend d rfte jenen Sozialisationsformen denen Angeh rige stratigraphisch h herer Sozialgruppen unterliegen eine st rkere Betonung der Individuierung und der Entwicklung von Ich Kr ften entsprechen So kann man vermuten dass Verschlingungs und damit auch N he ngste im Kontext entsprechender biographischer Aufschichtungen in verst rktem Ma e verhaltensrelevant werden d h durch das Wohnen nicht nur die Zugeh rigkeit zu den Anderen sondern zugleich auch verst rkte Bed rfnisse nach szenisch r umlicher Abgrenzung und Abwehr von N he ngsten zum Ausdruck gebracht werden wie sie auf lebensgeschichtlichen Erfahrungen aufbauen Eberhard Schulz hat in einer Studie ber die Ausdrucksm glichkeiten von Angst in architektonischen Formen geforscht und dabei festgestellt dass der u eren Gestalt eines Hauses eine nicht unerhebliche psychologische Bedeutung zukommt 91 J ngst Peter 1988 a a O S 42 ebenda S 42 f ebenda 108 In den siebziger Jahren sind z B bauliche Gestaltungstrends zu beobachten fest abgeschlossene Bauk rper wie z B Atriumh user zu bilden oder Au enw nde abzuschlie en Die Untersuchung von Schulz leitet hieraus ab dass zwischen der Bauform und dem
568. signer neue Zeichen f r das Auf und Abw rts von Fahrst hlen oder f r die Bezeichnung von Stockwerken konzipiert die niemand versteht Denotation bezeichnet in der Semiotik und Semantik das durch soziale Konvention festgelegte direkte Verh ltnis eines Bezeichnenden Signifikant zu dem von ihm Bezeichneten Signifikat Die Konnotation stellt nicht das durch Denotation erschlie bare Erstgemeinte sondern das Mitgemeinte oder bedeutete als dasjenige dar das im Gegensatz zur konkreten Bedeutung eines Zeichens mit diesem intellektuell oder emotional verkn pft werden kann Konnotation entsteht wenn das Bezeichnende bzw der Signifikant und das durch Denotation Bezeichnete bzw das Signifikat gemeinsam zu einem neuen Signifikanten werden der erst mit einem Vorstellungsinhalt gef llt werden muss Dargestellt haben dies u a Roland Barthes in Mythen des Alltags und Umberto Eco in Das offene Kunstwerk So konnotiert das Zeichen Mond unter bestimmten Voraussetzungen z B im Umfeld der Literatur ein romantisches Gef hl oder aber auch die Vorstellung von K lte vgl Vierecke A Microsoft Encarta 99 Enzyklop die 1993 1998 125 147 insofern sie einen sozialen Gebrauchswert des Gegenstandes mitteilen der nicht unmittelbar identisch ist mit der Funktion im strengen Sinne 5 7 3 Signifikant und Signifikat Das semiotische Modell verdeutlicht in architektonischen und st dtebaulichen Zeichen die Pr senz vo
569. so eine wesentliche Rolle ob man im Keller oder im obersten Stock oder auf dem Dach ist Da m ssen Sie immer an die Stockwerke des menschlichen K rpers denken e Der Neubau Der Hausneubau in Form eines Sandspielminiaturhauses oder im Traum l sst die meisten Psychotherapeuten positiv aufatmen Mit ihm konstelliert sich meist ein Wandel ein neuer Aspekt eine Erneuerung der Pers nlichkeit Das Richtfest ist aber noch kein Zeichen dass wir unserem neuen Seelengeh use Platz genommen haben Trotzdem ist diese Visualisierung g nstig Sie besagt dass wir eine neue Lebenseinstellung und damit ein neues Heim einen sicheren Ort unseres k nftigen Lebens gefunden haben Auch in vielen Sandbildern verschiedener Klienten wurde sp rbar dass sich durch den Hausbau wesentliche Ver nderungen in der Pers nlichkeit ergaben Dem Neubau ich besitze mehrere Hausminiaturen unterschiedlich fortgeschrittener Bauphasen folgten oft mehr Ich Stabilit t und eine gr ere Eigenst ndigkeit e Der Keller Der Keller wird oft zum Sinnbild der verborgenen Sch tze des Selbst und der Selbsterkenntnis in anderem Zusammenhang ist er auch Sinnbild der dunklen Triebe der ngste ein unheimlicher Ort der Raum f r die n hrenden Vorr te oder auch der Bereich des Unbewussten Wenn das Bewusstsein meist durch das Haus symbolisiert wird so ist der Keller das Unbewusste der Ort wo man das Bewusstsein verliert das Dunkle wo alles das geschieht w
570. solidierung der Pers nlichkeit zu sein Diese symbolvermittelte Manifestation des Selbst sollte in der Regel im Alter von ca zwei bis drei Jahren stattgefunden haben Bei einem schwachen Ich ist anzunehmen das diese Basis die therapeutisch bis zu einem gewissen Grad auf jeder Stufe nachgeholt werden kann nicht stattgefunden hat Wird die fr hkindliche Entwicklung gest rt kann sich das Selbst nicht entfalten so wird nach Erich Neumann der Ich Kern lediglich in Form eines Not Ichs ausgebildet Mit dem Sandspiel hat man nun die M glichkeit nicht nur tief in die eigene Kindheit sondern analog tief in die Kindheit der Menschheit zu regredieren Die therapeutische Arbeit ist somit die Nacharbeitung oder Reparatur der Mutter Kind Dyade im freien und gesch tzten Raum Die Psychoanalytikerin Eva Pattis bezeichnet das Sandspiel als Dora M Kalffs Zeitmaschine wohl wissend dass Experimente mit Zeitmaschinen auch gef hrlich sein k nnen Die Gefahr bestehe u a darin in einer Regression stecken zu bleiben In der normalen kindlichen Entwicklung zeigt sich das Ereignis der Selbstmanifestation etwa im 3 Lebensjahr Kinder beginnen als u ere Zeichen runde Kritzeleien und Kopff ler zu malen Im Sandspiel erscheinen oft ebenso diese zentrierten selbstmanifestationen in Form von mandalaartigen Gestaltungen siehe Abschnitt idealtypischer Verlauf e Transformatorische
571. sowie Abgrenzung nach unten und Selbstdarstellung Die Negativierungen solcher Kategorien gleichsam auf dem anderen Ende der Dimensionsachse k nnen in Begriffen wie Ohnmacht Unterlegenheit und Abh ngigkeit gefa t werden Die zweite Symboldimension ist die der sogenannten szenisch regressiven R ume die eine Einordnung von Landschaftsmetaphern nach szenisch r umlichen Kategorien wie R ckzug und Geborgen oder Getragensein erlaubt Hierunter kann der in spezifischen Kulturtraditionen verhaftete und durch besondere Symbolkonnotationen gekennzeichnete Topos der l ndlichen Idylle subsumiert werden wie er seine Wirksamkeit z B in der Gartenhaus oder fr hen Villenbesiedlung um die Wende vom 18 zum 19 Jahrhundert entfaltet oder auch der Topos altst dtischer Idylle allerdings erst nach der hier diskutierten Periode Die Verkn pfung und Anheftung von Symbolgehalten der beiden Dimensionen an bestimmte landschaftliche Konfigurationen d rfte im einzelnen Ausdruck der Dialektik von differenzierten kollektiven und individuellen psychodynamischen Prozessen sein die sich u a als Abfolgen einer Vielzahl von szenisch r umlichen Erfahrungen im Kontext spezifischer gesellschaftlicher Bedingungen interpretieren lassen Pr sentative Symbolisierungen er ffnen die M glichkeit seine Zugeh rigkeit zu bestimmten sozialen Schichten und Gruppierungen darzustellen und damit auch
572. sprechen kann D Lockwood 1971 S 124 Wir definieren einen Wandel in der Struktur eines sozialen Systems als Wandel seiner normativen Kultur Wenn wir die oberste Ebene sozialer Systeme betrachten handelt es sich um einen Wandel des gesamtgesellschaftlichen Wertsystems T Parsons 1961 S 73 12 Rationalisierung und Individualisierung von Lebens und Gesellschaftsformen Wirtschafts und Herrschaftsstrukturen Wertsystemen und Weltbildern beschreiben Abbildung 1 Die Entfaltung der Planung im gesellschaftlichen Entwicklungsprozess Entfaltung der Planung im gesellschaftlichen Entwicklungsproze Entzauberte sinnentleerte eschlossenes Patriarchalische i Weltbilder y reilgl ses Herrschaft En ee Parlamentarische gottgewollt Demokratie durch Geburt i Weltbild I l Zweck mittelrationale l l l 1 l Herrschaft Zunahme Intensi itferen 7 Planung f Bodenbezogene l f Produktionsweise i i uktion aii Lohnarbeit l zB quivalententausch Lehnwirtschaft incaro Zeit i l j I l l Feudalistische Vor B rgerliche Merkantilistische B rgerliche Gesellschaft Gesellschaft Stadt Gesellschaft Kapltalistische Industriegeselischaft 12 14 Jahrh 13 Jahrhundert 15 17 Jahrhundert sp tes 18 Jahrhundert Wertrationalit t Zweck Mittel Rationalt t Zweck Mittel Rationalit t Systemrationalit t praktische Rationalit t Quelle K M Schmals Klaus M
573. ss sich also an Soziologen Physiologen Politikern Anthropologen orientieren aber beim Anlegen von Formen die ihren Forderungen entsprechen die Fehlbarkeit ihrer Hypothesen und die Fehlerquote ihrer Untersuchungen voraussehen Er muss jedenfalls wissen dass es seine Aufgabe ist Bewegungen der Geschichte zu antizipieren und aufzugreifen nicht sie in Gang zu setzen vgl Lorenzer A a a O S 57 Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 30 vgl ebenda S 70 141 gl Mitscherlich Alexander 1971 a a O S 79 p vgl Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 13 ebenda S 142 f 14 gl ebenda S 105 138 191 altersgem en Grundbed rfnisse der Entfaltung des Menschen auf dem Weg zu einer ausgereiften Pers nlichkeit nicht mehr erm glicht In verschiedenen Entwicklungsphasen stehen Architektur und St dtebau der Moderne den kindlichen Autonomiebestrebungen entgegen und verursachen ein physisches und psychisches Konfliktpotential weil elementar notwendige Natur und Sinneserfahrungen nicht mehr erf llbar sind da zweckfreie R ume kaum existieren und die reglementierten Lebensr ume den nat rlichen Expansionsdrang der Subjekte verhindern Wenn die st dtische Lebenswelt den Bed rfnissen der Individuen und Gruppen angemessen ist Orte und ihre einzelnen Elemente als ansprechend empfunden werden kann eine affektive Belegung des Raumes stattfinden Rationalit t jedoch l sst gemeinschaftsstiftende Symbo
574. sschritt zuvor die strukturierte st rker festgelegte Form gewonnen wird aber die prim re globale Form nicht aufgegeben werden muss Jede neue Interaktions Erfahrung enth lt potentiell auch die M glichkeit zur Ausdifferenzierung und Weiterentwicklung psychischer Strukturen im Sinne auch von eigener Bewusstseinserweiterung bei gleichzeitigem Zur ckdr ngen von Unbewusstheit wie freilich auch die Gefahr von Verh rtungen und Traumatisierungen die Vorhandenes tendenziell deformieren Inwieweit sich eher die eine oder die andere Variante durchzusetzen vermag ist sicherlich nicht zuletzt abh ngig vom lebensgeschichtlich situativen Kontext in dem das Subjekt mit neuen Informationsgehalten in Ber hrung tritt vor allem aber von den lebensgeschichtlich erworbenen M glichkeiten mit Fremdem und Bedrohlichem umzugehen bzw es zu verarbeiten Einfl sse des Sozialisationsprozesses Peter J ngst und Oskar Meder gehen in ihrer Arbeit von der Hypothese aus dass die in der psychoanalytischen Literatur erarbeiteten theoretischen Konzepte der emotionalen und symbolischen Belegung menschlicher Umwelt auch f r deren r umliche Dimensionen G ltigkeit haben Diese Konzepte sagen aus dass die Konstitution von Symbolen im Rahmen menschlicher Interaktionen d h zun chst vor allem im Rahmen der Mutter Kind Dyade und deren Ausweitung auf den Interaktionsradius der Familie und sp ter der Gesellschaft stattfindet In prim r
575. ssten Diese Typologie der psychologischen Einstellung wird ausdifferenziert in vier psychologische Grundfunktionen die in der Literatur auch als Bewusstseinsfunktionen oder Ich Funktionen bezeichnet werden Denken F hlen Empfinden Intuieren Die Ich Funktionen Das Ich bedient sich dieser Funktionen die modellhaft in einem Kreis angeordnet sind Denken und F hlen sind nach C G Jung wertende Funktionen Klein gro angenehm unangenehm etc Empfindung und Intuition sind irrationale Funktionen nicht urteilend oder bewertend sondern erfassend wahrnehmend Mit einer der Grundfunktionen erfasst und verarbeitet das Individuum vorwiegend seine Umwelt Sie steht dem bewussten Willen st ndig zur Verf gung und wird aufgrund ihrer Differenziertheit die Superiore Funktion oder Hauptfunktion genannt Ihr gegen ber liegt die Inferiore Funktion die Grundfunktion die das Individuum am wenigsten entwickelt hat und die damit unbewusst ist Sie verhalten sich immer kompensatorisch zueinander Vermischungen dieser Funktionen sind schon von daher nicht m glich Das wesentliche Kriterium der minderwertigen Funktion dagegen ist ihre Unzuverl ssigkeit und Unbeeinflussbarkeit bzw Ungeschliffenheit ihr verschwommener Charakter Nicht man hat es in der Hand sondern es hat einen Sie wirkt autonom aus dem Unbewussten und sie hat weil sie v llig undifferenziert mit dem Unbewussten vermischt ist einen infantilen
576. ssymbol e den sch tzenden Aspekt der gro en Mutter den Mutterscho e die Kultursensibilit t der Hausbewohner e Immobilit t und Unbeweglichkeit e das Gef ngnis e das Ein Gefangensein oder die Umschlie ung Das Haus in Bildern Tr umen Sandspiel und Realit t kann den Ort andeuten wo sich die Pers nlichkeit seelisch befindet Es stellt sich die Frage was die jeweils einmalige Befindlichkeit eines Hauses im r umlichen Kontext an innerer Struktur und Psychodynamik offenbart Folgende Fragen k nnten zur Kl rung der Fragestellung beitragen e I stes ein Ein oder Mehrfamilienhaus e Welcher Haustyp wurde gew hlt e Welcher Baustil wurde gew hlt traditionell Klassisch oder modern e Welche Informationen gibt uns die Umgebung Stadt Land Berg Flu tal Gew sser Industriebereiche etc e Liegt es im gewohnten Lebens und Kulturraum seines Bewohners e Wirkt das Haus fremdartig oder unpassend am Standort 268 e Ist der Bewohner von einem exotischen Haus fasziniert e In welchem baulichen Zustand befindet sich das Haus e Ist das Haus bewohnt oder leer e Wie wurde die Fassade gestaltet e Macht es einen einladenden Eindruck e Die Seele eines Hauses scheint durch die Fenster so hei t es Sind die Fenster und T ren abweisend verschlossen stehen sie einladend offen Sind sie neu sauber verschmutzt schadhaft benutzbar oder unbenutzbar e Ist der Eingang verriegelt
577. st Jung C G A GW Bd 6 754 f S 474 Wolff Toni a a O S 89 5 Die Berechtigung berhaupt von der Existenz unbewusster Vorg nge zu reden ergibt sich mir einzig und allein aus der Erfahrung und zwar zun chst aus der psychopathologischen Erfahrung welche unzweifelhaft dartut dass zum Beispiel in einem Fall von hysterischer Amnesie das Ich von der Existenz ausgedehnter 53 54 205 Der Begriff des Unbewussten ist f r mich ein ausschlie lich psychologischer Begriff und kein philosophischer in einem metaphysischen Sinne Das Unbewusste ist meines Erachtens ein psychologischer Grenzbegriff welcher alle diejenigen psychischen Inhalte oder Vorg nge deckt welche nicht bewusst sind das hei t nicht auf das Ich in wahrnehmbarer Weise bezogen sind 57 Abb 10 Strukturmodell der Psyche 1 Das Ich 2 Das Bewu tsein 3 Das pers nliche Unbewu te 4 Das kollektive Unbewu te 5 Der nie bewu t zu machende Teil des kollektiven Unbewu ten Quelle J Jacobi Pers nliches und Kollektives Bewusstsein Die Besonderheit in der Analytischen Psychologie C G Jungs ist die Gliederung des Unbewussten in das pers nliche und das un oder berpers nliche kollektive 57 58 psychischer Komplexe nichts wei dass aber eine einfache hypnotische Prozedur imstande ist im n chsten Moment den verlorenen Inhalt zur Reproduktion zu bringen Aus den Tausenden von Erfahrungen dieser Art leit
578. st In den so beschr nkten Verh ltnissen ist er zu einer absurden Konvention geworden Oft wird mehr als ein Drittel der Nutzfl che diesem Repr sentationsraum geopfert Dann erinnert er an ein F rstenzimmer ohne das Schloss im Hintergrund Da die restlichen R ume dann oft so klein geraten und von einander so unvollkommen abgeschirmt sind dass man sie kaum als R ckzugsreservate nutzen kann herrscht im gro en Wohnraum jene permanente Stimmung der Gereiztheit die ganz notwendig entstehen muss wenn es den Bewohnern nicht m glich ist zwischen Sozialwesen und Individualwesen zu oszillieren weil der unphysiologische Grundriss sie daran hindert Gerade die Verteuerung des Wohnens und die als Konsequenz eingetretene Beschneidung der physiologischen Wohngr e Symbol jene Platz sparenden Badewannen in denen man sitzen muss wie in einem Hockergrab statt sich wohlig zu entspannen gerade diese Missst nde zeigen dass die Probleme der Massengesellschaft nicht mehr von den Fachleuten des jeweiligen Sachbereichs allein gel st werden k nnen ebenda S 90 f Er erg nzt hierzu Die wachsenden Lebenskosten die immer mehr Investition bezahlter Arbeit von Vater und Mutter notwendig machen bewirken bei der Mutter zusammen mit dem Gef hl dass ihre T tigkeit in dieser Gesellschaft unterprivilegiert ist leicht einen permanenten Zustand der Gereiztheit Sie reagiert dann gar nicht aus der Einf hlung in ihr Kind was ihr leicht m glich w
579. st ndnis Objektiv ist das von Subjekten als allgemein verbindlich und g ltig Erkl rte und bezeichnet damit die Sph re der Gemeinsamkeiten Danner H 2 A 1989 Wir k nnen somit drei Stufen des Verstehens unterscheiden auf einer ersten Stufe verstehe ich ein Ph nomen so wie ich es in meinem subjektiven Deutungshorizont einzuf gen vermag als Sein f r mich auf einer zweiten Stufe verstehe ich es unter seinen Rahmenbedingungen als Sein f r sich auf einer dritten Stufe ordne es ich in ein gemeinsames Bezugssystem als Sein f r uns Hermeneutik versteht sich als die Lehre vom Verstehen und der Auslegungskunst Gegenstand der Hermeneutik die um 1500 im Zuge des Humanismus entstand waren zun chst die Texte antiker Autoren in erster Linie aber der Inhalt der Bibel dessen Wahrheitsgehalt als konkret und eindeutig galt Im 19 Jahrhundert erweiterten Philosophen wie Friedrich Schleiermacher und Wilhelm Dilthey den Horizont der Hermeneutik indem sie den Leser selbst mit in ihre Betrachtung einbezogen Hier wurde das Verstehen als ein Vorgang der psychologischen Rekonstruktion begriffen Im Akt des deutenden Lesens lege so Schleiermacher der Rezipient die urspr ngliche Absicht des Autors frei Interpretation erscheint als Versuch sich in die Lage des Autors hineinzuversetzen um den sch pferischen Akt nachzuvollziehen und so den einzig m glichen Sinn des Kunstwerkes aufzudecken Ziel der Hermeneutik Diltheys war v
580. st zu nehmende und strikt durchgehaltene deduktive Erkl rung kann also nur dann vorliegen wenn die in sie eingehenden Beschreibungen von Tatsachen als getreu abbildende angesehen werden k nnen 46 47 60 nach H Blumer Subjektivit t nicht objektivierbar werden Beschreibungen von Interaktionen sind nicht in irgendeinem strengen Sinne intersubjektiv verifizierbar weil die Interpretationen unterschiedlicher Individuen nur dann bereinstimmen k nnen wenn diese f hig und in der Lage sind eine gemeinsame soziale Wirklichkeit miteinander auszumachen Beziehungen der Individuen untereinander und zu ihren Objekten und Lebenswelten erm glichen keine Kausalit t im traditionell wissenschaftlichen Sinne Ein Ausweg aus diesem Ableitungs oder Deutungsdilemma k nnte der Versuch sein Objekte Symbole und Interaktionsmuster in bestimmte Muster zu kategorisieren Symboldeutungen w rden hierdurch klassifiziert und vorstrukturiert Da Gemeinschaft ber Symbolik hergestellt werden kann l sst die gemeinsame soziale Wirklichkeit in einer Gruppe m glicherweise einen Grundkonsens symbolischer Bedeutung im Sinne eines kleinsten gemeinsamen Nenners entstehen Diese Gemeinsamkeit verbleibt dann meist oberfl chlich und kann nur einzelne gemeinsame Deutungsaspekte nicht aber die gesamte Tiefe der Bedeutsamkeit f r den Einzelnen ber cksichtigen und beschreiben So kann das Kreuz ein Symbol f r das Christentum darstelle
581. stand Sicherheit und Partizipation f r eine Mehrheit der Bev lkerung zu schaffen so dass die geistigen Ziele der Moderne vermittelt werden konnten Sie machten individuelle Optionen Vernunft Fortschritt und Rationalit t m glich Die Industriegesellschaft forderte f r diese Bereitstellung von Ressourcen und Handlungsgrundlagen von ihren Mitgliedern allerdings recht rigide Anpassungsleistungen und offeriete aus sich heraus kaum kulturell verankerte Handlungsziele Der Grenznutzen dieses unbequemen und instrumentalistischen industriegesellschaftlichen Weges zu den Zielen der geistigen Moderne scheint heute in vieler Hinsicht erreicht zu sein Optionssteigerungen in bestimmten Bereichen z B Verkehr Konsum schm lern Optionen in anderen z B Umwelt Offe 1986 industriegesellschaftliiche Modernisierung zehrt ihre vormodernen Bestandsvoraussetzungen auf Traditionen Moralbest nde Gemeinschaften Naturkreisl ufe Lutz 1985 S 127 ff Spezialisierung objektivierende und analysierende Verwissenschaftlichung die Vergr erung von Institutionen und Organisationen zeigen immer h ufiger kontraproduktive Wirkungen Entfremdende Arbeitszerlegung hochspezialisierte Apparatemedizin Behindertengettos usw J Berger 1986a S 9 Die Versagungen und Disziplinierungen einer funktionalisierten spezialisierten synchronisierten aufs Objektive auf Normall sungen und auf Mittelerwerb gerichteten Existenz werden immer weniger einsic
582. stems Haus darstellt Wir erfassen Objekte noematisch nehmen den Raum wahr wie er mehrdimensional aufgrund unserer Ged chtnisleistung aussehen k nnte und nicht nur wie er sich wirklich pr sentiert Auch durch Zeichen und Symbole wie sie z B in Pl nen Karten und Legenden vorhanden sind werden Objekte ohne physische Pr senz geistig kommunizierbar mitteilbar Reizverarbeitung Deutung und Sinngebung sind durch subjektiv biographische Lebenserfahrungen als individuelle Vorg nge vorstrukturiert Das chiastische Modell der Blickverschr nkung von Jaques Lacan begr ndet Thesen warum wir uns durch bestimmte Objekte angesprochen f hlen Das Subjekt w hlt nach seiner Auffassung nicht Bilder sondern der Blick kommt ihm entgegen Das Subjekt tritt hierdurch in eine Beziehung zu den Objekten die seine Blicke durch das Begehren lenken und die ihn damit in eine signifikante Abh ngigkeit zur ckf hren Das was das Begehren ausmacht ist die individuelle innerpsychische Grundstruktur erworben als Konglomerat psychosozialer Faktoren Der Betrachter wird durch Objekte und Zeichen angesprochen die seinem symbolisch konnotativen Pr gungshorizont entsprechen Nach P J ngst und O Meder erlebt der Mensch R ume als symbolische Bedeutungstr ger prim rer _internalisierter Interaktionserfahrungen Nach ihrem psychoanalytischen Ansatz sucht das Individuum diese 78 E Scheuermann Der Papalagi Die Reden des S dsee H upt
583. stiger und materieller Ebene die individuelle Freiheit und den Nutzen kollektiven Handelns sicherstellen Punkt 75 der Charta CIAM Erkl rung von 1928 in Conrads Ulrich Hrsg Ullstein Bauwelt Fundamente I Berlin Frankfurt Wien 1964 S 104 Programme und Manifeste zur Architektur des 20 Jahrhunderts zit bei Horn Klaus a a O S 112 Eberhard Schulz schreibt Der Architekt der 20er Jahre der eine lange flache Wohnzeile errichtete empfand sich er behauptete das oder er leugnete es nicht ausdr cklich als ein Miterbauer der Kollektivit t als der F rderer eines Sozialismus mit Wohnungsgrundrissen durch den es die Frau leichter die Kinder freier in Luft und Gr n und die Gesellschaft berhaupt es besser haben sollte Bruno Taut und Walter Gropius haben viel davon im Allgemeinen und im Besonderen erz hlt Eberhard Schulz Die Prediger mit dem Rei brett Beispiele und Figuren der neuen Architektur Stuttgart 1964 S 108 zit bei Horn Klaus a a O S 110 120 Horn Klaus a a O S 109 117 118 119 40 Zwar bleibt der Plan f r die Cit radieuse doch das Ma des Menschen von dem in der Charta mehrfach die Rede ist verdichtet sich zu einer biologistisch physiologistischen Anthropologie dem Modulor und wird zum Richtma von Wohneinheiten Architektur soll biologisierte Bed rfnisse befriedigen Doch weder Hunger noch Liebe sind in ihren Befriedigungsformen dem historischen
584. t Dieser antizipierte Verzicht auf unbefangenes Genie en des Daseins brachte in der Konsequenz auch eine Entsagung an den direkten Schmuck der Person der intimen privaten und ffentlichen Umwelt Max Weber sah hier die Ursache f r die Uniformierung unserer Lebensstile welche dem kapitalistischen Interesse an der Standardisierung der Produktion leichtes Spiel machten Max Weber zeigt in seinem Werk eine historisch fu ende normativ ethische Entwicklungslinie auf dem Weg in die Rationalit t der Neuzeit und Moderne auf die die Entstehung und Entfaltung der protob rgerlichen Stadt und der b rgerlichen Gesellschaft fundiert beschreibt Diese Wahlverwandtschaft zwischen dem Geist des Kapitalismus und der normativen protestantischen Ethik berwandt sich jedoch irgendwann im fortschreitenden gesellschaftlichen Prozess selbst Entweder konnten ihre ethischen Grundannahmen nicht mehr eingehalten werden oder ihre irrationalen Voraussetzungen fielen in Form einer Entlarvung dem Prinzip des rationalen wissenschaftlich analytischen Denkens zum Opfer auch der Mensch um seines Gnadenstandes sicher zu werden wirken die Werke dessen der ihn gesandt hat solange es Tag ist Nicht Mu e und Genuss sondern nur Handeln dient nach dem unzweideutig geoffenbarten Willen Gottes zur Mehrung seines Ruhms Zeitvergeudung ist also die erste und prinzipiell schwerste aller S nden Die Zeitspanne des Lebens ist unendlich kurz und kostba
585. t dass der Mensch mit anderen Menschen zusammenleben kann Dieser Aspekt ist insbesondere f r den Zusammenhang von Sozialisation und Interaktion interessant Der Mensch arrangiert sich mit der Gesellschaft um andererseits auch eine gewisse Sicherheit durch das Gef hl der Zugeh rigkeit zu gewinnen Ein starres ber Ich meist aus einer rigiden Erziehung und Internalisierung strenger Wertma st be resultierend kann sich zu einem destruktiven ber Ich entwickeln Dann verursachen bereits geringste Abweichungen von der internalisierten Norm und vorgegebenen Ethik Schuldgef hle das Individuum wird starr und unflexibel das Realit tsbild ist verzerrt Die Protestantische Ethik demonstriert eindr cklich eine derartig einschr nkende Lebensform S Freud nennt an anderer Stelle die Einsetzung von Gewissen und Moral als einen Sieg der Generation ber das Individuum und f hrt aus dass die Umbildung des dipuskomplexes die Schaffung des ber Ichs herbeif hrt und so all die Vorg nge einleitet die auf die Einreihung des Einzelwesens in die Kulturgemeinschaft abzielen Das ber Ich wird zum Tr ger der Tradition all der zeitbest ndigen Wertungen die sich auf diesem Wege ber Generationen fortgepflanzt haben Der Entwicklung des generalisierten Anderen gem Mead entspricht somit im Freudschen Konzept die Aufl sung des dipalen Konflikts durch Identifikation mit den Werten und Normen des gleichgeschlechtli
586. t das hei t die Zentrierung nur auf ein einziges Feld erfolgt ist sie nur figurativ Wenn hingegen Blickbewegungen notwendig sind der Blick verschoben wird und die Fixierungspunkte wandern wenn zur Wahrnehmung eine aktive Erforschung PIAGET n tig ist dann ist sie operativ und der Autor nennt dieses Ph nomen Wahrnehmungst tigkeit activit perceptive nicht also der figurative sondern der operative Anteil der Wahrnehmung stellt sich auf den verschiedenen Altersstufen in immer komplexeren und differenzierteren Formen dar Die operative Komponente entwickelt sich parallel zur Intelligenz ja die Intelligenz lenkt die Wahrnehmungst tigkeit in bestimmter Weise Genauer gesagt entwickelt sich die Wahrnehmungst tigkeit mit dem Alter in der Weise dass Zentrierungen des Blicks also die Konzentration der visuellen Aufmerksamkeit auf einen Teilbereich des Wahrnehmungsfeldes ver ndert werden k nnen Zentrierungen die zur visuellen Entstellung des Objekts f hren werden dann durch andere Zentrierungen erg nzt So kommt es bei dieser aktiven Erforschung des Wahrnehmungsgegenstandes zu dauernden Korrekturen der Einstellungen des Blicks von PIAGET wird dieser Vorgang der operativen Ver nderung Dezentrierung genannt W hrend die Zentrierungen also zu Ein Bahnhof riecht eben anders als eine Blumenwiese oder ein Mischwald So entstand in London die Idee die Air Condition einiger Underground Stationen mit angenehmen Naturd fte
587. t sich f r erw hlt zu halten und jeden Zweifel als Anfechtung des Teufels abzuweisen da ja mangelnde Selbstgewissheit Folge unzul nglichen Glaubens also unzul nglicher Wirkung der Gnade sei Pr destinationsglaube und protestantische Ethik treiben den Gl ubigen in eine verh ngnisvolle unentrinnbare Sackgasse da nur Gott wei wem er die Gnade und Heilsgewissheit zu Teil werden lie Erfolg im beruflichen Leben zu haben ist ein sichtbares Zeichen der Gnadenwahl durch Gott die dem erw hlten Individuum auch gleichzeitig die Anerkennung im Diesseits sichert Der so gepr gte ferngesteuerte Gl ubige strengt sich ehrgeizig an um Erfolg zu haben da er ja zu den Auserw hlten geh ren will Wer sich einer von Gott gegebenen Chance nicht stellt weigert sich Gottes Verwalter Gottes Werkzeug zu sein Nur indem man als Gotteswerkzeug durch wohlgef lliges Handeln mitwirkt erh lt man die Gnade Damit tr gt Gott und nicht das agierende Individuum die Verantwortung Diese scheinbare Ethik wird daher zu einem gef hrlichen Instrument Der Mensch handelt auf Befehl Gottes Sein berufliches und soziales Handeln muss er nicht innerhalb sozial und verantwortungsvoll hinterfragen sondern er lebt in dem Bewusstsein durch seine Handlungen ausschlie lich den Willen Gottes zu vollstrecken Das Individuum bleibt einer kindlich abh ngigen ferngesteuerten Erwartungshaltung stecken Arbeit aus Berufung wird dahe
588. t und diese Signifikanten k nnen sich mit sukzessiven Signifikaten auff llen die wie wir sehen werden ihnen nicht nur auf dem Wege der Denotation sondern auch auf dem Weg der Konnotation auf der Basis von anderen Codes zugesprochen werden k nnen Eco Umberto a a O S 305 128 148 Probanden wird eine identische Sequenz u erst unwahrscheinlich was zum Ausdruck bringt dass die Wahrnehmung von Bildern und Objekten ein sehr individuelles Ph nomen ist Nur in einem umfassenden Interview welches sich zum Ziel setzt den pers nlichen Kontext zu ermitteln lassen sich Priorit ten und Assoziationen zu den einzelnen Elementen oder Zeichen Denotationen und Konnotationen ermitteln die auf lebensgeschichtlicher Erfahrung gr nden Dabei treten bei einf hlsamer vertrauensbildender Gespr chsf hrung auch Verkn pfungen mit unbewusstem Material in Erscheinung das ggf ber Jahre verdr ngt war Der Betrachter f hlt sich in einem spiralf rmigen Treppenaufgang zun chst ber die bewusste Ebene des Hinaufgehens oder Hinabsteigens angesprochen Dar ber hinaus k nnte dieses Symbol dem Betrachter eine Tendenz auf einer unbewussten Ebene signalisieren die ihm eine Kl rung tieferer unbewusster Bereiche indiziert Vielleicht dr ckt diese spiralf rmige Treppe auch seinen Wunsch nach psychischer Weiterentwicklung oder Bewusstwerdung ein Fortkommen im Individuationsprozess aus Jean Piaget vertritt die Auffassung dass Zeichen immer g
589. t Ichs denkbar welches eine egoistisch egozentrische Verst rkung der Ichhaftigkeit mit sich bringt bei der der Kontakt zum Du zur Welt und zum Selbst gest rt ist Zahlreiche Formen der Neurosen und Psychosen werden in der Psychoanalyse auf diese gest rte Entwicklungsphase zur ckgef hrt In der Psychopathologie kann man das Fehlen des Urvertrauens am besten bei schizophrenen Kindern beobachten bei Erwachsenen u ert sich ein zu schwach entwickeltes Vertrauen in schizoiden und depressiven Pers nlichkeitsbildern Die starke r umliche Trennung von Wohnen und Arbeiten hat viele Bewohner auch in die Isolation Langeweile und Folter des suburban environment gef hrt In den Vorstadtsiedlungsbereichen bewegen sich im Wesentlichen drei Gruppen von und der Koinzidenz mit etwas das sich im Inneren gut anf hlt Zust nde des Wohlbehagens und die damit in Beziehung stehenden Personen werden ihm ebenso vertraut wie die nagenden Unlustgef hle in seinen Verdauungsorganen Daher kann man es als die erste soziale Leistung des Kindes bezeichnen wenn es die Mutter aus seinem Gesichtsfeld entlassen kann ohne berm ige Wut oder Angst zu u ern weil die Mutter inzwischen au er einer zuverl ssig zu erwartenden u eren Erscheinung auch zu einer inneren Gewissheit geworden ist Das Erleben des Konstanten Kontinuierlichen und Gleichartigen der Erscheinungen liefert dem Kinde ein rudiment res Gef hl von Ich Identit t es sche
590. t also ein Lebensentwurf eingegangen der mittels sinnlicher Formen an lebensgeschichtliche Erfahrungsmuster herangebracht worden ist und den wir nur ber unsere sinnlich symbolischen Interaktionsformen begreifen k nnen Pr sentative Symbole treten mit uns in einen kommunikativen Prozess Sie teilen uns etwas ber die innerpsychische Einstellung und das soziale Beziehungsgeschehen anderer Menschen mit So mag die Mauer Schutz und Sicherheit konnotieren oder aber auch Abgrenzungsbed rfnis Verschlossenheit inneren R ckzug etc Symboldeutungen sind subjektiv und wir ben tigen wenn wir sinnvoll interpretieren wollen immer Informationen des lebensgeschichtlichen Kontextes des Individuums oder der Gesellschaft Architektur St dtebau und Raumplanung sind demnach nicht nur eine rein zeichenm ige Abstraktion der Realit t sondern ihre PlanerInnen bilden in den Entw rfen lebensgeschichtlich erworbene psychische Interaktionserfahrungen ab Durch die Art der Lebensweltgestaltung und unseres Umgangs mit ihr dr cken wir in der prim ren Sozialisation erfahrene Objektbeziehungen aus Dies geschieht eben nicht diskursiv sondern auf einer viel komplexeren symbolischen Ebene Diejenigen Objekte r hren uns an in denen unser eigenes Lebensthema steckt Sie spiegeln biographisch erworbene Muster internalisierte Selbstobjektrepr sentanzen oder subjektive Bed rfnisse und Phantasien wider Der Begriff der Szene bei Alfred Lor
591. t die Spaltung von Geist und K rper durch seine Theorie des metaphysischen Dualismus beschrieben Er unterscheidet zwei Substanzen Res extensa Ausdehnung K rper Au enwelt und Res cogitans Geist Innenwelt Retrospektiv kann man zusammenfassen dass sich die scheinbar perfekt verstandesm ig gesteuerte Zweck Rationalit ts Gesellschaft aus einem Konglomerat von Irrationalit ten entfaltete Die Methoden der protestantischen Ethik sind aus psychoanalytischer Sicht als Zwanghaftigkeit zu bezeichnen Der Geist der kapitalistischen Zweck Mittel Rationalit t zieht sich wie ein roter Faden bis in unsere heutige Zeit hindurch Als Resultat entstand eine Gesellschaft der die Sinnbez ge ihrer Existenz im Entzauberungsprozess ihrer Lebenswelt verlorengegangen sind 2 4 Die Entfaltung der Stadt zwischen Neuzeit Moderne und Postmoderne Mit der historischen Entwicklung der Stadt zwischen Neuzeit Moderne und Postmoderne und ihren gesellschaftiichen Wandlungsprozessen haben sich verschiedene Schmals Klaus M 2001 a a O S 34 27 wissenschaftliche Theorien und Konzepte auseinandersgesetzt wie u a das Modell der Langen Wellen von Kondratieff die Postmoderne Sozialstruktur von S Hradil J Habermas berlegungen im unvollendeten Projekt der Moderne und das epochaltypische philosophische Konzept von Wolfgang Welsch der postmodernen Moderne auf das ich mich im Weiteren beziehen wer
592. t sich Individualisierung unter den Rahmenbedingungen eines Vergesellschaftungsprozesses der individuelle Verselbst ndigungen gerade in zunehmendem Ma e unm glich macht Der Einzelne wird zwar aus traditionalen Bindungen und Versorgungsbez gen herausgel st tauscht daf r aber die Zw nge des Arbeitsmarktes und der Konsumexistenz und der in ihnen enthaltenen Standardisierungen und Kontrollen ein An die Stelle traditionaler Bindungen und Sozialformen soziale Klasse Kleinfamilie treten sekund re Instanzen und Institutionen die den Lebenslauf des Einzelnen pr gen und ihn gegenl ufig zu der individuellen Verf gung die sich als Bewusstseinsform durchsetzt zum Spielball von Moden Verh ltnissen Konjunkturen und M rkten machen Die sozusagen individualisierte Privatexistenz wird immer nachdr cklicher und offensichtliicher von Verh ltnissen und Bedingungen wirtschaftlich gesellschaftlicher Rahmenbedingungen abh ngig denen sich der Einzelne nicht entziehen kann Eine verselbst ndigte Existenzf hrung und das scheint die Ambivalenz der sog Individualisierungsprozesse zu sein ist weniger als je zuvor m glich Individualisierung bedeutet Marktabh ngigkeit in allen Dimensionen der Lebensf hrung Die entstehenden Existenzformen sind der vereinzelte sich seiner selbst nicht bewusste Massenmarkt und Massenkonsum f r pauschal entworfene Wohnungen Wohnungseinrichtungen t gliche Gebrauchsartikel ber Massenmedien lancierte und
593. t sind sehr oft das Haus e Das Haus als Symbol des menschlichen K rpers In der Literatur finden sich nicht nur etymologische Verwandtschaften zur Haut sondern auch sehr h ufig Bilddarstellungen die das Haus mit der Gestalt eines menschlichen K rpers vergleichen und von daher die Deutungsvariante Haus als Ausdruck der Pers nlichkeit unterstreichen C G Jung fand diese urspr ngliche Bedeutung in einer hebr ischen Enzyklop die des 17 Jahrhundert Das Haus ist das Seelengeh use des Menschen und im Buddhismus besteht die Vorstellung dass der Leib der Seele nur eine Herberge f r befristete Zeit bietet In der psychoanalytischen Traumdeutung wird der vgl Herder Lexikon der Symbole a a O S 160 3 Riedel Ingrid a a O S 92 f vgl P ssiger G nter Was bedeuten meine Tr ume Lexikon der Traumsymbole und Traumanalyse M nchen 1988 S 171 32 Aeppli Ernst a a O S 246 ff Jung C G Zugang zum Unbewussten in Jung C G et al Der Mensch und seine Symbole Olten und Freiburg 1987 S 78 Doucet F Traum und Traumdeutung M nchen 1988 S 114 242 Symbolbezug Leib Haus noch detaillierter ausgemalt so dass die Fassade des Hauses der u eren Erscheinung entspricht das Dach dem Kopf oder Geist oder Bewusstsein der Keller den Instinkten Trieben dem Unbewussten die K che psychischen Verwandlungen C G Jung sagt Wenn in einem Traum ein Haus vorkommt spielt es sowie
594. t wird sondern auch ein K rperbild Bei einer ablehnenden Umwelt wird dieses K rperschema als mangelhaft erfahren Menschen mit dieser Problematik k nnen ihre Abgrenzung zur Umwelt ihre Haut nicht lustvoll erfahren d h sie haben oft nicht gut gelernt zwischen sich und der Umwelt eine Grenze zu ziehen Hoffmann Sven O Hochapfel Gerd Neurosenlehre psychotherapeutische und psychosomatische Medizin Stuttgart New York 5 Auflage Schattauer 1995 S 42 Die sozialen Beziehungen der Fr hgest rten sind eine st ndige Auseinandersetzung mit den anderen um die Angste vor dem Verlassensein zu vermeiden Bestimmte Formen des emotionalen R ckzugs auf sich selbst bezeichnen wir als narzisstische Pers nlichkeitsst rungen oder wenn die Unterdr ckung der Affekte im Vordergrund steht sprechen wir von schizoiden Pers nlichkeiten Diese narzisstischen Einbr che basieren auf Erlebnissen der Trennung von vertrauten Bezugspersonen oder auf Dauerzust nden emotionaler Versagung oder exzessiver Verw hnung An die Stelle von Gef hlen der Sicherheit und des Wohlbefindens treten Gef hle von Unsicherheit Misstrauen Leere Selbstwertverlust und Minderwertigkeit Abels Heinz Stenger Horst Gesellschaft lernen Einf hrung in die Soziologie Leske und Budrich Opladen 1989 S 104 Die Mutter erkennt die auf sie bezogenen Bed rfnisse des Kindes als soziale Erwartungen hinsichtlich ihres eigenen Verhaltens gegen ber dem Ki
595. te an Unheil aus sich geb ren werden 79 ygl Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 94 2 ebenda S 39 Es geht um die relative Ann herung an eine Daseinsform in der gen gend Reize vorhanden sind welche zu Objektbeziehungen herausfordern aber nicht zu viel Reize welche desintegrierend wirken Dabei ist zu bedenken dass bergro e Triebstimulierung ebenso fatal wirken muss wie unbew ltigbare Triebunterdr ckung Der goldene Schnitt f r die Proportionen zwischen Gew hren und Versagen ist noch nicht gefunden und das wird auch nicht geschehen weil immer die integrative Kapazit t von Individuum zu Individuum sehr verschieden bleiben wird Die Aufgabe der Planung menschlicher Umwelt wo immer sie anpacken mag liegt in der F rderung der integrativen Leistungen ebenda S 113 f Zu allen Zeiten und in allen St dten haben brigens Jugendliche aus dem gleichen Wohngquartier Banden gebildet und mit denen anderer Nachbarschaften K mpfe ausgetragen Dabei handelt es sich um nat rliche Gesellungsvorg nge in der Protestphase der Pubert t Erst bei Zielsetzungen wie denen der jugendlichen Gangs die New Yorks Untergrundbahnen unsicher machen hat der Unfug einen Destruktionsgrad angenommen der ernsthaft gef hrlich ist und prognostisch im Hinblick auf diese Zeichen der Verwahrlosung beunruhigen muss Denn hier organisiert sich nicht die sozial integrierte und infantil bleibende bedenkenlose Aggressivit t ein Gradmesser als
596. ten lebensgeschichtlichen oder gesellschaftlichen Zusammenhang der zu einer Pers nlichkeit oder zu einer entsprechenden Gruppe passt In dieser Arbeit werde ich anhand ausgew hlter Theorien und empirischer Methoden auf die Erfordernis von Einzellfallbetrachtung und Subjektivit t aufmerksam machen Eindr cke unserer Lebenswelt internalisieren wir in Form von Bildern Auf dem Wege der Wahrnehmung und Erfahrung gelangen sie in unsere Innenwelt und hinterlassen dort Pr gungen und Erlebnisse die u U zu pathogenen psychischen Reaktionen f hren k nnen Betrachten wir die Umwelt oder schaut sie uns an Gibt es eine Instanz die uns aufgrund unser psychosozialen Situation Motive ausw hlen l sst welche uns besonders ansprechen oder die uns vertraut sind Hat der St dtebau der Moderne die Stadt entsymbolisiert oder ist seine n chterne Gradlinigkeit und Affektlosigkeit auch eine Form von Symbolik die zwar von Menschen gemacht wurde die Menschen aber nicht mehr positiv ber hrt Sozialisation f hrt zur Entwicklung der individuellen Pers nlichkeitsstruktur des Menschen und das Individuum zu dem Platz den es in der Gesellschaft einnimmt Mit diesem Thema setzen sich sowohl die Soziologie als auch die Psychologie auseinander Kurzgefasst kann man sagen dass das soziologische Interesse sich insbesondere auf gesellschaftliche Dimension der Sozialisation konzentriert d h die Evaluierung der M glichkeiten die sich eine Gesellschaft
597. ten Familie in die Gesellschaft Die internalisierten Werte und Ma st be der Eltern werden durch ein generalisierendes man abgel st Dieses man hat G H Mead als den generalisierten Anderen bezeichnet es repr sentiert die Gesellschaft Das Gewissen erh lt so gewisserma en seine gesellschaftliiche Dimension Der generalisierte Andere ist der nach innen genommene Standpunkt der Gesellschaft Die Hereinnahme eines allgemeinen Standpunktes in das Denken sichert dem Kind den Anschluss an die Regeln die in Interaktionsprozessen gelten Der Erwerb der Generalisierungsf higkeit ist denn auch nach Interaktions und Sprachf higkeit eine weitere grundlegende Voraussetzung gelungener Sozialisation und Gesellschaft Menschen k nnen die Perspektive wechseln bzw die Standpunkte und das Verhalten anderer antizipieren Sie orientieren sich dabei nicht nur an der Selbstwahrnehmung 3z ebenda S 111 73 sondern auch an konkreten Anderen wie auch an organisierten Anderen wie z B an einer Gruppe Die Rollen bernahme bezeichnet H Joas auch als die Antizipation des situationsspezifischen Verhaltens des Anderen Die M glichkeit einer ber die innerliche Repr sentation des Verhaltens des Anderen laufenden Kommunikation f hrt nun dazu dass sich in der Pers nlichkeitsstruktur des Einzelnen verschiedene Instanzen herausbilden Im gesellschaftstheoretischen Modell G H Meads hat das menschliche Individuum drei Facett
598. ten sich in ein Netz neuer Bilder Pfeiler Kleeblatt die Kathedrale au erhalb der gewohnten typologischen Schemata konstruiert bezog sich doch auf eine archaische ikonographische Codifizierung die Blume das Sich ffnen der Bl tenbl tter das Zusammenschlie en der Finger einer Hand beim Gebet sogar und das war Absicht das Rutenb ndel als Symbol f r die Vereinigung verschiedener Staaten Diese Art der Symbolik die intellektuell vordergr ndig konstruiert wurde hat offensichtlich nicht zu einer erfolgreichen Stadtentwicklung beigetragen da die Stadt bei ihren Bewohnern wenig Akzeptanz fand Die Konnotationen waren nicht durch die Menschen selber erfolgt sondern sie waren durch die Konstruktionen aufgesetzt worden Die Regelgem heit Brasilias widerspricht dem einheimischen Lebensstil welcher eine sich von selbst aus den Umst nden und Notwendigkeiten ergebende Ordnung jedem Schema bei weitem vorzieht Brasilia aber wurde von europ ischen Anm d Verf Architektenhirnen gezeugt und auf den Rei brettern geboren es ist die Planung an sich der St dtebau aus dem Nichts Jeder Stadtteil hat seine genau festgelegte Zweckbestimmung hier Kultur und Vergn gen Hotels da Handel Banken und Versicherungen dort die Wissenschaft und ihre Adepten in genau umgrenzten Zonen die k nftige Industrie Sportanlagen Kasernen der Bahnhof an den Fl geln die Wohnungen l ngs der Esplanaden die Regierung das Parlame
599. ten vollzogen hat Die Grundbegriffe der Naturwissenschaft erscheinen jetzt nicht mehr als Kopien und Nachbilder eines unmittelbar dinglich Gegebenen sondern sie werden als konstruktive Entw rfe des physikalischen Denkens eingef hrt als Entw rfe deren theoretische Geltung und Bedeutsamkeit an keine andere Bedingung gekn pft ist als daran dass ihre denknotwendigen Folgen stets wieder mit dem in der Erfahrung Beobachtbaren bereinstimmen In diesem Sinne l sst sich jetzt die gesamte Welt der physikalischen Begriffe wie es Helmholtz in seiner Erkenntnistheorie tat als eine Welt reiner Zeichen definieren 87 Symbole von Anfang an mit einem bestimmten Objektivit ts und Wertanspruch auftreten Sie alle greifen ber den Kreis der blo individuellen Bewusstseinserscheinungen hinaus sie beanspruchen ihnen gegen ber ein Allgemeing ltiges hinzustellen Die von Ernst Cassirer entwickelten Bewertungs und Verobjektivierbarkeitsans tze weichen von dem Symbolbegriff ab wie ich ihn in meiner Arbeit verwenden werde 4 3 Das Symbol in der Analytischen Psychologie C G Jungs Symboldeutung erfordert im psychoanalytischen Paradigma den Kontext zur Biographie oder Lebenssituation Das Symbol beinhaltet keine Bewertung Solange ein Symbol lebendig ist ist es der Ausdruck einer sonstwie nicht besser zu kennzeichnenden Sache Das Symbol ist nur lebendig solange es bedeutungsschwanger ist Das Symbol verbindet etwas Getrenntes z
600. teren Verlauf der Arbeit werden die wechselseitigen Bez ge zwischen Raum Individuum und Symbol noch differenziert dargestellt Daher ist es m E unabdingbar den Raum zu definieren 4 4 1 Was ist Raum Die umfassendste Darstellung finde ich bei dem Architekten und Stadtsoziologen Klaus M Schmals der Raum folgenderma en differenziert 1 Raum ist relativ subjektiv und ver nderbar Raum ist eine menschliche Syntheseleistung Jung C G GW Bd 6 a a O 825 826 93 2 Raum entsteht in und aus konkreten Handlungen in der gesellschaftlichen Praxis Diese Handlungen sind immer schon eingebunden in gesellschaftliche Praxen D h die Institutionalisierung unserer Handlungsformen zu Struktur und Prozessformen zu Normen und Werten spielt hier eine gro e Rolle Struktur Prozess und Handeln stehen im Raumbildungsprozess in einem permanenten Austauschverh ltnis 3 In diesem Institutionalisierungsprozess haben sich vermittelt ber Geschlecht Macht Gewalt Kultur der Ethnie Strukturierungen gebildet die im Raumbildungsprozess Platzierungsfunktionen bernehmen 4 Raum ist tiefengeschichtet Die Schichten bestehen u a aus Symbolen Strukturierungen Institutionalisierungen Handlungen und Praktiken sowie dem Raumbild Diese Ebenen oder Qualit ten besitzen unterschiedliche zeitliche Stabilit ten 5 Das Raumbild geht subjektiv aus unserer Anschauung hervor Im Kommunikationsprozess zwischen Subjekt un
601. tet oder in den Hintergrund dr ngt Reizverarbeitung Deutung und Sinngebung sind durch die Subjektivit t der Lebenserfahrung als individuelle Vorg nge vorstrukturiert Die Deutung von Bildern Zeichen und Symbolen ist daher immer eine Einzelfallbetrachtung 153 6 Die st dtische Lebenswelt der Moderne und ihre Einfl sse aus sozialpsychologischer Sicht 6 1 Einleitung Im letzten Kapitel analysierte ich dass die Bilder die uns ansprechen Ausdruck unserer subjektiven psychosozialen Struktur sind Im Umkehrschluss folgte die Hypothese dass Individuen und Gruppen ebenso ihre inneren Bilder als repr sentative Raumbilder in die Lebenswelt bertragen Derartige Projektionen sind individuelle und kollektive Lebensentw rfe von PlanerInnen und Verantwortlichen die sich vor einem historisch epochaltypischen Kontext entwickelten und die wechselseitige Beeinflussung von Individuum und Gesellschaft widerspiegeln Die Charta von Athen ist als zeitgen ssisches Leitbild f r den St dtebau der Moderne als Endpunkt einer historischen Entwicklungslinie aufzufassen ihre Ausformungen in der Realit t bezeichnete Alexander Mitscherlich als Defektformen der Raumplanung Der rational funktionale St dtebau der Moderne kann psychogene und pathologische Reaktionen im Menschen hervorrufen so lautet die Kernhypothese dieser Arbeit Der Psychoanalytiker Jakob von Uexk ll u erte zum modernen St dtebau folgende These Die U
602. tglieder verkn pfende Bedeutung haben entstehen Gruppen definieren sich oft ber die Gemeinsamkeit von Symbolen Gemeinschaft und Symbolik Diese Gemeinsamkeit von Symbolen f hrt zu einer neuen Sichtweise von Lebenswelt und menschlichem Zusammenleben Von deren Standpunkt aus gesehen besteht die Umwelt nur aus den Objekten die die jeweiligen Menschen wahrnehmen und die sie kennen Der Charakter dieser Umwelt wird durch die Bedeutung bestimmt die die Objekte die diese Umwelt ausmachen f r jene Menschen haben Individuen wie auch Gruppen die denselben r umlichen Standort einnehmen oder in ihm leben k nnen dementsprechend sehr unterschiedliche Umwelten besitzen wie man zu sagen pflegt k nnen Menschen Seite an Seite und doch in unterschiedlichen Welten leben Tats chlich trifft der Begriff Welt eher zu als der der Umwelt um die Einbettung die Umgebung und die Verflechtung der Dinge zu bezeichnen die den Menschen entgegentreten Es ist die Welt ihrer Objekte mit der die Menschen sich auseinandersetzen m ssen und auf die hin sie ihre Handlungen entwickeln Es folgt daraus dass will man das Handeln von Menschen verstehen man notwendigerweise ihre Welt von Objekten verstehen muss Menschen gestalten ihre st dtische Lebenswelt und ihre Objekte entsprechend der f r sie inh renten Bedeutungen Hier wird deutlich dass der Symbolische Interaktionismus als gesellschaftstheoretisches Modell auch Gesellschaft und st
603. thema das zu einer deutlichen Erweiterung der Autonomiebestrebungen des Kindes gegen ber der zweiten Phase f hren sollte Die Initiative f gt zur Autonomie die Qualit t des Unternehmens Planens und Angreifens eine Aufgabe um der Aktivit t und der Beweglichkeit willen wo zuvor viel h ufiger Eigensinn Akte des Trotzes veranlasste oder mindestens aus diesen Motiven Unabh ngigkeit verteidigt wurde aber Initiative ist ein unerl sslicher Teil jeder Tat und der Mensch bedarf eines Gef hls der Initiative f r alles was er lernt und was er tut vom Obst einsammeln bis zu einem System f r ein Unternehmen Die Phase der freien Fortbewegung und der infantilen Genitalit t f gt der Reihe grundlegender sozialer Modalit ten eine weitere hinzu das Machen und zwar zun chst im Sinne des Sich an etwas Heranmachens Es gibt kein einfacheres und kr ftigeres Wort das mit den fr her aufgez hlten sozialen Modalit ten so gut zusammenstimmte Es deutet zugleich das Vergn gen an das in Angriff und Eroberung erlebt wird Die Gefahr dieser Phase ist das Schuldgef hl in Bezug auf die Zielsetzungen und Unternehmungen die in der bersch umenden Freude an der neuen k rperlichen und geistigen Beweglichkeit und Kraft angegangen werden Akte aggressiver Manipulation und N tigung die die Leistungsf higkeit von K rper und Geist weit bersteigen und daher der Initiative ein energisches Halt entgegensetzen Die negativ
604. thik durch das folgende Zitat Benjamin Franklins Bedenke dass die Zeit Geld ist wer t glich zehn Schillinge durch seine Arbeit erwerben k nnte und den halben Tag spazieren geht oder auf seinem Zimmer faulenzt der darf auch wenn er nur sechs Pence f r sein Vergn gen ausgibt nicht dies allein berechnen er hat neben dem noch f nf Schillinge ausgegeben oder vielmehr weggeworfen Bedenke dass Kredit Geld ist L sst jemand sein Geld nachdem es zahlbar ist bei mir stehen so schenkt er mir die Interessen oder so viel als ich w hrend dieser Zeit damit anfangen kann Dies bel uft sich auf eine betr chtliche Summe wenn ein Mann guten und gro en Kredit hat und guten Gebrauch davon macht Bedenke dass Geld von einer zeugungskr ftigen und fruchtbaren Natur ist Geld kann Geld erzeugen und die Spr sslinge k nnen noch mehr erzeugen und so fort F nf Schillinge umgeschlagen sind sechs wieder umgetrieben sieben Schilling drei Pence und so fort bis es hundert Pfund Sterling sind Je mehr davon vorhanden ist desto mehr erzeugt das Geld beim Umschlag so dass der Nutzen schneller und immer schneller steigt Wer ein Mutterschwein t tet vernichtet dessen ganze Nachkommenschaft bis ins tausendste Glied Wer ein Schmals Klaus M 2001 a a O S 30 f 96 ebenda S 31 20 F nfschillingst ck umbringt mordet alles was damit h tte produziert werden k nnen ganze Kolonnen von Pfunden Sterling Bedenke dass nach dem Spr
605. tige Symbol einer komplizierten Gesellschaft Wenn dieses Symbol eindeutig dargestellt wird kommt sein Sinn auch klar zum Ausdruck Diese Hypothesen ber die Notwendigkeit geordneter Strukturen haben K Lynch zu der Annahme gef hrt dass mit zunehmender Ordnung und Gradlinigkeit also dem Verzicht auf Vielfalt von Formen und Reizen Wohlbefinden und Entwicklungsm glichkeiten steigen Eine Umgebung die eine starre Ordnung vorgibt l sst aber dem Betrachter wenig Handlungsspielraum und erm glicht kaum die Befriedigung des Neugierverhaltens Neugierde ist der Grundtrieb des Lernens der die grundlegende Abneigung die Abwehr gegen alles Neue und Fremde berwiegen kann Ein v llig unstrukturiertes Chaos in der Umwelt vorzufinden scheint daher ebenso negative Auswirkungen mit sich zu f hren wie ein starr monotones Umfeld Das Individuum ben tigt offenbar ein ausgewogenes Ma an Kontrasterfahrung damit ihm die Umwelt in ansprechender Art und Weise als reizvoll erscheint Sie muss ihm eine lebendige Struktur anbieten die ihm durch Zentrierungs und Dezentrierungsm glichkeiten Attraktivit t und Vielfalt vermittelt Ausgewogenheit in diesem Zusammenhang bedeutet einen Mittelweg zwischen den Extremen Reiz berflutung und Monotonie zu beschreiten Kevin Lynch vertritt die These dass der Beobachter bei der Betrachtung seiner Welt aktiv werden und sch pferisch an der Entwicklung des Bildes mitwirken muss Er muss in der Lage sein die
606. tigen ein freistehendes Einfamilienhaus realisieren m chten Dies ist auch der Favorit bei den potentiellen Hausk ufern Tab 2 Bevorzugte Baustile des Wunschhauses Bevorzugter Baustil gef llt gef llt sehr gut gut Landhausstil 42 37 ko Haus moderner Stil 37 40 1 bis 1 Ye geschossiges Haus mit Satteldach 32 43 Atriumhaus 18 38 Experimentaler moderner Stil 15 25 Klassisches b rgerliches Stadthaus 9 33 Bungalowstil Flachdach 5 13 Quelle Stern Leserumfrage Mein Wunschhaus Ergebnisse einer Leserbefragung im Sommer 1996 Hamburg 1996 S 15 f Stadtn he ist das entscheidende Kriterium Sowohl f r Singles als auch f r Familien die Mehrheit sucht die N he zur Stadt 40 der jungen Familien k nnen sich aber durchaus vorstellen sich auch in einer l ndlichen Umgebung wohl zu f hlen Der Landhausstil kommt bei den Befragten insgesamt am besten an dicht gefolgt von einem Haus das Modernit t und kologische Bauweise in sich vereinigt Eine Untersuchung von Carl Werthman nach welchen Kriterien Californische Vorst dter ihr Haus ausw hlen kommt zu dem Ergebnis dass das Streben nach Individualit t und Statuspositionen die dominierenden Kauf und Gestaltungsfaktoren f r H user sind Extrovertierte selfmade Businessmen tendieren zu angeberischen H usern im imitierten Kolonialstil mit Schaufensterverglasung w hrend Leute in den
607. tiges Arbeitsfeld das in den planerischen Disziplinen bisher wenig Ber cksichtigung gefunden hat Die Frage wie diese Symbole und Zeichen in uns gelangen wie sich Gestalten unserer Lebenswelten in uns manifestieren soll im folgenden Kapitel untersucht werden 113 5 Das Bild st dtischer Lebenswelt als menschlicher Erfahrungshintergrund 5 1 Einleitung In st dtischen Lebenswelten verorten sich ber pr sentative Symbole individuelle und kollektive Raumbilder die Zeichen und Symbole enthalten und zu uns in einen Bezug treten Eine Hypothese dieser Arbeit ist dass der funktionale St dtebau moderner Lebenswelten psychogene Reaktionen im Menschen verursachen kann Bilder der Au enwelt pr gen sich uns ein werden zu inneren Bildern die wir wiederum in einer Wechselwirkung in die Au enwelt projizieren Zun chst ist aber die Beantwortung der Frage erforderlich wie der Mensch seine Lebenswelt in sich aufnimmt und ber welche Prozesse die kognitive und psychische Verarbeitung seiner Umwelteindr cke abl uft Dabei reagiert jeder Mensch auf die Erfahrungen mit seiner Lebenswelt individuell so dass Verallgemeinerungen vorschnelle nicht bertragbare Resultate produzieren k nnten In diesem Kapitel werde ich mich mit verschiedenen Modellen und Theorien auseinandersetzen die die wechselseitige Beziehung zwischen dem Menschen und seiner Umweltwahrnehmung analysieren Von entscheidender Bedeutung ist wie ein Individuum die Um
608. tigkeit von Demokratie und Urbanit t sowie die soziale Wirkung solcherma en zweckrationalisierter Sozialr ume im kommunalen Interaktionsgef ge individuelle Wahrnehmungs und Erfahrungsebene Das Stadtzentrum verlor die sozial kollektive Zentrierungsfunktion die gemeinschaftsstiftende Aufgabe sowie die symbolische Bedeutung der Kosmogonie s Kap 4 4 2 Den Mittelpunkt traditioneller St dte bilden zentrale Orte Pl tze oder Zeichen die das Exklusive Unverwechselbare dieser Stadt verk rpern Dieses unverwechselbare und gemeinschaftsstiftende Symbol vermittelt Zusammengeh rigkeit Identifikation sowie ein Kollektiv Kolorit In der st dtischen Lebenswelt der Moderne wird das Stadtzentrum vielfach zum Symbol kapitaler Machtdemonstration auch die brigen Stadtteile sind auf diesen Kern meist nur materiell fixiert Das Konsumentenzentrum h lt den St dter auf der Erlebnisebene eines undifferenzierten Kleinkindes Stadt wird kindlich als eine allzeit versorgende Mutter erlebt in der man jederzeit heftig konsumieren kann und muss 6 3 4 Agglomeration und Suburbanit t Der Unsinn der Entmischung der Stadtfunktionen hat zu erheblichen st dtebaulichen und regionalplanerischen Konflikten gef hrt Kommunen ben tigten permanent neue Baufl chen die zwangsl ufig im Umland der St dte im Freiraum ausgewiesen wurden Kerngemeinden leiden an unausgelasteten Infrastruktureinrichtungen
609. tigs Entwicklungstests FEW niedrigere Ergebnisse erzielt Ebenso zeigte sich dass sowohl die Gesamtergebnisse des FEW Tests als auch die ermittelten Intelligenzquotienten signifikante Unterschiede aufwiesen Valtin R a a O S 119 zit nach Otto 1971 O Connor W S The relationship between the Bender Gestalt Test and the Marianne Frostig Developmental Test of Visual Perception In Spache G D Reading disability and perception Newark Delaware 1969 vgl Lockowandt Oskar a a O S 39 ff 122 Um die Wahrnehmungsph nomene des Menschen eingehender zu ergr nden bedarf es noch erheblicher Forschung Da diese berwiegend von subjektiven und introspektiven Darlegungen abh ngt ist es schwierig wenn nicht gar unm glich aus diesen Untersuchungsberichten wissenschaftlich haltbare d h im klassischen Sinne verobjektivierbare Ergebnisse zu erhalten Die Gestaltung unserer Lebenswelt kann die theoretischen Wahrnehmungsabl ufe z B dadurch beg nstigen dass sie die Konzentration auf Figuren f rdert die im allgemeinen Raum Hintergrund eine sinnvolle Orientierung bieten Das Extrem der Monotonie welches Akzentuierungen vernachl ssigt und eine gro e Anzahl an Reizen gleichwertig erscheinen l sst verhindert die Konzentration auf wesentliche Punkte Die Gestaltung des Raumes sollte den subjektiven Wahrnehmungst tigkeiten und f higkeiten der Individuen gerecht werden 5 3 4 Bewusste und unbewusste Einflussgr en E
610. timmung die Probe besteht das Gef hl der Verantwortung daf r ihn zu Gottes Ruhm ungeschm lert zu erhalten und durch rastlose Arbeit zu vermehren Auch die Genesis dieses Lebensstils reicht in einzelnen Wurzeln wie so viele Bestandteile des modernen kapitalistischen Geistes in das Mittelalter zur ck aber erst in der Ethik des asketischen Protestantismus fand er seine konsequente ethische Unterlage Seine Bedeutung f r die Entwicklung des Kapitalismus liegt auf der Hand Ebenda S 178 Auch der Genuss an rein sthetischen oder sportlichen Kulturg tern findet immer eine charakteristische Schranke Sie m ssen kostenlos sein Weber Max 2000 a a O S 168 Das sittlich wirklich Verwerfliche ist n mlich das Ausruhen auf dem Besitz der Genuss des Reichtums mit seiner Konsequenz von M igkeit und Fleischeslust vor allem der Ablenkung von dem Streben nach heiligem Leben Und nur weil der Besitz die Gefahr dieses Ausruhens mit sich bringt ist er bedenklich Denn die ewige Ruhe der Heiligen liegt im Jenseits auf Erden aber muss 49 50 51 52 24 Besitz darf nicht psychoanalytisch formuliert zum libidin s besetzten Objekt werden Die innerweltliche protestantische Askese so k nnen wir das bisher Gesagte wohl zusammenfassen wirkte also mit voller Wucht gegen den unbefangenen Genuss des Besitzes sie schn rte die Konsumtion speziell die Luxuskonsumtion ein Dagegen entlastete sie im psychologische
611. tion eines festen Punktes des Zentrums kommt einer Weltsch pfung gleich und wir werden sp ter an berzeugenden Beispielen zeigen dass die rituelle Orientierung und die Konstruktion eines heiligen Raumes weltsch pferische Bedeutung hat F r den profanen Menschen dagegen ist der Raum homogen und neutral es gibt in ihm keinen Bruch zwischen seinen qualitativ verschiedenen Teilen Der geometrische Raum l sst sich nach jeder Richtung teilen und abgrenzen aber aus seiner Struktur ergibt sich keine qualitative Differenzierung keine Orientierung Uns interessiert wie der Raum von einem nicht religi sen Menschen erfahren wird von einem Menschen der die Sakralit t der Welt ablehnt und nur eine profane von jeder religi sen Voraussetzung gereinigte Existenz akzeptiert Ich muss jedoch gleich hinzuf gen dass es eine solche profane Existenz im Reinzustand nicht gibt Bis zu welchem Grade ein Mensch der sich f r ein profanes Leben entschieden hat die Welt auch entsakralisiert haben mag es wird ihm nie gelingen das religi se Verhalten ganz und gar abzulegen die Offenbarung eines heiligen Raumes gibt dem Menschen einen festen Punkt und damit die M glichkeit sich in der chaotischen Homogenit t zu orientieren die Welt zu gr nden und wirklich zu leben 42 96 Der Begriff der Weltsch pfung ist auch bei Ruth Ammann ein zentrales Thema Sie differenziert eine grunds tzliche Dreiheit Haus Gart
612. tische Sandspiel nach D M Kalff Methode Materialien und Elemente Projektive Verfahren Die Materialien und der freie gesch tzte Raum Transformations und Entwicklungsprozesse im Sandspiel Dokumentation und Deutung Archetypische Symbolik Zusammenfassung Das Haus als Symbol Lebenswelt und Visualisierung individueller Problemstellungen Einleitung Der symbolische Kontext des Hauses Geometrische Strukturelemente des Symbolsystems Haus Einzelne Hauskomponenten Das Haus in der Dialektik zwischen Individuum und Kollektiv Zusammenfassung der Ergebnisse vor dem Symbolkontext Haus Beispiele lebensgeschichtlicher Erfahrungen und symbolischer bertragungen auf Haus und Wohnen H user im Therapeutischen Sandspiel Hauszeichnungen C G Jungs Traum und Interpretationen zum Thema Haus Der Fall Dahl Die Bedeutung einer Wohnung im narrativen Interview Zusammenfassung der Symbolaspekte des Hauses Ausblick Literaturverzeichnis Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen 185 188 191 193 194 194 194 197 199 202 205 208 209 210 211 211 212 221 225 230 233 235 235 240 242 247 253 256 256 258 260 262 268 270 275 288 1 Einleitung Thesen Zielsetzungen Planung Gestaltung und Aneignung von Lebensr umen geschieht in Prozessen die nicht nur durch bewusste rationale Aspekte sondern auch durch unbewusste psychische Faktoren beeinflusst werden Zwischen der inneren psychischen Welt der Me
613. tiv d nnen Milieu nicht oder nur unzureichend erworben werden da die Eltern dieses Verhalten zumeist selbst nicht beherrschen Neurosenstrukturen und Dissozialit t werden oft familial d h von einer Generation zur n chsten tradiert Biographische Risikofaktoren f r die Entstehung psychischer und psychosomatischer Krankheiten sind nach Sven Hoffmann und Gerd Hochapfel u a e Niedriger sozio konomischer Status e M tterliche Berufst tigkeit im ersten Lebensjahr und alleinerziehende Mutter e Gro e Familien und sehr wenig Wohnraum e Chronische Disharmonie Beziehungspathologie in der Familie e Unerw nschtheit Autorit res v terliches Verhalten e H ufig wechselnde fr he Beziehungen etc Diese Auflistung von Risikofaktoren ist sehr schl ssig sie spiegelt eine kumulative Benachteiligung wider Im Milieu sozialer Armut treten zerbrochene Familien v llig unzureichende Wohn und Wohnumfeldbedingungen S chte Dissozialit t und Kriminalit t verst rkt auf Dass aber diese Risikofaktoren so deutlich mit dem Auftreten sp terer psychischer Krankheiten korrelieren ist zun chst berraschend Die Differenzierung neurotischer Entwicklungsst rungen durch das Konflikt und Defizitmodell beantwortet nicht nur die entstehungsgeschichtiiche Frage Es ergeben sich auch nennenswerte schichtenspezifische Korrelationen Vor allem wird dadurch auch die Bedeutung von Entwicklungskonflikten zugunsten der Bedeutung von Entwick
614. triebhaft primitiven Charakter Darum werden wir so oft durch Handlungen ganz launischer primitiver triebhafter Art auch bei Menschen berrascht zu deren uns bekanntem Wesen 44 Wolff Toni a a O S 87 ff ebenda S 88 Die acht Grundtypen sind Der extravertierte und der introvertierte Denktypus der extravertierte und der introvertierte F hltypus der extravertierte und der introvertierte Empfindungstypus der extravertierte und der introvertierte Intuitionstypus 203 das gar nicht zu passen scheint Bei einem Menschen mit intellektueller berbetonung wird die Gegensatzfunktion das F hlen aufgrund des Kompensationsbed rfnisses zum Ausgleich dr ngen und dann ganz unerwartet in der inferioren Form erscheinen Abb 9 Die Bewusstseinsfunktionen INTUIEREN N W N NN N N NN Sl AN F HLEN NN Quelle J Jacobi Neben der Hauptfunktion bedient sich der Mensch zweier benachbarter Funktionen die aufgrund ihrer nicht so starken Differenzierung die Auxili ren oder Hilfsfunktionen genannt werden Im Laufe seines Lebens oder seines Individuationsprozesses ist es Aufgabe des Individuums die einzelnen Funktionen bis zu einem bestimmten Grade auszudifferenzieren Das Diagramm Jolande Jacobis zeigt die Denkfunktion als die Superiore Funktion und die Vermischung mit anderen Grundfunktionen Die Denkfunktion arbeit nach den Gesetzen der Logik Zu ihr
615. tsein immer wieder neu hervorhebt Es ist unbestreitbar dass das Bewusstsein in allen wichtigen Lebenslagen vom Unbewussten abh ngt Kinder beginnen ihr Leben in einem unbewussten Zustand und wachsen in den bewussten Zustand hinein W hrend das sog pers nliche Unbewusste Inhalte umfasst die der Lebensgeschichte des Individuums entstammen d h Verdr ngtes Zur ckgestelltes Vergessenes subliminal Wahrgenommenes usw besteht das kollektive Unbewusste aus Inhalten die den Niederschlag der typischen Reaktionsweisen der Menschheit seit ihren Uranf ngen ohne R cksicht auf historische ethnische oder andere Differenzierung in Situationen allgemein menschlicher Natur darstellen also zum Beispiel Situationen wie Angst Gefahr Kampf gegen bermacht Beziehung der Geschlechter der Kinder zu den Eltern v terliche und m tterliche Gestalten Haltungen zu Hass und Liebe zu Geburt und Tod die Macht des hellen und des dunklen Prinzips usw Das kollektive Unbewusste enth lt auch mythologische Zusammenh nge die Motive und Bilder die jederzeit und berall ohne historische Tradition neu entstehen k nnen Muster des allgemeinen Menschseins als Sph re menschlicher Gemeinsamkeit e Die Komplexfelder Das Unbewusste besteht aus einer Vielzahl von Komplexfeldern Der eigentliche Kern des Komplexes besteht modellhaft aus einem energetisch geladenen Kernelement aus einem Bedeutungstr ger der unbewusst und autonom das h
616. tteln ihm so die Erfahrung der Unterschiedlichkeit von Objekten und ihrer Eignung zur Bed rfnisbefriedigung In diesen Lernprozessen macht das Kind nicht nur differenzierte Erfahrungen mit Objekten sondern es macht gleichzeitig die Erfahrung regelhaft wiederholter Erwartungen an das eigene Verhalten Hierbei lernt das Kind nicht nur die unterschiedlichen Bedeutungen von Objekten oder Dingen zu differenzieren sondern auch sich situationsangemessen zu verhalten Mit zunehmender k rperlicher Entwicklung verst rken sich die motorischen F higkeiten und der r umliche Expansionsdrang Da das Kind nicht wei dass in seinem Umfeld gesellschaftliche Regeln existieren die den Umgang mit Menschen oder Gegenst nden eingrenzen bernimmt die Mutter quasi die Funktion der Repr sentantin gesellschaftlicher Regeln des Zusammenlebens Sie ist berufen eine erste Ordnung in die expandierende Welt des wachsenden Individuums zu bringen sie vermittelt dem Kind was es darf oder nicht Das Kind erf hrt auf dem Wege der Identifikation mit der Mutter Erwartungen der Mutter zu erkennen Situationen zu differenzieren und ber die zu erwartenden Reaktionen der Mutter sich in die Mutter hineinzuversetzen Das Kind lernt die Dinge durch die Augen der Mutter zu betrachten Durch ein zuverl ssiges liebevolles Mutter Kind Verh ltnis entsteht im Kind ein Urvertrauen In diesem fr hen Entwicklungsprozess wird im positiven Fall ein Grundstein gelegt
617. tungszuweisung geschieht Dinge und dazu geh ren auch Zeichen werden auf der Basis vorhandener Erfahrungen und Erfahrungscodes gedeutet Um die Umwelt richtig erfassen und einsch tzen zu k nnen muss folglich die tiefere Bedeutung erschlossen werden Architektonische sowie stadt und raumplanerische Objekte reizen mich durch Bedeutungen die sie mir mitteilen Um z B eine Treppe hinaufzusteigen muss ich durch Erfahrung gelernt haben was eine Treppe ist sonst ist die Treppe nur eine Masse Beton Stahl Holz etc Das hei t das was mir den Gebrauch der Architektur erlaubt sind nicht nur die m glichen Funktionen sondern vor allem die damit verbundenen Bedeutungen die mich f r den funktionalen Gebrauch disponieren Bei einigen architektonischen Funktionen die ich nicht als Reize wahrnehme bemerke ich m glicherweise nicht ihre Funktionalit t w hrend ich die kommunikative Wirksamkeit erfasse Schutzgef hl Raumgef hl ete 121 vgl ebenda S 298 f 122 Erstens um eine Treppe hinaufzusteigen muss ich gelernt haben was eine Treppe ist Man lernt hinaufzusteigen lernt also auch auf den Reiz zu reagieren der Reiz allein k nnte nicht funktionieren zweitens wenn ich einmal gelernt habe dass die Treppe mich zum Hinaufsteigen reizt und mir gestattet von einer horizontalen Ebene auf eine andere zu gelangen erkenne ich in der Treppe den angebotenen Reiz und die M glichkeit eine Fun
618. u 22 Die asketische Form des Protestantismus f hrt Max Weber zum Calvinismus zur ck und die ihm inh rente Pr destinationslehre nach der ein Mensch durch Gottes unerforschlichen Ratschluss zu den Auserw hlten geh rt oder nicht Die Doppelte Pr destinationslehre besagt dass Menschen durch Gottes Gnadenwahl zum ewigen Leben mit ihm bestimmt werden und demzufolge m ssen andere durch dieselbe Wahl auf Ewigkeit von ihm getrennt werden Ist n mlich die Erl sung vorherbestimmt so muss im Umkehrschluss dasselbe auch f r die Verdammnis gelten Diese irrationale das Subjekt ber Jahrhunderte pr gende und determinierende Lebensauffassung ist zwar von neutestamentarischen Schriften abgeleitet aber erst die Auslegungen des Theologen Augustinus begr nden im eigentlichen Sinne diese menschenverachtende Ideologie im 5 Jahrhundert d h zu Beginn des fr hen Mittelalters Das Weltbild dieser Pr destinationslehre ist eine von Gott aus gesehene rationale Ordnung ein Weltregiment das die G te Gottes ausschaltet Wie versp rt das Individuum ob es zu den Auserw hlten geh rt die Gnade erhalten hat oder ob es sein weiteres Leben in der Verdammnis fristen muss Wie war eine solche Glaubenslehre ertr glich die ausschlie lich auf das Jenseits und nicht auf die Belange des Diesseits abgestellt war Befehl soll er warten und darin Gott dienen Nicht an der Leistung sondern an dem darin liegenden Gehorsam hat
619. u einer Ganzheit Unbewusstes mit Bewusstem die subjektive innerpsychische Welt mit der Au enwelt Rationales und Irrationales zu einer Ganzheit In der Analytischen Psychologie ist der Umgang mit dem Symbol und das ist immer grunds tzlich der Umgang mit der Sinnfrage keine Glaubensfrage keine Notbremse f r Unsicherheit oder magische Bewirkung vielmehr dient er der ganzheitlichen Betrachtung des Menschen Symbole sind im Gegensatz zu Zeichen keine eindeutigen sondern immer mehrdeutige komplizierte Gr en Symbole sind jedoch zum Unterschied von blo en Allegorien prinzipiell mehrdeutij man wird ihnen daher durch eine schematische bersetzung niemals v llig gerecht daran scheitert der Versuch eines Symbol Lexikons der Traumsprache Transzendente Funktion Die Br cke zwischen dem Unbewussten und dem Bewusstsein bezeichnet C G Jung die transzendente Funktion Diese Verbindungsfunktion ist berall dort wichtig wo zwischen 10 11 12 Cassirer Ernst Bd 1 a a O S 21 Jung C G G W Bd 6 a a O 821 Eschenbach Ursula Symbol und Symptom in Eschenbach U Hrsg Die Behandlung in der Analytischen Psychologie Therapeutische Konzepte der Analytischen Psychologie C G Jungs Band 2 Halbband 1 Stuttgart 1979 S 277 Symbole finden sich bereits in der ltesten heute noch ernst zu nehmenden Anweisung zur Traumdeutung den Oneirokritika des Artemidoros von Daldis aus dem zweiten n
620. u einer reinen Ph nomenologie und ph nomenologischen Philosophie Halle Saale 1913 Aron Gurwitsch definierte die Ph nomenologie folgenderma en Die Ph nomenologie kann also definiert werden als eine systematische Studie und Theorie der Subjektivit t mit dem Ziel einer Aufkl rung des Sinnes von Objektivit t und dies in Bezug auf Gegenst nde aller m glichen Kategorien Eine solche Aufkl rung wird mit Hilfe einer Deskriptiven Analyse der Erscheinungsweisen von Gegenst nden versucht Gurwitsch Aron Das Bewussiseinsfeld Berlin New York Walter de Gruyter 1975 S 4 38 39 40 124 Mit dem Vorherstehenden ist auf die Einseitigkeit jeder einzelnen Wahrnehmung hingewiesen die darin besteht dass in ihr das wahrgenommene Ding sich in einer ganz bestimmten Abschattung Erscheinungs und Darstellungsweise pr sentiert in einer unter vielen m glichen Die ph nomenologische Sicht verdeutlicht ebenso wie die bereits besprochenen Modelle der Wahrnehmungspsychologie dass Wahrnehmung etwas Subjektives Individuelles darstellt Einseitigkeit geh rt wesentlich und notwendigerweise zu jeder einzelnen Wahrnehmung eines Raumdinges oder eines stattfinden Ereignisses dazu Die Vorstellung dass eine Wahrnehmung auf keinen Standpunkt bezogen w re dass in ihr das wahrgenommene Ding sich in keiner perspektivischen Abschattung darstellte oder in allen m glichen Abschattungen zugleich sogar auch nur in einer Mehrheit
621. ube ein exzellentes Material sein f r das Wohlergehen der n chsten Generation Es w rde den Rahmen der Arbeit sprengen ein Symbollexikon f r Planerlnnen zu erarbeiten Daher m chte ich im n chsten Kapitel beispielhaft ein Symbol vertieft analysieren Das Haus 16 owenfeld Margaret 1988 a a O zit bei Rasche J rg a a O S 76 234 8 Das Haus als Symbol Lebenswelt und Visualisierung individueller Problemstellungen 8 1 Einleitung In diesem Kapitel werde ich die Erkenntnisse der Arbeit vor dem Kontext der symbolischen Bedeutung des Hauses zusammenf hren Anhand von empirischen Beispielen aus Sandspiel Bildern Tr umen und eines narrativen Interview m chte ich die subjektive Interpretierbarkeit von Symbolen belegen Das Haus dient als Projektionsfl che verinnerlichter psychosozialer Strukturen Erfahrungen und W nsche Es besteht eine intensive Wechselbeziehung zwischen Mensch und Haus H user pr gen Menschen Menschen pr gen H user Das Haus das wir bewohnen wollen konstruieren wir nach einem inneren Plan wenn es die Finanzen erlauben einem Lebensentwurf Es ist Teil unserer inneren B hne ein pars pro toto unserer inh renten re pr sentativen Symbolik Wir f hlen uns durch H user angesprochen weil sie uns anblicken mit Jacques Lacan ein inneres Begehren in uns wecken Das Haus als Ganzheitssystem besteht aus einzelnen baulichen Elementen wie Stockwerken R umen
622. uen sei immer st rker gewachsen und schlie lich sei die Pers nlichkeit vieler Individuen und Gruppen von unzusammenh ngenden Elementen des primary systems berflutet worden Deshalb die Grausamkeit und das gest rte Realit tsempfinden vieler Nazis Wie neurotische Kinder haben sie die Elemente ihres primary systems f r die ganze Realit t genommen und sie schlie lich in ihrem Leben ausgedr ckt Samuels A Shorter B Plaut F W rterbuch Jungscher Psychologie M nchen 1989 S 102 Kast Verena Die Dynamik der Symbole Grundlagen der Jung schen Psychotherapie 4 Aufl Solothurn und D sseldorf 1994 S 9 Jacobi Jolande Die Psychologie von C G Jung Eine Einf hrung in das Gesamtwerk Frankfurt 1996 S 14 197 Nach seiner Auffassung ist Bewusstwerdung eine Vorbedingung f r das Menschsein und die Entwicklung des Menschen zu einer eigenst ndigen Pers nlichkeit Abbildung 7 Das Modell der Psyche nach M L von Franz Ego SELBST Die Psyche ist mit einer Kugel zu vergleichen die auf ihrer Oberfl che ein helles Feld A hat welches das Bewusstsein darstellt Das Ego ist das Zentrum des Feldes bewusst ist etwas nur dann wenn ich es weiss Das Selbst ist der Kern und gleichzeitig die ganze Kugel B seine Regulationsvor g nge erzeugen die Tr ume Quelle M L von Franz Zwei wichtige Grundprinzipien der Analytischen Psychologie sind die psychische Ganzheit des Menschen und die Gegensatzstruktur
623. uf der Grundlage der Bedeutung der Objekte zu handeln die f r sie wichtig sind Die Bedeutung von Dingen und Objekten ist abgeleitet bzw entsteht aus der sozialen Interaktion die man mit seinen Mitmenschen eingeht e Unter Objekten oder Dingen wird hier alles gefasst was der Mensch in seiner Welt wahrzunehmen vermag e Bei der Auseinandersetzung mit Objekten befindet sich das Individuum in einem interpretativen Prozess in dem die Bedeutungen hergestellt und nach Bedarf modifiziert werden e Die Menschen treten ihrer Welt als Organismen mit einem Selbst gegen ber das den Einzelnen in die Lage versetzt sich selbst und anderen etwas anzuzeigen Will man das Handeln von Menschen verstehen so ist es unumg nglich ihre Objekte so zu sehen wie sie sie selbst sehen e Die Verkettung solch fortlaufenden Handelns begr ndet Organisationen Institutionen und unermessliche Komplexe ineinandergreifender Beziehungen e Diese komplexen Verkettungen von Handlungen sind dynamische Prozesse und nicht statische Angelegenheiten 5 18 11 114 Abels Heinz Stenger Horst a a O S 41 115 Blumer Herbert 1973 a a O S 81 116 ebenda S 132 U7 ebenda S 133 83 Der symbolische Interaktionismus verdeutlicht dass jedes Interaktionsgeschehen zwischen Individuen der Gesellschaft und der sich in den Lebensr umen verortenden Objekte symbolvermittelt und einzigartig ist und dass die Interpretation dieser Vorg nge eine Deutung vor bi
624. um optimalen Verst ndnis des Sandbildes integriert werden Forschungsbedarf Trotz aller Kenntnis der Subjektivit t der Symbolik existiert bei einigen Sandspieltherapeuten der Wunsch nach verwissenschaftlichter Erforschung der Symbolbedeutungs zusammenh nge Auch in der Deutschen Gesellschaft f r Sandspieltherapie DGST gibt es Bestrebungen die Sandspieltherapie empirisch zu erforschen um die Effektivit t der Methode nachzuweisen zu k nnen Eine Projektstudie beabsichtigt u a mit Kriterien wie Spielaufbau Auswahl und Anzahl der Figuren Bildthema wesentliche Symbole etc Sandbilder zu evaluieren Ich m chte den Sinn dieses Projektes hier nicht diskutieren sondern mich auf Dora M Kalff beziehen die immer wieder betont hat dass es verbindliche Regeln der Raumsymbolik nicht geben kann Sie hat auch dazu aufgefordert die allgemeinen Deutungskriterien immer wieder zu berdenken und den inneren und u eren Bedingungen der Situationen entsprechend anzupassen Sie war allerdings der Auffassung Kalff 1979 dass so elementare Zuordnungen wie links Introversion rechts Extraversion immer gelten d h auch 142 gl Mitchell R Friedman H a a O S 127 f 228 in anderen z B fern stlichen Kulturen Hayao Kawai weist z B darauf hin dass problemgeladene Inhalte der Klienten symbolisch in entfernte Kulturkreise verschoben werden wo sie weniger be ngstigend wirken und so aus sicherer Distanz
625. und Gesch fte ebenda S 43 Jersey wird von den interviewten Personen als schmutzig und eint nig bezeichnet i ebenda S 44 141 der enge Platz die ausgestellten Waren und ganz unfehlbar der Geruch von Kerzen und Zuckerwerk Dieser kleine Platz ist nicht nur visuell sehr auffallend er ist auch der einzige historische Punkt der Stadt und scheint sich sehr gro er Zuneigung zu erfreuen Der gro kronige schattenspendende Baum der Plaza strahlt Ruhe aus und vermag auch Schutz und Geborgenheit in einer Stadt zu symbolisieren die ansonsten mehr als formlos und desorientierend charakterisiert wird Der Platz wird zum Treffpunkt und erf llt damit soziale kommunikative Funktionen Historische Punkte scheinen die affektiven Bed rfnisse der B rger in besonderem Ma e zu befriedigen Im Gegensatz zur funktionellen St dtebauweise die Geb ude und Stadtgestalt in eine auf den zweckreduzierte Form bringt vermitteln historische Orte den B rgern emotionale Bez ge durch die Vielfalt von Gestaltmerkmalen Sinneswahrnehmungen und Symbolik K Lynch stellte z B in LA ganz allgemein eine fast pathologische Anh nglichkeit an alles was die Umw lzung berdauert hat fest Man erhielt aus diesen wenigen Interviews den Eindruck dass hier die gef hlsm ige Bindung an das Alte noch st rker ist als in dem konservativen Boston Der St dtebau hat die Umgebung stark erneuert sodass vielen B rgern eine aus
626. und Partikularit t nicht nur denkbar sondern dominant und verbindlich werden F r Wolfgang Welsch beinhaltet die Wissenschaft dieser Zeit als Fortsetzungsstrang der Neuzeit das Charakteristikum dass Totalit tsintentionen gebrochen werden dass die Divergenz von Fragestellungen un berschreitbar dass Pluralit t obligat wird In diesem Hauptstrang der Neuzeit den man sich als Bahn der wissenschaftlichen technischen Entwicklung vorstellen muss kommt es zu einer Grundsatzrevision Was zuvor von anderen Feldern beispielsweise der Kulturtheorie oder der sthetik her als Kritik vorgetragen worden war bricht jetzt in den Kernlanden der szientifischen Rationalit t selbst auf und wird daher schnell verbindlich Die vorherigen externen Infragestellungen dieser Rationalit t hatten entweder zu ihrer Potenzierung gef hrt oder nur die kurzfristige und schm ckende Bildung von Trabantenkulturen bewirkt Die jetzt erfolgende interne Infragestellung aber f hrt zu einer Mutation im Kern der Neuzeit Das hei t nat rlich nicht dass die gesamte Neuzeit nun f r gescheitert erkl rt und verabschiedet w rde Aber sie wird doch einer Grundsatzrevision unterzogen Pluralit t Diskontinuit t Antagonismus Partikularit t dringen jetzt in den Kern des wissenschaftlichen Bewusstseins ein Monopolismus Universalit t Totalit t Ausschlie lichkeit werden ausgeschieden Das heutige Bewusstsein der Wissenschaft ist durch di
627. und Wohnungssuchende bei Neuvermietungen Schlange stehen beanspruchen Alleinlebende einen besonders hohen Anteil der Wohnungen f r sich Der Einpersonenhaushalt steht demnach im Verdacht nicht Individualisierung auszudr cken sondern auch Bindungs und Beziehungsf higkeit abzubilden 72 Cooper Clare The house as symbol of self a a O S 11 E vgl Cooper Clare a a O S 14 f ebenda S 15 gt Tanz ums goldene Selbst Wandeln sich die Deutschen von einer Solidargemeinschaft zu einer Gesellschaft von Egoisten In Der Spiegel 22 1994 S 64 f 252 Stilles Refugium Schlafplatz oder Platz f r Selbstverwirklichung f r viele Alleinlebende hat die Wohnung ermittelte die Psychologin Jaeggi sogar den Rang eines Ersatzpartners Ein Partner der etwas ausdr ckt was man selbst mit Worten vielleicht gar nicht ausdr cken kann Das Gef hl f r die Ebenbildlichkeit der Wohnung ist daher bei Vielen ausgepr gt F r Singles bilden die eigenen vier W nde eine Konstante die zu ihrer Identit tsbildung beitr gt Deshalb richten Alleinlebende ihre Behausungen nicht nur mit viel Liebe und Sorgfalt ein sondern verteidigen sie auch verbissen notfalls unter Verzicht auf eine Lebensgemeinschaft Hier offenbaren sich u U Selbstdarstellungsbed rfnis fehlende Anpassungsf higkeit Isolation die Einstellung zum Gemeinsinns etc Tendenzen der narzisstischen Selbstverliebtheit haben auch Auswirkungen auf gesellschaft
628. und zu ermutigen Das ist die Aufrechterhaltung der menschlichen Welt A B c D E Tabelle 1 Diagramm der psychosozialen Entwicklung Psychosoziale Krisen Beziehungs Elemente der Psycho Psycho personen Sozial soziale sexuelle Alter ca Ordnung Modalit ten Phasen S uglingsalter Ur Vertrauen gegen Mutter Kosmische Gegeben Oral bis ein Jahr Ur Mi trauen Ordnung bekommen Einver Geben leibungsmodi Fr he Kindheit Autonomie gegen Eltern Gesetz und Halten Anal 1 3 Jahre Scham und Zweifel Ordnung Festhalten Lassen Loslassen Tun Drauflosgehen Tun als ob Spielen Muskul r Odipal Infantil genital lokomotorisch eindringend einschlie end Latenzzeit Pubert t Genitalit t Kindergarten Familienzelle Ideale Leitbilder alter 6 Jahre Initiative gegen Schuldgef hl Schulalter 7 11 Jahre Leistung Werksinn Minderwertigkeitsgef hl gegen Wohngegend Schule Technologische Elemente Etwas Richtiges machen etwas mit anderen zusammen machen Wer bin ich wer bin ich nicht Das Ich in der Gemeinschaft und Sich im anderen verlieren und finden Identit t Identit tsdiffusion bzw Rollenkonfusion Adoleszenz 12 20 Jahre Eigene Gruppen die Anderen F hrer Vorbilder Freunde sexuelle Partner Rivalen Mitarbeiter Gemeinsame Arbeit Ideologische Perspektiven Arbeits Rivalit tsord nungen F
629. undlegend gewandelt Im Fr hjahr 1988 ndert sich die Lage jedoch erneut Die Eheleute Dahl vers hnen sich und schmieden Pl ne wieder zusammenzuziehen F r Herrn Dahl ergibt sich wieder eine Perspektive zur Fortsetzung des Ehe und Familienlebens so dass er zum Zeitpunkt des Interviews retrospektiv seine Lebenssituation als bew ltigte Krise darstellt Zu Beginn der Sanierungsbedrohung hatte Herr Dahl offenbar noch keine Wissensbest nde ber Sanierungsverfahren so dass sich seine Handlungskompetenz auf eine Entweder Oder Schwarz Wei Sicht erstreckte Entweder wohnen im Bestand und Vermeidung der Sanierung oder er w rde alles verlieren Diese innere Haltung wurde begleitet von einem grunds tzlichen Misstrauen gegen ber allen die irgendwie mit dem Sanierungsvorhaben zu tun hatten Der Modernisierungsapparat da oben Mieterberatungsgesellschaft und Bezirksverwaltungen wurden recht pauschal zu seinen Hauptgegnern erkl rt was seine grundlegende Unsicherheit Misstrauen und mangelhafte Handlungskompetenz unterstreicht Er vertraute Niemandem alle stecken unter einer Decke Man k nnte vermuten dass sich hinter diesem Symptomkomplex eine Pers nlichkeitsstruktur verbirgt die der Psychoanalytiker Fritz Riemann als schizoide Grundstruktur bezeichnete Besonders stark f llt das ubiquit re Misstrauen auf ein Indiz f r Konflikte in der prim ren Sozialisation in der Interaktion mit der Mutter Statt eines
630. ung des Sandes mit den H nden verkn pft synthetisch K rper und Geist und versucht auf diesem Wege die Dualisierung von Welt wieder zu einer Ganzheitlichkeit zur ckzuf hren Als nonverbale nicht rationale Methode ist sie pr destiniert den berrationalisierungstendenzen also der einseitigen berbeanspruchung der Denkfunktion in unserer Zivilisation entgegenzutreten Das Sandspiel bietet an psychische Probleme wie sie in Kap 6 dargestellt wurden zu bearbeiten In fr her Sozialisation internalisierte belastende Bilder k nnen einen Wandlungsprozess im Sand erfahren Mit Hilfe des Sandspieles zeigen sich M glichkeiten nicht nur tief zur ck in die eigene Kindheit sondern analog tief in die Kindheit der Menschheit zu regredieren im pos Sinne Anm d Verf Die Analytische Psychologie 164 Rasche J rg a a O S 167 Er erg nzt Das wird auch der Grund daf r sein dass das Sandspiel gerade bei Fr hst rungen und psychosomatischen St rungen besonders gut anschl gt wie Frau Kalff immer betont hat Es muss allerdings eine erste Br cke des Vertrauens der Transzendenten Funktion m glich geworden sein vgl dazu das Problem der Borderline Patienten 1 Pattis Eva a a O S 7 233 kennt ber das pers nliche Unbewusste hinaus ein kollektiv verbindendes Unbewusstes Es enth lt eine tiefgehende Symbolik die ber die subjektive Bedeutungsebene hinausreicht Symbolbedeutungen werden damit keinesfalls kausal vero
631. ung eines neuen okzidentalen west und mitteleurop ischen Kulturkreises gesehen werden kann L Kofler hat in der Geschichte der b rgerlichen Gesellschaft vier m gliche Entwicklungslinien f r die Bildung der Stadt im fr hen Mittelalter aufgezeigt Er verwies e auf die von Savigny vorgeschlagene Erkl rungsfigur einer direkten Fortentwicklung resp Funktionserneuerung der ber ganz Europa verstreut angelegten r mischen Siedlungen e auf die von Bethmann Hollweg vermutete st dtische Wiederbelebung in Oberitalien im Zeitraum des 11 Jahrhunderts bedingt durch die Ver nderung der gesellschaftlichen Produktionsverh ltnisse Schmals Klaus M 1998 a a O S 15 vgl Berndt Heide Ist der Funktionalismus eine funktionale Architektur Soziologische Betrachtung einer architektonischen Kategorie In Berndt Heide Lorenzer Alfred Horn Klaus Architektur als Ideologie Frankfurt 1968 S 12 Im mitteleurop ischen Raum war gem der ersten Quellen dieser Zeit die Besiedlung fast ausschlie lich b uerlich Die Kelten besa en eine Anzahl stadt hnlicher Besiedlungen die in Anlehnung an Caesars Bericht ber die Eroberung Galliens oppida Singular Oppidum genannt werden Es handelte sich hierbei um Pl tze in verteidigungstechnisch guter Lage mit Graben und Steinwall verst rkt Das Mittelalter MA bildet den Zeitraum zwischen Altertum und Neuzeit in der europ ischen Geschichte Den Begriff Mittelalter pr gten
632. ung von Mustern und Strukturen die es dem Gehirn erm glichen Reizanordnungen zu erkennen und sie in eine Konstellation zu bertragen die eine Identifizierung m glich macht Muster werden dabei in einer ganz bestimmten Art und Weise organisiert indem n mlich eine Figur Grund Unterscheidung hergestellt wird Voraussetzung daf r ist eine Innomogenit t des Wahrnehmungsfeldes Welcher Teil davon zur Figur und welcher zum Hintergrund wird h ngt dabei von solchen Merkmalen wie Gr e Form und Position der Teile ab z B wird meist derjenige Teil als Figur wahrgenommen der regelm iger und geschlossener ist Die Konturen werden als zur Figur geh rig der Grund als dahinter weiterlaufend wahrgenommen Fehlende Konturen erschweren die Gliederung des Reizfeldes in Figur und Hintergrund Die Figur Grund Differenzierung hat f r unsere Wahrnehmung eine besondere Bedeutung da wir die Gegenst nde Dinge Zeichen Symbole am klarsten erkennen auf die wir unsere Aufmerksamkeit richten Das menschliche Gehirn kann aus der Vielzahl der uns umgebenden Reize nur eine gewisse Anzahl ausw hlen und auch verarbeiten Die ausgew hlten Reize bilden in unserem Wahrnehmungsfeld die Figur w hrend die verbleibenden Reize nur ungenau als Hinter Grund wahrgenommen werden Dinge Zeichen oder Symbole erhalten ihre Sch rfe und Bedeutung durch Selektion Fokussierung und Konzentration und durch die In Beziehung Setzung zu ihrem weniger genau verbl
633. ungsreihe des Archetypus des Weiblichen SP die zwei Sph ren des Urbeginns den man sich als doppel geschlechtlich vorstellen k nnte der Archetypus des M nnlichen der Archetypus des Weiblichen Ill die Nacht der unbewu te Bereich das Empfangende usw das Meer das Wasser usw die Erde der Berg usw der Wald das Tal usw die H hle die Unterwelt die Tiefe usw der Drache der Walfisch die Spinne usw die Hexe die Fee die g ttliche Jungfrau die M rchenprin zessin usw das Haus die Kiste der Korb usw die Rose die Tulpe die Pflaume usw die Kuh die Katze usw die Urahne die Gro mutter die eigene Mutter Ihr Bild mu von den hinter ihr stehen den Archetypen getrennt werden damit sie als Mensch wie man selber ist empfunden werden kann Dmm 4008 NEN v zur e aaan Quelle Jolande Jacobi 161 Neumann Erich Die gro e Mutter Eine Ph nomenologie der weiblichen Gestaltungen des Unbewussten 11 Auflage Walter Verlag Z rich und D sseldorf 1997 S 19 Jacobi Jolande a a O S 98 Jacobi Jolande a a O S 53 162 163 232 Viele dieser gemeinschaftlich kollektiven Symbole siehe Abb 13 begegnen uns in der Lebenswelt und sprechen uns dort aufgrund der mit ihnen verbundenen Konnotationen an Eine hnliches Verst ndnis von bildhaften Entwicklungsreihen hatte ich in meinen Ausf hrungen zur Semiotik gezeigt Zur H hle als der Ursprungssituation des Beha
634. uns eine Bedeutung haben wird pr zisiert Das Individuum erlebt R ume als symbolische Bedeutungstr ger prim rer internalisierter Interaktionserfahrungen sie wirken auf ihn ein sprechen in ihm ein Beziehungsmuster an Andererseits projiziert der Mensch auf geographische R ume und ihre Objekte in Form einer symbolischen Verschl sselung verinnerlichte Erfahrungen realen oder phantasierten Beziehungsgeschehens Diese Prozesse bleiben jedoch meist im Unbewussten verborgen Objekte entfalten Bedeutungszuw chse ber die physisch materielle Qualit t hinaus Sie pr sentieren ein St ck des eigenen individuellen Lebensentwurfes Daher werden Menschen durch Symbole unterschiedlich ber hrt und entwickeln in st dtischen Lebenswelten auch unterschiedliche Affinit ten zu Elementen wie Pl tzen Brunnen Freir umen Bankenvierteln etc Objekte erhalten aber nicht nur positive Wertsch tzungen sondern im Umkehrschluss auch Missachtungen wie in der ubiquit ren Verschmutzung der Umwelt offenbar wird Positive Stimmungen Gef hle und Beziehungserlebnisse aber auch Konflikte Defizite Phantasien Virulenzen der Sozialisation Bed rfnisse Charakter und Pers nlichkeitsstrukturen Macht Gr enphantasien Symbiose Distanz N he und Schutzbed rfnisse Image Bedarf und Kompensation etc visualisieren sich als Projektionen einer inneren B hne in unseren Lebenswelten Durch die Interpretationsbed rftigkeit er ffnet sich ein vielschich
635. urprinzipien sind als eine den symbolischen Formen so auch Visualisierungen immanente Gr e zu verstehen Sie ist den subjektiv gemeinten Bedeutungszuschreibungen immer schon voraus Der gesellschaftliche Interpretationsrahmen liegt den subjektiven Deutungen des Einzelnen zur Orientierung als Basisbedeutung bereits strukturell vor Die subjektive Bedeutungseinsch tzung des Wohnens bekommt z B in Werbebotschaften ber richtiges Wohnen im Einfamilienhaus einen gesellschaftlich symbolischen Strukturrahmen mitgeliefert von dem her sich die Individuen und ihre Welt in einen Deutungsrahmen setzen k nnen Dieser unterliegende Deutungsrahmen erkl rt dann auch die au erordentliche Bedeutung von Statussymbolen Stefan M ller Doohm konstruierte ein Verfahren der Symbolanalyse das hermeneutische und strukturale Elemente miteinander verbindet und zwar im Rekurs auf die einschl gigen Schriften Theodor W Adornos demzufolge Bilder Chiffren gesellschaftlicher Sachverhalte sind Wenn es aber um das Bild als Tr ger sozialer Bedeutungsgehalte geht m ssen so der Autor Fragerichtungen wie die nach Bildinhalt Bildrezeption und Bildproduktion aufeinander bezogen werden Im R ckgriff auf Ikonologie Panofsky Ikonik Imdahl und Semiologie Barthes entwickelte er ebenso wie die genannten Autoren ein dreiphasiges Interpretationsschema der Bild Text Analyse das folgende Komponenten enth lt 1 Deskription Die Beschreibung dessen
636. us der Modernisierung vgl Schmals Klaus M Soziologie der Stadt zwischen Neuzeit Moderne und Postmoderne Dortmund 2001 S 8 Elias Norbert ber den Prozess der Zivilisation Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen Erster Band Wandlungen des Verhaltens in den weltlichen Oberschichten des Abendlandes Suhrkamp 13 Aufl 1988 S XII Der amerikanische Soziologe William Fielding Ogburn benutzte diesen Begriff erstmalig Ogburn W F Social Change Dell New York 1922 1966 Er pr gte dar ber hinaus 1922 den Begriff des Cultural Lag der sog kulturellen Versp tung beziehungsweise der Phasenverschiebung Er beschrieb hierdurch ein krisenhaftes Ph nomen des Anpassungsr ckstandes der immateriellen Kultur z B soziale Organisation Recht Ethik gegen ber der sich beschleunigt wandelnden materiellen Kultur naturwissenschaftlich technisch konomischer Fortschritt im Industriezeitalter Schmals Klaus M Gesellschaftstheoretische Grundlagen der Raumplanung Dortmund 1998 S 13 zit nach Zapf W 1971 S 11 Schmals Klaus M 1998 a a O S 13 zit nach Heintz P 1971 S 124 Weitere Definitionen des Sozialen Wandels sind z B Der Begriff sozialer Wandel wird benutzt um den Wandel in der institutionellen Struktur eines sozialen Systems zu bezeichnen spezieller eine Ver nderung der zentralen institutionellen Ordnung einer Gesellschaft so dass man von einem Wandel im Typus der Gesellschaft
637. ustseins wird die erste Funktion z B Schutz denotiert In der historischen Entwicklung werden n Funktionen hinzukonnotiert Eine unendliche Semiose entsteht die Umberto Eco als symbolische Funktion bezeichnet 7 8 Zusammenfassung Das Therapeutische Sandspiele habe ich ausgew hlt um e eine Methode vorzustellen die anerkannt und geeignet ist psychogene Reaktionen und psychische Problemstellungen siehe Kap 6 zu behandeln und um e einen symbolschaffenden tiefenpsychologischen Prozess vorzustellen der mit den Gestaltungsm glichkeiten einer Welt en miniature und der Vermittlung zwischen Raum und Symbolik von Bedeutung f r St dtebau und Raumplanung sein kann Das Sandspiel kann in einem therapeutischen Prozess mit komplexem bertragungs und Gegen bertragungsgeschehen zu tiefen inneren Bildern zur ckf hren Eine Rekonstruktion der Vergangenheit ber die Herstellung einer gemeinsamen Interaktionsebene ist das Ziel auch jeder Verbalanalyse Beim Sandspiel wird jedoch ein Projektions und bergangsraum gerade f r die sehr fr hen ganzheitlichen und k rpernahen Erlebnisse geboten Der Sandkasten ist dabei das Gef in dem sich bei der Interaktion mit Symbolen heilende Prozesse f r das Individuum im Sinne einer konstruktiven Pers nlichkeitsver nderung ereignen k nnen Vor dem Regal der Miniaturen und beim Spiel im Kasten findet die Suche nach einer symbolischen Repr sentation inneren Geschehens statt Die Bearbeit
638. vermittelt werden mit den sensomotorischen Situationsschemata die schon vorher bestanden haben verkn pft Lorenzer 1973 S 67 D h aufbauend auf den sensomotorischen Situationsschemata der Mutter Kind Dyade als erster Stufe der Symbolbildung erklimmt das Kind die Ebene der sprachlichen Symbolbildung als zweite Stufe wobei es bestimmte Aspekte seiner Umwelt zu Bedeutungstr gern macht Diese Bedeutungstr ger bilden anf nglich das Spielzeug mit der Besetzung als Mutter oder non k rperlichen Teilen der Mutter z B der Mutterbrust vgl hierzu Winnicott 1969 Volkan 1978 ist diese abwesend 82 vgl Lorenzer A 1973 S 71 104 w hrend seiner lebenszyklischen Entwicklung ist eingebettet in r umliche Strukturen und Muster d h in sein Blickfeld geraten zwangsl ufig landschaftliche Bilder die von ihm gem seinen interaktionellen Erfahrungen besetzt werden wobei die fr hkindlichen Erfahrungen disponierend pr gen Das Individuum entwickelt in der prim ren Sozialisation zun chst ein Bild des fr hen Objektes Mutter Dieses Interaktionsbild differenziert es als Repr sentanzen von Objekten Objektrepr sentanzen Sie werden zu Teilen des individuellen Selbst Selbstobjektrepr sentanzen zu einer innerpsychischen Repr sentanz die man mit einer Bildersammlung oder einer inneren B hne vergleichen kann Aus dieser mit unterschiedlichen Charakteren versehenen inneren B hne werden permanent Symbo
639. vidualisierten Gesellschaft lernt das Subjekt in Bezug auf das eigene Handeln die Organisation seiner F higkeiten Orientierungen oder Beziehungen sein pers nliches Planungsb ro zu sein Dies kann aufgrund von berlebensnotwendigkeiten zu einer Ich Zentrierung f hren Dies bedeutet dass hier hinter der Oberfl che intellektueller Spiegelfechtereien f r die Zwecke des eigenen berlebens ein ich zentriertes Weltbild entwickelt werden muss das das Verh ltnis von Ich und Gesellschaft sozusagen auf den Kopf stellt und f r die Zwecke der individuellen Lebenslaufgestaltung handhabbar denkt und macht In der Konsequenz werden die Schleusen f r die Subjektivierung und Individualisierung gesellschaftlich institutionell erzeugter Risiken und Widerspr che ge ffnet Das Individuum muss folglich bem ht sein mit dem Risikozuwachs und neuen Risikoformen fertig zu werden was zu einer schieren Selbst berforderung werden kann Trafen den Menschen fr her Schicksalsschl ge in Form von Kriegen Naturkatastrophen Tod eines lieben Menschen so steht er heute oft Ereignissen gegen ber die ihm als pers nliches Versagen ausgelegt werden Im Zeitalter der Individualisierung sei hier nur als Beispiel die Arbeitslosigkeit genannt In traditionellen mittelalterlichen Lebensformen und Absicherungssystemen spielte diese eine sehr untergeordnete Rolle Demgegen ber droht das Subjekt in der kapitalistischen Moderne und nat rlich auch heute aus ein
640. vorweg Die Grunds tze des Gesellschaftsvertrags beeinflussten demokratische Verfassungen seit der Franz sischen Revolution Der Philosoph Alexander Gottlieb Baumgarten 1717 1762 wurde durch seine Einteilung der Philosophie und seine philosophische Begriffssprache einflussreich Er begr ndete die wissenschaftliche sthetik in Deutschland schrieb Metaphysica 1739 Aesthetica 2 B nde 1750 58 831 Welsch Wolfgang a a O S 74 32 Welsch Wolfgang a a O S 75 f 80 31 nicht mehrere Wahrheiten nicht mehrere Heilsm glichkeiten sondern immer nur eine Es ist in dieser Neuzeit und neuzeitlichen Moderne nicht m glich dass eine Wahrheit anders als mit Ausschlie lichkeitsanspruch auftritt Singularit t und Universalit t sind ihr zuinnerst eigen Pluralit t und Partikularit t zutiefst fremd Die Ver nderung der wirtschaftlichen und sozialen Strukturen um die Wende zum 20 Jahrhundert sowie der Protest gegen Stilnachahmung und Historismus am Ende des 19 Jahrhunderts waren in Europa und Amerika die ausl senden Faktoren f r die experimentelle moderne Architektur ihre wesentlichen Aufgaben die Entwicklung neuer Raumkonzeptionen und Formensprachen auf der Grundlage der neuen Bed rfnisse Materialien und Konstruktionsverfahren Durch die neuen gesellschaftlichen Bedingungen f r den Wohn und Siedlungsbau f r Industrie und Verwaltungsbauten Kulturzentren und Sporthallen Verkehrs und Stadt
641. weist Die individuelle Qualifikation tritt weniger in der Sprache zutage sondern dr ckt sich durch Gestik Mimik K rperhaltung und Intonation und Schwankungen des Stimmvolumens aus so dass oft das was nicht gesagt wird wichtiger ist als das was gesagt wird Die subjektive Absicht wird selten durch Worte erl utert Die Mutter aus der Arbeiterschaft ist nur selten bem ht ihrem Kinde zu 80 Kommunikationsform dass die unmittelbare Erfahrung der affektiven Zusammengeh rigkeit maximal hervorgehoben wird wogegen die sprachlich bedingte emotionale und kognitive Differenzierung in den Hintergrund tritt H G Rolff hat festgestellt dass in der Mittelschicht fr h eine sprachlich gepr gte Interaktion erlernt wird die dazu f hrt dass das Individuum lernt wie Beziehungen herzustellen sind wie symbolisch interagiert wird Das Insistieren auf dem Begreifen der Bedeutungen von Objekten und die verbalisierte mittelbare Form der Eltern Kind Interaktion bewirkt dass das Kind sich fr hzeitig an einer kognitiv und emotional differenzierten Handhabung der W rter zu orientieren lernt Unter Bezug auf die fr heren Erl uterungen zur Autonomie und Sprachentwicklung Erfahrungswelt und Interaktion kann zusammenfassend festgestellt werden dass Personen die im elaborierten Code sozialisiert werden bessere Chancen der Umweltaneignung haben als diejenigen in deren Sozialisation die Komponenten des restringierten Codes berwie
642. wicklungen Bern G ttingen Toronto Seattle 1998 S 9 gt ebenda S 36 ei ebenda S 36 f 259 Lebenswelterfahrungen aus seiner Biographie zu einem Kn uel verstrickt haben Sein Kommentar war Das Haus steht nicht nur f r sich allein sondern f r eine ganze Stadt Das Blaue ist eine Kuppel rundherum Unter der Kuppel ist noch Leben zwar nicht in Freiheit aber es lebt noch etwas Das Rote da an der Kuppel sind L ftungen damit saubere lacht dazu ironisch Luft hereinkommt Herau en ist halt nur W ste und Tod und so Dieses Bild k nnte meines Erachtens auch eine schizoid isolierende Pers nlichkeitsstruktur darstellen die oft aus den Sozialisationserfahrungen des Sich abgrenzen M ssens resultieren Der d stere Hintergrund l sst auch depressive Z ge vermuten die aber nur in einem pers nlichen Kontakt mit dem Klienten gekl rt werden k nnen Einer Oberschulklasse stellten die Autorinnen die Aufgabe ein Bild zum Thema Das Haus als Schutz in Dunkelheit und K lte zu malen wobei die bergenden und warmen Aspekte betont werden sollten Die Ergebnisse fielen sehr bedr ckend aus Das Ergebnis hatten wir so nicht erwartet Von 8 Bildern zu diesem Thema hatte lediglich ein M dchen eine anheimelnde Familienszene in einem erleuchteten Haus dargestellt Die anderen H user strahlten weder Geborgenheit noch W rme aus Sie wirkten kahl und n chtern Die wenigen Menschen darin schienen voneinander isoliert Wenn sie
643. wohnen 2 arbeiten 3 sich erholen Sein Gegenstand sind a Aufteilung des Bodens b Organisation des Verkehrs c Gesetzgebung Die oben erw hnten drei grundlegenden Funktionen werden vom heutigen Zustand der Ansiedlungen nicht beg nstigt Diese Funktionen das ist das entscheidende Merkmal sollen autonom auf gesondertem Gel nde dargestellt werden Gr ng rtel sollten die einzelnen Nutzungsbereiche voneinander trennen und so das Stadtbild gliedern F r das Wohnen pr ferierte die Charta einen Typ des Geschosswohnungsbaus eine Bebauung mit hohen weit auseinander liegenden Appartmenth usern und Gebieten mit hoher Wohndichte In der st dtebaulichen Diskussion der Nachkriegszeit wurde die Charta von Athen und das darin formulierte Konzept der funktionellen Stadt immer wieder zu einem zentralen Bezugspunkt Es mehrten sich auch die kritischen Stimmen zu diesem St dtebau wie z B der Psychoanalytiker und Sozialpsychologe Alexander Mitscherlich und seine Sch lerInnen Heide Berndt Alfred Lorenzer und Klaus Horn Aber nach der Publikation 1962 in deutscher Sprache war es mehr ein Bezugspunkt des Unbehagens Bald war ein Vorwurf zum undifferenzierten Gemeinplatz geworden Die Leitbilder der Charta waren Schuld an der Zerst rung der st dtischen Umwelt Ein Unbehagen der Moderne suchte sich darin sein Ventil Mit in den siebziger Jahren wirksam werdenden Arbeiten hatte die Stadtsoziologie eine gr ndliche Kritik der st dtebauliche
644. wusstseinszentrum bahnt Das Symbol hat darum auch immer eine komplexe Bedeutung ist in sich voller Gegens tzlichkeit Vieldeutigkeit kollektiver G ltigkeit und gleichzeitig als wichtigster Energiefaktor von spezifischer individueller Bedeutung Dadurch wird das symbolische Bild zum wichtigen Vermittler zwischen dem Ich Bewusstsein und dem Unbewussten Es transzendiert das unbewusste Prozessgeschehen indem es im symbolischen Bild die Ich Standpunkte mit den Bereichen kollektiver G ltigkeiten und individueller Entwicklungspotentiale konfrontiert es kann den Prozess der Bewusstseinserweiterung im Vorgang der Selbsterkenntnis bewirken Amplifikation und Assoziation Das Symbol wird ber die Symbolanalyse durch Amplifikation und Assoziation deutbar Ein Symbol kann nach Auffassung der Analytischen Psychologie letztendlich nicht abschlie end 24 Kast Verena a a O S 20 C G Jung verwendet das Zeichen Beispiel f r Eisenbahn und beschreibt in GW Bd 6 a a O 819 Der Begriff eines Symbols ist in meiner Auffassung streng unterschieden von dem Begriff eines blo en Zeichens Zum Beispiel der alte Gebrauch beim Verkaufe eines Grundst ckes ein St ck Rasen zu berreichen l sst sich vulg r als symbolisch bezeichnen ist aber seiner Natur nach durchaus semiotisch Das St ck Rasen ist ein Zeichen gesetzt f r das ganze Grundst ck Das Fl gelrad des Eisenbahnbeamten ist kein Symbol der Eisenbahn sondern ein Ze
645. ychologie gerichtet Die bedeutendsten Vertreter der Gestaltpsychologie waren W K hler K Koffka K Lewin Berliner Schule fortgef hrt wurde sie u a durch W Metzger Perls F S Gestalt Therapie in Aktion Klett Stuttgart 1974 Perls F S Grundlagen der Gestalttherapie Pfeiffer M nchen 1976 Perls F S Hefferline R F Goodman P Gestalt Therapie Klett Kotta 4 Aufl Stuttgart 1987 Eine wesentliche Basis war dabei die Gestaltpsychologie Gestaltpsychotherapie orientiert sich an hnlichen Richtlinien wie der gestaltpsychologische Ansatz der sich mit der Wahrnehmung besch ftigt Menschliche Wesen reagieren holistisch d h ganzheitlich auf Erfahrungen Nach der Ansicht von Gestalttherapeuten ist jede Trennung von Geist und K rper k nstlich hervorgerufen Die richtige Wahrnehmung der eigenen Bed rfnisse und der Umwelt ist lebenswichtig damit das Erlebte im Einklang mit dem inneren Gleichgewicht verarbeitet und ein sogenanntes gutes Gestalten erreicht werden kann Eine Entwicklung die sich von dieser bewussten Wahrnehmung entfernt st rt die holistische Reaktion oder Gestalt Gestalttherapeuten versuchen das nat rliche harmonische Gleichgewicht eines Individuums wieder herzustellen indem sie die bewusste Wahrnehmung f rdern Der Schwerpunkt liegt dabei nicht wie in der Psychoanalyse auf fr hen oder fr hesten Kindheitserinnerungen sondern auf gegenw rtigen Erlebnissen Dabei wird eine direkte Konfrontation mit de
646. yrinth H hle M nchen 1988 Das Seelenleben des Kleinkindes und andere Beitr ge zur Psychoanalyse Herausgegeben von Hans A Thorner London mit Unterst tzung des Melanie Klein Trust London Stuttgart Klett 1962 Wo die Seele wohnt Das imagin re Haus als Spiegel menschlicher Erfahrungen und Entwick lungen Bern G ttingen Toronto Seattle 1998 Berufssch ler ohne Berufschance Eine Analyse zu den Berufsstartproblemen der sozialen Herkunft und den Ma nahmen der beruflichen Integration lernbehinderter und lerngest rter Jugendlicher Hannover 1980 Grundfragen der Heilp dagogik Eine Einf hrung in heilp dagogisches Denken Bern Stuttgart Wien 5 Aufl 1993 Zur Geschichte der b rgerlichen Gesellschaft Darmstadt und Neuwied 1976 281 Koffka K Lacan Jacques Lacan Jacques L pple Dieter Lempp Reinhart Link Manfred Wieczorek Emil Linke W Linton R Lockowandt Oskar L wen Seifert Sigrid Lowenfeld Margaret Lowenfeld Margaret Lowenfeld Margaret Lorenzer Alfred Lorenzer Alfred Psychologie Lehrbuch der Philosophie Hrsg von Max Dessoir Band 2 Linie und Licht in Boehm Gottfried Was ist ein Bild M nchen 1995 Was ist ein Bild Tableau in Boehm Gottfried Was ist ein Bild M nchen 1995 Essay ber den Raum F r ein gesellschaftliches Raumkonzept In H u ermann Hartmut et al Stadt und Raum Soziologische Analysen FernUniversit t Gesamthoch
647. ze Stadtviertel im konomischen Interesse Einzelner oder einzelner Gruppen abrei en umgestalten wegsanieren oder aufteilen lie en Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 93 Es werden durch die Defektformen der Raumplanung sowohl in der Intimsph re wie in den Bereichen der ffentlichkeit an der Soziet t nur wenig interessierte oder ihr gar feindlich gesinnte Individuen herangebildet Uexk ll Jakob von zit bei Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 50 Schmals Klaus M 2001 a a O S 70 154 Die kritischen Stimmen zum funktionalistischen St dtebau der Nachkriegszeit schlossen daher zwangsl ufig auch die Kritik am Menschen und Gesellschaftsbild von ArchitektInnen St dtebauerInnen und RaumplanerInnen mit ein So vertritt Alfred Lorenzer die These dass ein Architekt ein blo Ber technischer Erf llungsgehilfe der tonangebenden Instanzen sei und dies sei keineswegs ein Wunschtraum der Soziologen und Sozialpsychologen Auch Heide Berndt kommt zu dem Urteil dass die Wahl der Standorte f r Wohnung und Gewerbe nicht l nger vom Gemeinwesen bestimmt werde sondern von Privatleuten und deren privaten Interessen Da jedoch eine v llig mangelhafte Finanzverfassung die Gemeinden zwingt sich den W nschen wirtschaftlich m chtiger Standortk ufer zu f gen vollzieht sich der moderne St dtebau doch weitgehend nach Interessen konomisch M chtiger die nicht mit einem gesamtgesellschaftlichen Interes
648. zeichnete er als Noesis Diese h ngt nicht vom Gegenstand wie er sich uns stofflich darbietet ab sondern vom Noema das hei t davon wie er sich dem Wahrnehmenden oder auch dem Erinnernden darbietet Edmund Husserls Theorie l sst sich am weiter oben ausgef hrten Beispiel der Wahrnehmung eines Hauses noch einmal verdeutlichen Wenn wir vor einem Haus stehen so sehen wir immer nur einen Teil oder eine Seite dieses Objektes in unserer unmittelbaren Wahrnehmung Wir sehen vielleicht zuerst die Fassade und nehmen sie als Teil des Ganzen Haus wahr Wenn wir nun um das Haus herumgehen die hintere Seite des Hauses betrachten so ist die Betrachtung der Vorderseite bereits Vergangenheit und damit durch das Ged chtnis nur noch in der Erinnerung verf gbar Dieses Ph nomen gilt nat rlich f r alle brigen Teile das hei t wenn wir uns z B im Haus befinden k nnen wir das u ere nicht mehr wahrnehmen Das Ding oder Objekt Haus ist also nie in seiner Gesamtheit wahrnehmbar Trotzdem sind wir in der Lage von seinen Einzelheiten durch einen Bewusstseinsakt auf die Ganzheit Haus zu schlie en Die unmittelbare Wahrnehmung des Hauses als Ganzes ist also prinzipiell nie m glich Dennoch bedarf die Wahrnehmung eines Teils wie der Fassade immer eines Vorentwurfs auf das Ganze um es berhaupt als Haus wahrzunehmen Das Haus als Ganzes kann also in der Wahrnehmung nur als konstruktiver Akt des Bewusstseins gegeben sein Folglich k nnen
649. zialisation ist die verbindende gemeinsame Basis f r die Gesellschaft und ihre Individuen f r Soziologie und Psychoanalyse Die amerikanischen Soziologen Peter und Birgitte Berger konstatieren im Untertitel ihres Buches Individuum und Co dass Soziologie beim Nachbarn beginne Damit meinen sie Pe Kerkhoff A C 1969 Waller M 1971 u 1973 Hamlyn D W 1974 zit bei Riegels V a a O S 51 gt Riegels Volker a a O S 51 f 5t Max Weber a a O definiert soziales Handeln als das Handeln welches seinem von dem oder den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist 64 dass die Untersuchung wesentlicher sozialer Prozesse nicht an eine gesamtgesellschaftliche Perspektive gebunden ist sondern auch die Beobachtung und Analyse der zwischenmenschlichen Verh ltnisse im mikrosoziologischen Bereich von Familie Schule Wohnort etc notwendig und sinnvoll macht Heinz Abels und Horst Stenger gehen noch einen Schritt weiter indem sie Soziologie als das analytisch geschulte Reflexionsverm gen hinsichtlich gesellschaftlicher Prozesse definieren das bei jedem Einzelnen selbst beginnt Ihrer These folgend bildet das Individuum in seiner Umwelt den Ausgangspunkt f r das soziologische Denken also f r die Untersuchung gesellschaftlicher Prozesse In der Alltagswelt scheinen Gesellschaft und Individuum eher etwas Gegens tzliches zu sein Die gegenw rtigen
650. zit nach Eliade M Das Heilige und das Profane Hamburg 1957 S 16 f 2 Kirchhoff Hermann a a O S 44 f 239 8 3 Geometrische Strukturelemente des Symbolsystems Haus Das Haus als Ganzes kann als symbolische Repr sentation der Pers nlichkeit der Individualit t und gruppenspezifischen Identit t verstanden werden in dem sowohl Pers nliches als auch gemeinschaftlich Verbindendes zum Ausdruck kommen kann Eine n here Betrachtung des Hauses kann im Hinblick auf seinen kulturellen gesellschaftlichen und st dtebaulichen Hintergrund geschehen In der Gestaltpsychologie kann man es als eine Figur auffassen die sich von einer Ganzheit Stadt Stadtsilhouette Landschaft etc einem Kontext abhebt Andererseits ist das Haus als solches ein Ganzes das verschiedene Einzelelemente beinhaltet Mit Hilfe des gestalttheoretischen Ansatzes sind Gliederungen und Strukturierungen des Symbolsystems Haus m glich die jedoch angesichts der Vielzahl der Elemente hier nur ausschnittsweise dargestellt werden k nnen Ebenso k nnen im Therapeutischen Sandspiel nicht unendlich viele H user in den Regalen angeboten werden Wird ein Haus im Sand verwendet so ist der Therapeut bem ht sich weitere Informationen ber das Symbol Haus und damit nat rlich ber seinen Benutzer zu erschlie en e Viereck Quadrat Rechteck Im westlichen Kulturkreis haben H user mehrheitlich einen viereckigen d h quadratischen oder rechteckigen Grundr
651. zu einem Ganzen zu vervollst ndigen Dies erkl rt sich durch kognitive Vorg nge indem an fr here Erfahrungen der Ganzheit Stadt ankn pfen kann die bei einer gegl ckten Sozialisation internalisiert wurden Mit den Arbeitsergebnissen von G Rosenthal l sst sich sagen dass die Gestalt als solche erkennbar bleibt wenn Teile eines Ganzen entfernt werden und wenn sich in ihrem Rest bereits die Struktur des Ganzen erkennen l sst Wenn einer Stadt lebenswichtige Teile entfernt werden l sst die brig gebliebene Struktur als u ere Form noch auf das System Stadt schlie en In ihrer Wirkung aber ist die Ganzheit verlorengegangen Eine Stadt ohne Stadtkern oder ein Stadtkern ohne Wohnfunktion vermitteln nicht mehr das Erlebnis einer lebendigen ganzen Stadt Ebenso ist ein Auto aus dem der Motor entfernt wurde zwar als Auto erkennbar aber es funktioniert als Ganzheit Automobil nicht mehr Der Sinn dieser unvollst ndigen Ganzheit ist entleert 5 6 Das Bild der Stadt bei Kevin Lynch Mit der Fragestellung wie Menschen ihre Stadtwelt wahrnehmen haben sich bisher nur wenige Untersuchungen besch ftigt Kevin Lynch analysierte in seiner Arbeit Vorstellungsbilder die sich die Einwohner von ihrer Stadt gemacht haben anhand von umfassenden Interviews Ortsbeschreibungen und schematischen r umlichen Darstellungen der St dte Ausgangspunkt bildete seine These dass jeder Stadtbewohner sich mit irgendeinem Teil seiner Stadt
652. zu unbewussten Schichten anzudeuten Es gilt als Lebensspender und Lebenserhalter Symbol des unbewussten Selbst Denn wie dieses entsteigt es dem Dunklen Als Quelle bricht es aus dem Scho des Bodens aus dem verschlossenen Fels Als unbewusste Energie str mt es im Gleichnis gro er oder kleinerer Wasserl ufe durch die Landschaft der Seele dehnt es sich als abgrundtiefes Meer in die fernste Weite Das Wasser als ein Symbol des Unbewussten kann wie das wirkliche Wasser ein gef hrliches Element darstellen wenn es seine Grenzen berschreitet wenn das Gleichgewicht der Elemente gest rt ist Es ist in seiner Polarit t von belebend bis verschlingend anzutreffen e Die Figurensammlung Das vom Kind mit einer Auswahl aus hunderten von kleinen Figuren hergestellte Sandbild kann als dreidimensionale Darstellung einer psychischen Situation aufgefasst werden Ein unbewusstes Problem wird wie ein Drama im Sandkasten aufgef hrt Der Konflikt wird von der inneren Welt in die u ere transponiert und sichtbar gemacht Dieses Phantasiespiel beeinflusst die Dynamik des Unbewussten und wirkt so auf seine Psyche ein Die Figuren oder auch Miniaturensammlung sollte dem Spieler die M glichkeit er ffnen eine innere Welt zu gestalten die seinen Objektvorstellungen entspricht Aus einer gro en Anzahl von Dingen kann er das f r ihn wichtige aussuchen das ihm etwas bedeutet 103 Neumann Erich Die
653. zungen f r Menschen deren ganzes Leben im st dtischen Raum sich d abspielt Die Akzeptanz der psychosozialen Entwicklungsbed rfnisse und deren Umsetzungsnotwendigkeit muss sich in den K pfen unserer Gesellschaft und der Planungsverantwortlichen ndern Solange jedoch in den St dten die Projektentwicklung diverser Nutzungen mehr Gewicht erh lt als die Bed rfnisse der n chsten heranwachsenden Generation und die Priorit ten eindeutig zugunsten konomischer Erfordernisse gesetzt werden ist eine nderung wohl kaum zu erwarten Doch dieser Blickwinkel ist kurzsichtig Mitscherlich Alexander 1965 a a O S 92 f 270 Durch die verst rkte Integration entwicklungspsychologischer Bed rfnisse k nnten staatliche Sozialkosten f r die Folgen seelischer Sch den gesenkt werden Seit Jahren klagen Jugend und Sozial mter ber permanent steigende rechtlich verbindliche Zahlungsleistungen nach dem Kinder und Jugendhilfe Gesetz KJHG Kinder und Jugendliche ben tigen Freir ume R ume des Zweckfreien undefinierte R ume des Nicht vorgegebenen Handelns Bereiche wie sie z B die Abenteuerspielpl tze bieten die jedoch mangels finanzieller Mittel Priorit ten immer weniger werden Also werden die letzten wilden Baul cken f r Kinder zu einem Eldorado des Spielens Bauens und kreativen Werkelns in denen wichtige Natur und K rpererfahrungen noch m glich werden Wie soll ein Erwachsener die von ihm in Beru
654. zur Verweigerung von Rollen bernahme und Anpassung kommen wenn der interaktive Konflikt als zu gro erlebt wird und damit Entwicklung nicht vollzogen wird 63 J Piaget vertritt die These dass das Kind bei berwiegender Interaktion mit Erwachsenen eine geringere Rollen bernahmef higkeit entwickelt da es von ihnen die Erf llung seiner kindlichen Bed rfnisse erwartet Aufgrund dieses Autorit tsgef lles wird in einer solchen Interaktionskonstellation Perspektivenwechsel weniger gefordert Mit der Entstehung der Rollen bernahmef higkeit in der familialen Sozialisation haben sich verschiedene Ausarbeitungen befasst Sie kommen bereinstimmend zu dem Ergebnis dass die emotionale Beziehung zwischen Eltern und Kind f r die F higkeit zur Rollen bernahme und Perspektivenwechsel von entscheidender Bedeutung ist Der Psychoanalytiker Volker Riegels hat diese grunds tzlichen berlegungen zusammengefasst Das Ausma der Zuwendung und Empathie die das Kind in der sozialen Interaktion mit den Eltern erf hrt bestimmt im Wesentlichen das Vertrauen des Kindes in die Umgebung und die Bereitschaft sich mit der personalen Umwelt und Objektumwelt explorativ auseinanderzusetzen Das Kind lernt im Laufe der Sozialisation dass soziale Interaktion nach dem Prinzip der Mutualit t funktioniert d h den Erwartungen z B der Eltern an das Kind stehen Erwartungen des Kindes an die Eltern gegen ber Das Kind lernt erkennen dass die Befriedigung der

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