Home

17. Tätigkeitsbericht - Bayern

1. 4 2 Gesetzliche Krankenversicherung 4 2 1 Probleme mit dem ICD 10 Code zur Verschl sselung von Diagnosen Die durch das SGB V eingef hrte Diagnoseverschl sselung ICD 10 hat zu heftigen Protesten der rzteschaft gef hrt Die Zwecktauglichkeit des Codes wurde auch aus Datenschutzsicht in Frage gestellt da eine Reihe von Einzel Codes zu umfangreicheren Daten bermittlungen an die gesetzlichen Krankenkassen f hren konnte als zur dortigen Aufgabenerf llung erforderlich Der ICD 10 wurde daraufhin vom Bundesgesundheitsminister zur berarbeitung und anschlie enden Erprobung ausgesetzt Erst Anfang 1998 soll er verbindlich eingef hrt werden 4 2 2 Erf hrt es die Krankenkasse wenn der Arzt nur Verdacht auf hatte oder zum Ausschlu von untersuchte Gleichzeitig mit der Einf hrung des ICD 10 ergab sich noch ein anderes Problem Von einer rztin wurde ich darauf aufmerksam gemacht da nicht sichergestellt war da von rzten in ihrer Abrechnung gegen ber der Krankenversicherung angegebene ganz entscheidende Zus tze bei Diagnosen wie V Verdacht auf oder A Ausschlu von zusammen mit der Dia gnose von der Kassen rztlichen Vereinigung an die gesetzliche Krankenversicherung weiterge leitet werden Das h tte bedeutet da z B auch Diagnosen aus dem f r die Betroffenen beson ders belastenden psychotherapeutischen Bereich die grunds tzlich auch von Internisten Kinder rzten u a im Zuge der Abre
2. lung abgewogen werden mu Dabei wird das Interesse des Pr flings an der Geheimhal tung seiner Pr fungsergebnisse bei denen es sich um sensible Daten handelt im Regel fall das Interesse des Lehrherrn an einer Erfolgskontrolle der zwischenzeitlich abge schlossenen Ausbildung bersteigen Das berechtigte Interesse des Lehrherren berwiegt jedoch in einzelnen F llen wenn der Lehrling die Abschlu pr fung nicht bestanden hat sich das Berufsausbildungs verh ltnis auf Verlangen gem 14 Abs 3 Berufsbildungsgesetz BBiG verl ngert der Lehrherr die Pr fungsergebnisse f r die weitere Ausbildung ben tigt und der be troffene Lehrling die Ergebnisse nicht selbst zur Verf gung stellt Ein berwiegend berechtigtes Interesse des Lehrherren an der Weitergabe der Pr fungsergebnisse kann auch f r den Fall der Begr ndung eines Arbeitsverh ltnisses auf unbestimmte Zeit durch die Weiterbesch ftigung nach Beendigung des Ausbil dungsverh ltnisses bestehen 17 BBiG Da die Rechtsfolge beim Bestehen der Pr fung allein durch die Mitteilung des Bestehens und die Weiterbesch ftigung eintritt kann f r den Arbeitgeber ein Bed rfnis bestehen das Pr fungsergebnis zu erfahren da die konkrete Ausgestaltung des Arbeitsverh ltnisses hiervon wesentlich abh ngig sein kann Eine bermittlung der Pr fungsergebnisse wird hier aber nur in Frage kommen wenn der Arbeitgeber nicht auf andere Weise Auskunft erlangen kann Im Regelfa
3. Anhaltspunkte f r eine Regelung gibt die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs Sie geht da von aus da die innerdienstliche Bezeichnung des Beamten f r die Unterscheidung zwischen Verdecktem Ermittler und nicht offen ermittelndem Polizeibeamten unerheblich ist Entschei dend sei die Qualit t des Einsatzes des Beamten Diese sei anhand einer Gesamtw rdigung aller Umst nde des Einzelfalles insbesondere anhand der Dauer des Einsatzes der Zahl der zu t u schenden Personen dem Erfordernis die Identit t des Beamten geheimzuhalten und der Inten sit t der Beeintr chtigung der Beschuldigtenrechte zu beurteilen Urteil des BGH vom 06 Fe bruar 1996 Neue Juristische Wochenzeitschrift 1996 S 2108 Dagegen ist nicht entscheidend ob es sich bei dem verdeckt eingesetzten Beamten um einen Scheinaufk ufer handelt oder nicht Sowohl der nicht offen ermittelnde Polizeibeamte als auch der Verdeckte Ermittler k nnen mit dem Ziel eingesetzt werden einen Scheinkauf zu t tigen Gerade beim Scheinkauf gr erer Mengen illegaler Waffen Drogen oder Falschgeld mu der verdeckt operierende Beamte gegebenenfalls durch mehrere Treffen ber einen Zeitraum von Monaten ein gewisses Vertrauensverh ltnis zu einem oder mehreren Tatverd chtigen aufbauen In manchen F llen ben tigt auch der Scheink ufer eine ausgearbeitete Legende Eine verdeckte Datenerhebung durch einen nicht offen ermittelnden Polizeibeamten auf der Grundlage der allgemeinen ges
4. 100 SGB X f r rzte oder Angeh rige eines anderen Heilberufs die Verpflichtung Leistungstr gern wie z B der Krankenkasse im Einzelfall auf Verlangen die zur dortigen Erf llung von Aufgaben nach dem SGB erforderlichen Ausk nfte zu erteilen soweit dies gesetzlich zugelassen ist oder der Betroffene im Einzelfall eingewilligt hat Diese Vorschrift signalisiert da die Erteilung rztlicher Ausk nfte unmittelbar gegen ber der Krankenkasse im Einzelfall grunds tzlich in Betracht kommt es besteht jedoch ein sog Er laubnisvorbehalt Einwilligung oder bermittlungs bzw Offenbarungsbefugnis Derartige nach 100 SGB X erforderliche datenschutzrechtliche Befugnisse bzw Verpflichtungen f r die rztliche Korrespondenz mit den Krankenkassen sind im 10 Kapitel des SGB V daten schutzrechtliche Bestimmungen aufgef hrt Die Ausstellung von Bescheinigungen und Erstel lung von Berichten f r Krankenkassen 73 Abs 2 Nr 9 SGB V findet sich im 10 Kapitel des SGB V in dieser Allgemeinheit jedoch ebensowenig wieder wie ein spiegelbildlicher Reflex zu 36 Abs 1 des Bundesmantelvertrags rzte der ebenfalls lediglich allgemein zur Information der Krankenkassen verpflichtet vertragliche Vereinbarungen wie der BMV ohne entspre chende verfassungsgem e und normenklare gesetzliche Erm chtigungsnorm k nnen keine Eingriffe in das informationelle Selbstbestimmungsrecht Dritter legitimieren Soweit sich also im 10 Kapitel des SGB V
5. 5 1 Schwerpunkte Schwerpunkte meiner T tigkeit im Polizeibereich waren allgemeine Kontrollen von Dateien und Karteien insbesondere von Dateien zur Gefahren abwehr und Strafverfolgung sog GAST Dateien der Datei Polizeiliche Sachbearbei tung V organgsverwaltung Verbrechensbek mpfung PSV der Anhaltedatei AFB Anhaltedatei der Datei Kfz Fahndung Anhaltemitteilung AHM der Lichtbildvorzeige kartei sowie verschiedener Lagedateien z B Rauschgiftlage und des Kriminalaktennach weises KAN Pr fung neuer bzw berarbeiteter Errichtungsanordnungen f r polizeiliche Dateien Staatsschutzdatei Bayern Personen und Fall Auskunftdatei PFAD Arbeitsdatei Geld w sche Spudok Datei Gewaltbereite Personen aus den Bereichen Rechts und Linksex tremismus politisch motivierte Skinheads und Ausl ndergruppen OFR GEPE S GAST Dateien Lagebild Fabrikschlo und SEKTEN Pr fung von Dateimeldungen z B Prostitutionsdatei Mitwirkung im Arbeitskreis Sicherheit B rgereingaben Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 2 Allgemeine Pr fungen Allgemeine Querschnittspr fungen habe ich bei folgenden Polizeibeh rden vorgenommen Bayerisches Landeskriminalamt Polizeipr sidium M nchen Polizeipr sidium Oberfranken mit der Polizeidirektion Hof Polizeipr sidium Schwaben mit der Polizeidirektion Augsburg Die Pr fungen lassen erkennen da die da
6. Bei privaten Orts und Nahgespr chen ist vielfach Kostenerstattung nicht vorgesehen wenn die Gespr chsgeb hren keinen unvertretbaren Umfang annehmen Die Speicherung der Zielnummer sowohl f r dienstliche als auch private Orts und Nahgespr che ist in diesen F llen nicht erfor derlich Bei dienstlichen und privaten Ferngespr chen soweit letztere gegen Kostenerstattung berhaupt zugelassen sind werden im Regelfall alle oben aufgef hrten Merkmale gespeichert Die Auswertung der gespeicherten Daten dienstlicher Telefongespr che hat sich am Grundsatz der Erforderlichkeit zu orientieren Zul ssig sind beispielsweise ein Ausdruck der Summe der Geb hreneinheiten pro Nebenstelle ein Ausdruck aller gespeicherten Daten pro Nebenstelle ein Ausdruck aller gespeicherten Daten von Gespr chen deren Kosten einen festgelegten Grenzwert berschritten haben Soweit die F hrung von Privatgespr chen gegen Erstattung der Gespr chsgeb hren erlaubt ist sind diese Gespr che schon bei der Speicherung besonders zu kennzeichnen Die gespeicherten Daten d rfen in diesen F llen ausschlie lich f r Abrechnungszwecke verwendet werden Beim Ausdruck der Daten ist die Zielnummer zu unterdr cken oder zu verk rzen um eine unbefugte Kenntnisnahme der angerufenen Gespr chsteilnehmer durch Dritte zu vermeiden Ausdrucke mit auch verk rzten Zielnummern d rfen nur den betroffenen Bediensteten zug nglich gemacht werden Eine Versendung
7. Hybride Verschl sselungsverfahren vereinen die Vorteile der symmetrischen mit den Vortei len der asymmetrischen Verfahren ohne jeweils die Nachteile der einen oder anderen mit zu bernehmen Sie bestehen berwiegend aus einer Kombination des RSA mit dem DES Algorithmus sowie einer Kombination des RSA mit dem IDEA Algorithmus Mit hybriden Ver fahren k nnen Nachrichten i d R nur verschl sselt nur digital signiert oder verschl sselt und digital signiert werden Bei den hybriden Verfahren werden die symmetrischen Verfahren zur Verschl sselung der Nachricht an sich verwendet Das asymmetrische Verfahren dient zur digitalen Signatur und zur Verschl sselung des benutzten symmetrischen Schl ssels der mit der Nachricht bertragen wird Ein Hauptproblem bei allen Verfahren ist das Schl sselmanagement d h Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 die Erzeugung sicherer Schl ssel die sichere Verwaltung der Schl ssel sowie die Sicherstellung der Authentizit t der ffentlichen Schl ssel der Teilnehmer bei den asymmetrischen Verfahren Um dieses Problem zu l sen gibt es mittlerweile vielf ltige Ans tze in Industrie Forschung und Verwaltung Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 1 5 Firewall Techniken Firewall Systeme aus dem Englischen Brandschutzmauern sind L sung
8. berschreitenden Kriminalit t Die gesetzliche Regelung die als Ausgleich f r den Wegfall der bisherigen Kontrollm glich keiten an den Binnengrenzen geschaffen wurde erweitert Eingriffsm glichkeiten der Polizei in erheblichem Umfang W hrend bislang verdachtsunabh ngige Identit tsfeststellungen nach Art 13 Abs 1 Nr 5 PAG auf die Bek mpfung unerlaubter Grenz bertritte und auf den Grenzbereich sowie auf Flugpl tze beschr nkt waren kann diese polizeiliche Ma nahme nunmehr auf gro e Teile des Stra ennetzes des gesamten Staatsgebietes ausgeweitet auf s mtliche Anlagen des internationalen Verkehrs also auch auf entsprechende Bahnh fe und Verkehrsmittel erstreckt und allgemein auf die Bek mpfung der grenz berschreitenden Kriminalit t ausgedehnt werden Ich habe gegen ber dem Innenministerium darauf hingewiesen da gerade bei einer polizeili chen Befugnis die sich hinsichtlich ihrer Voraussetzungen grundlegend von den bisherigen Be fugnissen der Art 13 21 22 PAG zur Identit tsfeststellung und zur Durchsuchung von Personen und Sachen unterscheidet und die vor dem Hintergrund rasch angewachsener international verflochtener Kriminalit t gefordert wurde die Erfahrungen die bei ihrer Anwendung gemacht wurden erfa t bewertet und dargestellt werden sollten Eine solche Erfolgskontrolle die insbe sondere Zahl und Ort der getroffenen Ma nahmen sowie ihre Ergebnisse Erfolge beinhalten sollte ist f r die Beurteilung
9. gaben des Auskunftssuchenden ausreichen um Personenverwechslungen auszuschlie en Dies w re bei einer Einstellung von Meldedaten ins internationale frei zug ngliche Internet nicht mehr m glich Regelm ige Ausk nfte an Private oder Online Abrufe durch Private sind im Meldegesetz nicht vorgesehen und damit unzul ssig Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 9 6 Mi br uchliche Anfragen ber personenbezogene Daten Im April 1995 berichtete die Presse ber mi br uchliche Abfragepraktiken einer Berliner Aus kunftei die bundesweit bei Beh rden und sonstigen ffentlichen Dienststellen personenbezogene Daten abgefragt hat Durch falsche Angaben und T uschung ber die Identit t der Anfragenden ber falsche R ckrufnummern und durch Vorgabe von schon teilweiser Informiertheit ber be stimmte Sachverhalte konnten die Beh rden zur Preisgabe personenbezogener Daten verleitet werden U a wurde ber Abfragen bei Einwohnermelde mtern Staatsanwaltschaften Polizei dienststellen und Krankenkassen berichtet Mi br uchliche Abfragen erfolgten auch beim Einwohnermeldeamt einer bayerischen Stadt Dort ist es einem Mitarbeiter der Berliner Auskunftei der sich als ein Herr K pke vom Bun deszentralregister ausgab gelungen durch Vorspiegelung von Insiderwissen Daten aus dem Melderegister zu bekommen Die unzul ssigen Daten bermittlungen wurden durch ein fah
10. gabengesetz PAG nur bei Straftaten von erheblicher Bedeutung nach Zustimmung der im Gesetz vorgesehenen Entscheidungstr ger in Betracht Dagegen kann sich der Einsatz eines son stigen nicht offen ermittelnden Polizeibeamten nur auf die allgemeinen Bestimmungen der Straf proze ordnung und des Polizeiaufgabengesetzes st tzen die dem Beamten zwar keine besonde ren Befugnisse einr umen allerdings auch keine besonderen Schranken f r seinen Einsatz vor sehen Die richtige Einordnung stellt sicher da Polizeibeamte nicht als nicht offen ermittelnde Poli zeibeamte eingesetzt werden wenn sie wegen der besonderen Intensit t des Eingriffs in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung der Betroffenen als Verdeckte Ermittler zu qualifi zieren sind deren Einsatz nur in den gesetzlich gezogenen engen Grenzen zul ssig ist Da diese Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Schwierigkeiten auch praktischer Natur sind zeigen Entscheidungen bayerischer Instanzgerich te die den Einsatz nicht offen ermittelnder Polizeibeamter als den Einsatz verdeckter Ermittler bewertet haben Es ist deshalb notwendig Hilfestellung bei der Anwendung der gesetzlichen Definition des Ver deckten Ermittlers vgl 110 a StPO und seiner Abgrenzung zum nicht offen ermittelnden Po lizeibeamten zu geben Dies sollte in den entsprechenden Richtlinien des Innenministeriums ge schehen
11. gegen meine obige Forderung wurde bei der Kontrolle nicht festge stellt b Versichertendaten im gemeinsamen Pr fungsausschu von KVB und gesetzlichen Kranken kassen Bei der Wirtschaftlichkeitspr fung erhalten AOK Mitarbeiter im Pr fungsausschu per sonenbezogene Behandlungsscheine bzw erweiterte Leistungsnachweise nur bei Be darf im Einzelfall maximal bei ca 5 der zu pr fenden rzte vorgelegt Die Datennut zung dieser Unterlagen erstreckt sich in fast allen F llen praktisch ausschlie lich auf die Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Fallbeurteilung und nicht auf die Person Identit t des Versicherten Weil dieser Perso nenbezug im Normalfall nicht ben tigt wird habe ich gefordert den Versichertenna men f r die T tigkeit des Pr fungsausschusses maschinell zu unterdr cken sobald dies technisch m glich ist 14 Abs 4 der bayerischen Pr fungsvereinbarung ber das Verfahren zur berwachung und Pr fung der Wirtschaftlichkeit Auff lligkeitspr fung rztlicher Verordnungsweise schreibt vor f r einen von der Pr fung betroffenen Vertragsarzt dem Pr fungsausschu die Behandlungsausweise des betreffenden Zeitraumes mit den Arzneiverordnungs bl ttern zur Verf gung zu stellen Dabei sind f r eine repr sentative Zahl von Behand lungsf llen 10 mindestens aber 30 F lle die Arzneiverordnungsbl tter nach Patien ten zu so
12. nung als Besucher bestehen werden nach Mitteilung der Anstalt grunds tzlich nicht berpr ft Trotzdem wird auch ihnen das Formblatt zugeleitet Ich habe datenschutzrechtliche Bedenken das Einverst ndnis mit der Erholung und Verwertung von Ausk nften bei der Polizei Staatsanwaltschaft Verwaltungsbeh rde zu verlangen und das Einverst ndnis als Voraussetzung f r die Genehmigung des Besuchsantrages zu bezeichnen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 obwohl erst die sp tere Pr fung durch die Justizvollzugsanstalt ergeben soll ob eine berpr fung des Besuchers tats chlich notwendig ist Ich halte daher bei Personen bei denen nicht von vornherein die Notwendigkeit einer ber pr fung feststeht ein zweistufiges Verfahren f r geboten Zun chst sollte lediglich erfragt werden ob der Benannte beabsichtigt den Gefangenen in der Justizvollzugsanstalt zu besuchen und ihm Gelegenheit zu erg nzenden Bemerkungen gegeben werden Erst wenn diese Frage bejaht wird und wirklich Anla zu einer berpr fung hinsichtlich der Eignung als Besucher besteht sollte das Einverst ndnis mit der Erholung von Ausk nften verlangt werden In diesem Sinne habe ich mich an das Bayerische Staatsministerium der Justiz und die Leitung der betroffenen Justizvollzugsanstalt gewandt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996
13. 13 12 1996 Das Mittel der Wohnungs berwachung darf nur angewandt werden wenn andere Metho den zur Erforschung des Sachverhalts ersch pft oder untauglich sind Bei einem Lau schangriff in Wohnungen dritter Personen bedeutet dies auch da die Ma nahme nur durchgef hrt werden darf wenn aufgrund bestimmter Tatsachen anzunehmen ist da ih re Durchf hrung in der Wohnung des Beschuldigten allein nicht zur Erforschung des Sachverhalts oder zur Ermittlung des Aufenthaltsorts des T ters f hren wird Das Zeugnisverweigerungsrecht von Berufsgeheimnistr gern und Personen die aus per s nlichen Gr nden zur Verweigerung des Zeugnisses berechtigt sind mu gewahrt wer den Die Dauer der Ma nahme wird zeitlich eng begrenzt Auch die M glichkeit der Verl n gerung der Ma nahme ist zu befristen Eine anderweitige Verwendung der erhobenen Daten Zweck nderung ist weder zu Be weiszwecken noch als Ermittlungsansatz f r andere als Katalogtaten zul ssig Personen bezogene Erkenntnisse aus dem Lauschangriff d rfen zur Abwehr von konkreten Gefah ren f r gewichtige Rechtsg ter verwendet werden Wenn sich der urspr ngliche Verdacht nicht best tigt sind die durch den Lauschangriff erhobenen Daten unverz glich zu l schen Die Betroffenen m ssen unverz glich und vollst ndig ber die Durchf hrung der Ma nahme informiert werden sobald dies ohne Gef hrdung des Ermittlungsverfahrens m g lich ist
14. 36 Nr 3 Abs 3 der Gesch ftsanweisung f r Gerichtsvollzieher gem Bekannt machung des Staatsministeriums der Justiz vom 24 11 1994 hingewiesen Danach braucht bei der Ersatzzustellung mit der Aufforderung zur Abgabe der Drittschuldnererkl rung das zuzu stellende Schriftst ck nur dann nicht verschlossen zu werden wenn der Ersatzempf nger zur Abgabe der Drittschuldnererkl rung befugt ist Ansonsten verbleibt es bei der Regelung des 36 Nr 3 Abs 1 der Gesch ftsanweisung f r Gerichtsvollzieher wonach der Gerichtsvollzieher das zu bergebende Schriftst ck vor der bergabe oder Niederlegung zu verschlie en hat Das Justizministerium hat einger umt da das Verhalten des Gerichtsvollziehers nicht dem vor geschriebenen Verfahren entsprochen hat Nicht nur der betroffene Gerichtsvollzieher sondern auch die anderen bei diesem Amtsgericht t tigen Gerichtsvollzieher seien auf die Bedeutung der besonderen Vorschriften ber die Ersatzzustellung hingewiesen worden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 8 Gemeinden St dte und Landkreise 8 1 Pr fung von Landrats mtern Bei der Pr fung von Landrats mtern mu te ich folgende M ngel feststellen die soweit nichts anderes ausgef hrt von den Landrats mtern selbst behoben wurden Telefondatenerfassung In einem Landratsamt wurden die Verbindungsdaten von ausgehenden Telefongespr chen erfa t Wurde
15. Beschr nkung der Zweck nderung auf die Verfolgung von Straftaten von erheblicher Be deutung ist entfallen Eine solche Aufweichung des verfassungsrechtlichen Grundsatzes der Zweckbindung ist nach meiner Auffassung f r die Verfolgung von sog Bagatelldelikten nicht gerechtfertigt Ziel einer Sicherheits berp fung ist es festzustellen ob eine Person mit der Durchf hrung sicherheitsempfindlicher T tigkeiten betraut werden kann Nur zu diesem Zweck ist der Betroffene damit einverstanden da das Landesamt f r Verfassungsschutz seine personenbezogenen Daten erhebt Je nach Art der Sicherheits berpr fung befragt das Landesamt f r Verfassungsschutz auch Referenzpersonen zum Privatleben des Betroffenen sowie seiner Ehegatten bzw Lebenspartner und erlangt dadurch in erheblichem Umfang Kenntnis von besonders sensiblen Daten Ist der Betroffene mit einer solchen Ausforschung seiner pers nlichen Lebensumst nde durch den Verfassungsschutz nicht einverstanden ist ihm eine berufliche T tigkeit in einem sicherheitsempfindlichen Bereich verwehrt Unter diesen Umst nden sind an die Voraussetzungen f r eine Zweck nderung erh hte Anforderungen zu stellen Die allgemeinen Regelungen in Art 17 Abs 2 Ziff 10 BayDSG wonach zu anderen Zwecken erhobene personenbezogene Daten auch gespei chert ver ndert oder genutzt werden k nnen soweit es zur Verfolgung von Straftaten er forderlich ist wird den o g Besonderheiten der Datenerhebung im Rahmen ein
16. Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 herigen Praxis nach der es auf die Weglegung der Akte ankommt regelm ig auf den Zeitpunkt des Eintritts der Rechtskraft der ergangenen gerichtlichen Entscheidung abge stellt werden Ergeht keine rechtskr ftige Entscheidung so sollte die Aufbewahrungsfrist mit dem Er la der Abschlu verf gung beginnen 4 Wird der Akteninhalt auf Bild oder Datentr gern die an die Stelle der Urschrift treten aufbewahrt so sind gleichwohl unterschiedliche L schungsfristen f r einzelne Aktenteile zu beachten Aus datenschutzrechtlicher Sicht sind Datentr ger zu w hlen die eine diffe renzierte L schung gew hrleisten Ist bei Altbest nden eine teilweise Aussonderung technisch nicht m glich oder nur mit unverh ltnism igem Aufwand zu bewerkstelligen so hat eine Sperrung der an sich auszusondernden Teile zu erfolgen Sind in einer Akte Daten mehrerer beteiligter Personen gespeichert so ist eine Sperre hinsichtlich solcher Aktenteile die einzelne beteiligte Personen betreffen vorzusehen wenn diese Aktenteile eigentlich ausgesondert werden m ten aus praktischen Gr nden aber keine Vernichtung erfolgen kann Bei Freispr chen und Einstellungen des Verfahrens wegen Wegfalls des Tatverdachts ist daf r Sorge zu tragen da ein Zugriff auf die automatisiert gespeicherten Daten nur noch zu Zwecken der Aktenverwaltung
17. Eine Verfahrenssicherung durch den Zwang zur eingehenden Begr ndung und detaillierte j hrliche Berichtspflichten der Staatsanwaltschaft f r die ffentlichkeit hnlich den ge richtlichen Wire Tap Reports in den USA einschlie lich einer Erfolgskontrolle ist vorzu sehen Anhand der Berichte ist jeweils wegen der Schwere des Eingriffs in entspre chenden Fristen zu berpr fen ob die gesetzliche Regelung weiterhin erforderlich ist Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 10 Die effektive Kontrolle der Abh rma nahmen und der Verarbeitung und Nutzung der durch sie gewonnenen Erkenntnisse durch Gerichte und Datenschutzbeauftragte ist si cherzustellen Das Gesetzesvorhaben war bei Redaktionsschlu noch nicht abgeschlossen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 15 Entwurf eines Gesetzes ber das Bundeskriminalamt und die Zusammenarbeit des Bundes und der L nder in kriminalpolizeilichen Angelegenheiten Bundeskriminalamtge setz BKAG Der von der Bundesregierung vorgelegte Entwurf eines Gesetzes ber das Bundeskriminalamt und die Zusammenarbeit des Bundes und der L nder in kriminalpolizeilichen Angelegenheiten Bundeskriminalamtgesetz BKAG wurde zwischenzeitlich in den Bundesratsaussch ssen und im Plenum des Bundesrates beraten Es liegt nunmehr ein berarbeiteter Regierungsentwurf vo
18. In der Abwesenheit des B rgermeisters nahmen die Familienangeh rigen die dort auflaufenden Gespr che entgegen Zur Absicherung des Arbeitszimmers gegen unbefugtes Betreten auch durch Angeh rige und unbefugter Entnahme von dienstlichen Unterlagen wurde der B rgermeister aufgefordert diesen Raum stets verschlossen zu halten Zur zuk nftigen Vermeidung der Entgegennahme dienstli cher Gespr che durch Familienangeh rige wurde ihm die Anschaffung eines Anrufbeantworters oder eines Mobiltelefons Handy angeraten Im brigen sind Anrufbeantworter dort besonders zu sch tzen wo Informationen von besonde rem Geheimhaltungsgrad z B Arztgeheimnis auflaufen Diese Ger te d rfen erst nach Eingabe Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 einer vierstelligen PIN Nummer abgefragt werden k nnen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 4 Orientierungshilfen 18 4 1 Gedanken zum Grundschutz Bei jeder Verwendung eines EDV Systems mit dem personenbezogene Daten be und verarbei tet werden sind eine ganze Reihe von Ma nahmen zu ergreifen um den gesetzlichen Forderun gen nach Datenschutz gerecht zu werden Der Rahmen f r diese zu ergreifenden Ma nahmen ist im Bayerischen Datenschutzgesetz in Art 7 Technische und organisatorische Ma nahmen in Form der sog 10 Gebote des Datenschut z
19. Mit der bermittlung einer Pfarrerliste an eine Kirchengemeinde zur Weitergabe an deren Be suchsdienst wird gleichzeitig die Tatsache offenbart da die in der Liste aufgef hrten Patienten in das Krankenhaus aufgenommen wurden Diese Tatsache unterliegt der rztlichen Schweige pflicht Die Durchbrechung der rztlichen Schweigepflicht setzt eine rechtliche Befugnis voraus das hei t regelm ig eine Einwilligung des Patienten Sofern wie vielerorts blich nur das Ein verst ndnis des Patienten mit einem eventuellen Besuch eines Seelsorgers eingeholt wird kann nicht unterstellt werden da damit auch der Weitergabe der Daten an Mitglieder eines Besuchs dienstes zugestimmt wurde Mir sind F lle bekannt geworden in denen Patienten beispielsweise aus Sorge um ihren Arbeitsplatz nicht w nschen da ihre Aufnahme in ein Krankenhaus am Heimatort bekannt wird Teilweise lassen sich die Patienten aus diesem Grund sogar in ihrem Urlaub im Krankenhaus behandeln In solchen F llen w re ein Patient keineswegs damit einver standen da ein Besuchsdienst seiner Heimatpfarrei Angaben zu seinem Aufenthalt im Kran kenhaus erh lt Um auch solchen Konstellationen gerecht zu werden halte ich es f r erforderlich den Patienten klar darauf hinzuweisen da eine solche Weitergabe erfolgt und da er ihr widersprechen kann Die Weitergabe von Daten an Pfarreien mu zeitlich so gestaltet sein da ein Widerspruch der entweder bei der Aufnahme
20. Stellen die dieser Pflicht nicht nachgekommen sind m ssen bei einer datenschutzrechtlichen Pr fung mit einer Beanstandung rechnen Es ist nicht erkennbar wie eine Stelle ihrer datenschutzrechtlichen Verantwortung gem Art 25 Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 BayDSG gerecht werden kann wenn keine bersicht ber die eingesetzten Anlagen und Verfahren vorliegt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 3 4 4 bermittlung von Daten f r Zwecke der Krankenhausseelsorge Wie Anfragen von Krankenhaustr gern zeigen bestehen Unsicherheiten inwieweit Listen von Patienten die einer bestimmten Pfarrei angeh ren an Besuchsdienste weitergegeben werden d rfen die aus ehrenamtlich t tigen Laien bestehen und die im Auftrag der Heimatpfarrei des Patienten Besuche im Krankenhaus durchf hren Ausschlaggebend f r die Beurteilung der Weitergabe dieser h ufig sprachlich etwas mi ver st ndlich als Pfarrerlisten bezeichneten Unterlagen ist der ggf mutma liche Wille des Pati enten Einerseits mu eine derartige Betreuung erm glicht werden wenn der Patient dies w nscht Andererseits mu zuverl ssig vermieden werden da Angaben ber einen Kranken hausaufenthalt eines Patienten an einen Besuchsdienst seiner Heimatpfarrei weitergegeben wer den wenn er damit nicht einverstanden ist
21. Umfang und Beteiligte der Chipkarten Kommunikation voraus Das Gesamtkonzept des Chipkarteneinsatzes und der damit ver bundenen Datenverarbeitung mu f r die Betroffenen berschaubar sein Auf der Karte darf nicht der Datensatz der Krankenversichertenkarte nach 291 Abs 2 SGB V insbesondere nicht die Krankenversicherung und die Krankenversicherungs nummer gespeichert werden da andernfalls zumal bei allgemeinen Patientenkarten mit hohem Verbreitungsgrad die Krankenversichertenkarte verdr ngt und deren Nutzungs beschr nkungen umgangen werden 3 Freiheit der Entscheidung Die uneingeschr nkte Freiheit der Entscheidung der Betroffenen f r oder gegen die Ver wendung einer Chipkarte mu gew hrleistet sein denn der Einsatz von Chipkarten im Gesundheitswesen f hrt keineswegs zwangsl ufig zu gr erer Autonomie der Patienten Neu Technologien k nnen sich auch als Verf hrung erweisen deren Preis erst langfristig erkennbar wird Die individuelle Entscheidung des B rgers ber die Verarbeitung seiner Daten war und bleibt ein zentrales Recht gegen ber Eingriffen in seine Freiheitssph re Mit der Chipkarte k nnen sich jedoch Situationen ergeben in denen wirkliche Freiheit und tats chliche Wahlm glichkeit der Betroffenen nicht mehr gew hrleistet sind und durch technische und organisatorische rechtliche und soziale Rahmenbedingungen wie derhergestellt werden m ssen Dem Staat kommt hier eine ver nderte Rolle zu Fre
22. Verpflichtung zu Risikoanalyse Vorabkontrolle Technikfolgenabsch tzung und zur Be teiligung der Datenschutzbeauftragten bei der Vorbereitung von Regelungen mit Auswir Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 kungen auf den Datenschutz 4 Verbesserung der Organisation und St rkung der Befugnisse der Datenschutzkontrolle unter den Gesichtspunkten der Unabh ngigkeit und der Effektivit t 5 Einrichtung und effiziente Ausgestaltung des Amtes eines internen Datenschutzbeauf tragten in ffentlichen Stellen 6 Weiterentwicklung der Vorschriften zur Datensicherheit insbesondere im Hinblick auf Miniaturisierung und Vernetzung Dar ber hinaus machen die Datenschutzbeauftragten folgende Vorschl ge 1 Erweiterung des Schutzbereichs bei Bild und Tonaufzeichnungen und Regelung der Vi deo berwachung 2 St rkere Einbeziehung von Presse und Rundfunk in den Datenschutz Aufrechterhaltung von Sonderregelungen nur soweit dies f r die Sicherung der Meinungsfreiheit notwendig ist 3 Sonderregelungen f r besonders empfindliche Bereiche wie den Umgang mit Arbeit nehmerdaten Gesundheitsdaten und Informationen aus gerichtlichen Verfahren 4 Sicherstellung der informationellen Selbstbestimmung bei Multimedia Diensten und an deren elektronischen Dienstleistungen durch die Pflicht auch anonyme Nutzungs und Zahlungsformen anzubieten durch den Schutz vor be
23. Zum gegenw rtigen Zeitpunkt liegt so wohl der Entwurf eines Teledienste Gesetzes des Bundes als auch der Entwurf eines Medien dienste Staatsvertrages der L nder vor Beide Entw rfe versuchen den beschriebenen daten schutzrechtlichen Anforderungen gerecht zu werden Leider konnte bisher bez glich der Gesetzgebungszust ndigkeit Einigkeit zwischen dem Bund und den L ndern nicht erreicht werden Ich m chte mich aus der Sicht des Datenschutzes nicht zu den sicherlich schwierigen Abgrenzungsfragen zur Gesetzgebungkompetenz u ern Ent scheidend ist f r mich vielmehr da baldm glichst ausreichende und den oben genannten daten schutzrechtlichen Anforderungen entsprechende Regeln zustande kommen Dies l ge sicher auch im Sinn der Akzeptanz der neuen Dienste und damit auch im Interesse der Diensteanbieter Auch das scheint mir ein Beispiel wo Datenschutz gleichzeitig Verbraucher und Anbieterinteressen dient Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 17 4 Vermittlung und Abrechnung digitaler Fernsehsendungen Aktuellen Bezug erh lt die oben aufgestellte Forderung auf Datenminimierung durch die gegen w rtig stattfindende Markteinf hrung des digitalen Fernsehens Hier ist u a vorgesehen da der Kunde einzelne empfangene Sendungen gesondert bezahlen mu Damit entsteht die Gefahr da individuelle Interessen und Sehgewohnheiten des Zuschauers registriert werden und
24. da der nunmehr vorliegende berarbeitete Entwurf im Vergleich zu dem Vorentwurf datenschutzrechtliche Verbesserungen aufweist die aber in ein zelnen Punkten noch nicht ausreichend sind In den Regelungsbereich des 29 Abs 2 der Schreiben des Gefangenen an bestimmte In stitutionen von der Briefkontrolle ausnimmt sollen nunmehr auch die Datenschutzbeauf tragten des Bundes und der L nder einbezogen werden Dies ist zu begr en Jedoch sollten auch die Antwortschreiben der aufgef hrten Stellen an den Gefangenen von einer berwa chung jedenfalls dann ausgenommen werden wenn die Identit t des Absenders zweifelsfrei festgestellt werden kann Unter Ber cksichtigung der zentralen Bedeutung der Gefangenenpersonalakte sollten im Gesetz Regelungen zum Begriff Inhalt sowie Gliederung und Gestaltung der Akten aufge nommen werden In die Schweigepflicht gegen ber der Vollzugsanstalt sollte nicht nur der Anstaltsarzt son dern auch die Berufspsychologen oder Sozialarbeiter der Anstalt einbezogen werden Nicht nur Gesundheitsakten und Krankenbl tter sollten getrennt von der Gefangenenperso nalakte gef hrt und besonders gesichert werden sondern auch andere besonders sensible Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 personenbezogene Daten enthaltende Vorg nge wie etwa Unterlagen ber psychologische oder sozialtherapeutische Behandlungen sowie Erkenntnisse
25. e auf der berstaatlichen Ebene in Gefahr Dieser Gefahr kann dadurch entgegengetreten werden da in einen in den berarbeiteten EU Vertrag aufzunehmenden Grundrechtskatalog das Grundrecht auf Datenschutz und zu dessen Konkretisierung ein Recht auf unbeobachtete Telekommunikation aufgenommen werden Dies h tte folgende positive Auswirkungen Anhand einer ausdr cklichen gemeinsamen Rechtsnorm Kann sich eine einheitliche Recht sprechung zum Datenschutz entwickeln an die sowohl die EU Organe wie auch die natio nalen Stellen gebunden werden Ein solches Grundrecht w re die Basis f r eine Vereinheitlichung des derzeit noch sehr un terschiedlichen nationalen Datenschutzrechts auf einem hohen Niveau Den B rgerinnen und B rgern wird deutlich erkennbar da ihnen in einklagbarer Form der Datenschutz in gleicher Weise garantiert wird wie die traditionellen Grundrechte Das grundlegende rechtsstaatliche Prinzip des Datenschutzes wird dauerhaft auch bei Er weiterung der EU gesichert Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Mit der rechtlichen Konkretisierung eines Rechts auf unbeobachtete Telekommunikation w rde der zunehmenden Registrierung des Verhaltens der B rgerinnen und B rger in der multimedialen Informationsgesellschaft entgegengewirkt und der Schutz des Fernmeldege heimnisses auch nach dem Abbau der staatlichen Monopole im Sprachtelefondienst siche
26. gemessenen Zeitraums die Beh rde eine Abmeldung auch von Amts wegen vornehmen kann Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 13 2 Neufassung der Bewachungsverordnung Zum 01 April 1996 trat die neugefa te Bewachungsverordnung BewachV vom 07 Dezember 1995 BGBl I S 1602 ff in Kraft Darin hat das Bundesministerium f r Wirtschaft auf der Grundlage des 34 a Abs 2 Gewerbeordnung Anforderungen an den Unterrichtungsnachweis festgelegt und Vorschriften ber die Pflichten des Gewerbetreibenden bei der Einstellung und Entlassung der im Bewachungsgewerbe besch ftigten Personen ber die Aufzeichnung von Daten dieser Personen und ihre bermittlung an die Gewerbebeh rde erlassen Personen die das Bewachungsgewerbe selbst ndig aus ben wollen gesetzliche Vertreter von juristischen Personen soweit sie mit der Durchf hrung von Bewachungsaufgaben direkt befa t sind und Personen die mit der Leitung eines Bewachungsunternehmens beauftragt sind m ssen mindestens 40 Unterrichtsstunden mit den f r die Aus bung des Gewerbes notwendigen rechtli chen Vorschriften und spezifischen Pflichten und Befugnissen sowie deren praktischer Anwen dung in einem Umfang vertraut gemacht werden der ihnen die eigenverantwortliche Wahrneh mung von Bewachungsaufgaben erm glicht 1 3 BewachV Zu den Sachgebieten der Un terrichtung vgl Anlage 2 der BewachV geh ren auch die Pflichten der
27. handele dann im Sinne von 203 Abs 1 StGB Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 nicht unbefugt Diese gesetzliche Gutachtenspflicht bestehe unabh ngig davon ob der Beamte selbst die Versetzung in den Ruhestand beantragt habe Art 57 BayBG oder ob die Beh rde die Zwangspensionierung Art 58 BayBG betreibe Zur Begr ndung seiner Auffassung beruft sich das Staatsministerium der Finanzen auf hergebrachte Grunds tze des Berufsbeamtentums Aus den oben dargelegten Gr nden vermag ich diese Auffassung nicht zu teilen Geheimnisse die Amtsangeh rigen eines Gesundheitsamtes im Zusammenhang mit einer Untersuchung oder Begutachtung anvertraut oder sonst bekannt geworden sind der sich der Betroffene freiwillig unterzogen hat d rfen nur zur Erf llung der Aufgabe verarbeitet oder genutzt werden in deren Wahrnehmung die Erkenntnisse gewonnen wurden Art 6 Abs 1 S tze 1 und 4 Gesundheitsdienstgesetz Dies folgt auch aus der pers nlichen Verpflichtung zur Wahrung des Berufsgeheimnisses vgl 203 Abs 1 Nr 1 Strafgesetzbuch Die Geheimhaltungspflicht gem Art 6 Gesundheitsdienstgesetz und die rztliche Schwei gepflicht gem 203 Abs 1 Nr 1 Strafgesetzbuch bestehen auch im Verh ltnis zwischen einem Amtsarzt und dem Dienstherrn eines Beamten Eine Weitergabe von Daten die dem Schutz der genannten Vorschriften unterliegen ist somit nur mit der ausdr ckl
28. n her definiert wird um welche Tatbest nde es sich handelt Damit ist nicht voraussehbar wann die an diesen Begriff ankn pfenden Eingriffsbefugnisse z B Verarbeitung von Daten ber Kontakt und Begleitpersonen zur Datenverarbeitung er ffnet sind Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Es werden dem Bundeskriminalamt als Zentralstelle Befugnisse zur selbst ndigen Datener hebung und bermittlung bis hin zum automatisierten Datenverbund mit ausl ndischen und zwischenstaatlichen Stellen ohne Einvernehmen mit den f r die von ihnen gelieferten per sonenbezogenen Daten jeweils verantwortlichen L nderpolizeien einger umt Es fehlen klare Regelungen zur Abgrenzung der Datenverarbeitungsbefugnisse im Hinblick auf die unterschiedlichen Befugnisse des Bundeskriminalamts zur Strafverfolgung Gefah renabwehr Verh tung von Straftaten und Vorsorge f r k nftige Strafverfolgung sowie zur Zweckbindung und Zweck nderung Vorgesehen ist eine Befugnis zur verdeckten Datenerhebung aus Wohnungen zum Schutz gef hrdeter Ermittler ohne die Verwendung der dabei gewonnenen personenbezogenen Da ten auf diesen Zweck zu beschr nken Hierauf haben die Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder in ihrer Entschlie ung der 49 Konferenz hingewiesen Sie haben dar ber hinaus klare verfassungskonforme Regelun gen zur Auskunftserteilung an Betroffene und der Pr frechte v
29. rde also erkennen lassen da sie das Gutachten den Besonderheiten des Einzelfalls entsprechend verarbeitet hat Die Verwaltungsbeh rde hat ggf auch darauf hin zuwirken da die Gutachten in allgemein verst ndlicher Sprache abgefa t sowie nachvollzieh bar und nachpr fbar sind Die Verwaltungsbeh rde mu um eine eigene Entscheidung treffen zu k nnen daher die Gut achten kennen Eine Mitteilung der Ergebnisse an die Verwaltungsbeh rde allein reicht hierzu nicht aus Die Kenntnis der Gutachten ist zur Aufgabenerf llung der Verwaltungsbeh rde erfor derlich Es bestehen daher keine datenschutzrechtlichen Bedenken die Gutachten an die Ver waltungsbeh rde zu bersenden Voraussetzung ist allerdings da die Gutachten nur solche per sonenbezogenen Angaben und Bewertungen enthalten die f r die Entscheidung der Verwal tungsbeh rde erforderlich sind Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 17 Medien 17 1 Telekommunikationsgesetz Der Berichtszeitraum war gepr gt von umfassenden gesetzgeberischen Aktivit ten zur Neuord nung der Telekommunikation insbesondere im Zusammenhang mit der Privatisierung der Deut schen Telekom und der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes Die derzeit stattfindende Digitalisierung im Fernmeldewesen schafft f r den Benutzer eine Reihe von Vorteilen sie erzeugt aber auch insbesondere durch die softwaregesteuerte Ver
30. rger daten grunds tzlich nur zu dem Zweck genutzt werden d rfen zu dem sie erhoben worden sind Ausnahmen von diesem f r den Datenschutz wesentlichen Zweckbindungsgrundsatz sind nur in den F llen zul ssig in denen sie vom Gesetz im berwiegenden Allgemeininter esse zugelassen sind Werden diese Daten z B Namen von B rgern auf Eintragungslisten f r Volksbegehren oder B rgerbegehren zu anderen Zwecken genutzt z B zu vom Gesetz nicht vorgesehenen Auswertungen ber das Wahlverhalten oder ber die Frage inwieweit sich Gemeindebedienstete an B rgerbegehren beteiligen so mu te ich das beanstanden Schlie lich m chte ich noch drei spektakul re Einzelf lle erw hnen auf die ich zum Teil durch die Presse zum Teil von einem Mitglied des Bayerischen Landtags aufmerksam ge macht worden bin Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Bei einem Privatbetrieb ging seit Jahren fehlerhaft per Fax Post an ein Amtsgericht mit zum Teil vertraulichen Unterlagen ein zuletzt ein 40 seitiges Protokoll einer Te lefon berwachungsma nahme nach der Strafproze ordnung Dieser Fall zeigt die Si cherheitsrisiken die mit der Versendung per Fax verbunden sind Ich habe das zum Anla genommen gegen ber den Staatsministerien allgemein auf die notwendige Sorgfalt im Umgang mit dem Fax hinzuweisen und gegen ber den Staatsministerien des Innern und der Justiz speziell auf die P
31. sich nochmals detailliert mit dieser Frage ausein anderzusetzen und mir Vorschl ge zum Umfang reduzierter Ergebnismitteilungen zu bermit teln Ein verfahrenstechnischer L sungsansatz k nnte evtl darin bestehen da der MDK durch Erweiterung des ISmed Verfahrens in die Lage versetzt wird ohne gr eren Aufwand EDV technisch eine inhaltlich reduzierte Gutachtensversion f r die Pflegekasse zu erstellen gleichwohl aber den Ausdruck des vollst ndigen Gutachtens beim MDK aufzubewahren im Falle der Anfechtung des von der Pflegekasse erteilten Bescheids durch die Pflegebed rftigen k nnten vom MDK ggf erforderliche detailliertere Angaben nachgeliefert werden Insbeson dere bei vollst ndiger Gew hrung beantragter Leistungen w re eine Beschr nkung auf wenige Ergebnisdaten denkbar zumal in diesen F llen gem 35 Abs 2 Nr 1 SGB X keine Begr n dung des Verwaltungsakts der Pflegekasse erforderlich ist Das Staatsministerium f r Arbeit und Sozialordnung Familie Frauen und Gesundheit hat zu meinen Vorstellungen darauf hingewiesen da nach den o g Richtlinien das Formulargutachten in vollem Umfang an die Pflegekasse zu bermitteln ist Dem ist jedoch entgegenzuhalten da die Richtlinien keine gesetzliche Daten bermittlungsgrundlage ersetzen K nnen Sobald die vom MDK erbetenen Vorschl ge vorliegen werde ich mich daher an den Bundesbeauftragten f r den Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkei
32. ssig sei den Banken und Sparkas sen Auskunft aus dem Pa oder Personalausweisregister zu erteilen Die Banken und Sparkas sen w rden entsprechende Auskunftsersuchen mit dem Geldw schegesetz begr nden Sowohl das Pa als auch das Personalausweisregister sind keine ffentlichen sondern aus schlie lich f r beh rdliche Zwecke bestimmte Register vgl Nr 21 7 Pa VwV Nr 12 1 VollzBekPAuswG Die Zwecke denen diese Register dienen sind in 21 Abs 3 Pa gesetz Pa G bzw 2 a Gesetz ber Personalausweise PAuswG abschlie end aufgez hlt Nach 22 Abs 2 Pa G d rfen Pa beh rden anderen Beh rden auf deren Ersuchen Daten aus dem Pa re gister bermitteln wenn die dort genannten Voraussetzungen erf llt sind F r das Personalaus weisregister gibt es in 2b Abs 2 PAuswG eine vergleichbare Regelung Von der M glichkeit des Art 16 Abs 2 AGPersPa G Daten bermittlung an nicht ffentliche Stellen durch Rechts verordnung zuzulassen wurde bislang noch kein Gebrauch gemacht Banken sind keine Beh rden Sparkassen sind zwar ffentlichrechtliche Kreditinstitute jedoch erf llen auch sie nicht den Beh rdenbegriff des Art 1 Abs 2 Bayer Verwaltungsverfahrensge setz Im brigen ergibt sich aus Art 3 Abs 2 Satz 2 BayDSG da ffentlich rechtliche Kreditin stitute keine Sonderstellung gegen ber privatrechtlichen Kreditinstituten einger umt werden kann F r ffentlich rechtliche Kreditinstitute sowie f r ihre
33. und er die Daten beim betroffenen Einwohner nur mit unverh ltnism ig hohem Aufwand erheben k nnte Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 oder von einer Datenerhebung nach der Art der Aufgabe zu der die Daten erforderlich sind ab gesehen werden mu Art 31 Abs 2 MeldeG Bei der Verwendung dieser Daten unterliegen die Mitgliedsgemeinden dem Zweckbindungsgebot nach Art 31 Abs 6 MeldeG Die von der Verwaltungsgemeinschaft weitergegebenen Daten d rfen bei den Mitgliedsgemein den im brigen nur solange gespeichert bleiben solange sie zur Aufgabenerf llung erforderlich sind so da nicht sukzessive bei den Mitgliedsgemeinden ein weiteres Melderegister entsteht Zus tzliche Melderegister auch in verk rztem Umfang bei den Mitgliedsgemeinden sieht das Melderecht nicht vor Sie sind daher nicht zul ssig Ausgeschlossen ist auch die Weitergabe und Einsichtnahme von Wahlausschlu daten Art 3 Abs 2 Nr 1 MeldeG nach Art 5 Satz 4 Mel deG soweit dies nicht zur amtlichen Vorbereitung und Durchf hrung von Wahlen erforderlich ist Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 9 4 Adre b cher auf CD ROM Nach Art 35 Abs 3 MeldeG darf aus dem Melderegister Adre buchverlagen Auskunft ber Vor und Familiennamen den Doktorgrad und Adressen s mtlicher Einwohner die das 18 Le bensjahr vollendet
34. wenn auch ohne diesen Zusatz mit einer ordnungsgem en Zustellung gerechnet werden kann Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 6 1 5 Versendung eines Erbscheins im offenen Umschlag Einer Petentin war der Erbschein von einem Amtsgericht in einem offenen Briefkuvert durch die Post bersandt worden Der Pr sident des betroffenen Amtsgerichts hat dazu angemerkt da dort arbeitst glich ca 3000 ausgehende Briefe mit Hilfe von zwei hierzu eingesetzten Maschinen versandfertig gemacht und frankiert w rden Bei einer dieser Maschinen komme es immer wieder einmal vor da einzelne Briefe nicht zugeklebt w rden Die Wachtmeister der Poststelle pr ften deshalb regelm ig ob auch alle Kuverts verschlossen seien indem sie die versandfertigen Briefe durchbl tterten Im Falle der Petentin sei gleichwohl offenbar ein nicht verschlossenes Kuvert bersehen worden Der Vorfall sei zum Anla genommen worden an der in Frage stehenden Maschine als Sofort ma nahme eine Generalwartung und Teilerneuerung durchf hren zu lassen Dar ber hinaus w rden die Mitarbeiter der Poststelle k nftig auslaufende Post noch genauer kontrollieren Da der hier vorliegende Versto gegen datenschutzrechtliche Grunds tze lediglich auf einem Versehen eines Mitarbeiters des Amtsgerichts beruhen d rfte und nicht etwa Ausflu einer be h rdlichen Praxis ist und da der Pr sident des Amtsge
35. 1 BBiG ist Gesamtverantwortlicher f r die Ausbildung Er hat gem 6 Abs I Nr 1 BBiG daf r zu sorgen da dem Auszubildenden die Fertigkeiten und Kenntnisse vermittelt wer den die zum Erreichen des Ausbildungsziels erforderlich sind und die Berufsausbildung in einer durch ihren Zweck gebotenen Form planm ig zeitlich und sachlich gegliedert so durchzuf h ren da das Ausbildungsziel in der vorgesehenen Ausbildungszeit erreicht werden kann Eine derartige Gesamtverantwortung kann der Ausbildende aber nur erfolgreich wahrnehmen wenn er ber den Werdegang des Auszubildenden und den Stand der Ausbildung also bei einer ber betrieblichen Ma nahme auch ber deren individuellen Verlauf und das Ergebnis der Ma nah me unterrichtet ist Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 14 Statistik 14 1 Mikrozensusgesetz Die Neufassung des Mikrozensusgesetzes ab 1996 wurde vom Gesetzgeber am 17 1 1996 be schlossen Der Fragenkatalog wurde gegen ber manchem Vorentwurf nicht zuletzt aufgrund von Einwen dungen der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder erheblich reduziert Er ent spricht im wesentlichen jenem des bisherigen Mikrozensus Das Mikrozensusgesetz 1996 belegt wie auch die bisherigen Befragungen verschiedene Fragen mit einer Auskunftspflicht andere stellt sie von der Pflicht zur Beantwortung frei Die Kennzeichnung von Pflicht u
36. 19 3 3 Seite 99 bin ich ausf hrlich auf die damit ver bundenen Risiken und auf m gliche Sicherheitsma nahmen eingegangen Aus gegebenem Anla m chte ich erneut darauf hinweisen da trotz aller m glicher ergriffener technischer und organisatorischer Ma nahmen es immer wieder zu Fehl bertragungen kommen kann Als h ufigste Ursache daf r ist meist menschliches Versagen verantwortlich etwa nicht erkannte Tippfehler bei der Eingabe der Zielnummer Insbesondere bei der bertragung von Telefaxen mit besonders schutzw rdigem Inhalt sensible personenbezogenen Daten kann eine Fehlzustellung gravierende Folgen f r den Absender Empf nger und Betroffene haben Alle verantwortlichen Stellen m chte ich daher an ihre Pflicht erinnern in ihrem unmittelbaren Bereich darauf hinzuwirken da vor Versand von schutzw rdigen Daten mit dem TelefaxDienst gepr ft wird ob diese Versandart wirklich erforderlich und nicht eine andere Versandart angemessener ist und da bei Benutzung des Telefax Dienstes die den zu bertragenden Informationen angemes sene Sorgfalt bei der Eingabe der jeweiligen Zielnummer aufgebracht wird Soweit technische Hilfsmittel daf r vorhanden sind ist von ihnen Gebrauch zu machen Dazu einige Beispiele Um Fehler bei der Zielnummerneingabe zu vermeiden k nnen die Zielnummern eingespei Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 che
37. 1996 4 2 6 Pr fung der Datenverarbeitung bei einer AOK Direktion im Zusammenhang mit der Leistungsabrechnung Gegenstand der Kontrolle waren Datenerhebung verarbeitung und nutzung f r die Ab rechnung der Leistungen niedergelassener rzte insbesondere der personenbezogene Da tenflu zwischen der Kassen rztlichen Vereinigung Bayerns KVB und der AOK Direktion sowie f r die Wirtschaftlichkeits und Stichprobenpr fungen berpr ft wur den auch die Datenerhebung und verwendung f r nicht ber die KVB laufende Lei stungsabrechnungen Apotheken sonstige Leistungserbringer Wesentliche Ergebnisse waren a Daten bermittlung KVB AOK nur fallbezogen Zum Datenflu zwischen KVB und AOK Direktion zur Abrechnung rztlicher Verg tungen wurde festgestellt da keine ausschlie lich fallbezogene und nicht versicher tenbezogene Abrechnungsdaten bermittlung an die Krankenkasse erfolgt wie 295 Abs 2 SGB V dies vorschreibt Diesen Versto hatte ich gegen ber der KVB und den Bayer Krankenkassen bereits im November 1994 beanstandet Ziffer 3 2 1 des 16 T tigkeitsberichts 1994 und gefordert da die von der KVB bermittelten versichertenbe zogenen Leistungsdaten mit Diagnosen auf Kassen Seite nur so verarbeitet und genutzt werden da der Versichertenbezug soweit nicht gesetzlich zugelassen nicht genutzt und kein versichertenbezogenes Leistungskonto ber ambulante Leistungen aufgebaut wird Ein Versto
38. 1996 nen Daten zur Verhinderung Aufkl rung oder Verfolgung von Straftaten nur dann verwendet werden d rfen wenn bestimmte Tatsachen den Verdacht begr nden da jemand eine in 3 Abs 3 G 10 Gesetz genannte Straftat plant begeht oder begangen hat Nur unter diesen Vor aussetzungen ist der Bundesnachrichtendienst bis auf weiteres befugt anderen Beh rden insbe sondere Polizei und Staatsanwaltschaft durch die Fernmelde berwachung erlangte personenbe zogene Daten zu bermitteln Das Bundesverfassungsgericht hat mit dieser Entscheidung die Zul ssigkeit der Verwendung und Weitergabe personenbezogener Informationen die der Bundesnachrichtendienst durch die erweiterte Befugnis zum Abh ren des internationalen Funkfernmeldeverkehrs gewonnen hat erheblich eingeschr nkt Es stellt sich damit der Gefahr entgegen da durch die Kombination des fl chendeckenden Abh rens mit weitgehenden Befugnissen des BND zur Daten bermittlung an Strafverfolgungsbeh rden eine Vielzahl von B rgern unberechtigt Betroffene strafrechtlicher Ermittlungen werden k nnen Das Bundesverfassungsgericht stellt sicher da die Eingriffs schwelle f r Telefonabh rma nahmen zugunsten der Strafverfolgung nicht unvertretbar abge senkt wird Die Entscheidung best tigt die von mir ge u erten Bedenken gegen eine zu weitgehende Daten bermittlung zwischen Bundesnachrichtendienst und Strafverfolgungsbeh rden Ich hoffe dar ber hinaus da sich das Bundes
39. 1996 Stand 13 12 1996 amte polizeiliche Informationssysteme ohne dienstlichen Anla abgefragt haben k nnten habe ich die Protokolldatei ausgewertet Dabei stellte ich fest da zwar personenbezogene Daten der Betroffenen abgefragt worden waren jedoch nur die Stammnummer Personalkennziffer des Abfragenden nicht aber auch die Kennung des die Abfrage Veranlassenden protokolliert war Eine solche Teilprotokollierung ist unzureichend Sie erm glicht keine ausreichende Daten schutzkontrolle und entspricht nicht den bestehenden innerdienstlichen Richtlinien Ist der Abfragende Bediener nur Datenmittler f r einen anderen berechtigten Auskunftbegeh renden berwiegend Besch ftigte der Einsatzzentralen so ist verpflichtend die Zusatzproto kollierung mit den Identifizierungsdaten des auskunftbegehrenden Bediensteten vorgeschrie ben Welche zus tzlichen Identifizierungsdaten zu verwenden sind richtet sich nach den tat s chlichen M glichkeiten dem verwendeten Kommunikationsmittel des Auskunftbegehrenden und den zu beachtenden Sicherheitsvorschriften Ich habe die Polizei aufgefordert auf die Einhaltung dieser Vorgaben zu achten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 6 Verfassungsschutz 6 1 Pr fung der Verfassungsm igkeit von Vorschriften des Bayerischen Verfassungs schutzgesetzes und des Bayerischen Datenschutzgesetzes durch den Verfassungsgeri
40. 2 Beobachtung der Organisierten Kriminalit t durch das Landesamt f r Verfassungs schutz Mit der nderung des Bayerischen Verfassungsschutzgesetzes Art 3 Abs 1 Nr 4 wurde dem Landesamt f r Verfassungsschutz die Aufgabe der Beobachtung von Bestrebungen und T tig keiten der Organisierten Kriminalit t neu zugewiesen Das Landesamt darf auch zur Erf llung dieser Aufgabe unter den Voraussetzungen des Art 7 Bayerisches Verfassungsschutzgesetz per sonenbezogene Daten in Akten und Dateien speichern und ver ndern Das Landesamt hat die Voraussetzungen f r die Speicherung in einer automatisierten Datei zwischenzeitlich in einer Errichtungsanordnung geregelt Erg nzend zu der Errichtungsanordnung hat das Landesamt Vorgaben f r die Verarbeitung per sonenbezogener Daten zur Beobachtung von Bestrebungen und T tigkeiten der Organisierten Kriminalit t in einer Arbeitsanweisung festgelegt Ich habe insbesondere Bedenken wegen zu weitgehender Speicherungsm glichkeiten einer zu geringen Konkretisierung des betroffenen Personenkreises und einer zu wenig differenzierten Festlegung von Speicherungsfristen ge u ert und dazu eine Reihe von nderungen der Arbeitsanweisung angeregt Das Landesamt hat diese Anregungen aufgegriffen und die Arbeitsanweisung entsprechend berarbeitet Meinen Beden ken wurde dabei in vollem Umfang Rechnung getragen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12
41. 3 Satz 2 BayDSG aus dr cklicher Hinweis auf die Freiwilligkeit entsprochen Eine berpr fte Beh rde geht nach ei gener Darstellung davon aus da die Datenerhebungen ohne Hinweis auf die Freiwilligkeit er folgt sind da die Beh rde das Schreiben des Innenministeriums vom 18 10 1995 in dem aus Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 dr cklich darauf hingewiesen wurde da die Ausf llung des Vordruckes H 03 durch die vietna mesischen Staatsangeh rigen nur auf freiwilliger Basis erfolgt erst erhalten habe als die Da tenerhebungen bereits abgeschlossen gewesen seien Die Datenerhebungen ohne Hinweis auf die Freiwilligkeit und die nicht rechtzeitige und eindeu tige Aufkl rung der Betroffenen verstie en gegen Art 16 Abs 3 Satz 2 BayDSG Da sie letztlich auf das zwar vom Bundesministerium des Innern herausgegebene aber wegen des Landesvoll zugs der Gesetze vom Bayerischen Innenministerium zu verantwortende mi verst ndliche Formblatt ohne deutlichen Hinweis auf die Freiwilligkeit der Angaben zur ckgingen habe ich das Staatsministerium des Innern beanstandet Ich habe gefordert klar und nachweisbar in ei nem schriftlichen Hinweis in der Landessprache auf die Freiwilligkeit derartiger personenbezo gener Angaben hinzuweisen Das Bayerische Innenministerium hat zun chst einen solchen Hinweis aus Pr zedenzgr nden abgelehnt In ausl nderrechtli
42. 798 NVwZ 1990 S 1162 und vom 14 Oktober 1987 BVerfGE 77 S 121 NJW 1988 S 403 die Ver ffentlichung von personenbezogenen Daten die ein Einwen dungsf hrer der Planfeststellungsbeh rde preisgibt um ihr eine sachgerechte Beur teilung der geltend gemachten Einwendungen zu erm glichen f r verfassungswidrig erkl rt Das Bundesverfassungsgericht ging in diesen Beschl ssen davon aus da der B rger der Beh rde seine personenbezogenen Daten nur zu einem bestimmten Zweck of fenbart Dieser Zweck ist die sachgerechte Entscheidung im Planfeststellungsverfahren Durch die ffentliche Bekanntmachung der nichtanonymisierten Daten sah das Bundes verfassungsgericht diese Zweckbindung als unterlaufen und im Ergebnis aufgehoben an Das Bundesverfassungsgericht hat darauf hingewiesen da keine Gr nde ersichtlich sind warum eine ordnungsgem e Begr ndung des Planfeststellungsbeschlusses not wendig voraussetzt da sachbezogene Erw gungen zur Beurteilung und Gewichtung der geltend gemachten Einwendungen personenbezogen in die Begr ndung aufgenommen und mit dieser ver ffentlicht werden m ssen Die sachliche Zuordnung kann hier auch durch die Vergabe von Betriebsnummern erfolgen Unter Bezugnahme auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts hat der Bundesbeauftragte f r den Datenschutz die Ver ffentlichung von Einwendungen mit Name und Adresse der Einwender und von personenbezogenen Daten der Grund st ckseigent mer in de
43. AG geh rt jedenfalls nicht unmittelbar gilt Das Fernmeldegeheimnis wurde auch auf interne Netze sogenannte Corporate Networks ausgedehnt damit wird eine erhebliche Schutzl cke ge schlossen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Auch die Regelungen ber die Datenschutzkontrolle wurden verbessert Im Gegensatz zu fr he ren Entw rfen wird die Datenschutzkontrolle im Telekommunikationsbereich nicht mehr von der sogenannten Regulierungsbeh rde bei der sich Zielkonflikte mit ihren sonstigen Aufgaben erge ben k nnten sondern vom Bundesbeauftragten f r den Datenschutz wahrgenommen Die Ab grenzung der Kontrollaufgaben zwischen dem Bundesbeauftragten f r den Datenschutz und den Landesaufsichtsbeh rden f r den Datenschutz im nicht ffentlichen Bereich mu allerdings noch gekl rt werden Ich hatte im Gesetzgebungsverfahren darauf hingewiesen da ein Versto gegen das Fernmel degeheimnis nahezu ohne Sanktionen bleibt Ich habe eine umfassende Strafbewehrung zur Durchsetzung der entsprechenden Verbote f r erforderlich gehalten Diese Vorschl ge wurden aber im weiteren Gesetzgebungsverfahren leider nicht ber cksichtigt Nach einer Ausschu empfehlung des Bundesrates sollten neben H chstfristen f r die aus be trieblichen Gr nden erforderliche Datenspeicherung auch Mindestfristen f r die Speicherung von Verbindungsdaten im Interesse einer effektiven Strafve
44. Auskunft ver strichenen Zeit und der hier nicht einfach zu ziehenden Zul ssigkeitsgrenze aber von einer Bean standung abgesehen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 3 3 Informations und Pr fungsbesuch bei der Industrie und Handelskammer f r M n chen und Oberbayern Die Neufassung der Vorschriften ber das Schuldnerverzeichnis in der Zivilproze ordnung 915 ff ZPO und das Inkrafttreten der Schuldnerverzeichnisverordnung SchuV VO vom 15 Dezember 1994 habe ich zum Anla genommen im Berichtszeitraum der Industrie und Han delskammer f r M nchen und Oberbayern als Vertreterin der Arbeitsgemeinschaft der bayeri schen Industrie und Handelskammern einen Informations und Pr fungsbesuch abzustatten Dieser sollte der Feststellung dienen ob die Industrie und Handelskammer f r M nchen und Oberbayern ihren datenschutzrechtlichen Verpflichtungen als Bezieherin von Abdrucken aus dem Schuldnerverzeichnis und verantwortliche Erstellerin von Schuldnerlisten nachkommt Der Schwerpunkt lag dabei auf der Beurteilung der 7 3 3 1 Auftragsdatenverarbeitung durch den Verband der Vereine Creditreform e V in Neuss Die Industrie und Handelskammer f r M nchen und Oberbayern hat auch in Vertretung der brigen bayerischen Industrie und Handelskammern Erstellung und Vertrieb der sog Schuld nerlisten vertraglich auf den Verband der Vereine Creditreform e
45. B rgers gegen Europol vor dem EuGH ist dagegen nicht vorgesehen Zum Inkrafttreten der Konvention bedarf es nunmehr der Ratifizierung Dazu liegt mir ein Ent wurf eines Europol Ratifizierungs und Ausf hrungsgesetzes des Bundesministeriums des In nern vor Darin ist der aus der Sicht des Datenschutzes wichtige Grundsatz der datenschutz rechtlichen Verantwortlichkeit der L nder f r die von ihnen bermittelten Daten und die Sicher stellung der Beteiligung der Landesbeauftragten an der Kontrolle der bei Europol verarbeiteten Daten nur zum Teil ber cksichtigt Ich habe deshalb gegen ber dem Staatsministerium des In nern folgende Erg nzungen gefordert bermittelt das BKA Landesdaten an Europol ist ausschlie lich das BKA f r die nde rung Berichtigung und L schung von Landesdaten zust ndig Nach meiner Auffassung sollte f r diesen Fall eine Regelung in den Entwurf aufgenommen werden wonach das BKA f r die nderung Berichtigung oder L schung der Landesdaten zu sorgen hat sofern hierzu aufgrund von Mitteilungen der innerstaatlich f r die Daten verantwortlichen Landesbeh rden gegen ber dem BKA Anla besteht Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Es sollte klargestellt werden da sich die Zust ndigkeit des Bundesbeauftragten f r den Da tenschutz als nationale Kontrollinstanz auf das Bundeskriminalamt als nationale Zentralstelle bezieht die Zust nd
46. Behandlung des Posteinlaufs f r das Jugendamt Die in der vorangehenden Ziffer dargelegten datenschutzrechtlichen Erw gungen spielen auch bei der Behandlung des Posteinlaufs f r das Jugendamt eine Rolle nach deren Ausgestaltung ich im Berichtszeitraum ebenfalls gefragt wurde Auf die hnlich liegende Problematik bei der Be handlung des Posteinlaufs des Gesundheitsamts weise ich hin s Nr 3 5 1 in diesem Bericht W hrend grunds tzlich keine datenschutzrechtlichen Bedenken dagegen bestehen da Mitar beiter der Posteinlaufstelle auch Sozialdaten enthaltende Sendungen ffnen die z B an die Wohngeldstelle oder an das Sozialamt gerichtet sind ist die dortige ffnung von an das Jugen damt gerichteten Postsendungen nicht unproblematisch und im einzelnen datenschutzrechtlich wohl auch umstritten ber die ffnungsbefugnis von Mitarbeitern der Posteingangsstelle hinaus ist dabei die Frage der Weiterleitung von an das Jugendamt gerichteten Postsendungen zu be urteilen d h welche leitenden Mitarbeiter sind befugt Post f r das Jugendamt etwa in der Post einlaufmappe auf dem Dienstweg einzusehen Bei Sendungen an das Jugendamt ist zun chst zu differenzieren ob die Post an das Jugendamt a oder erkennbar an einen dort t tigen Amtspfleger vormund adressiert ist b a Sendungen An das Jugendamt im Anwendungsbereich nach 61 Abs 1 SGB VII die u erlich keine Besonderheiten erkennen lassen d rfen m E durch die Mitar
47. Dateien einverstan den Ich habe diese Entscheidung begr t Andererseits ist nach 28 Abs 1 Nrn 3 BDSG das Speichern Ver nderung oder bermitteln personenbezogener Daten oder ihre Nutzung als Mit tel f r die Erf llung eigener Gesch ftszwecke zul ssig wenn die Daten aus allgemein zug ngli chen Quellen entnommen werden k nnen oder die speichernde Stelle sie ver ffentlichen d rfte es sei denn da das schutzw rdige Interesse des Betroffenen an dem Ausschlu der Verarbei tung oder Nutzung offensichtlich berwiegt Ich meine es spricht viel daf r da ein berwiegen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 des Schutzinteresse hier anzunehmen ist Die Frage ist aber umstritten Der Unterausschu Melde Pa und Personalausweiswesen der Arbeitsgemeinschaft der In nenministerien der Bundesl nder hat in seiner Sitzung am 07 08 05 1996 einvernehmlich festge stellt da bis zu einer datenschutzrechtlichen Kl rung der Problematik durch den Bund von Auskunftserteilungen der Meldebeh rden an solche Unternehmen abgesehen werden soll die nicht zumindest auch Adre b cher im herk mmlichen Sinn herstellen Solange ein wirksamer Schutz der nach Art 35 Abs 3 MeldeG bermittelten Melderegisterdaten gegen ber den Gefahren einer elektronischen bernahme und Verkn pfung mit anderen perso nenbezogenen Daten durch Dritte nicht besteht ist es umso wichtig
48. Er rterung gestellt der u a folgende Aussagen enth lt Jeder hat das Recht auf Achtung und Schutz seiner Identit t Die Achtung der Privatsph re und des Familien lebens des Ansehens wird gew hrleistet Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Die Konferenz der Datenschutzbeauftragten ist mit ihrer Entschlie ung vom 28 04 1992 daf r eingetreten da in das Grundgesetz nach dem Vorbild anderer europ ischer Verfassungen ein Grundrecht auf Datenschutz aufgenommen wird Sie hat hierf r einen Formulierungsvorschlag gemacht Auf ihren Konferenzen am 16 17 02 1993 und 09 10 03 1994 bekr ftigten die Daten schutzbeauftragten des Bundes und der L nder ihre Position Diese Forderung wurde aber wegen des Nichterreichens der notwendigen qualifizierten Mehrheit durch den Gesetzgeber nicht umge setzt In Wirtschaft Verwaltung und Gesellschaft der Staaten der EU erh lt der Dienstleistungs und Informationssektor eine zunehmende Bedeutung Dies hat zur Folge da mit hochentwickelten Informationstechnologien von privaten wie von ffentlichen Stellen verst rkt personenbezogene Daten verarbeitet und auch grenz berschreitend ausgetauscht werden Diese Entwicklung wird gef rdert durch die Privatisierung und den rasanten Ausbau transeurop ischer elektronischer Telekommunikations Netze Dadurch ger t das Grundrecht auf informationelle Selbstbestim mung in besonderem Ma
49. Es obliegt dem Krankenhaus die Rechnung so rechtzeitig zu stellen da dem Patienten noch vor Ablauf der 2 Monats Frist gem 121 BSHG hinreichend Zeit f r das Begleichen der Rechnung bleibt Die im geschilderten Fall gew hlte Vorgehensweise schematisch alle Selbst zahler kurz vor Ablauf der 2 Monats Frist dem zust ndigen Sozialamt zu melden ist als unzu l ssiges Stellen von Vorratsantr gen zu werten Dieses Vorgehen f hrt dazu da den Sozial mtern Daten ber eine Vielzahl von Personen bermittelt werden die in ihrer berwiegenden Mehrheit die entstandenen Kosten ordnungsgem begleichen Ein solches Vorgehen vernach l ssigt die Interessen der Betroffenen in unvertretbarer Weise Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 3 4 6 berpr fung von Patientenakten einer psychiatrischen Klinik durch den Landes rechnungshof Durch Beschlu vom 29 04 1996 hat das Bundesverfassungsgericht entschieden eine Verfas sungsbeschwerde nicht zur Entscheidung anzunehmen die sich mit der Einsichtnahme eines Landesrechnungshofs in Patientenunterlagen einer psychiatrischen Klinik befa te Die vom Bundesverwaltungsgericht vertretene Auffassung da Regelungen in der Art von Art 95 Bay HO als ausreichende Befugnis im Sinne von 203 StGB anzusehen sind wurde vom Bundesver fassungsgericht angesichts der damaligen Aktenf hrung und Abrechnungsweise in der ber p
50. Firma unter Hinweis auf eine Anfrage ohne diese n her zu bezeichnen nach den Bestandteilen und der Zusammensetzung des Mittels erkundigt h tte Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Die Daten bermittlung war auch nicht nach Art 19 Abs 1 Nr 2 BayDSG zul ssig Zum einen ist ein berechtigtes Interesse der Firma an der Kenntnis der Namen und Adressen der Eingabef hrer nicht erkennbar Art 19 Abs 1 Nr 2 BayDSG geht im bri gen davon aus da der Daten bermittlung ein entsprechender Antrag des potentiellen Empf ngers zugrundeliegt glaubhaft darlegt Art 19 Abs 1 Nr 2 BayDSG kommt bei der bermittlung personenbezogener Daten die die ffentliche Stelle von sich aus herausgibt wie dies im vorliegenden Fall geschehen ist daher nur dann als Rechts grundlage in Betracht wenn eine Glaubhaftmachung entbehrlich ist weil das berechtigte Interesse des Empf ngers an der Kenntnis der Daten der bermittelnden Stelle bekannt oder f r sie offenkundig ist Beide Voraussetzungen lagen nicht vor Die B rger die sich mit der Anfrage nach den Bestandteilen und der Zusammensetzung der verwendeten Insektizide an die Regierung gewandt hatten hatten au erdem ein schutzw rdiges Interesse da ihnen durch die Anfrage keine Nachteile entstehen Das schutzw rdige Interesse ist nicht dadurch entfallen da das Schreiben an die Regierung den Zusatz PS Kopien
51. Gebot der Datenerhebung nach Treu und Glauben Rechnung zu tragen 28 Abs 1 Satz 2 BDSG Art 3 Abs 1 BayDSG sollten die Eltern bereits bei der Kindergar ten Anmeldung und m glichst im Anmeldeformular darauf hingewiesen werden da ein Ab gleich mit Anmeldungen bei benachbarten Kinderg rten vorgesehen ist Im Hinblick auf not wendige Konsequenzen aus dem Abgleich k nnten die Eltern gebeten werden eine evtl Reihen folge der von Ihnen bevorzugten Kinderg rten zu benennen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 8 2 Keine Mitteilung von Namen und Anschriften der Mitglieder von Kindergartenbeir ten an die Aufsichtsbeh rde Nach der bisherigen Fassung des 9 Abs 3 der Verordnung ber die Bildung und den Ge sch ftsgang der Kindergartenbeir te bei den anerkannten Kinderg rten 2 DVBayKiG hat der Tr ger des Kindergartens nach der ersten Sitzung des neugew hlten Kindergartenbeirats der zu st ndigen Aufsichtsbeh rde die Namen und Anschriften der Mitglieder des Kindergartenbeirats schriftlich mitzuteilen Es wurden Zweifel an mich herangetragen ob die Mitteilung dieser Da ten an die Aufsichtsbeh rde zur Aufgabenerf llung des Kindergartens oder der Aufsichtsbeh rde tats chlich erforderlich ist Auf meine entsprechende kritische R ckfrage teilte das Bayer StMAS in einem Rundschreiben an die Regierungen vom 08 05 1996 mit da 9 Abs 3 der 2 DVBay
52. Gutachtenerstellung hinaus automatisiert auswertbare medizinische Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Begutachtungsergebnisse nur so gespeichert werden da keine Identifizierung der be gutachteten Personen mehr m glich ist Der MDK in Bayern verwendet das bundeseinheitlich vom Medizinischen Dienst der Spitzenverb nde MDS zur Verf gung gestellte DV System ISmed Zur Beurteilung dieses Verfahrens habe ich noch n here technische Erl uterungen durch den MDK erbe ten insbesondere inwieweit hier von einzelnen Dateien gesprochen werden kann und inwieweit Querverbindungen zwischen den einzelnen Anwendungen realisiert werden Datenschutzrechtlich problematisch erschien mir bei ISmed jedenfalls die sog Statistik Datei und die Statistik Datei Pflege Auch hier bedarf es noch genauer Erl uterungen ber die auch MDKinternen Verwendungszwecke dieser Statistik Dateien Auf den er sten Blick erscheinen beide Statistik Dateien nicht patientenbezogen sie enthalten jedoch Zuordnungsmerkmale die den begutachteten Versicherten grunds tzlich durch Herstel lung von Querverbindungen mit anderen Anwendungen Dateien im ISmed identifizierbar machen k nnten Hierzu kann insbesondere das Suchkriterium des Geburtsdatums begut achteter Personen herangezogen werden in Betracht kommen jedoch auch Angaben ber das Datum der Begutachtung bzw der Gutachtenerstellung ber Gutacht
53. Im Einzelfall kann es sich durchaus herausstellen da die empfohlenen Ma nahmen zu weitge hend oder auch nicht weit genug gehend sind Eine pauschale Beurteilung und Wertung welche Ma nahme im einzelnen erforderlich ist oder nicht kann meiner Meinung nach nicht getroffen sondern nur am Einzelfall entschieden werden Gleichwohl k nnen und sollen die Orientierungshilfen dazu dienen zun chst Anregungen f r die Erstellung eines eigenes Sicherheitskonzeptes zu geben Die Verfeinerung des Sicherheitskon zeptes ergibt sich meist aus der Diskussion mit allen Beteiligten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 4 2 Zusammenstellung der neuen Orientierungshilfen Im Berichtszeitraum wurden in meiner Dienststelle folgende Orientierungshilfen neu erstellt bzw berarbeitet Orientierungshilfe f r erforderliche Ma nahmen der technischen und organisatorischen Si cherheit Datenschutzrechtliche Protokollierung beim Betrieb informationstechnischer Systeme IT Systeme Grundlage war ein Papier des Arbeitskreises Technik der Datenschutzbeauftrag ten des Bundes und der L nder Datensicherheit bei der Installation und beim Betrieb von Datenverarbeitungsanlagen HP 3000 der Hewlett Packard GmbH Regeln f r den sicheren PC Einsatz im Stand Alone Betrieb Orientierungshilfe f r Pa wortvergabe wahl und verwaltung Orientierungshilfe f r Ma nahmen zur bauli
54. Juli 1994 haben zahlreiche St dte und Gemeinden in Bayern auf An trag die Befugnis erhalten selbst Geschwindigkeitskontrollen durchzuf hren und Verst e zu verfolgen Dabei sollen bestimmte T tigkeiten wie beispielsweise die technische Abwicklung der Geschwindigkeitsmessung und Entwicklung der aufgenommenen Filme unter Einschaltung privater Unternehmen erfolgen Dazu wurde vom Staatsministerium des Innern eine Verwal tungsvorschrift ber die Verfolgung und Ahndung von Geschwindigkeitsverst en durch Ge meinden erlassen Meinen Standpunkt zur Einbeziehung privater Unternehmen in die kommunale Geschwindig keits berwachung habe ich gegen ber dem Staatsministerium des Innern im wesentlichen wie folgt dargelegt Auch bei Einbeziehung privater Unternehmen bei der Geschwindigkeitsmessung mu die Gemeinde Herrin des Me vorgangs bleiben Dies bedeutet da insbesondere Ort Zeit und Umfang der Kontrollma nahmen stets und in jedem Einzelfall von der Gemeinde selbst fest zulegen sind Dar ber hinaus mu sichergestellt sein da der Me vorgang selbst insbeson dere Verwendung geeichter Ger te Anwendung zugelassener Verfahren Durchf hrung vorgeschriebener Tests Einsatz geschulten Bedienungspersonals von einem mit den techni schen Abl ufen und der Bedienung des Ger ts vertrauten und besonders geschulten Bedien steten der Gemeinde berwacht wird Ausgangspunkt f r diese Forderungen ist der Rechtscharakter der Geschwin
55. Krankenkasse oder Pflegekasse insbesondere von einem Arzt zug nglich gemacht wurden nicht ohne weiteres in die ge meinsame Verarbeitung und Nutzung einbezogen werden Soweit die Pflegekasse Daten aus dem Bereich der Krankenkasse nutzen will wie etwa Abrechnungsdaten von Krankenh usern 301 SGB V oder Diagnosen aus Arbeitsunf higkeitsbescheinigungen ben tigt sie hierzu die Ein willigung des Betroffenen f r die in 76 Abs 2 SGB X genannten Daten aus Begutachtungen oder Bescheinigungen besteht dagegen lediglich ein Widerspruchsrecht des Betroffenen gegen die bermittlung an Nutzung durch die Pflegekasse Ich habe daher empfohlen die Einwilligungserkl rung in den Antr gen auf Pflegeleistungen etwa folgenderma en zu erg nzen Diese Einwilligung gilt auch f r Daten die der Krankenkas se von einem Arzt oder einer anderen Person die wie ein Arzt zur Verschwiegenheit verpflichtet ist zur Verf gung gestellt wurden z B Abrechnungsdiagnosen und Behandlungsdaten von Krankenh usern sowie Diagnosen aus AU Bescheinigungen Ja Nein Falls Betroffene z B Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 glauben da die der Krankenkasse vorliegenden Diagnosen hinsichtlich der richtigen Beschrei bung ihres Gesundheitszustandes irref hrend sein K nnten k nnen sie zus tzliche Hinweise auf Daten ber ihren tats chlichen Gesundheitszustand an die Pflegekasse geben od
56. MODEM Leitungen ber das Telefonnetz abzuwickeln Beim Ablesevorgang werden alle im LZ96 gespeicherten Daten abgezogen Von der mobilen Datenerfassungseinheit werden die Daten in einen PC und von dort in die zentrale EDV Anlage bertragen In der MDE werden die Daten mit dem n chsten Ablesevorgang berschrieben auf Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 dem PC bleiben die Daten einen Tag gespeichert Auf der zentralen EDV Anlage werden die Daten etwa drei bis sechs Monate online vorgehalten und danach auf CD ROM ausgelagert Bei etwaigen Zweifeln des Kunden an der Richtigkeit der Rechnungsstellung kann auf diesen Daten bestand f r die vergangene Abrechnungsperiode zur ckgegriffen werden Vor diesem Hintergrund habe ich nachfolgende Hinweise f r ein datenschutzgerechtes Vorgehen gegeben 1 Die Praxis der Widerspruchsl sung soll auf eine Erkl rungsl sung umgestellt wer den Bisher geht wie ausgef hrt das Energieversorgungsunternehmen davon aus da ein Kunde solange er nicht explizit widerspricht mit der umfassenden Aufzeichnung und Speicherung der vom LZ 96 erhebbaren Verbrauchsdaten einverstanden ist Statt dessen sollte dem Kunden bei Aufnahme der Gesch ftsbeziehungen bzw vor Ein bau des LZ 96 ein Formblatt vorgelegt werden in dem er ber die beiden m glichen und bzgl des erhobenen Datenumfangs unterschiedlichen Speicherungsformen sam
57. T tigkeit des Jugendamts als Beistand oder Gegenvormund Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 8 Kinderg rten 4 8 1 Daten bermittlung zwischen Kinderg rten zur Bedarfsplanung Feststellung von Mehrfachanmeldungen Benachbarte im Wettbewerb zueinander stehende Kinderg rten d rfen personenbe zogene Daten angemeldeter oder abgelehnter Kindergartenkinder bermitteln und nutzen soweit dies erforderlich ist damit die Kinderg rten ihre Aufgaben der Be darfsplanung Kapazit tsberechnung der Erkennung von Mehrfachanmeldungen und Vermeidung von Doppelbelegungen erf llen k nnen und soweit hierzu kein we niger einschneidender Weg zur Verf gung steht Verh ltnism igkeitsgrundsatz insoweit erfolgen diese Daten bermittlungen und nutzungen zur Wahrung berech tigter Interessen der Kinderg rten sowie der Eltern Nach meiner Auffassung besteht kein Grund zur Annahme da die betroffenen Eltern ein schutzw rdiges Interesse am Ausschlu der Daten bermittlung haben wenn die Zuordnung zu einem Kindergarten trotz des Abgleichs unter Ber cksichtigung der Argumente der Eltern vorgenommen wird Der aus der Sicht der Kinderg rten g nstigste weil wohnortn chste Kin dergarten braucht nicht auch derjenige zu sein den die Eltern f r den g nstigsten halten z B weil dieser auf dem Weg zur Arbeitsst tte der Mutter des Vaters liegt Um dem gesetzlichen
58. Unternehmer nach dem Bundesdatenschutzgesetz Nach 9 BewachV hat der Gewerbetreibende die Wachpersonen die er besch ftigen will der zust ndigen Beh rde durch bersendung je einer Kopie eines F hrungszeugnisses und in der Regel der Kopie des Unterrichtungsnachweises vorher zu melden Das F hrungszeugnis darf nicht lter als drei Monate sein Diese Regelung entspricht der in Bayern bisher schon prakti zierten Verfahrensweise aus Nr 3 4 1 der allgemeinen Verwaltungsvorschrift zu 34 a der Ge werbeordnung und der Bewachungsverordnung BewachVwV Bek des Bayer Staatsministeri ums f r Wirtschaft und Verkehr vom 31 August 1992 AlIMBI S 849 ge ndert durch Bek vom 11 Februar 1993 AIIMBI S 513 Der Gewerbetreibende hat nach 9 BewachV au erdem f r jedes Kalenderjahr Namen und Vornamen der Personen unter Angabe des Besch ftigungsbe ginns bis zum 31 M rz des darauffolgenden Jahres zu melden die aus dem Unternehmen aus geschieden sind Die zust ndige Gewerbebeh rde mu dann die bei ihr vorhanden Unterlagen Kopie des F hrungszeugnisses usw zu den ausgeschiedenen Personen vernichten bzw die gespeicherten Daten l schen soweit diese nicht mehr zur Aufgabenerf llung ben tigt werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 berfl ssige Datenspeicherungen zu Personen die schon lange nicht mehr f r das Bewachungs unternehmen t tig sind werden
59. V in Neuss bertragen Eine solche bertragung der Erstellung von Schuldnerlisten auf Dritte wird in 915 e Abs 3 Satz 1 letzter Halbsatz ZPO f r zul ssig erkl rt die hier getroffene Auswahl des Auftragneh mers entspricht den Erfordernissen des Art 6 Abs 2 Satz 1 BayDSG Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 3 3 2 Beurteilung des schriftlichen Vertrags ber die Auftragsdatenverarbeitung In dem von der Industrie und Handelskammer vorgelegten schriftlichen Vertrag der den daten schutzrechtlichen Anforderungen im brigen entspricht waren weder die zu treffenden tech nisch organisatorischen Ma nahmen geregelt noch Regelungen ber eine Begr ndung bzw den Ausschlu von Unterauftragsverh ltnissen enthalten Nach Art 6 Abs 2 Satz 2 BayDSG m ssen jedoch solche Regelungen im Vertrag ber die Auftragsdatenverarbeitung selbst getroffen werden Die Industrie und Handelskammer hat das Fehlen von vorgeschriebenen Regelungsinhalten da mit erkl rt da die vorgenannten Fragen einvernehmlich bereits vor Vertragsabschlu bespro chen worden seien und daher gleichsam als Gesch ftsgrundlage vorausgesetzt worden seien Mittlerweile hat die Industrie und Handelskammer eine Erg nzung der vertraglichen Regelun gen zugesagt und mir dazu den Entwurf einer Erg nzungsvereinbarung vorgelegt der den da tenschutzrechtlichen Anforderungen in vollem Umfang ents
60. Verrechnungspreis zusam men Der Arbeitspreis wird f r jede abgenommene Kilowattstunde berechnet der Leistungspreis ist ein Entgelt f r die Bereitstellung von elektrischer Leistung Der Verrechnungspreis ist das Ent gelt f r die Kosten der Verrechnung des Inkassos sowie der technisch notwendigen Me und Steuereinrichtungen Der Leistungspreis kann entweder durch Messung der in Anspruch genommenen Leistung 5 BTO Elt 1990 oder nach Jahres Durchschnittswerten bzw nach Mengenzonen 6 BTO Elt 1990 berechnet werden Auf der Grundlage des 5 BTO Elt 1990 Berechnung des Leistungspreises durch Messung 1 V m dem jeweiligen Allgemeinen Tarif haben einige bayerische Energieversorgungsunterneh men bei ihren Kunden mit einem Jahresstromverbrauch von mehr als 10 000 kWh die sog 96 Stunden Messung mittels eines daf r vorgesehenen Me ger tes LZ96 eingef hrt das anstelle des blichen Stromz hlers beim Kunden eingebaut wird Dazu hat jeder betroffene Kunde vom Energieversorgungsunternehmen vorab ein Schreiben er halten in dem ihm der Umfang und der Grund der mit dem LZ96 durchgef hrten Datenspeiche rungen erl utert werden Dabei geht das EVU davon aus da ein Kunde solange er nicht expli zit widerspricht mit der umfassenden Aufzeichnung und Speicherung der vom LZ 96 erhebbaren Verbrauchsdaten einverstanden ist Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 199
61. Verteilung der Kosten regelt In meinem Pr fbericht habe ich dargelegt da ich f r die genannte Kartei normenklare Regelun gen f r erforderlich halte In Verhandlungen mit dem Staatsministerium der Finanzen habe ich deutlich gemacht da ich mich auch der Interpretation wonach die Bezirksregierung D sseldorf hinsichtlich der Bundes zentralkartei Datenverarbeitung im Auftrag betreibt nicht verschlie en w rde Die Landesent sch digungsbeh rden blieben danach Herr der an die Bundeszentralkartei jeweils gemeldeten Daten In diesem Fall w re aber gem Art 6 Abs 2 BayDSG die Auftragsvergabe zu konkretisieren was im Rahmen einer Erg nzung der L ndervereinbarung erfolgen k nnte In dieser Erg nzung w ren insbesondere Festlegungen zum Umfang der gespeicherten Daten zur Datenverarbeitung und nutzung also bspw zur Auskunftserteilung zur L schung bzw Aufbewahrungsdauer und zu technischen und organisatorischen Ma nahmen zu treffen Das Staatsministerium wird die Angelegenheit auf der n chsten Konferenz der Entsch digungs referenten der L nder behandeln Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 11 6 Ausk nfte aus den Steuerkarteien von Gemeinden In meinem f nfzehnten T tigkeitsbericht habe ich zur Nutzung von Grundsteuer Adre daten von Gemeinden f r andere ffentliche Aufgaben Stellung genommen Zu diesem Themenkomplex erreichen
62. Wissen des Betrof fenen erforderlich sein kann mu zum Ausgleich eine Kontrolle der Datenerhebung verarbeitung und nutzung durch unabh ngige und an keine Weisung gebundene staatli che Organe sichergestellt werden Der verfassungsrechtlich gebotene Schutz des infor mationellen Selbstbestimmungsrechts ist im Bereich der verdeckten Datenerhebung nicht hinreichend gew hrleistet Die Beschr nkung meiner Kontrollbefugnis bei der Verarbei tung und Nutzung von Daten in Akten in Art 30 Abs 1 Satz 2 BayDSG f hrt vielmehr zu einem empfindlichen Kontrolldefizit Werden ber den Betroffenen ohne dessen Wis Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 sen Daten erhoben und verarbeitet kann er eine Rechtsverletzung nicht erkennen und nicht f r einen effektiven Rechtsschutz sei es durch die Anrufung des Datenschutzbe auftragten oder des Gerichts sorgen Sowohl die G 10 Kommission als auch das Ge richt pr fen nur in Teilbereichen die Rechtm igkeit der Datenerhebung und verarbeitung bei verdeckten Ma nahmen der Sicherheitsbeh rden Das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung wird damit in einem wesentlichen Kernbereich ver letzt da ein effektiver Rechtsschutz bei erheblichen Eingriffen fehlt Diese L cke ist auch nicht durch berwiegende Allgemeininteressen gerechtfertigt Dem Bed rfnis nach wirksamer Verbrechensbek mpfung und Strafverfolgung kann auch bei ein
63. Zuordnung einer bestimmten Ma nahme zu einem bestimmten Erfolg sei methodisch fragw rdig Ich bedaure diese Auffassung und meine da meine Frage durchaus beantwortet werden k nnte Bei meinen Pr fungen im Polizeibereich habe ich festgestellt da zwei wesentliche Daten verarbeitungsma nahmen aufgenommen wurden obwohl die Errichtungsanordnungen noch nicht vorlagen bzw noch nicht in Kraft gesetzt worden waren Mit den Errichtungsanord nungen wird im einzelnen festgelegt wer von der Datenverarbeitung in welchem Umfang und f r welche Dauer erfa t werden kann Sie sind deshalb wesentlich f r die Abgrenzung der konkreten Datenverarbeitungsbefugnisse Im einzelnen wurde die Errichtungsanordnung f r die Arbeitsdatei Geldw sche erst geraume Zeit nach Speicherungsbeginn in Kraft gesetzt damit erhielten wir von den Verarbeitungen auch zun chst keine Kenntnis weiter fehlte die Errichtungsanordnung f r eine Datei f r gewaltbereite Personen aus dem Extremismusbe reich Bei dem wichtigen Datenverarbeitungssystem AFIS dem automatischen Fingerab druckidentifizierungssystem der Polizei wof r allerdings der Bund zust ndig ist fehlt die Anordnung ebenfalls Zu den genannten fehlenden Errichtungsanordnungen aus dem bayeri schen Bereich weise ich darauf hin da es sich um Einzelf lle aufgrund besonderer Umst n de handelt die nicht zu verallgemeinern sind Gleichwohl erscheinen sie mir wegen der we sentlichen Funktion der Errichtungsan
64. Zweckbindung aus datenschutzrechtlicher Sicht f r h chst problematisch Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts BVerfG 65 1 ff d rfen personenbezogene Daten grunds tzlich nur f r Zwecke gespeichert ver ndert oder genutzt werden f r die sie erhoben worden sind Eine anderweitige Verwendung ist nicht mehr von der Freiwilligkeit bzw der bereichsspezifischen Verpflichtung gedeckt aufgrund der der Betroffene die Daten urspr nglich angegeben hat Ausnahmen sind nur Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 zul ssig wenn diese im berwiegenden Allgemeininteresse erforderlich sind In Anwendung dieses Grundsatzes und in bereinstimmung mit der Regelung in 21 Abs 1 Satz 4 des Sicherheits berpr fungsgesetzes des Bundes erscheint mir eine Be schr nkung der Zweck nderung auf die Beobachtung von Bestrebungen und T tigkeiten der Organisierten Kriminalit t im Geltungsbereich des Grundgesetzes die Aufkl rung von sicherheitsgef hrdenden oder geheimdienstlichen T tigkeiten f r eine fremde Macht oder von Bestrebungen die darauf gerichtet sind Gewalt anzuwenden oder Gewaltan wendung vorzubereiten sowie auf die Aufkl rung sonstiger Bestrebungen von erhebli cher Bedeutung geboten Der Entwurf sieht vor da Erkenntnisse aus der Sicherheits berpr fung zum Zwecke der Verfolgung jedweder Straftat verwendet werden k nnen Die im Vorentwurf vorgesehene
65. Zweckbindungsregelung durch eine Strafbewehrung abzusichern Ich habe um Unterst tzung dieses Anliegens zun chst im Gesetzgebungsverfahren zu einem Strafverfah rens nderungsgesetz gebeten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 6 5 bermittlung von Entscheidungen an den Hohen Fl chtlingskommissar der Verein ten Nationen UNHCR Im Berichtszeitraum hat sich ein Verwaltungsgericht mit folgender Anfrage an mich gewandt Der Hohe Fl chtlingskommissar der Vereinten Nationen UNHCR habe das Verwaltungsgericht gebeten ihm k nftig alle ausl nder und asylrechtlichen Entscheidungen des Gerichts in Ab druck zu bermitteln Ziel des UNHCR sei es die asyl und ausl nderrechtlichen Entscheidun gen aller bayerischen Verwaltungsgerichte auszuwerten um einen berblick ber die Entschei dungspraxis der bayerischen Verwaltungsgerichtsbarkeit zu erhalten Das Verwaltungsgericht hat bei mir angefragt ob und ggf in welcher Form unter Ber cksichtigung der datenschutzrecht lichen Belange der Bitte des UNHCR entsprochen werden kann Ich habe gegen ber dem Gericht folgende Stellungnahme abgegeben F r die bersendung von Urteilsabschriften an Nichtverfahrensbeteiligte durch das Gericht fehlt bislang eine spezialgesetzliche Regelung Heranzuziehen sind daher die allgemeinen Regelungen des Bayerischen Datenschutzgesetzes zur bermittlung personenbezogener Daten durch
66. am Erforderlichkeits und Verh ltnism igkeitsgrundsatz orientierte Grunds tze f r die Gew hrung von Akteneinsicht w hrend einer bergangszeit aufge stellt Wesentlich erscheinen mir dabei folgende Punkte Voraussetzung f r eine Akteneinsicht mu stets ein berwiegendes berechtigtes materielles Interesse sein weshalb etwa ein Bescheidungsanspruch nach 171 StPO des nicht verletzten Stellers eines Antrags auf Erhebung einer ffentlichen Klage nicht ausreicht Grunds tzlich mu die Erteilung von Ausk nften Vorrang vor der Gew hrung von Akteneinsicht haben Der Akteneinsicht Begehrende hat sein berechtigtes Interesse daran so darzulegen und zu begr nden da erkennbar ist welche in der Ermittlungsakte enthaltenen Informationen von dem berechtigten Interesse an der bermittlung umfa t wer den Die Akteneinsicht ist grunds tzlich auf diejenigen Aktenteile zu beschr nken f r deren Kenntnisnahme ein berechtigtes Interesse nachvollziehbar dargelegt ist Besonders sensible Daten enthaltende Aktenteile sollten besonders geheftet wer den damit Gericht und Staatsanwaltschaft in die Lage versetzt werden im Einzel fall die Zul ssigkeit der Offenbarung dieser Daten im Wege der Akteneinsicht be Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 sonders pr fen zu k nnen Durch strafbewehrte Zweckbindungsregelungen soll Vorsorge dagegen getroffen werde
67. andere Aufgaben bertragen werden m ssen Bei der eingangs geschilderten vor Ort festgestellten Verfahrensweise ergeben sich vielf ltige Ber hrungspunkte zur Personalsachbearbeitung So bernimmt der stellvertretende Leiter des Personalamts durch die f r bestimmte F lle vorgesehene Unterschriftsleistung die Verantwor tung f r die sachliche und inhaltliche Richtigkeit der Beihilfebescheide Die beihilfebegr nden den Unterlagen sind den Bescheiden zu diesem Zeitpunkt noch beigeheftet so da eine Kennt nisnahme zwangsl ufig ist Diese Unterlagen und zum Teil auch die Beihilfeakten selbst enthalten regelm ig h chstper s nliche Daten ber Krankheiten Diagnosen Behandlungen und Medikationen des Bediensteten und seiner Angeh rigen die bei zweckwidrigem Gebrauch zu sp rbaren Nachteilen f r den Betroffenen f hren k nnen Der Abschottung und damit der strikten organisatorischen Trennung der Beihilfeakten und bearbeitung von den sonstigen Personalakten und der sonstigen Personalverwaltung kommt da mit erh hte Aufmerksamkeit zu Diese Abschottung l t sich zum einen durch Ausgliederung der Beihilfestelle aus dem Perso nalamt bzw der Personalverwaltung erzielen Es sind jedoch auch andere Verfahren denkbar soweit diese gew hrleisten da mit Personalangelegenheiten befa te Entscheidungstr ger bei normalem Gesch ftsgang weder Einblick in die Beihilfeunterlagen und bescheide nehmen k n nen noch Beihilfebesc
68. auf die medizinische Forschung verwiesen wo nachtr glich erhobene Daten zu einem Patientenstammdatensatz zugewiesen werden m ssen ohne da in diesem Stammdatensatz personenbezogene Daten gespeichert w ren z B Krebsregister Ein in Entwicklung befindliches System das Datensparsamkeit durch Datenvermeidung zusam men mit einer Variante der Pseudonymisierung realisiert ist das derzeitige Pilotprojekt f r eine Multifunktionale Universit ts Chipkarte MUCK an der Universit t W rzburg Die Chipkarte soll dabei einerseits als eine wiederaufladbare anonyme elektronische Geldb rse ZKA genormte Geldkarte zentraler Kreditausschu und andererseits als starkes Authentifizierungshilfsmittel f r Zugangs und Zugriffskontrollsysteme unter Verwendung des freien Speichers der Geldkar te dienen Dabei kommt diese Karte ohne direkten Personenbezug aus indem lediglich eine eindeutige Identifikationsnummer benutzt wird Der Arbeitskreis Technische und organisatorische Datenschutzfragen der Datenschutzbeauf tragten des Bundes und der L nder ist derzeit mit diesen Aspekten der datenschutzfreundlichen Technologien befa t und erstellt ein entsprechendes Grundsatz und Arbeitspapier Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 1 7 Makroviren Nachdem sich bislang Computerviren ausschlie lich ber bootf hige Disketten und ausf hrbare Programmdateien ausbreiteten kann se
69. bale Dokumentenvorlage NORMAL DOT indem er z B neue Makros mit den Namen AAAZ AutoOpen FileSaveAs und PayLoad einf gt beziehungsweise falls diese bereits vorhanden sind modifiziert und kopiert sich danach unbemerkt in jedes neues Dokument das der Benutzer in seine Textverarbeitung l dt ber diese Dokumente k nnen nat rlich auch alle eingesetzten Server befallen werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Bisher k nnen die Makroviren auch ohne Virenscanner noch relativ leicht erkannt werden Zum Beispiel erscheint bei der Infizierung der globalen Dokumentenvorlage NORMAL DOT durch den Concept Virus auf dem Bildschirm ein kleines Dialog oder Nachrichten Fenster in wel chem eine einzelne Zahl normalerweise die 1 damit wird festgelegt da Word jedes Doku ment als Vorlage speichert zu sehen ist Dieses Fenster l t sich nur durch ein Klicken auf OK schlie en um weiterarbeiten zu k nnen Allerdings erscheint diese verd chtige Meldung in allen Folgeoperationen also auch bei der Weiterverbreitung des Virus nicht mehr Eine weitere Erkennungsm glichkeit ist das berpr fen der globalen Makros Men punkt Ex tras Makro im WinWord Existieren hier Makros mit den Anfangsbuchstaben AAAZ oder ein Makro namens Payload so ist der Computer vermutlich verseucht Auch der Eintrag WW6l 1 in der WINWORD6 INI deutet auf einen etwaigen Virenbef
70. damit ein Mediennutzungsprofil des einzelnen Kunden entsteht Der vorliegende Entwurf eines Medien diensteStaatsvertrages sieht vor da die Gestaltung und Auswahl technischer Einrichtungen f r Mediendienste sich am Ziel keine oder so wenige personenbezogene Daten wie m glich zu er heben und zu verarbeiten auszurichten hat Die technischen Voraussetzungen f r derartige L sungen sind gegeben Zusammen mit den anderen Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder habe ich die Anbieter und Programmlieferanten aufgefordert den Nutzern zumindest alternativ auch solche L sungen anzubieten bei denen die Nutzung der einzelnen Programman gebote nicht personenbezogen registriert werden kann Bei der Entwicklung datenschutzfreundlicher technischer L sungen kann auf die Erfahrungen bei den elektronischen Geldb rsen und anderen kartengest tzten Zahlungssystemen zur ckge griffen werden die teilweise schon im Einsatz sind oder demn chst im Gro versuch erprobt worden Vor allem ist hier an im voraus bezahlte Wertkarten hnlich wie Telefonkarten zu denken F r die Akzeptanz dieser Bezahlungsart wird es wichtig sein einfache Verfahren zu finden mit deren Hilfe die Guthabenkarten aufgeladen werden k nnen Auch setzt eine vollst n dig anonyme Nutzung voraus da beim Zuschauer gespeicherte Informationen ber die gesehe nen Sendungen nicht durch den Anbieter abgerufen werden k nnen Ich werde die weitere Entwicklung in diesem Be
71. das Alter den Beruf und die famili ren Verh ltnisse oder sonstigen sozialen Bindungen z B Partei oder Vereinsmitgliedschaft ist zu pr fen in wieweit dadurch eine Identifizierung des Betroffenen m glich wird Personenbezogene Daten d rfen nicht bermittelt werden wenn besondere bundesge setzliche oder landesgesetzliche Verwendungsregelungen entgegenstehen Ist die Bekanntgabe der Person des Beschuldigten oder Angeklagten wegen des berwie genden ffentlichen Interesses gerechtfertigt mu auch bei der bermittlung sonstiger personenbezogener Daten abgewogen werden ob diese Informationen f r die Berichter stattung ber die Tat selbst oder die Hintergr nde die zu der Tat gef hrt haben erforder lich sind und in welchem Umfang der Betroffene dadurch in seinem Pers nlichkeitsrecht beeintr chtigt wird Die Bekanntgabe von Vorstrafen ist nur ausnahmsweise zul ssig Sie setzt voraus da die fr here Verurteilung im Bundeszentralregister noch nicht getilgt und ihre Kenntnis f r eine nachvollziehbare Berichterstattung ber eine schwerwiegende Straftat auch unter Ber cksichtigung des Pers nlichkeitsrechts des Betroffenen und des Resozialisie rungsgedankens erforderlich ist Besondere Zur ckhaltung ist bei Ausk nften und Er kl rungen ber Sachverhalte geboten die der fr heren Verurteilung zugrunde liegen Wegen des berragenden Schutzes von Minderj hrigen und Heranwachsenden ist bei Ausk nften
72. das Bundesdatenschutzgesetz novelliere da ansonsten die L nder nicht einerseits den Umsetzungstermin 24 10 1998 einhalten und andererseits die Orientierung am Bundesdatenschutzgesetz wahren K nnten Daf r habe ich Verst ndnis Es w re h chst unerw nscht wenn sich Bundes und Landesrecht in wichtigen Punkten auseinander entwickeln w rden Sollte der Bund allerdings die Novellierung des Bundesdatenschutzgesetzes nicht mit der gebotenen Eile durchf hren best nde gleichwohl eine Handlungspflicht f r den bayerischen Gesetzgeber Wenig erfreulich ist es da die Europ ische Union bisher f r ihren eigenen Bereich also insbe sondere auch f r die Beh rden der Europ ischen Kommission noch keine Datenschutzvor schriften geschaffen hat Sofern sich dieser Zustand nicht ndert w rde das die Glaubw rdigkeit der mit der EG Datenschutzrichtlinie angestrebten Ziele beeintr chtigen Ich habe eine entspre chende Entschlie ung der Konferenz der Europ ischen Datenschutzbeauftragten mit der Bitte um Unterst tzung an die Bayerische Staatsregierung bermittelt Wie mir Herr Staatsminister Dr Beckstein mitgeteilt hat hat sich die deutsche Delegation die in der Datenschutzgruppe nach Art 29 der EG Datenschutzrichtlinie vertreten ist in den Sitzungen dieser Gruppe nachhaltig daf r ausgesprochen verbindliche Datenschutzvorschriften f r die Verwaltungsbeh rden der Europ ischen Union zu schaffen Da die Forderung auch von anderen Mitglie
73. den Sch lern wenn dadurch ein Personenbezug nicht hergestellt werden kann Anders ist der Sachverhalt zu bewerten wenn der sonderp dagogische F rderungsbedarf der betroffenen Sch ler im Einzelfall ermittelt und eine Entscheidung ber den weiteren Bildungs gang des Sch lers und den F rderort getroffen werden soll Ein solches Verfahren zur Feststel lung des individuellen sonderp dagogischen F rderungsbedarfes ist von den Erziehungsberech tigten der Schule oder ggf von anderen zust ndigen Diensten aufgrund von Empfehlungen der Kultusministerkonferenz zu beantragen Danach entscheidet die Schulaufsicht im Einzelfall ob der betroffene Sch ler in der allgemeinen Schule verbleibt oder Unterricht und F rderung in Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 einer Sonderschule erh lt Mit einem solchen Antrag wird in die Rechte des betroffenen Sch lers erheblich eingegriffen Die Empfehlungen der Kultusministerkonferenz sehen daher die Einbe ziehung der Erziehungsberechtigten in das Verfahren und die Beteiligung des schulpsychologi schen Dienstes vor Das Staatliche Schulamt hat auf meine Bedenken hin mitgeteilt da es vorerst auf die Erhe bung von Sch lernamen verzichtet hat Ich werde die Angelegenheit im Auge behalten und ge gebenenfalls eine nicht erforderliche namentliche Erfassung beanstanden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz
74. der Projektgesch fts stelle an die Behandlungseinrichtungen keine Daten zur ckflie en die sich auf konkrete einzelne Patienten beziehen sondern nur aggregierte Daten die Aussagen ber Patien tengruppen erm glichen z B Aussagen dar ber wie sich die in einer Behandlungsein richtung bliche Behandlungsdosis auf die Behandlungsdauer auswirkt Ob es zur Durchf hrung des Projekts einer Einwilligung der Betroffenen bedarf wird derzeit noch diskutiert Zum Teil wird die Meinung vertreten da in 137 SGB V wo nach insbesondere Krankenh user verpflichtet sind sich an Ma nahmen zur Qualit tssi cherung zu beteiligen eine hinreichende gesetzliche Rechtsgrundlage vorhanden ist Da es hierzu jedoch auch Gegenmeinungen gibt gehe ich einstweilen davon aus da eine Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Einwilligung der Betroffenen erforderlich ist Im brigen w rde auch das Bestehen einer gesetzlichen Grundlage nichts daran ndern da eine m glichst fr hzeitige Anonymisie rung angestrebt werden mu 3 3 3 Einzelne Datenschutzfragen im Zusammenhang mit Forschungsprojekten Telefonumfragen Daten Verstorbener Anonymisierung Gesundheitsdatenerhebung durch Telefonumfragen Aufgrund der Anfrage eines Universit tsklinikums hatte ich mich mit datenschutzrechtli chen Aspekten von Telefonumfragen f r eine wissenschaftliche Fragestellung zu befas
75. der Statistik bereits seit langem praktiziert Die Daten einer repr sentativen Personengruppe werden zun chst mit Personenbezug erhoben F r die statistische Auswertung erfolgt dann aber die sofortige Anonymisierung Dieses Verfahren ist aber dann nicht anwendbar wenn nachtr glich Daten einer bestimmten Per son zugeordnet werden m ssen und die bereits vorhandenen Daten ohne Personenbezug gespei chert wurden Hier kann die schw chste Form der Datensparsamkeit die Pseudonymisierung angewendet werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Pseudonyme werden anstelle unmittelbar personenbezogener Identifikationsdaten verwendet Aus sich heraus erm glichen sie keinen unmittelbaren R ckschlu auf die tats chliche Identit t des Betroffenen Nur bei Bedarf und unter Einhaltung vorher zu definierender Rahmenbedin gungen ist es m glich den Personenbezug wieder herzustellen Es sind grunds tzlich drei Klas sen von Pseudonymen m glich die sich nach ihrer Schutzwirkung hinsichtlich der Zusammen f hrbarkeit des Pseudonyms mit der wahren Identit t des Betroffenen unterscheiden vom Betroffenen selbst generierte Pseudonyme von Dritten vergebene und nur ber eine Referenzliste r ckbeziehbare Pseudonyme Refe renz Pseudonyme Einweg Pseudonyme die nicht oder nur mit unverh ltnism igem Aufwand r ckgef hrt werden k nnen Als ein Beispiel sei hier
76. des Registerverfahrenbeschleu nigungsgesetzes aus dem Gesetz ausgeklammert und wie sich aus einem Schreiben des Bun Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 desministeriums der Justiz vom 15 07 1994 ergibt einer Verordnung zur nderung des Grund bucheinsichtsrechts vorbehalten deren Erla f r Herbst 1994 geplant war berdies war vom Bundesministerium der Justiz bei Erg nzung der Grundbuchverf gung um den Abschnitt VII Vorl ufige Vorschriften ber das maschinell gef hrte Grundbuch wegen der nicht ausrei chenden Ber cksichtigung von Belangen des Datenschutzes insbesondere Protokollierung der Grundbucheinsicht eine Befristung vorgesehen und darauf verwiesen worden da diese L cke bis zum Erla endg ltiger Bestimmungen ber das maschinell gef hrte Grundbuch ge schlossen werden solle Im Gegensatz dazu wurde mit der Dritten Verordnung zur nderung der Verordnung zur Durchf hrung der Schiffsregisterordnung und zur Regelung anderer Fragen des Registerrechts die Befristung des EDV Teils der Grundbuchverf gung ab 01 12 1994 aufgeho ben obwohl die erforderlichen datenschutzrechtlichen Erg nzungen nicht vorgenommen worden waren Da mithin der Bundesgesetzgeber gerade keine abschlie ende Regelung ber den Datenschutz in der Grundbuchordnung bzw Grundbuchverf gung getroffen hat sind erg nzend die Bestim mungen des Bayerischen Datenschutzgesetzes anw
77. des besuchten Kurses als gegeben an Anders verh lt es sich mit dem Merkmal Bankverbindung Die Vorhaltung dieses Datums kann bei einer wiederholten Anmeldung eine Verk rzung des Anmeldevorgangs bewirken f r eine effektive Teilnehmerbetreuung nach erfolgtem Kursbesuch ist es nicht erforderlich Ich habe deshalb vorgeschlagen dem Teilnehmer bei Anmeldung eine Widerspruchsm glichkeit gegen die Datenvorhaltung einzur umen und diese aus Praktikabilit tsgr nden auch auf die bri gen Teilnehmerdaten auszudehnen Dies k nnte bspw in Form einer Bemerkung im Kursver Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 zeichnis bzw in den Anmeldeunterlagen mit folgendem Inhalt geschehen Zum Zweck einer effektiven Teilnehmerbetreuung und zur Verk rzung des Anmeldevorgangs bei k nftigen Anmeldungen speichert die Volkshochschule f r die Dauer von Jahren folgende Teilnehmerdaten 1 Name Anschrift 2 Bankverbindung Eine Speicherung der Bankverbindung entf llt bei Barzahlung bzw Hingabe eines Schecks Wenn Sie es w nschen kann die Datenspeicherung nach Abschlu des besuchten Kurses been det werden Eine nachtr gliche Ausstellung von Teilnahmebescheinigungen ist dann allerdings nicht mehr m glich Der Volkshochschulverband hat diesem Vorschlag zugestimmt und hat ihn als Empfehlung an seine Mitgliedseinrichtungen weitergeben Der Bayerische Landesbeauft
78. deut lich vermindert auf die Freiwilligkeit der Beantwortung wird nunmehr unmi verst ndlich hingewiesen In der Frage welchen Umfang darf die Daten bermittlung zu Abrechnungszwecken von kas sen rztlichen bzw zahn rztlichen Vereinigungen an Krankenkassen haben sind positive Schritte in Richtung einer datenschutzgerechten L sung erkennbar Mit Ausnahme bisher des Verbands der Angestelltenkrankenkassen sind nunmehr alle gesetzlichen Krankenkassen be reit im Bereich der Abrechnung zahn rztlicher Rechnungen einer Reduzierung der zu ber mittelnden Daten zuzustimmen die wohl dem gesetzlichen Gebot einer bermittlung der ab gerechneten Patientendaten nur fallbezogen nicht versicherten d h nicht personenbezogen gerecht wird Ein entsprechendes Ergebnis f r den Bereich der niedergelassenen rzte steht leider noch aus Keinen Erfolg hatte ich bisher u a bei folgenden Fragen Das Staatsministerium des Innern lehnt meine Anregung nach wie vor ab bei der Protokol lierung von Abfragen aus polizeilichen Dateien auch einen Hinweis auf den Zweck der Ab frage aufzunehmen Dies sei zu verwaltungsaufwendig und wenig effektiv Ich bin im Ge gensatz dazu der Auffassung da eine derartige Zweckangabe schon eine pr ventive Wir kung gegen Mi brauch der Abfragem glichkeiten h tte Zur Frage mi br uchlicher Einsichtnahmen in Gefangenenpersonalakten vertritt das Staats ministerium der Justiz nach wie vor die Auffassung da di
79. die Ver schl sselung Ich bin deshalb der Auffassung da zumindest mittelfristig das Sicherheitssystem durch Verschl sselung vervollst ndigt werden sollte wenn sensible Daten ber offene Netze bermittelt werden Auf die Ausf hrungen im technisch organisatorischen Teil meines Berichts Nr 18 3 6 weise ich hin Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 7 Errichtungsanordnung f r die polizeilichen Dateien Polizeiliche Sachbearbei tung Vorgangsverwaltung Verbrechensbek mpfung PSV und f r die Personen und Fall Auskunftsdatei PFAD Das Innenministerium hat mir mit Schreiben vom 20 7 1995 die oben genannte Errichtungsan ordnung die seit 1 1 1996 bei den Dienststellen der Bayerischen Polizei Anwendung findet bersandt Die Datei PFAD ist als landesweite Datei zentraler Bestandteil des Informationssy stems der Bayerischen Polizei IBP Die bisherigen separaten Errichtungsanordnungen f r landesweite Einzeldateien Personenfahndung Sachfahndung Erkennungsdienst Personenbeschreibung Haft Kriminalaktennachweis und Polizeiliche Kriminalstatistik werden in PFAD zusammengefa t und mit dem Begriff Bereich als eigene Anwendung kenntlich gemacht Den Regelungen zu PFAD wurden in der gemeinsamen Errichtungsanord nung die Regelungen zur PSV vorangestellt Gegen die Konzeption der Errichtungsanordnung insbesondere die Zusammenfassung bisher s
80. dienen w rde diese unverz glich den zust ndigen Strafverfolgungsbeh rden an zuzeigen Auf entsprechende Anfrage hat mir das Staatsministerium der Justiz unter Berufung auf das Ergebnis eines bundesweiten Erfahrungsaustausches der Generalstaatsanw lte zu Fragen der Geldw sche mitgeteilt da solche Verdachtsanzeigen nach dem Geldw schegesetz bundes weit mit Ausnahme der Freien und Hansestadt Hamburg als Strafanzeigen im Sinne des 158 Abs 1 Strafproze ordnung angesehen und in das Js Register Register f r Verfahren gegen na mentlich bekannte Personen eingetragen werden Meiner Auffassung nach unterscheiden sich Verdachtsanzeigen im Sinne des Geldw schegeset zes grunds tzlich von den in 47 Abs 1 b Aktenordnung angesprochenen Anzeigen die sich gegen eine bestimmte Person richten W hrend Strafanzeigen nach 47 Aktenordnung vom Willen des Anzeigeerstatters getragen sind da der von ihm Beschuldigte f r ein bestimmtes Verhalten strafrechtlich zur Verantwor tung gezogen wird sind Institute und Spielbanken von Gesetzes wegen verpflichtet ihnen ver d chtig erscheinende Finanztransaktionen den zust ndigen Strafverfolgungsbeh rden unverz g lich anzuzeigen Diesem Umstand ist meines Erachtens durch eine differenzierte registerm ige Behandlung Rechnung zu tragen Leitet die Staatsanwaltschaft aufgrund einer Verdachtsanzeige nach dem Geldw schegesetz wegen bestehenden Anfangsverdachts einer Straftat ein Ermittlungsv
81. dies vorsieht Ausk nfte ber ein Gewerbeuntersagungsverfahren an private Dritte beispielsweise Gl ubiger zur Verfolgung privatrechtlicher Anspr che sind daher unzul ssig 11 Abs 5 und 14 Abs 5 ff GewO enthalten getrennte bermittlungsvorschriften Eine aus kunftssuchende Privatperson kann daher unter den Voraussetzungen des 14 Abs 8 GewO Auskunft aus den Gewerbeanzeigen dar ber erhalten da ein Gewerbe abgemeldet wurde Wurde also gegen einen Gewerbetreibenden eine rechtskr ftige Untersagung ausgesprochen und kommt dieser seinen Rechtspflichten daraus nach indem er das Gewerbe abmeldet kann gem 14 Abs 8 GewO an nicht ffentliche Stellen Auskunft ber die Abmeldung erteilt werden Dies f hrt zu dem unbefriedigenden Ergebnis da derjenige der einer bestands bzw rechts kr ftigen Gewerbeuntersagung zuwiderhandelt und sein Gewerbe nicht abmeldet ein ordnungs gem angemeldetes Gewerbe vort uschen kann Eine Auskunft an private Gl ubiger zur Ver folgung von privatrechtlichen Anspr chen ber die Gewerbeuntersagung ist wie oben ausge f hrt nicht zul ssig ber eine Gewerbeabmeldung mangels Anzeige nicht m glich Die Ge werberechtsreferenten von Bund und L ndern diskutieren derzeit eine Erg nzung des 14 Abs 1 Satz 2 Nr 3 GewO Demnach soll in der Gewerbeordnung festgelegt werden da f r den Fall der eindeutigen Aufgabe eines Betriebs und gleichzeitiger Nichtabmeldung innerhalb eines an
82. dieses Schreibens gehen an die Presse und an den Rundfunk enthielt Im Zeitpunkt der Weitergabe des Briefes durch die Regierung war die Anfrage in keiner Weise ver ffentlicht Die Regierung konnte nicht sicher davon ausgehen da Presse und Rundfunk das Schreiben im Original ver ffentlichen w rden Desweiteren durfte die Regierung auch nicht davon ausgehen da die Medien bei einem Aufgreifen des Vorgangs die Namen und insbesondere die vollst ndige Anschrift der Eingabef hrer im Hinblick auf den Informantenschutz ohne deren ausdr ckliches Einverst ndnis ver f fentlichen w rden Insbesondere die Ver ffentlichung der vollst ndigen Anschrift durch die Presse in einem Bericht widerspricht praktischer Erfahrung Schlie lich ist es ein er heblicher qualitativer Unterschied ob die Firma den Vorgang einer Anfrage mittelbar aus den Medien erfahren h tte oder ob ihr das Originalschreiben mit Namen und Anschrift der Anfragenden vorliegt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 8 13 Daten bermittlungen vom bzw an das Finanzamt im Rahmen eines Wohngeldverfah rens Ein Landratsamt hatte Zweifel ob die Angaben ber die H he der tats chlich geleisteten Mietzahlungen einer Wohngeldempf ngerin korrekt waren weil die Wohngeldempf ngerin die einzige erwachsene Tochter des Vermieters war Als Mietnachweis lag ein selbstgef hrtes Mietenbuch vor in dem die Vermieter Elte
83. durch Dritte zuzustimmen eine Verweigerung der Zustimmung w rde die M glichkeit er ffnen die Leistung einstweilen zu verweigern Ich halte jedoch die Erforderlichkeit der Diagnosen Kenntnis durch die Krankenkassen im Re gelfall der Verordnungsabrechnung f r nicht ausreichend dargelegt F r Wirtschaftlich keitspr fungen der Verordnungen d rfen Diagnosen nur bei Einzelfallpr fungen nach 298 und Stichprobenpr fungen nach 297 SGB V den Krankenkassen versichertenbezogen zur Ver f gung gestellt und von diesen genutzt werden F r diese gesetzlich vorgesehenen Pr fzwecke k nnte die Kasse die vom Arzt gefundenen Diagnosen wie bei der Einzelfall und Stichproben pr fung von Arzneiverordnungen von der Kassen rztlichen Vereinigung erhalten Auf Arznei verordnungen sind keine Diagnosen oder Befunde angegeben obwohl die Interessen der Kran kenkassen an derartigen Kenntnissen durchaus identisch sein k nnten Da Diagnosen bei der Abrechnung vom Arzt erbrachter Leistungen nur fall und nicht versichertenbezogen an die Krankenkassen bermittelt werden d rfen 295 Abs 2 SGB V k nnen Arzneiverordnungen nur ber die Hilfestellung der Kassen rztlichen Vereinigung in gesetzeskonformer Weise und nur in den vom Gesetz vorgesehenen F llen mit den Diagnosen zusammengef hrt werden mangels weitergehender gesetzlicher Regelung mu dies auch f r Verordnungen von Heil und Hilfsmitteln gelten Ich habe meinen Datenschutz Kollegen und der
84. einen Programmfehler wurden da bei in ca 150 F llen Abbuchungen bei Teilnehmern vorgenommen die ihre Abbuchungser m chtigung zu einem vorangegangenen Zeitpunkt widerrufen hatten Unter diesen F llen war auch der Beschwerdef hrer Die Bayerische Medien Servicegesellschaft handelt gegen ber den Teilnehmern namens und im Auftrag der jeweiligen Medienbetriebsgesellschaft Entsprechende schriftliche Auftr ge im Sin ne des Art 6 BayDSG existieren jedoch nicht demzufolge fehlen auch entsprechende schriftli Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 che Vorgaben der auftraggebenden Medienbetriebsgesellschaften zum Umfang der Datenerhe bung der Datenverarbeitung und zur Nutzung der vorhandenen Daten Ich habe diese Verfahrensweise beanstandet und die Bayer Medien Servicegesellschaft aufge fordert umgehend entsprechende schriftliche Weisungen von den Auftraggebern einzuholen Auf die Pflicht zur Vervollst ndigung der Vertragsunterlagen und auf die Notwendigkeit g ltige Abbuchungserm chtigungen beizubringen habe ich hingewiesen Ich habe ferner den Versto gegen die L schvorschriften des 28 Abs 5 Rundfunkstaatsvertrag beanstandet Die Bankverbindung der betroffenen Teilnehmer war nach dieser Vorschrift zu l schen sobald die Abbuchungserm chtigung widerrufen wurde Nur als Folge dieser Unterlas sung konnte der Programmfehler bei Umstellung des automatisi
85. eines externen Catering Unternehmens aus datenschutzrechtli cher Sicht keine Bedenken erhoben sofern im Verh ltnis zwischen Patient und Krankenhaus folgende Bedingungen erf llt werden Der Patient wird in den Aufnahmebedingungen informiert da ein externes Catering Unternehmen eingeschaltet wird und welche Daten an dieses Unternehmen bermittelt wer den Er wird in den Aufnahmebedingungen auch auf die M glichkeit hingewiesen der Weiterga be seiner Daten zu widersprechen Falls ein Patient widerspricht verwendet die Klinik f r diesen Patienten ein Pseudonym Im Vertrag zwischen dem Krankenhaus und dem Catering Unternehmen m ssen zumindest fol gende Festlegungen getroffen werden Verpflichtung des Unternehmens zur ausschlie lich zweckgebundenen Verwendung der Da ten f r Zwecke des Catering und Ausschlu der Weitergabe von Daten an Dritte die Siche rung der Einhaltung dieser Verpflichtung k nnte z B durch die Vereinbarung einer Vertrags strafe erfolgen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Verpflichtung des Catering Unternehmens die Daten innerhalb des r umlichen Bereichs des Krankenhauses zu belassen diese Verpflichtung ist deshalb wichtig weil nur in diesem Fall der Beschlagnahmeschutz des 97 StPO in Bezug auf die Daten zum Tragen kommt Verpflichtung des Catering Unternehmens die ihm berlassenen Daten im Klinikum zu l s
86. erfolgen kann F r die Daten von Nebenbeteiligten z B Anzeigeerstatter Gesch digte ist eine vorzei tige L schung vorzusehen Hinsichtlich der Hauptbeteiligten sollte eine Teill schung der Personen und Verfahrensdaten stattfinden sobald die vollst ndigen Daten zur Durchf h rung des Verfahrens nicht mehr erforderlich sind Soweit Daten verschiedener Gerichtszweige oder verschiedener speichernder Stellen in gemeinsamen Systemen verarbeitet werden ist durch rechtliche technische und organi satorische Ma nahmen sicherzustellen da die Zweckbindung der gespeicherten Daten beachtet wird Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Anlage 7 Entschlie ung der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder vom 9 Mai 1996 Forderungen zur sicheren bertragung elektronisch gespeicherter personen bezogener Daten Der Schutz personenbezogener Daten ist w hrend der bertragung oder anderer Formen des Transportes nicht immer gew hrleistet Elektronisch gespeicherte personenbezogene Daten k nnen sowohl auf leitungsgebundenen oder drahtlosen bertragungswegen als auch auf ma schinell lesbaren Datentr gern weitergegeben werden Oft sind die Eigenschaften des Trans portweges dem Absender und dem Empf nger weder bekannt noch durch sie beeinflu bar Vor allem die Vertraulichkeit die Integrit t Unversehrtheit und die Zurechenbarkeit der Daten Authentizit
87. f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 2 Eine Zentraldatei oder Registraturdatei darf nicht so aufgebaut werden da die gem Art 6 besonders zu sch tzenden Angaben in anderem Zusammenhang gelesen werden k nnen Ich habe daher darauf gedrungen da weder in der Zentraldatei noch in der au tomatisierten Registraturdatei erkennbar ist wegen welcher gesundheitlichen Probleme jemand zur freiwilligen Beratung oder Begutachtung vorgesprochen oder korrespondiert hat 3 Bei T tigkeit von gemeinsamem Au endienstpersonal etwa des Sozialamtes und des Gesundheitsamts mu sichergestellt werden da die Betroffenen bevor sie diesen Per sonen etwas im Rahmen freiwilliger Beratung nach dem GDG anvertrauen erfahren ob diese Angaben auch f r Zwecke des Sozialamtes genutzt werden sollen s auch Art 16 Abs 3 Satz 1 BayDSG der Erhebungszweck ist jeweils vollst ndig anzugeben 4 Ein m glichst unbeobachtetes Aufsuchen der Angebote der Schwangerschaftsberatung und sonstiger freiwilliger Beratung des Gesundheitsamtes sollte organisatorisch erm g licht werden Die Tatsache der Vorsprache oder telefonischen Kontaktaufnahme darf nicht anderen Personen oder Stellen im Amt bekannt werden 5 Der Posteinlauf f r das Gesundheitsamt mu im k nftigen Landratsamt Gesundheitsamt so organisiert werden da der Einlauf f r die Arbeitsbereiche freiwillige Beratung bzw freiwillige Begutachtung unmittelbar de
88. ffent liche Stellen Bei dem UNHCR handelt es sich um ein Organ der Vereinten Nationen und damit um eine berstaatliche Stelle im Sinne von Art 21 BayDSG Nach Art 21 Abs 1 BayDSG sind bei der bermittlung personenbezogener Daten an berstaatliche Stellen die Vorschriften f r die Daten bermittlung an nicht ffentliche Stellen entsprechend anwendbar Ma geblich f r die Rechtm igkeit einer Daten bermittlung ist daher Art 19 BayDSG Danach ist eine Daten ber mittlung an nicht ffentliche Stellen zul ssig wenn die nicht ffentliche Stelle ein berechtigtes Interesse an der Kenntnis der zu bermittelnden Daten glaubhaft darlegt und der Betroffene kein schutzw rdiges Interesse an dem Ausschlu der bermittlung hat Im vorliegenden Falle hat der UNHCR aufgrund seiner Aufgabenstellung und seiner Funktion erkennbar ein berechtigtes Interesse an aktuellen ausl nderrechtlichen und asylrechtlichen Ent scheidungen der bayerischen Verwaltungsgerichte F r den vom UNHCR dargelegten Zweck erscheint mir jedoch eine Kenntnis der Namen der Verfahrensbeteiligten nicht erforderlich In diesem Sinne hat der UNHCR selbst darauf hingewiesen da ein anderes au erbayerisches Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Verwaltungsgericht Entscheidungen nur in anonymisierter Form bersendet Ich habe daher ge gen eine bermittlung von Entscheidungen des anfragenden Verwaltungsger
89. ffentlichkeit von berwiegendem Interesse ist Bei der Entscheidung ob und in welchem Umfang personenbezogene Daten an die Me dien bermittelt werden sind die schutzw rdigen Belange der Betroffenen zu ber ck sichtigen Dazu z hlen insbesondere die privaten und beruflichen Folgen f r das Opfer den Beschuldigten Angeklagten und deren Angeh rige die Schwere die Umst nde und die Folgen des Delikts Bei der bermittlung von personenbezogenen Daten ber Beschuldigte Angeklagte sind auch der Grad des Tatverdachts und der Stand des Verfahrens zu ber cksichtigen Vor Beginn der ffentlichen Hauptverhandlung ist ein besonders strenger Ma stab an das Vorliegen eines berwiegenden Interesses der ffentlichkeit anzulegen Bis zur rechtskr ftigen Verurteilung ist die Unschuldsvermutung zugunsten des Beschul digten oder Angeklagten zu beachten Zu unterlassen sind alle Ausk nfte oder Erkl run gen die geeignet sind die Unbefangenheit der Verfahrensbeteiligten zu beeintr chtigen Akteneinsicht durch Medienvertreter kommt nicht in Betracht Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Grunds tzlich sind in Ausk nfte und Erkl rungen ber das Ermittlungs und Strafverfah ren keine Namen und sonstige personenbezogene Angaben die Opfer von Straftaten Zeugen Beschuldigte und Angeklagte bestimmbar machen aufzunehmen Vor allem bei Hinweisen auf den Wohnort
90. gen spricht auch die H he der Strafdrohung die immerhin eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren betr gt Ich habe das Staatsministerium der Justiz gebeten mein diesbez gliches Anliegen zu unterst t zen Das Gesetzesvorhaben war bei Redaktionsschlu noch nicht abgeschlossen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 2 Automatisierte Datenverarbeitung bei Staatsanwaltschaften 7 2 1 Gesch ftsstellenautomationsverfahren f r Staatsanwaltschaften SLJUS STRAF STA In meinem 15 T tigkeitsbericht Nr 6 4 1 habe ich ausf hrlich ber das bislang im Probebe trieb mit Echtdaten eingesetzte Gesch ftsstellensystem f r Staatsanwaltschaften SIJUS STRAF STA berichtet Zwischenzeitlich hat das Staatsministerium der Justiz mit Datum vom 26 April 1995 die Freiga be des automatisierten Verfahrens gem Art 26 Abs 1 Satz 1 BayDSG verf gt Dar ber hinaus hat das Justizministerium mir im Fr hjahr 1996 den Entwurf einer Dienstanweisung f r das Ver fahren SUUS STRAF STA mit der Bitte um Stellungnahme bersandt Ich habe zum Entwurf der Dienstanweisung eingehend Stellung genommen und dabei neben Anforderungen zur Datensicherheit vor allem darauf hingewiesen da die wesentlichen Aktivit ten des Systemverwalters vollst ndig und berschreibungssicher aufgezeichnet werden sollen die wesentlichen Zugriffe auf den SIJUS Datenbestand auch hinsichtlic
91. genannten Richtlinien sind jedoch keine Rechtsgrundlage f r die Mitteilung der Diagnosen an die Krankenkassen Die Diagnose Angabe auf den rztlichen Verordnungen wird zwar in den meisten F llen notwendig sein damit die Heil und Hilfsmittelerbringer ihre Leistung ber haupt richtig erbringen k nnen die bergabe der Verordnung an den Leistungserbringer enth lt die konkludente Einwilligung des Patienten in diese Offenbarung F r eine bermittlung von Diagnose und ggf Befunden durch Leistungserbringer an die Krankenkassen im Zuge der Abrechnung fehlt aber eine gesetzliche Befugnis 302 SGB V Die Annahme in der Weiter gabe der rztlichen Verordnung an den Leistungserbringer liege eine konkludente Einwilligung des Versicherten in die Weitergabe der Verordnung mit Diagnose Befund durch den Leistungs erbringer an die Krankenkasse halte ich f r unzutreffend Die Krankenkassen argumentieren nur in Kenntnis der Diagnose und ggf weiterer Befunde k nnten sie ihre Leistungspflicht pr fen und kl ren ob die erbrachte Leistung im Sinne der 2 und 12 SGB V notwendig und wirtschaftlich gewesen sei Es geh re im brigen zu den Mitwir kungspflichten des Versicherten dem Leistungstr ger die f r die Leistungsgew hrung erforder Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 lichen Tatsachen anzugeben und auf Verlangen des Leistungstr gers einer bermittlung der An gaben
92. genutzt hatten So wurde beispielsweise folgender Sachverhalt an mich herangetragen Ein Polizeibeamter hatte die personenbezogenen Speicherungen aus polizeilichen Dateien abge fragt und sich bei meiner berpr fung auf dienstliche Gr nde berufen Zum Zeitpunkt der Ab frage bestand zwischen dem Polizeibeamten und dem Betroffenen die im selben Anwesen woh nen allerdings eine private Konfliktlage Ich habe das Polizeipr sidium M nchen darauf auf merksam gemacht da bei dieser Sachlage eine objektive und unparteiische Amtsaus bung nicht mehr sichergestellt ist In solchen F llen besteht die Gefahr der Vermischung privater und beruf licher Interessen Statt sich auf die formale Allzust ndigkeit eines Polizeivollzugsbeamten zu st tzen sollten in vergleichbaren F llen Abfragen aus polizeilichen Dateien entsprechend dem Gedanken der Art 20 21 Bayerisches Verwaltungsverfahrensgesetz Ausschlu wegen Besorg nis der Befangenheit von anderen Polizeibeamten durchgef hrt werden die keinen privaten Kontakt zu dem Betroffenen haben Ich habe allerdings von einer f rmlichen Beanstandung gem Art 31 BayDSG abgesehen da eine dienstliche Veranlassung der Datenabfrage vom Polizeipr sidium angenommen wurde und von mir jedenfalls nicht auszuschlie en war Wegen zweier weiterer B rgeranfragen in denen der Verdacht ge u ert wurde da Polizeibe Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht
93. geson derter Entscheidung des Betriebsarztes Zusatzurlaub gew hrt werden kann wie dies f r Bedienstete ab einem GdB von mindestens 50 bereits kraft Gesetzes der Fall ist Die Angabe ob der GdB mindestens 50 betr gt ist f r die Meldungen ber die Betroffe nen an die Landesgesch ftsstelle der KVB zur Erf llung der Meldepflichten nach 13 Schwerbehindertengesetz n tig Ich habe um berpr fung gebeten ob die Angabe des GdB in der Verg tungsliste mit den Abstufungen mindestens 30 und mindestens 50 gen gt da die konkrete Angabe des GdB ber die genannten Abstufungen hinaus in der Verg tungsliste bzw m glicher weise f r die gesamte T tigkeit der Personalstelle nicht erforderlich ist c Datenerhebungsformulare Bei der Pr fung wurden zwei Formulare mit denen personenbezogene Daten von rzten erhoben werden festgestellt auf denen die vorgeschriebene Datenschutzklausel fehlte Die KVB Bezirksstelle hat die Erg nzung der Formulare um entsprechende Datenschutz klauseln zugesichert d Aufbewahrungsfristen Bei der Pr fung wurde eine uneinheitliche Handhabung von Aufbewahrungsfristen man cher Unterlagen festgestellt Die KVB hat mitgeteilt da die Organisationsanweisung ber die Aufbewahrungsfristen berarbeitet und eine einheitliche Handhabung der Fristen in die Bezirksstellen sichergestellt wird Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12
94. gleiche Schl ssel verwendet wird Dies bedeutet da sowohl der Absender als auch der Empf nger einer verschl sselten Nachricht ber den gleichen Schl ssel verf gen m ssen Die bekanntesten Verfahren sind der Data Encryption Standard DES Triple DES und der International Data Encryption Algorithm IDEA Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Die asymmetrischen Verschl sselungsverfahren sind dadurch charaktierisiert da f r die Verschl sselung und f r die Entschl sselung von Nachrichten jeweils unterschiedliche Schl ssel verwendet werden Dies bedeutet da jedem Kommunikationsteilnehmer nicht ein Schl ssel sondern ein Schl sselpaar zugeordnet sein mu n mlich ein sog ffentlicher Schl ssel public key und ein privater Schl ssel private key Aus den Bezeichnungen f r diese beiden Schl s selteile r hrt auch der Name Public Key Verfahren Das bekannteste Verfahren ist das RSA Verfahren welches von Rivest Shamir und Adleman entwickelt wurde Der RSA Algorithmus erm glicht grunds tzlich zwei verschiedene Anwendungen n mlich das Verschl sseln einer Nachricht und das Authentifizieren einer Nachricht mit Hilfe einer sog digitalen Signatur Mit einer digitalen Signatur werden Unterschriften elektronisch nachgebildet Da die elektronische Unterschrift auf Basis der Nachricht ermittelt wird wird diese Nachricht gleichzeitig quasi ver siegelt
95. haben erteilt werden soweit die Betroffenen der Weitergabe ihrer Daten nicht widersprochen haben Mit der immer weiteren Verbreitung von PCs mit CD ROM Laufwerken wird es f r gewerbliche Unternehmen zunehmend interessant solche Adre b cher auf CD ROM herauszubringen Diese elektronischen Verzeichnisse bieten je nach Gestaltung gegen ber herk mmlichen Adre b chern auf Papier vielf ltige Auswertungsm glichkeiten nach vielen verschiedenen Suchkriterien Mehrere L nder haben ihren Meldebeh rden inzwischen empfohlen Ausk nfte an Adre buch verlage nur dann zu erteilen wenn Adre b cher in Buchform hergestellt werden da die Ver wendung der Daten f r ein Adre buch auf CD ROM mit der gesetzlichen Regelung nicht ver einbar sei Der Gesetzgeber habe die bermittlung von Meldedaten auf die Herausgabe von Adre verzeichnissen in Buchform beschr nkt und von der M glichkeit diese Zweckbindung der Daten wegen neuer Techniken der Datenverarbeitung zu erweitern bisher keinen Gebrauch ge macht Das Landgericht Mannheim hat mit Urteil vom 8 3 1996 Aktenzeichen 7 0 77 96 in einem Rechtsstreit betreffend die Herausgabe eines Verzeichnisses von Fernsprechteilnehmern auf CD ROM u a festgestellt da die Zustimmung eines Betroffenen seine Daten in eine ffentlich zug ngliche Datei aufnehmen zu lassen hier in das Telefonbuch keineswegs die Annahme rechtfertigt der Betroffene sei mit der bernahme seiner Daten in weitere
96. hebliche datenschutzrechtliche Bedenken erhoben Im Zuge der weiteren Er rterung hat die Stadt das von ihr praktizierte Verfahren als bei einer Vielzahl von Kommunen bliche Sachbearbeitung dargestellt Meine weiteren Ermittlungen und Eingaben im Berichtszeitraum haben diese Aussage best tigt Ich m chte diese F lle deshalb zum Anla nehmen grunds tzliche Ausf hrungen zur organisatorischen Trennung von Beihilfe stelle und Personalverwaltung zu treffen Das novellierte Bayerische Beamtengesetz BayBG enth lt in Art 100 b Vorschriften zur F h rung von Beihilfeakten Danach sind Unterlagen ber Beihilfen stets als Teilakt zu f hren Die ser Teilakt ist vom brigen Personalakt getrennt aufzubewahren Er soll in einer von der brigen Personalverwaltung getrennten Organisationseinheit bearbeitet werden Zugang sollen nur Be sch ftigte dieser Organisation haben Art 100 b BayBG gilt zun chst nur f r Beamte Die darin aufgestellten Grunds tze sind nach meiner Ansicht aber auf alle ffentlichen Bediensteten anzuwenden Die Fassung als Sollvorschrift erfolgte ausweislich der Gesetzesbegr ndung mit R cksicht Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 auf sehr kleine personalverwaltende Dienststellen insbesondere im kommunalen Bereich bei denen ein Sachbearbeiter mit der Bearbeitung von Beihilfevorg ngen nicht ausgelastet ist und ihm zwangsl ufig noch
97. hinausgehen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Nach Auffassung der Spitzenverb nde der Pflegekassen w rde wenn ausschlie lich die Anga ben in den Ziffern 5 7 des Gutachtens bermittelt w rden faktisch eine Entscheidungskom petenz des MDK begr ndet mit bindender Wirkung f r die Pflegekassen festzustellen ob und welche Leistungen durch die Pflegeversicherung zu gew hren sind Angaben aus dem gesamten Gutachten w rden desweiteren zur Begr ndung des Verwaltungsakts ben tigt Das Bundesmini sterium f r Arbeit teilte dem Bundesbeauftragten f r den Datenschutz hierzu u a mit eine eige ne Entscheidungskompetenz des MDK ber die Pflegebed rftigkeit sei nicht gegeben der MDK w rde die anhand des MDK Gutachtens zu treffende Verwaltungsentscheidung der Pflegekasse nur vorbereiten Die Pflegekasse sei berechtigt sich ber alle gutachterlichen Feststellungen des MDK im Verfahren zur Feststellung der Pflegebed rftigkeit umfassend zu informieren Ich r ume ein da die fachliche Feststellung der f r die Entscheidung der Pflegekasse ber die Leistungsgew hrung erforderlichen Angaben schwierig ist Aber auch der MDK in Bayern neigt zu der Auffassung da grunds tzlich nicht alle vom MDK f r die Untersuchung ben tigten er hobenen und im EDV Gutachten festgehaltenen Angaben f r die Entscheidung der Pflegekasse erforderlich sind Ich habe den MDK gebeten
98. im Amtsblatt des Staatsministeriums bekanntgemacht Ich wurde an dem Verfahren beteiligt und konnte nderungsw nsche einbringen Die Neufassung war f r mich Anla meine bisherige Rechtsauffassung zur Frage der Anwend barkeit des Bayerischen Datenschutzgesetzes und des Bundesdatenschutzgesetzes bzw kirchli cher Vorschriften ber den Datenschutz auf privatrechtlich organisierte Schulen in kirchlicher Tr gerschaft zu berdenken Ich war bisher mit dem Staatsministerium f r Unterricht und Kultus Wissenschaft und Kunst davon ausgegangen da f r die genannten Schulen stets kirchliches Datenschutzrecht anzuwen den sei Ich bin zu dem Ergebnis gekommen da f r privatrechtlich organisierte kirchliche Schulen als staatlich anerkannte Ersatzschulen f r den Umgang mit personenbezogenen Daten der Sch ler und Erziehungsberechtigten das Bayerische Datenschutzgesetz anzuwenden ist Die verfassungs rechtlich gesicherte Autonomie des Tr gers die gew hrleistet da die eigenen Angelegenheiten innerhalb der Schranken der f r alle geltenden Gesetze selbst ndig geordnet und verwaltet wer den k nnen endet meines Erachtens dort wo eine ffentlich rechtliche Religionsgesellschaft eine ihr vom Staat durch Gesetz bertragene hoheitliche Aufgabe wahrnimmt und damit ein ber Unterordnungsverh ltnis zwischen B rger und Staat entsteht Bei staatlich anerkannten Ersatzschulen nach Art 100 BayEUG und noch deutlicher bei Ersatzschulen mi
99. l t sich aber auch zum Schutz der Privatsph re nutzen Diese M glichkeiten der moder nen Datenschutztechnologie die mit dem Begriff Privacy enhancing technology PET eine Philosophie der Datensparsamkeit beschreibt und ein ganzes System technischer Ma nahmen umfa t sollten hierf r genutzt werden Die zunehmende Verbreitung Nutzung und Verkn pfbarkeit von IuK Technik f hrt dazu da jeder der Benutzer in zunehmendem Ma e elektronische Spuren hinterl t In der Regel hat der Benutzer ber Art Umfang Speicherort Speicherungsdauer und Verwendungszweck der ber ihn gespeicherten Daten keine Kontrolle Der Schutz der Privatsph re des Benutzers wird bisher i d R dadurch erreicht da der Zugang und der Zugriff zu bereits gespeicherten personenbezogenen Daten mittels rechtlicher techni scher und organisatorischer Ma nahmen beschr nkt wird Der Schutz der Privatsph re h ngt somit lediglich von der Wirksamkeit der ergriffenen Ma nahmen und der Gewissenhaftigkeit ab mit der diese vollzogen werden Und je mehr personen bezogene Daten erhoben und gespeichert werden desto gr er wird die Gefahr f r die Privats ph re Mit den technischen Sicherheitsma nahmen werden die klassischen Schutzziele Integrit t Vertraulichkeit und Verf gbarkeit Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 der gespeicherten Daten verfolgt Das Erreichen dieser Schutz
100. ltnis Arzt Patient darf sich durch den Einsatz von Chipkarten nicht verschlechtern Freiheit und Vertrauen innerhalb des Arzt Patienten Verh ltnisses sowie der Grundsatz der Abschottung der dem Arzt anvertrauten Informationen und der rztlichen Erkenntnisse nach au en gegen die Kenntnisnahme durch Dritte m ssen er halten bleiben Insbesondere mu der Gesetzgeber sicherstellen da die auf der beim Pa tienten befindlichen Chipkarte gespeicherten medizinischen Daten ebenso gegen Be schlagnahme und unbefugte Kenntnisnahme gesch tzt sind wie die beim Arzt gespei cherten Daten Eine Kommunikation unter Vorlage der Karte mit Personen oder Stellen au erhalb des Arzt Patienten Verh ltnisses z B Arbeitgebern oder Versicherungen mu vom Gesetzgeber untersagt werden Das sich im Gespr ch entwickelnde Vertrauensverh ltnis zwischen Arzt und Patient darf nicht durch eine Chipkartenvermittelte Kommunikation verdr ngt werden Verk rzte Darstellungen medizinischer Sachverhalte auf der Chipkarte z B mit Hilfe von Schl s selbegriffen d rfen nicht zu einer Minderung der Qualit t des therapeutischen Verh lt nisses f hren das liegt auch im Interesse des Arztes Der Patient mu auch weiterhin die M glichkeit des individuellen Dialogs w hlen k nnen Dies schlie t insbesondere die Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Freiheit des Betroffenen ein eine Chipkarte i
101. mich immer wieder Anfragen Ich weise darauf hin da es sich bei den Grundsteueradre daten im Grundsatz um dem Steuer geheimnis unterliegende Daten handelt Die Durchbrechung des Steuergeheimnisses wurde durch 31 Abs 3 der Abgabenordnung AO f r bestimmte Zwecke zwar erlaubt aber zugleich durch Benennung nur bestimmter Datenempf nger wieder eingeschr nkt 31 Abs 3 AO er m glicht den f r die Verwaltung der Grundsteuer zust ndigen Beh rden die Namen und An schriften von Grundst ckseigent mern zur Erf llung sonstiger ffentlicher Aufgaben zu ver wenden oder den hierf r zust ndigen Gerichten Beh rden oder juristischen Personen des f fentlichen nicht privaten Rechts auf Ersuchen mitzuteilen soweit nicht berwiegende schutzw rdige Interessen des Betroffenen entgegenstehen Aufgrund dieser Bestimmung war bspw die Frage einer Gemeinde ob es zul ssig sei dem Aus kunftsersuchen einer Rechtsanwaltskanzlei nach Grundbesitz eines Gemeindeb rgers zu entspre chen zu verneinen Positiv beantworten konnte ich die Anfrage zur Zul ssigkeit der berlassung der gemeindlichen Grundsteueradre daten an den Landkreis zur Erf llung der ffentlichen Aufgabe M llbeseiti gung Ebenfalls positiv war meine Stellungnahme zur Nutzung der Anschriften von Grundst cksei gent mern aus den Grundsteuerdateien f r Zwecke der Vermessungs mter Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsberi
102. mitgetragen Die Datenschutzbe auftragten fordern den VdAK auf sich f r die Frage der Daten bermittlung zwischen Kassen zahn rztlichen Vereinigungen und gesetzlichen Krankenkassen der einheitlichen Linie anzu schlie en Dies liegt im gesetzlich gesch tzten Interesse der Versicherten Die besonderen Vorgaben des Sozialgesetzbuches f r die Pr fung der Wirtschaftlichkeit der rztlichen Abrechnung werden dadurch nicht ber hrt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Anlage 4 Entschlie ung der 50 Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder vom 09 10 November 1995 Datenschutzrechtliche Anforderungen an den Einsatz von Chipkarten im Ge sundheitswesen Die Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder haben auf ihrer 47 Konferenz am 09 10 M rz 1994 kritisch zum Einsatz von Chipkarten im Gesundheitswesen Stellung genom men In dem Beschlu wird die Nutzung von Patientenkarten von mehreren Voraussetzungen zur Sicherung des Pers nlichkeitsrechts abh ngig gemacht Seitdem werden in mehreren L ndern Modellversuche und Pilotprojekte durchgef hrt Die Bandbreite reicht e von allgemeinen Patientenkarten die an m glichst viele Patienten Versicherte ausgege ben werden eine Vielzahl von Krankheitsdaten enthalten und von einem unbestimmten Kreis von Personen und Institutionen des Gesundheitswesens zu vielf ltigen Zwecken verw
103. ngen Die Daten bermittlung ist damit erforderlich zur Erf l lung einer polizeilichen Aufgabe n mlich der Abwehr von Gefahren f r die ffentliche Sicher heit und Ordnung bei k nftigen Fu ballspielen Anla hierf r k nnen nicht nur Straftaten im Stadionbereich sondern auch Delikte au erhalb des Stadions im Zusammenhang mit dem Fu ballspiel sein Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 5 2 Meldung ber Drogen und Rauschmittelkonsum durch die Polizei an das Gesund heitsamt und die F hrerscheinstelle Eine Stadtverwaltung hat sich mit folgendem Anliegen an mich gewandt Eine Polizeidienststelle hatte sowohl das Gesundheitsamt als auch die F hrerscheinstelle der Stadt dar ber informiert da nach den polizeilichen Ermittlungen eine im Stadtgebiet wohnhaf te namentlich benannte Person gelegentlich Drogen konsumiert Auf meine Nachfrage hat das Staatsministerium des Innern mitgeteilt da die Polizei F hrer scheinstellen personenbezogene Erkenntnisse ber Drogen und Rauschmittelkonsum mitteilt wenn bei Fahrerlaubnisinhabern Anhaltspunkte f r eine Rauschmittelabh ngigkeit oder zumin dest f r einen regelm igen Konsum von Rauschmitteln bestehen Beim Verdacht auf Drogen abh ngigkeit sowie bei Erkenntnissen ber intraven sen Drogenkonsum einer Person erfolgt au erdem eine polizeiliche Meldung an die Gesundheits mter Aus datenschutzrec
104. r das Volksbegehren Mehr Demokratie in Bayern befa t Ein B rger trug vor er habe mit der Eintragung zum o b Volksbegehren in die gesamte Eintragungsliste Einblick nehmen k nnen Dieser Vortrag hat sich im nachhinein nicht be st tigt Ich m chte ihn jedoch zum Anla nehmen nochmals ausdr cklich auf 80 Abs 7 Satz 2 Landeswahlordnung LWO hinzuweisen wonach den Eintragenden jeweils nur die laufende Liste d h das laufende Listenblatt vorgelegt werden darf In einem gemeindlichen Mitteilungsblatt wurden au er der Gesamtzahl der Wahlberechtigten und der Gesamtzahl der Eintragungen zum o b Volksbegehren noch Aussagen ber das Al ter der an der Eintragung beteiligten B rger getroffen und ein Vergleich zwischen der Be teiligung am Volksbegehren und an den Wahlen 1994 angestellt Mehr als die H lfte der eingetragenen B rger sei j nger als 35 Jahre gewesen und 2 3 der Eingetragenen h tten sich nicht an den demokratischen Wahlen 1994 beteiligt Die in der Auswertung nach dem Alter und in dem Vergleich bez glich des Wahlverhal tens liegenden Datennutzungen waren unzul ssig und wurden von mir beanstandet 1 Auskunft ber die Zahl der Eintragungen Gem 80 Abs 7 LWO kann die Gemeinde Ausk nfte ber die Zahl der Ein tragungen in die Eintragungslisten zu einem Volksbegehren erteilen Diese Aus kunft kann bereits vor Abschlu der Eintragungslisten erteilt werden 2 Aussage ber das Alter der eintragenden B r
105. schinenlesbarer Form gef hrter Datenbestand ber die genannten Kabelkunden Etwa die H lfte dieser Kunden hatte gegen ber der Deutschen Bundespost Telekom eine Einzugserm chtigung f r die bis dorthin gemeinsam eingezogenen Kabelgeb hren und Teilnehmerentgelte erteilt Die entsprechenden Angaben zur Bankverbindung hat die Deutsche Bundespost Telekom im ma schinenlesbaren Datenbestand an die Medien Servicegesellschaft bermittelt Die Bayer Medien Servicegesellschaft sah sich zum Zeitpunkt der bergabe der Unterlagen au erstande eine ins einzelne gehende berpr fung des bergebenen Materials vorzunehmen Die Papierunterlagen wurden vielmehr in Ordnern abgelegt die maschinell lesbaren Daten dienten als Grundlage f r den Aufbau eines eigenen automatisierten Inkasso Verfahrens Meine stichprobenhafte berpr fung der Papierunterlagen hat ergeben da diese nicht vollst n dig sind Ferner habe ich auch M ngel bei der Rechtsverbindlichkeit vorhandener Vertragsun terlagen festgestellt Im Laufe der Jahre wurden f r den Auftrag f r einen Kabelanschlu des Kunden mindestens 8 verschiedene Formulare verwendet deren Inhalt eine Abbuchungserlaub nis der Medienbetriebsgesellschaften h ufig nicht begr ndet In ca 1 3 der F lle wird eine Ab buchungserlaubnis lediglich unterstellt Mit Beginn des Jahres 1996 wurde bei der Bayerischen MedienServicegesellschaft ein neues EDV Verfahren f r den Lastschrifteinzug eingef hrt Durch
106. sind besonders schutzw rdig unabh ngig davon welche Technolo gien eingesetzt werden ob die Patientendaten beim Arzt gespeichert und versandt oder ber ein Netz abgerufen werden oder ob der Patient die Daten auf einer Chipkarte bei sich hat Es handelt sich oftmals um belastende schicksalshafte Daten Zudem geht es nicht nur um Daten des Patienten sondern auch um fremde Einblicke in die rztliche T tigkeit 2 Wirksame Entscheidung der Betroffenen ber die Verwendung einer Karte Die freie Entscheidung der Betroffenen Patienten Versicherten eine Chipkarte zu ver wenden mu gew hrleistet sein Dies umfa t die Entscheidung e ob Daten auf einer Chipkarte gespeichert werden e welche der Gesundheitsdaten auf die Karte aufgenommen werden e welche Daten auf der Karte wieder gel scht werden e ob die Karte bei einem Arztbesuch bzw einem Apothekenbesuch vorgelegt wird und e welche Daten im Einzelfall zug nglich gemacht werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Ein Widerruf der Entscheidung mu ohne Nachteile f r die Betroffenen m glich sein Die gleiche Freiheit der Entscheidung f r oder gegen die Verwendung der Chipkarte mu f r rzte und Apotheke gew hrleistet sein Eine wirksame Entscheidung f r oder gegen die Verwendung einer Chipkarte setzt eine schriftliche objektive vollst ndige und nach vollziehbare Information ber Zweck Art
107. sollte nur im verschlossenen Umschlag erfolgen Ein vollst ndiger Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Ausdruck der angew hlten Zielnummer zur eindeutigen Identifizierung des Gespr chspartners ist nur bei strittigen Abrechnungsf llen zul ssig Sonderregelungen sind f r die Gespr che der Personalvertretung und von Bediensteten die einer besonderen Schweigepflicht unterliegen vorzusehen Zu letzteren sind Beh rdenbedienstete zu rechnen die im Rahmen der freiwilligen Beratung t tig sind so z B in der Drogenberatung oder Ehe und Familienberatung Alle Bediensteten sind bei der Neuinstallation eines Telefoncomputers bzw bei der Einstellung auf den Umfang der Speicherung und Auswertung von Gespr chsdaten in der Dienststelle hin zuweisen Staatliche Beh rden haben auch die vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen erlassenen Dienstanschlu vorschriften zu beachten Die automatisierte Speicherung und Auswertung von Telefongespr chen ist nach Art 26 BayDSG vor dem erstmaligen Einsatz oder einer wesentlichen nderung des Verfahrens von der daf r zust ndigen Stelle datenschutzrechtlich freizugeben Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 12 4 Ver ffentlichung von Beh rdenfernsprechverzeichnissen Immer wieder erreichen mich Anfragen von Beh rden die um datenschutzrechtlich
108. sselung der Daten w hrend der bertragung ber Netze ein hohes Ma an Datenintegrit t und Vertraulichkeit gew hrleisten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 3 Technische Einzelfragen 18 3 1 Datenaustausch zwischen Leistungserbringern und Krankenkassen Urspr nglich war vorgesehen da der Datenaustausch zwischen Leistungserbringern und Kran kenkassen bzw den Kassen rztlichen Vereinigungen in maschinenlesbarer Form ab 1 1 1996 beginnen sollte Da sich der Aufbau der DV Infrastruktur verz gerte ist damit erst 1997 zu rechnen Aus Gr nden der Datensicherung gegen unbefugte Kenntnisnahme auf dem Transportweg wur den f r diesen Datenaustausch folgende Sicherheitsma nahmen gefordert Bei der bermittlung auf dem Leitungsweg Online bermittlung sind die Nutzdaten Patientendaten zu verschl sseln Gr nde daf r sind Abh rrisiko Ungewi heit ber welche Leitungswege die Daten ber mittlung f hren bzw denkbare Zwischenspeicherung in den Vermittlungsstellen Bei der bermittlung der Daten auf Diskette oder Magnetband lassen sich folgende zwei F lle unterschieden a Direkte bermittlung an die Krankenkassen oder kassen rztliche Vereinigung auf dem Postwege b Einschaltung von Auftragnehmern z B nach 80 SBG X bzw Vermittlungsstellen nach 69d Abs 4 SGB X die die Weiterleitung an die zust ndige Krankenkasse oder
109. stehen die ein Wiederbeschrei ben erlauben Es erscheint daher zweifelhaft ob es sich noch hinreichend begr nden l t an stelle einer L schung lediglich eine Sperrung vorzunehmen Dabei sei nicht verschwiegen da sich bei dieser Variante der optischen Speichermedien im Bereich des Zivilprozesses hnliche Fragen stellen wie bei der oben erw hnten M glichkeit die nicht zu l schenden Daten auf eine neue Platte umzuschreiben denn die M glichkeit Daten nachtr glich zu ver ndern mindert die Beweisqualit t da Manipulationen zumindest m glich sind In jedem Fall darf das Einscannen von Originalbelegen nicht au erhalb von Krankenh usern erfolgen Die Regelung des Art 27 Abs 4 Satz 6 Bayerisches Krankenhausgesetz ist auch hier anzuwenden Der hinter dieser Regelung stehende Gedanke insbesondere das Bestreben durch Aufrechterhaltung des Gewahrsams der Klinik im Sinne von Art 97 StPO die Beschlagnahme freiheit von Krankenunterlagen auch w hrend des Vorgangs der Verfilmung zu sichern gilt auch f r das Einscannen von Dokumenten Diesem Aspekt werde ich bei Pr fungen besonderes Au genmerk widmen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 3 4 3 Anlageverzeichnis und Freigabe automatisierter Verfahren nach Art 27 BayDSG in ffentlichen Krankenh usern Das neue BayDSG das am 01 03 1994 in Kraft getreten ist hat f r die ffentlichen Krankenh u ser nderu
110. und Erkl rungen ber Verfahren gegen diesen Personenkreis besondere Zu r ckhaltung hinsichtlich der Bekanntgabe personenbezogener Daten zu wahren Opfer Zeugen und Familienangeh rige haben in der Regel keine Veranlassung gegeben da ihre pers nlichen Lebensumst nde in der ffentlichkeit bekannt gemacht werden Die bermittlung personenbezogener Daten ber diesen Personenkreis an die Medien kommt deshalb grunds tzlich nicht in Betracht Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 10 Bildver ffentlichungen greifen wegen der damit verbundenen sozialen Prangerwirkung besonders tief in das Pers nlichkeitsrecht des Betroffenen ein Eine Bildherausgabe kommt daher f r Zwecke der Medienberichterstattung nicht in Betracht Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Anlage 6 Entschlie ung der 49 Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder vom 09 10 M rz 1995 Aufbewahrungsbestimmungen und Dateiregelungen im Justizbereich Bisher ist der Gesetzgeber im Bereich der Justiz den verfassungsrechtlichen Forderungen nach ausreichenden normenklaren Regelungen ber die Aufbewahrung von Akten und die Speiche rung personenbezogener Daten in Dateien nicht nachgekommen So enthalten z B die bislang bekannt gewordenen Entw rfe zu einem Strafverfahrens nderungsgesetz nur unzureichend
111. werden d rften Im Gesetzentwurf war immerhin eine schriftliche Einwilligung der Betroffenen zu diesen Datenverarbeitungen vorgesehen Im nunmehrigen Gesetzentwurf eines Zweiten GKV Neuordnungsgesetzes wird diese Einwilligung nicht mehr vorgesehen Vielmehr sollen die Krankenkassen die f r die Durchf hrung des Modellvorhabens erforderlichen personenbezogenen Daten nutzen d rfen die Leistungserbringer sollen entsprechende Befugnisse zur Offenbarung von Pa tientendaten gegen ber den Kassen haben Eine Zweckbindung ausschlie lich f r Nut zung f r Modellvorhaben ist aus dem Entwurf nicht erkennbar Diese Entwicklung ist u erst bedenklich Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 1 4 Stellungnahmen zu Einrichtungs bergreifenden EDV Verfahren Neben dem von mir bereits erw hnten Dienststellen bergreifenden staatsanwaltschaftlichen Informationssystem STARIS nenne ich hier die beratende Mitwirkung meines technischen Refe rats bei der Einrichtung eines bayerischen Beh rdennetzes Wir haben uns hier vor allem daf r eingesetzt da durch die Einrichtung dieses Netzes die Sicherheit Vertraulichkeit und Nach weisbarkeit der beh rdeninternen Daten bermittlung nicht verschlechtert wird Wir haben dazu die entsprechenden Verschl sselungs Abschottungs Identifizierungs und Dokumentationssy steme gefordert Bei dieser Gelegenheit weise ich darauf hin da die d
112. zuletzt dem Schutz der Bewoh ner Dar ber hinaus hatte ich folgende Sachverhaltskomplexe in der Erstaufnahmeeinrichtung Lands berg Lech datenschutzrechtlich zu bewerten Notierungen wegen des Verdachts unzul ssiger Arbeitsaufnahme durch Bewohner der Ein richtung Einige Tage wurden die Personen notiert die in den fr hen Morgenstunden die Einrich tung verlie en Grund hierf r war der Verdacht aufgrund von Hinweisen des Sozialamts da Bewohner einer nicht angemeldeten Erwerbst tigkeit nachgingen An Dritte wurden die Daten nicht weitergegeben Die Unterlagen wurden etwa eine Woche lang aufbe wahrt Die Heimleitung wollte mit dieser Ma nahme feststellen wer mehrfach zu dieser Zeit das Gel nde verlie um die Betreffenden dann darauf hinweisen zu k nnen da ei ne Arbeitsaufnahme ordnungsgem angezeigt werden mu Nach den konkreten Umst nden des Einzelfalls war die Erhebung der Daten noch von den Aufgaben der Unterkunftsleitung gedeckt und daher als erforderlich im Sinne von Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Art 16 Abs 1 BayDSG anzusehen Es ist nicht zu beanstanden wenn die Leitung einer solchen Einrichtung eine ihrer Aufgaben darin sieht die Bewohner vor der offensichtli chen Gefahr einer Strafbarkeit zu bewahren Dies gilt jedenfalls dann wenn sich diese Gefahr den Umst nden nach aufdr ngt und durch Ma nahmen verh ltnism i
113. 1 Satz 2 BayArchivG F r die staatlichen Stellen hat die Bayerische Staatsregierung mit Bekanntmachung vom 19 11 1991 AlIMBI S 884 Aussonderungsbestimmungen erlassen Nach Nr 5 1 der Bekannt machung ist die Aussonderung von Unterlagen in regelm igen Zeitabst nden sp testens alle 10 Jahre vorzunehmen Soweit das zust ndige Archiv eine bernahme ablehnt sind die Unterlagen zu vernichten Art 6 Abs 1 Satz 2 BayArchivG gilt f r Kommunen nicht unmittelbar Diese regeln die Archi vierung der bei ihnen erwachsenen Unterlagen vielmehr in eigener Zust ndigkeit Art 13 Ba yArchivG In der Gemeinsamen Bekanntmachung der Bayer Staatsministerien des Innern und f r Kultus Wissenschaft und Kunst vom 22 1 1992 AlIMBI S 139 wird unter Nr 1 4 den Kommunen aber empfohlen die angesprochene Aussonderungsbekanntmachung der Staatsregierung sinngem anzuwenden Einen Anhaltspunkt f r die Aufbewahrungsdauer bspw der Gewerbesteuerunterlagen des Steu eramts k nnen auch die Bestimmungen zur Aufbewahrung und Aussonderung von Schriftgut bei den Finanz mtern darstellen Nach den genannten Bestimmungen sind Unterlagen zur Durchf hrung der Besteuerung bei F llen mit Gewinneink nften grunds tzlich 10 Jahre aufzubewahren Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Ich habe aus diesen Gr nden eine L schung der automatisiert gespeicherten Gewerbesteuerdate
114. 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 15 4 Speicherungsdauer von Angaben ber Kursteilnehmer an Volkshochschulen Im Rahmen einer Eingabe hatte ich mich mit der Speicherungsdauer von Angaben ber Kursteil nehmer an Volkshochschulen zu befassen Der Petent wollte sich bei einer Volkshochschule f r einen Kurs einschreiben Dabei stellte er fest da seine pers nlichen Angaben u a die Bankverbindung ber einen mehrere Jahre zu r ckliegenden Kursbesuch von der Volkshochschule noch gespeichert waren Ich habe in diesem Zusammenhang eine gutachterliche Stellungnahme des Bayer Volkshoch schulverbands zu Umfang und Dauer der Datenspeicherung eingeholt Der Volkshochschulverband f hrt aus da es im Sinne einer guten Teilnehmerbetreuung uner l lich sei ein Minimum an Daten des einzelnen Kursteilnehmers zu speichern Dies geschehe um beispielsweise auf weiterf hrende oder neu ins Programm genommene Kurse aufmerksam zu machen um im nachhinein Teilnahmebescheinigungen berufsbildende Kurse ausstellen zu k nnen und nicht zuletzt um bei einer erneuten Anmeldung den Anmeldevorgang wesentlich beschleunigen zu k nnen da die pers nlichen Daten nicht erneut eingegeben werden m ten Ich habe darauf hingewiesen da das Bayer Datenschutzgesetz u a eine Datenspeicherung er laubt soweit diese zur Aufgabenerf llung erforderlich ist Diese Erforderlichkeit sehe ich f r die Merkmale Namen Anschrift und Art
115. 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 8 4 Einf hrung des kommunalen B rgerentscheids 8 4 1 Gesetzliche Regelung Mit dem Gesetz zur Einf hrung des kommunalen B rgerentscheids vom 27 10 95 GVBl S 730 wurde in Bayern die M glichkeit geschaffen auf kommunaler Ebene B rgerbegehren einzubrin gen und B rgerentscheide durchzuf hren Dazu wurden mit diesem Gesetz u a in die Gemein deordnung der Art 18a und in die Landkreisordnung der Art 25a eingef gt Meine praktischen Erfahrungen aus Beschwerden sowie aus Anfragen von B rgern und Kom munen in der kurzen Zeit seit Einf hrung des kommunalen B rgerentscheids haben gezeigt da die Rechtsvorschriften in folgenden Punkten aus der Sicht des Datenschutzes erg nzungsbed rf tig sind Werden die Unterschriften wie bisher auf der Stra e an der Haust r usw wie auch in anderen L ndern Deutschlands und in der ersten Stufe zur Zulassung eines Volksbegeh rens gesammelt unterliegen die dabei erhobenen personenbezogenen Daten bis zu dem Zeitpunkt an dem die Listen der Gemeinde bergeben werden nicht den Bestimmungen des Bayerischen Datenschutzgesetzes und nur unter den eingeschr nkten Voraussetzun gen des 1 Abs 2 Nr 3 BDSG den Vorschriften des Bundesdatenschutzgesetzes das zudem zur Zweckbestimmung f r die Datenverarbeitung nicht ffentlicher Stellen auch weiter gefa te Regelungen als das Bayerische Datenschutzgesetz enth lt vgl 28 BDSG Nach gelten
116. 1995 AlIMBI S 868 Diese Anlage sieht unter Nr 4 1 bei Geisteskrankheiten Schizophrenie zirkul re Psychosen und exogenen Psychosen das Gutachten eines Facharztes und das Gutachten einer medizinisch psychologischen Untersuchungsstelle vor Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Von der Verwaltungsbeh rde sind daher bei Psychosen beide Untersuchungen anzuordnen Die medizinisch psychologische Untersuchung baut dabei dabei auf dem fach rztlichen Gutachten auf und kann nur entfallen wenn bereits der Facharzt die Nichteignung zweifelsfrei festgestellt hat und die Verwaltungsbeh rde diese Feststellung akzeptiert Die Gutachten haben dabei die Funktion eines Hilfsmittels f r eine eigene Urteilsbildung der Verwaltungsbeh rde Die Entscheidung trifft die Verwaltungsbeh rde in eigener Verantwor tung Es gen gt f r diese Entscheidung nicht da sich die Verwaltungsbeh rde den Gutachten summarisch anschlie t sie mu selbst pr fen welche einzelnen Eigenschaften der Gutachter festgestellt hat und ob diese Feststellungen der Beurteilung zugrunde gelegt werden k nnen Nach Art 39 Abs 1 Bayer Verwaltungsverfahrensgesetz ist ein schriftlicher Verwaltungsakt schriftlich zu begr nden In der Begr ndung sind die wesentlichen tats chlichen und rechtlichen Gr nde mitzuteilen die die Beh rde zu ihrer Entscheidung bewogen haben In ihrer Begr ndung mu die Verwaltungsbeh
117. 1996 6 4 3 Beobachtung der Organisierten Kriminalit t OK durch das Landesamt f r Verfas sungsschutz Pr fung von Speicherungen in Dateien Nachdem ich mich zum Ende des letzten Berichtszeitraumes beim Landesamt f r Verfassungs schutz LfV eingehend ber die datenschutzrechtlich relevanten Aspekte der Arbeit des Landes amtes in diesem Bereich informiert hatte habe ich im Rahmen einer mehrt gigen Pr fung Da tenerhebung und speicherung in Dateien zur Beobachtung der organisierten Kriminalit t kontrolliert Ma stab f r meine datenschutzrechtliche Kontrolle waren neben den gesetzlichen Grundlagen des Verfassungsschutzgesetzes die von mir zuvor gepr fte Errichtungsanordnung f r die in diesem Bereich eingesetzte automatisierte Datei Pr fungsgegenstand im einzelnen waren insbesondere das Vorliegen tats chlicher Anhaltspunkte f r Bestrebungen und T tigkeiten der organi sierten Kriminalit t als Voraussetzung des Einsatzes nachrichtendienstlicher Mittel zur Da tenerhebung der von Speicherungen betroffene Personenkreis die Speicherungsdauer sowie die Do kumentation der verfassungsschutzinternen gesetzlich vorgeschriebenen Pr fungen der Er forderlichkeit der weiteren Speicherung nach festgesetzten Fristen Daten bermittlungen an das LfV insbesondere deren weitere Behandlung durch das LfV In Einzelf llen habe ich M ngel bei der Speicherung festgestellt Das Landesamt hat daraufhin die personenbezogenen Date
118. 2 Speicherung von Verdachtsanzeigen nach dem Geldw schegesetz GwG In meinem 16 T tigkeitsbericht Nr 5 11 habe ich ausf hrlich ber das Inkrafttreten des GwG sowie ber die Speicherung sog Verdachtsanzeigen von Banken und bestimmten anderen Ge werbetreibenden bei der Polizei und der Staatsanwaltschaft berichtet Wie mir das BLKA mitgeteilt hat gehen beim zust ndigen Sachgebiet derzeit ca 600 Ver dachtsanzeigen pro Jahr ein Diese wurden zum Zeitpunkt der Pr fung ausnahmslos in einer Ar beitsdatei gespeichert die das BLKA neu eingerichtet hatte Bez glich der Speicherungsdauer wurde unterschieden in F lle bei denen eine Straftat eher unwahrscheinlich erscheint Speicherungsdauer 2 Jahre von Relevanz in denen von der Staatsanwaltschaft weiter ermittelt wird Speicherungsdauer 6 Jahre Daneben werden F lle bei denen ein sog OK Hintergrund wahrscheinlich ist in der Arbeits datei APOK OK Datei des Bundes gespeichert Eine Speicherung im Kriminalaktennachweis KAN erfolgt dann wenn das Verfahren durch die Staatsanwaltschaft nicht eingestellt sondern an die rtlich zust ndige Staatsanwaltschaft zur weiteren Ermittlung abgegeben wird Wie f r jede andere DV Anwendung der Polizei mit der personenbezogene Daten verarbeitet werden mu auch f r diese Datei eine Errichtungsanordnung vorliegen Wie ich festgestellt habe bestand zwar zum Pr fungszeitpunkt eine Errichtungsanordnung f r eine Arbeitsdat
119. 27 11 1992 wurde ein integriertes Ver waltungs und Kontrollsystem f r bestimmte gemeinschaftliche Beihilferegelungen geschaffen InVekoS Die dazu erlassenen Durchf hrungsbestimmungen sehen auch die M glichkeit vor die im Rahmen des integrierten Systems erhobenen Daten f r statistische Zwecke zu verwenden Die in InVekoS erhobenen Daten umfassen auch Angaben zur Fl chennutzung der land und forstwirtschaftlichen Betriebe sowie zur Tierhaltung Mehrfachantrag Das Agrarstatistikgesetz schreibt ebenfalls die Erhebung von Fl chennutzungs und Tierbestandsdaten im Rahmen der Bodennutzungserhebungen sowie der Viehz hlungen vor Zur Vermeidung von Doppelbefragungen der Betroffenen und zur Reduzierung des Erhebungs aufwands bei den Gemeinden diese sind aufgrund der Verordnung zur Durchf hrung des Agrarstatistikgesetzes mit der Erhebung beauftragt strebt das Landesamt eine Daten bernahme der bereits vorliegenden Datenbest nde bei der Landwirtschaftsverwaltung an Ich habe die Auffassung vertreten da die in der genannten Verordnung EWG enthaltene Be stimmung zur statistischen Nutzung von InVekoS Daten allein nicht ausreicht das vom Landes amt angestrebte Verfahren zu erm glichen Ich habe vielmehr eine Einwilligungsl sung gefor dert Der nach dem Agrarstatistikgesetz Auskunftspflichtige mu dabei seine Einwilligung j hr lich f r das Folgejahr im Mehrfachantrag der Landwirtschaftsverwaltung freiwillig abgeben k nnen oh
120. 6 Der LZ96 ermittelt st ndlich die in diesem Zeitraum verbrauchten Kilowattstunden bestimmt aus den Me werten der zur ckliegenden 96 Stunden den H chstwert und speichert diesen mit einer Tagesnummer ab Au erdem wird f r jedes 30 Tage Intervall ein solches Wertepaar als Monatsmaximum im Me ger t abgespeichert Auf der Basis des h chsten dieser Maximal werte bestimmt sich dann der vom Kunden zu entrichtende Tarif Mit diesen zw lf Monatsmaxima den Einzelwerten der unmittelbar zur ckliegenden 96 Stunden und dem aktuellen H chstwert aus diesen sowie mit den erforderlichen z hleridentifizierenden Angaben werden somit ca 140 Werte im LZ96 festgehalten Die Ablesung dieser gespeicherten Werte ist durch den Kunden jederzeit selbst m glich So soll ihm die Gelegenheit gegeben werden sein Verbrauchsverhalten selbst kontrollieren und ggf beeinflussen zu k nnen Auf ausdr cklichen Wunsch des Kunden wird die Ausleseeinrichtung am LZ96 verplombt wodurch aber er nicht mehr in der Lage ist die gespeicherten Werte jeder zeit selbst abzurufen Das Energieversorgungsunternehmen liest die gespeicherten Werte zur Zeit ber eine mobile Datenerfassungseinheit MDE vor Ort beim Kunden aus Ein Fernabruf der gespeicherten Daten ber das Stromversorgungsnetz ist u a aufgrund der Bauart des LZ96 nicht m glich Es ist je doch beabsichtigt in nicht allzu ferner Zukunft den Fernabruf der gespeicherten Daten mittels separater
121. 6 Stand 13 12 1996 einer zwei j hrigen L schungsfrist ausgegangen wird Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 3 Kontrollen im Justizbereich 7 3 1 Kontrolle einer Staatsanwaltschaft Im Berichtszeitraum habe ich eine Staatsanwaltschaft gepr ft bei der das automatisierte Ge sch ftsstellenverfahren SIUS STRAF STA eingesetzt wird Schwerpunkte dieser Pr fung wa ren die Aktualisierung des Tatvorwurfs entsprechend dem Ermittlungsfortgang und die ber nahme von Altverfahren in SIIJUS STRAF STA sowie die Gew hrung von Akteneinsicht an Nichtverfahrensbeteiligte und die Mitteilungen in Strafsachen Gravierende Verst e gegen den Datenschutz habe ich nicht festgestellt Folgende Punkte habe ich jedoch gegen ber dem Staatsministerium der Justiz und der Staatsanwaltschaft aufgegriffen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 3 1 1 Aktualisierung des Tatvorwurfs in SLJUS STRAF STA entsprechend dem Ermitt lungsfortgang In SUUS STRAF STA wird im Bereich der sog personenbezogenen Verfahrensdaten u a der Tatvorwurf gegen den Beschuldigten unter Angabe der Strafvorschrift aufgef hrt Anhand zahl reicher Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigung Totschlags und r uberischen Diebstahls wurde berpr ft ob bei einer wesentlichen nderung des Tatvorwurfs im Zuge der staatsan waltschaftli
122. 996 Stand 13 12 1996 8 2 Datenschutz bei Wahlen 8 2 1 nderung wahlrechtlicher Vorschriften Im Berichtszeitraum wurden das Gemeindewahlgesetz und das Landkreiswahlgesetz zu einem Gesetz zusammengefa t Gemeinde und Landkreiswahlgesetz GLKrWG und die Gemeinde und Landkreiswahlordnung GLKrWO neu erlassen Dabei konnte ich erreichen da die Daten der Wahlberechtigten f r die eine Auskunftssperre nach Art 34 Abs 5 MeldeG besteht einschlie lich der dazugeh renden fortlaufenden Nummer von der ffentlichen Auslegung der W hlerverzeichnisse ausgenommen werden und auf die Ver ffentlichung des Tages der Geburt im W hlerverzeichnis verzichtet wird 22 Abs 2 GLKrWO Dar ber hinaus bin ich der Auffassung da der Gesetzgeber auf die ffentliche Auslegung der W hlerverzeichnisse vollst ndig verzichten sollte Die Erfahrungen aus den vergangenen Wahlen und eine Umfrage die ich bei verschiedenen Gemeinden durchgef hrt habe haben ge zeigt da die B rger die M glichkeit der Einsichtnahme in das W hlerverzeichnis nicht wahr nehmen Eine demokratische Kontrolle der Wahlberechtigung durch interessierte B rger mit der die ffentliche Auslegung der W hlerverzeichnisse begr ndet wird findet somit in der Praxis nicht statt Eine ffentliche Auslegung der W hlerverzeichnisse ist zur demokratischen Kontrolle der Wahlberechtigung auch nicht erforderlich Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tig
123. Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverb n de in Bayern vorgeschlagen da Diagnosen und ggf Befunde zwar auf dem Rezept Exemplar f r den Leistungserbringer nicht aber auf einem f r die Krankenkasse bestimmten weiteren Ex emplar bzw Durchschlag lesbar sein d rfen Die auch auf Bundesebene gef hrte Diskussion hierzu ist noch nicht abgeschlossen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 2 8 Beanstandung der Herausgabe eines erweiterten Leistungsnachweises f r ein Er mittlungsverfahren Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft gegen einen Frauenarzt wegen Verdachts der fahrl ssigen T tung einer Patientin legte der Witwer einen sog erweiterten Lei stungsnachweis Abrechnungsunterlagen f r die betreffende Arztpraxis vor der ber die Daten der verstorbenen Patientin hinaus auch Namen Geburtsdatum Diagnosen bzw Befunde so wie die Behandlungs und Abrechnungsdaten 37 weiterer unbeteiligter Patientinnen enthielt Meine Ermittlungen ergaben da der Witwer die Praxis Abrechnungsunterlagen bez glich sei ner verstorbenen Frau von der Krankenkasse zur Unterst tzung bei der Verfolgung von Scha densersatzanspr chen aus Behandlungsfehlern 66 SGB V erhalten hatte da dabei daten schutzwidrig auch die sensiblen personenbezogenen Daten 37 unbeteiligter Patientinnen heraus gegeben bzw vorher nicht unkenntlich gemacht worden waren wurde
124. Aufgabenerf llung erforderliche Ma Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Unterweisung und datenschutzrechtliche Sensibilisierung der zugelassenen Mitarbeiter Identit tspr fung des Antragstellers anhand eines Lichtbildausweises Schriftlichkeit des Antrags formularm ig sichere Identifizierung und Authentisierung Protokollierung der EDV Zugriffe sowohl beim zust ndigen als auch beim anfordernden RV Tr ger und stichprobenm ige Kontrolle da f r protokollierte Zugriffe ein Antrag vor liegt sowie auf Gleichlauf der beiden Protokolle Sofern die Sozialdaten im Dialogverfahren nicht mehr ber ein herk mmliches rentenversiche rungsinternes Standleitungsnetz aus festgeschalteten Verbindungen bermittelt werden sollen ist wegen der sonst bestehenden M glichkeit der unbefugten Kenntnisnahme und einer ohne Ab gleich nicht erkennbaren Verf lschung au erdem eine Verschl sselung erforderlich Es bleibt einer Pr fung bei LV Aen vorbehalten festzustellen ob sich die Beratungen noch im Rahmen einer Datenverarbeitung im Auftrag 1 S des 80 SGB X halten oder ob die Beratung eine dar ber hinausgehende eigene intellektuelle Leistung von Mitarbeitern der unzust ndigen LV Aen ist die auf 80 SGB X nicht gest tzt werden kann Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 Polizei
125. Das elektronische Grundbuchamt SOLUM STAR erreicht durch geschickte Organisation und durch Einsatz kryptographischer Verfahren ein hohes Ma an Datenintegrit t und vertraulichkeit auch bei der Kommunikation ber offene und ffentliche Netze Im Rahmen des von der Bayerischen Staatsregierung initiierten Programms Bayern Online soll mit dem Projekt SOLUM STAR die Umstellung und die F hrung von Grundb chern in M n chen und zun chst in N rnberg auf elektronische Verarbeitung pilothaft erprobt werden Das Projekt umfa t auch ein automatisiertes Abrufverfahren aus dem zentral gef hrten Grundbuch sowie die Kommunikation mit externen Nutzern wie Notaren und Banken im Rahmen der ge setzlichen Vorschriften Insbesondere den Aspekten der Benutzerverwaltung der Zugriffskontrolle der Unverf lschbar keit gespeicherter Dokumente sowie der Datensicherheit bei ihrer bertragung ber offene und ffentliche Netze kommt hier besondere Bedeutung zu Im Fr hjahr 1996 besuchten daher meine Mitarbeiter das Grundbuchamt M nchen um sich ber die ergriffenen technischen und organisatorischen Ma nahmen zu Datenschutz und Datensicher heit zu informieren Sie stellten dabei fest da die ergriffenen Ma nahmen der Benutzerverwal tung der Zugriffssicherung u a durch Pa wort mit Zeitsperre nach drei Fehlversuchen der Protokollierung der externen Recherchen der digitalen Signatur zum Nachweis der nderungs berechtigung und der Verschl
126. Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 1 Einf hrung Motto Das im Layout ge nderte Deckblatt des 17 T tigkeitsberichts meines zweiten tr gt das Motto Datenschutz ist Grundrechtsschutz Warum dieses Motto Aus zwei Gr nden Einmal scheint mir gerade in der ffentlichkeit das Ziel des Datenschutzes und die Funktion des Datenschutzbeauftragten vorsichtig gesprochen nicht immer ganz klar zu sein Vielfach herrscht die Meinung vor Datenschutz diene dem Schutz der Daten und der Landesbeauftragte und seine Mitarbeiter h tten daf r zu sorgen da die Daten gesch tzt w rden Dementsprechend sprechen zwar viele dem Datenschutz einen hohen Stellenwert zu realisieren aber nicht da es bei dieser Aufgabe nicht um den Schutz ir gendwelcher von der Person quasi abstrahierter Daten und Fakten geht sondern ganz zentral um den Schutz der Person selbst Es geht um den Schutz des Rechts des B rgers selbst zu entschei den wer was ber ihn wei wem dieses Wissen bermittelt wird und zu welchen Zwecken die ses Wissen verwendet wird Es geht darum der Berechtigung des Satzes Wissen ist Macht dieses Selbstentscheidungsrecht des B rgers als staatlich garantiertes Korrektiv entgegenzuset zen Meine Aufgabe ist es deshalb nicht die Daten zu sch t
127. Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 desweiten Fragebogenaktionen die in der Landessprache durchgef hrt werden wie im vorlie genden Fall halte ich einen Hinweis ebenfalls in der Landessprache auf dem Fragebogen selbst oder einem diesem beigef gten Merkblatt f r erforderlich Auch der Grundsatz des fairen Ver fahrens gebietet es meines Erachtens da die von einem Gesetz geforderten Hinweise den Be troffenen klar und rechtzeitig gegeben werden und diese deshalb bei Ausl ndern grunds tzlich auch in deren Landessprache vorzunehmen sind Die Betroffenen m ssen in die Lage versetzt werden die vom Gesetz vorgesehenen Hinweise auch zu verstehen Der Hinweis des Innenmini steriums auf Art 23 BayVwVfG Landessprache ist deutsch greift hier nach meiner Auffas sung schon deshalb nicht weil der Fragebogen H 03 den Ausl nderbeh rden vom Staatsministe rium des Innern au er in deutsch auch in vietnamesisch zur Verf gung gestellt wurde Es leuch tet mir nicht ein warum zwar dieses m glich ist nicht aber die bermittlung des gesetzlich vor geschriebenen Hinweises auf die Freiwilligkeit ebenfalls in der Landessprache In anderen L n dern k nnen die Betroffenen auch in ihrer Landessprache auf die Freiwilligkeit der Angaben hingewiesen werden wie sich aus dem in der Anlage 8 beigef gten Merkblatt in deutscher und vietnamesischer Sprache ergibt das in Brandenburg und Meckle
128. Erachtens geht dieses Gutachten Formular inhaltlich ber die nach 18 Abs 5 SGB XI vorgesehene Ergebnismitteilung an die Pflegekasse hinaus weil das Formular auch detaillierte Angaben zur gesundheitlichen Situation des Betroffenen und zu sei nen F higkeiten in Bezug auf die Aktivit ten des t glichen Lebens enth lt die der MDK zwar zur Ergebnisfindung ben tigt deren vollst ndige bermittlung an die Pflegekasse aber die ge setzlich gerade nicht vorgesehene Mitteilung aller vom MDK erhobenen Daten bedeutet Im gesetzlich vorgesehenen Rahmen der Ergebnismitteilung liegen wohl haupts chlich die Inhalte der Ziffern 5 7 des Gutachtens n mlich die Angaben ber die Bestimmung der Pflegebed rf tigkeit das Ergebnis der Pr fung des Vorliegens von Pflegebed rftigkeit und die Empfeh lungen an die Pflegekasse individueller Pflegeplan und allenfalls einzelne Angaben aus den o a vorangehenden Ziffern Meine datenschutzrechtliche Kontrolle beim MDK in Bayern Hauptverwaltung ergab da diese Gutachten unter Verwendung des DV Systems ISmed erstellt werden das den MDK amp KStellen in den L ndern zentral und einheitlich vom Medizinischen Dienst der Spitzenver b nde MDS zur Verf gung gestellt wird siehe auch Ziffer 4 4 1 Der MDK in Bayern hat derzeit keine M glichkeit den maschinellen Ausdruck des Gutachtens zu beeinflussen etwa durch Nicht Ausdruck einzelner Angaben die ber das mitzuteilende Ergebnis seiner Pr fung
129. Ermittlungsverfahren eingeleitet hatte vgl meinen 16 T tigkeitsbericht Nr 5 4 7 Den Beschuldigten wurde vorgeworfen versucht zu haben durch lautes Schreien und Pfeifen mit mitgebrachten Trillerpfeifen den Abbruch der Begr ungszere monie f r den Weltwirtschaftsgipfel zu erzwingen Vorwurf der versuchten N tigung und der Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole Gegen einen Teil der Beschuldigten wurde au erdem wegen Widerstandshandlungen K rperverletzung Beleidigung u a im Zusammen hang mit der polizeilichen Festnahme ermittelt Die Staatsanwaltschaft hat zwischenzeitlich s mtliche Ermittlungsverfahren abgeschlossen In 287 F llen hat sie nach Mitteilung des Polizeipr sidiums M nchen die Verfahren nach 170 Abs 2 Strafproze ordnung StPO eingestellt da den Beschuldigten weder eine Teilnahme an St rhandlungen beim Weltwirtschaftsgipfel noch an Delikten anl lich der polizeilichen Inge wahrsamnahme nachgewiesen werden konnte In 188 F llen stellte die Staatsanwaltschaft die Verfahren nach 153 StPO wegen geringer Schuld ein In einer Reihe von F llen erfolgte dane ben eine Teilverfahrenseinstellung nach 170 Abs 2 StPO wenn beispielsweise die Ermittlun gen nur Anhaltspunkte f r die Teilnahme an Widerstandshandlungen bei der Festnahme nicht jedoch an St rungen bei der Begr ungszeremonie des Weltwirtschaftsgipfels ergaben In weite ren 4 F llen hat das Polizeipr sidium M nchen den Verfahrensausga
130. Fax aufmerksam gemacht Gegen ber den Staatsministerien des Innern und der Justiz habe ich in diesem Zusammenhang dar ber hinaus auf die besondere Sensibilit t der durch eine Telefon berwachung gewonnenen personenbezogenen Daten hingewiesen Das Abh ren und Aufzeichnen von Telefongespr chen durch die Strafverfolgungsbeh rden stellt nicht nur einen Eingriff in das informationelle Selbst bestimmungsrecht sondern auch einen Eingriff in das grundgesetzlich gesch tzte Fernmeldege heimnis dar Betroffen sind regelm ig nicht nur Verd chtige sondern auch unbeteiligte Dritte wie beispielsweise Gespr chspartner oder Familienangeh rige verd chtiger Personen Die er fa ten Gespr che k nnen einen vertraulichen oder dar ber hinaus intimen Inhalt haben Protokolle ber eine Telefon berwachung sind daher besonders schutzbed rftig Die Gefahr da Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 unbefugte Dritte vom Inhalt solcher Telefon berwachungsprotokolle Kenntnis erlangen mu im Rahmen der Verh ltnism igkeit m glichst gering gehalten werden Eine Versendung solcher Unterlagen per Fax halte ich deshalb aus datenschutzrechtlicher Sicht im Regelfall f r proble matisch sofern nicht durch sonstige Ma nahmen etwa durch den Einsatz von Verschl sse lungstechniken der besonderen Sensibilit t der Daten Rechnung getragen wird Das Justizministerium hat dahingehen
131. Grund f r diese gesetzliche Regelung liegt darin da auch derartige amts rztliche Untersuchungen ein gewisses Vertrauensverh ltnis zwischen dem Unter suchten und dem Arzt des ffentlichen Gesundheitsdienstes voraussetzen weil der Un tersuchte dem Arzt nur dann das Erforderliche anvertrauen wird Nur so ist eine objekti ve rztlich gesicherte Beurteilung m glich Die gegenteilige Auffassung m te sich mit dem Problem auseinandersetzen da die Rechtsordnung an anderer Stelle etwa zur Durchsetzung von Vorschriften zur Bek mp fung von Seuchen oder Geschlechtskrankheiten durchaus ausdr ckliche Befugnisse zur Durchf hrung von zwangsweisen Untersuchungen enth lt w hrend im Beamtenrecht keine derartige Befugnis gegeben ist Sofern eine Untersuchung im Rahmen eines Antrags auf Ruhestandsversetzung gem Art 57 Abs 1 BayBG erfolgt K nnte der betreffende Beamte seinen Antrag jederzeit zu r cknehmen dies h tte zur Folge da die Befugnis des Arztes zur Mitteilung der Unter suchungsergebnisse an den Dienstherrn ab diesem Zeitpunkt entfiele Das Staatsministerium der Finanzen ist dagegen der Auffassung da die rztliche Schweigepflicht zur cktritt soweit die Weitergabe rztlicher Erkenntnisse f r die vom Dienstherrn zu treffende Feststellung der Dienstunf higkeit erforderlich ist Der begut achtende Amtsarzt der aufgrund seiner gesetzlich in den Art 56 und 57 BayBG veran kerten Gutachtenspflicht t tig werde
132. Ich bin diesen Vorw rfen nachgegangen habe dabei eine Observierungsma nahme au erhalb der Einrichtung durch den Leiter des dort eingesetzten Wachdienstes die der ver antwortlichen Regierung allerdings nicht zugerechnet werden konnte kritisiert und die Frage weiterer Kontrollma nahmen innerhalb des Heimes untersucht Dabei konnte ich trotz entsprechender Hinweise bei einem Ortstermin nicht mit Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 letzter Sicherheit feststellen da unzul ssige rein vorbeugende An und Abwe senheitskontrollen stattgefunden haben Im Laufe meiner Befassung mit dieser Erstaufnahmeeinrichtung wurde ich aber auf einen Fall einer Briefkontrolle auf merksam gemacht Nach meiner berzeugung hatte der Betroffene einen an ihn gerichteten Brief nicht freiwillig einem Angeh rigen des Wachdienstes berge ben Dies habe ich beanstandet Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 1 6 Zus tzliche Arbeitsschwerpunkte Zus tzliches Schwergewicht neben der allgemeinen Pr fungs und Beratungst tigkeit habe ich im Berichtszeitraum auf die datenschutzrechtliche Begleitung der neuen Informationstechnologi en gelegt Ich habe dazu ein Positionspapier Aktuelle Aspekte des Datenschutzes verfa t das ich Anfang 1996 den Mitgliedern der Bayerischen Staatsregierung und den Fraktionen des Baye risc
133. In zwei F llen werden nach meiner Auffassung Presseberichte des Polizeipr sidiums M nchen diesen datenschutzrechtlichen Anforderungen nicht in vollem Umfang gerecht So k nnen Per sonen gegen die ermittelt wird oder die Opfer einer Straftat geworden sind von Nachbarn oder Arbeitskollegen anhand der in der Presseerkl rung enthaltenen Hinweise identifiziert werden ohne da ich f r die Bekanntgabe der Daten der Betroffenen im konkreten Fall das erforderliche berwiegende ffentliche Interesse erkennen kann Wegen der von mir angesprochenen grunds tzlichen datenschutzrechtlichen Fragen im Zusam menhang mit polizeilichen Presseerkl rungen hat sich das Polizeipr sidium M nchen an das Innenministerium gewandt Eine u erung des Staatsministeriums des Innern steht noch aus Zur hnlich liegenden Problematik der bermittlung von Anklages tzen und Sitzungslisten f r Pressevertreter vgl den Beitrag Nr 7 6 3 Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 5 Anwendung des Polizeiaufgabengesetzes PAG 5 5 1 bermittlung personenbezogener Daten gewaltt tiger Fu ballfans durch die Polizei an Fu ballvereine Mit der Einf hrung eines Nationalen Konzeptes Sport und Sicherheit sollen als eine Ma nah me gegen die Gewalt rund um den bezahlten Fu ball sog bundesweite Stadionverbote f r auf f llig gewordene Fu ballfans erm glicht werden Zur Erteilung eines
134. KiG im Vorgriff auf eine vorgesehene Aufhebung der Vorschrift mit Wirkung ab dem Kindergartenjahr 1996 97 nicht mehr anzuwenden sei da diese Meldung f r die Aufgabenerf llung der Aufsichtsbeh rden nicht erforderlich sei Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 9 Datenerhebung in Asylbewerber Erstaufnahmeeinrichtungen Ein Pressebericht der sich auf die Erstaufnahmeeinrichtung Landsberg Lech bezog war f r mich Anla dem Umgang mit Daten von Bewohnern und Besuchern in den bayerischen Erstaufnahmeeinrichtungen im Sinn von 44 Abs 1 Asylverfahrensgesetz im einzelnen nachzu gehen In den bayerischen Erstaufnahmeeinrichtungen besteht durchweg die bung bei Bewohnern der Einrichtung beim Betreten der Unterkunft die Ausweise zu kontrollieren Im Hinblick auf Besu cher wird eine Besucherliste gef hrt Gegen beide Vorgehensweisen habe ich keine Einwendun gen In der Ausweiskontrolle von Bewohnern liegt eine Datenerhebung die mit Kenntnis der Betroffenen erfolgt Sie ist erforderlich im Sinne von Art 16 Abs 1 BayDSG um Unbefugte am Betreten der Erstaufnahmeeinrichtung zu hindern und dient auf diese Weise nicht zuletzt auch dem Schutz der Bewohner selbst Das Erheben und Speichern der Daten von Besuchern wieder um ist soweit es sich auf den erforderlichen Umfang beschr nkt zur Erf llung der Aufgaben der Erstaufnahmeeinrichtung erforderlich Auch sie dient nicht
135. Mitar beitern nur noch als Dienstvorgesetzter t tig Der Leiter der Beihilfestelle entscheidet in Widerspruchsverfahren in eigener Zust ndigkeit selb st ndig Dem Leiter der Beihilfestelle wird die uneingeschr nkte Anordnungs und Bewirtschaftungsbe fugnis sowie Unterschriftsbefugnis in Beihilfeangelegenheiten bertragen Bei Verhinderung des Leiters der Beihilfestelle gilt die Anordnungs und Bewirtschaftungsbefugnis f r die Stellvertre Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 ter Personelle Trennung Die Besch ftigten in der Beihilfestelle werden nicht mit Personalangelegenheiten befa t Dies gilt auch f r eine m gliche Vertretungsregelung Ich habe gegen diese Vorschl ge keine datenschutzrechtlichen Bedenken erhoben da sie die vom Gesetz vorgesehene und aus datenschutzrechtlicher Sicht auch unabdingbare organisatori sche Trennung der Beihilfeakten und bearbeitung von den sonstigen Personalakten und der son stigen Personalverwaltung gew hrleisten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 12 3 Telefondatenerfassung Die Mehrzahl der heute eingesetzten Telefonanlagen erlaubt eine automatische Gespr chsdaten erfassung und auswertung Bei Telefonanlagen in Beh rden sind deshalb Regelungen erforderlich die sowohl den schutzw rdigen Belangen der Bediensteten als auch d
136. N DisableAutoMacros zw AutoMakroUnterdr cken f r die deutsche Version End Sub Der Nachteil dieser L sung ist allerdings da auch eigene Makros nicht mehr automatisch aus gef hrt werden k nnen Ein weiterer Virenschutz besteht darin keine fremden unbekannten Dokumente mit Textverar beitungs bzw Tabellenkalkulationsprogramme zu laden ohne sie vorher mit einem bekannter ma en guten Virenschutzprogramm gepr ft zu haben Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 2 Pr fungst tigkeit 18 2 1 Kontrolle und Beratung Die Kontrolle der technischen und organisatorischen Datensicherheitsma nahmen war wiederum ein Schwerpunkt im Berichtszeitraum Bei folgenden Dienststellen habe ich Datenverarbeitungseinrichtungen nach Art 7 BayDSG z T 1 V m 9 BDSG und Anlage kontrolliert Amt f r Landwirtschaft Passau Amtsgericht M nchen Verfahren SOLUM STAR AOK Direktion Wunsiedel Bayerische Verwaltungsschule Bayerischer Oberster Rechnungshof Betriebskrankenkasse BKK Hutschenreuther Selb Fachhochschule M nchen Gemeinde Hausen Klinikum N rnberg Landbauamt M nchen Landesamt f r Statistik und Datenverarbeitung Landeshauptstadt M nchen Inkassostelle der wahl rztl Leistungen Landeskriminalamt Dokumentation des ADOK Verfahrens Landratsamt Augsburg Landratsamt Hof Landratsamt Landsberg Landratsamt Oberallg u Polizeiverwaltungsamt
137. Naturschutzes eintreten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 9 Einwohnermeldewesen 9 1 Melderegisterausk nfte zur Wahlwerbung Auch in diesem Berichtszeitraum haben sich wieder zahlreiche B rger und Gemeinden mit An fragen zu Ausk nften aus dem Melderegister an politische Parteien W hlergruppen und anderen Tr gern von Wahlvorschl gen zur Wahlwerbung an mich gewandt Aufgrund von B rgerbe schwerden und Presseberichten wurden mir in diesem Zusammenhang auch Datenschutzverst e bekannt So haben Kommunen in einigen F llen die Namen und Anschriften von Neub rgern und von EU Ausl ndern sowie von B rgern obwohl sie nach Art 35 Abs 1 Satz 3 MeldeG Wi derspruch eingelegt hatten an politische Parteien zu Wahlzwecken bermittelt Zu Ausk nften aus dem Melderegister zur Wahlwerbung habe ich mich regelm ig in meinen T tigkeitsberichten zuletzt im 16 T tigkeitsbericht unter Nr 9 3 ge u ert Auch in diesem T tigkeitsbericht m chte ich nochmals darauf hinweisen da Art 35 Abs 1 MeldeG bei der Zu sammensetzung der Gruppen von Wahlberechtigten ber die Auskunft erteilt werden kann al lein auf das Lebensalter abstellt Ein anderes Auswahlkriterium z B Neub rger oder EU Ausl nder ist nicht zul ssig Darauf hat auch das Innenministerium nochmals in Nr 24 2 seiner Vollzugsbekanntmachung zum Gemeinde und Landkreiswahlgesetz und zur Gem
138. Negativpunkt meiner Bilanz an weil diese Fragen ebenso regelm ig in den T tigkeitsberichten in der Vergangenheit enthalten waren ein si gnifikantes Abnehmen dieser M ngel aber nicht festzustellen ist Ich bin deswegen der Auf fassung da diesen Fragen von den datenschutzrechtlich verantwortlichen Stellen Art 25 Bayerisches Datenschutzgesetz mit h herer Intensit t nachgegangen werden mu Die im letzten T tigkeitsbericht aufgeworfene Frage meiner Kontrollkompetenz mu ich ebenfalls im Negativkatalog vermerken Die Staatsregierung ist bisher nicht bereit im Sinne meiner Forderung nach Ausweitung meiner Kontrollkompetenz f r Akten zumindest im Be reich verdeckter Datenerhebung f r eine Gesetzes nderung initiativ zu werden Das gleiche Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 gilt f r das Problem der Einschr nkung meiner Kontrollkompetenz ber Datenerhebungs ma nahmen w hrend des Laufes eines Strafverfahrens gem Art 30 Abs 4 Bayerisches Datenschutzgesetz Durch letztere Einschr nkung l uft zudem die bundesgesetzlich vorgese hene Information des Landesdatenschutzbeauftragten von einer Rasterfahndung und von Gruppenausk nften f r Strafverfolgungsbeh rden nach dem Ausl nderzentralregistergesetz leer Unabh ngig von der Frage da in der konkreten Pr fungspraxis die Beh rden zu weitgehen der Zusammenarbeit bereit sind und die von mir gew n
139. Patientendaten mu daher erweitert werden Gerade in Krankenh usern wurden traditionell nahezu alle Unternehmensfunktionen vom Er bringen rztlicher Leistungen f r den Patienten bis hin zur Durchf hrung von Putzarbeiten hau sintern durch eigenes fest angestelltes Personal wahrgenommen Das Hinzuziehen externer Un ternehmen etwa zur Vornahme von Wartungsarbeiten an medizinischen Ger ten kam zwar vor war aber insgesamt gesehen die Ausnahme Dies hat sich gerade in den letzten beiden Jahren teilweise grundlegend ge ndert Vor allem aus wirtschaftlichen Gr nden werden zahlreiche zum Teil fachlich durchaus anspruchsvolle Aufga ben ausgelagert und einem au enstehenden typischerweise privaten Unternehmen bertra gen Dieses nimmt diese Aufgaben entweder r umlich au erhalb des Krankenhauses in eigenen Gesch ftsr umen wahr oder es entsendet Personal in das Krankenhaus um die Aufgaben dort erledigen zu lassen Beide Varianten der Nutzung externer Ressourcen outside resources using abgek rzt Outsourcing werfen erhebliche datenschutzrechtliche Fragen auf Sie ergeben sich in erster Li nie aus der Pflicht des Krankenhauses gegen ber dem Patienten die rztliche Schweigepflicht strikt zu wahren Nach der Rechtsprechung beispielsweise des Bundesgerichtshofs ist auch bei durchaus berechtigten eigenen wirtschaftlichen Interessen eines Krankenhauses auf das Geheim haltungsbed rfnis des Patienten m glichst weitgehend R cks
140. Personalausweis oder Reisepa des Betroffenen kann die Beh rde die Identit t des Betroffenen mit dem Fahrer des Kraftfahrzeugs berpr fen Pa ausweisdaten d rfen nach 22 Abs 2 Pa gesetz unter der Voraussetzung bermittelt wer den da 1 die ersuchende Beh rde aufgrund von Gesetzen oder Rechtsverordnungen berechtigt ist solche Daten zu erhalten 2 die ersuchende Beh rde ohne Kenntnis der Daten nicht in der Lage w re eine ihr oblie gende Aufgabe zu erf llen und 3 die Daten beim Betroffenen nicht oder nur mit unverh ltnism ig hohen Aufwand erho ben werden k nnen oder nach der Art der Aufgabe zu deren Erf llung die Daten erfor derlich sind von einer solchen Datenerhebung abgesehen werden mu Entsprechendes gilt f r die bermittlung des Lichtbildes aus einem Personalausweis 2 b Per sonalausweisgesetz Hinsichtlich der Voraussetzungen des 22 Abs 2 Nr 3 Pa gesetz d rfen allzu hohe Anforde Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 rungen an den Grundsatz der Direkterhebung der Daten nicht gestellt werden Ein unverh ltnis m ig hoher Aufwand kann auch bereits dann angenommen werden wenn nach Anh rung des Fahrzeughalters mehrere Betroffene abgekl rt werden m ten Kommt jedoch nach den Er kenntnissen der Polizei nur eine bestimmte andere Person als Fahrer in Betracht so ist diese zu n chst anzuh ren und ein Lichtbild
141. Pferd fungieren Zum Beispiel k nnte ein Hacker einen unauff lligen Makrovirus in ein Beh rdennetz einschleu en um alle von einem Anwender geladenen Dateien einer Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation zu kopieren und ber das Netz an sich selbst zu schicken um sich so unerlaubt Informationen zu verschaffen Neu an dem Makrovirus ist auch seine Betriebssystemunabh ngigkeit Der Makrovirus kann gleicherma en Windows OS 2 und DOS PC als auch Macintosh Computer befallen Bisher sind die Sch den durch Makroviren zwar noch gering so sind vor allem Ver nderungen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 des Druckergebnisses der Bildschirmdarstellung und Manipulationen beim Speichern verursacht worden doch steckt in ihnen ein gro es Gefahrenpotential Es ist abzusehen da sich die Klas se der system bergreifenden Makroviren sowohl zahlenm ig als auch qualitativ sehr bald ver mehren werden Auch gr ere komplizierte Makros mit Tarnkappenfunktionen oder polymor phen Eigenschaften scheinen durch die M chtigkeit der Makrosprachen in absehbarer Zeit reali sierbar Um Makroviren zu programmieren sind keine Kenntnisse der Maschinensprache und der Systemarchitektur n tig War es bislang ohne tiefgehende Kenntnisse der C oder Assem bler Sprache praktisch unm glich einen Virus zu erzeugen mit Ausnahme der Viren Toolkits kann mit den Hilfedateien der Makros
142. ST Dateien habe ich die Erforderlichkeit der Dateien die Rechtm igkeit der Datenerhebung und verarbeitung berpr ft Beispielhaft sind folgende Dateien zu nennen Verantwortlichendatei FIRMA Erkenntnisdatei OK OBB delinquente Jugendliche JUBAN Prostitution PROFU und PRORE ZU Streifenbericht ZEG polizeilich relevante Veranstaltungen POLVA Kontaktbereich sowie Ein und Auslauf Doping Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 gruppentypische Aggressionsdelikte kriminogene Gruppierungen AKRI Lage und ermittlungsunterst tzende Dateien f r unterschiedliche Deliktsbereiche z B or ganisierte Kriminalit t Rauschgiftdelikte Trickdiebstahl Sekten Bei einigen Dateien fiel auf da unzureichende Festlegungen zur Zweckbestimmung der Datei Speicherungsdauer der Daten und zum betroffenen Personenkreis getroffen waren Gerade bei der Bezeichnung des von der Speicherung betroffenen Personenkreises haben ver schiedene Polizeidienststellen die Rahmenvorgaben der GAST Errichtungsanordnung ber nommen ohne sich auf die Personengruppen zu beschr nken deren Speicherung im konkreten Einzelfall zur Aufgabenerf llung erforderlich ist So waren z B Mitteiler Anzeigeerstatter Gesch digte Verletzte zur suchf higen Speicherung vorgesehen ohne da eine Notwendigkeit hierf r erkennbar war Ohne n here Konkretisierung wurde vereinzelt di
143. Selbstbestimmung Art 2 Abs 1 i V m Art 1 Abs 1 Grundgesetz des von einer Daten bermittlung an die Presse Betroffenen andererseits Da sich eine spezialgesetzliche Regelung f r solche Daten bermittlungen in der Strafproze ord nung noch nicht findet Kann die Rechtsgrundlage hierf r nur in Art 19 Abs 1 Satz 2 BayDSG 1 V m dem Auskunftsrecht der Presse nach 4 Abs 1 des Bayerischen Pressegesetzes gesehen werden Danach bedarf es in jedem Einzelfall einer umfassenden und konkreten G terabw gung Das Informationsinteresse der ffentlichkeit einerseits und die Intensit t des Eingriffs in das Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Pers nlichkeitsrecht des Betroffenen andererseits sind bestm glich zum Ausgleich zu bringen In bereinstimmung mit der Entschlie ung der 50 Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder siehe dazu Anlage 5 erscheint mir die bermittlung personenbezogener Daten an die Medien jedenfalls vor strafgerichtlicher Verurteilung nur ausnahmsweise ge rechtfertigt wenn das Verfahren gerade im Hinblick auf die Person des Betroffenen oder die besonderen Umst nde der Tat f r die ffentlichkeit von berwiegendem Interesse ist Bei der abw genden Entscheidung ob und in welchem Umfang personenbezogene Daten an die Medi en bermittelt werden sind die schutzw rdigen Belange der Betroffenen private und berufl
144. Stand 13 12 1996 7 3 2 11 Namensschilder im Arbeitsbetrieb einer Justizvollzugsanstalt Ein Strafgefangener hat sich an mich gewandt und vorgetragen da sich f r jeden sichtbar im Eingangsbereich des Arbeitsbetriebs seiner Anstalt Standtafeln mit den Namensschildern der dort eingesetzten Strafgefangenen bef nden Diese Tafeln w rden auch vor Anstaltsf hrungen durch diesen Arbeitsbetrieb nicht entfernt so da auch justizfremde Personen die Namens schilder der Inhaftierten lesen k nnten und ein Mi brauch nicht auszuschlie en sei Hierdurch sieht sich der Strafgefangene in seinen Rechten verletzt und fordert Abhilfe durch Entfernung der Namensschilder vor einer Anstaltsf hrung Die Leitung der Justizvollzugsanstalt nahm zun chst dahingehend Stellung da die auf den Schildern angebrachten Namen einem konkreten Strafgefangenen nicht zugeordnet werden k nnten und ein Abh ngen der Schilder vor jeder F hrung einen nicht unerheblichen Aufwand verursachen w rde Daraufhin habe ich die Anstalt um Pr fung gebeten ob dem datenschutzrechtlichen Anliegen dadurch entsprochen werden k nnte da die Standtafeln vor einer Besichtigung des Arbeitsbe triebs etwa durch Verh ngen mit einem Tuch abgedeckt werden Inzwischen hat mir der Leiter der Justizvollzugsanstalt mitgeteilt da entsprechend meiner An regung k nftig die Standtafeln vor einer Besichtigung des Arbeitsbetriebs abgedeckt werden Der Bayerische Landesbeauf
145. Untersuchung durch eine anerkannte medizi nisch psychologische Untersuchungsstelle zu unterziehen dann zu weit geht wenn damit jedes andere fach rztliche Gutachten etwa eines Arbeitsmediziners von vornherein ausgeschlossen wird Das Bayerische Staatsministerium des Innern hat den nachgeordneten Beh rden die Entschei dung des Bundesverwaltungsgerichts mit Rundschreiben vom 13 07 1995 mitgeteilt und die Eig nungsrichtlinien entsprechend berarbeitet Bekanntmachung vom 13 10 1995 AIIMBI 1995 S 868 Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 16 2 Vorlage von Gutachten bei der Fahrerlaubnisbeh rde Ein Petent trug vor da an Psychose erkrankte Patienten von der F hrerscheinstelle aufgefordert werden zur Wiedererteilung der Fahrerlaubnis ein nerven rztliches Gutachten und danach ein medizinisch psychologisches Gutachten vorzulegen Erst nach der Vorlage des nerven rztlichen Gutachtens w rde die medizinisch psychologische Begutachtung eingeleitet Da in diesen Gut achten medizinische Detailerkenntnisse enthalten seien bat mich der Petent zu pr fen ob diese Gutachten der F hrerscheinstelle im Wortlaut zur Verf gung gestellt werden m ten oder ob es nicht ausreichend w re das nerven rztliche Gutachten nur der Gutachtenstelle f r die medizi nisch psychologische Untersuchung vorzulegen so da die F hrerscheinstelle nur das Gesamt ergebnis dieser Gutachte
146. Viechtach Rechenzentrum der Staatsforstverwaltung Staatliches Hochbauamt Passau Stadt Aschaffenburg Stadt F rstenfeldbruck Stadt Immenstadt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Stadt Lindau Stadt Memmingen Stadt Passau Stadt Schrobenhausen Stadt Schwabach Stadt Weilheim Stadtwerke Wunsiedel Tumorregister Klinikum Gro hadern Universit t Bayreuth Verwaltung Universit tsklinikum W rzburg SAP Verfahren Einige Pr fungsverfahren sind bei Drucklegung dieses T tigkeitsberichtes hinsichtlich der Be richtserstellung allerdings noch nicht abgeschlossen Die Pr fung beim Bayerischen Landeskriminalamt betraf die Dokumentation und Abschottung der ADOK Verfahren Bayern und Baden W rttemberg Einzelheiten dazu unter 18 2 3 Beim Amtsgericht M nchen habe ich die Datensicherheitsma nahmen des auch im Rahmen von Bayern Online gef rderten Verfahrens SOLUM STAR gepr ft Ergebnisse siehe 18 2 4 Bei der Pr fung im Landesamt f r Statistik und Datenverarbeitung war die Abschottung der Auftragsdatenverarbeitung f r bayer Beh rden von den eigenen Statistikanwendungen Gegen stand der Pr fung Die Abschottung ist gew hrleistet Dazu habe ich wieder zahlreiche Dienststellen beraten Die Zahl der Dienststellen steigt st ndig die im Vorfeld von Um oder Neubauaktivit ten oder vor Einf hrung neuer EDV Verfahren An regungen hinsichtlich der gebo
147. Vorschriften ber Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Versorgung und Ziel einer Verbesserung der Qualit t und der Wirt schaftlichkeit der Versorgung im Interesse des Datenschutzes Ich hatte mich hierzu mit dem Bundesbeauftragten f r den Datenschutz eingehend beraten Um sicherzustellen da im Rahmen dieser Modellvorhaben keine personenbezogenen Versi chertenkonten entstehen die ein umfassendes Bild der Gesundheitssituation des gesundheitsbe deutsamen Verhaltens und der hierdurch verursachten Kosten ergeben wurde von mir gegen ber dem Bundesbeauftragten f r den Datenschutz f r das Gesetzgebungsverfahren angeregt da Angaben ber Versicherte im Rahmen von Modellvorhaben nur fallbezogen nicht versicher tenbezogen erhoben verarbeitet und genutzt werden d rfen eine derartige Regelung h tte auch der F rderung der Bereitschaft zur freiwilligen Teilnahme der Versicherten gedient Um die da tenschutzrechtlich gebotene Zweckbindung erhobener Daten zu gew hrleisten wurde weiter eine gesetzliche Regelung vorgeschlagen wonach die im Rahmen eines Modellvorhabens erhobenen und gespeicherten Daten nur f r Zwecke des Modellvorhabens verwendet werden d rfen und von den f r Zwecke der Abrechnung und Wirtschaftlichkeitspr fung zu bermittelnden Daten bei Kassen rztlichen Vereinigungen und Krankenkassen getrennt zu f hren sind Diese Forde rungen wurden leider nicht mehr aufgenommen Allerdings sollten nach den Gesetzentwurf per
148. Zusammenschl sse und Verb nde gelten die Vorschriften des Bundesdatenschutzgesetzes die auf private Kreditinstitute anzuwen den sind Eine Auskunftserteilung z B ber Art Nummer und ausstellende Beh rde von Perso nalausweisen und P ssen an Banken und Sparkassen ist also nicht m glich Das Geldw schegesetz schreibt in Art 1 2 bis 6 vor da die Identifizierung vor bzw zum Zeitpunkt des Geldgesch fts durch das Kreditinstitut erfolgt Nach Art 1 1 Abs 5 Geld w schegesetz ist Identifizieren das Feststellen des Namens aufgrund eines Personalausweises oder Reisepasses sowie des Geburtsdatums und der Anschrift soweit sie darin enthalten sind und das Feststellen der Art Nummer und ausstellenden Beh rde des amtlichen Ausweises Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 8 12 Weitergabe eines Briefes mit personenbezogenen Angaben durch eine Regierung an Dritte Zwei B rger hatten sich in einem Schreiben an eine Regierung nach den Bestandteilen und der Zusammensetzung eines in einer Asylbewerberunterkunft verwendeten Sch dlingsbek mp fungsmittels erkundigt und die Durchf hrung von Schadstoffmessungen gefordert Das Schrei ben enthielt die Anschriften der beiden B rger und endete mit dem Zusatz PS Kopien dieses Schreibens gehen an die Presse und an den Rundfunk Dieses Schreiben war von der Regierung in Kopie und damit mit den Namen und Anschriften
149. Zweckbindung unzul ssigen Datennutzungen gem Art 31 Abs 1 BayDSG beanstandet Auf meine Anregung hin hat das Innenministerium die Gemeinden und die Landkreise auf die Beachtung des Grund satzes der Zweckbindung bei der kommunalrechtlichen berpr fung der Unterschriftenlisten f r B rgerbegehren hingewiesen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 8 5 Weitergabe von Daten zu einem Grundst cksverkauf an eine politische Partei In einer Gemeinde hatte der zweite B rgermeister Daten zu einem Grundst cksverkauf die ihm in seiner dienstlichen Eigenschaft bekannt geworden waren an eine politische Partei weiter gegeben Die Daten wurden anschlie end in einer Parteibrosch re zu Wahlkampfzwecken ver f fentlicht Die Weitergabe dieser Daten war unzul ssig da daf r keine Rechtsgrundlage vorlag und die Betroffenen auch nicht eingewilligt hatten Art 15 Abs 1 BayDSG Ich habe die Weitergabe deshalb beanstandet Die Daten bermittlung beurteilte sich da ein Einverst ndnis der Betroffenen nicht vorlag nach Art 19 Abs 1 Nr 2 BayDSG der neben der Vorschrift des Art 40 des Gesetzes ber die kom munalen Wahlbeamten KWBG die allgemein die Verschwiegenheitspflicht der kommunalen Wahlbeamten regelt in diesem Fall anwendbar war Danach ist die bermittlung personenbezo gener Daten an nicht ffentliche Stellen zul ssig wenn die nicht ffentliche Stelle e
150. a bengesetz zu Recht Nach dieser Vorschrift kann die Polizei von sich aus personenbezogene Daten an Personen oder Stellen au erhalb des ffentlichen Bereichs u a dann bermitteln so weit dies zur Erf llung polizeilicher Aufgaben erforderlich ist und kein Grund zur Annahme besteht da der Betroffene ein schutzw rdiges Interesse an dem Ausschlu der bermittlung hat Zweck der Daten bermittlung ist nicht nur dem gesch digten Verein die Gelegenheit zu geben Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 seine zivilrechtlichen Anspr che gegen ber einem Sch diger geltend machen zu k nnen Das gesamte Konzept zielt vielmehr darauf ab durch die Erteilung von Stadionverboten f r gewalt t tige Fu ballfans Ausschreitungen bei zuk nftigen Spielen zu verhindern Auf diese Weise werden zum einen friedliche Zuschauer vor potentiellen gewaltbereiten Personen gesch tzt Zum anderen wird verhindert da Dritte w hrend eines Fu ballspiels zu Straftaten angestiftet werden Die Polizei hat selbst nicht die rechtliche M glichkeit einem gewaltt tigen Fu ballfan den Be such weiterer Veranstaltungen zu untersagen Das Ziel Ausschreitungen im Zusammenhang mit Fu ballspielen mit Hilfe von Stadionverboten zu verhindern kann nur dadurch erreicht werden da die betroffenen Fu ballvereine von den Personalien gewaltt tiger Fans in Kenntnis gesetzt werden und Stadionverbote verh
151. a ein Lei stungsempf nger Halter eines oder mehrerer Kraftfahrzeuge war lie sich die Sozialhilfe verwaltung von der Zulassungsstelle weitere Daten zum Fahrzeug z B Baujahr Fahrzeugtyp bermitteln F r die bermittlung dieser Fahrzeugdaten besteht weder in 117 Bundessozialhil fegesetz BSHG noch in den stra enverkehrsrechtlichen Vorschriften eine Rechtsgrundlage Ben tigt die Sozialhilfeverwaltung weitere Daten zum Fahrzeug mu sie diese bei dem als Hal ter eines Kfz ermittelten Hilfeempf nger selbst erheben oder sich von ihm das Einverst ndnis zur Daten bermittlung durch die Zulassungsstelle geben lassen Der Sozialhilfeempf nger hat dabei die Pflicht zur Mitwirkung gem 60 ff Sozialgesetzbuch I Ausk nfte aus dem rtlichen Fahrzeugregister Bei der einfachen Registerauskunft aus dem rtlichen Fahrzeugregister gem 39 Abs 1 Stra Benverkehrsgesetz StVG ist zu beachten da der Auskunftsuchende darlegen mu da er die Daten zur Geltendmachung Sicherung oder Vollstreckung oder zur Befriedigung oder Abwehr von Rechtsanspr chen im Zusammenhang mit der Teilnahme am Stra enverkehr oder zur Erhebung einer Privatklage wegen im Stra enverkehr begangener Verst e ben tigt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 F r die Geltendmachung Sicherung oder Vollstreckung von nicht mit der Teilnahme am Stra Benverkehr im Zusammenhang stehenden Re
152. ahrt w rden Dies gelte insbeson dere f r die sog Sozialberichte die zu den Krankenakten des Gefangenen genommen w rden Datenschutzrechtliche Einwendungen sind hiergegen nicht zu erheben Es mu jedoch sicherge stellt sein da die Unterlagen der Fachdienste soweit sie nicht zur Gefangenenpersonalakte genommen werden sp testens nach Entlassung des Gefangenen vernichtet werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 3 2 4 bermittlung der Daten des sog A Bogens Nach Mitteilung einer Anstalt werden s mtliche im Personalblatt sog A Bogen enthaltenen Daten an insgesamt 16 verschiedene Stellen der Anstalt beispielsweise Sozialarbeiter Psycho logen Psychiater Anstaltsgeistlicher Arbeitsbetrieb usw bermittelt Es wurde nicht dargetan weshalb jede der angesprochenen Stellen der Justizvollzugsanstalt s mtliche Daten des A Bogens wie beispielsweise Bekenntnis Name und Wohnung der n ch sten Angeh rigen erlernter Beruf bzw ausge bte T tigkeit Zahl der Vorstrafen bzw fr heren Ma regeln f r die jeweilige Aufgabenerf llung ben tigt Die zahlreichen Daten des A Bogens sollten an die einzelnen Stellen der Anstalt nur in dem Umfang bermittelt werden in dem sie f r die Sachbearbeitung tats chlich ben tigt werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 3 2 5 F h
153. all hin Gute Virenschutzprogramme k nnen die Makroviren erkennen und beseitigen Eine weitere Ent fernungsm glichkeit besteht zumindest beim Concept Virus darin alle Makros welche mit den Anfangsbuchstaben AAAZ beginnen sowie die Makros AutoOpen FileSaveAs und so weit vorhanden Payload in der NORMAL DOT und in den einzelnen infizierten Dokumenten zu l schen Wichtig dabei ist da die ges uberten Dokumente nur mit Speichern und nicht mit Speichern unter gesichert werden Sonst bleibt der Sch dling virulent Zur Vorsorge vor einem Virenbefall der NORMAL DOT sollte die Sicherheitsabfrage bei Ver nderungen der Dokumentenvorlage Optionsmen Speichern Automatische Abfrage bei Spei cherung der NORMAL DOT aktiviert werden Au erdem kann die Datei NORMAL DOT mit tels DOS Attributen gesch tzt werden Die Eingabe des Befehls ATTRIB R NORMAL DOT im entsprechenden Verzeichnis bewirkt da die Datei nur gelesen und nicht ver ndert werden kann Eine weitere M glichkeit zum Schutz vor dem Makrovirus ist das Dr cken der Shift Hoch Taste beim ffnen eines Dokumentes Dadurch wird die Ausf hrung von AutoMakros beim ffnen unterbunden Da diese Aktion aber leicht vergessen werden Kann sollte zum Erreichen des gleichen Zweckes Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 folgendes AutoExec Makro in der NORMAL DOT integriert werden Sub MAI
154. alte ich eine eindeutige Regelung zu diesem Komplex in der Abgabenordnung f r erforderlich In diesem Zusammenhang ist auch die Frage zu kl ren ob die allgemeinen datenschutzrechtlichen Bestimmungen ber die Datenverar beitung im Auftrag f r F lle des Outsourcing ausreichen oder ob erg nzende Bestimmungen bspw zur Kontrollbefugnis geschaffen werden m ssen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 11 3 Steuerdatenabruf Verordnung In 30 der Abgabenordnung der sich mit dem Steuergeheimnis befa t werden in Absatz 6 auch Aussagen zum automatisierten Abruf von steuerlichen Daten getroffen Danach ist ein Abruf zul ssig soweit er der Durchf hrung eines Verwaltungsverfahrens in Steuersachen eines ge richtlichen Verfahrens in Steuersachen eines Strafverfahrens wegen einer Steuerstraftat eines Bu geldverfahrens wegen einer Steuerordnungswidrigkeit oder als weitere Alternative der zul ssigen Weitergabe von Daten dient Zur Wahrung des Steuergeheimnisses Kann durch Rechtsverordnung bestimmt werden welche technischen und organisatorischen Ma nahmen gegen den unbefugten Abruf von Daten zu tref fen sind die Art der Daten deren Abruf zul ssig ist sowie der Kreis der Amtstr ger die zum Abruf von Daten berechtigt sind Aufgrund dieser Erm chtigungsnorm hat die Bundesregierung in der Vergangenheit den Entwurf einer Steuerdatenabruf Verordnung vorgelegt Ic
155. altungsaufwand im Sinne von Art 7 Abs 1 Satz 2 BayDSG dar Gegen die bersendung der einkuvertierten Schreiben an die Dienstanschrift und damit die Einsparung der Portogeb hren bestehen keine Bedenken so da sich der finanzielle Aufwand auf die Briefumschl ge reduziert die im Pfennigbereich liegen Diese Kosten stellen aber keine unzumutbare Ausgabe dar Sie sind aus Gr nden des Daten schutzes zur Vermeidung unzul ssiger Datennutzungen und bermittlungen gerechtfertigt bermittlung des Namens des Dienstherrn und der Partei Die Angabe des Dienstherrn der Wahlvorstandsmitglieder ist wie berhaupt die Tatsache der Besch ftigung im ffentlichen Dienst als Qualifikationsmerkmal einer Person z B f r die T tigkeit als Schriftf hrer ungeeignet Die Stadt hat keinen Einflu auf die Personen die ihr ein anderer Dienstherr benennt Soweit aus den Unterlagen im vorliegenden Fall ersichtlich wird der Dienstherr offenbar auch nur bei den Personen genannt die sich nicht freiwillig gemeldet haben bzw nicht ber eine Partei gemeldet worden sind sondern deren Name von ihrem Dienst herrn an die Stadt bermittelt wurde Der Wahlvorsteher hat damit keine vollst ndigen Angaben und mu ggf die Mitglieder des Wahlvorstandes nach ihrer Eignung f r bestimmte T tigkeiten befragen Im brigen ist bei der Berufung der Schriftf hrer zwischen den unterschiedlichen Wahlen zu unterscheiden 6 Abs 4 EuWO und 6 Abs 4 BWO sehen
156. ammsystems SIJUS STRAF STA bermittelt die hierzu vorschreibt da bei wesentlichen nderungen des Tatvorwurfs im Zuge des staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahrens die urspr ngliche Bezeichnung in SUUS STRAF STA unverz glich sp testens zum Zeitpunkt der staatsanwaltschaftlichen Erledigung z B bei Anklageerhebung zu berichtigen ist Damit verbunden ist nach Mitteilung des Justizministeriums eine Aktualisierung des auf dem Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Aktendeckel vermerkten Tatvorwurfs Damit ist den datenschutzrechtlichen Anforderungen Rechnung getragen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 3 1 2 berpr fung von Mitteilungen in Strafsachen Anhand von etwa 20 Ermittlungsverfahren gegen Lehrer Beamte und Soldaten wurden die Mitteilungen an den Dienstherrn berpr ft In allen F llen waren die Voraussetzungen der Nr 15 bzw Nr 20 der Anordnung ber Mitteilungen in Strafsachen MiStra vom 15 M rz 1985 er f llt Die gesetzliche Grundlage f r die derzeit noch aufgrund von Verwaltungsvorschriften vor genommenen Mitteilungen wird derzeit im Zuge der Gesetzgebungsarbeiten zu einem Justiz mitteilungsgesetz geschaffen Ob die gefertigten Mitteilungen den Voraussetzungen der Nr 15 Abs 3 MiStra Adressierung an den Leiter der Beh rde oder seinen Vertreter im Amt u
157. and 13 12 1996 18 1 3 Sicherheit von Chipkarten Chipkarten haben Eingang ins t gliche Leben gefunden und gewinnen zunehmend an gesell schaftlicher und wirtschaftlicher Bedeutung Aufgrund ihrer mannigfachen Auspr gungsformen und vielf ltigen Anwendungsm glichkeiten bed rfen sie zur Wahrung der informationellen Selbstbestimmung und der informationstechnischen Sicherheit gr ter Aufmerksamkeit Chipkarten sind miniaturisierte Computer im Scheckkartenformat die ber keine eigenen Ein und Ausgabeger te als Schnittstelle zum Menschen verf gen Heutzutage sind im wesentlichen zwei Varianten von Chipkarten auf dem Markt verf gbar Speicherchipkarten mit nicht fl chtigem Speicher z B Krankenversichertenkarten und sonstige Identifi kationskarten intelligente Speicherchipkarten z B Telefonkarten Prozessorchipkarten mit Speichereinrichtungen und einem Prozessor mit Speichereinrichtungen und Co Prozessoren f r Kryptographische Verfahren Die Sicherheit einer Chipkarte st tzt sich auf vier Komponenten Kartenk rper Chip Prozessor und Speicher Betriebssystem Software Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Anwendungs Software Chipkarten k nnen jedoch nicht nur f r sich gesehen als sicher oder unsicher bewertet werden sondern m ssen hierzu immer in ihrem gesamten Umfeld betrachtet werden Zu diesem Umfeld geh ren insbeso
158. as Staatsministerium f r Unterricht Kultus Wissenschaft und Kunst entsprochen Die genannten Schriftst cke wurden von der Regierung nicht in den Personalakt der Eingabef h rerin aufgenommen sondern in einem Sachakt zusammengefa t Die Beamtin wurde ber die negativen u erungen ihres Vorgesetzten nicht informiert Bei einer gelegentlichen Einsichtnahme in ihren Personalakt fand die Eingabef hrerin dement sprechend keinen Hinweis auf die Schriftst cke Nach einer Versetzung nahm die Beamtin beim Leiter der neuen Dienststelle in den bei diesem vorliegenden Personalnebenakt Einsicht und entdeckte das eingangs erw hnte Schreiben Im Zuge eines aus anderen dienstrechtlichen Gr nden angestrengten Verwaltungsverfahrens wurde vom Verwaltungsgericht der Personalakt der Eingabef hrerin angefordert Bei bergabe des Personalakts an das zust ndige Verwaltungsgericht war nunmehr eine Kopie des Schreibens dem Akt beigef gt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Zu Umfang und Inhalt von Personal und Sachakten habe ich ohne auf den konkreten Fall Be zug zu nehmen eine Stellungnahme des hierf r federf hrenden Staatsministeriums der Finanzen eingeholt Das Staatsministerium f hrt aus da bei einer erfolglosen Bewerbung eines Beamten f r einen anderen Dienstposten seine Bewerbungsunterlagen zum Personalakt zu nehmen sind wenn es sich um ein Am
159. as Zahlungsziel der dem Patienten zugesandten Rechnung bereits erreicht ist oder nicht Im konkreten Fall f hrte diese Verfahrensweise dazu da bereits am 4 Tag nach Absendung der Rechnung an die Patientin ein Antrag gem 121 BSHG beim zust ndigen Sozialamt gestellt wurde Die Patientin eine Frau in gesicherter Stellung war sehr berrascht als sie vom zust n digen Sozialamt umgehend vorgeladen wurde um mit ihr die Kostentragung zu besprechen Das Vorgehen des Krankenhauses habe ich gem Art 31 Abs 1 Satz 1 BayDSG beanstandet Es verst t gegen Art 27 Abs 5 Satz 1 Bayerisches Krankenhausgesetz und d rfte auch im Wi derspruch zu 203 Abs 1 Strafgesetzbuch stehen Zwar kann das Stellen eines Antrags gem 121 BSHG beim zust ndigen Sozialamt grunds tzlich zur verwaltungsm igen Abwicklung ei nes Behandlungsverh ltnisses erforderlich sein und rechtfertigt dann die bermittlung der zur Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Bearbeitung des Antrags erforderlichen Patientendaten an das zust ndige Sozialamt Entschei dend sind jedoch stets die Umst nde des Einzelfalles Sofern der betroffene Patient den Umst n den nach die Rechnung noch berhaupt nicht bezahlt haben kann weil er sie entweder noch berhaupt nicht in H nden h lt oder sie ihm erst vor wenigen Tagen zugegangen ist ist die Ein schaltung des Sozialamts nicht erforderlich
160. aten etwa durch Gew hrung von Akteneinsicht nur dann gerechtfertigt wenn ein ffentliches Interesse an dem Forschungsvorhaben das Geheimhaltungsinteresse des Betroffenen erheblich berwiegt vgl Art 17 Abs 2 Nr 11 BayDSG und nicht ei ne Verpflichtung zur Wahrung gesetzlicher Geheimhaltungspflichten oder von Berufs oder besonderen Amtsgeheimnissen die nicht auf gesetzlichen Vorschriften beruhen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 entgegensteht 4 Zur Gew hrleistung einer einheitlichen Entscheidungspraxis und hoher Entscheidungs kompetenz sollte die Genehmigung der Daten bermittlung zu Forschungszwecken der zust ndigen obersten Landesbeh rde vorbehalten bleiben siehe zum Inhalt einer sol chen Genehmigung z B 75 Abs 2 SGB X 5 Die Gew hrung von Akteneinsicht ist gegen ber der Erteilung von Ausk nften aus den Akten nachrangig Kann der Forschungszweck ebensogut durch Ausk nfte aus den Ak ten falls m glich in anonymisierter Form erreicht werden so hat Akteneinsicht zu un terbleiben 6 Akteneinsicht ist grunds tzlich bei der speichernden Stelle zu gew hren Lediglich wenn dies nicht m glich oder mit einem unzumutbaren Aufwand verbunden ist k nnen die Akten zur Einsichtnahme an die forschende Stelle bersandt werden 7 Wirken bei einem von einer ffentlichen Stelle durchgef hrten Forschungsvorhaben Per sonen mit die
161. atenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 3 2 Landesgesetz ber erg nzende Regelungen zum Schwangerschaftskonfliktgesetz und zur Ausf hrung des Gesetzes zur Hilfe f r Frauen bei Schwangerschaftsabbr chen in be sonderen F llen Nach den neuen gesetzlichen Vorschriften d rfen die Einnahmen aus Schwangerschaftsab br chen ein Viertel der Einnahmen aus der gesamten T tigkeit einer Einrichtung nicht bersteigen die Schwangerschaftsabbr che vornimmt Um die Einhaltung dieses Gebotes im erforderlichen Umfang kontrollieren zu k nnen m ssen bei den Einrichtungen Daten erhoben werden Die gesetzliche Regelung konnte jedoch so abgefa t werden da dabei keine patientenbezogenen Daten und arztbezogene Daten nur im unvermeidlichen Umfang erhoben werden Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Urteil vom 28 05 1993 dem Gesetzgeber aufgege ben zu pr fen ob nach dem franz sischen Beispiel der Entstehung von Einrichtungen die sich auf Schwangerschaftsabbr che spezialisieren durch Begrenzung der Anzahl der Abbr che auf einen bestimmten Anteil der insgesamt vorgenommenen rztlichen Verrichtungen entgegen getreten werden kann Um reine Abtreibungskliniken zu verhindern legt das franz sische Ge sundheitsrecht fest da der Anteil von Schwangerschaftsabbr chen j hrlich maximal ein Viertel der in der Einrichtung erbrachten chirurgischen Eingriffe und Entbindungen erreichen darf Im Bayerischen Schwangerenhilf
162. atenschutzrechtliche Verantwortlichkeit nach Art 25 Bayerisches Datenschutzgesetz bei den jeweiligen Institutionen liegt Ich wirke gern beratend bei der Einf hrung von solchen neuen Systemen mit die beratende Mitwirkung ndert aber nichts daran da die jeweiligen Dienststellen selbst f r ihren Bereich das Einhalten der Forderungen des Bayerischen Datenschutzgesetzes sowie anderer Rechtsvorschriften ber den Datenschutz sicherzustellen haben Wie ich in meinem Positionspapier Aktuelle Aspekte des Datenschutzes vom Mai 1996 ausgef hrt habe ist Datenschutz Unternehmensaufgabe bzw Aufgabe der jeweiligen Dienststellen und nicht nur Sache des Landesbeauftragten f r den Da tenschutz Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 1 5 Regelm ige Pr fungen Anla pr fungen Eingaben In den vergangenen zwei Jahren fanden wieder zahlreiche Pr fungen regelm ig und aus be sonderem Anla bei staatlichen Stellen Kommunen und kommunalen Dienststellen bei f fentlichen K rperschaften und bei weiteren Stellen statt die meiner Pr fungskompetenz unter liegen Das geht von Polizeidienststellen einer Staatsanwaltschaft zwei Justizvollzugsanstalten dem Landesamt f r Verfassungsschutz zwei Krankenh usern einer Krankenkasse und dem me dizinischen Dienst der Krankenkassen ber diverse Steuer mter Staatliche Lotterieverwaltung die Personalverwaltungen diverser staa
163. atistische und Datenverarbeitungskenntnisse gebraucht werden so da oft die betreffenden Daten in den H nden eines Teams von Informatikern Statistikern und rzten liegen Nach meiner Auffassung kann deshalb ein Patient nur dann sichergehen da seine personenbezogenen Daten bei Forschern wie beim Arzt gesch tzt sind wenn der Beschlag nahme und Zeugnisverweigerungsschutz eindeutig auf den Bereich unabh ngiger wissenschaft licher Forschung erstreckt wird Um dieses Patienteninteresse geht es mir wenn ich die Einf h rung des medizinischen Forschungsgeheimnisses fordere Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 3 3 2 Sonstige Krankheits Registrierungen Fehlbildungs Registrierung durch mitbehandelnde rzte Registrierung von Nierenbe handlungen zur Qualit tssicherung Registrierung von Fehlbildungen M nchner Fehlbildungskonsil Im Raum M nchen ist vorgesehen Fehlbildungen bei Neugeborenen nach dem Vorbild eines in Mainz entwickelten Dokumentationsverfahrens Mainzer Modell rztlich zu dokumentieren Bei der Konzeption des M nchner Vorhabens wurden meine Mitarbeiter um Beratung gebeten Ein wesentliches Moment des Schutzes der personenbezogenen Daten von Kind und El tern im Mainzer Modell ist da die Daten dort von einer mitbehandelnden rztin ge sammelt und ausgewertet werden die ihrerseits von den geburtshilflichen Kliniken kon sultiert wi
164. auf welche Informationsangebote zu gegriffen hat Kann ein Rechner einem ganz bestimmten Benutzer zugeordnet werden sind diese Daten personenbezogen und unterfallen somit dem Datenschutzrecht Internet Zusatzprogramme k nnen manchmal unbemerkt Identifikationsdaten zum Internet Rechner bertragen wenn der Benutzer keine Sicherheitsma nahmen Setzen des Schreib schutzes f r sog Cookie Dateien vorsieht Der Benutzer mu bez glich der Sicherheitsl cken und Schw chen von Internetprogrammen etwa von Browsern am laufenden bleiben So empfiehlt es sich beispielsweise Javascript von Netscape zu deaktivieren weil damit ganze Dateien auch Pa wortdateien vom lokalen Rechner ausgelesen werden k nnen Als weitere Vorsorgema nahme empfiehlt es sich nicht immer mit den neuesten Versionen solcher Programme zu arbeiten da erst eine weltweite Nutzung deren Schw chen offenbart Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 1 2 Bayerisches Gesundheitsnetz Zu den rechtlichen Fragen im Zusammenhang mit der Telemedizin die sich auch im Rahmen des Bayerisches Gesundheitsnetzes Bayern Online stellen wird zun chst auf den Beitrag unter Nr 3 1 2 verwiesen Aus der technisch organisatorischen Sicht mu nachstehendes sichergestellt werden Wegen der besonderen Geheimhaltungspflicht medizinischer Daten mu beim Austausch von Patientendaten im Rahmen einer Telekons
165. aus der berpr fung von Besu chern oder der Briefkontrolle Die im Entwurf vorgesehenen Aufbewahrungsfristen von 30 Jahren f r Gefangenenperso nalakten Gesundheitsakten und Krankenbl tter und 50 Jahren f r Gefangenenb cher sollten verk rzt werden Diese Verk rzung sollte aber nicht Verwaltungsvorschriften der Landesjustizverwaltungen berlassen werden Vielmehr sollte die Aufbewahrung vom Ge setzgeber selbst entschieden werden Soweit sich die 30 j hrige Aufbewahrungsdauer im In teresse des Strafgefangenen an der Verj hrungsfrist des 195 BGB orientiert sollte dem Betroffenen die M glichkeit gegeben werden die Vernichtung der Unterlagen bereits zu ei nem fr heren Zeitpunkt zu beantragen F r eine 50 j hrige Aufbewahrung der Gefangenen b cher sehe ich kein Erfordernis Dar ber hinaus sollte vorgegeben werden da die Gefan genenb cher jahrgangsweise gef hrt werden damit die Dauer der Speicherung personenbe zogener Daten nicht auch wesentlich vom Umfang des Buches und dem Zeitpunkt der Ein tragung abh ngt Es sollte klargestellt werden da auch die Bestimmungen der Landesdatenschutzgesetze ber die Kontrolle durch die Landesbeauftragten f r den Datenschutz unber hrt bleiben nachdem der Entwurf bisher eine solche Regelung nur im Hinblick auf Schadensersatz Straf und Bu geldvorschriften enth lt Das Gesetzesvorhaben war bei Redaktionsschlu noch nicht abgeschlossen Der Bayerische Landesbeauftragt
166. bares europ isches Grundrecht auf Datenschutz aufzuneh men Die Schaffung rechtsverbindlicher Datenschutzregelungen f r die Organe und Einrichtun gen der Union sowie die Schaffung einer unabh ngigen und effektiven Datenschutzkontrollin stanz der EU werden angemahnt Dieser Resolution schlie t sich die Konferenz der Daten schutzbeauftragten des Bundes und der L nder an Sie h lt angesichts der fortschreitenden Inte gration und des zunehmenden Einsatzes von Informations und Kommunikationstechnologien in der EU eine Weiterentwicklung des Datenschutzes im Rahmen der EU f r geboten Sie fordert die zust ndigen Politiker und insbesondere die Bundesregierung auf daf r einzutre ten da im EU Vertragsrecht ein Grundrecht auf Datenschutz aufgenommen wird die materiel len Datenschutzregelungen in der EU verbessert werden das Amt eines Europ ischen Daten schutzbeauftragten geschaffen wird sowie eine parlamentarische und richterliche Kontrolle der Datenverarbeitung der im EU Vertrag vorgesehen Instanzen sichergestellt wird Grundrecht auf Datenschutz Bei einer Weiterentwicklung der Europ ischen Union ist es unabdingbar da dem Grundrechts schutz eine angemessene Bedeutung beigemessen wird Dies sollte dadurch geschehen da die Vertr ge zur Europ ischen Union mit einem Grundrechtskatalog erg nzt werden Mit einer Ent schlie ung vom 10 02 1994 hat das Europ ische Parlament einen Entwurf zur Verfassung der Europ ischen Union zur
167. be daher im Fr hjahr 1995 im Bayerischen Landeskriminalamt die Ma nahmen berpr ft die zur Abschottung und zum Schutze der f r das Landeskriminalamt Baden W rttemberg ge speicherten Daten getroffen wurden Das Bayerische Landeskriminalamt nutzt die selbstentwickelte Arbeitsdatei Organisierte Kri minalit t ADOK einerseits selbst f r eigene Zwecke und hat diese andererseits dem Landes kriminalamt Baden W rttemberg in Kopie ADOK BW zur Nutzung berlassen ADOK BW l uft im Auftrag auf dem Rechnersystem des Bayerischen LKA ab Die software technische Wartung und Pflege obliegen dem Bayerischen Landeskriminalamt Eine Trennung des bayerischen vom baden w rttembergischen ADOK ist sowohl bzgl der Pro gramme als auch der Daten gegeben Die Zugriffskontrolle f r das Verfahren wird auf der Ebene der Bildschirmberechtigung und auf der Ebene der Benutzerberechtigung durchgef hrt wird Alle Eintragungen in den entsprechen den Berechtigungsdateien werden von den Mitarbeitern des Bayerischen LKA ausschlie lich auf schriftlichen Auftrag des LKA Baden W rttemberg vorgenommen Diese Benutzerverwaltung geschieht in revisionsf higer Form Die Verfahrensdokumentation liegt als Kurzbeschreibung in Papierform vor Eine ausf hrliche Programmdokumentation steht auf der EDV Anlage online zur Verf gung Dar berhinaus ist ein ausf hrliches Benutzerhandbuch verf gbar Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T ti
168. bei einer Versetzung ohnehin in der Regel den gesamten Personalakt erh lt grunds tzlich keine Veranlassung Anders kann jedoch der Fall liegen wenn bei einem entsprechend gegliederten Verwaltungsaufbau durch Organisationsanordnung bestimmt ist da die Personalakten nicht beim neuen direkten Dienstvorgesetzten sondern bei einer vorgesetzten Beh rde gef hrt werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 12 2 Organisatorische Trennung der Beihilfestelle von der Personalverwaltung Im Rahmen der datenschutzrechtlichen Pr fung der Personalverwaltung einer Stadt habe ich mich auch mit der organisatorischen Trennung der Beihilfestelle von der Personalverwaltung befa t Die Beihilfestelle war organisatorisch in das Personalamt integriert Die Beihilfeunterlagen wur den zwar in Beihilfe teil akten aber in einer gemeinsamen Registratur mit den Personalakten im Personalamt gef hrt Eingehende Beihilfeunterlagen wurden vom Registrator ge ffnet und zu sammen mit der Beihilfeakte auf dem blichen Dienstweg Bote der Beihilfestelle zugeleitet Weiterhin waren die Beihilfesachbearbeiter nur bis zu einer bestimmten Grenze beihilfef higer Aufwendungen zeichnungsbefugt Dar ber hinausgehende Beihilfeverf gungen wurden vom stellvertretenden Leiter des Personalamts unterzeichnet Ich habe in meinem Pr fbericht gegen ber der Stadt gegen die dargestellte Verfahrensweise er
169. beiter der Posteingangsstelle ge ffnet werden und sind dort mit dem Eingangsstempel zu verse hen Auch die Post und Aktenvorlage an den Landrat und die zust ndige Abteilungslei tung ist nach den 61 Abs 1 64 Abs 1 SGB VII und 67 c SGB X als Sozialdaten nutzung im Rahmen der Erforderlichkeit zur Wahrnehmung von Aufsichts Kontroll und Disziplinarbefugnissen zul ssig Allerdings k nnen sich auch in der allgemein An das Jugendamt adressierten Post Sendungen befinden durch deren Inhalt einem Mitarbeiter des Jugendamts Sozialdaten zum Zweck pers nlicher und erzieherischer Hilfe anvertraut werden die nach 65 SGB VIII sogar innerhalb des Jugendamts erst recht innerhalb der Gebietsk rperschaft einem besonderen Vertrauensschutz unterliegen Da Sozialdaten im Sinne des 65 Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 SGB VIII dem einzelnen Mitarbeiter und nicht dem Jugendamt als solchem anvertraut werden wie aus dem Gesetzeswortlaut und der Terminologie weitergeben abzuleiten ist ist ein Postlauf ber den Landrat bzw den zust ndigen Abteilungsleiter nicht zul s sig Erweist sich also ein nicht bereits au en auf dem Kuvert als pers nlich oder ver traulich gekennzeichnetes Schreiben nach ffnen in der Poststelle als solche vertrauli che Mitteilung mu es dem zust ndigen Mitarbeiter unmittelbar zugeleitet werden Ist eine derartige Sendung an
170. ben berschreitungen in Zukunft unterbleiben Notierungen in unmittelbarem innerem Zusammenhang mit aktuellen polizeilichen Ermitt lungen In einer nicht mehr genau feststellbaren Zahl von F llen hatte die Polizeiinspektion Landsberg Lech dem Bewachungsdienst an der Pforte der Einrichtung mitgeteilt da es zu Straftaten gekommen sei bei denen der T ter ein Bewohner der Einrichtung sein Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 k nnte Dabei beschrieb die Polizei jeweils den T ter soweit dies nach den Umst nden m glich war Der Wachdienst achtete dann darauf ob Personen den Eingang passierten auf welche die Beschreibung pa te Jeder B rger hat das Recht der Polizei Beobachtungen zu melden die f r die Aufkl rung von Straftaten bedeutsam sein k nnen Er darf auch ohne weiteres einer Bitte der Polizei entsprechen aus aktuellem Anla besonders aufmerksam zu sein und m gliche Beob achtungen zu melden Schon angesichts der generellen Verpflichtung zur Amtshilfe zwi schen Beh rden kann f r Beh rden vom Grundsatz her nichts anderes gelten Ich habe daher keine Bedenken dagegen da auch Mitarbeiter einer beh rdlich beauftragten Wachfirma auf Bitten der Polizei aus aktuellem Anla die Augen offenhalten und der Polizei verd chtige Wahrnehmungen mitteilen Pr ventive Notierungen des Betretens und Verlassens der Einrichtung ohne unmittelbaren inner
171. ber cksichtigt andererseits aber dem Soziallei stungstr ger gen gend fachliche Informationen f r eine sachgerechte Entscheidung liefert Der betroffene Sozialhilfetr ger hat auf mein Betreiben hin die von mir als unzul ssig bewertete globale Schweigepflichtsentbindung hiermit entbinden wir die behandelnden rzte von der Schweigepflicht abge ndert Der Zweck einer Schweigepflichtsentbindung bestimmt deren Umfang und mu daher zur Einschr nkung ihres Umfangs in der Erkl rung angegeben werden Die Mitwirkungspflichten der Betroffenen 60 ff SGB T rechtfertigen es nicht den Eltern oder Sorgeberechtigten eine pauschale Einwilligung zur Einholung aller Ausk nfte bei s mtlichen behandelnden rzten abzuverlangen vergl 65 Abs 1 Nr 1 SGB I Die Schweigepflichtsentbindung beschr nkt sich nunmehr auf die f r die Entscheidung des Sozial hilfeamtes ber die Gew hrung der beantragten Eingliederungshilfe erforderlichen patientenbe zogenen Angaben Die korrekte Formulierung solcher Erkl rungen ist entscheidend f r die Klar Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 stellung welche rzte in welchem Umfang von der rztlichen Schweigepflicht entbunden wer den sie ist auch ma geblich f r die ggf strafrichterliche Entscheidung ob rztliche u erungen befugt im Sinne des 203 Abs 1 StGB sind oder ob eine strafrechtlich relevante Verletzung des Arztgehei
172. ber eine Umsetzung im Sinne der oben geforderten Klar stellung f r erforderlich Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 2 3 Dateien Karteien 5 2 3 1 Dateien zur Gefahrenabwehr und Verfolgung von Straftaten und Ordnungswid rigkeiten GAST Dateien GAST Dateien stellen mittlerweile ein wichtiges Hilfsmittel der Polizei bei der Bew ltigung der Informationsverarbeitung dar Aufgrund der stetig verbesserten Ausstattung der Polizeidienst stellen mit sog Arbeitsplatzcomputern APC nahm die Zahl der bei mir eingegangenen Datei meldungen stark zu Ich Konnte feststellen da bei der Polizei manuell gef hrte Datensamm lungen verst rkt aufgel st und als GAST Anwendungen weitergef hrt werden Die automatisierte Verarbeitung der Daten erleichtert einerseits die Datenpflege wie beispiels weise die berwachung von Speicherungsfristen andererseits erleichtert sie aber auch die Zugriffs und Auswertungsm glichkeiten Einer datenschutzgerechten Anwendung von GAST Dateien kommt deshalb in diesem Bereich hohe Priorit t zu Dies gilt insbesondere auch deshalb weil aufgrund der Vielzahl der Anwendungen in ganz Bayern nur ein geringer Teil un mittelbar vor Ort kontrolliert werden kann Aus diesem Grunde habe ich alle bei mir eingegan genen Dateimeldungen einer sorgf ltigen Pr fung unterzogen Anhand der mir bersandten polizeiinternen Genehmigungen der einzelnen GA
173. bericht 1996 Stand 13 12 1996 7 6 Einzelfragen 7 6 1 Eingaben wegen des Verhaltens bayerischer Justizbeh rden Aufgrund von B rgereingaben wurden mir verschiedene Sachverhalte bekannt denen zwar nicht Fehler im System wohl aber Unaufmerksamkeit oder Fehlverhalten im Einzelfall zugrundelag 7 6 1 1 Daten bermittlung durch die Hinterlegungsstelle eines Amtsgerichts Nach Ehescheidung des Petenten und Versteigerung des gemeinsamen Wohnanwesens wurde der Versteigerungserl s beim zust ndigen Amtsgericht hinterlegt Nach Befriedigung verschie dener Gl ubiger wurde der berschie ende Betrag an den Petenten ausbezahlt Hernach rief ein Dritter bei der zust ndigen Rechtspflegerin der Hinterlegungsstelle des Amtsgerichts an und teilte mit da er neuer Eigent mer des versteigerten Grundst cks sei Der Petent wolle von ihm das Grundst ck zur ckkaufen und habe ihm dem Dritten per Telefax die Auszahlungsmittei lung der Hinterlegungsstelle des Amtsgerichts bersandt um seine Liquidit t nachzuweisen Im Telefax sei nur der auszuzahlende Betrag unkenntlich gemacht worden Der Anrufer der im brigen vollst ndig ber das Hinterlegungsverfahren informiert war wollte wissen ob die vom Petenten angegebene H he des Auszahlungsbetrages zutreffend war Die Rechtspflegerin teilte dem Dritten den tats chlich ausgekehrten Betrag mit Ich bin der Auffassung da von dieser fernm ndlichen Daten bermittlung an einen nicht iden
174. bezogener Daten in Dateien bisher nicht nachgekommen ist Notwendig er scheint es die Aufbewahrung Aussonderung und Vernichtung der Akten und die Spei cherung personenbezogener Daten in Dateien im Bereich der Justiz nach den Grunds t zen des Bundesverfassungsgerichts im sog Volksz hlungsurteil f r die Gerichte Staats anwaltschaften und Strafvollzugsbeh rden gesetzlich zu regeln wobei sich die Aufbe wahrungsdauer am Recht auf informationelle Selbstbestimmung einerseits und am Zweck der Speicherung andererseits zu orientieren hat Dabei sollte der Gesetzgeber die grund legenden Entscheidungen zur Aufbewahrungsdauer selbst treffen Einzelheiten k nnen durch Rechtsverordnung bestimmt werden Die bestehenden Aufbewahrungsfristen sind konsequent zu vereinfachen und soweit sachlich vertretbar zu verk rzen Vorsorglich habe ich darauf hingewiesen da es nicht akzeptabel w re wenn eine ge setzliche Regelung wegen Fragen der Gesetzgebungszust ndigkeit Bundeskompetenz f r Strafverfahrensrecht Landeskompetenz f r Gerichtsverwaltungsangelegenheiten zu r ckgestellt w rde Mittlerweile sind die Aufbewahrungsbestimmungen f r das Schriftgut der ordentlichen Ge richtsbarkeit der Staatsanwaltschaften und der Justizvollzugsbeh rden die derzeit ma gebliche Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Verwaltungsvorschrift f r die Aufbewahrung des Schriftguts in zahlr
175. br uchlicher Anschlu ausgeschlossen wird soweit nicht anderweitige techni sche Einrichtungen vorhanden sind die unbekannte Verbindungsaufbauversuche unterbinden Bestellung und Einbindung eines Datenschutzbeauftragten Gem Nr 3 1 der Gemeinsamen Bekanntmachung der Bayerischen Staatskanzlei und der Bayerischen Staatsministerien vom 01 07 1994 zum Vollzug des Bayerischen Datenschutzgeset zes haben Gerichte Beh rden und sonstige ffentliche Stellen des Freistaates Bayern zur Si cherstellung des Datenschutzes bei Vorliegen folgender Voraussetzungen beh rdliche Daten schutzbeauftragte zu bestellen wenn in der Regel mindestens f nf Besch ftigte st ndig in automatisierten Dateien perso nenbezogene Daten verarbeiten oder wenn in der Regel mindestens 20 Besch ftigte st ndig in nicht automatisierten Dateien per sonenbezogene Daten verarbeiten oder wenn die ffentliche Stelle Daten im Auftrag anderer Stellen verarbeitet oder Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 in Krankenh usern die ber mehr als 100 Betten verf gen Den Gemeinden den Gemeindeverb nden und den sonstigen der Aufsicht des Freistaates Bayern unterstehenden juristischen Personen des ffentlichen Rechtes und den privatrechtlichen Verei nigungen auf die das BayDSG nach Art 2 Abs 2 anwendbar ist wird empfohlen bei Vorliegen dieser Voraussetzungen ebenfalls beh rdliche Dat
176. brechnung der Vertrags rzte und die Si cherstellung der vertrags rztlichen Versorgung Es ergaben sich nur die beiden folgenden An merkungen a Datei bersicht ber Disziplinarverfahren Disziplinarausschu Die Bezirksstelle speichert in dieser Datei rzte gegen die im Rahmen einer Diszi plinarma nahme durch den Disziplinarausschu ermittelt wurde gespeichert werden auch die getroffenen Ma nahmen z B Verfahren eingestellt Verweis usw Dort fan den sich auch noch sehr lange zur ckliegende Eintragungen w hrend nach Aussage der Bezirksstelle entsprechende Eintragungen in der Arztakte bereits nach f nf Jahren ge l scht werden Ich habe die KVB aufgefordert die Verfahrensweise zu berpr fen In zwischen hat die Bezirksstelle alle ber diese Frist hinausgehenden Eintragungen aus der Datei gel scht b Verg tungsliste Der Leiter der Personalstelle f hrt f r jede Abteilung der Bezirksstelle die sog Verg tungsliste die zur Entscheidung ber Umgruppierungen aufgrund der Vorschriften des Personalvertretungsgesetzes und des Betriebsverfassungsgesetzes dient U a ist darin folgende Fu note enthalten Schwerbehinderung in angeben Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Nach Auskunft der Bezirksstelle signalisiert die Angabe Schwerbehinderung in da f r Betroffene mit einem Grad der Behinderung GdB von mindestens 30 bei
177. bt bei Ordensangelegenheiten grunds tzlich darauf beschr nkt sein ber bestehende Erkenntnisse Auskunft zu erteilen Datenerhebun gen sollte es entsprechend Art 5 Satz 2 BayVSG nur im Rahmen von Nachermittlungen durchf hren d rfen soweit das zur berpr fung bereits vorliegender Informationen erfor derlich ist Das Gesetzesvorhaben war bei Redaktionsschlu noch nicht abgeschlossen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 6 4 Generelle Pr fungen 1995 und 1996 Im Berichtszeitraum habe ich beim Landesamt f r Verfassungsschutz wieder in mehrt gigen Pr fungen verschiedene Dateien und aus gegebenem Anla auch Akten kontrolliert Pr fungsschwerpunkte waren insbesondere Speicherungen im Zusammenhang mit der Beobachtung der organisierten Kriminalit t OK im Zusammenhang mit dem Weltwirtschaftsgipfel 1992 aufgrund von Sicherheits berpr fungen in den Dateien NADIS und IBA Dabei habe ich festgestellt da die datenschutzrechtlichen Bestimmungen weitgehend beachtet werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 6 4 1 Sicherheits berpr fung Im Berichtszeitraum habe ich erneut stichprobenartig Sicherheits berpr fungen die in einer automatisierten Datei und in Akten beim Landesamt dokumentiert sind kontrolliert vgl 16 T tigkeitsbericht Nr 6 4 2 Die f r diesen Zwec
178. bundesweit wirksamen Stadionverbotes kommt es dann wenn der jeweils rtliche Fu ballverein beim Deutschen Fu ballbund ein solches Verbot gegen eine bestimmte Person beantragt und der Deutsche Fu ball bund das Stadionverbot ausspricht Anla f r einen derartigen Antrag des rtlichen Fu ballver eins sind Informationen ber evtl Fehlverhalten eines Fu ballfans im Rahmen der Sportveran staltung oder in deren erweiterten Umfeld Anfahrtswege Gastronomie im Umfeld ffentliche Verkehrsmittel Diese Informationen erh lt der Fu ballverein entweder durch einen eigenen Ordnungsdienst oder durch die Polizei Wie mir das Bayerische Staatsministerium des Innern sowie das Innenministerium Nordrhein Westfalen als Gesch ftsstelle des nationalen Ausschusses Sport und Sicherheit mitgeteilt haben bermittelt die bayerische Polizei entsprechend den Vorschl gen der Arbeitsgruppe Nationales Konzept Sport und Sicherheit Fu ballvereinen bei Straftaten die Personalien von Tatverd chti gen sowie die Bezeichnung der zugrundeliegenden Straftat von sich aus wenn Motivation und Art der Ausf hrung des Delikts den f r Fu ballrowdies typischen Charakter aufweisen Dies gilt sowohl f r Straftaten die im Hausrechtsbereich des Veranstalters begangen werden als auch f r Straftaten au erhalb des Stadions soweit ein Zusammenhang mit dem Fu ballspiel besteht Die Daten bermittlung erfolgt auf der Grundlage des Art 41 Abs 1 Bayerisches Polizeiaufg
179. bwicklung des Behandlungsverh ltnisses Diese Vorschrift kann vom Grundsatz her die Weitergabe von Daten an ein Inkassounternehmen zum Zwecke des vorgerichtlichen Forderungseinzugs rechtfertigen Allerdings m te der Krankenhaustr ger dabei unter Wahrung des Verh ltnism igkeitsgrund satzes so schonend wie m glich vorgehen um das Arztgeheimnis m glichst weitgehend zu wah Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 ren Hieraus m ssen insbesondere folgende Konsequenzen gezogen werden Die Einschaltung eines Inkassounternehmens mu dem Betroffenen vorher angek ndigt wer den z B durch einen deutlichen Hinweis im letzten Mahnschreiben vor der Einschaltung des Inkassounternehmens Dabei mu der Betroffene auch darauf hingewiesen werden welches Inkassounternehmen eingeschaltet werden soll und welche Daten diesem Unternehmen of fenbart werden sollen Mitgeteilt werden darf nur die Tatsache der Behandlung und die Rechnungssumme nicht jedoch n here Einzelheiten wie zum Beispiel die GO Nummern Behandlungszeiten und Diagnosen Sofern der Patient Einwendungen gegen die geltend gemachte Forderung erhebt m ten diese Einwendungen unmittelbar zwischen dem Krankenhaus und dem Patienten abgekl rt werden Es w re unzul ssig dem Inkassounternehmen auch die Bearbeitung solcher Schuld nereinw nde zu bertragen Eine Nutzung der Daten durch das Inkassounterneh
180. chen sobald sie f r die Durchf hrung der Verpflegung nicht mehr ben tigt werden Nach meinen Erfahrungen stehen Catering Unternehmen den vorstehend aufgezeigten Anforde rungen aufgeschlossen gegen ber und sind zu entsprechenden Vereinbarungen bereit 3 4 1 5 Externe Archivierung von Krankenunterlagen Um sich ein eigenes Archiv ganz oder teilweise zu ersparen beabsichtigte ein Krankenhaus die Archivierung von Krankenunterlagen durch ein externes Privatunternehmen durchf hren zu las sen Dabei war daran gedacht da die Firma dem Krankenhaus verschlie bare Beh lter f r die Krankenunterlagen zur Verf gung stellt die nur das jeweilige Krankenhaus ffnen kann Diese Beh lter sollten nicht mit dem Namen des Krankenhauses versehen sein sondern mit einem Code F r den Fall da eine bestimmte Unterlage ben tigt wird sollte das Krankenhaus die Codenummer des Beh lters angeben Das Archivunternehmen h tte den Beh lter daraufhin zum Krankenhaus transportiert Das Krankenhaus h tte die Unterlage entnehmen den Beh lter wie der verschlie en und an das Archivunternehmen zur ckgeben k nnen Erhebliche Bedenken gegen eine solche L sung ergeben sich insbesondere daraus da die Daten in einem solchen Fall voraussichtlich keinen Beschlagnahmeschutz gem 97 StPO genie en Auf der Basis der bisherigen Rechtsprechung ist n mlich davon auszugehen da das Kranken haus bei dieser Konzeption an den Archivbeh ltern keinen Gewahr
181. chen Ermittlungen eine entsprechende Korrektur der Speicherung stattgefunden hat In einem der Verfahren lautete der Tatvorwurf bei Abschlu der polizeilichen Ermittlungen ver suchte Vergewaltigung Anklage war wegen sexueller N tigung erhoben worden Eine solche nderung halte ich nicht f r so wesentlich da eine Berichtigung des Tatvorwurfs in SIJUS STRAF STA erforderlich gewesen w re Anderes gilt im Falle eines weiteren Ermittlungsverfahrens Hier wurde dem Beschuldigten in der polizeilichen Anzeige r uberischer Diebstahl vorgeworfen Angeklagt wurde er in der Fol ge jedoch nur wegen einfachen Diebstahls In SUUS STRAF STA war weiterhin r uberischer Diebstahl als Tatvorwurf erfa t Insoweit bin ich der Auffassung da es einer Korrektur des Tatvorwurfs bedurft h tte da sich die vorgenannten Straftatbest nde erheblich unterscheiden W hrend der Diebstahl nach 242 Strafgesetzbuch StGB ein Vergehen ist das mit Freiheits strafe bis zu f nf Jahren oder mit Geldstrafe sanktioniert ist stellt der r uberische Diebstahl nach 252 StGB ein Verbrechen dar das mit einer Freiheitsstrafe von nicht unter einem Jahr bedroht ist Neben einer nderung des Tatvorwurfs in SIIUS STRAF STA sollte in solchen F llen auch der auf dem Aktendeckel angebrachte Tatvorwurf zumindest handschriftlich entsprechend kor rigiert werden Mittlerweile hat mir das Staatsministerium der Justiz eine Dienstanweisung f r den Einsatz des Progr
182. chen Situationen w rden sich vielfach Notwendigkeiten ergeben Ausl nder auf bestimmte Dinge hinzuweisen Wenn dies in der jeweiligen Landessprache erfol gen m te m ten die Ausl nderbeh rden aus Gleichbehandlungsgr nden in allen Sprachen der Erde entsprechende Hinweise geben Im brigen verwies das Innenministerium auf Art 23 Abs 1 Bayer Verwaltungsverfahrensgesetz BayVwVfG der festlegt da die Amtssprache deutsch ist Dem ist entgegenzuhalten da die hier vorliegende Problematik mit den vom Staatsministerium des Innern angesprochenen vielfachen Notwendigkeiten von Hinweisen an die Ausl nder nicht vergleichbar ist Der in Art 16 Abs 3 Satz 2 BayDSG gesetzlich vorgeschriebene Hinweis auf die Freiwilligkeit kann nur dann wirksam erteilt werden wenn er in einer f r den Betroffe nen verst ndlichen Weise erfolgt Der gesetzlich normierten Hinweispflicht in dieser Vorschrift kann deshalb ungeachtet der ebenfalls gesetzlichen Regelung in Art 23 Abs 1 BayVwVfG f r Verwaltungsverfahren da die Amtssprache deutsch ist nur dann Rechnung getragen werden wenn in den F llen des Art 16 Abs 3 Satz 2 BayDSG bei Ausl ndern der Hinweis auch in deren Landessprache erfolgt jedenfalls wenn wie hier auch der Fragebogen in vietnamesisch vorlag soweit nicht im Einzelfall darauf verzichtet werden kann z B weil ein Ausl nder die deutsche Sprache ausreichend beherrscht oder ein Dolmetscher anwesend ist Jedenfalls bei bun
183. chen und organisatorischen Sicherheit von DV Komponenten Im Rahmen meiner Beteiligung am Projekt Bayern Online Anschlu von Beh rdennetzen an das Internet habe ich Grunds tze f r Benutzerrichtlinien f r die Nutzung des Internet sowie die dazu notwendigen Benutzer Musterrichtlinien erarbeitet Alle Unterlagen k nnen bei meiner Gesch ftstelle kostenlos angefordert werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 19 Der Beirat Dem Beirat geh rten an die Landtagsabgeordneten Franz Brosch CSU Prof Dr Hans Gerh Stockinger Rudolf Engelhard CSU Johannes Neumeier Alfred Reisinger Dr Helmut M ller Markus S der Markus Sackmann Dr Klaus Hahnzog Joachim Wahnschaffe Franz Schindler Dr Thomas Jung die Senatoren Wolfgang Burnhauser Hartwig Reimann f r die Staatsregierung Hubert Kranz Christian P Wilde Ministerialrat im Bayer Staatsministerium der Ministerialrat im Bayer Staatsministerium des Finanzen Innern f r die Sozialversicherungstr ger Dr Ludwig Bergner Gerhard Wunderlich Erster Direktor der Landesversicherungsan Direktor Gesch ftsf hrer des BKK Landesver stalt Oberbayern band Bayern ab 26 03 96 Herr Dr Helmut Platzer Stellv Vorsitzender des Vorstandes der AOK Bayern f r die Kommunale Spitzenverb nde Klaus Eichhorn Hanns Herrlitz Gesch ftsf hrender Direktor der Anstalt f r Direktor bei der Anstalt f r
184. chnisse sind im brigen vom Grundsatz her f r den dienstlichen Gebrauch bestimmt Sie sind daher nicht als allgemein zug ngliche Quelle im Sinne des Daten schutzgesetzes anzusehen Ein Verkauf bzw eine Ver ffentlichung eines vollst ndigen beh rdlichen Fernsprechverzeich nisses scheidet damit aus Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 12 5 Aufnahme von Unterlagen mit negativem Inhalt in den Personalakt Im Rahmen einer Eingabe habe ich von folgendem Sachverhalt Kennntnis erlangt Die Eingabef hrerin hatte sich um eine freie Funktionsstelle an einer Schule beworben an der sie bereits t tig war In einem Schreiben hatte daraufhin der Leiter der Schule die zust ndige Regierung gebeten diese Bewerbung nicht weiter zu behandeln In diesem Schreiben waren z T sehr negative u erungen ber die Bewerberin enthalten Abschlie end verwies der Schulleiter auf einen bereits von ihm erstellten Dreiervorschlag f r die Funktionsstelle Die Regierung hat im weiteren Verlauf den Schulleiter um Abgabe eines neuen Dreiervor schlags gebeten In diesem Vorschlag war die Eingabef hrerin aufgef hrt wobei der Schulleiter in Form einer erg nzenden Bemerkung seine negativen u erungen ber die Petentin wieder holte Zugleich hat der Schulleiter gebeten einen namentlich genannten anderen Bewerber auf der Vorschlagsliste zu ber cksichtigen Diesem Antrag wurde durch d
185. chnung bermittelt werden K nnten bei der gesetzlichen Kranken kasse als best tigte Diagnosen ankommen konnten und dementsprechend gespeichert und verar beitet w rden ohne da die vom behandelnden Arzt gegen ber der Kassen rztlichen Vereini gung angegebenen relativierenden Hinweise da es sich jeweils nur um Verdachtsf lle oder um Untersuchungen zum Ausschlu bestimmter Krankheiten handelte mitber cksichtigt w rden Zwar ist nach 296 Abs 2 SGB V im Regelfall die Abrechnungs Daten bermittlung der Kas sen rztlichen Vereinigung an die gesetzlichen Krankenkassen nur fallbezogen und nicht versi chertenbezogen F r Ausnahmef lle gilt das nach dem Datentr geraustauschvertrag aber nicht z B bei Weiterga be an andere Kostentr ger wegen Unzust ndigkeit oder in Regre f llen und f r Wirtschaftlich keitspr fungen Weiter werden f r eine bergangszeit Abrechnungsdaten noch personenbezogen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 an die Krankenkassen bermittelt vgl meine Beanstandung im 16 T tigkeitsbericht In all diesen F llen w rden mithin mi verst ndliche Diagnosen personenbezogen ohne die f r ihre Richtigkeit wesentlichen Zus tze an die gesetzlichen Krankenkassen bermittelt Ich habe der Kassen rztlichen Vereinigung Bayerns unter Hinweis auf eine m gliche Beanstan dung mitgeteilt da ich diese Informationsverk rzung sow
186. cht 1996 Stand 13 12 1996 11 7 Daten bermittlungen der Finanz mter an die Industrie und Handelskammern Im Berichtszeitraum haben mehrere Gewerbetreibende um datenschutzrechtliche Bewertung der Mitteilung ihres Gewerbeertrags durch das f r sie zust ndige Finanzamt an die jeweilige Indu strie und Handelskammer f r Zwecke der Beitragsfestsetzung gebeten Dazu ist folgendes zu bemerken Die Industrie und Handelskammern sind K rperschaften des ffentlichen Rechts Durch 3 Abs 3 des Gesetzes zur vorl ufigen Regelung des Rechts der Industrie und Handelskammern IHKG wird ihnen das Recht einger umt Beitr ge gestaffelt nach der Leistungskraft der Kam merzugeh rigen zu erheben Bemessungsgrundlage ist daf r im Regelfall der Gewerbeertrag Nach 9 Abs 2 IHKG sind die Kammern berechtigt die o g Bemessungsgrundlage bei den Finanzbeh rden zu erheben Damit korrespondierend erlaubt es 31 Abs 1 der Abgabenordnung den Finanzbeh rden Be steuerungsgrundlagen an K rperschaften des ffentlichen Rechts zur Festsetzung von solchen Abgaben mitzuteilen die an diese Besteuerungsgrundlagen ankn pfen Nach herrschender Meinung sind unter dem Begriff Abgaben nicht nur Steuern sondern auch Geb hren und Beitr ge zu verstehen Ich vermag aus den genannten Gr nden keine datenschutzrechtlichen Einwendungen gegen die geschilderten Daten bermittlungen zu erheben Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschu
187. cht 1996 Stand 13 12 1996 gelung zur Auskunftserteilung in Art 11 BayVSG getroffen Allerdings d rfen nach meiner Auffassung an den Begriff des besonderen Interesses keine allzu hohen Anforderungen gestellt werden Es mu ausreichend sein wenn der Betroffene ber das bei jedem B rger gleicherma en vorhandene Interesse an der Spei cherung von personenbezogenen Daten hinaus ein Interesse darlegt das eine zus tzliche Bedeutung der Auskunftserteilung f r ihn erkennen l t Hierzu z hlen beispielsweise die Darlegung beruflicher oder sonstiger vergleichbarer Nachteile sowie ausreichende An haltspunkte f r die Bef rchtung der Beobachtung durch das Landesamt f r Verfassungs schutz Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 6 2 Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur strategischen Fernmelde berwa chung durch den Bundesnachrichtendienst BND Durch das Gesetz zur nderung des Strafgesetzbuches der Strafproze ordnung und anderer Ge setze Verbrechensbek mpfungsgesetz vom 28 10 1994 wurden eine Reihe von Regelungen des Gesetzes zu Art 10 des Grundgesetzes G 10 Gesetz ge ndert Insbesondere wurden die Befug nisse des BND zur berwachung des nicht leitungsgebundenen internationalen Fernmeldever kehrs erheblich erweitert Der BND ist nunmehr erm chtigt diesen Fernmeldeverkehr ohne konkreten Verdacht zu berwachen um die Gefahr der Planung ode
188. cht erfor derlich und sieht sich dadurch in seinen Rechten verletzt Die von mir erbetene Stellungnahme des Staatsministeriums der Justiz best tigte im wesentli chen den vorgetragenen Sachverhalt wobei die Daten im Zuge der Auswertung der f r das Jahr 1994 vorgelegten bersichten ber die Diensteinnahmen der Gerichtsvollzieher mit Schreiben des Staatsministeriums der Justiz an die Pr sidenten der Oberlandesgerichte sowie Amtsge richtsdirektoren in Einzelf llen von diesen an Gerichtsvollzieher gelangt waren Das Justizministerium ist der Auffassung da es sich bei den Geb hren Wegegeldern und Schreibauslagen einzelner Gerichtsvollzieher nicht um pers nliche Daten des jeweiligen Ge richtsvollziehers handele da die im Zusammenhang mit der beruflichen T tigkeit anfallenden Kosten vom Gerichtsvollzieher f r die Staatskasse eingezogen werden Dessen ungeachtet sei veranla t worden da in k nftigen F llen Gerichtsvollzieher ber die Diensteinnahmen anderer Gerichtsvollzieher nur ohne Namensangabe unterrichtet werden Zwar kann ich die mit dem genannten Schreiben des Staatsministeriums der Justiz vorgenomme ne Daten bermittlung nicht beanstanden da keine Daten an die Pr sidenten der Oberlandesge richte bermittelt wurden die dort nicht ohnehin bereits aufgrund der vorgelegten bersichten bekannt gewesen w ren Soweit jedoch die Direktoren einzelner Amtsgerichte im Zuge ihrer berpr fungen das vorge Der Bayerisch
189. chtsanspr chen besteht kein Anspruch auf Aus kunft Die Beh rde kann aber aufgrund einer Ermessensentscheidung Halterdaten Familienna me Vornamen bzw Name der juristischen Person Anschrift einem Anfragenden bermitteln wenn dieser glaubhaft macht da die Voraussetzungen des 39 Abs 3 StVG in seinem kon kreten Einzelfall erf llt sind Die Daten m ssen danach zur Geltendmachung Sicherung oder Vollstreckung von ffentlichrechtlichen Anspr chen in H he von mindestens eintausend DM ben tigt werden der Empf nger mu ohne die Kenntnis der Daten zur Geltendmachung Siche rung oder Vollstreckung nicht in der Lage sein und er mu die Daten auf andere Weise nicht oder nur mit unverh ltnism igem Aufwand erlangen k nnen M chte jemand Auskunft aus dem rtlichen Fahrzeugregister mu er daher entweder den Zu sammenhang mit der Teilnahme am Stra enverkehr darlegen z B durch die Angabe eines Un fallortes und zeitpunktes oder im Ersuchen mu dargelegt sein da die Voraussetzungen des 39 Abs 3 StVG vorliegen Allgemeine Formulierungen wie in einer zivilrechtlichen Angele genheit gen gen diesen Anforderungen nicht vgl dazu das Merkblatt f r Anfragen und Aus k nfte aus den Fahrzeugregistern des Bayer Staatsministeriums f r Wirtschaft Verkehr und Technologie mit Schreiben vom 03 08 1993 an die nachgeordneten Beh rden versandt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1
190. chtshof Beim Verfassungsgerichtshof ist eine Popularklage zu mehreren Vorschriften des Bayerischen Verfassungsschutzgesetzes BayVSG und des Bayerischen Datenschutzgesetzes BayDSG an h ngig Die angefochtenen Normen betreffen u a die datenschutzrechtliche Kontrolle bei der Verarbeitung und Nutzung von Daten in Akten Art 30 Abs 1 Satz 2 BayDSG und den Aus kunftsanspruch des Betroffenen gegen ber dem Landesamt f r Verfassungsschutz Art 11 Abs 1 Satz 2 BayVSG Ich habe hierzu wie folgt Stellung genommen 1 Zu Art 30 Abs 1 Satz 2 BayDSG Nach Art 30 Abs 1 BayDSG kontrolliert der Landesbeauftragte unbeschr nkt die in Dateien gespeicherten Daten Hierzu kann er Einsicht in die jeweils zugrundeliegenden Akten verlangen Werden Daten allerdings ausschlie lich in Akten verarbeitet oder ge nutzt ist nach dem BayDSG wie auch im BDSG lediglich eine Anla kontrolle be stimmt In diesem Fall besteht eine Kontrollkompetenz nur dann wenn der Betroffene hinreichende Anhaltspunkte f r eine Verletzung seiner Rechte darlegt oder wenn dem Landesbeauftragten hinreichende Anhaltspunkte f r eine derartige Verletzung vorliegen Im Polizei und Sicherheitsrecht erm glichen eine Reihe von Vorschriften verdeckte Datenerhebungen Auch wenn unter bestimmten Voraussetzungen zur Sicherstellung ei ner wirksamen Strafverfolgung und Verbrechensbek mpfung und damit zum Schutz berwiegender Allgemeininteressen eine solche Datenerhebung ohne
191. chutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 kommunikation auf einem gemeinsamen Netz dem sog Beh rdennetz abwickeln Das kann aus Datensicherheitsgr nden aber nur dann akzeptiert werden wenn das Beh rdennetz die gleichen Sicherheiten bietet wie es bisher bei den geschlossenen Netzen der Fall war Bei der Einbindung bereits bestehender Rechnernetze in das Beh rdennetz ist also darauf zu achten da die bereits heute verf gbare Datensicherheit keinesfalls gemindert wird Im bayerischen Beh rdennetz werden eine Vielzahl von vertraulichen Informationen sei es im Rahmen von Datenabrufen aus zentralen Datenbest nden sei es als elektronische Mitteilungen E Mails zwischen zwei oder mehreren Partnern bertragen Schlie lich wird es vorkommen da umfangreiche Dokumente ganze Datenbest nde und Bilder ber das Netz gehen werden Um die Vertraulichkeit dieser Informationen und die Unverletzlichkeit der angeschlossenen in ternen Netze sicherzustellen sind von allen Betroffenen geeignete Sicherheitsma nahmen zu ergreifen Im einzelnen handelt es sich dabei um folgende im Zusammenhang mit der Nutzung des Internets erw hnte Ma nahmen Verschl sselungsverfahren zum Schutze der Vertraulichkeit der bertragenen Informationen Sicherung der Integrit t und Authentit t der bertragenen Daten durch deren Signierung elektronische Unterschrift Sicherung der internen Netze gegen Eingriffe unbefugter Dritter durch Abscho
192. d 13 12 1996 3 5 2 Verschwiegenheitspflicht der Gesundheits mter Wieviel darf das Gesundheitsamt nach der Untersuchung eines Beamten dem Dienstherrn ber den Gesundheitszustand mitteilen Teilt ein Beamter seiner Besch ftigungsbeh rde mit da er erkrankt sei so hat er auf Anord nung des Dienstvorgesetzten ein amts rztliches Zeugnis beizubringen s 20 Abs 2 Satz 2 der Verordnung ber den Urlaub der bayerischen Richter und Beamten Ferner ist ein Beamter an l lich der Entscheidung ber eine m gliche Versetzung in den Ruhestand wegen dauernder Dienstunf higkeit verpflichtet sich nach Weisung seines Dienstvorgesetzten rztlich untersu chen zu lassen s Art 56 Abs 1 Satz 3 Bayerisches Beamtengesetz In einem Fall der mir durch eine Eingabe bekanntgeworden ist hatte ein Beamter den Chefarzt eines Krankenhauses von der Schweigepflicht gegen ber dem zust ndigen Gesundheitsamt entbunden Der Chef arzt bersandte dem Gesundheitsamt einen detaillierten Abschlu bericht ber die durchgef hrte Behandlung Den Inhalt dieses Berichts gab das Gesundheitsamt vollst ndig an den Dienstvorgesetzten wei ter Ich habe die Weitergabe dieses Berichts durch das Gesundheitsamt gem Art 31 Abs 1 Satz 1 Bayerisches Datenschutzgesetz beanstandet Ma gebend waren daf r folgende Gr nde Bei einer Untersuchung zur Erstellung eines Zeugnisses im Krankheitsfall gem 20 Abs 2 Satz 2 der Urlaubsverordnung handelt
193. d Stellung genommen da es sich bei Protokollen ber eine Telefon berwachung in der Regel um besonders schutzw rdige Unterlagen handele bei denen im Einzelfall stets sehr sorgf ltig gepr ft werden m sse ob unter Ber cksichtigung der datenschutzrechtlichen Belange eine bermittlung der Unterlagen per Fax erfolgen k nne Das Innenministerium hat mein Schreiben zum Anla genommen die nachgeordneten Beh rden und Dienststellen auf die Gefahren von Fehl bertragungen beim Datentransport mit Telefax hin zuweisen und darauf aufmerksam zu machen da vor dem Versand von schutzw rdigen Daten mit dem Telefaxdienst die Erforderlichkeit und Angemessenheit der Versandart zu pr fen ist Das Innenministerium wird die Problematik in einer gemeinsamen Dienstbesprechung mit den Polizeipr sidenten an der auch Vertreter des Justizministeriums und der Staatsanwaltschaften teilnehmen sollen er rtern Ich begr e die vom Staatsministerium des Innern ergriffenen Ma nahmen als einen ersten not wendigen Schritt zur Verbesserung der Sicherheit beim Versand sensibler personenbezogener Daten ber Telefax Gleichwohl bin ich der Auffassung da dies nur der Anfang in der Verbes serung des Datenschutzes in diesem Bereich sein kann F r m glichst zuverl ssige Sicherheit bei der bermittlung sensibler Daten sind wegen der Fehlerempfindlichkeit der Faxverwendung und des Abh r und Eingriffsrisikos auch technische Ma nahmen notwendig insbesondere
194. d jedoch die Vielzahl von heterogen zusammengesetzten Veranstal tungen an denen neben friedlichen Teilnehmern nach Erkenntnissen der Polizei auch nicht iden tifizierte gewaltbereite Personen teilnehmen Art 8 Grundgesetz sch tzt die personenbezogenen Daten des Betroffenen bei der Vorbereitung von Demonstrationen und Versammlungen und w hrend ihrer Durchf hrung vor staatlicher Aussp hung Derjenige der sich im Rahmen des Schutzbereiches des Art 8 Grundgesetz friedlich versammelt mu nicht dulden da er bei Aus bung seines Grundrechts auf Versammlungs und Demonstrationsfreiheit gefilmt wird Wer damit rechnen mu da er als Versammlungsteilnehmer beh rdlich registriert wird wird m gli cherweise auf die Aus bung seines Grundrechts ganz verzichten Die Polizei ist vielmehr gehal ten durch Ergreifung sonstiger zul ssiger Ma nahmen z B verst rkte Kontrollen nach Waffen oder gef hrlichen Gegenst nden erh hter Personaleinsatz etc die friedlichen Versammlungs teilnehmer vor St rungen durch radikale Personen oder Gruppierungen zu sch tzen Die Anfertigung von Bild und Tonaufnahmen auch der friedlichen Teilnehmer solcher Ver sammlungen ist nicht von 12 a Versammlungsgesetz gedeckt Keine durchgreifenden Bedenken habe ich gegen den Einsatz von Kameras zur Bild bertragung ohne Aufzeichnung des Geschehensablaufs auf einen Datentr ger zum Zwecke der Einsatz leitung Einer solchen Vorgehensweise steht 12 a Versammlung
195. dabei Ordnungswidrig keiten von erheblicher Bedeutung oder Straftaten begangen werden Art 32 Abs 1 PAG Diese Vorschrift erm chtigt die Polizei einen Geschehensablauf auf Video aufzuzeichnen der sich nach den polizeilichen Erkenntnissen zu einer St rung der ffentlichen Sicherheit und Ordnung entwickeln k nnte z B Fan Kurven eines Fu ballstadions Kommt es im Verlauf einer Veran staltung oder Ansammlung dann zu Ausschreitungen dient die Videoaufzeichnung als Beweis mittel zur Dokumentation der Situation und erleichtert die Feststellung von Straftatenverd chti gen Im vorliegenden Fall hatte die Polizei aber nicht eine gefahrentr chtige Situation gefilmt son dern gezielt einzelne Personen auf Video aufgezeichnet und gleichzeitig deren Personalien festgehalten Ebensogut h tte die Polizei die kontrollierten Personen fotografieren und die Fotos anschlie end mit den Personalien der Betroffenen versehen k nnen Bei dieser Sachlage k nnen die Videoaufzeichnungen nicht als Datenerhebung nach Art 32 PAG sondern nur als Identit ts feststellung verbunden mit einer erkennungsdienstlichen Ma nahme Aufnahme von Bildern eingestuft werden Die polizeiliche Ma nahme habe ich deshalb f rmlich beanstandet Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 10 Polizeiliches Formblatt Einwilligung zur Weitergabe personenbezogener Daten Die bayerische Polizei verwendet in
196. darauf hingewiesen da die Frage der Erforderlichkeit einer erkennungsdienstli chen Behandlung einen spezifischen datenschutzrechtlichen Bezug hat und von mir in vollem Umfang berpr ft werden kann Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 9 Videoaufnahmen der Polizei bei Versammlungen Veranstaltungen 5 9 1 Anfertigung von Bild und Tonaufnahmen von Teilnehmern ffentlicher Versamm lungen In meinem 16 T tigkeitsbericht Nr 5 15 habe ich ausgel st durch eine B rgerbeschwerde zu der Frage Stellung genommen unter welchen Voraussetzungen die Polizei bei Versammlungen Bild und Tonaufnahmen anfertigen darf Das Innenministerium hatte die Auffassung vertreten da das rein vorsorgliche Aufnehmen von Teilnehmern auch friedlicher Versammlungen auf Video rechtlich zul ssig sei wenn die Polizei Anhaltspunkte f r bevorstehende St rungen habe aber nicht feststellbar sei von welchen Teil nehmern im einzelnen St rungen zu erwarten sind Bei dieser Fallgestaltung k nne die Polizei jeden Teilnehmer der Versammlung filmen Aus polizeitaktischen Gr nden k nne auf diese Ver fahrensweise nicht verzichtet werden Ich habe in mehreren Gespr chen mit dem Innenministerium und Herrn Staatsminister Dr Beck stein nachhaltig darauf hingewiesen da ich diese Auffassung f r unvereinbar mit 12 a Ver sammlungsgesetz halte Nach dem eindeutigen Gesetzeswortlaut d r
197. das Telefonat als Privatgespr ch gekennzeichnet wurden zu Abrechnungszwecken in regelm igen Abst nden Ausdrucke der erfa ten Daten Nummer der rufenden Nebenstelle Datum Uhrzeit und Dauer des Gespr chs verbrauchte Geb hreneinheiten Kosten des Ge spr chs erstellt Bei dienstlichen Gespr chen erfolgte eine Auswertung zu Abrechnungszwecken nur bei den Stellen f r die im Rahmen des Kreishaushalts ein getrennter Sachaufwand festge stellt wird Dabei wurden alle Nebenstellen der jeweiligen Verwaltungseinheit zusammengefa t unabh ngig davon wer telefoniert hatte und die verbrauchten Einheiten als Summe ausgedruckt Der Personalrat wurde zu dieser Telefondatenerfassung nicht beteiligt Anlagen zur Telefondatenerfassung sind technische Einrichtungen zur berwachung des Ver haltens oder der Leistung der Besch ftigten und unterliegen daher der Mitbestimmung des Per sonalrats Art 75 a Abs 1 Nr 1 Bayer Personalvertretungsgesetz BayPVG Die Unterrich tung des Personalrats bedarf der Schriftform Art 70 Abs 2 BayPVG Eine Telefondatenerfas sung ohne eine ordnungsgem e Beteiligung des Personalrats ist unzul ssig Das Mitbestim mungserfordernis gilt bei Dienst und Privatgespr chen und zwar auch dann wenn die Bedien steten freiwillig am Verfahren zur Abrechnung von Privatgespr chen teilnehmen In einem anderen Landratsamt wurde zur Abrechnung der Privatgespr che ca alle 4 6 Wo chen ein Ausdruck erstellt der u a
198. datenschutzrechtlichen Kontrolle bei strafverfolgen den Datenerhebungen folgt aus dem Grundsatz da bereits richterlich berpr fte Erhe bungsma nahmen nicht mehr datenschutzrechtlich gepr ft werden k nnen Art 30 Abs 4 Satz 2 BayDSG Hierzu z hlen Ma nahmen die gerichtlich angeordnet wurden oder deren Rechtm igkeit gerichtlich im Wege einer Beschwerde oder inzident im Rahmen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 des Strafverfahrens bei der Frage der Verwertbarkeit der gewonnenen Beweise berpr ft wurde Eine Reihe von Datenerhebungsma nahmen der Strafverfolgungsbeh rden werden je doch weder gerichtlich angeordnet z B unaufschiebbare Ermittlungen bei Gefahr im Verzug noch im Verlauf eines Verfahrens gerichtlich berpr ft So stellt die Staatsan waltschaft in der Praxis eine Vielzahl von Verfahren mangels hinreichendem Tatver dachts nach 170 StPO ein ohne da ein Gericht ber die Rechtm igkeit einer polizei lichen oder staatsanwaltschaftlichen Ma nahme entscheidet In diesem Fall kann ich nach Abschlu des Strafverfahrens im Rahmen des Art 30 Abs 1 Satz 2 BayDSG in vollem Umfang berpr fen ob die Strafverfolgungsbeh rden im Ermittlungsverfahren die ge setzlichen Beschr nkungen bei der Datenerhebung eingehalten haben Unerheblich f r das Bestehen meiner Kontrollkompetenz ist ob eine Ma nahme gericht lich berpr ft wer
199. de Befugnisse zur Offenbarung von Pati entendaten gegen ber Krankenkassen einger umt Der Eingriff in das informationelle Selbstbestimmungsrecht der Betroffenen wird damit massiv verst rkt Es ist nach dem Entwurf auch nicht erkennbar da die f r ein Modellvorhaben erho benen und gespeicherten Daten nur f r Zwecke des Modellvorhabens verwendet werden d rften Es ist daher zu bef rchten da z B wesentlich umfangreichere Informationen ber Patienten als bisher personenbezogenen erfa t und verarbeitet werden Es ist auch zu bef rch ten da derartige nur f r Modellvorhaben erhobene Daten nach 69 Abs 1 Nr 1 SGB X an andere Sozialleistungstr ger bermittelt werden z B an eine Berufsgenossenschaft Nach den Regelungen des SGB X kommt sogar eine bermittlung personenbezogener Erkenntnisse aus Modellvorhaben an Stellen au erhalb des Sozialleistungsbereichs und f r ganz andere Zwecke in Betracht z B nach 71 Abs 3 SGB X an das Vormundschaftsgericht oder nach 73 SGB X an Strafverfolgungsorgane Mit Satzungen von Krankenkassen die allenfalls noch datenschutz rechtliche Vorsorge treffen k nnten lassen sich solche gesetzlich zugelassenen Nutzungsm g lichkeiten nicht verhindern Dies h tte in einer auf Modellvorhaben zugeschnittenen Daten schutzregelung geschehen m ssen Diese Entwicklung ist u erst bedenklich Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996
200. dem Recht ist es deshalb nicht ausgeschlossen da die auf diese Weise erhobenen Daten bis zur bergabe der Listen an die Gemeinde auch f r andere Zwecke als die Durchf hrung des B rgerbegehrens Verwendung finden k nnen Bei einer Auflage der Eintragungslisten nur in der Gemeinde vergleichbare Rege lung zum Volksbegehren Art 68 Abs 2 Landeswahlgesetz LWG 79 80 Lan deswahlordnung LWO w rden die Daten der B rger die sich eintragen bereits ab dem Zeitpunkt der Eintragung den weitergehenden Schutzregelungen ber die Zweckbestimmung nach dem Bayerischen Datenschutzgesetz unterliegen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Abschlie ende Festlegung der in die Listen einzutragenden personenbezogenen Daten vergleichbare Regelung zum Volksbegehren Art 69 Abs 2 LWG 78 Abs 1 LWO Der jeweils Eintragende darf von der Gemeinde nur Einsicht in die laufende Liste erhal ten kein Umbl ttern vergleichbare Regelung zum Volksbegehren 80 Abs 7 Satz 2 LWO Auskunft aus den Listen darf nur ber die Gesamtzahl der Eintragungen gegeben werden vergleichbare Regelung zum Volksbegehren 80 Abs 7 Satz 1 LWO Es sind Regelungen zur Aufbewahrung und Vernichtung der Listen erforderlich Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 8 4 2 Unzul ssige Datennutzung bei der Auswertung vo
201. den Bemer kungen wie beispielsweise die Art der Beziehung zum Gefangenen m glich Schlie lich kann in dem Formblatt das Einverst ndnis mit der Einholung von Ausk nften ber die Eignung als Be sucher bei der zust ndigen Polizeidienststelle Staatsanwaltschaft Verwaltungsbeh rde und mit deren Verwertung im Rahmen des Verfahrens ber die Genehmigung des Besuchsantrags erfol gen Ziff 4 des Formblatts endet mit den Worten Die Erteilung des Einverst ndnisses ist eine Voraussetzung f r die Genehmigung eines Besuchsantrages Bei der Beurteilung dieses Verfahrens bin ich bisher davon ausgegangen da das Formblatt nur solchen Personen vorgelegt wird bei denen Anla zur berpr fung besteht und eine solche berpr fung nur durchgef hrt wird sofern die benannte Person den Gefangenen auch besuchen will Mittlerweile ist mir jedoch die Stellungnahme der betroffenen Justizvollzugsanstalt zur Eingabe eines Strafgefangenen zugegangen aus der sich ergibt da das Formblatt grunds tzlich allen vom Gefangenen als Besucher benannten Personen zugeleitet wird Eine Entscheidung dar ber ob der Besucher tats chlich zu berpr fen ist werde nach R cklauf des Formblatts und Pr fung des konkreten Einzelfalles getroffen wobei auch die Angaben auf dem Formblatt wie z B die Art der Beziehung zum Gefangenen ber cksichtigt w rden Nahe Angeh rige des Ge fangenen und Personen bei denen aufgrund sonstiger Erkenntnisse keine Zweifel an ihrer Eig
202. den kann Eine datenschutzrechtliche Kontrolle ist nur ausgeschlossen wenn und soweit ber die Rechtm igkeit einer Ma nahme gerichtlich entschieden wur de Aber auch in diesen F llen kann datenschutzrechtlich berpr ft werden ob beim Vollzug der Ma nahme die gesetzlichen und gerichtlichen Vorgaben gewahrt wurden etwa ob die Polizei bei einer Durchsuchung Unterlagen beschlagnahmt hat die im ge richtlichen Beschlu nicht aufgef hrt waren Das Staatsministerium der Justiz dem ich meine berlegungen mitgeteilt habe hat sich dazu noch nicht ge u ert Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 13 Gesetz zur nderung polizeirechtlicher Vorschriften Erfolgskontrolle bei verdachts unabh ngigen polizeilichen Kontrollen Am 01 01 1995 wurde durch das Gesetz zur nderung polizeirechtlicher Vorschriften u a Art 13 Abs 1 Nr 5 Polizeiaufgabengesetz PAG ge ndert Danach besteht nunmehr die M glich keit verdachtsunabh ngiger polizeilicher Personenkontrollen im Grenzgebiet bis zu einer Tiefe von 30 km sowie auf Durchgangsstra en Bundesautobahn Europastra en und an deren Stra en von erheblicher Bedeutung f r den grenz berschreitenden Verkehr und in ffentlichen Einrich tungen des internationalen Verkehrs zur Verh tung oder Unterbindung der unerlaubten ber schreitung der Landesgrenze oder des unerlaubten Aufenthalts und zur Bek mpfung der grenz
203. der Grundbucheinsicht ist offenbar jedoch nicht mehr gedacht Aus dem Bereich des Bundesministeriums der Justiz war zu erfahren da nicht absehbar sei wann mit einem Entwurf zur nderung der Vorschriften ber die Grundbuchein sicht zu rechnen sei Damit wird die Ber cksichtigung wichtiger Belange des Datenschutzes auf unbestimmte Zeit verschoben Das Staatsministerium der Justiz stellt sich auf den Standpunkt da selbst f r eine Auswahl Protokollierung eine bundesgesetzliche Regelung erforderlich sei Folglich st nden die Vor schriften der Grundbuchordnung als abschlie ende gesetzliche Regelung einer Protokollierung der Einsichtnahme im Grundbuchamt entgegen Demgegen ber vertrete ich die Auffassung da die derzeit bestehenden gesetzlichen Regelun gen der Grundbuchordnung bez glich des Datenschutzes gerade nicht als abschlie end angese hen werden k nnen Dies zeigt die Entstehungsgeschichte des Registerverfahrenbeschleuni gungsgesetzes deutlich So waren zun chst im Diskussionsentwurf eines Registerverfahrenbe schleunigungsgesetzes Stand 17 02 1993 Konkrete Neuregelungen zu 12 Grundbuchordnung insbesondere zur Frage einer Protokollierung der Einsichtnahme zum Auskunftsanspruch des Eingetragenen sowie zur Zweckbindung der Daten enthalten Lediglich aufgrund des Wunsches der Mehrheit der Landesjustizverwaltungen wurde in der Folge die Neuregelung der Einsicht nahme in das Grundbuch im Hinblick auf die Eilbed rftigkeit
204. der Landesgesetzgeber unter Abw gung der For schungsinteressen auf der einen und der Interessen der Patienten an der Geheimhaltung ihrer Befunde auf der anderen Seite eine entsprechende Verarbeitungsbefugnis schaffen soweit der Patient nicht selbst einwilligt Die Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften AWMF vertritt in ihrer Resolution vom Sommer 1995 mit der sie eine Verbesserung des gesetzlichen Geheimnisschutzes f r personenbezogene medizinische Forschungsdaten fordert die Ansicht da bereits mit Einrichtung eines medizinischen Forschungsgeheimnisses automatisch eine Zu stimmung des Patienten zur Forschungsnutzung seiner geheimnisgesch tzten pers nlichen Daten nicht mehr erforderlich sei und da er lediglich ein Widerspruchsrecht haben solle Ein solcher Schlu w rde aber der gebotenen Abw gung zwischen Forschungsinteresse und Wahrung des Patientengeheimnisses nicht gerecht weil pauschal jede Art von Patientendaten ohne R cksicht auf Sensibilit t freigegeben w rde Im Rahmen der Diskussion des Forschungsgeheimnisses wurde auch die Ansicht vertreten da dieses berfl ssig sei weil alle Landesdatenschutzgesetze Forschungsklauseln mit Zweckbin Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 dungsgeboten enthielten und die Forschungsdatennutzung zumindest soweit es medizinische Forschung durch rztliches Personal betrif
205. der beiden B rger an die betroffene Sch dlingsbek mpfungsfirma zur Stellungnahme weiterge leitet worden Die B rger waren daraufhin von der Firma zur Abgabe einer Verpflichtungerkl rung da sie keinen Zusammenhang mehr zwischen den Symptomen bei den Asylbewerbern und dem Einsatz der Sch dlingsbek mpfungsmittel herstellen werden und zum Ersatz von ent standenen Anwaltskosten aufgefordert worden Die Weitergabe des Briefes mit den Namen und den Anschriften der Eingabef hrer durch die Regierung an die private Sch dlingsbek mpfungsfirma war eine bermittlung personenbezoge ner Daten an Dritte Art 4 Abs 1 Abs 6 Nr 3 BayDSG Da weder eine Einwilligung der Be troffenen noch eine spezialgesetzliche Rechtsvorschrift f r die Daten bermittlung vorlag beur teilte sich die Daten bermittlung nach Art 19 Abs 1 BayDSG Die Weitergabe des Briefes war danach weder nach Art 19 Abs 1 Nr 1 BayDSG Erforderlichkeit zur Aufgabenerf llung noch nach Art 19 Abs 1 Nr 2 BayDSG berechtigtes Interesse des Empf ngers zul ssig Ich habe die Weitergabe des Briefes deshalb beanstandet Die Weitergabe des Briefes war nicht nach Art 19 Abs 1 Nr 1 BayDSG zul ssig weil es zur Feststellung des Sachverhalts und zur Beantwortung der Frage der Petenten nicht erfor derlich war die Tatsache der Anfrage und damit verbunden die Namen und Anschriften der Eingabef hrer der Firma mitzuteilen Es h tte gen gt wenn sich die Regierung bei der
206. derholter Hinweise in den letzten T tigkeitsberichten ist es leider bei vielen Dienst stellen immer noch blich da Zugriffsrechte auf telefonische Anweisung eingerichtet werden Eine revisionsf hige Dokumentation der Vergabe von Benutzerberechtigungen ist jedoch nur m glich wenn eine schriftliche Beantragung der Zugriffsrechte durch die Fachdienststellen vorliegt Pa wort nderung Die Pa wortvergabe und nderung mu bei allen Rechnern auf denen personenbezogene Daten verarbeitet werden durch den Anwender selbst erfolgen k nnen Die G ltigkeit der Pa worte sollte ca 90 Tage betragen N here Hinweise zur Pa wortvergabe wahl und verwaltung k n nen einer Orientierungshilfe entnommen werden die bei meiner Gesch ftsstelle Kostenlos er Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 h ltlich ist Protokollauswertung Alle anomalen Betriebszust nde und Sicherheitsverletzungen an den DV Anlagen sind durch Auswertung der entsprechenden Log Dateien in einem t glichen Sicherheitsbericht aufzuzeigen und zu berpr fen damit Sicherheitsverletzungen und vor allem Versuchen von unzul ssigen Aktionen rechtzeitig nachgegangen werden kann Datenfernverarbeitung Die Modems von W hlleitungsanschl ssen sind au erhalb der Zeiten der Datenfernverarbeitung inaktiv zu schalten damit ein Verbindungsaufbau nur mit Wissen der EDV Stelle stattfinden kann und ein mi
207. dern der Gruppe erhoben wurde hoffe ich da in absehbarer Zeit die gebotenen Vorschriften vorhanden sein werden Falls ein Grundrechtskatalog auf europ ischer Ebene geschaffen wird erscheint es geboten in diesen Katalog auch ein europ isches Grundrecht auf Datenschutz aufzunehmen Dies hat die Konferenz der Datenschutzbeauftragten der Europ ischen Union bei ihrer Konferenz in Kopen hagen am 08 September 1995 auf Vorschlag der deutschen Delegation mit meiner Zustimmung gefordert siehe dazu auch die als Anlage 3 abgedruckte Entschlie ung der Konferenz der Daten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 schutzbeauftragten des Bundes und der L nder vom November 1995 Sofern bei der Datenschutzaufsicht bertriebener B rokratismus bei den Meldepflichten gem Art 18 der EG Datenschutzrichtlinie vermieden werden soll wird es erforderlich sein zumin dest vom Grundsatz her bei allen bayerischen ffentlichen Stellen die Berufung interner Daten schutzbeauftragter gesetzlich vorzuschreiben Nur dann kann n mlich die Bestimmung des Art 18 Abs 2 2 Spiegelstrich der EG Datenschutzrichtlinie zur Anwendung kommen wonach unter dieser Voraussetzung Ausnahmen von der Meldepflicht oder Vereinfachungen der Meldung vor gesehen werden k nnen Zus tzliche Belastungen f r die ffentlichen Stellen werden damit durchweg nicht verbunden sein Schon jetzt schreibt die Vollzugsb
208. des tiefen Eingriffs in die Intimsph re erforderlich sind engere Begrenzung der Einsatzvoraussetzungen durch einen wesentlichen schlanke ren Straftatenkatalog und des Einsatzumfanges bessere verfahrensm ige Sicherungen bei der Einsatzanordnung grundgesetzlich abgesicherte Genehmigung durch ein Richterkollegium und bei der nachgehenden Kontrolle Kontrolle auch durch aussagekr ftige Berichterstattung gegen ber der f fentlichkeit Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Einsatz nur als letztes Mittel und unter gr tm glicher Schonung Dritter strenge Zweckbindung der gewonnenen Erkenntnisse regelm ige Pr fung anhand einer Erfolgskontrolle ber die weitere Notwendigkeit dieses Fahndungshilfsmittels In diesem Sinn haben sich die Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder an die Entscheidungstr ger gewandt Ich m chte dabei nicht verhehlen da ich zusammen mit einigen anderen Datenschutzbeauftragten die Einf hrung des Gro en Lauschangriffs angesichts der von der Polizei dargelegten Notwendigkeit dieses Fahndungshilfsmittels f r vertretbar halte wenn Begrenzungs und Sicherungsma nahmen in obigem Sinn ein gef hrt werden Derartige Begrenzungen und Sicherungen halte ich aber f r zwingend er forderlich Sicherheits berpr fungsgesetz Mit dem zur Zeit dem Bayerischen Landtag zur Beschlu fassung vorliegenden Sicher h
209. die Anordnung der n chsth heren als der urspr nglich erforderlichen Stu fe der Sicherheits berpr fung in der Akte zu dokumentieren sind die n chsth here Stufe der Sicherheits berpr fung nur insoweit durchgef hrt wird wie es zur Kl rung der sicherheitserheblichen Erkenntnisse erforderlich ist im Falle des Wechsels der Beh rde oder des Arbeitgebers die Sicherheitsakte an die zu st ndige Stelle verschlossen mit dem Hinweis weitergegeben wird da die Sicherheits akte nur ge ffnet werden darf wenn dem Bediensteten eine T tigkeit bertragen wird f r die eine Sicherheits berpr fung erforderlich ist bernimmt der Bedienstete keine si cherheitsrelevante T tigkeit mehr ist die unge ffnete Sicherheitsakte nach Ablauf von f nf Jahren zu vernichten Das Staatsministerium des Innern hat mitgeteilt da Einzelheiten dazu in Vollzugshin weisen geregelt werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Im Fall der Sicherheits berpr fung f r nicht ffentliche Stellen erh lt die nicht ffentliche Stelle nur Kenntnis von bestimmten und nicht von allen in der Sicherheitserkl rung enthalte nen personenbezogenen Daten des Betroffenen Besonders sensible personenbezogene Da ten wie z B Angaben ber fr here Zwangsvollstreckungsma nahmen oder anh ngige Straf verfahren werden damit nicht mehr im Wege der Sicherheitserkl rung dem privaten Arbeit g
210. die Voraussetzungen der Identit tsfeststellung nach Art 13 Abs 1 PAG z B der Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 blo e Aufenthalt an einem sog verrufenen Ort wie Stachus Untergescho vorliegen Tat s chlich speichert die Polizei z B auch Personen die der Punker Szene zugeordnet werden ohne da von ihnen konkrete St rungen ausgehen m ssen Zur Begrenzung des betroffenen Personenkreises bedarf es pr ziser Bestimmungen aus denen im vorhinein erkennbar ist wer Betroffener einer Speicherung werden kann Ich habe deshalb das Polizeipr sidium M nchen aufgefordert eine abschlie ende Aufz hlung des betroffenen Personenkreises vorzunehmen und habe angeregt zu diesem Zweck folgende zus tzliche Kategorie aufzunehmen sonstige Personen wenn konkrete Anhaltspunkte daf r vorliegen da von ihnen Gefahren f r die f fentliche Sicherheit und Ordnung ausgehen Das Polizeipr sidium M nchen ist meiner Anregung gefolgt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 4 4 Datei Kfz Fahndung Anhaltemitteilung AHM Die Datei dient der Unterst tzung polizeilicher Fahndungsma nahmen bei der Bek mpfung der internationalen Kfz Verschiebung Mit der Datei wurde ein seit Jahren bestehendes Formblatt verfahren durch ein automatisiertes Verfahren abgel st Zum Zeitpunkt der datenschutzrechtlichen Kon
211. die vollst ndige Zielnummer enthielt Die angerufenen Nummern d rfen ohne Antrag des Betroffenen jedoch nur verk rzt um wenigstens die letzten beiden Ziffern ausgedruckt werden vgl Nr 9 3 des 8 T tigkeitsberichts Nr 12 3 des 13 T tig keitsberichts Nr 19 4 des 14 T tigkeitsberichts Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Immissionsschutzrecht Planauslegung Bei ffentlich ausliegenden Planunterlagen in immissionsschutzrechtlichen Verfahren wurde der Name der Einsicht nehmenden B rger notiert Die immissionsschutzrechtlichen Verfahrens bestimmungen sehen keine Namensfeststellung der Personen vor die in ffentlich ausliegende Planunterlagen Einsicht nehmen Durch das unzul ssige Notieren von Namen bei einer ffentli chen Auslegung k nnen sich m glicherweise B rger von einer Einsichtnahme abschrecken las sen Auch das Ziel der ffentlichen Auslegung wird dadurch beeintr chtigt Dabei ist es uner heblich ob die Namen zur Akte genommen werden oder nach dem Ende der Einwendungsfrist vernichtet werden vgl 14 T tigkeitsbericht Nr 17 3 Die unzul ssige Namensaufzeichung habe ich beanstandet Daten bermittlung von der Kfz Zulassungsstelle an die Sozialhilfeverwaltung Die Sozialhilfeverwaltung berpr fte im Einzelfall bei konkretem Anla ob Sozialhilfeempf n ger Halter eines Kraftfahrzeuges waren Wurde bei dieser berpr fung festgestellt d
212. dieser zus tzlichen polizeilichen Eingriffsbefugnis von erheblicher Bedeutung Ich habe deshalb angeregt eine begleitende Erhebung und Auswertung durchzuf hren Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Vom Innenministerium wurde meine Anregung einer Erfolgskontrolle verdachtsunabh ngiger polizeilicher Kontrollen leider abgelehnt Das Innenministerium hat darauf verwiesen da eine statistische Erfassung der Kontrollt tigkeit erfolge nach der neu geschaffenen Rechtsgrundlage mit einem unvertretbar hohen zus tzlichen Arbeitsaufwand verbunden sei Davon abgesehen k nne die Notwendigkeit und Wirksamkeit polizeilicher Befugnisse nicht in einer Erfolgsstati stik erfa t werden Fraglich sei bereits wie man den Begriff Erfolg definiere Die verdachts unabh ngige Personenkontrolle sei au erdem keine isolierte Befugnis Regelm ig seien weitere Ermittlungshandlungen zur Sachverhaltsaufkl rung n tig so da sich die Frage der Zurechnung eines Erfolgs stellen w rde Im brigen w rden die bislang vorgelegten T tigkeitsberichte der Fahndungs und Kontrollgruppen ausreichend die Erforderlichkeit der neu geschaffenen polizei lichen Eingriffsbefugnis dokumentieren Die Argumentation des Innenministeriums zur Problematik einer Definition des Erfolges einer polizeilichen Ma nahme und der Zuordnung der Erfolge zu konkreten polizeilichen Ma nahmen halte ich nicht f r s
213. dig keits berwachung Dabei handelt es sich n mlich um eine hoheitliche T tigkeit die von den Gemeinden selbst zu erledigen ist und nicht auf Private bertragen werden darf Le diglich unselbst ndige Hilfst tigkeiten d rfen in diesem Zusammenhang im Auftrag der Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Gemeinden von Privaten zur Entlastung der Gemeinden wahrgenommen werden Eine sog Funktions bertragung auf Private w re unzul ssig Dabei halte ich bis zu einer grunds tzlichen Kl rung durch die Rechtsprechung die Auf fassung f r vertretbar da zum Ausschlu einer solchen Funktions bertragung auf Pri vate nicht eine st ndige berwachung des Me vorgangs durch einen qualifizierten ge meindlichen Bediensteten notwendig ist sondern h ufige Stichproben hierf r gen gen Nach Presseberichten hat mittlerweile ein bayerisches Amtsgericht einen Betroffenen vom Vorwurf der berschreitung der zul ssigen H chstgeschwindigkeit freigesprochen mit der Begr ndung da die Geschwindigkeitsmessung im zu entscheidenden Fall allein von einem Mitarbeiter einer Privatfirma im Auftrag der Gemeinde durchgef hrt worden sei Gegen das Urteil hat nach dem Bericht die Staatsanwaltschaft Rechtsbeschwerde eingelegt ber die nun das Bayerische Oberste Landesgericht zu befinden hat Gegen eine bertragung der Entwicklung von Filmen auf Private erhebe ich keine Einwen du
214. dnung von Beweismitteln zul ssig wenn bestimmte Tatsachen die Annahme begr nden da dies zur Aufkl rung einer Straftat f hren wird oder es zur Abwehr einer erheblichen Gefahr f r die ffentliche Sicherheit erforder lich ist Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Meine Pr fung sollte kl ren ob diese Grenzen beachtet werden Durch Einsichtnahme in ausge w hlte Unterlagen zu Recherchen im sog Gesamtbestand der Datei einschlie lich AFIS Asy habe ich mich vom Anla der Recherche in AFIS Vorliegen der Abfragevoraussetzungen im Gesamtbestand von AFIS und von der Dokumentation der Gr nde f r die Abfragen berzeugt Die von mir gepr ften F lle lie en deutliche Hinweise auf eine Tatbeteiligung von bzw Zu sammenh nge mit Asylbewerbern erkennen die eine Recherche im Gesamtbestand rechtferti gen Die Dokumentation der Verdachtsgr nde war in den meisten F llen vorgenommen worden Einen gravierenden Mangel stellt allerdings das Fehlen einer Errichtungsanordnung f r AFIS und einer fallbezogenen Protokollierung der Anfragen im sog Asylbestand von AFIS dar Dies gilt umso mehr da AFIS bereits seit Jahren ohne die erforderliche Grundlage vom BKA betrieben wird Darauf habe ich das Innenministerium nachdr cklich hingewiesen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 3
215. dokumentiert wer den sofern der Zugriff nicht durch die Anstaltsleitung oder das Gesch ftsstellenpersonal erfolgt Da das Justizministerium eine solche Dokumentation weiterhin u a wegen des damit verbunde nen Verwaltungsaufwands ablehnt habe ich den Beirat nochmals mit der Problematik befa t Der Beiratsvorsitzende hat die im Beirat vertretenen Landtagsabgeordneten gebeten das Thema Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 mit den Anstaltsbeir ten zu er rtern Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 3 2 3 Behandlung sensibler Unterlagen Angehaltene Briefe des Gefangenen werden in verschlossenem Umschlag zum Personalakt des Gefangenen genommen falls sie Bedeutung als Beweismittel haben k nnen Ansonsten werden die Briefe zur Habe des Gefangenen genommen Die Leiter beider Anstalten gaben dazu an da solche Briefanhaltungen jedoch mit Blick auf die j ngere Rechtsprechung des Bundesverfas sungsgerichts Schutz der Privatsph re auch bei Brief berwachung bei Beleidigungen weniger Kundgabecharakter als Akt der Selbstentfaltung sehr selten vork men Von einer der Anstalten wurde dar ber hinaus mitgeteilt da Berichte von Fachdiensten Sozi alarbeiter Psychologen Lehrer Psychiater grunds tzlich nicht zur Gefangenenpersonalakte genommen sondern beim jeweiligen Fachbediensteten aufbew
216. dustrie und Handelskammer f hrt nunmehr entsprechend meinem Anliegen stichproben artige berpr fungen der bersandten Schuldnerlisten durch Die Sachbearbeiterin kopiert dazu einige der von den Amtsgerichten bersandten Mitteilungen Anhand dieser Kopien wird die richtige Bearbeitung der personenbezogenen Daten in der jeweiligen Schuldnerliste berpr ft Die von den Mitteilungen der Amtsgerichte gefertigten Kopien werden nach der berpr fung vernichtet Hiermit wird den gesetzlichen Vorgaben entsprochen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 4 Zugriffe der Strafverfolgungsbeh rden im Bereich der Telekommunikation 7 4 1 Staatliche Eingriffsbefugnisse in der modernen Informationsgesellschaft Die tiefgreifende Entwicklung der modernen Telekommunikation insbesondere durch Privati sierung der Netze weite Verbreitung von Mobilfunkger ten Digitalisierung der Kommunikati on die rasche Fortentwicklung und weltweit vernetzte Nutzung der Informationstechnologie zu Kommunikationszwecken z B Mailboxen Internet und Zwecken der Informations und G ter beschaffung z B Online Datenbanken Tele Shopping sowie die neuen Medien lassen die tra ditionellen Grenzen zwischen Medien Kommunikations und Informationstechnik verschwin den und f hren jedenfalls tendenziell zu einem grundlegend ver nderten Kommunikations verhalten des B rgers Traditionelle B roarb
217. e richtsbarkeit der Staatsanwaltschaften und der Justizvollzugsbeh rden sind Gefangenenb cher und Gefangenenkarteien 30 Jahre Personalakten der Gefangenen ber den Vollzug von Untersu chungshaft Zivilhaft Strafarrest Erzwingungshaft sowie von Freiheitsstrafen von bis zu sechs Monaten 15 Jahre lang und Personalakten der Gefangenen im brigen 30 Jahre lang aufzubewah ren Daran gemessen bestanden in beiden gepr ften Justizvollzugsanstalten erhebliche R ckst nde bei der Aussonderung Im einen Fall waren Gefangenenb cher bis ca 1905 1906 und die Gefan genenkartei bis ins Jahr 1941 noch aufbewahrt im anderen Falle wurden Gefangenenpersonal akten der Jahrg nge 1933 bis 1945 erst im Jahre 1993 dem Staatsarchiv angeboten Beide An stalten habe ich daher angehalten k nftig um eine zeitgerechte Aussonderung besorgt zu sein Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 3 2 10 Besucher berpr fung Im 16 T tigkeitsbericht Nr 7 9 5 habe ich dar ber berichtet da eine polizeiliche berpr fung der von Gefangenen auf die Besucherliste gesetzten Personen ohne deren Wissen nicht mehr stattfindet Mittlerweile verwenden die bayerischen Justizvollzugsanstalten ein Formblatt Erkl rung f r die Zulassung zum Besuch in dem die vom Gefangenen benannten Personen ihre Besuchsabsicht erkl ren k nnen Dar ber hinaus ist die Angabe der Personalien mit evtl erg nzen
218. e Fragebogenaktion nicht Es sollten also nicht etwa damit Erkenntnisse f r eine berar beitung der Satzung gewonnen werden Dazu d rfen die B rger durchaus um entspre chende f r die berarbeitung erforderliche Angaben gebeten werden Sie sind dann aber gem BayDSG deutlich auf den Erhebungszweck und die Freiwilligkeit ihrer Angaben hinzuweisen Au erdem m ssen die Frageb gen anonym zur ckgegeben werden k nnen Im vorliegenden Fall waren die bezeichneten Angaben zum Vollzug der Kurbeitragssat zung und damit zur Aufgabenerf llung der Stadt nach Art 16 Abs 1 BayDSG nicht er forderlich Hinzu kommt da die Betroffenen nicht auf die Freiwilligkeit ihrer Angaben hingewiesen wurden Die unzul ssige Datenerhebung habe ich beanstandet In einer Gemeinde mu ten B rger die g nstiges Bauland von der Kommune erwerben wollten einen Fragebogen ausf llen in dem u a nach Beruf und Familienstand der Bewer ber und nach dem Verwandtschaftsverh ltnis der in ihrem Haushalt lebenden Personen ge fragt wurde Diese Angaben waren aber zum Vollzug der gemeindlichen Vergaberichtlinien nicht erforderlich Diese stellten auf Merkmale wie alleinerziehend gleichg ltig ob ledig geschieden oder verwitwet junge Familie und im Haus lebende unterhaltsberechtigte Kinder ab Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Die von den Vergaberichtlinien nicht gedeckte Datener
219. e Ge neralklauseln Die Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder erkl rt deshalb l Aufbewahrung Aussonderung und Vernichtung der Akten und die Speicherung perso nenbezogener Daten in Dateien im Bereich der Justiz m ssen nach den Grunds tzen des Bundesverfassungsgerichts im Volksz hlungsurteil f r die Gerichte Staatsanwaltschaften und Strafvollzugsbeh rden gesetzlich geregelt werden wobei sich die Aufbewahrungs dauer am Recht auf informationelle Selbstbestimmung und am Zweck der Speicherung zu orientieren hat Hierbei hat der Gesetzgeber die grundlegenden Entscheidungen zur Aufbewahrungsdauer selbst zu treffen Aufgrund einer hinreichend konkreten Verordnungserm chtigung k n nen die Einzelheiten durch Rechtsverordnung bestimmt werden Die derzeit bestehenden Aufbewahrungsfristen sind konsequent zu vereinfachen und zu verk rzen Soweit geboten sind Verk rzungen vorzunehmen Die derzeit geltende generelle 30 j hrige Aufbewahrungsfrist f r Strafurteile und Strafbe fehle mit der Folge der umfassenden Verf gbarkeit der darin enthaltenen Informationen ist nicht angemessen Bei der Bemessung der Aufbewahrungsfrist von Strafurteilen und Strafbefehlen sowie f r die Bestimmung des Zeitpunkts der Einschr nkung der Verf g barkeit ist vielmehr nach Art und Ma der verh ngten Sanktionen zu differenzieren Bei der Festlegung des Beginns der Aufbewahrungsfrist sollte abweichend von der bis
220. e Gruppe sonstige Personen in die Dateige nehmigung aufgenommen berpr fungsfristen Speicherungsdauer waren f r einzelne Dateien nur durch Bezugnahme auf die gesetzlichen Regelungen und die Richtlinien f r die Speicherung polizeilicher personenbe zogener Sammlungen festgelegt Entsprechend dem oftmals differenzierten von einer Speiche rung betroffenen Personenkreis z B Beschuldigte Gesch digte w re es aus datenschutzrecht licher Sicht notwendig gewesen differenzierte Fristen f r die einzelnen Personengruppen zu vergeben damit der gesetzlichen Forderung nach Transparenz der Speicherung gen gt wird Ich habe in solchen F llen mit der Polizei zusammen nach vertretbaren L sungen gesucht und in der Regel auch gefunden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 2 3 1 1 Datei GAST SEKTEN Eine Polizeidienststelle hat mir eine Errichtungsanordnung f r eine Datei GAST SEKTEN bersandt Gem Ziff 3 der Errichtungsanordnung ist Zweck der Datei die Abwehr von Gefahren f r die ffentliche Sicherheit und Ordnung die von Sekten okkultischen Gruppen u Organisationen ausgehen Die Datei soll insbesondere der Lagedarstellung ber ans ssige Gruppierungen der inhaltlichen Gliederung der Informationssammlung ber Sekten f r die Sachbearbeitung und der Darstellung personeller Verbindungen organisatorischer und wirtschaftlicher Zusammenh nge einz
221. e Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Anlage 3 Entschlie ung der 52 Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder vom 22 23 Oktober 1996 Automatisierte bermittlung von Abrechnungsdaten durch Kassenzahn rzt liche Vereinigungen an gesetzliche Krankenkassen Der in dem Schiedsspruch vom 20 Februar 1995 f r die Abrechnung festgelegte Umfang der Daten bermittlung zwischen Kassenzahn rztlichen Vereinigungen und gesetzlichen Kranken kassen erf llt nicht die Anforderungen des Sozialgesetzbuches an diesen Datenaustausch 295 SGB V fordert da Daten nur im erforderlichen Umfang und nicht versichertenbezogen bermittelt werden d rfen Die Datenschutzbeauftragten begr en es deshalb da der gr te Teil der gesetzlichen Kran kenkassen in Protokollnotizen Stand 22 M rz 1996 den Umfang der zu bermittelnden Daten reduziert hat Das Risiko der Identifizierbarkeit des Versicherten wurde dadurch deutlich verringert Zum letztlich erforderlichen Umfang haben die Spitzenverb nde der gesetzlichen Krankenkassen erkl rt da genauere Begr ndungen f r die Erforderlichkeit der Daten erst gege ben werden k nnten wenn das DV Projekt f r das Abrechnungsverfahren auf Kassenseite weit genug entwickelt sei Der Verband der Angestellten Ersatzkassen VdAK hat bisher als einziger Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen diese Datenreduzierungen nicht
222. e Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 nannte Schreiben des Justizministeriums mit personenbezogenen Daten einzelner Gerichtsvoll zieher Zahlen ber bestimmte Diensteinnahmen auch anderen Gerichtsvollziehern zur Kenntnis gebracht haben halte ich diese Daten bermittlung nicht f r erforderlich und damit nicht f r zul ssig Das Staatsministerium der Justiz r umt selbst ein da f r die berpr fungen auch eine Unterrichtung der betroffenen Gerichtsvollzieher ber die Diensteinnahmen anderer Gerichtsvollzieher ohne Namensangabe ausgereicht h tte Das Justizministerium hat daher die Pr sidentin und Pr sidenten der Oberlandesgerichte gebeten in k nftigen F llen entsprechend zu verfahren Da das Justizministerium das zur k nftigen Beachtung des Datenschutzes Erforderliche veran la t hat habe ich von einer f rmlichen Beanstandung des Vorgangs abgesehen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 6 12 Zustellung eines Pf ndungs und berweisungsbeschlusses durch Gerichtsvollzieher Im Berichtszeitraum hat sich eine Petentin an mich gewandt mit dem Vorbringen zwei gegen sie erlassene Pf ndungs und berweisungsbeschl sse seien in ihrer Arbeitsstelle an eine Aushilfs kraft offen zugestellt worden Ich habe den zust ndigen Amtsgerichtspr sidenten um Stellungnahme gebeten und auf die Neu fassung des
223. e Mechanismen zum Schutz der Daten vor unberechtigter Kenntnisnahme oder Ver nderung w hrend ihrer bertragung ber das offene Netz bieten Ausnahme Systeme mit sog Tunnelling Funktion Firewall Systeme einer permanenten berwachung Anpassung und Pflege bed rfen mit Firewall Systemen derzeit nur Teilbereiche der gesamten Sicherheitsproblematik bei Anbindung an und Nutzung von offenen Netzen abgedeckt werden k nnen und keine Technik oder Firewall Architektur das Sicherheitsproblem umfassend l sen kann Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Zu Firewall Techniken und Datenschutzfragen des Anschlusses von Netzen der ffentlichen Verwaltung an das Internet hat der Arbeitskreis Technische und organisatorische Datenschutz fragen der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder eine Orientierungshilfe erar beitet die bei meiner Gesch ftsstelle angefordert werden kann Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 1 6 Datenschutzfreundliche Technik Durch die Fortentwicklung und zunehmende Verbreitung moderner Informations und Kommunikationstechnik IuK Technik wird z B ber die Speicherung von Nutzerdaten die Privatsph re des B rgers mehr und mehr gef hrdet Die Technologie die daf r gesorgt hat da personenbezogene Daten gespeichert genutzt und weitergegeben werden k nnen
224. e Stellung nahme zum beabsichtigten Verkauf beh rdeneigener Telefonverzeichnisse in der ffentlichkeit bitten Durch den Verkauf sollen auch mit Hilfe von Werbeinseraten die Herstellungskosten finan ziert werden Zu diesem Sachverhalt habe ich bereits in meinem vierzehnten T tigkeitsbericht kurz Stellung genommen Wegen der Aktualit t des Themas m chte ich die mir in diesem Zusammenhang wesentlichen Punkte nochmals zusammenfassen Ein berechtigtes Interesse an der Kenntnis der in einem beh rdlichen Telefonverzeichnis aufge f hrten personenbezogenen Daten s mtlicher Mitarbeiter kann in der ffentlichkeit nur dann bestehen wenn diese Kenntnis f r den Erwerber des Verzeichnisses im telefonischen Verkehr mit der Beh rde notwendig und damit erforderlich ist Diese Erforderlichkeit ist im Regelfall jedoch nicht gegeben Es ist z B nicht einzusehen welchen anerkennenswerten Nutzen die f fentlichkeit aus der Kenntnis der konkreten personellen Zusammensetzung von Dienststellen ziehen sollte soweit die Mitarbeiter im Parteiverkehr nicht in Erscheinung treten Der Pers n lichkeitsschutz der Bediensteten steht hier einer generellen Weitergabe entgegen Mitarbeiterdaten k nnen allerdings in Form eines Beh rdenwegweisers ver ffentlicht werden wenn es darum geht in allgemeiner Form dar ber zu informieren wer konkret f r den B rger Ansprechpartner bei einschl gigen Themenkomplexen ist Die beh rdlichen Telefonverzei
225. e der Darlegung der Gr nde zu be schr nken haben Dies entspricht den Ausf hrungen des Bundesverfassungsgerichts in der Be gr ndung des Urteils vom 28 Mai 1993 16 TB Nr 2 5 Seite 21 Art 18 Abs 2 Satz 3 Nr 2 des bayerischen Heilberufe Kammergesetzes beschr nkt sich nun auf die Dokumentation der Tatsache der Darlegung der Gr nde anstelle der Dokumentation der Gr nde selbst Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 3 3 Medizinische Forschung und Datenschutz 3 3 1 Forschungsgeheimnis Im letzten T tigkeitsbericht habe ich mich f r die Schaffung eines Forschungsgeheimnisses wie beim Arzt mit Zeugnisverweigerungsrecht und Beschlagnahmeschutz durch Bundesgesetz eingesetzt Seit dem letzten Bericht waren verschiedene u erungen zu die ser Thematik zu verzeichnen So wurde von rechtswissenschaftlicher Seite vor einer v lligen Freigabe von Patientendaten nach Einrichtung eines solchen Forschungsgeheimnisses gewarnt aber auch darauf hingewiesen da sich die unabh ngige Forschung als Institution nicht leicht definieren l t Dem ist gegen berzustellen da die von mir geforderte rechtliche Absicherung von Patienten daten die f r wissenschaftliche Forschungsprojekte gespeichert werden nicht automatisch die Freigabe der personenbezogenen Patientendaten gegen ber der Forschung zur Folge hat Viel mehr m te zun chst der Bundes bzw
226. e der Unterhaltspflichtige zu seiner Entlastung machen kann da bei der ihm zumutbaren Belastung aus dem Unterhalt f r das nichteheliche Kind seine Unterhaltspflicht gegen ber dem Ehegatten ber cksichtigt werden mu je nach dessen eigenem Verdienst Derartige Angaben sind daher zur Aufgabenerf llung des Jugendamtes nur dann erforderlich wenn der andere Ehegatte vom Unterhaltspflichtigen unterhalten werden mu wor auf hinzuweisen ist Das betroffene Jugendamt erg nzte daraufhin seine diesbez glichen Fragen um folgenden Hinweis Angaben zu Nummer sind nur erforderlich falls sich Ihre Ehefrau nicht aus eigenem Einkommen unterhalten kann Machen Sie ber das Einkommen Ihrer Ehefrau keine Angaben gehen wir davon aus da sie sich selbst unterhalten kann und da sie zu den h uslichen Ausgaben anteilm ig beitr gt Verbunden mit der Frage nach dem Nettoverdienst des Unterhaltsverpflichteten erfolgte die Auf forderung den Arbeitgeber zu benennen und eine Verdienstbescheinigung vorzulegen Gleich zeitig wurde am Ende des Formulars die Einwilligung in eine Nachfrage beim Arbeitgeber verlangt Wie mir aus mehreren Eingaben bekannt ist empfinden Betroffene immer wieder die Bekanntgabe der Tatsache da sie Vater eines nichtehelichen Kindes sind gegen ber ihrem Arbeitgeber als besonders kritisch und bef rchten nicht vorhersehbare Risiken auch f r ihren Arbeitsplatz Ich habe das Jugendamt daher darauf hingewiesen da nach dem all
227. e f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 1 4 Referentenentwurf eines Gesetzes zur Reform des Kindschaftsrechts Im Zusammenhang mit diesem Gesetzentwurf habe ich mich mit folgendem an das Staatsmini sterium der Justiz gewandt In Art 6 Ziff 2 des Entwurfs ist vorgesehen 35 a des Gesetzes ber die freiwillige Gerichts barkeit dahingehend zu erg nzen da Gerichte und Beh rden dem Vormundschafts oder Fami liengericht personenbezogene Daten bermitteln d rfen wenn deren Kenntnis aus ihrer Sicht f r vormundschafts oder familiengerichtliche Ma nahmen erforderlich ist und soweit nicht f r die bermittelnde Stelle erkennbar ist da schutzw rdige Interessen des Betroffenen an dem Aus schlu der bermittlung das Schutzbed rfnis eines Minderj hrigen oder Betreuten oder das f fentliche Interesse an der bermittlung berwiegen Die bermittlung soll dann unterbleiben wenn besondere bundesgesetzliche oder entsprechende landesgesetzliche Verwendungsre gelungen entgegenstehen Insoweit sehe ich ein Schutzbed rfnis vor allem in F llen in denen der Betroffene den Tr ger eines Berufsgeheimnisses nur f r ein bestimmtes gerichtliches oder beh rdliches Verfahren von der Schweigepflicht entbunden hat und gerade diese Daten an das Familiengericht oder Vor mundschaftsgericht bermittelt werden sollen Da Art 22 Bayerisches Datenschutzgesetz und 39 Bundesdatenschutzgesetz nicht als b
228. e f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Keine ungepr fte bertragung der herk mmlichen Eingriffsbefugnisse unter wesentlich ver nderten Bedingungen auf die neuen Formen der Individual und Massenkommunika tion Vorrang der spurenlosen Kommunikation das hei t Wahl von Verfahren die den Te lekommunikationsteilnehmern ein H chstma an Anonymit t gegen ber Netzbetreibern und Dienstleistungsanbietern sichern Ersetzung des 12 Fernmeldeanlagengesetz durch eine neue normenklare gesetzliche Regelung in der Strafproze ordnung die dem Verh ltnism igkeitsgrundsatz auch unter den neuen Bedingungen insbesondere der zunehmenden Bedeutung von Verbindungs und Bestandsdaten f r das Pers nlichkeitsrecht des Betroffenen Rechnung tr gt Dem Grundsatz der unbeobachteten Information Kommt zur Sicherung eines demokrati schen Gemeinwesens besondere Bedeutung zu Ein Eingriff in dieses Grundrecht w re nur im berwiegenden Allgemeininteresse unter besonderer Wahrung des Verh ltnism Bigkeitsgrundsatzes zul ssig Seiner Bedeutung mu auch durch restriktive Anwendung der Eingriffsbefugnisnormen Rechnung getragen werden Strafprozessuale Zugriffsbeschr nkungen zum Schutz besonderer Vertrauensverh ltnisse z B Arztgeheimnis anwaltliches Vertrauensverh ltnis usw d rfen bei einer digitali sierten Informationsverarbeitung wie etwa bei ausgelagerten digitalisierten Speiche rungen nich
229. e fortgesetzt werden Vorstehende Kriterien sind der Ma stab f r die datenschutzrechtliche Bewertung von Projekten f r die Einf hrung von Chipkarten im Gesundheitswesen Die Datenschutzbeauftragten von Bund und L ndern fordern die Gesetzgeber auf die dringend notwendigen Regelungen zur Sicherung der Rechte von Patienten und rzten zu schaffen Ebenso ist durch die Gesetzgeber den Besonderheiten der Datenverarbeitung auf Chipkarten durch bereichsspezifische Regelungen Rechnung zu tragen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Anlage 5 Entschlie ung der 50 Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder vom 09 10 November 1995 Forderungen an den Gesetzgeber zur Regelung der bermittlung personen bezogener Daten durch die Ermittlungsbeh rden an die Medien au erhalb der ffentlichkeitsfahndung der Ermittlungsbeh rden 1 F r die bermittlung von personenbezogenen Daten durch Justiz und Polizei an die Me dien sollte eine bereichsspezifische Rechtsgrundlage geschaffen werden Die Regelung sollte f r den betroffenen B rger den Umfang des Eingriffs in sein Recht auf informatio nelle Selbstbestimmung erkennbar machen Die bermittlung personenbezogener Daten an die Medien ist nur ausnahmsweise ge rechtfertigt wenn das Verfahren gerade im Hinblick auf die Person des Betroffenen oder die besonderen Umst nde der Tat f r die
230. e von mir zumindest geforderte Dokumentierung der Einsichtnahmen als Ma nahme gegen Mi brauch zu verwaltungsauf Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 wendig und auch nicht effektiv sei Auch hier hielte ich eine positive Pr ventionswirkung f r gegeben Im Steuerbereich lehnt das Staatsministerium der Finanzen es nach wie vor ab auf meine Vorschl ge zur Wahlm glichkeit hinsichtlich der Geltendmachung eines Behindertenfreibe trages entweder durch Eintrag auf der Lohnsteuerkarte oder ber die Einkommensteuerver anlagung einzugehen Ich bedaure das da auf diese Weise der Behinderte eine Kenntnisnah me durch die Gemeinde oder den Arbeitgeber von seiner Behinderung h tte vermeiden k n nen Ebenfalls abgelehnt hat es meinen Vorschlag in F llen konfessionsverschiedener Ehen Einkommensdaten des nicht dieser Religionsgemeinschaft angeh rigen Partners dieser Konfession auch nicht zu bermitteln Das Staatsministerium verweist dazu auf die Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs die die Rechtm igkeit des bisherigen Verfahrens feststellt Rechtm igkeit schlie t nicht aus da das Verfahren datenschutzrechtlich verbessert werden k nnte Im technisch organisatorischen Bereich mu ich bei Pr fungen immer wieder fast regelm Big zum Teil nicht unerhebliche Sicherheitsm ngel feststellen sorgloser Umgang mit DV Systemen s Nr 18 2 2 Ich sehe das als
231. eachtet werden Stichproben haben aber auch in Einzelf llen M ngel erkennen lassen So konnte bei verschiedenen Kriminalakten die Erforderlichkeit einer Speicherung nicht nach vollzogen werden da nach Einstellung des Verfahrens nach 170 Abs 2 Strafproze ordnung kein ausreichender Tatverdacht verblieben war So wurde in einem Fall weiterhin vom Tatver dacht der Beleidigung ausgegangen obwohl die w hrend des Vorfalls anwesende Zeugin bekun dete keine Beleidigungen geh rt zu haben In anderen Akten fehlte die Mitteilung ber den Ver fahrensausgang g nzlich obwohl nach dem Zeitablauf der Abschlu des Verfahrens angenom men werden konnte F r gravierender halte ich jedoch die Feststellung da im Rahmen der Fristvergabe in F llen von geringerer Bedeutung bei denen Jugendliche von der Speicherung betroffen waren Speiche rungsfristen von 5 Jahren vergeben wurden obwohl Art 38 Abs 2 Satz 4 PAG die Vergabe k rzerer Fristen verbindlich vorschreibt Da die Regelfrist bei Jugendlichen bereits 5 Jahre betr gt m ssen hier k rzere Aussonderungspr fdaten vergeben werden Auch diesmal habe ich die Polizei wieder auf M ngel bei der Vergabe des besonders sensiblen personengebundenen Hinweises PHW geisteskrank aufmerksam gemacht Wie bereits in den Vorjahren vgl 16 T tigkeitsbericht Nr 5 2 1 enthielten die berpr ften Kriminalakten nicht die in der Errichtungsanordnung sowie in internen polizeilichen Dienstanweisungen ge
232. eber des Betroffenen mitgeteilt Ausdr cklich wird geregelt da die Durchf hrung einer Sicherheits berpr fung ein beson deres Interesse an einer Auskunftserteilung im Sinne des Bayerischen Verfassungsschutzge setzes begr ndet Die Datenerhebung und Daten bermittlung durch das Landesamt f r Verfassungsschutz wird abschlie end im Bayerischen Sicherheits berpr fungsgesetz geregelt Eine Erweiterung der diesbez glichen Befugnisse des Landesamtes durch eine Verweisung auf Vorschriften des Bayerischen Verfassungsschutzgesetzes ist entfallen Der berarbeitete Gesetzentwurf zum BayS G Stand 16 10 1996 enth lt gleichwohl noch eine Reihe von Regelungen die ich aus datenschutzrechtlicher Sicht f r bedenklich halte Nach Art 26 Abs 1 Satz 3 des Entwurfs darf das Landesamt f r Verfassungsschutz als mit wirkende Beh rde die im Rahmen der Sicherheits berpr fung gespeicherten personenbezo genen Daten ber die Zwecke der Sicherheits berpr fung hinaus auch zur Erf llung seiner sonstigen gesetzlichen Aufgaben nach Art 3 Abs 1 Bayerisches Verfassungsschutzgesetz BayVSG nutzen und bermitteln Dies bedeutet da das Landesamt f r Verfassungsschutz die aus der Sicherheits berpr fung erlangten Erkenntnisse zur Erf llung aller ihm nach dem Bayerischen Verfassungsschutzgesetz zugewiesenen Aufgaben verwenden kann Eine solche weitgehende Zweck nderung halte ich im Hinblick auf den verfassungs rechtlichen Grundsatz der
233. eerg nzungsgesetz vom 09 August 1996 ist nach diesem Beispiel festgelegt worden da die Einnahmen aus den in der Einrichtung vorgenommenen Schwanger schaftsabbr chen ein Viertel der aus der gesamten T tigkeit der Einrichtung erzielten Einnahmen nicht bersteigen d rfen Zur berpr fung ob diese Grenze eingehalten wird m ssen Daten erhoben werden Das Gesetz schreibt daher vor da die Einrichtungen der zust ndigen Regierung f r jedes Jahr die Zahl der Schwangerschaftsabbr che und die Summe der f r die Schwangerschaftsabbr che vereinnahm ten Verg tungen melden m ssen Insoweit findet keine patientenbezogene Datenerhebung statt Als Nachweis zur Verifizierung dieser Angaben sieht das Gesetz die Vorlage von Belegen ins besondere Honorar und Abrechnungsbelegen von Sozialleistungstr gern Krankenkassen und der Kassen rztlichen Vereinigung vor Art 5 Abs 4 Satz 1 Nr 2 Bei patientenbezogener Lei Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 stungsabrechnung sind jedoch nicht die patientenbezogenen Unterlagen sondern nur nicht pati entenbezogene Bescheinigungen des jeweiligen Leistungstr gers vorzulegen Art 5 Abs 4 Satz 1 a E Nach der Festlegung der Befugnisse der Gesundheits mter und Regierungen in Art 7 Abs I Nr 1 und 3 Abs 2 und 3 des Gesetzes k nnen nur Ausk nfte nicht patientenbezogener Art ver langt werden und Einsichtnahmen nur in n
234. eh rden verwiesen wird und da die erteilte Auskunft durch Beinahme eines Doppels zur Akte dokumentiert bleibt Ich gehe dabei davon aus da vor einer bermittlung von Schuldnerdaten ohne Einverst ndnis des Schuldners gepr ft wird ob dieser kein schutzw rdiges Interesse an dem Ausschlu der bermittlung hat Art 19 Abs 1 Nr 2 BayDSG Soweit von einer der gepr ften Anstalten bei entlassenen Gefangenen der neue Wohnort bekanntgegeben wird habe ich um Pr fung und Stellungnahme gebeten ob nicht auch insoweit auf die Meldebeh rde verwiesen werden kann Eine Antwort hierzu liegt mir noch nicht vor Eine stichprobenartige berpr fung der erteilten Ausk nfte ergab keinen Anla zur Beanstan dung Nach Mitteilung des Leiters einer Anstalt gehen dort in unregelm igen Abst nden Anfragen von in der Anstalt als Kind einer Strafgefangenen geborenen Personen ein die n here Einzel heiten zu ihrer Abstammung wissen wollen Auf Vorlage von Personalausweis und Geburtsur kunde werde dem Abk mmling beispielsweise dahingehend Auskunft erteilt wie alt die Mutter Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 zur Zeit der Geburt des Kindes gewesen sei wann die Mutter geboren sei ob das Kind selbst im Krankenhaus oder in der Anstalt geboren sei ob es getauft sei und schlie lich auch weshalb die Mutter eingesessen sei Soweit daneben nach dem Vater gefragt w rde sei beis
235. ehnen Das PTRegG bezog sich ausschlie lich auf Unter nehmen die der ffentlichkeit angebotene Telekommunikationsdienstleistungen erbringen Wegen der zunehmenden Bedeutung der geschlossenen Telekommunikationsnetze ist der baldi ge Erla einer neuen Verordnung auf der Basis der Erm chtigung in 89 Telekommunikations gesetz dringlich Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 17 3 Teledienstegesetz und Mediendienste Staatsvertrag Die rasch fortschreitende Entwicklung im Bereich der Telekommunikationsdienste die gerade in Bayern besonders gef rdert wird Bayern Online l t die Grenzen zwischen Rundfunk und Individualkommunikation zwischen Information und Unterhaltung zwischen kultureller Dar bietung journalistischer Aufbereitung und kommerzieller Nutzung verschwimmen Genau diese Merkmale waren aber bisher entscheidend f r die datenschutzrechtliche Einordnung der vorhan denen Medienangebote Kennzeichnend f r die neuen multimedialen Dienste ist die M glichkeit der digitalisierten bertragung von Daten Sprache und T nen sowie bewegten und unbewegten Bildern bei gleichzeitiger Verwendung eines R ckkanals der eine interaktive Steuerung des Geschehens erlaubt Begriffe wie Internet Elektronic Mailing Voice Mailbox News Groups OnlineKonfe renzen Telebanking elektronische Buchungssysteme Telearbeit Telemedizin Teleunterricht Fernme und Fernw
236. ei Geldw sche die mir entgegen Art 47 Abs 1 Satz 2 PAG aber erst im Zuge meiner Pr fungsvorbereitungen mitgeteilt wurde Dar ber hinaus war die Datei auch nicht in die Dateien und Karteien bersicht des BLKA aufgenommen worden Das BLKA hatte aber be reits vor der Zustimmung des Innenministeriums zur Errichtungsanordnung vgl Art 47 Abs 2 PAG die Datei in Betrieb genommen und personenbezogene Daten gespeichert Mit Vorlage der Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Errichtungsanordnung wurde die Datei nicht auf diese Grundlage umgestellt und entsprechend weitergef hrt vielmehr erfolgen die Speicherungen datenschutzfreundlicher k rzere Speiche rungsdauer aber abweichend von den Vorgaben der Errichtungsanordnung Zwischenzeitlich hat mir das Innenministerium aufgrund meiner Pr fungsfeststellungen die berarbeitete Fassung der Errichtungsanordnung bersandt Bez glich des von der Speicherung betroffenen Personenkreises wie auch bez glich der Dauer der berpr fungsfristen die teil weise zu einer Verschlechterung des Datenschutzes gegen ber der Praxis des BLKA f hren habe ich mich erneut an das Innenministerium gewandt und datenschutzrechtliche Verbesserun gen gefordert Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 3 3 Ablage von gekl rten Spurenf llen beim Bayerischen Landeskrimi
237. eichen Punkten ge ndert worden Vielfach wurden dabei auch Verk rzungen der Aufbewahrungsdauer vorgenommen Das Anliegen einer gesetzlichen Regelung der Aufbewahrung besteht jedoch unver ndert fort Das Gesetzesvorhaben war bei Redaktionsschlu noch nicht abgeschlossen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 1 2 Justizmitteilungsgesetz Nach l ngeren Vorarbeiten hatte die Bundesregierung am 31 August 1992 den Entwurf eines Gesetzes ber Mitteilungen der Justiz von Amts wegen in Zivil und Strafsachen Justizmittei lungsgesetz JuMiG in den Bundestag eingebracht siehe dazu 14 T tigkeitsbericht 1992 Nr 6 1 1 Dieser Gesetzentwurf sollte endlich die Rechtsgrundlage f r die zahlreichen bermittlun gen sensibler personenbezogener Daten schaffen die bisher lediglich auf der Grundlage bunde seinheitlicher Verwaltungsvorschriften Anordnungen ber Mitteilungen in Zivilsachen MiZi und Mitteilungen in Strafsachen MiStra vorgenommen werden Da der Entwurf nicht weiter behandelt wurde ist er zwischenzeitlich der Diskontinuit t verfallen Mittlerweile wurde der Entwurf in ver nderter Form am 13 Dezember 1995 erneut von der Bundesregierung be schlossen Ich habe meine Auffassung zu den vorgesehenen gesetzlichen Regelungen gegen ber dem Staatsministerium der Justiz in zwei ausf hrlichen Schreiben zum Ausdruck gebracht und dabei ausdr cklich den Fort
238. einde und Landkreiswahlordnung GLKrWBeK vom 12 10 1995 AUMBI S 801 ber S 867 hingewiesen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 9 2 bermittlung der An und Abmeldungen an rtliche Banken Eine Stadt bermittelte regelm ig an die rtlichen Banken Listen ber alle Zu und Wegz ge von B rgern Bei der Weitergabe der Listen an die rtlichen Banken mit Daten einer Vielzahl von Einwoh nern die nicht von den Banken namentlich benannt worden sind handelte es sich um Gruppen ausk nfte nach Art 34 Abs 3 MeldeG Eine Gruppenauskunft darf nur erteilt werden soweit sie im ffentlichen Interesse liegt Art 34 Abs 3 Satz 1 MeldeG und die Zustimmung der Regie rung vorliegt Nr 34 6 Abs 2 VollzBekMeldeG Ein ffentliches Interesse liegt nur vor wenn die Ausk nfte Belange der Allgemeinheit betreffen und nicht nur im Interesse von einzelnen liegen Rein kommerzielle Interessen z B von Kreditinstituten k nnen die Annahme eines f fentlichen Interesses nicht rechtfertigen vgl Nr 34 6 ff der Vollzugsbekanntmachung zum Meldegesetz VollzBekMeldeG Es ist daher nicht im ffentlichen Interesse Bankinstitute ber Adre nderungen ihrer Kunden zu unterrichten Im vorliegenden Fall kommt hinzu da bei ei ner Mitteilung aller Zu und Wegz ge an alle rtlichen Banken diese die Daten einer Vielzahl von Personen erhalten haben die nicht ihre Kunden
239. einen Mitarbeiter des Jugendamts pers nlich adressiert oder ergibt sich bereits u erlich erkennbar ein Hinweis auf den vertraulichen Inhalt ist diese dem Adressaten unge ffnet auszuh ndigen eine R ckgabe an die Eingangsstelle vgl 9 Abs 1 Satz 3 2 Halbsatz ADO ist trotz des dienstlichen Inhalts aufgrund 65 SGB VILI unzul ssig b Amtspfleger und Amtsvormund haben gem 61 Abs 2 i V m 68 SGB VII die oben beschriebene datenschutzrechtliche Sonderstellung vgl Ziffer 4 7 2 dieser Umstand wirkt sich auch auf die Zuleitung von Sendungen aus die An den Amtspfleger vormund im Jugendamt adressiert sind Ob die Mitarbeiter der Posteingangsstelle zum ffnen derartiger Sendungen berechtigt sind sollte zwischen der Beh rdenleitung und dem Amtspfleger vormund vereinbart werden Bei vereinbarter ffnungsbefugnis ist der Eingangsstempel in der Posteingangsstelle andernfalls durch den Amtspfleger vormund anzubringen Solche Post ist in jedem Falle durch die Posteingangsstelle unmittelbar dem Amtspfle ger vormund zuzuleiten sie darf dem Landrat B rgermeister bzw der zust ndigen Ab teilungsleitung nicht im Wege des regul ren Posteinlaufs zur Kenntnis gegeben werden weil eine Datenverwendung durch die Vorgesetzten des Adressaten zum Zweck der Aufsicht bzw Kontrolle gem 68 Abs 1 Satz 2 SGB VII lediglich f r Einzelf lle zul ssig ist vgl Ziff 4 7 2 Die Ausf hrungen unter b gelten auch f r die
240. einer von mir gepr ften Polizeidirektion habe ich festgestellt da dort eine Datei gef hrt wird in der aus polizeilicher Sicht relevante Bewohner und Besucher einer Unterkunft f r Asylbewerber gespeichert werden Nach Auskunft der Polizei sollen die in dieser Datei gespei cherten Daten einsatztaktischen und logistischen Zwecken dienen und sind f r die Erstellung eines Lagebildes erforderlich Als Grund f r diese Ma nahme wurde von der Polizei ein ber proportionaler Anstieg der Kriminalit t in und um die Unterkunft angegeben So sei die Unter kunft wie auch das Umfeld nach polizeilichen Erkenntnissen zu einem bedeutenden Drogenum schlagplatz geworden Nach der Errichtungsanordnung d rfen in der Datei personenbezogene Daten von Verd chtigen gespeichert werden von denen aufgrund tats chlicher Anhaltspunkte verdeckte Ermittlungen oder offene Kontrollen feststeht bzw anzunehmen ist da sie sich in der Unterkunft nur zur Begehung von Straftaten treffen bzw sich dort aufhalten Meine Pr fung hat ergeben da in einer Reihe von F llen auch Personen in der Datei gespei chert waren die nicht die in der Errichtungsanordnung genannten Voraussetzungen f r eine Speicherung u a besondere Intensit t des kriminellen Verhaltens erf llten So hatte die Polizei z B Personen erfa t die wegen Leistungserschleichung oder Ladendiebstahl in Erscheinung getreten waren Die Polizei hat aufgrund meiner Einw nde die von mir kritisierte
241. eines Wirtschafts oder Steuerberaters Eine Einsichtnahme in pa tientenbezogene Unterlagen kommt nach den Regelungen des Gesetzes nicht in Betracht Telekommunikations Teledienst und Medienrecht Zusammen mit den anderen Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder habe ich m glichst datenschutzfreundliche Regelungen gefordert Diese wurden in das Tele kommunikationsgesetz sowie in die vorliegenden Entw rfe eines Teledienstgesetzes und eines Medienstaatsvertrages zu einem gro en Teil bernommen Besonders hervorheben m chte ich hier die Bestimmungen in den letztgenannten Entw rfen wonach die Anbie ter von Teledienst und Mediendienstleistungen soweit technisch m glich und zumutbar zumindestens alternativ auch die M glichkeiten einer anonymen Nutzung dieser Dienste anbieten sollen d h ohne da personenbezogene Datenspuren beim Dienstleister ver bleiben Hier wird es darauf ankommen inwieweit dieser Ansatz der datensparsamen Nutzung tats chlich umgesetzt und inwieweit er vom Verbraucher angenommen wird Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung Der Gesetzentwurf ber Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Versorgung war zun chst im Vermittlungsverfahren gescheitert Ich hatte gegen ber dem Bundesbeauf tragten f r den Datenschutz zur Vermeidung von personenbezogenen Versichertenkonten angeregt da Angaben ber Versicherte nur fallbezogen nicht versichertenbezogen ver arbeitet
242. einigung Bayerns bersandt Wie im Zahnarztbereich so ist auch im Bereich der Abrechnung f r niedergelassene rzte zu beachten da die bermittlung von Daten f r die Zwecke der berpr fung der Wirtschaftlich keit der rztlichen Abrechnung im Gesetz speziell und ausf hrlich geregelt ist so da von der Beschr nkung der Daten bermittlung f r Abrechnungszwecke entsprechend den Vorgaben des 295 Abs 2 SGB V deshalb keine Einschr nkungen f r die Daten bermittlung f r die gesetzlich vorgesehene Wirtschaftlichkeitspr fung ausgehen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 2 5 Pr fung der Kassen rztlichen Vereinigung Bayerns KVB Datenschutzrechtliche Kontrolle bei einer KVB Bezirksstelle Im Rahmen meiner Pr fung der Kassen rztlichen Vereinigung Bayerns habe ich eine daten schutzrechtliche Kontrolle bei einer KVB Bezirksstelle vorgenommen Gegenstand der Kon trolle waren die Erhebung personenbezogener Daten durch Formulare die Nutzung erhobener Daten sowie regelm ige Daten bermittlungen aus Karteien und Dateien Die Pr fung der Bezirksstelle konzentrierte sich auf die bezirksstellen spezifische Datenverar beitung der Abteilungen Abrechnung Pr fung und Sicherstellung umfa te jedoch auch den Be reich Gesch ftsf hrung mit Disziplinarausschu Sie f hrte zu keinen Erinnerungen gegen die bezirksstellen spezifische Datenverarbeitung f r die A
243. eit sie personenbezogen ist f r einen schweren Datenschutzversto halte und gefordert die bermittlung dieser Zus tze sicherzustel len Die KVB hat zugesichert da die Zus tze zusammen mit den Diagnosen unver ndert an die Krankenkassen weitergeleitet werden 4 2 3 Daten bermittlung von der Kassenzahn rztlichen Vereinigung Bayerns an die ge setzlichen Krankenkassen Nach 295 Abs 2 des V Buches des Sozialgesetzbuches SGB V bermitteln die Kassenzahn rztlichen Vereinigungen zum Zwecke der Abrechnung an die gesetzlichen Krankenkassen die erforderlichen Angaben ber die von den Zahn rzten abgerechneten Leistungen und zwar fallbezogen nicht versichertenbezogen Nach 295 Abs 3 SGB V vereinbaren die Spitzenverb nde der Krankenkassen und die Kassen zahn rztliche Bundesvereinigung in Vertr gen das N here ber Einzelheiten des Datentr geraustauschs Da eine solche Vereinbarung nicht zustandekam hat das zust ndige Bundes schiedsamt mit Schiedsspruch vom 20 02 1995 den Umfang der Daten bermittlung f r Abrech nungszwecke zwischen Kassenzahn rztlichen Vereinigungen und gesetzlichen Krankenkassen festgelegt Die in dem Schiedsspruch vorgesehenen Daten bermittlungen lassen sich aber mit dem Gebot des 295 Abs 2 SGB V die bermittlung von Abrechnungsdaten nur fallbezogen und nicht versichertenbezogen durchzuf hren nicht vereinbaren Die vorgesehene Verfahrensweise f hrt Der Bayerische Landesbea
244. eiten werden ber Tele Working Gegenstand digi talisierter bertragungen und damit berwachbar Tele Banking begr ndet die berwachbarkeit von Banktransaktionen Tele Shopping kann zu einem transparenten Konsumverhalten f hren die Nutzung von Fernsehen mit R ckkanal oder der Informationsangebote von Rundfunk und Fernsehen im Internet f hren zur Nachvollziehbarkeit der Mediennutzung Mit der Entwicklung hin zur Informationsgesellschaft gehen jedoch auch Gefahren durch die Nutzung der neuen Technik zu kriminellen Zwecken einher Es ist deshalb nicht nur legitim sondern geboten da die Strafverfolgungsbeh rden in die Lage versetzt werden ihre gesetzlichen berwachungs und Zugriffsrechte wahrzunehmen Die dahingehenden gesetzgeberischen und technischen Anstrengungen d rfen jedoch aus daten schutzrechtlicher Sicht nicht zur Folge haben da in die Grundrechte der B rger insbesondere in ihr informationelles Selbstbestimmungsrecht aber auch in das Fernmeldegeheimnis und das Recht auf unbeobachtete Kommunikation mehr eingegriffen wird als unabdingbar erforderlich Die 52 Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder hat am 22 23 Ok tober 1996 Thesen beschlossen deren Beachtung notwendig ist damit auch bei Nutzung der neuen Techniken die verfassungsrechtlich garantierten Freir ume des einzelnen erhalten bleiben Dabei geht es im wesentlichen um folgende Forderungen Der Bayerische Landesbeauftragt
245. eits berpr fungsgesetz S G sollen u a die rechtlichen Voraussetzungen f r die Ma nahmen des Landesamts f r Verfassungsschutz im Bereich seiner Mitwirkung bei Sicherheits berpr fungen im einzelnen geschaffen werden Ich bin im Zuge der Erstel lung des Entwurfs beteiligt worden Eine Reihe meiner Vorschl ge u a zur klaren Be grenzung der Datenerhebungs und Verarbeitungsbefugnisse wurde in den Entwurf bernommen Offen sind Forderungen meinerseits zur besseren Absicherung da die bei der Sicherheits berpr fung gewonnenen Erkenntnisse grunds tzlich nur f r diese Zwek ke verwendet werden Ausnahmen von diesem verfassungsrechtlich statuierten Zweck bindungsgrundsatz halte ich nur dann f r vertretbar wenn es um berragend wichtige Angelegenheiten der Allgemeinheit geht Ich habe mich deshalb f r eine Beschr nkung der vorgesehenen Ausnahmen vom Zweckbindungsgrundsatz eingesetzt Bayerisches Erg nzungsgesetz zum Schwangeren und Familienhilfegesetz des Bundes Hier habe ich mich daf r eingesetzt da die von der Schwangeren angegebenen Gr nde nicht dokumentiert werden sowie f r ein Verfahren welches ohne Offenlegung der Um satzzahlen des Arztes gegen ber der Kontrollbeh rde auskommt Beides wurde ber Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 nommen letzteres durch die M glichkeit des Nachweises der Einhaltung der Grenzen durch die Best tigung
246. ekanntmachung zum Bayeri schen Datenschutzgesetz f r staatliche ffentliche Stellen unter gewissen Voraussetzungen inter ne Datenschutzbeauftragte vor Im kommunalen Bereich f r den lediglich eine entsprechende Empfehlung gilt haben zumindest alle gr eren Kommunen dieser Empfehlung Rechnung ge tragen weil ihnen die Wichtigkeit dieser Funktion aus den t glichen Erfahrungen im Umgang mit dem B rger bekannt ist Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 2 2 Datenschutz bei Einwilligung Problem der Zwangslage bei Abgabe von Einwilligungen des Umfanges der Einwilligung von Einwilligungen auf Vorrat sowie der Information vor Einwilligung Der Umgang mit personenbezogenen Daten in Form der Erhebung Verarbeitung oder Nutzung ist nur zul ssig wenn hierf r entweder eine gesetzliche Rechtsgrundlage besteht oder aber der Betroffene in die Erhebung Verarbeitung oder Nutzung in rechtswirksamer Weise eingewilligt hat vgl Art 15 Abs 1 BayDSG Eine wirksame Einwilligung des Betroffenen hat also densel ben rechtlichen Stellenwert wie eine ausdr ckliche Befugnis die der Gesetzgeber einer ffentli chen Stelle einr umt Diese Gleichsetzung erweist sich im Einzelfall immer wieder als problematisch W hrend der Gesetzgeber bei der Schaffung einer gesetzlichen Befugnis f r die Erhebung Verarbeitung oder Nutzung von personenbezogenen Daten die ber hrten Belange gege
247. elbaren Kontrolle zu behalten 3 Die Abrechnung anderer Energieformen und Leistungen mu den gleichen Grund s tzen gen gen Derzeit stellt sich die unter 1 beschriebene Situation nur in Verbindung mit der Bereit stellung und Abrechnung von elektrischer Energie abgesehen von o a Projekt f r Son derkunden Die vorstehenden Anregungen und Forderungen sind f r evtl zuk nftige Anwendungen aus dem Bereich anderer Energieformen z B Gas Fernw rme und Leistungsbereit stellungen z B Wasser jedoch analog anzuwenden und zu ber cksichtigen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 3 5 Kostenrechnung von Protokollauswertungen Auf einer DSB Konferenz wurde das Problem der In Rechnung Stellung von Protokollauswer tungen behandelt Dabei wurde von sp rbaren Erschwerungen der Datenschutzkontrolle bei Wegfall der Ablaufprotokolle als Folge von Einsparungsma nahmen in der Informationsverar beitung insbesondere beim Outsourcing berichtet Die Ablaufprotokolle Loggings in der automatisierten Datenverarbeitung sind f r die DV Revision und die Datenschutzkontrolle ein unverzichtbares Instrument F r die Gew hrleistung eines ordnungsgem en DV Betriebs sind diese Informationen wichtige Beweismittel f r die Betriebssicherheit und die Ordnungsm igkeit der gesamten Datenverarbeitung insbesonders dort wo die Datenverarbeitung einen hohen Grad a
248. elbst ndiger Dateien habe ich keine grunds tzlichen datenschutzrechtlichen Bedenken da sich Speicherungsumfang und dauer sowie der Kreis der Zugriffsberechtigten dadurch nicht erwei tern Die Zusammenfassung f hrt auch nicht zu einer Erweiterung der Abfragem glichkeiten Geplant ist allerdings die Einrichtung einer landesweiten Recherche bei Straftaten mit bekann tem und unbekanntem T ter Recherchen in polizeilichen Dateien anhand von personenbezoge nen Daten z B Personenmerkmale Tatbegehungsweise die der Polizei im konkreten Fall be kannt geworden sind halte ich grunds tzlich f r datenschutzrechtlich zul ssig Welche daten schutzrechtlichen Anforderungen an das Verfahren im einzelnen zu stellen sind etwa wegen einer evtl N he zur Rasterfahndung Kann ich erst nach genauer Kenntnis der geplanten Ma Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 nahme beurteilen Im einzelnen habe ich das Innenministerium aber insbesondere zu folgenden Punkten um Stel lungnahme gebeten Die Errichtungsanordnung f r PFAD sieht unter der Rubrik Grunddaten die Speicherung der Volkszugeh rigkeit vor Auch wenn es sich bei dem Datum Volkszugeh rigkeit um kein Pflichtdatum handelt so ist seine Verwendung zumindest in der hier vorliegenden all gemeinen Form ohne Hinweis auf die Notwendigkeit der besonderen Pr fung der Erforder lichkeit im Einzelfall aus datensch
249. elner Gruppierungen und Unterorganisationen dienen Dar ber hinaus sollen Erkenntnisse f r Strategien und ermittlungstaktisches Vorgehen gewonnen werden Gespeichert werden u a Angeh rige dieser Organisationen die Schl sselpositionen einnehmen Was unter dem Begriff der Sekte oder okkultischen Gruppierungen verstanden wird ist nicht n her ausgef hrt Ich habe der Polizei mitgeteilt da ich aus datenschutzrechtlicher Sicht erhebliche Bedenken gegen die F hrung einer solchen Datei habe Nach meiner Auffassung ist die Errichtungsanord nung zu unbestimmt und damit zu weit gefa t Als Sekte kann man jeden Zusammenschlu von Personen mit einem gemeinsamen religi sen Selbstverst ndnis au erhalb der anerkannten insbesondere christlichen Glaubensrichtungen be zeichnen Auf der Grundlage der Errichtungsanordnung k nnten folglich Angeh rige aller reli gi ser Gruppierungen die nicht zu den anerkannten Religionen geh ren gespeichert werden Eine Beschr nkung auf Sekten von denen im Einzelfall aufgrund tats chlicher Anhaltspunkte angenommen werden kann da von ihnen Gefahren f r die ffentliche Sicherheit und Ordnung ausgehen ist nicht vorgesehen Eine solche Beschr nkung halte ich aber f r eine grundlegende Voraussetzung der Speicherung Zwar kann die Polizei nach Art 31 Polizeiaufgabengesetz auch personenbezogene Daten zur vorbeugenden Bek mpfung von Straftaten erheben eine rein vorsorgliche Speicherung von An h n
250. em Wachmann den ge ffneten Brief Nach Lage der Dinge ist davon auszu gehen da diese Herausgabe nicht aufgrund eines freien Entschlusses erfolgte Die bergabe des ge ffneten Briefes geschah aufgrund einer ausdr cklichen Aufforderung des Wachmannes der sich auf Veranlassung der Unterkunftsleitung ber den Inhalt des Briefes informieren wollte In der Entgegennahme des Schreibens und in der Kenntnisnahme seines Inhalts liegt eine Datenerhebung die einer Rechtsgrundlage bed rfte Eine solche Rechtsgrundlage liegt nicht vor Insbesondere kann nicht davon ausgegangen werden da die allgemein gefa te Vorschrift des Art 16 Abs 1 BayDSG ein irgendwie geartetes Einwirken der Erstauf nahmeeinrichtung auf den Asylbewerber wegen des Verdachts der unangemeldeten Ar beitsaufnahme rechtfertigen w rde einen an ihn gerichteten Brief zu bergeben vorzule sen oder seinen Inhalt bekanntzugeben Ein solches Vorgehen stellt eine Verletzung des Briefgeheimnisses dar f r die keine Rechtsgrundlage bestand Ich habe diesen Vorgang deshalb gem Art 31 Abs 1 BayDSG beanstandet Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 10 Rentenversicherung Gegenseitige Beauftragung der Tr ger der gesetzlichen Rentenversicherung mit der Versi chertenbetreuung Gesetzlich Rentenversicherte k nnen sich k nftig auch bei einer anderen als der zu st ndigen Landesversicherungsanstalt Bera
251. en Beh rden mehr sondern Teile des jeweils rtlich zust ndigen Landratsamtes Dabei ergibt sich folgende Problematik Bei den in Art 6 i V m Art 11 Gesundheitsdienstgesetz GDG genannten Aufgaben sind be sondere Geheimhaltungspflichten und Verwertungsverbote zu beachten Dabei handelt es sich im wesentlichen um freiwillige Beratung z B Ehe und Familienberatung Beratung Drogens chti ger psychisch Kranker oder Behinderter Aids Beratung und freiwillige Begutachtung Es gibt aber auch weitere F lle die einen besonderen Vertrauensschutz notwendig machen z B rztli che Mitteilungen an den Amtsarzt Datenerhebungen zur Schulgesundheitsuntersuchung im Ein zelfall unter Umst nden auch vertrauliche rztliche Mitteilungen im Rahmen einer Datenerhe bung f r den Vollzug des Bundesseuchengesetzes Aufgrund meiner Erfahrungen aus Pr fungen bei Gesundheits mtern in den letzten Jahren gebe ich folgende Hinweise zur Wahrung der Geheimhaltungspflichten und Verwertungsverbote 1 Unterlagen des Gesundheitsamtes ber ein und dieselbe Person aus freiwilliger Bera tung oder freiwilliger Begutachtung einerseits und hoheitlicher T tigkeit z B Vollzug des Bundesseuchengesetzes andererseits sind nicht in einer Einheitsakte zu f hren weil sonst beim Ziehen der Akte zum Vollzug hoheitlicher Ma nahmen die durch Art 6 GDD besonders gesch tzten vertraulichen Angaben zur Kenntnis genommen w rden Der Bayerische Landesbeauftragte
252. en Die Unterla gen d rfen in der Wohnung nicht offen herumliegen Familienangeh rige d rfen keinen Zu gang zu den Unterlagen erhalten Werden f r die Bearbeitung elektronische Rechner eingesetzt sind diese einschlie lich der Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 ben tigten Datentr ger vom Dienstherrn zur Verf gung zu stellen Rechner und Datentr ger sind gegen den Zugriff Unberechtigter zu sch tzen Auf dem Rechner d rfen keine anderen als dienstlichen Aufgaben zum Ablauf kommen Der Rechner ist mit einer Sicherheitskomponente gegen die Inbetriebnahme Unbefugter ab zusichern Gegebenenfalls sollte t glich ein Virenerkennungsprogramm ablaufen Das DV System zeichnet Inbetriebnahme Benutzungen und Sicherheitsverst e in einem Protokoll auf Die Protokolle sind dem Dienstherrn monatlich zur Verf gung zu stellen Da diese Protokolle zur Verhaltenskontrolle geeignet sind ist eine Mitbestimmung durch den Personalrat nach Art 75 a Abs 1 Nr 1 BayPVG zwingend Unabh ngig davon empfiehlt es sich f r die Verarbeitung dieser Protokolle eine strikte Zweckbindung zu vereinbaren Wenn Datenbest nde l nger als einen Tag gespeichert werden ist t glich eine Datensiche rung auf Diskette oder hnlichen Datentr ger zu ziehen Diese Sicherungsdatentr ger sind unter Verschlu zu halten Der elektronisch gespeicherte Datenbestand ist so gering wie m g
253. en Marktforschungsinstitute vor Derartige Ausk nfte richten sich nach der neuen Rechtslage nach 14 Abs 8 GewO Die drei Grunddaten Name betriebliche Anschrift angezeigte T tigkeit d rfen bei Vorliegen eines be rechtigten Interesses sowohl fallweise als auch regelm ig in Form einer Gruppenauskunft z B an Berufsverb nde Markt und Meinungsforschungsinstitute Versicherungen Adre buchverla ge usw gegeben werden Gruppenausk nfte ber die drei Grunddaten zum Zwecke der Werbung und der Meinungsforschung sind demnach auch ohne die ausdr ckliche Zustimmung der Betrof fen zul ssig In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen da ein Rechtsanspruch auf Ausk nfte aus den Gewerbeanzeigen nicht besteht Die Gewerbeanzeigen bilden kein ffentliches Register Die Entscheidung ber Auskunftsersuchen steht im pflichtgem en Ermessen der Gewerbebeh r den Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 13 1 2 Daten bermittlungen aus den Gewerbeanzeigen und ber Gewerbeuntersagungsver fahren Die bermittlung von Daten zu einem abgeschlossenen Gewerbeuntersagungsverfahren richtet sich nach 11 Abs 5 Gewerbeordnung GewO Danach kann z B an nicht ffentliche Stellen eine Daten bermittlung nur noch vorgenommen werden soweit die Kenntnis der zu bermittelnden Daten zur Verfolgung von Straftaten erforderlich ist oder eine besondere Rechts vorschrift
254. en bzw sonstiger Listen oder Dateien zur Erkennung von Mehrfacht tern ergibt sich bereits daraus da die Speicherung von Sanktionen auf dem Gebiet des Stra enverkehrsrechts bereichsspezifisch und abschlie end in den Vorschriften des Stra en verkehrsgesetzes ber das Verkehrszentralregister geregelt ist Eine Speicherung der Personen und Verfahrensdaten bis zu vier Monate nach Abschlu des Ordnungswidrigkeitenvorgangs halte ich aber im Hinblick auf die Notwendigkeit einer Beantwortung evtl Nach bzw R ckfra gen oder um versp tet eingehende Verwarnungsgeld berweisungen zuordnen zu k nnen f r noch hinnehmbar Ich habe das Staatsministerium des Innern gebeten allgemein sicherzustellen da eine gezielte Auswertung der personenbezogenen Daten zum Zweck der Erkennung von Mehrfacht tern bei abgeschlossenen Verfahren w hrend der kurzfristigen Weiterspeicherung unterbleibt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 5 2 Einbeziehung von privaten Unternehmen in die kommunale Verkehrs berwachung Die Problematik der Beteiligung Privater bei der Erf llung hoheitlicher Aufgaben stellt sich gleicherma en im Bereich der Parkraum berwachung wie auch im Bereich der berwachung des flie enden Verkehrs 7 5 2 1 Gemeindliche Geschwindigkeitskontrollen Aufgrund einer entsprechenden nderung der Verordnung ber Zust ndigkeiten im Ordnungs widrigkeitenrecht vom 05
255. en jedoch von einer f rmlichen Beanstandung der fehlerhaften Daten speicherung und bermittlung abgesehen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 6 1 3 Hinweis auf Verfahrensgegenstand bei Adressierung eines Schreibens im Konkurs verfahren Der Eingabe lag die Adressierung eines durch die Post versandten Schreibens eines Amtsgerichts zugrunde Daraus war ersichtlich da gegen die Empf ngerin des Schreibens ein Konkursver fahren anh ngig war Der Pr sident des betroffenen Amtsgerichts hat mitgeteilt er werde die mit Kostensachen beauf tragten Rechtspfleger bitten in Zukunft personenbezogene Daten die ber die reine Postan schrift des Kostenschuldners hinausgehen mittels einer Fu note in einem Bereich anzubringen der durch das Fensterkuvert f r Dritte nicht einsehbar ist Ich habe den Vorgang auch dem Staatsministerium der Justiz zur Kenntnis gegeben 7 6 1 4 Zusatz Justizvollzugsanstalt bei Schreiben an Strafgefangene Im Anschriftenfeld eines Schreibens eines Amtsgerichts an einen Strafgefangenen war neben der Postanschrift der Zusatz JVA aufgenommen Das Staatsministerium der Justiz hat veranla t da die zust ndige Rechtspflegerin in allgemei ner Weise darauf hingewiesen wird da die Aufnahme des Zusatzes JV A neben der Zustel lanschrift des Adressaten dessen Pers nlichkeitsrecht tangieren kann und daher unterbleiben sollte
256. en Zusammenhang mit aktuellen polizeilichen Ermittlungen Insoweit bin ich zu dem Ergebnis gekommen da zwar starke Indizien daf r sprechen da es solche pr ventiven Aufzeichnungen ohne unmittelbaren inneren Zusammenhang mit aktuellen polizeilichen Ermittlungen gegeben hat Mit letzter Sicherheit lie sich ein entsprechender Nachweis jedoch nach Lage der Dinge nicht f hren Ungeachtet dieser Ausgangslage erscheint mir insoweit der allgemeine Hinweis geboten da pr ventive Speicherungen des Betretens und Verlassens der Einrichtung durch die Aufgaben einer Erstaufnahmeeinrichtung nicht mehr gedeckt w ren Das allgemeine pr ventive T tigwerden zur Verhinderung von Straftaten geh rt nicht zu den Aufgaben einer Erstaufnahmeeinrichtung Behandlung von Post die an einen Bewohner der Einrichtung gerichtet war Obgleich trotz intensiver Bem hungen zur Kl rung des Sachverhalts eine Reihe von Ein zelheiten strittig blieb steht folgender Sachverhalt unstreitig fest Ein Mitarbeiter des von der Regierung von Oberbayern beauftragten Wachdienstes hat einem Auftrag der Heim Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 leitung entsprechend einem Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung einen Brief ver schlossen ausgeh ndigt der an diesen Bewohner gerichtet war Der Mitarbeiter des Wachdienstes fragte den Betroffenen was in dem Brief stehe Daraufhin bergab der Betroffene d
257. en berechtigten Interessen des Dienstherrn Rechnung tragen Bei Pr fungen mu te ich immer wieder Unsicherheiten im Vollzug feststellen Ich fasse den gegenw rtigen Diskussionsstand daher wie folgt zusammen Anlagen zur Telefondatenerfassung und auswertung sind regelm ig technische Einrichtungen auch zur berwachung des Verhaltens oder der Leistung der Bediensteten Ihr Einsatz ist daher nach Art 75 a des Bayerischen Personalvertretungsgesetzes BayPVG mitbestimmungspflich tig ber die getroffenen Modalit ten wird in der Regel eine schriftliche Dienstvereinbarung Art 73 BayPVG abgeschlossen Die Speicherung von Telefonverbindungsdaten dient der Erf llung haushaltsrechtlicher Vor schriften Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und ist deshalb insoweit als erforderlich im Sinne des Bayerischen Datenschutzgesetzes anzusehen Die verwendeten Telefoncomputer erm glichen in der Regel die Erfassung folgender Daten Nummer der rufenden Nebenstelle einschlie lich des zugelassenen Benutzers dieser Neben stelle Datum und Uhrzeit des gef hrten Gespr chs Zielnummer Vorwahl Rufnummer aufgelaufene Geb hreneinheiten f r das Gespr ch Kosten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Kennzeichnung als Privat oder Dienstgespr ch soweit Privatgespr che generell zugelassen sind ggf weitere technische Merkmale Nummer der belegten Amtsleitung u
258. en eingeschaltet wurde Dazu geh ren wichtige Gesetzentw rfe bzw berlegungen zu Entw rfen aus dem Si cherheitsbereich dem Justizbereich dem Gesundheitsbereich dem Steuer und Statistikbereich und dem Telekommunikations Teledienst und Medienbereich Weiter habe ich wie bereits bemerkt Stellung genommen zu einer Popularklage gegen das Bayerische Datenschutzgesetz betreffend vor allem die Kontrollkompetenz des Datenschutzbeauftragten sowie zu einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die durch das Verbrechensbek mpfungsgesetz einge f gte Befugnis f r den BND auch durch berwachung und Aufzeichnung des internationalen Funkfernmeldeverkehrs Nachrichten zu sammeln Herausgreifen an dieser Stelle m chte ich f nf Vorhaben n mlich die Absichten zur Einf hrung des sogenannten Gro en Lauschangriffs den Entwurf der Bayerischen Staatsregierung f r ein Sicherheits berpr fungsgesetz meine Haltung zum Bayerischen Erg nzungsgesetz zur bundes rechtlichen Regelung des Schwangerschaftsabbruchs und zu den Vorschl gen zum Telekommu nikations Teledienst und Medienrecht sowie meine Stellungnahme zu einem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Weiterentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung Zu den Absichten M glichkeiten zur akustischen Wohnraum berwachung einzuf hren habe ich zusammen mit den anderen Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder folgen de Begrenzungsma nahmen gefordert die angesichts
259. en und Konzepte die ein eigenes sicheres Netzwerk vor der Au enwelt sch tzen sollen Sie bestehen aus einer oder mehreren Hard und oder Softwarekomponenten oder nur aus Software die einen kontrollierten zentralen bergang zwischen zwei Netzen darstellen Ein Firewall System kann im wesentlichen mit zwei Grundtechniken realisiert werden Paketfilterung Packet filtering Gateway auf Anwendungsebene Application Gateway Bei der Paketfilterung unterscheidet ein Router anhand der IP Pakete zwischen erlaubten und unerlaubten Diensten Paketfilter k nnen nach Quell und Zieladresse sowie nach Quell und Zielort filtern Damit sind sowohl die f r eine Kommunikation zugelassenen Rechner von den nicht zugelassenen Rechnern als auch die zugelassenen Dienste von den nicht zugelassenen Diensten zu unterscheiden Eine benutzerbezogene Authentisierung ist nicht m glich Ein Gateway auf Anwendungsebene ist ein speziell konfigurierter Rechner der als bergang stelle vom eigenen zum offenen Netz dient Da es auf Anwendungsebene greift besteht hier z B die M glichkeit ausf hrliche Protokolle zu f hren und eine benutzerbezogene Authentisierung f r die einzelnen Dienste durchzuf hren Durch Kombination der Grundtechniken sowie deren unterschiedlicher Anordnung werden die klassischen Firewall Architekturen realisiert Screening Router Screened Gateway Dual Homed Gateway Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigke
260. endbar Das bedeutet da die personenbezo genen Daten des Einsichtnehmenden nach Identit tspr fung nach Art 16 Abs 1 BayDSG erho ben und diese Daten nach Art 17 Abs 1 BayDSG im Rahmen einer Auswahl Protokollierung auch gespeichert werden d rfen da die Erhebung und zeitlich begrenzte Speicherung zur Erf l lung der in der Zust ndigkeit des Grundbuchamts liegenden Aufgaben erforderlich ist Die Er forderlichkeit ergibt sich aus der Aufgabe des Grundbuchamts unberechtigten Einsichtnahmen in das Grundbuch entgegenzuwirken Dem dient die von einer Protokollierung ausgehende Pr ventivwirkung Ich habe daher gegen ber dem Justizministerium nochmals zumindest eine Auswahlprotokollie rung gefordert und gebeten die technischen Voraussetzungen hierf r im EDV System SOLUM STAR vorzusehen Das Justizministerium steht dieser Forderung nach wie vor ablehnend gegen ber Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 6 10 Datenschutzrechtliche Beurteilung von Forschungsvorhaben im Justizbereich In j ngerer Zeit wurden mir wiederholt Forschungsvorhaben vor allem aus dem Bereich des Strafvollzugs vom Justizministerium zur datenschutzrechtlichen Beurteilung mitgeteilt Ich habe dies zum Anla genommen die mir f r die datenschutzrechtliche Beurteilung solcher Vorhaben besonders wichtig erscheinenden Gesichtspunkte in einem Papier zusammenzufassen das ich dem Justi
261. endet werden k nnen z B VitalCard der AOK Leipzig Pers nliche Patientenkarte Neuwied BKK Patientenkarte Berlin e bis zu krankheitsspezifischen Karten f r bestimmte Patientengruppen mit reduziertem Datensatz und einer Definition der Verwendung z B Dialyse Card Diab Card Krebsnachsorgekarte Defi Card Datenschutzrechtlich stellen sich vor allem folgende Probleme e Die massenhafte Einf hrung der Karten erzeugt einen sozialen Druck auf die Betroffe nen sie mitzuf hren und vorzulegen Diesen Erwartungen wird sich der Betroffene viel fach nur unter Befremden des Arztes oder sogar der Gefahr da dieser die Behandlung ablehnt verweigern k nnen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 e Die Verwendung von allgemeinen Patientenkarten bringt die Gefahr einer pauschalen Of fenbarung von medizinischen Daten mit sich e Dem Patienten wird die Last aufgeb rdet f r die Sicherheit seiner medizinischen Daten selbst zu sorgen Die Datenschutzbeauftragten fordern alle f r Kartenprojekte im Gesundheitswesen Verantwort lichen in Politik Industrie rzteschaft Wissenschaft und in den Krankenversicherungen auf das Recht auf informationelle Selbstbestimmung der betroffenen Patienten bzw Versicherten zu gew hrleisten Die 50 Konferenz h lt folgende Voraussetzungen f r elementar 1 Besondere Schutzw rdigkeit medizinischer Daten Medizinische Daten
262. enerell ein medizinisch psychologisches Gutachten gefordert Hiergegen wandte sich ein 1941 geborener Busfahrer der lediglich das Zeugnis eines Arztes mit der Ge bietsbezeichnung Arbeitsmedizin vorgelegt hat in dem seine geistige und k rperliche Eignung ohne n here Ausf hrungen festgestellt wird Das Bundesverwaltungsgericht stellte in seinem Urteil vom 17 05 1995 BVerwG 11 C 2 94 dazu fest da es sich zwar im Rahmen vertretbarer Ermessensaus bung h lt wenn die Beh rde von ber 50 j hrigen Bewerbern um die Erneuerung der Fahrerlaubnis zur Fahrgastbef rderung als Nachweis ihrer geistigen und k rperlichen Eignung nicht nur ein unsubstantiiertes Eignungs zeugnis sondern das Eignungsgutachten eines Facharztes oder einer medizinisch psychologischen Untersuchungsstelle verlangt Wird jedoch dieses Gutachten lediglich aus An la des fortgeschrittenen Alters des Antragstellers verlangt so darf die Beh rde keine umfassen de medizinisch psychologische Durchleuchtung und Beurteilung der Gesamtpers nlichkeit ver langen Das Untersuchungsprogramm ist aus Gr nden der Bestimmtheit und Verh ltnism ig keit vielmehr anla bezogen auf diejenigen verkehrsrelevanten F higkeiten zu beschr nken Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 die mit zunehmenden Alter abzunehmen pflegen Au erdem hat das Bundesverwaltungsge richt festgestellt da das Verlangen sich einer
263. enschutzbeauftragte zu bestellen Dieser Da tenschutzbeauftragte sollte besonders in alle EDV Verfahrensabl ufe aber auch in sonstige Da tenverarbeitungsvorg nge mit grunds tzlicher Bedeutung eingebunden werden So sollte er bei der Vergabe von Benutzerberechtigungen beteiligt werden und eine entsprechende Dokumenta tion f hren Diese T tigkeiten k nnen von einem Bediensteten au erhalb der EDV meistens mit erledigt werden N here Informationen zu den Aufgaben eines beh rdlichen Datenschutzbeauf tragten sind bei meiner Gesch ftsstelle erh ltlich Anlagen und Verfahrensverzeichnis Ich m chte an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen da gem Art 27 Bayer Daten schutzgesetz jede ffentliche Stelle ein Anlagen und Verfahrensverzeichnis f hren mu Mustervordrucke liegen bei meiner Gesch ftsstelle auf Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 2 3 Pr fung des ADOK Verfahrens beim Bayerischen Landeskriminalamt Die Auftragsdatenverarbeitung des bayerischen Landeskriminalamtes f r das baden w rttembergische Landeskriminalamt gibt keinen Anla zu einer Beanstandung In ihrem 15 T tigkeitsbericht hat meine baden w rttembergische Kollegin die Fragen der Ab schottung der bayerischen von den baden w rttembergischen ADOK Daten sowie der Zugriffs berechtigungen bayerischer Beamter auf baden w rttembergische ADOK Daten angesprochen Ich ha
264. enschutzbeh rde von Quebec hat z B gefordert da die Karten nicht f r Zwecke des Arbeitgebers verwendet werden d rfen Ge rade dieser Punkt spielt auch bei der Datenschutzdiskussion in Deutschland eine wichtige Rolle Die Europ ische Kommission und die Gruppe der G 7 Staaten befassen sich gleichfalls mit dem Einsatz von freiwilligen Gesundheitskarten und ber cksichtigen dabei auch die damit verbunde nen Datenschutzfragen Wie im 16 T tigkeitsbericht vermerkt hat die Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bun des und der L nder bereits am 9 10 M rz 1994 einen Beschlu zu der Thematik gefa t Wegen der seitdem zu verzeichnenden dynamischen Entwicklung befa te sich die Konferenz am 9 10 November 1995 in einem zweiten umfangreichen Beschlu nochmals mit dem Thema Er ist in der Anlage 4 zu diesem T tigkeitsbericht abgedruckt Die wesentlichen Punkte dieser Entschlie Bung sind folgende die besondere Schutzw rdigkeit medizinischer Daten die freie Entscheidung der Betroffenen ber die Verwendung einer Chipkarte Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 die Forderung da mit der Einf hrung eines Chipkartensystems keine Verschlechterung des Arzt Patientengeheimnisses verbunden sein darf und die Forderung da die Einf hrung von Chipkarten nicht zur Einrichtung von zentralen Da teien mit Chipkarten Daten f hren darf Die Entschlie ung
265. er berlastungssituation des MDK mu auf dem der Datenanforderung beigelegten Versand Kuvert die Anschrift des MDK angegeben sein andernfalls m ssen die Leistungserbringer die f r den MDK bestimmten Daten so versenden da sich in dem Kuvert an die Krankenkasse ein weiteres verschlossenes Kuvert f r den MDK befindet das von der Kran kenkasse unge ffnet an diesen weiterzuleiten ist Die Kenntnisnahme seitens der Kranken kassen vom Inhalt solcher Daten bermittlungen an den MDK ist angesichts 276 Abs 2 SGB V auszuschlie en Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 4 3 bermittlung von Fremdbefunden durch rzte an den MDK Unterschiedlich beurteilt wird ob rzte verpflichtet sind dem MDK f r seine gutachtlichen Stellungnahmen oder Pr fungen auch sog Fremdbefunde wie z B Krankenhaus Entlassungsberichte Arztbriefe mitbehandelnder rzte usw zu bersenden Diese Verpflichtung kann den Interessen sowohl des bersendenden Arztes als auch des Arztes von dem die Unterla gen urspr nglich stammen zuwiderlaufen Nicht immer sind dem bersendenden Arzt n mlich die Aktualit t nicht von ihm selbst stammender Unterlagen und medizinischer Zusammenh nge sowie auch die Vollst ndigkeit anderweitig durchgef hrter Untersuchungen erkennbar Soweit der Leistungserbringer die Richtigkeit der Fremdbefunde selbst beurteilen kann und diese mittr gt ist deren Mitteilu
266. er Fortf hrung der Ma nahme w hrend des Laufs der Jahresfrist erfolgt Gerade im Hinblick auf die besondere Eingriffsintensit t der Ma nahme sollten nicht pauschal die gesetzlichen M g lichkeiten ausgenutzt sondern fallbezogen eingesetzt werden Dazu geh rt auch eine begleiten de polizeiliche Kontrolle der Ma nahme um ggf zu erkennen da die L schung der Ausschrei bung zur polizeilichen Beobachtung veranla t ist etwa weil der Zweck der Ma nahme nicht mehr erreicht werden kann Bem ngelt habe ich auch die F hrung der PB Unterlagen So war in einem Fall der Vorgang nach fast 1 Jahr nach Abschlu der Ausschreibung noch nicht der Kriminalakte beigegeben wor den In einem anderen Fall wurden Unterlagen bei zwei verschiedenen Dienststellen aufbewahrt Dadurch war eine zeitgerechte Aussonderung und Vernichtung der Unterlagen die nicht der entsprechenden Kriminalakte beigegeben waren gef hrdet Ich habe die Polizei auf diese berlegungen hingewiesen und werde mich durch eine erneute Kontrolle davon berzeugen ob die Ma nahme von einer fallbezogenen Erforderlichkeitspr fung abh ngig gemacht wird Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 5 6 Zusatzprotokollierung bei Abfragen im Informationssystem der Bayerischen Polizei Auf die Notwendigkeit der Zusatzprotokollierung Zweck der Abfrage ggf Aktenzeichen des bearbeiteten Vorgangs bei Abfragen im Infor
267. er Personalakten F r den vorliegenden Fall bedeutet dies da das bereits mehrfach erw hnte Schreiben als eine f r die Beamtin ung nstige Bewertung nicht ohne Kenntnis der Betroffenen verwendet werden durfte und ebenso wie die sp ter abgelehnte Bewerbung dem Personalakt beizuf gen war Nach Anh rung h tte der Inhalt des Briefes im Dreiervorschlag unter Ber cksichtigung eventueller Gegen u erungen der Beamtin bei der Auswahl eines geeigneten Bewerbers allerdings ggf Verwendung finden K nnen Von einer formellen Beanstandung habe ich im vorliegenden Fall deshalb abgesehen weil das Personalaktenrecht zum Zeitpunkt der beschriebenen Vorg nge nicht in der ab 1 8 1994 durch Art 100 100 h BayBG beschriebenen Ausf hrlichkeit geregelt war und weil ich vor Inkrafttre ten der Novellierung des Bayer Datenschutzgesetzes zum 1 4 1994 f r die Kontrolle daten schutzrechtlicher Probleme in Akten nicht zust ndig war Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 12 6 Herausgabe personenbezogener Daten an das Kreisrevisionsamt Bereits in meinem f nfzehnten T tigkeitsbericht habe ich zur regelm igen Herausgabe von Lohnkonten an das Kreisrevisionsamt Stellung genommen Ich wurde in diesem Zusammenhang gefragt ob sich durch die Novellierung des Bayer Daten schutzgesetzes eine nderung meiner rechtlichen Beurteilung ergeben h tte Durch Art 17 Abs 1 Nr 2 de
268. er die B rger darauf hinzu weisen da die Gefahr besteht da die bermittelten Daten nicht nur in gedruckten sondern auch in elektronischen Verzeichnissen mit den damit verbundenen vielf ltigen Auswertungs m glichkeiten erscheinen k nnen Nur wenn sie dar ber informiert sind k nnen sie eine sachge rechte Entscheidung ber die Aus bung ihres Widerspruchsrechts gegen die Aufnahme ihrer Daten in Adre b cher treffen Auf ihr Widerspruchsrecht sind die B rger nach Art 35 Abs 3 Satz 3 MeldeG bei der Anmel dung hinzuweisen Dar ber hinaus soll die Meldebeh rde nach Nr 35 4 VollzBekMeldeG vor einer Auskunftserteilung an Adre buchverlage das beabsichtigte Erscheinen des Adre buchs in geeigneter Form bekanntgeben z B Amtsblatt Amtstafel rtliche Presse und auf das Wider spruchsrecht hinweisen Das Innenministerium hat die Meldebeh rden durch Rundschreiben gebeten dabei auch auf die M glichkeit der Aufnahme der Daten in elektronische Verzeichnisse durch die Adre buchverlage und die damit verbundenen vielf ltigen Auswertungsm glichkeiten hinzuweisen In meinen T tigkeitsberichten habe ich wiederholt angeregt die B rger in geeig neter Weise ber ihre Widerspruchsrechte aufzukl ren da vielen B rgern diese trotz der nach dem Meldegesetz und der VollzBekMeldeG vorgeschriebenen Hinweise offenbar noch nicht hinreichend bekannt zu sein scheinen Im brigen halte ich ein abgestuftes Widerspruchsrecht Aufnahme nur in schrif
269. er Aufnahme und die Fra ge ob ein Ordnungswidrigkeitenverfahren einzuleiten ist allein entscheidet Dies erfordert jedoch insbesondere da der Gemeinde auch Aufnahmen bei denen nach Auffassung des Privaten eine Beweiseignung fehlt zur Entscheidung vorgelegt werden Nur so ist gew hrlei stet da der Private lediglich tats chliche Feststellungen und nicht verfahrensrechtliche Vor Entscheidungen trifft Mittlerweile hat das Staatsministerium des Innern in einer Neufassung der Verwaltungsvorschrift ber die Verfolgung und Ahndung von Geschwindigkeitsverst en durch Gemeinden meinen datenschutzrechtlichen Hinweisen Rechnung getragen 7 5 2 2 Einbeziehung Privater bei der gemeindlichen Parkraum berwachung Diese Thematik ist bereits seit geraumer Zeit Gegenstand von Er rterungen verschiedener Gre mien auf Bund L nder Ebene im Bereich der Innenminister und Verkehrsministerkonferenz wobei bislang eine Entscheidung nicht getroffen wurde Nach meinen Feststellungen werden in vier bayerischen St dten bereits seit mehreren Jahren im Rahmen der berwachung des ruhenden Verkehrs private berwachungsunternehmen einge setzt Dazu wurde von drei St dten der sog Au endienst Feststellung des Verkehrsversto es auf Mitarbeiter eines privaten berwachungsunternehmens bertragen in einem Falle zus tzlich auch die Innendienstabwicklung in Abstimmung und unter Verantwortung der Stadt Die Mitarbeiter der privaten berwach
270. er Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Hinweise die mit Zusatzwissen eine Identifikation der Betroffenen durch Dritte erlauben z B seltene Berufe seltene Staatsangeh rigkeiten etwa in Kombination mit anderen selte neren Merkmalen Problematisch wegen des im Einzelfall hohen Reidentifikationsrisikos ist in diesem Zusammenhang auch die Angabe einer vollst ndigen 5 stelligen Postleitzahl Im Zuge unserer Beratung f r ein Forschungsprojekt wurden daher anstelle der Postleitzahl an dere regionale Merkmale gew hlt die eine solche Identifizierung nicht erlauben Eine Ver k rzung der Postleitzahl auf die ersten beiden Ziffern die nur f r die 97 Postleitzahl Regionen stehen wird im Regelfall zu einer ausreichenden Anonymisierung beitragen 3 stellige oder gar noch l ngere Postleitzahlen m ten im Einzelfall von Projektseite auf ihr Reidentifikationsrisiko untersucht werden Dabei ist auf die Kombination mit den anderen Angaben zu achten die zusammen mit einer auch verk rzten Postleitzahl eine Reidentifika tion erleichtern Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 3 4 Datenschutzfragen aus dem Bereich von Krankenh usern 3 4 1 Outsourcing im Krankenhausbereich 3 4 1 1 berblick Outsourcing ber hrt die Vertraulichkeit des Arzt Patienten Verh ltnisses Der rechtliche und technische Schutz der
271. er Einstellungsnachricht auf dieses Antragsrecht hinzuweisen Da der vom Bundesministerium der Justiz angek ndigte Entwurf zur Novellierung des Bundes zentralregistergesetzes weiter auf sich warten l t bin ich nochmals an das Staatsministerium der Justiz herangetreten F r die bergangszeit bis zur Novellierung des Bundeszentralregister gesetzes w rde ich es begr en wenn der Betroffene in geeigneten F llen auf das Recht einen Antrag auf Entfernung der Eintragung nach 25 Bundeszentralregistergesetz zu stellen hinge wiesen w rde Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 6 9 Protokollierung der Einsichtnahme in das Grundbuch Zuletzt in meinem 16 T tigkeitsbericht Nr 7 2 4 habe ich zum sog Registerverfahrenbe schleunigungsgesetz und zum EDV System SOLUM STAR ausf hrlich Stellung genommen Nachdem eine Neuregelung der Grundbucheinsicht aus dem Registerverfahrenbeschleunigungs gesetz ausgeklammert worden war und im Zuge einer nachfolgenden berarbeitung der Grund buchverf gung vorgenommen werden sollte ging ich davon aus da Forderungen nach einer Protokollierung der Einsichtnahme in das maschinell gef hrte Grundbuch im Verfahren zur n derung der Grundbuchverf gung zeitnah weiterverfolgt werden k nnten Zwischenzeitlich wurde zwar die Befristung f r die Vorschriften ber das maschinell gef hrte Grundbuch aufgehoben an eine Neuregelung
272. er Europ ischen Union vom Oktober 1995 verpflichtet alle Mitglied staaten ihr Datenschutzrecht binnen drei Jahren auf europ ischer Ebene zu harmonisieren Die Richtlinie geht zu Recht von einem hohen Datenschutzniveau aus und stellt fest Die Datenver arbeitungssysteme stehen im Dienste des Menschen Die Datenschutzbeauftragten begr en diesen wichtigen Schritt zu einem auch international wirksamen Datenschutz Sie appellieren an den Gesetzgeber in Bund und L ndern die Umset zung der Richtlinie nicht nur als Beitrag zur europ ischen Integration zu verstehen sondern als Aufforderung und Chance den Datenschutz fortzuentwickeln Die Datenschutzbeauftragten sprechen sich f r eine umfassende Modernisierung des deutschen Datenschutzrechts aus damit der einzelne in der sich rapide ver ndernden Welt der Datenverarbeitung der Medien und der Telekommunikation ber den Umlauf und die Verwendung seiner pers nlichen Daten soweit wie m glich selbst bestimmen kann Die wichtigsten Ziele sind 1 Weitgehende Vereinheitlichung der Vorschriften f r den ffentlichen und privaten Be reich mit dem Ziel eines hohen gleichwertigen Schutzes der Betroffenen beispielsweise bei der Datenerhebung und bei der Zweckbindung bis hin zur Verarbeitung in Akten 2 Erweiterung der Rechte der Betroffenen auf Information durch die datenverarbeitenden Stellen ber die Verwendung der Daten auf Auskunft auf Widerspruch und im Bereich der Einwilligung 3
273. er Firewall Systeme F hrung von revisionsf higen Nachweisen f r die Beweissicherung Ma nahmen zur st ndigen Verf gbarkeit der Netzinfrastruktur Ich bin von der Staatsregierung ber den F hrungskreis an der Umsetzung des Projektes Bayern Online beteiligt und habe auf die Notwendigkeit dieser Ma nahmen hingewiesen Es liegen eini ge Projekte in dieser Richtung vor Ich werde die Ma nahmen weiter begleiten Aus der Sicht des Datenschutzes sind weiter folgende Hinweise im Zusammenhang mit der In ternetschulung wichtig deren Nichtbeachtung entweder zu einer zweckentfremdeten Nutzung von Benutzerdaten f hren oder ungewollt Benutzer und Benutzungsdaten an Dritte offenbaren Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 kann Bei der Pa wortwahl sind gewisse Grundregeln zu beachten Keine Worte oder Wortteile verwenden da diese mit Hilfe elektronischer W rterb cher sehr schnell geknackt werden k nnen Das Pa wort mindestens alle 3 Monate wechseln Das Pa wort sollte mindestens 6 Zeichen und ein Sonderzeichen enthalten F r verschiedene Rechner sind verschiedene Pa worte zu verwenden Service Provider speichern zu Abrechnungszwecken Zugangs und Verbindungsdaten Bei einer Speicherung im Ausland gibt es meist keine eindeutigen gesetzlichen Regelungen ber die Verwendung dieser Daten Inden Log Files wird aufgezeichnet welcher Rechner
274. er Immunschw chekrankheit AIDS zu ergreifen 31 ff Bundesseuchengesetz Hierzu z hlt auch die k rperli che Untersuchung von Personen die im Verdacht stehen aidsinfiziert zu sein Personen die in traven s Drogen einnehmen erkranken berdurchschnittlich h ufig an AIDS und z hlen deshalb nach der Bekanntmachung des Staatsministeriums des Innern vom 19 Mai 1987 zum Bundes seuchengesetz zu den ansteckungsverd chtigen Personen MABI 1987 S 246 Hat die Polizei Anhaltspunkte f r einen intraven sen Drogenkonsum eines Verd chtigen mu sie dies der Ge sundheitsbeh rde mitteilen damit das Gesundheitsamt nach dem Bundesseuchengesetz t tig werden kann Die vom Innenministerium dargelegte Praxis der polizeiliche Daten bermittlung von Hinweisen auf den gewohnheitsm igen bzw intraven sen Drogenkonsum einer Person an die zust ndigen F hrerschein und Gesundheitsbeh rden dient damit der Gefahrenabwehr und erscheint zur Er f llung der Aufgaben dieser Beh rden erforderlich Sie ist aus datenschutzrechtlicher Sicht nicht zu beanstanden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 5 3 Mitteilungen und Ausk nfte der Polizei gegen ber der Deutschen Telekom Die Polizei hat sich mit der Frage an mich gewandt ob die Deutsche Telekom AG nach ihrer Umstrukturierung nunmehr als privates Unternehmen oder als ffentliche Stelle bzw Beh rde im Sinne der bermitt
275. er Sicher heits berpr fung nicht gerecht Erforderlich ist hier eine einschr nkende bereichsspezifi sche Regelung die den Interessen des Betroffenen im Hinblick auf die besondere Sensi Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 bilit t der Materie st rker Rechnung tr gt und nur bei Straftaten von erheblicher Be deutung aus berwiegenden Allgemeininteressen eine Zweck nderung zul t Eine Not wendigkeit f r eine weitergehende Datennutzung und bermittlung konnte aus den Er fahrungen der Vergangenheit auch nicht dargelegt werden Der Entwurf sieht vor da zu den Aufgaben des Landesamtes f r Verfassungsschutz auch die Erteilung amtlicher Ausk nfte nach Ma gabe der Art 14 BayVSSG insbesondere in Ein b rgerungs und Ordensverfahren zur Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland mit Ausnahme der Verdienstmedaille und des Bayerischen Verdienstordens sowie nach Art 15 BayVSG z hlt Damit w re das Landesamt f r Verfassungsschutz nach Art 5 Satz 1 Bay VSG befugt eigens zu diesem Zweck personenbezogene Daten zu erheben Eine solche Befugnis erscheint mir jedenfalls soweit Anfragen in Ordensangelegenheiten in Frage stehen in dieser Allgemeinheit nicht gerechtfertigt Vielmehr sollte das Landesamt f r Verfassungsschutz wie im Fall der berpr fung der Verfassungstreue einer Person die sich um eine Stelle im ffentlichen Dienst bewir
276. er anla unab h ngigen Aktenkontrolle durch den Datenschutzbeauftragten in vollem Umfang Rech nung getragen werden Wie ich bereits in meinem 16 T tigkeitsbericht Nr 1 5 dargelegt habe halte ich f r den Bereich der verdeckten Datenerhebung eine anla unabh ngige Kontrollbefugnis des Da tenschutzbeauftragten auch dann f r verfassungsrechtlich geboten wenn die personenbe zogenen Daten in Akten verarbeitet oder genutzt werden 2 Art 11 Abs 1 Satz 2 BayVSG Gem Art 11 Abs 1 Satz 2 BayVSG hat der einzelne keinen Anspruch auf Auskunft gegen ber dem Landesamt f r Verfassungsschutz ber Dateien oder Akten Nur wenn ein besonderes Interesse an einer Auskunft geltend gemacht wird entscheidet das Lan desamt nach pflichtgem em Ermessen ber das Auskunftsbegehren Der uneingeschr nkten Offenlegung personenbezogener Daten durch das Landesamt steht ein staatliches Geheimhaltungsbed rfnis entgegen Die Wahrnehmung der Aufga ben des Landesamts w re erheblich erschwert oder in Teilen sogar unm glich wenn das Landesamt f r Verfassungsschutz Dritten gegen ber auf Anfrage uneingeschr nkt Ein blick in seine Arbeitsweise und Erkenntnisse gew hren m te Zur Abwehr einer syste matischen Ausforschung des Landesamts hat der Gesetzgeber unter angemessener Be r cksichtigung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung eine differenzierte Re Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsberi
277. er die Einwilli gung bei einer nachvollziehbaren Begr ndung mit der Folge verweigern da der MDK ihren Gesundheitszustand umfassender aufkl ren mu Auf diese Folge ist der Betroffene hinzuwei sen Die Diskussion mit den Pflegekassen und dem Staatsministerium f r Arbeit und Sozialordnung Familie Frauen und Gesundheit zu dieser Problematik konnte noch nicht abgeschlossen werden 4 4 Medizinischer Dienst der Krankenversicherung MDK 4 4 1 Pr fung des MDK in Bayern Hauptverwaltung Entspricht Datenerhebung und Datenverarbeitung beim MDK den gesetzlichen Vorgaben Keine Identifizierbarkeit der Betroffenen in der automatisiert aus wertbaren medizinischen Datei Mitteilung an die auftraggebende Krankenkasse nur ber das Ergebnis der Begutachtung Keine Mitteilung an behandelnde rz te bei Widerspruch des Patienten Im Berichtszeitraum habe ich u a eine datenschutzrechtliche Pr fung bei der Hauptverwaltung des MDK in Bayern durchgef hrt Die Kontrolle der Datenerhebung und verwendung be schr nkte sich auf die Aufgabenabwicklung des MDK im Bereich des Sozialgesetzbuches SGB Wesentliche Ergebnisse waren a Automatisierte Gutachtenspeicherung Der MDK darf nach den 276 Abs 2 Satz 6 SGB V 97 Abs 3 Satz 3 SGB XI in Datei en nur Angaben zur Person und Hinweise auf bei ihm vorhandene Akten aufnehmen In Dateien d rfen ber die bliche Abwicklungsdauer eines Begutachtungsverfahrens mit EDV unterst tzter
278. er sowie ber das Institutionskennzeichen der Kranken bzw Pflegekasse bei der Statistik Datei Pfle ge und ber die vollst ndige Postleitzahl von Wohnung und Aufenthaltsort des Unter suchten Ich halte es derzeit deshalb nicht f r sichergestellt da ISmed keine M glich keit bietet die genannten Statistik Datens tze maschinell mit Identit tsdaten betroffener Patienten zu verkn pfen Ich habe daher gegen ber dem MDK in Bayern die Forderung erhoben die Datens tze inhaltlich so zu gestalten da den o g gesetzlichen Vorschriften Rechnung getragen wird und versichertenbezogene Auswertungen der Statistik Dateien nicht realisierbar sind Andernfalls k nnten m glicherweise Angaben aus den Gutachten ber den Ge sundheitszustand bzw bei Pflegebed rftigen auch ber deren Lebensumst nde bzw so ziale Situation maschinell durchsucht und personenbezogene bzw beziehbare Ergebnis se ausgeworfen werden was der Gesetzgeber gerade verhindern wollte Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 b Mitteilung des Untersuchungsergebnisses an die gesetzliche Krankenkasse Gem 277 Abs 1 SGB V hat der MDK der Krankenkasse das Ergebnis der Begut achtung und die erforderlichen Angaben ber den Befund mitzuteilen Laut Aussage des MDK stellt der Umfang dieser Mitteilungen ein von verschiedensten Seiten immer wieder diskutiertes bisher nicht einheitlich gel stes Pr
279. eren Vermietereigenschaft 21 Abs 4 SGB X scheidet damit als Rechtsgrundlage f r die erbetene Daten bermittlung aus sie w re unzul ssig Zur Verifizierung der Angaben der Betroffenen kann die Wohngeldstelle unter Hinweis auf die gesetzlichen Folgen von Falschangaben von den Beteiligten je nach Einzelfall Quittungen berweisungsbelege Mietenb cher u verlangen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 2 Auskunft an das Finanzamt Sofern das Finanzamt ein entsprechendes Auskunftsersuchen an die Wohngeldstelle richtet ist eine bermittlung von Sozialdaten wie beispielsweise die dem Wohngeld zu grundeliegende Mieth he zur Sicherung des Steueraufkommens nach 71 Abs 1 Nr 3 SGB X zul ssig Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 8 14 Schutz personenbezogener Daten in Planfeststellungsverfahren Im Berichtszeitraum war ich mit Fragen der Behandlung personenbezogener Daten in Planfest stellungsverfahren befa t Datenschutzrechtliche Fragen stellen sich hier insbesondere im Zu sammenhang mit der ffentlichen Auslegung der Planunterlagen im Verfahren der ffentlichen Bekanntmachung des Planfeststellungsbeschlusses und der Unterrichtung des Vorhabenstr gers ber Einwendungen l Das Bundesverfassungsgericht hat in seinen Beschl ssen vom 24 Juli 1990 CR 1990 S
280. eresse des Betroffenen liegen vgl Art 17 Abs 2 Nr 3 BayDSG der die Befreiung vom Ehef higkeitszeugnis beantragt hat unter Umst nden m ssen Angaben des Betroffenen ber pr ft werden weil tats chliche Anhaltspunkte f r deren Unrichtigkeit bestehen vgl Art 17 Abs 2 Nr 5 BayDSG oder die Datennutzung kann zur Abwehr einer schwerwiegenden Beeintr chti gung der Rechte einer anderen Person erforderlich sein vgl Art 17 Abs 2 Nr 9 BayDSG z B bei falschen Angaben zum Familienstand oder zu Kindern Sind in der Akte die personenbezogenen Daten des Betroffenen mit den Daten dritter Personen verbunden die zur Aufgabenerf llung nicht erforderlich sind so ist die bermittlung dieser Da ten gem Art 17 Abs 5 BayDSG zul ssig wenn eine Trennung nicht oder nur mit unvertretba rem Aufwand m glich ist soweit nicht offensichtlich berwiegende schutzw rdige Interessen des Betroffenen oder Dritter entgegenstehen Es ist daher datenschutzrechtlich zul ssig da die Ausl nderakte ber das Standesamt dem Pr sidenten des Oberlandesgerichts zugeleitet wird Zur Sicherstellung des Datenschutzes auf dem Postlauf m ssen geeignete Ma nahmen getrofffen werden z B Versand der Akte im verschlos senen Umschlag der nur vom sachbearbeitenden Standesbeamten ge ffnet wird Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 11 Steuerverwaltung 11 1 AO nder
281. erfahren ein und ist der Beschuldigte bekannt so steht einer Eintragung in das Js Register nichts entge gen Besteht jedoch gegen den Beschuldigten kein Anfangsverdacht einer Straftat so sollte das Verfahren entweder in ein neu zu errichtendes besonderes Register f r Verdachtsanzeigen oder nach dem Geldw schegesetz in das allgemeine AR Register eingetragen werden Ich habe dem Justizministerium mitgeteilt da ich die derzeitige Verfahrensweise nicht zuletzt im Hinblick Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 auf eine k nftige bundesweite Speicherung solcher Anzeigen im zentralen staatsanwaltschaftli chen Verfahrensregister aus datenschutzrechtlicher Sicht f r nicht unbedenklich erachte Das Justizministerium hat sich dieser Auffassung nicht angeschlossen so da Verdachtsanzeigen weiterhin in Strafakten gespeichert und die entsprechenden personenbezogenen Daten in Zukunft bundesweit von jedem Staatsanwalt f r einen bestimmten Zeitraum abgerufen werden k nnen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 6 8 Eintragung der Schuldunf higkeit in das Bundeszentralregister Bereits im 15 T tigkeitsbericht 1993 Nr 6 8 5 habe ich ausf hrlich auf die Problematik hin gewiesen da Verf gungen der Staatsanwaltschaft mit denen ein Strafverfahren wegen er wiesener oder nicht auszuschlie ender Schu
282. erformularen durch eine Privatfirma so wie zur Kuvertierung und zum Versand von Lohnsteuerkarten durch eine private MailingSer vice Firma Stellung zu nehmen Eine mir vorliegende Stellungnahme des Staatsministeriums der Finanzen ordnet die genannten T tigkeiten im weitesten Sinn der Durchf hrung eines Steuerverfahrens zu Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Das Staatsministerium h lt deshalb die Offenbarung von steuerlichen Daten hier Anschrift von Steuerpflichtigen Steuerklasse nach 30 Abs 4 Nr 1 der Abgabenordnung f r zul ssig Ein schr nkungen dergestalt da dies nicht gegen ber Privatfirmen zul ssig sei tr fe die Abgaben ordnung nicht Die Rechtsauffassung des Staatsministeriums der Finanzen kann bei Hilfst tigkeiten welche letztendlich den Kern der eigentlichen Verwaltungst tigkeit nicht ber hren geteilt werden Datenschutzrechtlich handelt es sich bei dem gew hlten Verfahren bezogen auf den Auftrag nehmer um Datenverarbeitung im Auftrag Hierbei sind die Regelungen des Art 6 Bayer Da tenschutzgesetz zu beachten Danach bleibt der Auftraggeber f r die Einhaltung datenschutz rechtlicher Vorschriften und somit des 30 AO verantwortlich Er hat den Auftragnehmer hin sichtlich dessen Eignung sorgf ltig auszuw hlen Der Schutz des Steuergeheimnisses durch 30 AO 355 StGB mu bei einer Vergabe von Auftr gen au er
283. ericht Dadurch w rde eine gr ndlichere vor allem aber kontroversere Pr fung der Eingriffsvoraussetzungen ge w hrleistet 2 Begr ndungszwang Aufnahme von Vorgaben f r die Begr ndung der Anordnung der berwachung des Fernmeldeverkehrs in 100 b StPO Darstellung der Tatsachen die den Verdacht nach 100 a Abs 1 StPO begr nden Darlegung warum die Erforschung des Sachverhalts auf andere Weise aussichtslos oder wesentlich erschwert w re bei Verl ngerungen Darle gung warum unter Ber cksichtigung der gewonnenen Erkenntnisse eine Verl ngerung weitere oder erstmalige Erfolge verspricht 3 Beginn und Ende der Aufzeichnung Sicherstellung da die Aufzeichnung nicht schon beginnt wenn der H rer des ber wachten Telefonanschlusses abgehoben wird Abh ren sog Raumgespr che sondern erst dann wenn zwischen den Teilnehmern Telekommunikation stattfindet Dies ist erst dann der Fall wenn beide Gespr chsteilnehmer den Telefonh rer abgehoben haben 4 Dauer der Telefon berwachung Verk rzung der H chstfrist des 100 b Abs 2 StPO von drei Monaten auf einen Monat Dadurch w rden Staatsanwaltschaft und Gericht gezwungen fter zu pr fen ob die Fort Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 f hrung der Ma nahme noch erforderlich ist Nach meinen Erkenntnissen wird bisher re gelm ig die H chstfrist angeordnet 5 Schutz von Verteid
284. erksam Am 21 September 1995 trat das zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung von Vietnam geschlossene Abkommen ber die R cknahme von vietnamesischen Staatsangeh rigen in Kraft Als Anlage 1 des Durchf hrungsprotokolls zu dem Abkommen wurde ein Frage bogen Muster H 03 f r die vietnamesischen Staatsangeh rigen in Deutschland die nach Viet nam zur ckkehren beigef gt Der Fragebogen ist nach Mitteilung des Bundesinnenministeriums auf Wunsch der Republik Vietnam in das Durchf hrungsprotokoll aufgenommen worden da ein entsprechendes Formular auch bei der R ckf hrung von Vietnamesen aus anderen Staaten ver wendet werde und durch die Verwendung eines standardisierten Fragebogens die Bearbeitung durch die vietnamesischen Beh rden erleichtert werde F r die vietnamesischen Staatsangeh rigen besteht keine Verpflichtung den Fragebogen auszu f llen Das hat das Bundesinnenministerium im August 1995 gegen ber dem Bundesbeauftrag ten f r den Datenschutz best tigt R ck bernahmeabkommen und Durchf hrungsprotokoll lassen insoweit eine klare Regelung vermissen Die Formulierungen weisen die zust ndigen deutschen Beh rden die r ckzuf h renden vietnamesischen Staatsangeh rigen zur Ausf llung des als Anlage 1 beigef gten Frage bogens Muster H 03 an und Jede Person hat zwei Exemplare des Fragebogens auszuf llen suggerieren vielmehr eine Pflicht des Ausl nders zur vollst ndigen Ausf llung des F
285. erlagen mit den Lotto und To toannahmestellen gefordert Zwar hatte die Staatliche Lotterieverwaltung das Verfahren kurz vor meiner Intervention selbst der Rechtslage angepasst die Beschwer der Betroffenen dauert jedoch noch an da die Vertragsunterlagen immer noch die Ausz ge aus dem Bundeszentralregister ent halten und die Betroffenen von dieser Tatsache nichts wissen Aufgrund meiner Beanstandung hat die Staatliche Lotterieverwaltung alle fr heren Ausz ge aus dem Bundeszentralregister in zwischen gem Art 12 Abs 3 BayDSG gesperrt Auch f r den Beschwerdef hrer war ein Auszug aus dem Bundeszentralregister eingeholt wor den der eine Eintragung aufwies Es handelte sich dabei um ein Delikt da nach Angaben der Staatlichen Lotterieverwaltung der Erteilung eines Gesch ftsauftrages normalerweise nicht im Wege steht Das Staatsministerium der Finanzen f gte den Auszug aus dem Bundeszentralregister den eige nen Akten zu um eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen einen Beamten des Ministeriums bear beiten zu k nnen In einem Antwortschreiben an einen Landtagsabgeordneten und in einer Stel lungnahme an den Petitionsausschu des Landtags wies das Ministerium auf Bedenken gegen die pers nliche Eignung des Beschwerdef hrers hin ohne dies n her auszuf hren Im gleichen Zusammenhang erkl rte das Ministerium aber auch da der Bewerbung allein aus sachlichen Gr nden nicht h tte entsprochen werden k nnen Der Beschwerdef hrer versuch
286. ernde Stelle dem Betroffenen auf Antrag Auskunft zu erteilen ber die zu seiner Person gespeicherten Daten den Zweck der Speicherung sowie die Herkunft der Daten und deren Empf nger soweit diese Angaben gespeichert sind Ferner hat die Beh rde gem 31 Satz 2 BZRG dem Betroffenen auf Verlangen Einsicht in das F hrungszeugnis zu gew hren Aufgrund meiner Beanstandung hat das Ministerium dem Beschwerdef hrer inzwischen Aus kunft und Einsichtnahme angeboten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 12 Personalwesen 12 1 Zul ssigkeit von Personalnebenakten Bei der datenschutzrechtlichen Pr fung von Dienststellen stelle ich immer wieder Unklarheiten ber die Zul ssigkeit der F hrung von Personalnebenakten fest Ausf hrliche Regelungen zur F hrung von Personal neben akten enth lt das Bayer Beamtenge setz Ihre Anwendung beschr nkt sich damit zun chst nur auf die Personalunterlagen von Be amten Eine Vielzahl der aufgestellten Grunds tze ist nach meiner Ansicht aber auf die Personalakten f hrung aller ffentlichen Bediensteten anzuwenden Gem Art 100 a Abs 2 BayBG k nnen Nebenakten Unterlagen die auch im Grundakt oder in Teilakten vorhanden sind gef hrt werden wenn die personalverwaltende Beh rde nicht zu gleich Besch ftigungsbeh rde ist Ich interpretiere den Gesetzestext so da Beh rde dabei jede Stelle ist die Aufgaben de
287. erten Inkassoverfahrens auftre ten Die Bayer Medien Servicegesellschaft hat mir eine z gige Vervollst ndigung der fehlenden Unterlagen und die k nftige Beachtung der L schvorschrift zugesichert Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 Technischer und organisatorischer Bereich 18 1 Grundsatzfragen 18 1 1 Voraussetzungen f r die Nutzung von Internet Diensten Die Bayerische Staatsregierung f rdert aus den Privatisierungserl sen seit 1995 im Rahmen des Projektes Bayern Online eine Reihe von Telekommunikationsprojekten Grundlage f r die meisten Teilprojekte auf manche wird im einzelnen noch einzugehen sein ist das Vorhanden sein einer fl chendeckenden leistungsf higen Kommunikationsinfrastruktur auf der eine multi mediale Kommunikation abgewickelt werden kann Da ein solches Netz auch f r jedermann zur Verf gung stehen und selbstverst ndlich auch Anschlu stellen zum Internet haben soll sind als Grundversorgung bestimmte Basissicherheitsma nahmen zur Verf gung zu stellen Im einzel nen handelt es sich um folgende Ma nahmenb ndel Verschl sselungsroutinen zur Sicherung der Vertraulichkeit von bertragenen Informationen Sicherung der Integrit t und Authentit t der bertragenen Informationen durch elektronische Signaturverfahren Einrichtungen zur Abschottung von internen Netzen gegen Zugriffe Unbefugter von au en Installation geeignet
288. es umfassend abgesteckt In der Praxis herrscht h ufig Unsicherheit dar ber welche Mindestma nahmen zu ergreifen sind Aus diesem Grunde hat das Bundesamt f r Sicherheit in der Informationstechnik BST u a in Zusammenarbeit mit einigen Aufsichtsbeh rden ein sog IT Grundschutzhandbuch entwickelt und in berarbeiteter Fassung im Jahre 1996 herausgegeben Ziel des Grundschutzes ist es durch geeignete Anwendung von organisatorischen personellen infrastrukturellen und technischen Standardsicherheitsma nahmen ein grundlegendes Sicher heitsniveau f r EDV Systeme zu erreichen das f r einen mittleren Schutzbedarf angemessen und ausreichend ist F r EDV Systeme mit h herem Schutzbedarf kann der Grundschutz als Ausgangsbasis dienen Dazu werden im IT Grundschutzhandbuch Ma nahmenb ndel f r typische EDV Konfigurationen Umfeld und Organisationsbedingungen bereitgestellt und empfohlen Auf Basis dieses IT Grundschutzhandbuches wurde in meiner Dienststelle eine Orientierungshil fe f r Erforderliche Ma nahmen der technischen und organisatorischen Sicherheit erstellt Diese Orientierungshilfe kann bei meiner Gesch ftsstelle angefordert werden F r einzelne Ma nahmen oder Ma nahmenb ndel liegen dar ber hinaus spezielle und detail lierte Orientierungshilfen vor die bei Bedarf angefordert werden k nnen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996
289. es sich ebenso um eine freiwillige Untersuchung wie bei einer Untersuchung gem Art 56 Abs 1 Satz 3 Bayerisches Beamtengesetz zur Kl rung der dauernden Dienstunf higkeit Zwar sind Beamte gem diesen Vorschriften verpflichtet sich in dienstrechtlichen Angelegenheiten rztlich untersuchen zu lassen der Dienstherr kann sie aber zu einer solchen Untersuchung nicht zwingen Dies ergibt sich vor allem aus Art 56 Abs 1 Satz 4 BayBG wonach der Beamte bei ungen gender Mitwirkung so behandelt wer den kann wie wenn seine Dienstunf higkeit amtlich festgestellt worden w re ohne da die M glichkeit einer zwangsweisen Untersuchung vorgesehen w re Dies zeigt da im Sinne der Geheimhaltungsvorschriften insbesondere des Art 6 GDG eine freiwillige Untersu Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 chung vorliegt Entsprechend hei t es in der amtlichen Begr ndung zu Art 6 Abs 1 Satz 1 2 Spiegelstrich GDG Der 2 Spiegelstrich bezieht sich auf die F lle in denen zwar eine ge setzliche Verpflichtung des Betroffenen besteht sich rztlich untersuchen zu lassen die rzt liche Untersuchung von der Beh rde aber nicht erzwungen werden kann Untersuchung und Begutachtung von Personen auf beh rdliche Aufforderung hin z B Dienstf higkeits berpr fung nach Art 56 Abs 1 Satz 3 BayBG s LT Drs 10 8972 vom 15 01 1986 Ziffer 2 6 2 Seite 14 Der materielle
290. eson dere Verwendungsregelungen des Entwurfs anzusehen sein d rften sollte der Gesetzgeber klar stellen da personenbezogene Daten die einem Berufs oder besonderen Amtsgeheimnis unter liegen und dem Gericht bzw der Beh rde vom Verschwiegenheitsverpflichteten befugt ber mittelt wurden einer besonderen Zweckbindung unterliegen Das Gesetzesvorhaben war bei Redaktionsschlu noch nicht abgeschlossen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 1 5 Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Entlastung der Rechtspflege strafrechtlicher Bereich Nach Ziff 45 des Entwurfs sollen die Straftatbest nde des 201 Abs 1 und Abs 2 StGB Ver letzung der Vertraulichkeit des Wortes in den Katalog der Privatklagedelikte des 374 StPO aufgenommen werden Das Privatklageverfahren ist nach 374 Abs 1 StPO bei bestimmten leichten Vergehen zul ssig die die Allgemeinheit in der Regel wenig ber hren Die Staatsan waltschaft verfolgt Privatklagedelikte nur wenn dies im ffentlichen Interesse liegt 376 StPO Aus datenschutzrechtlicher Sicht kommt der unbeobachteten Kommunikation der Vertraulich keit des Wortes ein hoher Stellenwert zu Ihr Schutz verdient auch im Interesse der Allgemein heit und nicht zuletzt wegen der verbesserten technischen Abh rm glichkeiten besondere Be achtung Die Einbeziehung in den Katalog der Privatklagedelikte wird dem nicht gerecht Dage
291. eteiligten Dritten vollst ndig zur Ansicht vorgelegt werden Das nunmehr angeordnete Verfahren ber cksichtigt in angemessener Weise das Datenschutz recht von Mitfahrern Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 5 6 Nicht datenschutzkonforme Ausgestaltung eines Anh rungsformblatts im Ord nungswidrigkeitenverfahren Ein B rger hat sich an mich gewandt und vorgetragen er sei im Rahmen eines Verfahrens we gen Verdachts einer Ordnungswidrigkeit nach dem Bayerischen Stra en und Wegegesetz von einer Polizeiinspektion angeh rt worden wobei im Anh rungsschreiben hinsichtlich der Anga ben zur Person nicht nach Pflichtangaben und freiwilligen Angaben unterschieden worden sei Das zust ndige Polizeipr sidium hat auf meine Anfragen hin den Mangel der Sache nach einge r umt und mitgeteilt da die Formbl tter f r die Anh rung im Ordnungswidrigkeitenverfahren nunmehr so ge ndert wurden da zwischen den Pflichtangaben zur Person und freiwilligen An gaben deutlich unterschieden wird Der Stellungnahme war das neu gestaltete Formblatt beige f gt Dieses entspricht nunmehr den datenschutzrechtlichen Anforderungen Insbesondere sind als Pflichtangaben nur die in 111 Ordnungswidrigkeitengesetz enthaltenen Daten aufgef hrt im brigen wird auf die Freiwilligkeit weiterer Angaben hingewiesen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeits
292. etzlichen Bestimmungen sollte nach meiner Auffassung auf kurzfristige punktuelle Eins tze beschr nkt werden Greift der Beamte intensiver in das in formationelle Selbstbestimmungsrecht des Betroffenen ein indem er unter Verwendung einer falschen Identit t ber einen l ngeren Zeitraum gegen ihn ermittelt z B auch im Rahmen von Scheinkaufverhandlungen sollte dem Einsatz eines Verdeckten Ermittlers der Vorzug gegeben Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 werden In den Richtlinien sollte klargestellt werden da nicht jeder Scheinaufk ufer als blo er nicht offen ermittelnder Polizeibeamter auftritt sondern da je nach Intensit t der Einsatztiefe durch aus auch das Vorliegen eines Verdeckten Ermittlers in Frage kommen kann f r dessen Einsatz dann die entsprechenden Voraussetzungen der Strafproze ordnung bzw des Polizeiaufgabenge setzes gegeben sein m ssen Ich habe mich in diesem Sinne an das Staatsministerium des Innern gewandt Das Innenministerium hat hierzu mitgeteilt da es die aktuelle Rechtsprechung unter Beteili gung der Justiz durch eine Analyse zur Abgrenzung von Verdeckten Ermittlern und nicht offen ermittelnden Polizeibeamten habe untersuchen lassen Die Abgrenzungsprobleme seien in meh reren Besprechungen mit den Polizeipr sidenten und dem Bayerischen Landeskriminalamt er r tert worden Ich begr e diese Diskussion halte a
293. ewall Konzepte die Eindringversuchen in in terne Netze oder Rechner wirksam begegnen Ich habe meine Vorstellungen ber die zu realisierenden Sicherheitsma nahmen in den Arbeits kreis Telemedizin eingebracht und werde die Entwicklung aufmerksam beobachten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Zu einem Projekt ist noch folgendes zu bemerken Im Projekt ByMedCard wird eine Patientenkarte f r Diabetiker entwickelt die als Kommunika tionsinstrument zwischen niedergelassenem Arzt und dem Krankenhaus dem Diabeteszentrum sowie innerhalb des Krankenhauses zwischen den einzelnen Fachabteilungen dienen soll Dar berhinaus soll noch eine professionelle Arztkarte zur Steuerung der Zugriffsberechtigungen Signierung von Nachrichten und Verschl sselung von Nutzdaten entwickelt werden Auf der Patientenkarte m ssen neben der Speicherung von Daten eine Art Krankengeschichte auch Autorisierungs und Verschl sselungsalgorithmen implementiert sein Bei Einsatz von Public Key Systemen sind schlie lich Vorgaben ber die Einrichtung eines sog Trust Centers Trusted Third Party zu machen das als Aufgaben die Schl sselgenerierung verwaltung und verteilung sowie die Personalisierung der Karten hat Auch ber diese Arbeitsschritte sollen im ByMedCard Erfahrungen gesammelt werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 St
294. f der A 555 zwischen K ln und Bonn ein Feldversuch abgeschlossen an dem sich 10 Privatfirmen mit unterschiedlichen Technologien beteiligten Der mit der Durchf h rung beauftragte T V Rheinland stellte die Ergebnisse des Feldversuches in einem Abschlu be richt vor Zusammengefa t stellen sich diese wie folgt dar Die Geb hrenerhebung ist mit der derzeit verf gbaren Technologie bereits mit hoher Er folgsquote durchf hrbar Bei geeigneter Weiterentwicklung w re eine fl chendeckende Ein f hrung mit einsatzreifen Erhebungseinrichtungen aus technischer Sicht in wenigen Jahren m glich Die Kontrolle Verifikation der Geb hrenerhebung ist hinsichtlich der Anforderungen auf ausreichende Zuverl ssigkeit auch zu Beweissicherungszwecken derzeit nicht zu gew hrlei sten Die datenschutzrechtlichen Forderungen wie eindeutige Anonymisierung Trennung von Zahlungs und Nutzungsdaten sowie die Transparenz der Erhebungs und Kontrollvorg nge konnten von den eingesetzten Systemen nicht vollst ndig erf llt werden Wie bekannt soll die bundesweite Einf hrung der automatisierten Geb hrenerfassung auf Auto bahnen vorerst nicht weiterverfolgt werden Den Medien sind aber auch Informationen ber an derweitige Bestrebungen zu entnehmen Auch die Modellwirkung hnlicher Vorhaben in ster reich verdient Beachtung Aufmerksamkeit ist deshalb weiterhin geboten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkei
295. fahren nicht in Betracht kommt da Online Zugriffe innerhalb unterschiedlicher mter einer Gemeinde nicht als bermittlung im Sinne des Art 4 Abs 6 Nr 3 BayDSG sondern lediglich als Nutzung im Sinne des Art 4 Abs 7 BayDSG anzu sehen sind Auch sind die brigen Bestimmungen des Bayer Datenschutzgesetzes ber Datensicherungs ma nahmen Art 7 nicht ausreichend pr zise so da die anzustrebende gleichartige Verfah rensweise bei Finanz mtern und Steuer mtern gro er Gemeinden allein ber die vorhandenen gesetzlichen Regelungen nicht erreicht werden kann Eine entsprechende Regelung im Wege der Verwaltungsanweisung an die Gemeinden scheidet wegen fehlender Weisungskompetenz der Aufsichtsbeh rden aus Nach dem Scheitern der Bem hungen ist nunmehr beabsichtigt an Stelle der urspr nglich vor gesehenen Rechtsverordnung eine zwischen dem Bundesfinanzministerium und den obersten Finanzbeh rden der L nder einvernehmliche bundeseinheitliche Steuerdatenabruf Verwaltungsregelung zu schaffen ohne Einbeziehung der Gemeinden Zu der geplanten Regelung habe ich hinsichtlich einzelner technisch organisatorischer Ma nah men gegen ber dem Staatsministerium der Finanzen Stellung genommen Aus rechtlicher Sicht erscheint mir wesentlich da die Verwaltungsregelung insbesondere hin sichtlich der vorgesehenen Protokollierungsma nahmen nicht hinter dem Verordnungsentwurf zur ckbleibt Wegen der in Art 7 Abs 1 BayDSG nor
296. fen Bild und Tonaufzeich nungen nur von solchen Teilnehmern einer Versammlung angefertigt werden bei denen tats ch liche Anhaltspunkte die Annahme rechtfertigen da von ihnen erhebliche Gefahren f r die f fentliche Sicherheit und Ordnung ausgehen Im einzelnen bedeutet dies Kommt die Polizei aufgrund einer umfassenden Einzelfallpr fung zu der Erkenntnis da im Zusammenhang mit der geplanten Versammlung erhebliche Gefahren f r die ffentliche Sicher heit und Ordnung bevorstehen sind nach meiner Auffassung folgende Fallkonstellationen zu unterscheiden K nnen einzelne Personen als potentielle St rer identifziert werden d rfen von diesen Personen Bild und Tonaufnahmen gemacht werden sofern nicht ohnehin weitergehende polizeiliche Ma nahmen zur Abwehr der prognostizierten Gefahr erforderlich sind Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Bei Veranstaltungen homogener Gruppierungen kann je nach den Umst nden die Annahme gerechtfertigt sein da von allen Teilnehmern eine erhebliche Gefahr ausgeht Die Annahme einer homogenen Gruppe kann sich auf Erkenntnisse ber die Versammlungsteilnehmer das Thema bzw Ziel der Veranstaltung und die Person des Veranstalters st tzen Bei solchen Grup pen ist dann eine individualisierte Gefahrenprognose als Voraussetzung f r die Anfertigung von Bild und Tonaufnahmen nicht erforderlich Anders zu beurteilen sin
297. fenen Personenkreises der Speicherkriterien und der Speicherfri sten ber cksichtigt Kritisch habe ich bei meiner letzten Pr fung im LfV festgestellt da ein zelne Personen im Zusammenhang mit dem Weltwirtschaftsgipfel 1992 in der Sachbearbei tung dienenden Unterlagen gespeichert sind ohne da mir f r diese Personen Extremis muserkenntnisse genannt werden konnten Die f r eine abschlie ende Bewertung notwendi ge Stellungnahme des LfV liegt mir noch nicht vor Im Gesundheitsbereich mu den Outsourcing Tendenzen gro e Aufmerksamkeit gewidmet werden Sie gewinnen aus wirtschaftlichen Gr nden immer gr ere Bedeutung sie d rfen aber nicht dazu f hren da dadurch das Arztgeheimnis ausgeh hlt wird Ich hatte verschie dene Stellen auf Anfragen zur Frage der datenschutzgerechten Gestaltung von Outsourcing Ma nahmen beraten teilweise mu te ich auch Bedenken erheben Im Bereich der Datenverarbeitung in den sozialen Sicherungssystemen waren die informa tionellen Beziehungen zwischen Leistungserbringern und gesetzlichen Krankenkassen ein Schwerpunkt meiner Arbeit Hier gibt es vor allem zwei Probleme Das Sicherstellen der Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Einhaltung der gesetzlichen Grenzen der bermittlung von Abrechnungsdaten von Lei stungserbringern zu gesetzlichen Krankenkassen und die sichere Gestaltung des technischen bermittlungsvorganges Z
298. fenen ohne sonstige einschl gige Vorerkenntnisse die Speicherung in einer Staatsschutzdatei oder die Ver gabe des KAN Merkers 6 nicht rechtfertigt Ich sehe in einem solchen Verhalten noch keine aus reichenden Anhaltspunkte f r die Annahme da sich die Betroffenen damit gegen die freiheit lich demokratische Grundordnung wenden Die Diskussion mit der Polizei in diesem Punkt ist noch nicht abgeschlossen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 4 2 Speicherungen in der Haftanstalt des Polizeipr sidiums Beim Polizeipr sidium besteht aus organisatorischen und arbeitstechnischen Gr nden eine Poli zeihaftanstalt Die dort eingelieferten und untergebrachten Personen sind im sog Haftbuch zu dokumentieren Neben dem Haftbuch wird auch eine alphabetische Schnell bersicht sog Ren ner gef hrt Bei meiner Pr fung habe ich festgestellt da insgesamt 10 Haftb cher mit Renner aufbewahrt wurden bei denen teilweise die letzten Eintragungen aus dem Jahr 1984 stammten Dies entspricht nicht den Vorgaben der Haftvollzugsordnung der Polizei HVOPol Danach ist der Aufnahmenachweis Haftbuch 5 Jahre gerechnet vom Zeitpunkt des letzten Eintrags aufzubewahren Auf meinen entsprechenden Hinweis hat das Polizeipr sidium die B cher umgehend vernichtet Au erdem befanden sich in einem separaten f r Vollzugsbeamte aber zug nglichen Raum in einem verschlossene
299. flichtet werden Es mu sichergestellt sein da personenbezogene Daten nur den mit dem Forschungsvorha ben betrauten Mitarbeitern zur Kenntnis gelangen und ausschlie lich f r das Forschungsvor Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 haben verwendet werden Hinsichtlich der Erhebung von personenbezogenen Daten Dritter beim Strafgefangenen sind die Voraussetzungen des Art 16 Abs 2 Nr 2 BayDSG zu beachten Wegen berwiegender schutzw rdiger Interessen wurde eine Reihe von Daten von der Erhebung ausgenommen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 6 11 Versendung von bersichten ber die Diensteinnahmen der Gerichtsvollzieher Ein Gerichtsvollzieher eines Amtsgerichts hat sich an mich gewandt und vorgetragen mit Schreiben des Staatsministeriums der Justiz vom 18 Juli 1995 seien an die Pr sidenten der Oberlandesgerichte M nchen N rnberg und Bamberg bersichten ber die Diensteinnahmen der Gerichtsvollzieher f r das Jahr 1994 bersandt worden Dabei seien mehrere Gerichtsvoll zieher darunter auch der Petent namentlich und unter Nennung des jeweiligen Amtsgerichts und des erzielten Einnahmebetrags aufgef hrt worden Dieses Schreiben sei mittlerweile an die Amtsgerichte weitergeleitet worden Der Petent h lt eine namentliche Nennung der aufgef hrten Gerichtsvollzieher f r ni
300. forderten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 rztlichen Best tigungen Auf meine Anregung hin hat das Innenministerium folgende nderung der Errichtungsanord nung vorgenommen Danach darf der PHW geisteskrank dessen Vergabe insbesondere der Eigensicherung der einschreitenden Polizeibeamten und dem Schutz des Betroffenen dienen soll nur gespeichert werden wenn rztlich festgestellt ist da der Betroffene an einer Geisteskrankheit leidet Hier zu ist zwingend eine rztliche Feststellung notwendig Liegt diese schriftlich nicht vor gen gt auch die m ndliche Aussage des Arztes oder die m ndliche bermittlung einer solchen rztli chen Feststellung durch eine Beh rde die jedoch umgehend schriftlich zu best tigen ist Die m ndliche bermittlung ist in der Kriminalakte formlos zu dokumentieren M ndliche Aussa gen anderer Personen einschlie lich engster Angeh riger die nicht durch eine schriftlichen rztliche Feststellung belegt werden k nnen reichen f r eine Vergabe nicht aus Ich hoffe da diese Pr zisierung der Errichtungsanordnung zu einer besseren Nachvollziehbar keit der Vergabe des PHW geisteskrank f hren wird Eine entsprechende Nachpr fung habe ich vorgesehen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 2 2 Datenerhebungen durch Verdeckte Ermittler ode
301. ft durch Beschlagnahmeverbot und Zeugnisverwei gerungsrecht bereits abgesichert sei Dem ist jedoch entgegenzuhalten da landesrechtliche For schungsklauseln gegen Inanspruchnahme personenbezogener Patientendaten aufgrund bundes rechtlichen Proze rechts StPO wirkungslos sind und da durchaus nicht alle Daten im Bereich medizinischer Forschung durch rztliches Personal verarbeitet werden Au erdem erscheint es h chst zweifelhaft ob allein der Arzt Status eines Forschers der nicht auch behandelnder Arzt der Betroffenen ist bei Verarbeitung von personenbezogenen Patientendaten f r Zwecke wis senschaftlicher Forschung das Beschlagnahmeverbot und das Zeugnisverweigerungsrecht zur Folge hat Beschlagnahmefrei sind n mlich Unterlagen nur im Gewahrsam der zur Verweige rung des Zeugnisses Berechtigten 97 Abs 2 StPO Zur Verweigerung des Zeugnisses sind rzte nur ber das berechtigt was ihnen in dieser Eigenschaft anvertraut worden oder bekannt geworden ist 53 Abs 1 Nr 3 StPO Auch die Sanktion der rztlichen Schweigepflicht in 203 StGB gilt f r rzte nur soweit ihnen Geheimnisse als Arzt anvertraut oder sonst bekannt geworden sind H chstrichterliche Entscheidungen zur Frage wann Daten die ein wissenschaft liches Institut zu Forschungszwekken erhalten hat dortigen rzten als Arzt anvertraut oder bekanntgeworden sind sind nicht ersichtlich Dazu kommt da auch f r die wissenschaftliche Auswertung immer mehr st
302. g des deutsch vietnamesischen R ck bernahmeabkommens aufgrund mehrerer Eingaben hat die Notwendigkeit best tigt die Betroffenen auf die Freiwilligkeit der Angaben in ihrer Heimatspra che hinzuweisen So hat ein Landratsamt einger umt da es aufgrund erheblicher Sprachpro bleme in Einzelf llen zu Mi verst ndnissen hinsichtlich eines Zusammenhanges zwischen dem Ausf llen der Frageb gen und der Erneuerung der Duldung gekommen sein Kann In mir ber mittelten Anschreiben von Ausl nderbeh rden an vietnamesische Staatsangeh rige werden diese aufgefordert die Frageb gen auszuf llen Dabei fehlt in den Anschreiben nicht nur ein Hinweis auf die Freiwilligkeit es wird dar ber hinaus auch ein Sachzusammenhang zwischen dem Aus f llen der Frageb gen und einer m glichen Abschiebung hergestellt Die Betroffenen mu ten in diesen F llen jedenfalls zun chst annehmen sie seien zum Ausf llen der Frageb gen verpflich tet und bei einem Nichtausf llen gehe die Ausl nderbeh rde davon aus sie seien an einer frei willigen R ckkehr in ihr Heimatland nicht interessiert und die Beh rde sei gezwungen Abschie bungsma nahmen einzuleiten Auch wenn sie dann im weiteren Verfahren bei Vorsprachen im Ausl nderamt darauf hingewiesen wurden da keine Verpflichtung zum Ausf llen der Frageb gen bestehe wird damit im Hinblick auf die zun chst hervorgerufenen falschen Vorstellungen doch nur in unzureichender Weise den Anforderungen des Art 16 Abs
303. g gab nur in einem Fall Anla zu datenschutzrechtlicher Kritik Zu einem Lichtbild in der Kartei konnte keine Kriminalakte gefunden werden Meine Nachfor schungen ergaben da die Kriminalakte zu der Person bereits vernichtet worden war es jedoch vers umt wurde auch die LVK entsprechend zu bereinigen Dies wurde umgehend nachgeholt Ich habe diese Feststellung zum Anla genommen die Polizeidirektion aufzufordern den bri gen Bestand der LVK auf gleichartige F lle zu berpr fen und sicherzustellen da f r die Zu kunft entsprechende M ngel abgestellt werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 3 Bayerisches Landeskriminalamt BLKA Im Berichtszeitraum habe ich das Automatische FingerabdrucklIdentifizierungssystem AFIS die Ausschreibungen zur Polizeilichen Beobachtung im Schengener Informationssystem SIS und die Speicherung von Verdachtsanzeigen nach dem Geldw schegesetz GwG gepr ft Dar ber hinaus habe ich mich beim BLKA ber die Ma nahmen zur verdeckten Datenerhebung durch sog verdeckte Ermittler und nicht offen ermittelnde Polizeibeamte vgl Nr 5 2 2 infor miert Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 3 1 Automatisches Fingerabdruck Identifizierungssystem AFIS Nach dem Asylverfahrensgesetz vom 30 Juni 1993 sind grunds tzlich alle Asylbewerber er ke
304. g geringer Intensit t etwa durch Notizen mit denen der Betroffene alsbald konfrontiert wird abge wehrt werden kann Gegen eine allgemeine Praxis bei Verdacht auf unangemeldete Ar beitsaufnahmen heimlich derartige Aufschreibungen durchzuf hren h tte ich jedoch er hebliche Bedenken Ermittlungen durch den Leiter einer seitens der Regierung von Oberbayern beauftragten Be wachungsfirma au erhalb des Gel ndes der Einrichtung Nach einem Zeitungsbericht hat der Leiter der Bewachungsfirma einen Bewohner au er halb der Einrichtung verdeckt beobachtet um festzustellen ob dieser Bewohner schwarzarbeitet Diese Ma nahme die ihrer Rechtsnatur nach eine verdeckte Observie rung darstellt ist als erheblicher Eingriff in die Rechte der Betroffenen anzusehen Da die Voraussetzungen des Art 16 Abs 2 BayDSG offensichtlich nicht erf llt waren w re es der Regierung von Oberbayern verwehrt gewesen solche Ma nahmen anzuordnen oder in ihrem Verantwortungsbereich zu dulden Da die Regierung von Oberbayern glaubhaft versichert hat sie habe die Ma nahmen we der veranla t noch seien sie mit ihr abgesprochen worden liegt seitens der Regierung kein Versto gegen datenschutzrechtliche Vorschriften vor Da diese Ma nahme v llig au erhalb des Aufgabenbereichs des Wachdienstes lag mu sich die Regierung dessen Aufgaben berschreitung auch nicht zurechnen lassen Die Regierung ist allerdings ge halten sicherzustellen da derartige Aufga
305. gaben sowie zur Erf llung sonstiger ffentlicher Aufgaben verwenden und den hierf r zust ndigen Gerichten Beh rden oder juristischen Personen des ffentlichen Rechts auf Ersuchen mitteilen soweit nicht berwiegende schutzw rdige Interessen des Betroffenen entge genstehen Eine bermittlung der grunds tzlich dem Steuergeheimnis unterliegenden Daten an politische Parteien zur Wahlwerbung ist danach nicht zul ssig Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 8 2 3 Datenverarbeitung im Zusammenhang mit der Bestellung von Wahlvorstandsmit gliedern bzw Wahlhelfern Ein B rger wandte sich mit folgendem Sachvortrag an mich Eine Stadt versende die Bescheide mit denen Wahlberechtigte die im ffentlichen Dienst be sch ftigt sind als Mitglieder des Wahlvorstandes verpflichtet werden offen ohne Kuvert in der Dienstpost an die jeweiligen Dienststellen Die Bescheide w rden den Bediensteten der Stadt jeweils an ihrem Arbeitsplatz ausgeh ndigt An andere Beh rden in der Stadt w rden die Be scheide ebenfalls offen ohne Kuvert mit der Dienstpost bermittelt Au erdem bermittele die Stadt dem Wahlvorsteher zu den Namen der Mitglieder des Wahlvor standes noch zus tzliche Daten Bei Personen die von ihrem Dienstherrn gemeldet worden sind werde der Name des Dienstherrn bermittelt bei Personen die von einer Partei gemeldet worden sind werde der Name der Partei ge
306. gang der Gesetzgebungsarbeiten begr t Dar ber hinaus hat sich auf mei ne Initiative hin die Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder mit ei nem Schreiben vom 13 November 1995 an die Vorsitzende der Justizministerkonferenz gewandt und zentrale datenschutzrechtliche Anliegen formuliert Der Gesetzentwurf bleibt vor allem in folgenden Punkten hinter den datenschutzrechtlichen An forderungen zur ck Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 1 2 1 Anordnungskompetenz Die Regelung des Entwurfs 1992 nach der die Anordnungskompetenz f r Mitteilungen in be stimmten F llen dem Richter Staatsanwalt oder Rechtspfleger vorbehalten war wurde ersatzlos gestrichen Dies halte ich nicht f r sachgerecht In F llen in denen es einer besonders sorgf ltigen Abw gung und oder juristischen Bewertung bedarf sollte die Entscheidung ber die Vornahme einer Mitteilung dem Richter Staatsanwalt oder Beamten des gehobenen Justizdienstes vorbehalten bleiben Da solche Mitteilungen erhebliche Auswirkungen f r den Betroffenen haben k nnen und schwierige Abw gungsvorg nge voraussetzen sehe ich in der Streichung des o g Entschei dungsvorbehalts einen deutlichen R ckschritt im Hinblick auf die Wahrung des Rechts auf in formationelle Selbstbestimmung Dar ber hinaus findet sich im Entwurf keine Regelung mehr in welchen F llen auch die Be gr ndu
307. geheimnisses un Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 terbleiben Da der Hinweis auf die Wohnung eines Pflegebed rftigen im dem geparkten Auto auch von Per sonen gelesen werden kann die keine guten Absichten haben und die die teilweise bettl gerigen hilflosen oder auch behinderten Menschen bel stigen oder sonstigen Mi brauch mit dieser In formation treiben k nnten haben die betroffenen Pflegebed rftigen aber auch ein schutzw rdi ges Interesse daran da eine solche Beeintr chtigung auch bei Eins tzen unterbleibt bei denen die Helfer nicht unter die o g Strafdrohung fallen z B Pflegehilfskraft die nicht von einer unter die Strafdrohung des 203 Abs 1 StGB fallenden Pflegedienstleitung ausgesandt wird Da in den meisten F llen diese Interessen der Betroffenen das Interesse Parkberechtigungen zu kon trollieren berwiegen d rften habe ich das Staatsministerium des Innern gebeten auf die Be kanntgabe des Namens oder der genauen Wohnung in dem geparkten Kraftfahrzeug generell zu verzichten so da soziale Dienste stets ohne eine solche Bekanntgabe von der Ausnahmegeneh migung Gebrauch machen k nnen Das Staatsministerium des Innern hat sich dieser Auffassung angeschlossen und die Stra enverkehrsbeh rden entsprechend unterrichtet Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 6 Sozial
308. gem Antrag vom Zahlung gem Bescheid vom oder Zahlung gem Az Ebenso sind bei im Einzelfall erforderlichen Zahlungen an Dritte wie z B Vermieter Stadtwerke Krankenkassen usw nur die f r die Zahlungsempf nger notwendigen Angaben auf den berweisungstr gern bzw Schecks anzubringen z B Name und Vorname des Hilfeemp f ngers besser Mieter Nr Abnehmer Nr Versicherungs Nr etc Angaben die auf Sozialhil feleistungen schlie en lassen sind zu unterlassen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 7 Jugendamt 4 7 1 Datenerhebung durch das Jugendamt zur Feststellung des Unterhalts Ein Petent bat um berpr fung eines Datenerhebungsformulars zur Feststellung sei ner Leistungsf higkeit zum Kindesunterhalt Die Pr fung dieses Erhebungsbogens f hrte in mehrfacher Hinsicht zu datenschutzgerechten Verbesserungen durch das Jugendamt Der Erhebungsbogen forderte u a Ausk nfte dar ber ob der Ehegatte des Unterhaltsverpflich teten in Arbeit stehe ggf mit welchem Nettoverdienst und in welcher H he dieser Ehegatte son stiges Einkommen beziehe Hierzu habe ich deutlich gemacht da den Ehegatten des Unter haltspflichtigen gegen ber dem nichtehelichen Kind keine Unterhaltspflicht trifft weshalb keine Verpflichtung zu den genannten Angaben besteht Vielmehr handelt es sich hier nicht um eine Rechtspflicht sondern um Angaben di
309. gemeing lti gen datenschutzrechtlichen Grundsatz wonach Daten prim r beim Betroffenen selbst zu erheben Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 sind das Einholen einer Verdienstbescheinigung beim Arbeitgeber erst dann in Frage kommen kann wenn der Vater eine solche Bescheinigung auf Aufforderung nicht selbst vorlegt und er anschlie end darauf hingewiesen wurde da das Jugendamt deshalb an den Arbeitgeber heran treten werde Auch bei erteilter Einwilligung ist dem Unterhaltsverpflichteten vorrangig die M glichkeit einzur umen beim Arbeitgeber eine neutrale Bescheinigung ber seinen Verdienst zu verlangen so da er diesem die Tatsache und Art seiner Beziehung zum Jugendamt nicht zu offenbaren braucht Das Jugendamt weist nun im Erhebungsbogen ausdr cklich darauf hin da eine Anfrage beim Arbeitgeber nur dann erfolgt wenn der Unterhaltspflichtige die angeforderte Einkommensbescheinigung nicht selbst vorlegt 4 7 2 Datenschutz bei Amtspflegschaft und Amtsvormundschaft gem 68 SGB VIII Bei einem Landratsamt bestanden Unsicherheiten wie im Bereich Amtspflegschaft und Amts vormundschaft nach 68 SGB VII die Aktenvorlage an den Landrat und die zust ndige Abtei lungsleitung zu beurteilen bzw zu handhaben ist Ausgangspunkt der Kl rung dieser Frage ist da f r den Schutz von Sozialdaten bei ihrer Erhe bung Verarbeitung und Nutzung im Rahmen der T ti
310. ger Die Aussage da mehr als die H lfte der sich eintragenden B rger j nger als 35 Jahre waren stellt eine statistische Auswertung dar F r eine derartige Auswer tung gibt es keine Rechtsgrundlage im Wahlrecht Statistische Bearbeitungen sind nur bei Wahlen also nicht nicht bei Volksbegehren oder entscheiden unter den Voraussetzungen des Art 92 LWG 86 LWO durch das Landesamt f r Statistik Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 und Datenverarbeitung vorgesehen Im brigen gilt der Grundsatz da mit Aus nahme der Angabe unter 1 aus den Eintragungslisten keine Ausk nfte erteilt werden d rfen Auf diese Rechtslage hat das Innenministerium in einer Vollzugsbekanntmachung hingewiesen Nrn 8 2 und 8 3 der IMBek vom 06 12 1994 Staatsanzeiger Nr 50 3 Vergleich der Beteiligung am Volksbegehren und der Wahlen 1994 Eine Auswertung der W hlerverzeichnisse und Eintragungslisten f r einen Ver gleich der Teilnahme an Wahlen und Volksbegehren ist ebenfalls unzul ssig Da f r gibt es im Wahlrecht keine Rechtsgrundlage Das Abstimmungsgeheimnis er fa t auch die Frage der Teilnahme an der Abstimmung soweit diese durch die ffentlichkeit der Wahlhandlung nicht zwangsl ufig bekannt ist Die Wahlgeset ze enthalten entsprechende Schutzvorschriften vgl z B 88 Abs 1 2 89 Abs 2 LWO Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz
311. gern religi ser Glaubensrichtungen im Vorfeld polizeilicher Gefahrenlagen ohne Erkenntnis se f r eine entsprechende Gefahrenprognose halte ich jedoch f r unzul ssig Dies gilt insbeson dere im Hinblick auf Art 4 Grundgesetz Glaubens Gewissens und Bekenntnisfreiheit Da Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 nach steht jedem das Recht auf ungest rte Religionsaus bung zu Dieses Grundrecht umfa t sowohl die individuelle als auch die kollektive Glaubensfreiheit also das Recht sich zu einer religi sen oder weltanschaulichen Gemeinschaft zusammenzuschlie en Die Glaubensfreiheit wird faktisch beeintr chtigt wenn der einzelne bef rchten mu allein wegen seiner Aktivit ten in einer religi sen Gruppierung in einer polizeilichen Datei gespeichert zu werden Ich habe die Polizei aufgefordert diesen Bedenken Rechnung zu tragen und mich dar ber zu unterrichten Die Polizei hat inzwischen einen Vorschlag zur Begrenzung der Datei auf Sekten und okultisti sche Organisationen vorgelegt von denen Gefahren f r die ffentliche Sicherheit und Ordnung ausgehen Damit wurde mein Anliegen im Grundsatz aufgegriffen ber die genaue Formulie rung der Abgrenzung bin ich mit der Polizei noch im Gespr ch Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 2 3 1 2 GAST Datei Lagebild Fabrikschlo Bei
312. gionsgemein Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 schaften m glich Zum anderen mag die jeweilige Religionszugeh rigkeit den Mitsch lern in derselben Klasse ggf bekannt sein sie ist es sicherlich nicht allen Mitsch lern anderer Klassen und deren Erziehungsberechtigten Diese konnten das Merkmal gleichwohl dem Aushang ent nehmen Ich habe in der Ver ffentlichung des Merkmals Religionszugeh rigkeit einen Versto gegen die datenschutzrechtliche Vorschrift des Art 85 BayEUG gesehen und diesen Versto gem Art 31 BayDSG wegen seiner grunds tzlichen Bedeutung auch f r andere Schulen beanstandet Das Staatsministerium f r Unterricht Kultus Wissenschaft und Kunst wurde entsprechend un terrichtet Das Staatsministerium hat zugesagt die Schulleiter und Schulaufsichtsbeamten anl lich von Dienstbesprechungen darauf hinzuweisen da der ffentliche Aushang von Klassenlisten nur ohne das Merkmal Bekenntniszugeh rigkeit erfolgt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 15 3 Erfassung stark verhaltensgest rter Sch ler Ein Landtagsabgeordneter hat mich dar ber in Kenntnis gesetzt da ein Staatliches Schulamt Erhebungsb gen an Schulleiter von Hauptschulen verteilt hatte die der namentlichen Erfassung stark verhaltensgest rter Sch ler dienen sollten Nach der von mir erbetene
313. gkeit des Jugendamts als Amtspfleger und Amtsvormund nur 68 SGB VII gilt Diese datenschutzrechtliche Sonderstellung ist das Re sultat der Besonderheiten dieses Personenkreises nach den 55 und 56 SGB VII wonach zwar das Jugendamt in den durch das BGB vorgesehenen F llen der Amtspflegschaft und Amtsvor mundschaft Pfleger oder Vormund wird die Aus bung der Aufgaben des Pflegers oder des Vormunds jedoch einzelnen seiner Beamten oder Angestellten bertr gt Dementsprechend regelt 68 Abs 1 Satz 1 SGB VIII die Zul ssigkeit der Sozialdatenerhebung und verwendung durch den hierf r zust ndigen Beamten oder Angestellten Im 2 SGB nderungsgesetz vom 13 06 1994 BGBl I S 1229 wurde zur Behebung offenbar in vielen Jugend mtern aufgetretener Differenzen in 68 Abs 1 Satz 2 SGB VII geregelt da die Nutzung der vom Amtsvormund bzw Amtspfleger erhobenen und verwendeten Sozialdaten zum Zweck der Aufsicht Kontrolle oder Rechnungspr fung durch die daf r zust ndigen Stellen sowie die bermittlung an diese im Hinblick auf den Einzelfall zul ssig ist Aus die ser Formulierung ergibt sich da eine regelm ige Vorlage von Akten des Amtspflegers Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 vormunds an den Landrat und die zust ndige Abteilungsleitung nicht erlaubt ist und die Akten vorlage damit einer restriktiveren Regelung unterliegt als in anderen T tigkeitsbe
314. gkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Pflege und Wartung der Programme des ADOK BW erfolgen revisionsf hig aufgrund eines formalen schriftlichen Auftrags Alle Zugriffe auf die Dateien werden automatisch protokolliert Die Protokolldatei wird regel m ig gesichert und der jeweilige Datentr ger wird f r die Dauer von einem Jahr aufbewahrt Die Protokolldaten stehen dem beh rdlichen Datenschutzbeauftragten auf Anforderung zur Auswertung zur Verf gung Vorbereitete Auswerteprogramme gibt es nicht Ein selektiver Zugriff des Bayerischen LKA auf die im Rahmen der technischen Datensicherung auf externen Datentr gern gespeicherten Daten des ADOK BW sowohl in der Gesamtheit als auch auf einzelne Datens tze ist aufgrund des eingesetzten Datenbanksystems und der gew hl ten Sicherungstechnik nicht m glich Zum Pr fzeitpunkt lagen die f r eine derartige Auftragsdatenverarbeitung erforderlichen schriftlichen Vorgaben des LKA Baden W rttemberg zu Datenschutz und Datensicherungs ma nahmen an das LKA Bayern nicht vor Dies ist zwischenzeitlich erfolgt und auch meine son stigen gemachten Anregungen zur Verbesserung des Datenschutzes und der Datensicherheit wurden umgehend umgesetzt Die Pr fung ergab da zu Beanstandungen meinerseits kein Anla gegeben war Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 2 4 Das Verfahren SOLUM STAR im Grundbuchamt M nchen
315. h der Art Anmel deversuch kopieren l schen eintragen ver ndern protokolliert werden die Zugriffsrechte der verschiedenen Nutzer z B Staatsanw lte Gesch ftsstellen Rechts pfleger festgelegt werden bei Verfahren in denen der Tatverdacht gegen den Betroffenen entfallen ist oder in denen nicht mehr von einer strafbaren Handlung ausgegangen wird sichergestellt werden sollte da die Personen und Verfahrensdaten nur noch zu Zwecken der Vorgangsverwaltung ge nutzt werden k nnen Dies k nnte etwa dadurch gew hrleistet werden da solche Verfahren besonders gekennzeichnet werden und der Zugriff auf so gekennzeichnete Verfahren nur den Besch ftigten der Registratur m glich ist Insbesondere sollte sichergestellt sein da solche Verfahren nicht mehr in Verfahrenslisten aufgenommen werden Personen und Verfahrens daten die nur noch zu Zwecken der Vorgangsverwaltung gespeichert werden K nnten ent Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 sprechend behandelt werden Mittlerweile hat das Staatsministerium der Justiz die Dienstanweisung als Verwaltungsvorschrift erlassen und dabei meine Anregungen in einigen Punkten aufgegriffen in anderen ein Erforder nis f r nderungen nicht gesehen So soll das vom Systemverwalter gef hrte sog Logbuch als Nachweis f r T tigkeit und Einga ben des Systemverwalters ausreichen eine systemtechnische Protok
316. h habe dar ber in meinem zehnten T tigkeitsbe richt informiert Im Berichtszeitraum sind die Bem hungen zum Erla der Verordnung wohl endg ltig geschei tert Nach bereinstimmender Feststellung der obersten Finanzbeh rden der L nder war eine einvernehmliche Regelung ber die Einbeziehung der Gemeinden der kommunalen Steuerbe h rden in die Verordnung nicht m glich In der Gegenargumentation wird darauf hingewiesen da die im Verordnungsentwurf vorgese henen Verfahren der Zugriffssicherung und Protokollierung auf kleineren EDV Anlagen nur mit schwer absch tzbarem Kostenaufwand realisierbar seien auch w rden bei kleineren Gemeinden mit nur wenigen Sachbearbeitern wegen der gegenseitigen Vertretung ein Teil der vorgesehenen Kontrollmechanismen leer laufen Diese Argumente sind nicht v llig von der Hand zu weisen Ich habe aber darauf hingewiesen da bei einer pauschalen Nichteinbeziehung aller Gemeinden auch Datenabrufe in und aus den Steuer mtern von Gro st dten ungeregelt bleiben Angesichts des durch eine gr ere Anzahl von Sachbearbeitern und beteiligten Stellen erh hten Mi Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 brauchsrisikos ergeben sich meines Erachtens gleichartige Regelungsbed rfnisse wie bei den Finanz mtern Ich habe weiter bemerkt da alternativ eine Anwendung des Art 8 Bayer Daten schutzgesetz Einrichtung automatischer Ver
317. haft des anonymen Aushangs Die Ver ffentlichung personenbezogener Daten der B rgerin aus gemeindlichen Unterlagen in dem Flugblatt war rechtswidrig Die Voraussetzungen des Art 19 Abs 1 Nr 2 BayDSG f r eine Daten bermittlung lagen ersichtlich nicht vor Ich habe die Unterschriftsver ffentlichung des halb beanstandet Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 8 7 Ver ffentlichung personenbezogener Daten von Widerspruchsf hrern Der B rgermeister einer Gemeinde hat in einer Beilage zum amtlichen Mitteilungsblatt im Zu sammenhang mit einem geplanten Turnhallenneubau einen Lageplan mit den Grundst cken der Widerspruchsf hrer gegen das Vorhaben die Namen der Widerspruchsf hrer sowie die Beurteilung der Widerspr che durch den B rgermeister ver ffentlicht Die ffentlichkeit und die Widerspruchsf hrer sollten dadurch auf die Verz gerung des Turnhallenbaus und die da durch zu erwartende Kostensteigerung aufmerksam gemacht werden Die Ver ffentlichung war unzul ssig Einwendungen gegen Bauvorhaben sind zwar grunds tzlich in ffentlicher Sitzung des Gemein derats zu behandeln Art 52 Abs 2 GO Soweit es zur Beratung und Beschlu fassung im Ge meinderat erforderlich ist k nnen die Einwendungen in ffentlicher Gemeinderatssitzung auch verlesen werden oder den Gemeinderatsmitgliedern in Ablichtung bergeben werden Dritte k nnen sich aus der Tagesordnung
318. halb der Finanzverwaltung allerdings sichergestellt bleiben Die Besch ftigten eines Privatunternehmens sind deshalb nach 1 des Verpflichtungsgesetzes zur gewissenhaften Erf llung der Obliegenheiten zu verpflichten und auf die strafrechtlichen Konsequenzen von Pflichtverletzungen hinzuweisen Dadurch werden sie Amtstr gern 1 S v 30 Abs 11 V m 7 AO gleichgestellt Im brigen halte ich es f r zweckdienlich den ordnungsgem en Ablauf der durchzuf hrenden Arbeiten durch einen Bediensteten der auftraggebenden Beh rde berwachen zu lassen und im Fall der Versendung von Lohnsteuerkarten den zwischen Gemeinden und Mailing Service Firma abzuschlie enden Vertrag hinsichtlich der erforderlichen Bestimmungen durch das zust ndige Finanzamt berpr fen zu lassen Die Nutzung der bergebenen Adressen der Steuerpflichtigen f r andere Zwecke ist auszuschlie en Soweit diese Voraussetzungen erf llt sind werde ich bei der beabsichtigten Auslagerung von T tigkeiten welche den eingangs erw hnten Sachverhalten hnlich sind keine Einwendungen erheben Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Unklar bleibt wo die Grenze zu T tigkeiten liegt deren die Finanzverwaltung sich durch Outsourcing nicht entledigen kann Angesichts der Bedeutung welche die Privatisierung von ffentlichen Aufgaben bereits jetzt erlangt hat und mehr noch in der Zukunft erlangen wird h
319. hat eine lebhafte Diskussion ausgel st Dies zeigt sich etwa an einer umfang reichen Stellungnahme der Bundes rztekammer Ferner war die Entschlie ung Gegenstand von Gespr chen mit der Arbeitsgemeinschaft Karten im Gesundheitswesen in der Verb nde In stitutionen und Unternehmen vertreten sind die sich mit Chipkarten im Gesundheitswesen be fassen Die Gespr che dauern noch an In bereinstimmung mit meinen Kollegen beim Bund und den anderen L ndern trete ich dabei daf r ein da die oben genannten wesentlichen Punkte ausreichend ber cksichtigt werden Hinreichende Datenschutzvorkehrungen liegen nicht zuletzt im Interesse der Anbieter und Anwender von Chipkarten Ohne hinreichende Datenschutzma nahmen d rfte die Akzeptanz solcher Karten bei den Betroffenen nur gering sein Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 3 1 2 Telemedizin Die Telemedizin er ffnet durch den schnellen Austausch von Patientendaten wesentliche teil weise faszinierende M glichkeiten die Patientenbehandlung qualitativ zu verbessern Im Rah men der Initiative Bayern Online f rdert das Bayerische Arbeits und Sozialministerium die Entwicklung eines Bayerischen Gesundheitsnetzes An dem entsprechenden Arbeitskreis wirke ich beratend mit Zu den rechtlichen Voraussetzungen der Telemedizin habe ich darauf hinge wiesen da sie nichts an den Voraussetzungen ndert unter denen bisher die be
320. he Rechtsgrundlagen geschaffen werden die das Einholen von Einwilligungen berfl ssig machen Sofern das Einholen einer Einwilligung des Betroffenen nicht zu umgehen ist m ssen sich In halt und Reichweite der Einwilligung strikt an den Aufgaben der ffentlichen Stelle orientie ren Ein Umgang mit personenbezogenen Daten kann von vornherein nur insoweit erforderlich sein wie er von den Aufgaben der ffentlichen Stelle gedeckt ist Daten die zur Aufgabener f llung nicht erforderlich sind d rfen auch nicht auf der Grundlage einer Einwilligung des Betroffenen erhoben verarbeitet oder genutzt werden So d rfen z B Gesundheitsdaten die f r die Entscheidung ber eine Einstellung nicht erforderlich sind von einer Einstellungsbeh rde auch dann nicht erhoben werden wenn der Bewerber darin eingewilligt hat Die Erhebung Ver arbeitung oder Nutzung w re trotz Vorliegens einer Einwilligung des Betroffenen rechtswidrig Ebenso w re es rechtswidrig wenn sich eine ffentliche Stelle in einer Vielzahl von F llen Ein willigungen erteilen l t obwohl von vornherein absehbar ist da sie von diesen Einwilligungen nur in wenigen Einzelf llen Gebrauch machen mu Das Einholen solcher Einwilligungen auf Vorrat w re mit dem berma verbot nicht zu vereinbaren Besonderes Gewicht kommt beim Einholen einer Einwilligung der Information des Betroffenen zu Informed consent vgl dazu vor allem Art 15 Abs 2 BayDSG Insbesondere ist de
321. he der Staatsanwaltschaft und der Polizei Auch im Hin blick auf die in 3 G 10 Gesetz genannten Delikte hat der BND lediglich die Aufgabe durch Vorfeldbeobachtung im Ausland Erkenntnisse zu gewinnen die f r die Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik Deutschland erheblich sind Hierzu ist er befugt den internationalen Funkfern meldeverkehr durch Verwendung geeigneter Suchbegriffe zu berwachen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Die Problematik der Neuregelung sehe ich darin da die erhobenen personenbezogenen Daten nicht nur zur Erf llung der prim ren Aufgaben des BND genutzt werden d rfen sondern eine Verwendung der Daten unter bestimmten Voraussetzungen zur Gefahrenabwehr und Strafverfol gung zugelassen ist Durch den Einsatz von Suchbegriffen bei der berwachung des gesamten internationalen nicht leitungsgebundenen Fernmeldeverkehrs sind vielf ltige Zufallserkenntnisse ber bevorstehende oder bereits begangene Straftaten zu erwarten Diese zwar nicht gezielte aber doch zwangsl ufige und absehbare Folge der strategischen Fernmelde berwachung durch den BND r ckt die Ma nahme faktisch in die N he der Verh tung und Verfolgung von Strafta ten Pr ventive Telefon berwachung ist aber nach den Polizeigesetzen der L nder nicht zul ssig Repressive Telefon berwachung mu sich nach den strafprozessualen Regelungen der 100 a ff Strafproze ordnu
322. hebung habe ich ebenfalls bean standet weil sie nach Art 16 Abs 1 BayDSG zur Aufgabenerf llung nicht erforderlich war Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 8 10 Behandlung der Antr ge auf Erteilung einer Abgeschlossenheitsbescheinigung durch die Baubeh rden Zur Begr ndung von Wohnungseigentum ist dem Grundbuchamt u a eine Bescheinigung der Baubeh rde vorzulegen da die Wohnung in sich abgeschlossen ist sog Abgeschlossenheitsbe scheinigung Baubeh rden sind auch die kreisfreien St dte und die gro en Kreisst dte die im bertragenen Wirkungskreis die Aufgaben erf llen die sonst von den Landrats mtern als den unteren staatlichen Bauaufsichtsbeh rden wahrzunehmen sind Eine kreisfreie Stadt hat mir nun mitgeteilt da sie beabsichtige k nftig den vom Stadtrat gebil deten Ausschu f r Stadtplanung Verkehr und Wohnungsfragen von Antr gen auf Erteilung einer Abgeschlossenheitsbescheinigung f r vermietete Wohnungen in ffentlicher Sitzung zu informieren Die Namen der Antragsteller sollten dabei nicht genannt werden ber die Antr ge und die sich daraus ergebenden Rechtsfolgen wollte die Stadt die betroffenen Mieter durch ein Schreiben unterrichten Die datenschutzrechtliche berpr fung hat folgendes ergeben 1 Keine Unterrichtung der betroffenen Mieter durch die Baubeh rde von Amts we gen ber Antr ge auf Erteilung einer Abgesch
323. heide unterzeichnen Die von mir hinsichtlich der Personalverwaltung gepr fte Stadt hat in diesem Zusammenhang folgende Vorschl ge unterbreitet R umliche Trennung Der Beihilfestelle werden neue R ume getrennt von der Personalverwaltung zugewiesen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Die gesonderten Beihilfeakten werden in einem eigenen Aktenraum der Beihilfestelle mit ver sch rften Sicherungsma nahmen und Zugangsm glichkeiten nur f r die Besch ftigten der Bei hilfestelle untergebracht Sachliche Trennung Die Beihilfestelle erh lt einen eigenen Posteinlauf und Postauslauf in den neuen R umen der Beihilfestelle Den Beihilfeberechtigten wird ein eigenes Kuvert mit dem Aufdruck Beihilfeunterlagen zur Verf gung gestellt das diese zur bersendung des Beihilfeantrages sowie der Belege verwenden k nnen Dadurch wird sichergestellt da dieses Kuvert weder bei der zentralen Posteinlaufstelle noch bei der Registratur des Personalamtes ge ffnet werden Organisatorische Trennung Die Besch ftigten der Beihilfestelle handeln in Beihilfeangelegenheiten nur nach Weisung des Leiters der Beihilfestelle Die Beihilfestelle ist keiner Abteilung des Personalamtes eingegliedert sondern der Amtsleitung des Personalamtes als Stabsstelle unmittelbar zugeordnet Der Amtsleiter des Personalamtes wird gegen ber dem Leiter der Beihilfestelle und den
324. hen Landtags bergeben habe Ich habe darin besonders auf die Tatsache hingewiesen da mit der Nutzung der neuen IuK Techniken regelm ig das Hinterlassen von Datenspuren auf den Rechnern der Netzbetreiber und Diensteanbieter verbunden ist und habe Regelungen und Ma nahmen gefordert die die Nutzung dieser Daten grunds tzlich auf das zur Betriebsabwicklung Erforderliche begrenzen Zudem hatte ich mich in dem Positionspapier f r die Entwicklung einer datenschutzfreundlichen Technik eingesetzt Die Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder hat sich mit diesen Fragen bereits sehr fr hzeitig befa t und auf den letzten Konferenzen entsprechende Beschl sse gefa t Die Gedanken dieser Beschl sse haben in die Datenschutzregelungen des neuen Telekommuni kationsrechts und in die Entw rfe eines Teledienstgesetzes und eines neuen Medien Staatsvertrages Eingang gefunden Zusammenfassend erscheinen mir die Datenschutzprobleme die sich im Zusammenhang mit der Nutzung der modernen IuK Technik die sich weltweit abspielt ergeben eine der Hauptfragen zu sein mit denen sich der Datenschutz in Zukunft auseinanderzusetzen hat Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 1 7 Teilnahme an nationalen und internationalen Datenschutzkonferenzen Wie bereits im Jahr 1994 habe ich auch in den vergangenen beiden Jahren wieder an den inter nationalen Datenschutzko
325. hend anonymisierten Angaben oder Unterlagen durch diese rzte an andere Personen oder Stellen ist nicht vorgesehen Das Sozialministerium hat darauf hingewiesen da die Finanzierung Realisierung des M nchner Fehlbildungskonsils zur Zeit noch offen ist QuasSi Niere Um die Qualit t von Nierenersatztherapien z B von Behandlungen mit der sog k nst lichen Niere zu sichern soll ein bundesweites Nierenbehandlungsregister aufgebaut werden das den Projektnamen QuaSi Niere tr gt Dabei ist folgendes Vorgehen ge plant Die einzelnen Behandlungseinrichtungen z B Dialysezentren liefern patientenbe zogene Daten die f r die Qualit tssicherung bedeutsam sind mittels eines Formblatts an einen Datentreuh nder Dieser verschl sselt die Daten indem an die Stelle der Pati entendaten ein Pseudonym tritt das nur dem Datentreuh nder bekannt ist Unter diesem Pseudonym werden die Daten an eine Projektgesch ftsstelle bermittelt die derzeit bei der rztekammer Berlin angesiedelt ist Dort werden die pseudonymisierten Daten ge speichert und verarbeitet Dadurch sollen Parameter f r die Qualit tssicherung ermittelt werden zum Beispiel wie sich bei bestimmten Ausgangssituationen spezifische Be handlungsmethoden auf die berlebensdauer von Patienten auswirken Im Mittelpunkt des Interesses steht also nicht das Schicksal eines konkreten einzelnen Patienten sondern das Schicksal von Patientengruppen Dementsprechend sollen von
326. herheitsanforderungen an Telearbeitspl tze Die Telearbeit wird eine immer gr ere Bedeutung erlangen Bereits heute gibt es in der ffent lichen Verwaltung daf r Ans tze So erkundigte sich im Berichtszeitraum eine Beh rde aus dem Sozialbereich unbeschadet der rechtlichen Rahmenbedingungen dar ber welche Anforderungen an technische und organisatorische Sicherungsma nahmen f r Telearbeitspl tze im h uslichen Bereich zu stellen sind Im einzelnen war dazu folgendes zu bemerken Die Telearbeiter bleiben Bedienstete des Amtes es findet keine Auftragsdatenverarbeitung statt Der Dienstherr bleibt weisungsbefugt er bestimmt die Art und Weise wie die Aufgaben zu erledigen sind In einer Dienstanweisung sind die Telearbeiter auf die Einhaltung aller vorgebenen Sicher heitsma nahmen schriftlich zu verpflichten Sicherheitsvorgaben die in einer solchen Dienstanweisung vorgegeben werden sollten sind Der Aktentransport erfolgt in verschlossenen Beh ltnissen die der Dienstherr zur Verf gung stellt Soweit beim Transport ffentliche Verkehrmittel ben tzt werden ist darauf zu achten da die Beh ltnisse dort nicht unbeaufsichtigt abgestellt oder ganz vergessen werden F r die Aufbewahrung der dienstlichen Unterlagen im h uslichen Bereich mu ein ver schlie barer Schrank oder Teil eines Schrankes vorhanden sein unter Umst nden lassen sich auch die verschlie baren Transportbeh ltnisse zur Aufbewahrung heranzieh
327. hier einige Er folge nennen in anderen Punkten wurden meine Anregungen und Forderungen nicht aufgenom men Eine positive Bilanz kann ich u a in nachstehenden Punkten ziehen Zum Thema Aufnahmen insbesonders Videoaufzeichnungen von Versammlungsteilneh mern hat das Staatsministerium des Innern inzwischen eine Regelung erlassen die im we sentlichen meine Forderung erf llt da nur von solchen Versammlungsteilnehmern gezielte Aufzeichnungen gefertigt werden von denen eine erhebliche Gefahr f r die ffentliche Si cherheit und Ordnung ausgeht Das Staatsministerium der Justiz hat sich inzwischen bereit erkl rt f r das in Bayern einzu richtende zentrale staatsanwaltschaftliche Verfahrensregister STARIS die rechtlichen Grenzen einzuhalten die im Verbrechensbek mpfungsgesetz f r ein zentrales staatsanwalt schaftliches Verfahrensregister auf Bundesebene vorgesehen sind Im Bereich Justizvollzugsanstalten wurde meine Anregung aufgegriffen da Gefangene so Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 rechtzeitig von F hrungen informiert werden da sie sich einer Besichtigung entziehen k nnen Seit l ngerem erstmals mu ich nicht mehr ber mi br uchliche Nutzung von Kfz Halterdaten im Zusammenhang mit der Ermittlung von s umigen Kurbeitragszahlern be richten Der Erhebungsumfang im Mikrozensusgesetz wurde auf Anregung nicht nur von mir
328. hilfe 4 6 1 Umfang der Datenerhebung des Sozialamts bei Antr gen auf heilp dagogische Ma nahmen f r Kinder im Vorschulalter Zur Antragstellung auf Gew hrung dieser Leistungen wurde ich gebeten zu bewerten welche Daten die betroffenen Familien dem Sozialamt im Rahmen ihrer Mitwirkungspflicht mitzuteilen haben Insbesondere hatte sich das Sozialamt fr her mit der Kurzform eines rztlichen Gutach tens zufriedengegeben und forderte nunmehr eine schriftliche Entbindung der behandelnden rzte von der Schweigepflicht sowie Angaben auf einem mehrseitigen Gutachtensvordruck In meiner Stellungnahme habe ich grunds tzlich angemerkt da es aus datenschutzrechtlicher Sicht erfreulich w re wenn der Umfang rztlicher Datenerhebung gegen ber dem im konkreten Fall angegriffenen Gutachtensformular reduziert werden k nnte Wenn ein reduziertes Gutachten ausreicht sind dar ber hinausgehende Datenerhebungen nicht erforderlich und damit daten schutzrechtlich unzul ssig Meine abschlie ende Stellungnahme h ngt nunmehr von der aus fachlicher Sicht durch das Staatsministerium f r Arbeit und Sozialordnung zu entscheidenden Frage ab welcher Umfang der Sozialdatenerhebung f r Entscheidungen der Sozialhilfetr ger ber Antr ge auf Fr hf rderung erforderlich ist Die fachliche Diskussion hierzu ist noch im Gange angestrebt wird die Erstellung eines einheitlichen rztlichen Gutachtens das einerseits die berechtigten Interessen der Betroffenen
329. hnische Entwicklung ergeben haben Dabei mu der inzwischen eingetretenen technischorganisatorischen Entwicklung Rechnung getragen wer den die sich vor allem durch die Stichworte Miniaturisierung und Vernetzung charakterisie ren l t Die am Beispiel des Internet sichtbar werdenden Probleme lassen erst erahnen welche Fragen die explosionsartig zunehmende Vernetzung in der Zukunft noch aufwerfen wird Dabei mu auch die Frage gestellt werden inwieweit das Schutzniveau im privaten Bereich zu verbes sern ist Bei der Umsetzung der Richtlinie beschr nkt sich der gesetzgeberische Handlungsbedarf nicht auf den Bereich den die allgemeinen Datenschutzgesetze regeln Auch alle bereichsspezifischen Vorschriften m ssen daraufhin berpr ft werden ob sie den Vorgaben der Richtlinie gen gen Der damit verbundene Aufwand ist erheblich Um so dringender ist es sich dieser Aufgabe un verz glich zu stellen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Um den in Bayern bestehenden Handlungsbedarf zu verdeutlichen habe ich die erw hnte Ent schlie ung der Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder sowohl an den Bayerischen Staatsminister des Innern als auch an den Leiter der Bayerischen Staatskanzlei bersandt Staatsminister Dr Beckstein hat in seiner Antwort auf die zeitliche Problematik und auf die Notwendigkeit hingewiesen da zun chst der Bund rasch
330. ht 1996 Stand 13 12 1996 18 1 4 Verschl sselungstechniken Im Zusammenhang mit der st ndig zunehmenden Benutzung von offenen Computer Netzwerken wie z B dem Internet kommt der Sicherung der Daten bei der bertragung vor unbefugter Kenntnisnahme und unbefugter Ver nderung gr te Bedeutung zu Vor diesem Hin tergrund haben die Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder im Fr hjahr 1996 die Entschlie ung zur sicheren bertragung elektronisch gespeicherter personenbezogener Daten gefa t siehe Anlage 7 Mit der Anwendung zuverl ssiger und geeigneter kryptographischer Verfahren k nnen die o a Schutzziele f r deren Einhaltung stets der Absender einer Nachricht verantwortlich ist erreicht werden Durch Verschl sselung Kryptierung Chiffrierung wird eine lesbare Nachricht in eine Nach richt aus scheinbar sinnlos aufeinanderfolgenden Zeichen Chiffrat ver ndert Die R ckumfor mung des Chiffrats in die urspr ngliche Nachricht Klartext wird als Entschl sselung Dekryp tierung Dechiffrierung bezeichnet Die Vorg nge der Ver und Entschl sselung k nnen durch Software und oder Hardware durchgef hrt werden Im wesentlichen gibt es drei Verschl sselungstechniken symmetrische Verschl sselung asymmetrische Verschl sselung hybride Verschl sselung Die symmetrischen Verschl sselungsverfahren sind dadurch charaktierisiert da f r die Ver schl sselung und f r die Entschl sselung jeweils der
331. ht beanstan det werden Nach Art 38 Abs 2 PAG kann die Polizei insbesondere personenbezogene Daten die sie im Rahmen strafrechtlicher Ermittlungsverfahren oder von Personen gewonnen hat die verd chtig sind eine Straftat begangen zu haben speichern ver ndern und nutzen soweit dies zur Gefahrenabwehr insbesondere zur vorbeugenden Bek mpfung von Straftaten erforderlich ist Die Daten sind zu l schen wenn der der Speicherung zugrundeliegende Verdacht entf llt Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungsverfahren wegen geringer Schuld eingestellt Sie ist danach bei ihrer Entscheidung offensichtlich davon ausgegangen da die Beschuldigten im Zu sammenhang mit dem Weltwirtschaftsgipfel strafbare Handlungen begangen haben Auch das Oberlandesgericht M nchen hat in seiner Entscheidung ber Schmerzensgeldforderungen ausge f hrt da die von der Polizei Festgenommenen jedenfalls eines Vergehens der versuchten N ti gung verd chtig gewesen sind Urteil des OLG M nchen vom 8 8 1996 Az 1 U 3098 94 Meine datenschutzrechtliche Pr fung ist eine Rechtm igkeitskontrolle Trifft die Polizei eine Entscheidung im Rahmen des ihr zustehenden Ermessens und Beurteilungsspielraums kann ich dies nicht beanstanden Im Hinblick auf die Entscheidungen der Staatsanwaltschaft und des OLG M nchen mu die Annahme der Polizei der Tatverdacht bestehe fort auch von mir als vertret Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T
332. htlicher Sicht beurteile ich die Daten bermittlung wie folgt Nach Art 40 Abs 3 Polizeiaufgabengesetz kann die Polizei von sich aus die ihr bei Erf llung ihrer Aufgaben bekannt gewordenen personenbezogenen Daten an andere Beh rden oder ffent liche Stellen bermitteln soweit diese f r die Gefahrenabwehr zust ndig sind und die Kenntnis der Daten zur Erf llung der Aufgaben des Empf ngers erforderlich erscheint F hrerscheinstellen haben nach 15 Stra enverkehrszulassungsordnung die Aufgabe zur Wah rung der Verkehrssicherheit Personen auf ihre Eignung zum F hren von Kraftfahrzeugen zu berpr fen Hat die Polizei Konkrete Anhaltspunkte daf r da eine Person nicht geeignet ist ein Kraftfahrzeug zu f hren kann sie diese Anhaltspunkte der F hrerscheinbeh rden mitteilen Ein Indiz f r einen Eignungsmangel eines F hrerscheininhabers kann der regelm ige Konsum von Drogen sein Auch der Hinweis auf die gewohnheitsm ige Einnahme sog weicher Drogen kann die ernsthafte Besorgnis begr nden da der Betroffene zur F hrung eines Kraftfahrzeugs ungeeignet ist Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Nach dem Gesetz ber den ffentlichen Gesundheitsdienst beraten die Gesundheits mter Perso nen die drogens chtig sind oder regelm ig Rauschmittel konsumieren Au erdem haben die Gesundheits mter die Aufgabe Ma nahmen zur Verh tung und Bek mpfung d
333. htung bisher grunds tzlich nur m ndlich auf dieses Widerspruchsrecht hin dokumen tiert wurde der Hinweis nur bei kritischen F llen oder sehr sensiblen Erkenntnissen Ich Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 habe begr t da der Hinweis unmittelbar nach der Begutachtung gegeben wird weil der Betroffene erst nach Kenntnis des Befundes fundiert ber seinen Widerspruch ent scheiden kann Zur Nachpr fbarkeit des Hinweises mu dessen Erteilung jedoch in allen F llen schriftlich dokumentiert werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 4 2 Zuleitung einer rztlichen Mitteilung an den MDK unmittelbar oder ber die Kran kenkasse Die Leistungserbringer z B rzte sind wenn die Krankenkassen nach 275 Abs 1 bis 3 SGB V eine gutachtliche Stellungnahme oder Pr fung durch den MDK veranla t haben ver pflichtet Sozialdaten auf Anforderung des MDK unmittelbar an diesen zu bermitteln soweit dies f r die gutachtliche Stellungnahme und Pr fung erforderlich ist 276 Abs 2 SGB V rzte und sonstige Leistungserbringer m ssen daher bei diesen Fallgestaltungen sicherstellen da f r den MDK bestimmte personenbezogene Patientendaten diesem unmittelbar bersandt werden F r den Fall da Krankenkassen anstelle des MDK derartige Daten bermittlungen erbitten z B wegen ein
334. iche Folgen f r das Opfer den Angeklagten und deren Angeh rige sowie die Schwere die Umst nde und die Folgen der Tat zu ber cksichtigen Sollen personenbezogene Daten ber Beschuldig te Angeklagte bermittelt werden so sind auch der Grad des Tatverdachts und der Verfahrens stand zu ber cksichtigen Vor Beginn der ffentlichen Hauptverhandlung ist ein besonders strenger Ma stab an das Vorliegen eines berwiegenden Interesses der ffentlichkeit anzule gen Eine bermittlung personenbezogener Daten von Opfern Zeugen und Familienangeh ri gen an die Presse kommt regelm ig nicht in Betracht Ich habe erhebliche Zweifel ob eine routinem ige Bereitstellung und ggf bermittlung aller Anklages tze in Schwurgerichtssachen und ffentlichkeitstr chtigen Strafverfahren an die Presse den o g Voraussetzungen gen gt Das gilt auch dann wenn wie in der Praxis auf den f r die Presse bestimmten Exemplaren des Anklagesatzes die personenbezogenen Daten anderer Betei ligter mit Ausnahme der Personalien des Angeklagten geschw rzt werden Es bedarf vielmehr in jedem Einzelfall einer umfassenden Abw gung des Informationsinteresses der Presse mit den Belangen der von der Daten bermittlung Betroffenen Der Gedankenaustausch mit dem Justizministerium in diesen Fragen ist derzeit noch nicht abge schlossen Hinsichtlich der M glichkeit zur Einsichtnahme in die Sitzungsliste der Strafverhandlungen der Folgewoche durch die Pres
335. ichen oder mutma lichen Einwilligung des betroffenen Beamten zul ssig Unterzieht sich ein Beamter einer Untersuchung so willigt er damit zwar konkludent in die Weitergabe des vom Gesundheitsamt erstellten rztlichen Gutachtens an den Dienstherrn ein Inhaltlich darf dieses Gutachten jedoch nicht ber das hinausgehen was f r die beamten rechtliche Entscheidung unbedingt erforderlich ist Deshalb kommt auch die Angabe der rztlichen Diagnose im engeren Sinne regelm ig nicht in Betracht Auch eine ausdr ckliche Einwilligung des Beamten K nnte nicht zur Weitergabe von Daten erm chtigen die nicht als erforderlich anzusehen sind Diese Grunds tze wurden im wesentlichen bereits in einem Schreiben des Bayerischen Staatsmi Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 nisteriums des Innern vom 19 01 1993 Az IE1 5111 10 1 93 den Gesundheits mtern zur Kenntnis gegeben Die Gesundheits mter sind gehalten weiterhin nach diesen Vorgaben zu ver fahren Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 Sozialbeh rden 4 1 Gesetz Entwurf zur Weiterentwicklung der GKV Beim einstweilen gescheiterten aber nicht zu den Akten gelegten Entwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Strukturreform in der gesetzlichen Krankenversicherung GKV Weiter entwicklungsgesetz GKVWG standen die neu gefa ten
336. icht vor Problematisch erscheint die Mitwirkung von Privaten auch soweit sie ber die Sachverhalts schilderung hinaus bereits eine rechtliche Beurteilung des Verkehrsversto es abgeben Dies k nnte etwa dann der Fall sein wenn die Art der Verkehrsordnungswidrigkeit bereits vom Au Bendienstmitarbeiter durch Eingabe in ein Datenerfassungsger t rechtlich qualifiziert w rde z B Parken Halten mit Verkehrsbehinderung Ich habe das Staatsministerium des Innern um Stellungnahme gebeten Eine Antwort des Innen ministeriums steht noch aus Zwischenzeitlich liegt mir ein Urteil des Amtsgerichts Tiergarten vom 24 April 1996 vor in dem bereits der systematische Einsatz von Privatpersonen zur Tatsachenfeststellung bei der Par kraum berwachung f r unzul ssig erkl rt und mit einem Beweisverwertungsverbot f r das nach folgende Bu geldverfahren sanktioniert wird Das Gericht verwirft darin nachdr cklich einen Vergleich mit Anzeigen durch sonstige private Zeugen da der private Anzeigeerstatter oder Zeuge nicht systematisch und in eigener Kompetenz Ordnungswidrigkeiten verfolge Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 5 3 Beinahme von Geschwindigkeitsme listen zum Ordnungswidrigkeitenakt Ein Petent sah sich durch die folgende Verfahrensweise in seinen Rechten verletzt In der Akte eines gegen ihn gerichteten Bu geldverfahrens wegen einer Verkehrsordnungsw
337. icht patientenbezogene Unterlagen genommen werden Die Wahrung der rztlichen Schweigepflicht gegen ber den Patientinnen auch in dem Verfahren zur berpr fung der Einhaltung des 25 Anteils halte ich damit f r sichergestellt Zur Frage des Datenschutzes in bezug auf den betreffenden Arzt selbst wurde in intensiven Ge spr chen mit dem Bayerischen Sozialministerium dar ber Einigung erzielt da die rzte an stelle von Angaben ber vereinnahmte Verg tungen die Bescheinigung eines Wirtschaftspr fers vereidigten Buchpr fers Steuerberaters Steuerbevollm chtigten oder eines Organs oder eines Mitglieds eines Organs einer Wirtschaftspr fungs Buchf hrungs oder Steuerberatungs gesellschaft vorlegen k nnen aus der sich ergibt da aufgrund einer Pr fung der Buchf h rung die 25 Grenze im Kalenderjahr nicht berschritten worden ist Art 5 Abs 3 Satz 4 Ich bin der Ansicht da durch diese Regelung die Intensit t des Eingriffs durch Datenerhebung ber Einkommensverh ltnisse von rzten unter Ber cksichtigung des Verh ltnism igkeits grundsatzes hinreichend eingeschr nkt wurde Im brigen weise ich auf die Ausf hrungen in meinem 16 T tigkeitsbericht hin Dort habe ich dargestellt da ich mich daf r eingesetzt habe da rzte die Schwangerschaftsabbr che durch f hren nicht die dargelegten Gr nde f r den Abbruch der Schwangerschaft dokumentieren m ssen sondern sich auf Aufzeichnungen ber die Tatsach
338. icht zu nehmen R cksicht zu neh men ist auch darauf da die Sicherheit von Patientendaten vor Beschlagnahme durch Herausga be der Patientendaten nach au erhalb des Krankenhauses an Auftragnehmer verloren gehen kann weil diese Sicherheit nach 97 StPO nur im Gewahrsam einer Krankenanstalt besteht Im folgenden zeige ich L sungsans tze f r einige Problemkreise auf die im weitesten Sinn dem Begriff des Outsourcing zugerechnet werden k nnen und mit denen ich im Berichtszeitraum Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 konfrontiert war Ich mu dabei betonen da hier vielfach rechtliches Neuland vorliegt so da ich nicht immer abschlie ende L sungen anbieten kann Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 3 4 1 2 Vergabe einer Organisationsanalyse an eine externe Beratungsgesellschaft Um die tarifliche Einstufung des Krankenhauspersonals korrekt durchf hren zu K nnen beauf tragte ein Krankenhaustr ger eine Wirtschaftspr fungsgesellschaft mit der Durchf hrung einer Organisationsuntersuchung Dabei wurden Frageb gen verwendet auf denen f r evtl R ckfra gen auch Namen des jeweiligen Patienten vermerkt waren Ich habe den Krankenhaustr ger darauf hingewiesen da ich keinen Grund daf r sehe wieso der Name des Patienten f r R ckfragen ben tigt werde Eine fortlaufende Numme
339. ichts an den UNHCR in anonymisierter Form aus datenschutzrechtlicher Sicht keine Bedenken Da ich davon ausgehe da entsprechende Anfragen auch an weitere bayerische Verwaltungsge richte erfolgt sind bzw erfolgen werden habe ich meine Auffassung dem Staatsministerium des Innern mitgeteilt mit der Bitte die anderen Verwaltungsgerichte in Bayern davon zu unterrich ten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 6 6 berwachung des Zahlungseingangs bei Verfahrenseinstellung gem 153 a Straf proze ordnung Im 15 T tigkeitsbericht Nr 6 8 4 und im 16 T tigkeitsbericht Nr 7 5 habe ich den Umstand da bei Einstellung eines Verfahrens bei Erf llung einer Geldauflage zugunsten einer gemein n tzigen Einrichtung diese nicht nur vom Strafverfahren sondern auch von der Person des Be schuldigten in Kenntnis gesetzt wird eingehend gew rdigt Wegen der Eingabe eines B rgers habe ich mich an das Staatsministerium der Justiz gewandt Dieses h lt an seiner Auffassung fest da die bermittlung der Daten des Beschuldigten an die gemeinn tzige Einrichtung angesichts des Einverst ndnisses des Beschuldigten mit einer Ver fahrenseinstellung nach 153 a Abs 1 Nr 2 StPO gerechtfertigt sei Im brigen beruft sich das Justizministerium auf praktische Erfordernisse Es reiche nicht aus da sich nur der Beschul digte selbst mit dem Bu geldempf nger dad
340. ichtung k nnen zwar im Einzelfall zur Feststellung der f r das Wahlrecht we sentlichen Frage nach dem Schwerpunkt der Lebensbeziehungen notwendig sein Voraussetzung w re zun chst da Anhaltspunkte daf r bestehen da die Vermutung in Art 1 Abs 1 Nr 2 Satz 3 Gemeinde und Landkreiswahlgesetz wonach bei mehreren Wohnsitzen der Schwerpunkt der Lebensbeziehungen dort ist wo die betroffene Person mit der Hauptwohnung gemeldet ist nicht zutrifft Liegen solche Anhaltspunkte vor dann darf auch danach gefragt werden nicht aber pau schal und ohne R cksicht auf die Erforderlichkeit im Einzelfall F r die Betroffenen mu zudem klar erkennbar sein welchem Zweck die Fragen dienen und die Fragen m ssen klar und unmi verst ndlich formuliert sein Das Schreiben der Gemeinde enthielt im brigen nicht den nach dem Datenschutzgesetz erforderlichen Hinweis auf die Freiwilligkeit der Beantwortung Art 16 Abs 3 Satz 2 BayDSG Die Gemeinde habe ich auf den fehlenden Hinweis auf die Freiwilligkeit hingewiesen und gefor dert eine derartige Erhebung auf die im Einzelfall wirklich erforderlichen Daten zu beschr nken sowie schon erhobene nicht erforderliche Daten zu l schen bzw zu sperren Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 8 3 Datenschutz bei Volksbegehren Im Berichtszeitraum war ich mit datenschutzrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit den Ein tragungslisten f
341. id rigkeit war eine zweiseitige Liste abgelegt in der mindestens Verkehrsverst e durch ber schreitung der zul ssigen H chstgeschwindigkeit von zwanzig anderen Personen mit Angabe der amtlichen Kennzeichen Fahrzeugart und Marke der Fahrzeuge sowie der festgestellten Ge schwindigkeit aufgef hrt waren Er der Petent gehe davon aus da sich dieselbe Liste in s mt lichen anderen Ordnungswidrigkeitenakten die wegen der in der Liste aufgef hrten Geschwin digkeitsverst e angelegt wurden befinde und damit seine Daten auch in anderen Verfahren gespeichert seien Das zust ndige Polizeipr sidium hat auf Anfrage die Beinahme der Me listen zu den jeweiligen Verfahrensakten damit gerechtfertigt da bei Geschwindigkeitskontrollen mit LaserHandge schwindigkeitsme ger ten und Kleinradarger ten die Me listen zum Zwecke der Nachvollzieh barkeit und Plausibilit t der Me ergebnisse mit allen bei einem Einsatz durchgef hrten ahn dungsrelevanten Messungen aufbewahrt und ggf dem Gericht oder Sachverst ndigen komplett vorgelegt werden m ten weil sich auch aus der Gesamtheit der Messungen ein Indiz f r die Fehlerfreiheit der Messung ergebe Ich beurteile diese Praxis wie folgt Gegen eine Beinahme der Liste aller festgestellten Verkehrsverst e die bei demselben Me ein satz festgestellt wurden zum jeweiligen Ordnungswidrigkeitenvorgang sofern zur Sachbe handlung erforderlich erhebe ich dem Grunde nach keine Einwend
342. iehe Anlage 3 dieses Berichts Die Datenschutzbeauftragten begr en darin da inzwischen der gr te Teil der ge setzlichen Krankenkassen in den Protokollnotizen vom 22 M rz 1996 den Umfang der zu bermittelnden Daten so reduziert hat da das Risiko der Identifizierbarkeit des Versicherten deutlich verringert wurde Die Datenschutzbeauftragten fordern in der Entschlie ung den VdAK der die Datenreduzierung noch nicht mitgetragen hat auf sich der Linie der anderen gesetzli chen Krankenkassen anzuschlie en Die vorstehenden Ausf hrungen beziehen sich auf die Daten bermittlung f r Zwecke der Ab rechnung nach 295 SGB V Das Sozialgesetzbuch enth lt dar ber hinaus spezielle detaillierte Vorschriften f r die Pr fung der Wirtschaftlichkeit der rztlichen Abrechnung und sieht die bermittlung ganz bestimmter Daten von den Kassen rztlichen und Kassenzahn rztlichen Ver einigungen an die GKV f r diese Zwecke vor Die Einschr nkung des Umfanges der f r Ab rechnungszwecke zu ermittelnden Daten auf das nach 295 SGB V gebotene Ma beeinflu t also nicht den Umfang der gesetzlich zul ssigen Daten bermittlung f r Zwecke der Wirtschaft lichkeitspr fung Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Ich habe die gesetzlichen Krankenkassen in meiner Zust ndigkeit und die Kassenzahn rztliche Vereinigung Bayerns aufgefordert umgehend mitzuteilen in welchem Umfang n
343. igergespr chen Gew hrleistung eines ausreichenden Schutzes von sog Verteidigergespr chen 148 StPO entweder durch elektronische Unterdr ckung oder Kennzeichnung von Ge spr chsbeginn und Gespr chsende und Sperrung dieser Gespr che 6 Benachrichtigung der Beteiligten Klarstellung in 101 StPO da Beteiligte im Sinne des Abs 1 nicht nur der Beschul digte und die in 100 a Abs 2 genannten Personen sind sondern auch diejenigen die die berwachten Fernmeldegespr che gef hrt haben und deren Identit t bekannt ist 7 Erfolgskontrolle Auswertung der berwachungsma nahmen im Hinblick auf ihren Erfolg In einen ent sprechenden Bericht K nnten insbesondere Angaben ber den Anla der Telefon berwa chung die Dauer der Ma nahme die Anzahl der berwachten Anschl sse den betroffe nen Personenkreis sowie die Anzahl der ermittelten verurteilten aber auch der entlaste ten Personen einbezogen werden 8 Pr ventive Nutzung von Erkenntnissen aus der Telefon berwachung Gesetzliche Regelung der Verwendung von Erkenntnissen aus der berwachung des Fernmeldeverkehrs zu pr ventiven Zwecken in der Strafproze ordnung Das Staatsministerium der Justiz sieht im wesentlichen keinen Anla f r nderungen der Praxis der Telefon berwachung Zu der von mir vorgeschlagenen Auswertung der berwachungsma nahmen im Hinblick auf deren Erfolg vertritt das Justizministerium die Auffassung da eine solche Erfolgskontr
344. igkeiten f r die Datenschutzkontrolle bei Landesbeh rden die nach dem Entwurf die datenschutzrechtliche Verantwortung tragen aber unber hrt bleiben Nach 6 Abs 2 des Entwurfs ist vorgesehen da das Bundesministerium des Innern die Vertreter f r die gemeinsame Kontrollinstanz gem Art 24 des bereinkommens ernennt davon einen auf Vorschlag des Bundesbeauftragten f r den Datenschutz einen weiteren auf Vorschlag des Bundesrates Als weiterer Vertreter kann damit auch eine Person ernannt wer den die nicht zu dem Kreis der Landesbeauftragten f r den Datenschutz z hlt Zur Sicher stellung der Beteiligung der Landesbeauftragten f r den Datenschutz sollte aus meiner Sicht eine Erg nzung des 6 Abs 2 dahingehend erfolgen da ein Vertreter aus dem Kreis der Landesbeauftragten ernannt wird Das Gesetzesvorhaben war bei Redaktionsschlu noch nicht abgeschlossen Daneben m ssen noch eine Reihe von Durchf hrungs und Ausf hrungsbestimmungen zur Kon vention erlassen werden da Europol seine T tigkeit erst aufnehmen kann wenn bestimmte vor gesehene Rechtsakte in Kraft getreten sind Besonders umstritten sind in diesem Zusammenhang die Durchf hrungsbestimmungen zu den sog Arbeitsdateien zu Analysezwecken Diese Arbeits dateien sind nach Art 10 der Europol Konvention ein wesentlicher Bestandteil der Informati onsverarbeitung durch Europol In einem ersten Entwurf zu den Durchf hrungsbestimmungen war u a die Speicherung bes
345. iheitsrechte nicht einzuschr nken sondern sie zu sichern wo Entwicklungen des Marktes und der Technologien sowie Gruppeninteressen die Entscheidungsfreiheit des B rgers bedrohen Die Technologie selbst kann f r die Sicherung der Freiheitsrechte ein wertvolles Hilfsmittel sein Dar ber hinaus kommt der Informiertheit der Betroffenen ein zentraler Stellenwert zu Ihre Kom petenz zur Entscheidung und zum praktischen Umgang mit der Karte mu gest rkt wer Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 den damit sie auch langfristig die gr tm glichen Chancen haben ihre Interessen durch zusetzen Mit der Ausstellung der Karte d rfen nur die Vorteile verkn pft werden die sich unmit telbar aus den Nutzungspraktiken der Karte selbst ergeben Die freie Entscheidung der Betroffenen eine Karte zu nutzen oder dies abzulehnen darf nicht durch einen Nut zungszwang oder eine Bevorzugung von Karten Nutzern z B durch Bonuspunkte bzw von Karten Verweigerern eingeschr nkt werden 4 Keine Verschlechterung der Situation der Betroffenen Durch die Einf hrung von Kommunikationssystemen mit Chipkarten d rfen die Betrof fenen nicht schlechter gestellt werden als im konventionellen Verfahren Die medizini sche Versorgung der Schutz der Gesundheitsdaten und die Mitentscheidungsrechte der Betroffenen m ssen in Umfang und Qualit t erhalten bleiben Das therapeutische Verh
346. in berech tigtes Interesse an der Kenntnis der zu bermittelnden Daten glaubhaft darlegt und der Betroffe ne kein schutzw rdiges Interesse an dem Ausschlu der bermittlung hat Diese Voraussetzungen lagen hier nicht vor Zum einen bestand kein berechtigtes Interesse der Datenempf nger an den der Gemeinde vorliegenden personenbezogenen Angaben Au erdem hatten die Betroffenen ein schutzw rdiges Interesse daran da nicht Angaben die der Gemein deverwaltung im Rahmen ihrer Aufgabenerf llung bekannt geworden sind Dritten zug nglich gemacht werden Ein B rger darf darauf vertrauen da Schreiben Vertr ge usw die sich auf ihn beziehen und der Gemeinde vorliegen entsprechend den Bestimmungen des Verwal tungsverfahrensrechts der Gemeindeordnung und sonstiger spezialgesetzlicher Regelun gen behandelt und Daten daraus nicht ohne seine Einwilligung auch nicht auszugsweise an Dritte weitergegeben werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 8 6 Ver ffentlichung eines Schriftvergleichs Ein B rgermeister lie ein Schreiben verteilen in dem er Handschriftproben einer namentlich bezeichneten B rgerin mit der Schrift eines anonymen ffentlichen Aushangs in dem die Ge meindef hrung verunglimpft worden war verglich Die Handschriftproben der B rgerin waren gemeindlichen Akten entnommen worden Der B rgermeister verd chtigte die B rgerin der Ur hebersc
347. irkdienste Fernseheinkauf Videotext Video on demand sowie Abrufdien ste f r Pressever ffentlichungen und Informationen aller Art pr gen die Diskussion Durch die multimediale Nutzung der Telekommunikationsnetze werden in erheblichen Umfang personenbezogene Daten anfallen F r den Aufbau der Verbindungen die Auswahl und die Ab rechnung der Leistungen werden personenbezogene Daten ber die Teilnehmer erhoben und verarbeitet Sie werden zur Abrechnung der Entgelte gespeichert und k nnten auch anderweitig genutzt werden Die Anbieter solcher Leistungen sind technisch in der Lage ber den einzelnen Teilnehmer umfassende Erkenntnisse bez glich seines Umgangs mit Geld seiner Unterhal tungsinteressen seines Weiterbildungsverhaltens seiner Kaufinteressen und seines Geschicks mit dem Umgang mit Kommunikationstechnologien zu gewinnen Die Pers nlichkeitsph re des einzelnen k nnte damit im hohen Ma e gef hrdet werden Auf dem Weg in die neue Informationsgesellschaft existieren Datenschutzvorschriften bislang in Gestalt der Telekom Datenschutzverordnung im Rahmen des Btx Staatsvertrages der Landes mediengesetze des Rundfunkstaatsvertrages und der allgemeinen Bestimmungen im Bundesda tenschutzgesetz BDSG Nunmehr sind bergreifende Datenschutzregelungen erforderlich die den neuen Datenverarbeitungsqualit ten und den mit ihnen verbundenen Mi brauchsm glich Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeit
348. it haben meine Mitarbeiter vor allem im Bereich von nachgeordneten Dienststellen und bei den gepr ften Kommunen leider wieder teilweise erhebliche M ngel festgestellt Das erscheint mir besonders problematisch im Hinblick auf die immer weiter zu nehmende Datenverarbeitung und auch im Hinblick auf die neuartigen Gef hrdungen bei der Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Nutzung der neuen IuK Techniken Ich betone hier nochmals meinen Hinweis aus obigem Abschnitt da Datenschutz auch zu den wesentlichen Aufgaben der datenverantwortlichen Dienststelle geh rt und da daf r auch die notwendigen Mittel aufgebracht werden m ssen Ich unterstreiche den Satz meines Kollegen B umler aus Schleswig Holstein Datenschutz mu Chefsache sein F r neu eingef hrte immer tiefer in das informationelle Selbstbestimmungsrecht eingreifen de Datenerhebungsbefugnisse halte ich Erfolgskontrollen f r notwendig die Schl sse darauf erm glichen sollen ob der damit angestrebte Zweck mit dem sie gerechtfertigt wurden wirklich erreicht wird So hat das Staatsministerium des Innern meine Anfrage in welchem Umfang im Verh ltnis zur Gesamtzahl bei den neuen anla losen polizeilichen Identit tskon trollen Schleierfahndung wirklich F lle der internationalen organisierten Kriminalit t aufgegriffen wurden mit dem Argument abgetan hierzu w rden keine Statistiken gef hrt und die
349. it Mitte 1995 ein neuer Typ von Computerviren beob achtet werden der sich dadruch auszeichnet da er Textverarbeitungs oder Tabellenkalkula tions Dokumente bef llt und diese Dateien als Wirt zur Vermehrung benutzt indem er sich mit tels eines Makros Folge von Befehlen die sich wiederholt ausf hren lassen z B Formatierung von Texten an einen gew hnlichen Text anh ngt Wenn dann z B das Textverarbeitungspro gramm den Text l dt f hrt es den Makrocode aus der dann weitere Dateien verseucht und ir gendwann beginnt die definierten Funktionen auszuf hren Dieser Virustyp wird dementspre chend als Makrovirus bezeichnet Makroviren stellten Mitte 1996 nach den Ermittlungen des Virus Bulletins mit ca 20 nach den Bootsektorviren bereits die zweith ufigste Virenart dar Ein Makrovirus ist eine in der Makrosprache z B WordBasic von WinWord eines Anwen dungsprogrammes geschriebene Routine Diese Makroroutinen sind in den zu bearbeitendem Text einer Tabelle oder hnlichem eingebettet Damit sind sie an ihr Objekt gebunden Der An wender aktiviert diese Routinen automatisch wenn er das Objekt mit einem Anwendungspro gramm bearbeitet ber Makrosprachen verf gen so gut wie alle Textverarbeitungen z B WinWord Wordperfect Starwriter und Wordpro Tabellenkalkulationen z B Excel oder Lotus 1 2 3 Datenbanken Access u a aber auch Programme wie Powerpoint und Autocad Ein Makrovirus kann auch als Trojanisches
350. it der Anpassung des Datenaustauschs im Bereich der niedergelassenen rzte dargestellt Mit Schreiben vom 21 08 1996 an die Gesetzliche Krankenversicherung in Bayern und vom 25 09 1996 an die Kassen rztliche Vereinigung Bayerns habe ich nochmals auf die Problematik der leichten Zusammensortierbarkeit der nach dem Datenaustauschvertrag getrennt zu ber mittelnden Versicherten und Leistungsdaten und zum Problem des erforderlichen Datenum fangs aufmerksam gemacht und auf die im Bereich der Kassenzahn rztlichen Vereinigungen unternommenen erheblichen Anstrengungen hingewiesen die Daten bermittlung nur fallbe zogen und auf den erforderlichen Datenumfang beschr nkt durchzuf hren Nachdem ich auf beide Umst nde bereits Mitte 1995 deutlich aufmerksam gemacht hatte war hinreichend Zeit sich mit den notwendigen Konsequenzen zu befassen Ich habe die beteiligten Stellen ausdr ck lich darauf hingewiesen da auch bei dem von ihnen vorgesehenen maschinellen Datenaus tausch zur Abrechnung bei niedergelassenen rzten das Risiko eines Versto es gegen die Vor schrift des 295 Abs 2 SGB V besteht Einen solchen w rde ich ggf beanstanden Die in der Anlage 3 abgedruckte Entschlie ung der Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder vom Oktober 1996 habe ich an die gesetzlichen Krankenkassen und die Kassen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 rztliche Ver
351. itsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Screened Subnet Damit sind individuelle Realisierungen von zentralen FirewallSystemen f r unterschiedlichste Kommunikations und Sicherheitsbed rfnisse in einem homogenen Netzwerk m glich F r komplexe Netzwerke und insbesondere f r Netze mit heterogenen Schutzbed rfnissen von Teilnetz zu Teilnetz oder gar von Rechner zu Rechner sind diese o a Architekturen in ihrer rei nen Auspr gung nicht angemessen und nicht ausreichend In diesen F llen kann eine Kaskadie rung von Firewall Systemen erforderlich sein d h einzelne oder alle Teilnetze sch tzen sich ihrerseits nochmals selbst durch ein geeignetes Firewall System gegen ber den anderen Teilnet zen Dadurch ist eine feinere Abstimmung auf die spezifischen Schutzbed rfnisse in jedem ein zelnen Teilnetz m glich der finanzielle administrative und organisatorische Aufwand steigt allerdings entsprechend an Auch hier gilt der Satz da Sicherheit nicht umsonst zu haben ist Mittlerweile sind auch Firewall Systeme auf dem Markt verf gbar die ber die sog Tunnelling Funktion verf gen Mit diesen Systemen k nnen ber verschiedene Standorte verteilte lokale Netze ber ein offenes unsicheres Netz sicher miteinander kommunizieren wobei die zu ber tragenden Daten vom absendenden Firewall System verschl sselt und vom empfangenden Fire wall System wieder entschl sselt werden Dar berhinaus sind derzeit auch Firewall Systeme verf gba
352. itsprobleme im Altstadtbereich die durch das schwerpunktm ige Auftreten insbesondere von Bet ubungsmittelkonsumenten und dealern Jugendbanden m nnlichen und weiblichen Prostituierten sowie Obdachlosen verursacht werden Ich habe mich durch Einblick in die entsprechenden Unterlagen von der besonderen Kriminalit tslage und der konkreten Bedrohungssituation und von der grunds tzlichen Erforder lichkeit der Datei zur polizeilichen Aufgabenerf llung berzeugt Unbefriedigend sind aus datenschutzrechtlicher Sicht aber die Festlegungen des betroffenen Personenkreises und der berpr fungsfristen in der Errichtungsanordnung Nach der zur Zeit der Pr fung g ltigen Errichtungsanordnung dient die Datei dem Erken nen des Personenkreises der sich im Umfeld von und in U S Bahnh fen bzw deren Unter geschossen aufh lt und bei dem eine Identit tsfeststellung Art 13 Abs 1 PAG zul ssig ist Es k nnen Personen aufgenommen werden die sich in den oben genannten Bereichen ohne erkennbare Zweckbindung h uslich niederlassen sowie insbesondere Bet ubungsmit teldealer und konsumenten und Prostituierte die die ffentliche Sicherheit und Ordnung st ren Die Festlegung des betroffenen Personenkreises ist nicht wie aus datenschutzrechtlicher Sicht zu fordern eindeutig und nachvollziehbar Sie erlaubt ihrem Wortlaut nach neben der Speicherung der o g Personengruppen auch die Speicherung von anderen Personen bei de nen nur
353. jeweils die Berufung des Schriftf hrers durch den Wahlvorsteher vor w hrend 5 Abs 3 LWO die Bestellung durch die Gemeinde vorsieht Auch die Kenntnis des Wahlvorstehers derjenigen Personen die von einer Partei gemeldet wor den sind sowie die Bezeichnung der meldenden Partei ist f r die Aufgabenerf llung des Wahl vorstehers offensichtlich nicht erforderlich Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 8 2 4 Datenerhebung zur berpr fung des W hlerverzeichnisses Eine Gemeinde hatte bei Personen mit mehreren Wohnsitzen Zweifel ob diese noch in der Ge meinde wahlberechtigt sind weil sie eventuell nicht mehr den Schwerpunkt ihrer Lebensbezie hungen in der Gemeinde haben Dies ist aber eine der Voraussetzungen f r die Wahlberechti gung Art 1 Abs 1 Nr 2 Gemeinde und Landkreiswahlgesetz Um das W hlerverzeichnis zu bereinigen versandte die Gemeinde an eine gr ere Zahl von Einwohnern mit weiteren Wohnsitzen einen Fragenkatalog mit dem gekl rt werden sollte wo die Betroffenen den Schwerpunkt ihrer Lebensbeziehungen haben Dieser Katalog enthielt ohne R cksichten auf den Einzelfall und auf die individuelle Erforderlichkeit der Beantwortung de taillierte Fragen So wurde z B nach der H ufigkeit des Aufenthalts des Aufenthalts des Le benspartners der Familie sowie der Belegenheit des Gro teils der pers nlichen Habe befragt Fragen in diese R
354. k erhobenen Daten sind von besonderer Sensi bilit t da sie sich auch auf Pers nlichkeitsmerkmale des Betroffenen beziehen Solchen perso nenbezogenen Daten kann im Einzelfall erhebliche Bedeutung zukommen Ich habe deshalb auf der Grundlage meiner Erfahrungen aus der vorangegangenen Pr fung und den Pr fungserfahrungen anderer Datenschutzbeauftragter besonders den Bereich der Datener hebung durch die Befragung von Referenzpersonen und die Speicherung der Befragungsergeb nisse gepr ft Dabei habe ich festgestellt da teilweise neben mi verst ndlichen Wertungen Mitteilungen von Referenzpersonen aufgezeichnet und zur Sicherheits berpr fungsakte genommen wurden die nach meiner Einsch tzung f r die Beurteilung des Betroffenen unter sicherheitserheblichen Aspekten im Hinblick auf seine zuk nftige T tigkeit ohne konkrete Bedeutung waren Darauf habe ich das Landesamt f r Verfassungsschutz unter genauer Bezeichnung der einzelnen Spei cherungen hingewiesen Das Landesamt hat sich meiner Auffassung angeschlossen und die frag lichen Daten durch Schw rzen gel scht Eine im Jahr 1996 durchgef hrte Nachkontrolle und die dabei gef hrten Gespr che zeigten mir die Bereitschaft des Landesamtes zur Ber cksichtigung datenschutzrechtlicher Belange und eine deutliche Verbesserung der Erhebungs und Speicherungspraxis Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 6 4
355. kassen rztliche Vereinigung steuern und nicht Teil der empfangenden Stelle sind Fall a Die Daten sind wegen des hohen Vertraulichkeitsgrades zu verschl sseln falls nur eine normale Versandart Brief Paket gew hlt wird bergangsweise und nur solange und soweit keine technische M glichkeiten zur Verschl sselung beste hen ist eine unverschl sselte Speicherung der personenbezogenen zul ssig wenn ei ne h herwertige Versandart z B Wertbrief paket gew hlt wird Fall b Die Daten sind zu verschl sseln wenn sie zur Weiterleitung an die Kranken kassen von Diskette auf Leitung etwa durch Dritte umgesetzt werden m ssen eine Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Kenntnisnahme der Inhalte kann sonst nicht ausgeschlossen werden diese w re aber durch durch den Umfang des Vermittlungsauftrags nicht gedeckt Werden die Abrechnungsdaten vom Leistungserbringer auf Papier zur Verf gung gestellt m ssen sie ohne Umweg direkt an die Krankenkasse gesandt werden Der Versand erfolgt ber Wertbrief oder paket Die Daten bermittlung vom Leistungserbringer zur Krankenkasse mittels maschinenlesbaren Datentr ger und auf dem Leitungswege mu also grunds tzlich verschl sselt erfolgen Als bergangsregelung wird lediglich die folgende Ausnahme akzeptiert Diskettenversand direkt zur Krankenkasse mit h herwertiger Versandart wenn und solange die Hard und S
356. keine Korrespondenzbefugnis findet besteht eine Auskunftspflicht des Arztes gegen ber einer Krankenkasse nach 100 SGB X nur soweit der Betroffene im Einzelfall grunds tzlich schriftlich eingewilligt hat Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Speziell zur Feststellung ob und wie lange der Arbeitgeber zur Entgeltfortzahlung verpflichtet ist und zur Feststellung der Leistungspflicht seitens der Krankenkasse fragen diese Kassen des fteren unmittelbar bei rzten an ob bestimmte Krankheiten mit anderen Krankheiten im Zu sammenhang stehen Die Krankenkasse ist nicht in allen derartigen F llen verpflichtet eine gut achtliche Stellungnahme des MDK einzuholen vgl 275 SGB V Krankenkasse und MDK sind im Hinblick auf eine z gige Arbeitsabwicklung gar nicht daran interessiert alle medizinischen Fragen im Zusammenhang mit AU durch den MDK kl ren zu lassen auch ben tigen die Kran kenkassen zun chst Entscheidungsmaterial ob der MDK einzuschalten ist Vertrags rzte sind nach 295 Abs 1 Nr 1 SGB V verpflichtet der zust ndigen Krankenkasse eine Arbeitsunf higkeitsbescheinigung einschlie lich der Diagnosen zu bermitteln Diese im 10 Kapitel des SGB V datenschutzrechtliche Bestimmungen speziell geregelte bermittlungspflicht des Arz tes an die Krankenkassen insoweit spiegelbildlich zu 73 Abs 2 Nr 9 SGB V umfa t m E auch Ausk nfte des Arztes be
357. keitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 8 2 2 Ausk nfte an politische Parteien zur Wahlwerbung Im Vorfeld der Kommunalwahlen 1995 bin ich gefragt worden ob politischen Parteien zur Wahlwerbung Ausk nfte aus den W hlerverzeichnissen und aus Verzeichnissen ber Haus und Grundbesitzer erteilt werden d rfen Ausk nfte aus dem W hlerverzeichnis an politische Parteien zur Wahlwerbung sind nicht zu l ssig Nach 22 Abs 3 der Wahlordnung f r die Gemeinde und Landkreiswahlen vom 28 August 1995 GVBl S 605 d rfen Wahlberechtigte im Zusammenhang mit der Pr fung des Stimmrechts einzelner bestimmter Personen Ausz ge aus den W hlerverzeichnissen fertigen Die Ausz ge d rfen nur zur Pr fung des Stimmrechts verwendet und Dritten nicht zug ng lich gemacht werden Parteien W hlergruppen und anderen Tr gern von Wahlvorschl gen darf jedoch nach Art 35 Abs 1 Satz 1 des Meldegesetzes im Zusammenhang mit allgemeinen Wahlen und mit Abstim mungen in den sechs der Stimmabgabe vorangehenden Monaten Auskunft aus dem Melderegi ster ber Namen Doktorgrade und Anschriften von Gruppen von Wahlberechtigten erteilt wer den f r deren Zusammensetzung das Lebensalter der Betroffenen bestimmend ist vgl dazu auch meine Ausf hrungen unter Nr 9 1 Name und Anschrift eines Grundsteuerpflichtigen unterliegen dem Steuergeheimnis nach 30 der Abgabenordnung AO Die Gemeinde darf diese Daten nach 31 Abs 3 AO zur Verwal tung anderer Ab
358. keitszeugnisses der Pr sident des Oberlandesgerichts zust ndig Dem Standesbe amten obliegt nach 5a Abs 2 Personenstandsgesetz PStG 171 Dienstanweisung f r Stan desbeamte DA die Pflicht den Antrag entgegenzunehmen und die Entscheidung vorzuberei ten hierbei hat er alle Nachweise zu fordern die vor der Anordnung des Aufgebots erbracht werden m ssen Der Standesbeamte ist also nicht nur f r die Aufnahme des Antrags zust ndig er hat auch alle erforderlichen Unterlagen beizuf gen vgl 171 Abs 2 3 DA Ist es f r die Entscheidung des Pr sidenten des Oberlandesgerichts erforderlich da die Ausl n derakte beigezogen wird z B zur Identit tspr fung berpr fung der Angaben zum Familien stand zu Kindern so ist das Standesamt berechtigt die Ausl nderakte beizuziehen und mit den brigen Unterlagen dem Pr sidenten des Oberlandesgerichtes vorzulegen da der Standesbeamte wie ausgef hrt die Aufgabe hat die Entscheidung vorzubereiten Die Daten bermittlung erfolgt auch f r Zwecke f r die eine Nutzung nach Art 17 Abs 2 BayDSG zul ssig ist 5 a Abs 2 PStG 171 DA setzen zwingend voraus da der Standesbe amte alle erforderlichen Daten erhebt und sich Nachweise dar ber vorlegen l t Art 17 Abs 2 Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Nr 1 BayDSG Die Daten bermittlung kann au erdem je nach Umst nden des Einzelfalls im Int
359. kenhausfinanzierungsgesetz An wendung findet sieht in Art 27 Datenschutz in Abs 4 vor da u a Krankenhaus rzte die im Gewahrsam des Krankenhauses befindlichen Patientendaten auch nutzen d rfen soweit dies zu Forschungszwecken im Krankenhaus oder im Forschungsinteresse des Krankenhauses erforderlich ist Insofern Kommt es bei den bayerischen Krankenh u sern auf die das Bayerische Krankenhausgesetz Anwendung findet auf die Wirksamkeit einer Einwilligung nicht an Zur Absicherung der beteiligten Personen im Krankenhaus habe ich jedoch empfohlen in der Klinik ausdr cklich schriftlich zu dokumentieren da es sich um eine Nutzung von Patientendaten zu Forschungszwecken im Kran kenhaus oder im Forschungsinteresse des Krankenhauses handelt und da und weshalb es im Einzelfall erforderlich war andere Personen als Personal des Krankenhauses selbst zu beauftragen Diese Befugnis aus Art 27 Abs 4 BayKrG kann auch f r noch lebende Patienten einer Klinik in Anspruch genommen werden wenn ihre Daten f r Forschungszwecke der Kli nik ben tigt werden Anonymisierung Sollen im Rahmen der Forschungsarbeit Daten aus dem behandelnden Krankenhaus nach au en bermittelt werden so m ssen sie ausreichend anonymisiert sein Art 27 Abs 4 BayK G Zu einer ausreichenden Anonymisierung geh rt nicht nur das Weglassen von Na men Anschrift und Geburtsdatum der Betroffenen sondern auch der Verzicht auf andere D
360. kheiten Krankheitsrisiken Behinderteneigenschaft usw auf freiwilliger Basis gefragt Nachdem diese Fragen den Kernbereich des Pers nlichkeitsrechts tangieren aber einen in sich abgeschlossenen Themenbereich darstellen sollte dieser Komplex auf einem getrennten Erhebungsbogen abgefragt werden Das Gesetz enth lt in 11 Abs 2 eine Regelung zur Nutzung der Baut tigkeitsstatistik f r Zwecke der Ermittlung von Auswahlbezirken Ich habe eine vergleichbare Nutzung im Zusam menhang mit einer datenschutzrechtlichen Kontrolle der Geb ude und Wohnungstichprobe 1993 in meinem 16 T tigkeitsbericht angesprochen und darauf hingewiesen da weder das 2 Gesetz ber die Durchf hrung von Statistiken der Baut tigkeit und die Fortschreibung des Ge b udestandes noch das Gesetz ber geb ude und wohnungsstatistische Erhebungen eine derarti ge Nutzung vorsehen Die normenklare Regelung ist deshalb zu begr en Das Gesetz bringt weiterhin eine nderung des Bundesstatistikgesetzes BStatG insoweit mit sich als computergest tzte Erhebungsverfahren bei Bundesstatistiken ausdr cklich zugelassen werden Daneben k nnen die Antworten auch schriftlich erteilt werden soweit in einer besonde ren Regelung in einer eine Bundesstatistik anordnenden Rechtsvorschrift nicht anderes bestimmt ist 15 Abs 4 und Abs 5 BStatG schreibt vor da beim Einsatz von Erhebungsbeauftragten die in den Erhebungsvordrucken enthaltenen Fragen auch schriftlich bean
361. kommunale Daten kommunale Datenverarbeitung verarbeitung Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 f r den Verband Freier Berufe in Bayern e V Erwin Stein Winfried Wachter EE E E V ee a re dee Pr sidiumsmitglied des Verbandes freier Berufe e V ab 04 10 95 Dr Wolf Dieter Seeher Zahnarzt Den Vorsitz im Beirat f hrt Franz Brosch MdL Stellvertreter ist Dr Klaus Hahnzog Der Beirat befa te sich in seinen Sitzungen im Berichtszeitraum insbesondere mit folgenden Themen Beratung des 17 T tigkeitsberichtes Berichte ber Pr fungen und Beanstandungen Einschaltung von Privatunternehmen durch Gemeinden bzw Zusammenschl sse von Ge meinden bei der Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten durch Verst e gegen die Vor schriften ber die zul ssige Geschwindigkeit von Fahrzeugen datenschutzrechtliche Aspekte der ffnung von Medienarchiven f r jedermann Berichte von Arbeitskreisen und Datenschutzkonferenzen datenschutzrechtliche Fragen im Zusammenhang mit der Beh rdenreform Berichte zur Patientenkarte Versichertenkarte Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Anlagen Anlage 1 Entschlie ung der 51 Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder vom 14 15 M rz 1996 Modernisierung und europ ische Harmonisierung des Datenschutzrechts Die Datenschutzrichtlinie d
362. ktenr ckhalt Die Notwendigkeit der Aufbewahrung der alten Sicherheitslisten f r etwa zwei Jahre wurde von der Anstalt nachvoll ziehbar begr ndet Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 3 2 6 Daten bermittlungen an Dritte Der praktisch wichtigste Fall betrifft Anfragen von Vollstreckungsgl ubigern die wissen wollen ob der Vollstreckungsschuldner in der Anstalt einsitzt und wann er entlassen wird In beiden Justizvollzugsanstalten wird zun chst der Strafgefangene befragt ob er mit der Ertei lung einer Auskunft einverstanden ist Ist dies der Fall oder hat der Vollstrekkungsgl ubiger ein berechtigtes Interesse nachgewiesen so wird ihm Auskunft erteilt Dabei wird der voraussichtli che Entlassungstermin nur angegeben wenn die Entlassung binnen eines Monats bevorsteht Von einer Anstalt wurde erg nzend mitgeteilt da bei bereits entlassenen Gefangenen lediglich der neue Wohnort falls bekannt und nicht die vollst ndige Entlassungsanschrift angegeben werde Wegen weiterer Daten werde an die Meldebeh rde verwiesen Bei beiden Anstalten wer den die Unterlagen des Auskunftsvorgangs sodann zum Gefangenenpersonalakt genommen Es ist datenschutzrechtlich zu begr en da grunds tzlich vor einer Auskunftserteilung der Ge fangene wegen seines Einverst ndnisses gefragt wird da bei entlassenen Gefangenen wegen der genauen Anschrift auf die zust ndigen Meldeb
363. l Nr 5 2 3 3 bernommen Ich werde diese bernahme pr fen sobald meine Verhandlungen mit dem Innenministerium ber die von mir f r erforderlich gehaltenen nderungen der Errichtungsan ordnung f r die Staatsschutzdatei abgeschlossen sind Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 2 3 3 Errichtung einer bayerischen Staatsschutzdatei SDBY Das Staatsministerium des Innern hat eine Errichtungsanordnung f r eine bayernweite Staats schutzdatei vorgelegt Durch die Schaffung einer eigenst ndigen Landesdatei sollen staatsschutz relevante personenbezogene Erkenntnisse auf Landesebene zentral gespeichert werden die durch die Staatsschutzdienststellen der bayerischen Polizei abgerufen werden k nnen Die Staats schutzdatei Bayern die beim Bayerischen Landeskriminalamt gef hrt wird soll die bislang bei den Dienststellen der bayerischen Polizei gef hrten manuellen Staatsschutzkarteien abl sen W hrend in den manuellen Staatsschutzkarteien bislang nur Daten zur Verh tung und Verfol gung von Staatsschutzdelikten gesammelt und ausgewertet wurden sollte die Staatsschutzdatei daneben auch der Verh tung und Aufkl rung von Ordnungswidrigkeiten und verfassungsfeindli chen Handlungen sowie sonstiger Verhaltensweisen im Sinne der Richtlinien f r den Kriminal polizeilichen Meldedienst in Staatsschutzsachen dienen Ich habe in meiner Stellungnahme zu der Errichtungsanord
364. ldunf higkeit oder auf Geisteskrankheit beru hender Verhandlungsunf higkeit ohne Verurteilung eingestellt wird in das Bundeszentralregi ster einzutragen sind dieser Umstand jedoch h ufig dem Betroffenen nicht bekannt wird Das Staatsministerium der Justiz hat mir in der Zwischenzeit mitgeteilt da das Problem der Information des Beschuldigten bei Verfahrenseinstellungen wegen Schuldunf higkeit bei der j hrlichen Dienstbesprechung mit den Leiterinnen und Leitern der bayerischen Staatsanwalt schaften er rtert worden sei Dabei sei dargelegt worden da die Eintragung in das Bundeszen tralregister wegen ihrer Auswirkungen f r den Betroffenen ein besonderes Interesse an seiner Unterrichtung ber den Verfahrensausgang im Sinne des 170 Abs 2 Satz 2 2 Halbsatz Straf proze ordnung StPO begr nden k nne Ferner sei geraten worden bei einer Einstellung wegen Schuldunf higkeit in der Mitteilung an den Betroffenen auf diesen Umstand hinzuweisen Dar ber hinaus sei meine Auffassung erl utert worden da der Betroffene im Rahmen der Mit teilung zus tzlich ber die Eintragung in das Bundeszentralregister und deren Folgen unterrichtet werden sollte Da der Gesetzgeber dieses Problem jedoch im Rahmen der beabsichtigten nde rung des Bundeszentralregistergesetzes aufgreifen wolle sei davon abgesehen worden die Staatsanwaltschaften anzuweisen in jedem Fall den Beschuldigten ber die Eintragung in das Bundeszentralregister und dere
365. lich zu halten Ein Online Anschlu des Rechners an das Rechnersystem des Dienstherrn setzt Sicherheits ma nahmen auf dem bertragungswege und Abschottungsma nahmen sowohl beim zentra len wie beim dezentralen System voraus Da die Kosten f r diese Sicherheitsma nahmen doch betr chtlich sein d rften wird man zweckm igerweise vor deren Einf hrung eine Ko sten Nutzen Analyse durchf hren Da es sich um keine Auftragsdatenverarbeitung handelt sind die Vorgaben des SGB an diese Art der Verarbeitung gegenstandslos Auf die Bearbeitung von sensitiven Daten insbesondere von Personaldaten im h uslichen Bereich sollte verzichtet werden Einige Gesch ftsbereiche haben dies durch entsprechende Weisungen bereits ausgeschlossen vgl 16 TB Nr 12 3 Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 3 4 96 Stunden Stromz hler LZ96 Der Konflikt zwischen Kundenservice und berechtigtem Anspruch eines Leistungserbringers einerseits und der Wahrung der Privatsph re sowie der Vermeidung der Bildung von Pers nlich keitsprofilen andererseits wird am Beispiel des von einem Energieversorger verwendeten Strom z hlers deutlich Gem 4 und 5 der Bundestarifordnung Elektrizit t 1990 BTO Elt 1990 vom 18 Dezember 1989 setzt sich der von einem Kunden eines Energieversorgungsunternehmens zu entrichtende Pflichttarif aus den Bestandteilen Arbeitspreis Leistungspreis und
366. lichen Handelns insbesondere die notwendigen Grundlagen zur Pr fung der Rechtm igkeit der Daten bermittlung sicherzustellen hat die Poli zei nach innerdienstlichen Richtlinien die datenschutzrechtliche Forderungen ber cksichtigen festzuhalten an wen sie Erkenntnisse weitergegeben hat wenn Ausk nfte aus polizeilichen per sonenbezogenen Sammlungen an Berechtigte au erhalb der aktenf hrenden Dienststelle erteilt wurden Soweit nichts Abweichendes in der Akte vermerkt wird gilt der zu diesem Zeitpunkt bestehende Umfang an Sachverhalten als bermittelt Zur berpr fung der vorgeschriebenen Dokumentation bei einer Polizeidirektion wurde man gels entsprechender Auswertungsm glichkeiten polizeilicher Dateien von einer Sicherheitsbe h rde Landratsamt eine Liste mit Namen solcher Personen erbeten zu denen in einem be stimmten Zeitraum Erkenntnisanfragen bei einer Polizeiinspektion gestellt worden waren Nur in einem Fall konnte ich in diesem Zusammenhang in der Vorgangsverwaltung der Poli zeiinspektion eine Speicherung feststellen die sich offenbar auf eine Erkenntnisanfrage des Landratsamtes in einer Waffensache bezog Der Speicherung konnte aber nicht entnommen wer den ob und in welchem Umfang die Polizei in diesem Fall personenbezogene Daten an das Landratsamt bermittelt hatte Es stellte sich heraus da die Dienststellen innerhalb der Polizei direktion nur bestimmte Anfragen in der Vorgangsverwaltung dokumentieren S
367. lie e sich eine Diskussion im Vortragsraum der Anstalt an Das Verfahren bei Anstaltsf hrungen gehe dahin da F hrungen nur w hrend der Arbeitszeit der Gefangenen durchgef hrt werden weil sich die Gefangenen in dieser Zeit entweder im Arbeitsbetrieb aufhalten oder eingeschlossen seien Ein Kontakt zwi schen Besuchern und Gefangenen sei daher nur im Arbeitsbereich oder bei einzelnen Gefange nen die in der Anstalt unterwegs sind m glich Die Besucher d rften nicht in belegte Haftr ume sehen Mit R cksicht auf diese Form der F hrungen erfolge keine vorherige allgemeine Infor mation ber die anstehende F hrung im Haus zumal sich Begegnungen im Einzelfall ohnehin nicht vermeiden lie en Bei Besichtigung eines Arbeitsbetriebs werde der dort Diensthabende bei Eintreffen der Besuchergruppe informiert Soweit die F hrungen nur w hrend der Arbeitszeit stattfinden erscheint es aus Datenschutzsicht hinnehmbar wenn die Gefangenen des betroffenen Hauses nicht vorab informiert werden Ande res gilt jedoch hinsichtlich der Gefangenen in den Arbeitsbetrieben Nach den Bekundungen ei ner dort Diensthabenden ist eine Vorab Information bei F hrungen in der Vergangenheit nicht immer erfolgt K nftig sollten die in den Arbeitsbetrieben dieser Anstalt eingesetzten Strafge Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 fangenen so rechtzeitig vor Eintreffen einer Besuchergruppe infor
368. ll d rfte es wohl m glich sein die Weiterbesch ftigung von der Vorlage des Pr fungszeugnisses abh ngig zu machen Eine generelle bermittlung der Pr fungsergebnisse an alle Lehrherren scheidet da her aus da wie oben dargestellt eine Abw gung der Interessen im Einzelfall erfor derlich ist Eine generelle Weitergabe der Pr fungsergebnisse an die Innungen als K rperschaften des ffentlichen Rechts ist ebenfalls nicht zul ssig 5 a Abs 2 der Handwerksordnung enth lt hierf r keine ausreichende Erm chtigungsgrundlage soweit die Innungen nicht im konkreten Einzelfall mit der Ausbildung von Lehrlingen befa t sind und deshalb die Pr fungsergebnisse zur Erf llung eines gesetzlichen Auftrags ben tigen Der allgemeine gesetzliche Auftrag der Innungen die Ausbildung der Lehrlinge zu f rdern erfordert nicht die Kenntnis der einzelnen Pr fungsergebnisse Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Von der Mitteilung ber die Pr fungsnoten der bestandenen Gesellenpr fung sind z B ber mittlungen von Beurteilungsdaten aus einer berbetrieblichen Ausbildung an den Ausbil dungsbetrieb zu unterscheiden Die berbetriebliche Ausbildung also die Berufsausbildung in geeigneten Einrichtungen au erhalb der Ausbildungsst tte findet w hrend der Ausbildungs zeit statt und ist ein Bestandteil der betrieblichen Ausbildung Der Ausbildende im Sinne von 3 Abs
369. llen schwerer Kriminalit t angenommen werden k nnen Mir erscheint es fraglich ob diese Ungleichbehandlung von Beamten und Angestell ten Arbeitern deren T tigkeit vielfach vergleichbar ist allein aufgrund ihres unterschiedlichen Status besondere Treuepflicht des Beamten nach 35 36 Beamtenrechtsrahmengesetz BRRG gerechtfertigt ist Dieselbe Problematik stellt sich bei der vorgesehenen Regelung der bermittlung von Sozialdaten Nach dem Entwurf ist die bermittlung lediglich bei Beamten zul ssig nicht jedoch bei Angestellten und Arbeitern des ffentlichen Dienstes Das Gesetzesvorhaben war bei Redaktionsschlu noch nicht abgeschlossen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 1 3 Viertes Gesetz zur nderung des Strafvollzugsgesetzes Nachdem ein Vorentwurf aus dem Jahre 1991 nicht weiterverfolgt worden war liegt nunmehr ein berarbeiteter Referentenentwurf eines Vierten Gesetzes zur nderung des Strafvollzugsge setzes Vor Der Gesetzentwurf verfolgt entsprechend den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts im sog Volksz hlungsurteil vom 15 Dezember 1983 in erster Linie das Ziel im Strafvollzugsgesetz bereichsspezifische Rechtsgrundlagen f r die Erhebung Verarbeitung und Nutzung personenbe zogener Daten zu schaffen Ich habe gegen ber dem Staatsministerium der Justiz zu dem Referentenentwurf Stellung ge nommen Zwar konnte ich feststellen
370. lossenheitsbescheinigung Der Bundesgesetzgeber hat den Schutz des Wohnraummieters bei Ver u erung der Mietsache eingehend geregelt Die gesetzlichen Bestimmungen zeigen da er genau vorgeschrieben hat in welchen F llen und zu welchen Zeitpunkten bei tats chlichen oder rechtlichen Ver nderungen in Bezug auf den Wohnraum eine Beteiligung oder Unterrichtung des Mieters geboten ist Die Regelungen sind abschlie end Der Gesetzgeber hat bei der Begr ndung von Wohnungseigentum an vermietetem nicht ffentlich gef rdertem Wohnraum im Gegensatz zur Regelung im ffentlich ge f rderten Mietwohnungsbau 2 a Abs 2 Wohnungsbindungsgesetz eine Unter richtung des Mieters nicht vorgesehen Die Vorschrift des 2 a Abs 2 Wohnungsbindungsgesetz wonach die Umwandlung in eine Eigentumswohnung dem Mieter mitzuteilen ist ist auf frei finanzierten oder Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 nicht mehr ffentlich gef rderten Mietwohnraum nicht entsprechend anwendbar Die Vorschrift l t nur den Umkehrschlu zu da bei frei finanziertem oder nicht mehr ffentlich gef rdertem Mietwohnraum eine Unterrichtung des Mieters ber die Um wandlung der Mietwohnung in eine Eigentumswohnung nicht zul ssig ist Eine Unterrichtung der Mieter von frei finanziertem oder nicht mehr ffentlich gef r dertem Mietwohnraum von Amts wegen ohne da dies aus beh rdlicher Sicht e
371. ls angemessene organisatorische Ma nahme zur Sicherstellung des Verwertungsverbotes 1 S von Art 6 Abs 1 Satz 5 n F GDG wird nur eine strikte Trennung der Akten aus dem Be reich der freiwilligen gesundheitlichen Beratung und der freiwilligen Begutachtung von den brigen Aktenbest nden des Gesundheits und Veterin rwesens anzusehen sein Inwieweit die brigen Unterlagen des Gesundheits und Veterin rwesens wegen darin enthaltener ver traulicher Mitteilungen z B des Hausarztes an den Amtsarzt von den Aktenbest nden der anderen Abteilungen des Landratsamtes getrennt zu halten sind m te im Einzelfall mit dem Ziel der Wahrung des Vertrauensschutzes gepr ft werden Das Bayerische Staatsministerium des Innern hat diese Hinweise allen Regierungen und Land rats mtern bekanntgegeben Bei k nftigen Pr fungen von Landrats mtern werde ich ein beson deres Augenmerk darauf richten ob diese Ma st be eingehalten werden und ob m glicherweise zus tzliche Ma nahmen erforderlich sind um die Einhaltung der Geheimhaltungspflichten und Verwertungsverbote sicherzustellen Leitlinie mu dabei nach meiner Auffassung sein da die Eingliederung der staatlichen Gesundheits und Veterin r mter in die Landrats mter f r die Be troffenen nicht zu einer Verschlechterung ihrer datenschutzrechtlichen Position gegen ber dem bisherigen Zustand f hren darf Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stan
372. lungsvorschriften des Polizeiaufgabengesetzes anzusehen sei Ich habe der Polizei hierzu folgende Auskunft erteilt Art 40 PAG regelt die Daten bermittlung der Polizei innerhalb des ffentlichen Bereichs Nachdem das Polizeiaufgabengesetz keine Definition des Begriffs ffentliche Stelle enth lt ist bei der Auslegung die Legaldefinition des Bayerischen Datenschutzgesetzes heranzuziehen Gem Art 4 Abs 2 BayDSG z hlen zu den ffentlichen Stellen bei Daten bermittlungen auch die ffentlichen Stellen des Bundes nach 2 BDSG Dazu geh ren auch die aus dem Sonder verm gen Deutsche Bundespost durch Gesetz hervorgegangenen Unternehmen solange ihnen ein ausschlie liches Recht nach dem Postgesetz oder dem Gesetz ber Fernmeldeanlagen zu steht Dies ist bei der Telekom noch bis zum 31 12 1997 der Fall vgl meinen 16 T tigkeitsbe richt Nr 5 6 2 Auf der anderen Seite ist zu ber cksichtigen da nach Art 143 b Abs 1 Grundgesetz 1 V m dem Gesetz zur Neustrukturierung des Post und Fernmeldewesens und der Deutschen Bundes post die Telekom nunmehr grunds tzlich privatrechtlich t tig wird Sie erbringt nicht nur Lei stungen im Monopolbereich des Fernmeldeanlagengesetzes sondern auch Leistungen bei denen sie mit privaten Unternehmen konkurriert etwa beim Verkauf von Telefonanlagen Es besteht kein sachlicher Grund die Telekom in diesem Bereich gegen ber privaten Konkurrenzunter nehmen zu privilegieren Trotz der gr
373. m 15 T tigkeitsbericht unter Nr 11 10 die Auffassung vertreten da eine re gelm ige bergabe s mtlicher Lohnkonten des jeweils abgelaufenen Kalendermonats an ein Kreisrevisionsamt f r eine ordnungsgem e und ausreichende Rechnungspr fung nicht erfor Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 derlich ist Die Neufassung des Bayer Datenschutzgesetzes erfordert keine nderung dieser Auffassung Die Neufassung hat auch hinsichtlich der Stellung der Rechnungspr fungsbeh rden keine nde rung gebracht Deren Rechte bestimmen sich ausschlie lich nach dem jeweiligen Spezialgesetz Die Aufgabe des Kreisrevisionsamtes eine umfassende Pr fung durchzuf hren wird durch mei ne Auffassung zur Herausgabe von Unterlagen nicht eingeschr nkt da es dem Kreisrevisionsamt unbenommen ist stichprobenartig s mtliche Lohnkonten eines oder mehrerer Monate zu ber pr fen Zur Frage wo Rechnungspr fungen stattzufinden haben trifft das Datenschutzgesetz keine Aus sage In vielen F llen d rfte einer Pr fung vor Ort d h in den R umen der gepr ften Stelle der Vorzug zu geben sein Es sind aber auch durchaus Sachverhalte denkbar in denen der Rech nungspr fer Unterlagen in den R umen der Rechnungspr fungsstelle sichten und bearbeiten will bspw um die M glichkeiten einer hier vorhandenen EDV Ausstattung zu nutzen Soweit die Rechnungspr fungsstelle durch geeigne
374. m Einzelfall nicht vorzulegen auf der Chip karte nur einen begrenzten Datensatz speichern zu lassen oder zu entscheiden welchem Arzt welche Informationen oder Informationsbereiche offenbart werden Der Patient darf durch die Ausgestaltung und den Verwendungszusammenhang der Chipkarte nicht zur pauschalen Offenbarung seiner Daten gezwungen sein So sind Daten auf der Chipkarte so zu ordnen da z B beim Zahnarzt die gyn kologische Behandlung geheim bleiben kann Es darf keine Einwilligung in Chipkarten und Chipkartensysteme mit verminderter Datensicherheit geben Der Gesetzgeber mu die Patienten vor billigen Gesundheits karten ohne ausreichende Sicherung vor einer Nutzung durch Dritte sch tzen 5 Sicherstellung der Integrit t und Authentizit t der Daten Zur Sicherstellung der Vertraulichkeit Integrit t und Authentizit t der Daten auf Chip karten im Gesundheitswesen und zur Differenzierung der Zugriffsm glichkeiten nach dem Grundsatz der Erforderlichkeit in unterschiedlichen Situationen sind kryptographi sche Verfahren sowie geeignete Betriebssysteme zur Abschottung unterschiedlicher An wendungsbereiche nach dem Stand der Technik in Chipkarten und Schreib Lese Terminals zu implementieren Eine Protokollierung der L sch und Schreibvorg nge auf der Karte ist unverzichtbar Dar ber hinaus ist f r das infrastrukturelle Kartenumfeld Herstellung Verteilung Per sonalisierung R cknahme sicherzustellen da ausreiche
375. m Weltwirt schaftsgipfel nicht vorhanden waren Es waren jedoch Daten von Festgenommenen in der Vorgangsverwaltungsdatei des Landesamtes gespeichert Zu einzelnen dieser Speicherungen waren schriftliche Unterlagen in sog Sachakten der Fachabteilung abgelegt Da diese Speicherungen f r fachliche Zwecke des Landesamtes ge nutzt werden k nnen sind sie nach meiner Auffassung nur unter den Voraussetzungen des Baye rischen Verfassungsschutzgesetzes zul ssig vgl dazu Nr 6 4 4 Bei einer Reihe von Speicherungen konnte ich die Erforderlichkeit zur Aufgabenerf llung des Landesamtes nicht feststellen Ich habe deshalb das Landesamt um Stellungnahme gebeten Die se steht noch aus Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 Justiz 7 1 Gesetzgebungsverfahren 7 1 1 Gesetzgebungsarbeiten zu einem Strafverfahrens nderungsgesetz Im Rahmen der Gesetzgebungsarbeiten zu einem Strafverfahrens nderungsgesetz siehe dazu die ausf hrliche Darstellung in meinem 16 T tigkeitsbericht Nr 7 2 1 habe ich mich zu drei The menbereichen nochmals an das Staatsministerium der Justiz gewandt l In einem Forderungspapier zur St rkung der Pers nlichkeitsrechte von Verfahrensbetei ligten bei der Gew hrung von Akteneinsicht durch die Staatsanwaltschaft habe ich f r die Zeit bis zu einer ausreichenden Regelung der Gew hrung von Akteneinsicht in der Strafproze ordnung
376. m hierf r zust ndigen rztlichen veterin r rzt lichen bzw sonstigen Fachpersonal des Gesundheitsamtes zugeleitet wird Andere Refe rate des Amtes d rfen keinen Zugang zu solchen Schreiben erlangen F r die organisatorische Umsetzung bedeutet das Grunds tzlich d rfen in der zentralen Eingangsstelle des Landratsamtes an das Gesundheits amt gerichtete Sendungen wie normale Beh rdenpost ge ffnet und weiterbehandelt werden L t ein Eingang aber erkennen da einer der o a Ausnahmef lle gegeben ist z B weil er an die Familienberatung oder an einen Beh rdenmitarbeiter gerichtet ist der in einem der sensiblen Aufgabenbereiche t tig ist mu er unge ffnet weitergeleitet werden Um solche F lle leichter erkennen zu k nnen k nnte den Klienten empfohlen werden beim weiteren Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Schriftwechsel auf den Briefumschl gen entsprechende Zus tze anzubringen Werden Briefe in der Eingangsstelle ge ffnet weil der sensible Aufgabenbereich aus der Beschriftung auf dem Umschlag nicht erkennbar ist mu sichergestellt sein da das Schreiben abweichend vom blichen Postlauf vgl 14 der Musterdienstordnung f r die Landrats mter unmittel bar an die zust ndige Stelle weitergeleitet wird Zweckm igerweise sollte das Personal der Eingangsstelle eingehend ber die sensiblen Aufgabenbereiche unterrichtet werden A
377. mationssystem der Bayerischen Polizei habe ich eingehend im 16 T tigkeitsbericht Nr 5 5 3 hingewiesen Das Staatsministerium des Innern lehnt die von mir angeregte Zusatzprotokollierung mit der Begr ndung ab es sei damit ein un verh ltnism iger Verwaltungsaufwand sowie eine unzumutbare Mehrbelastung der Rech neranlagen verbunden Au erdem sei nicht in allen F llen in denen Abfragen aus polizeilichen Informationssystemen erforderlich sind ein Aktenzeichen vorhanden Ich bedauere diese Entscheidung und habe darauf hingewiesen da eine Zusatzprotokollierung nach meiner Ansicht eine wesentliche Verbesserung des Datenschutzes darstellen w rde Mei ne bisherigen Erfahrungen anl lich praktischer Kontrollen haben gezeigt da die nach dem Polizeiaufgabengesetz zum Zwecke des Datenschutzes zul ssige Auswertung der Protokollbe st nde ohne die Protokollierung zus tzlicher Angaben regelm ig nicht f r die datenschutz rechtliche Beurteilung der Zul ssigkeit von Abfragen ausreicht Folgerichtig ist f r polizeiliche Abfragen im Zentralen Verkehrsinformationssystem in Flensburg auch der Anla der Abfrage zu protokollieren Dies erg nzt durch das Aktenzeichen des Vorgangs soweit vorhanden sollte auch f r Abfragen im Informationssystem der Bayerischen Polizei IBP in Bundesdateien INPOL sowie in den ber IBP erschlie baren Dateien m glich sein Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkei
378. meldungen der Funktelefone gerade noch kein Fernmeldeverkehr statt Die Aktivmeldungen dienen vielmehr lediglich der Aufrechterhaltung der Gespr chsbe reitschaft Auch von 100 c Abs 1 Ziff 1 b StPO ist die Erfassung von Aufenthaltsdaten m E nicht gedeckt Wie bereits der Wortlaut dieser Vorschrift zeigt sind davon nur besondere f r Observationszwecke bestimmte technische Mittel wie etwa Peilsender Nachtsichtger te Be wegungsmelder u erfa t Demgegen ber dienen die Aktivmeldungen der Mobilfunktelefone nicht Observationszwecken sondern der Bereitstellung der Telekommunikationsdienstleistung Diese Auffassung habe ich dem Justizministerium mitgeteilt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 4 3 Verbesserung der Praxis der Telefon berwachung Im Berichtszeitraum habe ich mich durch einen mehrst ndigen Informationsbesuch bei einem Gro stadtpr sidium der Polizei ber die Praxis der berwachung des Fernmeldeverkehrs infor miert Nach eingehenden Beratungen mit Vertretern anderer Datenschutzbeauftragter habe ich mich mit den folgenden M glichkeiten zu datenschutzrechtlichen Verbesserungen in diesem Bereich an das Staatsministerium der Justiz gewandt 1 Anordnung der Telefon berwachung durch ein Kollegialgericht Entscheidung ber Antr ge auf Telefon berwachung statt wie bisher durch den Er mittlungsrichter beim Amtsgericht durch ein Kollegialg
379. men f r andere Zwecke z B f r die Er teilung von Bonit tsausk nften an andere Stellen m te vertraglich ausgeschlossen werden Dabei w re zu berlegen ob der Einhaltung dieser vertraglichen Verpflichtung nicht durch die Vereinbarung einer angemessenen Vertragsstrafe f r den Fall ihrer Verletzung gesichert werden sollte Erg nzend ist darauf hinzuweisen da ein reines Inkassounternehmen nicht der Schweigepflicht gem 203 Abs 1 Nr 1 StGB unterliegt so da ein entsprechender strafrechtlicher Schutz von Patientendaten in einem solchen Unternehmen ebenso wenig gew hrleistet w re wie der daraus resultierende strafprozessuale Beschlagnahmeschutz Auch deshalb mu die Weitergabe von Daten an ein Inkassounternehmen auf das unbedingt erforderliche Ma beschr nkt werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 3 4 1 4 Externes Catering Ein Krankenhaus bertrug die Verpflegung der Patienten einem selbst ndigen Privatunterneh men Das externe Catering Unternehmen erh lt jeweils folgende Daten Name und Vorname des Patienten Patientenaufnahmenummer Station Angaben zu besonderen Verpflegungsformen etwa Di t Zumindest einzelne Patienten w nschen da ihre Daten nicht in dieser Weise weitergegeben werden da sie f rchten ihr Aufenthalt im Krankenhaus k nnte in einer unerw nschten Weise Dritten bekannt werden Ich habe gegen die Einschaltung
380. men nur dann in Betracht wenn die gesetzlichen Voraussetzungen f r die Speicherung der da von betroffenen Person nach Art 7 BayVSG gegeben sind Der diesbez gliche Meinungsaustausch mit dem Landesamt f r Verfassungsschutz ist noch nicht abgeschlossen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 6 4 5 Speicherungen im Zusammenhang mit dem M nchener Weltwirtschaftsgipfel 1992 Anl lich des M nchener Weltwirtschaftsgipfels im Jahre 1992 wurden nach Sicherheitsst run gen von der Polizei 491 Personen festgenommen und wegen unterschiedlicher Delikte wie N tigung Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole Landfriedensbruch angezeigt Die eingeleiteten strafrechtlichen Ermittlungsverfahren wurden teils nach 170 Abs 2 StPO teils nach 153 StPO eingestellt zu Verurteilungen kam es nicht Wie ich aus meiner datenschutzrechtlichen Pr fung beim Polizeipr sidium M nchen wu te vgl Nr 5 4 1 wurden die Personalien der Festgenommenen von der Polizei auch dem Landesamt f r Verfassungsschutz bermittelt Ziel meiner Pr fung war deshalb festzustellen ob und ggf in welchen Dateien mit welcher Dauer und welchem Umfang das Landesamt Speicherungen dieses Personenkreises vorgenommen hatte Ich konnte mich durch Stichprobenkontrollen davon berzeugen da Speicherungen in Fachda teien des LfV wie z B NADIS und IBA nur aus Anla der Vorkommnisse bei
381. mer an die Landesinnungsverb nde oder an die Lehrherren besteht nicht Die Zul ssigkeit der Daten bermittlung an die Landesinnungsverb nde und die Lehrherren bei des nicht ffentliche Stellen im Sinne des Bayerischen Datenschutzgesetzes richtet sich daher nach Art 19 BayDSG Danach k nnen personenbezogene Daten an nicht ffentliche Stellen bermittelt werden wenn die nicht ffentliche Stelle ein berechtigtes Interesse an der Kenntnis der zu bermittelnden Daten glaubhaft darlegt und der Betroffene kein schutzw rdiges Interesse an dem Ausschlu der bermittlung hat Art 19 Abs 1 Nr 2 BayDSG 1 F r die Weitergabe der Pr fungsergebnisse an die Landesinnungsverb nde kann ein be rechtigtes Interesse nicht anerkannt werden Allein der Wunsch gute Pr flinge auszu zeichnen und mit guten Pr fungsergebnissen f r den Beruf zu werben kann die Annah me eines berechtigten Interesses nicht rechtfertigen Die Werbung f r den Beruf kann im brigen wenn sicherlich auch eingeschr nkt mit den bermittelten Pr fungsergebnissen in anonymisierter Form erfolgen 2 Der Lehrherr hat insbesondere zur Erfolgskontrolle der Ausbildung grunds tzlich ein berechtigtes Interesse an der bermittlung der Pr fungsergebnisse das im jeweiligen Einzelfall mit dem schutzw rdigen Interesse des Pr flings am Ausschlu der bermitt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996
382. mfang die Strafverfolgungsbeh rden bei strafrechtlichen Erhebungsma nahmen einer datenschutzrechtlichen Kontrolle unterworfen sind und in welchem Verh ltnis die Datenschutzkontrolle zur Dienstaufsicht steht 1 Verh ltnis Datenschutz allgemeine Dienstaufsicht Meiner Pr fung unterliegt nur die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Vorschriften Die Normen der Strafproze ordnung zur Datenerhebung bei strafrechtlichen Ermittlun gen sind einerseits Befugnisnormen die festlegen unter welchen Voraussetzungen der Betroffene Eingriffe in seine Privatsph re zum Zwecke der Aufkl rung von Straftaten dulden mu Andererseits sch tzen sie den einzelnen vor einer unzul ssigen Beeintr ch tigung seines Rechtes auf informationelle Selbstbestimmung durch die Erhebung perso nenbezogener Daten indem sie die Grenzen staatlicher Eingriffsbefugnisse normieren Es handelt sich damit um typische Vorschriften ber den Datenschutz im Sinne von Art 30 Abs 1 BayDSG deren Einhaltung ich grunds tzlich in vollem Umfang berpr fen kann Die Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorschriften kann unabh ngig davon auch von der Dienstaufsicht berpr ft werden Von der Dienstaufsicht unterscheidet sich die Datenschutzkontrolle hinsichtlich des Kon trollumfangs in folgenden wesentlichen Punkten Die Datenschutzkontrolle ist eine Rechtm igkeitskontrolle Sie entspricht der Kontrolle durch die Verwaltungsgerichte Ermessensentscheidungen Beurteilungss
383. mfangreichen Buches zu berechnen Ich halte es f r zumutbar da auch das Polizeipr sidium f r jedes Jahr ein neues Buch beginnt welches zum Jahresende abgeschlossen und dann f r 10 Jahre aufbewahrt wird Das Polizeipr sidium M nchen hat aufgrund meiner Pr fung das Gefangenen Krankenbuch ab geschafft Das zuletzt gef hrte Gefangenen Krankenbuch wird wie die anderen o g B cher noch 5 Jahre nach dem letzten Eintrag aufbewahrt und dann vernichtet bzw an den rztlichen Dienst der Bayerischen Polizei Arzt Buch abgegeben Wegen des Abschlusses der B cher zum Ende des Jahres bin ich mit dem Polizeipr sidium M nchen noch im Gespr ch Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 4 3 Datei AFB Anbhaltedatei Bei der Polizeiinspektion 11 des Polizeipr sidiums die f r den gesamten Altstadtbereich in M nchen zust ndig ist wird zur Unterst tzung der polizeilichen Aufgabenerf llung insbe sondere im Altstadt Fu g nger Bereich AFB dem sog Stachus Bauwerk und dem Marien platz Untergescho eine Datei gef hrt in die von polizeilichen Anhaltungen Betroffene gespei chert werden k nnen Die Datei soll der Unterst tzung des polizeilichen Einschreitens und der schnellen Informationsgewinnung bei der Bearbeitung von Ermittlungsvorg ngen insbesonde re Ordnungswidrigkeiten Anzeigen dienen Hintergrund f r die Einrichtung der Datei sind Sicherhe
384. miert werden da sie die M glichkeit haben sich den Blicken der Besucher zu entziehen bzw sich zumindest abzuwen den Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 3 2 8 Belehrung nach 86 Abs 3 Satz 2 Strafvollzugsgesetz Nach 86 Abs 3 Satz 2 Strafvollzugsgesetz sind die Gefangenen sp testens bei der Entlassung ber ihr Recht auf Vernichtung der erkennungsdienstlichen Unterlagen nach Vollstreckung der richterlichen Entscheidung zu belehren Nachdem eine solche Belehrung bislang einheitlich nur beim Zugang der Gefangenen erfolgt ist habe ich gegen ber dem Justizministerium zur Verbes serung des Datenschutzes vorgeschlagen da jedenfalls bei Gefangenen mit nicht nur kurzen Haftstrafen eine erneute Belehrung vor bzw bei Entlassung aus dem Strafvollzug stattfinden sollte Eine diesbez gliche Anweisung an die bayerischen Justizvollzugsanstalten hat mir das Justizministerium mit Schreiben vom 04 10 1995 mitgeteilt Gleichwohl mu te ich bei der Pr fung einer Anstalt feststellen da dort nur bei der Zugangsver handlung ber den Vernichtungsanspruch belehrt wird Die Anstaltsleitung hat diesbez glich Abhilfe zugesagt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 3 2 9 Nicht zeitgerechte Aktenaussonderung Nach den Bestimmungen ber die Aufbewahrungsfristen f r das Schriftgut der ordentlichen G
385. mierten Verpflichtung zur Gew hrleistung des Daten schutzes durch technische und organisatorische Ma nahmen erwarte ich von gro en kommuna len Steuer mtern eine der Steuerdatenabruf Verwaltungsregelung entsprechende Verhaltenswei se Ich werde diesem Bereich bei meinen Kontrollen in den kommenden Jahren besonderes Au genmerk schenken Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 11 4 Pr fung von kommunalen Steuer mtern Im Berichtszeitraum habe ich zwei kommunale Steuer mter datenschutzrechtlich berpr ft Da bei wurden folgende Feststellungen getroffen Verwendung von Melderegisterdaten Die Stadtsteuer mter nutzen bspw f r die Bescheidversendung die im Melderegister gespei cherten Adressen der Steuerpflichtigen Art 31 Abs 7 MeldeG Art 34 Abs 5 MeldeG sieht vor da jede Melderegisterauskunft unzul ssig ist wenn dadurch im Gesetz genannte schutzw rdige Belange der Betroffenen verletzt werden Diese Auskunfts sperre wirkt f r alle Arten der Melderegisterausk nfte also auch f r die einfache Melderegister auskunft Die Auskunftssperre wirkt allerdings nur gegen ber privaten Dritten Sie zeigt keine Auswirkungen auf Daten bermittlungen f r den ffentlichen Bereich nach den Art 30 32 Mel deG Den Datenempf ngern im ffentlichen Bereich ist jedoch die Tatsache einer eingerichteten Auskunftssperre mitzuteilen damit sich diese bei der Ver
386. ministeri um der Justiz bersandt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 5 Ordnungswidrigkeitenverfahren 7 5 1 Keine Erkennung von Mehrfacht tern in Verkehrsordnungswidrigkeitenverfahren durch Verkehrss nderdateien bzw karteien der Gemeinden Ein B rger hat vorgetragen in einer kreisfreien Stadt w rden vom gemeindlichen Ver kehrs berwachungsdienst Parks nder zur Erkennung von Mehrfacht tern in Dateien bzw Karteien gespeichert Nach einer von mir angeforderten Stellungnahme der betroffenen kreisfreien Stadt besteht dort keine sog Verkehrss nderkartei Zur Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten werden dort nur die f r die Verfahrensabwicklung unabdingbar notwendigen Daten erfa t Zugriff auf diese Da ten haben nur die mit der Sachbearbeitung beauftragten Personen Nach dem Abschlu des Verfahrens bei der st dtischen Verkehrs berwachung werden die vor handenen Daten f r weitere Arbeiten noch vier Monate lang gespeichert Dies geschieht um Nachermittlungen in Zahlungsangelegenheiten und die Bearbeitung von Einspr chen nach Erla von Bu geldbescheiden durch die Zentrale Bu geldstelle zu erm glichen Nach Ablauf dieser vier monatigen Frist haben die Mitarbeiter der Fachdienststelle keinen Datenzugriff mehr Diese Verfahrensweise entspricht den datenschutzrechtlichen Anforderungen Die Unzul ssig keit rtlicher Verkehrss nderkartei
387. mittlung zahlreiche Datenspuren wer wann mit wem wie lange telefoniert hat bzw in Verbindung ge standen ist Diese Information ber den einzelnen aus denen sich ein getreuliches Bild seines Telekommunikationsverhaltens ableiten l t k nnen die werbende Wirtschaft den Adressen handel den Arbeitgeber aber auch Staatsorgane oder die Presse interessieren Zum Schutz der Privatheit ist eine klare und eindeutige Beschr nkung der Datenverarbeitung auf das zur Her stellung und Abrechnung der Verbindung Notwendige erforderlich sowie eine zuverl ssige Ge w hrleistung der Zweckbindung Es ist zu begr en da in dem nunmehr verabschiedeten Telekommunikationsgesetz den Belan gen des Datenschutzes weitgehend Rechnung getragen wurde Im Zuge des Gesetzgebungsver fahrens hatte ich die Gelegenheit zu verschiedenen Entwurfsfassungen des Gesetzes Stellung zu nehmen Meine Hinweise galten vorrangig Verbesserungsvorschl gen zum Umfang des Fern meldegeheimnisses und zur Datenschutzkontrolle Das Fernmeldegeheimnis ist inzwischen in die Regulierungsziele des Telekommunikationsgeset zes aufgenommen worden Mit dieser ausdr cklichen Festlegung als Zielvorgabe f r die Regu lierung des Fernmeldeverkehrs hat der Gesetzgeber die Bedeutung des Fernmeldegeheimnisses besonders hervorgehoben und damit wenigstens einen gewissen Ausgleich daf r geschaffen da Art 10 GG f r die privaten Betreiber von Fernmeldeanlagen wozu auch die Deutsche Telekom
388. mnisses vorliegt wobei der Arzt im letzteren Fall zus tzlich standesrechtliche Konsequenzen zu bef rchten h tte Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 6 2 Datenerhebung eines Sozialamts beim Vermieter statt beim Leistungsempf nger Zur Kl rung der Frage ob der Vermieter einer an einen Sozialhilfeempf nger vermieteten Woh nung berechtigt war den gesamten Grundsteuerbetrag vom Mieter Sozialhilfeempf nger als Zusatzzahlung zu verlangen oder ob dieser Betrag nicht bereits wie blich als Bestandteil der monatlich zu zahlenden Nebenkosten beglichen wurde wandte sich ein Sozialamt ohne vorhe rige Einschaltung des Betroffenen unmittelbar an den Vermieter der damit vom Sozialhilfebe zug seines Mieters erfuhr Auch ohne n here Ausf hrungen in der Anfrage erh lt ein Vermieter schon angesichts der da tenerhebenden Stelle Kenntnis vom Kontakt seines Mieters mit dem Sozialamt Sozial mter sind daher verpflichtet alle Fragen im Zusammenhang mit einer Leistungsgew hrung zun chst mit oder ber den Antragsteller zu kl ren Im angesprochenen Fall h tte die offene Frage m gli cherweise bereits durch Vorlage des Mietvertrags oder einer Nebenkosten Abrechnung ohne Einschaltung des Vermieters gekl rt werden k nnen wenn nicht h tte das Sozialamt dem An tragsteller Leistungsbezieher aufgeben k nnen selbst eine Best tigung des Vermieters ber die se Nebenkos
389. n da die durch Akteneinsicht gewonnenen Informationen f r sachfremde Zwecke mi braucht werden Zu der dringend notwendigen gesetzlichen Regelung des Akteneinsichtsrechts habe ich anstatt des der bisherigen Praxis entsprechenden berechtigten Interes ses ein rechtliches Interesse an der Einsichtnahme gefordert D h es soll nicht mehr jedes anzuerkennende wirtschaftliche oder sonstige Interesse zur Gew h rung der Einsichtnahme ausreichen notwendig ist vielmehr ein rechtliches Inter esse z B zur Begr ndung eines Schadensersatz oder sonstigen Anspruchs Auch ein von der Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder zu stimmend zur Kenntnis genommenes Forderungspapier zur Regelung der ffentlichkeits fahndung im Strafverfahren habe ich dem Justizminister bersandt mit der Bitte um Be r cksichtigung bei Ma nahmen der ffentlichkeitsfahndung Kernpunkte des Papiers sind Forderungen nach strikter Ausrichtung der Voraussetzungen einer ffentlichen Fahndung am Ver h ltnism igkeitsgrundsatz insbesondere bei der Fahndung nach Zeugen grunds tzlichem Richtervorbehalt f r Ma nahmen ffentlicher Fahndung bis zum Abschlu des strafrechtlichen Erkenntnisverfahrens Aufnahme von Ma nahmen der ffentlichen Fahndung in den Katalog der ent sch digungspflichtigen Strafverfolgungsma nahmen des 2 Abs 2 des Gesetzes ber die Entsch digung f r Strafverfolgungsma nahmen Der Justizminister
390. n damit gegebenen vielf ltigen schnellen und problemlosen Auswertungsm glichkeiten Gebrauch gemacht und letztlich auch in unzul ssiger Weise personenbezogene Daten genutzt werden Die se mit der Speicherung auf Disketten verbundenen Gefahren sprechen ebenfalls gegen die Anle gung privater Akten und Dateien durch Mandatstr ger die ich nicht f r erforderlich und in h chstem Ma e f r bedenklich halte vgl dazu die Ausf hrungen im 14 T tigkeitsbericht Nr 7 4 und im 15 T tigkeitsbericht Nr 7 3 2 Spiegelstrich Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 8 9 Datenerhebungen mittels Frageb gen zur berpr fung der Kurbeitragspflicht und zur Vergabe von Bauland Eine Stadt versandte im Rahmen der berpr fung der Kurbeitragspflicht an Zweitwoh nungsinhaber Erhebungsb gen mit Fragen zu famili ren Bindungen in der Kommune zu ei ner Schwerbesch digteneigenschaft und zu besuchsweisen unentgeltlichen bernachtungen Derartige Angaben waren aber zum Vollzug der Kurbeitragssatzung nicht erforderlich Diese sah keine Ausnahme von der Kurbeitragspflicht oder eine Erm igung bei der H he des Kurbeitrags f r Schwerbesch digte und Personen mit famili ren Bindungen zu B rgern der Kommune vor Die Kurbeitragspflicht war auch nicht von einem bernach tungsentgelt abh ngig Einem anderen Zweck als dem unmittelbaren Vollzug der Kurbeitragssatzung diente di
391. n f r rechtskr ftige Veranlagungsjahre bzw eine Anbietung und ggf L schung der f r diese Jahre entstandenen Unterlagen nach 10 Jahren f r sachgerecht gehalten F r andere Steuerarten habe ich das Stadtsteueramt um eine praxisnahe Festlegung der Aufbe wahrungsfristen gebeten Das betreffende Stadtsteueramt hat sich entschieden die Aufbewahrungsfristen f r rechtskr ftige Gewerbesteuerveranlagungsjahre auf 10 Jahre f r abgeschlossene Grundsteuerf lle auf 5 Jahre und f r nicht mehr existierende Hundesteuertatbest nde auf 2 Jahre festzusetzen Dagegen habe ich keine Einwendungen erhoben Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 11 5 Datenschutzrechtliche Pr fung des Landesentsch digungsamtes Mitarbeiter meiner Gesch ftsstelle haben im Berichtszeitraum das Landesentsch digungsamt datenschutzrechtlich berpr ft Aus den Pr fungsfeststellungen m chte ich folgende Punkte herausgreifen Weitergabe von Entsch digungsakten an Gutachter Bei Antr gen zur Feststellung einer Leidensverschlimmerung von Betroffenen mit Wohnsitz im Inland entscheidet der rztliche Dienst des Landesentsch digungsamtes ber die Erforderlich keit der Einschaltung eines medizinischen Gutachters Dieser wird ggf direkt vom rztlichen Dienst beauftragt Dem Gutachter wurden bisher die gesamten Entsch digungsakten bermittelt Der Antragsteller wurde von der Beauftragung i
392. n Anlagen zum Entwurf eines Gesetzes ber den Bau der S dumfahrung Stendal der Eisenbahnstrecke Berlin Oebisfelde BR Drs 513 92 als rechtswidrigen Eingriff in das Recht der betroffenen B rger auf informationelle Selbstbestimmung betrachtet Laut dpa Meldung vom 07 09 1992 hat daraufhin das Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Bundesverkehrsministerium erkl rt die Bundesregierung werde im weiteren Gesetz gebungsverfahren die personenbezogenen Daten von Grundst ckseigent mern ver schl sseln und damit daf r sorgen da nur datenschutzrechtlich unanfechtbare An gaben der ffentlichkeit zug nglich gemacht werden Die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts bezogen sich auf die ffentliche Be kanntmachung von personenbezogenen Daten der Einwendungsf hrer im Planfeststel lungsbeschlu In gleicher Weise w re aber auch eine Ver ffentlichung der Grunder werbsverzeichnisse mit den Namen und Anschriften der Grundst ckseigent mer im Rahmen der Auslegung nach Art 73 Abs 3 BayV wVfG ein unzul ssiger Eingriff in das informationelle Selbstbestimmungsrecht der betroffenen Grundst ckseigent mer Die Ver ffentlichung der Eigent merverh ltnisse im Rahmen der Planauslegung be deutet eine Preisgabe an eine un bersehbare Vielzahl unbekannter Dritter die nach Sinn und Zweck des Anh rungsverfahrens nicht erforderlich ist Aus den nach Art 73 Ab
393. n Folgen zu informieren Das Bundesjustizministerium beabsich tige in der derzeitigen Legislaturperiode einen konsensf higen Gesetzentwurf vorzulegen der einem sachgerechten Ausgleich zwischen den berechtigten Schutzinteressen der Betroffenen und den Informationsinteressen von Rechtspflege und Verwaltung Rechnung trage Von einem Kollegen wurde mir mitgeteilt da ein au erbayerisches Justizministerium im Er la wege eine bergangsregelung getroffen habe Diese geht dahin da bis zu einer bundesge setzlichen Regelung durch die in Vorbereitung befindliche Novellierung des Bundeszentralregi stergesetzes in F llen einer Einstellung wegen Schuldunf higkeit um Pr fung gebeten wird ob der Beschuldigte ber die Bestimmungen in 170 Abs 2 Satz 2 StPO und Nr 88 der Richtlinien Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 f r das Straf und Bu geldverfahren hinaus ohne Gef hrdung schutzw rdiger Interessen ber den Grund der Einstellung des gegen ihn gerichteten Verfahrens in Kenntnis gesetzt werden kann Eine Unterrichtung werde regelm ig dann erfolgen k nnen wenn die Schuldunf higkeit zur Zeit der Tat nur von vor bergehender Natur gewesen ist oder sonst Anhaltspunkte daf r be stehen da in absehbarer Zeit ein Antrag auf Entfernung der Eintragung nach 25 des Bundes zentralregistergesetzes gestellt werden kann Es werde sich empfehlen in solchen F llen in d
394. n Komplexit t erreicht hat F r die DV Sicherheit haben Protokolle deshalb einen hohen Stellenwert Das spiegelt sich auch in den IT Sicherheitskriterien ITSEC wider die Ma nahmen zur Beweissicherung schon bei mittleren Sicherheitsanforderungen vorsehen Bei einer komplexen DV Struktur sorgen Proto kolle letztlich f r die notwendige Transparenz Schlie lich haben Protokolle f r eine effektive Datenschutzkontrolle eine zentrale Bedeutung Fehlen Protokolle existieren keine maschinellen Hilfsmittel f r eine effektive Anla kontrolle F r Routinekontrollen gen gt es h ufig da die Protokolloberfl che lediglich f r einen gewissen Zeitraum aktiv geschaltet wird sofern die notwendige Software daf r vorhanden ist um die notwendigen Unterlagen f r eine berpr fung verf gbar zu haben F r den Betreiber wie f r den Auftraggeber im Falle des Outsourcings gibt es bei Fehlen von aussagef higen Ablaufprotokollen keinerlei M glichkeiten folgende Aktivit ten durchzuf hren berpr fung des ordnungsgem en Ablaufs der DV Programme Aufdecken von Sicherheitsverst en Pr fung der Wirksamkeit des Sicherheitssystems Aufdecken von L cken im Sicherheitssystem Schaffung einer Transparenz in der automatisierten Datenverarbeitung Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Ablaufdaten die von der Protokollebene der DV Systeme erzeugt werden und geeignete A
395. n Rollschrank Schl ssel beim Dienststellenleiter sog Arzt B cher deren Eintragungen den Zeitraum vom 11 12 62 bis 23 7 80 sowie ab September 1980 bis zur Gegenwart umfa ten In diesen B chern vermerkt der hinzugezoge ne Arzt Anamnese Befund und Therapie bei behandelten Gefangenen sog Erste Hilfe B cher deren Eintragungen den Zeitraum vom 1 1 73 bis 30 9 81 sowie ab September 1981 bis zur Gegenwart umfa ten In diesen B chern werden Hilfeleistungen des Sanit ters f r Polizeibedienstete dokumentiert das Gefangenen Krankenbuch deren Eintragungen den Zeitraum vom 1 1 74 bis 30 11 93 umfa ten In diesem Buch wird in Kurzform der medizinische Befund des Sanit ters doku mentiert Ferner befanden sich im sog Sanit tsraum die aktuell gef hrten Exemplare der o g B cher Zu griff auf diese B cher hatten neben dem Polizeisanit ter auch der Dienststellenleiter und der Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 diensthabende Schichtleiter der Polizeihaftanstalt Spezielle gesetzliche Vorschriften f r die Dauer der Aufbewahrung rztlicher Unterlagen beste hen nicht Jedoch schreibt 11 der Berufsordnung f r die rzte Bayerns vor da rztliche Auf zeichnungen 10 Jahre nach Abschlu der Behandlung aufzubewahren sind Nicht zustimmen konnte ich der Auffassung des Polizeipr sidiums die Frist sei ab Abschlu des jeweiligen unter Umst nden sehr u
396. n Stellungnahme des angesprochenen Schulamts waren in der Ver gangenheit mehrere Hauptschulen und auch Elternbeir te an das Staatliche Schulamt mit der Bitte herangetreten die sonderp dagogischen F rderungsma nahmen f r stark verhaltensge st rte Sch ler bis hin zu einer Schule zur Erziehungshilfe auszubauen Die an die Schulleiter der Hauptschulen versandten Erhebungsbogen sollten der Feststellung dienen ob den verhaltensauf f lligen Sch lern mit dem vorhandenen p dagogischen Instrumentarium geholfen werden kann Ich habe das Schulamt darauf hingewiesen da nach Art 16 Abs 1 Bayerisches Datenschutzge setz BayDSG das Erheben personenbezogener Daten nur zul ssig ist wenn ihre Kenntnis zur Erf llung der in der Zust ndigkeit der erhebenden Stelle liegenden Aufgabe erforderlich ist Per sonenbezogene Daten d rfen bei Dritten hier bei den Schulen nur erhoben werden wenn die zu erf llende Verwaltungsaufgabe ihrer Art nach oder im Einzelfall eine solche Erhebung erfor derlich macht Art 16 Abs 2 Nr 2a BayDSG Da die Meldung stark verhaltensgest rter Sch ler nur der Feststellung des Bedarfes f r die Errichtung einer Schule zur Erziehungshilfe dienen sollte habe ich bei einer derartigen planerischen Zielsetzung eine namentliche Bekanntgabe der betroffenen Sch ler f r nicht erforderlich gehalten Die namentliche Erfassung war nicht zul s sig Nicht ausgeschlossen ist damit die Meldung von statistischen Einzelmerkmalen zu
397. n Unterschriftenlisten bei B rger begehren Die Gemeinden und Landkreise m ssen bei der Auswertung der f r ein B rgerbegehren abgege benen Unterschriftenlisten den Grundsatz der Zweckbindung Art 17 Abs 1 Nr 2 BayDSG beachten Die Unterschriften d rfen daher nur hinsichtlich der Frage ausgewertet werden ob das B rgerbegehren von einer ausreichenden Zahl antragsberechtigter Gemeinde bzw Kreisb rger Art 18 a Abs 6 GO Art 25 a Abs 6 LKrO unterschrieben worden ist Nicht zul ssig ist hingegen eine dar ber hinausgehende Datenauswertung So hat z B eine Ge meinde in ihrem Mitteilungsblatt bekanntgegeben bei Pr fung der Unterschriftenlisten sei auf gefallen da sich Neub rger die zum Teil erst wenige Wochen ihren Wohnsitz in der Gemeinde h tten gegen eine geplante Ersatzanbindung einer Stra e ausgesprochen h tten Hier darf ange nommen werden da die Neub rger entweder berfordert gewesen seien oder sog Gef llig keitsunterschriften geleistet haben In einer anderen Gemeinde wurde den Gemeindebediensteten vom ersten B rgermeister nach berpr fung der Unterschriftenlisten in einem Rundschreiben empfohlen sich zuk nftig im eigenen Interesse bei hnlichen F llen vorab in der Hauptverwaltung zu informieren damit sie nicht in eine v llig falsche Richtung liefen bzw sich f r eine populistisch ausgerichtete Sache benutzen lie en In beiden F llen habe ich die wegen Versto es gegen die
398. n Vorg nge berpr ft und aus der Datei gel scht Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 2 3 2 SPUDOK Datei Gewaltbereite Personen aus den Bereichen Rechts und Links extremismus politisch motivierte Skinheads und Ausl ndergruppen OFR GEPE S Die Datei wurde zur Unterst tzung polizeilicher Ermittlungs und Fahndungsma nahmen bei der Bek mpfung des politisch motivierten gewaltt tigen und gewaltbereiten Extremismus einge setzt F r die Datei die von den Polizeidirektionen eines Polizeipr sidiums gef hrt wird fehlt die er forderliche Errichtungsanordnung die der Zustimmung des Innenministeriums bedarf und mir mitzuteilen ist und aus der sich insbesondere konkrete Festlegungen zum betroffenen Perso nenkreis sowie zu L schungs und Aussonderungsfristen ergeben Wie ich festgestellt habe wurde die Datei im Gegensatz dazu ohne Errichtungsanordnung auf der Grundlage einer generellen Freigabe f r SPUDOK Einzelermittlungsverfahren von dem zust ndigen Polizeipr sidium genehmigt obwohl es sich bei der Datei nicht um eine Datei zur Bearbeitung einzelner Ermittlungsverfahren sondern um eine nicht ermittlungsverfahrenbe zogene deliktsgruppenspezifische Arbeitsdatei handelt Wie mir das Polizeipr sidium nunmehr mitgeteilt hat wurde die Datei inzwischen gel scht und Speicherungen nach entsprechender Pr fung in die Staatsschutzdatei Bayern SDBY vg
399. n darf Dies gilt auch wenn die personenbezogenen Daten nicht in Dateien verarbeitet werden 12 Es ist sicherzustellen da der Schutz personenbezogener Daten die zuvor durch ein be sonderes Berufs oder Amtsgeheimnis gesch tzt waren bei Forschungseinrichtungen vor Zugriffen staatlicher Stellen insbesondere durch Strafverfolgungsbeh rden gew hrlei stet ist Im Berichtszeitraum wurde mir ein Forschungsvorhaben zur Fortschreibung der therapeutischen Konzeption einer Justizvollzugsanstalt mitgeteilt Die bei der Datenerhebung in Betracht kom menden Strafgefangenen konnten ber ihre Teilnahme frei entscheiden f r ihre Einwilligungs erkl rung war ein Formblatt entworfen worden Zur Verbesserung des Datenschutzes habe ich vor allem folgende Anregungen gegeben die vom Staatsministerium der Justiz aufgegriffen wurden Im Interesse einer informierten Einwilligung des Gefangenen sollte sich dieser zuvor in groben Z gen ber das Programm der Datenerhebung informieren k nnen Dar ber hinaus sollte ausdr cklich darauf hingewiesen werden da die Mitwirkung am Forschungsprojekt freiwillig ist und der Gefangene bei Verweigerung der Mitwirkung keinerlei Nachteile zu be f rchten hat Im Zuge des Forschungsvorhabens eingesetzte Personen die nicht bereits aufgrund eines ffentlich rechtlichen Dienstverh ltnisses zur Amtsverschwiegenheit verpflichtet sind soll ten nach den Vorschriften des Verpflichtungsgesetzes hierauf verp
400. n in einem Fall gel scht und in mehreren anderen die Speiche rungsdauer reduziert 6 4 4 Registraturwesen des Bayerischen Landesamtes f r Verfassungsschutz Das Landesamt f r Verfassungsschutz setzt zur Erfassung ein und ausgehender Schriftst cke Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 ein EDV unterst tztes Registratur und Schriftgutverwaltungsverfahren ein Nach der Errich tungsanordnung k nnen in der Datei auch personenbezogene Daten des Empf ngers des Ein senders sowie die im Betreff des zu registrierenden Schriftst cks genannten Personen gespei chert werden Ich habe das Landesamt darauf hingewiesen da diese Datei nicht nur als reines Vorgangsver waltungssystem anzusehen ist sondern auch fachliche Recherchen nach bestimmten Personen erm glicht Zu fachlichen Zwecken d rfen Daten einer Person beim Verfassungsschutz jedoch nur unter den engen Voraussetzungen des Art 7 Bayerisches Verfassungsschutzgesetz BayVSG in einer Datei suchf hig gespeichert und genutzt werden Nach meiner Auffassung mu deshalb die M glichkeit einer fachlichen Recherche in der Vorgangsverwaltungsdatei durch eine entsprechende Regelung in der Errichtungsanordnung beschr nkt werden Eine unmittelbare oder mittelbare Nutzung der Vorgangsverwaltungsdatei zum Zwecke der Aufgabenerf llung durch die Fachabteilungen mu grunds tzlich ausgeschlossen sein Fachliche Recherchen kom
401. n und des B r gerbeauftragten nach den EG Vertr gen nicht vermengt werden Die Bundesregierung sollte im Rahmen der Vorbereitung der Regierungskonferenz 1996 darauf hinwirken da ein unabh ngiger Europ ischer Datenschutzbeauftragter in den Vertr gen ber die Euro p ische Union institutionell abgesichert wird Parlamentarische und richterliche Kontrolle Bei der Zusammenarbeit der EU Staaten in den Bereichen Justiz und Inneres mu mit Besorgnis festgestellt werden da eine ausreichende parlamentarische und richterliche Kontrolle im EUV derzeit nicht gew hrleistet ist Die geplante Europol Konvention ist hierf r ein Beispiel Mit unbestimmten Formulierungen werden einem fast v llig freischwebenden Europ ischen Poli zeiamt informationelle Befugnisse einger umt einem Amt das keiner parlamentarischen Ver Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 antwortlichkeit und nur einer unzureichenden teils nur nationalen Rechtskontrolle unterworfen wird Zur Wahrung des Datenschutzes bei der Umsetzung gemeinsamer Ma nahmen in den Be reichen Justiz und Inneres mu daher unbeschadet der Kontrolle durch die nationalen Daten schutzbeh rden auch eine im Rahmen ihrer jeweiligen Zust ndigkeiten l ckenlose Kontrolle durch die nationalen Parlamente und Gerichte sowie durch das Europ ische Parlament und den Europ ischen Gerichtshof sichergestellt werden Der Bayerisch
402. n welchem Klassen zimmer und bei welchem Klassenleiter sie sich einzufinden haben Nicht akzeptabel ist allerdings die Angabe der Religionszugeh rigkeit Art 85 Abs 2 BayEUG erlaubt die Weitergabe von Daten und Unterlagen ber Sch ler und Er ziehungsberechtigte an au erschulische Stellen nur bei Vorliegen eines rechtlichen Anspruchs Au erschulische Stellen Dritte sind alle Personen oder Stellen au erhalb der speichernden Stelle Schule aber auch Erziehungsberechtigte und Mitsch ler in anderen Klassen Bei einem ffentlichen Aushang von Klassenlisten an Tafeln im Schulhof oder in der Eingangshalle handelt es sich deshalb um eine Daten bermittlung an au erschulische Stellen Diese Daten bermittlung kann in analoger Anwendung der f r Zwecke der Herausgabe von Jahresberichten bestehenden Vorschrift in Art 85 Abs 3 BayEUG zul ssig sein wenn der in dieser Vorschrift aufgef hrte Datenrahmen nicht berschritten wird Das Merkmal Religionszugeh rigkeit dabei kann es sich um ein u erst sensibles Datum han deln ist in Art 85 Abs 3 BayEUG nicht genannt Eine Bekanntgabe an Dritte ohne Vorliegen eines rechtlichen Anspruchs ist deshalb nicht zul ssig Das Merkmal Religionszugeh rigkeit Kann auch nicht aufgrund der Teilnahme eines Sch lers am jeweiligen Religions bzw Ethikunterricht als offenkundig angesehen werden Zum einen ist eine Teilnahme am Ethikunterricht auch bei Zugeh rigkeit zu einer der gro en Reli
403. nalamt BLKA Beim BLKA als polizeilicher Zentralstelle in Bayern werden alle von bayerischen Polizeidienst stellen gesicherten Tatortspuren gespeichert und auf sog Spurenkarten aufbewahrt Im Rahmen meiner Pr fung habe ich festgestellt da in der Dienststelle daktyloskopischer Erkennungs dienst die dem BLKA bersandten Spurenkarten von gekl rten F llen nach Jahrg ngen ge ordnet aufbewahrt werden Wie das BLKA erl uterte handelt es sich dabei sowohl um F lle die in kriminalistischer Hinsicht Spur stammt von identifiziertem T ter als auch aus daktyloskopi scher Sicht Spur stammt vom Berechtigten gekl rt sind Aus datenschutzrechtlicher Sicht unbefriedigend war die Tatsache da die Spurenkarten sowie die dazugeh rigen Unterlagen Originalspur Gutachten 10 Jahre aufbewahrt werden und bei der Speicherungsfrist keine Unterscheidung nach Kindern Jugendlichen oder Erwachsenen vorgenommen wurde Das BLKA hat aufgrund meiner Feststellung folgende Neuregelung getroffen Die Ablage wurde bereinigt Spurenkarten von Berechtigten in gekl rten F llen werden so fort nach dem Vergleich vernichtet und die Vergleichsabdr cke wie auch schon bisher ber die zust ndige Polizeidienststelle dem Gesch digten zur ckgesandt Spurenkarten zu identifizierten Tatverd chtigen werden grunds tzlich nach 5 Jahren aus gesondert Die Aussonderung der Spurenkarten von tatverd chtigen Kindern wird durch eine elektronische Anbindu
404. nannt Ich habe zu dem Vorgehen der Stadt folgende Auf fassung vertreten Offener Versand der Bescheide Die Stadt leitete den Wahlvorstandsmitgliedern die einer Beh rde angeh ren die Bescheide offen nicht einzeln einkuvertiert mit der Dienstpost ber den Amts bzw Beh rdenleiter zu Es handelte sich hierbei um eine formlose Aush ndigung eine f rmliche Zustellung gem Art 5 VwZVG sollte nach dem erkl rten Willen der Stadt nicht stattfinden Der Inhalt von Bescheiden mit denen Besch ftigte verschiedener Dienststellen der Stadt und sonstiger ffentlicher Stellen in der Stadt zur Aus bung des Ehrenamtes verpflichtet werden richtet sich an die jeweils Betroffenen in ihrer Eigenschaft als wahlberechtigte B rger Mit der Funktion die der Einzelne an seiner Dienststelle innehat stehen diese Schreiben in keinem Zu sammenhang Bei der offenen Versendung mit der Dienstpost Konnten jeweils die mit dem Versendevorgang Betrauten oder diejenigen ber deren Tisch der Vorgang lief von den in den Bescheiden ent Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 haltenen personenbezogenen Daten Kenntnis nehmen F r diese Kenntnisnahme gibt es keine Rechtsgrundlage da die in der Kenntnisnahme liegende Datenverarbeitung bzw nutzung f r die Aufgabenerf llung der Dienststellen nicht erforderlich war Das Einkuvertieren stellt auch keinen unverh ltnism igen Verw
405. nbetriebnahme eines solchen landesweiten Verfahrensregisters eine be reichsspezifische gesetzliche Grundlage erforderlich ist in der der Gesetzgeber gerade diese Art der Datenverarbeitung f r zul ssig erkl rt Nachdem der Bundesgesetzgeber im Verbrechensbek mpfungsgesetz die rechtlichen Grundlagen f r ein bundesweites staatsanwaltschaftliches Informationssystem geschaffen hat in dem auch die dort vorgesehenen personenbezogenen Daten bayerischer Verfahren eingestellt und ent sprechende Ausk nfte u a an die Staatsanwaltschaften erteilt werden habe ich dem Justizmini sterium mitgeteilt da ich von einer f rmlichen Beanstandung f r den Fall einer Aufnahme des Betriebs von STARIS mit Echtdaten absehen werde soweit Art und Umfang der in STARIS gespeicherten personenbezogenen Daten und die Auswertungsm glichkeiten in diesem System nicht ber das bundesweite Informationssystem hinausgehen Mittlerweile hat mir das Justizministerium dargelegt da Art und Umfang der in STARIS ge speicherten Daten nicht ber den in 474 Abs 2 Strafproze ordnung f r das bundesweite Regi ster vorgegebenen Rahmen hinausgehen Es hat mir nach einem l ngeren Schriftwechsel nun mehr auch mitgeteilt da jedenfalls vorl ufig in Anlehnung an 476 Abs 2 Satz 2 Strafproze ordnung statt der bislang f r STARIS vorgesehenen Regell schungsfrist von f nf Jahren von Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 199
406. nburg Vorpommern verwendet wird Inzwischen hat das Staatsministerium des Innern die Aufnahme eines Hinweises in der Landes sprache auf Formulare Fragebogen die zwei oder fremdsprachig sind im Rahmen des recht lich und tats chlich M glichen zugesagt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 10 2 Ehef higkeitszeugnisse f r Asylbewerber Ein Landratsamt fragte ob aus datenschutzrechtlicher Sicht Bedenken dagegen bestehen da bei Antr gen auf Befreiung von der Beibringung des Ehef higkeitszeugnisses durch Asylbewerber grunds tzlich die Ausl nderakten ber die Standes mter dem Pr sidenten des zust ndigen Oberlandesgerichts bersandt werden Die Ausl nderakte enth lt personenbezogene Daten im Sinne von Art 4 Abs 1 BayDSG ber den Betroffenen und ggf ber dritte Personen Wird die Ausl nderakte an das Standesamt ber sandt handelt es sich um eine Daten bermittlung Art 4 Abs 6 Nr 3 BayDSG an eine andere ffentliche Stelle Diese Daten bermittlung ist nach Art 18 Abs 1 BayDSG zul ssig wenn sie zur Erf llung der in der Zust ndigkeit der bermittelnden oder der empfangenden Stelle liegen den Aufgaben erforderlich ist und f r Zwecke erfolgt f r die eine Nutzung nach Art 17 Abs I Nr 2 Abs 2 bis 4 BayDSG zul ssig w re Nach 10 Abs 2 Ehegesetz EheG ist f r die Entscheidung ber die Befreiung der Beibringung des Ehef hig
407. nd 13 12 1996 3 4 5 Vorsorgliche Anmeldung nach 121 BSHG Wer als Selbstzahler die Krankenhausrechnung nicht innerhalb von zwei Monaten seit Aufnahme bezahlt riskiert dem Sozialamt gemeldet zu werden auch wenn er die Rech nung gerade erst erhalten hat Bei Personen die im Krankenhaus als Selbstzahler auftreten stellt sich nach der Rechnungstel lung bisweilen heraus da sie die Rechnung nicht mit eigenen Mitteln begleichen k nnen Das Krankenhaus hat in diesem Fall die M glichkeit beim zust ndigen Sozialamt einen Antrag auf Kosten bernahme gem 121 BSHG zu stellen In 121 BSHG ist allerdings festgelegt da dies binnen einer angemessenen Frist geschehen mu Die angemessene Frist betr gt laut Rechtsprechung 2 Monate und beginnt mit dem Datum der Behandlung bzw dem Datum der Aufnahme in das Krankenhaus Sie wird von der Rechtsprechung als Ausschlu frist gewertet weshalb die Krankenh user darauf achten entsprechende Antr ge vor Ablauf der Frist zu stellen Durch die Eingabe einer B rgerin wurde ich darauf aufmerksam gemacht da ein bayerisches Krankenhaus alle Selbstzahler routinem ig unter Angabe der Diagnose an das zust ndige Sozi alamt meldet sofern der Betroffene die Behandlungskosten nicht vor Ablauf von 2 Monaten nach dem Behandlungsdatum bzw dem Datum der Aufnahme in das Krankenhaus beglichen hat Dabei nimmt das Krankenhaus nach eigenem Bekunden ausdr cklich keine R cksicht darauf ob d
408. nd Kennzeichnung als Vertrauliche Per sonalsache entsprachen Konnte nur berpr ft werden soweit der sachbearbeitende Staatsan walt selbst die genaue Adressierung und Kennzeichnung verf gt hatte Dies war bei den ber pr ften Akten jedoch h ufig nicht der Fall Angesichts der Sensibilit t der Mitteilung erscheint es aus datenschutzrechtlicher Sicht w n schenswert wenn zum Zwecke der sp teren Nachvollziehbarkeit eine Durchschrift der Mittei lung bei den Ermittlungsakten verbliebe oder doch zumindest die genaue Adressierung aus der Akte ersichtlich w re Das Justizministerium hat dazu mitgeteilt da es grunds tzlich meinem Anliegen offen gegen bersteht Es verweist in diesem Zusammenhang auf die m gliche Einf hrung EDV gest tzter Mitteilungen bei denen in den Textbausteinen standardisierte Empf ngerangaben vorgegeben werden wodurch die Adressierung nachvollziehbar und damit berpr fbar w rde Die Umsetzung dieser Verbesserungen bleibt abzuwarten Ich werde den Fortgang der Angele genheit im Auge behalten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 3 2 Kontrolle von Justizvollzugsanstalten Im Berichtszeitraum habe ich in zwei Justizvollzugsanstalten eine datenschutzrechtliche Pr fung durchgef hrt In beiden F llen konnte ich feststellen da sich die Anstalten der hohen Bedeu tung des Datenschutzes bewu t sind Schwerwiegende datensch
409. nd freiwilligen Fragen war in den bisherigen Erhebungsvor drucken wenig auff llig Ich habe deshalb angeregt zu pr fen ob die Fragenkategorien mittels getrennter Erhebungsb gen abgefragt werden k nnen bzw die freiwilligen Fragen optisch st rker herausgestellt werden k nnen Gegen eine Trennung wurden von Seiten der Fachbeh rden gute Argumente vorgebracht Es wurde insbesondere darauf hingewiesen da dies eine h here Belastung des B rgers mit sich bringe da er sich mit bereits abgeschlossenen Themenbereichen erneut besch ftigten m sse Das von einer Arbeitsgruppe des Statistischen Bundesamtes neugestaltete Muster f r den Erhe bungsbogen f r die Mikrozensuserhebungen ab 1996 enth lt daf r einen wesentlich deutlicheren Hinweis auf die Freiwilligkeit bestimmter Fragen Dies wird dadurch sichergestellt da am linken Rand der betreffenden Fragen die Kennzeich nung durch das Wort freiwillig erfolgt die Kennzeichnung in einer anderen Farbe als der anson sten im Erhebungsbogen benutzten Farbe unterlegt wird und bei allen Fragen mit freiwilliger Auskunftserteilung eine eigene Antwortkategorie keine Angabe aufgenommen wurde Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Ich habe mich mit diesem Verfahren einverstanden erkl rt In der Zusatzerhebung nach 4 Abs 5 Nr 2 Mikrozensusgesetz wird ab 1999 in vierj hrigem Turnus u a nach der Dauer von Kran
410. nde technische und organisato rische Ma nahmen Ber cksichtigung finden F r die zur Erstellung und Personalisierung von Gesundheits Chipkarten dienenden Systeme sowie die informationstechnischen Sy steme und Verfahren mit denen Daten auf der Chipkarte gelesen eingetragen ver ndert gel scht oder verarbeitet werden mu der gleiche hohe Sicherheitsstandard erreicht wer den Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 6 Keine neuen zentralen medizinischen Datensammlungen Der Einsatz von Chipkarten im Gesundheitswesen darf nicht zur Entstehung neuer zen traler Dateien von Patientendaten bei Kassen rztlicher Vereinigung Krankenkassen Kartenherstellern oder sonstigen Stellen f hren Dies gilt auch f r das Hinterlegen von Sicherungskopien der auf der Karte gespeicherten medizinischen Daten Es steht in der freien Entscheidung der Betroffenen ob sie dem Arzt ihres Vertrauens eine umfassende Pflege aller Chipkarten Daten einschlie lich der Sicherungskopien bertragen oder nicht 7 Leserecht des Karteninhabers Der Karteninhaber mu das Recht und die M glichkeit haben seine auf der Chipkarte gespeicherten Daten vollst ndig zu lesen 8 Suche nach datenschutzfreundlichen Alternativen Angesichts der aufgezeigten Gef hrdungen der informationellen Selbstbestimmung im Gesundheitswesen mu die Suche nach datenschutzrechtlichen Alternativen zur Chip kart
411. ndere Kartenterminals die als Schnittstelle zwischen dem Kartenbenutzer und der Chipkarte verwendet werden da Chipkarten ber keine eigenen Ein und Ausgabeger te wie ein richtiger Computer zur Kommunikation mit dem Menschen verf gen Aber auch die hinter den Kartenterminals liegenden Datenverarbeitungssysteme m ssen in die Betrachtung mit einbezogen werden Durch die rasant fortschreitende Entwicklung der Halbleitertechnologie kann davon ausgegangen werden da sowohl die Leistungsf higkeit der Mikroprozessoren als auch die Speicherkapazit t von Chipkarten in wenigen Jahren der von heutigen Personal Computern entspricht Der technologische Fortschritt und der Anwendungstrend gehen eindeutig in Richtung multi funktionale Chipkarte d h Vereinigung mehrerer unterschiedlichster Anwendungen auf einer einzigen Chipkarte Um zuk nftig einen m glichst hohen Sicherheits und Zuverl ssigkeitsstandard zu gew hrlei sten ist es erforderlich da bereits beim Design von Kartenbetriebssystemen und Kartenanwen dungen Standards und Regeln eingehalten werden Der Arbeitskreis Technische und organisatorische Datenschutzfragen der Konferenz der Daten schutzbeauftragten des Bundes und der L nder hat sich ausf hrlich mit diesem Thema befa t und ein Papier mit Anforderungen zur informationstechnischen Sicherheit bei Chipkarten er stellt Anlage 4 Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsberic
412. ne da ihm bei einer Weigerung ein Nachteil entstehen darf Er mu weiterhin im blichen Rahmen und Ausma ber das Verfahren der Daten bernahme und den Verwendungs zweck aufgekl rt werden Soweit ausschlie lich f r die Statistik ben tigte Merkmale erhoben werden sollen diese nicht im Mehrfachantrag abgefragt werden Diese Daten sind vielmehr so Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 zu erheben da die Landwirtschaftsverwaltung davon nicht Kenntnis erh lt Dies kann bei spielsweise durch einen gesonderten Vordruck geschehen der zwar zusammen mit den Formula ren f r den Mehrfachantrag an den Betriebsinhaber verschickt wird dessen R cklauf aber direkt an das Landesamt bzw im verschlossenen Kuvert ber das Amt f r Landwirtschaft an das Lan desamt erfolgt Das Landesamt hat diesen Verfahrensgrunds tzen zugestimmt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 15 Schulwesen 15 1 Datenschutz an Schulen Das Staatsministerium f r Unterricht Kultus Wissenschaft und Kunst hatte bereits in der Ver gangenheit zum Vollzug des Bayerischen Datenschutzgesetzes an Schulen umfangreiche Er l uternde Hinweise in Form einer Bekanntmachung herausgegeben Aufgrund der Novellierung des Bayerischen Datenschutzgesetzes hat das Staatsministerium die Hinweise neu gefa t und mit Datum vom 19 03 1996
413. neinander abw gen und zu einem angemessenen Ausgleich bringen mu und kann sieht sich der Betroffene bei der Ertei lung einer Einwilligung h ufig in einer mehr oder weniger stark empfundenen Zwangslage die es ihm nicht mehr ohne weiteres erm glicht sein Pers nlichkeitsrecht angemessen zur Geltung zu bringen Dies gilt in der Praxis vor allem dann wenn der Betroffene die Gew hrung finanzieller Leistun gen durch ffentliche Stellen erreichen will deren Bewilligung an den Nachweis bestimmter Voraussetzungen gebunden ist oder wenn er sich um die Einstellung in ein Arbeits oder Dienstverh ltnis bem ht und den Nachweis f hren mu da er die Einstellungsvoraussetzungen erf llt Rein formal betrachtet steht es dem Betroffenen in solchen F llen frei ob er zum Nach weis der geforderten Voraussetzungen eine Einwilligung in die Erhebung Verarbeitung oder Nutzung seiner personenbezogenen Daten erteilt Faktisch betrachtet befindet er sich jedoch in einer Zwangslage da ihm die begehrten Leistungen oder die erstrebte Einstellung mit hoher Wahrscheinlichkeit verweigert werden wenn er die Einwilligung nicht erteilt und er die gefor derten Nachweise nicht anderweitig erbringen kann Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Patentl sungen sind angesichts der Vielf ltigkeit der Problematik nicht m glich Wo immer dies durchf hrbar erscheint sollten eindeutige gesetzlic
414. nenbezogenen Daten bermittelt werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 3 2 7 Anstaltsf hrungen Nach Mitteilung einer Anstalt werden F hrungen im wesentlichen nur noch f r beruflich interes sierte Personen durchgef hrt Derzeit f nden ca 15 solcher F hrungen pro Jahr statt Diese w r den vorher angek ndigt die Gefangenen der von der F hrung m glicherweise betroffenen H u ser bzw Arbeitsst tten w rden zuvor informiert und k nnten sich dadurch der F hrung entzie hen Es werde stets ein im voraus bestimmter Haftraum besichtigt und die betroffenen Gefange nen bereits vor der F hrung gefragt ob sie mit einer solchen Besichtigung einverstanden sind Die Bitte um Entfernung des Haftraumschildes vor einer Anstaltsf hrung habe noch kein Gefan gener vorgebracht Es sollte den Gefangenen jedenfalls auf Wunsch die M glichkeit einge r umt werden die Haftraumschilder bei Besuchen abzudecken oder abdecken zu lassen In der anderen Anstalt finden F hrungen nach Mitteilung des Leiters vor allem f r beruflich In teressierte wie z B Rechtsreferendare Polizeianw rter Staatsanw lte Richter usw statt Dar ber hinaus w rden in Einzelf llen auch Schulklassen vor allem im Zusammenhang mit dem Sozialkundeunterricht zum Besuch zugelassen F r Schulklassen werde allerdings in der Regel nur ein kurzer Gang durch eines der H user angeboten daran sch
415. net und durch Unterstreichen gekennzeichnet werden In das Formblatt wurde ein Hinweis aufgenommen da f r jede Stelle die von der Schwei gepflicht entbunden wird ein gesondertes Formblatt zu verwenden ist Dadurch wird der Ge fahr einer unzul ssigen Daten bermittlung entgegengewirkt Die Polizei kann nunmehr eine Kopie der Einverst ndniserkl rung des Betroffenen an die von der Schweigepflicht entbun dene Stelle bersenden ohne da diese erf hrt welche weiteren Stellen der Betroffene von der Schweigepflicht entbunden hat Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Das Formblatt enth lt nunmehr einen eigenen Abschnitt zur Festlegung des sachlichen und zeitlichen Umfangs der zu erteilenden Auskunft Sowohl f r den Betroffenen als auch f r die von der Schweigepflicht entbundene Stelle ist dadurch konkret und individuell auf den Ein zelfall bezogen erkennbar welche personenbezogenen Daten gegen ber den Ermittlungsbe h rden offenbart werden d rfen Die Hinweise auf die Datenschutzbestimmungen heben nunmehr die Freiwilligkeit der Ab gabe der Einwilligungserkl rung besonders hervor Das berarbeitete polizeiliche Formblatt zur Erteilung einer Einwilligung zur Weitergabe perso nenbezogener Daten im Ermittlungsverfahren wird den datenschutzrechtlichen Anforderungen wesentlich besser gerecht Allerdings sind die Datenschutzhinweise im Formblatt nach meine
416. nferenzen diesmal Kopenhagen und Ottawa und an den Konferenzen der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder in Deutschland teilgenommen Wesent liches Thema der Konferenzen waren u a die oben skizzierten Fragen im Zusammenhang mit der Nutzung der Informations und Kommunikationstechnik wobei dazu vor allem von der in ternationalen Konferenz in Kopenhagen wesentliche Anregungen ausgingen Bei dieser Konfe renz wurden Verfahren vorgestellt wie unter Zuhilfenahme der modernen Datenverarbeitungs technik datenschutzfreundliche L sungen f r die Nutzung der digitalisierten IuK Technik gefun den werden k nnen Diese Anregungen wurden von der deutschen Datenschutzkonferenz aufge griffen und werden jetzt in einer Arbeitsgruppe des Arbeitskreises Technik dieser Konferenz unter bayerischer Federf hrung weiter verfolgt Die Zusammenarbeit in den genannten Konferenzen besonders in der Konferenz der Daten schutzbeauftragten des Bundes und der L nder ist ausgezeichnet Es haben sich in allen F llen konsensf hige L sungen zu teilweise schwierigen Problembereichen finden lassen Auch hier kann ich als Beispiel die Haltung der 52 Datenschutzkonferenz zum Thema Lauschangriff oder zum Thema Neue Eingriffsinstrumente der Strafverfolgungsbeh rden im Bereich der mo dernen Informationstechnologie nennen g Vorstehende Zusammenfassung konnte und sollte nur einen allgemeinen berblick ber die we sentlichen Fragen des Berichtszeitraume
417. nformiert Ich habe aus datenschutzrechtlicher Sicht die bergabe der gesamten Entsch digungsakte also bspw einschlie lich der Erkl rung ber die Einkommensverh ltnisse usw f r nicht erforder lich gehalten Ich habe verlangt nur die f r das Gutachten ben tigten medizinischen Unterlagen zur Verf gung zu stellen Das Landesentsch digungsamt hat aufgrund dieser Pr fungsfeststellung seine diesbez gliche Praxis ge ndert Es holt nunmehr vor einer Daten bermittlung die ausdr ckliche Einwilligung des Betroffenen zu einer Weitergabe der gesamten Entsch digungsakte ein Wird diese nicht erteilt werden nur die medizinisch relevanten Aktenteile an den Gutachter bersandt Zentralkartei Bei der Pr fung wurden regelm ige Datenweitergaben an eine und von einer der Bezirksregie rung D sseldorf Abt Wiedergutmachung vormals Landesrentenbeh rde Nordrhein Westfalen zugeordneten Bundeszentralkartei festgestellt In dieser Kartei sind alle Antragsteller auf Leistungen nach dem Bundesentsch digungsgesetz Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 enthalten Gespeichert sind Name Vorname Geburtsdatum Geburtsort Familienstand Wohn ort ggf Namen der Erben sowie die aktenf hrenden Stellen Das Land Nordrhein Westfalen ist seit 1 2 1954 mit der Einrichtung und Unterhaltung der Kartei betraut Es besteht eine L ndervereinbarung die in der Hauptsache die
418. ng Videoaufzeichnungen zu fertigen soweit die davon betroffenen Personen Ausweispapiere bei sich f hrten Bei diesen Personen konnte die Identit t bereits anhand ihrer Papiere festgestellt werden Nach Art 14 Abs 3 Ziff 2 PAG z hlt die Aufnahme von Lichtbildern von einer Person durch die Polizei zu den erkennungsdienstlichen Ma nahmen F r die Qualifizierung einer polizeili chen Ma nahme als erkennungsdienstliche Ma nahme ist es nicht erforderlich da die Polizei alle in Art 14 Abs 3 PAG genannten Ma nahmen z B auch Abnahme von Fingerabdr cken durchgef hrt hat Zu den erkennungsdienstlichen Ma nahmen z hlen vielmehr alle Feststellun gen ber Merkmale des u eren Erscheinungsbildes einer bestimmten Person die ihre Wie dererkennung erm glichen also auch Videoaufnahmen einer Person Zum Zwecke der Gefah renabwehr kann die Polizei nach Art 14 Abs 1 Nr 1 PAG nur dann erkennungsdienstliche Ma nahmen bei einer Person vornehmen wenn eine nach Art 13 PAG zul ssige Identit tsfest stellung auf andere Weise nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten m glich ist Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Zwar kann die Polizei auch von den f r eine Gefahr Verantwortlichen bei oder im Zusam menhang mit ffentlichen Veranstaltungen oder Ansammlungen Bild und Tonaufnahmen anfer tigen wenn tats chliche Anhaltspunkte die Annahme rechtfertigen da
419. ng an den Kriminalaktennachweis nach 2 Jahren sichergestellt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 4 Polizeipr sidium M nchen Beim Polizeipr sidium M nchen habe ich in mehrt gigen Pr fungen folgende Bereiche kontrol liert Speicherungen im Zusammenhang mit den Vorkommnissen beim M nchner Weltwirt schaftsgipfel 1992 Speicherungen in der Haftanstalt des Polizeipr sidiums Datei AFB Anhaltedatei Datei Kfz Fahndung Anhaltemitteilung AHM Im Ergebnis Konnte ich feststellen da abgesehen von einzelnen M ngeln die Vorschriften des Datenschutzes beachtet werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 4 1 Speicherungen im Zusammenhang mit den Vorkommnissen beim M nchner Welt wirtschaftsgipfel 1992 Aus Anla des Weltwirtschaftsgipfels im Juli 1992 in M nchen richtete das Polizeipr sidium M nchen eine Datei ein in der zur Bew ltigung der polizeilichen Aufgaben im Zusammenhang mit diesem Gro ereignis Daten gespeichert wurden Diese Datei wurde zum 01 M rz 1993 auf gel st Personenbezogene Daten wurden aber soweit nach Einsch tzung der Polizei zur Aufga benerf llung erforderlich in andere polizeiliche Dateien bernommen Dies betraf 479 Personen gegen die die Polizei im Zusammenhang mit dem Verdacht auf Straf taten anl lich des Weltwirtschaftsgipfels
420. ng bzw bersendung an den MDK aus Datenschutzsicht zul ssig die bersendung ersetzt dann sowohl weiterreichende und ausf hrlichere eigene Ausk nfte als auch die zeitaufwendige Anforderung von Ausk nften Dritter durch den MDK Allerdings darf mei nes Erachtens vom Vertragsarzt keine undifferenzierte Vorlage aller bei ihm existierenden Un terlagen gefordert werden es mu in das pflichtgem e AuswahlErmessen des auskunftspflich tigen Arztes gestellt werden welche Unterlagen er zur Abfassung seiner Ausk nfte verwendet ob und welche Befundunterlagen er diesen Ausk nften beif gt und ob er statt der bermittlung von Fremdbefunden dem MDK den erstellenden Arzt benennt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 4 4 Erhebung von Daten zur Gesundheit eines Patienten durch die Krankenkasse beim Arzt stets nur ber den MDK oder auch direkt 275 SGB V regelt in welchen F llen Krankenkassen verpflichtet sind beim MDK eine gut achtliche Stellungnahme einzuholen bzw eine berpr fung vornehmen zu lassen und welche berpr fungen sie in geeigneten F llen durch den MDK vornehmen lassen k nnen Wenn und soweit die Krankenkassen den MDK einschalten sind die Leistungserbringer verpflich tet Patientendaten im erforderlichen Umfang auf Anforderung des MDK unmittelbar dorthin zu bermitteln vergl hierzu auch Ziffer 4 4 2 Ganz allgemein besteht jedoch gem
421. ng einer Entscheidung bermittelt werden darf Aus meiner Sicht sollte diese Bestim mung als Auspr gung des allgemeinen Grundsatzes da Mitteilungen nur im Rahmen des Erfor derlichen statthaft sind wieder aufgenommen werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 1 2 2 Benachrichtigung des Betroffenen Im Entwurf 1992 war vorgesehen da der von der Daten bermittlung Betroffene gleichzeitig mit der bermittlung von Amts wegen ber deren Inhalt und Adressaten zu unterrichten ist Demgegen ber soll dem Betroffenen oder seinem gesetzlichen Vertreter nunmehr von Aus nahmen abgesehen lediglich auf Antrag Auskunft dar ber erteilt werden In diesem Zusammenhang habe ich nachdr cklich darauf hingewiesen da auf eine Benachrich tigung von Amts wegen nur verzichtet werden kann wenn f r den B rger aufgrund der Rechts normen zu ersehen ist da und welche Daten zu welchen Zwecken bermittelt werden Dazu m ten die bermittlungspflichten im Gesetz so konkret geregelt sein da der B rger im Ein zelfall erkennen kann ob und in welchem Umfang er von einer Daten bermittlung betroffen sein kann Diese Voraussetzungen sehe ich durch den vorliegenden Entwurf nicht erf llt da die vor gesehenen Bestimmungen lediglich einen Rahmen abstecken innerhalb dessen Mitteilungen erfolgen d rfen Zur Regelung der Frage in welchen F llen oder f r welche Fallgruppen Mi
422. ng nicht mitgeteilt Hierzu habe ich eine erg nzende Stellungnahme angefordert Das Polizeipr sidium M nchen hat nach eigenen Bekundungen in allen 287 F llen die nach 170 Abs 2 StPO eingestellt wurden zwischenzeitlich eine L schung der gespeicherten Daten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 durchgef hrt Au erdem wurden die der Speicherung zugrundeliegenden polizeilichen Unterla gen aus den Kriminalakten der Beschuldigten entnommen und vernichtet Ich habe dies stichpro benartig berpr ft In einem Fall habe ich festgestellt da sich die entsprechende Unterlage nach wie vor in der Kriminalakte eines Beschuldigten befand obwohl das Verfahren zwischenzeitlich eingestellt worden war Eine Vernichtung der Unterlagen war jedoch nicht m glich da in der Unterlage nicht nur das Verhalten des Beschuldigten beim Weltwirtschaftsgipfel sondern in enger r umlicher und sachlicher Verbindung auch ein weiterer Vorfall zwei Tage sp ter doku mentiert war In den 188 F llen in denen die Staatsanwaltschaft die Verfahren nach 153 StPO wegen gerin ger Schuld ggf in Verbindung mit 170 Abs 2 StPO eingestellt hatte speichert die Polizei die erhobenen personenbezogenen Daten weiterhin im KAN F r die Speicherungen wurde eine 5 j hrige Aussonderungspr ffrist festgesetzt Aus datenschutzrechtlicher Sicht kann die weitere Speicherung in diesen F llen nic
423. ng richten die einen Anfangsverdacht bez glich einer Katalogtat voraus setzt einer richterlichen Anordnung bedarf und im brigen der Kontrolle der Datenschutzbeauf tragten hinsichtlich der Einhaltung richterlicher Vorgaben bei der Datenerhebung der Datenver arbeitung und Nutzung unterliegt Die strategische Fernmelde berwachung darf nicht zu einer Umgehung der f r die Ermittlung strafrechtlich relevanter Vorg nge ma gebenden gesetzlichen Regelungen f hren Daraus folgt aus meiner Sicht da die vom BND bei der berwachung des internationalen Funkfernmelde verkehrs gewonnenen Daten grunds tzlich nur zur strategischen Vorfeldbeobachtung benutzt werden d rfen Eine Nutzung zur Strafverfolgung darf nicht schon dann zul ssig sein wenn der blo e Anfangsverdacht besteht da jemand eine bestimmte Straftat plant begeht oder begangen hat F r die Zul ssigkeit der Daten bermittlung ist vielmehr aus meiner Sicht ein qualifizierter Verdachtsgrad erforderlich Au erdem halte ich eine l ckenlose Kontrolle der Datenerhebung verarbeitung und nutzung der durch die Fernmelde berwachung gewonnenen Daten durch ein unabh ngiges Gremium f r unabdingbar Mit Beschlu vom 05 Juli 1995 hat das Bundesverfassungsgericht vorl ufig entschieden da die bei der berwachung des internationalen Fernmeldeverkehrs gewonnenen personenbezoge Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12
424. ngen wenn ein ausreichender Datenschutz gew hrleistet ist Da es sich hierbei um eine sog Auftragsdatenverarbeitung handelt sind die Ma gaben des Art 6 Abs 2 BayDSG zu beachten In der vom Gesetz geforderten schriftlichen Auftragserteilung sollten insbesondere Regelungen ber die Art der Anlieferung bzw Abholung der Filme den Zugriffsschutz im Entwicklungslabor und den Ausschlu von Unterauftragsverh ltnissen getroffen werden Vertragsstrafen sowie die Verpflichtung der eingesetzten Mitarbeiter nach dem Verpflich tungsgesetz sollten vorgesehen werden Eine bertragung der Auswertung der entwickelten Filme auf Privatunternehmen begegnet im Hinblick auf Art 33 Abs 4 Grundgesetz verfassungsrechtlichen Bedenken Da die Aus wertung der entwickelten Filme bereits Bestandteil des Entscheidungsprozesses ist ob ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet wird halte ich eine bertragung auf Private nicht f r zul ssig Anderes gilt sofern das Privatunternehmen lediglich berpr ft ob die Aufnah men rein fototechnisch so gelungen sind da sie als Beweismittel verwertbar sind und der Gemeinde einen entsprechenden Vorschlag macht Gegen eine solche Beurteilung der foto Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 technischen Qualit t der einzelnen Aufnahme erhebe ich keine Einwendungen sofern sicher gestellt ist da letztlich die Gemeinde ber die Beweiseignung ein
425. ngen beim Freigabeverfahren und bei der Pflicht gebracht ein Verzeichnis der einge setzten Anlagen und Verfahren zu f hren ffentliche Krankenh user sind mit Ausnahme von Hochschulkliniken und Bezirkskranken h usern Stellen die gem Art 3 Abs 1 BayDSG am Wettbewerb teilnehmen W hrend das fr here BayDSG f r solche Wettbewerbsunternehmen weder datenschutzrechtliche Freigaben noch das F hren von Anlagen und Verfahrensverzeichnissen vorschrieb gilt nach dem neuen BayDSG folgendes Da Art 26 BayDSG auch auf Wettbewerbsunternehmen Anwendung findet vgl Art 3 Abs 1 Satz 3 BayDSG ist bei Vorliegen der Voraussetzungen dieser Bestimmung ein Freigabe verfahren durchzuf hren F r Verfahren die bereits vor dem 01 03 1994 und damit vor dem Inkrafttreten des neuen Bayerischen Datenschutzgesetzes eingesetzt wurden bestand damals keine Freigabepflicht F r sie mu die Freigabe nicht nachgeholt werden Etwas anderes gilt nur bei wesentlichen nderungen der Verfahren Da auch Art 27 BayDSG auf Wettbewerbsunternehmen Anwendung findet mu ein Anla gen und Verfahrensverzeichnis erstellt sein das den Anforderungen dieser Bestimmung ge n gt Auch Altverfahren f r die nach den obigen Ausf hrungen keine Pflicht zur nachtr gli chen Freigabe besteht sind in das Verfahrensverzeichnis aufzunehmen Entsprechende Verzeichnisse mu ten bereits zum 01 03 1995 eingerichtet sein vgl Art 39 Abs 1 Satz 4 BayDSG
426. ngsbeschlusses mit den personen bezogenen Angaben der Einwendungsf hrer oder Grundst ckseigent mer und einer Ver ffentlichung der Grundst ckseigent mer im Wege der Planauslegung nach Art 73 Abs 3 BayVwVfG ist die bermittlung der personenbezogenen Daten der Einwendungs f hrer an den Tr ger des Vorhabens zu unterscheiden Diese Daten bermittlung halte ich grunds tzlich f r zul ssig soweit der Tr ger des Vorhabens zur fachgerechten Vorbe reitung auf die Behandlung von Einwendungen im Er rterungstermin die konkret betrof fenen individuellen Belange des Einwenders kennen mu Zu ber cksichtigen ist dabei da mit der form und fristgerechten Erhebung einer Einwendung der Einwender sich f rmlich am Verwaltungsverfahren beteiligt und damit die Rechtsstellung eines Beteilig ten im Sinne des Art 13 BayVwVfG mit den daraus sich ergebenden verfahrensrechtli chen Rechtspositionen erh lt Dies bringt mit sich da der Einwender gegen ber dem Projekttr ger aus dem Kreis der Anonymit t heraustritt und den brigen am Verfahren Beteiligten soweit erforderlich bekanntgegeben wird ebenso wie umgekehrt der Ein wender deren Identit t kennt Eine Kenntnisnahme der personenbezogenen Daten der Einwender durch den Vorha benstr ger ist dagegen nicht erforderlich wenn diese erkennbar keinen Beteiligten status anstreben z B weil sie nicht die Verletzung eigener Rechte geltend machen sondern nur allgemein z B f r die Belange des
427. nicht Amtstr ger oder f r den ffentlichen Dienst besonders Verpflichtete sind so sind diese entsprechend 1 des Verpflichtungsgesetzes zur Geheimhaltung zu verpflichten Bei privaten Forschungsvorhaben sollten die Mitarbeiter auf das Datenge heimnis verpflichtet werden 5 BDSG 8 Die bermittelten personenbezogenen Daten d rfen nur im Rahmen des konkreten Forschungsvorhabens verarbeitet und genutzt werden f r das sie bermittelt wurden Die an die forschende Stelle bermittelten personenbezogenen Daten sind gegen unbe fugte Kenntnisnahme durch Dritte zu sch tzen Nicht ffentliche Stellen sind durch ge eignete Auflagen zur Einhaltung dieser Grunds tze zu verpflichten 9 Die bermittelten personenbezogenen Daten sind sobald der Forschungszweck dies er laubt zu anonymisieren 10 Ohne Einwilligung des Betroffenen d rfen personenbezogene Daten nur ver ffentlicht Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 werden wenn dies f r die Darstellung von Forschungsergebnissen ber Ereignisse der Zeitgeschichte unerl lich ist und berwiegende schutzw rdige Interessen des Betroffe nen nicht entgegenstehen 11 Ist der Datenempf nger eine nicht ffentliche Stelle so ist sicherzustellen da der zu st ndige Landesbeauftragte f r den Datenschutz die Beachtung des Datenschutzes bei Durchf hrung des Forschungsvorhabens anla unabh ngig kontrolliere
428. nigen Beispielen in diesem Be richt etwa anhand der Fragen in Zusammenhang mit der diskutierten Einf hrung der akustischen Wohnraum berwachung Gro er Lauschangriff und dem Entwurf eines Bayerischen Sicher heits berpr fungsgesetzes deutlich machen zu k nnen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 1 1 Ziele des T tigkeitsberichts Ich habe erwogen den Inhalt des T tigkeitsberichts auf einen reinen M ngelbericht zu reduzie ren Der Bericht w re dadurch schlanker und vielleicht im Zusammenhang auch leichter lesbar geworden Wegen des im Hinblick auf den neuen Zweijahresturnus gestiegenen Umfangs h tte auch von daher einiges f r diese Verfahrensweise gesprochen Auf der anderen Seite hat sich die Verwendung des T tigkeitsberichts zur Kl rung immer wieder auftretender strittiger und spezi eller Fragen des Datenschutzes bew hrt Ich m chte deshalb diese zus tzliche Funktion als Bei trag zur L sung aktueller datenschutzrechtlicher Fragen aus dem Berichtszeitraum doch beibe halten Wegen des dadurch bedingten Umfangs des Berichts bitte ich um Verst ndnis 1 2 Bilanz zum 16 T tigkeitsbericht Es w rde den Rahmen dieses Berichtes sicher sprengen zu jeder offenen Frage jetzt auszuf h ren wie sie inzwischen beantwortet wurde Ich m chte aber doch zu einigen wenigen ausge w hlten Fragen ber das Ergebnis der weiteren Diskussionen berichten Ich kann
429. nnungsdienstlich zu behandeln Zur erkennungsdienstlichen Behandlung geh rt auch die Abnahme der Fingerabdr cke die eine sichere Identifizierung des Betroffenen erm glichen Dazu werden die Fingerabdr cke bei der Polizei abgenommen vom Bundeskriminalamt BKA verformelt gespeichert und ggf mit anderen Fingerabdr cken verglichen Seit Dezember 1992 werden die Fingerabdr cke von Asylbewerbern durch das BKA mit AFIS verarbeitet F r die Zwecke der Kriminalit tsbek mpfung Spurenvergleich wird AFIS seit Ende 1993 genutzt Beim Landeskriminalamt wurden sog Erfassungsstationen installiert Von dort werden zur Spu renverursacheridentifizierung Tatortspuren Fingerabdr cke oder Fingerabdruckfragmente au tomatisiert an das BKA bermittelt Dort werden die Tatortspuren mit den in AFIS vorhandenen Fingerabdr cken verglichen Treffer werden dem polizeilichen Sachbearbeiter am Bildschirm aufgezeigt Wird ein Spurenverursacher ermittelt k nnen seine Personalien anhand der dakty loskopischen Nummer des verarbeiteten Fingerabdrucks ber die Datei Informationssystem f r die Polizei INPOL festgestellt werden Bis zur Feststellung des Spurenverursachers l uft der Spurenvergleich anonym d h ohne die Verwendung von Personalien ab Ein Vergleich von Tatortspuren mit Fingerabdr cken von Asylbewerbern AFIS Asyl ist unter den Voraussetzungen des Asylverfahrensgesetzes 16 Abs 5 zur Feststellung der Identit t oder der Zuor
430. nst dort aufzubewahren w ren sind auf einem optischen Spei chermedium festgehalten Vorhandene Originalunterlagen werden nach dem Einscannen vernichtet Mit der Variante des optischen Zusatzarchivs war ich im Rahmen meiner Pr ft tigkeit im Ge gensatz zu optischen Alleinarchiven mehrfach befa t Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Die digitale Archivierung von Krankenakten wirft eine Reihe von Fragen in verschiedenen Rechtsgebieten auf Zu nennen sind hier einmal die Fragen im Zusammenhang mit der gegen ber dem Patienten bestehenden Dokumentationspflicht In proze rechtlicher Hinsicht insbe sondere im Zivilproze recht stellt sich die Frage welchen Beweismittelwert ein optisches Spei chermedium hat Schlie lich besteht keine einheitliche Auffassung dar ber ob die handels und steuerrechtlichen Aufbewahrungspflichten auch dadurch erf llt werden k nnen da nicht Origi nale insbesondere in Papierform sondern optische Speichermedien bereitgehalten werden Im Rahmen dieses T tigkeitsbericht ist auf diese Fragen nicht n her einzugehen In datenschutzrechtlicher Hinsicht ergeben sich vor allem bei der Erf llung von L schungs pflichten Schwierigkeiten Das Problem bei der digitalen Archivierung besteht darin wie die speichernde Stelle L schungs verpflichtungen gem Art 12 Abs 1 BayDSG nachkommen kann Dabei ist zu beachten da das Bayeri
431. ntlich zu machen Da die Originalliste ohnehin f r die Beinahme zu den jewei ligen Einzelvorg ngen abgelichtet werden mu kann dies ohne gro en Verwaltungsaufwand unschwer mit einer Schablone bewerkstelligt werden die jeweils nur das Kennzeichen des kon kret betroffenen Fahrzeugs offenl t Mittlerweile hat mir das Polizeipr sidium mitgeteilt da k nftig entsprechend meinen Forderun gen verfahren wird Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 5 4 Nutzung von Pa bildern der Meldebeh rden in Ordnungswidrigkeitenverfahren Es haben sich mehrere B rger an mich gewandt mit der Frage ob die bermittlung von Pa bzw Personalausweisfotos aus dem Melderegister an die Polizei zum Zwecke der Verfolgung von Verkehrsordnungswidrigkeiten in der Regel berschreitung der zul ssigen H chstge schwindigkeit zul ssig war Dazu ist folgendes anzumerken Nach 53 Abs 1 Ordnungswidrigkeitengesetz haben die Beh rden und Beamten des Polizei dienstes die Aufgabe nach pflichtgem em Ermessen Ordnungswidrigkeiten zu erforschen und dabei alle unaufschiebbaren Anordnungen zu treffen um die Verdunkelungen der Sache zu ver h ten Zur Erforschung der Ordnungswidrigkeit kann die Beiziehung eines Lichtbilds des Be troffenen erforderlich sein denn durch den Vergleich eines anl lich des Verkehrsversto es ge fertigten Lichtbilds des Fahrers mit dem Lichtbild aus dem
432. ntwurf einer ge nderten Er richtungsanordnung bersandt Darin sind meine datenschutzrechtlichen Forderungen zu einem wesentlichen Teil ber cksichtigt insbesondere ist der Zweck der Datei jetzt klar entsprechend der polizeilichen Aufgaben und Befugnisse auf die Verh tung und Aufkl rung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten verfassungsfeindlichen Handlungen und Gef hrdungen von Perso nen beschr nkt Der unklare Hinweis auf sonstige Verhaltensweisen im Sinn des Kriminalpoli zeilichen Meldedienstes in Staatsschutzsachen ist entfallen Wegen der Speicherungsdauer der Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Daten von Personen die weder Beschuldigte noch Verd chtige sind stehe ich mit dem Innenmi nisterium noch in Kontakt Ich werde die Angelegenheit weiterverfolgen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 2 3 4 Speicherungen in der Lichtbildvorzeigekartei Die Lichtbildvorzeigekartei LVK dient der Ermittlung unbekannter tatverd chtiger Perso nen In die LVK k nnen nach den landesweit geltenden Richtlinien f r die F hrung der Licht bildvorzeigekartei Lichtbilder von Personen aufgenommen werden die verurteilt oder einer rechtswidrigen Tat dringend verd chtig sind und bei denen nach Beurteilung ihres bisherigen Verhaltens Wiederholungsgefahr besteht Die stichprobenartige Pr fun
433. nung der betreuten Person eine Bekanntgabe von Angaben ber oft leicht identifizierba re Personen gesehen wurde die grunds tzlich der Schweigepflicht unterliegen Ich habe dazu ausgef hrt da die Angabe von Namen oder sonstigen personenbeziehbaren Da ten der vom Sozialdienst aufgesuchten Personen auf dem Parkausweis zu unterbleiben hat so weit im sozialen Dienst Personen t tig werden die unter 203 Abs 1 StGB fallen d h bei de nen die unbefugte Bekanntgabe eines solchen Patientengeheimnisses strafbar w re Unter 203 Abs 1 StGB fallen nicht nur rzte oder Angeh rige eines anderen Heilberufs der f r die Be rufsaus bung oder die F hrung der Berufsbezeichnung eine staatlich geregelte Ausbildung er fordert sowie staatlich anerkannte Sozialarbeiter oder staatlich anerkannte Sozialp dagogen sondern auch deren berufsm ige Gehilfen und die Personen die bei ihnen zur Vorbereitung auf den Beruf t tig sind 203 Abs 3 StGB Von der Strafdrohung wird also auch der Fall erfa t da etwa ein Sozialarbeiter seine berufsm igen Gehilfen oder Personen die bei ihm zur Vorbe reitung auf den Beruf t tig sind zum Einsatz zu hilfs bzw pflegebed rftigen Menschen schickt Tats chlich mu daher schon mit R cksicht auf die genannte Schweigepflicht bei einem Gro teil der Eins tze der sozialen Dienste die Nennung von Namen bzw der genauen Ortsangabe Woh nung Stockwerk wegen der damit verbundenen Bekanntgabe eines Patienten
434. nung gegen ber dem Staatsministeri um des Innern auf folgende Punkte hingewiesen Die Einrichtung der Staatsschutzdatei Bayern f hrt zu einer erheblichen r umlichen landesweite Abfragem glichkeit und sachlichen Erweiterung der Datenverarbeitung in dem besonders sen siblen Bereich des Staatsschutzes Dabei ist besonders darauf zu achten da die Polizei nur die Aufgaben wahrnimmt die ihr vom Gesetzgeber bertragen wurden und nicht die Grenzen ber schreitet die sie von dem Bereich des Verfassungsschutzes trennt Die Gefahr die Trennung zwischen Polizei und Verfassungsschutz zu verletzen besteht vor allem dort wo weder Strafta ten noch Ordnungswidrigkeiten in Frage stehen und sich der Aufgabenbereich der Polizei und die Zust ndigkeit des Landesamtes f r Verfassungsschutz bei der Verh tung verfassungsfeindli cher Handlungen ber hren Die Beobachtung verfassungsfeindlicher Bestrebungen im Vorfeld rechtswidriger Handlungen ist Aufgabe des Verfassungsschutzes Die Polizei ist im Bereich der Pr vention einmal auf die vorbeugende Kriminalit tsbek mpfung zum anderen auf die Verh tung verfassungsfeindlicher Handlungen beschr nkt Dabei mu die Begehung der verfassungsfeindlichen Handlungen in naher Zukunft zu bef rchten sein weil sonst eine Abgrenzung zu den Aufgaben des Verfas Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 sungsschutzes nicht mehr gew hrleiste
435. o dokumentiert Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 die Polizeiinspektion beispielsweise Erkenntnisanfragen im Zusammenhang mit der Wiederer teilung der Fahrerlaubnis die Kriminalpolizei beispielsweise Anfragen betreffend die Erteilung von Waffenerlaubnissen Ferner entstand der Eindruck da bei beiden Dienststellen nicht si chergestellt ist da die bermittlung von Erkenntnissen entsprechend den Vorgaben in den Richtlinien dokumentiert wird Aufgrund meiner Pr fungsfeststellungen hat die Polizeidirektion f r ihre Dienststellen eine Dienstanweisung erlassen die eine ausreichende Dokumentation sicherstellen soll Dazu wurde auch der entsprechende Dateibildschirm der Vorgangsverwaltung berarbeitet und den Not wendigkeiten im Rahmen der Dokumentation angepa t Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 5 5 Polizeiliche Beobachtung Bei einer Polizeidirektion habe ich erneut den Einsatz der polizeilichen Beobachtung PB ber pr ft Bei allen von mir kontrollierten Einzelvorg ngen waren die Voraussetzungen f r die An ordnung der Ma nahme gegeben Ich habe aber festgestellt da die Dauer der Ma nahme stets auf 1 Jahr angeordnet wurde obwohl die Jahresfrist im Gesetz Art 36 Abs 3 Satz 2 PAG als H chstfrist konzipiert ist Auch war offensichtlich keine berpr fung der Notwendigkeit d
436. oblem dar vereinheitlichte Vorga ben f r die Gutachtensinhalte seien aber durchaus erstrebenswert Ich habe den MDK gebeten Vorschl ge zum erforderlichen Inhalt und zur technischen Umsetzung dieser Ergebnismitteilungen zu entwerfen und abzustimmen Beim MDS m te anschlie end evtl eine Erweiterung des ISmed Verfahrens angeregt werden damit der Umfang der Gutachten ohne manuellen L schungsaufwand variiert werden kann Das ausgedruckt zur Archivierung beim MDK vorgesehene Gutachten Exemplar k nnte dann im Hinblick auf evtl Folgebegutachtungen detaillierter gehalten werden w hrend an die Krankenkasse eine inhaltlich auf das gesetzlich vorgesehene Ma Ergebnis und er forderliche Angaben ber Befund reduzierte Version weiterzuleiten w re derzeit ist dies aufgrund des Zeit und Arbeitsaufwands dieser bisher nur manuell herstellbaren Al ternativen nicht m glich Zur hnlichen Problematik der Erstellung und des Umfangs der Gutachten zur Fest stellung der Pflegebed rftigkeit nach dem SGB XI wird auf die Ausf hrungen unter Ziffer 4 3 1 verwiesen c Mitteilung an behandelnde rzte Der MDK ist nach 277 SGB V befugt rzten und sonstigen Leistungserbringern ber deren Leistungen er im Auftrag der Krankenkasse eine gutachtliche Stellungnahme abge geben hat die erforderlichen Angaben ber den Befund mitzuteilen der Versicherte kann dieser Mitteilung jedoch widersprechen Der MDK in Bayern wies bei der Begut ac
437. oftware des Leistungserbringers den Einsatz des von der Krankenkasse gew hlten Verschl sselungsverfah rens nicht zulassen Trotz rechtzeitiger Bekanntgabe meiner Forderungen die mit den Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder abgestimmt wurden und in Anbetracht der Vertraulichkeit und Integrit t der zu bertragenden Daten war es f r einige Institutionen die von Leistungserbringern patien tenbezogene Abrechnungsdaten erhalten bisher nicht m glich mir den Einsatz eines geeigneten Sicherungssystems zu melden Einige Krankenkassen richten f r diesen Datenaustausch eigene Vermittlungsstellen sog Clea ringstellen ein Sofern diese Stellen nicht zur Krankenkasse oder kassen zahn rztlichen Verei nigung geh ren d rfen ihnen keine Inhaltsdaten patientenbezogene Abrechnungsdaten offen bart werden Ihre Aufgaben beschr nken sich lediglich auf die Annahme und formale berpr fung von Absender und Empf nger sowie auf die Weiterleitung der Daten an die Krankenkasse F r den Fall da diesen Vermittlungsstellen eine Einsicht in die Inhaltsdaten m glich ist werde ich dies bei den unter meine Zust ndigkeit fallenden Stellen wegen eines Versto es gegen Art 22 BayDSG und 81 Abs 2 SGB X gem Art 31 BayDSG beanstanden 18 3 2 Sicherheitsma nahmen im Beh rdennetz Ein Ziel von Bayern Online ist es da alle bayerischen Beh rden zuk nftig ihre gesamte Daten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datens
438. olle mit den f r die Strafverfolgung zur Verf gung stehenden Ressourcen keinesfalls zu leisten sei und verweist dar ber hinaus auf methodische Probleme u a Schwie Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 rigkeiten bei der Zuordnung des Erfolgs zu einer bestimmten Ermittlungsma nahme Zwischen zeitlich wurden die vom Strafrechtsausschu der Justizministerkonferenz erarbeiteten statisti schen Erhebungsformulare f r Telefon berwachungsma nahmen von den Landesjustizverwal tungen ohne die unterbreiteten datenschutzrechtlichen Vorschl ge zur Erg nzung in Kraft ge setzt Dar ber hinaus sieht das Telekommunikationsgesetz nunmehr vor da die nach den 100 a 100 b der Strafproze ordnung verpflichteten Betreiber von Telekommunikationsanlagen eine Jahresstatistik ber die nach diesen Vorschriften durchgef hrten berwachungsma nah men zu erstellen und der Regulierungsbeh rde unentgeltlich zur Verf gung zu stellen haben Ich w rde eine Umsetzung meiner weitergehenden Vorschl ge aus Gr nden der Verbesserung des Schutzes des Rechts auf Privatheit nach wie vor begr en Bez glich einer gesetzlichen Regelung der pr ventiv polizeilichen Nutzung von Erkenntnissen aus der berwachung des Fernmeldeverkehrs verweist das Justizministerium darauf da diese sehr komplexe Angelegenheit im Zusammenhang mit dem Bundesratsentwurf eines Strafver fahrens nderung
439. ollierung der einzelnen Ak tivit ten des Systemverwalters wird weiterhin nicht f r erforderlich gehalten Hinsichtlich einer Protokollierung der Zugriffe auf den SUUS Datenbestand weist das Justizministerium darauf hin da automatisch der jeweils letzte Zugriff auf einen Datensatz mit Datum und Benutzerken nung im jeweiligen Datensatz aufgezeichnet wird Eine Dokumentation fr herer Zugriffe sei nicht geboten Dar ber hinaus machten Aufzeichnungen aller Einzelzugriffe auf jeden Datensatz und die Aufbewahrung entsprechender Daten zus tzliche Festplatten und Hauptspeicherkapazi t ten sowie zus tzliche Auswertungsprogramme erforderlich deren Kosten die Wirtschaftlich keit des Gesamtverfahrens stark beeintr chtigen w rden Auch je nach Funktion und Zust n digkeit differenzierte Zugriffs bzw Bearbeitungsrechte werden vom Justizministerium abge lehnt Dabei wird u a darauf verwiesen da im Justizbereich zur Steigerung der Effizienz sog Service Teams mit Mischarbeitspl tzen eingerichtet w rden Generelle Aussagen ber Zugriffs und Bearbeitungsrechte bestimmter Mitarbeitergruppen w rden eine w nschenswerte nderung der Organisation im vorgenannten Sinne mit dem Ziel einer Steigerung der Leistungsf higkeit einer Beh rde erschweren oder gar unm glich machen ber eine technisch m gliche Ein schr nkung von Rechten m sse deshalb die jeweilige Beh rde anhand der konkreten Ablaufor ganisation entscheiden Eine Arbeitsgr
440. on INPOL Daten dahingehend gefordert da die Datenschutzkontrollrechte bei der datenschutzrechtlichen Verantwortung der Stellen ankn pfen die die Speicherung im INPOL System selbst vornehmen oder veranlassen Das Gesetzesvorhaben war bei Redaktionsschlu noch nicht abgeschlossen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 16 Polizeiliche Zusammenarbeit im Rahmen der Europ ischen Union Europ isches Po lizeiamt Europol Am 26 07 1995 haben die st ndigen Vertreter der Mitgliedstaaten der Europ ischen Union in Br ssel die Konvention zur Errichtung eines Europ ischen Polizeiamtes Europol gezeichnet Offen blieb zun chst noch die Frage m glicher Entscheidungskompetenzen des Europ ischen Gerichtshofs EuGH ber die Frage der Zust ndigkeit des EuGH wurde auf dem Europ ischen Rat in Florenz am 21 22 06 1996 Einigkeit erzielt Die Vertragsstaaten haben sich auf eine sog Vorabentschei dungskompetenz des EuGH geeinigt Die Konvention erm glicht dem betroffenen B rger Eu ropol wegen vertraglicher oder au ervertraglicher Haftungsanspr che vor den nationalen Ge richten zu verklagen H lt es das nationale Gericht f r erforderlich f r seine Entscheidung die Auslegung der Europol Konvention hinsichtlich der im konkreten Fall anstehenden Frage vom EuGH kl ren zu lassen ist es befugt dem EuGH diese Frage zur Vorabentscheidung vorzulegen Eine Klage eines
441. onders sensibler personenbezogener Daten aus dem Privat und In timleben wie z B die politische Anschauung religi se berzeugungen sowie n here Angaben zum Sexualleben vorgesehen Durch eine solche Regelung K nnten in den Analysedateien um fassende Pers nlichkeitsbilder einer Vielzahl von Personen erstellt werden Dies ist aus daten schutzrechtlichen Gr nden entschieden abzulehnen Nach Mitteilung des Staatsministerium des Innern wurden diese Bestimmungen von allen Innenministerien der L nder und auch vom Bun desinnenministerium von Anfang an in Frage gestellt Die Verhandlungen auf europ ischer Ebe ne dauern an Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 17 B rgereingaben Auch in diesem Berichtszeitraum wandten sich wieder zahlreiche B rger an mich die eine rechtswidrige Erhebung Verarbeitung oder Nutzung ihrer personenbezogenen Daten durch die Polizei bef rchteten In den meisten F llen erwiesen sich diese Bef rchtungen als unbegr ndet Ich habe jedoch in Einzelf llen die L schung bzw Berichtigung von Daten und die Vernichtung polizeilicher Un terlagen durch die Polizei oder auch die Verk rzung von Speicherfristen gefordert sowie die Weitergabe von Daten ger gt Einzelne B rger baten um berpr fung ob Polizeibeamte ihre zur Aufgabenerf llung bestehen de M glichkeit des Zugriffs auf polizeiliche Informationssysteme f r private Interessen
442. ordnung f r die genaue Abgrenzung der Datenverar Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 beitungsbefugnisse auch an dieser Stelle erw hnenswert So habe ich bei der Errichtungsan ordnung f r eine bayerische Staatsschutzdatei auf eine klare Abgrenzung zu den Aufgaben des Verfassungsschutzes gedrungen Das Staatsministerium des Innern hat meine Forderun gen bernommen Im brigen hatte ich bei meinen Pr fungen im Polizeibereich zwar Anla zu einer Reihe von Einzelbemerkungen ich hatte aber keine strukturellen M ngel vermerken m ssen Ich konnte im Gegenteil erfreulicherweise wiederum bei den Pr fungen der Polizei dienststellen gro e Bereitschaft zur Ber cksichtigung auch der datenschutzrechtlichen An forderungen feststellen Die gleiche positive Tendenz in der Bereitschaft meine Forderungen aufzugreifen ergab sich im Bereich des Landesamts f r Verfassungsschutz LfV zum Komplex Mitwirkung bei Sicherheits berpr fungen Hier hatte ich bei der vorletzten Pr fung zum Teil mi ver st ndliche zum Teil unerhebliche d h berfl ssige Feststellungen aufgegriffen Das LfV ist zu einer Umstellung des Erhebungssystems mit dem Ziel des Vermeidens dieser M ngel be reit und hat bereits mit Umsetzungsma nahmen begonnen Das LfV hat auf meine Bedenken im Bereich seiner Beteiligung bei der Bek mpfung der Organisierten Kriminalit t zu Fragen der Festlegung des betrof
443. pielr ume und Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Prognosen sind zu akzeptieren wenn sie vertretbar sind Die Auslegung von unbestimm ten Rechtsbegriffen kann dagegen in vollem Umfang nachgepr ft werden Liegen die gesetzlichen Voraussetzungen f r eine Datenerhebung nicht vor oder handelt die Strafverfolgungsbeh rde nicht mehr im Rahmen des ihr einger umten Beurteilungs spielraums bzw Ermessens kann der Datenschutzbeauftragte die Datenerhebung bean standen Bei folgenden Fallgruppen werden beispielsweise die Grenzen der zul ssigen Datenerhebung berschritten Die Ermittlungsbeh rden mi achten spezifische Datenerhebungs oder Verwertungsverbote wie z B durch Beschlagnahme von Gegenst nden die nach 97 StPO beschlagnahmefrei sind oder durch Erholung von Ausk nften bei Beh rden unter Umgehung der Steuer und Sozial geheimnisse Zeugen Beschuldigte werden ohne Belehrung ber ihr Zeugnis Aussageverweigerungsrecht vernommen der Vollzug der Ma nahme h lt sich nicht an den durch Beschlu des Gerichts vorgegebenen Rahmen z B berwachung eines nicht im Beschlu bezeichneten Telefonanschlusses aufgrund der Intensit t des Grundrechtseingriffs w re f r eine Ma nahme eine spezielle Be fugnisnorm erforderlich die jedoch nicht existiert 2 Verh ltnis Datenschutzkontrolle Gerichtliche Kontrolle Eine wesentliche Beschr nkung der
444. pielsweise mit geteilt worden da es sich bei ihm nach Angaben der Mutter um einen amerikanischen Soldaten gehandelt habe Datenschutzrechtlich sind solche Vorg nge wie folgt zu bewerten Soweit nicht nur Daten des anfragenden Kindes sondern auch personenbezogene Daten der El tern insbesondere der Mutter bermittelt werden richtet sich die Zul ssigkeit der Daten ber mittlung mangels spezialgesetzlicher Regelungen nach Art 19 Abs 1 BayDSG Dabei wird eine bermittlung nach Art 19 Abs 1 Nr 2 BayDSG in der Regel nur zul ssig sein wenn hier die anfragende Person ein berechtigtes Interesse an der Kenntnis der zu bermittelnden Daten glaubhaft darlegt und der Betroffene kein schutzw rdiges Interesse an dem Ausschlu der bermittlung hat Demnach kann die bermittlung von Daten eines Elternteils mangels entgegenstehenden schutzw rdigen Interesses dann in Betracht kommen wenn dieser Elternteil bereits gestorben ist Lebt hingegen der von einer Daten bermittlung betroffene Elternteil noch so wird man nicht ohne weiteres annehmen k nnen da er kein schutzw rdiges Interesse an dem Ausschlu der Daten bermittlung hat Insbesondere werden h ufiger F lle vorkommen in denen der von einer Daten bermittlung Betroffene bewu t den Kontakt zu seinem Abk mmling abgebrochen hat oder seine Vergangenheit ihm gegen ber nicht offenbaren will In solchen F llen sollten daher ohne das Einverst ndnis des Betroffenen keine perso
445. prachen auch ein Laie in wenigen Stunden einen Virus programmieren So ist es beispielsweise f r einen durchschnittlich begabten Word Anwender kein Problem den Inhalt der Festplatte aus einem Makro heraus zu l schen Ein entsprechendes WordBasic Makro das gleich die ganze Festplatte formatiert existiert bereits Aber auch bereits durch ver nderte Werte in einer Tabelle k nnen sich verh ngnisvolle Fehlentscheidungen erge ben Ein Makrovirus der in einer gro en Datenbank Datens tze durcheinanderw rfelt macht den gesamten Datenbestand in k rzester Zeit v llig wertlos Solche Sch den k nnen fatale Fol gen f r eine Beh rde haben Ein Makrovirus verbreitet sich durch das Laden der infizierten Datei mit dem vorgesehenen Pro gramm z B durch das Lesen des verseuchten Dokumentes mit Hilfe einer Textverarbeitung und durch das damit verbundene Abarbeiten der eingebetteten Makros Die Herkunft des Dokumen tes ob von Diskette als E Mail ber LAN oder WAN Internet oder ber Mailbox Download und die jeweilige Landessprache des Programms spielen keine Rolle Risikobehaftet sind vor allem Textdateien unbekannter Herkunft egal ob sie ber Diskette oder ber Online Dienste in das System eingespeist werden Auch beim Anklicken von Internet Seiten die z B mit Win Word geschriebene Texte enthalten besteht bereits ein Infektionsrisiko Durch den Aufruf des verseuchten Dokumentes ist der Virus aktiviert infiziert als erstes die glo
446. pricht 7 3 3 3 Kontrolle der Auftragsdatenverarbeitung Nach 915 e Abs 3 Satz 2 ZPO hat im Falle der Erstellung der Schuldnerlisten durch Dritte der Auftraggeber den Dritten zu beaufsichtigen Nach Auskunft der Industrie und Handelskammer seien dazu Kontrollbesuche beim Verband der Vereine Creditreform e V in Neuss beabsichtigt Eine berpr fung der vom Verband der Vereine Creditreform e V an die Industrie und Han delskammer bersandten Listen bzw L schungsmitteilungen ist nach der derzeitigen Verfah rensgestaltung nur sehr eingeschr nkt m glich da die zust ndige Mitarbeiterin alle eingehenden Abdrucke aus dem Schuldnerverzeichnis im Original sofort an den Auftragnehmer nach Neuss zur Bearbeitung bersendet Ablichtungen werden nicht zur ckbehalten Die Sachbearbeiterin bei der Industrie und Handelskammer kann daher nur eine Durchsicht der erstellten Listen und L schungsmitteilungen nach formalen Kriterien vornehmen Im Interesse einer effektiven Beaufsichtigung des Auftragnehmers habe ich gefordert da neben Kontrollbesuchen beim Verband der Vereine Creditreform e V in Neuss die bersandten Listen bzw L schungsmitteilungen als Produkt der Auftragsdatenverarbeitung zumindest stichproben Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 artig daraufhin berpr ft werden sollten ob die personenbezogenen Schuldnerdaten richtig ver arbeitet wurden Die In
447. r Bundestags Drucksache 13 1550 Aus der Sicht des Datenschutzes ist es zu begr en da die seit langem berf lligen bereichs spezifischen Regelungen zur bundesweiten polizeilichen Datenverarbeitung insbesondere im polizeilichen Informationssystem INPOL in das Gesetzgebungsverfahren eingebracht werden Der Gesetzesentwurf enth lt im Vergleich zu den Vorentw rfen eine Reihe von Vorschriften die datenschutzrechtlich positiv zu werten sind So d rfen nach dem aktuellen Entwurf beispielswei se personenbezogene Daten ber Zeugen und m gliche Opfer nur mit Einwilligung des Betrof fenen gespeichert werden Die von mir in meinem 16 T tigkeitsbericht Nr 5 10 3 kritisierte M glichkeit einer fl chendeckenden Speicherung ganzer Personengruppen scheidet damit aus Aufgenommen wurden au erdem bermittlungsverbote bei berwiegenden schutzw rdigen In teressen der Betroffenen oder bei entgegenstehenden gesetzlichen Verwendungsregelungen so wie Regelungen die die Beachtung landesgesetzlicher L schungsfristen sicherstellen Andererseits begegnet der Gesetzentwurf jedoch nach wie vor gewichtigen Bedenken da er tiefe Eingriffe in die Rechte von Betroffenen erm glicht deren Voraussetzungen und Reichweite un klar oder nicht durch berwiegende Interessen der Allgemeinheit gerechtfertigt sind Dies gilt insbesondere f r folgende Punkte Mehrfach wird der Begriff der Straftaten von erheblicher Bedeutung verwendet ohne da
448. r Zweck einer Datenerhebung und einer vorgesehenen bermittlung genau und nicht nur formel haft zu bezeichnen Nur so kann der Betroffene pr fen ob der vorgesehene Zweck es aus seiner Sicht rechtfertigt in den Umgang mit seinen personenbezogenen Daten einzuwilligen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 3 Gesundheitswesen 3 1 Informationstechnologie im Gesundheitswesen 3 1 1 Chipkarten im Gesundheitswesen Bem hungen um einen datenschutzgerechten Einsatz von freiwilligen Gesundheitskarten der verschiedensten Art sind heute weltweit in allen Industriestaaten zu verzeichnen So hat der Da tenschutzbeauftragte aus Quebec bereits auf der Internationalen Datenschutzkonferenz in Den Haag im Herbst 1994 ein Pilotprojekt Gesundheitskarte von Quebec Rimonski Health Smart card Project vorgestellt das den Informationsflu zwischen den Kartenbenutzern und den An geh rigen der medizinischen Berufe verbessern soll Das Projekt geht von einer freiwilligen Be teiligung der Betroffenen aus Wie ich bei der Pr sentation des Vorhabens und aus dem inzwi schen vorliegenden Abschlu bericht des Projekts feststellen konnte nahmen berlegungen zu Datenschutzfragen bei der Konzeption des Vorhabens und seiner Durchf hrung erheblichen Raum ein So sind die Zugriffsberechtigungen auf die gespeicherten Daten sehr differenziert nach Berufssparten und Datengruppen behandelt und die Dat
449. r ffentlichen Verwaltung wahrnimmt Personalnebenakten d rfen nur solche Unterlagen enthalten deren Kenntnis zur rechtm igen Aufgabenerledigung der betref fenden Beh rde Stelle erforderlich ist Art 100 a Abs 2 Satz 3 BayBG Bei der Beurteilung welche Unterlagen bei nachgeordneten Dienstbeh rden zur rechtm igen Aufgabenerledigung erforderlich sind kann die jeweilige Zust ndigkeit in personalrechtlichen Entscheidungen nur ein Teilaspekt sein Zwar ist vielfach die personalrechtliche Zust ndigkeit des unmittelbaren Dienstvorgesetzten beschr nkt jedoch darf die dem Dienststellenleiter vor Ort zukommende Organisationsgewalt und das ihm gegen ber den Besch ftigten im Amt zustehende Direktionsrecht nicht au er Betracht bleiben Die Aus bung der Organisationsgewalt und des Direktionsrechts machen die Information ber die durch die vorgeordneten Dienstbeh rden ge troffenen personalrechtlichen Entscheidungen mit Aufnahme in den Personalnebenakt in vielen F llen erforderlich Personalnebenakten liegen bereits vor wenn beispielsweise Abdrucke von Versetzungs und Abordnungsverf gungen sowie Unterlagen ber Bef rderungen und Ernennungen bei der Be Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 sch ftigungsbeh rde vorgehalten werden Dies gilt auch wenn dem Dienststellenleiter dabei lediglich ein Abdruck der abschlie enden Entscheidung nicht jedoch Abdr
450. r Auffassung nach wie vor nicht geeignet den Betroffenen hinreichend dar ber aufzukl ren da ohne sein Einverst ndnis eine Datenerhebung bei Geheimnistr gern durch die Ermittlungsbeh r den h ufig durch gesetzliche Regelungen ausgeschlossen oder zumindest erheblich einge schr nkt wird Der Hinweis in dem Formular da die genannten Beh rden und Geheimnistr ger ohne Einwilligung des Betroffenen nur unter den in verschiedenen Gesetzen n her bestimmten Voraussetzungen zur Auskunft an die Polizei Staatsanwaltschaft oder Gerichte berechtigt oder verpflichtet sind reicht nicht aus Das gilt insbesondere dann wenn im folgenden darauf hinge wiesen wird da die Polizei bei Abgabe der Einwilligungserkl rung in der Regel nicht gezwun gen sei die erforderlichen Daten durch Vernehmung von Nachbarn Bekannten oder Freunden zu erheben und auf die Einholung gerichtlicher Anordnungen verzichtet werden k nne Im brigen fehlt der Hinweis auf die M glichkeit des Widerrufs der Einwilligung Das Innenministerium hat eine weitere Nachbesserung des Formblattes leider abgelehnt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 11 Pa eintragungen Homo Szene und Homo Strich bei polizeilichen Kontrollen Wie in mehreren Tageszeitungen berichtet wurde haben Polizeibeamte bei der Kontrolle zweier Ausl nder die Tatsache der polizeilichen Kontrolle die Kontrollzeitpunkte sowie Zusat
451. r die f r Remote Anmeldungen be rechtigter Benutzer die Verwendung starker Authentifizierungshilfsmittel wie z B Chipkarten unterst tzen Wie jede Brandschutzmauer in einem Geb ude kann aber auch ein Firewall System keinen hun dertprozentigen Schutz gegen alle Risiken bieten Die Schutzwirkung von Firewall Systemen kann sich nur unter wohl definierten Umst nden und Konfigurationen und nur gegen ber be stimmten d h bekannten Risiken und Angriffsversuchen entfalten Die St rke eines Firewall Systems h ngt wesentlich von der eingesetzten Technik und ihrer korrekten Konfiguration und Administration ab Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 sich die EDV Technologie permanent fortentwickelt die Angriffsmethoden und techniken immer raffinierter und gleichzeitig leichter anwendbar werden und auch in bereits langj hrig eingesetzten Betriebssystemen und Anwendungen immer wieder neue M ngel entdeckt werden sind eine permanente Pflege Wartung und Fortentwicklung eines eingesetzten Firewall Systems unbedingt notwendig Es sei deutlich nochmals darauf hingewiesen da Firewall Systeme nur gegen derzeit bekannte Angriffsformen sch tzen K nnen kein Firewall System evtl vorhandene Sicherheitsl cken im eigenen sicheren Netz schlie Ben kann Firewall Systeme grunds tzlich keinen Schutz vor Computer Viren bieten Firewall Systeme i d R kein
452. r ften Klinik nicht beanstandet Nach meiner Auffassung ist die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts dahin zu verste hen da keine grunds tzlichen Bedenken gegen die Einsichtnahme des Rechnungshofs in Be handlungsunterlagen bestehen sofern nach den konkreten Umst nden eine solche Einsicht nahme zur Erf llung der Aufgaben des Rechnungshofs erforderlich ist Dies schlie t nicht aus sondern setzt im Gegenteil voraus da der Rechnungshof auf die Sensibilit t dieser Unter lagen R cksicht nimmt und auf sie im Sinne eines stufenweisen Vorgehens erst dann zugreift wenn die Einsichtnahme in weniger sensible Unterlagen beispielsweise in blo e Abrechnungs unterlagen statt in die Behandlungsunterlagen selbst zur Aufgabenerf llung nicht ausreicht Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 3 5 Gesundheits mter 3 5 1 Eingliederung der staatlichen Gesundheits und Veterin r mter in die Landrats mter Sicherung der rztlichen Schweigepflicht im eingegliederten Gesundheitsamt Akten und Registraturorganisation gemeinsamer Au endienst diskrete Beratung Posteinlaufbe handlung Seit am 01 01 1996 das Gesetz ber die Eingliederung der staatlichen Gesundheits mter und der staatlichen Veterin r mter in die Landrats mter vom 23 12 1995 GVBl S 843 in Kraft ge treten ist sind die staatlichen Gesundheits und Veterin r mter keine selbst ndigen staatlich
453. r sonstige nicht offen ermitteln de Polizeibeamte Als Reaktion auf die qualitativen Ver nderungen der Erscheinungsformen der Organisierten Kriminalit t hat der Gesetzgeber im Jahre 1992 in der Strafproze ordnung StPO bereichsspezi fische Regelungen zum Einsatz Verdeckter Ermittler durch die Strafverfolgungsbeh rden ge schaffen Wie sich aus den Gesetzesmaterialien ergibt sollte daneben der Einsatz eines gele gentlich verdeckt auftretenden Polizeibeamten insbesondere eines Scheinaufk ufers weiterhin nach den allgemeinen Vorschriften zul ssig sein Bundestags Drs 12 989 S 41 ff Die Unterscheidung von Verdeckten Ermittlern und nicht offen ermittelnden Polizeibeamten bereitet Schwierigkeiten denn in beiden F llen offenbart der Polizeibeamte w hrend seines Ein satzes gegen ber Dritten weder seine berufliche Aufgabe noch seine wahre Identit t Gerade die zutreffende rechtliche Einordnung des eingesetzten Beamten durch die Staatsanwaltschaft bzw die Polizei ist aber von erheblicher Bedeutung da sich die gesetzlichen Voraussetzungen f r den Einsatz eines Verdeckten Ermittlers bzw eines nicht offen ermittelnden Polizeibeamten wesent lich unterscheiden Im Ermittlungsverfahren darf ein Verdeckter Ermittler nur zur Aufkl rung bestimmter Strafta ten nach Zustimmung der Staatsanwaltschaft bzw des Gerichts eingesetzt werden Zur Gefah renabwehr kommt der Einsatz eines Verdeckten Ermittlers nach Art 33 Abs 3 Nr 2 Polizeiauf
454. r Begehung bestimmter Straftaten rechtzeitig zu erkennen und einer solchen Gefahr zu begegnen Dazu k nnen Suchbe griffe verwendet werden die auf das Vorliegen solcher Gefahren hindeuten k nnen sog ver dachtslose Rasterfahndung Unter bestimmten in 3 Abs 3 G 10 Gesetz genannten Vorausset zungen d rfen die durch die Ma nahme erlangten personenbezogenen Daten zur Verhinderung Aufkl rung und Verfolgung von bestimmten schweren Straftaten verwendet werden Der BND ist verpflichtet die erlangten Daten zu diesem Zweck vollst ndig an die Strafverfolgungs und Sicherheitsbeh rden weiterzugeben soweit dies zur Erf llung ihrer Aufgaben erforderlich ist Eine Einschaltung der unabh ngigen Kontrollkommission sieht das Gesetz insoweit nicht vor Gegen diese gesetzlichen Regelungen hatte zun chst ein Beschwerdef hrer Klage beim Bundes verfassungsgericht erhoben Dazu habe ich mich gegen ber dem Bundesverfassungsgericht wie folgt ge u ert Aufgabe des Bundesnachrichtendienstes ist es Erkenntnisse ber das Ausland zu sammeln die von au en und sicherheitspolitischer Bedeutung f r die Bundesrepublik Deutschland sind Von sicherheitspolitischer Bedeutung k nnen neben milit rischen Bedrohungen auch von au en er folgende Bedrohungen durch bestimmte Formen besonders schwerwiegender Kriminalit t sein Nach wie vor ist es jedoch nicht Aufgabe des Bundesnachrichtendienstes inl ndische Strafver folgung zu betreiben Dies ist allein Sac
455. r Niederschriften ber ffentliche Sitzungen des Stadtrats in Form von Disketten an die Stadtratsmitglieder Eine Stadt bat mich zu pr fen ob es aus datenschutzrechtlicher Sicht zul ssig ist den Stadtrats mitgliedern die Niederschriften zu ffentlichen Sitzungen des Stadtrats abgespeichert auf Dis ketten zu berlassen Die Gemeindeordnung enth lt keine Vorschrift aus der sich eine Pflicht zur Herausgabe von Niederschriften der Sitzungen des Gemeinderats und seiner Aussch sse an die Gemeinderats mitglieder ergibt Art 54 Abs 3 Satz 1 GO sieht neben dem Einsichtsrecht lediglich vor da sich die Gemeinderatsmitglieder Abschriften der in ffentlicher Sitzung gefa ten Beschl sse erteilen lassen k nnen Diese Vorschrift legt allerdings nur einen Mindeststandard fest Der Ge meinderat ist nicht gehindert in der Gesch ftsordnung zu regeln da den Gemeinderatsmitglie dern Abschriften der jeweiligen Niederschriften ffentlicher Sitzungen zur Verf gung gestellt werden Von einer berlassung der Niederschriften auf Disketten m chte ich allerdings aus den folgenden Gr nden abraten Bei einer bermittlung auf Disketten ist eine automatisierte Auswertung der Niederschriften nach vielen verschiedenen Suchkriterien m glich Die Suchkriterien k nnen beliebig logisch verkn pft werden Durch die M glichkeit der umfassenden schnellen und problemlosen gezielten personenbezoge nen Abfrage bei einer elektronischen Speicherung e
456. r alle Bewerber f r eine Lotto und Totoannahmestelle ein In den fr her dabei verwendeten Formularen versicherte die Staatliche Lotterieverwaltung in jedem Einzelfall da eine Aufforderung an den Betroffenen ein F hrungszeugnis vorzulegen nicht sachgem sei Diese Erkl rung war unrichtig 31 BZRG sieht als Regelfall vor da die Beh rde den Betroffenen selbst auffordert ein F hrungs zeugnis nach 30 Abs 5 BZRG vorzulegen Mit dieser Aufforderung erf llt die Beh rde am ehesten den Grundgedanken des informationellen Selbstbestimmungsrechts Der Betroffene kann verlangen da das F hrungszeugnis wenn es Eintragungen enth lt zun chst an ein von ihm Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 benanntes Amtsgericht zur Einsichtnahme durch ihn bersandt wird 30 Abs 5 Satz 3 BZRG Dies er ffnet dem Betroffenen die M glichkeit nach Einsichtnahme zu entscheiden ob das F h rungszeugnis an die Beh rde weitergeleitet oder vom Amtsgericht vernichtet wird wobei im letzteren Fall rechtliche Nachteile billigend in Kauf zu nehmen sind Die Staatliche Lotteriever waltung konnte auf Befragen keine Gr nde darlegen die eine entsprechende Aufforderung an den Betroffenen als nicht sachgem erscheinen lie en Ich habe die Verfahrensweise der Staatlichen Lotterieverwaltung beanstandet und die Herstel lung eines rechtlich einwandfreien Zustandes in den Vertragsunt
457. r auf dem Erhe bungsbogen oder hnliche Daten ber die im Bedarfsfall ermittelt werden kann um welchen Patienten es ging k nnten denselben Zweck erf llen In der Weitergabe der Patientennamen an die Wirtschaftspr fungsgesellschaft lag somit eine Verletzung der rztlichen Schweigepflicht gem 203 Abs 1 Nr 1 SGB die mangels Erforderlichkeit der Datenweitergabe auch durch Art 27 Abs 5 Satz 1 Bayerisches Krankenhausgesetz nicht gerechtfertigt war Daran ndert auch die gesetzliche Verschwiegenheitspflicht der Wirtschaftspr fer nichts In der Rechtspre chung zur rztlichen Schweigepflicht ist es seit jeher unbestritten da auch zwischen Personen von denen jede selbst der rztlichen Schweigepflicht unterliegt Daten nicht ohne weiteres wei tergegeben werden d rfen Ich habe daher die Weitergabe der Patientennamen an die Wirt schaftspr fungsgesellschaft beanstandet Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 3 4 1 3 Einschaltung eines externen Inkassounternehmens Ein Inkassounternehmen hatte einem Krankenhaustr ger angeboten f r diesen das vorgerichtli che Inkasso von Forderungen aus Behandlungsvertr gen mit Selbstzahlern zu bernehmen Der Krankenhaustr ger wandte sich deswegen an mich mit der Bitte um Beratung die ergab da dies nur unter engsten Voraussetzungen in Betracht kommt Die Tatsache der rztlichen Behandlung als solche geh rt ebenso
458. r die der AU Bescheinigung zugrundeliegenden Inhalte bzw Hintergr nde wie z B nach dem Zusammenhang mit Vorerkrankungen soweit diese Informatio nen von der Krankenkasse insbesondere f r deren eingeschr nkte Ausk nfte an Arbeitgeber bzw f r deren Entscheidung ber die Krankengeldzahlung erforderlich sind und die vorliegende Situation erkennbar noch keine Einschaltung des MDK erfordert Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 5 Soziale Dienste Parkerleichterungen Sozialdienste sollen in ihren geparkten Kfz keine Hinweise auf den Einsatzort anbrin gen Nach dem Stra enverkehrsrecht gibt es die M glichkeit Handwerksbetrieben und im sozialen Dienst T tigen Erleichterungen beim Parken auch auf Fl chen zu gestatten die f r die Allge meinheit zum Parken nicht zugelassen sind Grunds tzlich mu die Inanspruchnahme einer sol chen Parkerleichterung kontrolliert werden k nnen damit nicht Unberechtigte z B auf dem Gehsteig parken Von den Stra enverkehrsbeh rden war daher zun chst die Forderung erhoben worden da auch im sozialen Dienst T tige in dem geparkten Fahrzeug hinter der Windschutz scheibe einen Hinweis anbringen m ssen wo die im sozialen Dienst t tige Person gerade t tig ist also zum Beispiel einen Hinweis auf Hausnummer und Stockwerk Von seiten sozialer Dienste wurde ich um Stellungnahme hierzu gebeten da in dem Hinweis auf die Woh
459. ragebogens Auch das Selbstangabe Formular erweckt den Eindruck da es sich nicht um eine freiwillige Datenerhebung handelt Der Hinweis in Ziff 13 des Vordruckes Zus tzliche freiwillige Anga ben l t auf eine Verpflichtung zum Ausf llen der Ziffern 1 12 schlie en Dies wird durch die Gestaltung der Unterschrift verst rkt mit der der Betroffene best tigen soll die Fragen wahrheitsgem beantwortet zu haben Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Ich habe den Sachverhalt wie folgt beurteilt Werden personenbezogene Daten beim Betroffenen mit seiner Kenntnis erhoben ohne da eine Pflicht zur Auskunftserteilung besteht so mu der Betroffene nach Art 16 Abs 3 Satz 2 BayDSG auf die Freiwilligkeit seiner Angaben hingewiesen werden Der Betroffene mu wis sen da er zum Ausf llen des Fragebogens nicht verpflichtet ist und bei einer Weigerung keine Nachteile bef rchten mu Der Hinweis auf die Freiwilligkeit hat so rechtzeitig und klar zu er folgen da Mi verst ndnisse ausgeschlossen sind und dem Betroffenen eine freie auf der Grundlage zutreffender Informationen beruhende Entscheidung erm glicht wird Dazu habe ich gefordert die vietnamesischen Staatsangeh rigen in einem Merkblatt in ihrer Landessprache auf die Freiwilligkeit ihrer Angaben hinzuweisen Die berpr fung der Praxis von Ausl nderbeh rden im Zusammenhang mit der Durchf hrun
460. ragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 16 Verkehrswesen 16 1 Eignungsgutachten bei Busfahrern ber 50 Jahren Das Bundesverwaltungsgericht hatte dar ber zu befinden welchen Nachweis die Stra enver kehrsbeh rden f r die geistige und k rperliche Eignung von Busfahrern im Alter ab 50 Jahren verlangen d rfen wenn diese eine Verl ngerung ihrer Fahrerlaubnis zur Fahrgastbef rderung beantragen Nach 15 f Abs 1 der Stra enverkehrs Zulassungs Ordnung StVZO wird die Fahrerlaubnis zur Fahrgastbef rderung f r eine Dauer von nicht mehr als drei Jahren erteilt Nach 15 f Abs 2 Nr 2 StVZO setzt die Verl ngerung der Fahrerlaubnis zur Fahrgastbef rde rung voraus da der Inhaber seine geistige und k rperliche Eignung im brigen nachweist a durch das Zeugnis bestimmter rzte z B eines Arztes mit der Gebietsbezeichnung Arbeitsme dizin oder c auf Verlangen der Beh rde durch ein fach rztliches Gutachten oder das Gutachten einer amtlich anerkannten medizinisch psychologischen Untersuchungsstelle MPU Die baye rischen Stra enverkehrsbeh rden hatten aufgrund der Eignungsrichtlinien Richtlinien f r die Pr fung der k rperlichen und geistigen Eignung von Fahrerlaubnisbewerbern und inhabern Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 19 M rz 1983 MABI S 213 bei der Verl ngerung von Fahrgastfahrerlaubnissen f r Kraftomnibusse bei Inhabern ab dem 50 Lebensjahr g
461. rd Die Daten stehen daher auch nach Ansicht des Datenschutzbeauftragten von Rheinland Pfalz bei der mitbehandelnden rztin wie beim behandelnden Arzt unter dem Schutz der rztlichen Schweigepflicht Die Daten werden in der Dokumentation ohne Namen jedoch mit vollst ndigem Ge burtsdatum des Kindes registriert Auch die Klinik ist festgehalten Da die dokumentier ten Daten bei mitbehandelnden rzten durch Schweigepflicht Zeugnisverweigerungs recht und Beschlagnahmeschutz nach StGB und StPO gesch tzt sind wurde dieser An onymisierungsgrad auch f r die Einf hrung im M nchner Raum f r ausreichend erachtet Die Anonymit t der Dokumentation wird im brigen auch dadurch verbessert da die rtliche Zuordnung nicht mit der Postleitzahl der elterlichen Anschrift sondern in st rker aggregierter mehrere Stadtbezirke umfassender Form festgehalten wird Auch im M nchner Raum ist vorgesehen da bestimmte besonders sachkundige rzte zweier gro er P diatrischer Kliniken die von den Entbindungskliniken konsiliarisch als mit behandelnde rzte bei den Geburten zu Fehlbildungsfragen eingeschaltet werden ihre Dokumentation f hren und wissenschaftlich auswerten Diese M nchner Version des Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Mainzer Modells tr gt daher auch den Namen M nchner Fehlbildungskonsil Eine Herausgabe von personenbezogenen bzw nicht ausreic
462. rderlich ist F r unzul ssig halte ich jedoch eine Bekanntgabe der betroffenen Objekte in ffentli cher Ausschu sitzung Nach der bestehenden Rechtslage ist bei der Begr ndung von Wohnungseigentum an frei finanziertem oder nicht mehr ffentlich gef rdertem Wohnraum eine Unterrichtung der Mieter durch die Baubeh rde von Amts wegen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 ber Antr ge auf Erteilung einer Abgeschlossenheitsbescheinigung ohne da dies aus beh rdlicher Sicht erforderlich w re wie vorher bemerkt nicht vorgesehen und deshalb mangels Rechtsgrundlage unzul ssig Bei einer Unterrichtung des Gemeinde rats in ffentlicher Sitzung w rde somit der Wille des Gesetzgebers unterlaufen und das vom ihm als schutzw rdig anerkannte Interesse des Eigent mers an der Vertrau lichkeit der Behandlung seines Antrags in der Verwaltung verletzt In der Folge wurde mir ein Fall bekannt in dem eine Stadt die betroffenen Mieter von Amts wegen ber Antr ge auf Erteilung einer Abgeschlossenheitsbescheinigung infor miert hat und die Antr ge in ffentlicher Ausschu sitzung behandelt hat Beides habe ich beanstandet Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 8 11 Auskunft aus dem Pa oder Personalausweisregister an Banken und Sparkassen Mehrere Gemeinden haben sich bei mir erkundigt ob es zul
463. rechtliches Teilnehmerverh ltnis mit der rtlich zu st ndigen Medienbetriebsgesellschaft abgeschlossen Diese Medienbetriebsgesellschaft erhebt von den Kabelanschlu nehmern auf der Grundlage des rundfunkrechtlichen Teilnehmerverh lt nisses ein Teilnehmerentgelt Aufgrund von internen Vereinbarungen mit den rtlich zust ndigen Medienbetriebsgesellschaften hat die Deutsche Bundespost Telekom bis Ende 1993 die den Me dienbetriebgesellschaften zustehen den Medienentgelte neben den Telekom Entgelten f r die Nutzung des Kabelanschlusses namens und im Auftrag dieser Gesellschaften von den Teilneh mern eingezogen Nachdem diese Inkassovereinbarung aufgehoben wurde ziehen nun die Medienbetriebsgesell schaften selbst die ihnen zustehenden Geb hren ein Die meisten bayerischen Medienbetriebsge sellschaften und die Bayer Landeszentrale f r neue Medien haben deswegen die Bayer Medien Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Servicegesellschaft gegr ndet die als wesentlichen Gesellschaftszweck das Inkasso des Teil nehmerentgelts f r die Gesellschaft vornehmen soll Im Zusammenhang mit der Aufhebung der Inkassovereinbarung hat die Deutsche Bundespost Telekom ab Beginn 1994 die Vertragsunter lagen f r alle Kabelkunden an die Bayer Medien Servicegesellschaft bergeben Gleichzeitig bergeben wurde ein bis zu diesem Zeitpunkt bei der Deutschen Bundespost Telekom in ma
464. reich mit nachdr cklichem Interesse verfolgen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 17 5 Inkasso des Teilnehmerentgeltes bei Kabelanschlu f r Fernsehen und Rundfunk Aufgrund einer Beschwerde habe ich zusammen mit dem Beauftragten f r den Datenschutz bei der Bayer Landeszentrale f r neue Medien eine Kontrolle bei der Bayer Medien Servicegesellschaft durchgef hrt Dabei wurde folgender Sachverhalt festgestellt Nach Art 38 Abs 2 des Bayer Mediengesetzes BayMG ist in Bayern eine Vereinbarung zwi schen der zust ndigen Medienbetriebsgesellschaft und dem Inhaber eines Kabelanschlusses Vor aussetzung f r den Bezug von Rundfunk und Fernsehprogrammen die ber das Kabel einge speist werden Die Medienbetriebsgesellschaft ist nach Art 38 Abs 3 BayMG befugt vom Inha ber eines Kabelanschlusses aufgrund dieser Vereinbarung ein Teilnehmerentgelt zu erheben und dieses in ihrem Namen von Dritten einziehen zu lassen Auch kann die Medienbetriebsgesell schaft den Betreiber von Kabelanlagen beauftragen in ihren Namen die Vereinbarung abzu schlie en Aufgrund dieser Rechtslage wurde und wird auch zum gegenw rtigen Zeitpunkt in Bayern mit der Unterschrift des Kunden unter den Auftrag an die Telekom AG fr her Deutsche Bundes post zur Bereitstellung eines Kabelanschlusses neben dem zivilrechtlichen Vertragsverh ltnis zur Telekom gleichzeitig auch ein rundfunk
465. reichen des Jugendamts und im brigen Anwendungsbereich des SGB X z B im Sozialamt oder in der Wohngeldstelle Als Einzelfall im Sinne des 68 Abs 1 Satz 2 SGB VIII kommen sowohl einzelne konkrete Amtspflegschaften bzw vormundschaften als auch z B einzelne Anl sse die in der Person oder im Verhalten des handelnden Amtspflegers bzw vormunds liegen zur Wahrnehmung der Aufsichts und Kontrollpflicht durch Abteilungsleiter und Landrat in Betracht Vereinzelte gelegentliche Stichproben hinsichtlich der Aufgabenerf llung des Amtspflegers vormunds er scheinen gerechtfertigt allerdings darf dadurch die diesen Personen gesetzlich einger umte Son derstellung nicht ausgeh hlt werden Selbstverst ndlich sind Daten bermittlungen und nutzungen auch im Bereich des 68 SGB VII nur in dem f r die Aufsicht Kontrolle und Rechnungspr fung erforderlichen Umfang zul ssig Diese Ausf hrungen gelten f r die T tigkeit des Jugendamts als Beistand oder Gegenvormund entsprechend vgl 68 Abs 5 SGB VID Im T tigkeitsbereich nach 68 SGB VII bestehen also Einschr nkungen des Informations rechts des Landrats sowie der Abteilungsleitung des Jugendamts bei der Aufsicht Kontrolle oder Rechnungspr fung die vom Gesetzgeber so gewollt sind sonst h tte er nicht die Formu lierung im Hinblick auf den Einzelfall gew hlt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 7 3
466. reilter Einwilligung z B durch ein Widerrufsrecht und durch strenge Zweckbindung f r die bei Verbindung Aufbau und Nutzung anfallenden Daten 5 Besondere Regelungen f r Chipkarten Anwendungen um die datenschutzrechtliche Ver antwortung aller Beteiligten festzulegen und den einzelnen vor unfreiwilliger Preisgabe seiner Daten zu sch tzen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Schutz bei Pers nlichkeitsbewertungen durch den Computer insbesondere durch Beteili gung des Betroffenen und Nachvollziehbarkeit der Computerentscheidung Verst rkung des Schutzes gegen ber Adressenhandel und Direktmarketing Verbesserung des Datenschutzes bei grenz berschreitender Datenverarbeitung Daten bermittlung ins Ausland nur bei angemessenem Datenschutzniveau Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Anlage 2 Entschlie ung der 50 Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder vom 09 10 November 1995 Weiterentwicklung des Datenschutzes in der Europ ischen Union Die Konferenz der Datenschutzbeauftragten der Europ ischen Union hat am 08 09 1995 in Ko penhagen in einer Resolution im Hinblick auf die f r 1996 geplante Regierungskonferenz daf r pl diert anl lich der berarbeitung der Unions und Gemeinschaftsvertr ge in einen verbindli chen Grundrechtskatalog ein einklag
467. rfolgung festgelegt werden Dieser nderungsvorschlag h tte eine v llig neue Qualit t der Vorschrift bewirkt Der Vorschlag lief auf ein ber den eigentlichen Erhebungszweck hinausgehendes Datensammeln auf Vorrat hin aus Von dieser vorsorglichen Datenspeicherung w re jeder betroffen gewesen der Telekommu nikationsdienstleistungen in Anspruch nimmt Damit l ge der erste Fall vor im dem eine mit einer allt glichen Verhaltensweise verbundene Datenspeicherung f r eine eventuelle Nutzung zur Strafverfolgung ber das f r die Betriebsabwicklung Erforderliche hinaus weiter vorgehalten werden sollte Wegen dieser grunds tzlichen Bedeutung haben die Datenschutzbeauftragten von Bund und L ndern einm tig gegen diese Forderung des Bundesrates protestiert Der Vorschlag wurde in der weiteren Folge nicht mit in das Gesetz aufgenommen In meinen Augen stellt das am 1 August 1996 in Kraft getretene Telekommunikationsgesetz einen gelungenen regulatorischen Rahmen zur Gew hrleistung des Schutzes personenbezogener Daten in einem sich schnell ndernden technischen Umfeld dar Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 17 2 Telekommunikationsunternehmen Datenschutzverordnung TDSV Nahezu zeitgleich mit der Verabschiedung des Telekommunikationsgesetzes hat die Bundesre gierung eine Verordnung ber den Datenschutz f r Unternehmen die Telekommunikations dienstleistungen erb
468. rfor derlich w re ber Antr ge auf Erteilung einer Abgeschlossenheitsbescheinigung und die sich daraus ergebenden Rechtsfolgen ist danach unzul ssig solange der Gesetz geber keine Rechtsgrundlage daf r geschaffen hat Als datenschutzgerechter Weg be steht die M glichkeit Mieter allgemein z B durch das Verteilen von Informations brosch ren in gr eren Bereichen ber die Rechtsfolgen der Schaffung von Woh nungseigentum zu informieren Eine Unterrichtung der betroffenen Mieter w re nur mit Einwilligung der Hauseigent mer zul ssig vgl Art 15 Abs 1 Nr 2 BayDSG Keine Bekanntgabe von Antr gen auf Erteilung einer Abgeschlossenheitsbescheini gung in ffentlicher Ausschu sitzung Zwar sollte auf eine Namensnennung der Antragsteller bei der Behandlung in ffent licher Ausschu sitzung verzichtet werden diese sind jedoch ber die Bezeichnung des Objekts im Sinn von Art 4 Abs 1 BayDSG bestimmbar Die Behandlung in ffentlicher Ausschu sitzung bedeutet deshalb eine Verarbeitung personenbezogener Daten Eine Unterrichtung des Ausschusses f r Stadtplanung Verkehr und Wohnungsfragen ber die von Antr gen auf Erteilung einer Abge schlossenheitsbescheinigung betroffenen Objekte als solches halte ich f r zul ssig soweit die Begr ndung von Wohnungseigentum Auswirkungen auf die Bev lke rungsstruktur des Stadtviertels haben kann und die Kenntnis der betroffenen Objekte f r den Ausschu zu Planungszwecken erfo
469. rge stellt Materielle Datenschutzregelungen Mit der k rzlich verabschiedeten EU Datenschutzrichtlinie wird ein gro er Fort schritt f r den Datenschutz auf europ ischer Ebene erreicht Dies darf aber nicht den Blick daf r verstellen da in einzelnen Bereichen spezifische dringend n ti ge Datenschutzregelungen fehlen Insbesondere sind folgende Bereiche rege lungsbed rftig e Es bedarf eines f r die EU Institutionen verbindlichen eigenen Datenschutzrechts Die datenschutzrechtliche Verantwortung der Mitgliedstaaten einschlie lich ihrer Datenschutzkontrolle der bermittlung von Daten an EU Institutionen bleibt da bei unber hrt e Die geplante ISDN Datenschutzrichtlinie darf weder einer v llig falsch verstan denen Subsidiarit t zum Opfer fallen noch in unzureichender Form verabschiedet werden e Die im Bereich der Statistik bestehenden datenschutzrechtlichen Defizite sind ab zubauen e Es soll eine Technikfolgenabsch tzung bei der F rderung und Einf hrung neuer Informationstechniken mit Personenbezug durch die EU obligatorisch eingef hrt werden e Inden Bereichen Inneres und Justiz sind aufeinander abgestimmte verbindliche Regelungen mit hohem Datenschutzstandard die die Datenverarbeitung in Akten und die Sicherung der Datenschutzkontrolle mit umfassen zu schaffen e Es bedarf der Harmonisierung des Arbeitnehmerdatenschutzes auf hohem Niveau Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschut
470. rgeben sich f r die Gemeinderatsmitglieder und die B rger deren Angelegenheiten im Gemeinderat behandelt werden Gefahren f r deren Recht auf informationelle Selbstbestimmung die bei einer bermittlung der Niederschriften in Papierform die nur mit einem wesentlich gr eren zeitlichen und technischen Aufwand ausge wertet werden k nnen nicht bestehen So k nnen z B bei der elektronischen Auswertung von Wortprotokollen m glicherweise ber einen Zeitraum von mehreren Jahren in k rzester Zeit Verhaltensprofile einzelner Gemeinderatsmitglieder angefertigt werden z B Abfrage nach u Berungen eines Gemeinderatsmitglieds zu bestimmten Themen Abfrage nach bestimmten Wor Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 ten und Suche nach widerspr chlichen Aussagen etc Die Mitglieder des Gemeinderats k nnten sich angesichts dieser M glichkeiten in ihrem Recht auf freie und ungezwungene Rede beein tr chtigt f hlen In gleicher Weise sind Auswertungen zu B rgern m glich deren Anliegen im Gemeinderat be handelt worden sind Es kann auch problemlos die Teilnahme der einzelnen Gemeinderatsmitglieder an den Gemein deratssitzungen ber einen l ngeren Zeitraum bzw bei Abwesenheit der Grund hierf r festge stellt und eine vergleichende Aufstellung ausgedruckt werden Im Ergebnis bef rchte ich da bei einer berlassung der Niederschriften auf Diskette von de
471. richts sofortige Ma nahmen in Angriff genommen hat um k nftig solche Vorkommnisse zu vermeiden habe ich von einer f rmlichen Beanstandung abgesehen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 6 2 bermittlung personenbezogener Daten durch die Strafverfolgungsbeh rden an die Medien Die Strafverfolgungsbeh rden erheben aufgrund der gesetzlichen Befugnisnormen der Strafpro ze ordnung im Rahmen ihrer Aufgabenerf llung eine Vielzahl sensibler personenbezogener Daten Die Medien deren t gliche Berichterstattung in erheblichem Umfang laufende Ermitt lungs und Strafverfahren umfa t haben nicht selten auch zur Befriedigung blo er Sensations lust und Neugier der ffentlichkeit ein erhebliches Interesse an m glichst detaillierten Infor mationen ber T ter und Opfer von Straftaten Demgegen ber hat der Betroffene regelm ig ein grundlegendes Interesse daran da personenbezogene Informationen ber ihn nicht an die f fentlichkeit gelangen Jede Bekanntgabe personenbezogener Daten an die Medien durch die Strafverfolgungsbeh rden ist eine Daten bermittlung an Stellen au erhalb des ffentlichen Bereichs Eine bereichsspezifi sche Rechtsgrundlage im Pressegesetz oder in der Strafproze ordnung die dem Spannungsver h ltnis zwischen dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung des betroffenen B rgers und der freien Berichterstattung der Presse die gr
472. rin wiederum brachte das Sach verst ndigengutachten ihren Nachbarn zur Kenntnis Soweit es um die Gew hrung von Akteneinsicht bzw die bersendung einer Ablichtung des Gutachtens an den anwaltlichen Vertreter der Kl gerin w hrend des laufenden Zivilrechtsstreits ging mu te ich dem Petenten mitteilen da mir nach Art 2 Abs 6 BayDSG insoweit eine Pr fungszust ndigkeit fehlt Lediglich erg nzend habe ich auf 299 Abs 1 ZPO Akteneinsicht der Parteien Abschriften hingewiesen Soweit es um das Verhalten der Kl gerin ging mu te ich dem Petenten mitteilen da ich gem Art 30 Abs 1 Satz 1 BayDSG nur f r die Kontrolle bei ffentlichen Stellen zust ndig bin Weiterhin habe ich den Petenten darauf hingewiesen da in F llen in denen Privatpersonen Daten die nicht in oder aus Dateien gesch ftsm ig oder f r berufliche oder gewerbliche Zwecke verarbeitet oder genutzt werden im privaten Rechtsverkehr an Dritte bermitteln weder die Bestimmungen des Bayerischen Datenschutzgesetzes noch die jenigen des Bundesdatenschutzgesetzes anwendbar sind Es liege daher bei demjenigen dessen Daten bermittelt wurden etwaige Verletzungen seines Pers nlichkeitsrechts selbst ggf unter Zuhilfenahme der Gerichte geltend zu machen Im anderen Falle wurde der Petent ein ehemaliger Beamter im Zusammenhang mit einer vor zeitigen Ruhestandsversetzung von einem Dritten wegen Betrugs angezeigt und erstattete seiner Der Ba
473. ringen TDSV erlassen Die Verordnung regelt den Schutz personenbezo gener Daten der am Fernmeldeverkehr Beteiligten Sie enth lt n here Vorschriften zum Umfang der zul ssigen Datenerhebung verarbeitung und nutzung durch die Anbieter von Telekommu nikationsleistungen und setzt Fristen f r die L schung von Verbindungsdaten nach erfolgter Ab rechnung bzw von Bestandsdaten nach Beendigung des Vertragsverh ltnisses Auch hier hatte ich Gelegenheit zum Entwurf der Verordnung Stellung zu nehmen Meine Hin weise bezogen sich auf den Geltungsumfang der Verordnung auf Beschr nkungen bei der Aus wertung von Verbindungsdaten auf die Verk rzung der L schfristen auf Regelungen ber die ffentlichen Kundenverzeichnisse und die Telefonauskunft und auf Regelungskonflikte mit be stehenden Vorschriften ber Bildschirmtextdienste sowie Fernwirk und Fernme dienste Die nunmehr erlassene Verordnung kommt datenschutzrechtlichen Forderungen weit entgegen Die Verordnung ist jedoch noch auf die Erm chtigungsgrundlage nach 10 Abs 1 des Gesetzes ber die Regulierung der Telekommunikation und des Postwesens PTRegG gest tzt die durch eine vergleichbare Verordnungserm chtigung im Telekommunikationsgesetz inzwischen ber holt ist Wesentliche Schw che der alten Verordnungserm chtigung und damit der TDSV ist die fehlende M glichkeit die genannten Datenschutzregelungen auf geschlossene Telekommunika tionsnetze Corporate Network auszud
474. rl ssi ges Verhalten der Bediensteten der Einwohnerbeh rde erm glicht Diese haben die Identit t des Anrufers nicht nachgepr ft sondern seinen Angaben er sei Mitarbeiter beim Bundeszentralregi ster geglaubt Diese Fehleinsch tzung beruhte allerdings auf einem erheblichen kriminellen Verhalten des Anrufers der ber einschl gige Fachkenntnisse verf gte und sich wie oben be reits erw hnt die Ausk nfte aus dem Melderegister durch Vorspiegelung von Insiderwissen erschlichen hat Wegen dieses Umstandes habe ich nach Art 31 Abs 3 des Bayerischen Daten schutzgesetzes von einer f rmlichen Beanstandung abgesehen Auf meine Bitte hin haben die Ministerien die nachgeordneten Beh rden auf die notwendige Sorgfalt beim Umgang mit personenbezogenen Daten hingewiesen Bei fernm ndlichen Anfra gen ist insbesondere im Hinblick auf die damit verbundene erh hte Gefahr der Daten bermitt lung an nicht berechtigte Dritte u erste Vorsicht geboten L t sich eine fernm ndliche Aus kunft im Einzelfall nicht umgehen sind die erforderlichen Schutzma nahmen durchzuf hren wie z B R ckruf an eine eindeutig zuordenbare Telefonnummer die Vereinbarung von Pa worten o Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 10 Ausl nderwesen 10 1 Deutsch vietnamesisches R ck bernahmeabkommen Durch Hinweise eines Mitglieds des Landtags wurde ich auf folgenden Sachverhalt aufm
475. rmittlung von Patientendaten zul ssig ist Das hei t f r die rztliche Datenverarbeitung gegen ber dem Pati enten sind ma gebend der Behandlungsvertrag die Zustimmung des Patienten im Einzelfall das rztliche Berufs und Standesrecht die Krankenhausgesetze in Bayern das Bayerische Kranken hausgesetz und die Datenschutzgesetze f r das Verh ltnis zwischen Arzt und gesetzlicher Krankenkasse das SGB V und nicht zuletzt das strafrechtlich gesch tzte rztliche Berufsge heimnis Hieraus ergeben sich folgende Grundprinzipien Auch f r telemedizinische Anwendungen mu Datenverarbeitung im Rahmen des Behandlungsvertrags erforderlich sein f r den Betroffenen soweit m glich durchschaubar sein vom Schutz des Arztgeheimnisses abgedeckt sein gew hrleisten da Daten nur an Berechtigte bermittelt werden den Anforderungen der Datensicherheit entsprechen Schlie lich mu die Teilnahme an gro en einrichtungs bergreifenden medizinischen IT Systemen jedenfalls auf der Basis der gegenw rtigen Rechtslage freiwillig auf der Grundlage ausreichender Information im Sinn eines Informed consent erfolgen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Zu den technisch organisatorischen Anforderungen f r telemedizinische Anwendungen verweise ich auf meine Ausf hrungen unter Nr 18 1 2 dieses Berichts hin Der Bayerische Landesbeauftragte f r den D
476. rn den Erhalt der Mietzahlungen best tigten Das Landratsamt wollte nun wissen ob es Auskunft beim zust ndigen Finanzamt ber die H he der von den Eltern Vermietern versteuerten Mieteinnahmen erhalten kann und ob es ggf dem Fi nanzamt Auskunft aus dem Wohngeldverfahren erteilen darf Die Tatsache da die Betroffene Wohngeld erh lt und die H he der im Wohngeldantrag ange gebenen Mietzahlungen stellen Sozialdaten 67 Abs 1 SGB X dar f r deren Erhebung Ver arbeitung und Nutzung die 67 a ff SGB X gelten Die Angaben der Eltern Vermieter gegen ber dem Finanzamt unterliegen dem Steuergeheimnis nach 30 AO Die Offenbarung dieser Angaben durch das Finanzamt ist nach 30 Abs 4 Nr 2 AO nur zul ssig wenn sie durch Gesetz ausdr cklich zugelassen ist 1 Auskunft vom Finanzamt Als Rechtsgrundlage f r die o g Durchbrechung des Steuergeheimnisses kommt 21 Abs 4 SGB X in Betracht wonach die Finanzbeh rden soweit es in einem Verfahren nach dem SGB X erforderlich ist Auskunft ber die ihnen bekannten Einkommens und Verm gensverh ltnisse des Antragstellers Leistungsempf ngers Erstattungspflichtigen Unterhaltsverpflichteten Unterhaltsberechtigten oder der sonst zum Haushalt rechnenden Familienmitglieder zu erteilen haben Im vorliegenden Fall w rde aber nicht auf die Ei genschaft der Eltern als Unterhaltsverpflichtete oder andere Berechtigte oder Verpflich tete nach dieser Bestimmung abgestellt sondern auf d
477. roblematik des Versendens derartig ver traulicher Unterlagen ber Fax einzugehen Das Staatsministerium des Innern lehnte es zun chst ab einem fremdsprachigen vom Bundesinnenministerium im Zusammenhang mit der R ckf hrung vietnamesischer Staatsangeh riger vorgegebenen Fragebogen dessen Ausf llung mit zum Teil sensi blen personenbezogenen Daten unbestritten freiwillig war einen klaren Hinweis auf diese Freiwilligkeit ebenfalls in der fremden Landessprache beizuf gen Die Amts sprache sei deutsch derartige fremdsprachige Hinweise k nnten bei der Vielzahl von Datenerhebungen im Ausl nderbereich nicht geleistet werden Ich habe diese Weige rung beanstandet da eine klare Information des Betroffenen ber die Freiwilligkeit seiner Angaben essentiell f r seine Entscheidung ist die Fragen zu beantworten oder dies zu unterlassen Zudem sehe ich nicht ein warum umfangreiche Fragen in der fremden Sprache gestellt werden k nnen der einfache Hinweis aber da die Beant wortung dieser Fragen freiwillig ist nicht m glich sein soll Das Staatsministerium des Innern hat inzwischen einen entsprechenden Hinweis bei derartigen fremdsprachigen Frageb gen im Rahmen des rechtlich und tat s chlich M glichen f r die Zukunft zugesagt Zu gro er weiterer Presseresonanz haben schlie lich Berichte ber angebliche Kontrollma nahmen gegen ber Bewohnern einer Asylbewerber Erstaufnahmeeinrichtung in einer oberbayerischen Stadt gef hrt
478. rstelle erfahre Dem Petenten habe ich folgendes mitgeteilt Die zust ndige Verwaltungsbeh rde kann unter bestimmten Voraussetzungen aufgrund der Stra Benverkehrs Zulassungsordnung StVZO anordnen da der Inhaber einer Erlaubnis zum F h ren von Kraftfahrzeugen 15 b StVZO oder der Bewerber um eine solche Erlaubnis 12 StVZO je nach den Umst nden des Einzelfalles das Gutachten eines Amts oder eines Facharz tes einer amtlich anerkannten medizinisch psychologischen Untersuchungsstelle MPU oder eines amtlich anerkannten Sachverst ndigen oder Pr fers f r den Kraftfahrzeugverkehr ber die k rperliche oder geistige Eignung zum F hren von Kraftfahrzeugen beizubringen hat Untersu chung und Gutachten haben sich auf die Fragen zu beschr nken die zur Aufkl rung von Zwei feln an der Eignung des Betroffenen oder zur Feststellung besonderer Eignungsvoraussetzungen beantwortet werden m ssen Die Verwaltungsbeh rde hat die Fragestellung entsprechend fest zulegen Die bei Bedenken gegen die Kraftfahreignung wegen des k rperlichen oder geistigen Zustands des Betroffenen im Regelfall erforderlichen Untersuchungen ergeben sich aus Anlage 1 der Eig nungsrichtlinien Richtlinien f r die Pr fung der k rperlichen und geistigen Eignung von Fahr erlaubnisbewerbern und inhabern Eignungsrichtlinien Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministerium des Innern vom 19 03 1983 MABI S 213 zuletzt ge ndert durch Bekanntma chung vom 13 10
479. rt werden Ist der Fax Anschlu an eine Nebenstellenanlage angeschlossen kann eine Nebenstellen nummer verwendet werden die m glichst wenig Spielraum f r Fehleingaben durch den Ab sender zul t Vermeidung hnlicher Fax Nummern bei anderen Stellen soweit das bekannt ist Zum Schutze gegen unbefugte Kenntnisnahme auf dem bertragungsweg oder im Falle einer Fehlleitung kann das Fax durch den Einsatz von Zusatzkomponenten verschl sselt werden Eine Entschl sselung ist dann nur dem rechtm igen Empf nger m glich Hierzu sind je doch entsprechende nicht ganz billige Zusatzeinrichtungen bei Absender und Empf nger er forderlich Da es sich hier um Einmalinvestitionen handelt sollte das jedoch nicht zu stark ins Gewicht fallen Vorsicht ist berall dort geboten wo ein Fax Ger t mit einer eigenen Amtsnummer an einer ISDN Nebenstellenanlage h ngt Hier mu um ins Netz zu gelangen eine 0 gew hlt werden Wird das unterlassen kommt es in manchen F llen zu Fehlleitungen n mlich dann wenn die verk rzte Nummer einen Fax Anschlu darstellt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 3 7 Feldversuch Automatische Geb hrenerhebung auf Autobahnen Im 16 T tigkeitsbericht Nr 21 1 2 Seite 94 wurde ber das Vorhaben des Bundesverkehrmi nisteriums zur automatischen Geb hrenerhebung auf Autobahnen ausf hrlich berichtet Im Be richtszeitraum wurde au
480. rtieren Au er f r die Einzelfallpr fung nach 298 SGB V 15 Pr fungs vereinbarung ist eine gesetzliche Befugnis hierzu nicht ersichtlich Das Bayer StMAS wurde um u erung gebeten ob die auf Einzelf lle abstellende Vorschrift des 298 SGB V diese nach der Pr fungsvereinbarung vorgesehenen Daten bermittlungen ab deckt c Kenntnisnahme der gesetzlichen Krankenkasse von Versichertendaten bei Plausibilit tspr fungen nach 83 Abs 2 SGB V Gem 83 Abs 2 Satz 1 SGB V k nnen Kassen rztliche Vereinigungen Plausibili t tskontrollen rztlicher Abrechnungen vornehmen F r eine Beteiligung der Kranken kassen an einem Abstimmungsgespr ch zwischen KVB und Verb nden der Kranken kassen im Vorfeld der eigentlichen Plausibilit tspr fung kann allenfalls darauf hingewie sen werden da nach der genannten Vorschrift in den Gesamtvertr gen Verfahren zu vereinbaren sind die Plausibilit tskontrollen erm glichen Es ist jedoch keine Rechtsvor schrift im SGB V ersichtlich die eine bermittlung arztbezogener Daten zur Vorberei tung dieses Abstimmungsgespr chs in der erg nzenden bersicht zur Tagesstatistik f r die ermittelten meistfrequentierten Behandlungstage KVB Statistik und die bermitt lung der arztbezogenen Ergebnisse durchgef hrter Plausibilit tspr fungen durch die KVB an die Krankenkassen gestatten w rden Ich habe diese Problematik an die AOK Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datensch
481. rung einer Sicherheitsliste und besondere Vermerke auf dem Personalblatt In einer der Anstalten wird eine sog Sicherheitsliste gef hrt die monatlich fortgeschrieben wird Ablichtungen dieser Sicherheitsliste befinden sich auf den Stationen und beim Haus dienstleiter Die Entscheidung ber die Aufnahme eines Gefangenen in die Sicherheitsliste trifft der Anstaltsleiter bei Zugang des Gefangenen oder der Abteilungsleiter Unmittelbare Folge der Aufnahme eines Gefangenen in die Liste sei lediglich das Gebot besonderer Vorsicht f r die Bediensteten Weitere Folgen z B verst rkte oder h ufigere Haftraumkontrollen seien damit nicht verbunden Kriterien f r die Aufnahme in die Sicherheitsliste seien etwa vorangegangene Entweichungen Entweichungsversuche oder Suizidgef hrdung Die Vorexemplare der monat lich neu aufgelegten Sicherheitsliste w rden noch zwei Jahre lang aufbewahrt Dies habe den Zweck auch im nachhinein noch nachvollziehen zu k nnen ob beispielsweise zu einem be stimmten Zeitpunkt bei einem Gefangenen erkennbar Selbstmordgefahr bestanden habe oder bei sp teren besonderen Vorkommnissen festzustellen wann und weshalb der Gefangene von der Sicherheitsliste gestrichen worden sei Gegen die F hrung einer solchen Sicherheitsliste bestanden nach Grund und Umfang keine Be denken Eine stichprobenartige berpr fung von Eintragungen in der Sicherheitsliste anhand der Gefangenenpersonalakten ergab stets den erforderlichen A
482. s 1 Satz 2 BayVwVfG vom Vorhabenstr ger bei der Anh rungsbeh rde einzu reichenden Planunterlagen mu zwar u a erkennbar sein welche Grundst cke von dem Vorhaben betroffen sind Die ffentliche Auslegung der Planunterlagen zur Ein sichtnahme soll es potentiell Betroffenen erm glichen sich ber das Vorhaben zu in formieren und ggf Einwendungen gegen den Plan zu erheben Dazu reicht aber die Angabe der Flurst cksnummern aus Aus den ausgelegten Lagepl nen und den Flur st cksnummern k nnen interessierte B rger bei der Einsichtnahme durchaus erken nen ob ihr Grundst ck betroffen ist Mit der dar ber hinausgehenden Angabe der je weiligen Eigent mer in den auszulegenden Unterlagen w rden auch zahlreichen Nichtbetroffenen wesentliche Angaben zu Verm gensverh ltnissen der Eigent mer zug nglich gemacht werden Damit w rde mangels Erforderlichkeit in unzul ssiger Weise in die Rechte der Grundst ckseigent mer eingegriffen werden Soweit in Ein zelf llen Unklarheiten bestehen k nnen diese jederzeit durch eine Anfrage bei der Beh rde bereinigt werden Darauf kann die Beh rde bei der Auslegung hinweisen Aus den genannten Gr nden ist auch eine Ver ffentlichung der Namen und An schriften der Grundst ckseigent mer im Planfeststellungsbeschlu unzul ssig Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 3 Von einer ffentlichen Bekanntgabe des Planfeststellu
483. s Bayer Datenschutzgesetzes BayDSG i d F vom 23 Juli 1993 wurde der Zweckbindungsgrundsatz ausdr cklich in den Gesetzestext aufgenommen Danach ist die Speicherung Ver nderung und Nutzung von Daten nur zul ssig f r den Zweck f r den sie erhoben worden sind Die Abs tze 2 und 3 der genannten Bestimmung f hren jene Sachverhalte auf die Vorausset zungen f r eine zul ssige Zweck nderung sind Ferner wird festgelegt da die Wahrnehmung von Aufsichts und Kontrollbefugnissen und die Rechnungspr fung nicht als Zweck nderung gilt Art 17 Abs 3 BayDSG legt also eine Zweckidentit t zwischen den dort aufgef hrten Verarbei tungs und Nutzungszwecken und den Zwecken fest zu denen die Daten urspr nglich erhoben worden sind Diese Fiktion bzw Klarstellung wurde deshalb erforderlich weil auch f r den Be reich des Nutzens also bspw der Verwendung von Daten innerhalb einer speichernden Stelle etwa zwischen zwei Sachgebieten eines Landratsamtes der Zweckbindungsgrundsatz gilt Neben der Beachtung der Zweckbindung ist weitere Voraussetzung f r ein zul ssiges Speichern Ver ndern und Nutzen von personenbezogenen Daten da dies zur Erf llung der in der Zust n digkeit der speichernden Stelle liegenden Aufgaben erforderlich ist Art 17 Abs 1 Nr 1 BayDSG Auch eine Nutzung innerhalb der speichernden Stelle mu sich am Grundsatz der Erforderlichkeit und damit auch der Angemessenheit orientieren Ich habe in meine
484. s geben Wegen der Einzelheiten darf ich auf nachste hende Abschnitte verweisen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 2 Allgemeines Datenschutzrecht 2 1 Verabschiedung der EG Datenschutzrichtlinie Die EG Datenschutzrichtlinie vom 24 10 1995 mu bis 24 10 1998 in Bundes und dann in Landesdatenschutzrecht umgesetzt sein Der knappe zeitliche Rahmen mu intensiv ge nutzt werden damit die anstehenden Probleme gel st werden und nicht nur eine Mini mall sung gesucht wird Am 24 10 1995 wurde die EG Datenschutzrichtlinie endg ltig verabschiedet Die Richtlinie soll sowohl der Erleichterung des Waren und Dienstleistungsverkehrs innerhalb der Gemeinschaft dienen wie auch der Sicherung der Grundrechtsposition insbesondere hinsichtlich der Achtung der Privatsph re Die Richtlinie ist in drei Jahren umzusetzen Die Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder hat unter meiner Beteiligung im Fr hjahr 1996 eine detaillierte Ent schlie ung verabschiedet die als Anlage 1 zu diesem T tigkeitsbericht abgedruckt ist Bis Ende 1998 ist die Richtlinie auch in Bayern umzusetzen Angesichts dieser knappen Zeitvor gabe besteht die Gefahr da das jetzt geltende Recht nur in den wichtigsten Punkten ge ndert wird Dies hielte ich f r unzureichend und gef hrlich Die Novellierung mu vor allem Antwor ten auf die Fragen finden die sich durch die tec
485. sam mehr im Sinne dieser Vorschrift hat Ich mu mich deshalb gegen diese Vorgehensweise aussprechen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 3 4 2 Digitale Archivierung von Krankenakten Der Einsatz von WORM Platten als Archivmedium f r Krankenakten erfordert eine intel ligente L sung des L schungsproblems Dabei mu auf die Beweismittel Qualit t der Spei cherung R cksicht genommen werden Angesichts der wachsenden Menge von Krankenakten erw gen immer mehr Krankenh user Krankenakten digital zu archivieren beispielsweise unter Einsatz von WORM Platten Die Ziele dieser Bem hungen gehen bisher offensichtlich weniger dahin Ablageraum zu sparen als vielmehr dahin den Zugriff auf die Krankenakten zu erleichtern Ablauforganisatorisch erscheint der Einsatz optischer Speicherplattensysteme vor allem in fol genden beiden Formen denkbar Optisches Zusatzarchiv Bei dieser Variante wird das Patientenarchiv wie bisher konventionell in Papierform ge f hrt Daneben tritt das optische Speichermedium das meist nur einige wenige Schrift st cke je Patient enth lt die von besonderer Bedeutung sind und auf die erfahrungsge m besonders h ufig zur ckgegriffen werden mu z B Anamnese B gen und Entla berichte Optisches Alleinarchiv Bei dieser Variante f llt das konventionell in Papierform gef hrte Archiv v llig weg Alle Unterlagen die so
486. sbericht 1996 Stand 13 12 1996 keiten gerecht werden Diese Datenschutzvorschriften m ssen vor allem folgende Rechte ge w hrleisten Die B rger sollen die M glichkeit haben die MultimediaDienste weitestgehend unter Wahrung der Anonymit t zu nutzen Soweit personenbezogene Verbindungs und Abrechnungsdaten un vermeidbar sind sollen sie nur im unbedingt notwendigen Umfang verarbeitet und nur f r die unbedingt erforderliche Zeit gespeichert werden Eine L schung ist unverz glich vorzunehmen sobald die Informationen zur Abwicklung des Vertrages und die eventuelle Erf llung von Ge w hrleistungsanspr chen nicht mehr erforderlich sind In keinem Fall d rfen Mediennutzungs profile erstellt werden dar ber wer wann wie lange und wie oft welche Dienste in Anspruch genommen hat Die Nutzung von Angeboten darf nicht von der Einwilligung in hierf r nicht erforderliche Datenverarbeitung abh ngig gemacht werden Jederzeitiger Zugriff der Betroffenen auf Nutzungsbedingungen auch in schriftlicher Form mu m glich sein Eine effektive und nicht anla gebundene Datenschutzaufsicht ist zu gew hrleisten Schlie lich ist auch ein angemessenes Datenschutzniveau bei ausl ndischen Anbietern anzustreben Dazu ist eine Fortentwicklung in der europ ischen und internationalen Rechtsordnung notwendig Sowohl die Bundesregierung als auch die Landesregierungen sind in Erkenntnis der Dringlich keit des Regulierungsbedarfes nicht unt tig geblieben
487. schaft in keinem Zusammenhang stehende Buchungen auf den Kontoausz gen ihres Privatkontos zu schw rzen 4 6 4 Verwendung einer Quittungsliste f r Barauszahlungen von Sozialhilfe Eine Gemeinde lie die jeweiligen Zahlungsempf nger den Empfang der Barauszahlung von Sozialhilfeleistungen des Landkreises auf einer Liste quittieren Zahlungsempf nger konnten darauf auch die Namen der Personen lesen die vor ihnen unterschrieben hatten Wie eine R ck frage ergab war an sich vorgesehen bei Unterschrift eines weiteren Zahlungsempf ngers die jeweils vorherigen Unterschriften abzudecken die Gemeinde gab an da dieses Verfahren wohl im Einzelfall nicht funktioniert habe Ich habe dazu festgestellt da ein derartiges Verfahren wegen des erheblichen Risikos der Da tenoffenbarung an nichtberechtigte Dritte datenschutzrechtlichen Anforderungen nicht ent spricht Die betroffene Stadt verwendet seither derartige Quittungslisten nicht mehr und l t stattdessen von den Zahlungsempf ngern Einzelquittungen unterschreiben Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 6 5 Vermerk Sozialleistung der Stadt XY auf berweisungstr gern Vermerk Lei stung nach BSHG auf Sozialhilfe Scheck In einem mit mir abgestimmten Schreiben vom 23 11 1994 insbesondere an die Regierungen Landkreise und kreisfreien St dte sowie die Bezirke Az IV 2 0346 2 94 hat das Bayer StMAS un
488. sche Datenschutzgesetz ein L schen nur dann annimmt wenn die betreffenden Da ten unlesbar gemacht werden vgl Art 4 Abs 6 Satz 2 Nr 5 BayDSG Die Daten m ssen also letztlich vernichtet werden Genau dies war bei optischen Speicherplatten bisher regelm ig nicht m glich Die blicherweise eingesetzten Platten konnten nur einmal beschrieben werden ein nachtr gliches berschreiben einzelner darauf enthaltener Daten oder ein nachtr gliches Ent fernen war nicht m glich Somit konnte die speichernde Stelle einer L schungsverpflichtung nach Art 12 Abs 1 BayDSG nicht nachkommen Die zur L sung bisher denkbaren zwei Wege n mlich das Umschreiben der nicht zu l schenden Daten auf eine neue Platte oder das Anlegen einer Indexdatei in der vermerkt wird welche Da ten eigentlich gel scht werden m ten warfen entweder zivilrechtliche Probleme auf Inhalt der umgeschriebenen Platte nicht unmittelbar sondern quasi durch Kopieren gewonnen oder es entstehen datenschutzrechtliche Probleme das Anlegen einer Indexdatei mit Hinweisen auf zu l schende Daten bedeutet gerade keine L schung sondern lediglich eine Sperrung die zudem mit geringem Aufwand umgangen werden kann Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Eine L sung der Frage k nnte sich durch den Fortschritt der Technik abzeichnen n mlich da durch da neuerdings optische Speicherplatten zur Verf gung
489. schten Unterlagen im Regelfall vor legen halte ich die gegebene Rechtslage f r eine Effektivpr fung in den genannten Berei chen nach wie vor nicht f r ausreichend Ich habe mich deshalb entsprechend auch in einer Stellungnahme zu einer Popularklage gegen das Bayerische Datenschutzgesetz gegen ber dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof ge u ert Die Forderung nach effektiven Kon trollm glichkeiten ist auch im Hinblick auf neue verdeckte Ermittlungsma nahmen siehe unten Gro er Lauschangriff aktueller denn je In der Frage der Kontrolle von G 10 Ma nahmen habe ich mich mit dem Vorsitzenden der G 10 Kommission dahingehend abgestimmt da von der G 10 Kommission nicht nur die Datenerhe bung sondern auch die weitere Verarbeitung der durch eine G 10 Ma nahme gewonnenen Daten gepr ft wird und zwar nicht nur in einer G 10 Akte sondern auch in sonstigen Unterlagen des Landesamts f r Verfassungsschutz Ich habe auf die damit verbundenen Schwierigkeiten hinge wiesen und meine Mitwirkung nach Art 30 Abs 3 Bayerisches Datenschutzgesetz angeboten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 1 3 berblick ber meine Stellungnahmen zu Gesetzgebungsverfahren und Verfahren vor Verfassungsgerichten Im Berichtszeitraum habe ich zu einer ganzen Reihe von Gesetzentw rfen Stellung genommen wobei ich dazu bemerke da ich teilweise erst sehr sp t von den Staatsministeri
490. sehen werden kann Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Im Interesse eines akzeptablen Ausgleichs zwischen den Beschuldigten und den Erfordernissen der Praxis habe ich das Justizministerium nunmehr um berpr fung gebeten ob bei Erholung der Zustimmung des Beschuldigten mit einer Sachbehandlung nach 153 a StPO gleichzeitig dessen Einverst ndnis mit der bermittlung seiner Daten an den Bu geldempf nger erfragt wer den k nnte Ich gehe davon aus da in der berwiegenden Mehrzahl der F lle der Beschuldigte mit einer solchen Sachbehandlung einverstanden ist In den brigen F llen erscheint es sachge recht wenn der Beschuldigte das Risiko einer rechtzeitigen und zuordenbaren Zahlung selbst tr gt Das Justizministerium hat zugesagt meinen Vorschlag auf der n chsten Dienstbesprechung mit den Leiterinnen und Leitern der Staatsanwaltschaften zu er rtern Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 6 7 Registerm ige Behandlung der Anzeigen nach dem Geldw schegesetz durch die Staatsanwaltschaften Nach 11 Abs 1 Satz 1 Geldw schegesetz haben Kreditinstitute Finanzinstitute die Deutsche Bundespost und Spielbanken bei der Feststellung von Tatsachen die darauf schlie en lassen da eine Finanztransaktion einer Geldw sche nach 261 Strafgesetzbuch dient oder im Falle ihrer Durchf hrung
491. seitens der Krankenkasse als bedauerlicher individueller Arbeitsfehler des Krankenkassenmitarbeiters kommentiert Ich habe angesichts der Schwere und Offensichtlichkeit dieses Versto es gegen die Verpflich tung zur Wahrung des Sozialgeheimnisses eine Beanstandung gem Art 31 BayDSG ausge sprochen auch wenn sich der dargestellte Datenschutz Versto aufgrund von nderungen im Abrechnungsverfahren mit den Krankenkassen in dieser Form nicht wiederholen kann Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 3 Pflegeversicherung 4 3 1 Pflegebed rftigkeitsrichtlinien Formular Gutachten zur Pflegebed rftigkeit Nach dem Gesetz hat der MDK der Pflegekasse nur das Ergebnis seiner Pr fung mitzu teilen Richtlinien der Pflegekassen und das eingesetzte DV Verfahren zwingen den MDK jedoch dazu der Pflegekasse den gesamten Inhalt seines Erhebungsformulars zu bermit teln Die Datenschutzbeauftragten bem hen sich daher um eine nderung der Richtlinien und des DV Verfahrens Auf Grund 17 SGB XI haben die Spitzenverb nde der Pflegekassen bundeseinheitliche Pflege bed rftigkeitsrichtlinien beschlossen PfIRi vom 7 11 1994 21 12 1995 Nach diesen wird der Medizinische Dienst der Krankenversicherung MDK verpflichtet das Ergebnis seiner Pr fung der Pflegekasse in einem den Richtlinien als Anlage beigef gten umfangreichen Gutach ten Formular mitzuteilen Meines
492. selbst oder sp testens am Tag danach erkl rt wird noch effektiv Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 ber cksichtigt werden kann Aus der Angabe der Konfession im Aufnahmeformular kann nicht geschlossen werden da der Patient auch mit dem Besuch eines ehrenamtlich t tigen Besuchsdienstes seiner Heimatpfarrei einverstanden ist Meines Erachtens kann eine solche Angabe lediglich dahin interpretiert wer den da der Patient mit der Verst ndigung eines haupt oder nebenamtlich am Krankenhaus t tigen Seelsorgers einverstanden ist Da kirchliche Besuchsdienste vielfach erst in den letzten Jahren eingerichtet wurden ist es n mlich vielen Patienten noch nicht bewu t da solche Dien ste existieren Keine Frage des Datenschutzes ist es wenn ein Krankenhausseelsorger nach seinem Ermessen Patienten in ihrem Zimmer aufsucht und sich dort als Seelsorger vorstellt Ein solches Handeln geh rt zum rein innerkirchlich zu regelnden Bereich der Krankenhausseelsorge Eine daten schutzrechtlich relevante Mitwirkung des Krankenhauses erfolgt dabei nicht Sie l ge nur vor wenn der Krankenhausseelsorger vorher seitens des Krankenhauses Listen von Patienten erh lt In diesem Fall w re bei der Weitergabe dieser Liste an den Seelsorger nach den oben dargestell ten Grunds tzen zu verfahren Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Sta
493. sen Ich habe f r die Telefoninterviews u a folgende Ratschl ge gegeben Es mu eindeutig feststehen f r welche Stelle die Daten erhoben werden im betref fenden Fall war dies das Hochschulklinikum Vor der Datenerhebung mu dem Betroffenen der Zweck der Erhebung ausreichend verdeutlicht werden Art 16 Abs 3 Satz 1 BayDSG Die Befragten m ssen vorab auf die Freiwilligkeit ihrer Angaben hingewiesen wer den Art 16 Abs 3 Satz 2 BayDSG Es m ssen geeignete Ma nahmen ergriffen werden um der Gefahr zu begegnen da Dritte die von der telefonischen Datenerhebung erfahren unter Vorspiegelung eines Anrufes der Universit tsklinik Personen ber gesundheitliche Verh ltnisse ausfragen z B R ckruf der Betroffenen Die Vorschriften des Art 23 BayDSG ber die Verarbeitung und Nutzung personen bezogener Daten durch Forschungseinrichtungen m ssen beachtet werden u a Zweck nderung f r Forschung Anonymisierung Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Wissenschaftliche Auswertung von Daten verstorbener Patienten in einer Klinik Bei einer internationalen Fallkontrollstudie stellte sich die Frage nach der rechtlichen Be fugnis zur Nutzung personenbezogener Daten von verstorbenen Patienten der Klinik f r wissenschaftliche Zwecke der Klinik Das Bayerische Krankenhausgesetz das f r alle bayerischen Krankenh user gilt auf die das Bundeskran
494. sen in Zukunft die von mir geforderten Vorga ben bei der Anfertigung von Bild und Tonaufnahmen von Teilnehmern ffentlicher Versamm lungen zu beachten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 9 2 Videoaufzeichnungen der Polizei bei der Feststellung der Personalien von Fu ballfans anl lich eines Fu ballspiels Aufgrund einer Eingabe habe ich von folgendem Sachverhalt Kenntnis erlangt Die Polizei hat anl lich eines Fu ballspiels die Personalien von Fu ballfans die aus einer be stimmten Gegend angereist waren festgestellt Hierzu hat die Polizei die Namen und die An schrift der kontrollierten Personen aus den Ausweispapieren vorgelesen und gleichzeitig Video aufzeichnungen von den Betroffenen gefertigt Anla f r die polizeiliche Ma nahme waren Hinweise da zu dem Fu ballspiel mit der Anreise von ca 150 gewaltbereiten und 20 gewaltsu chenden Fans zu rechnen war Bereits in der vorangegangenen Saison hatten bei einem Fu ball spiel Fans einer bestimmten Mannschaft aus dem Schutz der Menge heraus Straftaten ver bt Aus datenschutzrechtlicher Sicht beurteile ich das Vorgehen der Polizei wie folgt Unter den gegebenen Umst nden lagen zwar die gesetzlichen Voraussetzungen nach Art 13 Abs 1 Ziff 1 Polizeiaufgabengesetz PAG f r eine Identit tsfeststellung zur Gefahrenabwehr vor Dagegen war die Polizei nicht befugt von der Identit tsfeststellu
495. setz VollzBekMeldeG vom 28 April 1984 MABI Seite 177 zuletzt ge n dert durch Bekanntmachung vom 23 08 1995 AIBMlI Seite 711 EDV Programme zum Melde register d rfen bei der Verwaltungsgemeinschaft nur eingesetzt werden wenn eine Trennung nach den einzelnen Mitgliedsgemeinden gew hrleistet ist Eine Datenweitergabe von Verwaltungsgemeinschaften an Mitgliedsgemeinden bez glich der Daten der Einwohner der jeweiligen Gemeinde richtet sich nach Art 31 Abs 7 in Verbindung mit Art 31 Abs 1 Meldegesetz MeldeG Durch diese Bestimmung bietet das Melderecht die M glichkeit s mtliche der Art 3 Abs 1 MeldeG Grunddaten aufgef hrten Daten und Hinweise von der Verwaltungsgemeinschaft an die Mitgliedsgemeinden weiterzugeben wenn dies zur rechtm igen Aufgabenerf llung erforderlich ist Es k nnen daher nicht die Namen An schriften und Geburtstage aller Gemeindeeinwohner an einen B rgermeister weitergegeben werden wenn dieser nur bestimmte Altersjubilare ehren will F r die in Art 3 Abs 2 MeldeG Daten f r besondere Zwecke genannten Daten und Hinweise gelten f r die Weitergabe zwi schen einer Verwaltungsgemeinschaft und ihren Mitgliedsgemeinden nach Art 31 Abs 7 Satz 3 MeldeG die strengeren Anforderungen aus Art 31 Abs 2 und 6 MeldeG entsprechend Die Weitergabe ist hier nur dann zul ssig wenn der Empf nger ohne Kenntnis der Daten zur Erf l lung einer ihm durch Rechtsvorschrift bertragenen Aufgabe nicht in der Lage w re
496. severtreter habe ich das Justizministerium um Mitteilung gebeten ob dem grunds tzlich anzuerkennenden Informationsinteresse der Presse nicht dadurch gen gt werden k nnte da die Sitzungslisten mit geschw rztem Namen der Angeklagten bzw nur unter Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Angabe des Vornamens und des Anfangsbuchstabens des Nachnamens bereitgestellt werden Eine Antwort des Justizministeriums hierzu steht noch aus Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 6 4 Mi br uchliche Verwendung von durch Akteneinsicht erlangten personenbezogenen Erkenntnissen Bereits in meinem 15 T tigkeitsbericht Nr 6 8 2 habe ich mich eingehend mit der Problematik auseinandergesetzt Zwei neuerliche Eingaben best tigen mich in meiner Auffassung da drin gender gesetzgeberischer Handlungsbedarf besteht Im einem Fall lag der Eingabe folgender Sachverhalt zugrunde In einem Zivilrechtsstreit vor einem Amtsgericht in dem der Petent Beklagter war wurde auf Anordnung des Gerichts vom Landgerichtsarzt ein Gutachten zur Frage der Gesch ftsf higkeit des Beklagten erstattet Das schriftliche Sachverst ndigengutachten wurde zu den Gerichtsakten genommen Der anwaltliche Vertreter der Klageparteien fertigte eine Fotokopie des Sachver st ndigengutachtens und bergab diese der Kl gerin Die Kl ge
497. sgesetz nicht entgegen da kei ne Bild und Tonaufnahmen gefertigt werden Insoweit ist der Einsatz einer Videokamera ver gleichbar mit der Verwendung sonstiger technischer Sehhilfen wie z B Ferngl sern Aller dings ist darauf hinzuweisen da die gezielte Beobachtung einzelner Versammlungsteilnehmer sei es mit Hilfe von Videokameras oder mit Hilfe sonstiger technischer Ger te ebenfalls die Versammlungsfreiheit nach Art 8 Grundgesetz tangieren kann Einzelne Demonstranten d rfen nur dann gezielt beobachtet werden wenn man aufgrund ihres Verhaltens oder aufgrund sonsti Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 ger Erkenntnisse mit St rungen durch diese Teilnehmer rechnen mu und wenn eine solche Be obachtung unter Ber cksichtigung des Grundrechts der Versammlungsfreiheit zur Abwehr der bevorstehenden St rung der ffentlichen Sicherheit und Ordnung erforderlich und verh ltnism Big ist Um vor Ort einen Eindruck ber die praktischen Probleme zu erhalten habe ich den polizeili chen Einsatz bei einer Versammlung verfolgt Hierbei hat sich gezeigt da die von mir aufge zeigten Schranken des 12 Versammlungsgesetz auch unter Ber cksichtigung der polizeitakti schen Erfordernisse durchaus eingehalten werden k nnen Das Innenministerium hat sich nunmehr grunds tzlich meiner Auffassung angeschlossen Es hat die nachgeordneten Polizeidienststellen angewie
498. sgesetzes 1994 er rtert werde Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 4 4 Mitteilung von weiteren Betroffenen einer Telefon berwachungsma nahme Ein Petent hat sich an mich gewandt mit der Bitte um berpr fung einer gegen ihn durchge f hrten Telefon berwachungsma nahme U a hat mir der Petent eine an ihn gerichtete Benach richtigung der Staatsanwaltschaft ber die getroffene Ma nahme in Ablichtung bersandt In diesem Schreiben sind die Nachnamen und Telefonnummern von zwei weiteren Personen aufge f hrt gegen die eine berwachung des Fernmeldeverkehrs stattgefunden hatte Die betroffene Staatsanwaltschaft hat einger umt da es fehlerhaft war in der Benachrichtigung die Daten weiterer von der Telefon berwachung betroffener Personen aufzuf hren und dies mit einem Versehen der Gesch ftsstelle begr ndet Meine berpr fung ergab da offensichtlich die Verf gung des sachbearbeitenden Staatsan walts getrennte Mitteilungen an die von der Telefon berwachung betroffenen Personen dahin gehend mi verstanden worden war da in den Mitteilungen jeweils alle drei betroffenen Tele fonanschl sse aufgef hrt werden sollten Ich habe die Staatsanwaltschaft auf diesen Fehler hin gewiesen und sie aufgefordert darum besorgt zu sein da k nftig solche berschie enden Da ten bermittlungen unterbleiben Einen Abdruck dieses Schreibens habe ich dem Staats
499. sieht die bestehenden Verwaltungsvorschriften f r die ffentli che Fahndung als ausreichend an und h lt eine gesetzliche Regelung nicht f r er forderlich Die Angelegenheit wurde auf der letzten Sitzung des Ausschusses der Justizministerkonferenz Richtlinien f r das Strafverfahren und das Bu geldver fahren er rtert Eine nderung der Richtlinien wurde leider nicht f r erforderlich gehalten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Ich werde mich daf r einsetzen da die o g datenschutzrechtlichen Anliegen im weiteren Gesetzgebungsverfahren zu einem Strafverfahrens nderungsgesetz be r cksichtigt werden 3 Schlie lich habe ich normenklare gesetzliche Regelungen f r die Aufbewahrung Aus sonderung und Vernichtung von Akten und die Speicherung personenbezogener Daten durch Gerichte Staatsanwaltschaften und Strafvollzugsbeh rden gefordert Ich habe dazu dem Staatsministerium der Justiz die Entschlie ung der 49 Konferenz der Datenschutz beauftragten des Bundes und der L nder vom 09 10 M rz 1995 zu Aufbewahrungsbe stimmungen und Dateiregelungen im Justizbereich vgl Anlage 6 bersandt Die Entschlie ung geht zur ck auf den datenschutzrechtlichen Befund da der Gesetz geber im Bereich der Justiz den verfassungsrechtlichen Anforderungen nach ausreichen den normenklaren Regelungen ber die Aufbewahrung von Akten und die Speicherung personen
500. so vermieden Durch Art 5 des Gesetzes zur nderung der Gewerbeordnung und sonstiger gewerberechtlicher Vorschriften vom 23 November 1994 BGBl I S 3475 ff wurde 41 Abs 1 Nr 9 des Bundes zentralregistergesetzes ge ndert so da es f r die Gewerbebeh rde seit dem 01 Februar 1995 im brigen m glich ist f r die Erteilung von Erlaubnissen f r das Bewachungsgewerbe und die berpr fung des Bewachungspersonals eine unbeschr nkte Auskunft aus dem Bundeszen tralregister einzuholen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 13 3 bermittlung von Gesellenpr fungsnoten durch die Handwerkskammer Im Berichtszeitraum war ich mit der Frage befa t ob die Handwerkskammer dem Ausbildungs betrieb eines Lehrlings dem Landesinnungsverband und den Innungen die Pr fungsnoten der bestandenen Gesellenpr fung mitteilen darf Bei den Pr fungsergebnissen handelt es sich um personenbezogene Daten im Sinne von Art 4 Abs 1 BayDSG Die Verarbeitung personenbezogener Daten zu der auch die bermittlung ge h rt ist nach Art 15 BayDSG nur zul ssig wenn der Betroffene eingewilligt hat oder wenn das Bayerische Datenschutzgesetz oder eine andere Rechtsvorschrift sie erlaubt oder angeordnet hat Eine bereichsspezifische gesetzliche Regelung z B in der Handwerksordnung ber die Weiter gabe der Pr fungsergebnisse durch den Gesellenpr fungsausschu bzw die Handwerkskam
501. sonenbezogene Daten nur mit schriftlicher Ein willigung der Betroffenen f r Modellvorhaben erhoben verarbeitet und genutzt werden d rfen 63 Abs 5 Satz 3 SGB V Art 1 Nr 11 GKVWG Bundesratsdrucksache 346 96 vom 24 05 1996 Im Entwurf war auch nicht festgelegt welche Arten von Datensammlungen und Auswertungen konzipiert werden k nnten da der gesetzliche Rahmen in dem sich die Erhebung Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten f r Modellvorhaben zu halten haben sehr vage erschien Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 das n here sollten gem 65 Abs 3 SGB V die Vereinbarungen ber die Durchf hrung von Modellvorhaben enthalten Die Grenzen personenbezogener Datenverarbeitung von Gesund heitsdaten den Vereinbarungen der Verb nde und den Satzungen zu berlassen h tte dem Ge bot da der Gesetzgeber so wesentliches selbst festlegen mu wohl kaum entsprochen Nunmehr liegt ein neuer Gesetzentwurf vor 2 GKV Neuordnungsgesetz Bundesrats drucksache 822 96 vom 08 11 1996 Darin wird die Einwilligung der Betroffenen in die perso nenbezogene Erhebung Verarbeitung und Nutzung ihrer Daten bei Modellvorhaben nicht mehr vorgesehen Vielmehr wird den Krankenkassen erlaubt die f r die Durchf hrung eines Mo dellvorhabens erforderlichen personenbezogenen Daten zu erheben zu verarbeiten und zu nutzen Den Leistungserbringern werden entsprechen
502. strafrechtlichen Ermittlungsverfahren seit l ngerem Form bl tter mit denen Beschuldigte oder Zeugen ihre Einwilligung zur Weitergabe ihrer personenbe zogenen Daten durch einzelne oder mehrere der dort aufgelisteten Personen Beh rden oder Stellen an die Polizei oder Staatsanwaltschaft erkl ren k nnen Berufsgeheimnistr ger z B Arzt Rechtsanwalt sollen damit von ihrer gesetzlichen Schweigepflicht entbunden werden So zialbeh rden und Finanz mter insoweit vom Sozialgeheimnis und vom Steuergeheimnis befreit werden Auf der Grundlage der Erkl rung soll die Polizei ohne die wegen ihrer besonderen Schutzbed rftigkeit vom Gesetz vorgesehenen Einschr nkungen personenbezogene Ausk nfte erhalten k nnen Ich habe das Staatsministerium des Innern auf die grunds tzlichen Bedenken gegen eine for mularm ig erkl rte Einwilligung zur Weitergabe personenbezogener Daten im Ermitt lungsverfahren insbesondere durch den Beschuldigten hingewiesen und nderungen des Formblattes gefordert Auf meine Anregung hin hat das Staatsministerium des Innern das polizeiliche Formblatt ber arbeitet und in folgenden Punkten meinen datenschutzrechtlichen Forderungen Rechnung getra gen Der Unterzeichner des Formblattes erm chtigt nicht mehr pauschal 13 verschiedene Beh r den oder Institutionen Auskunft ber seine personenbezogenen Daten zu erteilen Die Be h rde oder Stelle die von der Schweigepflicht befreit wird mu nunmehr genau bezeich
503. t teilungen tats chlich zu erfolgen haben sollen erg nzend Verwaltungsvorschriften erlassen wer den Dies gen gt jedoch nicht da der B rger aus dem Gesetz selbst nicht entnehmen kann ob in seinem Fall eine Mitteilung erfolgt Es sollte deshalb an einer Unterrichtung des Betroffenen von Amts wegen festgehalten werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 1 2 3 Daten bermittlung im Bereich besonderer Schutzvorschriften Zur L sung des Spannungsverh ltnisses zwischen Steuergeheimnis Sozialgeheimnis rztlicher Schweigepflicht und Mitteilungen vor allem an den Dienstherrn bzw die Anstellungsbeh rde habe ich datenschutzkonforme gesetzliche Regelungen gefordert die der Bedeutung der speziel len Geheimhaltungsvorschriften in ausreichendem Ma e Rechnung tragen Insoweit sehe ich noch Nachbesserungsbedarf So erkl rt der Entwurf die Offenbarung von dem Steuergeheimnis unterliegenden Daten bei Be amten ausdr cklich f r zul ssig Demgegen ber enth lt der Entwurf f r Arbeiter und Angestellte im ffentlichen Dienst eine solche Befugnis nicht Eine bermittlung von gesch tzten Steuer daten w re bei dieser Personengruppe daher nur nach den strengeren Kriterien des 30 Abs 4 Nr 5 Abgabenordnung AO das hei t bei Vorliegen eines zwingenden ffentlichen Interesses zul ssig Ein solches zwingendes ffentliches Interesse d rfte allerdings nur in F
504. t sind nicht sichergestellt solange Manipulationen unbefugte Kenntnisnahme und Fehler w hrend des Transportes nicht ausgeschlossen werden k nnen Die Verletzung der Ver traulichkeit ist m glich ohne da Spuren hinterlassen werden Zahlreiche Rechtsvorschriften gebieten das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung auch w hrend der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten zu sichern z B 78a SGB X mit Anlage 10 Btx Staatsvertrag 9 BDSG nebst Anlage und entsprechende landes gesetzliche Regelungen Kryptographische Verfahren z B symmetrische und asymmetrische Verschl sselungsverfahren digitale Signatur sind besonders geeignet um Verletzungen des Datenschutzes beim Transport schutzw rdiger elektronisch gespeicherter Daten zu verhindern Mit ihrer Hilfe lassen sich Ma nipulationen und bertragungsfehler nachweisen und unberechtigte Kenntnisnahme verhindern Derartige Verfahren sind heute Stand der Technik und k nnen in vielen Anwendungsf llen mit vertretbarem Aufwand eingesetzt werden Angesichts der beschriebenen Situation und der vorhandenen technischen M glichkeiten fordern die Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder geeignete sichere kryptographische Verfahren beim Transport elektronisch gespeicherter personenbezogener Daten unter Ber ck sichtigung ihrer Schutzw rdigkeit anzuwenden
505. t beim gleichen Dienstherrn handelt Besetzungsberichte Dreiervorschl ge sollen vorwiegend Organisationsentscheidungen vorbe reiten Der pr gende Zweck dieser Unterlagen greift nach Darstellung des Ministeriums ber die Person und das Dienstverh ltnis der jeweiligen Kandidaten hinaus Vorg nge der genannten Art haben nach Auskunft des Ministeriums deshalb Sachaktencharakter Bei dieser Bewertung ist das Staatsministerium allerdings davon ausgegangen da der Beset zungsbericht f r die einzelnen Bewerber nur eine Zusammenstellung ausgew hlter Daten aus dem jeweiligen Personalakt enth lt und nicht grundlegend neue Gesichtspunkte in das Bewer bungsverfahren eingef hrt werden Zul ssigerweise gef hrte Personal Nebenakten d rfen nur Vorg nge enthalten die sich bereits im Grundakt oder in Teilakten befinden Ich bewerte den geschilderten Sachverhalt wie folgt Personalakten sollen ein m glichst vollst ndiges Bild von der Pers nlichkeit eines Beamten ge ben Sie sollen ein l kkenloses Bild der Entstehung und Entwicklung eines Dienstverh ltnisses als historischen Geschehensablauf vermitteln Daraus folgt da auch eine fehlgeschlagene Be werbung darin dokumentiert werden mu Dies jedenfalls soweit es sich um eine Bewerbung f r ein Amt beim gleichen Dienstherrn handelt Dies ist im vorliegenden Fall nicht geschehen Zu den Personalaktendaten z hlen auch Beurteilungen und Bewertungen des Beamten durch den Vorgeset
506. t dadurch entwertet werden da die Anwendbarkeit der Beschlagnahme und Durchsuchungsverbote der Strafproze ordnung vom traditionellen Gewahrsam des Zeugnisverweigerungsberechtigten abh ngig gemacht wird Die M glichkeit Kommunikation durch geeignete Ma nahmen z B Verschl sselung vor fremden Zugriffen zu sch tzen ist ein herk mmliches Freiheitsrecht des B rgers Andererseits mu das Interesse des Staates anerkannt werden sich rechtlich zul ssige Zugriffsm glichkeiten nicht dadurch versperren zu lassen da Verschl sselungen zur Anwendung kommen zu denen er keinen Zugriff hat Ein umfassendes den privaten Nutzer bindendes Verschl sselungsverbot der digitalisierten Kommunikation ist aus Da Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 tenschutzsicht nicht akzeptabel Die Kommunikation innerhalb von privat nichtwirtschaftlich genutzten lokalen Netzen die ber ffentliche Leitungen zu erreichen sind z B die famili re h usliche Kommuni kation zwischen Nebenstellen ist wie bisher von berwachungsma nahmen auszuneh men Aufzeichnung der sog Aktivmeldungen von Mobiltelefonen nur soweit dies zum Zwecke der Strafverfolgung unerl lich sein sollte Eine dem Verh ltnism igkeits grundsatz entsprechende gesetzliche Regelung die auch den besonders geregelten Ver trauensverh ltnissen Arztgeheimnis Anwaltsgeheimnis usw Rechnung tr gt is
507. t dem Charakter ffentlicher Schulen nach Art 101 BayEUG sind diese Bedingungen erf llt Verf gungen bei Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 der Aufnahme beim Vorr cken und beim Schulwechsel von Sch lern sowie bei der Abhaltung von Pr fungen und Erteilung von Zeugnissen sind Verwaltungsakte Bei der Wahrnehmung sol cher hoheitlicher Aufgaben als Beliehener gegen ber Sch lern und Erziehungsberechtigten aber auch nur insoweit sind in Bayern die ffentlich rechtlichen Religionsgesellschaften f fentliche Stellen i S des Bayerischen Datenschutzgesetzes Das Staatsministerium f r Unterricht Kultus Wissenschaft und Kunst hat sich dieser Argumen tation angeschlossen Ziff 3 3 der Neufassung der Erl uternden Hinweise gibt insoweit meine ge nderte Rechtsauffassung wieder Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 15 2 Aushang von Klassenlisten Im Rahmen einer Eingabe haben sich Eltern an mich gewandt Sie haben mitgeteilt da bei der Einschulung ihres Kindes Klassenlisten vor dem Haupteingang der Schule ausgeh ngt waren die neben dem Namen und Geburtsdatum auch die Religionszuge h rigkeit der Sch ler enthielten Das Aush ngen von Klassenlisten ist durchaus sinnvoll um am ersten Schultag des neuen Schuljahrs die Sch ler zu informieren welcher Klasse sie zugeteilt sind i
508. t der erkennungsdienstlichen Behandlung sondern legen auch die Grenzen f r die Durchf hrung der Ma nahme fest Sie z hlen deshalb zu den Vorschriften des Datenschutzes Auf ihrer Grundlage kann von mir gepr ft werden ob die Voraussetzungen f r die erkennungsdienstliche Behandlung vorlagen und ob die weitere Speicherung der dabei gewonnenen Informationen und Unterlagen zul ssig ist vgl auch Nr 5 12 Meine Kontrollbefugnis besteht unabh ngig von der M glich keit des Betroffenen derartige Ma nahmen im Wege verwaltungsgerichtlicher oder strafprozes sualer Rechtsmittel berpr fen zu lassen Nach Art 30 Abs 4 Satz 1 BayDSG ist meine Pr f kompetenz lediglich insoweit eingeschr nkt als ich die Erhebung personenbezogener Daten der Strafverfolgungsbeh rden bei der Verfolgung von Straftaten erst nach Abschlu des Strafverfah rens kontrollieren kann Wurde die Datenerhebung der Strafverfolgungsbeh rden gerichtlich berpr ft findet eine weitere Kontrolle gem Art 30 Abs 4 Satz 2 BayDSG nicht statt Auch daraus l t sich ableiten da allein die M glichkeit des Betroffenen verwaltungsgerichtliche oder strafprozessuale Rechtsmittel gegen eine Ma nahme zu ergreifen meine Kontrollkompe Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 tenz nicht tangiert Das Innenministerium hat sich meiner Rechtsauffassung ausdr cklich angeschlossen und gegen ber die Polizei
509. t erfor derlich siehe dazu im einzelnen den folgenden Beitrag Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 4 2 Erstellung sog Bewegungsprofile auf der Grundlage von Aktivmeldungen der Funktelefone Bei Mobilfunktelefonen ist es entsprechende technische Ausgestaltung vorausgesetzt wie oben angedeutet m glich den Aufenthaltsbereich eines Mobilfunkteilnehmers nicht nur in den F llen festzustellen in denen ein Telefongespr ch gef hrt wird sondern bereits dann wenn der Anschlu durch Einstecken der Chipkarte in den Mobilfunkapparat aktiv gemeldet ist Auf grund so gewonnener Aufenthaltsdaten l t sich ein sog Bewegungsbild erstellen Auf entsprechende Anfrage hat das Staatsministerium der Justiz die Auffassung vertreten eine Erfassung und Auswertung der Aktivmeldungen zum Zwecke der Strafverfolgung sei unbe schadet einer k nftigen gesetzlichen Klarstellung bereits jetzt durch 100 c Abs 1 Ziff 1b StPO Einsatz technischer Mittel gedeckt Im Gegensatz dazu besteht meiner Auffassung nach eine gesetzliche Grundlage f r einen sol chen strafprozessualen Eingriff in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung nicht Die Zul ssigkeit ihres Einsatzes ist deshalb derzeit h chst fraglich Sowohl 100 a StPO als auch 12 Fernmeldeanlagengesetz setzen voraus da Fernmeldeverkehr stattfindet Demgegen ber findet bei blo en Bereitschafts
510. t jeweili gen Folgen ausf hrlich unterrichtet wird Mit diesem Formblatt kann der Kunde sodann den von ihm gew nschten Aufzeichnungs und Speicherumfang d h Basisdaten oder erweiterter Datenumfang w hlen In diesem Zusammenhang ist es jedoch erforderlich da auch Bauformen des LZ 96 auf dem Markt zur Verf gung stehen die einen reduzierten Datenumfang erheben und spei chern k nnen Die Energieversorgungsunternehmen sollten deshalb entsprechend auf die Ger tehersteller einwirken 2 Eine Fernablesung von Verbrauchsdaten darf nur mit Wissen und schriftlich er kl rtem Willen des Kunden erfolgen F r Sonderkunden Gro kunden des Energieversorgungsunternehmens ist die Einf h rung von Fernwirken und Fernablesen derzeit in Projektierung Langfristig gesehen ist es Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 nur eine Frage der Zeit da derartige Techniken auch f r Privathaushalte zur Verf gung stehen und dann auch genutzt werden Gem Art 35 Abs 1 Satz 1 Bayer Mediengesetz ist in diesen F llen eine schriftliche Einwilligung nach Information ber Verwendungszweck und Wirkungsweise des Dien stes erforderlich Weiter sind in diesem Fall geeignete technische und organisatorische Ma nahmen und Ger te vorzusehen die den Kunden in die Lage versetzen sowohl die Tatsache als auch den Vorgang des Fernwirkens und der Fernablesung unter seiner unmitt
511. t macht und dadurch schutzw rdige Belange des Betroffenen nicht beeintr chtigt wer den Auch die Neufassung des Bayerischen Datenschutzgesetzes enth lt im wesentlichen die gleiche Regelung vgl Art 19 Abs 1 Nr 2 Die Voraussetzungen f r die hier vorgenommene Daten bermittlung waren nicht erf llt Zwar kann auch das Interesse eines Vermieters seinen Mietzins p nktlich und vollst ndig zu erhalten ein berechtigtes Interesse im Sinne der vorge nannten Bestimmung darstellen Jedoch wurde durch die Mitteilung des Entlassungszeitpunkts und die damit verbundene Best tigung da der Petent in Haft war dessen Recht auf informatio nelle Selbstbestimmung beeintr chtigt Bei Abw gung zwischen den Interessen des Vermieters an der Kenntnis ob sich der Petent tats chlich in Haft befunden hatte und dem Interesse des Petenten an der Geheimhaltung des Haftaufenthalts durfte die Anstalt nicht ohne weiteres davon ausgehen da das Informationsinteresse des Vermieters berwog Vielmehr h tte sich der Ver mieter durch Vorlage von Einkommensnachweisen oder hnlichen Unterlagen von der wirt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 schaftlichen Leistungsf higkeit des Petenten ein Bild machen und die ihm aufgrund der konkre ten Situation erforderlich erscheinenden Entscheidungen treffen k nnen Diese Beurteilung habe ich der Justizvollzugsanstalt mitgeteilt wegen der seit der
512. t w re Au erdem mu die Errichtungsanordnung zu einer bayernweiten Staatsschutzdatei dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung durch ausgewogene und verh ltnism ige Regelungen Rechnung tragen Aus datenschutzrechtlicher Sicht habe ich zusammengefa t folgendes gefordert Der Zweck der Datei mu aus der Errichtungsanordnung verst ndlich und nachvollziehbar umschrieben sein Es mu unter Beachtung der Grenzen des polizeilichen Aufgabenbereichs klar festgelegt werden welches Verhalten Anla f r eine Speicherung in der Datei ist Der Kreis der betroffenen Personen darf nicht zu weit gefa t sein Nicht jeder Kontakt einer Person zu extremistischen Personen oder Organisationen rechtfertigt die generelle M glich keit der Speicherung dieser Person in einer Staatsschutzdatei Bei dem Umfang der erfa ten personenbezogenen Daten sollte eine Differenzierung nach Personengruppen stattfinden So gen gt es nach meiner Auffassung wenn bei gesch digten oder gef hrdeten Personen sofern deren Speicherung im Einzelfall erforderlich ist einige wenige wesentliche Informationen wie Personalien Anschrift gespeichert werden Aussonderungspr ffristen sowie die Speicherungsdauer sollten sich an den bisherigen Rege lungen zu den manuell gef hrten Staatsschutzkarteien orientieren soweit nicht die Erforder lichkeit l ngerer Fristen plausibel dargelegt werden kann Das Staatsministerium des Innern hat mir zwischenzeitlich den E
513. te daraufhin mehrfach Auskunft ber die Gr nde seiner pers nlichen Nichteignung zu erhalten Diese Aus kunft wurde ihm ohne Angabe von Gr nden nicht gew hrt Ich habe die Aufnahme des F hrungszeugnisses f r Beh rden in die Aktenunterlagen des Mini Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 steriums sowie die Datenweitergabe aufgrund der Erkenntnisse aus diesem F hrungszeugnis an den Bayerischen Landtag beanstandet Ebenfalls beanstandet habe ich die Weigerung des Mini steriums dem Beschwerdef hrer Auskunft ber die zu seiner Person in Akten gespeicherten Daten sowie Einsicht in das F hrungszeugnis zu gew hren Das Ministerium konnte nicht darlegen inwieweit die Anforderung des F hrungszeugnisses zur Entscheidung ber eine Dienstaufsichtsbeschwerde notwendig gewesen sein sollte Die L nge des Vorstrafenregisters eines Beschwerdef hrers kann im allgemeinen kein Bewertungskriterium f r die Pr fung einer Dienstaufsichtsbeschwerde sein Auch im konkreten Fall konnte das Mini sterium eine Begr ndung nicht nachweisen F r die Beantwortung der Anfrage des Landtagsab geordneten und f r die Stellungnahme an den Petitionsausschu des Landtags waren abwertende Andeutungen zur Person des Beschwerdef hrers nicht sachdienlich da als Gr nde f r die Nich terteilung des Gesch ftsauftrages fehlender Bedarf angegeben wurde Nach Art 10 Abs 1 BayDSG hat die speich
514. te technische und organisatorische Ma nahmen den Schutz der ihr f r Zwecke der Pr fung in den eigenen R umen bergebenen Pr fungsunterlagen gew hrleisten kann erhebe ich dagegen keine Einwendungen Ich gehe dabei davon aus da beim Sichten und Pr fen der Unterlagen nur f r die Begr ndung von Pr fungsfeststellungen erforderliche Ausz ge gefertigt werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 13 Gewerbe und Handwerk 13 1 nderung der Gewerbeordnung 13 1 1 Gruppenausk nfte aus den Gewerbeanzeigen Bis zum Inkrafttreten des neugefa ten 14 GewO am 01 12 95 vgl Gesetz zur nderung der Gewerbeordnung und sonstiger gewerberechtlicher Vorschriften vom 23 November 1994 BGBl I S 3475 ff konnten die Gewerbebeh rden Gruppenausk nfte also Ausk nfte ber eine Viel zahl namentlich nicht genannten Gewerbetreibenden f r Zwecke der Werbung oder Mei nungsforschung nur erteilen falls die betroffenen Gewerbetreibenden ausdr cklich zugestimmt hatten Eine Zustimmungserkl rung war entweder auf dem Anzeigenvordruck oder einem Bei blatt vorzusehen Nach dem jetzt geltenden 14 Abs 4 GewO sind f r die Gewerbeanzeigen Vordrucke nach den Mustern der Anlagen 1 bis 3 zu verwenden Diese Muster sehen keine Felder mehr f r die Zu stimmung zu einer Daten bermittlung an Dritte zum Zwecke der Werbung oder Meinungsfor schung z B Adre buchverlage Versicherung
515. tenen Datenschutz und Datensicherheitsma nahmen Objekt schutz DV Organisation Notfallvorsorge erhalten Wegen der st ndig steigenden DV Vernetzung vor allem aber wegen des Anschlusses an Internet haben auch die Beratungen auf diesem Gebiet zugenommen Schlie lich werde ich den technischen Einsatz von SAP im Klinik bereich begleiten Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 2 2 Ergebnisse der Kontrollt tigkeit Auch f r diesen Berichtszeitraum konnte bei den Kontrollen festgestellt werden da der Stand der technischen und organisatorischen Ma nahmen zur Datensicherheit recht unterschiedlich ist Zum Teil wurden Datensicherheitsma nahmen von hoher Qualit t angetroffen aber ich mu te auch immer wieder teilweise erhebliche M ngel feststellen Wegen ihrer generellen Bedeutung m chte ich auf einige M ngel nachfolgend ausf hrlicher ein gehen Absicherung von Server und Netzverteilungsr umen Auch Server und Netzverteilungsr ume sind gegen unbefugtes Betreten abzusichern Dazu m s sen als Mindestma nahmen alle zu diesen R umen f hrenden T ren mit mechanischen T r schlie ern und T rknaufe statt T rgriffe ausgestattet sein In diesen R umen d rfen auch keine gr eren Papiervorr te oder Putzmittel gelagert werden da dies eine vermeidbare Brandlast dar stellt Revisionsf hige Dokumentation der Zugriffsberechtigungen Trotz wie
516. tenfrage beizubringen und damit die Offenlegung des Sozialhilfebezugs zu vermei den 4 6 3 Anforderung von Kontoausz gen durch ein Sozialamt Eine zu 100 geistig und k rperlich behinderte Sozialhilfeempf ngerin hatte eine Erbschaft erhalten Zur berpr fung ob der Behinderten nach Anfall und Verbrauch der Erbschaft wie derum Sozialhilfe zu gew hren sei forderte das Sozialamt die Zusendung s mtlicher Kontoaus z ge des privaten Girokontos der Mutter ab Zuflu der Erbschaft Auf meine Anfrage r umte das Sozialamt ein da die uneingeschr nkte Aufforderung zur Vor lage der l ckenlosen Kontoausz ge des privaten Girokontos der Mutter ab Zuflu der Erbschaft nicht korrekt war da das Sozialamt zur Entscheidung ber die Sozialhilfe Wiedergew hrung an das behinderte Kind ausschlie lich Kenntnisse ber die Verwendung der Erbschaft ben tigte und dementsprechend die Datenerhebung ber Einkommens und Verm gensverh ltnisse der Mutter nicht erforderlich und daher unzul ssig war Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Erg nzend habe ich dem Sozialamt mitgeteilt die Mutter h tte entweder unmittelbar nach ihrer Mitteilung ber den Zuflu der Erbschaft auf die M glichkeit hingewiesen werden m ssen f r den Verwendungsnachweis der Erbschaft ein gesondertes Girokonto zu er ffnen oder das Sozi alamt h tte ihr zugestehen m ssen mit der Verwendung der Erb
517. tenschutzrechtlichen Vorschriften von der Polizei grunds tzlich beachtet werden und M ngel sowie Verst e gegen den Datenschutz nach wie vor die Ausnahme bilden Dies ist auch deshalb hervorzuheben weil die technische Ausstattung bei den Polizeidienststellen vorangeschritten ist und die zu verarbeitende Datenmenge nach Anga ben der Polizei hohe Zuw chse verzeichnet Auch diesmal konnte ich eine gro e Bereitschaft der Polizei feststellen mich bei meinen Pr fungen aktiv zu unterst tzen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 2 1 Kriminalaktennachweis KAN Bei meinen Pr fungen habe ich festgestellt da die Aufl sung des Regional KAN vgl 15 T tigkeitsbericht Nr 4 1 4 und 16 T tigkeitsbericht Nr 5 2 1 zwischenzeitlich abgeschlossen ist Die von mir gepr ften Dienststellen hatten die Regional KAN Best nde aufgel st und die entsprechenden Nachweise in der Datei gel scht Besonders habe ich darauf geachtet da fr he re Regional KAN Best nde nur dann in den Landes KAN berf hrt wurden wenn die Voraus setzungen f r eine landesweite Speicherung vorlagen Gravierende Fehler waren im Zusammen hang mit der Neuordnung des KAN Konzeptes nicht festzustellen Die Pr fung des Landes KAN und der dort nachgewiesenen Vorg nge hat im brigen erneut best tigt da die datenschutzrechtlichen Vorgaben bei der Datei und Aktenf hrung weitgehend b
518. ter Bezug auf das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 23 06 1994 BVerwG 5 C 16 92 darauf hingewiesen da der Vermerk Sozialleistungen auf berweisungstr gern eine nach dem SGB unzul ssige da nicht erforderliche Daten bermittlung an Dritte Bedienstete des eingeschalteten Kreditinstituts und somit einen Bruch des Sozialgeheimnisses darstellt An stelle dieses Vermerks gen gt zur Individualisierung der erbrachten Leistung gegen ber dem Empf nger regelm ig auch eine neutrale d h f r Dritte nicht sprechende Kennzeichnung des Verwendungszwecks der Zahlung Wie ich feststellen mu te halten sich noch nicht alle Sozialhilfetr ger an diese Vorgaben glei cherma en unzul ssig sind auch Hinweise auf Herkunft bzw Verwendungszweck auf sog Sozialhilfe Schecks Ich betone hier nochmals da durch die nicht erforderliche Kennzeich nung Sozialleistungen denen im brigen m glicherweise eine nur kurzfristige Sozialhilfebe d rftigkeit zugrundeliegt die Mitarbeiter des Kreditinstituts unn tig Kenntnis ber wirtschaftli che Verh ltnisse des berweisungs bzw Scheck Empf ngers erhalten die dessen Kreditw r digkeit massiv beeintr chtigen Ich habe diesen Datenschutzversto gem Art 31 BayDSG formell beanstandet Ich teile die Formulierungsvorschl ge in dem o g Schreiben des Bayer StMAS auf berwei sungstr gern bzw Schecks der Sozialhilfetr ger als Herkunft bzw Verwendungszweck anzuge ben Zahlung
519. tichhaltig Gerade bei verdachtsunabh ngigen polizeilichen Kontrollen sollte es m glich sein die Zahl der durchgef hrten polizeilichen Kontrollen getrennt nach Bundesau tobahn Europastra en und anderen Stra en der Zahl der F lle gegen berzustellen bei denen Anhaltspunkte f r grenz berschreitende Kriminalit t weitere polizeiliche Ma nahmen not wendig gemacht haben Hierzu enthalten die allgemeinen Berichte der Polizei zu verdachtsunab h ngigen Identit tskontrollen nicht die erforderlichen Informationen Ich werde weiterhin aufmerksam beobachten wie sich der Vollzug des Gesetzes in der Praxis gestaltet und ggf auf meine Forderungen zur ckkommen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 14 Gesetzentw rfe zur Einf hrung der akustischen Wohnraum berwachung Lauschan griff Zur Zeit wird innerhalb der Bundesregierung eine Verfassungs nderung mit einem Gesetzent wurf diskutiert der die akustische berwachung von Wohn und Gesch ftsr umen zum Zweck der Beweismittelgewinnung im Strafverfahren sog Gro er Lauschangriff vorsieht Eine solche nderung des Art 13 Grundgesetz und der dazugeh rigen gesetzlichen Regelungen w rde einen erheblichen Eingriff in das Pers nlichkeitsrecht des Einzelnen darstellen der von der Mehrheit der Datenschutzbeauftragten aus grunds tzlichen Erw gungen abgelehnt wird Sollten die Pl ne der Bundesregierung zur Einf hr
520. tifizierten Dritten aus folgenden Gr nden h tte abgesehen werden sollen Mangels Regelung in der Hinterlegungsordnung galten f r die Auskunftsgew hrung durch Hin terlegungsstellen die Bestimmungen des Bayerischen Datenschutzgesetzes Nach Art 19 Abs 1 Ziff 2 BayDSG d rfen personenbezogene Daten an nicht ffentliche Stellen nur bermittelt werden wenn die nicht ffentliche Stelle ein berechtigtes Interesse an der Kenntnis der zu bermittelnden Daten glaubhaft darlegt und der Betroffene kein schutzw rdiges Interesse an dem Ausschlu der bermittlung hat Demnach h tte der Anrufer sein berechtigtes Interesse an der Kenntnis der zu bermittelnden Daten glaubhaft darlegen m ssen Bei telefonischen Aus k nften an unbekannte Dritte sind an eine solche Glaubhaftmachung besondere Anforderungen zu stellen Allein die Kenntnis ber Einzelheiten des Hinterlegungsverfahrens rechtfertigt in die Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 sem Fall noch nicht die Annahme die Eigent merstellung des Anrufers die Absicht des Peten ten das Grundst ck zur ckzukaufen und die Angaben des Petenten ber die H he des Auszah lungsbetrags seien glaubhaft gemacht Gleichwohl handelt es sich hier um einen Grenzfall dessen abweichender Beurteilung durch das Amtsgericht sachliche Gesichtspunkte zugrundelagen Ich habe deshalb von einer f rmlichen Beanstandung der Daten bermi
521. tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 bar angesehen werden In einigen F llen hat meine datenschutzrechtliche Pr fung allerdings ergeben da die im KAN festgelegten Aussonderungspr ffristen nicht auf die vorgesehene Dauer von 5 Jahren begrenzt waren Dies hat die Polizei zwischenzeitlich korrigiert Korrekturbed rftig erscheint mir allerdings noch die Festsetzung einer Aussonderungspr ffrist von 5 Jahren in den F llen in denen die Beschuldigten zum Zeitpunkt des Weltwirtschaftsgipfels noch Jugendliche waren Da f r die erwachsenen Beschuldigten die Aussonderungspr ffrist von 10 Jahren auf 5 Jahre verk rzt wurde sollte auch bei den Jugendlichen eine entsprechende Ver k rzung der im Gesetz vorgesehenen H chstfrist von 5 Jahren erfolgen Dies habe ich dem Poli zeipr sidium M nchen mitgeteilt Neben den Speicherungen im KAN hat die Polizei im Zusammenhang mit dem Weltwirtschafts gipfel auch Speicherungen in der Staatsschutzdatei Bayern vgl Nr 5 2 3 3 vorgenommen In Einzelf llen erfolgte au erdem die Vergabe des sog KAN Merkers 6 Handeln zur Verfolgung extremistischer Ziele und fremdenfeindliche Straftaten der eine bundesweite Speicherung be wirkt Ich habe die Polizei darauf hingewiesen da nach meiner Auffassung allein die Teilnahme an St rhandlungen beim Weltwirtschaftsgipfel oder an geringf gigen Widerstandshandlungen Be leidigungen und hnlichen Delikten im Zusammenhang mit der Festnahme der Betrof
522. tiz vom 26 Oktober 1978 ber das Justizpressewesen kann in Schwurgerichtssachen und in Strafsachen von denen anzu nehmen ist da sie in der ffentlichkeit eine besondere Beachtung finden werden den Gerichts berichterstattern der Presse nach Er ffnung des Hauptverfahrens und schon vor Beginn der Hauptverhandlung die Anklageschrift ohne das wesentliche Ergebnis der Ermittlungen zur Einsichtnahme zug nglich gemacht bzw eine Abschrift der Anklageschrift berlassen werden Dar ber hinaus werden die Sitzungslisten der Strafverhandlungen vor den Landgerichten jeweils f r eine Woche am Ende der vorausgehenden Woche zur Einsichtnahme durch die Gerichtsbe richterstatter der Presse ausgelegt Ich habe mich dazu mit folgenden berlegungen an das Justizministerium gewandt Durch eine bermittlung des Anklagesatzes nach Zulassung der Anklage aber noch vor Beginn der Hauptverhandlung werden zwar dem Umfang nach nicht mehr Daten bermittelt als in f fentlicher Sitzung bekannt werden die Daten werden aber den Pressevertretern bereits vor Ver lesung der Anklage in der Hauptverhandlung zur Verf gung gestellt Die Weitergabe personenbezogener Daten durch Staatsanwaltschaften bzw Strafgerichte ist als Daten bermittlung an nicht ffentliche Stellen zu qualifizieren Sie steht im Spannungsfeld zwi schen der Informationsfreiheit der Presse Art 5 Grundgesetz Art 111 Bayerische Verfassung einerseits und dem Grundrecht auf informationelle
523. tliche Verzeichnisse nicht aber in elektronisch auswertbare entspre chend der jetzigen Regelung im Telekommunikationsrecht f r erforderlich Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 9 5 Erteilung von Melderegisterausk nften ber das Internet Der Datenschutzbeauftragte eines anderen deutschen Landes hat mitgeteilt da sich eine dortige Gemeinde bei ihm erkundigt hat ob zur Erteilung einfacher Melderegisterausk nfte die daf r im Melderegister gespeicherten Daten ber das Internet zum Abruf bereitgehalten werden d rfen Der Service Provider w rde Geb hren f r die Auskunftserteilung erheben und an die Meldebe h rde weiterleiten Ein solches Vorhaben w re aus den folgenden Gr nden unzul ssig Das Melderegister ist kein ffentliches Register Es ist vielmehr ein f r beh rdliche Zwecke be stimmtes Register das die Meldebeh rden zur Erf llung ihrer Aufgaben f hren Art 2 Abs 1 Meldegesetz Im Internet w ren die eingestellten Meldedaten ohne Einschr nkung f r die ffentlichkeit ver f gbar Zwar sieht Art 34 Abs 1 Meldegesetz f r die Erteilung einer einfachen Melderegister auskunft keine besonderen Voraussetzungen vor jedoch regelt diese Vorschrift eindeutig da die Auskunft durch die Meldebeh rde erteilt wird und es sich um eine Auskunft ber einzelne bestimmte Einwohner handeln mu Die Meldebeh rde hat deshalb z B zu pr fen ob die An
524. tlicher und kommunaler Dienststellen bis hin zur Bayeri schen Medien Service Gesellschaft Die Pr fungen betrafen sowohl den rechtlichen wie auch den technisch organisatorischen Bereich im Hinblick auf technische Ma nahmen f r den Daten schutz und die Datensicherheit Daneben bin ich wieder zahlreichen einzelnen datenschutzrecht lichen Fragen aufgrund von B rgereingaben nachgegangen Ein erheblicher Teil der Eingaben betraf den privaten Bereich f r dessen Datenschutzkontrolle ich rechtlich nicht zust ndig bin Diese Eingaben habe ich jeweils an die zust ndigen Aufsichtsbeh rden weitergeleitet Ein allgemeines Pr fungsfazit zu ziehen ist schwierig Zu unterschiedlich sind die Erfahrungen in den einzelnen Pr fungen In Teilbereichen habe ich wachsende Bereitschaft festgestellt Da tenschutzgesichtspunkte vermehrt zu ber cksichtigen wenn auch manchmal erst nach langen Diskussionen Wie nicht anders zu erwarten lassen sich nicht alle Vorschl ge durchsetzen wo bei ich darin jedenfalls dann kein strukturelles Problem sehe soweit ber das Grundanliegen und die Berechtigung datenschutzrechtlicher Belange Einigkeit besteht In diesem zusammenfassenden Abschnitt kann ich nur einige besondere Problemkomplexe her ausstellen die mir geeignet erscheinen auf die Situation des Datenschutzes in Bayern Schlag lichter zu werfen In technisch organisatorischer Richtung d h in der Frage des technischen Datenschutzes und der Datensicherhe
525. tragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 3 2 12 Ausk nfte einer Justizvollzugsanstalt ber einen Strafgefangenen nach dessen Haftentlassung Ein ehemaliger Strafgefangener einer Justizvollzugsanstalt bat mich um berpr fung des fol genden Sachverhalts Ein Rechtsanwalt hatte sich im Jahre 1989 schriftlich an die Justizvollzugsanstalt gewandt und mitgeteilt da sein Mandant in Mietvertragsverhandlungen mit dem Petenten stehe Der Petent habe erkl rt er sei gut situiert und im Ostblockhandel t tig andererseits habe er jedoch die f lli ge Mietkaution und eine Monatsmiete nicht bezahlt Dar ber hinaus habe ein unbekannter Anru fer seinem Mandanten erkl rt da es sich beim Petenten um einen erst vor kurzem aus der Haftanstalt entlassenen Hochstapler handele Mit dieser Begr ndung hatte der Rechtsanwalt des Vermieters um Mitteilung gebeten ob der Petent in der betreffenden Justizvollzugsanstalt in Haft gewesen sei bzw wann er entlassen worden sei Die betreffende Justizvollzugsanstalt teilte dem Rechtsanwalt des Vermieters mit Kurznachricht mit wann der Petent aus der Strafhaft ent lassen worden war Die Erteilung der Auskunft widersprach dem Datenschutzrecht Nach Art 18 Abs 1 BayDSG in der 1989 noch geltenden alten Fassung durfte die Justizvollzugsanstalt Auskunft nur erteilen soweit der Empf nger ein berechtigtes Interesse an der Kenntnis der zu bermittelnden Daten glaubhaf
526. trolle waren sechs Personen gespeichert Bei drei Speicherungen habe ich festgestellt da auch Rechercheversuche in der Datei und das Ausf llen einer Leermaske mit Schulungsdaten zu einer Datenspeicherung f hren Ich habe das Polizeipr sidium aufgefordert die fehlerhaften Daten zu l schen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 4 5 Presseberichte Beim Polizeipr sidium M nchen habe ich die Presseberichte f r einen bestimmten Zeitraum anhand der Entschlie ung der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder zur ber mittlung personenbezogener Daten der Strafverfolgungsbeh rden an die Medien vgl Anlage 5 berpr ft Ich habe gegen ber dem Polizeipr sidium deutlich gemacht da dem allgemeinen Informati onsinteresse der ffentlichkeit in der Regel ohne Namensnennung entsprochen werden kann und Namen und Berufsbezeichnung der als T ter ermittelten Person nur in begr ndeten Ausnahme f llen und nur bekanntgegeben werden darf wenn die Bekanntgabe einem berwiegenden f fentlichen Interesse entspricht Dabei ist auch zu ber cksichtigen da nicht nur durch die voll st ndige Bekanntgabe des Namens des Betroffenen eine Identifizierung erm glicht wird Auch durch Hinweis auf sonstige personenbezogene Angaben wie Wohnort Alter Beruf oder famili re Verh ltnisse usw k nnen R ckschl sse auf die Person des T ters oder Opfers m glich sein
527. tsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 3 8 Nutzung eines Privatraums als Dienstzimmer Amtsverschwiegenheit Ein Petent hatte sich mit der Bitte an mich gewandt zu berpr fen und sicherzustellen da der Schutz personenbezogener Daten in seiner Gemeinde gew hrleistet ist Er f hrte u a aus da das Arbeitszimmer des ersten B rgermeisters grunds tzlich unversperrt sei und sich auch in Abwesenheit des B rgermeisters Unberechtigte darin aufhielten obwohl in diesem Zimmer sensible personenbezogene Daten aufbewahrt w rden Mitarbeiter meiner Gesch ftsstelle informierten sich daraufhin unangemeldet beim B rgermei ster dieser Gemeinde ber die in dessen privaten Arbeitszimmer aufbewahrten personenbezo genen Unterlagen der Gemeinde Diese berpr fung ergab da die entsprechende Gemeinde als Teil einer Verwaltungsgemein schaft ber keine eigenen Dienstr ume verf gt Aus diesem Grunde benutzt der B rgermeister sein privates Arbeitszimmer auch f r die zwischenzeitliche Lagerung von dienstlichen Unterla gen der Gemeinde Beim Besuch wurden zwar lediglich nichtpersonenbezogene Unterlagen Statistiken vorgefunden es ist aber nicht auszuschlie en da gelegentlich auch Unterlagen mit personenbezogenen Daten etwa Bauantr ge dort aufbewahrt werden Desweiteren befand sich im Arbeitszimmer des B rgermeisters ein Telefonapparat mit inte grierten Faxger t das ausschlie lich f r dienstliche Zwecke benutzt wird
528. tsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 6 bersendung von T Protokollen per Fax Von der Presse wurde ich informiert da eine Firma seit Jahren Unterlagen per Fax erhalten hat die f r ein Amtsgericht bestimmt waren Zuletzt erhielt die Firma ein 40 seitiges Telefonabh r protokoll per Fax das die Polizei dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht bersenden wollte Ursache f r die zahlreichen Fehlleitungen war eine gro e hnlichkeit der Faxnummer des Amtsgerichts mit der Faxnummer der betroffenen Firma So war es auch im vorliegenden Fall nach Mitteilung der Polizei zu einer fehlerhaften Eingabe der Faxnummer und damit zu einem Fehlversand gekommen Ich habe den Vorfall zum Anla genommen beim Direktor des Amtsgerichts die nderung der Fax Nummer des Amtsgerichts anzuregen Nach Mitteilung des Amtsgerichtsdirektors ist eine solche nderung nicht mehr erforderlich da die betreffende Firma ihren Gesch ftssitz verlegt und eine neue Faxnummer erh lt Er werde sich darum bem hen da die bisherige Faxnummer der Firma nicht mehr vergeben werde Die Polizei hat die Beamten im Hinblick auf die fehler hafte Eingabe der Faxnummer ausdr cklich darauf hingewiesen da bei der Versendung von Dokumenten per Fax besondere Sorgfalt geboten ist Unabh ngig von dem konkreten Einzelfall habe ich gegen ber den Amtschefs der Staatskanzlei und der Ressorts auf die grunds tzliche Problematik der bersendung von vertraulichen Unter lagen per
529. tsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Datenschutz wenden um auf Bundesebene eine nderung der Richtlinien anzusto en Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 3 2 Gemeinsame Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten durch Pflegekasse und Krankenkasse gem 96 SGB XI Wenn gesetzliche Pflegekassen z B Diagnosen aus Krankenkassenunterlagen ver wenden wollen brauchen sie in vielen F llen die Einwilligung der Betroffenen Gem 96 SGB XI k nnen die Spitzenverb nde der Pflegekassen und der Krankenkassen ge meinsam und einheitlich festlegen da Pflegekassen und Krankenkassen die in dieser Vorschrift n her genannten Arten von personenbezogenen Daten gemeinsam verarbeiten und nutzen soweit sie f r ihre jeweiligen Aufgaben dieselben Daten ben tigen bzw soweit dies zur Vermeidung von Doppelleistungen erforderlich ist Nach dieser Vorschrift m ssen die Daten die gemeinsam verarbeitet und genutzt werden sollen abschlie end unter Beteiligung des Bundesbeauftrag ten f r den Datenschutz und des BMA festgelegt werden Eine erste Version eines solchen Ka talogs liegt vor sie ist jedoch angesichts des hinsichtlich verschiedener Datenarten unzureichen den Differenzierungsgrads noch verbesserungsbed rftig Nach 96 Abs 2 SGB XI i V m 76 SGB X d rfen unabh ngig von der abschlie enden Fest legung des Datenkatalogs personenbezogene Daten die einer
530. ttlung abgesehen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 6 1 2 Unzutreffende Eintragung und Auskunft aus dem Schuldnerverzeichnis eines Amtsgerichts Der Petent beschwerte sich dar ber da er durch eine fehlerhafte Mitteilung eines bayerischen Amtsgerichts an die Schufa in seinen Rechten verletzt worden sei Es sei f lschlich mitgeteilt worden da gegen ihn den Petenten ein Haftbefehl zur Abgabe der eidesstattlichen Versiche rung ergangen sei Daraufhin seien ihm Schwierigkeiten bei der Fremdfinanzierung eines Bau vorhabens entstanden Die Ermittlungen ergaben da die unzutreffende Eintragung in die Schuldnerkartei des Amtsge richts ihre Ursache darin hatte da die zust ndige Bedienstete im Zuge des Verfahrens zur Ab nahme der eidesstattlichen Versicherung gegen einen Dritten mit gleichem Familiennamen feh lerhaft den Vornamen abge ndert hatte Der Leiter des Amtsgerichts hat dazu mitgeteilt da auf entsprechende Beschwerde des anwalt lichen Vertreters des Petenten sofort der Fehler korrigiert die auf den Namen des Petenten lau tende Karteikartei vernichtet und Industrie und Handelskammer Gerichtsvollzieher und Schufa telefonisch benachrichtigt worden seien berdies sei die Mitarbeiterin der Gesch fts stelle ermahnt worden Im Hinblick darauf habe ich zwar den Direktor des Amtsgerichts ausdr cklich auf den Daten schutzversto hingewies
531. ttung mit ge eigneten Firewall Systemen F hrung von revisionsf higen Nachweisen zur Beweissicherung der Datenkommunikation Ma nahmen der Verschl sselung und der Signierung von bertragenen Informationen h n gen selbstverst ndlich von der Sensibilit t der bertragenen Informationen ab Die Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder haben sich am 9 5 1996 unter meiner Mitwirkung angesichts der Zunahme der elektronischen Datenkommunikation in einer Ent schlie ung zu Forderungen einer sicheren bertragung elektronisch gespeicherter personenbe zogener Daten ge u ert und gefordert da sichere kryptografische Verfahren beim Transport elektronisch gespeicherter personenbezogener Daten unter Ber cksichtigung ihrer Schutzw r Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 digkeit anzuwenden sind siehe Anlage 7 In einem Netz wie es das Bayer Beh rdennetz darstellen wird das von einer Vielzahl unter schiedlicher Benutzer genutzt werden wird gilt schlie lich die Faustregel Alles was in her k mmlicher Art in einem umschlossenen Umschlag versandt wird mu bei der bertragung im Netz verschl sselt werden Eine unverschl sselte Informations bertragung entspr che der her k mmlichen Versandart auf einer Postkarte Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 3 3 Sic
532. tung holen welche datenschutzrechtli chen Fragen ergeben sich Die Tr ger der gesetzlichen Arbeiter Rentenversicherung haben sich zur Verst rkung ihrer Zu sammenarbeit bei der Versichertenbetreuung gegenseitig mit der Anforderung Erstellung Aus h ndigung und Erl uterung von Versicherungsverl ufen Renten und L ckenausk nften sowie Ausk nften ber Beitragserstattungen und mit der daf r erforderlichen Verarbeitung und Nut zung von Sozialdaten beauftragt Der einzelne Versicherte kann damit die von ihm gew nschten Informationen ber sein Versicherungsverh ltnis und ber bisher erworbene Anwartschafts rechte auch bei einem anderen Rentenversicherungstr ger als dem nach den einschl gigen Orga nisations und Kompetenzvorschriften f r ihn zust ndigen RV Tr ger erhalten Das ist wohl zweckm ig weil in einer Vielzahl von F llen in der Arbeiter Rentenversicherung nicht die f r den Wohnsitz des Versicherten zust ndige LVA auch dessen Versicherungskonto f hrt Wegen der umfassenden Zugriffsm glichkeit auf wesentliche Renteneckdaten aller Versicherten der angeschlossenen RV Tr ger gilt es ein H chstma an technischen und organisatorischen Si cherungsma nahmen im Sinne von 78 a SGB X vorzusehen Notwendig sind die Begrenzung der Anzahl der zur Dialognutzung zugelassenen Mitarbeiter auf der erforderli che Ma technische Beschr nkung der Zugriffsm glichkeiten der zugelassenen Mitarbeiter auf das f r ihre
533. twortet werden k nnen und in diesem Fall die ausgef llten Vordrucke u a in verschlossenem Umschlag der Erhebungsstelle direkt bersandt werden k nnen Weiterhin bestimmt 17 BStatG da die zu Befragenden schriftlich u a ber Zweck Art und Umfang der Erhebung die Auskunftspflicht oder die Frei willigkeit der Erhebung und die Rechte und Pflichten der Erhebungsbeauftragten zu unterrichten sind Ich gehe davon aus da aufgrund der genannten Bestimmungen der Verfahrensablauf einer Be fragung durch einen Interviewer unter Verwendung eines Laptops nicht anders ist als bei den Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 bisherigen Verfahren Bedenken h tte ich allerdings bei ausschlie lichen Datenerhebungen aufgrund computergest tz ter fernm ndlicher Befragungen Ich weise insbesondere auf die letztendlich nicht zuverl ssige Identifizierung sowohl des Anrufers als auch des Angerufenen hin Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 14 2 Nutzung von Daten der Landwirtschaftsverwaltung f r statistische Zwecke Das Bayer Landesamt f r Statistik und Datenverarbeitung hat mich um u erung zu einer ge planten Daten bernahme von Daten der Landwirtschaftsverwaltung f r statistische Zwecke ge beten Dem liegt folgender Sachverhalt zugrunde Mit der Verordnung EWG Nr 3508 92 des Rates vom
534. tz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 11 8 Unzul ssige Anforderung von F hrungszeugnissen und Verweigerung der Aktenein sicht im Bereich der Staatlichen Lotterieverwaltung und des Staatsministeriums der Fi nanzen Einer Beschwerde lag folgender Sachverhalt zugrunde Im Rahmen der Nichterteilung eines Gesch ftsauftrags zur F hrung einer Lotto und Totoan nahmestelle durch die Staatl Lotterieverwaltung kam es zu Streitigkeiten In der Folgezeit beschwerte sich der Eingabef hrer bei verschiedenen Stellen u a bei der Staatl Lotterieverwaltung dem Bayer Staatsministerium der Finanzen einem Landtagsabgeordneten und dem Petitionsausschu des Bayer Landtags In Stellungnahmen der Staatl Lotterieverwaltung bzw des Staatsministerium der Finanzen ge gen ber dem Landtagsabgeordneten bzw dem Petitionsausschu des Bayer Landtags wurden als Gr nde f r die Nichterteilung des Gesch ftsauftrags neben technischen Hindernissen und fehlendem Bedarf auch nicht n her erl uterte Gr nde in der Person des Antragstellers erw hnt Der Eingabef hrer versuchte mehrmals Auskunft ber die Gr nde seiner pers nlichen Nichteig nung zu erhalten Diese Auskunft wurde ihm ohne Angabe von Gr nden nicht gew hrt Meine Ermittlungen ergaben folgendes Seit vielen Jahren holt die Staatliche Lotterieverwaltung beim Bundeszentralregister F hrungs zeugnisse f r Beh rden nach 31 Bundeszentralregistergesetz BZRG f
535. ucke der Vorg nge die im Rahmen der Entscheidungsvorbe reitung innerhalb der personalverwaltenden Stelle n angefallen sind zur Verf gung gestellt werden Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Gesetzesbegr ndung zum Zw lften Gesetz zur nderung beamtenrechtlicher Vorschriften vom 23 Juli 1994 Danach sind in einen Personalakt insbesondere aufzunehmen Nachweise ber Vor Aus und Weiterbildung Pr fungszeugnisse Unterlagen ber Ernennungen Abordnungen Versetzungen usw Personalnebenakten k nnen auch bei automatisierter Verarbeitung von Personalaktendaten ent stehen Gem Art 100 a Abs 2 Satz 4 BayBG ist in den Grundakt ein vollst ndiges Verzeichnis aller Teil und Nebenakten aufzunehmen Diese Bestimmung soll das in Art 100 d Abs 1 Satz 1 BayBG vorgesehene Einsichtsrecht des Beamten in seinen vollst ndigen Personalakt sicherstel len Kein Kriterium kann in diesem Zusammenhang sein da der Inhalt der Personalunterlagen bei der Besch ftigungsbeh rde den Bediensteten oftmals vollinhaltlich bekannt ist Nebenakten sind zu vernichten sobald sie zur rechtm igen Aufgabenerf llung bei der Besch f tigungsbeh rde nicht mehr erforderlich sind also beispielsweise bei der Versetzung des Be sch ftigten an eine andere Dienststelle Nachdem Nebenakten nur Vorg nge enthalten d rfen die sich bereits im Grundakt oder in Teilakten befinden besteht f r eine Weitergabe an den neu en Dienstvorgesetzten der
536. uftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 dazu da die Versicherten aus den von den KZVen zu bermittelnden Daten ohne Schwierigkeit reidentifiziert werden k nnen Au erdem ist von seiten der gesetzlichen Krankenkassen zu eini gen im Schiedsspruch zur bermittlung vorgesehenen Daten die Erforderlichkeit f r Zwecke der Abrechnung nicht dargelegt worden Die Spitzenverb nde der gesetzlichen Krankenkassen ha ben dazu erkl rt da genauere Begr ndungen f r die Erforderlichkeit einzelner Daten erst gege ben werden k nnten wenn das von ihnen betriebene DV Projekt f r das Abrechnungsverfahren auf Kassenseite weit genug entwickelt sei Von seiten der Kassenzahn rztlichen Vereinigungen wurde die Erforderlichkeit einer ganzen Reihe von Daten die nach dem Schiedsspruch zu Ab rechnungszwecken zu bermitteln w ren massiv bestritten Der Nachweis da sich der automa tisierte Datenaustausch von Kassenzahn rztlichen Vereinigungen zu den gesetzlichen Kranken kassen in dem durch 295 Abs 2 SGB V gezogenen Erforderlichkeits Rahmen h lt steht damit noch aus Die Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder hat sich in der Fr h jahrs und Herbstsitzung 1996 mit diesen Fragen befa t und in der Sitzung am 22 23 Oktober 1996 eine Entschlie ung zur automatisierten bermittlung von Abrechnungsdaten durch Kas senzahn rztliche Vereinigungen an gesetzliche Krankenkassen gefa t s
537. ultation ausgeschlossen werden da diese Daten auf dem bertragungswege Dritten zug nglich werden unabh ngig davon ob der Zugang mi br uchlich geschieht Eine vertrauliche Kommunikation wird nur dann sichergestellt wenn die Daten durch zuverl ssige Algorithmen verschl sselt werden bevor sie auf das Transportmedium gebracht werden Dabei k nnen Kompatibilit tsprobleme auftreten wenn die in Kommunikation tretenden Stellen unterschiedliche Hard und Betriebs Software einsetzen auf denen die vereinbarten Verschl s selungsverfahren nicht ablauff hig sind Auch die Modalit ten der Schl sselerzeugung und verteilung sind rechtzeitig abzukl ren Aus diesem Grunde ist dringend geboten da bereits vor dem Beginn der Pilotversuche im Rahmen von Bayern Online Spezifikationen f r diese unver zichtbaren Sicherheitsma nahmen entwickelt sind Inzwischen liegt auch ein Projekt mit diesen Zielvorstellungen vor Eines mu allen Beteiligten dabei klar sein der Einsatz dieser Sicher heitskomponenten ist nicht zum Nulltarif zu haben Die Akzeptanz dieser Verfahren wird jedoch von der Gesamtsicherheit des Systems abh ngen Mit der Verwendung des preiswerten Internets handelt man sich im brigen nicht zu untersch t zende weitere Sicherheitsrisiken ein Um Angriffe von Hackern aus dem Internet abzuwehren ben tigt man sowohl an zentraler Stelle als auch bei den Abfragestationen also bei jedem Arztsystem geeignete Schutzmechanismen Fir
538. und in der ffentlichen Sitzung ber die Angelegenheit in formieren Sie haben jedoch kein berechtigtes Interesse an dar ber hinausgehenden Informatio nen Die Ver ffentlichung personenbezogener Daten der Widerspruchsf hrer in einem Informations blatt das mit dem gemeindlichen Mitteilungsblatt verbreitet wurde verletzte deren schutzw rdi ge Belange Sie durften darauf vertrauen da ihre Einwendungen entsprechend den Bestimmun gen der Gemeindeordnung und des Verwaltungsverfahrensrechts behandelt werden und im Be reich der Verwaltung und des zust ndigen Entscheidungsgremiums verbleiben w rden Im ge meindlichen Amtsblatt d rfen zwar die Niederschriften ffentlicher Sitzungen ver ffentlicht werden wenn der Gemeinderat einen entsprechenden Beschlu fa t jedoch nur mit dem in Art 54 Abs 1 GO vorgeschriebenen Mindestinhalt Dies gilt auch dann wenn die Widerspruchsf h rer zum Teil in der Gemeinde bekannt waren Eine mehr oder weniger auf dem Vernehmen be ruhende teilweise Bekanntheit einzelner Betroffener als Widerspruchsf hrer in der Gemeinde rechtfertigt es nicht die Widerspruchsf hrer die Lage ihrer Grundst cke usw in dieser Weise in einer zusammen mit dem amtlichen Mitteilungsblatt der Gemeinde verbreiteten Informations schrift des B rgermeisters offiziell quasi an den Pranger zu stellen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 8 8 Herausgabe de
539. unds tzlich auch das Recht auf Ausk nfte durch die Beh rden einschlie t angemessen Rechnung tr gt existiert bislang nicht Die Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder haben in einer Entschlie ung den Ge setzgeber aufgefordert bereichsspezifische Regelungen f r die bermittlung personenbezogener Daten durch die Strafverfolgungsbeh rden an die Medien au erhalb der ffentlichkeitsfahn dung zu schaffen vgl Anlage 5 Diese Regelungen sollten f r den betroffenen B rger den Umfang des Eingriffs in sein Recht auf informationelle Selbstbestimmung erkennbar machen Ich habe gegen ber den Staatsministerien des Innern und der Justiz auf diese Entschlie ung hin gewiesen und angeregt die darin enthaltenen Grunds tze bei der Auslegung der bestehenden allgemeinen Regelungen heranzuziehen Beim Polizeipr sidium M nchen habe ich die Pressebe richte f r einen bestimmten Zeitraum anhand der Grunds tze der Entschlie ung berpr ft vgl dazu Nr 5 4 5 Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 6 3 Bereitstellung von Anklages tzen und Sitzungslisten f r Pressevertreter vor der Hauptverhandlung Aus gegebenem Anla habe ich die Frage der Zul ssigkeit der Bereitstellung von Anklages tzen und Sitzungslisten vor Beginn der Hauptverhandlung f r Pressevertreter nochmals aufgegriffen Nach Ziff 3 2 der Bekanntmachung des Staatsministeriums der Jus
540. unds tzlichen Einordnung der Telekom als ffentliche Stelle sind deshalb die Vorschriften zur Daten bermittlungen an nicht ffentliche Stellen ent sprechend anwendbar soweit die Telekom wie andere privatrechtliche Unternehmen am Wett bewerb teilnimmt Diese differenzierte Auffassung zur Rechtsstellung der Telekom wird vom Innenministerium geteilt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 5 4 Dokumentation der Daten bermittlungen der Polizei an andere ffentliche Stellen Im t glichen Verwaltungsvollzug kommt es in einer Vielzahl von F llen zu bermittlungen per sonenbezogener Daten von Polizeibeh rden an andere ffentliche Stellen So bitten beispielswei se regelm ig die Kreisverwaltungsbeh rden um bermittlung von polizeilichen Erkenntnis sen um f r die Entscheidung ber die Erteilung eines Waffenscheines einer Gastst ttenerlaub nis o die Zuverl ssigkeit des Antragstellers berpr fen zu k nnen Allerdings darf die Polizei bei einer allgemein gehaltenen Anfrage nach Erkenntnissen nicht wahllos jedes von ihr in den verschiedenen polizeilichen Dateien und Akten gespeicherte perso nenbezogene Datum bermitteln Vielmehr hat sie vor der Daten bermittlung eine Auswahl unter dem Gesichtspunkt der Erforderlichkeit der Daten f r die Aufgabenerf llung durch die anfragende Beh rde zu treffen Im Interesse der Nachvollziehbarkeit polizei
541. ung des Gro en Lauschangriffs trotzdem weiterverfolgt werden erfordert der Schutz der Privatsph re eine klare Begrenzung und verfahrensm ige Sicherung der Ma nahme Solche Beschr nkungen und Sicherungen sollten vom Grundsatz her im Grund gesetz selbst und nicht erst im ausf hrenden Gesetz festgelegt sein Bereits im Vorfeld der endg ltigen Entscheidungsfindung auf Bundes und L nderebene habe ich in bereinstimmung mit der Konferenz der Datenschutzbeauftragten f r den Fall einer derartigen Regelung in einem Schreiben an den Bayerischen Ministerpr sidenten die Ber ck sichtigung folgender Punkte gefordert 1 Im Grundgesetz selbst ist festzulegen da der Einsatz technischer Mittel zur Wohnraum berwachung nur zur Verfolgung schwerster Straftaten die im Hinblick auf ihre Begehungsform oder Folgen die Rechtsordnung nachhaltig gef hrden und die im Gesetz einzeln bestimmt sind und nur auf Anordnung eines Kollegialgerichts erfolgen darf 2 Die Ma nahme darf sich nur gegen den Beschuldigten richten Erfolgt ein Lauschangriff in der Wohnung eines Dritten m ssen konkrete Anhaltspunkte die Annahme rechtferti gen da sich der Beschuldigte in der Wohnung aufh lt In allen F llen mu die durch Tatsachen begr ndete Erwartung vorliegen da in der berwachten Wohnung zur Straf verfolgung relevante Gespr che gef hrt werden Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand
542. ungen Insbesondere erkenne ich an da der Verteidiger eines Betroffenen bei Akteneinsicht ein legitimes Interesse daran haben kann sich durch Einsicht in alle Me ergebnisse ein Bild von der Plausibilit t der Messung machen zu k nnen Allerdings halte ich es f r unerl lich da die Daten der nicht den konkreten Ordnungswidrig keitenvorgang betreffenden anderen Messungen soweit wie m glich anonymisiert werden In diesem Zusammenhang vermag ich keine Gesichtspunkte zu ersehen weshalb die Kfz Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Kennzeichen der brigen Fahrzeuge im Ordnungswidrigkeitenvorgang gegen einen bestimmten Betroffenen gespeichert werden m ssen M gen Fahrzeugtyp und Fahrzeugfarbe noch f r die Plausibilit ts berpr fung der gesamten Messung von Bedeutung sein so ist mir jedenfalls nicht einsichtig weshalb die Kraftfahrzeugkennzeichen der anderen Fahrzeuge bei der Frage der Plau sibilit t der Me ergebnisse von Bedeutung sein k nnten Da die Kfz Kennzeichen der brigen gemessenen Fahrzeuge als Einzelangaben ber die jeweiligen Fahrzeughalter personenbezogene Daten im Sinne des Art 4 Abs 1 BayDSG darstellen und die Speicherung dieser Daten im Rah men des jeweiligen Ordnungswidrigkeitenvorgangs zur Sachbearbeitung nicht erforderlich ist habe ich das Polizeipr sidium gebeten k nftig die Kennzeichen der jeweils anderen gemessenen Fahrzeuge unken
543. ungsfirma verpflichten sich in Nebenabreden zum jeweiligen Arbeitsvertrag eine Erkl rung nach dem Verpflichtungs und Datenschutzgesetz gegen ber der Stadt abzugeben und unterwerfen sich ausdr cklich im Rahmen ihrer berwachungst tigkeit den Weisungen der jeweiligen Stadt Diesen Sachverhalt bewerte ich vorl ufig wie folgt Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Ich habe erhebliche Bedenken sofern den Au endienstmitarbeitern hoheitliche T tigkeiten wie insbesondere die Verwarnung eines Verkehrsteilnehmers zur selbst ndigen Erledigung bertra gen werden Die Nutzung der personenbezogenen Daten ber den Verkehrsversto zum Zwecke der Verwar nung setzt als hoheitliche Ordnungsma nahme aus verfassungsrechtlichen Gr nden das T tig werden eines Angeh rigen der Verwaltungsbeh rde voraus Auch aus dem Wortlaut des 56 Abs 1 Ordnungswidrigkeitengesetz ergibt sich da eine Verwarnung nur durch die Verwal tungsbeh rde erfolgen darf Diese handelt im Einzelfall durch ihre Verwaltungsangeh rigen Beamten oder Angestellten die nach der innerdienstlichen Beh rdenorganisation dazu befugt sind Da die Mitarbeiter einer privaten berwachungsfirma nicht dadurch Verwaltungsangeh ri ge der Stadt werden da sie sich deren Weisungen unterwerfen liegen die Voraussetzungen f r die Erteilung von Verwarnungen durch die Mitarbeiter der privaten berwachungsfirma n
544. ungsgesetz Die Arbeiten am Gesetz zur nderung der Abgabenordnung wurden bisher nicht wieder aufge nommen In meinem sechzehnten T tigkeitsbericht habe ich mitgeteilt da der Bundesbeauftragte f r den Datenschutz die Erstellung einer Bestandsaufnahme von w nschenswerten nderungen der Ab gabenordnung aus datenschutzrechtlicher Sicht beabsichtigt Diese Bestandsaufnahme wurde auch unter meiner Beteiligung inzwischen vorgenommen Das Bundesministerium der Finanzen beabsichtigt in K rze eine Er rterung dieser Vorschl ge mit den obersten Finanzbeh rden der L nder an der au er dem Bundesbeauftragten f r den Da tenschutz auch ein Vertreter der Landesbeauftragten f r den Datenschutz teilnehmen wird Ich habe das Staatsministerium der Finanzen um Unterst tzung der Vorschl ge gebeten Ich sehe bei der Novellierung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen in der Abgabenordnung unver ndert Handlungsbedarf Als Beispiel daf r mag der nachfolgende Beitrag dienen 11 2 Outsourcing von Aufgaben der Steuerverwaltung Die Steuerhoheit umfa t neben der Steuergesetzgebung die Steuerertragshoheit und die Steuer verwaltungshoheit Letztere findet ihre Grundlage in Art 108 GG Die Verwaltung von Steuern wird damit den Steuerbeh rden zugewiesen In der Praxis wird gegenw rtig in verst rktem Ma e dazu bergegangen Steuerdaten durch pri vate Dritte verarbeiten zu lassen So hatte ich im Berichtszeitraum zum Versand von Steu
545. unmehr der ma schinelle Datenaustausch KZVB GKV der Anfang 1997 aufgenommen werden soll festgelegt wird Das Bayerische Sozialministerium wurde hier ber unterrichtet Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 2 4 Daten bermittlung von der Kassen rztlichen Vereinigung Bayerns an die gesetzli chen Krankenkassen fallbezogen nicht versichertenbezogen Im 16 T tigkeitsbericht ist dargestellt worden da der f r die bergangszeit bis zur automati sierten Daten bermittlung zwischen KV und GKV vorgesehene Papierdatenaustausch den Vor gaben des 295 Abs 2 SGB V nicht entspricht und daher beanstandet werden mu te Die inzwischen im Bereich des Datenaustauschs zwischen Kassenzahn rztlicher Vereinigung und gesetzlicher Krankenversicherung gewonnenen Erkenntnisse zur Beschr nkung des Daten austausches auf das erforderliche Ma und zur bermittlung nur fallbezogen nicht versicher tenbezogen siehe hierzu den vorstehenden Beitrag in diesem T tigkeitsbericht zeigen da auch im Bereich des automatisierten Datenaustauschs KV GKV Nachbesserungen in diesen beiden Punkten erforderlich sind Ich habe daher die meiner Kontroll Zust ndigkeit unterliegenden gesetzlichen Krankenkassen und die Kassen rztliche Vereinigung Bayerns mit Schreiben vom 07 06 1995 sowie vom 15 04 1996 auf die im Zahnarztbereich gewonnenen Erkenntnisse hingewiesen und die Notwen digke
546. uppe der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder zum Thema Da tenschutzrechtliche Forderungen zum Einsatz von staatsanwaltschaftlichen Informationssyste men hat sich unter meiner Mitwirkung mit grundlegenden datenschutzrechtlichen Forderungen aus juristischer und technischer Sicht befa t Ich werde mich nach Vorliegen entsprechender Ergebnisse erneut mit dem Justizministerium in Verbindung setzen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 2 2 Aufbau eines zentralen staatsanwaltschaftlichen Verfahrensregisters in Bayern STARIS vormals BAYSIS Bereits in meinem 16 T tigkeitsbericht Nr 7 2 3 habe ich ausf hrlich ber die Konzeption des Staatsministeriums der Justiz f r den Aufbau eines zentralen staatsanwaltschaftlichen Verfah rensregisters auf Landesebene berichtet Dieses Register soll nunmehr unter der Bezeichnung STARIS realisiert werden Das Staatsministerium der Justiz h lt weiterhin an der Auffassung fest da die allgemeinen Be stimmungen des Bayerischen Datenschutzgesetzes i V m dem Strafverfolgungsauftrag der Strafproze ordnung eine hinreichende Rechtsgrundlage f r das beabsichtigte Datenverarbei tungssystem darstellen und hat dazu eine unterst tzende Stellungnahme des Staatsministeriums des Innern vorgelegt Unter Ber cksichtigung der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts halte ich nach wie vor daran fest da vor I
547. ur Daten bermittlung von kassen rztlichen bzw zahn rztlichen Vereinigungen an die Krankenkassen habe ich mich oben bereits ge u ert Die gesetzliche Regelung hat hier zum Ziel da bei den Kassen kein patientenbezogenes Gesundheits oder Krankheits Konto entsteht Der gl serne Patient bei den gesetzlichen Krankenkas sen will vom Gesetz verhindert werden Daf r enth lt das Gesetz die Vorschrift da Ab rechnungsdaten mit den Diagnosen nur fallbezogen nicht versicherten also nicht patien tenbezogen bermittelt werden d rfen Bei einer Pr fung einer AOK Direktion habe ich festgestellt da meiner Forderung Rechnung getragen wird aus der von mir bereits bean standeten bergangsweise noch durchgef hrten auch versichertenbezogenen bermittlung von Abrechnungsdaten kein versichertenbezogenes Leistungskonto aufzubauen Zweiter Schwerpunkt in diesem Bereich war die technische und organisatorische Sicherstel lung von Datenschutz und Datensicherheit bei der bermittlung von patientenbezogenen Daten online oder ber Datentr ger von Leistungserbringern ber Kassen rztliche bzw zahn rztliche Vereinigungen an Krankenkassen Die Diskussion hier ber dauert noch an In einzelnen Gemeinden wurden B rgerdaten mi br uchlich zu von den Gesetzen nicht vor gesehenen Zwecken ausgewertet was zu einzelnen Beanstandungen gef hrt hat Auch hier m chte ich nochmals betonen da die einer Verwaltungsdienststelle vorliegenden B
548. urch in Verbindung setze da er bei seiner Zahlung das staatsanwaltschaftliche Aktenzeichen angibt Die Erfahrung zeige n mlich da eine Vielzahl von Beschuldigten ohne Hilfestellung seitens des Bu geldempf ngers Schwierigkeiten damit habe ordnungsgem und fristgerecht die Zahlungsauflage zu erf llen Es komme immer wieder zu Unstimmigkeiten bez glich des Aktenzeichens der Staatsanwaltschaft der Bankverbindung des Bu geldempf ngers oder zu reinen Fristvers umnissen Sofern dem Bu geldempf nger le diglich das Aktenzeichen der Staatsanwaltschaft mitgeteilt werde f hrten schon geringf gige Unrichtigkeiten dazu da eine Zahlung nicht oder nur mit unverh ltnism igem Aufwand zuge ordnet werden k nne Unterbleibe eine Mitteilung der Staatsanwaltschaft an den Bu geldemp f nger so laufe der Beschuldigte Gefahr trotz Bezahlung der Geldauflage mit einem Strafbe fehlsverfahren oder einer Anklage berzogen zu werden In der Praxis komme es sogar vor da hernach erlassene Strafbefehle rechtskr ftig w rden weil die Betroffenen offenbar irrt mlich meinten ihre Zahlung mache einen Einspruch berfl ssig Auch wenn die vorgetragenen Argumente nicht von der Hand zu weisen sind gelten meine Be denken grunds tzlicher Art fort da n mlich die Zustimmung zur Verfahrenserledigung nach 153 a Abs 1 Nr 2 StPO nicht automatisch als Einverst ndnis mit der bermittlung personenbe zogener Daten an den Geldbu enempf nger ange
549. us wertewerkzeuge sind also f r die Transparenz und Kontrolle der automatisierten Datenverarbei tung sowie f r die DV Sicherheit unverzichtbar In der Auftragsdatenverarbeitung Outsourcing w re es geradezu absurd auf Ablaufprotokolle zu verzichten weil diese doch einen Anhalts punkt daf r liefern da die Aufgaben ordnungs und vertragsgem abgewickelt wurden Sie sind somit als Nachweis der ordnungsgem en Abwicklung der DV Programme notwendig die dadurch entstehenden Kosten hat die datenverarbeitende Institution zu tragen Die Kosten f r die Erzeugung und Auswertung von Ablaufdaten sind im brigen wohl in erster Linie solche f r die SoftwareBeschaffung und geringe zus tzliche Personalkosten die bei der regelm igen Auswertung und Kontrolle dieser Informationen entstehen Performance Verluste bez glich Rechnerleistung d rften in aller Regel vernachl ssigbar sein Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 18 3 6 Datensicherheit beim Versand schutzw rdiger Informationen mit dem Telefax Der Telefax Dienst der Deutschen Telekom AG hat sich zu einer beliebten und vor allem recht wirtschaftlichen M glichkeit des Dokumententransports entwickelt Er ist damit eine echte Al ternative zur herk mmlichen Briefpost geworden Im Gegensatz zur Briefpost handelt es sich beim Telefax aber um eine Art offener Zustellung In meinem 15 T tigkeitsbericht 1993 Tz
550. utz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 Bayern Zentrale herangetragen und sie auch im Rahmen der noch nicht abgeschlosse nen Pr fung der Kassen rztlichen Vereinigung Bayerns zur Sprache gebracht Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 4 2 7 Angabe von Diagnosen auf Heil und Hilfsmittelverordnungen Auf den Rezepten f r Heil und Hilfsmittel z B Massage Rollstuhl stehen in der Regel Diagnosen Die Leistungserbringer z B Masseure geben die Rezepte mit Diagnose zur Abrechnung an die Krankenkasse weiter Das Sozialgesetzbuch gibt jedoch den Leistungs erbringern keine Befugnis zur Offenbarung der versichertenbezogenen Diagnose gegen ber der Krankenkasse Die Datenschutzbeauftragten setzen sich daher f r eine Ver nde rung der Verfahrensweise ein Nach den vom Bundesausschu der rzte und Krankenkassen erlassenen Heil und Hilfsmittel Richtlinien m ssen die Vertrags rzte auf dem Verordnungsblatt Rezept grunds tzlich auch die Diagnose angeben Nach den Richtlinien der Spitzenverb nde der Krankenkassen ber das Ab rechnungsverfahren der sonstigen Leistungserbringer m ssen letztere die Verordnungsbl tter Rezepte mit Diagnose im Original an die Krankenkassen bermitteln Daher erh lt im Gegen satz zu Apotheken Rezepten die Krankenkasse bei Rezepten f r sonstige Leistungserbringer Kenntnis von der Diagnose Die
551. utzrechtliche M ngel konnten nicht festgestellt werden Schwerpunkt meiner Kontrollen waren folgende Bereiche 7 3 2 1 Aktenverwaltung Im Hinblick auf meine Ausf hrungen im 16 T tigkeitsbericht Nr 7 3 3 1 und die Erfahrungen von Kollegen bei der Pr fung au erbayerischer Justizvollzugsanstalten galt mein besonderes Augenmerk der Frage inwieweit personenbezogene Daten aus der Gefangenenpersonalakte bzw dem sog A Bogen den Vollzugsangeh rigen allgemein zug nglich sind bzw nur bermittelt bzw zug nglich gemacht werden soweit dies zur konkreten Aufgabenerf llung erforderlich ist 7 3 2 2 Gefangenenpersonalakten In beiden Anstalten mu te ich feststellen da die Gefangenenpersonalakten in der Vollzugsge sch ftsstelle zwar sicher in verschlie baren Aktenschr nken verwahrt werden jedoch weiterhin undifferenziert jedem Vollzugsbediensteten zug nglich sind ohne da der Datenzugriff doku mentiert wird Das von den Anstalten im Interesse der Aktenkontrolle gef hrte Fehlblatt in das nur die Mitnahme der Akte eingetragen wird stellt keine ausreichende Dokumentation dar Ich halte diesbez glich an meiner Auffassung fest da zur Vorbeugung vor mi br uchlichen Zugriffen aber auch im Interesse einer sp teren Nachvollziehbarkeit sowohl die Entnahme von als auch die Einsichtnahme in Gefangenenpersonalakten auf der Gesch ftsstelle unter Angabe von Datum Handzeichen bzw Unterschrift und Entnahme Einsichtsgrund
552. utzrechtlicher Sicht problematisch Das Datum Lebenslauf ist nunmehr zur Speicherung unter der Rubrik Personenbeschrei bung vorgesehen Das Innenministerium hat mir auf Anfrage mitgeteilt da in der Datei le diglich die Tatsache der Erstellung nicht aber auch der Inhalt des Lebenslaufs gespeichert werden soll Der Betroffene sollte in schriftlicher Form auf die Freiwilligkeit der Erstellung eines Lebenslaufes hingewiesen werden Nach der Errichtungsanordnung PFAD ist die weitere Speicherung einer zun chst in der Ei genschaft als Beschuldigter Tatverd chtiger Betroffener gespeicherten Person auch nach Wegfall dieser Eigenschaft zul ssig wenn dies f r Zwecke der Vorgangsverwal tung Sachbearbeitung weiterhin erforderlich erscheint In solchen F llen sind die Personali en im Datenblock Beschuldigter zu l schen und in den Datenblock Zeugen mit der Ken nung E Ermittlungsdaten zu bernehmen Diese Verfahrensweise tr gt meines Erachtens den gesetzlichen Vorgaben L schung der personenbezogenen Daten wenn der zugrundeliegende Tatverdacht entfallen ist nicht ausreichend Rechnung da die Vergabe von Z Personalien mit der zus tzlichen Ken nung E die fr here Beschuldigteneigenschaft weiter erkennen l t da die zus tzliche Kennung nur f r diesen Personenkreis vergeben wird Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 8 Pr fung der Erforderlichkeit
553. verfassungsgericht in seiner nachfolgenden Entscheidung in der Hauptsache auch zur Frage der erforderlichen verfahrensm igen Sicherungen u ern wird In meiner Stellungnahme bin ich daf r eingetreten den jeweiligen Datenschutzbeauftragten von Daten bermittlungen zu unterrichten und seine Zust ndigkeit auch f r Aktenkontrollen festzu stellen Ein Termin f r eine Entscheidung in der Hauptsache steht derzeit noch nicht fest Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 6 3 Entwurf eines Bayerischen Sicherheits berpr fungsgesetzes Das Staatsministerium des Innern hat den Entwurf eines Gesetzes ber die Voraussetzungen und das Verfahren von Sicherheits berpr fungen des Freistaates Bayern Bayerisches Sicher heits berpr fungsgesetz BayS G vorgelegt Der Entwurf orientiert sich in wesentlichen Punkten an dem Sicherheits berpr fungsgesetz des Bundes das am 29 04 1994 in Kraft getreten ist Aus datenschutzrechtlicher Sicht ist es zu begr en da Sicherheits berpr fungen die bislang auf der Grundlage von Sicherheitsrichtlinien durchgef hrt wurden nunmehr in einem Gesetz bereichsspezifisch geregelt werden sollen Zu dem Gesetzesentwurf habe ich mehrfach Stellung genommen Insbesondere in folgenden Punkten hat das Staatsministerium des Innern meine Forderungen aufgegriffen In der Gesetzesbegr ndung wird deutlich gemacht da die Gr nde f r
554. vergleich erst hernach zul ssig Insgesamt ist festzustellen da der Vergleich eines Lichtbilds aus dem Reisepa bzw Personal ausweis mit dem gelegentlich des Verkehrsversto es gefertigten Frontfoto des Fahrers h ufig im Vergleich mit den ansonsten erforderlichen Ermittlungen etwa Bildbefragung von Nachbarn Arbeitskollegen usw zur Feststellung der f r den Verkehrsversto in Betracht kommenden Per sonen als geringerer Eingriff anzusehen ist Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 7 5 5 Datenschutz f r Beifahrer bei Vorhalt von Lichtbildern an Dritte in Ordnungswid rigkeitenverfahren Zur Feststellung ob in Bayern bei der Vorlage von Lichtbildern Beweisfotos an Dritte in Ver kehrsordnungswidrigkeitenverfahren der Datenschutz f r den neben dem Fahrer abgelichteten Beifahrer gew hrleistet ist habe ich mich an das Staatsministerium des Innern gewandt Das Ministerium hat nunmehr entsprechend einer bereits verbreiteten Verfahrensweise ange ordnet da Lichtbilder unbeteiligten Dritten im Rahmen der Fahrerermittlung zur Verfolgung und Ahndung von Verkehrsordnungswidrigkeiten in der Form vorzulegen sind da unbeteiligte Personen Beifahrer ggf sonstige Mitfahrer grunds tzlich abgedeckt werden Nur soweit es im Interesse der Fahrerermittlung im Einzelfall erforderlich sei zun chst den Beifahrer zu identi fizieren d rfte das Beweisfoto unb
555. von erkennungsdienstlichen Behandlungen durch die Po lizei Anl lich meiner datenschutzrechtlichen Pr fung beim Polizeipr sidium M nchen habe ich auch die Erforderlichkeit einzelner erkennungsdienstlicher Behandlungen gepr ft Die Polizei hat in diesem Zusammenhang die Auffassung vertreten da sich meine Kontrollbefugnis nur auf die Einhaltung der formalen Regelungen ber die Art und Weise der Erhebung beziehe Die Befug nisnormen im Polizeiaufgabengesetz und in der Strafproze ordnung seien keine datenschutz rechtlichen Vorschriften sondern die Rechtsgrundlage f r die Ma nahmen der Polizei Es oblie ge den Gerichten die Rechtm igkeit von polizeilichen Ma nahmen zu berpr fen Eine Verlet zung datenschutzrechtlicher Vorschriften k me dagegen in Betracht wenn unzul ssige Erhe bungsmethoden angewandt oder wenn personenbezogene Daten vermeidbar an Unberechtigte preisgegeben wurden Dieser einschr nkenden Auffassung zum Umfang meiner Kontrollkompetenz bin ich entgegen getreten Gem Art 30 Abs 1 Satz 1 Bayerisches Datenschutzgesetz BayDSG ist es meine Aufgabe bei den ffentlichen Stellen die Einhaltung der Vorschriften ber den Datenschutz zu kontrollieren 81 b Strafproze ordnung bzw Art 14 Bayerisches Polizeiaufgabengesetz sind Normen die die Zul ssigkeit erkennungsdienstlicher Ma nahmen und damit die Voraussetzun gen der Erhebung personenbezogener Daten regeln Sie er ffnen nicht nur die M glichkei
556. waren Diese regelm ige Weitergabe von Listen ber die Zu und Wegz ge an die rtlichen Banken habe ich beanstandet Aus den o g Gr nden w re aber auch eine Weitergabe von Listen ber die Zu und Wegz ge von B rgern im Einzelfall auf Anfrage ohne da die Personen ber die Aus kunft ersucht wird namentlich bezeichnet werden mangels eines ffentlichen Interesses unzu l ssig gewesen und h tte von mir beanstandet werden m ssen Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 9 3 Weitergabe von Melderegisterdaten durch Verwaltungsgemeinschaften an Mitglieds gemeinden Im Berichtszeitraum haben mich verschiedentlich Anfragen dazu erreicht inwieweit den einzel nen Mitgliedsgemeinden z B bei der Neuinstallierung von EDV Programmen bzw den B r germeistern z B f r die Ehrung von Altersjubilaren oder die Jugendarbeit ein Zugriff auf die Melderegisterdaten der eigenen Gemeinden einger umt werden darf Die Verwaltungsgemeinschaft nimmt die Aufgaben der Meldebeh rde anstelle der Mitgliedsge meinden wahr da es sich beim Vollzug des Melderechts um eine Aufgabe des bertragenen Wirkungskreises handelt Art 1 Satz 2 Meldegesetz in Verbindung mit Art 4 Abs 1 Satz 1 Verwaltungsgemeinschaftsordnung Das Melderegister wird bei einer Verwaltungsgemeinschaft getrennt nach den einzelnen Mitgliedsgemeinden gef hrt vgl Nr 3 1 Vollzugsbekanntma chung zum Meldege
557. wendung der bermittelten Daten ent sprechend beschr nken Dies gilt auch f r eine Datenweitergabe innerhalb der Stadt Bei einer berpr fung eines entsprechenden Falles wurde festgestellt da das Steueramt einer Stadt bei bernahme der Adresse eines B rgers und Steuerpflichtigen keinen Hinweis auf eine bestehende Auskunftssperre erhielt Ich habe eine entsprechende Erg nzung des Verfahrens gefordert was inzwischen geschehen ist Aufbewahrung Archivierung Bei einem Stadtsteueramt wurden die Datens tze und Aktenunterlagen 30 Jahre gespeichert bzw aufbewahrt Ich habe eine derart lange Aufbewahrungsdauer f r nicht sachgerecht gehalten Nach Art 12 Abs 1 Nr 2 BayDSG sind personenbezogene Daten in Dateien zu l schen wenn ihre Kenntnis Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 f r die speichernde Stelle zur Erf llung der in ihrer Zust ndigkeit liegenden Aufgaben nicht mehr erforderlich ist Das Bayerische Archivgesetz BayArchivG bestimmt da ffentliche Stellen dem zust ndigen Archiv jene Unterlagen zur bernahme anzubieten haben die sie zur Erf llung ihrer Aufgaben nicht mehr ben tigen F r die ffentlichen Stellen des Freistaates Bayern wird dies in der Regel 30 Jahre nach Entstehung der Unterlagen angenommen soweit durch Rechtsvorschriften oder Verwaltungsvorschriften der obersten Staatsbeh rden nichts anderes bestimmt ist Art 6 Abs
558. wie Behandlungsdaten z B Diagnoseangaben zu den Daten die der rztlichen Schweigepflicht gem 203 Abs I Nr 1 StGB unterliegen Insofern stellt die Mitteilung jeglicher Angaben ber das Behandlungsverh lt nis an ein Inkassounternehmen eine Offenbarung von Daten dar f r die eine Befugnis im Sinne von 203 Abs 1 Nr 1 StGB vorliegen mu Eine solche Befugnis kann sich nach den konkreten Umst nden entweder aus einer rechtswirk samen Einwilligung des Patienten oder aus Art 27 Abs 5 Satz 1 Bayerisches Krankenhausgesetz ergeben Eine Einwilligung des Patienten d rfte dann wenn die Zahlungsschwierigkeiten bereits aufge treten sind ausscheiden Sofern eine entsprechende Einwilligungsklausel in die allgemeinen Ge sch ftsbedingungen aufgenommen wird die der Patient bei seiner Aufnahme in das Kranken haus schriftlich anerkennt sind die Vorgaben des Gesetzes ber allgemeine Gesch ftsbedingun gen zu beachten Dabei wird insbesondere eine Rolle spielen da rein wirtschaftliche Interessen normalerweise hinter dem Geheimhaltungsinteresse des Patienten zur cktreten m ssen Da in dem mir vorgelegten Fall eine entsprechende Klausel in den allgemeinen Gesch ftsbedin gungen nicht enthalten war stellte sich die Frage nach der Reichweite der Befugnis aus Art 27 Abs 5 Satz 1 Bayerisches Krankenhausgesetz Nach dieser Bestimmung ist die bermittlung von Patientendaten an Dritte unter anderem zul ssig zur verwaltungsm igen A
559. yerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 seits Gegenanzeige wegen falscher Verd chtigung bler Nachrede und Beleidigung Im Zuge der beiden Ermittlungsverfahren wurde in Bezug auf den Petenten als rztlicher Befund Schizo phrenie mit depressiver Pr gung in den Akten vermerkt Durch Akteneinsicht in die wegen der Gegenanzeige gef hrten Ermittlungsakten erlangte der Anzeigeerstatter hiervon Kenntnis und verwandte diese im Zuge eines gegen ihn gef hrten Zivilrechtsstreits zur Beurteilung der Glaubw rdigkeit der dort gemachten Zeugenaussagen des Petenten Ich habe mich im Hinblick auf diese neuerlichen Eingaben unabh ngig von meiner fehlenden Pr fungszust ndigkeit im Einzelfall nochmals an das Staatsministerium der Justiz gewandt und dargelegt da ein wirksamer Schutz vor zweckwidriger Verwendung der durch Akteneinsicht oder Ausk nfte des Gerichts erlangten personenbezogenen Daten nicht nur im Bereich des Straf verfahrens notwendig ist sondern ein gleiches Schutzbed rfnis auch f r personenbezogene Da ten in Zivilrechtsstreitigkeiten oder anderen gerichtlichen Verfahren besteht Angesichts des Spannungsfeldes zwischen dem Grundsatz rechtlichen Geh rs f r die gegnerische Partei und dem Geheimhaltungsinteresse des Betroffenen halte ich es weiterhin f r erforderlich die Ver wendung der erlangten personenbezogenen Daten einer Zweckbindung zu unterstellen und die Einhaltung der
560. z 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 in den Staaten der EU e F r das Personal der EU Organe ist der Arbeitnehmerdatenschutz sicherzustellen was z B bei der Durchf hrung von Sicherheits berpr fungen insbesondere unter Beteiligung von Beh rden der Heimatstaaten von gro er Bedeutung ist e Es ist zu pr fen inwieweit Informationszugangsrechte in weiteren Bereichen ein gef hrt werden sollen Europ ischer Datenschutzbeauftragter Die Konferenz der EU Datenschutzkontrollinstanzen 25 26 05 1994 08 09 1995 und die Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der L nder 25 08 1994 ha ben darauf hingewiesen da es an einer unabh ngigen und effektiven Datenschutzkon trollinstanz fehlt an die sich jeder wenden kann wenn er der Ansicht ist bei der Verar beitung seiner personenbezogenen Daten durch Stellen der EU in seinen Rechten verletzt zu sein Aufgabe eines Europ ischen Datenschutzbeauftragten sollte die Behandlung aller Datenschutzbelange der EU sein Dazu geh rt nicht nur die Bearbeitung von Betroffe neneingaben sondern auch die datenschutzrechtliche Beratung der EUOrgane und Einrichtungen sowie deren anla unabh ngige Kontrolle die Begleitung information stechnischer EU Projekte und der entsprechenden EU Normsetzung sowie die Zusam menarbeit mit den nationalen Kontrollinstanzen Wegen der teilweise anders gelagerten Aufgaben sollen die Funktionen des Europ ischen Datenschutzbeauftragte
561. zen sondern den B rger vor unberech tigten Eingriffen in dieses Selbstentscheidungsrecht Dieses Recht hat nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts Grundrechtsqualit t deswegen das Motto Datenschutz ist Grundrechtsschutz Man mag mir vorwerfen da nach inzwischen 26 Jahren institutionalisierten Datenschutzes in Deutschland diese Erkenntnis eine Trivialit t darstellt die nicht besonders hervorgehoben wer den mu Das mag f r die Fachwelt zutreffen Im brigen halte ich es aber wegen der Mi ver st ndnisse in der ffentlichkeit durchaus f r zweckdienlich diese Grundlagen hervorzuheben Damit keine Irrt mer entstehen m chte ich hier wie schon in meinem 16 T tigkeitsbericht ebenso ausdr cklich darauf hinweisen da dieses Recht nicht absolut gilt sondern vom Gesetz geber im berwiegenden Interesse der Allgemeinheit eingeschr nkt werden kann Der Gesetzge ber kann sich dabei aber nicht auf reine Datennutzungregelungen nach dem Motto beschr nken Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 zul ssig ist was aus der Sicht des Datenverarbeiters erforderlich ist N tig ist neben dem ge nannten berwiegenden Interesse der Allgemeinheit eine klare Festlegung der Eingriffsvoraus setzungen und Eingriffsgrenzen Diese sind um so enger zu ziehen je tiefer der Eingriff ist Da diese Erw gungen keine reine Theorie sind glaube ich an ei
562. ziele reicht in Anbetracht der Entwicklungen in der IuK Technik heutzutage jedoch nicht mehr aus Nur durch eine weitgehende Reduzierung der Menge der ge speicherten Daten kann der Gef hrdung der Privatsph re auch zuk nftig wirksam begegnet wer den Der Grundsatz der Datensparsamkeit mu zu einem vierten klassischen Schutzziel wer den Bereits bei der Konzeption von Verfahren und Systemen der IuK Technik ist daher nach L sungsformen und wegen zu suchen die vollst ndig auf die Erhebung und Verarbeitung perso nenbezogener Daten verzichten d h Datenvermeidung als zun chst anzustrebende Form der Datensparsamkeit Gelungene Beispiele f r solche bereits eingesetzten bzw projektierten Systeme sind das bar geldlose Telefonieren mit der vorausbezahlten anonymen Telefonkarte das bargeldlose Parken mit der vorausbezahlten anonymen M nchener Parkkarte oder die beabsichtigte Geldkarte der bayerischen Raiffeisen und Volksbanken Wo solche L sungen nicht machbar sind sollte zum Schutz der Privatsph re von der schw che ren Form der Datensparsamkeit der Anonymisierung Gebrauch gemacht werden In der Praxis bedeutet dies da zum fr hest m glichen Zeitpunkt eine Anonymisierung der erhobenen perso nenbezogenen Daten erfolgt Dabei ist darauf zu achten da eine Rekonstruktion des Personen bezugs nicht bzw nur mit unverh ltnism ig hohem Aufwand m glich sein kann und darf Diese Methodik wird beispielsweise im Bereich
563. zministerium bersandt habe Danach sind vor allem folgende Forderungen als Kon kretisierungen des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung und des verfassungsrechtlichen Grundsatzes der Verh ltnism igkeit zu ber cksichtigen l Die bermittlung personenbezogener Daten mu f r die Durchf hrung des Forschungs vorhabens erforderlich sein Der Zweck des Forschungsvorhabens darf nicht unter Ver wendung anonymisierter Daten oder von Pseudonymen erreicht werden k nnen Die bermittlung personenbezogener Daten zu Forschungszwecken setzt grunds tzlich die Einwilligung des Betroffenen voraus Vor seiner Entscheidung ob er mit der Daten bermittlung einverstanden ist ist der Betroffene dahingehend aufzukl ren da seine Teilnahme freiwillig ist wer Tr ger und Leiter des Forschungsprojekts ist welchem Zweck das Forschungsvorhaben dient da die erhobenen Daten ausschlie lich zu Zwek ken wissenschaftlicher Forschung im Rahmen des konkreten Forschungsvorhabens ver arbeitet werden auf welche Art die Daten verarbeitet werden welcher Personenkreis Kenntnis von den erhobenen Daten erh lt und zu welchem Zeitpunkt die Daten anonymi siert bzw gel scht werden Eine Ausnahme vom Erfordernis der vorherigen Einwilligung des Betroffenen ist nur zul ssig wenn der Forschungszweck ansonsten nicht oder nur mit unverh ltnism igem Aufwand erreicht werden k nnte In diesem Falle ist jedoch die bermittlung personen bezogener D
564. zten Es entspricht allgemeiner Lebenserfahrung da solche Einsch tzungen vom Be troffenen selbst nicht immer geteilt werden dies um so weniger wenn negative Werturteile ge Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 troffen werden Die genannten Einsch tzungen beeinflussen den beruflichen Werdegang eines Beamten in wichtiger Weise Das Beamtenrecht sieht daher vor da der Beamte zu Beschwerden Behauptungen und Bewer tungen die f r ihn ung nstig sind oder ihm nachteilig werden k nnen vor deren Aufnahme in den Personalakt zu h ren ist Die u erung des Beamten ist zum Personalakt zu nehmen Art 100 c BayBG Eine Verfahrensweise nach der f r das berufliche Fortkommen wichtige Bewertungen eines Beamten nur im Rahmen eines Besetzungsberichtes gemacht werden und damit nur in Sachakten erscheinen widerspricht dem informationellen Selbstbestimmungsrecht und dem Grundgedan ken auf rechtliches Geh r Der Beamte mu darauf vertrauen k nnen da au erhalb seines Per sonalaktes keine ung nstigen dienstlichen schriftlichen Werturteile ber ihn existieren Ich trete daher der Auffassung des Bayer Staatsministeriums der Finanzen bei wonach ein Be setzungsbericht im Sachakt nur Zusammenfassungen und Ausz ge aus den jeweiligen Perso nalakten und keine grundlegenden neuen Gesichtspunkte enthalten darf Dies entspricht auch dem Verbot der F hrung geheim
565. zvermer ke Homo Szene und Homo Strich in die P sse eingetragen Auf meine Anfage hat die Poli zei mitgeteilt da die betreffenden Beamten in sechs bis sieben F llen vergleichbare Eintragun gen in die Ausweise kontrollierter Ausl nder vorgenommen haben Ich habe die Polizei darauf hingewiesen da die Eintragungen ber eine polizeiliche Kontrolle sowie ber die Tatsache da die Betroffenen im homosexuellen Milieu angetroffen wurden in die Ausweise der Betroffenen als Speicherung personenbezogener Daten zu qualifizieren ist Weder das Polizeiaufgabengesetz noch andere Rechtsvorschriften enthalten eine Rechtsgrundla ge f r die Speicherung der Vermerke HomoSzene oder Homo Strich Die Eintragung dieser Vermerke in die Ausweise kontrollierter Ausl nder durch die Polizei war somit rechtswidrig und wurde von mir beanstandet Der Bayerische Landesbeauftragte f r den Datenschutz 17 T tigkeitsbericht 1996 Stand 13 12 1996 5 12 Datenschutzrechtliche Kontrolle bei der Erhebung personenbezogener Daten durch Strafverfolgungsbeh rden Verh ltnis Datenschutzkontrolle Dienstaufsicht In meinem 16 T tigkeitsbericht habe ich berichtet da zum Umfang meiner Kontrollkompetenz im Bereich der Staatsanwaltschaft unterschiedliche Auffassungen festzustellen waren siehe Nr 7 3 1 des 16 T tigkeitsberichts Ich habe dies zum Anla genommen mich grunds tzlich mit der Frage auseinanderzusetzen ob und ggf in welchem U

17. Tätigkeitsbericht - Bayern

Contents

Download Pdf Manuals

Related Search

Related Contents

17. T&auml;tigkeitsbericht - Bayern

Contents

Download Pdf Manuals

Related Search

Related Contents

17. Tätigkeitsbericht - Bayern