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Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit - trans-kom

1. nachrichtenleicht 29 12 2014 Nobel Preis f r Kinder Rechte http www nachrichtenleicht de nobel preis fuer kinder rechte 2045 de html dram article id 305884 07 04 2015 pro familia Deutsche Gesellschaft f r Familienplanung Sexualp dagogik und Sexualberatung e V 2013 Sexualit t was sind unsere Rechte In leichter Sprache Frankfurt a M pro familla _ https www profamilia de interaktiv publikationen publikationen leichte sprache htmi 06 04 2015 Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 78 Glossar Barrierefreiheit Im Zusammenhang mit Kommunikation und Information M glichkeit zur Teilhabe aller Menschen Beispiel Schreiben von Texten sodass die enthaltene Information auch von funktionalen Analphabeten aufgenommen werden kann Sprachtechnologie Computerprogramme die menschliche Sprache verarbeiten k nnen Beispiel Rechtschreibpr fung Maschinelle bersetzung Sprachtechnologie zur bersetzung von einer menschlichen Sprache in eine andere Preediting Anpassung eines Textes mit dem Zweck ihn besser durch Sprachtechnologie verarbeitbar zu machen Beispiel Ersetzen von Abk rzungen durch ausgeschriebene Formen Zielgruppe Im Zusammenhang mit Kommunikation und Information Menge von Kommunikationsbeteiligten mit vergleichbaren sprachlichen F higkeiten Beispiel Teilnehmer eines Kurses Deutsch als Fremdsp
2. Software Unterst tzung f r Korrektheit und Leichte Sprache tekom Jahrestagung 2013 Vortragsfolien http www danielnaber de publications slides tekom2013 pdf 07 04 2015 Nietzio Annika Daniel Naber Christian B hler 2014 Towards Techniques for Easy to Read Web Content Procedia Computer Science 27 343 349 Siegel Melanie 2011 Autorenunterst tzung f r die Maschinelle bersetzung Hanna Hedeland Thomas Schmidt Kai W rner Hg Multilingual Resources and Multilingual Applications Proceedings of the Conference of the German Society for Computational Linguistics and Language Technology GSCL 2011 Hamburg Universit t Hamburg Siegel Melanie 2013 Authoring Support for Controlled Language and Machine Translation Translation Computation Corpora Cognition 3 1 49 60 http www t c3 org index phpf t c3 article view 29 24 06 2015 tekom Hg 2010 Leitlinie Regelbasiertes Schreiben Deutsch f r die Technische Kommuni kation 2 Aufl 2013 Stuttgart tekom Quellen zu Beispieltexten Frankfurter Rundschau online 26 12 2014 Hacker legen Netzwerke lahm http www fr online de digital hacker angriff hacker legen netzwerke lahm 1472406 29423096 html 07 04 2015 Frankfurter Rundschau online o J Zu starker Wind Tournee Auftakt abgebrochen http www fr online de skispringen zu starker wind tournee auftakt abgebrochen 28239832 29433086 html 07 04 2015
3. F r die bersetzung in Leichte Sprache ist es schwierig hohe Match Raten zu erzielen so dass ein sehr niedriger Schwellwert eingestellt werden muss vgl Maa Rink Zehrer 2014 78 Die Beschr nkung der TMS auf einen Satz in der Ausgangs sprache einen Satz in der Zielsprache f hrt dazu dass ein erheblicher manueller Aufwand notwendig ist um die TMS zu pflegen vgl Maa Rink Zehrer 2014 79 In der Technischen Dokumentation werden Werkzeuge zur Autorenunterst tzung eingesetzt die auf der Basis von Sprachregeln Autoren auf Regelverletzungen und auf Terminologie Probleme hinweisen Die Beschr nkung eines TMS dass einem Satz in der Ausgangssprache auch genau ein Satz in der Zielsprache entsprechen muss be Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 60 steht f r diese Werkzeuge nicht Wir haben Regeln f r Leichte Sprache in zwei dieser Werkzeuge implementiert um zu untersuchen ob Regeln formalisierbar sind und ob diese Werkzeuge auch f r Autoren der Leichten Sprache nutzbar sind Die Regeln zur Leichten Sprache wie sie in den Regelkatalogen formuliert sind sind zu einem gro en Teil sehr unpr zise formuliert Das macht es den Autoren schwer sie umzusetzen Von einer Implementierung der Regeln zur Leichten Sprache versprechen wir uns zun chst dass die Stellen aufgedeckt werden an denen eine Pr zisierung der Regeln erforderlich ist Wir
4. Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 75 erg nzt und erweitert werden Praxistests k nnten zeigen ob es die Regeln sinnvoll eingesetzt werden k nnen um Texte in Leichter Sprache f r verschiedene Zielgruppen zu erzeugen Literatur Acrolinx GmbH 2015 Acrolinx www acrolinx com 06 04 2015 Aikawa Takako Lee Schwartz Ronit King Mo Corston Oliver Carmen Lozano 2007 Impact of Controlled Language on Translation Quality and Post editing in a Statistical Machine Translation environment Proceedings of the MT Summit XI Copenhagen 10 14 BITV 2 0 2011 Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behindertengleichstellungsgesetz Barrierefreie Informationstechnik Verordnung BITV 2 0 Ausfertigung 12 09 2011 http www gesetze im internet de bundesrecht bitv 2 O gesamt pdf 22 09 2014 Bock Bettina 2014 Leichte Sprache Abgrenzung Beschreibung und Problemstellung aus Sicht der Linguistik Susanne J Jekat Heike Elisabeth J ngst Klaus Schubert Claudia Villiger Hg Sprache barrierefrei gestalten Perspektiven aus der Angewandten Linguistik Trans D 69 Berlin Frank amp Timme 17 52 Bock Bettina 2015 Leichte Texte schreiben Zur Wirksamkeit von Regellisten Leichter Sprache in verschiedenen Kommunikationsbereichen und im World Wide Web trans kom 8 1 79 102 http www trans
5. obwohl die Regeln in der Anzahl und der Ausf hrlichkeit ihrer Beschreibung variieren Lediglich die Bereiche Sonderzeichen und Zeichensetzung werden jeweils nur von zwei der vier Regelwerke behandelt Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 46 Europ ische BITV 2 0 Netzwerk Leichte Cordula Edler Richtlinie Sprache Komplexe Sprach v v v vV konstruktionen Verneinungen positive v v v vV Sprache Ansprache der Leser Zeichensetzung Silbentrennung Sonderzeichen Zahlen Tab 1 Bereiche die von den Regeln abgedeckt werden Im Bereich Wortschatz sind sich alle Regelwerke einig dass Benennungskonsistenz hergestellt werden muss s Vergleich in Tabelle 2 Dies ist in den Regelwerken jedoch sehr unpr zise formuliert wie zum Beispiel in der Europ ischen Richtlinie Verwenden Sie immer die gleichen Begriffe Verwenden Sie immer das gleiche Wort f r eine Sache auch wenn die Wiederholung von Worten den Stil beeinflu t Europ ische Vereinigung der ILSMH 1998 13 Alle Regelwerke empfehlen abstrakte Begriffe zu vermeiden jedoch nur das Netz werk erkl rt etwas genauer was damit gemeint ist wie Abbildung 1 zeigt 1 W rter Benutzen Sie einfache W rter Beispiel Schlecht genehmigen Gut erlauben Benutzen Sie W rter die etwas genau beschreiben Beispiel amp Schlecht ffentlicher Nahverkehr Gut
6. 2013 95 F r die Leichte Sprache sollte man von Abk rzungen in einschl gigen W rterb chern ausgehen und diese Liste dann mit Vertretern der Zielgruppen reduzieren W hrend die Leichte Sprache die Verwendung kurzer W rter fordert gibt es eine solche Regel in der Technischen Dokumentation nicht Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 54 BITV und Netzwerk enthalten die Regel alle Komposita durch Bindestriche zu trennen Wie bereits beschrieben ist diese Regel nicht unumstritten Auch die Leitlinie weist eine ganze Reihe von Regeln zu Bindestrichen in Komposita aus die nicht nur bestimmen ab wie vielen Basismorphemen Bindestriche eingesetzt werden m ssen sondern auch Bindestriche in Komposita mit Abk rzungen Akronymen Einzel buchstaben Kurzw rter Namen Zahlen und anderem regeln Regel zur Leichten Sprache Parallele Regeln aus der Technischen Dokumentation Benennungskonsistenz Terminologie Konsistenz Vermeidung abstrakter Benennungen Keine ungenauen Verben verwenden dom nenspezifische Terminologie Vermeidung von Fremd und Fachw rtern Erkl rungen zu Fachw rtern in ein Glossar auslagern Erkl rungen f r Fachw rter knapp und eindeutig halten im Glossar erkl rte Fachw rter im Text kennzeichnen Vermeidung von Abk rzungen Etablierte Abk rzungen nicht ausschreiben Abk rzungsschreibweisen festlegen Verwendung kurzer W rter
7. 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 68 der Pr teritumsform kam vorzuziehen besonders bei unregelm igen Verben vgl Maa Rink Zehrer 2014 61 Das Ger t wurde eingeschaltet Das Ger t ist eingeschaltet Dr cken Sie den Schalter und der Dr cken Sie den Schalter Der Motor startet Motor wird starten Wenn Sie den Bus benutzen w rden w ren Sie Mit dem Bus sind Sie schneller schneller KS 3 Passiv Verwenden Sie Verben in der Aktiv Form und vermeiden Sie das Passiv Falls in der Passivkonstruktion ein Handelnder oder ein ausf hrendes Objekt genannt ist kann der Satz umformuliert werden mit dem Handelnden als Subjekt Schreiben Sie m glichst im Aktiv zum Beispiel als Handlungsaufforderung oder f gen Sie z B durch die Maschine ein Falls es einen T ter gibt nennen Sie ihn Auch Passiv Ersatzformen wie Konstruktionen mit man ersetzen Sie durch Aktiv Formen Das Radio wird eingeschaltet Schalten Sie das Radio ein Das Geh use darf nur von einem Fachmann Nur ein Fach mann darf das Geh use ffnen ge ffnet werden Man schaltet das Radio ein Schalten Sie das Radio ein KS 4 Genitiv Vermeiden Sie missverst ndliche Genitivkonstruktionen Die Bedeutungsrelationen in denen ein Genitivattribut zu seinem Bezugsausdruck stehen kann sind vielf ltig Oft sind mehrere Interpretationen m glich Wenn Substantive die von Verben abgeleitet sind zus tzlich um ein Gen
8. Bindestrich in Komposita Komposita aus drei Basismorphemen immer mit Bindestrich viele weitere Regeln zu Bindestrichen in Komposita Tab 6 Regeln zum Wortschatz in Leichter Sprache und Technischer Dokumentation Im Bereich der komplexen Sprachkonstruktionen s Tabelle 7 fordern die Regel werke zur Leichten Sprache zun chst die Verwendung kurzer S tze Auch die Leitlinie erhebt dieselbe Forderung in der Regel S 302 Zu lange S tze vermeiden und gibt eine Entscheidungshilfe f r die Technische Dokumentation Lange S tze erschweren die Textverst ndlichkeit da das Kurzzeitged chtnis des Lesers berbeansprucht wird Lange S tze entstehen auch bei zu vielen beigeordneten oder nebengeordneten Nebens tzen W hlen Sie die erlaubte Anzahl von W rtern abh ngig vom funktionalen Element Als Richtwert f r die maximale Satzl nge bei beschreibenden Texten werden 26 W rter empfohlen Handlungsanweisungen m ssen noch k rzer formuliert sein da Leser fast gleichzeitig lesen und handeln Weil die Augen des Lesers kontinuierlich zwischen Text und Gegenstand wechseln muss sich der Leser die Handlungsanweisung merken Empfehlung 20 W rter tekom 2010 2013 69 Auch f r die Leichte Sprache w re es sinnvoll Richtwerte auf die Textfunktion zu beziehen S tze in anleitenden Texten sollten auch hier deutlich k rzer sein als S tze in beschreibenden Texten Es gibt dar ber hinaus 13 weitere Regeln in der Leitlinie zu komplexen Satzkonstrukt
9. Man muss f r das Verst ndnis zun chst den ganzen Satz ver arbeiten und dann erst zur ck zum Wort mit weggelassenem Wortteil kommen Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 58 3 3 Die Regeln der Leichten Sprache und Regeln zum MT Preediting Im Bereich der Maschinellen bersetzung engl Machine Translation MT gibt es die Idee durch eine Umformulierung der S tze in der Ausgangssprache engl preediting die automatische bersetzung zu verbessern z B Lehmann u a 2012 Siegel 2013 Der Computer ist in seinem Verst ndnis der Sprache beschr nkt so dass die Hoffnung besteht dass eine einfachere und weniger ambige Ausdrucksweise die automatische Verarbeitung vereinfacht Ein wesentliches Problem der automatischen bersetzung ist dass grundlegendes Wissen ber die Welt und die Dom ne fehlen So ist es f r eine Maschine zum Beispiel nicht einfach zu unterscheiden ob das deutsche Wort Bank im Englischen mit bank oder bench bersetzt werden muss Regeln f r das Preediting haben den Vorteil dass ihre Auswirkungen direkt gepr ft werden k nnen indem die S tze unver ndert und ver ndert bersetzt werden siehe auch Aikawa u a 2007 Gest tzt durch zahlreiche Experimente haben wir einen Regelkatalog ausgearbeitet vgl Tabelle 9 und auch in einem Werkzeug implementiert Siegel 2011 2013 Dieser Regelkatalog weist einig
10. Sprache auch Regeln zur Text gestaltung zum Bildmaterial und zu den Inhalten der Texte In unserer Untersuchung haben wir uns auf die Sprachregeln konzentriert Zu diesem Zweck haben wie die folgenden Regelkataloge miteinander verglichen e Europ ische Richtlinien f r leichte Lesbarkeit Europ ische Vereinigung der ILSMH 1998 Es handelt sich hier um eine Richtlinie die mit Verb nden Betroffener er stellt wurde e Regeln zur Leichten Sprache aus der Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behindertengleichstellungsgesetz Barrierefreie Informationstechnik Verordnung BITV 2 0 2011 Diese Regeln sind verbindlich f r Bundesbeh rden e Regeln des Netzwerks Leichte Sprache 2013 Dieses Regelwerk ist der Aus gangspunkt f r viele Aktivit ten im Bereich Leichte Sprache in Deutschland e Regeln der Initiative LeichtesWeb Edler o J In dieser Initiative arbeiten Vertrete rinnen und Vertreter der Verb nde der Zielgruppe f r die Barrierefreiheit im Netz 3 1 1 Europ ische Richtlinien f r leichte Lesbarkeit Die Europ ischen Richtlinien f r leichte Lesbarkeit enthalten Regeln die Autoren beim Schreiben in Leichter Sprache unterst tzen sollen Die entstehenden Texte sind an die Zielgruppe der Menschen mit geistiger Behinderung gerichtet Dieses Regelwerk gibt es bereits seit 1998 und es enth lt 20 Regeln zur Sprache Diese Regeln sind in einer Sprache verfasst die selbst nicht den Regeln f r Le
11. Verneinungen oder verwenden Sie W rter die die Verneinung enthalten Formulieren Sie den Sachverhalt direkt und positiv Verwenden Sie keine doppelte Verneinung Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 71 nicht weitermachen aufh ren nicht unpraktisch praktisch Das Bild ist undeutlich Das Bild ist schlecht zu sehen 4 4 Ansprache der Leser AL 1 Direkte Anrede Verwenden Sie die direkte Anrede mit Sie wenn Sie den Leser als Handelnden ansprechen Dadurch wird deutlich dass er oder sie die Handlung ausf hren muss Vermeiden Sie unpers nliche Verbkonstruktionen Taste 3 Sekunden lang dr cken Dr cken Sie die Taste 3 Sekunden lang Nun ist die Taste zu dr cken Dr cken Sie die Taste 4 5 Zeichensetzung und Sonderzeichen ZS 1 Einfache Zeichensetzung Verwenden Sie nur einfache Zeichensetzung Vermeiden Sie das Semikolon und den Gedankenstrich Vermeiden Sie Apostrophe als Auslassungszeichen und als Anzeige f r den Genitiv Verwenden Sie kein Ausrufezeichen mitten im Satz Klaus Hund geht s wieder besser er frisst Dem Hund von Klaus geht es wieder besser Er wieder frisst wieder Ziehen Sie immer den Stecker aus der Achtung Ziehen Sie immer den Stecker aus der Steckdose Steckdose ZS 2 Sonderzeichen Vermeiden Sie Sonderzeichen Sonderzeichen k nnen die Verst ndlichkeit des Textes einschr nken Vermei
12. empirische Basis vorausgesetzt werden kann Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 51 Europ ische BITV 2 0 Netzwerk Leichte Cordula Edler Richtlinie Sprache Verwendung von gefordert gefordert gefordert Ziffern Vermeidung von gefordert gefordert gro en Zahlen Vermeidung von gefordert r mischen Zahlen Vermeidung von gefordert alten Jahres zahlen Vermeidung von gefordert Prozentzahlen Telefonnummer gefordert mit Leerzeichen Ordinalzahlen Pr fer innen fragen Datumsangaben Pr fer innen fragen Uhrzeiten Pr fer innen fragen Zeitangaben Pr fer innen fragen Tab 5 Regeln zu Zahlen 3 2 Die Regeln der Leichten Sprache und die Standardregeln zur Technischen Dokumentation Die Technische Dokumentation TD wird nach Drewer und Ziegler 2011 als Schnitt stellenkommunikation zwischen Experten und Laien bezeichnet Das prim re Ziel von TD ist es dem Leser einen Zugang zu Fachinformationen zu erm glichen der ihn in die Lage versetzt bestimmte Handlungen auszuf hren beide Stellen Drewer Ziegler 2011 19 Um diese Schnittstellenkommunikation zu verbessern gibt es eine ganze Reihe von Regelwerken f r Terminologie Sprache und Struktur technischer Dokumente Bei der Besch ftigung mit den Regeln zur Leichten Sprache f llt eine Parallelit t mit den Standardregeln f r die Technische Dokumentation auf Alle Ber
13. fest welche Benennungen angemessen sind und welche nicht Beispiele f r W rter die vermieden werden sollten sind gelten verf gen demzufolge respektive beziehungsweise bzw verm gen zwecks anhin gewiss mittels selbige weiters zugleich siehe und sowie Verwenden Sie einfache W rter und verzichten Sie auf Fach und Fremdw rter wenn das m glich ist Wenn Sie Fachw rter verwenden m ssen dann erkl ren Sie sie Legen Sie ein Glossar an in dem die Fachw rter erkl rt werden und markieren Sie die Fachw rter im Text die Sie im Glossar erkl rt haben Wenn es das Medium zul sst verlinken Sie die Fachw rter im Text mit der Erkl rung im Glossar Dieses Gesetz gilt f r alle Menschen Dieses Gesetz ist f r alle Menschen Nehmen Sie den Bus beziehungsweise die Bahn Nehmen Sie den Bus oder die Bahn T 3 Abk rzungen Verzichten Sie auf Abk rzungen wenn sie der Zielgruppe nicht bekannt sind Ver wenden Sie Abk rzungen die der Zielgruppe bekannt sind und schreiben Sie diese nicht aus Gebr uchliche Abk rzungen erkennen Sie daran dass sie in einschl gigen W rterb chern aufgef hrt werden Ausschlaggebend ist aber ob die Abk rzung der Zielgruppe bekannt ist oder nicht Das kostet mind 5 EUR Das kostet mindestens 5 Euro Auf dieser Stra e d rfen Lastkraftwagen fahren Auf dieser Stra e d rfen LKWs fa
14. kom eu bd08nr01 trans kom 08 01 04 Bock Leichte Texte 20150717 pdf 17 07 2015 Bredenkamp Andrew Berthold Crysmann Mirela Petrea 2000 Looking for Errors A Declarative Formalism for Resource Adaptive Language Checking Proceedings of the 2nd International Conference on Language Resources and Evaluation Athens 667 673 trans kom ISSN 1867 4844 trans kom ist eine wissenschaftliche Zeitschrift f r Translation und Fachkommunikation trans kom ver ffentlicht Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Diskussionsbeitr ge zu Themen des bersetzens und Dolmetschens der Fachkommunikation der Technikkommunikation der Fach sprachen der Terminologie und verwandter Gebiete Beitr ge k nnen in deutscher englischer franz sischer oder spanischer Sprache eingereicht werden Sie m ssen nach den Publikationsrichtlinien der Zeitschrift gestaltet sein Diese Richtlinien k nnen von der trans kom Website heruntergeladen werden Alle Beitr ge werden vor der Ver ffentlichung anonym begutachtet trans kom wird ausschlie lich im Internet publiziert http www trans kom eu Redaktion Leona Van Vaerenbergh Klaus Schubert University of Antwerp Universit t Hildesheim Arts and Philosophy Institut f r bersetzungswissenschaft Applied Linguistics Translation and Interpreting und Fachkommunikation Schilderstraat 41 Marienburger Platz 22 B 2000 Antwerpen D 31141 Hildesheim Belgien Deutschland Leona VanVaerenbergh uantwerpen be klau
15. schlagen Pr zisierungen vor und haben mit der Implementierung die M glichkeit die Auswirkungen davon im Praxistest zu beobachten Ein weiterer Effekt ist dass wir den Autoren Leichter Sprache ein Werkzeug an die Hand geben mit dem sie ihre Texte auf die Regeln pr fen k nnen Die Regelformalismen mit denen wir die Regeln umsetzen basieren auf einer automatischen computerlinguistischen Vorverarbeitung der Texte Durch diese Vor verarbeitung ist es m glich mit den Regeln auf linguistische Information wie z B Morphologie Information oder die Information ob es sich bei einem Wort um ein Nomen Verb oder Adjektiv handelt zuzugreifen In einem ersten Schritt muss gepr ft werden ob eine Regel berhaupt formalisierbar beziehungsweise implementierbar ist Ein Beispiel f r eine Regel die nicht automatisch gepr ft werden kann ist diese Regel aus dem Netzwerk Katalog Wie sollen Sie ein Datum schreiben Fragen Sie die Pr fer und Pr ferinnen Netzwerk Leichte Sprache 2013 13 F r die Umsetzung dieser Regel ist es notwendig sich f r eine Schreibweise zu entscheiden Die Regel aus dem Regelkatalog wird zun chst linguistisch pr zisiert und dann in einen Formalismus umgesetzt Am Beispiel der Regeln zur Verwendung kurzer W rter soll dieser Prozess aufgezeigt werden Die Europ ischen Richtlinien enthalten die Regel Verwenden Sie kurze Worte aus der Alltagssprache Europ ische Vereinigung der ILSMH 1998 13 Die BITV 2 0 e
16. wenn es zum Nomen ein entsprechendes Verb gibt z B Wahl w hlen Dr cken Sie die linke Taste zum Reinigen der Wenn Sie die Maschine reinigen wollen Dr cken Maschine Sie die linke Taste Die Reinigung der Maschine erfolgt mit einem Reinigen Sie die Maschine mit einem weichen weichen Tuch Tuch KS 6 Pr positionalphrasen Vermeiden Sie es mehr als eine Pr positionalphrase in einem Satz zu verwenden Formulieren Sie S tze mit wenigen Pr positionalphrasen Verwenden Sie anstelle von Pr positionalh ufungen mehrere kurze S tze Vermeiden Sie aufeinanderfolgende Pr positionen Es handelte sich demnach um einen sogenannten Diesen Angriff nennt man DDOS Anpgriff Der DDOS Angriff bei dem Server mit sinnlosen DDOS Anpgriff sendet viele sinnlose Fragen an den Anfragen berflutet werden bis sie in die Knie Server Dadurch ist der Server ber lastet gehen Frankfurter Rundschau online 26 12 2014 Das ist gef hrlich f r in der N he stehende Das ist gef hrlich Personen in der N he k nnen Personen verletzt werden Das ist eine Summe von ber 1 000 Euro Das sind ber 1 000 Euro Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 70 4 2 Komplexe Inhalte KI 1 Metaphern Vermeiden Sie Metaphern und Metonymien wenn sie nicht sehr gebr uchlich und damit der Zielgruppe bekannt sind Nach einem fast dreist ndigen Da
17. xml Eigene Regeln http Ianguagetool org development intro alle 24 06 2015 Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 65 e Komplexe Sprachkonstruktionen o KS 1 Kurze S tze KS 2 Komplexe Zeitformen KS 3 Passiv KS 4 Genitiv KS 5 Nominalstil o KS 6 Pr positionalphrasen O Q e Komplexe Inhalte o KI 1 Metaphern o KI 2 Verweise o KI 3 Zielgruppenanalyse e Positive Sprache o PS 1 Positive Sprache e Ansprache der Leser o AL 1 Direkte Anrede e Zeichensetzung und Sonderzeichen o ZS 1 Einfache Zeichensetzung o ZS2 Sonderzeichen o ZS 3 Silbentrennung e Zahlausdr cke o Z1 Ziffern verwenden Z 2 Komplexe Zahlen Z 3 Telefonnummern Z 4 Datumsangaben O O Z 5 Zeitangaben 4 1 Regeln zur Terminologie T 1 Benennungs und Terminologiekonsistenz Verwenden Sie f r denselben Begriff immer dieselbe Benennung Benutzen Sie keine Synonyme oder Schreibvarianten Um Konsistenz sicherzustellen ist es sinnvoll eine Terminologiedatenbank aufzustellen und die Texte damit zu pr fen Heizung Heizger t Heiz Ger t Heizungs Ger t Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 66 T 2 Terminologie f r die Zielgruppe Verwenden Sie eine Terminologie die f r die Zielgruppe angemessen ist Legen Sie in einer Terminologie Datenbank
18. zur Leichten Sprache Parallele Regeln zum MT Preediting Vermeidung von Metaphern bildhafte Sprache vermeiden kurze S tze Hauptsatzkoordination vermeiden Unterbrechung eines Hauptsatzes durch Relativsatz vermeiden Schachtels tze vermeiden nur eine Handlung pro Satz Einsch be vermeiden Klammern vermeiden einfache Zeichensetzung Semikolon vermeiden Gedankenstrich vermeiden Vermeidung von Genitiv mehrdeutige Genitivkonstruktionen vermeiden Verbalstil statt Nominalstil Substantivierungen vermeiden Ansprache der Leser bei Aufforderungen die direkte Rede verwenden Konstruktion mit sein zu Infinitiv vermeiden Vermeidung von Konjunktiv Komplexe Zeiten und Imperativ 2 Pers Singular vermeiden Futur vermeiden Tab 9 Regeln der Leichten Sprache und Regeln aus dem Preediting 3 4 Implementierung der Regeln zur Leichten Sprache Sprachtechnologie kann die Produktion Kontrollierter Sprache und damit auch Leichter Sprache wirksam unterst tzen mit Translation Memory Systemen und automatischen Pr fwerkzeugen f r Sprachregeln Maa Rink und Zehrer 2014 beschreiben wie Translation Memory Systeme TMS und Term Datenbanken die Konsistenz auch von Texten in Leichter Sprache erh hen und den bersetzungsprozess wirksam unterst tzen k nnen Maa j Rink Zehrer 2014 78 80 Dies ist im Einklang mit Lieske 2011 Translation Memory Systeme sind jedoch in der Leichten Sprache wie sie beschreiben nur bedingt ein setzbar
19. Bus und Bahn Abb 1 Regel zur Vermeidung abstrakter Begriffe des Netzwerks Leichte Sprache 2013 4 Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 47 Es gibt also eine Klasse von Benennungen die in der Leichten Sprache gemieden werden sollen Allerdings fehlt hier die Konkretisierung die durch eine empirische Untersuchung zum Wortschatz der Zielgruppen hergestellt werden k nnte Die Lebens hilfe hat begonnen ein W rterbuch aufzustellen und die schweren W rter zu erkl ren Lebenshilfe 2007 2013 Mit 86 Eintr gen Stand 08 05 2015 ist hier jedoch bisher nur ein erster Ansatz erkennbar Das Hurraki W rterbuch o J mit 2214 W rtern Stand 08 05 2015 ist ein weiterer Ansatz W rter in Leichter Sprache zu erkl ren Europ ische BITV 2 0 Richtlinie Benennungs gefordert gefordert konsistenz Vermeidung gefordert gefordert abstrakter Benennungen Netzwerk Leichte Cordula Edler Sprache gefordert gefordert einfache W rter gefordert W rter die etwas genau beschreiben Vermeidung von gefordert gefordert Fremd und Fachw rtern Vermeidung von gefordert gefordert Abk rzungen Verwendung gefordert gefordert kurzer W rter Bindestrich in gefordert Komposita Tab 2 Regeln zum Wortschatz in den Regelwerken gefordert gefordert gefordert gefordert Fremdw rter und Fachw rter sollen vermieden werden Die Re
20. ail christian lieske sap com Neu bei Frank amp Timme TRANS D Arbeiten zur Theorie und Praxis des bersetzens und Dolmetschens Herausgegeben von Prof Dr Klaus Dieter Baumann Prof Dr Dr h c Hartwig Kalverk mper Prof Dr Klaus Schubert Radegundis Stolze Hermeneutische ber setzungskompetenz Grundlagen und Didaktik ISBN 978 3 7329 0122 7 Karin Maksymski Silke Gutermuth Silvia Hansen Schirra eds Translation and Com prehensibility ISBN 978 3 7329 0022 0 Nathalie M lzer Hg Comics bersetzungen und Adaptionen ISBN 978 3 7329 0131 9 Erin Boggs Interpreting U S Public Diplomacy Speeches ISBN 978 3 7329 0150 0 Hildegard Spraul Landeskunde Russland f r Ubersetzer Sprache und Werte im Wandel Ein Studienbuch ISBN 978 3 7329 0109 8 FFF Forum f r Fachsprachen Forschung Herausgegeben von Prof Dr Dr h c Hartwig Kalverk mper Ingrid Simonn s Basiswissen deutsches Recht f r Ubersetzer Mit Ubersetzungs bungen und Verst ndnisfragen ISBN 978 3 7329 0133 3 Chiara Messina Die sterreichischen Wirt schaftssprachen Terminologie und diatopische Variation ISBN 978 3 7329 0113 5 Bernhard Haidacher Bargeldmetaphern im Franz sischen Pragmatik Sprachkultur und Metaphorik ISBN 978 3 7329 0124 1 Silke Friedrich Deutsch und englischsprachige Werbung Textpragmatik Medialit t Kultur spezifik ISBN 978 3 7329 0152 4 Frrank amp Timme Verlag f r wissenschaft
21. alte s Tabelle 8 gehen die Regelwerke zur Leichten Sprache zun chst auf Metaphorik ein Die Leitlinie enth lt keine Regel zu diesem Thema Querverweise die in der Leichten Sprache verboten sind sind in der Techni schen Dokumentation als explizite Verweise erlaubt unterliegen aber einigen Regeln Die Europ ische Richtlinie fordert das Einbeziehen des Vorwissens der Zielgruppe Auch die Technische Dokumentation stellt dem Schreiben eine Zielgruppenanalyse voraus Zu einem Informationskonzept geh ren e Definition der Zielgruppen und ihres Informationsbedarfs tekom 2010 2013 29 Nach den Regeln des Netzwerks sollen Fragen au er in berschriften vermieden werden Diese Regel findet sich in der Leitlinie nicht Auch zu den Erkl rungen zu Textver nderungen findet sich keine Entsprechung Regel zur Leichten Sprache Parallele Regeln aus der Technischen Dokumentation Vermeidung von Querverweisen Implizite Verweise vermeiden ausreichende Informationen zum Verweisziel geben R ckkehr aus Verweisen deutlich herausstellen Verweise konsistent kennzeichnen Verweise mediengerecht gestalten Tab 8 Komplexe Inhalte in der Leichten Sprache und der Technischen Dokumentation W hrend in der Leichten Sprache ganz allgemein die Vermeidung von Verneinungen gefordert wird verbietet die Leitlinie nur doppelte Verneinungen tekom 2010 2013 76 77 In der Leichten Sprache sollen die Leser direkt angesprochen werden Die Leitlinie stell
22. ch einen Klammerausdruck Stellen Sie Aufz hlungen die innerhalb eines Satzes verwendet sind als Liste dar Ausgerechnet an Weihnachten sind die Online Weihnachten haben Hacker die Web Seiten von Plattformen von Playstation Network und Xbox Playstation und Xbox lahm gelegt Live Medienberichten zufolge durch einen Hackerangriff lahmgelegt worden Frankfurter Rundschau online 26 12 2014 Nachdem Sie den Netzstecker in die Steckdose Stecken Sie den Netz stecker in die Steckdose gesteckt haben dr cken Sie den Schalter mit der Dann dr cken Sie den Schalter mit dem Namen Aufschrift ON ON Nun stellen Sie einen Sender am Receiver ein und Stellen Sie einen Sender am Receiver ein Drehen drehen den Spiegel langsam nach rechts oder Sie den Spiegel langsam nach rechts oder links links KS 2 Komplexe Zeitformen Verwenden Sie den Indikativ und verzichten Sie darauf den Konjunktiv zu verwenden Formulieren Sie in ganzen S tzen im Pr sens Verzichten Sie auf Vergangenheits formen Futur Konditional und Plusquamperfekt Die Verwendung dieser Zeitformen macht den Satz unn tig kompliziert W hrend die einfache Pr sensform meist nur ein Verb ben tigt brauchen andere Zeitformen oft komplexere Strukturen z B startet vs wird starten Wenn der Gebrauch einer Vergangenheitsform nicht zu vermeiden ist dann ist die Perfektform ist gekommen Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015
23. che Mittel daf r zur Verf gung stehen 2 Umsetzung von Leichter Sprache Ausgangssituation Die Leichte Sprache soll Barrierefreiheit f r eine sehr heterogene Zielgruppe mit unter schiedlichen Bed rfnissen herstellen Bock 2014 sieht die Leichte Sprache als eine Siehe Glossar Siehe Glossar Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 43 prim r funktional oder prim r gruppenspezifisch bestimmte Variet t des Deutschen Bock 2014 18 und fordert eine st rkere empirische zielgruppengerichtete Basis f r die Aufstellung von Regeln Die Regeln sollen eine Grundlage f r das Schreiben barrierefreier Texte sein und einen hohen Anwendungsbezug haben Maa Rink und Zehrer 2014 untersuchen einige der Regeln aus den Regelwerken aus linguistischer Sicht Sie finden Bereiche zu denen noch keine Regeln bestehen wie die Komplexit t unregelm iger und stark flektierter Formen F r die Regel Genitiv vermeiden stellen sie fest dass die Regeln zum Teil L sungen anbieten die nur einen kleinen Teil der tats chlich in der Praxis auftretenden F lle abdecken Maa Rink Zehrer 2014 62 Die Regel zur Vermeidung von Metaphern stellen sie in ihrer Grunds tzlichkeit in Frage denn der Einsatz von Metaphern kann das Textverst ndnis gerade erleichtern und erm glichen Maa Rink Zehrer 2014 66 Wir ziehen andere Bereiche der Sprachkon
24. chte Sprache aufzustellen und zu verwalten Durch diese Konkretisierung ist auch f r die Leichte Sprache Terminologiekonsistenz garantierbar Die Forderung aus den Regeln zur Leichten Sprache abstrakte Begriffe zu vermeiden ist wie in Abschnitt 3 1 beschrieben unpr zise formuliert und daher wenig sinnvoll Die Leitlinie hat eine Regel die die Verwendung von Verben mit pr ziser Semantik fordert und mit Beispielen formuliert ist Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 53 L 101 Keine ungenauen Verben verwenden Regel Verwenden Sie keine ungenauen Verben wie bet tigen machen durchf hren ausf hren bewerkstelligen holen abmachen anbringen geschehen Entscheidungshilfe Lexikalische Unsch rfen erschweren das Textverst ndnis und die bersetzung Verwenden Sie deshalb aussagekr ftige Verben die die Handlung so genau wie m glich beschreiben tekom 2010 2013 106 F r Verben l sst sich eine solche Regel erstellen weil es sich um eine geschlossene Klasse handelt F r abstrakte Nomen m sste dom nenspezifische Wortschatzarbeit gemacht werden um sie zu identifizieren Fremd und Fachw rter sollen in der Leichten Sprache m glichst vermieden im Fall dass sie notwendig sind erkl rt werden In der Technischen Dokumentation kann man auf Fremd und Fachw rter nicht verzichten Allerdings wird auch dort gefor
25. den Sie besonders Zeichen die W rter ersetzen wie z B amp Schreiben Sie in diesem Fall die W rter aus Hier ist eine Liste von Sonderzeichen die vermieden werden sollen amp Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 72 Peter amp Paul Peter und Paul Peter und oder Paul Peter oder Paul ZS 3 Silbentrennung Wenn W rter am Zeilenende mit einem Trennungsstrich getrennt werden sind sie schwer verst ndlich Trennen Sie daher keine W rter am Zeilenende Schalten Sie f r die Leichte Sprache die automatische Silbentrennung in Ihrem Editor aus Ein 17 j hriges M dchen hat den Frie Ein 17 j hriges M dchen hat den Friedens Nobel dens Nobel Preis bekommen Preis bekommen nachrichtenleicht 19 12 2014 4 6 Zahlausdr cke Z 1 Ziffern verwenden Verwenden Sie Ziffern anstelle von Zahlw rtern auch f r kleine Zahlen und f r Ordinalzahlen Vermeiden Sie auch die Verwendung von r mischen Zahlen und schreiben Sie stattdessen arabische Ziffern sieben der zweite Schritt der 2 Schritt Z 2 Komplexe Zahlen Wenn Sie f r die Zielgruppe der Menschen mit Lernschwierigkeiten schreiben vermeiden Sie hohe Zahlen Prozentzahlen und Jahreszahlen Beschreiben Sie die Bedeutung der Zahlen Beachten Sie dabei den Kontext in dem die Zahlen stehen Diese Regel gilt nicht f r die Zielgruppe der Deutschlern
26. dert dass Fachw rter in einem Glossar erkl rt werden und zwar in der Regel T 501 der Leitlinie T 501 Erkl rungen zu Fachw rtern in ein Glossar auslagern Regel Erkl ren Sie in einer Anleitung alle verwendeten Fachw rter die nicht bei jedem Leser vorausgesetzt werden k nnen in einem gesonderten Kapitel n mlich in einem Glossar Erkl ren Sie Fachw rter nicht im Hauptteil der Anleitung tekom 2010 2013 56 Dazu kommen in der Leitlinie noch Ausf hrungen wie dieses Glossar ausgestaltet sein soll in den Regeln T 502 Erkl rungen f r Fachw rter knapp und eindeutig halten und T 503 Im Glossar erkl rte Fachw rter im Text kennzeichnen Die Idee eines Glossars scheint auch f r die Leichte Sprache sinnvoll zu sein und sollte in die Regelkataloge aufgenommen werden In Internet Texten sollte das Glossar ber Hyperlinks ver bunden werden So wird der Lesefluss nur dann gest rt wenn das Wort dem Leser unbekannt ist Abk rzungen sollen in der Leichten Sprache vermieden werden bis auf solche die der Zielgruppe bekannt ist Welche Abk rzungen das sind bleibt aber unklar bis auf einige Beispiele aus dem Regelkatalog des Netzwerks Die Leitlinie erkl rt in der Regel B 202 welche Abk rzungen im Bereich der Technischen Dokumentation als bekannt und etabliert gelten k nnen Ob eine Abk rzung etabliert ist erkennen Sie daran dass sie in einschl gigen W rter b chern z B Duden oder Wahrig aufgef hrt wird tekom 2010
27. e interessante Parallelen zu den Regeln der Leichten Sprache auf Wir k nnen daraus schlie en dass diese Regeln helfen die Komplexit t der S tze zu verringern und damit zum besseren Verst ndnis beitragen Die Vermeidung von Metaphern ist in beiden Regelkatalogen enthalten Die Leichte Sprache erlaubt g ngige Metaphern das Preediting eher nicht W hrend die Regel kataloge zur Leichten Sprache allgemein die Verwendung kurzer S tze empfehlen sind die entsprechenden Regeln zum Preediting spezifischer Sie verbannen verschie dene Konstruktionen die zu langen S tzen f hren Einfache Zeichensetzung Vermei dung von Gedankenstrichen und Semikolons wird ebenfalls in beiden Regelsets ge fordert Beim Genitiv ist es wie bei der Technischen Dokumentation W hrend er in der Leichten Sprache verboten ist sind das im Preediting nur die mehrdeutigen Konstruk tionen Passivkonstruktionen sind in beiden Regelsets nicht erlaubt ebenso wie der Nominalstil Die Leichte Sprache verbietet den Konjunktiv Die Regeln zum Preediting gehen weiter und verbieten au er dem Konjunktiv I und Il weitere Verbformen wie Futur I und Il Konditional und Plusquamperfekt Diese Regelerweiterung sollte f r die Leichte Sprache bernommen werden Eine weitere n tzliche Regel aus dem Pre editing ist Verbellipsen vermeiden Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 59 Regel
28. eiche f r die es Regeln f r Leichte Sprache gibt werden auch von Regelwerken zur Technischen Dokumentation abgedeckt Das Standardwerk f r die deutsche Sprache ist die Leitlinie Regelbasiertes Schreiben Deutsch f r die Technische Kommunikation tekom Hg 2010 2013 die auf Regelwerken Technischer Redaktionen bei Firmen und Software Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 52 herstellen basiert und daher das umfassendste Regelwerk f r die deutsche Sprache ist Die Standardregeln zur Technischen Dokumentation haben hier einige Vorteile von denen die Regeln zur Leichten Sprache profitieren k nnen Sie werden bereits seit vielen Jahren von unterschiedlichen wissenschaftlichen Gruppen entwickelt basieren auf wissenschaftlich empirischen Erkenntnissen der Verst ndlichkeitsforschung und sind in Technischen Redaktionen gro er Organisationen seit langem erprobt Nickl 2014 schreibt in Bezug auf die Technische Kommunikation Mittlerweile befinden sich das Fach und der Berufsstand auf einem relativ hohen linguistischen Niveau der Diskussion Verst ndlichkeit kann demnach als ein etabliertes Qualit tskriterium in der Technischen Kommunikation gelten Nickl 2014 152 153 Die Leitlinie Regelbasiertes Schreiben Deutsch f r die Technische Kommunika tion weiterhin Leitlinie enth lt pr zise Handlungsanleitungen Empfehlungen und Beispie
29. el aufgrund einer Behinderung schwerf llt komplexe Texte zu verarbeiten Leichte Sprache soll auch diese Menschen am Informationszugang beteiligen F r die Leichte Sprache werden von Organisationen wie der Lebenshilfe Sprach regeln aufgestellt Netzwerk Leichte Sprache 2013 Diese Regeln betreffen zum Bei spiel die L nge und Komplexit t von W rtern und S tzen Leider sind einzelne Regeln teilweise unspezifisch z B bez glich der Frage Was ist ein schwieriges Wort Mit automatischen sprachtechnologischen Verfahren kann die Einhaltung von Regeln unterst tzt werden Es gibt gro e Parallelen zur sprachtechnologischen Unter st tzung von Regeln in der Technischen Redaktion und beim Preediting f r die Maschi nelle bersetzung Auch dort werden Regeln implementiert die das Sprachverst ndnis unterst tzen sollen Es wurden mit verschiedenen Tools bereits erste Regeln f r Leichte Sprache implementiert Durch die Kombination von Regels tzen aus den Bereichen Leichte Sprache Technische Redaktion und Maschinelle bersetzung ergibt sich der Vorschlag f r einen neuen konsolidierten Regelsatz f r Leichte Sprache Er zeichnet sich unter anderem dadurch aus dass er eine besondere wissenschaftliche Qualit t hat und zumindest teilweise sprachtechnologisch unterst tzt werden kann Durch die sprach technologische Unterst tzung ergeben sich zum einen neue Perspektiven f r empiri sche Studien und zum anderen f
30. elwortlaut beispielsweise Grammatikalit t be achten auf ein sprachliches Ph nomen abgebildet wie Kongruenz von Artikel und Nomen Anschlie end wird dieses Ph nomen in einem computerlinguistischen Forma lismus f r die Automatisierung kodiert Regeln der Leichten Sprache wie Benutzen Sie einfache W rter oder Benutzen Sie bekannte W rter weisen darauf hin dass die lexikalische Ebene Wortwahl Terminologie f r Leichte Sprache gro e Bedeutung hat Leider geben die Regelwerke f r Leichte Sprache kaum Hinweise darauf was einfache oder bekannte W rter sind Somit l sst sich leider die Terminologie Pr fung ein relativ ausgereifter Zweig der Sprachtechnologie nur bedingt einsetzen Erst nach einer terminologischen Katego risierung also nach einfachen und bekannten W rtern beziehungsweise der Ver kn pfung mit komplexen zu vermeidenden Entsprechungen wird sich dies ndern In diesem Artikel machen wir den Versuch einen Vorschlag f r ein Regelwerk f r die Leichte Sprache aufzustellen das die Erkenntnisse der vorhandenen Regelwerke ein bezieht und die Regeln durch Vergleiche mit Preediting f r Maschinelle bersetzung und Technischer Kommunikation anreichert und pr zisiert Wir beschreiben wie wir die Regeln in Autorenwerkzeugen f r die Technische Redaktion implementiert haben und widmen uns daher der Frage ob die Sprachtechnologie Barrierefreiheit in der Sprache wirksam unterst tzen kann und wel
31. en Siehe Glossar Siehe Glossar Siehe Glossar Siehe Glossar AeA OO N gt Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 42 Dar ber hinaus erhoffen wir uns auch Impulse zu Regeln f r das Preediting in der Maschinellen bersetzung durch einen Blick auf die Regeln der Leichten Sprache Mit existierenden Softwarel sungen f r die Autorenunterst tzung in der Techni schen Redaktion versuchen wir schlie lich die Sprachregeln f r die Leichte Sprache zu implementieren Die Implementierung erfordert wiederum eine linguistische Konkre tisierung man muss zum Beispiel festlegen wie lang ein Satz ist der zu lang f r das Verst ndnis der Zielgruppen ist Gleichzeitig gilt f r das Schreiben von Texten in Leichter Sprache ebenso wie f r das Schreiben von Texten in Kontrollierter Sprache dass es f r die Autoren nicht einfach ist alle Regeln und die Terminologie zu beachten Mitkov und Stajner 2014 zeigen auf dass das Verfassen von Texten in Leichter Sprache m hsam ist Ihr L sungsvorschlag dazu ist die Anzahl der Regeln zu reduzie ren F r uns liegt es auf der Hand zu pr fen welche dieser Regeln mit automatischen Verfahren unterst tzt werden k nnen Daf r wurden Regeln implementiert die S tze und W rter markieren wenn sie den Regeln der Leichten Sprache widersprechen Bei der Formalisierung sprachlichen Wissens wird dabei zun chst der Reg
32. en pro Satz zu verwenden Europ ische Vereinigung der ILSMH 1998 13 das Netzwerk spricht von nur einer Aussage Netzwerk Leichte Sprache 2013 17 Die BITV fordert die Vermeidung von Klammereinsch ben und die Strukturierung von Aufz hlungen als Listen BITV 2 0 2011 Anlage 2 Teil 2 Regel 6 und 7 Die Europ ischen Richtlinien empfehlen dagegen sogar die Verwendung eines Einschubs um Fachw rter zu erkl ren Europ ische Vereinigung der ILSMH 1998 14 Alle Regelwerke raten von der Verwendung von Konjunktiv und Passiv konstruktionen ab Den Verzicht auf den Genitiv empfehlen die BITV und das Netzwerk Das Netzwerk und Edler fordern den Nominalstil durch einen Verbalstil zu ersetzen Edler fordert zus tzlich die Meidung der Paarform und P oder Edler o J 3 Europ ische BITV 2 0 Netzwerk Leichte Cordula Edler Richtlinie Sprache Kurze S tze nur einen Vermeidung von Gedanken pro Klammerein Satz sch ben Aufz hlungen als Listen Vermeidung von gefordert gefordert gefordert gefordert Konjunktiv Vermeidung von gefordert gefordert gefordert gefordert Passiv Vermeidung von gefordert gefordert Genitiv Verbalstil statt gefordert gefordert Nominalstil Vermeidung der gefordert Paarform Tab 3 Komplexe Sprachkonstruktionen in den Regelwerken Die BITV ist die einzige Richtlinie die zu komplexen Inhalten nichts sagt s Tabelle 4 Die anderen Regelwerke erw hnen hier zun chst d
33. en zun chst die Erfahrungen der Organisationen ein die die ersten Regeln im engen Kontakt mit Zielgruppen erstellt haben Erg nzt wird diese Regelsammlung durch passende Regeln aus der Technischen Dokumentation und dem Preediting Die notwendigen Pr zisierungen bei der Implementierung der Regeln leiten wir aus der Erfahrungen zur Spezifikation von Regeln f r die Implementierungen ab Die Regeln sind so aufgebaut dass dem Regelnamen eine Erkl rung folgt Diese Erkl rung erfordert grammatische Kenntnisse beim Rezipienten denn die Zielgruppe dieser Regelsammlung sind Autoren von Texten in Leichter Sprache F r Autoren die gleichzeitig Rezipienten von Texten in Leichter Sprache sind m ssten andere Regeln aufgestellt werden Negativ und Positivbeispiele unterst tzen das Verst ndnis der Regeln In den Beispielen greifen h ufig mehrere Regeln Das l sst sich nicht ver meiden da man ansonsten auf konstruierte Beispiele zur ckgreifen m sste Folgende Regeln sind das Ergebnis dieser berlegungen e Regeln zur Terminologie o T 1 Benennungs und Terminologiekonsistenz o T 2 Terminologie f r die Zielgruppe o T 3 Abk rzungen o T 4 Kurze W rter Language Tool f r Leichte Sprache http Ianguagetool org delleichte sprache Derzeitiger Regel satz https github com languagetool org languagetool blob master languagetool language modules de DE x simple language src main resources org languagetool rules de DE x simple language grammar
34. enden Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 73 23 000 Personen sehr viele Personen 1903 als Ihre Gro mutter geboren wurde Z 3 Telefonnummern Rufnummern werden mit Leerzeichen gegliedert Die Durchwahlnummer wird mit einem Trennstrich ohne Leerzeichen angebunden Bei Servicerufnummern wird die Ziffer f r die Geb hrenz hlung von der Nummer des Anbieters z B 0180 getrennt Damit l sst sich schneller erkennen wie teuer ein Gespr ch ist Die darauf folgenden Ziffern werden in Zweier Gruppen gegliedert schlecht besser Telefon 06151680653 Telefon 06151 680 653 Z 4 Datumsangaben Schreiben Sie Datumsangaben einheitlich und wechseln Sie nicht zwischen Formaten Vorschlag Zahl Monatsname vierstellige Jahreszahl Je nach Zielgruppe k nnen Sie Datumsangaben durch Ereignisse ersetzen besser 13 10 65 13 Oktober 1965 03 01 2015 3 Januar 2015 24 12 Heiligabend 31 12 Sylvester Z 5 Zeitangaben Schreiben Sie Zeitangaben einheitlich und wechseln Sie nicht zwischen Formaten Ein m gliches Format ist Zahl Uhr Zahl Minuten 12 00 10 45 10 Uhr 45 Minuten 6 Uhr abends Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 74 5 Schluss Vom freien Informationszugang sind Bev lkerungsgruppen ausgeschlossen denen es zum Beispi
35. er Regel w rde daher lauten Vermeiden Sie W rter mit mehr als 10 Buchstaben die keinen Bindestrich enthalten und die nicht in der Terminologie der erlaubten Benennungen stehen Wir haben einige Regeln in zwei verschiedenen Softwarepaketen zun chst unab h ngig voneinander implementiert Acrolinx und LanguageTool Es hat sich heraus gestellt dass die Tools trotz unterschiedlichem Regelformalismus und unterschied licher zugrundeliegender Software zu hnlichen Ergebnissen kommen Es ist f r beide in gleicher Weise m glich Regeln zur Unterst tzung der Leichten Sprache zu imple mentieren Der Regelformalismus greift auf Tokenisierungsinformation und die Termino logie zur ck und arbeitet dann mit regul ren Ausdr cken um sicherzustellen dass die ersten zehn Zeichen im Wort Buchstaben sind longWord TOKCLASS Word NOTERM true TOK A Z a z a z a z a z a z a z a z a z a z a z a z Im LanguageTool gibt es ebenfalls eine Regel dazu die mit regul ren Ausdr cken arbeitet lt rule id LANGES_WORT name Leichte Sprache Langes Wort gt lt pattern gt lt token regexp yes gt p L 10 lt token gt lt pattern gt lt message gt Dieses Wort hat mehr als dreizehn Buchstaben Benutzen Sie kurze W rter lt message gt lt example gt Die Schifffahrt auf der Donau ist beliebt lt example gt lt examp
36. ermuster werden meist ber Konfigurationsdateien und in Einzelf llen durch Java Programm Kode spezifiziert Java kann beispielsweise helfen Fehler ber Satzgrenzen oder fehlende W rter zu adressieren Nietzio Naber und B hler 2014 haben einige Fehlermuster f r den Bereich Leichte Sprache implementiert Der Regelsatz umfasst momentan PRAETERITUM METAPHERN FUSSNOTE VERNEINUNG LANGES_WORT ABKUERZUNG PASSIV GENITIV INDIREKTE_REDE KONJUNKTIV ROEMISCHE_ZAHL ZAHLEN ZAHLWOERTER DATUM SONDERZEICHEN und SATZ Das folgende Beispiel zeigt das Fehlermuster f r Genitiv konstruktionen Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 64 lt rule gt lt pattern gt lt token postag_regexp yes postag SUB gt lt token postag_regexp yes postag ART DEFJIND GEN skip 1 gt lt token postag_regexp yes postag SUB GEN gt lt pattern gt lt message gt Genitiv gefunden lt match no 2 gt Vermeiden Sie den Genitiv lt message gt lt rule gt Der Regelsatz l sst sich online auf Language Tool Naber 2015 ausprobieren Dort ist der derzeitige Regelsatz einsehbar und es ist m glich erste eigene Regeln zu schreiben 4 Regeln zur Leichten Sprache Das Ergebnis der Vergleiche und Implementierungen ist der Vorschlag f r ein konso lidiertes und pr zisiertes Regelwerk f r die Leichte Sprache In dieses Regelwerk flie
37. ern Paragraphen Zeichen Die Regelwerke sind sehr unterschiedlich in ihrer Spezifit t wenn es um Zahlen geht s Tabelle 5 Die BITV hat keine Regel zu Zahlen zu bieten Edler fordert immer Ziffern anstelle von Zahlw rtern zu verwenden Dieselbe Forderung gibt es in der Europ ischen Richtlinie und in den Regeln des Netzwerks Dazu kommt in der Europ ischen Richtlinie dass gro e und komplexe Zahlen vermieden werden sollen Das Netzwerk geht hier noch weiter und verbietet r mische Zahlen e alte Jahreszahlen hohe Zahlen e Prozentzahlen Dabei gibt es keine Definition von alt und hoch Im Fall von Ordinalzahlen Datumsangaben Zeitangaben und Uhrzeiten soll die Zielgruppe die Pr fer und Pr ferinnen gefragt werden Telefonnummern sollen mit Leerzeichen geschrieben werden In den Bereichen der Sprache die von Regeln zur Leichten Sprache betroffen sein m ssen stimmen die Regelwerke weitgehend berein Den Regelwerken ist gemein dass die Regeln pr zisiert werden m ssen um einen echten Mehrwert f r Autoren Leichter Sprache zu bieten Nur wenige Regeln vor allem im Netzwerk Regelkatalog geben konkrete Handlungsempfehlungen Eine empirische Grundlage die viele Zielgruppen betrifft gibt es f r diese Regeln im Bereich Zahlen nicht Jedoch sind sie aus der Erfahrung in der Arbeit mit der Zielgruppe der Menschen mit Lernschwierigkeiten entstanden so dass zumindest f r diese Zielgruppe eine gewisse
38. geln sehen vor dass es notwendige Fachw rter gibt die dann erkl rt werden sollen Auch hier wird es not wendig sein durch empirische Untersuchungen Hinweise auf notwendige und zu vermeidende Fachw rter f r Leichte Sprache zu bekommen Alle Regelwerke fordern Abk rzungen zu vermeiden es sei denn sie w ren sehr gebr uchlich Die Europ ischen Richtlinien das Netzwerk und die BITV fordern dass kurze W rter verwendet werden sollen Es bleibt die Frage wie viele Buchstaben kurze von langen W rtern trennen Ein Bindestrich bei allen Komposita wird in der BITV und in den Regeln des Netz werks gefordert Die Forschungsstelle Leichte Sprache der Universit t Hildesheim merkt jedoch zu Recht an dass diese Vorgehensweise zu orthographisch falschen Schreibweisen und teilweise auch zu Verst ndlichkeitsproblemen f hren kann Ihr Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 48 Vorschlag ist der sogenannte Mediopunkt also zum Beispiel nicht Schlag Anfall sondern Schlag anfall Maa 2014 Der Bereich der komplexen Sprachkonstruktionen ist ebenfalls in allen Regel werken vorhanden s Tabelle 3 Die Europ ische Richtlinie und die BITV fordern kurze S tze zu schreiben ohne jedoch zu konkretisieren aus wie vielen W rtern ein kurzer Satz h chstens besteht Die Europ ische Richtlinie gibt hier noch den Hinweis nur einen Gedank
39. gs epb uni hamburg de leo files 2011 12 leo Presseheft 15 12 2011 pdf 06 04 2014 Hurraki 2015 Hurraki ist ein W rterbuch f r Leichte Sprache http hurraki de wiki Hauptseite 07 05 2015 Language Tool 2015 LT https languagetool org de 24 06 2015 Lebenshilfe 2007 2013 W rterbuch http lebenshilfe de de leichte sprache woerterbuch index php 08 05 2015 Lehmann Sabine Ben Gottesman Robert Grabowski Mayo Kudo Siu Kei Pepe Lo Melanie Siegel Frederik Fouvry 2012 Applying CNL Authoring Support to Improve Machine Translation of Forum Data Tobias Kuhn Norbert E Fuchs Hg Controlled Natural Language Lecture Notes in Computer Science 7427 Berlin Heidelberg Springer 1 10 Lieske Christian 2011 Leichte Sprache LargeScale Xinnovations 2011 http 2011 xinnovations detl files xinnovations 2011 slides 1909 w3c 04 20Christian 20Lieske pdf 24 06 2015 Link Lisa 2014 Reguliertes Englisch in der Technischen Dokumentation Susanne J Jekat Heike Elisabeth J ngst Klaus Schubert Claudia Villiger Hg Sprache barrierefrei gestalten Perspektiven aus der Angewandten Linguistik Trans D 69 Berlin Frank amp Timme 175 200 Maa Christiane 2014 Der Mediopunkt Christiane Maa Isabel Rink Christiane Zehrer Hg Leichte Sprache Forschungsstelle Leichte Sprache http www uni hildesheim de fb3 institute institut fuer uebersetzungswissfachkommunika
40. hren T 4 Kurze W rter Bevorzugen Sie kurze W rter gegen ber langen W rtern wenn das m glich ist Wenn ein Wort ohne Bindestrich aus mehr als zehn Buchstaben besteht dann suchen Sie nach einer Alternative In Komposita setzen Sie einen Bindestrich zwischen die Bestandteile wenn das die Bedeutung nicht ver ndert und wenn es nach den Regeln der Orthographie erlaubt ist Komposita mit drei gleichen Buchstaben trennen Sie immer mit Bindestrich Vermeiden Sie ein Kompositum mit einem Klammerausdruck In den F llen in denen Sie nach der deutschen Orthographie keinen Bindestrich setzen k nnen w hlen Sie den Mediopunkt Maa 2014 Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 67 Omnibus Kaffeeernte Kaffee Ernte Weck alarm Weck Alarm Bundesgleichstellungsgesetz Bundes Gleich stellungs gesetz 4 1 1 Komplexe Sprachkonstruktionen KS 1 Kurze S tze Lange S tze erschweren die Textverst ndlichkeit da das Kurzzeitged chtnis des Lesers berbeansprucht wird Maa 2014 Schreiben Sie S tze die aus h chstens zehn W rtern bestehen Vermeiden Sie komplexe Satzstrukturen Ein Satz soll h chstens ein Komma enthalten In einem Satz wird nur eine Handlung oder ein Ereignis beschrieben Vermeiden Sie Nebens tze wie Relativs tze oder Einsch be mit das hei t das bedeutet oder zum Beispiel Unterbrechen Sie einen Satz nicht dur
41. ichte Sprache gen gt Zielgruppe des Regelkatalogs ist daher die Gruppe der Autoren bzw bersetzer von Texten in Leichter Sprache Die Regelbeschreibungen enthalten keine Beispiele Die Regeln sind sehr unter schiedlich pr zise von recht allgemeinen Aussagen wie Verwenden Sie meistens Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 45 kurze S tze bis hin zu sehr pr zisen Aussagen wie Verwenden Sie keinen Kon junktiv wie folgendes Beispiel zeigt Verwenden Sie keine Fremdworte Dies betrifft ebenfalls Worte die h ufig verwendet werden aber fremden Ursprungs sind Wenn Sie es nicht vermeiden k nnen ein Fremdwort zu verwenden da es sehr ge br uchlich ist erkl ren Sie es Europ ische Vereinigung der ILSMH 1998 14 3 1 2 Regeln zur Leichten Sprache aus der BITV 2 0 Die Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behin dertengleichstellungsgesetz BITV 2 0 2011 enth lt eine Auflistung von Vorgaben f r die Bereitstellung von Information in Leichter Sprache Es handelt sich um 13 Regeln die in schwerer Sprache formuliert sind und keine Beispiele enthalten Einige Regeln bestehen aus einer Auflistung sprachlicher Regeln wie zum Beispiel die Regel mit der Nummer 1 Abk rzungen Silbentrennung am Zeilenende Verneinungen sowie Konjunktiv Passiv und Genitiv Konstruktionen sind zu vermeiden BITV 2 0 2011 An
42. ie Vermeidung von Metaphern und Querverweisen im Text Dar ber hinaus sind die Regeln zu komplexen Inhalten Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 49 sehr unterschiedlich Die Europ ische Richtlinie beschr nkt sich auf folgenden Hinweis Gehen Sie nicht von bereits vorhandenem Wissen ber Ihr Thema aus Europ ische Vereinigung der ILSMH 1998 13 Das ist sicher zu allgemein formuliert um als sinnvolle Handlungsanweisung f r Autoren zu dienen F r das Netzwerk gilt es Fragen zu vermeiden denn Manche Menschen f hlen sich dadurch belehrt Manche Menschen denken Sie m ssen darauf antworten Netzwerk Leichte Sprache 2013 20 Die Regeln zum Netzwerk gehen auch explizit darauf ein wie zus tzliche Er kl rungen einem Text hinzugef gt werden k nnen Europ ische BITV 2 0 Netzwerk Leichte Cordula Edler Richtlinie Sprache Vermeidung von gefordert gefordert gefordert Metaphern Vermeidung von gefordert gefordert gefordert Querverweisen Vermeidung von gefordert Vorwissen Vermeidung von gefordert Fragen Tab 4 Komplexe Inhalte in den Regelwerken Die Vermeidung von Verneinungen und die Verwendung positiver Sprache wird von allen Regelwerken gefordert Die Regeln der Europ ischen Richtlinie geben eine Be gr ndung Vermeiden Sie negative Sprache und Verneinungen da sie zu Verwirrung f hren k nnen Europ ische Vereinig
43. ionen wie zum Beispiel die Vermeidung von Nebens tzen Klammereinsch ben und Hauptsatzkoordination von denen sich die meisten auch auf die Leichte Sprache bertragen lassen Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 55 Die Vermeidung des Konjunktivs ist Teil aller Regelwerke zur Leichten Sprache wie auch Teil der Leitlinie zur Technischen Dokumentation Das Passiv das in der Leichten Sprache kategorisch abgelehnt wird wird in der Technischen Dokumentation differenzierter betrachtet Die Zielgruppen der Technischen Dokumentation k nnen Passivkonstruktionen unter Umst nden durchaus verarbeiten so dass diese nur in bestimmten F llen verboten sind BITV und Netzwerk fordern die Vermeidung aller Genitivkonstruktionen und die Umformulierung mit von Die Leitlinie fordert eine bestimmte Klasse von Genitiv konstruktionen zu vermeiden die missverst ndlich sind Die entsprechende Erkl rung enth lt Hinweise darauf warum einige Genitivkonstruktionen schwer verst ndlich sind Die Bedeutungsrelationen in denen ein Genitivattribut zu seinem Bezugsausdruck stehen kann sind vielf ltig Oft sind mehrere Interpretationen m glich Wenn Substantive die von Verben abgeleitet sind zus tzlich um ein Genitivattribut erg nzt werden so k nnen diese h ufig sowohl als logisches Subjekt Genitivus subjectivus als auch als logisches Objekt Genitivus objec
44. itivattribut erg nzt werden so k nnen diese h ufig sowohl als logisches Subjekt Genitivus subjectivus als auch als logisches Objekt Genitivus objectivus aufgefasst werden Nicht alle Genitivkonstruktionen sind mehrdeutig und schwer zu verstehen Daher berlegen Sie bei der Verwendung jedes Genitivs ob der Satz schwer verst ndlich oder mehrdeutig ist Erkl rung aus der Leitlinie tekom 2010 2013 61 Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 69 Das Speichern des Programms geschieht Der Computer speichert das Programm selbst automatisch Das Programm speichert seine Daten selbst KS 5 Nominalstil Vermeiden Sie Verbindungen von Verben und Substantiven bei denen das Verb kaum Eigenbedeutung hat und die eigentliche Bedeutung beim Substantiv liegt Verwenden Sie besser gleich ein Verb mit mehr Eigenbedeutung und lassen Sie das Substantiv weg Dadurch wird die Aussage straffer und konkreter Beispiele f r Verben mit wenig Eigenbedeutung sind bet tigen durchf hren erfolgen zu zur Verf gung stellen machen und erbringen vornehmen dienen als Vermeiden Sie Nominalisierungen von Verben wenn sich der Sachverhalt auch durch eine verbale Konstruktion ausdr cken l sst Nominalisierungen erkennen Sie an den Endungen ung heit keit nahme und ion und
45. lage 2 Teil 2 3 1 3 Regeln des Netzwerks Leichte Sprache Aktion Mensch Die Regeln des Netzwerks Leichte Sprache enthalten sprachliche Regeln aber auch Regeln zur Textgestaltung und zu Bildern Es gibt 28 Sprachregeln die sich an Autoren von Texten in Leichter Sprache richten und in Leichter Sprache formuliert sind Alle Regelbeschreibungen enthalten Beispiele In einigen F llen wird eine konkrete Empfehlung zur Sprache dadurch ersetzt dass auf die Zielgruppe verwiesen wird zum Beispiel Wie sollen Sie Uhr Zeiten schreiben Fragen Sie die Pr fer und Pr ferinnen Netzwerk Leichte Sprache 2013 13 3 1 4 Regeln der Initiative LeichtesWeb Cordula Edler von der Initiative LeichtesWeb kritisiert dass Regeln f r Leichte Sprache ausschlie lich auf Menschen mit Lernschwierigkeiten ausgerichtet und damit nicht inklusiv sind sondern stattdessen zu einer Parallelgesellschaft f hren k nnen Edler 0 J Sie pl diert daf r empirische zielgruppenorientierte Analysen durchzuf hren Uns liegt eine Kurzzusammenfassung von Regeln vor die Edler aufgestellt hat und die wir ebenfalls zum Vergleich heranziehen wollen Neben Regeln zum Textaufbau und zu Schriftgr e uund hnlichem gibt es 11 sprachliche Regeln Diese Regeln sind nicht in Leichter Sprache formuliert und ohne Beispiele 3 1 5 Vergleich der Sprachregeln in den Regelwerken Die Regelwerke stimmen weitgehend in den Bereichen die sie abdecken berein vgl Tabelle 1
46. le correction gt Die lt marker gt Donaudampfschifffahrt lt marker gt ist beliebt lt example gt lt rule gt Ein Tokenizer trennt den Text in S tze und W rter und weist den W rtern dann sogenannte Tokenklassen zu wie Word Punctuation oder Number Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 62 3 2 1 Implementierung mit Acrolinx Acrolinx ist eine Software zur Unterst tzung von Autoren Technischer Dokumentation Mithilfe eines Regelformalismus Bredenkamp Crysmann Petrea 2000 pr fen die Autoren ihre Dokumente auf Rechtschreibung Grammatik Terminologie und Sprach stil Dabei kommt die Terminologie aus einer zentralen Datenbank Die Regeln zum Sprachstil werden unternehmensweit ausgew hlt f r gro e Unternehmen auch eigens implementiert Mit dieser Software haben wir Regeln f r die Leichte Sprache imple mentiert Herausgekommen ist ein Regelset mit 37 Regeln Abbildung 2 zeigt die Anwendung der Regeln auf einen Text aus dem OpenOffice Benutzerhandbuch Gr ne und braune Markierungen zeigen Regelverletzungen Allgeme 1 1 Insta lange w rter vermeiden fen Es gibt Markierung ignorieren zu beschaffen g Markierung bearbeiten 1 Besorget Eine CD bietet gewisse Vorteile RSBESBHHERE sind die installation Schritweise Modus ie die Anweisungen in Kapitel 224 ignorieren k nnen Q Vorherige Markie
47. le f r die Anwendung der Regeln tekom 2010 2013 Sie wurde vom Fach verband f r technische Kommunikation tekom e V entwickelt Wir versprechen uns von einem Vergleich eine Pr zisierung der bisher noch allgemein formulierten Regeln zur Leichten Sprache und eine breite linguistisch wissenschaftliche Grundlage f r Regeln die in der Leitlinie hnlich formuliert sind Dazu kommt dass wir uns am Aufbau der Regeln orientieren die Handlungsanwei sungen Entscheidungshilfen und immer auch Positiv und Negativbeispiele enthalten Durch die Zusammenarbeit mit Softwareherstellern bei der Erstellung der Leitlinie konnte die maschinelle Pr fbarkeit f r jede Regel angegeben werden was uns wichtige Hin weise f r die Automatisierung unserer Regeln gibt Im Bereich Terminologie fordern die Regeln der Leichten Sprache zun chst Terminologiekonsistenz Die Leitlinie selbst macht keine Aussagen dazu weil sie sich auf den Allgemeinwortschatz und nicht auf den Fachwortschatz bezieht Nichtsdesto trotz gibt es im Bereich der Technischen Dokumentation viele Arbeiten zum Thema Terminologiekonsistenz Drewer und Ziegler 2011 beschreiben dass im Unter nehmen die terminologische Konsistenz eine zentrale Rolle spielt Drewer Ziegler 2011 164 165 was auf die Situation der Leichten Sprache bertragbar ist Ihre Aus f hrungen zum Terminologiemanagement Drewer Ziegler 2011 157 190 k nnen n tzlich sein um Wortschatz und Terminologie auch f r Lei
48. liche Literatur TTT Transkulturalit t Translation Transfer Herausgegeben von Prof Dr D rte Andres Dr Martina Behr Prof Dr Larisa Schippel Dr Cornelia Zwischenberger Tatiana Bedson Maxim Schulz Sowjetische bersetzungskultur in den 1920er und 1930er Jahren Die Verlage Vsemirnaja literatura und Academia ISBN 978 3 7329 0142 5 C cile Balbous Das Sprachknaben Institut der Habsburgermonarchie in Konstantinopel ISBN 978 3 7329 0149 4 Wittelsbacherstra e 27a D 10707 Berlin Telefon 030 88 66 79 11 Fax 030 88 39 87 31 info frank timme de www frank timme de
49. n Tradition wissenschaftlich empirischer Unter suchungen wie auch Drewer und Ziegler 2011 110 111 beschreiben Daher kann der Bezug der Sprachregeln der Leichten Sprache auf hnliche Regeln der Tech nischen Redaktion in Bezug auf Verst ndlichkeit von Sprache helfen die empirisch linguistische Grundlage zu unterst tzen Andererseits werden die Regeln der Techni schen Redaktion in Software Tools zur Autorenunterst tzung seit Jahren implemen tiert Eine Implementierung erfordert immer eine Pr zisierung der Regeln so dass wir uns wertvolle Hinweise f r die Pr zisierung der Regeln der Leichten Sprache erhoffen Ein weiterer Bereich der mit den Regeln der Leichten Sprache verglichen werden soll ist das Preediting f r Maschinelle bersetzung Beim Preediting geht es darum dass ein Text so aufbereitet wird dass er f r den Computer mit seinen einge schr nkten M glichkeiten des Verst ndnisses von Sprache leichter bersetzbar ist Hier sind Experimente m glich welche Ver nderungen am Text zu einer besseren Maschinellen bersetzung f hren Nat rlich kann man nicht direkt vom Sprach verst ndnis eines Computers auf das Sprachverst ndnis der Zielgruppen der Leichten Sprache schlie en dennoch gibt es auff llige Parallelen der Sprachregeln z B soll bei der Leichten Sprache wie auch bei der Eingabe f r Maschinelle bersetzung Meta phorik vermieden werden und es besteht die M glichkeit Experimente durchzuf hr
50. nth lt die Regel ebenfalls Es sind kurze gebr uchliche Begriffe und Redewendungen zu verwenden BITV 2 0 2011 Beim Netzwerk Leichte Sprache hei t es Benutzen Sie kurze W rter Netzwerk Leichte Sprache 2013 6 Um diese Regel in einer Implementierung umsetzen zu k nnen muss zun chst eine Pr zisierung erfolgen Wie viele Buchstaben hat ein kurzes Wort und ab wann gilt es als lang Der Duden gibt die durchschnittliiche L nge seiner Stichw rter mit 10 6 Buch staben an Duden online o J Aus diesem Grund haben wir uns entschieden die Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 61 Grenze hier bei 10 Buchstaben zu setzen F r die Implementierung muss weiterhin pr zisiert werden was gemeint ist wenn die Regeln ber Worte Begriffe oder W rter schreiben Einerseits handelt es sich um Zeichenketten die der Tokenizer als Word klassifiziert Andererseits sind W rter mit Bindestrich davon ausgenommen denn das Netzwerk schreibt in seiner Regel weiter Wenn das nicht geht Trennen Sie lange W rter mit einem Binde Strich Dann kann man die W rter besser lesen Netzwerk Leichte Sprache 2013 6 Weiterhin m chte man die M glichkeit haben einige W rter mit mehr als zehn Buch staben von der Regel auszunehmen indem sie in die Terminologie der erlaubten Benennungen aufgenommen werden Eine linguistische Pr zisierung d
51. ologies that support the creation of content in compliance with the rules 1 Einleitung Vom freien Informationszugang ber das Internet sind Bev lkerungsgruppen ausge schlossen denen es zum Beispiel aufgrund einer Behinderung schwerf llt komplexe Texte zu verarbeiten Dazu kommen funktionale Analphabeten laut Grotel schen und Riekmann 2011 2 14 der erwerbst tigen Bev lkerung in Deutschland und Men schen die die deutsche Sprache erst erlernen Leichte Sprache soll auch diese Menschen am Informationszugang beteiligen Ein Beispiel daf r ist die Brosch re der Pro Familia 2013 ber Sexualit t was sind unsere Rechte F r die Leichte Sprache werden von mehreren Organisationen wie der Lebenshilfe Sprachregeln aufgestellt Netzwerk Leichte Sprache 2013 Diese Regeln betreffen zum Beispiel die L nge und Komplexit t von W rtern und S tzen Wie auch Bock 2014 beschreibt sind diese Regeln zum Teil jedoch unpr zise nicht linguistisch systematisiert und nicht empirisch belegt Die dort formulierten Empfehlungen wurden vor allem intuitiv entwickelt und bisher nicht systematisch http www trans kom eu bd08nrO1 trans kom_08_01_03_Siegel_Lieske_Barrierefrei 20150717 pdf Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 41 linguistisch berpr ft Bock 2014 19 vgl Bock 2015 Ein Beispiel f r eine Regel die Pr zisierung erf
52. ool ist Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 63 unter anderem aus ffice Anwendungen LibreOffice OpenOffice und Browsern Firefox sowie ber Application Programming Interfaces nutzbar F gen Sie hier Ihren Text ein Klicken Sie nach der Pr fung auf die farbig unterlegten Textstellen nutzen Sie diesen Text als Beispiel f r ei ar Fehler die LanguageTool erkennen kann Ihm wurde ESSIG ENE als er davon h rte Eine Rechtschre In der Wendung angst und bange werden sein werden angst und bange kleingeschrieben angst und bange Mehr Informationen Fehler dieser Art ignorieren Technische Details German Check Text Informationen zu LanguageTool auf Deutsch Abb 3 LanguageTool Beispiel auf Homepage des Projekts Naber 2015 Bei der Verarbeitung erkennt LanguageTool in einem ersten Schritt Satzgrenzen W rter und Wortarten Dabei kann auch eine Rechtschreibungspr fung ber die externe Komponente hunspell angesto en werden In einem zweiten Schritt wird Information aus dem ersten Schritt mit sogenannten Fehlermustern verglichen Ein Fehlermuster kann zum Beispiel pr fen ob Information gefunden wurde die auf das Vorliegen einer Genitivkonstruktion hinweist LanguageTool verf gt somit nicht ber eine Grammatik die Erlaubtes formalisiert sondern ber konfigurierbare Muster die Nicht Erlaubtes be schreiben Fehl
53. ordert stammt aus dem Regelkatalog des Netzwerks Leichte Sprache Benutzen Sie einfache W rter Welche W rter f r die Zielgruppe oder auch die unterschiedlichen Zielgruppen einfache W rter sind bleibt unklar Die Regel ist auch aus linguistischer Sicht unpr zise formuliert Die verschiedenen Regelwerke sind unter Beteiligung zumindest eines Teils der Zielgruppen und im Dialog mit Mitgliedern der Zielgruppen entstanden Die Bundesvereinigung Lebenshilfe schult Menschen mit Lernschwierigkeiten damit sie Texte in Leichter Sprache auf ihre Verst ndlichkeit hin pr fen Bundesvereinigung Lebenshilfe o J Ein Vergleich von vier Regelwerken soll zun chst zeigen welche Regeln von verschiedenen Organisationen als verst ndnis f rdernd angesehen werden So erhalten wir erste Hinweise auf einen empirischen Hintergrund Aufgrund unserer Erfahrung mit Sprachregeln f r Kontrollierte Sprache in der Technischen Redaktion haben wir festgestellt dass es gro e Parallelen der Regeln der Leichten Sprache zu den Regeln in der Technischen Redaktion gibt Auch dort werden Regeln aufgestellt die das Sprachverst ndnis unterst tzen sollen So gibt es dort zum Beispiel die Regel dass Komposita aus mehr als zwei Bestandteilen mit einem Binde strich gekoppelt werden sollen In einigen Regelwerken zur Leichten Sprache sollen alle Komposita mit Bindestrich gekoppelt werden Viele Regeln der Technischen Redak tion basieren einerseits auf einer l ngere
54. r das effiziente Schreiben in Leichter Sprache Damit die Sprachtechnologie breiter eingesetzt werden kann bedarf es unter anderem des Aufbaus von entsprechenden Ressourcen Dazu z hlt beispielsweise eine gro fl chige eventuell zielgruppenspezifische terminologische Kategorisierung also nach einfachen und bekannten W rtern beziehungsweise der Verkn pfung mit komplexen und zu vermeidenden Entsprechungen Besondere Chancen f r skalierbare Ans tze ergeben sich wenn Erfahrungen ber cksichtigt werden die in den Bereichen Web Technologien und Standards in industriellen Kontexten gemacht wurden Lieske 2011 Bock 2014 beschreibt dass eine empirische Untersuchung der Leichten Sprache notwendig ist Nat rlich bedarf es dazu und zu gesicherten Entgegnungen auf die Kritik an der sprachlichen Form leichter Texte nicht nur der theoretischen Beschrei bung des Konzepts auf Makroebene sondern auch der empirischen berpr fung der sprachlichen Mikroebene Bock 2014 29 Wir haben in unseren Experimenten die Regeln der verschiedenen Netzwerke verglichen pr zisiert und implementiert sehen aber eine empirische Untersuchung der Regeln bezogen auf die Funktionalit t der Sprache und die verschiedenen Zielgruppen als dringend notwendigen n chsten Schritt an Das Regelwerk k nnte in einem n chsten Schritt in einem Wiki der ffentlichkeit zur Verf gung gestellt werden Auf diese Weise k nnte es durch die Community
55. rache Kontrollierte Sprache Menschliche Sprache die beispielsweise nur einen eingeschr nkten Wortschatz oder eine geringe Menge an syntaktischen Konstruktionen erlaubt Beispiel Simplified English Verst ndlichkeit Die Antwort auf die Frage adressatenorientierte Was macht einen Text zu einem nicht nur verst ndlichen sondern Verst ndlichkeit auch f r den Adressaten den Inhalt und die Kommunikationssituation angemessenen geeigneten Text Bock 2014 17 Beispiel Dokumentation die es dem Nutzer erlaubt eine Maschine zu bedienen Autoren Melanie Siegel ist Professorin f r Informationswissenschaft an der Hochschule Darmstadt Sie arbeitet im Bereich Sprachtechnologie Ihre Forschungsarbeiten betreffen die Themengebiete Maschinelle bersetzung Informationsextraktion Opinion Mining semantische Technologien japanische Sprache Technische Kommunikation und Grammatiken E Mail melanie siegel h da de Website http www melaniesiegel de Christian Lieske arbeitet f r die SAP an Themen der multilingualen Produktion Er ist dazu unter anderem in den Bereichen Sprachverarbeitung Internationalisierung und bersetzungs prozesse und technologien t tig Er hat zu Standards wie W3C ITS 1 0 und 2 0 sowie XLIFF 1 2 in internationalen Organisationen wie dem W3C OASIS und dem Unicode Consortium bei getragen F r Anregungen im Bereich Technologien f r Leichte Sprache wurde er 2011 mit dem X Award ausgezeichnet E M
56. rofitieren k nnen 3 Ein Vergleich der Regeln zur Leichten Sprache mit Regeln zum Preediting der Maschinellen bersetzung Hier wollen wir von Experimenten mit bersetzungs software profitieren und den Computer als System mit eingeschr nktem Sprach verst ndnis begreifen 7 Siehe Glossar Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 44 4 Implementierung der Regeln in zwei Software Tools Einerseits erfordert die Imple mentierung eine Pr zisierung der Regeln Andererseits stellen wir damit eine Soft ware zur Verf gung die Autoren bei der Erstellung von Texten in Leichter Sprache effektiv unterst tzt 3 1 Vergleich von Regelwerken zu Leichter Sprache Regelkataloge zur Leichten Sprache sind von verschiedenen Organisationen auf unter schiedlichen Grundlagen erstellt worden Wie wir bereits ausgef hrt haben basieren diese Regelkataloge bisher jedoch nicht immer auf soliden empirischen oder auf linguistischen Grundlagen Dennoch beruhen sie zum Teil auf Erfahrungen aus der professionellen Arbeit mit Zielgruppen Alle Regeln weisen darauf hin dass die Texte von Personen aus der Zielgruppe auf Verst ndlichkeit gepr ft werden sollen Ein Vergleich der Regelkataloge kann hier helfen berschneidungen zu identi fizieren und diese Regeln damit auf eine breitere Basis zu stellen Die Regelkataloge enthalten in den meisten F llen neben Regeln zur
57. rung nes Weitere Hii Ds finden Sie in Kapitel 7 31 N chste Markierung 1 Laden Sie 3S BISPER STEER vor http de openoffice org downloads quick htmiherunter Nach dem Download der installatons pakete soliten Sie diese auf Integrit t pr fen N heres hierzu finden Sie in den BEIHEBSSYSTERSBERHBERER Kapiteln Sofern auf Ihrem System noch keine Java Installation besteht sollten Sie ein Astalatons paket w hlen dass mit wRE gekennzeichnet ist verg Fu note 5 Sollte f r Ihr System kein entsprechendes Paket verf gbar sein oder sollten Sie bereits das normale Paket heruntergeladen haben Sollten Sie zus tzlich die Dateienvon http java com de download manual jsp herunterladen vergi FURROW 5 Abb 2 Pr fung mit Acrolinx Regeln f r Leichte Sprache 3 2 2 Implementierung mit LanguageTool LanguageTool siehe Naber 2015 ist eine seit 2003 entwickelte Open Source Software zur Textpr fung Es unterst tzt derzeit 29 Sprachen u a Deutsch Englisch Franz sisch und Spanisch und ist unter anderem bez glich der vorzunehmenden Pr fungen leicht erweiterbar Der Open Source Gedanke bedeutet im Fall von LanguageTool zum einen dass die Software kostenlos ist und ohne Registrierung genutzt werden kann Zum anderen sind Regeln XML und Sourcecode Java frei verf gbar Die Lizenz Lesse Gnu Public License LGPL erlaubt die auch kommerzielle Nutzung beziehungsweise Integration in kommerzielle Software LanguageT
58. s Ski Springen in Oberstorf wurde am Sonntag nervenaufreibenden Geduldsspiel brach die Jury abgebrochen Der Wett bewerb geht am Montag den ersten Wettbewerb der deutsch um 17 30 Uhr weiter Die deutschen Sportler sind sterreichischen Traditionsveranstaltung am froh dar ber Sonntag ab und sorgte mit der Verschiebung auf diesen Montag 17 30 Uhr auch im deutschen Lager f r entspannte Mienen Frankfurter Rundschau online 0 J Die Schule fasst einen Umbau ins Auge Der Schul rat berlegt die Schule umzubauen KI 2 Verweise Vermeiden Sie Verweise auf andere Stellen im Text oder auf andere Texte Wenn sich ein Verweis nicht vermeiden l sst dann geben Sie ein eindeutiges Verweisziel an und geben Sie ausreichende Informationen zum Verweisziel und der Art des Verweises an Der Lesefluss wird durch einen Verweis gest rt siehe Kapitel 5 Im Kapitel 5 finden Sie mehr Informationen dazu Warten Sie bis die ON Lampe erlischt siehe S Warten Sie bis die ON Lampe ausgeht Auf Seite 25 25 ist ein Bild mit der ON Lampe KI 3 Zielgruppenanalyse Machen Sie eine genaue Analyse Ihrer Zielgruppe Welches Vorwissen kann voraus gesetzt werden Welches sprachliche Niveau kann f r die Zielgruppe angenommen werden Regeln f r Leichte Sprache allgemein k nnen nur eine grobe Richtlinie vorgeben und m ssen f r die Zielgruppe angepasst werden 4 3 Positive Sprache PS 1 Positive Sprache Verwenden Sie positive Formulierungen statt
59. s schubert uni hildesheim de Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 76 Bundesvereinigung Lebenshilfe 0 J Schulung der Pr ferinnen und Pr fer https www lebenshilfe de de leichte sprache dabei sein Pruefergruppe Pruefer Schulung php listLink 1 06 04 2015 Drewer Petra Wolfgang Ziegler 2011 Technische Dokumentation Eine Einf hrung in die bersetzungsgerechte Texterstellung und in das Content Management W rzburg Vogel Duden online 0 J Durchschnittliche L nge eines deutschen Wortes http www duden de sprachwissen sprachratgeber durchschnittliche laenge eines deutschen wortes 06 04 2015 Edler Cordula 0 J Immer mehr leichte Sprache Sind die Regeln f r Leichte Sprache immer richtig und wichtig http www leichtesweb de index php menuid 34 amp reporeid 38 06 04 2015 Europ ische Vereinigung der ILSMH Hg 1998 Sag es einfach Europ ische Richtlinien f r die Erstellung von leicht lesbaren Informationen f r Menschen mit geistiger Behinderung f r Autoren Herausgeber Informationsdienste bersetzer und andere interessierte Personen http www webforall info wp content uploads 2012 12 EURichtlinie sag es einfach pdf 06 04 2015 Grotel schen Anke Wiebke Riekmann 2011 leo Level OneStudie Literatilit t von Erwachsenen auf den unteren Kompetenzniveaus Presseheft http blo
60. t hier zwei M glichkeiten zur Auswahl e S506a Direkte Anrede verwenden S 506b Anweisungen als imperativischen Infinitiv formulieren Die Leitlinie enth lt ein ganzes Kapitel zum Thema Zeichensetzung Das Semikolon und der Gedankenstrich sind ebenso wie in den Regeln des Netzwerks verboten Zwei weitere Regeln aus der Leitlinie sollten auf m gliche bertragbarkeit f r die Leichte Sprache gepr ft werden tekom 2010 2013 119 120 e Z 106 Kein Apostroph verwenden e Z 107 Kein Ausrufezeichen mitten im Satz verwenden Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 57 Silbentrennung ist in der Technischen Dokumentation erlaubt F r Sonderzeichen gibt es die Regel Z 119 Z 119 Zeichen vermeiden die W rter ersetzen tekom 2010 2013 127 Zahlenformate auch f r Datums Zeit und Telefonnummerangaben m ssen in der Technischen Dokumentation festgelegt werden F r die Leichte Sprache werden Ziffern statt Zahlw rtern bevorzugt Die Regeln der Leichten Sprache zur Vermeidung gro er Zahlen alter Jahreszahlen Prozentzahlen und r mischer Zahlen finden in der Technischen Dokumentation keine Entsprechung Dieser Vergleich hat gezeigt dass es einen beachtenswerten Grad an berein stimmung von Regeln der Leichten Sprache mit Regeln der Technischen Dokumen tation gibt Die Leichte Sprache kann dabei davon profitieren dass die Regeln der Technischen Dokumenta
61. tion forschung leichtesprache forschung 06 04 2015 Maa Christiane Isabelle Rink Christiane Zehrer 2014 Leichte Sprache in der Sprach und bersetzungswissenschaft Susanne J Jekat Heike Elisabeth J ngst Klaus Schubert Claudia Villiger Hg Sprache barrierefrei gestalten Perspektiven aus der Angewandten Linguistik Trans D 69 Berlin Frank amp Timme 53 86 Mitkov Ruslan Sanja Stajner 2014 The Fewer the Better A Contrastive Study about Ways to Simplify Proceedings of the Workshop on Automatic Text Simplification Methods and Applications in the Multilingual Society ATS MA 2014 COLING 2014 Dublin 30 40 http anthology aclweb org WV VWV14 WV 14 5604 pdf 24 06 2015 Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 77 Naber Daniel 2015 LT Language Tool https www languagetool org 07 04 2015 Netzwerk Leichte Sprache 2013 Regeln f r Leichte Sprache http www leichtesprache org images Regeln Leichte Sprache pdf 24 06 2015 Nickl Markus 2014 Alles ein bisschen optimieren Erfolgskriterien f r Textoptimierungs projekte in Unternehmen Susanne J Jekat Heike Elisabeth J ngst Klaus Schubert Claudia Villiger Hg Sprache barrierefrei gestalten Perspektiven aus der Angewandten Linguistik Trans D 69 Berlin Frank amp Timme 151 173 Nietzio Annika Daniel Naber 2013
62. tion oft genauer beschrieben und in Technischen Redaktionen vielfach eingesetzt worden sind Die Leitlinie enth lt dar ber hinaus Regeln aus den Bereichen mehrdeutige und unvollst ndige Konstruktionen die auch f r die Leichte Sprache sinnvoll erscheinen e _S 101 Pronominale Bez ge ber Satzgrenzen vermeiden o Um zu erkennen auf welches Bezugswort im vorangegangenen Satz sich z B ein es bezieht werden zum Teil erhebliche kognitive F higkeiten ben tigt e S 102 Eindeutige pronominale Bez ge verwenden o Wenn durch Person Numerus und Genus das Bezugzsziel eines Pronomens nicht eindeutig identifizierbar ist wird ein Satz unn tig komplex e S 105 Eindeutige syntaktische Funktionen verwenden Subjekt vs Objekt o Hier sind Konstruktionen gemeint Konstruktionen bei denen ein Ausdruck sowohl als Subjekt wie auch als Objekt aufgefasst werden kann e S 201 Bedingungen als Wenn oder Falls S tze formulieren o Durch die Verwendung von wenn oder falls wird eindeutig dass es sich um eine Bedingung handelt e S 202 Keine S tze ohne Verb formulieren o Das Verb verbindet die anderen W rter im Satz Wenn diese Verbindung fehlt muss der Leser sie selbst inferieren e SS 203 Artikel verwenden o Wenn der Artikel fehlt dann fehlt auch die Information ber Singular und Plural e S 204 Keine Wortteile weglassen o Hier sind Konstruktionen gemeint wie Den Deckel erst auf und dann wieder zudrehen
63. tivus aufgefasst werden tekom 2010 2013 61 Edler und das Netzwerk fordern f r die Leichte Sprache Formulierungen mit Verben statt dem Nominalstil Die Leitlinie enth lt eine Regel die dieser direkt entspricht S 505 Nominalisierungen vermeiden Erkl rungen und Beispiele k nnten f r die Leichte Sprache angepasst werden Zu Edlers Regel zur Paarform gibt es in der Leitlinie keine Entsprechung Diese Regel scheint jedoch auch f r die Technische Dokumentation sinnvoll zu sein und sollte dort aufgenommen werden Hier zeigt sich dass auch die Arbeiten zur Leichten Sprache die Arbeiten an Regeln f r die Technische Dokumentation durchaus befruch ten k nnen Regel zur Leichten Sprache Parallele Regeln aus der Technischen Dokumentation Kurze S tze Zu lange S tze vermeiden 13 weitere Regeln zu komplexen Satzkonstruktionen Vermeidung von Konjunktiv Konjunktiv nicht verwenden Vermeidung von Passiv Vorgangspassiv vermeiden Passiv mit T terangabe vermeiden Passiv mit Modalverben vermeiden Passiv in bestimmten Informationseinheiten vermeiden Vermeidung von Genitiv Missverst ndliche Genitivkonstruktionen vermeiden Verbalstil statt Nominalstil Nominalisierungen vermeiden Tab 7 Komplexe Sprachkonstruktionen in der Leichten Sprache und der Technischen Dokumentation Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 56 Im Bereich der komplexen Inh
64. trans kom ISSN 1867 4844 http www trans kom eu trans kom ist eine wissenschaftliche Zeitschrift f r Translation und Fachkommunikation trans kom 8 1 2015 40 78 Seite 40 Melanie Siegel amp Christian Lieske Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Unterst tzung f r Leichte Sprache Contribution of Language Technology to Accessibility in the Context of Leichte Sprache Abstract Leichte Sprache is a movement in German speaking countries to make textual information more accessible via the definition of rules that reduce textual complexity Language Technology LT like customizable text proofing tools can advance activities related to Leichte Sprache The contribution has several dimensions On the one hand LT can assist in making rules more precise LT can also check adherence to rules automatically On the other hand LT can via reuse of rules from the realm of technical authoring and preediting for Machine Translation extend the set of existing rules for Leichte Sprache The contribution of LT technical authoring and preediting to Leichte Sprache however is not a one way street since some of the rules that originate with Leichte Sprache are good additions to the established rules sets for technical authoring and preediting The article provides an overview of rules related to Leichte Sprache suggests a rule superset and presents insights into first language techn
65. trolle mit dem Zweck der Erh hung der Verst ndlichkeit zu Rate um weitere Regeln zu finden die auch f r Leichte Sprache einen Mehrwert bieten und um L sungsvorschl ge aus diesen Bereichen auf die bertragbarkeit in die Leichte Sprache zu pr fen Die Umsetzung der Regeln mit sprachtechnologischen Mitteln ist ebenfalls ein Schritt in Richtung Anwendbarkeit Nietzio und Naber 2013 sowie Nietzio Naber und B hler 2014 bieten hier einen ersten Ansatz auf dem wir aufbauen Link 2014 wirft einen Blick auf das regulierte Englisch in der Technischen Doku mentation und stellt damit einen Bezug der Leichten Sprache zur Sprache in der Technischen Redaktion her mit dem wir in diesem Artikel ebenfalls arbeiten 3 Aufstellung eines Regelkatalogs f r die Leichte Sprache Wir haben vier Schritte unternommen um ein Regelwerk f r die Leichte Sprache auf zustellen das umfassend linguistisch pr zise und als Software implementiert ist 1 Ein Vergleich der existierenden Regelwerke zur Leichten Sprache Dieser Vergleich soll eine umfassende Menge an Regeln ergeben die von mehreren Institutionen mit engem Kontakt zu einem Teil der Zielgruppen aufgestellt worden sind 2 Ein Vergleich der Regeln zur Leichten Sprache mit Regeln aus der Technischen Dokumentation Hier soll die auffallende Parallelit t der Regeln ausgenutzt werden so dass die Regeln zur Leichten Sprache von der linguistischen Pr zision der Regeln zur Technischen Dokumentation p
66. ung der ILSMH 1998 13 Es bleibt aber unklar welcher Art diese Verwirrung ist Die Begr ndung des Netzwerks ist konkreter ber hrt aber nur einen Teilaspekt des Problems Negative Sprache erkennt man an dem Wort nicht Dieses Wort wird oft bersehen Netzwerk Leichte Sprache 2013 10 Alle Regelwerke fordern die pers nliche Ansprache der Leser Die Regeln des Netzwerks gehen dar ber hinaus auf den Gebrauch von Du und Sie ein der aber im Umfeld der Leichten Sprache nicht anders als in anderen Texten ist Die Europ ische Richtlinie macht deutlich dass die Leser auf respektvolle Weise angesprochen werden m ssen womit wohl der Gebrauch des Sie gemeint ist Zeichensetzung wird nur in der Europ ischen Richtlinie und bei Edler erw hnt wobei es bei Edler lediglich hei t einfache Zeichensetzung Die Europ ische Richt linie wird hier konkreter und verbietet Komma Semikolon und Gedankenstrich Die Europ ische Richtlinie BITV und das Netzwerk fordern Silbentrennung zu vermeiden Edler sagt nichts zu diesem Punkt Melanie Siegel amp Christian Lieske trans kom 8 1 2015 40 78 Beitrag der Sprachtechnologie zur Barrierefreiheit Seite 50 Die Regeln der BITV verbieten ganz allgemein Sonderzeichen Das Netzwerk konkretisiert welche Zeichen vermieden und im Notfall erkl rt werden sollen e Anf hrungsstriche e Prozentzeichen e Auslassungspunkte e Semikolon e kaufm nnisches Und e Klamm

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