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Lern- und Bildungsprozesse im Europäischen

1. England Frankreich Italien Irland Andere Abb 9 Sprachkenntnisse der Freiwilligen 35 30 2 235 v 19 3 ap A 17 4 g 5 12 4 E 10 8 10 8 5 5 RS RS g BI s k Ka KA s i N Ca S s D s Betrachtet man die H ufigkeitsverteilung aller angegebenen Gr nde maximal f nf konnten angegeben werden vgl nachfolgende Tabelle dann wird h ufiger das Erlernen Vertiefen der Sprachkenntnisse hervorgehoben die berufli che Orientierung nimmt einen etwas st rkeren Stellenwert ein Hinzu kommen etwas st rker die Motive neue Menschen und Freunde im Gastland finden und den EFD als M glichkeit sehen von zu Hause wegzukommen 3 Die TeilnehmerInnen des Europ ischen Freiwilligendienstes 14 Abb 10 Wichtigster Grund f r die Teilnahme am EFD H ufigkeiten des an erster Stelle genannten Gr nde Ich war arbeitslos 1 0 4 Ich wollte von zu Hause weg B 6 EFD als billige M glichkeit Auslandsaufenthalt zu finanzieren 4 0 o0 Zeit bis zu einem neuen Lebensabschnitt sinnvoll berbr cken 7 Ich erhoffte mir eine berufliche Orientierung 5 5 Erwarte bessere Berufschancen durch Freiwilligendienst 0 0 Ich erhoffe mir eine sinnvolle Erg nzung zu meinem Studium 0 0 Ich wollte eine andere Sprache kennen lernen vertiefen 8 3 Ich wollte eine andere Kultur und Gesellschaft kennen lernen l 16 6 Neue Menschen und Freunde im Gastland finden 2 77 1 2 Ich woll
2. nein ja Wenn ja nach welchen Kriterien haben Sie diese ausgew hlt 13 Anhang 106 3 Welcher der folgenden Kategorien l sst sich Ihre Einsatzstelle zuordnen bitte diejenige ausw hlen die am meisten zutrifft nur eine Nennung Jugendarbeit Jugendfreizeiteinrichtungen zentren Umweltschutzorganisation Entwicklungshilfeorganisation kommunale Einrichtung Altenarbeit Altenheim religi se Organisation Gesundheitswesen Behindertenhilfe Obdachlosenhilfe kulturelle Einrichtung anderes n mlich 4 In welchem der folgenden Bereiche sind waren Sie w hrend des Freiwilligendienstes vor allem t tig Bitte w hlen Sie zwei T tigkeiten aus mit denen Sie in Ihrer Einsatzstelle haupts chlich befasst sind waren Kunst und Kultur Umweltschutzbereich Denkmalschutz l ndliche Entwicklung Stadtentwicklung Antirassismus Fremdenfeindl Chancengleichheit Gesundheitswesen Jugendbildung Information Medien Kommunikation Europ ische Fragen Sporv Freizeit Behindertenarbeit MigrantInnenarbeit Obdachlosenarbeit Kinder und Jugendarbeit Altenarbeit Arbeitslosenarbeit anderes und zwar 5 Welche Vorkenntnisse und Erfahrungen erfordert e die T tigkeit die Sie im Gastland haupts chlich ausf hren aus gef hrt haben Bitte ankreuzen und falls Vorkenntnisse n tig waren diese in Stichworten ne
3. 35 5 22 8 21 2 8 9 11 6 mangelhaft ausreichend befriedigend gut sehr gut 5 2 Zufriedenheit mit den Einsatz stellen Allgemein besteht bei den befragten Teilnehme rInnen eine hohe Zufriedenheit mit den Ein satzstellen Aus den einzelnen Parametern zur Beurteilung ihrer Einsatzstellen geht hervor dass den meisten Freiwilligen die Arbeit im Pro jekt Spa macht Sie k nnen berwiegend selbstst ndig arbeiten ihren Arbeitsbereich selbst mitgestalten sich bei vielf ltigen Aufga ben entfalten und empfinden ihre T tigkeit als eine sinnvolle Aufgabe Ebenfalls hoch ist der Anteil derjenigen die an geben sich in der Einsatzstelle viel Wissen an eignen zu k nnen und mit der fachlichen Anlei tung sowie den geistigen seelischen und psychi schen Anforderungen gut zurechtzukommen 28 Prinzipiell k nnen Interessenten alle Entsendeorganisationen in Deutschland ansprechen Da die meisten Organisationen aber nur wenige Freiwillige oder nur einen einzigen versenden und es noch nicht sehr viele Organisationen gibt existieren de facto offenbar h ufig keine gro en Wahlm glichkeiten beziehungsweise bem hen sich die Freiwilligen wenn sie die Zusage einer Entsendeorgani sation haben gar nicht um eine andere M glichkeit Die meisten der Befragten stimmen auch den Aussagen zu dass in de
4. Als ein Indiz f r das Scheitern des Prinzips one to one betrachtet als Dienstleistung an dem Freiwilligen kann auch die Praxis vieler Ent sendeorganisationen gesehen werden da sich diese nach unterschiedlichsten Kriterien zu meist nach inhaltlicher N he zum eigenen T tigkeitsfeld Aufnahmeorganisationen bezie hungsweise Einsatzstellen aussuchen oder ein Angebotsb ndel an Einsatzstellen zusammen stellen um sodann gezielt nach Freiwilligen f r diese Stellen zu suchen 8 5 1 2 Zus tzlichkeit der Freiwilli gent tigkeit Substitutionsverbot Unabh ngig von der Kritik an der zuweilen un reflektierten Umsetzung der Programmvorga ben zur Freiwilligent tigkeit in den Aufnahme projekten gibt es auch grunds tzliche Anfra gen an die Handhabbarkeit des Kriteriums der Zus tzlichkeit ja Zweifel ob das Konzept an dieser Stelle nicht einen zentralen Widerspruch aufweist Es ist eigentlich nicht verst ndlich warum rein pflegerische T tigkeiten nicht so akzeptiert sind obwohl sie doch im Rahmen des Freiwilligen So zialen Jahres ganz wichtig sind Ich bin gegen diese totale Sonderrolle des Europ ischen Frei willigendienstes sie macht die Freiwilligen des EFD gleich zu etwas Besonderem Und es schafft einen Konflikt Einerseits soll der Freiwillige die ganze Routinet tigkeit nicht machen anderer seits sieht er dass es ohne diese T tigkeiten nicht geht Au erdem Woher soll der EF
5. 2 F r die p dagogische Wirksamkeit entschei dende Parameter sehen die Befragten in erster Linie in der Vorbereitung der Freiwilligen in der Betreuung w hrend des Einsatzes in einer geeigneten Gestaltung der T tigkeit selbst in der Zeitdauer des Dienstes sowie in einer geeig neten Motivation Nicht wenige Tr ger u ern die Auffassung dass im EFD die bewusst ge planten und gesteuerten Lern und Bildungs prozesse weniger bedeutend sind als informelle Lernprozesse 3 Die Wirkungen des EFD werden nach An sicht der Tr ger in vielf ltiger Weise auch von den Voraussetzungen und den Aktivit ten der Tr gerorganisationen beeinflusst Teilweise sehr unterschiedlich ausgepr gte Parameter sind hier unter anderem die Programmatik Ausschrei bungs und Rekrutierungsverfahren die Teil nehmervorbereitung das Matching Verfah ren sowie die Vorbereitung der Aufnahmeorga nisationen 4 Bei den tr ger bergreifenden europ i schen und nationalen Rahmenbedingungen denen eine Wirkung auf die Lern und Bil dungsprozesse bei den Freiwilligen zugeschrie ben wird ragen einige konzeptionelle Grund bausteine des Programms heraus die teilweise sehr kritisch gew rdigt werden das Konzept des Eins zu Eins das Prinzip der Zus tzlich keit der Freiwilligent tigkeit die aus Sicht der Befragten ung nstige Rollenverteilung zwischen Tr gern und Nationalagentur Unzu l nglichkeiten in der F rderungs
6. en sollte Ein Jahr sp ter zum Zeitpunkt des Erscheinens der Studie ist das Aktionspro gramm JUGEND verabschiedet Es sichert die Zukunft internationaler Freiwilligendienste f r die n chsten sieben Jahre in einem Umfang und einer Form die es vielen verschiedenen Einrich tungen der Jugendarbeit m glich macht sie als konstituierenden Bestandteil ihrer Arbeit zu entwickeln Insofern ist der Start des Aktionsprogramms JUGEND ein guter Zeitpunkt um mit der Ver ffentlichung der ersten wissenschaftlichen Untersuchung ber Lern und Bildungsprozes seim Europ ischen Freiwilligendienst noch ein mal das Profil und den Stellenwert des EFD zu verdeutlichen und gleichzeitig Orientierungen f r eine qualitative Weiterentwicklung der Pro grammpraxis zu geben Vorwort EFD ein gro er Schritt f r die Pers n lichkeit den Beruf und das Engagement Welche Antworten gibt nun die Studie auf die Frage nach den Auswirkungen auf die Freiwilli gen 1 Im Mittelpunkt der Lern und Bildungspro zesse steht der Erwerb pers nlichkeitsbilden der Kompetenzen mit deren Hilfe die Freiwil ligen gelernt haben mit der neuen Situation weitgehend auf sich selbst gestellt zurechtzu kommen und daraus Mut und Selbstbewusst sein gewonnen haben S 36 Im Besonderen sind dies Pers nliche Autonomie Die Freiwilligen ler nen in unsicheren Situationen zurechtzukom men und gewinnen dadurch gr ere Ich St rke und Selbstst n
7. 1 Geschichte und Praxis des Europ ischen Freiwilligendienstes 1 Geschichte und Praxis des Europ ischen Freiwilligendienstes Um den Kontext des Untersuchungsgegenstandes zu beleuchten sollen in diesem Kapitel die Entstehung des EFD seine Zielsetzungen und wesentliche Elemente der Programmpraxis kurz skizziert werden 1 1 Geschichte Der EFD ist durch eine Initiative der Europ i schen Kommission entstanden Anfang 1996 rief diese eine Pilotaktion ins Leben die jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren eine M g lichkeit zur Teilnahme am damit neu geschaffe nen Europ ischen Freiwilligendienst bieten sollte Die Kommission realisierte mit ihrer Ini tiative keine v llig neue Idee Vielmehr gab es im Vorfeld mehrere Entwicklungslinien und Gr n de f r diesen Schritt Freiwilligendienste auf internationaler Ebene existieren in einigen europ ischen L ndern schon seit Jahrzehnten Eine Vielzahl von freien Tr gern bietet die M glichkeit sich in kurz mittel oder langfristigen Auslandsaufenthalten in der Friedens oder Entwicklungsarbeit oder in der politischen Jugendbildung zu engagieren Einige dieser Freiwilligenorganisationen hatten in den neunziger Jahren des fteren angeregt diese Dienste auf europ ischer Ebene quantita tiv und qualitativ auszubauen Diese Vorschl ge aufgreifend hatte auch das Europ ische Parlament mehrfach seinen Willen zur Unterst tzung des Aufbaus eines Freiwilli gendienstes auf
8. 3 3 Religionszugeh rigkeit Die meisten TeilnehmerInnen sind evangelisch 47 8 An zweith ufigster Stelle kommen Freiwillige katholischen Glaubens 29 6 Al le anderen Konfessionen sind kaum vertreten Der Anteil der Freiwilligen ohne Religionszu geh rigkeit betr gt 20 6 Prozent Die evangelische und katholische Konfession sind im Bundesgebiet in der Gesamtbev lke rung etwa gleich stark vertreten jeweils mit et wa 35 Prozent Evangelische TeilnehmerInnen sind demnach im EFD berproportional und katholische Freiwillige unterproportional ver treten Interessant ist in diesem Zusammenhang auch dass evangelische Entsendeorganisationen vor allem das Diakonische Werk Pfalz im Ver gleich zu anderen Tr gern prozentual die gr te Anzahl Freiwilliger entsenden Insgesamt 17 5 Prozent der Befragten wurden durch das Diakonische Werk Pfalz und das Diakonische Werk Speyer entsandt 16 weiblich DJ m nnlich 84 Abb 1 Geschlechtszugeh rigkeit der TeilnehmerInnen am EFD 31 0 H ufigkeit in Prozent 10 63 75 26 u lter Jahre 18 19 20 21 22 23 24 25 Abb 2 Alter der TeilnehmerInnen am EFD 20 6 29 6 1 5 BE evang Bu kath keine 47 8 andere christl Abb 3 Religionszugeh rigkeit der Freiwilligen 14 Die berproportional hohe Zahl von evangelischen Teilnehme rinnen in Freiwilligendiensten is
9. Eine stringente Einbeziehung der Entsende organisation in das Follow up des Einsatzes in Form einer Mitwirkung an Future Capital Pro jekten oder als allgemeine Nachbereitung coaching ist bisher in den europ ischen Vor gaben nicht enthalten Mehrere Gespr chspart ner sprechen sich hier f r nderungen aus Eine systematische Nachbereitung kann so weit daf r Mittel zur Verf gung stehen bisher nur in der Form von bezuschussungsf higen Seminaren realisiert werden Personalkosten k nnen hier nicht mit abgerechnet werden so dass die Tr ger auf Eigenmittel zur ckgreifen m ssen Einige Gespr chspartner regen die Zahlung einer an die Entsende oder Aufnahmeorgani sation gehenden Koordinationspauschale spe ziell f r Future Capital Projekte an um auch den Freiwilligen helfen zu k nnen die allein mit der Abwicklung insbesondere der Antragstel lung berfordert w ren Mehrere der befragten Tr ger neigen dazu die Freiwilligen die ein Future Capital Projekt be antragen wollen an eine Institution binden zu wollen sei es an die eigene oder an eine andere 25 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen 76 Die Vorstellungen wie dies im Einzelnen ge schehen soll sind unterschiedlich Hauptargu mente f r solch eine Verfahrensweise sind dass der Freiwillige auf die Infrastruktur und das Know how der Institution zur ckgreifen kann und die Institution eine gewisse
10. lieber Leute die konkretere Vorstel lungen haben ber das gew nschte Land oder das spezielle Thema Leute denen alles egal ist sind dann eher zweite Wahl Ein starkes pers nliches Motiv der Flucht aus dem Elternhaus In allen drei F llen liegen jedoch auch u e rungen anderer Gespr chspartner vor dass sie ihrerseits diese Gesichtspunkte ausdr cklich nicht bei der Freiwilligenauswahl ber cksichti gen und bei Vorliegen auch keinen Hinderungs grund f r eine erfolgreiche Vermittlung sehen 8 4 2 1 3 Steuerwirkung der Auswahl kriterien Die steuernde Wirkung der Kriterien auf die Auswahl der Freiwilligen wie auf die sp ter er wartbaren Lernprozesse ist evident und wird von den Gespr chspartnern zumeist bewusst geplant und eingesetzt Dies geschieht teilweise auch in dem Bewusst sein dass die kumulative Wirkung der Kriterien jenen Filtereffekt erzeugt der eigentlich nicht beabsichtigt und in keinem Fall programma tisch formuliert ist 81 siehe Kapitel 8 4 4 zum Matching Prozess 5 117 Generell hat der der Abitur hat einen ganz anderen Horizont von den Sprachen und von seiner Bildung her 8 4 2 2 Organisatorische Aspekte des Auswahlverfahrens Auch das Auswahlverfahren f r die ins Ausland gehenden Freiwilligen ist unterschiedlich ausge staltet Einige Tr ger vor allem aus der oben beschriebenen ersten Tr gergruppe entschei den rein nach Aktenlage Hier werden inter essie
11. special Geschichte und Praxis Band 1 des Europ ischen Frei willigendienstes m Untersuchungsziele und Le r n a u n d R N i d u n g S methodisches Vorgehen Tr ger und Einsatz prozesse im Europ ischen m Freiwilligendienst ee Ergebnisse der Teilnehmerinnen befragung Statistische Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Autoren Kompetenzerwerb im Lern und Bildungsprozesse im Europ ischen Freiwilligendienst Roland Becker Verlaufe des Dienstes special Band 1 Heike Brandes Ergebnisse der Ulrich Bunjes Teilnehmerinnen Lern und Bildungs Werner W stend rfer prozesse im Europ ischen Freiwilligendienst befragung Qualitative Analysen zu Auswirkungen des amp JUGEND f r Europa Deutsche Agentur JUGEND y Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der Teilnehmerinnen befragung Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsende organisationen Vergleich des EFD mit anderen Freiwilligen JUGEND f r Europa Deutsche Agentur JUGEND amp diensten Zusammen fassung und Empfehlungen JUGEND f r Europa Deutsche Agentur JUGEND ISBN Nr 3 924053 36 7 Literatur Vorwort Mein Leben w re ohne den Europ ischen Freiwilligen dienst ganz anders verlaufen Diese Antwort einer Freiwilligen auf die Frage nach den Auswirkungen des Europ ischen Frei willigendienstes auf ihr w
12. tungsschema codiert Beide Kategorien zusam men machen mit 66 Nennungen den gr ten Anteil im allt glichen Handeln aus wobei die Einstellungs nderungen deutlich berwiegen Als ehrenamtliches Engagement wurden jene Antworten codiert die sich beispielsweise durch einen Verweis auf eine T tigkeit in einer Organisation deutlich vom Engagement im Be ruf oder im Alltag abgrenzen lassen Hierbei berwiegen die konkreten Wirkungen mit 37 Nennungen Durch Betreuung von Fl chtlin gen oder Mitarbeit bei der Durchf hrung einer internationalen Jugendbegegnung Noch nicht so konkret und deshalb als Einstel lungs nderung zu interpretieren sind Antwor ten wie Eventuell ehrenamtliche Mitarbeit bei Experiment und neue europ ische weltweite Projekte Die geringste Bedeutung kommt mit insgesamt nur 39 Nennungen der beruflichen Kategorie zu in welcher sich als Wirkung ein Engagement durch eine bestimmte Berufst tigkeit ausdr ckt Ich werde in einer Blindenschule unterrich ten Weniger konkrete Angaben im beruflichen Kontext wurden als Einstellungs nderung aus gewertet M glicherweise sp ter Arbeit im Be reich interkultureller Austausch V lkerver st ndigung Nicht ausgewertet wurden neun Antworten in denen eine Fortsetzung des schon vorhandenen Engagements angegeben und damit keine Wirkung des EFD erkennbar wurde Bei dieser Frage wird deutlich dass der Schwer punkt eines Engagements im Allt
13. 15 und Altenarbeit EFD 10 5 SDE ca 15 Die Einsatzstellen des F J befinden sich in erster Linie in ganz anderen Bereichen 26 Pro zent der Freiwilligen sind in Natur und Um weltschutzorganisationen 21 9 Prozent in Beh rden oder staatlichen Einrichtungen und nur 14 2 Prozent in der Jugend und Erwachse nenbildung eingesetzt 9 4 Vorbereitung durch die Entsende organisation Bei den nationalen Freiwilligendiensten spielt die Vorbereitung auf den Einsatz eine ver gleichsweise kleine Rolle Die Freiwilligen wer den von vielen Tr gern ber den Dienst aus f hrlich informiert es finden Treffen mit ehe maligen TeilnehmerInnen statt es wird den Interessenten erm glicht die Einsatzstellen zu besuchen und anderes mehr Es wird jedoch kaum ein spezielles Vorbereitungsseminar oder Training im Vorfeld des Einsatzes angeboten Beim SDE und EFD hat die Vorbereitung zwangsl ufig einen h heren Stellenwert Die Vorbereitung durch die Tr ger sieht in bei den Programmen hnlich aus Sowohl beim SDE als auch beim EFD sind pers nliche Ge spr che zwischen Tr ger und TeilnehmerInnen ber die Erwartungen und M glichkeiten des Einsatzes der wichtigste Bestandteil der Vorbe reitung auf den Freiwilligendienst im Ausland Viele der Tr ger in beiden Programmen organi sieren dar ber hinaus Kontakte mit ehemaligen Freiwilligen manche Tr ger beziehen die Ehe maligen in das Auswahlverfahren mit ein W h rend die T
14. 2 f r den zweit wichtigsten usw Ich habe mich isoliert und allein gelassen gef hlt zu wenig Sozialkontakte gehabt Ich bin mit der Sprache berhaupt nicht zurechtgekommen Ich bin mit der Mentalit t der Menschen im Gastland nicht zurechtgekommen Ich habe mich nicht aufgenommen willkommen gef hlt Ich f hlte mich als Frau Mann diskriminiert Ich bin mit den kulturellen Unterschieden nicht zurechtgekommen Ich war bin unsicher wie ich mich im Arbeits Alltag zu verhalten hatte habe Ich war bin verunsichert was Kleidung und Umgangsformen im Gastland betraf betrifft Anderes 13 Anhang 110 6 Werden diese Erfahrungen im Umgang mit Problemen bzw Krisen einen wesentlichen Einfluss auf Ihr weiteres Leben aus ben nein ja Wenn ja in welcher Weise 7 Inwieweit hat Ihnen der Freiwilligendienst geholfen in bestimmten Lebens und Arbeitsbereichen neue F higkeiten zu erwerben bzw Ihre Kenntnisse zu verbessern oder denken Sie sogar dass Sie in den folgenden Lernbereichen eher ent mutigt wurden Bitte ankreuzen Habe viel ge Habe etwas Habe gar Wurde eher lernt gelernt nichts gelernt entmutigt Fachliche Qualifikationen in Ihrem T tigkeitsbereich Verstehen der Sprache Ihres Gastlandes Zwischent ne verstehen k nnen Das Verstehen von Fachtexten und Zeitunglesen in der Sprache des Gastlandes Sich in unsicheren und neuen
15. 5 8 0 4 Ein h heres Selbstbewusstsein entwickeln 47 7 45 8 4 6 1 9 Auf andere R cksicht nehmen 37 9 50 6 10 7 0 8 Probleme und Konflikte im Alltag aktiv bew ltigen 44 7 49 4 4 7 1 2 Sich bei Problemen Hilfe organisieren k nnen 31 0 52 1 14 6 2 3 Geduld ben anderen zuh ren k nnen 45 2 46 7 7 3 0 8 Mehr Verst ndnis f r andere Lebens entw rfe auffassungen 56 3 35 2 6 9 1 5 Ein positives Selbstverst ndnis als Deutsche r 23 5 48 6 23 0 4 9 Mehr Verst ndnis f r ausl ndische Menschen andere Ethnien 49 0 43 2 7 4 0 4 Kl rung meines Selbstverst ndnisses als Frau Mann 9 2 35 0 54 6 1 3 Erfahrungen im Umgang mit Armut und Leid 293 39 1 30 9 0 8 Verst ndnis f r benachteiligte Bev lkerungsgruppen 37 3 38 0 24 3 0 4 Anderes 81 8 9 1 9 1 13 Anhang 99 13 2 Nennungen zu den offenen Fragen VI 1 und IV 6 Frage VI 1 Welche Auswirkungen hat Ihrer Auffassung nach der Freiwilligendienst auf Ihr weite res Leben pers nlich und beruflich Frage IV 6 Werden die Erfahrungen im Umgang mit Problemen bzw Krisen einen wesentlichen Einfluss auf Ihr weiteres Leben aus ben nein ja Wenn ja in welcher Weise Frage VI 1 Frage VI 6 1 Pers nliche Reife 63 57 2 Pers nliche Autonomie 88 130 3 Offenheit 32 14 4 Empathie 43 10 5 Toleranz 25 14 6 Interkulturelles Lernen 94 20 7 Europ ische B rgerschaft Freunde gefunden 52 1 8 Horizonterweiterung 69 18 9 Kommunikative F h
16. 60 50 40 30 20 o X 5 s 5 g w G SD gY x 5 RS Y V S K Ka ro 15 Chi Quadrat Tests sind durchweg nicht m glich weil die Zel lenbesetzung zu gering ist Rangkorrelationskoffizienten liefern ver einzelt signifikante Ergebnisse von sehr geringer Assoziations st rke 3 5 Schulabschluss Die meisten TeilnehmerInnen am EFD haben als h chsten Bildungsabschluss das Abitur 92 5 ber mittlere Reife verf gen 7 1 Pro zent Einen Hauptschulabschluss hat nur ein e TeilnehmerIn 0 4 Im Vergleich zu den Schulabschl ssen aller Schulabg nger in Deutschland sind die AbiturientInnen sehr stark berrepr sentiert und die anderen beiden Schulabschl sse sehr stark unterrepr sentiert Der vom Statistischen Bundesamt herausgege ben Datenreport 1997 vermerkt 1995 beendeten in Deutschland 23 derjeni gen die aus den allgemein bildenden Schulen abgingen ihre Vollzeitschulpflicht mit einem Hanptschnlabschluss der Anteil der Abg nger ohne Hauptschulabschluss lag bei 7 5 Mit ei nem Real oder gleichwertigen Abschluss in der Tasche beendeten 39 der Jugendlichen ihre Schulzeit 30 hatten eine Hochschul oder Fachhochschulreife erworben 4 7 1 92 5 Abitur Mittlere Reife Hauptschule Abb 4 H chster Schulabschluss der TeilnehmerInnen am EFD 3 6 T tigkeiten vor dem EFD Der weit berwiegende Anteil der Teilnehme rI
17. Befragten nahezu immer um 90 angibt Lernfortschritte gemacht zu haben nach inhalt lichen Gesichtspunkten zusammengefasst und interpretiert als Erwerb beziehungsweise Wei terbildung von F higkeiten wie Teamf higkeit Kooperationsf higkeit und Konflikt und Kommunikationsf higkeit die ebenfalls wichti ge Pers nlichkeitseigenschaften sind Dass nur relativ wenige TeilnehmerInnen ange ben ihr Selbstverst ndnis als Frau Mann abge kl rt zu haben kann seinen Grund darin haben dass die Entwicklung der Geschlechtsidentit t und die Ein bung in die Geschlechtsrolle bei 19 bis 20 j hrigen bereits weitgehend abge schlossen ist jedenfalls l ngst nicht mehr ein so zentrales Thema wie in der Pubert t ist Au er dem ist zu vermuten dass bei der derzeitigen Jugendgeneration das Thema der Geschlechts rolle und Geschlechtsidentit t keinen gro en jugendkulturellen Stellenwert hat Mehr berrascht jedoch dass ber 20 Prozent der TeilnehmerInnen ber keine Lernerfahrung berichten hinsichtlich der Auseinandersetzung mit ihrer deutschen Herkunft beziehungsweise dar ber ein positives Selbstverst ndnis als Deutsche r zu bekommen berraschend ist dieser Befund deswegen weil alle Teilnehme rInnen im Ausland mit Fragen und Fremdbil dern zu ihrer Herkunft und staatsb rgerlichen Identit t konfrontiert werden Ebenso berraschend ist dass etwa 20 Prozent der TeilnehmerInnen aussagen sie h tten keine Erfahrungen im
18. Ich habe er kannt dass ich eine soziale T tigkeit nicht mein ganzes Leben lang machen k nnte insoweit auch hier aus der konkreten EFD Praxis heraus eigene Grenzen sichtbar werden Aus dem Ge samtkontext wird dabei deutlich dass es sich nicht um Entmutigungsprozesse handelt So komplettieren einige der Befragten derartige negative berufliche Kl rungen mit dem Zu satz in diesem Bereich k nftig ehrenamtlich t tig werden zu wollen Diese u erungen ber berufliche Kl rungen werden jedoch weiter un ten Kapitel 7 1 4 bei den beruflichen Qualifi kationen behandelt und sind auch dort zuge ordnet 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 7 1 1 3 Horizonterweiterung Als weitere Kompetenz neben pers nlicher Autonomie und pers nlicher Reife geben die Freiwilligen an ihren Horizont erweitert zu haben Im Unterschied zu den beiden ersten Kompetenzen kommt es hier durch das Ken nenlernen anderer Praxisformen zu einer Erweiterung der eigenen Lebensperspektiven und der eigenen M glichkeiten Pers nlich hat er der EFD mir viel gegeben Ich denke es ist vor allem die Horizont erweiterung und die Integration in Einstellun gen anderer die ich als enorm positiv empfinde 084 Sehr h ufig wird diese soziale Kompetenz von den Befragten w rtlich verwendet wie zum Beispiel Mein Horizont hat
19. Vorhabens angeben z B Ich studiere jetzt Sonderp dagogik von Einstellungs nderun gen wenn diese nicht in eine konkrete Aktion m nden aber auch ohne diesen erkennbaren Konkretionsgrad nicht phrasenhaft bleiben Auch die Wirkungen und Einstellungs nderun gen wurden wie die Kompetenzen unter schiedlich erfasst nach solchen im pers nlichen beruflichen und gesellschaftlichen kulturellen Kontext Die Codierungen beziehen sich dabei zumeist wieder auf die allgemeine Frage nach den Auswirkungen des EFD auf das weitere Leben im pers nlichen und beruflichen Bereich Frage VI 1 Wenn zur Auswertung zus tzlich Antworten auf andere Fragen herangezogen wurden ist dies im folgenden gesondert ge kennzeichnet Im pers nlichen Bereich ergeben sich analog zu den sozialintegrativen Kompetenzen fol gende sozialintegrative Wirkungen Europ i sche B rgerschaft und Im Ausland leben und arbeiten wollen 7 2 1 Europ ische B rgerschaft Antworten zu diesem eher abstrakten Topos be schreiben immer eine besondere Beziehung und Liebe zum Gastland die durch konkret erlebte Erfahrungen und Freundschaften ge pr gt ist Ich habe eine tiefe Bindung zu Schweden ge st tzt durch pers nliche Freundschaften 095 Der EFD hat bewirkt dass ich wohl ein bis zwei Mal pro Jahr nach Griechenland fliege um meine Freunde zu besuchen die mir sehr ans Herz gewachsen sind vor allem dadurch da sie
20. Wenn jemand angibt etwas oder viel gelernt zu haben erh lt er einen Punkt 24 Punkte sind maximal m glich Die vertikale Achse repr sentiert die kumulierten H ufig keiten der Indexkategorien Dem Diagramm kann beispielsweise entnommen werden dass ca 20 Prozent der Befragten einen Ge samtpunktwert von 16 oder niedriger haben Die erstaunlichen Ergebnisse k nnten dahinge hend interpretiert werden dass die Herkunfts variablen wie Alter Geschlecht usw angesichts der sehr starken Einfl sse im Ausland an Be deutung verlieren Der Dienst bietet so gro e Erfahrungsm glichkeiten dass alles andere da gegen verblasst In Bezug auf die Variable Alter k nnte aller dings angenommen werden dass sich Wir kungszusammenh nge zeigen weil eine Reihe von Items der Frage nach Lernprozessen und Kompetenzerwerb in verschiedenen Bereichen auf die Entwicklungsthemen der Altersgruppe der Postadoleszenten bezogen ist und zu erwar ten w re dass bei lteren TeilnehmerInnen manche Lernprozesse eine geringere Rolle spie len 17 18 19 20 21 22 23 22 6 Statistische Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 34 Umgekehrt lie e sich annehmen dass bestimm te Lernprozesse wie zum Beispiel Eine F h rungsposition bernehmen erst bei lteren EFDlerInnen in den Bereich des M glichen r cken Doch auch hier
21. an Verantwortung gegen ber der Entsende sowie der Aufnahmeorganisation und sollen bei einem eventuellen R cktritt von der Teilnahme eine umfassende Er kl rung f r diesen Schritt vorlegen Benutzerhandbuch S 22 23 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen vorgaben von keinem Tr ger ausdr cklich zur Voraussetzung gemacht Allerdings ergibt sich aus dem Anforderungsprofil dass am ehesten AbiturientInnen diesem entsprechen Neben den personenbezogenen Kriterien wer den bei der Auswahl auch prozedurale Kriterien verwendet In dieser Weise wirken sich zum Beispiel nicht selten die von den Freiwilligen ausgedr ckten L nderpriorit ten sowie die tat s chliche oder vermutete Eignung f r eine spe zielle Einsatzstelle aus f r ein Land bezie hungsweise f r ein Projekt wird gezielt nach ge eigneten Freiwilligen gesucht 8 4 2 1 2 Negativkriterien Als Negativkriterien werden vereinzelt ge nannt Fehlende Offenheit gegen ber den Entschei dungen und M glichkeiten anderer Wir nehmen niemanden der sagt er habe eine Stelle und ausschlie lich dorthin wolle er gehen Wenn Freiwillige nicht offen sind in andere Ein satzstellen andere L nder zu gehen Fehlende Vorkenntnisse beziehungsweise Er fahrungen im geplanten Einsatzbereich Jemanden vorzuschlagen der in dem Ein satz Bereich noch nichts gemacht hat ist mei stens aussichtslos Ich hab
22. mir geholfen haben die Probleme mit dem Pro jekt zu vergessen 103 Immerhin ein F nftel derjenigen die auf diese Frage nach den Wirkungen des EFD auf ihr wei teres Leben geantwortet haben gibt an durch den EFD Freundschaften mit Menschen aus unterschiedlichen zumeist europ ischen L n dern geschlossen zu haben und diese auch er halten zu wollen Unter anderem die verbesser ten Sprachkenntnisse erleichtern es Kontakte und Freundschaften im Ausland zu schlie en und es sei viel selbstverst ndlicher geworden 61 Dieser Topos wurde 52mal genannt von den 249 Teilnehmerln nen die die Frage nach den Wirkungen des EFD beantwortet haben Freunde im europ ischen Ausland zu haben und sich innerhalb Europas zu bewegen so lauten die typischen Antworten Eine Sonder stellung nimmt das folgende Zitat ein da hier ein R ckbezug auf die EU als abstraktes Gebil de stattfindet bei den meisten Antworten bleibt es hingegen bei der Faszination f r das Gastland und die neu gewonnenen Freunde Es ist f r mich jetzt viel selbstverst ndlicher Freunde im europ ischen Ausland zu haben sich auf Englisch mit Menschen zu unterhalten l n gere Zeit im Ausland zu leben oder auch nur mal f r ein paar Tage einen Besuch im Ausland ab zustatten Die EU ist mir einerseits viel n her ger ckt nicht zuletzt durch einen gr eren Ein blick in Projekte der Europ ischen Kommission wie EFD andererseits wei ich jetzt a
23. nlichkeit der Jugendlichen ihre Autonomie w chst Der Freiwilligendienst macht Jugendliche reifer und erwachsener Sie m ssen teilweise zum ersten Mal ihr Leben selbstst ndig organisie ren sich in einer fremden Umgebung allein zu rechtfinden und Einsamkeitsgef hle bew ltigen lernen Alle Freizeit und Alltagsabl ufe m ssen in kurzer Zeit selbstst ndig neu aufgebaut wer den Die Jugendlichen lernen mit dem gesell schaftlichen berangebot umzugehen Es entsteht ebenfalls h ufig zum ersten Mal ein Abstand von der Herkunftsfamilie Bei unserem Projekt geht es grunds tzlich um Identit ts und Gruppenbildung von der Fa milie zur Gruppe Man erzieht sich durch Tren nung deshalb ist dieser Schritt wichtig wobei wie sich eine andere Gespr chspartne rin ausdr ckt das Grundmuster des EFD je nen Initiationsriten hnelt die den Jugendlichen mancher Naturv lker die Pflicht auferlegen fortzugehen und sp ter gereift in die Ur sprungsgesellschaft zur ckzukehren Die Freiwilligen erwerben auch die F higkeit und Erfahrung auf Situationen flexibler als bis her einzugehen Der Wunsch nach einem eigenen Gestaltungs spielraum einem eigenen Verantwortungsbe reich und einer sinnvollen T tigkeit w chst 8 3 2 2 Interkulturelles Lernen In unterschiedlichen Formulierungen wird von den meisten Gespr chspartnern hervorgeho ben dass der EFD sich in ganz besonder
24. politischer Bildung In der Gesamtauswertung aller offenen Fragen erschien es von Interesse neben den Dimensio nen pers nlich und beruflich auch Lern prozesse im Bereich politischer Bildung spe ziell im Hinblick auf den Prozess der europ i schen Integration im Auswertungsschema abzubilden W hrend sich die Aussagen zum pers nlichen und beruflichen Kompetenzer werb im Allgemeinen auf Frage VI 1 und spe ziell im Hinblick auf die noch zu diskutierenden krisenvermittelt erworbenen Kompetenzen auf Frage IV 6 bezogen haben konnte ein Kom petenzerwerb im Bereich politischer Bildung ber Frage IV 3 ermittelt werden Auf diese Frage antwortet die Mehrheit mit derart ab strakten Kategorien und Floskeln dass sich dar aus kein Kompetenzerwerb erkennen l sst Dies ist lediglich bei einem kleinen Teil 15 Personen der Fall da in diesen Nennungen eine reflektie rende Auseinandersetzung mit dem Topos Eu rop ische Integration deutlich wird Sie die Europ ische Integration hat f r mich einen h heren Stellenwert als vor dem Dienst Was europ ische Integration bedeutet das be trachte ich sicher kritischer mit mehr Blick auf Betroffene und Kenntnis der Praxis 156 Das vereinte West Enropa macht mir wegen seiner Ausgrenzung anderer L nder zu schaffen Gleichzeitig sp re ich viel Rassismus Separ tismus in den L ndern und ich frage mich wie wir so ein gemeinsames Europa g
25. so verst rkt sich der Schwerpunkt im sozialen Bereich noch deutlich Die 41 Nennun gen erh hen sich damit auf 63 womit der Ab stand zum interkulturellen und politischen Be reich noch wesentlich gr er wird In zw lf u erungen geben die Befragten an sich weiterhin sozial engagieren zu wollen da sich hierin keine Wirkung des EFD ausdr ckt sind diese Antworten inhaltlich nicht weiter ausge wertet sondern bilden eine Residualkategorie 3 Weitere Auskunft zum Thema Soziales En gagement der Freiwilligen gibt Frage IV 2 Hat der Freiwilligendienst bewirkt dass Sie sich f r die Verst ndigung unterschiedlicher Nationen Kulturen V lker Minderheiten ein setzen werden Sie wurde von 165 Teilnehme rInnen beantwortet durch Mehrfachcodierung ergibt sich hierbei eine Gesamtzahl von 191 Nennungen Die Diskrepanz von 30 Nennun gen zur folgenden Tabelle ergibt sich aus den folgenden Residualkategorien die in der Tabel le nicht mehr ber cksichtigt wurden Wei noch nicht genau wie Noch keine konkrete Idee 16 Weiterhin engagiert 9 Future Capital 5 Auch hinsichtlich der Auswertung dieser Frage wurde zwischen Wirkungen und Einstellungs nderungen unterschieden wobei sich die erhal tenen Aussagen induktiv den Realkategorien Im allt glichen Handeln Beruflich und Ehrenamtlich zuordnen lassen Bei dieser Frage f llt auf dass die TeilnehmerInnen nicht selten die M glichke
26. sst sich erkennen dass sie fremdkulturelle Muster als solche wahrnehmen und ihnen mit Toleranz und Akzeptanz begeg nen k nnen selbst wenn diese den eigenen Auf fassungen v llig widerstreben Ich bin toleranter geworden was andere kultu relle Gewohnheiten betrifft auch wenn sie mei nen Auffassungen v llig widerstreben In jedem Fall wird deutlich dass sie gelernt ha ben mehr Verst ndnis und Respekt f r fremd kulturelle Muster zu entwickeln und ihnen vor urteilsfreier und unvoreingenommener zu be gegnen Eine Teilnehmerin gibt an dass sie durch die Verbesserung ihrer Sprachkenntnisse bestehende Vorurteile gegen ber anderen Kul turen abbauen m chte 7 1 2 3 Empathie Im Unterschied zur Toleranz bei der es vorwie gend um das Akzeptieren und So sein lassen K nnen anderer Deutungsmuster geht steht hier die F higkeit im Vordergrund sich in die Sinnwelt anderer hineinversetzen und nach f hlen zu k nnen Die TeilnehmerInnen geben an sensibler im Umgang mit anderen Men schen geworden zu sein gelernt zu haben sich in deren Perspektive hineinzuversetzen und ein Feingef hl f r die Bed rfnisse anderer Men schen entwickelt zu haben Bevor ich aburteile mach ich mir Gedanken ob ich berhaupt dieses Recht besitze oder ob Person A die sich meiner Meinung nach Sch verh lt nicht vielleicht doch Gr nde hat sich so oder so zu verhalten bin in meiner Beurtei
27. 09 19 Ich wollte eine andere Sprache kennen lernen vertiefen 8 3 5 11 6 2 Mus 2 Ich wollte eine andere Kultur und Gesellschaft kennen lernen 16 6 1 13 4 1 149 1 Neue Menschen und Freunde im Gastland finden 1 2 14 6 2 6 5 3 7 Ich wollte dazu beitragen gegenseitige Vorurteile abzubauen 0 8 16 22 15 1 9 15 Erfahren wie es ist Ausl nder in einem Gastland zu sein 0 4 17 2 2 15 1 4 17 Ich wollte zur europ ischen Integration beitragen 04 17 14 17 11 18 Ich wollte anderen Menschen helfen 10 3 3 8 2 4 8 9 4 Ich wollte praktische Berufserfahrung sammeln 5 1 9 49 10 5 0 9 Unterschied Einsatzstelle zu Einrichtung im Heimatland 0 4 17 05 21 04 21 Ich wollte mehr ber mich selbst erfahren 7 9 6 5 6 7 5 8 5 Selbstbeweis eines selbstst ndigen Lebens im Ausland 32 3 36 12 37y B Ich wollte meine eigenen St rken und Schw chen herausfinden 1 2 14 32 13 25 14 Ich wollte an Selbstsicherheit und Lebenserfahrung gewinnen 11 1 2 9 8 3 Wen 3 Ich wollte etwas Neues kennen lernen 6 7 7 5 4 8 52 8 Ich wollte nach der Schule etwas Praktisches tun 04 7 02 22 03 22 Andere 40 10 1 4 17 1 8 16 Summe 100 0 100 0 100 0 Anmerkungen Aus den vorgegebenen Gr nden f r einen Freiwilligendienst sollten Gr nde gewichtet wurden so gebildet dass die erstgenannten die Befragten maximal f nf Motive so angeben dass der wichtigste Gr nde mit dem Faktor 5 die zweitgenannten Gr nde mit dem Fak Grund an erster Stelle steht der zweitwichtigste an zweiter S
28. 5 Liste der Entsendeorganisationen mit deren Vertretern vor Ort pers nlich gesprochen wurde Internationaler Christlicher Jugendaustausch e V Wuppertal Freiwillige Soziale Dienste Europa e V D sseldorf Internationale Jugendgemeinschaftsdienste Bonn Kurve Wustrow Bildungs und Begegnungsst tte f r gewaltfreie Aktion e V Wustrow Initiative f r angewandte P dagogik e V Apolda Experiment e V Bonn Verein zur F rderung der kulturellen Jugendarbeit im SO 36 Berlin Landeswohlfahrtsverband Landesjugendamt Baden Karlsruhe Aktion S hnezeichen Friedensdienste Berlin Internationales Bildungszentrum Witzenhausen Deutsches Institut f r Tropische und Subtropische Landwirtschaft Witzenhausen Vereinigung junger Freiwilliger e V Berlin VIA Verein f r internationalen und interkulturellen Austausch e V L neburg Initiative Christen f r Europa Pappritz Diakonisches Werk Diakonisches Jahr im Ausland Speyer 13 6 Liste der telefonisch befragten Entsendeorganisationen Arbeiterwohlfahrt Mecklenburg Vorpommern Schwerin Bezirk Unterfranken Partnerschaftsreferat W rzburg Christlicher Friedensdienst Frankfurt am Main Christlicher Verein junger M nner Esslingen Christlicher Verein junger M nner Gesamtverband Kassel Evangelische Jugend in Bayern Pappenheim Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e V Karlsruhe Internationaler Diakonischer Jugend Einsatz IDJE Hamburg Internationale Friedensschule Bre
29. 63 Offenheit 32 Sozialintegrativ 3 183 interkulturelles Lernen 94 Empathie 43 allgemein 20 mit Klientel 23 Toleranz 25 kommunikative F higkeiten 2il Kompetenzen in der Dimension pers nlich X 435 Tab 4 Kompetenzerwerb in der Dimension pers nlich 7 1 4 Kompetenzen im beruflichen Bereich Neben den pers nlichkeitsbildenden und so zialintegrativen Kompetenzen wurden die be ruflich unmittelbar nutzbaren Qualifikationen gesondert erfasst Damit wird der Wert der zu vor genannten Kompetenzbereiche f r das wei tere berufliche Leben ebenso wenig in Frage gestellt wie umgekehrt der pers nlichkeitsbil dende und sozialintegrative Charakter der nun zu diskutierenden Kompetenzen geleugnet werden soll und kann Es ist aber ein Charakteristikum der qualitati ven Sozialforschung den Deutungsmustern der befragten Menschen m glichst eng zu folgen und es ist des Weiteren ein nicht zu bestreiten des Faktum dass die in der Fragestellung an geregte Unterscheidung zwischen pers nlichen und beruflichen Auswirkungen des EFD von der berw ltigenden Mehrheit der Befragten als Strukturierungskriterium f r die Antwortfor mulierung genutzt wurde Es sind also die Be fragten selbst die die im Folgenden diskutierten Kompetenzbereiche dem beruflichen Kontext 50 Auch die Codierungen zu den beruflichen Qualifikationen wur den den Antworten der Freiwilligen zu Frage VI 1 Welche Auswir kungen hat Ihrer Auffassung
30. Aus tausch mit Kollegen und Freunden auf solche aufmerksam gemacht Der Dienst mit meinem Arbeitsfeld und vor al lem die Kollegen haben mich auf ein Studium gebracht das ich nicht kannte und das mir rea listische Zukunftsaussichten gibt 252 Ob best tigt verworfen oder erste Orientierun gen erhalten Immerhin nahezu die H lfte der Befragten gibt an durch den Freiwilligendienst eine Kl rung ihres Berufszieles erfahren zu ha ben Diese berufliche Kl rung ist ein sehr wich tiger Effekt des EFD Sie ist jedoch nicht das Re sultat von Krisenerfahrungen in diesem Kon text wird sie nur zwei Mal genannt 7 2 4 Gesellschaftliches kulturelles Engagement Zu den Wirkungen des EFD bez glich eines k nftigen gesellschaftlichen oder kulturellen Engagements der Freiwilligen verteilen sich die Antworten der TeilnehmerInnen auf drei Fra gen 1 Bei der allgemeinen Frage nach den Wirkun gen des Freiwilligendienstes f r das weitere Leben Frage VI 1 die 92 Prozent der Befrag ten beantwortet haben wurde soziales Engage ment nur in 28 der insgesamt 769 Nennungen angegeben Diese TeilnehmerInnen k nnen sich vorstellen sich nach Beendigung des Dienstes sozial zu engagieren in den meisten F llen f r Marginalisierte Ich m chte mich f r Menschen einsetzen die am Rande unserer Gesellschaft stehen Einige geben an sich vorstellen zu k nnen ihr soziales Engagement mit dem Beruf zu verbin den Da
31. Auswahl und Kontrolle der Projekte Doch selbst hier geben die TeilnehmerInnen an viel gelernt und eine sch ne Zeit gehabt zu haben Offenbar spielen hier auch Kontakte au erhalb des Projektes wie Freizeitkontakte und Gastfa milie eine gro e Rolle Ich war zwar nicht sonderlich zufrieden mit meiner Arbeit im Projekt aber das war f r mich nicht das Wichtigste Alles andere Freizeit Gastfamilie etc hat mir sehr gut gefallen und es hat mir auch etwas gebracht 167 Obwohl mein Projekt nicht sehr gut war war die Zeit in GB ein sehr tolles Erlebnis f r mich 189 Bessere Auswahl und Kontrolle der Aufnahme organisationen Ein h ufig genannter Kritikpunkt betrifft die Art der T tigkeit in der Einsatzstelle und die mangelnde Betreuung beziehungsweise Anlei tung vor Ort Um Missst nden vorzubeugen 30 Freiwillige und keine Arbeit die Organisa tion war mit der gro en Anzahl berfordert keinerlei Gelder ber Monate hinweg werden eine st rkere Kontrolle der Aufnahmeorganisa tionen und eine Pr fung der Projekte vorschla gen Dar ber hinaus sollten die Verantwort lichen beziehungsweise Zust ndigkeitsbereiche der ProjektleiterInnen f r die Freiwilligen klar sein und w hrend des Dienstes sollte eine in tensive Betreuung geleistet werden beziehungs weise m glich sein Besonders f r eventuell auf tretende Probleme sollte es au erhalb der Pro jekte AnsprechpartnerInnen geben Ich mei
32. Auswahl unter den BewerberInnen Pers nliche oder fachliche Eignung was ist wichtiger Spielt z B die Religionszugeh rigkeit eine Rolle bei der Auswahl der Freiwilligen Mindestvoraussetzungen pers nliche Reife Gibt es Ausschlusskriterien Wie findet die Vorbereitung der Freiwilligen statt Wie sieht die p dagogische Betreuung Seminararbeit aus Gibt es Lernziele und ein Curriculum f r Freiwillige Welche p dagogische Betreuung und pers nliche Begleitung ist vom Programm her vorgesehen und welche leisten Sie evtl dar ber hinausgehend Halten Sie Kontakt zu den Freiwilligen w hrend des Aufenthaltes im Gastland Gibt es in der Entsendeorganisation einen Ansprechpartner bei Problemen Krisen Was ist eigener was ist EU Anspruch Welche Effekte hat der EFD f r das Entsendeprojekt Hat der EFD die Arbeit Ihrer Organisation ver ndert Und wie z B Lerneffekte bei MitarbeiterInnen Inwieweit haben Sie Einfluss darauf wie die Einsatzstellen Lernen unterst tzen Wie sorgen Sie daf r dass es ein richtiges Lernklima gibt und dass die Freiwilligen auch gen gend Zeit haben um ihren Lernprozess zu organisieren Art der T tigkeiten des der Freiwilligen Stehen der Aufwand an pers nlichem Engagement und finanziell und das Ergebnis bei den Freiwilligen in einem angemessenen Verh ltnis 13 Anhang 119 4 Bewertung des Effekts auf die Freiwilligen Kompetenzerwerb
33. Bewertung des Kompetenzgewinns in den Dimensionen pers nlichkeitsbildend und sozial integrativ Die offene Frage nach den Auswirkungen des Freiwilligendienstes auf das weitere Leben wur de im Fragebogen nach den Dimensionen per s nlich und beruflich untergliedert diese Untergliederung wurde von den Befragten pro blemlos akzeptiert und als Strukturierungshilfe genutzt wobei sich die Angaben ber die bis lang diskutierten Kompetenzen ausschlie lich auf Antworten beziehen die unter der Rubrik pers nlich vermerkt waren In der folgenden Tabelle werden die H ufigkeitsangaben dieser nach pers nlichkeitsbildenden und sozial integrativen Bereichen zusammengefassten Kompetenzen deutlich 41 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 44 Eine Vereinigung der V lker findet nicht statt zurzeit sondern nur eine anf wirtschaftliche Interessen aufgebaute undemokratische Zu sammenarbeit der Regierungen 241 W hrend der Gro teil der Antworten auf diese Frage eine blo e Einstellungs nderung zur eu rop ischen Integration anzeigt also keinen Kompetenzgewinn erkennen l sst und daher an anderer Stelle abgehandelt wird lassen die wenigen reflexiv gestalteten Antworten durch aus eine positive Ver nderung im kognitiven Niveau der subjektiven politischen Meinungs bildung er
34. Bildungsprozesse von Jugendlichen einwirken Auf der Grundlage ihrer Erfahrungen formu lierten die Gespr chspartner eine F lle von Be wertungen Anregungen und Verbesserungs vorschl gen f r die Programmpraxis von denen hier nur eine Auswahl wiedergegeben ist die sich davon leiten l sst inwiefern die Bewertun gen und Vorschl ge einen Bezug zu den Lern und Bildungsprozessen haben oder haben k nnten Viele der von den Tr gern formulier ten Bewertungen und Anregungen k nnen an hand der vorliegenden Daten nicht untersucht werden Das hei t inwieweit die von den Tr gern angesprochenen Rahmenbedingungen tat s chlich einen Effekt haben muss speziellen Untersuchungen vorbehalten bleiben Hier soll aber dennoch eine Auswahl der Meinungen und Anregungen wiedergeben werden weil die Be obachtungen der Praxis als vorl ufig beste Hy pothesen und als Ausgangspunkt f r weitere Forschungsarbeiten wertvoll sein k nnen 8 5 1 Aspekte des Grundkonzepts des EFD Ausnahmslos alle Gespr chspartner haben aus f hrlich und vielfach unaufgefordert zu den europ ischen Rahmenbedingungen Stellung genommen unter denen Tr gerorganisationen und Freiwillige arbeiten Im Hinblick auf die jugendpolitische Relevanz des EFD und die grunds tzliche Effektivit t des Programmangebots f r die weitaus meisten der beteiligten Jugendlichen werden letztlich keine prinzipiellen Zweifel angemeldet Es wird durchweg best tigt dass e
35. Einsatzland suchen habe gesucht und zwar Ich werde mir einen Arbeitsplatz im Einsatzland suchen habe mir gesucht und zwar Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht Anderes 12 Wie beurteilen Sie insgesamt Ihren Freiwilligendienst alles in allem sehr gut C gut befriedigend ausreichend mangelhaft 13 Anhang 113 13 Wenn Sie noch einmal zu entscheiden h tten w rden Sie sich erneut f r die Teilnahme an Ihrem Freiwilligendienst entscheiden ja uneingeschr nkt ja aber in einem anderen Land z B ja aber bei einem anderen Tr ger z B ja aber bei einer anderen Einsatzstelle z B ja aber unter anderen Rahmenbedingungen Voraussetzungen wenn ja welche nein 14 Haben sich Ihre Erwartungen hinsichtlich des EFD erf llt Bitte kreuzen Sie in der ersten der folgenden vier Spalten an was Sie berhaupt erwartet haben und in den anderen Spalten ob sich diese Erwartungen erf llt teilweise oder auch gar nicht erf llt haben Erwartungen an den EFD Erwartet Erf llt Zum Teil erf llt Nicht erf llt Ich erhoffte mir eine berufliche Orientierung Ich erwartete durch den EFD bessere Berufschancen Ich wollte praktische Berufserfahrungen sammeln Ich wollte meine eigenen Ideen in der Einsatzstelle einbringen Ich wollte eine andere Sprache kennen lernen vertiefen Ich wollte eine andere Kultur und Gesell
36. Freiwilligen Hier gilt es nicht nur verst rkt auf verbindliche Teilnahmen zu achten sondern vor allem auch auf die Einhal tung inhaltlicher Standards die dem EFD als einem europ ischen Programm entsprechen Insgesamt sind die Ergebnisse der Studie f r den EFD berdurchschnittlich positiv und k nnen alle Beteiligten Praktiker wie Politiker sehr zu frieden stellen Sie best tigen die bisherige Pra xis des EFD und seine Zielsetzungen Die Gr nde f r die Teilnahme am EFD sowie die ermittelten Lern und Bildungsprozesse unter scheiden sich wesentlich von nationalen Frei willigendiensten und verdeutlichen den eigen st ndigen Charakter und die jugendpolitische Bedeutung des EFD Die besonderen Lernbe dingungen des EFD bereichern die Angebot spalette der internationalen Jugendarbeit Die Art des Dienstes f gt den bisherigen Formen von freiwilligem Engagement ein neues Element hinzu Die Entsendung von Freiwilligen ins Ausland in Deutschland bisher noch ein Sonderfall wird mit dem EFD zur Normalit t die Aufnahme von Freiwilligen erstmals in Deutschland zum wechselseitigen Prinzip Die Erkenntnis dass durch freiwilliges b rger schaftliches Engagement auf europ ischer Ebe ne in einem ausserschulischen Zusammenhang solch intensive Lern und Bildungsprozesse entwickelt und sehr stark beruflich verwertba rere Kompetenzen erworben werden k nnen wird die Debatte um das Verh ltnis von Ju gendarbeit und ausserschulisch
37. Gemeinschaftsebene bekundet insbesondere in seiner Entschlie ung vom 22 September 1995 ber die Schaffung eines europ ischen Zivildienstes Zudem hatte der Europ ische Rat 1994 und 1995 mehrfach die Notwendigkeit betont neue Ma nahmen zur F rderung der sozialen und beruflichen Eingliederung junger Menschen in Angriff zu nehmen Vor dem Hintergrund der Unterst tzung durch Rat und Parlament welches auch finanzielle Mittel bereitstellte wurde 1995 das Tavistock Institut in London beauftragt eine Machbar keitsstudie Ex Ante Evaluation zu erstel len um auszuloten welche Umst nde bei dem Programm Design und der Implementation be r cksichtigt werden m ssten und welche Ent wicklungspotenziale und Chancen ein solcher Dienst haben w rde Gest tzt durch die ermu tigenden Resultate und Empfehlungen dieser Studie rief die Europ ische Kommission die ein gangs erw hnte Pilotaktion ins Leben Damit wurden die bis heute im Wesentlichen kaum ver nderten Grundstrukturen des EFD ge schaffen 1 Amtsblatt der Europ ischen Gemeinschaften ABl C 269 vom 16 10 1995 S 232 Die Pilotaktion dauerte bis 1998 und wurde Mitte 1998 in ein zweij hriges jugendpolitisches EU Programm berf hrt das 1999 endete W hrend der Pilotaktion gelang es ca 2 500 TeilnehmerInnen einen Dienst zu erm glichen ber 1 000 lokale Organisationen waren in die Betreuung und Begleitung dieser Freiwilligen eingebunden F r das
38. Kompetenz erwerbs die in der folgenden Abbildung dar gestellten H ufigkeitsverteilungen Das Dia gramm bezieht sich auf 249 Antworten das hei t in 92 Prozent der ausgef llt zur ckerhal tenen Frageb gen wurde die Frage Welche Auswirkungen hat Ihrer Auffassung nach der Freiwilligendienst auf Ihr weiteres Leben per s nlich und beruflich beantwortet Aus die sen Antworten ergaben sich im Hinblick auf Kompetenzerwerb insgesamt 485 Nennungen 51 Stern E Nirup C Andreis S Continuous Assessment of Euro pean Voluntary Service Report from the Evaluation of the Pilot Ac tions 1997 1998 London 1999 S 25 52 ebenda S 26 53 Aus den genannten methodischen Gr nden kann die Dimension politisches Lernen nicht in die bersichten zum pers nlichen und beruflichen Kompetenzerwerb integriert werden Die detaillierte Darstellung von Auswertungstechnik und Ergebnissen der Frage nach Einstellungs nderungen zur europ ischen Integration wird an sp terer Stelle behandelt da der Kompetenzerwerb im Bereich po litischer Bildung zumindest quantitativ betrachtet quasi nur ein Nebenprodukt der dort erhaltenen Ergebnisse darstellt kommunikative F higkeiten 4 Toleranz 5 Offenheit 7 Empathie 9 berufliche Qualifikationen 10 Reife 13 interkulturelles Lernen 20 Autonomie 18 Horizonterweiterung 14 43 Abb 20 Erwerb pers nlicher und beruflicher Kompetenzen 7 1 6 Kompetenzen im Bereich
39. Kontext pers nlicher und beruflicher Fragestel lungen Dieser Bereich muss daher als Einziger als defizit r bezeichnet werden Qualit t und Quantit t entsprechender flankierender Ma nahmen im Programmkontext sollten evaluiert und verbessert werden In der Gesamtw rdigung zeigt sich ein unter schiedlicher Handlungsbedarf hinsichtlich der weiteren Programmentwicklung Im pers n lichen Bereich w re eine begleitende Betreuung angemessen da sich hier enorme subjektive Ver nderungsprozesse vollziehen welche nicht selten krisenhaft erlebt werden Der Bereich der beruflichen Kl rung ist dagegen wesentlich un problematischer sodass hier eine intensivere Begleitung nicht erforderlich zu sein scheint Auch was den nicht sehr bedeutsamen Erwerb der dem beruflichen Kontext unmittelbar zuge ordneten Qualifikationen angeht ergibt sich aus der vorliegenden Untersuchung kein zwingen der Handlungsbedarf da diese Kompetenzen mittelbar ber die Pers nlichkeitsentwicklung quasi mit erworben werden die im beruflichen Kontext empirisch ohnehin wesentlich relevan tere Kl rung des Berufsziels verl uft als Wir kung des EFD zudem v llig unproblematisch 91 1 Geschichte und Praxis des Europ ischen Freiwilligendienstes 92 Demgegen ber bleibt der Bereich der politi schen Bildung abstrakt klischeehaft die Ant worten zu dem Topos der europ ischen Inte gration bleiben gr tenteils unverbunden oder ausweichend Hier be
40. Offenheit gemeint die zwei Aspekte beinhalten kann gegen ber ande ren Menschen und gegen ber anderem wie zum Beispiel der Natur Beide Aspekte be schreiben nicht so sehr ein aktives Zugehen auf Menschen sondern eher eine empf ngliche re sponsive Haltung die h ufig beschrieben wird als Liebe Gl ck Zufriedenheit Liebe zur Na tur mit dem Herzen sehen usw In der folgen den u erung wird deutlich dass hier nicht in erster Linie eine kommunikative Qualit t von Offenheit gemeint ist und es auch nicht vorran gig darum geht neue Leute kennen zu lernen beziehungsweise aktiv auf diese zuzugehen wohl aber von ihnen zu lernen und ihre unter schiedlichen Verhaltensweisen kennen zu ler nen Der EFD war ein sehr wichtiger und auch sch ner Teil meines Lebens Ich habe sehr viel ber mich selbst gelernt einen inneren Frieden und die Lust zu leben W hrend meines Aufenthaltes in den Alpen habe ich meine Liebe zur Natur entdeckt und die Freiheit und innere Ruhe die einem die Berge geben Ich habe viel ber die Menschen und ihre Verhaltensweisen kennenge lernt und es hat mir sehr viel Spa gemacht neue Leute kennen zu lernen 116 In dieser Art von Antworten wird durchaus der Wunsch ge u ert auf andere Menschen zuzu gehen jedoch geschieht dies nicht aus einer ex trovertierten Haltung heraus Der Blick ist viel mehr auf sich selbst und das eigene Lebensge f hl gerichtet Die vier genannten Kat
41. Programmatiken die die Tr ger mit dem EFD verbinden erscheint es zudem wichtig den EFD in seiner eigenen Pro grammatik und Zielsetzung st rker zu profilie ren und damit auch die Rolle und den Status von Freiwilligen innerhalb Europas zu kl ren Viel leicht lie e sich damit au erdem die Hoffnung verbinden bei den Freiwilligen eine st rkere Identifikation mit dem Gedanken einer europ ischen B rgerschaft zu erreichen Im Hinblick auf die Gestaltung von Folgema nahmen im Anschluss an den Freiwilligendienst erweisen die Befragungen dass zwar f r die Mehrheit der EFDlerInnen mehrt gige Nach bereitungsma nahmen angeboten werden l n gerfristige Projekte und Ma nahmen insbeson dere Future Capital Projekte aber sehr selten sind Interessant ist in diesem Zusammenhang dass die Ma nahmen und Projekte in der Mehr zahl von den Entsendeorganisationen organi siert werden und kaum von den Freiwilligen selbst Einige Entsendeorganisationen halten l ngerfristige Ma nahmen zur Reintegration der Freiwilligen f r sinnvoll und schlagen auch explizit vor solche Ma nahmen von den Ent sendeorganisationen durchf hren zu lassen und daf r eine eigene F rderung zu gew hren Demgegen ber halten andere Organisationen Reintegrationsma nahmen nicht f r sinnvoll weil sie die Freiwilligen noch l nger an den ge leisteten Dienst binden Da die Mehrzahl der Freiwilligen nach dem Dienst ein Studium aufnimmt mit dem oft ein W
42. Sprachen eng lisch franz sisch ist zwar keine neue Erkennt nis aber der Anspruch eines europ ischen Pro gramms muss ber den Status Quo hinausgehen und erfordert eine zielgerichtete F rderung der bisher unterrepr sentierten Partnerl nder 4 Sprache will gelernt sein Knapp 30 Prozent der Jugendlichen geben an nur ungen gende oder gar keine Sprachkennt nisse des Gastlandes vor Beginn des Dienstes besessen zu haben Spracherwerb wird an vor derer Stelle der Motive und als bedeutendstes Lernfeld benannt Offensichtlich hat das Ele ment Sprache einen eigenen Stellenwert im EFD das zudem eine erhebliche Ressource zur Verbesserung der Besch ftigungsf higkeit von Jugendlichen darstellt Ein aktives und verbind liches Angebot von begleitenden Sprachkursen ber das bisherige Ma hinaus sollte dies mehr als bisher unterst tzten 5 Interkulturelles Lernen gezielt f rdern In der Analyse werden interkulturelles Lernen unmittelbar sowie wesentliche Elemente davon wie z B Empathie Toleranz als zentrale Be reiche des Kompetenzerwerbs beschrieben Es bleibt offen wie diese Kompetenzen vermittelt werden hnlich wie bei kurzfristigen Jugend begegnungen sollte ein europ isches Programm von den Akteuren Vorkehrungen f r einen ziel gerichteten Lernprozess einfordern Dabei spie len insbesondere die Seminare zur Vor und Nachbereitung im Heimatland sowie zur Be gleitung im Gastland eine Rolle 6 Engagement un
43. Sprachkompetenz Als sozialintegrative Kompetenzen werden jene bezeichnet bei denen sich der Blick st rker auf den Umgang mit anderen Menschen richtet Hier werden durch den Umgang und Austausch mit anderen Menschen soziale Kompetenzen erworben kommunikative F higkeiten Tole ranz Empathie und interkulturelles Lernen Durch das Zusammenleben mit Menschen ver schiedener Herkunft und Lebensvorstellungen werden die eigenen Deutungsmuster erkannt und neue gebildet 10 2 Ergebnisse der Tr gerbefragung Die Ergebnisse der Tr gerbefragung hinsicht lich der Wirkungen des EFD auf die Freiwilli gen und des Kompetenzerwerbs st tzen die Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung hin sichtlich der Auswirkungen des Dienstes und zum Teil auch hinsichtlich der darauf Einfluss nehmenden Faktoren Einige Auffassungen der Tr ger lassen sich durch die TeilnehmerInnen befragung nicht best tigen Die Tr gerbefra gung liefert dar ber hinaus Einblick in das Feld der das Tr gerhandeln kennzeichnenden Ein flussfaktoren und in die in der Grundkonzep tion des EFD liegenden Einflussgr en Vier Punkte seien hier noch einmal erw hnt 1 Die Gespr chspartner halten den EFD un eingeschr nkt f r ein wirksames Bildungspro gramm Sie sehen die Wirkungen vor allem in den Bereichen Identit tsbildung der Jugend lichen interkulturelles Lernen und Erwerb von Grundqualifikationen die f r den sp teren Ein tritt in das Berufsleben wichtig sind
44. Tr ger ihrer Programmat ik und ihren materiellen M glichkeiten entsprechend unterschiedliche Wege und sie legen unterschiedliche Kriterien an Als Positivkriterien werden au er rein forma len wie Vollj hrigkeit Vollst ndigkeit des An trags usw am h ufigsten relativ unspezifische allgemein auf die Person der Interessenten be zogene Gesichtspunkte genannt Psychische Belastbarkeit Stabilit t der Per s nlichkeit Verl sslichkeit Dass einer verl sslich ist scheint mir wichtiger zu sein als dass er gut mit dem Computer um gehen kann Charakterliche Eignung f r den Freiwilligen dienst Situationsangemessenes Kommunikationsver halten Kommunikationsf higkeit F higkeit zur Gruppenarbeit Grundkenntnisse der Sprache des geplanten Einsatzlandes Es gibt dar ber hinaus Tr ger die auf Grund einer spezifischen Programmatik spezielle Vor kenntnisse z B ber die deutsche Geschichte zur Bedingung machen oder f r die das Engage ment der Freiwilligen vor ihrem Dienst ein po sitives Kriterium ist Bestimmte formale Bildungsabschl sse werden im Einklang mit den europ ischen Programm 80 Im Benutzerhandbuch zum EFD werden zwei formale Kriterien Lebensalter Wohnsitz in einem der beteiligten L nder und zwei qualitative Kriterien genannt Das Profil des Freiwilligen entspricht den Erfordernissen der Aufnahmeorganisation Und Die Teilneh menden empfinden ein gewisses Ma
45. Umgang mit Armut und Leid sowie kein Verst ndnis f r benachteiligte Be v lkerungsgruppen vermittelt bekommen Zwar arbeiten einige TeilnehmerInnen im Um weltschutz im kulturellen Bereich und in ande ren Feldern in denen sie mit den genannten Themen und Zielgruppen kaum konfrontiert werden Die weitaus meisten Freiwilligen sind jedoch in der Behindertenarbeit sowie in der Kinder und Jugendarbeit t tig 56 3 und m ssten hier mit diesen Thematiken eigentlich in Ber hrung kommen Der EFD vermittelt Schl sselqualifikationen die f r die sp tere Berufst tigkeit sehr wichtig sein k nnen Dazu z hlen Kommunikations und Teamf higkeit Sprachkenntnisse und Umgang mit den Neuen Medien u a F r Estelle zahlte sich der Freiwilligendienst ganz konkret aus Da ich sp ter einmal in der Kommunikationsbranche arbeiten will sehe ich in der Mitarbeit f r die Presse und ffentlichkeitsarbeit bei der Ruhrolympiade eine gro e Chance Erfahrungen auch auf diesem Gebiet zu machen 37 F higkeit im Team zu arbeiten In schwierigen Situationen nicht so schnell frustriert sein Sch chternheit berwinden Auf andere Menschen zugehen k nnen Geduld ben anderen zuh ren k nnen 38 Setzt man diese F higkeiten zu den induktiv gewonnenen Kategorien der Auswertung der offenen Fragen Kapitel 7 in Bezie hung so sind sie am ehesten den dort so bezeichneten sozialinte grativen Kompetenzen
46. Vorbereitungs Einf h rungs Zwischen und R ckkehrerseminare Obwohl vereinzelt auch auf die Inhalte der sp teren T tigkeit eingegangen wird berwiegt in den Vorbereitungsseminaren deutlich die The matisierung der zuk nftigen Belastungen im Ausland Die Einf hrungsseminare geben Informationen ber die landes blichen Gepflogenheiten Die Zwischentreffen machen h ufig Konflikte die auf Grund der unterschiedlichen Nationalit ten entstehen zum Thema Im R ckkehrerseminar wird eine Reflexion der Erfahrungen w hrend des Einsatzes im Ausland vorgenommen Neben dieser Seminarstruktur werden im SDE wie im EFD Sprachkurse zur Vertiefung der Kenntnisse angeboten und von den Teilnehme rInnen auch genutzt 99 im EFD offiziell Ausreiseseminar 100 im EFD offiziell Einf hrungstraining 9 6 Beurteilungen der TeilnehmerInnen zu verschiedenen Aspekten der Dienste Wie bereits in Kapitel 9 3 3 erw hnt hat die Vorbereitung im FSJ und F J keinen gro en Stellenwert Die TeilnehmerInnen des EFD sind ebenso wie die des SDE mit der Vorbereitung durch den Tr ger durchweg zufrieden Bei allen vier Freiwilligendiensten bewerten die TeilnehmerInnen die Einsatzstellen berwie gend positiv Die Ergebnisse der Frage zur Beurteilung der Einsatzstelle hneln sich bei allen vier Studien vgl Kapitel 5 2 Die Seminare werden von den TeilnehmerInnen des FSJ F J SDE und EFD mehrheitlich posi tiv bewertet W hre
47. Wie bereits dargelegt wurde hat der EFD f r die Entsendeorganisationen einen unter schiedlichen Stellenwert sodass sich auch in der Umsetzung des EFD Programms ganz unter schiedliche Varianten finden lassen Manche Entsendeorganisationen erf llen ledig lich die formalen Voraussetzungen im Kontakt mit den Projekten schlie en die Vertr ge schriftlich ab und schicken die Freiwilligen dorthin ohne genau zu wissen wie der Freiwil ligendienst und die Betreuung vor Ort genau aussehen Andere Entsendeorganisationen hingegen legen gro en Wert auf vorherige pers nliche Kon taktaufnahme sie machen selbst Besuche vor Ort und berzeugen sich davon dass das Pro jekt ihren eigenen Vorstellungen entspricht be vor sie einen Freiwilligen in eine Einsatzstelle vermitteln Wieder andere die vorwiegend Freiwillige in Projekte entsenden mit denen ohnehin eine en ge Zusammenarbeit besteht haben regelm ig pers nlichen oder telefonischen Kontakt mit der Einsatzstelle und wissen ber Einzelheiten des Arbeitsalltags genau Bescheid Manche Entsendeorganisationen erhoffen sich durch den Kontakt ber die Freiwilligen einen intensiveren Austausch mit dem Projekt oder den Projekten Besonders f r kleine finanz schwache Organisationen ist es oft nicht m g lich einen pers nlichen Kontakt zum Erfah rungsaustausch zu realisieren obwohl sie dies als wichtig und w nschenswert ansehen 21 Land und Leute kennen lernen steht
48. Zustandekommen eines Projektes sollen die Partner gemeinsam die kommunale Entwicklung f rdern und es sollen nicht nur bei den TeilnehmerInnen sondern bei allen Be teiligten interkulturelle Lernerfahrungen ver mittelt werden mit dem Ziel eine Identit t als europ ischer B rger zu entwickeln Das Programm richtet sich an alle jungen Men schen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren die Staatsb rger eines Mitgliedstaates der Europ i schen Union Islands oder Norwegens sind oder in einem dieser L nder ihren Wohnsitz haben Dabei sollen besondere Anstrengungen unter nommen werden solchen jungen Menschen die Teilnahme zu erm glichen die auf Grund so zialer physischer wirtschaftlicher oder geogra fischer Gr nde Schwierigkeiten haben am Pro gramm teilzunehmen F r Estelle war schnell klar Deutschland Sport Jugendli che eine Kombination die zu mir passt hnlich dachten wohl die Verantwortlichen in der Sport Jugend Essen nach den ersten Kontakten mit Estelle und der Entsendeorganisation der Abteilung Bildung und Arbeit in der Regionalverwaltung in Toulon Estelle ber ihren ersten Eindruck ber den herzlichen Empfang habe ich mich sehr gefreut das war ein sehr guter Start 6 vgl ABl L 214 4 31 07 1998 2 Untersuchungsziele und methodisches Vorgehen 2 Untersuchungsziele und methodisches Vorgehen 2 1 Zielsetzung der Untersuchung Ziel der Untersuchung ist es allgemein formu
49. berhang an weiblichen Teilnehmern ist vermutlich damit zu erkl ren dass der Freiwil ligendienst vieles bietet was bei den M nnern der Wehrdienst oder der Zivildienst abdeckt Zum Beispiel stellt er eine attraktive M glich keit dar sich Zeit f r berufliche Orientierung und pers nliche Lebensplanung zu nehmen sich von zu Hause zu l sen eigene Grenzen auszutesten sich einer Aufgabe zu stellen und anderes mehr W hrend die M nner die Zeit des Wehr oder Zivildienstes daf r nutzen k nnen m ssen die Frauen sich eine solche M glichkeit aktiv suchen 3 Die TeilnehmerInnen des Europ ischen Freiwilligendienstes 3 10 Einsatzl nder Die Einsatzstellen der Freiwilligen befanden sich in 23 unterschiedlichen L ndern England 35 9 und Frankreich 23 3 sind mit deut lichem Abstand die h ufigsten Einsatzl nder 3 11 Sprachkenntnisse Ihre Kenntnis der Sprache des Einsatzlandes be zeichnen 40 2 Prozent der Befragten als gut be ziehungsweise sehr gut Mit befriedigend 19 3 oder ausreichend 10 8 sch tzen insgesamt 30 1 Prozent ihre Sprachkenntnisse ein Immerhin 12 4 Prozent geben an ungen gende und 17 4 Prozent berhaupt keine Kenntnisse ber die Sprache des Einsatzlandes zu haben 3 12 Motivationen Die Motivationen zum EFD wurden im Frage bogen mit Hilfe einer vorgegebenen Itemliste erfasst aus denen die Freiwilligen maximal die f nf wichtigsten Gr nde f r ihren Entschluss angeben
50. bewerte Am besten schneidet dabei das Zwischentreffen ab 49 Pro zent waren damit sehr zufrieden und 44 8 Prozent zufrieden Mit dem Vorbereitungsseminar waren 85 7 Pro 30 5 zent sehr zufrieden beziehungsweise zu frieden das Einf hrungsseminar beurteilten 86 2 Prozent ebenfalls positiv und das R ck kehrerseminar wurde von 83 4 Prozent zufrie den stellend beziehungsweise sehr zufrieden stellend beurteilt Aus einigen Verbesserungsvorschl gen der Frei willigen wird ersichtlich dass sie sich von dem Vorbereitungsseminar konkrete Informationen ber ihre Einsatzstelle w nschen Abb 13 Zufriedenheit mit Seminaren H ufigkeit in Prozent 70 60 50 40 30 20 10 0 Das Vorbereitungsseminar war zu allgemein es wurden keine Tipps zur Vorbereitung gege ben 220 Wichtig sind mehr konkrete Informationen im Vorbereitungsseminar 211 Einen Austausch mit ehemaligen Freiwilligen sehen viele der TeilnehmerInnen als die effektiv ste Art an sich auf den Dienst vorzubereiten Gegenseitiger Erfahrungsaustausch w hrend und nach dem Einsatz steht an vorderster Stelle bei Verbesserungsw nschen Nachfolgend da f r zwei Beispiele Das Treffen und Reden mit Ehemaligen ist die einzig sinnvolle Vorbereitung Im Land selber ist alles sowieso noch mal anders 100 Die Zwischentreffen im Land sollten l nger als zwei Stunden vielleicht ber ei
51. darauf einzulassen Sie werden be f higt eigene Muster zu relativieren und zu hinterfragen 3 Der EFD f rdert die Besch ftigungsf hig keit Jugendlicher und erleichtert ihnen den bergang ins Erwerbsleben Zum einen erfah ren die Jugendlichen durch den EFD eine Kl rung ihres Berufsziels Das urspr ngliche Berufsbild wird entweder verst rkt oder ver worfen Die Einsch tzung des Arbeitsfeldes der eigenen F higkeiten und Potenziale wird re alistischer und was besonders positiv ist nicht resignativ Gleichzeitig werden beruflich verwertbare Kompetenzen erworben wie z B bedeutende Schl sselqualifikationen fachliche Qualifika tionen in der Einsatzstelle Fremdsprachen kompetenz interkulturelle Handlungskompe tenz die Erfahrung im Team zu arbeiten u a m 4 Der EFD motiviert f r politisches soziales und gesellschaftliches Engagement h ufig im Sinne von Verst ndigung unterschiedlicher Na tionen Kulturen V lker und Minderheiten Viele Jugendliche haben bereits sehr konkrete Vorstellungen f r ein solches ehrenamtliches oder berufliches Engagement 5 Europa wird f r die Jugendlichen durch den Auslandsaufenthalt weniger abstrakt mehr greifbar selbstverst ndlich und reizvoll Im Vordergrund steht das Europa der Freund schaften und Reisefreiheit weniger das politi sche Europa Die Europ ische Integration wird zwar positiver bewertet aber kaum politisch re flektiert Die Bereitschaft zur Mobilit
52. der drei vom Deutschen B ro Jugend f r Europa als Nationalagentur beauftragten Tr ger durchge f hrt wird Wie in Kapitel 4 bereits dargestellt hat das Ausreiseseminar je nach Position im Gesamt ablauf der Vorbereitung einen unterschiedlichen Stellenwert Bei einigen Tr gern ist es die wich tigste Komponente des gesamten Prozesses bei anderen ist es eingebettet in eine viel differen ziertere Struktur Denn zus tzlich kann die Vor bereitung je nach Tr ger ganz unterschied liche Elemente umfassen Zumeist im Anschluss an die grunds tzliche Entscheidung ber eine Teilnahme werden wei tere Vorbereitungsschritte angeboten teilweise auch zur Voraussetzung der endg ltigen Aus reise gemacht siehe Kapitel 4 5 Einfache Vorbereitung Elaborierte Vorbereitung Freiwillige r Entsendeorganisation Freiwillige r Entsendeorganisation Anfrage Anfrage Infopaket Infopaket Bewerbung Bewerbung mit Referenzen Auswahl Auswahl Matching R ckfrage Best tigung Auswahlseminar 3 Tage Fertigstellung des Antrags Auswahl Vorbereitungs Vorbereitung seminar 3 Tage inL ndergruppe Informationen Ausreise Vorlaufseminar 2 Tage Projektverteilung 83 gemessen als durchschnittlicher Zeitraum zwischen der Anfra ge des Freiwilligen und der Ausreise in das Einsatzland Aufbau eines F rderkreises Gedenkst ttenfahrt Ausreiseseminar 9 Tage Ausreise 84 DITSL Internationales Bildungszentrum Witzenhausen Wi
53. einsetzen 031 Die gesammelten Erfahrungen im Umgang mit Krisen k nnen eventuell auf hnliche Situ ationen bertragen werden und Probleme gel st werden 015 Diese Aussagen machen dar ber hinaus deut lich dass sich die Befragten dieser ber pers n liche Problembew ltigung gewonnenen Kom petenzen voll bewusst sind indem sie den kog nitiven Transfer von erlebten auf k nftige Lebenssituationen leisten Die brigen Kompetenzen werden demgegen ber deutlich weniger durch die Verarbeitung subjektiver Krisensituationen vermittelt Als einzige Kategorien w ren noch Interkulturel les Lernen und Kommunikative F higkeiten zu nennen die von den Befragten zwar nicht in dem Ausma wie Pers nliche Reife und Autonomie genannt werden aber dennoch unter den Kompetenzen eine erw hnenswerte Rolle spielen 7 bzw 8 Auffallend ist auch dass der Erwerb beruflicher Qualifikatio nen offenkundig verh ltnism ig reibungslos verl uft Als wichtigstes Ergebnis bleibt festzuhalten dass die Befragten angeben in Krisensituatio nen berwiegend pers nlichkeitsbildende Kompetenzen erworben zu haben vor allem pers nliche Reife und Autonomie w hrend sozialintegrative Kompetenzen etwa kommu nikative F higkeiten und interkulturelles Ler nen eine untergeordnete Rolle spielen und be rufliche Qualifikationen ebensowenig krisen vermittelt erworben zu werden scheinen wie eine Reihe ande
54. ergeben sich aus der Frage nach dem Beruf der Eltern Berufsangaben er lauben zwar keine genauen Schichtklassifikatio nen k nnen aber als Indikator f r eine unge f hre soziale Positionierung angesehen werden Zwar s nd keine horizontalen Differenzierun gen nach Lebensstilgruppen und Milieus m g lich und die Berufsangabe der Eltern reicht auch nicht f r eine genauere Klassifikation in den feindifferenzierten neueren Schichtungs modellen der Gesellschaft aus Dennoch ver mittelt der Indikator n herungsweise ein Bild ber die soziale Herkunft der Freiwilligen das den Vorzug der Vergleichbarkeit mit Daten der offiziellen bundesweiten Statistik hat Die nachfolgende Abbildung gibt einen ber blick ber die berufliche Stellung der Eltern Die V ter der Freiwilligen sind nach ihrer Stel lung im Beruf am h ufigsten Angestellte 42 8 An zweith ufigster Stelle rangieren unter den V tern die Beamten 23 3 gefolgt von den Selbstst ndigen 19 8 Im Vergleich mit der Bev lkerung in Deutschland insgesamt leisten weniger Kinder von Arbeitern aber mehr von Angestellten und sehr viel mehr von Beamten und Selbstst ndigen einen europ i schen Freiwilligendienst Auch die Angaben zur Arbeitslosigkeit sind bedeutend geringer als im Bundesdurchschnitt Die M tter der Freiwilligen sind am h ufigsten Angestellte 43 0 Hausfrauen 19 6 oder Beamtinnen 18 5 Selbstst ndige M tter sind immerhin mit 9 8 Prozent
55. f hl t e mich zu sehr allein gelassen 1085 28 0 59 5 Mir macht e die Arbeit Spa Tal 20 4 4 4 Mir fehlt e eine gleich gesinnte Gespr chspartnerin 14 6 15 3 70 2 Ich bin zu sehr auf meine eigene Initiative angewiesen 2103 23 6 55 1 In meiner Arbeitsstelle besteht ein gutes Arbeitsklima 56 2 29 1 14 7 Ich werde in der Einsatzstelle gut betreut 56 2 28 5 15 4 Die BetreuerInnen haben zu wenig Kenntnisse 1585 20 0 64 5 Ich komme mit den seelischen psychischen Anforderungen gut zurecht 76 4 19 5 4 1 Ich kann meinen Arbeitsbereich selbst mitgestalten 58 8 27 0 14 2 Ich komme mit den geistigen Anforderungen gut zurecht 95 1 4 9 0 0 Ich kann mir sehr viel Wissen aneignen 54 1 33 1 12 4 Ich sp re in meiner Einsatzstelle ein echtes Interesse an anderen Menschen 69 2 21 7 9 1 Ich f hle mich ausgebeutet 73 12 5 80 0 Ich habe sinnvolle Aufgaben 74 1 16 3 9 5 Ich f hle mich h ufig stark belastet 227 28 1 49 8 Ich bin vielfach unterfordert 17 1 27 0 559 Ich komme mit meiner fachlichen Anleitungskraft gut zurecht 68 7 20 2 11 1 Ich berlege mir fter die Einsatzstelle zu wechseln bzw aufzuh ren 12 8 7 5 7I Auf meine anf nglichen Sprachprobleme wurde in der Einsatzstelle gro e R cksicht genommen 76 8 14 2 9 1 23 Tab 2 Beurteilungen zur Einsatzstelle 5 Beurteilung der Tr ger und Einsatzstellen Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 24 5 3 Bewertung der Seminare Die Seminare werden von den TeilnehmerInnen berwiegend positiv
56. f r die Lernprozesse rele vanten Faktoren und um diesen Bereich vor allem geht es in diesem Kapitel liegt als Um gebungsvariablen au erhalb der Person der Freiwilligen auf der Ebene der Einsatzstelle der Entsende beziehungsweise Aufnahmeor ganisation oder auf der Ebene der Programmar chitektur In stark vereinfachter Darstellung ergibt sich die in der folgenden Abbildung dar gestellte Struktur Wie in der Abbildung ersichtlich ist die Ebene der Entsende und Aufnahmeorganisationen zu unterscheiden von der Ebene des konkreten Projektumfeldes also der Einsatzstelle bezie hungsweise dem Aufnahmeprojekt EFD Programm design F rder richtlinien Projekt umfeld Einsatz stelle Aufnahme Entsende Aufnahme projekt organisationen f F rderpraxis Monitoring Abb 22 Bedingungsfaktoren der Lernprozesse im EFD Viele der von den Tr gern ge u erten Ansichten zu den Einsatzstellen best tigen die Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung F r die Ebene der Entsende und Aufnahmeorganisationen 70 Einsatzstelle und Aufnahmeprojekt sind bedeutungsgleich ver wendete Begriffe Die Aufnahmeorganisation kann in der Praxis identisch mit der Einsatzstelle beziehungsweise dem Aufnahme projekt sein es kann sich aber auch um eine die Freiwilligen an an dere Einsatzstellen Aufnahmeprojekte weitervermittelnde Organi sation handeln In den Interviews haben viele Gespr chspartner
57. gen zeigen sich sehr deutliche Unterschiede bei den Lerneffekten Motivation scheint als unab h ngige Variable Lern und Bildungsprozesse zu beeinflussen und zwar in dem Sinne dass bestimmte Motivationen besondere Effekte auf jeweils spezifische Lernbereiche haben Sehr eingegrenzte Motive wie zum Beispiel der Wunsch eine andere Sprache zu lernen schei nen eher ung nstig f r Lern und Bildungspro zesse in vielen Bereichen zu sein w hrend um gekehrt weniger spezifizierte Motive wie der Wunsch eine andere Kultur kennen lernen zu wollen eine g nstigere Voraussetzung f r brei te Lernerfahrungen bieten 10 1 4 Die Struktur des Kompetenz erwerbs und anderer EFD induzierter Wirkungen Die Ergebnisse der statistischen Auswertung lassen auf Grund methodischer Schranken nur begrenzt R ckschl sse auf die innere Struktur der Bildungsprozesse aus der Sicht der Teilneh merlInnen zu Der Begriff Kompetenzerwerb definiert Ergebnisse von Lern und Bildungs prozessen die sich nicht allein durch vorgege bene Kategorien rein quantitativ messen las sen In der qualitativ inhaltsanalytischen Aus wertung der bewusst offen gehaltenen Fragen wurde versucht die erworbenen Kompetenzen aus der Sinnwelt der TeilnehmerInnen heraus zu erfassen und damit jene Realkategorien zu iden tifizieren nach denen sie selbst angeben be stimmte Kompetenzen erworben zu haben und diese aus ihrem Erleben heraus voneinander ab zugrenzen
58. ger Allgemeine Bewertung der Bildungs und Lernprozesse im EFD Dimensionen der Lern und Bildungsprozesse 8 3 2 1 Identit tsbildung 8 3 2 2 Interkulturelles Lernen 8 3 2 3 Kompetenzen im Bereich der beruflichen Qualifikationen und der Berufsvorbereitung 8 3 2 4 Sprachen lernen Annahmen ber die die Lern und Bildungsprozesse beeinflussenden Parameter 8 3 3 1 Vorbereitung der Freiwilligen 8 3 3 2 Betreuung menschliches Klima 8 3 3 3 Charakteristika der Freiwilligent tigkeit 8 3 3 4 Teilnahmemotive der Freiwilligen 8 3 3 5 Sprachbeherrschung Lern und Bildungsprozesse unter zeitlichen Gesichtspunkten Programmatik und Handeln der EFD Tr ger als Parameter von Lern und Bildungs prozessen Tr gerprogrammatik Werbung und Auswahl der Freiwilligen 8 4 2 1 Auswahlkriterien 8 4 2 1 1 Positive Auswahlkriterien 8 4 2 1 2 Negativkriterien 8 4 2 1 3 Steuerwirkung der Auswahlkriterien 8 4 2 2 Organisatorische Aspekte des Auswahlverfahrens Dauer und Struktur der Freiwilligenvorbereitung Matching Tr gerunabh ngige Rahmenbedingungen in ihren Auswirkungen auf Lern und Bildungsprozesse Aspekte des Grundkonzepts des EFD 8 5 1 1 Konzept des Eins zu Eins und Individualisierung des Programms 8 5 1 2 Zus tzlichkeit der Freiwilligent tigkeit Substitutionsverbot 8 5 1 3 Rollenverteilung zwischen Nationalagenturen und Tr gernetzwerken 8 5 1 4 Systematik der F rderung 8 5 1 5 Rolle und Status der Freiwilligen 8
59. gern Die Tr gerbefragung war urspr nglich als Fra gebogenbefragung geplant wurde aber letzt endlich um der Unterschiedlichkeit der Orga nisationen gerecht zu werden in Form von Interviews durchgef hrt Im Zeitraum Februar bis M rz 1999 wurden mit Vertretern von insge samt 14 verschiedenen deutschen Entsende und Aufnahmeorganisationen Face to face Interviews und im Zeitraum Ende M rz bis Anfang Mai mit weiteren 19 Organisationen Telefoninterviews gef hrt Die Auswahl der Gespr chspartner f r die Face to face Interviews war von zwei Ge sichtspunkten bestimmt Zum einen sollte mit solchen Tr gern gesprochen werden die ber viel Erfahrung auf Grund einer gro en Zahl ver mittelter Freiwilliger verf gten zum anderen sollten es solche sein die als typische Repr sentanten einer bestimmten Tr gergruppe gel ten konnten Bei der Auswahl unter Ma gabe der beiden Kriterien wurde im Wesentlichen den Empfehlungen des Deutschen B ros Jugend f r Europa gefolgt 67 Eine Liste der jeweiligen Gespr chspartner ist im Anhang wiedergegeben 68 Vorab wurden drei Gruppen von Tr gern unterschieden Kirchliche Tr ger oder solche die eine wie auch immer gearte te ideologische Gebundenheit haben zum Beispiel Friedensdienste sowie traditionelle FSJ Tr ger in der Regel sind dies alles gr ere Tr ger Tr ger die mit dem EFD Neuland beschreiten zum Beispiel Bil dungstr ger Kleinere Tr ger d
60. gewinnen einen Berufswunsch zu verfestigen oder sich neu orientieren zu k nnen Bei den TeilnehmerInnen am SDE und am EFD spielt das Motiv der beruflichen Orientierung eine viel geringere Rolle Dennoch ergeben die Untersuchungen dass die Berufsorientierung im Allgemeinen wesentlich erleichtert wird 9 9 3 Soziales und gesellschaftliches Engagement Im FSJ scheint der Dienst das Engagement im sozialen oder gesellschaftlichen Bereich nicht in besonderem Ma e zu erh hen Bei den F JlerInnen scheint der Dienst gr e re Auswirkungen auf die Bereitschaft zum En gagement zu haben Mehr als ein Viertel der F JlerInnen will sich st rker engagieren als vor dem F J In der SDE Studie geben 90 Prozent der Be fragten an durch den Auslandsaufenthalt sozia le Probleme aufmerksamer wahrnehmen zu k nnen Inwieweit dies zu tats chlich erh htem oder gleich bleibendem Engagement f hrt wird nicht deutlich F r den EFD gibt etwa die H lfte der Befragten an dass der Dienst einen Einfluss auf ihr zu k nftiges politisches kulturelles oder soziales Engagement hat beziehungsweise hatte Der gr te Einfluss ist beim Engagement im so zialen Bereich festzustellen Dies scheint ber wiegend m Alltag und auch ehrenamtlich zu er folgen Die Bereitschaft sich in dieser Weise zu engagieren wird eingeschr nkt durch die gerin ge Bereitschaft sich in Organisationen zu enga gieren 103 vgl Rahrbach A W stend rf
61. gewisserma en in einem Zwischen raum Aber die Erfahrung wirkt auch nach drei vier Jahren noch nach Die langfristigen Wir kungen sind erst nach sieben Jahren zu sehen 65 Begleitende Seminare sollen helfen die EFD Erfahrungen zu verarbeiten Kontakte unter den Freiwilli gen herzustellen und Perspektiven f r die Zeit nach dem EFD zu entwickeln Estelle hat ber ihre Teilnahme am Zwischentreffen gute Kontakte zu Freiwilligen in Weimar hergestellt So wurden gegen seitige Besuche am Wochenen de immer wieder m glich Ob wohl ich mich in Essen sehr auf gehoben gef hlt habe bin ich doch auch gerne nach Erfurt zu meinen neuen Freunden gereist auch weil ich Ostdeutschland kennen lernen wollte 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen 66 Abb 23 Ausgew hlte Para meter des Tr gerhandelns EFD Zielgruppen VOR Auswahlkriterien Ben En Rekrutieru verfahren OT i wi 7 Programmatik i o Ressourcen l u orbereitung _ prozess B Tr ger Matching Netzwerk bildungund Auswahl und Vorbereitung _ Aufnahmeprojekt Frei llige r 8 4 Programmatik und Handeln der EFD Tr ger als Parameter von Lern und Bildungsprozessen In diesem Abschnitt sollen die programmati schen und organisatorischen Rahmenbedingun gen bei den befragten Tr gern des EFD abgebil det werden die daf r in F
62. gut 19 5 35 1 81 nein befriedigend bis keine 18 6 42 Quadratsumme df Mittel der Quadrate F Signifikanz Zwischen den Gruppen 94 1572532 10 9 41572532 0 67 n s Innerhalb der Gruppen 3315 67742 237 13 9902001 Gesamt 3409 83468 247 97 Tab 10 t Tests zu dem Zusammenhang zwischen Vorerfahrungen der TeilnehmerInnen am EFD und Kompetenzerwerb Tab 11 Ergebnisse der Varianzanalyse zum Zusammenhang zwischen Art der Einsatzstelle und Lern erfahrungen insgesamt 13 Anhang 98 Tab 12 Lerneffekte und Kompetenz erwerb im EFD H ufigkeiten der Antworten auf geschlossene Fragen Habe viel Habe etwas Habe gar Wurde gelernt gelernt nichts eher ent gelernt mutigt Fachliche Qualifikation in Ihrem T tigkeitsbereich 48 8 41 3 9 4 0 4 Verstehen der Sprache Ihres Gastlandes 70 5 27 7 1 9 Verstehen von Fachtexten und Zeitunglesen 38 0 50 4 10 1 1 6 In unsicheren neuen Situationen zurechtfinden 72 9 26 3 0 8 Eigene Positionen vertreten durchsetzen k nnen 35 5 57 7 6 4 0 4 Mit widerspr chlichen Erwartungen und Anforderungen zurechtkommen 32 3 55 9 11 4 0 4 F higkeit im Team zu arbeiten 42 1 47 1 10 0 0 8 Verantwortung f r mich und andere bernehmen 57 2 37 9 4 5 0 4 Eine F hrungsposition bernehmen 23 4 41 4 33 7 1 5 In schwierigen Situationen nicht so schnell frustriert sein 50 6 45 6 2 3 1 5 Sch chternheit berwinden 36 7 54 7 6 6 2 0 Auf andere Menschen zugehen k nnen 49 6 44 2
63. ha ben diese beiden letztgenannten Kategorien Europ ische B rgerschaft und Im Ausland leben und arbeiten wollen dagegen keine Be deutung in diesem Zusammenhang werden sie nur ein beziehungsweise zweimal genannt 62 51 von 259 Befragten 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 7 2 3 Kl rung des Berufsziels Eine auffallend starke Wirkung des EFD ergab sich f r viele TeilnehmerInnen im beruflichen Kontext Bei nahezu der H lfte der auf die all gemeine Frage nach den Auswirkungen des EFD antwortenden 249 Befragten n mlich 120 Personen kam es zu einer Kl rung des Berufs ziels von dem einige schon zu Beginn des Dien stes eine vage Vorstellung hatten und welches sie dann durch die Teilnahme am EFD best tigt oder verworfen haben Beruflich hat es mich best tigt in dem Bereich der Behindertenhilfe t tig werden zu wollen nachdem ich vorher schon die Idee dazu hatte Andere hatten bereits konkrete W nsche und haben ihren urspr nglichen Studienwunsch auf Grund der Erfahrungen w hrend des Ein satzes verworfen und sich f r etwas anderes ent schieden Umentscheidung des Sindienfaches Einsatz stelle entspricht nicht meinen Berunfsvorstel lungen 141 Wiederum andere die noch keine konkreten Berufsziele verfolgten wurden durch ihre T tigkeiten in der Einsatzstelle und oder den
64. liert Wirkungen des EFD auf die Pers nlich keitsentwicklung den beruflichen Werdegang und gegebenenfalls auf ein gesellschaftspoliti sches Engagement der TeilnehmerInnen nach dem Freiwilligendienst zu benennen sowie aus l sende Faktoren hierf r zu identifizieren Die Ergebnisse sollen als Diskussionsgrundlage f r die weitere Programmgestaltung des EFD im Aktionsprogramm Jugend der Europ ischen Union dienlich sein Spezifische Zielsetzungen sind Untersuchung der lang und kurzfristigen Wirkungen des Dienstes im Ausland auf die Freiwilligen und den Kompetenzerwerb der Freiwilligen durch den Dienst im Ausland am Beispiel der deutschen Freiwilligen die im Rahmen der Pilotaktion und danach am EFD teilgenommen haben beziehungsweise teilnehmen Analyse der ausl senden Faktoren f r die erzielten Wirkungen und den Kompetenz erwerb die ihre Ursache in den konkreten Bedingungen des EFD und der Gestaltung der einzelnen Projekte haben Ableitung von Thesen zu Wirkungen und Kompetenzerwerb im Hinblick auf die bertragung in einen europ ischen Zu sammenhang Benennung von positiven und negativen Be dingungsfaktoren als Grundlage f r eine Di skussion ber die zuk nftige Gestaltung des EFD im Aktionsprogramm Jugend Erhebung der Follow up Aktivit ten von Entsendeprojekten und Absch tzung des Potenzials f r realisierbare zuk nftige Fol low up Aktivit ten Vergleich der Wirkungen des EFD mit den Wirkung
65. mit MitarbeiterInnen von Entsende und Aufnahmeprojekten in Deutschland gef hrt Es wurden Wissenschaftler konsultiert die in die sem Feld bereits gearbeitet hatten und es wur de des Weiteren mit einigen Freiwilligen ber deren Diensterfahrungen gesprochen Litera tur und Materialsammlungen zum EFD er g nzten die Informationsgewinnung 2 5 Die TeilnehmerInnenbefragung Bei der Zielgruppe der TeilnehmerInnen stan den prinzipiell zwei Verfahren der Befragung und Auswertung zur Auswahl Der eine m gli che Weg w re ein Vorgehen gem den Metho den der qualitativen Sozialforschung gewesen Hierbei werden mit einer ausgew hlten kleinen Gruppe von TeilnehmerInnen Gruppen oder Einzelinterviews gef hrt die Verschriftlichung dieser Interviews wird nach g ngigen Verfahren auf Grund des Gegenstandes vorzugsweise in einem rekonstruktionslogisch hermeneutischen Verfahren aber auch nach kategorial summie renden Verfahrensschemata ausgewertet Dieser Weg wurde deshalb nicht beschritten weil anzunehmen war dass die Bandbreite der Dimensionen der Bildungsprozesse und deren Bedingungsfaktoren recht gro und die Varianz in einer Dimension vermutlich ebenfalls relativ gro sein w rde In einem solchen qualitativen Verfahren h tte es auf Grund dieses vermuteten Sachverhaltes eine recht hohe Fallzahl von Interviews gebraucht um zu einer aussagekr f tigen Typologie zu kommen Quantifizierungen dieser Typologie w ren kaum m gl
66. ren Charakter auf Begrif fe wie Reife Toleranz oder auch Autono mie s nd st rker realkategorial gepr gt Topoi wie Empathie Irritation von Normalbiogra fien oder Reflexive Sicht zur europ ischen In tegration mehr analytisch Es ist genau dieses Korrespondenzverh ltnis von analytischer und realkategorialer Kategorienbildung welches qualitative Verfahren der empirischen Sozialfor schung auszeichnet 7 4 Zusammenfassung der Ergebnisse Als wichtigstes Ergebnis der qualitativen Aus wertung bleibt festzuhalten dass die gr ten Kompetenzgewinne durch den EFD im Bereich der Pers nlichkeitsentwicklung liegen Viele Jugendliche finden hier erstmals die Gele genheit ihr Leben weitgehend selbstst ndig zu gestalten Das Auf sich selbst gestellt Sein in einem Land dessen Sprache man zumeist nur unvollkommen beherrscht sowie die kontinu ierliche Auseinandersetzung mit dem T tig keitsbereich der Einsatzstelle erm glichen es den Jugendlichen kaum aus dem Feld zu ge hen Vielmehr sehen sie sich gezwungen Probleme anzugehen sich anderen verst ndlich zu ma chen und nicht zuletzt auch mit sich selbst und anderen geduldiger zu werden und ihnen zuzu h ren Begriffe die in den Antworten immer wieder auftauchen 66 Wie bereits erl utert wird dabei versucht den realkategorialen Kern analytischer Kategorien in der Alltagswelt der Befragten her auszufiltern womi
67. sentiert In der Kate gorie der selbstst ndig Berufst tigen entspricht im FSJ Inland und im SDE der Anteil der selbstst ndigen Eltern in etwa dem Bundes durchschnitt Einzig im EFD ist der Anteil der selbstst ndigen Eltern deutlich h her bei den M ttern mehr als drei Mal so hoch bei den V tern fast doppelt so hoch 91 In der Studie zum F J wurde dieser Parameter nicht ausge wertet 92 F r das F J liegen keine entsprechenden Daten vor 9 Vergleich des EFD mit anderen Freiwilligendiensten Die berufliche Stellung der Eltern der Freiwilli gen deutet darauf hin dass die Freiwilligen aller Dienste nach dem Schichtdifferenzierungs modell von Gei ler haupts chlich aus den Dienstleistungs mittel schichten Angestellte und Beamte neuer Mittelstand und bei den Auslandsdiensten zu einem gro en Teil auch aus der Schicht der Selbstst ndigen alter Mittel stand kommen Angeh rige aus der Arbeiter schicht sind stark unterdurchschnittlich vertre ten Die TeilnehmerInnen des EFD stammen in Be zug auf die Berufe der Eltern aus hnlichen El ternh usern wie die TeilnehmerInnen des SDE Zwei erw hnenswerte Unterschiede sind dass es etwas mehr Arbeiterkinder im EFD als m SDE gibt und dass der Anteil der Kinder von Selbstst ndigen h her ist jeweils bei V tern und M ttern Im Vergleich mit dem FSJ Inland gibt es im EFD bezogen auf beide Elternteile deutlich mehr Kinder von Beamten und Selbst st ndige
68. signifikant von anderen Freiwilligen ohne diese Motivation p 0 05 t Test dadurch dass sie auf Grund ihres Freiwilligendienstes mehr Verst ndnis f r ausl ndische Menschen andere Ethnien und auch f r benachteiligte Bev lkerungsgruppen aufbringen Ebenso lassen sich signifikante Effekte identifizieren im Hinblick auf Sprach kenntnisse Sichzurechtfinden h heres Selbst bewusstsein verantwortungsvolleren Umgang mit sich und anderen Geduld ben und anderen zuh ren k nnen Bei denjenigen die als wichtigstes Motiv anga ben an Selbstsicherheit und Lebenserfahrung gewinnen oder eine andere Sprache kennen ler nen beziehungsweise vertiefen zu wollen sind keine im statistischen Sinne signifikanten Lern effekte durch den EFD festzustellen Dies be deutet nicht dass diese Freiwilligen nichts ge lernt h tten sondern vielmehr nur dass bei den berichteten Lerneffekten dieser Befragten und bei denen aller anderen Freiwilligen in t Tests keine signifikanten Mittelwertunterschiede in den Lernbereichen feststellbar sind Die TeilnehmerInnen die den EFD in erster Linie nutzten um eine Wartezeit z B zwischen Abitur und Beginn eines Studiums sinnvoll zu berbr cken geben ebenfalls Lerneffekte an So berichten sie von einer Zunahme ihrer sozialen Kompetenzen Ihre F higkeit im Team zu ar beiten hat zugenommen sie haben gelernt ei gene Positionen anderen gegen ber zu vertreten und durchzusetzen und mit widerspr chlich
69. sollten an einem Freiwilligendienst teilzunehmen Die folgende Abbildung gibt die H ufigkeitsverteilung des f r die Teilnehmer je weils wichtigsten Grundes wieder Das h ufigste wichtigste Motiv f r die Teilnah me an einen EFD war es eine andere Kultur und Gesellschaft kennen zu lernen An zweiter Stel le folgen selbstbezogene Gr nde n mlich an Selbstsicherheit und Lebenserfahrung zu ge winnen An dritter Stelle werden mit Ich woll te anderen Menschen helfen karitative Motive genannt Die n chsth ufigsten wichtigsten Gr nde f r einen Freiwilligen Dienst im Ausland werden alle von weniger als 10 Prozent der Befragten angegeben Zeit bis zu einem neuen Lebensab schnitt berbr cken also normalerweise die Zeit nach einem schulischen Abschluss Abitur und Eintritt in ein Studium eine Ausbildung zu nutzen steht an vierter Stelle die Verbesserung der Sprachkenntnisse Ich wollte eine andere Sprache kennen lernen verstehen n mmt den f nften Platz ein Ein ganz anderer Grund wird anschlie end mit Ich wollte mehr ber mich selbst erfahren an gef hrt Etwas Neues kennen lernen berufliche Orien tierung und Sammeln von praktischen Berufser fahrungen sind die weiteren erw hnenswerten Gr nde f r die Teilnahme Alle weiteren vorge gebenen Motive werden von weniger als 5 Pro zent der Befragten genannt Abb 8 Einsatzl nder der TeilnehmerInnen am EFD 13
70. ten sie l nger als sieben Tage Diejenigen TeilnehmerInnen die w hrend ihres Dienstes au erhalb des verbindlichen Seminar rahmens zus tzlich an einem Sprachkurs im Gastland teilgenommen haben 44 3 be suchten in der Mehrzahl diesen Kurs zwischen einem und drei Monaten 61 3 21 7 der Freiwilligen nutzten die sprachliche Vertiefung zwischen drei und sechs Monaten und 9 4 Pro zent sogar zwischen sechs und neun Monaten 39 6 Prozent der Freiwilligen nahmen ber das bliche Seminarprogramm des EFD hinaus wei tere Bildungsm glichkeiten w hrend ihres Auf enthaltes im Gastland in Anspruch Mehr als die H lfte von ihnen besuchte Seminare die im Rahmen der Einsatzstelle angeboten wurden und einen Bezug zur T tigkeit der Freiwilligen hatten beziehungsweise eine Qualifizierung im Rahmen ihrer T tigkeit boten z B Jugend gruppenleiterschein Etwa ein Drittel nahm an einem Erste Hilfe Kurs teil und ein Viertel machte einen privaten Sprachkurs Einige der Freiwilligen nutzten von den genannten Bil dungsm glichkeiten mehrere gleichzeitig 4 Tr ger und Einsatzstellen 4 7 Kooperation und Erfahrungsaus tausch zwischen Entsendeorganisation und Aufnahmeorganisation beziehungs weise Einsatzstelle Die sehr heterogene Landschaft der Entsende organisationen und Aufnahmeorganisationen beziehungsweise Einsatzstellen macht eine Ge samtdarstellung der Kooperation von Entsen de und Aufnahmeorganisation schwer m g lich
71. thematisiert und gege benenfalls in Frage stellt Aus diesem Grund wurde diese Kategorie als Kompetenzerwerb in Kapitel 8 1 5 behandelt Die vorliegende Auswertung zeigt dass es kein Bild einer gemeinsamen Vision der Befragten hinsichtlich der Europ ischen Integration gibt Die berw ltigende Mehrheit zeigt diesbez g lich ein abstraktes bis klischeehaftes Begriffs verst ndnis Dieses Ergebnis relativiert das Bild eines breiten Konsenses der Jugendlichen be z glich der W nschbarkeit der Europ ischen Integration Auswirkungen des EFD sind noch unklar Als Restkategorie bleiben einige wenige Teil nehmerInnen die angeben sich der Auswir kungen noch nicht bewusst zu sein Das wird sich noch zeigen 026 Viele wichtige Erfahrungen die ihre Fr chte vielleicht erst sp ter zeigen 020 Da kann ich keine wirkliche Bewertung abge ben da sich so etwas erst wirklich langfristig zeigt und ich mich zurzeit noch in Belgien be finde 241 In den Antworten die dieser Kategorie zuge ordnet sind werden die Auswirkungen des EFD von den Befragten nicht in Frage gestellt sie sind sich lediglich noch nicht im Klaren dar ber wie diese sich einmal zeigen werden 5 bzw 10 Nennungen in Krisensituationen Die folgende Tabelle zeigt die Dimensionierung des Untersuchungsgegenstandes im Bereich der qualitativen Auswertung der offenen Fragen im Fragebogen noch einmal im berblick 53 Tab 8 Kompet
72. tzlich berhanpt nicht mehr was ich eigentlich tun m chte w h rend ich mir dessen das Jahr ber v llig sicher war 002 Es l sst mich manchmal zweifeln ob mein jetziges Leben sinnvoll ist und ich nicht doch lie ber was anderes machen m chte 266 49 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 50 Bis auf diese zwei Ausnahmen erm glicht die Irritation der alten Lebenskonzepte und Ein stellungen durch das Infragestellen des Alten und eine Konfrontation mit neuen fremdkultu rellen Mustern eine Auseinandersetzung mit al ten Leitbildfragen und f hrt letztendlich zu ei ner Uminterpretation von Identifikationssym bolen und zur Erweiterung von M glichkeiten der Lebensgestaltung 7 3 2 Europ ische Integration Die folgenden Ausf hrungen beziehen sich auf Frage IV 3 Hat sich durch den Freiwilligen dienst Ihre Einstellung zur Europ ischen Inte gration ver ndert nein ja und zwar 128 Personen antworteten auf diese Frage mit Ja und zwar Da in der Auswertungsstrate gie zu dieser Frage Mehrfachcodierungen aus geschlossen wurden ist die Zahl der Nennun gen mit der Zahl der antwortenden Personen in diesem Fall identisch Mit wenigen Ausnahmen 5 gibt die berw lti gende Mehrheit der Befragten an dass sie posi tiv zur kulturellen Leitidee der Europ ischen Integration ei
73. und prakti schen Ausgestaltungen zum Teil stark unter scheiden und zum anderen auch die Untersu chungsziele der genannten Studien unterschied lich sind 9 1 Untersuchungsziele und methodisches Vorgehen Die Studien ber das FSJ das F J und den SDE hatten die Zielsetzung eine umfassende Be standsaufnahme der zum Teil bereits seit vielen Jahren durchgef hrten Freiwilligendienste zu erstellen Es sollte die Praxis der Dienste be schrieben dargestellt und analysiert werden 89 Rahrbach A W stend rfer W Arnold T Untersuchung zum Freiwilligen Sozialen Jahr Hrsg Bundesministerium f r Familie Se nioren Frauen und Jugend Stuttgart Berlin K ln 1998 90 Arnold T W stend rfer W Abschlu bericht zum Freiwilligen kologischen Jahr Hrsg Bundesministerium f r Familie Senioren Frauen und Jugend Stuttgart Berlin K ln 1996 Dazu wurden die subjektive Einsch tzung und Zufriedenheit der TeilnehmerInnen die Sicht weise und Erfahrungen der Tr ger sowie die Er fahrungen der Einsatzstellen jeweils getrennt erhoben und dargestellt In der vorliegenden EFD Studie liegt der Schwerpunkt der Untersuchung in den Auswir kungen und den Lern und Bildungsprozessen des Europ ischen Freiwilligendienstes Diese Forschungsfragen spielten in den fr heren Stu dien lediglich eine nachgeordnete Rolle 9 2 Die TeilnehmerInnen 9 2 1 Soziodemografische Merkmale 9 2 1 1 Geschlechtszugeh rigkeit Bei allen vier vers
74. vorliegt Der EFD sollte die Gleichstellung mit dem FSJ beziehungsweise F J erhalten Ich habe des wegen n mlich zum Beispiel keine Halbwaisen rente erhalten was ich unfair finde da ich mich ja durch den EFD beruflich weiterquahfiziert habe 100 Weniger B rokratie Der Verwaltungsaufwand der mit dem EFD zusammenh ngt sollte bersichtlicher und un b rokratischer geregelt sein Auch um kleinere Organisationen nicht von der Beteiligung an diesem Programm abzuschrecken die sich die sen hohen Verwaltungsaufwand nicht leisten k nnen sollte dieser m glichst verringert wer den Ich bin berzeugt davon dass dieser enorme Papierkram kleinere Organisationen die gerne einen Freiwilligen aufnehmen w rden die aber eine solche B rokratie nicht gewohnt sind da von abh lt tats chlich jemanden anfzuneh men Mehr Transparenz Sowohl die Ziele des EFD als auch die Rolle und das Zusammenwirken der beteiligten Organisa tionen sollten f r die Jugendlichen transparen ter gemacht werden Die Programmziele blie ben f r einige TeilnehmerInnen nebul s Von einzelnen TeilnehmerInnen wird der EFD nur als Finanzierungsm glichkeit eines Auslands aufenthaltes genutzt Der EFD reduziert sich f r mich allein auf fi nanzielle Unterst tzung Auch das folgende Zitat macht deutlich dass es keineswegs allen EFDlerInnen klar ist was der EFD ist Wir mussten regelm ig Berichte f r d
75. werden In den gro en Einrichtungen der Be hindertenhilfe und der Altenarbeit werden sie meistens im pflegerischen und betreuerischen Bereich eingesetzt Vereinzelt gibt es jedoch auch ambulante Stellen in denen der Schwer punkt in der Betreuung und Begleitung im All tag der Alten oder Behinderten liegt Sehr unter schiedlich sind die T tigkeitsbereiche in der Kinder und Jugendarbeit Das Spektrum reicht hier von einfachen Spiel oder Besch ftigungs gruppen ber mehr oder weniger selbstst ndige Betreuung und Durchf hrung von Kinder be ziehungsweise Jugendgruppenangeboten bis hin zu Bildungsma nahmen f r die spezielle Vorkenntnisse notwendig sind die meist vorher auch angefordert werden Besonders in den kleineren Einsatzstellen sind klare T tigkeitsge biete oft nicht definiert da die Freiwilligen meist an allen T tigkeiten des Projektes teilha ben und mit einer Mischung aus verschiedenen Aufgabenfeldern betraut werden z B B rot tigkeit Organisation konkrete Projektausf h rung Arbeit mit Klienten Die Mehrzahl der Freiwilligen gibt an dass sie ihre Freiwilligent tigkeit nach einer kurzen Einarbeitung ausf hren kann 51 7 oder kei nerlei besondere Erfahrungen oder Vorkennt nisse ben tigt 24 7 Etwa je ein Achtel der Befragten konnte sich die notwendigen speziel len Vorkenntnisse f r die T tigkeit im Laufe des EFD aneignen 12 4 beziehungsweise brauchte spezielle Vorkenntnisse die aus einer
76. zuordnen 39 Die Arbeitsbereiche Kunst und Kultur Umweltschutzbe reich L ndliche Entwicklung u in denen die Freiwilligen ver mutlich weniger mit Armut Leid und benachteiligten Bev lkerungs gruppen konfrontiert werden machen jedoch h chstens 15 Prozent aus 6 Statistische Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 31 6 2 Wichtigkeit der Lerneffekte f r die TeilnehmerInnen Die Auswertung der Antworten zur zweiten Frage den f nf f r die Befragten wichtigsten Lernbereichen best tigt im wesentlichen die Ergebnisse der einfachen H ufigkeitsverteilung der Lerneffekte vgl die folgende Tabelle und Die wichtigste Lern H ufigkeit aller Lernerfahrungen un erfahrung f r die genannten ter Ber cksichtigung liefert einige zus tzliche Informationen Teilnehmerinnen Lernerfahrungen ihrer Wertigkeit gewichtet Lernbereiche ra Re Prozent Rang en Fene Fachliche Qualifikation in Ihrem T tigkeitsbereich 8 6 4 4 9 9 5 8 6 Verstehen der Sprache Ihres Gastlandes Zwischent ne verstehen 13 9 2 12 5 1 12 6 1 Verstehen von Fachtexten Zeitunglesen in Gastlandsprache 0 4 22 1 2 22 1 1 22 In unsicheren neuen Situationen zurechtfinden 15 2 1 10 0 2 11 3 2 Eigene Position anderen gegen ber durchsetzen k nnen 16 16 26 14 25 14 Mit widerspr chlichen Anforderungen anderer zurechtkommen 2 9 11 2 0 17 2 0 16 Die F higkeit im T
77. 0 Abb 15 Bewertung des Freiwilligendienstes insgesamt 80 67 9 70 262 Prozent der g ltigen F lle N N N d d s G x X L g X 15 8 Prozent der Freiwilligen w rden sich wie der f r die Teilnahme jedoch in einem anderen Land entscheiden und 10 9 Prozent w rden bei einer erneuten Teilnahme eine andere Einsatz stelle w hlen Nur 7 5 Prozent der Befragten w rden lieber unter anderen Rahmenbedingun gen noch einmal am Freiwilligendienst teilneh men 5 Beurteilung der Tr ger und Einsatzstellen Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 26 5 6 Anregungen und Kritik Auf eine allgemein gestellte Frage nach Anre gungen und Kritik Falls Sie uns noch etwas Besonderes mitteilen m chten zum Beispiel Kritik oder Anregungen f llt auf dass sich die Antworten ausnahmslos auf die beteiligten Auf nahme und Entsendeorganisationen sowie Einsatzstellen beziehen und nicht auf Probleme mit anderen Freiwilligen den Gastfamilien oder sonstiges Die Mehrheit der Freiwilligen ist zufrieden mit dem EFD und beurteilt das Programm als sehr gut und empfehlenswert auch wenn es Proble me gegeben hat Trotz Problemen war es ein super Erfolg Dies deckt sich mit der Beurtei lung der Arbeit in den Projekten Ein nicht ge ringer Anteil u ert hier aber auch Unzufrie denheit nennt Verbesserungsvorschl ge bez g lich der Betreuung und fordert eine bessere
78. 20 Punkten ar thmetischer Mittelwert 19 1 Median 20 3 Damit haben ber 50 Prozent der Teil nehmerInnen einen h heren Punktwert als 20 3 angegeben das hei t es wurden breite Lerner fahrungen vermittelt Der gleiche Sachverhalt wird durch die nachfolgende Abbildung ver deutlicht Anhand dieses Index wurde versucht zu analy sieren welche Freiwilligen einen h heren bezie hungsweise niedrigeren Kompetenzerwerb ha ben Zuerst wurde untersucht ob es Einfluss gr en beziehungsweise Faktoren wie etwa Schulbildung Sprachkenntnisse oder Alter gibt die vor dem Beginn des Einsatzes liegen und sich auf den sp teren Kompetenzerwerb auswirken Anschlie end wurde die Rolle der Entsende und Aufnahmeorganisation im Hin blick auf den sp teren Kenntnis und Qualifika tionszuwachs in den Blick genommen Au er dem wurde der Frage nach Zusammenh ngen zwischen Motivationen zu einem Freiwilligen dienst im Ausland und den erworbenen F hig keiten nachgegangen Das berraschende Ergebnis ist Es l sst sich nicht nachweisen dass die Variablen Geschlecht und Alter Schul und Berufsbildung T tigkei ten vor dem Freiwilligendienst und Sprach kenntnisse sich auf den sp teren Kompetenzer werb erfasst durch den Index statistisch signi fikant auswirken vgl Tabelle 10 t Tests zu dem Zusammenhang zwischen Vorerfahrungen der TeilnehmerInnen am EFD und Kompetenz 41 Der Gesamtpunktwert wurde wie folgt berechnet
79. 5 1 6 Follow up Umsetzung der gegenw rtigen Programmvorgaben Zusammenfassung 58 58 59 59 60 61 61 61 62 63 63 63 64 65 66 66 66 68 68 70 70 70 71 71 71 72 73 74 74 74 75 76 77 77 77 78 79 Inhalt 9 Vergleich des EFD mit anderen Freiwilligendiensten Roland Becker 81 9 1 _ Untersuchungsziele und methodisches Vorgehen 81 9 2 _ Die TeilnehmerInnen 81 9 2 1 Soziodemografische Merkmale 81 9 2 1 1 Geschlechtszugeh rigkeit 81 9 2 1 2 Alter 82 9 2 1 3 Schulabschluss 82 9 1 2 4 Religionszugeh rigkeit 82 9 2 1 5 Soziale Schichtzugeh rigkeit 82 9 2 2 T tigkeiten vor dem Freiwilligendienst 83 9 2 3 Motivation zur Teilnahme an den Freiwilligendiensten 83 9 3 Tr ger und Einsatzstellen 84 9 3 1 Art der Tr ger 84 9 3 2 Art der Einsatzstellen 85 9 4 Vorbereitung durch die Entsendeorganisation 85 9 5 _ Die begleitenden Seminare 86 9 6 Beurteilungen der TeilnehmerInnen zu verschiedenen Aspekten der Dienste 86 9 7 Gesamtbeurteilung der Freiwilligendienste 86 9 8 Anregungen und Kritik 87 9 9 Auswirkungen der Freiwilligendienste 87 9 9 1 Pers nlichkeitsentwicklung 87 9 9 2 Berufliche Orientierung 88 9 9 3 Soziales und gesellschaftliches Engagement 88 9 10 Zusammenfassung 89 10 Zusammenfassung und Empfehlungen Heike Brandes Roland Becker 90 10 1 Ergebnisse der TeilnehmerInnen Befragung 90 10 1 1 Die Akteure im EFD 90 10 1 2 Bewertung des EFD durch die TeilnehmerInnen 90 10 1 3 Kompete
80. Antworten zur Kategorie To leranz die zumindest in ihrer inhaltlichen Auspr gung ebenfalls eindeutig auf den interna tionalen Charakter der Ma nahme zur ckzu f hren sind so ergibt sich dass ein Viertel der erworbenen Kompetenzen unmittelbar eben diesem Charakter der Ma nahme zuzuordnen sind Demgegen ber betr gt der Anteil dieser euro p isch internationalen Kompetenzen am kri senvermittelten Kompetenzerwerb lediglich 12 Prozent Es sind also weder berufliche Fragen noch ist es die Konfrontation mit anderen Kul turen die den Freiwilligen w hrend ihres Aus landsaufenthaltes ernsthafte Probleme bereiten vielmehr verlaufen die durchaus nachweisbaren Lernprozesse in diesen Dimensionen wohl rela tiv glatt Zum Problem werden sich die Teilneh merInnen im EFD vor allem selbst Es sind die enorm beschleunigten Prozesse der Pers nlich keitsbildung die bei den Befragten ein subjekti ves Krisenbewusstsein bewirken Autonomie 45 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 46 7 2 Wirkungen des EFD War bisher von Kompetenzen die Rede wenn auf konkrete Lernprozesse geschlossen werden konnte so geht es im Folgenden um Wirkungen und Einstellungsver nderungen bei den Frei willigen Von Wirkungen des EFD kann dann gesprochen werden wenn die Freiwilligen klare Ver nderungen hinsichtlich eines geplanten
81. Arbeitszu sammenh ngen gewonnen haben 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen Wie sehen die Abl ufe und Voraussetzungen auf Seiten der Tr ger aus und welche Auswir kungen k nnen diese Rahmenbedingungen auf die Lern und Bildungsprozesse im EFD haben Kapitel 8 4 Welche Auswirkungen schlie lich haben in der Wahrnehmung der EFD Tr ger die durch die Programmkonzeption die Vorgaben der EU und der beauftragten Nationalagenturen gesetz ten Parameter auf die Lern und Bildungspro zesse im EFD Welche Ver nderungen werden f r erforderlich gehalten Kapitel 8 5 Wo es m glich war sind die Aussagen der Tr ger typisiert und auch quantifiziert Die Quali fizierung war h ufig mit einem gewissen Unsi cherheitsfaktor behaftet weswegen meist nur ungef hre Gr enordnungen angegeben wur den W rtliche Zitate wurden wo erforderlich sprachlich gegl ttet und teilweise an die im EFD bliche Terminologie angepasst 8 2 Typus Erfahrungsprofil und Erfahrungstiefe der befragten Organisationen Die 33 interviewten Entsendeorganisationen in Deutschland d rften an mindestens 90 Prozent der Freiwilligeneins tze unter deutscher Beteili gung mitgewirkt haben bisher wurden insge samt etwa 800 Freiwillige ins Ausland entsandt und etwa 250 im Inland aufgenommen Alle Entsendeorganisationen mit einer gro en Zahl von entsandten Freiwilligen wurden zumeist face to face befragt Die
82. Bildung abstrakt klischeehaft die Ant worten zu dem Topos der Europ ischen Inte gration bleiben gr tenteils unverbunden oder ausweichend Hier besteht wie gezeigt schon eher Handlungsbedarf 55 Wer mit dem Wunsch eine andere Kultur und ein anderes gesellschaftliches Miteinander kennen lernen will den EFD startet scheint eher davon zu profitieren als derjenige der sich fest vorgenommen hat ei ne andere Sprache zu lernen Im Falle von Estelle war die Sprache zweitrangig da sie bereits gut deutsch spricht So konnte sie sich auf ihre Arbeit die Jugendlichen und die Ruhrolympiade gut ein lassen Wie Kommune Ju gendarbeit und Sportvereine zusammenarbeiten und sich gegenseitig erg nzen ist f r mich eine ganz neue Erfah rung In Frankreich l uft dies ganz anders 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 42 Die Tabelle zeigt die Wichtigkeit insbesondere der pers nlichkeitsbildenden Kompetenzen und hier vor allem beim Zugewinn an pers n licher Autonomie Auff llig ist aber auch die hohe Relevanz des interkulturellen Lernens die im Einzelvergleich aller in der Dimension per s nlich rubrizierter Kompetenzen die meisten Nennungen auf sich vereinen kann Nennungen Kompetenz et m glich Pers nlichkeitsbildend gt 52 pers nliche Autonomie 88 Horizonterweiterung 69 pers nliche Reife
83. D Freiwilli ge das Recht nehmen das was die anderen machen stinklangweilig zu finden Eine weni ger scharfe Trennung w rde einiges erleichtern Damit der Freiwillige am meisten lernen kann sollte es so sein dass er am meisten in das Team des Aufnahmeprojektes integriert ist Aber dann entsteht das Problem der Arbeitsplatzsub stitution das ist der Widerspruch Es tritt dar ber hinaus eine gewisse Unsicher heit in der korrekten Anwendung des Prin zips zu Tage Zumindest ein anderer befragter Tr ger orientiert sich stattdessen gerade an dem was im anerkannten Bereich Zivil dienstleistende Freiwilliges Soziales Jahr ge macht wird Im engen Zusammenhang mit den Ungereimt heiten die die Forderung der Zus tzlichkeit nach sich zieht steht der gesellschaftspolitische Stellenwert des EFD der von einigen Tr gern als weitgehend uneinheitlich und unklar bewer tet wird was sich auf die Attraktivit t des EFD aus Sicht der Freiwilligen auswirkt da ber die Verwertbarkeit oder Anerken nung des EFD keinerlei verbindliche Aussagen von Seiten der EU Kommission gemacht wer den Ein anderer Gespr chspartner sieht die Zu s tzlichkeit vor allem in einer zus tzlichen inhaltlichen Dimension des Handelns die nur der oder die Freiwillige mitbringen kann Freiwillige verrichten nat rlich auch Arbeiten die professionelle Kr fte tun aber sie tun es nicht prof
84. Deshalb und auch auf Grund der Zeit und Finanzressourcen der Untersuchung musste von einer solchen Vorge hensweise abgesehen werden Die dritte M glichkeit die Anwendung von Testverfahren kam ebenfalls nicht in Betracht weil f r die in den Blick zu nehmende Band breite von Qualifikationen und Kompetenzen nur in wenigen F llen Testverfahren zur Verf gung gestanden h tten weil die Tests kaum Aussagen dar ber erlaubt h tten welche Bedin gungsfaktoren den Lern und Bildungsprozes sen kausal zu Grunde liegen und weil nicht zu letzt Zeitreihenmessungen h tten durchgef hrt werden m ssen die sich schon allein zeitlich nicht h tten realisieren lassen In Anbetracht der zur Verf gung stehenden Ressourcen und auf Grund der spezifischen Zielsetzungen er schien die zweite M glichkeit der einzig gang bare und angemessene Weg 2 3 Zielgruppen der Datenerhebungen Als Zielgruppen von Datenerhebungen die da zu dienen sollten Erfahrungen und Einsch t zungen der Akteure des Dienstes zu erheben kamen nat rlich in erster Linie die Freiwilligen selbst aber auch MitarbeiterInnen von Entsen de und Aufnahmeorganisationen in Betracht Die Datenbasis w rde damit einen Vergleich der Selbsteinsch tzungen und Angaben der Teil nehmerInnen mit den Fremdeinsch tzungen der mit den EFD Angelegenheiten betrauten MitarbeiterInnen solcher Organisationen erlau ben Die Entscheidung dar ber welche Organisatio nen befragt werd
85. Die Analyse der von den TeilnehmerInnen selbst formulierten Antworten ergibt eine Unterscheidung zwischen Lernerfolgen die auf 89 10 Zusammenfassung und Empfehlungen 90 das eigene Selbst bezogen sind pers nlichkeits bildend und solchen bei denen Probleme der sozialen Integration im Mittelpunkt stehen so zialintegrativ Unter dem Topos pers nlichkeitsbildend wurden Kompetenzen subsumiert mit deren Hilfe die Freiwilligen gelernt haben mit der neuen Situation weitgehend auf sich selbst ge stellt zurechtzukommen und die ihnen dabei geholfen haben Mut und Selbstbewusstsein zu gewinnen Nicht selten leben sie das erste Mal f r l ngere Zeit von den Eltern getrennt und m ssen ihr Leben selbst in die H nde nehmen und sich alleine durchboxen Daraus gewinnen sie an pers nlicher Reife das hei t sie lernen sich selbst vor allem die eigenen Grenzen St rken und Schw chen besser kennen damit verbunden sind eine wachsende Selbstst ndig keit und ein Zugewinn an pers nlicher Autono mie Das gesteigerte Selbstbewusstsein korrespon diert mit einer wachsenden Offenheit das hei t einem Lebensgef hl das es verst rkt erm g licht auf andere Menschen zuzugehen und zu dem oft mit einer sensibleren Wahrnehmung von Natur einhergeht Die offenere Grundhal tung erleichtert den Befragten dann auch die Horizonterweiterung durch das Erlernen neuer Fertigkeiten und F higkeiten zum Beispiel im Bereich
86. Die St rke der Motivation ist f r manche Tr ger ein weiterer Gesichtspunkt Es m sste am Anfang ein berschuss an Moti vation vorhanden sein Am Schluss kein ber schu sondern Motivation Aber wenn am An fang kein Motivations berschuss vorhanden ist dann geht es gar nicht Daf r ist auch ein Jahr ein bisschen lang In der TeilnehmerInnenbefragung finden sich ebenfalls einige Zusammenh nge zwischen Mo tivationen und Lerneffekten Wenn auch nicht die St rke der Motivation zu messen versucht wurde ist doch inhaltlich bereinstimmend mit den Aussagen der Tr ger deutlich dass eine zu enge oder rein instrumentelle Motivation f r die Teilnahme am EFD eher ung nstig f r Lern prozesse ist G nstig scheint eher ein breites Interesse an einer fremden Kultur zu sein 8 3 3 5 Sprachbeherrschung Einzelne Gespr chspartner sehen in der Fremd sprachenkenntnis der Freiwilligen den entschei denden Parameter f r Lern und Bildungspro zesse Vor allem jene Tr ger die bereits ber ein eigenes Netzwerk im Ausland verf gen in das sie ihre Freiwilligen vermitteln und denen da her das T tigkeitsfeld im Aufnahmeprojekt ge nauer bekannt ist legen vorab gro en Wert auf gute Sprachkenntnisse der Freiwilligen Einige Tr ger haben die Erfahrung gemacht dass die Anforderungen von Seiten der Aufnah meorganisation beziehungsweise der Einsatz stelle in Bezug auf Fremdsprachenkenntnisse sehr hoch sind so
87. Distanz zum Alltag und die ver nderte Umwelt erm glichen es offensichtlich die eigenen Potenziale zu ent decken da sich zu Hause in dem Ma e gar nicht die Gelegenheit dazu bietet Ich habe einige Eigenschaften von mir entdek kt Selbstst ndigkeit Geduld mit H hen und Tiefen fertig werden k nnen Anpassungsf hig keit 249 Im folgenden Zitat dr ckt sich die F higkeit aus mit unklaren mehrdeutigen und ambiva lenten Situationen beziehungsweise Anforde rungen anderer umzugehen Ambiguit tstole ranz Trotz bestehender Zweifel und schreck lich anstrengender Arbeitstage ist es ein gutes Gef hl durchgehalten und etwas Sinnvolles gemacht zu haben Sch ne Erinnerungen das gute Gef hl etwas sehr Sinnvolles Hilfreiches gemacht zu haben trotz Zweifel und schrecklich anstrengender Ar beitstage durchgehalten zu haben sich nicht entmutigen zu lassen Ein sch nes Land wirklich kennen gelernt zu haben 082 Es wird der starke Wille deutlich etwas durch zustehen was man sich vorgenommen hat auch dann wenn Probleme auftreten Ich habe das Gef hl anf eine wichtige Erfah rung zur ckzublicken und etwas geleistet bezie hungsweise durchgehalten zu haben Ich bin stolz darauf dass ich mich getraut habe f r zehn Monate ins Ausland zu gehen 106 Obwohl die meisten Befragten diese Zeit im Ausland durchaus auch als schwierig erlebt haben folgt daraus in den seltensten F
88. Durchsetzen in der Einsatzstelle der Autono mie Hier spielt nun aber sehr stark die Per spektive eine Rolle aus der die Befragten den Kontext setzen Ich habe gelernt offener auf Menschen zuzu gehen selbst die Initiative zu ergreifen und nicht daranf zu warten dass andere den ersten Schritt tun 039 Der reine Inhaltsaspekt desselben Sachverhaltes Offener auf Menschen zugehen k nnen kann jeweils in einen anderen Kontext gerahmt sein und sich zum einen auf eine pers nlichkeitsbil dende zum anderen auf eine sozialintegrative F higkeit beziehen In diesem Fall wird deut lich dass ein aktives Zugehen auf andere Men schen gemeint ist und selbst die Initiative dazu ergriffen wird Diese extrovertierte Haltung die den Blick nicht so sehr auf das eigene Lebensge f hl richtet wie im Fall der pers nlichkeitsbil denden Kompetenzen definiert diese Katego rie als eine sozialintegrative kommunikative F higkeit 7 1 2 2 Toleranz hnlich wie unter Horizonterweiterung wird auch diese Realkategorie zumeist w rtlich be nannt entweder allgemein mehr Toleranz oder auf Andersartiges und fremde Kulturen bezogen Ich bin toleranter geworden gegen ber An dersartigem Fremdem 113 Hierbei handelt es sich um eine alltagssprach liche Kategorie die sich selbst erkl rt und ein deutig von den Freiwilligen benannt wird ohne dass es eines Interpretationsschrittes bedarf In den Antworten l
89. Ein satzstellen ist durchweg bei allen Diensten sehr hoch Dasselbe gilt f r die Zufriedenheit mit den je weiligen Programmen insgesamt Der EFD er h lt hier die besten Bewertungen Die verschiedenen Dienste wirken sich soweit dies auf Grund der Datenlage zu vergleichen ist in durchaus hnlicher Weise jedoch mit etwas unterschiedlichen Akzentuierungen aus Alle Dienste f rdern die Pers nlichkeitsentwik klung die berufliche Orientierung sowie die Bereitschaft zum gesellschaftlichen Engage ment Bei den Auslandsdiensten steht dabei die Per s nlichkeitsentwicklung st rker im Vorder grund als bei den Inlandsdiensten in denen wiederum die berufliche Orientierung einen h heren Stellenwert hat 87 Auf die Frage ob sie den EFD weiterempfehlen kann hat Estelle nur eine Antwort Auf jeden Fall 10 Zusammenfassung und Empfehlungen 88 10 Zusammenfassung und Empfehlungen 10 1 Ergebnisse der Teilnehmerinnen befragung 10 1 1 Die Akteure im EFD Im EFD berwiegt ein Typ von TeilnehmerIn nen Mehr als zwei Drittel der Befragten sind weiblich haben Abitur und sind zwischen 19 und 20 Jahre alt Der weit berwiegende Anteil der TeilnehmerInnen 76 9 kommt direkt im Anschluss an die Schulausbildung in den Frei willigendienst Die meisten TeilnehmerInnen beginnen nach dem Dienst ein Studium 63 0 Das wichtig ste Teilnahmemotiv besteht in dem Wunsch eine andere Kultur und Gesellschaft ken
90. Ein gro er Teil der Antworten l sst erkennen dass aus dem Umgang mit solchen Krisensituationen insbe sondere ein Kompetenzerwerb im Bereich Autonomie 45 und Pers nliche Reife 20 erfolgte Die der Kategorie Autonomie zugeordneten Antworten sind zus tzlich noch danach differenziert ob sich der Autonomiege winn unmittelbar auf die F higkeit bezieht im k nftigen Leben auch andere Krisen besser be w ltigen zu k nnen Diese F higkeit im Bereich des Lernens zu ler nen deutero learning wurde mit dem K r zel Krisenautonomie gekennzeichnet Bei der ersten Durchsicht des Materials fiel auf dass et wa die H lfte der TeilnehmerInnen allgemein angibt an Autonomie gewonnen zu haben w hrend die andere H lfte explizit von einem Autonomiegewinn durch erlebte Krisensitua tionen spricht Wachsen durch Problembew l tigung Da sich beide Antwortalternativen ungeachtet der lerntheoretischen Bedeutung der hier vorgenommenen Differenzierung un mittelbar auf die Frage nach dem Einfluss von 58 Mit Krisen wurden ber normale Startschwierigkeiten hin ausgehende Probleme bezeichnet 59 Neben dem hier abgehandelten Kompetenzerwerb sind auch Wirkungen des EFD wie etwa die Kl rung des Berufsziels sowie Ein stellungs nderungen etwa im Hinblick auf den Prozess der europ ischen Integration im Auswertungsschema ber cksichtigt W hrend die mit diesen Items erfassten Ver n
91. F FE SS SS D C S y ii SEN I NN N V 8 S OSF lg N Ze G e S S F Sg 42 Chi Quadrat Tests sind durchweg nicht m glich weil die Zellenbesetzung zu gering ist Rangkorrelationskoffizienten liefern vereinzelt signifikante Ergebnisse von sehr geringer Assoziations st rke 43 Der Scheffe Test testet in multiplen Vergleichen welche Mittel werte von Untergruppen einer Variable sich signifikant unterschei den Deutliche Unterschiede ergeben sich jedoch wenn die Bedingungen der Arbeit in den Ein satzstellen betrachtet werden Je selbstst ndiger besser betreut mit angemessenen Aufgaben be traut mit besserem Arbeitsklima usw desto h her sch tzen Freiwillige auch die Verbesse rung ihrer Kompetenzen ein Die Arbeitsbedin gungen in der Einsatzstelle sind nach diesen Ergebnissen daher zentral f r die subjektive Einsch tzung des Kompetenzerwerbs Dieser Befund ist durchaus plausibel da die Freiwilli gen die meiste Zeit ihres Auslandsaufenthaltes in der Einsatzstelle verbringen dort ihre Aufga be haben und die Einsatzstelle letztendlich das wichtigste Lernumfeld f r sie ist Wenn die Be dingungen und Arbeitsstrukturen ein g nstiges Lernumfeld darstellen weil die Betreuung gut ist weil die Freiwilligen selbstst ndig arbeiten k nnen und weder ber noch unterfordert werden so hat das seine messbaren Auswirkun gen auf vielf ltige Lernprozesse Hervorzuheben ist ferner ein Befund der auf die Bedeutung der pers nlich
92. Frage berhaupt beantwortet haben Hierunter werden solche Aussagen verstanden die eine Irritation traditionaler Lebensorientie rungen und Werthaltungen erkennen lassen und zum einen materielle zum anderen ideelle Le bensziele und Ideale hinterfragen Eine in mate rieller Hinsicht normale Biografie wonach sich an das Studium ein mehr oder weniger sicheres Arbeitsverh ltnis anschlie t eine Woh nung gesucht wird und basta wird durch den EFD in Frage gestellt und um andere M glich keiten erweitert Mein Leben w re wohl sehr anders verlaufen ohne den EFD h tte mir wohl nach dem Stu dium Job und Wohnung gesucht und basta Sehe jetzt mehr Perspektiven habe Sicherheitsstre ben abgelegt andere Ambitionen 110 Die r umliche und zeitliche Distanz zum Hei matland erm glicht eine Neubetrachtung der alten Verh ltnisse Familie Freunde deutsche Kultur Neubetrachtung der alten Verh ltnisse Fami lie Freunde deutsche Kultur durch Abstand Ort Zeit 141 In fast allen F llen f hrt diese Irritation der eigenen Lebensorientierungen und ziele schlie lich zu einer Kl rung und Erweiterung der Perspektiven Lediglich in zwei Antworten werden generelle Zweifel an der eigenen Person deutlich die sich in einer Unf higkeit sich an deren mitzuteilen und einer vor bergehenden Handlungsunf higkeit u ern Zweifel am Studium an der eigenen Person am Umfeld und ich wusste pl
93. Kontrollfunk tion bernehmen kann inwieweit das Geld der EU sinnvoll angelegt ist in einem Projekt Diesen berlegungen steht die Auffassung eini ger weniger Tr ger gegen ber die gerade aus p dagogischer Verantwortung gegen ber den Freiwilligen f r eine gewisse Skepsis pl dieren So u ert ein Tr ger Es muss nach dem Einsatz zu einer L sung nicht nur von der Entsendeorganisation kom men sondern von dem was w hrend des Frei willigendienstes geschehen ist Das Erlebte muss integriert werden und es darf nicht berm ch tig das Leben bestimmen Future Capital ist ja wieder eine R ckbindung an dieses Jahr Freiwillige die sich in einem Fnture Capital Projekt engagieren fl chten in ein Projekt das sie hat strahlen lassen Obwohl bisher kaum Freiwillige in Follow up Aktivit ten eingebunden sind und auf Tr gerseite nur sehr wenige Initiativen dazu unter nommen werden halten einige Tr ger ein Follow up aus p dagogischer Sicht f r n tzlich Es kann eine sinnvolle Nachbereitung des Dienstes darstellen Auch wenn einige Tr ger gegenteilig argumentieren so best tigen sie durch die Art und Weise ihrer Argumentation die Auffassung dass auch das Dienstende und die Reintegration in das Heimatland eine Phase sind die man p dagogisch zwar nicht in der Form von Follow up Projekten bearbeiten aber reflektieren sollte weil es um die Integra tion von Erlebtem in den Identit
94. Nen nungen des wichtigsten Lernbereiches bezieht sich also nur auf das was die TeilnehmerInnen an erster Stelle genannt haben Bei der mittleren Spalte H ufigkeit aller genannten Lernerfah rungen wurden alle Nennungen aller Befragten ohne R cksicht auf die Rangordnung aufaddiert Die angegebenen Prozentwerte basieren also auf der Anzahl aller Nennungen eines bestimmten Items in Relation zu der Zahl aller Nennungen berhaupt Die rechte Spalte Gewichtete Lernerfahrungen wurde so ge bildet dass die erstgenannten Lernbereiche mit dem Faktor 5 die zweitgenannten Lernbereiche mit dem Faktor 4 usw multipliziert wurden Der letztgenannte Lernbereich erhielt den Gewichtungs faktor 1 Auf diese Weise kann man die entstehende Rangordnung dieser Items als eine Ordnung gem ihrer Wertigkeit nach Qualit t und Quantit t ihrer Verteilung in Bezug auf die Gesamtgruppe der Befragten interpretieren Nennungen auf die Frage nach den f nf wichtigsten Lernbereichen im EFD 6 Statistische Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 32 Auf Grund einer durchschnittlichen Nen nungsh ufigkeit von 4 3 Lernbereichen und der Tatsache dass fast alle Befragten diese Antwort m glichkeiten nutzten kann ebenfalls von recht vielf ltigen Lerneffekten ausgegangen werden kann Die am h ufigsten genannte wichtigste Lerner fahrung linke Sp
95. R ckschluss auf ein klischeehaftes Verst ndnis europ ischer Integration und verwandter Topoi zu Diese Bewertung verweist dabei nicht in erster Linie auf pers nliche Defizite der Befragten sondern macht vielmehr deutlich dass Euro p ische Integration alltagsweltlich bislang kaum erfahrbar wird Die Klischeebildung wird hier also nicht dadurch hervorgerufen dass all tagsweltliche Wirklichkeit verdr ngt desymbo lisiert oder in Form von Vorurteilsbildung um gedeutet w rde Die Unsicherheit in der Ur teilsbildung verdankt sich in diesem Falle vielmehr der Tatsache dass Europ ische Inte gration noch immer in erster Linie als von oben induzierter Diskurs erscheint 63 vgl Lorenzer A Sprachzerst rung und Rekonstruktion Vorar beiten zu einer Metatheorie der Psychoanalyse Frankfurt am Main 1970 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung Oder anders gesagt Die defizit re Struktur der hier analysierten Aussagen verdankt sich weni ger einer defizit ren Pers nlichkeitsstruktur der Befragten sondern vielmehr einer von den Be fragten als zentralisiert b rgerfern und hoch gradig b rokratisiert erfahrenen europ ischen Politik Genau diesem realen politischen Defizit sollen die Jugendaustauschprogramme ja auch entgegenarbeiten Kategorie 2 Unverbundenheit Auch die dieser Kategorie zugeo
96. Reife 38 7 1 1 3 Horizonterweiterung 39 7 1 1 4 Offenheit 39 7 1 2 Sozialintegrative Kompetenzen 39 7 1 2 1 Kommunikative F higkeiten 39 7 1 2 2 Toleranz 40 7 1 2 3 Empathie 40 7 1 2 4 Interkulturelles Lernen 40 7 1 3 Vergleichende Bewertung des Kompetenzgewinns in den Dimensionen pers nlichkeitsbildend und sozialintegrativ 41 7 1 4 Kompetenzen im beruflichen Bereich 42 7 1 5 Res mee Kompetenzerwerb im pers nlichen und beruflichen Bereich 43 7 1 6 Kompetenzen im Bereich politischer Bildung 43 7 1 7 Krisenvermittelt erworbene Kompetenzen 44 7 1 8 Vergleichende Betrachtung der Ergebnisse im Bereich des pers nlichen und beruflichen sowie des krisenvermittelten Kompetenzerwerbs 45 72 Wirkungen des EFD 46 7 2 1 Europ ische B rgerschaft 46 7 2 2 Bereitschaft im Ausland zu leben und arbeiten 46 7 2 3 Kl rung des Berufsziels 47 7 2 4 Gesellschaftliches kulturelles Engagement 47 7 3 Einstellungs nderungen 49 7 3 1 Irritation von Normalbiografien 49 7 3 2 Europ ische Integration 50 7 4 Zusammenfassung der Ergebnisse 54 IX Inhalt x 8 1 8 2 8 3 8 3 1 8 3 2 8 3 3 8 3 4 8 4 8 4 1 8 4 2 8 4 3 8 4 4 8 5 8 5 1 8 5 2 8 6 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen Ulrich Bunjes Roland Becker Methodische Vorbemerkungen Typus Erfahrungsprofil und Erfahrungstiefe der befragten Organisationen Wirkungen und Kompetenzerwerb der Freiwilligen in der Wahrnehmung der Tr
97. Situationen zurechtfinden Eigene Positionen anderen gegen ber vertreten und durchsetzen k nnen Auch mit widerspr chlichen Erwartungen und Anforderungen anderer z B von Vorgesetzten KollegInnen zurechtkommen F higkeit im Team zu arbeiten Verantwortung f r mich und andere bernehmen Eine F hrungsposition bernehmen Auch in schwierigen Situationen im Gastland nicht so schnell frustriert sein Sch chternheit berwinden Auf andere Menschen zugehen k nnen Ein h heres Selbstbewusstsein entwickeln Auf andere R cksicht nehmen Probleme und Konflikte im Alltag aktiv bew ltigen 13 Anhang 111 Habe viel ge lernt Habe etwas gelernt Habe gar nichts gelernt Wurde eher entmutigt Sich bei Problemen z B mit der Einsatzstelle oder Unterkunft Hilfe organisieren k nnen Geduld ben anderen zuh ren k nnen Mehr Verst ndnis f r andere Lebensentw rfe auffassungen Ein positives Selbstverst ndnis als Deutsche r Mehr Verst ndnis f r ausl ndische Menschen andere Ethnien Kl rung meines Selbstverst ndnisses als Frau Mann Erfahrungen im Umgang mit Armut und Leid Verst ndnis f r benachteiligte Bev lkerungsgruppen Anderes 8 Bitte nennen Sie noch einmal aus der obigen Tabelle maximal f nf Lernbereiche in denen Sie am meisten gelernt haben und bringen Sie diese in eine Rangfolge an e
98. Sprachkompetenz Interkulturelle Kommunikation Europakompetenz Pers nlichkeitsbildung z B Selbstvertrauen Verantwortungs bernahme Selbstst ndigkeit sich in unklaren und neuen Situationen zurechtfinden Arbeitsfertigkeiten berufsvorbereitende Qualifikationen Kompetenzen Teamf higkeit Effektverst rkende motivierende demotivierende Einfl sse des Projekts auf einzelne Erfahrungsbereiche beobachtet Was lernen und wie gut lernen Freiwillige im Europ ischen Freiwilligendienst nach Ihrer Auffassung Beobachtung Wie beurteilen Sie die Kompetenz der Freiwilligen in Bezug auf einige Items aus Ihrer Sicht 5 Follow up Halten Sie Kontakt zu den Freiwilligen nach deren R ckkehr ins Heimatland Sind Follow up Ma nahmen geplant W rden Sie es begr en wenn jemand nach dem EFD im Gastland bleibt den Dienst verl ngert dort weiter arbeitet oft wird das als Erfolg f r das Programm bewertet sehen Sie das auch so W rden Sie es positiv bewerten wenn jemand sofort anschlie end an den Frei willigendienst an einer Follow up Ma nahme teilnimmt oder w rden Sie erst einmal eine gewisse Distanz f r wichtiger halten dass die Freiwilligen in ihren normalen Alltag zur ckkehren ein Studium oder eine Berufsausbildung beginnen 6 Gesamteinsch tzung Anregungen und Kritik Bewertung des EFD Programms Ziele und Umsetzung insgesamt Verbesserungsvorschl ge 13 Anhang 120 13
99. Status der Freiwilligen sowohl im Hinblick auf ihre all gemeine gesellschaftspolitische Rolle als auch im Hinblick auf ihren sozialversicherungs und arbeitsrechtlichen Status europaweit verbind lich zu kl ren werden von mehreren Tr gern als lernhemmend weil verunsichernd sowie als Unsicherheitsfaktor f r die beteiligten Organi sationen gewertet Mehrere Tr ger verweisen auf die dringliche Erfordernis die rechtliche Absicherung des Programms im Hinblick auf die arbeits und sozialversicherungsrechtlichen Aspekte zu er reichen Sie bef rchten erhebliche Probleme mit der Sozialversicherung zum Beispiel in Frank reich Seit der Pilotphase habe es hier keinerlei Fortschritte gegeben es werde an den Versiche rungen und an der lohn steuerlichen Behand lung des EFD immer noch rumgebastelt Die Situation ist sehr prek r Es braucht nur einen motivierten Mitarbeiter der Sozialversi cherung dann kommt es eventuell zu einer Nachverstenerung und Nachentrichtung der So zialabgaben Das kann meiner Meinung jeder zeit passieren Auch mit den Gewerkschaften in Frankreich ist berhaupt noch nicht geredet worden Man kann nicht ein Programm auf die Beine stellen und dann nicht mal die Absicht haben daf r eine rechtliche Grundlage zu schaffen Negative Auswirkungen auf die Auswahl von Aufnahmeprojekten und auf die Herstellung von lernunterst tzenden Bedingungen sind an zunehmen 8 5 1 6 Follow up
100. Tr ger Gesamteinsch tzung des Programms und Verbesserungsvorschl ge Die Kombination der beiden Befragungen die Sichtweise der Freiwilligen und die der Tr ger soll eine Grundlage zur Einsch tzung bieten was m Rahmen dieses Programmes gelernt wurde welche Kompetenzen und Qualifikatio nen sich die TeilnehmerInnen aneigneten und unter welchen Randbedingungen dieses gef r dert beziehungsweise erschwert wurde Beide Sichtweisen k nnen sich wechselseitig erg nzen oder korrigieren auf Lernprozesse und auch auf Probleme aufmerksam machen und so eine ver l ssliche Basis f r Verbesserungsvorschl ge lie fern 3 Die TeilnehmerInnen des Europ ischen Freiwilligendienstes 9 3 Die TeilnehmerInnen des Europ ischen Freiwilligendienstes 3 1 Geschlechtszugeh rigkeit Die weit berwiegende Zahl der TeilnehmerIn nen am EFD ist wie auch in anderen nationalen oder internationalen Freiwilligendiensten weiblich 84 3 Lediglich 15 7 Prozent sind m nnlich 3 2 Alter Auf Grund der Programmbestimmungen k n nen regul r die 18 bis 25 j hrigen teilnehmen In Ausnahmef llen k nnen TeilnehmerInnen auch lter sein Der EFD wird vor allem von den 19 und 20 j hrigen geleistet die drei Viertel aller Teilneh merInnen stellen 75 5 ltere TeilnehmerIn nen sind mit insgesamt 17 6 Prozent j ngere nur mit 6 3 Prozent vertreten Das Durch schnittsalter liegt bei 19 9 Jahren vgl die fol gende Abbildung
101. Wurde von ei nem r Befragten angegeben dass er sie im Hinblick auf eine vorge gebene Qualifikation viel oder etwas gelernt hat wurde ein Punkt vergeben Entsprechend erzielten die Antworten habe gar nichts gelernt und wurde eher entmutigt 0 Punkte Die Summe der 24 Einzelitems bildet dann den Index der insgesamt erworbe nen Kompetenzen erwerb im Anhang in der die Ergebnisse ent sprechender t Tests dargestellt sind Auch Vor bereitung und Begleitung durch die Entsende organisation lassen generell keine signifikanten Unterschiede zum sp teren Kenntnis und Kompetenzerwerb erkennen Wie eingangs erw hnt wurde auch versucht statistische Zusammenh nge zwischen den Va riablen die als Bedingungsfaktoren in Betracht gezogen wurden mit einzelnen Lernbereichen zu analysieren also nicht nur Einflussgr en auf den Gesamteffekt zu untersuchen sondern auch spezifischen Zusammenh ngen nachzuge hen Die verschiedenen Korrelationsberech nungen und Signifikanztests lieferten jedoch gleichfalls keine interpretationsw rdigen Er gebnisse 33 Abb 17 Liniendiagramm der insgesamt erworbenen Kompetenzen 120 100 80 60 40 Kumulative Prozent 20 0 4 9 11 13 15 1 7 10 12 14 16 Kompetenzerwerb Anmerkungen Die horizontale Achse stellt eine Skala des Gesamtpunktwertes In dex dar Es gibt 24 verschiedene Lernbereiche in denen etwas ge lernt werden kann oder nicht
102. Zweck Daf r r ckten alle anderen Aspekte in den Vordergrund mit dem Ergebnis dass mich dieses Land nicht mehr losl sst Klingt pathe tisch ist aber so 019 Aus ihrem Erleben selbst eine l ngere Zeit als Ausl nderInnen in einem Gastland gelebt zu haben gewinnen die Befragten ein neues Ver st ndnis f r Schwierigkeiten und Probleme in Deutschland lebender Ausl nderInnen Ich habe ein besseres Verst ndnis f r Ausl nder als vorher da ich ja selbst so lange Ausl nderin war 059 Ich habe mehr Verst ndnis f r Schwierigkeiten von Ausl ndern in Deutschland 042 Zum einen habe ich die wunderbare Erfahrung gemacht wie schwierig es ist sich im Alltagsle ben eines Landes dessen Sprache man nicht spricht durchzuschlagen was einen gro en Re spekt gegen ber Immigranten und Fl chtlingen hervorruft 231 Einige TeilnehmerInnen berichten ihr eigenes Heimatland und ihre eigene Nationalit t dass ich deutsch bin mehr sch tzen gelernt zu ha ben Durch den Auslandsaufenthalt kommt es bei einigen zu Akzeptanz und Wertsch tzung der eigenen Nationalit t Es sind hier ebenfalls Aussagen zugeordnet die beschreiben eine Reiselust habe sich verst rkt ein Fernweh oder Reisedrang sei geweckt beziehungsweise verst rkt worden um neue Kulturen zu entdecken Lediglich in einem Fall f hrten die Erfahrungen im Gastland Italien zu einem Verlust der Ak zeptanz der fremdkulture
103. absol vieren diesen Dienst auch etwa ein Drittel Frei willige mit mittlerer Reife 32 1 und 6 mit Hauptschulabschluss 9 2 1 4 Religionszugeh rigkeit Bei der Religionszugeh rigkeit der Teilnehme rInnen zeigt sich ein sehr einheitliches Bild Et wa die H lfte der Freiwilligen ist evangelisch SDE 54 3 EFD 48 3 FSJ 46 4 knapp ein Drittel ist katholisch EFD 29 6 SDE und FSJ je 26 9 und einige sind konfes sionslos FSJ 23 EFD 20 6 SDE 15 4 Evangelische und katholische Konfes sion sind im Bundesgebiet in der Gesamtbev l kerung mit jeweils etwa 35 Prozent gleich stark vertreten Evangelische TeilnehmerInnen sind demnach in allen Freiwilligendiensten berpro portional und katholische Freiwillige unterpro portional vertreten 9 2 1 5 Soziale Schichtzugeh rigkeit Bei einem Vergleich der Berufe der Eltern der Freiwilligen in den verschiedenen Diensten als sicherlich sehr grobem Indikator f r die soziale Schichtzugeh rigkeit ist festzustellen dass in allen Arten von Diensten Arbeiterkinder im Vergleich mit bundesstatistischen Daten stark unterrepr sentiert sind Bei der Betrachtung der Kategorie Angestellte zeigt sich ein differen ziertes Bild Die V ter der EFDlerInnen sind im Vergleich zur Bundesstatistik berdurch schnittlich die M tter stark unterdurchschnitt lich vertreten Bei den Beamten sind die Kinder von V tern und M ttern mit Ausnahme beim FSJ Inland stark berrepr
104. agsverhalten liegt und berufliches Engagement nur eine un tergeordnete Rolle spielt Obwohl dem ehren amtlichen Engagement ebenfalls eine bedeuten de Rolle zukommt muss dieses durch einige u erungen relativiert werden in denen die TeilnehmerInnen explizit angeben sich nicht in Organisationen engagieren zu wollen Fasst man die Antworten der drei Fragen nach den Auswirkungen des EFD auf ein gesell schaftliches Engagement zusammen so wird deutlich dass es f r die H lfte der Befragten die diese Fragen beantwortet haben eine solche Wirkung gibt dass diese sich am st rksten dem sozialen Bereich zuordnen l sst und berwie gend im Alltag und auch ehrenamtlich erfolgt Letzteres wird eingeschr nkt durch eine mehr fach ge u erte Organisationskritik und die ge ringe Bereitschaft sich in Organisationen zu en gagieren 7 3 Einstellungs nderungen 7 3 1 Irritation von Normalbiografien Im Unterschied zum soeben abgehandelten Thema Soziales Engagement beziehen sich die Aussagen zu den in diesem Kapitel behan delten Einstellungs nderungen wieder auf die allgemeine Frage nach den Auswirkungen des EFD auf das weitere Leben Frage VI 1 Der Topos Irritation von Normalbiografien bezeichnet sicher nicht eine der bedeutendsten Einstellungs nderungen des EFD erscheint aber doch nennenswert da er von 27 Teilneh merInnen erw hnt wird das entspricht 11 Pro zent jener 249 Freiwilligen die die entsprechen de
105. alte ist f r die Freiwilligen die Kompetenz sich in unsicheren und neuen Situ ationen zurechtfinden zu k nnen Am zweith ufigsten genannt wurden die gr er gewordenen Sprachkenntnisse Verstehen der Sprache Ihres Gastlandes Zwischent ne verste hen Der dritth ufigste an erster Stelle genannte Lern und Erfahrungsbereich ist Verantwor tung f r sich und andere zu bernehmen Alle weiteren Lernerfahrungen werden von weniger als 10 Prozent der Befragten genannt Eine Betrachtung aller ungewichteten Nennun gen mittlere Spalte zeigt im Wesentlichen den gleichen Befund bei den drei wichtigsten Kom petenzbereichen Bei den weniger h ufig ge nannten Lernbereichen weicht die Rangfolge der mittleren Spalte etwas von der linken Spalte ab Auch bei der Betrachtung der gewichteten Lernbereiche rechte Spalte die als Wertig keitsrangskala der Kombination von Wichtig keit und H ufigkeit zu interpretieren ist sind unter den ersten sechs Items gleichfalls die schon genannten an vorderer Stelle zu finden Au erdem sind noch die Entwicklung eines h heren Selbstbewusstseins fachliche Qualifika tionen im T tigkeitsbereich sowie die F higkeit auf andere Menschen zugehen zu k nnen zu nennen Dabei ist das Verstehen der Sprache des Gastlandes das als wichtigste Lernerfahrung an zweiter Stelle auftaucht in der Gewichtung auf Platz 1 ger ckt Das bedeutet also dass es als wichtigster Lern bereich nicht
106. as EFD schreiben ohne dass sich uns diese Institution je vorgestellt h tte 259 27 6 Statistische Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 28 6 Statistische Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung Der Erwerb von neuen F higkeiten und Kenntnissen wurde bei den Freiwilligen neben einer Reihe von offenen Fragen auf die das n chste Kapitel Bezug nimmt in zwei geschlossenen Fragen erfasst Die erste Frage lautete Inwieweit hat Ihnen der Freiwilligendienst geholfen in bestimmten Lebens und Arbeitsberei chen neue F higkeiten zu erwerben bzw Ihre Kenntnisse zu verbessern oder denken Sie sogar dass Sie in den folgenden Lernbereichen eher entmutigt wurden bitte ankreuzen Frage 7 Ab schnitt IV des Fragebogens Den TeilnehmerInnen wurde eine Ratingskala mit 23 vorgegebenen Lerninhalten Qualifikationen sowie einer offenen Kategorie angeboten zu denen sie sich zustimmend oder ablehnend u ern konnten Anschlie end wurden sie in einer n chsten Frage gebeten aus der vorgegebenen Item liste die f nf f r sie wichtigsten Lernbereiche zu benennen und in eine Reihenfolge zu bringen Bitte nennen Sie noch einmal aus der obigen Tabelle maximal f nf Lernbereiche in denen Sie am meisten gelernt haben und bringen Sie diese in ein
107. ass sich eini ge der TeilnehmerInnen des EFD durchaus vor stellen k nnen ihr Studium im Aufnahmeland zu absolvieren Einer der Gespr chspartner ver weist allerdings auch auf die negative Europa Erfahrung die durch administrative Unzu l nglichkeiten der rtlichen Verwaltung z B bei der Erteilung von Aufenthaltsgenehmigun gen unklarer Versicherungsstatus der Freiwilli gen ausgel st werden kann Auch in diesem Punkt l sst sich eine berein stimmung vor allem mit den Ergebnissen der Auswertung offener Fragen der TeilnehmerIn nenbefragung feststellen F r etwa ein F nftel der Befragten z hlt der Topos Europ ische B rgerschaft zu den Auswirkungen des Frei willigendienstes Sie verstehen darunter aber haupts chlich freundschaftliche Beziehungen zu Menschen im Gastland und eine Gef hlsbin dung an die Kultur des Gastlandes Sie bringen dieses Thema nicht prim r mit europ ischen po litischen Institutionen und dem europ ischen Integrationsprozess in Verbindung 8 3 2 4 Sprachenlernen Eine weitere Lerndimension ist das Ausdrucks verm gen in einer Fremdsprache Die augenf l ligen zumeist schnellen Fortschritte der Frei willigen in der Beherrschung der Landessprache sind dabei nach Auffassung einiger Gespr chs partner in ihrer Bedeutung f r den Jugendlichen nicht einmal das Entscheidende Ausschlagge bend sei vielmehr der instrumentelle Charakter des neu gewonnenen Rezeptions und Aus drucksver
108. auer nachgegangen werden kann d rfte damit in der Tat ein wichtiger Punkt an gesprochen sein 8 5 1 3 Rollenverteilung zwischen Na tionalagenturen und Tr gernetzwerken Da viele der befragten Tr ger als Netzwerke agieren ist es nicht verwunderlich dass auch die Rollenverteilung zwischen ihnen und den Na tionalagenturen thematisiert wird Dabei ber wiegen kritische T ne Die Arbeit der Nationa lagenturen wird nicht selten als ein Engpass Faktor eingesch tzt der die M glichkeiten des Programms und dessen Expansion begrenzt Betrachtet man die Hauptkritikpunkte an dem EFD Konzept und untersucht diese auf deren Pr missen so zeigt sich dass gerade jene Tr ger die bereits ber zum Teil langj hrige Erfahrun gen mit Freiwilligenaustausch im In und Aus land verf gen sich daf r aussprechen das EFD Bewilligungs und Kontrollverfahren dahingehend zu ffnen dass vorhandene und neu aufgebaute Netzwerkstrukturen in wesent lich gr erem Ausma genutzt werden k nnen Hinter dieser zumeist negativ formulierten Kri tik steckt die Vorstellung eines anderen oder einfacheren Bewilligungs und Kontrollver fahrens der EU Kommission Formuliert man die negativ vorgetragene Kritik positiv auf die Vorstellung eines einfacheren oder anderen Bewilligungs und Kontrollver fahrens hin dessen zentraler Inhalt ein gr erer Spielraum f r die Tr ger ist so sehen die Tr ger folgende Vorteile f r s
109. ausfordern und ihre Identit t und ihre Herkunft in Frage stellen Soziale Dienste im Ausland bieten praktisch in komprimierter Form den harten Weg des Erwachsenenwerdens Sie sind eine von den TeilnehmerInnen aktiv ge staltete Initiationsphase wie es sie in jeder Ge sellschaft im bergang vom Jugendalter zum Erwachsenenstatus gibt In solchen Initiationsinstitutionen werden Be w hrungsm glichkeiten gesucht und durch die erstmalige Bew ltigung gro er Aufgaben unter Ernsthaftigkeitsbedingungen wird sowohl die Pers nlichkeitsentwicklung durch die Ein bung in Verantwortungs bernahme den Er werb von Durchsetzungsf higkeit und Hand lungssicherheit gest rkt als auch die subjektive Berechtigung erworben den Status eines Er wachsenen in Anspruch nehmen zu k nnen hnlich starke Auswirkungen werden von den Freiwilligen des EFD berichtet Auch in diesem Dienst werden vor allem pers nliche und sozia le Kompetenzen aus und weitergebildet Der Erwerb solcher Kompetenzen im EFD ist den Bildungsprozessen die in den sozialen Diensten im europ ischen Ausland festgestellt werden konnten hnlich Die einzelnen Lernbereiche wie Sich in unsi cheren neuen Situationen zurechtfinden Verantwortung f r mich und andere berneh men Ein h heres Selbstbewusstsein entwik keln Eine F hrungsposition bernehmen und Probleme und Konflikte im Alltag aktiv bew ltigen in denen sehr
110. ber das Thema der europ ischen Integration hinaus von Bedeu tung sind Da es in dieser Evaluation vorrangig um die Ermittlung nachhaltiger Wirkungen und Lern erfolge geht wurde der Schwerpunkt bei der Auswertung dieser Frage auf die kognitive Di mension gelegt Im extremsten Fall w re zum Beispiel ein durch den EFD bewirkter Wandel von kritikloser Zustimmung zur europ ischen Integration zu einer kenntnisreichen und mit konkreten Erfahrungen untermauerten Ab lehnung als Lernerfolg zu bewerten Dieser empirisch nicht auftretende Grenzfall soll ver deutlichen dass eine Pointierung auf blo en Akzeptanzzuwachs sich kontr r zu dem hier zugrundegelegten Erkenntnisinteresse verhal ten w rde Aus der induktiv durchgef hrten Auswertung ergeben sich drei Kategorien welche sich hin sichtlich des Verweisungszusammenhangs von konkreter Alltagserfahrung und formal ab strakter Begriffsverwendung unterscheiden Kategorie 1 Abstraktion Hier finden sich jene Antworten in deren Semantik und Begr ndungsstruktur kein Bezug zu den im EFD gemachten konkreten Erfah rungen sichtbar wird Enropa ist unsere Zukunft 114 Ich bin ein besserer Europ er geworden 100 Enropa ist f r mich enger zusammenger ckt 084 Diese u erungen bewegen sich ausschlie lich auf einer abstrakten Ebene und zeichnen sich durch Detailarmut sowie durch das v llige Feh len narrativer Elemente aus sie lassen damit den
111. bereits erworbenen Ausbildung mitgebracht wurden 11 6 Nur 1 5 Prozent der Freiwilli gen geben an f r die T tigkeit h tten sie eigent lich spezielle Vorkenntnisse gebraucht die sie weder mitbrachten noch im Laufe des EFD er werben konnten 4 Tr ger und Einsatzstellen 4 4 Auswahl der Einsatzstellen durch TeilnehmerInnen und Entsendeorganisa tionen Die meisten Einsatzstellen befinden sich nach den Ergebnissen der TeilnehmerInnenbefra gung vgl Kapitel 3 in Gro britannien 36 und Frankreich 23 4 Mit gro em Abstand folgen Italien 7 1 Irland 5 6 und Bel gien D nemark Schweden je 3 7 Fast die H lfte der TeilnehmerInnen 49 6 gibt an dass sie die M glichkeit hatte sich eine Einsatzstelle auszuw hlen w hrend die andere H lfte diese M glichkeit nicht hatte In der Regel bestimmen die Tr ger selbst mit welchen Aufnahmeorganisationen beziehungs weise Einsatzstellen sie zusammenarbeiten Bei der Auswahl von Einsatzprojekten f r den EFD gehen die Entsendeorganisationen unterschied liche Wege Dort wo Tr ger international ver netzt sind oder ber Partnerorganisationen im Ausland verf gen typisch z B f r Jugend mter und gro e kirchliche Tr ger werden m gliche Einsatzprojekte direkt angesprochen Andere suchen entsprechende Projekte im Ausland die mit den eigenen inhaltlichen Zielen berein stimmen Dies ist besonders bei den kleineren Tr gern von Bedeutung da sie sich d
112. berraschendes Ergebnis be steht zum Beispiel darin dass sich die Vorerfah rungen der TeilnehmerInnen am EFD insgesamt nicht auf die sp teren Lern und Bildungspro zesse auszuwirken scheinen weder Alter Ge schlecht Schul und Berufsbildung noch vorhe rige T tigkeit oder Sprachkenntnisse wirken sich statistisch signifikant aus auch Vorberei tung und Begleitung durch die Entsendeorgani sation lassen generell keine signifikanten Unter 104 Die Befragten wurden gebeten bis zu f nf f r sie zutreffende Lernbereiche anzugeben und diese in einer Rangfolge anzuordnen schiede zum sp teren Kenntnis und Kompe tenzerwerb erkennen Genauso wenig lassen sich in bezug auf den Kompetenzerwerb insge samt statistisch signifikante Unterschiede in Abh ngigkeit von der Art der Einsatzstelle aus machen Deutliche Unterschiede ergeben sich jedoch wenn die Bedingungen der Arbeit in den Ein satzstellen betrachtet werden Je selbstst ndiger die Freiwilligen arbeiten k nnen je besser sie betreut und mit angemessenen Aufgaben be traut sind je besser das Arbeitsklima ist usw desto h her sch tzen sie auch die Verbesserung ihrer Kompetenzen ein Die Arbeitsbedingun gen in der Einsatzstelle sind nach diesen Ergeb nissen daher zentral f r die subjektive Einsch t zung des Kompetenzerwerbs Als zweite den Kompetenzerwerb beeinflussen de Variable ist die Motivation der Freiwilligen zu nennen In Abh ngigkeit von Motivationsla
113. bew ltigen Sich bei Problemen Hilfe organisieren k nnen Geduld ben anderen zuh ren k nnen Mehr Verst ndnis f r andere Lebensentw rfe auffassungen Ein positives Selbstverst ndnis als Deutsche r Mehr Verst ndnis f r ausl nd Menschen andere Ethnien Kl rung meines Selbstverst ndnisses als Frau Mann 35 0 o 54 6 Erfahrungen im Umgang mit Armut und Leid Verst ndnis f r benachteiligte Bev lkerungsgruppen 38 0 24 3 Anderes 9 19 91 VE DEE EEE VE BEE Anmerkungen 0 20 40 60 80 100 Die letzte ganz rechts stehende Kategorie Wurde eher entmutigt weist jeweils so geringe H ufigkeiten auf dass in der Grafik keine i Werte angegeben wurden Diese Werte k nnen der Tabelle 12 i Habe viel gelernt Lerneffekte und Kompetenzerwerb im Europ ischen Freiwilligen dienst siehe Anhang entnommen werden Habe etwas gelernt BEE Habe gar nichts gelernt BEE wurde cher entmutigt 6 Statistische Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 30 Lernfortschritte gemacht zu haben werden als pers nlichkeitsbildende Kompetenzen vgl Ka pitel 7 interpretiert die insgesamt die Individu ierung der TeilnehmerInnen im Sinne eines Autonomiezuwachses bef rdern Auf gleiche Weise werden andere Lernberei che bei denen ebenfalls die gro e Mehrheit der
114. bis Ende 1999 laufende Zwei Jahres Programm wurde mit ca 8 000 bis 10 000 Frei willigen gerechnet Derzeit ist der EFD neben Jugend f r Euro pa Sokrates und Leonardo da Vinci eines von mehreren Programmen deren Ziel die Schaffung eines europ ischen Raumes f r for male und informelle Bildung und Berufsausbil dung ist Unter den erw hnten Programmen stehen sich Jugend f r Europa das den au er schulischen Jugendaustausch f rdert und der EFD inhaltlich sehr nahe Beide Programme dienen den gleichen Zielen und arbeiten mit denselben Methoden Ihre Aufgabe ist es mit Hilfe von Aktivit ten in de nen Jugendliche die Hauptakteure sind prakti sche interkulturelle Lernerfahrungen zu erm g lichen und die aktive Teilnahme junger Men schen an der Entwicklung der Gemeinschaft sowie ihre soziale und berufliche Integration zu f rdern Die Europ ische Kommission beabsichtigt ab dem Jahr 2000 beide Programme in ein gemein sames Mobilit tsprogramm Jugend zu ber f hren Mit der Verabschiedung des Program mes ist Anfang des Jahres 2000 zu rechnen 1 2 Programmelemente Durch die Pilotaktion wurden bereits die wich tigsten Strukturen f r das Programm aufgebaut Dabei wurde gro er Wert darauf gelegt m g lichst wenig einengende Vorgaben zu machen um eine bunte Vielfalt von Projekten zu erm g lichen und ganz unterschiedliche Organisatio nen anzusprechen Ein ganz entsche
115. ch 22 Wirkung beruflich 16 Wirkung weiterhin 12 Einstellungs nderung politisch 20 Einstellungs nderung interkulturell 15 Einstellungs nderung sozial 21 47 Tab 5 Wirkungen und Ein stellungs nderungen in Bezug auf das soziale politische und kulturelle Engagement 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 48 Die meisten Nennungen sind hierbei im sozia len Bereich zu finden insgesamt 41 jeweils zur H lfte als Wirkung und Einstellungs nderung Als typische Wirkung im sozialen Bereich w re zum Beispiel Ehrenamtliche Mitarbeit in ei nem Kinderprojekt zu nennen eine typische Einstellungs nderung lautet Ich m chte mich f r Ausl nder einsetzen Die insgesamt 30 An gaben im interkulturellen Bereich verteilen sich ebenfalls gleichm ig auf Wirkungen Bin dabei ein kologisch kulturelles Projekt im Gastland zu organisieren und Einstellungs n derungen Bin weltoffener geworden und bezeichnen bis auf eine Ausnahme ein interkul turelles Engagement Mit 29 Nennungen folgt der politische Bereich wobei hier mit 20 Nennungen den Einstellungs nderungen vor den Wirkungen 9 Nennungen eine gr ere Bedeutung zukommt Eine Wir kung im politischen Bereich w re zum Beispiel die Betreuung eines Asylbewerberheims eine Einstellungs nderung Hat mich stark beeinfluss
116. ch einige wenn auch wenige Gebietsk r perschaften vertreten Au erdem ist der Anteil an gemeinn tzigen Vereinen die nicht einem der gro en Wohlfahrtsverb nde angeh ren h her als im FSJ 9 Vergleich des EFD mit anderen Freiwilligendiensten Abb 29 Einsatzstellen im FSJ Altenheime 23 7 andere 32 8 Krankenh user 17 1 Behindertenhilfe 28 Kindertagesst tten 13 Abb 30 Einsatzstellen im SDE Behindertenhilfe 29 andere 41 Kinder und Jugendarbeit 15 Altenarbeit 15 Abb 31 Einsatzstellen im EFD Behindertenhilfe 30 2 andere 38 8 Kinder und Altenarbeit N 10 5 20 5 Abb 32 Einsatzstellen im F J Natur und Umweltschutz organisationen 26 0 andere 37 9 Beh rden und staatliche Jugend und Einrichtungen Erwachsenenbildung 14 2 21 9 9 3 2 Art der Einsatzstellen Das FSJ unterscheidet sich in Bezug auf die Ein satzstellen etwas von den Diensten im Ausland Beim FSJ arbeiten die meisten TeilnehmerInnen in Altenheimen 23 7 Krankenh usern 17 1 und Kindertagesst tten 13 3 und weniger in der station ren Behindertenhilfe 13 1 Beim SDE und EFD dagegen arbeitet fast ein Drittel der TeilnehmerInnen in Einsatzstellen beziehungsweise Aufnahmeorganisationen im Bereich der Behindertenhilfe SDE 29 EFD 30 2 Es folgen Einsatzstellen in den Berei chen Kinder und Jugendarbeit EFD 20 5 SDE ca
117. ch von seiner Umwelt abgrenzen und sich auf dieser Basis neu zu ihr in Beziehung set zen Insofern bildet diese Kompetenz eine kom plement re Erg nzung zur Autonomie bei der die Willensst rke dazu f hrt Schwieriges zu lei sten und auch durchzuhalten hier werden die eigenen M glichkeiten und Grenzen erkannt Im folgenden Zitat wird deutlich wie eine Teil nehmerin gelernt hat auf ihre eigenen Gef hle zu h ren und diese wichtig zu nehmen aber auch andere Menschen um Hilfe zu bitten wenn die eigenen M glichkeiten einmal nicht ausreichen Diese Erkenntnis nicht alles allein bew ltigen zu m ssen und sich einzugestehen dass es v llig legitim ist sich auch einmal Hilfe zu organisieren relativiert die Autonomie und l sst pers nliche Reife erkennen Ich habe gelernt mich mehr zu ffnen und an dere Menschen um Hilfe zu bitten Mir ist st r ker bewusst dass ich nicht alles allein schaffen muss Au erdem habe ich gelernt mehr anf mei ne eigenen Gef hle zu h ren und meine eigenen Bed rfnisse wichtig zu nehmen 245 Bei diesen und hnlichen u erungen wird die eigene Autonomie keineswegs in Frage gestellt sondern lediglich um die Erkenntnis bereichert sich gegebenenfalls helfen lassen zu d rfen Probleme mit anderen zu teilen und sich auch helfen zu lassen 226 Ebenfalls als Ausdruck pers nlicher Reife sind u erungen ber die Kl rung beruflicher Ziele zu verstehen wie zum Beispiel
118. chaft zu f rdern den jungen Menschen Erfahrungen mit einer nicht formalen Bildung in verschiedenen Bereichen zu erm glichen und den Erwerb sol cher Erfahrungen zu f rdern womit m glicher weise zugleich eine Grundlage f r ihren k nfti gen beruflichen Weg geschaffen wird sowie ih ren tatkr ftigen Beitrag zu den Idealen der Demokratie der Toleranz und der Solidarit t im Gesamtzusammenhang des europ ischen Aufbauwerkes und zur Kooperation zwischen der Europ ischen Gemeinschaft und Drittl n dern durch Aus bung gemeinn tziger grenz berschreitender T tigkeiten zu unterst tzen 4 vgl Benutzerhandbuch S 7 und 8 5 ABI L214 4 31 07 1998 3 1 Geschichte und Praxis des Europ ischen Freiwilligendienstes Neben diesen allgemeinen Zielsetzungen wer den spezifische Ziele verfolgt a F rderung von Eigeninitiative Kreativit t und Solidarit t bei jungen Menschen b F rderung von grenz berschreitenden ge meinn tzigen T tigkeiten von jungen Men schen im Rahmen der Gemeinschaft und in Drittl ndern c F rderung der Anerkennung des Wertes von Erfahrungen mit einer nicht formalen Bil dung die im europ ischen Rahmen gesammelt wurden d Erleichterung des Zugangs zum Programm f r alle jungen Menschen Im Benutzerhandbuch werden diese Zielset zungen noch erweitert Sie sind hier nicht nur auf die TeilnehmerInnen bezogen vielmehr werden auch die Organisationen einbezogen Durch das
119. chiedenen Arten von Frei willigendiensten berwiegt deutlich der Anteil der jungen Frauen unter den TeilnehmerInnen Am h chsten ist er beim FSJ 90 7 Frauen 9 3 M nner Am niedrigsten ist er beim F J 82 5 weibliche und 17 6 m nnliche Ju gendliche Die TeilnehmerInnen des EFD sind zu 84 3 Pro zent weiblich und zu 15 7 Prozent m nnlich Der SDE hat den h chsten Anteil m nnlicher Teilnehmer 36 M nner und 64 Frauen was darauf zur ckzuf hren ist dass der Andere Dienst nach 14b Zivildienstgesetz mit erfasst wurde den ausschlie lich m nnliche Freiwillige ableisten k nnen 79 100 90 7 84 3 82 4 g 80 E 64 0 60 5 0 5 z 5 40 26 5 S 90 15 7 17 6 es 9 3 0 SDE EFD F J FSJ weiblich EEE m nnlich Abb 26 TeilnehmerInnen verschiedener Freiwilligendienste nach Geschlechtszugeh rigkeit 9 Vergleich des EFD mit anderen Freiwilligendiensten 80 9 2 1 2 Alter Alle hier verglichenen Studien weisen einen Altersdurchschnitt der Freiwilligen zwischen 19 und 20 Jahren auf Im FSJ und F J ist der Altersdurchschnitt etwas niedriger als bei den Freiwilligen im europ ischen Ausland Dies h ngt mit den gesetzlichen Regelungen zusam men FSJ und F J k nnen regul r fr hestens mit 17 Jahren in Ausnahmef llen bereits mit 16 Jahren geleistet werden Die Altersgrenze be tr gt n beiden Die
120. chlie en eine schriftliche Vereinbarung ab in der die gegenseitigen Rechte und Pflichten festgehalten sind Der f r den EFD klassische und h ufigste Fall ist das bilaterale Projekt Es kann auf die unter schiedlichste Weise zu Stande kommen Ent scheidend ist nur dass die drei Partner sich zu sammenschlie en Bei so genannten multilateralen Projekten tau schen Partner aus mehreren Programml ndern untereinander Freiwillige aus wobei ein Pro jektkoordinator eine zentrale Funktion ber nimmt Solche Projekte widmen sich in der Re gel einer wichtigen sozialen Frage wie zum Bei spiel Rassismus und Fremdenfeindlichkeit Projekte im Rahmen von Gro ereignissen be stehen im Zusammenwirken von mehreren Freiwilligenorganisationen im Rahmen eines bedeutsamen nationalen Ereignisses wie zum Beispiel im Rahmen der Kulturhauptstadt Wei mar 1999 Projekte mit Drittl ndern unterscheiden sich strukturell kaum von bilateralen oder multilate ralen Projekten beteiligen aber Organisationen aus Nicht EU L ndern Quer zu dieser Projektdifferenzierung gibt es noch eine andere unterscheidende Dimension die Zeitdauer In der Regel dauert ein Projekt zwischen sechs und zw lf Monaten F r Frei willige die aus bestimmten Gr nden nicht in der Lage sind an einem langfristigen Projekt teilzunehmen gibt es jedoch auch Projekte von k rzerer Dauer zwischen drei Wochen und drei Monaten Damit diese unterschiedlichen Projekttypen z
121. chtigstes Motiv wurde von den Jugendlichen das Kennenlernen einer anderen Kultur und Gesellschaft genannt Eingegrenzte Motivatio nen wie zum Beispiel der Wunsch eine andere Sprache zu lernen scheinen eher ung nstig f r Lernprozesse in vielen Bereichen zu sein Diese weniger spezifizierte und eingegrenzte Motivation ist eine g nstige Voraussetzung f r breite Lernerfahrungen Sehr eingegrenzte Mo tivationen wie z B der Wunsch eine andere Sprache zu lernen scheinen eher ung nstig zu sein Perspektiven f r die F rderpraxis Welche Schl sse k nnen nun aus den Erkennt nissen der Studie f r die Projektpraxis der Auf nahme und Entsendeorganisationen und die Programmgestaltung durch die Nationalagen turen insbesondere durch das Deutsche B ro Jugend f r Europa abgeleitet werden 1 Bildungsabschluss ist nicht entscheidend Auch wenn die Zusammensetzung der deut schen Teilnehmerschaft am EVS bereits aus den Statistiken des Deutschen B ros bekannt ist gibt die Untersuchung noch einmal Anlass Ma nahmen zu forcieren die eine verst rkte Einbeziehung von z B mehr Haupt und Real sch lern und benachteiligten Jugendliche in den EFD unterst tzen Es bedarf nur einer geringen Fantasie sich vorzustellen welch positiven Ef fekt auch nur ein Teil der in der Studie heraus gearbeiteten Lern und Bildungsprozesse auf die eben erw hnte Zielgruppe haben k nnte Und die Studie gibt keinen Anlass daran zu zweifeln das
122. ckf hren lie en In der Datenanalyse wurde versucht Einflussfaktoren zu identifizieren die entweder mit bestimmten einzelnen Lernberei chen oder generell mit allen Lernbereichen im Zusammenhang stehen Sowohl bezogen auf ge nerelle Effekte aber vor allem auch bei der Be trachtung einzelner Lernbereiche konnten berraschenderweise nur sehr wenige Zu sammenh nge der Lerneffekte mit anderen er hobenen Merkmalen gefunden werden Mit verschiedenen Korrelationsma en wurden statistische Zusammenh nge zwischen Varia blen berechnet und Chi Quadrat basierte Tests durchgef hrt Zu heuristischen Zwecken wur den auch Mittelwertunterschiede mit t Tests ge testet Nur sehr wenige Resultate sind statistisch signifikant und weisen einen deutlichen das hei t interpretationsw rdigen Zusammenhang auf Dies h ngt zum einen mit einer insgesamt rela tiv geringen Varianz bei den einzelnen Lernef fekten und mit der relativ niedrigen Fallzahl der Stichprobe zusammen zum anderen aber auch m glicherweise mit dem f r diesen Zweck noch nicht gen gend differenzierteren Erhebungsin strument F r die Identifizierung solcher Bedin gungsfaktoren sind detailliertere Datenerhe bungen und Analysen notwendig als sie im Rahmen dieser Arbeit vorgenommen werden konnten Eine einfache Betrachtung der H ufigkeitsaus z hlung der einzelnen Lernbereiche lie vermu ten dass es einen Overall Effekt geben w r de in dem Sinne dass die me
123. d daher hier nur teilweise vertiefend dargestellt Die Gespr chspartner best tigen dass nahezu alle Jugendlichen etwas lernen etwas mit nehmen sich ver ndern wenn auch mit unterschiedlichen Akzenten und unterschied lich stark Die Zahl der Ausnahmen der total gescheiterten oder blockierten Bildungsprozes se d rfte danach gering sein was in gewisser Weise durch die relativ niedrige Abbrecherquo te des Programms unterstrichen wird Nur ganz vereinzelt wird ein Einsatz beendet ohne dass es zu pers nlichkeitsver ndernden Bildungsprozessen der Freiwilligen kommt Es gibt allerdings wenn auch selten Freiwil lige die sich berhaupt nicht ver ndern Die sind dann in der Vorbereitungsphase irgendwie durchgerutscht 71 Genaue Zahlen ber die Abbruchquote stehen nicht zur Verf gung Sch tzungsweise etwa 10 Prozent aller Freiwilligen beenden ihren Dienst vorzeitig leisten also weniger als sechs Monate Dienst Der Abbruch des Freiwilligeneinsatzes ist im brigen nicht unbe dingt identisch mit dem Scheitern von Lernprozessen sondern kann ganz andere Ursachen und Bedingungsfaktoren haben Dieser Pro blemkreis wurde nicht untersucht 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen 8 3 2 Dimensionen der Lern und Bildungsprozesse Der EFD verfolgt im Hinblick auf die Freiwil ligen eine Reihe von zumeist p dagogischen Zielsetzungen die sich als program
124. d im in folgender Weise definiert Eine Eins zu Eins Beziehung besteht zwischen zwei Partnern und konzentriert sich auf einen einzelnen Freiwilligen Benutzerhand buch S 16 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen Die Erfahrung in Projekten in denen mehrere Freiwillige des EFD zugleich t tig sind ist eine ganz andere und das muss man Freiwilligen vorher sagen Sie spricht sich f r eine st rkere Differenzierung aus vor allem f r eine Programm ffnung auf Gruppen hin au erdem m sse das Verfahren der Antragstellung angepasst werden um Zeit f r die inhaltliche Qualifizierung des Pro gramms zu gewinnen Die Tr ger die sich in dieser Richtung u ern vertreten also die Ansicht dass es f r die Inte gration der Freiwilligen in der Einsatzstelle g nstig sei wenn einerseits tragf hige organisa torische Rahmenbedingungen vorliegen f r deren Herstellung das Eins zu Eins Konzept nicht die g nstigsten Voraussetzungen bietet und andererseits die Freiwilligen zu Gruppen zusammengefasst werden k nnten was im Eins zu Eins Konzept offenbar ebenfalls Schwierigkeiten bereitet Ein Gespr chspartner sieht die Struktur des Eins zu Eins als Ideologie die an der Rea lit t bereits gescheitert ist Wieso sind die drei zentralen Bildungswerke ermuntert worden selbst Entsendeorganisation zu spielen wenn nicht weil local to local nicht Funktioniert
125. dass auch sie best tigen dass die Lern und Bildungsprozesse der Freiwilli gen in engem Zusammenhang mit den Fremd sprachenkenntnissen stehen Nach der Beobachtung einer Befragten gilt die Korrelation zwischen Lern und Bildungspro zessen und Fremdsprachenkenntnis m glicher weise insbesondere in gro st dtischen Umge bungen weil sich im l ndlichen Raum die orts ans ssige Bev lkerung mehr M he gibt eine Kommunikation mit den Freiwilligen aufzu bauen 8 3 4 Lern und Bildungsprozesse unter zeitlichen Gesichtspunkten Lern und Bildungsprozesse haben wie alle Wirkungen eine zeitliche Dimension Die im Rahmen dieser Untersuchung befragten Ge spr chspartner best tigen durchweg dass auch im EFD die zeitlichen Gesichtspunkte in meh rerer Hinsicht von urs chlicher Bedeutung f r den Ablauf der Bildungsprozesse bei Freiwilli gen sind im Hinblick auf die absolute Dauer des Frei willigendienstes im Hinblick auf die zeitliche Struktur ein schlie lich der Vorbereitungsphase Bei der Einsch tzung ob die Dauer des Freiwil ligendienstes Einfluss auf den Lernerfolg des Programms hat gibt es bei den befragten Tr gern einen breiten Konsens 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen Sechs oder zw lf Monate sind ein gro er Unterschied Wir ermuntern die Freiwilligen zu einem l ngeren Aufenthalt Die wesentliche Er fahrung der ersten sechs Monate ist Zurechtf
126. dass es auch andere Lebens formen als ihre gewohnten gibt die attraktiv sein k nnen Das Verst ndnis f r Ausl nder w chst indem sie sich selbst als Ausl nder er lebt haben 9 Vergleich des EFD mit anderen Freiwilligendiensten 86 Auch die Sichtweise auf Deutschland erf hrt bei vielen eine nderung 50 Prozent der Teilneh merInnen des SDE entdeckten w hrend ihres Dienstes im Ausland ihre staatsb rgerliche Identit t als Deutsche manche erfuhren dass sie deutscher sind als sie dachten und einige entwickelten eine verst rkte Sensibilit t hin sichtlich ihrer Staatszugeh rigkeit es war ihnen z B peinlich Deutsche zu sein Gleichzeitig wird aber auch betont dass der Auslandsdienst zum Engagement f r Europa animiert und bei den jungen Leuten ein Be wusstsein der europ ischen Idee f rdert Vie le sind anderen Kulturen gegen ber insgesamt aufgeschlossener geworden haben Freunde im Ausland gefunden und m chten gerne im Aus land studieren Der Studie zufolge wollen sich immerhin ber 80 Prozent in Zukunft f r eine Verst ndigung unterschiedlicher Nationen Kulturen V lker und Minderheiten einsetzen Im EFD sind die Fortschritte in der Pers nlich keitsentwicklung die wichtigste Auswirkung des Dienstes Der Dienst bef rdert in vielf lti ger Hinsicht die Identit ts und Pers nlich keitsentwicklung der Freiwilligen Die Freiwil ligen heben besonders hervor ein h heres Ma an Selbst
127. den zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden 5 Haben Sie an einem begleitenden Sprachkurs im Gastland teilgenommen nein ja Wenn ja ber welchen Zeitraum Tage Wie beurteilen Sie die Qualit t dieses Sprachkurses waren Sie sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden 6 Haben Sie Verbesserungsvorschl ge bez glich der Qualit t und Quantit t der verschiedenen Seminare 13 Anhang 105 7 Welche Fort J Bildungsm glichkeiten haben Sie dar ber hinaus noch genutzt z B Jugendgruppenleiterkurs Erste Hilfe Kurs u 8 Wie zufrieden waren Sie mit der laufenden personellen Betreuung und Anleitung durch die Projektverantwortlichen bzw MitarbeiterInnen in der Einsatzstelle sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden Falls Sie hierzu Verbesserungsvorschl ge bzw Kritik u ern m chten Il Fragen zur Aufnahmeorganisation bzw Einsatzstelle im Gastland und deren Beurteilung Unter Aufnahmeorganisation verstehen wir die Einrichtung oder das Projekt das f r den organisatorischen Ablauf und die p dagogische Betreuung m Gastland zust ndig ist in der Regel ist die Aufnahmeorganisation identisch mit der Ein satzstelle d h der Einrichtung in der Sie t tig sind 1 In welchem Land befindet befand sich Ihre Einsatzstelle 2 Bestand f r Sie die M glichkeit sich eine Einsatzstelle auszuw hlen
128. den Begriff Einsatzprojekt auch zur Bezeichnung der Einsatzstelle be ziehungsweise des Aufnahmeprojektes verwandt sofern sie nicht mit der Einsatzstelle bezie hungsweise dem Aufnahmeprojekt identisch sind und die Ebene der Programmarchitektur k nnen auf Grund der erhobenen Daten nur wenig Bez ge zu den Ergebnissen der Tr gerbe fragung hergestellt werden Die einzelnen Ele mente in der obigen Abbildung werden im folgenden dargestellt und er rtert und zwar in umgekehrter Reihenfolge vom Besonderen von den Tr gern beobachtete Lernprozesse der Freiwilligen zum Allgemeinen und zuneh mend Abstrakten Umgebungsvariablen von Projekt und Entsendeorganisation bis hin zu europ ischen Programmvorgaben siehe die zu sammenfassende bersicht der angesprochenen Parameter und eine Modellierung der vermute ten Interaktionsprozesse in Abbildung 25 am Ende von Kapitel 8 8 3 1 Allgemeine Bewertung der Bildungs und Lernprozesse im EFD Ausnahmslos alle Gespr chspartner berichten dass nach ihrer Wahrnehmung der EFD vor al lem ein sehr effektives Bildungsprogramm f r die Freiwilligen ist und deshalb die in den EFD gesetzten p dagogischen Erwartungen weitge hend erf llt Aussagen der Gespr chspartner ber weitergehende insbesondere auch langfri stige Wirkungen etwa die Auswirkungen auf die Chancen ehemaliger Freiwilliger auf dem Arbeitsmarkt sind selten und basieren in den meisten F llen auf Annahmen sie sin
129. der Auswahl der Einsatzstelle und Einsatzbeginn zu einem Besuch des Einsatzprojektes Zum Teil wer den daf r von den Tr gern auch die Kosten bernommen Einige Tr ger ermuntern die ausgew hlten Freiwilligen dar ber hinaus in der Vorbereitungsphase auf privater Ebe ne Kontakt mit ehemaligen Freiwilligen auf zunehmen Die Frage der sprachlichen Vorbereitung wird in der Regel einzelfallbezogen gel st Es berwiegen L sungen im Einsatzland Aus der Tr gerbefragung wird deutlich dass die Vorbereitung der Freiwilligen sich von Tr ger zu Tr ger erheblich unterscheidet Die Dauer der Vorbereitungsphase schwankt zwischen zwei und sechs Monaten 4 6 Begleitende Seminare und R ck kehrerseminar Aus der TeilnehmerInnenbefragung geht her vor dass 70 2 Prozent der Freiwilligen durch ein Einf hrungstraining im Gastland mit den dorti gen Gepflogenheiten vertraut gemacht wurden 76 1 Prozent besuchten ein Zwischentreffen und 62 7 Prozent nahmen an einem begleiteten R ckkehrerseminar im Anschluss an die Ma nahme teil W hrend ihres Freiwilligeneinsatzes besuchten 44 3 Prozent der TeilnehmerInnen ei nen Sprachkurs im Gastland Die Seminare differieren nach Umfang und In halt erheblich voneinander Offenbar sind die Seminarformen f r die Freiwilligen auch nicht immer klar von der Arbeit in den Einsatzstellen zu unterscheiden 26 Eine Vorbereitungsphase gibt es strenggenommen nicht Ge meint ist die Zeitda
130. deren sozialen Freiwilligendiensten im europ ischen Ausland gezogen Der Vergleich basiert auf den Ergebnissen von mehreren Studien des Instituts f r Sozialarbeit und Sozialp dagogik zu den genannten Frei willigendiensten in denen jeweils Befragungen von TeilnehmerInnen durchgef hrt wurden die Studie von Rahrbach u a zum FSJ im Inland und die im selben Buch ver ffentlichte Studie zum FSJ im Ausland FSJA und anderen dem FSJ im Ausland vergleichbaren Diensten Letztere sind unterschiedliche nicht gesetzlich geregelte Freiwilligendienste im Ausland be zeichnet als Allgemeiner Freiwilliger Sozialer Dienst AFSD sowie der so genannte Andere Dienst nach 14b Zivildienstgesetz ADZDG Die verschiedenen Dienstleistenden im euro p ischen Ausland wurden in dieser Studie all gemein als SDElerInnen Soziale Dienste in Eu ropa SDE bezeichnet Au erdem wird eine ebenfalls vom Institut f r Sozialarbeit und So zialp dagogik durchgef hrte Studie ber das Freiwillige kologische Jahr herangezogen In allen diesen Studien wurden neben anderen Be fragungen TeilnehmerInnenbefragungen mittels eines Fragebogens durchgef hrt Der Fragebogen der TeilnehmerInnenbefra gung f r die vorliegende Studie ist mit diesen lteren Erhebungsinstrumenten in Teilen iden tisch beziehungsweise sehr hnlich Die Vergleichbarkeit wird allerdings dadurch eingeschr nkt dass die genannten Dienste sich einerseits in ihren Zielsetzungen
131. derungen insgesamt betrach tet im EFD eine gro e Rolle spielen und weiter unten ausf hrlich di skutiert werden kommt ihnen im Kontext der Krisenfrage keinerlei Bedeutung zu Aber auch im engeren Kontext des Kompetenzer werbs ergibt sich eine Einschr nkung der Aussagekraft des Auswer tungsschemas Im Bereich der politischen Bildung speziell hinsicht lich der Auseinandersetzung mit dem Topos Europ ische Integra tion k nnen ebenfalls praktisch keine krisenvermittelt erworbenen Kompetenzen oder Einstellungs nderungen nachge wiesen werden 60 Bateson G kologie des Geistes Anthropologische psycholo gische und epistemologische Perspektiven 3 Auflage Frankfurt am Main 1990 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung Krisensituationen auf das weitere Leben bezie hen k nnen sie f r die pragmatischen Zwecke dieser Evaluationsstudie zusammengefasst wer den und machen dann einen Anteil von 45 Pro zent aller Angaben zum krisenvermittelten Kompetenzerwerb aus Die folgenden Zitate ge ben typische Antworten in diesem Bereich wie der Dadurch dass ich es geschafft habe meine Pro bleme selber zu l sen habe ich viel an Selbstbe wusstsein gewonnen Ich habe durch meine Pro bleme unheimlich viel an Lebenserfahrung ge wonnen All das kann ich jetzt immer immer wieder in den unterschiedlichsten Lebenslagen
132. die Ergebnisse aus beiden Be fragungen ein Wenn nicht explizit gekenn zeichnet beziehen sich Prozentwerte immer auf die TeilnehmerInnenbefragung In diesem Kapitel werden nur solche Organisa tionen und Einsatzstellen beschrieben mit de nen die deutschen TeilnehmerInnen in Ber h rung kommen beziehungsweise gekommen sind Auf der Seite der Entsendeorganisationen sind das diejenigen Organisationen die die Frei willigen von Deutschland aus zu einer Aufnah meorganisation in einem anderen Land vermit teln und die entsprechenden Vorbereitungs ma nahmen f r den Freiwilligen und alle damit zusammenh ngende organisatorische Arbeit leisten Diese Entsendeorganisationen sind in vielen F llen gleichzeitig auch Aufnahmeorga nisationen Wegen dieser doppelten Funktion wird hier h ufig der allgemeinere Begriff Tr ger verwendet Wenn im Folgenden von Aufnahmeorganisatio nen im Ausland gesprochen wird dann sind darunter die Organisationen zu verstehen die im Ausland den Freiwilligen aufnehmen den Freiwilligen entweder direkt selbst einsetzen oder an eine Einsatzstelle vermitteln und f r die Betreuung des Freiwilligen im Ausland verant wortlich sind Unter Einsatzstellen werden diejenigen Ar beitsstellen und Einrichtungen verstanden in denen Freiwillige konkret den Dienst im Gast land ableisten In den meisten F llen sind Auf nahmeorganisation und Einsatzstelle identisch Es gibt aber auch nicht wenige F lle in den
133. die gr te Bedeutung hat aber als zweit dritt viert oder f nftwichtigster Lern bereich f r vergleichsweise viele von Bedeutung ist Dieser Sachverhalt trifft auch auf die Ent wicklung eines h heren Selbstbewusstseins zu auf die F higkeit auf andere Menschen zugehen zu k nnen w hrend es sich bei der F higkeit sich in unsicheren neuen Situationen zurecht zufinden Verantwortung f r sich und andere zu bernehmen und bei den fachlichen Qualifika tionen im T tigkeitsbereich umgekehrt verh lt Insgesamt betrachtet ist eine gro e berein stimmung zwischen den Ergebnissen der Aus wertung der ersten Frage Ratingskalen und den Ergebnissen der Auswertung der zweiten Frage nach der Wichtigkeit der Lernbereiche zu konstatieren Die drei in der ersten Frage vor gegebene Items am h ufigsten genannten Lern effekte Sprachkenntnisse sich in unsicheren neuen Situationen zurechtzufinden sowie Ver antwortung f r sich und andere zu berneh men werden auch am h ufigsten als wichtigster Lernbereich angegeben Ber cksichtigt man weitere Lerneffekte und gewichtet sie nach ihrer Stellung in einer subjektiven Rangfolge dann befinden sich diese Lerneffekte mit kleinen Verschiebungen ebenfalls auf vorderen Pl t zen der Rangfolge 6 3 Bedingungsfaktoren der Lern effekte Eine wichtige Untersuchungsfrage war ob sich bestimmte Lerneffekte oder auch generelle Ef fekte auf bestimmte Bedingungsfaktoren zu r
134. digkeit Pers nliche Reife Die Jugendlichen erkennen durch den Freiwilligendienst eigene St rken und Schw chen lernen sie zu akzeptieren und damit umzugehen Horizonterweiterung Anderer Kulturen und Lebensumst nde durch praktische Erfahrungen kennen zu lernen erweitert den Horizont der Jugendlichen f r eigene Lebensperspektiven Offenheit Die Haltung der Freiwilligen gegen ber anderen Menschen Gesellschaft oder zum Beispiel Natur wird durch den Auslandsaufent halt empf nglicher und offener 2 hnlich intensiv findet f r die Freiwilligen der Erwerb so genannter sozialintegrativer Kompetenzen durch den EFD statt der Blick richtet sich st rker auf den Umgang mit anderen Menschen dadurch werden soziale Kompeten zen erworben eigene Deutungsmuster erkannt und neue gebildet 39 Kommunikative F higkeiten Die Freiwilligen werden durch den EFD bef higt besser auf an dere Menschen zuzugehen Kompromisse aus zuhandeln und eigene Interessen zu vertreten Toleranz Jugendliche lernen fremde kulturelle Muster wahrzunehmen ihnen mit Toleranz und Akzeptanz zu begegnen selbst wenn diese den eigenen Auffassungen v llig widerstreben Empathie Die TeilnehmerInnen werden sen sibler im Umgang mit anderen Menschen ler nen sich in deren Perspektive und Bed rfnisse hineinzuversetzen und R cksicht zu nehmen Interkulturelles Lernen Die jungen Leute ler nen Deutungsmuster des Gastlandes zu verste hen und sich
135. dsdienst eine andere Kultur Gesellschaft und Mentalit t kennen und verstehen zu lernen beziehungs weise eine andere Sprache lernen und vertiefen zu wollen 95 Eine Ausnahme davon gibt es Im FSJ haben 6 3 Prozent der TeilnehmerInnen vorher eine Berufsausbildung aufgenommen oder einen Beruf ausge bt 96 vgl Rahrbach A W stend rfer W Arnold T Untersuchung zum Freiwilligen Sozialen Jahr Hrsg Bundesministerium f r Fami lie Senioren Frauen und Jugend Stuttgart Berlin K ln 1998 S 179 9 Vergleich des EFD mit anderen Freiwilligendiensten 82 Der Erwerb praktischer F higkeiten und sozia le beziehungsweise karitative Motive sind dem gegen ber von sekund rer Bedeutung hnlich sieht es beim EFD aus An erster Stelle wird auch hier das Bed rfnis genannt eine an dere Kultur und Gesellschaft kennen lernen zu wollen Als zweith ufigstes Motiv steht das Be d rfnis an Selbstsicherheit und Lebenserfah rung gewinnen zu wollen und an dritter Stelle folgt das karitative Motiv anderen Menschen helfen zu wollen W hrend die FSJlerInnen und F JlerInnen an den Inhalten des Freiwilligendienstes interes siert sind und sich durch das Jahr eine berufliche Orientierung w nschen scheint die Motivation der EFDlerInnen und SDElerInnen differen zierter zu sein Bei ihnen steht im Vordergrund das Interesse am Leben im Ausland Sie suchen nach einer sinnvollen T tigkeit in Verbindung mit neuen Erfahrungen in ei
136. e Rangfolge an erster Stelle der Bereich der n Ihnen am allerwichtigsten erschien usw Frage 8 Abschnitt IV des Fragebogens 6 1 H ufigkeiten von Lerneffekten bei den Teilnehmerinnen Die nachfolgende Abbildung gibt die H ufig keitsverteilung der Anworten auf die erste Fra ge wieder Durchweg l sst sich in allen Lernbereichen ein starker Kompetenzerwerb konstatieren Insbe sondere werden von sehr vielen Befragten die Verbesserung der sprachlichen F higkeiten her vorgehoben 70 5 geben an sehr viel gelernt zu haben und die Kompetenzen Sich in unsi cheren und neuen Situationen zurechtzufinden 72 9 sehr viel gelernt Verantwortung f r mich und andere zu bernehmen 57 2 sehr viel gelernt und Mehr Verst ndnis f r andere Lebensentw rfe auffassungen 56 3 sehr viel gelernt Demgegen ber spielen andere Gesichtspunkte wie zum Beispiel die Kl rung meines Selbst verst ndnisses als Frau Mann Eine F h rungsposition bernehmen Erfahrungen im Umgang mit Armut und Leid Ein positives Selbstverst ndnis als Deutsche r sowie Ver st ndnis f r benachteiligte Bev lkerungsgrup pen eine vergleichsweise geringere Rolle Bereits in der Untersuchung zum Freiwilligen Sozialen Jahr und anderen sozialen Diensten im europ ischen Ausland wurde festgestellt dass noch mehr als im Inland die freiwilligen Dienste im Ausland die TeilnehmerInnen her
137. e bleiben auch hier unverbunden nebeneinander stehen In derartigen blo en Kontrastierungen l sst sich durchweg keine im plizite Argumentation und somit auch kein Re Abstraktion In knapp der H lfte der u e flexionsschritt erkennen rungen 60 von 128 wird der Begriff Europ i sche Integration oder hnliches abstrakt ver wendet seine Existenz als unproblematisch vor ausgesetzt und als Ma stab bernommen ohne ihn mit konkreten Erfahrungen in Beziehung zu setzen Es finden sich hier floskelartige Ant worten wie zum Beispiel Ich bin ein besserer 65 Dies war mit dem eingangs erw hnten und f r Klischeebildun Europ er geworden oder Ich habe die Erfah gen typischen Merkmal der Detailarmut gemeint Ein nicht nur for rung gemacht B rger Europas zu sein In sol maler Bezug auf Selbsterlebtes w rde in einem solchen Fall zumin a A i dest andeutungsweise auf konkrete Akteure z B Einsatzstelle chen und hnlichen Antworten bleiben die Be Klientel andere Freiwillige Aktivit ten z B gemeinsame Interes griffe abstrakt und werden nicht mit gelebter sen Hobbys politische Diskussionen oder Themen z B jene sozial Erfahrung konkretisiert oder umweltpolitischen Bereiche in denen die Einsatzstelle agiert verweisen und konnte meine Aufgaben auch bei Schwierigkeiten selbst weiter erledigen Im Folgenden werden die Auswertungsergeb nisse im Einzelnen diskutiert 7 Qualitative Analysen z
138. e wurden die Antworten auf die Frage nach den Gr nden f r die Teilnahme am EFD dichoto misiert Wenn ein Befragter einen Grund angegeben hatte erhielt diese Variable den numerischen Wert 1 andernfalls den Wert 0 Eine Interkorrelationsmatrix der dichotomisierten Variablen l sst fast keine h heren Koeffizienten gt 0 1 erkennen Entsprechend ist der Eigenwertverlauf relativ kontinuierlich Erst bei zehn Faktoren werden die Eigenwerte lt 1 Eine Interpretation erscheint daher nicht sinnvoll 4 Tr ger und Einsatzstellen 4 Tr ger und Einsatzstellen Im Folgenden werden die Organisationen und deren Arbeit beschrieben die in der offiziellen Terminologie des Programms mit Entsendeorganisationen und Aufnahmeorganisationen bezie hungsweise Einsatzstellen bezeichnet werden Grundlage der Darstellung ist zum einen die m ndliche Befragung der Entsendeorganisatio nen Die Angaben zu diesen Organisationen be ruhen auf den im Rahmen dieser Studie durch gef hrten Tr gerinterviews 34 Interviews von insgesamt 45 Organisationen Die zweite Da tenbasis der Darstellung sind die Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung Die Angaben zu den Entsendeorganisationen und zur Koopera tion zwischen Entsende und Aufnahmeorgani sationen beruhen ausschlie lich auf der Tr ger befragung Die Angaben ber die Einsatzstellen und die Seminare beziehen sich auf die Daten der TeilnehmerInnenbefragung In die brigen Abschnitte gehen
139. eam zu arbeiten 29 11 4 0 11 37 12 Verantwortung f r mich und andere bernehmen 11 1 3 8 3 3 8 7 4 F hrungsposition bernehmen 0 8 19 1 3 21 1 1 21 In schwierigen Situationen nicht so schnell frustriert sein 2 0 14 3 8 12 35 13 Sch chternheit berwinden 0 4 22 2 0 17 1 7 18 Auf andere Menschen zugehen k nnen 4 1 8 6 1 6 5 8 5 Ein h heres Selbstbewusstsein entwickeln 7 8 5 8 2 4 8 9 3 Auf andere R cksicht nehmen 2 0 14 1 9 19 1 8 17 Probleme Konflikte im Alltag aktiv bew ltigen 29 11 5 1 7 4 9 8 Bei Problemen z B Einsatzstelle Hilfe organisieren k nnen 0 8 19 1 7 20 1 6 19 Geduld ben anderen zuh ren k nnen 4 1 8 5 0 8 4 8 9 Mehr Verst ndnis f r andere Lebensentw rfe auffassungen 3 3 10 6 1 5 57 7 Positives Selbstverst ndnis als Deutsche r 1 2 18 2 4 16 1 6 19 Mehr Verst ndnis f r ausl ndische Menschen 4 5 7 3 5 13 37 11 Kl rung des Selbstverst ndnisses als Frau Mann 0 4 22 0 3 23 0 3 24 Erfahrung im Umgang mit Armut und Leid 6 6 6 4 2 10 4 4 10 Verst ndnis f r benachteiligte Bev lkerungsgruppen 16 16 26 14 253 15 Anderes 0 8 19 0 3 24 0 4 23 Summe 100 0 100 0 100 0 Anmerkungen Tab 3 Aus den vorgegebenen Lernbereichen die unter Art der Kompe tenz aufgelistet sind sollten die Befragten maximal f nf Lernbe reiche so angeben dass der allerwichtigste Lernbereich an erster Stelle steht der zweitwichtigste an zweiter Stelle usw Die linke Spalte repr sentiert die prozentuale H ufigkeit der
140. eber ehrenamtlich aktiv zu werden Die T tigkeit in der Einsatzstelle bewirkt in beiden F llen eine realistischere Einsch tzung des Berufsfeldes die mit der Ein sch tzung der eigenen F higkeiten und Poten ziale abgeglichen wird Die diesbez glichen u erungen sind in Anbetracht des niedrigen Durchschnittsalters der Freiwilligen bereits erstaunlich realit tsbezogen und k nnen als Ausdruck pers nlicher Reife angesehen wer den Was den Bereich der politischen Bildung spe ziell die Auseinandersetzung mit dem Topos Europ ische Integration angeht so kann hin sichtlich der Letzteren zwar ein Akzeptanz zuwachs festgestellt werden es bleibt aber durchaus zweifelhaft inwieweit dies mit einem Zugewinn an Reflexivit t der Auseinanderset zung mit politischen Vorg ngen einhergeht Europa wird von den Jugendlichen doch sehr stark mit Reisefreiheit und dem Gewinn per s nlicher Freundschaften mit Menschen aus dem Gastland gleichgesetzt Die Vorstellung der EFD erbringe quasi automatisch einen Mehrwert im Bereich der politischen Bil dung speziell im Hinblick auf den Prozess der europ ischen Integration wird durch die Studie widerlegt Im Gegenteil kontrastiert die ab strakt klischeehafte ausweichende oder frag mentierte Auseinandersetzung mit diesem The ma sehr stark mit den oben genannten durch ein hohes Ma an Realit tsbezogenheit und pers n licher Reife gekennzeichneten u erungen im
141. edeutsam bedeutsam teils teils nicht bedeutsam berhaupt nicht bedeutsam 13 Anhang 116 10 Geben Sie bitte die aktuelle oder letzte berufliche Stellung Ihrer Eltern an Vater Mutter 0 Arbeiter in Facharbeiter in 0 0 Angestellte r 0 leitende r Angestellte r Selbstst ndige r Beamte r Hausarbeit Erziehung arbeitslos 11 Nennen Sie bitte den Beruf des Vaters 12 Nennen Sie bitte den Beruf der Mutter VI Zum Schluss Auswirkungen und Anregungen 1 Welche Auswirkungen hat Ihrer Auffassung nach der Freiwilligendienst auf Ihr weiteres Leben pers nlich und beruflich 2 Falls Sie uns noch etwas Besonderes mitteilen m chten z B Kritik oder Anregungen Vielen Dank f r Ihre Mitarbeit 13 Anhang 117 13 3 Nennungen zu den offenen Fragen VI 1 und IV 6 Frage VI 1 Welche Auswirkungen hat Ihrer Auffassung nach der Freiwilligendienst auf Ihr weite res Leben pers nlich und beruflich Frage IV 6 Werden die Erfahrungen im Umgang mit Problemen bzw Krisen einen wesentlichen Einfluss auf Ihr weiteres Leben aus ben nein ja Wenn ja in welcher Weise Frage VL1 Frage VI 6 1 Pers nliche Reife 63 57 2 Pers nliche Autonomie 88 130 3 Offenheit 32 14 4 Empathie 43 10 5 Toleranz 25 14 6 Interkulturelles Lernen 94 20 7 Europ ische B rgerschaft Freunde gefunden 52 1 8 Horizonterweiterung 69 18 9 Kommunikative F h
142. ee des Freiwilligeneinsatzes zu besch fti gen 4 2 Einsatzstellen Die Einsatzstellen in denen die Freiwilligen im Ausland arbeiten sind sehr vielf ltig berwie gend befinden sie sich jedoch in den Bereichen der Sozial Jugend und Gesundheitshilfe Nach Angaben der Freiwilligen leisten diese ih ren Dienst am h ufigsten in Einrichtungen der Behindertenhilfe 30 2 der Kinder und Jugendarbeit 20 5 und der Altenarbeit 10 5 6 Prozent der Finsatzstellen sind reli gi se Organisationen Vereinzelt werden Ein satzstellen in kommunalen und in kulturellen Einrichtungen sowie in Umweltschutz und Entwicklungshilfeorganisationen genannt Abb 11 Art der Einsatzstellen religi se Organisation 6 andere 13 Behindertenhilfe kulturelle Einrichtung 4 30 Obdachlosenhilfe 4 Gesundheitswesen 3 Altenarbeit Altenheim 12 Kinder und Jugendarbeit o kommunale Einrichtung 4 u Umweltschutz organisation 3 Entwicklungshilfe organisation 2 23 Dies k nnen Organisationen sein die soziale Dienste erbringen und dabei stark kirchlich gepr gt sind es k nnen aber auch kirchli che Stellen sein bei denen Seelsorge und kirchliche Arbeit im Mittelpunkt der Arbeit stehen 4 3 Haupts chliche T tigkeitsbereiche der TeilnehmerInnen in den Einsatz stellen Aus der Tr gerbefragung geht hervor dass die Freiwilligen je nach Struktur der Einsatzstellen mit den verschiedensten T tigkeiten betraut
143. egorien die dem Kon text der Pers nlichkeitsbildung zuzuordnen sind lassen sich so zusammenfassen Es geht zum einen um das Erleben des eigenen Selbst und der eigenen Pers nlichkeit und zum ande ren um die Grenzen dieser eigenen Pers nlich keit und ihres Kontaktes zu anderen und ande rem 7 1 2 Sozialintegrative Kompetenzen Als sozialintegrative Kompetenzen werden jene bezeichnet bei denen sich der Blick st rker auf den Umgang mit anderen Menschen richtet Hier werden durch den Umgang und Austausch mit anderen Menschen soziale Kompetenzen erworben kommunikative F higkeiten Tole ranz Empathie und interkulturelles Lernen Durch das Zusammenleben mit Menschen ver schiedener Herkunft und Lebensvorstellungen werden die eigenen Deutungsmuster erkannt und neue gebildet 7 1 2 1 Kommunikative F higkeiten Im Unterschied zu der im vorhergehenden Ab satz genannten Kategorie ist hier eine Art von Offenheit gemeint die als kommunikative F higkeit angesehen werden kann da es hier da rum geht Kompromisse auszuhandeln sich in der Einsatzstelle durchzusetzen eigene Interes sen zu vertreten in Konflikten zu vermitteln usw 39 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 40 Auf den ersten Blick scheint es dass sich all die se genannten Sachverhalte ebenso den anderen Kategorien zuordnen lie en wie etwa das
144. ehaften Sinne auf den Topos Europ ische Integration ergibt sich also keineswegs wie der Ausruck Fazit an sich ja suggeriert aus einer reflexiven Auseinan der und Inbezugsetzung der beiden aufgeliste ten Erfahrungen sondern bildet neben diesen ein weiteres drittes unverbundenes Element Die Problematisierung der europ ischen In tegration verbleibt demzufolge auf der reinen Inhaltsebene w hrend die Begr ndungsstruk tur der Antwort keinen reflexiven Lernschritt im Sinne politischer Bildung erkennen l sst Diese blo e Kontrastierung unverbunden blei bender Elemente ist typisch f r die in dieser Ka tegorie rubrizierten Antworten Kategorie 3 Ausweichen Die hier zusammengefassten Aussagen bezie hen sich unmittelbar auf das im Gastland kon kret Erlebte ohne dabei ein abstraktes Ver st ndnis von europ ischer Integration als Ma stab zu setzen wobei sie inhaltlich auf Bedeutungskomponenten interkulturellen Ler nens Bezug nehmen und damit als Antwort m glichkeit auf die gestellte Frage eigentlich das Thema verfehlt haben Ich freue mich noch mehr dass bald alles ein facher wird Arbeiten im Ausland 064 Ich gehe mehr auf Fremde zu und interessiere mich mehr f r Sprachen 254 W hrend im letztgenannten Zitat berhaupt kein Bezug zur Fragestellung sichtbar wird wird im ersten das Ausweichen vor der inhalt lichen Auseinandersetzung mit der europ i schen Integration sic
145. ehen ob dieser nur von ganz bestimmten sozialen Bev lkerungsgruppen nachge fragt wird In diesem Zusammenhang d rfen wir Ihnen noch einmal versichern dass Ihre Angaben anonym und vertrau lich behandelt werden 1 Sind Sie m nnlich weiblich 2 Wie alt sind waren Sie w hrend des Freiwilligendienstes Jahre 3 ber welche Schulbildung verf gen Sie ohne Schulabschluss Hauptschulabschluss mittlerer Bildungsabschluss Real Berufsfach Handelsschule Fachabitur Abitur 13 Anhang 115 4 Wie ist der Stand Ihrer Berufsausbildung noch keine Ausbildung begonnen aktuell in Berufsausbildung aktuell im Studium Studium abgeschlossen Studium abgebrochen Berufsausbildung abgebrochen Berufsausbildung abgeschlossen Berufsfachschulabschluss Fachhochschulabschluss allgemeiner Hochschulabschluss 5 K nnen Sie mit dem Geld das Sie f r den Freiwilligendienst erhalten Ihren Lebensunterhalt im Gastland bestreiten ja nein Wie hoch sch tzen Sie Ihren zus tzlichen Bedarf im Monat DM bitte in DM umrechnen 6 Welche Staatsangeh rigkeit haben Sie 7 In welchen Land haben Sie vor dem Freiwilligendienst gelebt 8 Welcher Religionsgemeinschaft geh ren Sie an katholisch evangelisch andere christliche islamisch sonstige keiner 9 Welche Bedeutung hat Ihre Konfession f r Sie sehr b
146. eich basiert allerdings auf nicht ganz identischen Antwortm glichkeiten in den verschiedenen Fragebogen und ist deshalb problematisch W hrend in den Studien zum FSJ und SDE f nf abgestufte Antwortm glichkeiten sehr positiv positiv teils teils negativ und sehr negativ vorgegeben wurden gab der Fragebogen zum EFD nur vier Antwortm glichkeiten vor sehr zufrieden zufrieden unzufrieden und sehr unzufrie den Die Kategorie teils teils kam nicht vor sodass die Teilneh merInnen sich zwischen einer Zufriedenheits u erung und einer Unzufriedenheits u erung entscheiden mussten 9 Vergleich des EFD mit anderen Freiwilligendiensten 9 8 Anregungen und Kritik Die Kritik und die Verbesserungsvorschl ge bei den hier zum Vergleich stehenden Freiwilligen diensten stimmen in vielen Punkten berein Am meisten kritisiert wird die Art der T tigkeit in den Einsatzstellen Die Freiwilligen aller vier Programme f hlen sich teilweise als billige Arbeitskraft missbraucht und beschweren sich zum Teil ber mangelnde Einf hrung sowie fehlende Anleitung in ihrer Arbeitsstelle Die TeilnehmerInnen regen daher an die Einsatz stellen sorgf ltiger auszuw hlen und diese auch zu berpr fen Die Freiwilligen aller Programme w nschen sich die M glichkeit die Einsatzstelle aussu chen zu k nnen Die TeilnehmerInnen aller Dienste mit Ausnahme des F J w nschen sich dass sie sowohl fac
147. eiteres Leben ist beispielhaft f r die Ergebnisse der Evaluations studie Lern und Bildungsprozesse im Euro p ischen Freiwilligendienst Die Studie wurde vom Deutschen B ro Jugend f r Europa beim Institut f r Sozialarbeit und Sozialp dagogik ISS in Auftrag gegeben Ziel der Untersuchung war es herauszufinden wel che Auswirkungen der Europ ische Freiwilli gendienst auf die TeilnehmerInnen hat Sie sollte auch ermitteln welche Kompetenzen Qualifikationen Erfahrungen und Kenntnisse erworben werden und welche Faktoren f r die se Lern und Bildungsprozesse f rderlich sind Bereits 1994 w hrend der deutschen EU Pr si dentschaft wurde die Forderung nach einem Freiwilligendienst auf europ ischer Ebene laut 1995 wurde dann als erster Schritt eine Aktion zur F rderung kurzfristiger Freiwilligendienste in das Programm Jugend f r Europa III einge f hrt Danach folgte auf Initiative von Europ i schem Parlament und Europ ischer Kommis sion eine Pilotaktion in der von 1996 bis 1997 l ngerfristige Freiwilligendienste von Jugend lichen im Ausland erprobt wurden Auf Grund der guten Erfahrungen wurde f r die Zeit vom 1 1 98 bis 31 12 99 das Aktionsprogramm Europ ischer Freiwilligendienst f r junge Menschen verabschiedet Die deutsche EU Pr sidentschaft im ersten Halbjahr 1999 hatte sich zum Ziel gesetzt den Weg f r das europ ische Aktionsprogramm JUGEND zu bereiten in den der EFD einflie
148. elle besteht ein gutes Arbeitsklima Ich werde in der Einsatzstelle gut betreut Die BetreuerInnen in der Einsatzstelle haben zu wenig Kenntnisse Ich komme mit den psychischen Anforderungen gut zurecht Ich kann meinen Arbeitsbereich selbst mitgestalten Ich komme mit den geistigen Anforderungen gut zurecht Ich kann mir sehr viel Wissen aneignen Ich sp re in meiner Einsatzstelle echtes Interesse an anderen Menschen Ich f hle mich ausgebeutet Ich habe sinnvolle Aufgaben Ich f hle mich h ufig stark belastet Ich bin vielfach unterfordert Ich komme mit meiner fachlichen Anleitungskraft gut zurecht Ich berlege mir fter die Einsatzstelle zu wechseln bzw aufzuh ren Auf meine anf nglichen Sprachprobleme wurde in der Einsatzstelle gro e R cksicht genommen 13 Anhang 108 7 Haben Sie w hrend Ihres Freiwilligendienstes die Einsatzstelle gewechselt oder gar den Dienst abgebrochen nein gewechselt weil abgebrochen weil 8 Haben Sie w hrend des Einsatzes eine Verl ngerung Ihres Dienstes vereinbart nein 9 Haben Sie Verbesserungsvorschl ge f r den Einsatz von TeilnehmerInnen am Freiwilligendienst an Ihrer Einsatz stelle IV Nun kommen wir zu den Auswirkungen des Freiwilligendienstes 1 Hat der Freiwilligendienst bewirkt dass Sie sich politisch kulturell oder sozial in unserer Gesellschaft bzw i
149. elt haben die Freiwilligen bernehmen dort weitgehend dasselbe Aufga bengebiet wie die Festangestellten beklagen die Sonderstellung der EFD Freiwilligen Das Prinzip der Zus tzlichkeit w rde geradezu Bil dungsprozesse verhindern da eine vollst ndige Integration in das Projekt nicht Gew hr leistet werden kann wenn der Freiwillige von Routi net tigkeiten ausgeschlossen wird Auch in diesem Punkt konvergieren die Ergeb nisse der TeilnehmerInnenbefragung mit den Aussagen der Tr ger Wie in Kapitel 6 darge stellt sind die Arbeitsbedingungen in der Ein satzstelle zentral f r die subjektive Einsch t zung des Kompetenzerwerbs Dass die Freiwil ligen angemessene Aufgaben erhalten die sie nicht unter oder berfordern und dass die M glichkeit des selbstst ndigen und sinnvollen Arbeitens besteht hat Effekte auf die Verbesse rung von F higkeiten und Kenntnissen 79 siehe unten S 121 63 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen 64 8 3 3 4 Teilnahmemotive der Frei willigen H ufig wird ferner ein enger Zusammenhang zwischen den vorg ngig mitgebrachten Inter essen und Motivationen der Freiwilligen einer seits und den tats chlichen sp teren Bildungs effekten andererseits hergestellt Das dr ckt sich vor allem darin aus dass ausnahmslos alle Entsendeorganisationen bei der Auswahl der Freiwilligen ein Verfahren entwickelt haben um deren Motivation in Erfahrun
150. en Aus diesem Grund und auch wegen der vergleichsweise ge ringen Fallzahl von 45 Entsendeorganisationen lag eine m ndliche und durch einen Leitfaden nur wenig vorstrukturierte Befragung nahe Mit 14 deutschen Tr gern die ber umfangrei che Erfahrungen mit dem Programm verf gten beziehungsweise als typische Repr sentanten bestimmter Tr gergruppen gelten konnten wurden ein bis zweist ndige Explorationsge spr che face to face gef hrt mit allen anderen Entsendeorganisationen wurde versucht ein Telefoninterview zu f hren Eine gute Kooperation zwi schen Entsende und Aufnah meorganisation ist wichtig damit im Vorfeld Erwartungen W nsche Hoffnungen und Anspr che gekl rt werden k nnen Die Ausschreibung der Sport Jugend Essen und die Bewerbungsunterlagen von Estelle pa ten gut zusammen Auch im pers nlichen Brief und Fax Kontakt verst rkte sich auf beiden Seiten der Ein druck dass sich hier die richtigen Partner gefunden hatten Ich war froh als endlich die Zusage aus Essen kam denn ich hatte mich schon l ngst daf r entschieden 13 Die Mehrzahl der Entsendeorganisationen ist gleichzeitig als Aufnahmeorganisation t tig Auf Grund der Zielsetzung auch die Follow up T tigkeiten der Organisationen zu ermitteln wurde die Befragung nur auf die Entsendeorganisationen beschr nkt Organi sationen die nur als Aufnahmeorganisationen t tig sind wurden nicht befragt Nicht alle Entsendeorganisationen k
151. en Erwartungen und Anforderungen zurechtzu kommen Ambiguit tstoleranz sowie sich bei Problemen Hilfe zu organisieren 45 Die nachfolgenden Ergebnisse zu Motivationen f r die Teilnah me am EFD und Lerneffekten wurden wie folgt ermittelt Nach dem jeweils wichtigsten Grund f r den EFD wurden die Be fragten entsprechend in zwei Gruppen eingeteilt Befragte die das entsprechende Motiv als wichtigstes nannten und alle anderen die andere Motive als wichtigste angaben Lie en sich statistisch signi fikante Unterschiede t Tests f r unabh ngige Stichproben p 0 05 feststellen werden sie im Text aufgef hrt Es ist dabei aller dings zu beachten dass teilweise sehr geringe Unterschiede der Mittelwerte auf Grund der Stichprobengr e N 270 zu signifi kanten Effekten f hren Weiterhin ist zu beachten dass bei einem Signifikanzniveau von p lt 0 05 auch zuf llig 5 Prozent signifikante Unterschiede auftreten k nnen Die getroffenen Aussagen sind da her als Tendenzaussagen zu bewerten Insgesamt wurden acht unterschiedliche Gr nde f r die Teilnahme an einem EFD nach Lern effekten berpr ft Weitere Motive erschienen auf Grund der zu ge ringen Gruppengr e N lt 14 nicht mehr sinnvoll Die TeilnehmerInnengruppe deren Motivation f r den Dienst vor allem darin bestand anderen helfen zu wollen weist ebenfalls einige signifi kante Lerneffekte auf Ihre Frustrationstoleranz Auch in schwierigen Situationen im Gas
152. en eine Aufnahmeorganisation lediglich zentrale Vermittlungsfunktionen aus bt und die Frei willigen an eigene Einsatzstellen innerhalb der Organisation oder auch an andere Organisatio nen und Projekte vermittelt In diesem Fall bleibt die Aufnahmeorganisation dennoch f r die Betreuung und Seminararbeit verantwort lich In den folgenden Beschreibungen und Bewer tungen geht es haupts chlich um die Beschrei bung der Einsatzstellen Gemeint sind damit immer die Einrichtung und das Projekt in der beziehungsweise in dem die Freiwilligen gear beitet haben Bei der Darstellung der Seminar arbeit im Gastland handelt es sich um einen Ar beitsbereich der w hrend der Pilotaktion vor allem in den Zust ndigkeitsbereich der Natio nalagenturen gefallen ist und danach auch in den Bereich der Aufnahmeorganisationen Das hei t hier ist der Seminaranbieter im Regelfall eine andere Organisation als die Einsatzstelle 4 1 Entsendeorganisationen Bei den meisten Tr gern handelt es sich um selbstst ndige gemeinn tzige Vereine 23 Eini ge von ihnen 8 sind kirchliche beziehungs weise kirchennahe Einrichtungen Bei anderen handelt es sich um K rperschaften des ffent lichen Rechts 7 zum Teil Gebietsk rperschaf ten wie zum Beispiel Jugend mter Drei Orga nisationen sind in kirchlicher Tr gerschaft oh ne den Status eines eingetragenen Vereins Die Gr e der Entsendeorganisationen bezie hungsweise die Zahl ihrer Mitarbeit
153. en Betreuung und Anleitung durch die Projektverantwortlichen beziehungsweise MitarbeiterInnen der Einsatz stelle hinweist Es gibt einen in der folgenden Abbildung dargestellten Zusammenhang der Zufriedenheit der Freiwilligen mit dieser Be treuung und Anleitung und dem Kompetenzer werb insgesamt gemessen durch den Gesamt punktwert Abb 19 Kompetenzerwerb und Zufriedenheit mit der laufenden personellen Betreuung und Anleitung durch die Projektverant wortlichen bzw MitarbeiterInnen der Einsatzstelle 20 E 2 19 ap Ss 18 i S E Y amp E 17 NM oO 216 amp z 15 sehr zufrieden unzufrieden sehr zufrieden unzufrieden Zufriedenheit 44 Das Diagramm und die Datenlage sind nicht so zu verstehen dass TeilnehmerInnen die sehr unzufrieden mit pers nlicher Be treuung und Anleitung sind ber keine Lerneffekte berichten Auch diese TeilnehmerInnen geben durchschnittlich bei etwa 16 Lernbe reichen an etwas oder viel gelernt zu haben 6 Statistische Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung Als zweite den Kompetenzerwerb beeinflussen de Variable ist die Motivation der Freiwilligen zu nennen In Abh ngigkeit von Motivations lagen zeigen sich sehr deutliche Unterschiede bei den Lerneffekten Die Freiwilligen die eine andere Kultur und Gesellschaft kennen ler nen wollten unterscheiden sich
154. en Kontext genannt Zumeist geht aus den Antworten hervor dass sich die Freiwilli gen allgemein erh hte Berufschancen durch ihr freiwilliges Engagement versprechen und auch durch die bestandene Herausforderung eine l ngere Zeit im Ausland zu bestehen Beruflich wird ein solches Jahr sicher irgend wann mal positiv auffallen bei Bewerbungen 082 Insgesamt spielen die unmittelbar beruflichen Qualifikationen mit 50 Nennungen nur eine untergeordnete Rolle An dieser Stelle ist es von besonderer Bedeu tung noch einmal das methodische Vorgehen zu reflektieren Die Aussage dass unmittelbar auf den beruflichen Bereich bezogene Qualifikatio nen m EFD nur von untergeordneter Bedeu tung sind bezieht sich lediglich auf die subjek tive Sicht der Freiwilligen Es handelt sich hier bei also nicht um eine objektive Feststellung ber die Bedeutung des EFD f r die berufliche Qualifizierung sondern um eine Aussage ber die Relevanz die die TeilnehmerInnen selbst ih rem Auslandsaufenthalt im Hinblick auf eben diese berufliche Qualifizierung beimessen Die Pointe liegt also nicht etwa darin dass der EFD kaum beruflich verwertbare Qualifikationen 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung mit sich bringt sondern darin dass f r die Frei willigen die Vermittlung solcher eher instru mentellen F higkeiten
155. en Vorbereitung durch die jeweilige Entsendeorganisation zeigt sich die Mehrzahl der Freiwilligen zufrieden 21 2 Pro zent beurteilen die Vorbereitung mit sehr gut 35 5 Prozent mit gut und 22 8 Prozent mit befriedigend Allgemein besteht bei den befragten Teilnehme rInnen eine hohe Zufriedenheit mit den Ein satzstellen Aus den einzelnen Parametern zur Beurteilung ihrer Einsatzstellen geht hervor dass den meisten Freiwilligen die Arbeit im Pro jekt Spa macht sie k nnen berwiegend selbstst ndig arbeiten ihren Arbeitsbereich selbst mitgestalten sich bei vielf ltigen Aufga ben entfalten und sie empfinden ihre T tigkeit als eine sinnvolle Aufgabe Ebenfalls hoch ist der Anteil derjenigen die an geben sich in der Einsatzstelle sehr viel Wissen aneignen zu k nnen und mit der fachlichen An leitung sowie den geistigen seelischen und psy chischen Anforderungen gut zurechtzukom men Die meisten der Befragten stimmen auch den Aussagen zu dass in der Arbeitsstelle ein gutes Arbeitsklima besteht sie dort gut betreut werden und ein Interesse an anderen Menschen vorherrscht Die Mehrzahl gibt an dass auf ihre anf nglichen Sprachprobleme in der Einsatz stelle gro e R cksicht genommen wurde ber einstimmend mit diesen insgesamt positiven Be urteilungen ihrer Einsatzstellen berlegen sich nur sehr wenige Freiwillige die Stelle zu wech seln beziehungsweise ganz aufzuh ren Auch die Seminare werden
156. en der Tr ger werden ebenso wie die Verwaltungspraxis wegen des EFD nicht grundlegend ge ndert In dieser zweiten Tr gergruppe existieren teil weise deutlich von den Erwartungen der Euro p ischen Union abweichende Zielvorstellun gen Also wenn jetzt sechzig gl ckliche Jugendliche nach dem Freiwilligendienst zur ckkommen die dann hier genan das Gleiche weitermachen wie vorher w re mein Ziel nicht erreicht Das Ziel der Europ ischen Kommission w re damit vielleicht erreicht Ich denke beim EFD beste hen schon Unterschiede zu dem was wir wollen die Zielsetzung ist nicht ganz die gleiche Ande rerseits sind die Ziele auch nicht so diametral entgegengesetzt Der EFD hat sich jetzt nicht Gerechtigkeit anf s Banner geschrieben und trotzdem denke ich dass wir unsere Arbeit dar in machen k nnen Wir vollziehen diese thematisch konzeptio nelle weite Perspektive des Europ ischen Frei willigenprogramms so nicht nach F r mich ist es nicht verst ndlich dass die Fu ballweltmeister schaft mit zwanzig Freiwilligen ausgestattet wird Unsere Ausgangsbas is f r den Dienst ist das Bekenntnis zur Menschenw rde das Eintre ten f r Menschenrechte Und wer an der Stelle mitgeht der kann im Freiwilligendienst mitge hen Negativ wirkte sich in der Diskussion sehr stark der Fakt aus dass der EFD eben ein innerenro p isches Programm ist die Sorge ob sich das auf unsere Partne
157. en des Freiwilligen Sozialen Jahres FSJ des Freiwilligen kologischen Jahres F J und dem Anderen Dienst nach 14b Zivildienstgesetz 2 2 Methodische Vorgehensweise Ziel gruppen und Instrumente Die Untersuchungsziele sind auf Lern und Bil dungsprozesse fokussiert Grunds tzlich ka men drei verschiedenen Zug nge zu diesem Untersuchungsfeld in Betracht Die erste M g lichkeit h tte in einer Prim rdatenerhebung zur Gewinnung von Protokollen aus der Praxis des Dienstes bestanden beispielsweise durch teil nehmende Beobachtung oder Ton und Video aufzeichnungen Die zweite M glichkeit w re eine Datenerhebung gewesen die auf den Er fahrungsschatz der Akteure des Dienstes ab zielt Als dritte allerdings eher theoretische M glichkeit kam die Anwendung von Testver fahren hinsichtlich bestimmter Lernprozesse und des Kompetenzerwerbs in Frage Eine Prim rdatenerhebung h tte den Vorzug gr tm glicher N he zum Untersuchungsfeld und sehr guter Datenqualit t hinsichtlich der Validit t der Daten im Verh ltnis zur protokol lierten Wirklichkeit gehabt Allerdings w ren auf Grund der Vielfalt der zu fokussierenden Lern und Bildungsprozesse sowie der unter schiedlichen M glichkeiten der Wirkungen des Dienstes auf die Lebensl ufe der Freiwilligen viele und aufw ndige Datenerhebungen not wendig gewesen Wirkungen die sich erst nach dem Dienst zeigen h tten sich damit gar nicht in den Blick nehmen lassen
158. en konnten Wenn Kritik ge u ert wird wird die Betreuung als unzureichend be schrieben oder sie hatte gar nicht stattgefunden Als Gr nde hierf r werden genannt Niemand war zust ndig Es kamen zu viele Freiwillige auf einen Be trener Der Betreuer war pers nlich inkompetent Der Betreuer k mmerte sich nicht beziehungs weise war r umlich zu weit entfernt Im Projekt herrschte Unklarheit ber die Auf gaben eines Betreners Das Ziel und der Zweck des EFD war der Auf nahmeorganisation nicht klar Die hiervon be troffenen Freiwilligen f hlten sich entsprechend allein gelassen und w nschen sich eine struktu relle Verbesserung der Sitnation 5 5 Bewertung des EFD insgesamt In der Gesamtbewertung u ern sich die Teil nehmerInnen durchweg positiv ber den Frei willigendienst 67 9 Prozent bewerten ihn mit sehr gut 25 2 Prozent mit gut und nur 4 6 Prozent mit befriedigend Eine schlechtere Bewertung geben nur 2 2 Prozent Entsprechend dieser Beurteilung w rden sich 59 2 Prozent uneingeschr nkt noch einmal f r die Teilnahme am Freiwilligendienst entschei den 31 Die Nummern kennzeichnen die Fragebogen aus denen die Zi tate stammen 25 Abb 14 Zufriedenheit mit der laufenden personellenBetreuung 45 40 3 40 35 258 30 25 20 Prozent der F lle N 15 10 5
159. en sollten fiel aus mehreren Gr nden zu Gunsten der Entsendeorganisatio nen aus Ein Hauptgrund bestand darin dass es 5 2 Untersuchungsziele und methodisches Vorgehen 6 neben dem Interesse an einer Fremdeinsch t zung des Erfahrungs und Kompetenzerwerbs der TeilnehmerInnen noch eine zweite Zielset zung gab die mit der Organisationenbefragung verbunden war Die Konzeption von Follow up Aktivit ten musste sich um die F rderung von Aktivit ten im Heimatland der Freiwilligen bem hen und dabei die M glichkeiten die Ak tivit ten der Entsendeorganisationen in dieser Richtung zu unterst tzen beziehungsweise zu nutzen in den Blick nehmen In diesem Zu sammenhang sollte die Befragung der Entsende organisationen auch dazu dienen einen ber blick ber diese Follow up Aktivit ten zu er mitteln Ein weiterer Grund war die Annahme dass Auswahl Vorbereitung und Betreuung der Freiwilligen durch die Entsendeorganisationen wichtige Bedingungsfaktoren f r die Lern und Bildungsprozesse im EFD sind Nicht zuletzt sprachen wiederum pragmatische Gr nde Ent fernungen und sprachliche Verst ndigung f r die Befragung der Entsendeorganisationen zu mal in den meisten F llen die Entsendeorganisa tionen gleichzeitig Aufnahmeorganisationen sind und daher ber beide Seiten der Arbeit be richten k nnen 2 4 Explorationsphase Zur Felderkundung und Vorbereitung der Da tenerhebungen wurden einige Expertengespr che
160. ende Einsatzstelle vorgegeben ist oder im anderen Fall bestimmte Interessen und F higkeiten des Interessenten f r den EFD die Wahl der Ein satzstelle und damit die Erfahrungsm glichkei ten bestimmen Im ersten Verfahrensmodus bestimmt die schon festgelegte Einsatzstelle das Passungsverh ltnis zwischen Erfahrungsm glichkeiten und indivi dueller Aneignung durch die TeilnehmerInnen Im zweiten Modus bestimmen mehr die Inter essen und F higkeiten der TeilnehmerInnen das Passungsverh ltnis Nat rlich ist es weder in dem einen noch in dem anderen Verfahren so dass nur noch ein stark kanal siertes Lernen m glich ist Obwohl das Matching im konkre ten Fall von enormer Bedeutung ist sichert die Vielfalt der Organisationen eine gewisse Plura lit t bei den Einsatzstellen und den Teilnehme rInnen und damit letzten Endes auch bei den Lern und Bildungsprozessen 71 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen 72 8 5 Tr gerunabh ngige Rahmen bedingungen in ihren Auswirkungen auf Lern und Bildungsprozesse Aus den Gespr chen mit Vertretern ausgew hl ter Tr gerorganisationen haben sich vielfache Hinweise darauf ergeben in welcher Weise die au erhalb des Einflussbereichs einzelner Tr ger liegenden Rahmenbedingungen die konzeptio nelle Struktur des Europ ischen Freiwilligen dienstes Kapitel 8 5 1 und die tats chliche Umsetzung des Programmkonzeptes Kapitel 8 5 2 auf die Lern und
161. endlichen liegt Im ersten Fall wird zun chst vom Tr ger ein Abgleich der ihm vorliegenden Projektbe schreibungen und der Teilnehmerprofile vorge nommen Bei einer vermuteten weit gehenden bereinstimmung werden weitere Matching Schritte eingeleitet und zwar direkte Kontakte zwischen Einsatzstelle beziehungsweise Auf nahmeorganisation und Freiwilligem oder die Teilnahme von Vertretern von Aufnahmepro jekten am Auswahlverfahren oder es werden andere prozedurale Kriterien angewandt Re gelm ig liegt dann die letzte Entscheidung beim Aufnahmeprojekt Das Matching ist relativ einfach Die Projekte haben die Hoheit Jedes Projekt bekommt meh rere Teilnehmer vorgeschlagen und aus zwei bis drei suchen sie sich den Freiwilligen aus den sie haben m chten Dieser Fall scheint besonders dort nahe zu lie gen wo ein Tr ger mit einem festen Kreis von Partnerorganisationen zusammen arbeitet oder ein weiter gehendes Engagement nicht m glich ist Wir haben keine Zeit die Datenbank durch zu forsten Wir sind beim Matching nat rlich auch da von abh ngig dass wir Projekte finden die mit uns kooperieren wollen Es gibt viele Jugend liche die w rden gern in einem Umweltschutz projekt arbeiten Das ist aber von der Unter bringung her nicht so einfach Wir k nnen nicht weiterhelfen wenn jemand sagt er habe diese oder jene F higkeiten und diese oder jene Er fahrungen und deshalb
162. enommen in er ster Linie werden diese jedoch danach hinter 46 Mit Realkategorie sind lebensweltlich verankerte Muster all t glicher Sinngebung bezeichnet die letztendlich das Grundger st einer Alltagskultur ausmachen So ist zum Beispiel die Differenzie rung oder gar Trennung von Lebensbereichen nach den Kategorien beruflich und privat in unserer Gesellschaft eine Selbstver st ndlichkeit obwohl sie stark dem historischen Wandel unterlie gen und in anderen Kulturen nicht verstanden w rden Das An kn pfen an Realkategorien bildet den zentralen Ausgangspunkt jeglicher qualitativ verfahrenden Sozialforschung und unterschei det sie deutlich vom so genannten Nominalismus einer objektivi stisch verfahrenden Methodologie fragt wie sie aus der Sicht der Betroffenen sinn voll erscheinen um Lernen ad quat und verste hend erfassen zu k nnen Bei der ersten Durchsicht des Materials fiel auf dass die Befragten eine grobe Unterscheidung zwischen Lernerfolgen vornehmen die auf das eigene Selbst bezogen sind pers nlichkeitsbil dend und solchen bei denen Probleme der sozialen Integration im Mittelpunkt stehen so zialintegrativ Da beides einander nicht aus schlie t wurde bei der Auswertung dieser Fra gen danach unterschieden wie die Befragten den Schwerpunkt setzen Bei den pers nlich keitsbildenden Merkmalen wenden sie den Blick auf sich selbst ihre eigenen Potenziale und auch Grenzen bei den sozia
163. enzerwerb andere Wirkungen und Ein stellungs nderungen im EFD Antworten auf offene Fragen Pers nlich Beruflich Gesellschaftlich kulturell Auswirkung Autonomie Allgemeine Qualifikationen Reflexive Sicht zur Erworbene Kompetenz Reife Sprachkenntnisse Europ ischen Integration Horizonterweiterung Flexibilit t Offenheit Empathie mit Klientel Kommunikative F higkeiten Toleranz Empathie Interkulturelles Lernen Freunde gefunden europ ische B rgerschaft Bereitschaft im Ausland zu leben Berufliche Klarheit Engagement soziales politisches kulturelles Wirkung Irritation von Normalbiografien Bereitschaft im Ausland zu arbeiten Europ ische Integration Einstellungs nderung 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 54 In methodologischer Hinsicht ist die Unter gliederung der Auswirkungen in die Bereiche Kompetenzerwerb Wirkungen und Einstel lungs nderungen als rein analytische Katego rienbildung zu bezeichnen w hrend die Dimensionierung in die Bereiche pers nlich beruflich und gesellschaftlich kulturell dar ber hinaus auch eine realkategoriale die Sinnwelt der Befragten selbst mitstrukturierende Qua lit t beinhaltet Die stark induktive nur locker an entsprechen de Theorien angelehnte Kategoriengewinnung innerhalb der einzelnen Zellen weist diesbez g lich einen intermedi
164. er W Arnold T Untersuchung zum Freiwilligen Sozialen Jahr Hrsg Bundesministerium f r Fami lie Senioren Frauen und Jugend Stuttgart Berlin K ln 1998 S 181 9 Vergleich des EFD mit anderen Freiwilligendiensten 9 10 Zusammenfassung Der Vergleich der vier verschiedenen Dienste zeigt viele hnlichkeiten und einige Unter schiede auf Von den vier Diensten hneln sich wie auch eigentlich zu erwarten das FSJ und das F J sowie der SDE und der EFD am st rk sten Hinsichtlich der TeilnehmerInnenstruktur ist bei allen vier Diensten eine relativ identische Zielgruppe festzustellen Unterschiede bestehen deutlich in der Motiva tion und in geringerem Ma e in der sozialen Herkunft der TeilnehmerInnen Im FSJ und F J spielt der Bezug zu Ausbildung und Beruf eine st rkere Rolle als in den beiden anderen Diensten in denen eher das Interesse an einer fremden Kultur berwiegt Bei den Auslands diensten ist zudem ein Unterschied bez glich der sozialen Herkunft der TeilnehmerInnen festzustellen Kinder von Beamten und Selbst st ndigen sind st rker vertreten als im FSJ F r das F J liegen keine Daten vor Hinsichtlich der Tr ger und Einsatzstellen gibt es bedingt durch gesetzliche Rahmenbedingun gen und Programmkonzeptionen relativ gro e Unterschiede zwischen den Inlands und Aus landsdiensten Die Unterschiede zwischen dem SDE und dem EFD sind jedoch relativ gering Die TeilnehmerInnenzufriedenheit mit den
165. er Weise f rdernd auf das interkulturelle Lernen der Freiwilligen auswirkt Die Freiwilligen erwerben eine differenziertere gesellschaftliche Wahrnehmung der Horizont weitet sich sie lernen sich mit den Augen an derer zu sehen und erlebte Situationen diffe renzierter und realistischer einzusch tzen Sie gewinnen so auch ein anderes realistisches Verh ltnis zu Herkunfts und Einsatzland 74 Dazu merkt eine Gespr chspartnerin an Aber h ufig sind es die Eltern die keinen Abstand gewinnen k nnen einfach nicht los lassen k nnen Die R ckwirkungen des EFD auf die Herkunfts familie der Freiwilligen sind ebenso wie ihre famili ren Voraus setzungen hier nicht untersucht worden 75 Solche Initiationsriten beschreibt zum Beispiel Van Gennep A bergangsriten Frankfurt am Main 1986 59 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen 60 Erst nach dem Freiwilligenjahr sagen viele Jugendliche dass sie jetzt wissen dass sie aus Deutschland kommen Ebenso entsteht eine sch rfere Wahrnehmung interkultureller F higkeiten bei anderen Die Freiwilligen merken auf Grund ihrer Kontakte im Gastland dass jeder der ein bis schen Ausland in sich tr gt auch jemand ist der Kommunikationsbr cken schafft und dass sie nach ihrer R ckkehr auch ein bisschen diese Funktion haben 8 3 2 3 Kompetenzen im Bereich der beruflichen Qualifikationen und der Ber
166. er Bildung einer seits und lebensbegleitendem Lernen und F r derung der Besch ftigungsf higkeit Jugend licher andererseits sicherlich beeinflussen Diese Debatte gewinnt an politischer Bedeu tung in einem Moment in dem die Europ ische Kommission einen europaweiten Diskussions prozess startet der im Rahmen eines Wei buches der Europ ischen Kommission erst mals die Perspektiven Inhalte und Rahmenbe dingungen von europ ischer Jugendpolitik beschreiben soll Vor diesem Hintergrund gilt der Dank dem In stitut f r Sozialarbeit und Sozialp dagogik dass durch diese Untersuchung und dessen Ergeb nisse die vom Europ ischen Freiwilligendienst ausgehenden jugendpolitischen Impulse wis senschaftlich unterst tzt Gleichzeitig geht der Dank auch an die Europ ische Kommission und das Bundesministerium f r Familie Senioren Frauen und Jugend ohne deren finanzielle Unterst tzung diese Studie nicht m glich gewe sen w re Noch ein Wort in eigener Sache Mit der Ver f fentlichung der vorliegenden Studie beginnt das Deutschen B ro Jugend f r Europa nun als JUGEND f r Europa Deutsche Agentur f r das EU Aktionsprogramm JUGEND eine neue Schriftenreihe das special Hier werden in loser Folge Studien Grundlagentexte oder Praxismaterialien erscheinen die eine m glichst praktische Unterst tzung sein sollen f r alle die im Aktionsprogramm JUGEND aktiv wer den wollen oder es bereits sind Die vorliege
167. er ist sehr unterschiedlich und unabh ngig von den ent sendeten Freiwilligen Der Stellenwert des EFD ist sehr unterschied lich W hrend viele Entsendeorganisationen ihr 22 Mit Tr ger werden hier die Entsende und Aufnahmeorganisa tionen des EFD bezeichnet Der Begriff wird in einem allgemeinen Sinne wie er f r die Organisationen der Sozialen Arbeit blich ist verwendet Die Begriffsverwendung ist also nicht gleichzusetzen mit dem Tr gerbegriff in der Praxis des FSJ und F J in der der Tr gerbegriff wegen der gesetzlichen Anerkennung so genannter ge borener Tr ger eine besondere Bedeutung hat Diese Bestimmung ist deswegen wichtig weil im Unterschied zum FSJ und F J im EFD Projekte anerkannt und gef rdert werden und keine Tr ger Hauptbet tigungsfeld in der Vermittlung von Freiwilligen im In und Ausland sehen gibt es einige Tr ger die nebenbei als Entsendeorgani sation fungieren Ihre Hauptt tigkeit liegt je doch in ganz anderen Bereichen 17 4 Tr ger und Einsatzstellen 18 Ebenso unterschiedlich sind die Erfahrungen die die Organisationen mit der Durchf hrung von Freiwilligendiensten haben W hrend eini ge wie zum Beispiel die Jesuit European Volun teers JEV in M nchen bereits ber jahrzehn telange Erfahrung mit der Vermittlung von Freiwilligen verf gen fangen andere wie zum Beispiel die Naturfreundejugend Gotha gerade und erstmals im Rahmen des EFD an sich mit der Id
168. erkulturelles Lernen eine besondere Bedeutung zu Es ist allerdings durchaus bemerkenswert dass dieser dem inter nationalen Charakter des Freiwilligendienstes geschuldete europ ische Mehrwert ohne das Durchleben nennenswerter pers nlicher Krisen erreicht zu werden scheint Demgegen ber treten instrumentelle F higkei ten wie Spracherwerb Teamf higkeit und Flexi bilit t als berufliche Qualifikationen deutlich in den Hintergrund Dies sollte jedoch nicht da hingehend interpretiert werden dass dem EFD nur eine geringe Bedeutung im beruflichen Be reich zukommt Zum einen wirkt sich der enor me Zugewinn an pers nlichen Ressourcen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch hinsichtlich des weiteren beruflichen Lebensweges der TeilnehmerInnen aus selbst wenn dies von ihnen im Moment noch nicht so stark thematisiert wird zum anderen gilt es fest zuhalten dass im beruflichen Zusammenhang in den Antworten weniger der unmittelbare Kom petenzerwerb im Vordergrund steht sondern viel mehr die Kl rung des Berufsziels als star ke Wirkung des EFD auff llt Diese deutlichen beruflichen Kl rungen erfolgen hierbei entwe der dadurch dass das urspr ngliche Berufsbild verst rkt oder aber EFD bedingt verworfen wird Auch das Abwenden vom urspr nglichen Berufsziel erfolgt in der Regel jedoch nicht resignativ sondern beinhaltet nicht selten die Bereitschaft in dem urspr nglich beruflich avisierten Bereich nun li
169. erwerb 98 Tab 11 Ergebnisse der Varianzanalyse zum Zusammenhang zwischen Art der Einsatzstelle und Lernerfahrungen insgesamt 98 Tab 12 Lerneffekte und Kompetenzerwerb im EFD 99 Abbildungsverzeichnis Abb 1 Geschlechtszugeh rigkeit der TeilnehmerInnen am EFD Abb 2 Alter der TeilnehmerInnen am EFD Abb 3 Religionszugeh rigkeit der Freiwilligen Abb 4 H chster Schulabschluss der TeilnehmerInnen am EFD 10 Abb 5 T tigkeiten vor dem EFD 10 Abb 6 Informationsquellen ber den EFD 11 Abb 7 Eltern der EFDlerInnen nach ihrer Stellung im Beruf 11 Abb 8 Einsatzl nder der TeilnehmerInnen am EFD 13 Abb 9 Sprachkenntnisse der Freiwilligen 13 Abb 10 Wichtigster Grund f r die Teilnahme am EFD H ufigkeiten des an erster Stelle genannten Grundes 14 Abb 11 Art der Einsatzstellen 18 Abb 12 Zufriedenheit mit der pers nlichen Vorbereitung durch die Entsendeorganisation 22 Abb 13 Zufriedenheit mit Seminaren 24 Abb 14 Zufriedenheit mit der laufenden personellen Betreuung 25 Abb 15 Bewertung des Freiwilligendienstes insgesamt 25 Abb 16 Lerneffekte und Kompetenzerwerb im Europ ischen Freiwilligendienst 29 Abb 17 Liniendiagramm der insgesamt erworbenen Kompetenzen 33 Abb 18 Mittelwerte der Lernerfahrungen insgesamt nach Art der Einsatzstelle 34 Abb 19 Kompetenzerwerb und Zufriedenheit mit der laufenden personellen Betreuung und Anleitung durch die Projektverantwortlichen bzw MitarbeiterInnen der Einsatzstelle 34 Abb 20 Erwe
170. es eher ber die Konsequenzen die Gesamt konzeption des EFD betreffend die aus dieser Beobachtung zu ziehen sind F r das Angebot selbst wird eine nicht zu lan ge Dauer ein Vorteil sein F r die Erfahrungen der Freiwilligen selbst spielt die L nge der Ein satzzeit eine ganz enorme Rolle Wenn es wirk lich um Ver nderungen geht w rde ich daf r pl dieren dass auch ngstliche Lente daranf ein gehen k nnen aber die M glichkeit der Ver l ngerung anbieten Ein l ngerer Einsatz w rde vielleicht vor allem die sprachliche Kompetenz der Freiwilligen er h hen Das kann man aber nicht pauschaheren auch sechs Monate sind f r manche Freiwilligen ausreichend Au er der absoluten Dauer des Einsatzes vor Ort sind f r einige Tr ger auch die Zahl und An ordnung der einzelnen Programmphasen wich tig So h lt es eine Gespr chspartnerin f r erfor derlich die Zeitabl ufe des Projekts so zu orga nisieren dass das Vorbereitungsseminar minde stens vier Monate vor Einsatzbeginn liegt um den Freiwilligen ausreichend Zeit f r die indivi duelle Vorbereitung als Voraussetzung f r ge lungene Lernprozesse sp ter zu geben Einige Gespr chspartner weisen au erdem in diesem Zusammenhang darauf hin dass eine zu treffende Bewertung der Bildungsprozesse und des Kompetenzerwerbs unmittelbar nach Been digung des Einsatzes nicht m glich ist Die Freiwilligen sind bei dem Auswertungsse minar noch
171. esentlich schwierigere Schritt n m lich die Herstellung der f r einen erfolgreichen Einsatz erforderlichen inhaltlichen Bedingun gen selbst Insgesamt wird von den Tr gern eine feste Zusammenarbeit mit bestimmten Projek ten bevorzugt weil dadurch eine gr ere Ver l sslichkeit f r den b rokratischen Ablauf so wie f r die Erf llung der Kriterien des EFD Programms das hei t die Betreuung der Freiwilligen vor Ort Gew hr leistet ist 4 5 Vorbereitung der TeilnehmerInnen durch die Entsendeorganisation und Ausreiseseminar Fast alle TeilnehmerInnen 95 9 geben an dass sie durch die Entsendeorganisation auf ih ren Auslandsdienst vorbereitet wurden 94 5 Prozent der Freiwilligen nutzten verschiedene Vorbereitungsma nahmen ihrer Entsendeorga n sation Davon nahmen 90 2 Prozent an einem Vorbereitungsseminar teil 26 5 Prozent absol vierten zur Vorbereitung auf den Auslandsauf enthalt einen Sprachkurs Alle Entsendeorganisationen verlangen im Einklang mit den Vorgaben des EFD Pro gramms von den Freiwilligen die Teilnahme an einem Ausreiseseminar das vielfach extern bei einem der zentral beauftragten Bildungstr ger durchgef hrt wird Dennoch nehmen der TeilnehmerInnenbefragung zufolge nicht alle TeilnehmerInnen n mlich nur 87 8 Prozent an diesem Seminar teil Die Seminardauer be trug f r die meisten 56 2 TeilnehmerInnen zwischen drei und f nf Tagen F r ca 12 Pro zent dauerte das Seminar nur
172. essionell Dass die Freiwilligen mal bei der Pflege oder beim Essen oder bei den Kindern oder wo auch immer helfen ist v llig klar sonst bekommen sie ja nicht den Kontakt Aber das ist nicht ihre Hauptaufgabe Sondern die Haupt aufgabe ist eben zus tzlich als Freiwillige mit den Qualit ten die sie haben dass sie Ausl n der sind dass sie aus einem anderen Kulturkreis kommen ihren Beitrag mit einbringen zu k nnen 87 siehe unten S 127 88 F r das Kriterium der Zus tzlichkeit liegen unterschiedlich nuancierte Definitionen vor Im Benutzerhandbuch hei t es unter anderem Es ist nicht erlaubt im Rahmen des EFD Freiwillige ein zusetzen um bezahlte Mitarbeiter zu ersetzen Die Organisationen haben sich an die in ihrem Land geltenden Bestimmungen zu hal ten Besondere Beachtung mit Blick auf die diesbez glichen recht lichen Bestimmungen verdienen folgende Punkte a Sind die Akti vit ten der jungen Freiwilligen von Nutzen f r die aufnehmende K rperschaft Helfen sie beispielsweise neue Initiativen einzulei ten oder bestehende weiterzuentwickeln und b Sind es Aktivit ten die nicht nur die Arbeitsbelastung des vorhandenen Personals verringern etwa t gliche Aktivit ten in Krankenh usern Kinder g rten Privath usern usw Benutzerhandbuch S 55 73 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen 74 Anders akzentuiert sind einige wenige Stel
173. g zu bringen Da durch sollen R ckschl sse auf das Interesse der Freiwilligen gewonnen werden Die Bildungs prozesse der Freiwilligen werden von den Tr gern in Abh ngigkeit gesehen von der inhaltlichen Ausrichtung der Motivation und oder deren St rke und oder der Offenheit des Freiwilligen gegen ber neuen Situationen und oder der Flexibilit t des Freiwilligen und oder der Bereitschaft sich auf schlechtere materiel le Verh ltnisse im Ausland einzulassen Im Hinblick auf die inhaltliche Auspr gung der Teilnahmemotivation machen die Gespr chs partner unterschiedliche Beobachtungen Auf der einen Seite wird ein linearer Zusammenhang zwischen einem dezidierten Projektwunsch und gegl ckten Lernprozessen gesehen Die Wunscht tigkeit erh ht den Lernerfolg Auf der anderen Seite wird von Problemen be richtet die aus einer zu engen geradezu instru mentellen Herangehensweise von Freiwilligen an ihren Dienst entstehen Ich sehe wenig Lernerfolge bei Jugendlichen die den Europ ischen Freiwilligendienst ledig lich als Teil ihrer beruflichen Karriere sehen Bei diesen Freiwilligen ist es teilweise schwierig zu Vereinbarungen ber Ziele zu kommen weil die sagen Ich bin Freiwilliger und das hei t ei gentlich hat mir keiner was zu sagen und ich entscheide was ich tue oder nicht Die Freiwilligen die ganz dezidierte Vorstel lungen mitbringen lernen ganz schmerzhaft
174. ganz oben beim EFD Dazu geh rt auch Einblicke in Organisatio nen zu bekommen sowie etwas ber Verwaltungsstrukturen zuerfahren F r Estelle bedeutete dies sich einerseits in die Arbeitsweise der Sport Jugend Essen einzuarbeiten und andererseits viel ber Sport organisationen in Essen auf Landes und Bundesebene zu erfahren Es war nicht immer einfach alle b rokratischen Schritte zu verstehen aber ich hatte ein verst ndnisvolles Team das mir meine Fragen gerne beantwortete 5 Beurteilung der Tr ger und Einsatzstellen Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 22 Abb 12 5 Beurteilung der Tr ger und Einsatzstellen Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 5 1 Beurteilung der Vorbereitung Die meisten Freiwilligen 60 3 geben an dass sie sich ihre Entsendeorganisation nicht unter mehreren Wahlm glichkeiten ausgesucht ha ben 39 7 Prozent hingegen haben unter meh reren Organisationen eine ausgew hlt Beson dere Schwierigkeiten eine Entsendeorganisa tion zu finden hatten nur 19 5 Prozent der Befragten Mit der pers nlichen Vorbereitung durch die Entsendeorganisation zeigt sich die Mehrheit der Freiwilligen zufrieden 21 2 Pro zent beurteilen die Vorbereitung mit sehr gut 35 5 Prozent mit gut und 22 8 Prozent mit befriedigend Zufriedenheit mit der pers nlichen Vorbereitung durch die Entsendeorganisation H ufigkeit in Prozent 40 35 30 25 20 15 10 5 0
175. ge Bedeu tung haben Im Gegensatz zu der Meinung vie ler Tr ger spielt allerdings der Spracherwerb f r die TeilnehmerInnen selbst eine gro e Rolle 72 Es wird hier insbesondere verwiesen auf das Kommissionsdo kument KOM 96 610 sowie auf den Beschlu Nr 1686 98 EG des Europ ischen Parlaments und des Rates vom 20 07 1998 zur Einf hrung des gemeinschaftlichen Aktionsprogramms Europ i scher Freiwilligendienst f r junge Menschen Amtsblatt Nr L 214 vom 31 07 1998 73 Hierf r finden sich unterschiedliche Formulierungen Im Benut zerhandbuch zum EFD hei t es zum Beispiel dass es um die Wahr nehmung einer aktiven Unionsb rgerschaft gehe S 12 Vor al lem aber soll die Teilnahme am Europ ischen Freiwilligendienst den Jugendlichen ihre europ ische Identit t bewusst machen S 13 In der Pr ambel des Beschlusses von Parlament und Rat vom Juli 1998 hei t es Die Teilnahme junger Menschen an T tigkeiten des Frei willigendienstes erm glicht es ihnen ein st rkeres Bewusstsein einer echten europ ischen B rgerschaft zu vermitteln Benutzer handbuch Ziffer 14 8 3 2 1 Identit tsbildung Ein Einfluss auf Bildungsprozesse wird dem Programm von den befragten Gespr chspart nern vor allem im Bereich der Identit tsbildung als wichtigem Moment der Pers nlichkeitsent wicklung der Freiwilligen zugeschrieben H u fig wiederkehrende Einsch tzungen sind Die Selbstst ndigkeit der Pers
176. gen aber von Deutschland aus in ein ande res europ isches Land 11 vgl Bateson G kologie des Geistes Anthropologische psychologische und epistemologische Perspektiven 3 Auflage Frankfurt am Main 1990 Holzkamp K Lernen Subjektwissen schaftliche Grundlegung Frankfurt New York 1993 12 vgl Gaitanides S Interkulturelles Lernen in einer multikultu rellen Gesellschaft In sozialmagazin Heft 2 1994 S 26 32 Ham burger F Erziehung in der multikulturellen Gesellschaft In IZA Heft 4 1991 S 70 74 Brandes H Berufsqualifizierende Ma nah men als selbstorganisierter Lernproze Eine Fallstudie am Bei spiel des Ostberliner Palast der Republik Unver ffentlichte Di plomarbeit Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Bergi schen Universit t GH Wuppertal 1993 7 2 Untersuchungsziele und methodisches Vorgehen 8 2 6 Die Befragung von Entsendeorga nisationen Erg nzend zu der Befragung der TeilnehmerIn nen sollten auch Entsendeorganisationen zu den Lern und Bildungsprozessen befragt werden die sie bei den Freiwilligen beobachten Ur spr nglich war vorgesehen alle in Deutschland als Entsendeorganisationen t tigen Tr ger schriftlich mit einem Fragebogens zu befragen Im Verlauf der Untersuchung stellte sich dies je doch als problematisch heraus da die Organisa tionen sich als zu heterogen erwiesen um sie mit einem standardisierten Erhebungsinstrument sinnvoll befragen zu k nn
177. gkeit und der gelebte Glauben programmatisch sind und es gibt Tr ger die mit dem EFD in erster Linie Aspekte der Jugendbildung und Jugendhilfe verbinden zum Beispiel Jugend mter Dar ber hinaus sind einige der Tr ger zum Teil schon seit Jahrzehnten mit der Durchf h rung von Freiwilligeneins tzen vertraut w h rend andere berhaupt erstmals durch den EFD mit Freiwilligenprogrammen in Ber hrung ge kommen sind Schlie lich unterscheiden sich die organisato rischen Funktionen der befragten Tr ger vor allem in p dagogischer Hinsicht ganz erheblich W hrend manche Tr ger unmittelbar mit Teil nehmerrekrutierung Teilnehmervorbereitung praktischen Abl ufen w hrend des Einsatzes bis hin zur Nachbereitung befasst sind beschr nkt sich die Rolle anderer Tr ger auf einzelne Pha sen und Prozessschritte Die Ausgangsvoraussetzungen f r die Beurtei lung der im EFD ablaufenden Lern und Bil dungsprozesse unterscheiden sich daher von Tr ger zu Tr ger Dies mag die manchmal deut lichen Akzentunterschiede in Einzelfragen er kl ren Um so bemerkenswerter ist allerdings der weite Bereich der bereinstimmung in den Grundeinsch tzungen zum Europ ischen Frei willigendienst 8 3 Wirkungen und Kompetenzerwerb der Freiwilligen in der Wahrnehmung der Tr ger Die Lernprozesse der Jugendlichen die sich im Rahmen des EFD freiwillig engagieren werden nach Ansicht der Tr ger von einer Vielzahl von Faktoren beeinflus
178. hen Kenntnisse und Fertigkeiten verbessern Auch hier ist die Be rufsorientierung im kologischen Bereich eine wichtige Motivation hnlich wie im FSJ spie len au erdem auch Motive der Abl sung vom Elternhaus und Motive der Selbstfindung eine Rolle 81 FSJ Inland SDE EFD Bundesweit 1995 V ter M tter V ter M tter V ter M tter V ter M tter Arbeiter 298 897 5 8 1 0 10 1 6 4 44 6 24 2 Angestellte 38 0 51 5 42 7 37 6 42 9 43 0 34 7 63 0 Beamte 7 6 5 0 26 5 17 0 DD 18 5 8 5 4 4 Selbstst ndige 8 9 4 9 10 0 4 4 19 8 19 8 11 7 5 8 9 2 2 T tigkeiten vor dem Freiwilligen dienst Die meisten Jugendlichen die den EFD absol vieren kommen direkt nach dem Schulab schluss in den Dienst FSJ 88 9 EFD 76 9 F J 76 8 SDE keine Daten was vermuten l sst dass sie in dem Dienst einen sinnvollen bergang beziehungsweise eine sinnvolle ber br ckung einer Wartezeit zwischen Schul und Berufsausbildung sehen Nur wenige Teilneh merlInnen jeweils unter 5 haben vor ihrem Dienst eine Berufsausbildung abgeschlossen in 93 Gei ler R Die Sozialstrukturen Deutschlands 2 Auflage Opladen 1996 94 Quelle Statistisches Bundesamt Hrsg Datenreport 1997 Bonn 1997 S 87 Tab 9 Berufliche Stellung der Eltern von Freiwilligen Prozentwerte Bei den Freiwilligendiensten im Ausland sind andere Motivationen ausschlaggebend Die TeilnehmerInnen des SDE u ern in erster Linie ihr Interesse durch den Auslan
179. hend ungen gend hatte berhaupt keine 13 Anhang 101 4 Es gibt verschiedene Gr nde an einem Freiwilligendienst teilzunehmen Bitte suchen Sie aus den nachfolgenden Gr n den diejenigen aus die f r Ihren Entschluss an einem Freiwilligendienst teilzunehmen am wichtigsten waren Nennen Sie maximal f nf M glichkeiten indem Sie mit Ziffern von 1 bis 5 Ihre Pr ferenz angeben 1 als wichtigster Grund 2 als zweitwichtigster Grund usw Gr nde f r die Teilnahme am Europ ischen Freiwilligendienst Ich war arbeitslos Ich wollte von zu Hause weg Ich wollte den EFD als billige M glichkeit nutzen einen Auslandsaufenthalt zu finanzieren Ich wollte die Zeit bis zu einem neuen Lebensabschnitt sinnvoll berbr cken Ich erhoffe mir eine berufliche Orientierung Ich erwarte mir durch einen Freiwilligendienst bessere Berufschancen Ich erhoffte mir eine sinnvolle Erg nzung zu meinem Studium Ich wollte eine andere Sprache kennen lernen vertiefen Ich wollte eine andere Kultur und Gesellschaft kennen lernen Ich wollte andere Menschen kennen lernen und neue Freunde im Gastland finden Ich wollte dazu beitragen gegenseitige Vorurteile abzubauen Ich wollte erfahren wie es ist Ausl nderIn in einem Gastland zu sein Ich wollte zur europ ischen Integration beitragen Ich wollte anderen Menschen helfen Ich wollte praktische Berufserfahrungen sammeln Ich wollte a
180. hlich als auch pers nlich mehr betreut werden Sie vermissen offenbar einen Ansprechpartner f r Probleme und f hl ten sich allein gelassen Die TeilnehmerInnen aller Dienste w nschen sich mehr Vorbereitung und Fortbildung f r die Arbeit in der Einsatz stelle Die TeilnehmerInnen des FSJ und F J bem n geln die finanzielle Ausstattung da sie von dem Taschengeld allein ihren Lebensunterhalt w h rend des Freiwilligendienstes nicht bestreiten k nnen Die Freiwilligen des SDE und EFD re gen bereinstimmend eine bessere Kl rung ih res Status im Ausland an 9 9 Auswirkungen der Freiwilligen dienste 9 9 1 Pers nlichkeitsentwicklung Dem FSJ F J und SDE und auch dem EFD ist gemeinsam dass sie gro e Auswirkungen auf die pers nliche Entwicklung der Freiwilligen haben Selbstbewusstsein Selbstst ndigkeit Durchsetzungsverm gen und Verantwortungs bernahme entwickeln sich bei allen Teilnehme rInnen w hrend des Einsatzes deutlich Das FSJ wird auch als Hilfe beim Aufbau eines eigenen Wertesystems betrachtet In der Begeg nung mit Alter Krankheit Behinderung w h rend der Arbeit wird einerseits die eigene privi legierte Situation reflektiert gleichzeitig erhal ten Werte wie Toleranz Achtung und Respekt vor Alter und Behinderung einen neuen Stellen wert Die TeilnehmerInnen erlernen dadurch den Umgang mit Konflikten und Belastungen 102 Wie bereits erw hnt lag der Schwerpunkt der hier zum Ver gle
181. htbar Die Aussage dass bald alles einfacher wird zeugt zum einen von einer wenig differenzierten inhaltlichen Ausein andersetzung mit der europ ischen Thematik und scheut zum anderen mit dem Begriff alles deutlich vor der Verwendung des Topos Euro p ische Integration zur ck Reflexion Nur in den dieser Kategorie zuge ordneten Antworten l sst sich eine durch den Freiwilligendienst mit bedingte reflexive Aus einandersetzung mit dem Topos Europ ische Integration erkennen Da es sich somit um einen Kompetenzerwerb im Bereich politischer Bildung handelt wurde die Darstellung der hier gewonnenen Erkenntnisse bereits im Kapitel zum Kompetenzerwerb geleistet und soll an dieser Stelle nicht noch einmal wiederholt wer den Die folgende Tabelle gibt Auskunft ber Aus wertungsstrategie und H ufigkeitsverteilung der Nennungen im Hinblick auf die Frage nach EFD bedingten Einstellungsver nderungen zum Topos Europ ische Integration Kognitive Dimension Begr ndungsstruktur Inhaltsaspekt Akzeptanz der Europ ischen Integration 51 Abstraktion Unverbundenheit Ausweichen Zustimmend 38 5 18 Differenzierend d 19 17 7 Ablehnend 2 3 Reflexion 19 X 128 Tab 7 Einstellungen zur europ ischen Integration H ufigkeiten in absoluten Zahlen 64 Die Gesamtzahl der Nennungen betrug 128 Doppelcodierun gen waren m glich Geantwortet haben insgesamt 123 Personen 7 Qualitative Anal
182. ich gewesen Der alternative Weg bestand in einer berwie gend standardisierten schriftlichen Befragung aller TeilnehmerInnen und deren statistischer und inhaltsanalytischer Auswertung Dieser Weg wurde gew hlt weil sich damit die Hoff nung verband einen berblick ber die Band breite und die Unterschiedlichkeit der Bil dungsprozesse sowie die kurz und mittelfristi gen Auswirkungen auf die Lebensl ufe von verschiedenen Teilnehmergruppen zu erhalten Das Erhebungsinstrument wurde mit den Er fahrungen und Wissensbest nden der Feldex ploration unter Mitarbeit eines Wissenschaft lers der bereits Evaluationsstudien zur Praxis des EFD durchgef hrt hatte sowie in enger Ab stimmung mit dem Deutschen B ro Jugend f r Europa entworfen Im Zentrum des Fragebo gens stehen Fragen die sich auf die Lern erfahrungen und Bildungsprozesse im Dienst konzentrieren besonders in den Bereichen Er werb von Schl sselqualifikationen und sozial integrative Kompetenzen und Fragen nach den Auswirkungen des Dienstes auf das weitere Le ben der Freiwilligen Weiterhin fokussieren sich viele Fragen auf die den Wirkungen und dem Kompetenzerwerb zu Grunde liegenden Bedingungsfaktoren Die se liegen zum einen in der Person des der Frei willigen selbst begr ndet beispielsweise in deren pers nlicher Erwartungshaltung und Motivation Zum anderen werden die Bedin gungsfaktoren in der Einsatzstelle beziehungs weise der Aufnahmeorganisatio
183. ich stehenden Studien FSJ F J SDE in einer umfassenden Be standsaufnahme in der die Auswirkungen des Freiwilligendienstes nur eine Nebenrolle spielten Ein Vergleich der Ergebnisse dieser Studien mit den Ergebnissen der EFD Studie ist daher nur einge schr nkt m glich 85 Abb 33 Gesamtbewertung der Freiwilligendienste durch die TeilnehmerInnen 70 67 9 60 50 40 30 20 10 0 F J SDE EFD sehr gut Die TeilnehmerInnen des FOJ erleben zus tz EEE sur lich eine Verhaltens nderung durch die F rde MEE befriedigend rung des kologischen Bewusstseins sie geben an dass durch den Dienst auch ein realistische res praktischeres und umfassenderes Denken gef rdert wird Abb 34 Wiederentscheidung der TeilnehmerInnen f r den gleichen Dienst 70 60 0 60 0 59 0 60 50 40 30 20 10 0 F J SDE EFD In der SDE Studie werden au erdem erh hte Kontaktfreudigkeit Offenheit mehr Toleranz und Geduld sowie Abbau von Vorurteilen als wichtige Auswirkungen auf die Pers nlichkeit genannt Die Freiwilligen im Ausland haben Mut zu Initiative und Widerspruch gelernt ihre pers nlichen F higkeiten und Grenzen kennen gelernt und erweitert sowie ihren politischen Horizont erweitert Des Weiteren sind umfassende Neuorientierun gen festzustellen Die befragten TeilnehmerIn nen haben erlebt
184. ich und damit auf unter schiedlichen Ebenen f r die Lern und Bil dungsprozesse der Freiwilligen Der Verwaltungsaufwand f r den Austausch w rde sinken da die Tr ger uneingeschr nkt auf die eigenen Netzwerke zur ckgreifen k nn ten Der administrative Umweg ber die jewei ligen Nationalagenturen w rde entfallen Das Verfahren w re zeit konomischer da ein und derselbe Tr ger nicht von der jeweiligen Nationalagentur f r die Eignung als Entsende und oder Aufnahmeprojekt berpr ft werden m sste und die Tr ger schneller und flexibler handeln k nnten Die Kontinuit t in der organ satorischen Um setzung des EFD Programmes w re zumindest innerhalb eines Verbandes Gew hr leistet da dieser eigene Routinen zur Umsetzung entwik keln w rde Die von vielen Tr gern auch den kleinen be m ngelte Suche nach Kooperationspartnern w rde sich leichter gestalten wenn schon beste hende feste Kooperationspartner ohne den Umweg ber die Nationalagenturen als Tr ger des EFD anerkannt w rden Die Tr ger w rden ber eine gr ere Pla nungssicherheit hinsichtlich zeitlicher Organi sation und finanzieller Ressourcen verf gen wenn sie kontinuierlich und direkt mit der Auf nahmeorganisation zusammenarbeiten k nn ten Die Entwicklung von Standards in der p da gogischen Betreuung der Freiwilligen lie e sich mit festen Kooperationspartnern leichter reali sieren Durch Wegfall ei
185. idendes Prinzip ist dass nicht die Tr ger als solche gef rdert werden sondern 2 vgl Benutzerhandbuch zum Europ ischen Freiwilligendienst Brosch re Hrsg Europ ische Kommission Generaldirektorat XXII ohne Jahr und Ort S 6 im folgenden als Benutzerhandbuch zi tiert 3 Benutzerhandbuch S 6 1 Geschichte und Praxis des Europ ischen Freiwilligendienstes Projekte Damit ist gew hrleistet dass nicht allein die bereits vor der Einf hrung des EFD entstandenen Strukturen gr erer Tr gerorga nisationen gef rdert werden sondern sich auch kleinere Institutionen beteiligen k nnen Die Gr e einer Organisation ist also nicht ent scheidend f r die F rderung Entscheidend ist nur ob das geplante Projekt den F rderkriterien entspricht oder nicht Ist es f rderungsw rdig k nnen in der Regel bis zu 50 Prozent der Pro jektkosten bernommen werden Innerhalb des EFD gibt es unterschiedliche Ar ten von Projekten so genannte bilaterale Pro jekte multilaterale Projekte Projekte im Rah men von Gro ereignissen sowie Projekte mit Drittl ndern Alle Projekte haben ein gemeinsames Grund muster das darin besteht dass drei unterschied liche Akteure eine Triade bilden eine Organisa tion oder ein Projekt das den Freiwilligen entsendet Entsendeorganisation eine Organi sation die den Freiwilligen im Gastland auf nimmt Aufnahmeorganisation und der oder die Freiwillige selbst Die drei Akteure s
186. ie zuerst nur Aufnahmeprojekte waren und dann auch zu Entsendeorganisationen werden meist um Jugend lichen aus den eigenen Reihen einen Dienst im Ausland zu erm g lichen Je nach Kriterienpr ferenz k nnten auch andere Einteilungen erfol gen In der Auswertung der Befragung zeigt sich dass insbesonde re das Kriterium der ideologischen Gebundenheit ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist vgl Kapitel 8 4 1 Alle brigen Entsendeorganisationen sollten telefonisch interviewt werden Dies gelang im Befragungszeitraum nicht bei allen Einige Or ganisationen waren m glicherweise nicht mehr existent es war kein Telefonanschluss ermittel bar einige lehnten ein Interview ab einige konnten trotz mehrfacher Versuche nicht er reicht werden Und manche standen erst am Anfang ihrer EFD Arbeit und hatten noch kei ne beziehungsweise u erst geringe Erfahrun gen sodass aus inhaltlichen Gr nden eine Be fragung nicht sinnvoll war Insgesamt konnten jedoch mit immerhin 19 verschiedenen Organisationen halb bis ein st ndige Telefoninterviews durchgef hrt wer den sodass auf beiden Befragungswegen tele fonisch und face to face 33 von 45 der deut schen Entsendeorganisationen erreicht wurden Befragt wurden jeweils die unmittelbar f r die Abwicklung des Programms verantwortlichen MitarbeiterInnen Beiden Interviewtypen lag ein einheitlicher Leitfaden zu Grunde siehe Anhang Die Face to face Interviews hatten in der erste
187. iel gelernt zu haben sowie die Kompetenzen Sich in unsicheren und neu en Situationen zurechtfinden 72 9 sehr viel gelernt Verantwortung f r mich und andere bernehmen 57 2 sehr viel gelernt und Mehr Verst ndnis f r andere Lebensentw r fe auffassungen 56 3 sehr viel gelernt Demgegen ber spielen andere indirekt auf Kompetenzerwerb hindeutende Items wie zum Beispiel Kl rung meines Selbstverst ndnisses als Frau Mann Eine F hrungsposition ber nehmen Erfahrungen im Umgang mit Armut und Leid Ein positives Selbstverst ndnis als Deutsche r sowie Verst ndnis f r benachtei ligte Bev lkerungsgruppen eine vergleichs weise geringe Rolle Die am h ufigsten genannte wichtigste Lerner fahrung ist f r die Freiwilligen die Kompe tenz sich in unsicheren und neuen Situationen zurechtfinden zu k nnen Ambiguit tstole ranz Am zweith ufigsten genannt werden hier die gewachsenen Sprachkenntnisse Verstehen der Sprache Ihres Gastlandes Zwischent ne verstehen Der dritth ufigste an erster Stelle genannte Lern und Erfahrungsbereich war Verantwortung f r sich und andere berneh men Alle weiteren Lernerfahrungen werden von weniger als 10 Prozent der Befragten ge nannt Nur sehr wenige Bedingungsfaktoren des Kom petenzerwerbs lassen sich im Rahmen der stati stischen Auswertung klar identifizieren Ein auf den ersten Blick
188. iesen und hnlichen Textstellen stehen die auch hier abstrakt klischeehaft verwendeten Aufgaben die interessant sind und angeleitet werden und somit die Eigeninitiative f rdern scheinen Begriffe Europa Europ ische Integration sich sehr positiv auf die pers nliche Weiterentwicklung der Freiwilligen auszuwirken Besonders zu Be etc unverbunden neben dem Bezug auf das im ginn habe ich die Anforderungen als hoch empfunden aber sp ter war ich stolz darauf alles gemeistert Gastland Erlebte Man erf hrt beispielsweise zu haben Au erdem hatte ich EN U ERINNERN EUR FENSTER nicht aus welchen Erfahrungen heraus die be immer einen Ansprechpartner 5 fragte Person zu der Schlussfolgerung einer be wies sich als relativ schwierig da die Zuordnun 5 amp TaS sonderen Bedeutung Frankreichs und Deutsch der zumeist knapp gehaltenen oft auch stich 9 ie B lands f r Europa kommt und was sie an die wortartigen Aussagen manchmal nur im Kon 5 5 Re ser Stelle mit dem Begriff Europa eigentlich text des ganzen Fragebogens einsch tzbar war a auch dann blieben jedoch zum Teil Unw gbar keiten bestehen sodass die Ergebnisse hier nur Ebenso fehlt im zweiten Zitat die R ckbindung mit Einschr nkungen als valide betrachtet wer des Kleinen der pers nlichen Begegnung mit den k nnen die H ufigkeitsangaben sind als dem Gro en der Europ ischen Integration N herungswerte anzusehen beide Element
189. igkeiten 21 22 10 Soziales Engagement 28 1 11 Bereitschaft im Ausland zu leben 51 2 12 Irritation von Normalbiographien 27 1 13 Berufliche Qualifikationen 50 4 14 Kl rung des Berufsziels 120 2 15 Noch nicht bewusst ber Auswirkungen 5 10 16 Entwurzelung Verunsicherung 1 0 17 Selbstorganisation 0 1 18 Sich Hilfe organisieren 0 5 Nennungen insgesamt 13 Anhang 100 13 3 Fragebogen der TeilnehmerInnenbefragung l Als Erstes interessiert uns wie Sie zu Ihrem Europ ischen Freiwilligendienst EFD gekommen sind 1 Wodurch sind Sie zuerst auf den EFD aufmerksam geworden Medien Fernsehen Rundfunk Presse Arbeitsamt Berufsinformationszentrum Eltern Verwandte Freunde Bekannte Schule Lehrer Lehrerin Ehemalige r TeilnehmerIn an einem Freiwilligendienst Informationsblatt brosch re ber den Freiwilligendienst Plakate Entsendeorganisation Einsatzstelle Jugendinformationszentren Anderes n mlich 2 Was haben Sie unmittelbar vor dem Freiwilligendienst gemacht Ich habe vorher eine Schule besucht ein Studium begonnen eine Berufsausbildung abgeschlossen ich habe Geld verdient jobben einen Beruf ausge bt ich war arbeitslos Bundeswehr Zivildienst Anderes n mlich 3 Wie gut waren Ihre Kenntnisse in der Sprache des Einsatzlandes bevor Sie in der Einsatzstelle im Ausland anfingen sehr gut gut befriedigend ausreic
190. igkeiten 21 22 10 Soziales Engagement 28 1 11 Bereitschaft im Ausland zu leben 51 2 12 Irritation von Normalbiographien 27 1 13 Berufliche Qualifikationen 50 4 14 Kl rung des Berufsziels 120 2 15 Noch nicht bewusst ber Auswirkungen 5 10 16 Entwurzelung Verunsicherung 1 0 17 Selbstorganisation 0 1 18 Sich Hilfe organisieren 0 5 Nennungen insgesamt 769 312 13 Anhang 118 13 4 Leitfaden f r die Interviews mit Entsendeorganisationen 1 Um was f r eine Entsendeorganisation handelt es sich Rechtsform Handelt es sich ausschlie lich um eine Entsendeorganisation oder zugleich um eine Aufnahmeorganisation Welchen Stellenwert hat der EFD f r die Organisation Gr e wie viele MitarbeiterInnen hauptamtlich teilzeit ehrenamtlich Zielgruppe und Zielsetzung der Angebote Dienstleistungen 2 Anlass und Gr nde f r die Beteiligung am Europ ischen Freiwilligendienst Gibt es bereits Erfahrungen mit anderen Freiwilligendiensten FSJ F J oder Jugendaustauschprogrammen Erfahrungen mit Zivildienstleistenden Welches waren die Gr nde Motive sich am EFD zu beteiligen M gliche Motive Jugendpolitische Verantwortung Innovationsfreude Suche nach europ ischen Partnern Europ isches Engagement Integration 3 Zur Arbeit im Rahmen des EFD Wie kommen Sie als Entsendeorganisation an Ihre Freiwilligen welche Zielgruppe sprechen Sie an Nach welchen Kriterien treffen Sie eine
191. in den Verstehen Rezeption Nach zw lf Monaten kommt es zu ganz anderen differenzierteren Lernprozessen Wesen und Ziele der Einrich tung Auftr ge der Projekte das Verst ndnis von Detailaktivit ten aktiv teilnehmen k n nen sich quahfizieren sein Ich einbringen Nach sechs Monaten steigt auch das Selbstbe wusstsein und es kommt zu einer realistischen Einsch tzung der eigenen und der M glichkei ten des Projekts Ein halbes Jahr ist zu kurz Es geht auch da rum dass die Freiwilligen nicht nur Touristen in den Einrichtungen sind Das halte ich im Sin ne einer eigenen Best tigung f r die Freiwilli gen vom Konzept her f r notwendig Sie m s sen etwas Eigenes leisten k nnen Es gibt da einen Zusammenhang aber irgend wann ist die Plateauphase erreicht Ein Jahr ist eine gute Zeit um in ein anderes kulturelles Umfeld und eine Aufgabe hineinzuwachsen Ein halbes Jahr Einsatzzeit ist zu kurz Erst bei einer l ngeren Einsatzdaner w rden sich die Kontakte im Einsatzland verfestigen F r manche der befragten Entsendeorganisatio nen ist gerade die maximale Projektdauer von zw lf Monaten ein wesentlicher Grund f r die Teilnahme am EFD Programm Sie begr nden dies damit dass es ihnen auf diesem Weg m g lich ist einen wesentlich lernintensiveren Freiwilligendienst anzubieten als es bisher in ihren Einrichtungen m glich war Nuanciert unterschiedliche Auffassungen gibt
192. in jugendpolitische oder Jugendhilfe Pro grammatik keine mit dem EFD Konzept unmittelbar verkn pften inhaltlichen Ziele an streben In diesen F llen entstehen so gut wie keine Vereinbarkeitsprobleme allerdings ge winnen die praktischen Aspekte des EFD ins besondere die wirtschaftlichen Fragen einen er heblichen Stellenwert Das Engagement f r den EFD wird in gewisser Weise prek r und es ist nicht selten abh ngig vom individuellen Einsatz einzelner Mitarbei ter von der Haltung der hierarchisch berge ordneten Instanzen oder von der Aussicht auf positive wirtschaftliche Nebeneffekte f r den 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen Tr ger selbst Typische Motivationen sind hier bei etwa Neue Horizonte f r den l ndlichen Raum ffnen Zu Toleranz beitragen Aus l nderfeindlichkeit abbauen oder Internatio nale Kontakte schaffen Typische Vertreter dieser recht kleinen Gruppe sind K rperschaften des ffentlichen Rechtes beziehungsweise Teile von Stadtverwaltungen die internationale Kontakte aufbauen oder be reits bestehende Kontakte beispielsweise im Rahmen von St dtepartnerschaften ausbauen wollen oder kleinere gemeinn tzige Vereine die erstmals Erfahrungen mit Freiwilligenpro grammen sammeln und gleichfalls den An schluss an T tigkeitsfelder im internationalen Sektor suchen Vertreter von Tr gern der ersten Gruppe be richten zumeist von ei
193. ispiel der Zu sammenhang zwischen dem Motiv mehr ber sich erfahren zu wollen und dem Erwerb besse rer Sprachkenntnisse Motivation scheint als unabh ngige Variable Lernprozesse zu beeinflussen in dem Sinne dass bestimmte Motivationen besondere Effekte auf jeweils spezifische Lernbereiche haben Sehr eingegrenzte Motivationen wie zum Beispiel der Wunsch eine andere Sprache zu lernen scheinen eher ung nstig f r Lernprozesse in vielen Bereichen zu sein w hrend umgekehrt weniger spezifizierte Motivationen wie der Wunsch eine andere Kultur kennen lernen zu wollen eine g nstigere Voraussetzung f r brei te Lernerfahrungen sind 35 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 36 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung Das folgende Kapitel bezieht sich auf die Auswertung der offenen Fragen der schriftlichen Teil nehmerInnenbefragung in denen die Freiwilligen angeben inwiefern sich die w hrend des Frei willigendienstes gesammelten Erfahrungen und Kompetenzen auf ihr weiteres Leben auswirken 7 1 Kompetenzerwerb Bei der Auswertung dieser Fragen wurde diffe renziert zwischen Kompetenzen und solchen Wirkungen und Einstellungs nderungen die keinen Kompetenzgewinn erkennen lassen In dieser Reihenfolge werde
194. isten TeilnehmerIn nen in allen Lernbereichen auf einem individuell unterschiedlichen Level in etwa gleich viel lern ten 40 Einschr nkend muss an dieser Stelle gesagt werden dass stati stische Analysen lediglich ber Kausalit tsbeziehungen Zu sammenh nge und deren St rke informieren Nur ber eine inhalt lich theoretische Interpretation von Variablen lassen sich Ursache Wirkungszusammenh nge beschreiben 6 Statistische Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung Es wurde daher im n chsten Schritt ein Ge samtpunktwert als Summe der berichteten Lernerfahrungen gebildet der als zusammen fassendes Ma f r die Lernerfahrungen durch die Teilnahme am EFD diente Damit sollte ge pr ft werden ob sich ein Zusammenhang dieses Index mit einzelnen Bedingungsfaktoren her stellen lie e Aus auswertungstechnischen Gr nden wurden bei der Konstruktion des Index ausschlie lich die Daten der Frage mit den 23 vorgegebenen Lernbereichs Items Ratingskalen f r Lernfort schritte und nicht die Daten der Frage nach der Wichtigkeit der Lernbereiche verwendet Dies erschien auf Grund der gro en bereinstim mung der Datenlage zwischen beiden Fragen gerechtfertigt Die Annahme dass es einen Overall Effekt ge ben w rde best tigte sich durch die Indexkon struktion Der Index hat einen durchschnitt lichen Wert von 19 beziehungsweise
195. it sich in Organisationen zu engagieren explizit ablehnen Wann immer ich die M glichkeit dazu habe allerdings eher in pers nlichen Gespr chen oder Diskussionen als in Organisationen oder In allt glichen Sitnationen jedoch nicht in Form eines Beitritts einer Organisation o d Diese Organisationsferne der TeilnehmerIn nen dr ckt sich in der Kategorie Im allt g lichen Handeln deutlich aus Insgesamt ist auch bei dieser Frage kein bedeutender Unter schied zwischen Wirkungen 77 und Einstel lungs nderungen 84 festzustellen wohl aber zwischen solchen sich im Alltag beruflich oder ehrenamtlich zu engagieren Als Einstellungs nderung sich im Alltag zu engagieren sind un ter den 46 Antworten solche enthalten die sich klar von beruflichem und ehrenamtlichem En gagement abgrenzen lassen wie beispielsweise Im t glichen Leben Pers nlich inoffiziell d h ich werde mich nicht in Organisationen beteiligen die Toleranz Frieden und Hilfsbereitschaft predigen ohne die Ergebnisse ihrer Arbeit auch zu sehen 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung Wurden in den Antworten konkrete Schritte ersichtlich wie die TeilnehmerInnen sich ihr Engagement im Alltag vorstellen wie etwa Be treuung ausl ndischer Studenten in Deutsch land so wurde dies als Wirkung im Auswer
196. itativen Sozialforschung Frankfurt am Main New York 1982 12 Angaben zu den Autoren 12 Angaben zu den Autoren Becker Roland Dipl Soziologe Dipl Sozialarbeiter wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut f r Sozial arbeit und Sozialp dagogik e V Frankfurt am Main Brandes Heike Dipl Soziologin wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut f r Sozial arbeit und Sozialp dagogik e V Frankfurt am Main Bunjes Ulrich Dipl Soziologe freiberuflicher Soziologe und Organisationsberater in Stra burg Frankreich W stend rfer Werner Prof Dr phil Dipl Sozialwirt Professor am Fachbereich Sozialwesen der Georg Simon Ohm Fachhochschule in N rnberg 95 96 13 Anhang 13 Anhang 13 1 Tabellen zu Lernerfahrungen und zum Kompetenzerwerb Variable Auspr gung Mittelwert Standard t p lt 0 05 abweichung Geschlecht m nnlich 19 5 37 0 68 nein weiblich 19 1 37 Alter lt 20 Jahre 19 2 3 0 12 nein DOljahre 19 1 3 8 Schulbildung Abitur 19 2 37 1 nein anderer Abschluss 18 4 4 0 Berufliche Stellung ltd Angestellte Selbstst ndige 19 4 3 9 1 11 nein Vater andere berufliche Stellung 18 9 3 6 Berufliche Stellung Itd Angestellte Selbstst ndige 19 1 3 8 0 2 nein Mutter andere berufliche Stellung 19 1 37 T tigkeit vor dem EFD Schule Studium 18 8 3 6 0 97 nein anderes 19 3 37 Stand der nicht abgeschlossen 19 2 97 0 46 nein Berufsausbildung abgeschlossen 18 8 4 4 Sprachkenntnisse sehr gut und
197. jenigen Organisationen die nicht befragt werden konnten waren erst ganz am Anfang ihrer Arbeit im EFD und noch unerfahren zum Teil handelte es sich um Orga nisationen mit nur ganz wenigen entsandten Freiwilligen in einigen F llen existierten die Organisationen m glicherweise gar nicht mehr Die 33 befragten Tr ger haben unterschiedliche Profile Bei den meisten Tr gern handelt es sich um selbstst ndige gemeinn tzige Vereine 23 Eini ge von ihnen 8 sind kirchliche beziehungs weise kirchennahe Einrichtungen Bei manchen 7 handelt es sich um K rperschaften des f fentlichen Rechts zum Teil um Gebietsk rper schaften wie zum Beispiel Jugend mter drei Organisationen sind in kirchlicher Tr gerschaft ohne den Status eines eingetragenen Vereins Die Erfahrungstiefe schwankt betr chtlich zwischen kleinen Entsende beziehungs weise Aufnahmeorganisationen die bisher zwischen null und zehn Jugendliche betreut ha ben bis hin zu gro en Entsende beziehungs weise Aufnahmeorganisationen die jeweils zwischen zehn und 200 Jugendliche betreut ha ben Der programmatische Ausgangspunkt das hei t die mit EFD Engagement verbundenen gesellschaftspolitischen Ziele sind von Tr ger zu Tr ger sehr unterschiedlich Es gibt Tr ger die mit dem EFD eine bestimmte organisations spezifische Programmatik verbinden wie zum Beispiel ein kirchlicher Tr ger bei denen das Eintreten f r Gerechti
198. k Ausschrei bungs und Rekrutierungsverfahren Teilneh mervorbereitung Matching Verfahren sowie Vorbereitung der Aufnahmeorganisationen Die Auswertung der TeilnehmerInnenbefragung l sst weil entsprechend detaillierte Daten meist nicht sinnvoll erhoben werden konnten zu den meisten der genannten Punkte keine Aussagen zu 4 Bei den tr ger bergreifenden europ ischen und nationalen Rahmenbedingungen denen ei ne steuernde Wirkung auf die Lern und Bil dungsprozesse von Freiwilligen zugeschrieben wird ragen einige konzeptionelle Grundbau steine des Programms heraus die teilweise sehr kritisch gew rdigt werden das Konzept des Eins zu Eins das Prinzip der Zus tzlich keit der Freiwilligent tigkeit die aus Sicht der Befragten ung nstige Rollenverteilung zwischen Tr gern und Nationalagentur Unzu l nglichkeiten in der F rderungssystematik Unklarheiten in Bezug auf Rolle und Status der Freiwilligen sowie das noch nicht befriedigend geregelte Problem der Nachbereitung 5 Dar ber hinaus geben die Gespr chspartner Hinweise auf Schwachpunkte der gegenw rti gen Umsetzung des gegebenen Programms wo durch die Wirksamkeit des EFD beeintr chtigt wird Hier wird insbesondere die mangelnde Qualit t mancher Einsatzstellen genannt 77 Der Kontakt zwischen der Sport Jugend Essen und Estelle besteht auch weiterhin Die guten Erfahrun gen mit ihrer ersten Freiwilligen hat die Verantwort
199. kann ich nur hoffen und mir w nschen dass ich sp ter auch als Juristin im sozialen Be reich arbeiten kann 005 Bei der Auswertung dieser Frage ist nicht zwi schen konkreter Wirkung und Einstellungs n derung differenziert 2 Die Frage IV 1 Hat der EFD bewirkt dass Sie sich politisch kulturell oder sozial in unse rer Gesellschaft bzw im Gastland engagieren wollen oder bereits engagiert haben wurde von etwa der H lfte der TeilnehmerInnen 138 beantwortet und je nach Wirkungen und Ein stellungs nderungen gesondert ausgewertet Wirkungen liegen dann vor wenn in den Ant worten ein hinreichend konkretes Vorhaben deutlich wird wie zum Beispiel Besuche bei alten Menschen im Krankenhaus Seit ich wieder in Deutschland bin mache ich freiwillig Jugend und Kinderarbeit in einer Kirchengemeinde Als Einstellungs nderungen gelten u erun gen in denen noch keine konkreten Schritte sichtbar werden sondern lediglich erste Ideen erkennbar sind Habe vor mich in der Behinderten und Fl chtlingsarbeit zu engagieren Ich f hle mich verbundener mit diesem Land und denke dass ich mich auch sp ter sozial en gagieren werde eher als ohne dieses Jahr Die folgende Tabelle gibt die Anzahl der Nen nungen wieder die von den 138 Teilnehme rInnen zu dieser Frage erfolgten Nennungen Wirkung politisch 9 Wirkung interkulturell 15 Wirkung sozial 20 Wirkung sozial berufli
200. kennen Es ist also zu vermuten dass hier nicht nur eine Einstellungsver nderung zur europ ischen In tegration stattgefunden hat sondern dass der Freiwilligendienst dar ber hinaus f r diese Be fragten auch eine Art weltbildender Funktion innehatte Diese Jugendlichen d rften auch an dere politische Themen k nftig mit mehr Blick auf Betroffene betrachten die erkannte The matik der Ausgrenzung anderer L nder oder des Vorrangs wirtschaftlicher Interessen zum Beispiel auch auf die Dritte Welt Problematik beziehen und somit eine kognitive Transferlei stung vollbringen welche sich durchaus als themen bergreifender Kompetenzgewinn im Bereich politischer Bildung bezeichnen l sst 7 1 7 Krisenvermittelt erworbene Kom petenzen Im Umgang mit pers nlichen Krisen k nnen alte Verhaltensmuster und Gewohnheiten auf gebrochen und neue konstruktive wie auch destruktive soziale Verhaltens und Pers n lichkeitsstrukturen erworben werden Die radi kale und verh ltnism ig lang andauernde Ver nderung des gesamten Umfeldes im Freiwilli gendienst l sst vermuten dass derartige Krisen keine Seltenheit sind Die Frage IV 6 Werden diese Erfahrungen im Umgang mit Problemen beziehungsweise Krisen einen wesentlichen Einfluss auf ihr weiteres Leben haben wenn ja in welcher Weise wurde dann auch nicht sehr berraschend von 194 der 270 Befragten also von 72 Prozent mit Ja beantwortet Au
201. l sst die Datenanalyse keine Zusammenh nge erkennen Genauso wenig wie bei den eben diskutierten Variablen lassen sich in Bezug auf den Index des Kompetenzerwerbs insgesamt statistisch signi f kante Unterschiede in Abh ngigkeit von der Art der Einsatzstelle ausmachen vgl Tabelle 11 Ergebnisse der Varianzanalyse zum Zu sammenhang zwischen Art der Einsatzstelle und Lernerfahrungen insgesamt im Anhang Auch dieses Ergebnis ist eigentlich nicht ber raschend wenn ber cksichtigt wird dass die Lernbereiche sehr allgemeiner Natur sind und kaum mit speziellen Arbeitsfeldern oder Orga nisationen im Zusammenhang stehen Es han delt sich um ganz elementare Bildungs und Lernprozesse die in vielf ltigen Arbeitszu sammenh ngen erwerbbar sind und gefordert werden Au erdem handelt es sich vielfach um Kompetenzen die nicht allein in Arbeitsfeldern erworben werden sondern zumindest bei eini gen Items durch den Aufenthalt im Gastland er kl rt werden k nnen Aus der nachfolgenden Abbildung ist zwar ten denziell erkennbar dass TeilnehmerInnen vor allem in Entwicklungshilfeorganisationen ber mehr Lernerfahrungen berichten Diese Ergeb nisse sind jedoch nach dem Scheffe Test nicht signifikant unterschiedlich Abb 18 Mittelwerte der Lernerfahrungen insgesamt nach Art der Einsatzstelle Mittelwert von Lernerfahrungen insgesamt 21 0 20 5 20 0 gt ER RS SEN EN amp EF
202. l aktiv ber das Leben und Denken anderer V lker Die Lust dieses Verst ndnis zu vertie fen setzt sich in meinem Studium und in meiner Freizeitgestaltung fort 024 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung H ufig wird berichtet dass das Interesse Men schen verschiedener Kulturen kennen zu lernen gewachsen ist und sich die eigene Faszination f r das Gastland und die Mentalit t seiner Be wohnerInnen noch verst rkt hat In einigen F l len ist dies selbst dann noch der Fall wenn die T tigkeit in der Einsatzstelle als stupide und monoton erlebt wurde da sie keinerlei Raum f r Kreativit t und Eigeninitiative zulie und ei nem ausbeuterischen unterbezahlten Arbeits verh ltnis glich Die Faszination f r das Land und seine Menschen wird selbst durch derartige sehr unbefriedigende Arbeitsbedingungen die jedoch immerhin einem guten Zweck dienen nicht getr bt Pers nlich hat der Aufenthalt in Gro britan nien meine Faszination f r dieses Land nur noch verst rkt Lebensstil Umgangsformen Sprache Mental t t Das liegt sicher auch daran dass der Job nur noch drittrangig war sobald ich re alisiert hatte wie monoton und stupide er war und dass er keinerlei Kreativit t und Eigenimiti ative zul sst sondern einem unterbezahlten Ar beitsverh ltnis gleicht allerdings zum guten
203. lbstst ndigen alter Mittelstand kommen Angeh rige aus der Arbeiterschicht sind stark unterrepr sentiert Die grobe soziale Positionierung erlaubt keine individuell zutreffenden Beschreibungen der Lebenschancen und wirtschaftlichen Situation der Herkunftsfamilien der Freiwilligen Unter der Kategorie der Selbstst ndigen k nnen sich kleine Selbstst ndige wie beispielsweise Kiosk betreiber befinden aber auch Eigent mer gro er Unternehmen Genauso gibt es gro e Un terschiede unter den Arbeitern Beamten und Angestellten Blickt man allerdings auf Lebenschancen zum Beispiel nach den Kriterien Bildungsabschluss und Durchschnittseinkommen so sind nach wie vor alte Schichtzuschreibungen g ltig Nach Gei ler erzielt ein Selbstst ndigenhaushalt im Durchschnitt das 2 6fache Einkommen des Durchschnittshaushaltes Die H lfte der Selbst st ndigen z hlt vom Individualeinkommen her zu den Wohlhabenden oder zu den Reichen Demgegen ber lag das Pro Kopf Netto Haus haltseinkommen aller Arbeitergruppen 1994 deutlich niedriger als das der einfachen Ange stellten und Beamten Gleicherma en bleiben die Bildungschancen von Arbeiterkindern deut lich hinter denen der einfachen und mittleren Angestellten und Beamten zur ck Nach der beruflichen Stellung der Eltern der EFDlerInnen zu urteilen d rften EFDlerInnen berdurchschnittlich h ufig aus h heren sozia len Schichten mit durchschnittlich gutem mate riellem Lebenssta
204. ldungsprozesse im EFD Die Gespr che lassen sich bez glich dieser Fragen wie folgt zusammenfassen 1 Die Gespr chspartner halten den EFD unein geschr nkt f r ein wirksames Bildungspro gramm Sie sehen die Wirkungen weitgehend bereinstimmend mit den Ergebnissen der TeilnehmerInnenbefragung vor allem in den Be reichen Identit tsbildung der Jugendlichen interkulturelles Lernen und Erwerb von Grundqualifikationen die f r den sp teren Ein tritt in das Berufsleben wichtig sind 2 F r die p dagogische Wirksamkeit entschei dende Parameter sehen die Befragten in erster Linie in der Vorbereitung der Freiwilligen in der Betreuung w hrend des Einsatzes in einer geeigneten Gestaltung der T tigkeit selbst sowie in der Motivation der Freiwilligen Der Zeit dauer des Dienstes wird bereinstimmend als eine wichtige Einflussgr e angesehen Die Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung be st tigen die Bedeutung der geeigneten Gestal tung der T tigkeit der Motivation und der Betreuung w hrend des Einsatzes Hinsichtlich Vorbereitung und Zeitdauer lassen die Ergeb nisse der TeilnehmerInnenbefragung jedoch keinen Einfluss auf die Lern und Bildungspro zesse erkennen 3 Die Wirkungen des EFD werden nach An sicht der Tr ger in vielf ltiger Weise auch von den Voraussetzungen und den Aktivit ten der Tr gerorganisationen beeinflusst Teilweise sehr unterschiedlich ausgepr gte Parameter sind hier unter anderem Programmati
205. lichen best rkt weiter beim EFD mitzumachen und so die europ ischen Kontakte auszubauen Beim Besuch einer spanischen EFD Partnerb rse konnten vielf ltige Verbindungen zu weiteren Aufnahmeprojekten und Entsendeorganisationen gekn pft werden 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen 78 Abb 25 Modell des Lernens und des Kompetenzerwerbs im EFD auf Grund der Tr ger interviews Europ ische Union amp Nationalagenturen Y p Programmdesign Keen tng IT Auswahl 7 m et j EFD Tr ger Vermittler Entsendeorganisationen mn Ausschreibung 1 a on Be __ Auswahl Vorbereitung _ Einsatzprojekt EO ZU PER o Auswahl 0 Vorbereitung O nmalte el Betreuung C Management Y Y ur u __ Interessenprofil gt Unterst tzung Klima F rderung p Lernen im Projekt D O Freimilige L Seit J gt Vorbereitung H gt z gt gt Follow up gt Langfristige Effekte M Lernen au erhalb des Projekts A S Kommunikations gt kompetenz Soziales Umfeld u iales Umfeld Einsatzland ort gt 9 Vergleich des EFD mit anderen Freiwilligendiensten 9 Vergleich des EFD mit anderen Freiwilligendiensten In diesem Kapitel wird ein Vergleich des EFD mit nationalen Programmen wie FSJ Freiwilliges So ziales Jahr und F J Freiwilliges kologisches Jahr sowie an
206. lintegrativen Merk malen steht das Lernen im Umgang mit anderen und anderem im Vordergrund 7 1 1 Pers nlichkeitsbildende Kompe tenzen Als pers nlichkeitsbildende Kompetenzen wer den im Folgenden solche bezeichnet mit deren Hilfe die Freiwilligen nach eigener Einsch t zung gelernt haben mit der neuen Situation weitgehend auf sich selbst gestellt zurechtzu kommen und daraus Mut und Selbstbewusst sein gewonnen haben Nicht selten leben sie das erste Mal f r l ngere Zeit von den Eltern ge trennt und m ssen ihr Leben selbst in die H n de nehmen und sich alleine durchboxen Dar aus gewinnen sie an pers nlicher Reife das hei t sie lernen sich selbst vor allem die eige nen Grenzen St rken und Schw chen besser kennen damit verbunden sind eine wachsende Selbstst ndigkeit und ein Zugewinn an pers n licher Autonomie Dieses gesteigerte Selbstbewusstsein korre spondiert mit einer wachsenden Offenheit das hei t einem Lebensgef hl das es verst rkt er m glicht auf andere Menschen zuzugehen und zudem oft mit einer sensibleren Wahrnehmung von Natur einhergeht Diese offenere Grund haltung erleichtert den Befragten dann auch die Horizonterweiterung durch das Erlernen neuer Fertigkeiten und F higkeiten zum Beispiel im Bereich Sprachkompetenz 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung Die im Folge
207. lle 8 3 3 3 Charakteristika der Freiwilli gent tigkeit Ein weiterer Parameter der von einigen Ge spr chspartnern als entscheidend f r Ablauf und Erfolg von Bildungsprozessen angesehen wird sind Inhalt und Struktur der T tigkeit der Freiwilligen in der Aufnahmeorganisation selbst Die drei wesentlichen Momente sind hierbei die in der T tigkeit realisierbare pers nliche Kreativit t die M glichkeit der Kommunikation mit an deren die m gliche bernahme einer pers nlichen Verantwortung durch die Freiwilligen f r ande re Klienten G ste Patienten Zun chst wird vielfach auf die negative demo tivierende Wirkung von inhaltsarmen Besch fti gungen hingewiesen Rontinearbeiten sind bestimmt nicht so sehr motivierend Andere Gespr chspartner heben die Bedeutung sozialer Kontakte hervor Einsatzstellen mit sozialen Kontaktm glich keiten sind besser f r das Lernen geeignet so wie Jugendzentren Jugendinformationszen tren In einem Recyclingprojekt gibt es weniger Kontakte In manchen F llen wird allerdings einschr n kend bemerkt dass die Kommunikationsf hig keit der Freiwilligen als intervenierende Varia ble zu ber cksichtigen ist das hei t f r man che Freiwilligen sind danach T tigkeiten mit weniger sozialen Kontakten und mehr Um gang mit Sachen besser geeignet und f r die Zwecke des EFD vollkommen ausreichend Die M glichkeit individuell angepasst Vera
208. llen Muster einer an deren Gesellschaft Ich habe viel Respekt der sizilianischen Gesell schaft gegen ber verloren 096 Eine Begr ndung wurde hierf r nicht angege ben Aus dem Kontext mit anderen Fragen las sen sich jedoch Hinweise darauf finden dass diese Freiwillige in jeder Hinsicht Projekt Gastfamilie und mangelnde Unterst tzung der Hauptorganisation ung nstige Bedingungen im Gastland vorgefunden hat Das angegebene Projekt war quasi nicht exi stent die Familie in der ich gelebt habe war komplett wahnsinnig und die Unterst tzung der Hauptorganisation war sehr schwach Als Konsequenz gibt diese Teilnehmerin an sie sei h rter geworden und viel weniger gewillt in Situationen in denen es ihr schlecht geht zu verharren beziehungsweise diese auszuhalten Durch die Ablehnung der Identifikation mit den negativ erlebten Elementen der fremden sizilianischen Kultur kommt es zu einer be wussten St rkung der eigenen Kultur und kei neswegs zu einer Verunsicherung und Orientie rungslosigkeit dieser Freiwilligen Das verbindende Muster der vier Kategorien die dem Kontext der sozialintegrativen Kompe tenzen zuzuordnen sind besteht darin dass hier durch Umgang und Austausch mit anderen Menschen im Gastland eine differenziertere Selbstwahrnehmung und eine Vertrautheit mit einer Vielzahl unterschiedlicher kultureller Deutungsmuster und Perspektiven erm glicht werden 7 1 3 Vergleichende
209. llen ein defensives Vermeidungsverhalten zum Beispiel durch den Abbruch der Situation deren Bew l tigung als schwierig erlebt wurde beziehungs weise des EFD als ganzem Statt einer m glichen Ich Einschr nkung die eine Schw chung vorhandener Kompeten zen und F higkeiten bedeutet h tte gewinnen sie aus der Bew ltigung schwieriger Situationen eine St rkung des Selbstbewusstseins und der Selbstst ndigkeit und erweitern somit die vor handenen Kompetenzen Im Kontext dieser Antworten l sst sich nur zwei Mal ein Hinweis darauf finden dass hiermit eine egoistische Selbstbehauptung Ellenbogenmentalit t in tendiert wird sich etwa gegen den Willen und auf Kosten anderer durchzusetzen 49 vgl Freud Anna Das Ich und die Abwehrmechanismen Frank furt am Main 1984 1936 37 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 38 7 1 1 2 Pers nliche Reife Geht es bei der vorherigen Kategorie Autono mie vorwiegend um den Aufbau einer eigenen autonomen Identit t so steht bei der Kategorie Pers nliche Reife die Problematik im Vorder grund mit den eigenen St rken und Schw chen umzugehen sie zu erkennen und akzeptieren zu lernen Die Befragten geben an reifer und er wachsener geworden zu sein mehr ber sich selbst erfahren und sich selbst besser kennen gelernt zu haben Es si
210. llgemeinen und insbesondere im Hinblick auf den Erwerb von Handlungskompetenzen zu erforschen Das Deutsche B ro Jugend f r Europa ist vom Bundesministerium f r Familie Senioren Frau en und Jugend BMFSFJ benannt als so ge nannte Nationalagentur die Europ ische Kom mission bei der Umsetzung und Koordinierung der Jugendprogramme der Europ ischen Union in Deutschland zu unterst tzen Das Deutsche B ro Jugend f r Europa gab die Studie in Auftrag um eine genauere Vorstellung dar ber zu gewinnen welche Kompetenzen Qualifikationen Erfahrungen und Kenntnisse im europ ischen Kontext durch den EFD er worben werden welche Lebenswege die Frei willigen nach ihrem Dienst einschlagen und welche Pl ne sie verfolgen Durch die Analyse von Bedingungsfaktoren des Kompetenzer werbs und anderer Auswirkungen soll die Untersuchung Einstiege f r die Diskussion ber die Umsetzung des EFD und die Gestal tung der Projektpraxis liefern Au erdem soll die Untersuchung eine Grundla ge f r die Diskussion nachhaltiger Wirkungen internationaler Jugendarbeit am Beispiel des EFD bilden Sie soll Anregungen f r die Um setzung eines neuen Programmelementes des EFD so genannte Future Capital Projekte geben und die Entwicklung ad quater F rder m glichkeiten in diesem Bereich unterst tzen Future Capital soll Freiwillige darin unterst t zen sich nach ihrem Dienst in einem lokalen Projekt ihres Heimatlandes eventuell auch im Gas
211. ltet nicht selten die Bereitschaft in dem urspr nglich be ruflich avisierten Bereich nun doch lieber eh renamtlich aktiv zu werden Die T tigkeit in der Einsatzstelle bewirkt in beiden F llen eine reali stischere Einsch tzung dieses Feldes die mit der Einsch tzung der eigenen F higkeiten und Po tenziale abgeglichen wird Die diesbez glichen u erungen sind erstaunlich realit tsbezogen und k nnen als Ausdruck pers nlicher Reife angesehen werden 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung Was den Bereich der politischen Bildung und speziell die Auseinandersetzung mit dem Topos Europ ische Integration angeht so kann hin sichtlich der letzteren zwar ein Akzeptanzzu wachs festgestellt werden Es bleibt aber durch aus zweifelhaft inwieweit dies mit einem Zuge winn an Reflexivit t der Auseinandersetzung mit politischen Vorg ngen einhergeht Euro pa wird von den Jugendlichen doch sehr un vermittelt mit Reisefreiheit und dem Gewinn pers nlicher Freundschaften mit Menschen aus dem Gastland gleichgesetzt Die Vorstellung der EFD erbringe quasi automatisch einen Mehrwert im Bereich der politischen Bil dung speziell im Hinblick auf den Prozess der Europ ischen Integration wird durch die Stu die widerlegt Im Gegenteil kontrastiert die abstrakt klischee hafte ausweichende oder fragmentierte Ausei
212. lung ber andere sehr vorsichtig und auch kritisch ge worden denn ein jeder hat seine eigene Ge schichte 247 Etwa die H lfte der hierunter zusammengefass ten Antworten bezieht sich auf eine empathi sche Haltung gegen ber der jeweiligen Klientel der Einsatzstelle wie beispielsweise behinderte oder alte Menschen Ich gehe ganz anders viel offener mit alten Menschen und Kranken um 005 Au erdem f llt es mir nun leichter mit be hinderten und psychisch oder physisch kranken Menschen umzugehen und sie normal zu be handeln 261 Beide Antwortm glichkeiten befinden sich in dieser Kategorie sowohl die ge u erte Kompe tenz sich allgemein in die Sinnwelt anderer Menschen hineinversetzen zu k nnen als auch in Bezug auf ein bestimmtes Klientel 7 1 2 4 Interkulturelles Lernen Diese letzte der sozialintegrativen Kategorien enth lt solche Aussagen die die F higkeit be zeichnen sich verstehend und kooperierend auf andere Orientierungen und Deutungsmuster des Gastlandes einzulassen und gegebenenfalls die eigenen zu relativieren und zu hinterfragen Die TeilnehmerInnen haben das Land und seine Menschen lieben gelernt und ein Interesse daran das gewonnene Verst ndnis weiter zu vertiefen Ich habe Italien und seine Menschen heben ge lernt berhaupt habe ich durch mein Projekt sehr viele Menschen aller m glichen europ i schen Kulturen kennen gelernt und nie zuvor so vie
213. lungnahmen die vor einer zu gro en N he zu beruflich verwertbaren T tigkeitsprofilen war nen weil dadurch das Spezifikum des Freiwilli gendienstes Schaden erleiden k nnte Es muss verhindert werden dass der Europ i sche Freiwilligendienst um jeden Preis rentabel gemacht wird Der EFD darf nicht zu einem for mellen Teil des Quahfizierungsprozesses wer den Dann w rden wir die spezifischen Vorteile des Dienstes preisgeben und es entst nde prak tisch eine Konkurrenz mit dem System von Be rufspraktika Andere Gespr chspartner sprechen sich dem gegen ber eher f r eine Ann herung der EFD Systematik an berufsvorbereitende Praktika aus An den verschiedenen u erungen zur Zu s tzlichkeit des Dienstes wird deutlich dass es den Tr gern Schwierigkeiten macht die Arbei ten zu definieren die EFDlerInnen bernehmen k nnen und dass diese Schwierigkeiten zum Teil mit Abgrenzungsproblemen zum Ausbil dungssystem beziehungsweise zu anderen Dienstleistungsformen zusammenh ngen Zum Teil wird aber auch inhaltlich in der Weise argu mentiert dass es integrationsf rdernd f r die Freiwilligen ist wenn sie eben nicht nur zus tz lichen Aufgaben bernehmen sondern auch im normalen Arbeitsablauf eingesetzt werden In der TeilnehmerInnenbefragung ist deutlich ge worden dass die Bedingungen in der Einsatz stelle Effekte auf die Verbesserung von F hig keiten und Kenntnissen haben Ohne dass der Frage gen
214. m chte er gern ein Pro jekt das so oder so aussieht da w rde ich fast sagen ein Jugendlicher der so motiviert ist soll te eventuell einen anderen Weg w hlen als ber uns Der zweite Weg bei dem sich die Entsendeor ganisation aktiv um eine Einsatzm glichkeit f r den grunds tzlich schon f r den EFD akzep tierten Jugendlichen bem ht ist f r die betrof fenen Tr ger ungleich aufw ndiger und wird deshalb h ufig nach einer gewissen Zeit auf gegeben In einem Fall haben wir f r einen Freiwill gen zwanzig spanische Projekte angeschrieben Meistens haben wir keine Antwort erhalten oder die Projekte hatten keine Platzierungsm g lichkeit Das Matching mit Aufnahmeprojekten im Ausland ist sehr aufw ndig Wir haben hier auf Grund der Datenbank f r die siebzig interes sierten Jugendlichen aus unserem Kreis dreihun dert Anfragen an Aufnahmeorganisationen ver schickt Davon wurden berhaupt nur zehn beantwortet Sofern es sich nicht um Tr ger handelt die ein zelfallbezogen handeln k nnen und wollen wird in diesen F llen deshalb vermehrt auf alternative Vermittlungsm glichkeiten oder die Nationalagentur verwiesen Der Matching Prozess hat insofern einen indi rekten Einfluss auf die Lern und Bildungs prozesse im EFD als durch ihn jeweils auf den einzelnen Fall bezogen je nach Modus des Mat ching Verfahrens der Rahmen von Erfahrungs m glichkeiten durch die schon fest steh
215. m gens f r die Aneignung des kultu rellen Kontexts im Gastland Das ist weniger das Sprachliche sondern das Verstehen des anderen nicht durch die Sprache sondern das Verstehen von anderen Kulturen Hintergr nden Wobei die Sprache ein Instru ment ist Spracherwerb w rde ich nicht so hoch ein sch tzen Wichtig ist die F higkeit sich in einem anderen kulturellen Kontext zu bewegen Dies einmalige Erlernen sich in einem anderen kul turellen Kontext zu verhalten erleichtert einem auch neue kulturelle Kontexte in anderen L n dern zu bew ltigen Ich denke die bekommen mit diesem Austausch eine interkulturelle Kom petenz Die Sprachaneignung wird somit zum Instru ment um die Bedeutung der kulturellen Praxis des Gastlandes dechiffrieren verbalisieren und mit der eigenen kulturellen Praxis vergleichen zu k nnen Die in diesem Sinne angeeignete Sprache ist konstitutiv f r das interkulturelle Lernen Sprachen lernen darauf weisen einige Gespr chspartner hin ist im Rahmen des EFD daher f r das interkulturelle Lernen bedeutsa mer als f r die Aneignung berufsvorbereitender Qualifikationen im engeren Sinne 8 3 3 Annahmen ber die die Lern und Bildungsprozesse beeinflussenden Para meter Viele Gespr chspartner stellen auf Grund ihrer Beobachtungen Zusammenh nge zwischen be stimmten Umgebungsvariablen und den Wir kungen des EFD auf die Freiwilligen das hei t auf die nach Inten
216. m Gast land engagieren wollen oder bereits engagiert haben sehr starker Einfluss Wenn ja in welcher Weise starker Einfluss gleich geblieben geringer Einfluss kein Einfluss 2 Hat Ihr Freiwilligendienst bewirkt dass Sie sich f r die Verst ndigung unterschiedlicher Nationen Kulturen V lker Minderheiten einsetzen werden ja Wenn ja wie wollen Sie sich einsetzen nein 13 Anhang 109 3 Hat sich durch den Freiwilligendienst Ihre Einstellung zur Europ ischen Integration ver ndert nein ja und zwar 4 Konnten Sie au erhalb des Projektes der Einsatzstelle andere pers nliche Kontakte im Gastland aufbauen nein in der Gastfamilie zu anderen Freiwilligen Freizeitkontakte z B durch Sport Disco oder Kinobesuch Kontakte durch politisches kulturelles soziales Engagement Sonstiges 5 Bei derart l ngeren Eins tzen in einem fremden Gastland treten nicht selten Krisen auf bzw m ssen Probleme bew l tigt werden die durch die v llig neue und unbekannte Situation auftreten k nnen War bzw ist dies bei Ihrem Freiwilli gendienst auch der Fall nein ja Wenn ja f r welchen der folgenden Bereiche ist es f r Sie zutreffend dass Sie darin nennens werte d h ber die normalen Startschwierigkeiten hinausgehende Probleme hatten haben Bitte bilden Sie eine Rangfolge eine 1 f r den wichtigsten Grund eine
217. matische Aussagen in verschiedenen Schriftst cken der Organe der Europ ischen Union der National agenturen und einzelner beteiligter Tr ger finden Zentrale Zielsetzungen sind die F rderung der Mobilit t und Solidarit t junger Menschen im Rahmen einer aktiven B rgerschaft sowie die F rderung von Erfahrungen die f r den beruf lichen Lebensweg von Bedeutung sind siehe auch Kapitel 1 3 Die befragten Gespr chspartner legen dabei in ihren Einsch tzungen nahezu einhellig den Schwerpunkt auf die allgemein identit tsbilden den Bildungsprozesse Kapitel 8 3 2 1 auf interkulturelles Lernen Kapitel 8 3 2 2 sowie auf den Erwerb allgemeiner Grundqualifikatio nen f r das sp tere Berufsleben Kapitel 8 3 2 3 Andere gelegentlich als Ziele angegebene Bil dungsdimensionen wie zum Beispiel der Er werb eines europ ischen Bewusstseins Ka pitel 8 3 2 4 und das Sprachen lernen Kapitel 8 3 2 5 werden dagegen berwiegend als weni ger wichtig angesehen Diese Einsch tzungen decken sich weitgehend mit den Ergebnissen der TeilnehmerInnenbefra gung in denen die pers nlichkeitsbildenden Effekte des Dienstes der Bereich des interkul turellen Lernens und auch die f r ein sp teres Berufsleben wichtigen Schl sselqualifikationen klar hervortreten w hrend die Entwicklung eines Selbstverst ndnisses als europ ischer B r ger und die Sensibilisierung f r Fragen der eu rop ischen Integration eine eher gerin
218. men e V Internationaler Bund e V IB Ulm Internationaler Bund IB N rnberg Internationaler Jugendgemeinschaftsdienst IJGD Hildesheim Jesuit European Volunteers JEV M nchen Monte Gristow Jugendbildungsst tte MGJ Christow Naturfreundejugend Gotha Nordelbisches Jugendpfarramt Pl n Sozial und Jugendamt der Stadt Radebeul Stadtverband Saarbr cken Jugendamt Verein f r Behindertenhilfe Hamburg 1 Die Gespr che wurden im Zeitraum zwischen 09 02 und 16 03 1999 gef hrt Impressum Herausgeber JUGEND f r Europa Deutsche Agentur f r das EU Aktionsprogramm JUGEND Hochkreuzalle 20 53175 Bonn Gef rdert durch Bundesministerium f r Familie Senioren Frauen und Jugend Europ ische Kommission Verantwortlich Hans Georg Wicke LEELA OLH Karoline Becker Fotos J rg Heupel Gestaltung Ingrid Neelen D sseldorf Mai 2000 ISBN Nr 3 924053 36 7 JUGEND f r Europa Deutsche Agentur JUGEND y
219. n andersetzung mit diesem Thema doch sehr stark mit den oben genannten durch ein hohes Ma an Realit tsbezogenheit und pers nlicher Reife gekennzeichneten u erungen im Kontext per s nlicher und beruflicher Fragestellungen Die ser Bereich muss daher als einziger als ausge sprochen defizit r bezeichnet werden Qualit t und Quantit t entsprechender flankierender Ma nahmen im Programmkontext sollten drin gend evaluiert und verbessert werden In der Gesamtw rdigung zeigt sich f r diese drei genannten Dimensionen also ein unter schiedlicher Handlungsbedarf hinsichtlich der weiteren Programmentwicklung Im pers nlichen Bereich w re eine begleitende Betreuung angemessen da sich hier enorme subjektive Ver nderungsprozesse vollziehen welche nicht selten krisenhaft erlebt werden Der Bereich der beruflichen Kl rung ist dagegen wesentlich unproblematischer sodass hier eine intensivere Begleitung nicht erforderlich zu sein scheint Auch was den nicht sehr bedeutsamen Erwerb der dem beruflichen Kontext unmittel bar zugeordneten Qualifikationen angeht er gibt sich aus der vorliegenden Untersuchung kein zwingender Handlungsbedarf da diese Kompetenzen mittelbar ber die Pers nlich keitsentwicklung quasi miterworben werden die im beruflichen Kontext ohnehin wesentlich relevantere Kl rung des Berufsziels verl uft als Wirkung des EFD zudem v llig unproblema tisch Demgegen ber bleibt der Bereich der politi schen
220. n Der Anteil von Kinder von V tern die Arbeiter sind ist im EFD geringer als im FSJ Inland Bei den Kindern von M ttern die Arbeiter sind ist im EFD der Anteil etwas h her als im FSJ Inland In der Kategorie der An gestellten gibt es in etwa gleich viel EFDlerIn nen deren V ter Angestellte sind wie bei den TeilnehmerInnen im FSJ Inland Es gibt im EFD jedoch etwas weniger EFDlerInnen deren M tter Angestellte sind als im FSJ Inland vgl folgende Tabelle einem Beruf oder einem ungelernten Job gear beitet oder anderes gemacht Dies ist auch in al len anderen Diensten zu beobachten Nur der Anteil derjenigen die ein Studium begonnen hatten liegt im EFD mit 6 Prozent deutlich h her als in den anderen Diensten FSJ 1 8 F J 2 5 SDE keine Daten 9 2 3 Motivation zur Teilnahme an den Freiwilligendiensten Die Motivation der TeilnehmerInnen in den verschiedenen Diensten unterscheidet sich deutlich Im FSJ sind die wichtigsten Motive der TeilnehmerInnen das Erkunden eines sozialen Berufsfeldes und gegebenenfalls eine berufliche Qualifizierung in diesem Bereich Daneben spielen soziale und karitative Motive eine Rolle sowie Motive der Selbstfindung und Abl sung vom Elternhaus und Motive der berbr ckung eines Wartejahres Die TeilnehmerInnen des F J hingegen betonen den kologischen Aspekt Ihnen ist es wichtig einen aktiven Bei trag zum Umweltschutz zu leisten gleichzeitig wollen sie ihre kologisc
221. n Projekt phase dar ber hinaus noch den explorativen Charakter der Felderkundung Im Mittelpunkt der Interviews standen die folgenden Fragenbe reiche Charakter des Tr gers beziehungsweise des Projekts Motivation f r die Teilnahme am EFD Vorbereitung des Tr gers Auswahl und Rekrutierung der Freiwilligen Ablauf des Mat ching Prozesses Vorbereitung der Freiwilligen Rolle des Tr gers w hrend der Einsatzphase so wie nach Beendigung des Einsatzes Follow up Bewertung des Programmeffektes im Hin blick auf Lernen und Kompetenzerwerb der Freiwilligen sowie im Hinblick auf die Entwik klung des Tr gers selbst und schlie lich die Ge samteinsch tzung des EFD Programms und Verbesserungsvorschl ge Die Ergebnisse der Befragung werden im Fol genden im Hinblick auf drei ausgew hlte Aspekte zusammengefasst Welche Wirkungen das hei t welche Lern prozesse beziehungsweise welchen Kompe tenzerwerb beobachten die Tr ger bei den Freiwilligen Durch welche Einflussgr en Prozessparameter werden Lernprozesse wie beeinflusst Kapitel 8 3 69 Mit dem Begriff Tr ger sind die befragten Organisationen be zeichnet die unter dem Gesichtspunkt ihrer T tigkeit als Entsende organisationen ausgew hlt wurden die aber in der Praxis zumeist auch Aufnahmeorganisationen sind und beide Funktionsbereiche h ufig nicht voneinander trennen Die Tr ger berichten in den Inter views aus ihrem Erfahrungsschatz den sie aus beiden
222. n Seminaren oder bei der Zusammenar beit mit Freiwilligen aus anderen L ndern im Rahmen der gleichen Einsatzstelle beziehungs weise der gleichen Aufnahmeorganisation Ebenso konstitutiv k nne die pers nliche Mo bilit tserfahrung erlebt werden Wir haben in der Einf hrung dezent auf den europ ischen Hintergrund hingewiesen Die Antworten waren larmoyant bis ignorant Die Freiwilligen hatten berhaupt keinen Begriff Diese Form der Mobilit t war ihnen v llig fremd Aber sie haben langsam verstanden dass Europa nicht nur etwas f r eine Elite ist F r die Freiwilligen der wesentliche Effekt ist dass f r sie pers nlich der Grenz bertritt sehr viel leichter geworden ist Und sie wissen wie sie sich in einem anderen Land schnell eta blieren k nnen Und wie sie mit Dingen umge hen die sie nicht als Tonrist erleben 76 womit hier eine positive Einstellung zur europ ischen B rger schaft gemeint ist 77 In der Regel beim Einf hrungstraining im Gastland sowie bei den Zwischentreffen Die Zusammenarbeit mit weiteren Freiwil ligen aus dem Herkunftsland im Rahmen der gleichen Aufnahmeor ganisation wird von einigen Gespr chspartnern dagegen unter dem Gesichtspunkt des interkulturellen Lernens als ausgesprochen kontraproduktiv eingesch tzt 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen Die These der pers nlichen Mobilit tserfah rung wird auch insofern gest tzt d
223. n Wochenende und fter sein um den Freiwilligen mehr Chan cen zum Kennenlernen und Austausch zu ge ben 201 O sehr unzufrieden O unzufrieden zufrieden OO sehr zufrieden Vorbereitungsseminar Einf hrungstraing Zwischentreffen 30 Die Werte f r zufrieden und sehr zufrieden werden zu sammenaddiert R ckkehrerseminare 5 Beurteilung der Tr ger und Einsatzstellen Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 5 4 Bewertung der laufenden perso nellen Betreuung Die laufende personelle Betreuung und Anlei tung durch die Projektverantwortlichen bezie hungsweise MitarbeiterInnen in der Einsatz stelle beurteilen die Freiwilligen mehrheitlich positiv 34 1 Prozent sind mit ihrer Betreuung und Anleitung sehr zufrieden und 40 3 Pro zent sind zufrieden Allerdings urteilen 20 5 Prozent mit unzufrieden und 5 Prozent mit sehr unzufrieden 41 8 Prozent der befragten TeilnehmerInnen u ern Verbesserungsm glichkeiten beziehungs weise Kritik bez glich der Betreuung Dabei wird deutlich dass in einigen F llen die Betreu ung nicht von der vorgesehenen Person Gew hr leistet worden war die Freiwilligen dennoch entweder auf Eigeninitiative oder durch pers n liche Sympathien andere Personen unter den MitarbeiterInnen fanden mit denen sie auftre tende Probleme oder besondere Erfahrungen besprech
224. n auszuw hlen nein ja Wenn ja nach welchen Kriterien haben Sie diese ausgew hlt 7 Hatten Sie besondere Schwierigkeiten eine Entsendeorganisation zu finden nein ja Wenn ja welche 13 Anhang 103 8 Welche Entsendeorganisation hat Ihnen die Einsatzstelle vermittelt 9 In welchem Zeitraum leisten Sie bzw haben Sie Ihren Freiwilligendienst geleistet von bis II Seminare und p dagogische Betreuung 1 Haben Sie an einem Vorbereitungsseminar teilgenommen nein ja Wenn ja ber welchen Zeitraum Tage Wie beurteilen Sie die Qualit t des Vorbereitungsseminars waren Sie sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden 2 Haben Sie an einem Einf hrungsseminar teilgenommen nein ja Wenn ja ber welchen Zeitraum Tage Wie beurteilen Sie die Qualit t des Einf hrungsseminars waren Sie sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden 13 Anhang 104 3 Haben Sie an einem Zwischentreffen teilgenommen nein ja Wenn ja ber welchen Zeitraum Tage Wie beurteilen Sie die Qualit t des Zwischentreffens waren Sie sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden 4 Haben Sie an einem R ckkehrerseminar teilgenommen nein ja Wenn ja ber welchen Zeitraum Tage Wie beurteilen Sie die Qualit t des R ckkehrerseminars waren Sie sehr zufrie
225. n die Auswertungs ergebnisse auch dargestellt Auf Grund dieser systematisch inhaltlichen Gesichtspunkten fol genden Gliederung anstatt der eher blichen se riellen Abarbeitung der Ergebnisse zu den ein zelnen Fragen ergibt sich gelegentlich das Pro blem des Hin und Herspringens zwischen den verschiedenen Fragen deshalb werden je weils die entsprechenden Referenzen angege ben Diese ergebnis anstatt frageorientierte Darstellungsform ist der hier eingesetzten qua litativen Auswertungsstrategie angemessen Beim Kompetenzerwerb handelt es sich um Er gebnisse von Lern und Bildungsprozessen die sich nicht allein durch eine rein quantitative Be stimmung des Lernerfolges messen lassen Lernen muss viel mehr verstehend und interpre tativ erfasst werden unter Ber cksichtigung der Sicht der handelnden Akteure In diesem Kapitel wird nun versucht unter Be r cksichtigung der Eigenperspektive der Be fragten die erworbenen Kompetenzen aus ihrer Sinnwelt heraus zu erfassen und jene Realkate gorien zu identifizieren nach denen sie selbst angeben bestimmte Kompetenzen erworben zu haben und diese aus ihrem Erleben heraus von einander abgrenzen Alternativ w re ein Vor gehen denkbar nach welchem sich aus beliebi gen Lerntheorien analytische Kategorien dedu zieren lie en um dann zu versuchen die Antworten der Befragten diesen zuzuordnen Zwar wird im Folgenden auch auf solche theo retischen Kategorien Bezug g
226. n mitbestimmt wie zum Beispiel durch die Partizipations und Gestaltungsm glichkeiten f r die Freiwilligen ferner durch die Situation auf der Entsendeseite Auswahlverfahren Vorbereitung bleibender Kontakt zum Freiwilligen und schlie lich durch die programmspezifischen Rahmenbe dingungen Grundkonzeption des EFD Finan zierungsmodalit ten und finanzielle Ausstat tung der Projekte 7 Der Fragebogen ist im Anhang abgedruckt 2 Untersuchungsziele und methodisches Vorgehen Der Fragebogen gliedert sich in die folgenden f nf Bereiche 1 Fragen zu Motivation und Zugang zum EFD z B T tigkeit vor dem EFD vorhandene Sprachkenntnisse Motive f r die Teilnah me Auswahl der Entsendeorganisation 2 Bewertung der angebotenen Seminare und p dagogischen Betreuung z B Art Dauer und Beurteilung der Semi nare Inanspruchnahme weiterer Fort Bildungsm glichkeiten Zufriedenheit mit der Betreuung durch Projektverantwort liche 3 Fragen zur Aufnahmeorganisation bezie hungsweise Einsatzstelle im Gastland und deren Beurteilung z B M glichkeit eines Wechsels ausge b te T tigkeiten und erforderliche Vorkennt nisse Zufriedenheit mit den T tigkeiten 4 Fragen zu Wirkungen und Kompetenz erwerb z B Auswirkungen des EFD auf soziales und kulturelles Engagement Auswirkun gen auf Einstellung zur europ ischen Inte gration Umgang mit Krisen Lernberei che 5 Soziodemografische Daten z
227. nach der Freiwilligendienst auf Ihr wei teres Leben pers nlich und beruflich entnommen zugeordnet haben ebenso wie sie selbst die zu vor genannten Kompetenzbereiche als pers n lich qualifiziert haben Die Mehrheit der Befragten gibt dabei an Kom petenzen und Schl sselqualifikationen erwor ben zu haben welche f r die weitere Pers n lichkeitsentwicklung von besonderer Bedeu tung sind wie zum Beispiel pers nliche Reife und Autonomie dann erst folgen solche Kom petenzen die als sozialintegrativ bezeichnet werden wie etwa Toleranz Empathie interkul turelles Lernen usw Und erst an dritter Stelle stehen Qualifikationen die aus Sicht der TeilnehmerInnen in einem direkten beruflichen Zusammenhang stehen Aus den Antworten wird deutlich dass der EFD von den Freiwilligen offensichtlich als Sta tuspassage und wichtiger Schritt in der Pers n lichkeitsentwicklung angesehen wird Einige TeilnehmerInnen 28 geben an beruf liche Qualifikationen erworben zu haben die sie nicht weiter spezifizieren Sie scheinen gene rell der Meinung zu sein dass der EFD auch be rufliche Vorteile mit sich bringt Auch hoffe ich dass mir der EFD beruflich weiterhelfen kann da die gesammelten Erfah rungen durchaus positiv im sp teren Beruf ein setzbar sind hoffentlich wissen das auch die Ar beitgeber 155 In wenigen u erungen werden Sprachkennt nisse 12 mal und Teamarbeit 10 mal im be ruflich
228. nd hier Aussagen subsu miert die sich f r die Jugendlichen als Zuge winn pers nlicher Reife interpretieren lassen da eine Auseinandersetzung mit den eigenen W n schen und Lebenszielen und dem eigenen Ich stattfindet Wer ich bin und was ich berhaupt will Die Begleitung und Betreuung der Freiwilligen durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Projekt scheint ganz entscheidend zu sein wenn es darum geht den EFD als wichtige Lern und Erfahrungszeit zu empfinden So viel Betreuung wie n tig so wenig wie m glich nach diesem Motto handelte der Tutor von Estelle Gregor Stratmann von der Sport Jugend Essen Und er scheint damit genau richtig gelegen zu haben denn Estelle f hlte sich gut betreut Nicht zuletzt weil sich auch im wei teren Kollegenkreis sowie in ihrer Unterkunft im Studenten wohnheim vielf ltige Kontakte ergeben hatten W hrend des EFD habe ich viel ber mich nachgedacht Wer ich bin und was ich berhanpt will 003 Pers nliche Weiterentwicklung gr eres Einsch tzungsverm gen von St rken und Schw chen wird in Krisen bei Sozialkontakten und allen Entscheidungen helfen 072 Wesentliches Merkmal dieser Kategorie ist die pers nliche Integrit t die Entwicklung eines Selbst Konzeptes welches die verschiedenen Aspekte der eigenen Pers nlichkeit zueinander in Beziehung setzt und integriert Nur wer ein solches Selbst Konzept von sich besitzt kann sich au
229. nd in der EFD Studie die Bewertung der einzelnen Seminararten getrennt vorgenommen wurde enthalten die beiden an deren Studien nur eine Gesamtbeurteilung aller Seminare die sich strukturell nicht so sehr unterscheiden wie das im EFD der Fall ist Der Vergleich ergibt eine insgesamt positivere Be wertung der Seminare im EFD gegen ber FSJ F J und SDE 9 7 Gesamtbeurteilung der Frei willigendienste F r das FS liegen keine Daten vor Die Beurtei lung des F J ist deutlich positiv 40 Prozent der TeilnehmerInnen bewerten das Programm mit sehr gut 51 3 Prozent mit gut und nur 6 6 Prozent mit befriedigend Entsprechend w r den sich 60 Prozent der Freiwilligen uneinge schr nkt noch einmal f r das F J mit den glei chen T tigkeiten entscheiden Der SDE wird insgesamt von seinen Teilnehme rInnen noch etwas positiver beurteilt 50 7 Pro zent geben die Note sehr gut und 39 2 Pro zent gut nur 8 6 Prozent erteilen die Note befriedigend Auch hier w rden uneinge schr nkt etwa zwei Drittel der Befragten den Dienst genauso noch einmal machen Die Gesamtbeurteilung des EFD ist noch posi tiver Von 67 9 Prozent der TeilnehmerInnen wird dieser Freiwilligendienst mit sehr gut bewertet von 25 2 Prozent mit gut und nur von 4 6 Prozent mit befriedigend 59 2 Pro zent der Freiwilligen w rde sich noch einmal f r die Teilnahme an diesem Dienst entscheiden 101 Der Vergl
230. ndard und guten Lebenschan cen kommen und Angeh rige unterer Schich ten die hier schlechter gestellt sind nur gering vertreten sein 19 Gei ler R Die Sozialstruktur Deutschlands 2 neubearbeitete und erweiterte Auflage Opladen 1996 S 113 20 Gei ler a a O S 145 3 9 Typische TeilnehmerInnen Im deutschen EFD Programm berwiegt ein Typus von TeilnehmerInnen Mehr als zwei Drittel der Befragten 68 5 sind weiblich ha ben Abitur und sind 19 bis 20 Jahre alt ber wiegend stammen diese Freiwilligen aus Fami lien die den Dienstleistungsmittelschichten zu zurechnen sind berdurchschnittlich h ufig sind sie evangelisch Zumeist leisten die Freiwil ligen ihren Dienst direkt im Anschluss an die Schulzeit ab Dieser TeilnehmerInnentypus findet sich auch in allen anderen deutschen Freiwilligendiensten Die Dienste sind f r Abiturientinnen als Zwischenphase nach Abschluss der Schulaus bildung und der Aufnahme weiterer Ausbildun gen h ufig Studieng ngen besonders attraktiv Auf Grund des Mindestalters das im EFD vor geschrieben ist 18 Jahre k nnen Teilnehme rInnen mit Hauptschul oder Realschulab schluss allein auf Grund des Alters kaum im An schluss an die Schulzeit einen EFD machen Sind sie erst einmal in einer Berufsausbildung passt der Freiwilligendienst m glicherweise we niger gut in die Lebensplanung da es dann wichtig scheint den bergang in die Berufst tigkeit zu schaffen Der
231. nde Studie wird von einer Fotoserie begleitet die die Freiwillige Estelle Boissonnet w hrend ihres Freiwilligendienstes in Essen zeigt Hans Georg Wicke JUGEND f r Europa Deutsche Agentur f r das EU Aktions programm JUGEND VII Lern und Bildungsprozesse im Europ ischen Freiwilligendienst Autoren Roland Becker Heike Brandes Ulrich Bunjes Werner W stend rfer Inhalt VIII Einleitung Roland Becker 1 1 Geschichte und Praxis des Europ ischen Freiwilligendienstes Roland Becker 2 1 1 Geschichte 2 1 2 Programmelemente 2 1 3 TeilnehmerInnen und Zielsetzungen 3 2 Untersuchungsziele und methodisches Vorgehen Heike Bandes Roland Becker 5 2 1 Zielsetzung der Untersuchung 5 2 2 Methodische Vorgehensweise Zielgruppen und Instrumente 5 2 3 Zielgruppen der Datenerhebungen 5 2 4 _ Explorationsphase 6 2 5 Die TeilnehmerInnenbefragung 6 2 6 Die Befragung von Entsendeorganisationen 8 3 Die TeilnehmerInnen des Europ ischen Freiwilligendienstes Werner W stend rfer Roland Becker 9 3 1 Geschlechtszugeh rigkeit 9 3 2 Alter 9 3 3 Religionszugeh rigkeit 9 3 4 Staatsangeh rigkeit 10 35 Schulabschluss 10 3 6 T tigkeiten vor dem EFD 10 3 7 Informationszug nge zum EFD 10 3 8 Soziale Schichtzugeh rigkeit 11 3 9 Typische TeilnehmerInnen 12 3 10 Einsatzl nder 13 3 11 Sprachkenntnisse 13 3 12 Motivationen 13 3 13 T tigkeiten nach dem EFD 16 4 Tr ger und Einsatzstellen 17 4 1 Entsendeorgani
232. nden Lernens Die ser Prozess ist sehr umfassend und intensiv f r die Mehrheit der Freiwilligen aber sehr stark durch pers nliche Krisen vermittelt Die Inten sit t und Krisenvermitteltheit pers nlichkeits bildender Prozesse wirft Fragen nach Umfang und Qualit t der Betreuung der Freiwilligen auf Aufnahme und Entsendeorganisationen sind gefordert dies bei der Gestaltung der Pro jekte fr hzeitig zu bedenken Das Deutsche B ro wird die Frage der Betreuung deren Umfang und Form bei der Projektanerkennung und w hrend des Dienstes zusammen mit den Ein richtungen intensiver diskutieren und mehr Veranstaltungen zum wechselseitigen Erfah rungsaustausch f r Praktiker anbieten Auch wenn die insgesamt positive Einsch t zung der Einsatzstellen sehr erfreulich ist deu ten sich neben der Betreuung auch andere Pro blembereiche an Es besteht offensichtlich die Schwierigkeiten den Freiwilligen angemessene nicht ber und vor allem nicht unterfordernde T tigkeiten mit Entfaltungsm glichkeiten zur Verf gung zu stellen Ber cksichtigt man die Ergebnisse der Faktorenanalyse f r die Lern und Bildungsprozesse ist es notwendig die Ge staltung von angemessenen Aufgaben mit einem ausbalancierten Verh ltnis von Selbstst ndig keit und Unterst tzung verst rkt zum Thema bei Projektgestaltung und Antragstellung zu machen 3 Gesamteuropa im Blick Die berproportionale Konzentration der Auf nahmel nder auf die g ngigen
233. nden diskutierten Kompetenzen pers nlichkeitsbildender und sozialintegrativer Art ergeben sich aus der induktiven Auswer tung und Kategorienbildung der offenen Frage VL1 Welche Auswirkungen hat Ihrer Auffas sung nach der Freiwilligendienst auf Ihr weite res Leben pers nlich und beruflich Diese Frage wurde von 249 der 270 Befragten gr tenteils sehr ausf hrlich und motiviert beant wortet Durch die M glichkeit der Mehrfachco dierung wenn aus der Antwort ein Kompe tenzgewinn in unterschiedlichen Dimensionen erkennbar war ergab sich eine Gesamtzahl von 485 Nennungen jede dieser Nennungen ver weist also auf einen individuellen Kompetenz gewinn 7 1 1 1 Pers nliche Autonomie Aus der Erfahrung in einem fremden Land mit einer fremden Sprache auch ohne die Hilfe der Eltern und Freunde zurechtzukommen wird eine Ich St rke und Selbstst ndigkeit gewon nen die auch zuk nftig bei der Bew ltigung schwieriger Situationen hilfreich ist Man stellt sich Problemen anders als vorher Auch wenn im folgenden Zitat von Durchbo xen die Rede ist wird aus dem Kontext er sichtlich dass dies kein Durchboxen gegen andere ist sondern ein auf Autonomie und Eigeninitiative gegr ndetes Bew ltigen einer unbekannten Situation Ich war zum ersten Mal in meinem Leben weg von zu Hause musste mein Leben selbst in die H nde nehmen und mich alleine durchboxen Ich bin viel selbstst ndige
234. ndere Arbeitsmethoden meiner Einsatzstelle kennen lernen im Unterschied zu vergleichbaren Einrichtungen im Heimatland Ich wollte mehr ber mich selbst erfahren Ich wollte mir selbst beweisen dass ich ein selbstst ndiges Leben im Ausland f hren kann Ich wollte meine eigenen St rken und Schw chen herausfinden Ich wollte an Selbstsicherheit und Lebenserfahrung gewinnen Ich wollte etwas Neues kennen lernen Andere Gr nde n mlich 13 Anhang 102 5 Nach den Vorstellungen der Europ ischen Union soll die Umsetzung des EFD durch eine Zusammenarbeit der Ent sendeorganisationen mit den Aufnahmeorganisationen Gew hr leistet werden W hrend die Entsendeorganisation daf r zust ndig ist Ihnen eine Aufnahmeorganisation im gew nschten Gastland zu vermitteln und Sie darauf vorzubereiten obliegen der Aufnahmeorganisation der organisatorische Ablauf und die p dagogische Betreuung vor Ort Wurden Sie durch die Entsendeorganisation auf Ihren Auslandsdienst vorbereitet ja nein Wenn ja haben Sie a an einem Sprachkurs teilgenommen ja nein b an anderen Vorbereitungsma nahmen teilgenommen ja nein Wenn ja an welchen c Wie beurteilen Sie Ihre pers nliche Vorbereitung durch die Entsendeorganisation sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft Wenn mangelhaft warum 6 Bestand f r Sie die M glichkeit sich eine Entsendeorganisatio
235. ne dass dem Freiwilligen gezeigt wer den m sste dass es au erhalb seines Projektes zust ndige Personen gibt an die er sich bei auf tretenden Schwierigkeiten oder auch nur anfal lenden Fragen wenden kann Weiterhin dass die zust ndige Person f r den Freiwilligen im Lan desgebiet alle drei Monate einen Besuch im Pro jekt machen sollte um zu sehen ob es Probleme gibt Ich denke die Projekte sollten von der Natio nalagentur pers nlich gepr ft werden Bei mir ist es n mlich so dass ich ein Erfahrungsfreiwil liger sein sollte jetzt aber ein Arbeitsfreiwilliger bin da die X den EFD ausnutzt Ich arbeite 33 Stunden pro Woche und wenn ich nicht mit pflegen w rde w rde ich den ganzen Tag nur Kaffee einschenken Ich denke das ist nicht der Sinn des EFD Im Gro en und Ganzen finde ich es eine super tolle Idee und bin froh es gemacht zu haben 135 Mehr Einflussnahme bei der Auswahl der Pro jekte Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die mangelnde Einflussnahme bei der Auswahl der Projekte Hier wird angeregt von vornherein mehr Infor mationen und Kontakte herzustellen gegebe nenfalls sogar vor Antritt des Dienstes die Einsatzstelle zu besuchen Es sollte ein ber schaubares Angebot der Einsatzstellen zur Verf gung stehen um so eine Entscheidung f r ein bestimmtes Projekt und eine aktive Mitbe stimmung bei der Auswahl zu erm glichen Eine Teilnehmerin gibt an sie habe vorher gar nicht gew
236. nen Der Erwerb von Schl sselqualifikationen wird auch in der Auswertung der TeilnehmerInnen befragung bei den standardisierten wie bei den offenen Fragen deutlich Die TeilnehmerInnen stellen die Qualifikationen allerdings eher selten in einen expliziten beruflichen Zusammenhang sondern sehen sie vielmehr als pers nlichkeits bildende und sozialintegrative Kompetenzen an Der Erwerb von unmittelbar berufsrelevan ten F higkeiten und Qualifikationen spielt f r die Freiwilligen nur eine nachgeordneten Rolle Zugleich mit der Differenzierung der interkul turellen Wahrnehmung wird nach Einsch tzung einiger Gespr chspartner auch die Wahrneh mung des europ ischen Integrationsprozesses gesch rft Die Teilnahme an einem EFD wird dabei teilweise als bedeutsamer eingesch tzt als die Wirkung anderer Formen der internationa len Jugendbegegnung Zweifelsohne wird eine Art von Europakom petenz erworben Auch mehr und ganz ent schieden mehr als bei Jugendbegegnungen mit k rzerer Dauer Das ist aus meiner Sicht nicht miteinander zu vergleichen Die gestiegene Europakompetenz bezieht sich nach Meinung der Tr ger jedoch zumeist nicht in erster Linie auf Kenntnisse ber euro p ische Politik oder Institutionen oder auf das Bewusstsein an einem europ ischen Projekt teilzunehmen Der europ ische Horizont werde noch am ehesten in zwei Handlungsfeldern des EFD greifbar bei international zusammenge setzte
237. nen zu lernen An zweiter Stelle folgen selbstbezogene Gr nde n mlich an Selbstsicherheit und Le benserfahrung zu gewinnen an dritter Stelle werden karitative Motive genannt Die Einsatzstellen der aus Deutschland kom menden Freiwilligen befanden sich in 23 unter schiedlichen L ndern England 35 9 und Frankreich 23 3 sind dabei mit deutlichem Abstand die am h ufigsten genannten Einsatz l nder Die Einsatzfelder sind sehr vielf ltig berwiegend arbeiten die Freiwilligen jedoch in den Bereichen Sozial Jugend und Gesund heitshilfe Nach ihren Angaben leisten die Freiwilligen den Dienst am h ufigsten in Einrichtungen der Behindertenhilfe 30 2 der Kinder und Jugendarbeit 20 5 und der Altenarbeit 10 5 Die Mehrzahl der Freiwilligen gibt an dass sie ihre T tigkeit nach einer kurzen Einar beitung ausf hren k nnen 51 7 oder keiner lei besondere Erfahrungen oder Vorkenntnisse ben tigen 24 7 Bei den befragten deutschen Entsendeorganisa tionen handelt es sich in der Mehrzahl um selbstst ndige gemeinn tzige Vereine 23 Acht von ihnen sind kirchliche beziehungsweise kir chennahe Einrichtungen Sieben Entsendepro jekte sind K rperschaften des ffentlichen Rechts teilweise Gebietsk rperschaften wie z B Jugend mter drei Organisationen sind in kirchlicher Tr gerschaft ohne den Status eines eingetragenen Vereins 10 1 2 Bewertung des EFD durch die TeilnehmerInnen Mit der pers nlich
238. ner Umsetzung des Frei willigendienstes die soweit wie m glich an die idealtypischen Vorgaben des EFD Konzeptes herangebracht wird und dar ber allerdings h u fig auch nicht hinausgeht Die Verwaltungs schritte m ssen teilweise v llig neu aufgebaut werden was zumindest in der Anfangsphase des EFD h ufig zu zus tzlichen Belastungen f r al le Beteiligten gef hrt hat Streben diese Tr ger eine l ngerfristige Partner schaft Aufbau eines Netzwerkes an wie dies einige Tr ger im Interview angegeben haben neigen sie dazu eher mit Organisationen zu sammenzuarbeiten mit denen ein direkter Aus tausch m glich ist das hei t beide Organisatio nen treten dann als Entsende und Aufnahme organisation in Erscheinung In einer zweiten Gruppe von Tr gern zu der auch die klassischen Freiwilligendienst Or ganisationen geh ren liegen dem EFD ver gleichbare eigenst ndige und historisch meist auch wesentlich ltere Zielsetzungen und Er fahrungen vor Das Engagement im EFD ist eine relativ junge Entwicklung und teilweise erst nach l ngeren internen Willensbildungs prozessen zu Stande gekommen Die Mitwir kung am EFD wird hier intern st ndig mit eigenen Ma nahmen der internationalen Ju gendarbeit beziehungsweise anderen Freiwilli gendiensten verglichen und es wird daf r Sorge getragen dass aus dem EFD Engagement keine St rung der anderen Programmabl ufe entsteht Die programmatischen Zielsetzung
239. ner fremden Umge bung die ihrer Pers nlichkeitsentwicklung dienlich sind Die Erkundung eines sozialen Berufsfeldes beziehungsweise die berufliche Orientierung spielt bei den Freiwilligen im EFD im Gegen satz zum FSJ und F J eine relativ untergeord nete Rolle 9 3 Tr ger und Einsatzstellen 9 3 1 Art der Tr ger In den Gesetzen beziehungsweise Programm beschl ssen zu den verschiedenen Diensten ist in unterschiedlicher Weise geregelt welche Or ganisationen als Tr ger von Freiwilligendien sten zugelassen sind Im FSJ sind drei Tr gergruppen per Gesetz zu gelassen so genannte geborene Tr ger die gro en Wohlfahrtsverb nde und ihre Untergliede rungen die Kirchen und die Gebietsk rper schaften Weitere Tr ger k nnen durch die Bundesl nder zugelassen werden Im F J gibt es keine explizit im Gesetz genannten Tr ger Die Tr ger werden von den Bundesl ndern an erkannt 97 Im Unterschied zum FSJ und F J liefern Faktorenanalysen der Motivationen bei den SDElerInnen und EFDlerInnen keine interpre tierbaren Resultate Auch dies spricht f r eine differenziertere Mo tivationslage Im SDE kommen je nach Art des angebotenen Dienstes unterschiedliche oder keine speziellen gesetzlichen Bestimmungen zur Anwendung Entweder wird der SDE als FSJ im Ausland an geboten dann gelten die Bestimmungen des FSJ Oder der SDE wird als Anderer Dienst nach 14b Zivildienstgesetz abgeleistet dann gelten die Bestimm
240. nes Gro teils administrativer T tigkeiten k nnten sich die Mitarbeiter mehr um die inhaltliche Ausgestaltung des EFD Pro grammes k mmern Diese Liste lie e sich noch um weitere Punkte erg nzen letztlich l uft sie auf eine Neukon zeptionierung des EFD Programmes hinaus Es ist festzuhalten dass auch die Neueinstei ger zumeist kleine Organisationen sich f r ei nige der in der Liste genannten Vorteile eines einfacheren oder anderen Bewilligungs und Kontrollverfahrens aussprechen so zum Beispiel f r feste Kooperationspartner und vor allem f r weniger administrativen Aufwand 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen 8 5 1 4 Systematik der F rderung In dieser Hinsicht werden von vielen Ge spr chspartnern erhebliche Vorbehalte gegen ber dem bisherigen Konzept ge u ert Die Kritik entz ndet sich hierbei zun chst an der Rollenverteilung zwischen Entsende und Aufnahmeorganisation Durch die administra tiv finanzielle Trennung zwischen der Entsen de und der Aufnahmeorganisation entsteht f r die Entsendeorgan sation eine gro e Versu chung ohne R cksicht auf den Einsatzerfolg zu vermitteln Eine Gespr chspartnerin spricht hier von einer Verantwortungsverteilung zu Lasten des auf nehmenden Projekts Es ist total einfach zu senden und schwierig zu empfangen Als Sendeprojekt kann ich mich hin setzen und mir einen launen Len
241. ngestellt sei wobei sich differen zierende oder kritisch ablehnende Antworten fast ausschlie lich dadurch ergeben dass der konkret erlebte Integrationsprozess so wie er gerade stattfindet diesem Idealbild nicht ent spricht Auch hier wird also nicht das Ideal selbst ver worfen sondern lediglich mit der erlebten Wirklichkeit kontrastiert Es wird deutlich dass die Ziele der Integration nicht in Frage gestellt werden allerdings wird vor den Gefahren einer zu starken Normierung und eines drohenden kulturellen nationalen Identit tsverlustes durch die europ ische Integration gewarnt Da es hinsichtlich der Akzeptanz des Leitbildes Integration bei den TeilnehmerInnen somit ei nen breiten Konsens zu geben scheint wurde die Unterscheidung von bef rwortender diffe renzierender und ablehnender Haltung zum In tegrationsprozess zwar ermittelt aber nicht zum entscheidenden Kriterium der qualitativen Auswertung gemacht Die erfragten Einstellungs nderungen lassen sich prinzipiell in zwei unterschiedlichen Di mensionen erfassen Durch Auswertung des Inhaltsaspektes der Antworten k nnen Ver nderungen in der Ak zeptanz der europ ischen Integration Zunah me Abnahme differenziertere Positionen ge messen werden In der kognitiven Dimension wird dem gegen ber die Begr ndungsstruktur der Ant worten analysiert das hei t es wird ermittelt inwiefern hier Lernerfolge im Bereich politi scher Bildung erfolgt sind die
242. nnen Meine T tigkeit erforderte keinerlei besondere Erfahrungen oder Vorkenntnisse eine normale Schulbildung reichte aus Jede r kann diese T tigkeit nach einer kurzen Einarbeitungs und Einf hrungsphase ausf hren F r meine T tigkeit brauchte man spezielle Vorkenntnisse die ich bereits durch meine bisherigen Erfahrungen und Ausbil dung mitbrachte und zwar F r meine T tigkeit brauchte man spezielle Vorkenntnisse die ich mir im Laufe des Freiwilligendienstes angeeignet habe und zwar F r meine T tigkeit brauchte man eigentlich spezielle Kenntnisse die ich nicht mitbrachte und die ich mir auch im Laufe des Freiwilligendienstes nicht aneignen konnte und zwar Ich w rde es anders formulieren 13 Anhang 6 Bitte beurteilen Sie durch Ankreuzen die folgenden Aussagen zu Ihrer Einsatzstelle 107 Aus Gr nden der Lesbarkeit haben wir nicht alle der folgenden Beurteilungen im Imperfekt formuliert diejenigen de ren Dienst schon beendet ist m gen uns dies nachsehen Beurteilung Stimme v llig zu Stimme zu Teils teils Lehne ab Lehne v llig ab Ich kann konnte mich bei vielf ltigen Aufgaben entfalten Ich kann konnte selbstst ndig arbeiten Ich f hl t e mich zu sehr alleingelassen Mir macht e die Arbeit Spa Mir fehlt e ein e gleich gesinnte r Gespr chspartnerIn Ich bin zu sehr auf meine eigene Initiative angewiesen In meiner Einsatzst
243. nnen 76 9 kommt direkt im Anschluss an die Schulausbildung in den Freiwilligendienst Die wenigsten Befragten haben eine abgeschlos sene Berufsausbildung 1 1 oder einen Beruf ausge bt 2 2 Jeweils ein kleiner Teil der Be fragten hatte vermutlich nach einem Schulab schluss Geld verdient 3 4 ein Studium be gonnen 6 0 war arbeitslos 2 6 oder lei stete einen Wehr oder Zivildienst 3 7 3 7 Informationszug nge zum EFD Die Freiwilligen wurden durch eine Reihe unterschiedlicher Informationswege auf den EFD aufmerksam Am h ufigsten berichten sie von direkten Kontakten zur Endsendeorganisa tion Einsatzstelle und ber Informations bl tter brosch ren zum Freiwilligendienst 16 Statistisches Bundesamt Hrsg Datenreport 1997 Bonn 1997 S 54 f 3 Die TeilnehmerInnen des Europ ischen Freiwilligendienstes Die bei den Freiwilligen des Freiwilligen Sozia len Jahres im Inland sehr h ufigen Informatio nen ber das Arbeitsamt Berufsinformations zentrum kommen hier erst an dritter Stelle Die im FSJ Inland berwiegende Informationsquel le Freunde Bekannte nimmt bei den Teilnehme rInnen am EFD den vierten Platz ein Die von den TeilnehmerInnen angegebenen In formationsquellen ber den EFD legen den Schluss nahe dass viele Freiwillige sehr gezielt einen Einsatz im Ausland geplant haben 3 8 Soziale Schichtzugeh rigkeit R ckschl sse auf die soziale Schichtzugeh rig keit der Freiwilligen
244. nsten 27 Jahre Bei den Frei willigen im EFD liegt die Mindestaltersgrenze mit 18 Jahren h her die H chstaltersgrenze liegt bei 25 Jahren Der Andere Dienst nach 14b ZDG hat keine Mindestaltersgrenze aber eine H chstaltersgrenze von 25 Jahren Bei den Allgemeinen Sozialen Diensten in Europa gibt es keine gesetzlichen Altersgrenzen Alle Auslandsdienste haben in der Praxis kaum TeilnehmerInnen die j nger als 18 Jahre sind Im FSJ hingegen sind ca 20 Prozent der Teil nehmerInnen j nger als 18 Jahre Im F J sind es ca 7 Prozent Abb 27 TeilnehmerInnen verschiedener Freiwilligendienste nach Schulabschluss 100 80 3 5 60 5 N 5 E 40 5 I 20 0 Mittlere Reife EFD SDE EEE Abitur Abb 28 TeilnehmerInnen verschiedener Freiwilligendienste nach Religionszugeh rigkeit 60 54 3 amp 550 5 on 3 40 g 3 30 5 g 20 5 S 10 amp 0 SDE BEE evangelisch EFD FSJ katholisch EEE konfessionslos 9 2 1 3 Schulabschluss Sowohl beim EFD als auch beim SDE und F J haben die TeilnehmerInnen weit berwiegend Abitur EFD 92 5 SDE 98 1 F J 80 6 und nur einige wenige die mittlere Reife EFD 7 SDE 1 4 F J 17 1 Hauptschulabsolventen nehmen nur sehr ver einzelt am Programm teil Anders sieht es beim FSJ aus Obwohl auch hier die Mehrzahl der TeilnehmerInnen Abitur hat 61 5
245. nt wortung f r das Projekt und f r andere Men schen zu bernehmen wird von mehreren Ge spr chspartnern als lernentscheidend angese hen Am Beispiel einer Einrichtung Die Freiwilli ge ist immer mit der Animatrice zusammen sie bekommt von den anderen Teams sehr wenig mit aber aus Sicht der Europ ischen Kom mission ist das eigentlich o k Im Prinzip sind al le Elemente da Nur habe ich das Gef hl dass diese Fran sehr viel weniger lernt weil sie nie lernt Verantwortung f r die Gruppe zu ber nehmen Dazu m sste sie auch mit der Gruppe allein sein Im Rahmen des Freiwilligen Sozia len Jahres waren Freiwillige viel st rker n das gesamte Projekt integriert konnten viel mehr mitbekommen F r den EFD haben wir das ge zielt ge ndert Ich bin aber nicht berzeugt dass es so besser ist Also nur immer unter Aufsicht irgendwo nebenher laufen das kann nicht sein das ist nicht die Erfahrung die junge Leute machen wollen Also man k nnte es als Ausnutzung be zeichnen aber anf der anderen Seite muss man auch einen Weg finden dass es auch eine Ver antwortung der Jugendlichen gibt dass er in die ser Einrichtung auch wirklich die Lernerfah rung machen kann die notwendig ist Aus dieser Einsch tzung heraus wird oft auch eine grunds tzliche Kritik an dem Konzept der Zus tzlichkeit der Freiwilligent tigkeit for muliert Vor allem Tr ger die mit dem FSJ Er fahrungen gesamm
246. nt der TeilnehmerInnen der wichtigste Grund Bei der Betrachtung der gesamten Gr nde zur Teilnahme an einem EFD f llt auf dass bei den an vorderer Stelle der Rangfolge liegenden Gr nden nur wenig Gemeinsamkeiten zu er kennen sind Um mathematisch zu pr fen ob bestimmte Motive h ufig zusammen genannt werden und sich deswegen als Motivgruppe interpretieren lassen wurde eine Faktorenana lyse durchgef hrt Diese lieferte jedoch keine schl ssigen Interpretationsmuster 3 13 T tigkeiten nach dem EFD ber ihren derzeitigen Stand der Berufsausbil dung geben die meisten Befragten an dass sie sich aktuell im Studium befinden 63 0 Die zweith ufigste Gruppe hat noch keine Ausbil dung begonnen 19 8 Es folgen Teilnehme rInnen die aktuell eine Berufsausbildung absol vieren 6 6 oder bereits ber eine abgeschlos sene Berufsausbildung verf gen 5 1 Nur wenige TeilnehmerInnen haben wegen der kur zen Zeit seit der Einf hrung des EFD ein Stu dium abgeschlossen 1 9 oder abgebrochen 1 5 sich f r die gr te Sportveranstaltung in NRW qualifiziert hatten Zu ihren Aufgaben z hlten Besuche von Trainings Versammlungen Diskussionsveranstaltungen und Gespr che mit den jungen Leuten ber deutsches und franz sisches Sportgeschehen Meine Aufgabe war vielseitig und interessant Ich habe die Stadt und ihre zahlreichen Sportvereine schnell kennen gelernt 21 Zur Durchf hrung einer Faktorenanalys
247. nzerwerb und Bedingungsfaktoren 91 10 1 4 Die Struktur des Kompetenzerwerbs und anderer EFD induzierter Wirkungen 91 10 2 Ergebnisse der Tr gerbefragung 92 10 3 Zusammenfassung der Ergebnisse 93 11 Literatur 96 12 Angaben zu den Autoren 97 13 Anhang 99 13 1 Tabellen zu Lernerfahrungen und zum Kompetenzerwerb 99 13 2 Nennungen zu den offenen Fragen VI 1 und IV 6 101 13 3 Fragebogen der TeilnehmerInnenbefragung 102 13 4 Leitfaden f r die Interviews mit Entsendeorganisationen 120 13 5 Liste der Entsendeorganisationen mit deren Vertretern vor Ort pers nlich gesprochen wurde 122 13 6 Liste der telefonisch befragten Entsendeorganisationen 122 XI Tabellen und Abbildungsverzeichnis XII Tabellenverzeichnis Tab 1 Gr nde f r die Teilnahme am EFD 15 Tab 2 Beurteilungen zur Einsatzstelle 23 Tab 3 Nennungen auf die Frage nach den f nf wichtigsten Lernbereichen im EFD 31 Tab 4 Kompetenzerwerb in der Dimension pers nlich 42 Tab 5 Wirkungen und Einstellungs nderungen in bezug auf das soziale politische und kulturelle Engagement 47 Tab 6 Wirkungen und Einstellungs nderungen in Bezug auf das soziale Engagement der Freiwilligen 48 Tab 7 Einstellungen zur europ ischen Integration 5i Tab 8 Kompetenzerwerb andere Wirkungen und Einstellungs nderungen im EFD 53 Tab 9 Berufliche Stellung der Eltern von Freiwilligen 83 Tab 10 t Tests zudem Zusammenhang zwischen Vorerfahrungen der TeilnehmerInnen am EFD und Kompetenz
248. oder fehlerhafte Betreuung der Freiwilligen ist zugleich eine der am h ufigsten genannten Schwachstellen in der Abwicklung des Gesamtprogramms So beklagen einige Entsendeorganisationen dass sie sich ber die Betreuungsintensit t und qualit t im Aufnahmeprojekt kein pers nliches Urteil bilden k nnen da die Zusammenarbeit mit dem Aufnahmeprojekt ausschlie lich ber den EFD zu Stande kam die Entsendeorganisa tion also mit der Aufnahmeorganisation vor der Entsendung des Freiwilligen nichts zu tun hat te und eine detaillierte Aussage ber das menschliche Klima oder die Betreuung im Auf nahmeprojekt somit kaum m glich ist 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen Inwieweit der einhellig als wichtig erachtete Faktor Betreuung in der Einsatzstelle aus schlie lich der jeweiligen Nationalagentur berlassen bleibt h ngt wesentlich davon ab in welchem Grad und auf welchem organisatori schen Niveau Entsendeorganisation und Auf nahmeorganisation schon im Vorfeld der Ent sendung miteinander kooperieren Die Aussagen der Tr ger stehen im Einklang mit den Ergebnissen der TeilnehmerInnenbefra gung und differenzieren diese Die Bedingungen in den Einsatzstellen z hlen zu den wenigen Einflussfaktoren auf Bildungseffekte und Kom petenzerwerb die festgestellt werden konnten Dazu geh ren auch ein gutes Arbeitsklima und insbesondere eine gute Betreuung und Anlei tung in der Einsatzste
249. ohnortwechsel verbunden ist oder eine Aus bildung beginnt liegt die Vermutung nahe dass nur wenige Freiwillige ein Interesse an l nger fristigen Folgema nahmen haben werden F r die Freiwilligen beginnt in aller Regel nach dem Dienst ein neuer Lebensabschnitt mit neuen Herausforderungen und g nzlich neuen sozia len Kontexten Der bergang vom EFD in die sen neuen Lebensabschnitt mag zwar nicht ein fach sein aber es steht zu bezweifeln dass Folgemaf nahmen im Anschluss an den Dienst diesen bergang wesentlich erleichtern k nnen Allerdings erscheint es empfehlenswert denje nigen Freiwilligen die ein Interesse daran ha ben eigene Ideen und Erfahrungen nach dem Dienst f r das Gemeinwohl oder sich selbst zu nutzen eine beratende und organisatorische Unterst tzung anzubieten die sinnvollerweise bei den Entsendeorganisationen anzusiedeln w re und mit m glichst geringem b rokrati schem Aufwand verbunden sein sollte Bei spielsweise k nnten die Entsendeorganisatio nen ein Knotenpunkt f r die Aufrechterhaltung von Kontakten mit dem Gastland mit ehemali gen Freiwilligen oder f r den Erfahrungsaus tausch der Freiwilligen untereinander sein Auch bei der Gestaltung von Folgema nahmen w re darauf zu achten dass die Ma nahmen ein mit der europ ischen Integration verbundenes Profil h tten 10 Zusammenfassung und Empfehlungen 93 F r die Sport Jugend Essen steht fest Sie will sich weiter am EFD be
250. onnten im Befragungszeitraum zwischen Ende M rz und Anfang Mai 1999 interviewt werden Einige Or ganisationen schien es nicht mehr zu geben es war kein Telefonanschluss ermittelbar einige lehnten ein Interview ab und einige konnten trotz mehrfacher Versuche nicht erreicht wer den Und schlie lich standen einige erst am An fang ihrer EFD Arbeit und hatten noch keine oder u erst geringe Erfahrungen sodass aus inhaltlichen Gr nden eine Befragung nicht sinnvoll war Insgesamt konnten jedoch mit immerhin 19 ver schiedenen Organisationen halb bis einst ndi ge Telefoninterviews durchgef hrt werden so dass auf beiden Befragungswegen telefonisch und face to face 33 von 45 deutschen Entsende organisationen erreicht wurden Befragt wur den jeweils die unmittelbar f r die Abwicklung des Programms verantwortlichen Mitarbeiter Innen F r beide Befragungen wurde ein Leitfa den entwickelt der die folgenden Fragedimen sionen enth lt Charakter des Tr gers beziehungsweise des Projektes Anlass und Gr nde f r die Beteiligung am EFD Vorbereitung des Tr gers Auswahl und Re krutierung der Freiwilligen Ablauf des Ver mittlungsprozesses der Freiwilligen in die Einsatzstellen Vorbereitung der Freiwilli gen Rolle des Tr gers w hrend des Einsatzes so wie nach dessen Beendigung Follow up Bewertung des Programmes im Hinblick auf Lernen und Kompetenzerwerb sowohl f r die Freiwilligen als auch f r die
251. ositiv auf den interkulturellen Lerner folg einzuwirken Aus den Daten der TeilnehmerInnenbefragung geht zwar nicht hervor dass die Vorbereitung der Freiwilligen irgendeinen Fffekt auf die ins gesamt abgelaufenen Lern und Bildungspro zesse hat Dies muss aber keinen Widerspruch zu den hier von den Tr gern ge u erten Auffas sungen darstellen da es in der TeilnehmerIn nenbefragung um die Verbesserung von F hig keiten und Kenntnissen m Verlaufe der gesam ten Teilnahme am EFD geht und nicht speziell um die berwindung von Schwierigkeiten in der Phase der Eingew hnung in das Gastland und die Einsatzstelle beziehungsweise das Ver stehen einer bestimmten kulturellen Umge bung ng Freitag 26 M rz 99 Beginn 22 Uhr Turnfesthalle Norbertstr 71 TUE Die Aufnahmeprojekte bernehmen Verantwortung und Pflichten wenn sie einen Freiwilligen oder eine Freiwillige aufnehmen Nicht immer wird gleich der Gewinn f r alle Beteiligten deutlich In einem guten Team kann eine Freiwillige sowohl die pers nliche als auch die organisatorische Ebene bereichern Estelle nimmt viele positive Er lebnisse aus Essen mit nach Hause Die Teamarbeit hat mir gut gefallen so etwas hatte ich vorher noch nicht erlebt 8 3 3 2 Betreuung menschliches Klima Als Bildungsprozesse verst rkend oder blockie rend werden durchg ngig das menschliche Kli ma und die Betreuung in der Einsatzstelle be ziehungsweise im Aufnahme
252. projekt gewertet Dies betrifft die richtige Einbindung in den sozialen Kontext die pers nliche Anerken nung die den Freiwilligen durch die unmittel baren Interaktionspartner zuteil wird aber auch die Berechenbarkeit und Verl sslichkeit der Zu sammenarbeit Betrenung ist der Schl sselfaktor Wichtig ist der mitmenschliche Akzent und weniger der sachliche Akzent Bildung Be gleitung und pers nliche Betrenung Davon h ngt ganz entschieden ab wie der Dienst nach her f r den Betreffenden wirkt was er aus dem Dienst mitnimmt wie er ihn integriert wie er ihn aufnimmt Das ist f r mich der Kernpunkt Erg nzend nicht alternativ weisen einige Ge spr chspartner auf die negativen Auswirkungen einer berf rsorglichen Behandlung der Frei willigen hin Der Mitarbeiter eines Tr gers mit einer sehr ausf hrlichen und intensiven Teilneh mervorbereitung berichtet ber folgende Beob achtung Freiwillige die wissen dass sie in eine extrem schwierige Situation kommen k nnen anf sich allein gestellt teilweise besser damit umgehen w hrend andere die wissen dass sie sich auf ei ne L nderbeanftragte d h eine Vertreterin des Tr gers im Einsatzland st tzen k nnen sich dann auch darauf verlassen und weniger die Notwendigkeit sehen sich selbst zu ver ndern Man darf Jugendlichen auch nicht alles regeln weil sie sonst nicht diese Bew hrungserfahrung machen Unzureichende
253. r ger des SDE mindestens jedem dritten Bewerber das Angebot machen die Ein satzstelle im Ausland vor Beginn des Auslands dienstes zu besuchen bieten die Entsendeorga nisationen des EFD diese M glichkeit nur in einigen F llen an 98 Die Vorbereitung in speziellen Seminaren wird im n chsten Kapitel erl utert 83 9 Vergleich des EFD mit anderen Freiwilligendiensten 84 9 5 Die begleitenden Seminare Die Richtlinien f r das FSJ und F J sehen vor dass insgesamt mindestens drei Seminare w h rend des Freiwilligendienstes absolviert werden m ssen Insgesamt m ssen 25 Seminartage an geboten werden Die Tr ger bieten dazu eine breite Themenpalette an und beteiligen zumeist die TeilnehmerInnen bei der Auswahl der The men Die Seminarthemen des FSJ k nnen folgenden Bereichen zugeordnet werden Fachspezifische Themen und Themen der praktischen Arbeit Allgemeine und aktuelle gesellschafts und sozialpolitische Themen Themen der Selbstfindung Lebensorientie rung und gestaltung Die Begleitseminare zum kologischen Freiwil ligendienst beziehen sich inhaltlich fast aus schlie lich auf kologische Themen wie allge meine Umweltpolitik Wissen ber Tiere und Pflanzen Energie und Verkehrsfragen etc Die Seminare der Freiwilligendienste im Aus land dagegen haben eine speziell auf den Aus landsaufenthalt zugeschnittene Seminarstruk tur Die Seminare gliedern sich bei SDE und EFD inhaltlich in
254. r nden wol len 170 54 Welche Auswirkungen hat Ihrer Auffassung nach der Freiwil ligendienst auf Ihr weiteres Leben pers nlich und beruflich 55 Werden diese Erfahrungen im Umgang mit Problemen bezie hungsweise Krisen einen wesentlichen Einfluss auf Ihr weiteres Leben aus ben wenn ja in welcher Weise 56 Hat sich durch den Freiwilligendienst Ihre Einstellung zur Eu rop ischen Integration ver ndert nein ja und zwar 57 Auf diese Frage haben insgesamt 123 Personen geantwortet die Gesamtzahl der Nennungen betr gt 128 Doppelcodierungen waren m glich 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen 56 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen 8 1 Methodische Vorbemerkungen Im Rahmen des Forschungsprojekts war vorge sehen erg nzend zu der Befragung der Teilneh merInnen eine Befragung aller deutschen Ent sendeorgan sationen die in den meisten F llen auch als Aufnahmeorganisationen t tig waren vorzunehmen um die Sicht der Tr ger auf die Lernprozesse und den Kompetenzerwerb zu erheben und mit den Befunden der Teilnehme rInnenbefragung abzugleichen Au erdem soll ten Anregungen zur weiteren Programment wicklung und zur Optimierung des EFD vor allem auf der Ebene der organisatorischen Ab l ufe erhoben werden Ein weiteres Ziel der Tr gerbefragung war die Ermittlung von Fol low up Aktivit ten bei den Tr
255. r Arbeitsstelle ein gutes Arbeitsklima besteht sie dort gut betreut wer den und ein echtes Interesse an anderen Men schen vorherrscht Entsprechend lehnen sie mehrheitlich ab dass die Betreuer zu wenig Kenntnisse haben ihnen ein gleich gesinnter Gespr chspartner fehlt und sie sich ausgebeutet und allein gelassen f hlen Die weit berwie gende Zahl gibt an dass auf ihre anf nglichen Sprachprobleme in der Einsatzstelle gro e R k ksicht genommen wurde Auf Grund dieser ins gesamt positiven Beurteilungen ihrer Einsatz stellen berlegen sich nur sehr we nige Freiwillige die Stelle zu wechseln bezie hungsweise ganz aufzuh ren Bei einigen Antwortitems f llt auf dass trotz der insgesamt positiven Bewertung ca ein Drit tel der Freiwilligen mit teils teils antwortet Hierunter fallen zum Beispiel Aussagen ber das Vorliegen h ufiger starker Belastung viel facher Unterforderung sowie das Angewiesen sein auf eigene Initiative Die Anzahl der Freiwilligen die w hrend ihres Dienstes die Einsatzstelle gewechselt oder den Dienst abgebrochen haben ist gering 9 3 Pro zent haben ihre Stelle gewechselt und 6 7 Pro zent haben den EFD Einsatz ganz abgebro chen Die meisten jener Freiwilligen die ihre Stelle wechselten taten dies auf Grund von Proble men mit der Einsatzstelle 64 w hrend 28 Prozent aus anderen Gr nden einen Wechsel vornahmen Als Gr nde f r den Abbruch wer den genannt Probleme in Be
256. r geworden und bereit die Initiative f r mein eigenes Leben zu ber nehmen Au erdem habe ich ganz nene Seiten an mir entdeckt zum Beispiel durch den Um gang mit behinderten Menschen Positive R ck meldungen haben mir viel Selbstsicherheit gege ben 057 47 Die f r qualitative Auswertungsverfahren charakteristische induktive Kategorienbildung die ja immer vom in diesem Fall kom munikations und lerntheoretischen Hintergrundwissen der For scherlnnen angeleitet bleibt f hrt inhaltlich zu etwas anderen Begriffen als dies bei einer ausschlie lich auf dem Vorwissen der ForscherInnen beruhenden Formulierung von Items im Kontext ge schlossener Fragen der Fall ist Es kann daher nicht verwundern dass die im folgenden aufgef hrten Kompetenzen nicht identisch sehr wohl aber kompatibel mit den im Auswertungsteil zu den ge schlossenen Fragen angewandten Begrifflichkeiten in Kapitel 6 sind 48 Neben diesen 485 Nennungen zum Kompetenzerwerb konnten aus den Antworten zu dieser Frage noch eine Reihe weiterer Wir kungen und Einstellungs nderungen des EFD abgelesen werden die an sp terer Stelle thematisiert werden Bezieht man diese Effekte mit ein so ergibt sich f r Frage VI 1 eine Gesamtzahl von 769 Nennungen das hei t dass jede r der befragten Freiwilligen in diesem Fragenzusammenhang im Durchschnitt etwa drei positive Effekte des EFD auf das eigene weitere Leben genannt hat Erst die r umliche und zeitliche
257. r in der Dritten Welt auswirkt Also wir sind da sehr z gerlich Wir m chten nicht dass der Freiwilligendienst zu stark anf die eigenen Interessen der Freiwil ligen hin instrumentalisiert wird Der Freiwilli gendienst darf nicht Mittel zum Zweck sein Uns geht es nicht vorrangig um die individuel len Erfahrungen der Freiwilligen sondern vor allem um den Nutzen des Programms f r das Projekt vor Ort Durch die Integration oder zumindest die pro duktive Koexistenz des EFD mit anderen Pro grammen ein und desselben Tr gers unter einem organisatorischen Dach entstehen in dieser Tr gergruppe typischerweise die folgenden Kon stellationen Die p dagogischen Qualit tsstandards ande rer vergleichbarer Programme werden auf den EFD bertragen Wesentliche Teile der Programmabwicklung Ausschreibung Teilnehmerrekrutierung Vor bereitung der Teilnehmer und Aufnahmepro jekte werden analog gestaltet und teilweise integriert Die f r andere Programme aufgebauten Netz werke ausl ndische Partner inl ndische Pro jekte Ehrenamtlichen Struktur werden soweit wie m glich auch f r den EFD genutzt Die EFD TeilnehmerInnen arbeiten h ufig mit TeilnehmerInnen anderer Freiwilligenpro gramme zusammen 67 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen 68 Die zweite Gruppe von Tr gern die ber die H lfte der Befragten ausmacht schafft auf diese Wei
258. rage kommen einen Einfluss auf die Lern und Bildungsprozesse der Freiwilligen auszu ben In vereinfachter ber sicht sollen die folgenden Aspekte in ihrer Aus pr gung und gegebenenfalls in ihrer Interaktion betrachtet werden 8 4 1 Tr gerprogrammatik Angesichts der unterschiedlichen Ausgangsvor aussetzungen der befragten Tr ger ist es nicht m glich die im Einzelfall verfolgte Programm atik in einer Untersuchung dieser Art auch nur im Ansatz zutreffend darzustellen Parameter die das Tr gerhandeln beim EFD mit be stimmen d rften vor allem die Intensit t und Richtung der gesellschaftspolitischen Zielset zungen sowie die Bedeutung des europ ischen Handlungshorizonts im Vergleich zum globa len Handlungshorizont sein Weitere wichtige Einflussfaktoren die das Tr gerhandeln bei der Umsetzung des EFD Pro grammes bestimmen sind Alter Gr e und Finanzkraft der Organisa tion Vernetzungsgrad und art der Organisation z B langj hrige Erfahrung mit anderen Aus tauschprogrammen im In und oder Ausland und oder langj hriges internationales Auftre ten Motivation der Organisation in ihrem T tig keitsfeld ins Ausland zu expandieren Suche und oder Ausbau von l ngerfristigen Koope rationsm glichkeiten im Ausland Erscheinen des Tr gers als Entsende und oder als Aufnahmeorganisation Eine Reihe von Tr gern befindet sich dabei in der Lage dass sie au er vielleicht eine allge me
259. rauen und Jugend Stuttgart Berlin K ln 1998 Vergleiche mit der Praxis des FSJ und des F J m glich w rden Der Fragebogen enth lt des halb eine Reihe von Fragen die in ganz hn licher Weise bereits bei fr heren Befragungen den TeilnehmerInnen gestellt worden waren Der Fragebogenentwurf wurde von einigen Freiwilligen zu Testzwecken ausgef llt und da nach vom ISS Projektteam berarbeitet Mit diesem Fragebogen wurden im M rz 1999 alle deutschen TeilnehmerInnen angeschrieben die einen Freiwilligendienst im europ ischen Ausland oder in Drittl ndern absolviert hatten beziehungsweise zum Zeitpunkt der Befragung leisteten Von insgesamt 559 am Programm be teiligten Jugendlichen haben 270 geantwortet das entspricht einer R cklaufquote von 48 Pro zent Von den standardisierten Fragen wurde eine H ufigkeitsausz hlung gemacht und mit Hilfe statistischer Analysen wurden Zusammenh nge zwischen vorgegebenen Fragen zu Lerneffekten und Kompetenzzuw chsen mit anderen Varia blen die sich theoretisch als Bedingungsfakto ren interpretieren lie en untersucht Die Antworten auf offene Fragen wurden einer berwiegend induktiv verfahrenden Auswer tung unterzogen den theoretischen Orientie rungspunkt bildeten dabei verschiedene lern theoretische Modelle allgemeiner sowie speziell auf interkulturelles Lernen zuge schnittener Art 10 Einige wenige TeilnehmerInnen hatten nicht die deutsche Staatsb rgerschaft gin
260. rb pers nlicher und beruflicher Kompetenzen 43 Abb 21 Krisenvermittelt erworbene Kompetenzen 45 Abb 22 Bedingungsfaktoren der Lernprozesse im EFD 60 Abb 23 Ausgew hlte Parameter des Tr gerhandelns 68 Abb 24 Ablaufschema der Teilnehmervorbereitung 72 Abb 25 Modell des Lernens und des Kompetenzerwerbs im EFD auf Grund der Tr gerinterviews 80 Abb 26 TeilnehmerInnen verschiedener Freiwilligendienste nach Geschlechtszugeh rigkeit 81 Abb 27 TeilnehmerInnen verschiedener Freiwilligendienste nach Schulabschluss 82 Abb 28 TeilnehmerInnen verschiedener Freiwilligendienste nach Religionszugeh rigkeit 82 Abb 29 Einsatzstellen im FSJ 85 Abb 30 Einsatzstellen im SDE 85 Abb 31 Einsatzstellen im EFD 85 Abb 32 Einsatzstellen im F J 85 Abb 33 Gesamtbewertung der Freiwilligendienste durch die TeilnehmerInnen 87 Abb 34 Wiederentscheidung der TeilnehmerInnen f r den gleichen Dienst 87 Einleitung Einleitung Im vorliegenden Bericht geht es um die Frage welche Auswirkungen die Teilnahme am Europ ischen Freiwilligendienst EFD auf die Pers nlichkeitsentwicklung und das sp tere Leben der TeilnehmerInnen hat Es handelt sich um eine Evaluationsstudie die vom Deutschen B ro Jugend f r Europa beim Internationalen Jugendaustausch und Besucherdienst e V IJAB im November 1998 beim Institut f r Sozialarbeit und Sozialp dagogik ISS in Auftrag gegeben wurde Der Untersuchungsauftrag lautete die Wirkungen des Dienstes im A
261. rbereitung einerseits und der F higkeit der Freiwilligen andererseits hergestellt ihre frem de Umgebung zu verstehen und ihre Erfahrun gen realistisch und gegebenenfalls auch histo risch einzuordnen 78 An sp terer Stelle bei der Beschreibung des Einflusses der Tr gerprogrammatik Kapitel 8 4 1 wird noch ausf hrlicher auf die Bedeutung der Vorbereitung der Freiwilligen eingegangen Dies h ngt damit zusammen dass die Vorbereitung sehr von den mit dem EFD verbundenen Zielsetzungen und den sich daraus f r die Praxis ergebenden Konsequenzen abh ngt 61 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen 62 unterschiedlichen Zielsetzungen der Entsende organisationen klaffen die Vorstellungen ber die richtige Vorbereitung des Freiwilligen und in Abh ngigkeit davon ber seinen inter kulturellen Lernerfolg zum Teil weit ausein ander So gibt es unterschiedliche Meinungen dar ber ob eine Vorbereitung im Rahmen der durch das Deutsche B ro Jugend f r Europa be auftragten drei gro en Bildungseinrichtungen hinreichend ist oder nicht oder ob die EU eher Vorbereitungsma nahmen die von der Entsen deorganisation organisiert werden finanziell unterst tzen sollte Unabh ngig davon realisie ren einige Entsendeorganisationen eigene Vor bereitungsseminare die aus ihrer Sicht enger auf die Verh ltnisse im Gastland und im Aufnah meprojekt zugeschnitten sind um auf diese Weise p
262. rd ein wesentliches Ziel der Programmumsetzung in Deutschland sein Die Studie verdeutlicht wie bedeutsam ein partnerschaftliches Verh ltnis zwischen Auf nahme und Entsendeorganisation f r eine er folgreiche Projektgestaltung ist die Einbezie hung der Aufnahmeorganisation bei der Aus wahl der Freiwilligen die Beteiligung der Entsendeorganisation bei der Gestaltung der Aufgaben und Arbeitsbedingung die gemeinsa men berlegungen hinsichtlich Vor und Nach bereitung Sprachkurse sowie die Betreuung der Freiwilligen u a m Das neue Aktionspro gramm JUGEND bietet eine Reihe von M g lichkeiten die die Einrichtungen in der Weiter entwicklung von Partnerbeziehungen konkret unterst tzen k nnen Die Analyse der Bedingungsfaktoren f r Lern und Bildungsprozesse zeigt eine starke Verbindung zwischen Lernerfolg und Zufrie denheit der Freiwilligen durch angemessene Be dingungen in der Einsatzstelle Die Studie zeigt aber auch wie wenig Einfluss die Freiwilligen auf ihr Projekt und ihr allt gliches Tun haben Auch wenn dies der g ngigen Praxis vieler Auf nahme und Entsendeorganisationen wider spricht so ist die st rkere Einbeziehung der Ju gendlichen in die Projektgestaltung vor und w hrend des Dienstes doch ein elementarer Schritt zur Herstellung einer positiven Lern situation in der Einsatzstelle Der Kern des Qualifikationserwerbs der Freiwilligen liegt in den verschiedenen Dimen sionen pers nlichkeitsbilde
263. rdneten Ant worten beziehen sich in abstrakter Weise auf Begriffe wie Europ ische Integration Euro pa Europ isches Bewusstsein etc konfron tieren diese dann aber zumindest mit den von den TeilnehmerInnen im EFD gemachten Er fahrungen Dies f hrt dabei allerdings typi scherweise nicht zu einer Konkretisierung des Verst ndnisses der Europ ischen Dimension Vielmehr bleibt diese entweder der letztendlich unhinterfragte Ma stab an dem das Erleben m Ausland gemessen wird oder aber beide seman tischen Ebenen bleiben unverkn pft nebenein ander stehen Ich habe erkannt dass die englische Gesell schaft sich weit mehr von der deutschen unter scheidet als erwartet Dar ber hinans wurde mir des fteren v llige Ablehnung seitens der EU entgegengebracht Fazit gr ere Schwierigkei ten bei der europ ischen Integration als erwar tet In dieser Aussage wird die Unverbundenheit von abstrakter Klischeebildung und eigener Er fahrung sichtbar Wird zun chst auf das Erleben der kulturellen Unterschiede zwischen Gast und Heimatland Bezug genommen so wird die ser Bezugspunkt dann aber nicht wie in vielen anderen Antworten im Sinne eines interkultu rellen Lernschrittes weiterentwickelt Vielmehr schlie t sich eine weitere eigene Erfahrung ver mutlich mit der EFD Administration im Sinne einer blo en Aufz hlung an Das dann gezogene Fazit bezieht sich wiede rum im abstrakt klische
264. rer sp ter zu diskutierender EFD bedingter Wirkungen und Einstellungs nderungen Die folgende Abbildung zeigt den ber pers n liche Krisen vermittelten Kompetenzerwerb Auf die Frage nach dem Einfluss vom Umgang mit Krisen und Problemen auf das weitere Le ben antworteten 194 Personen 72 die Zahl der Codierungen betr gt hier 290 45 Abb 21 Krisenvermittelt erworbene Kompetenzen berufliche Empathie 3 Qualifikationen 1 Toleranz 5 Offenheit 5 Horizonterweiterung 6 interkulturelles Lernen 7 kommunikative F higkeiten 8 Reife 20 7 1 8 Vergleichende Betrachtung der Ergebnisse im Bereich des pers nlichen und beruflichen sowie des krisenver mittelten Kompetenzerwerbs Vergleicht man die H ufigkeitsverteilung zum Bereich krisenvermittelt erworbener Kompe tenzen mit der weiter oben gezeigten Abbildung zum allgemeinen Erwerb pers nlicher und be ruflicher Kompetenzen so wird neben der bereits erw hnten vergleichsweise geringen Be deutung der Vermittlung beruflicher Qualifika tionen insbesondere die Bedeutung des europ ischen internationalen Mehrwertes des EFD im Vergleich zu rein national gepr gten Freiwil ligendiensten deutlich Die unmittelbar auf das internationale Profil der Ma nahme zur ckzuf hrende Kompetenz Interkulturelles Lernen macht mit 20 Prozent den gr ten Einzelfaktor im Bereich des allge meinen Kompetenzerwerbs aus Addiert man hierzu noch die
265. rnen in einer multi kulturellen Gesellschaft In sozialmagazin Heft 2 1994 Gei ler R Die Sozialstruktur Deutschlands 2 neu bear beitete und erweiterte Auflage Opladen 1996 Hamburger F Erziehung in der multikulturellen Gesellschaft In Informationsdienst zur Ausl nderarbeit IZA Heft 4 1991 Holzkamp K Lernen Subjektwissenschaftliche Grund legung Frankfurt am Main New York 1993 Lorenzer A Sprachzerst rung und Rekonstruktion Vorar beiten zu einer Metatheorie der Psychoanalyse Frankfurt am Main 1970 Mayring P Qualitative Inhaltsanalyse Grundlagen und Techniken Weinheim Basel 1983 M nz R Seifert W Ulrich R Zuwanderung nach Deutschland Strukturen Wirkungen Perspektiven 2 aktualisierte und erweiterte Auflage Frankfurt New York 1999 Rahrbach A W stend rfer W Arnold T Untersuchung zum Freiwilligen Sozialen Jahr Hrsg Bundesministerium f r Familie Senioren Frauen und Jugend Stuttgart Berlin K ln 1998 Schmidtchen G Gibt es eine protestantische Pers nlichkeit Z rich 1969 Sp hring W Qualitative Sozialforschung Stuttgart 1989 Statistisches Bundesamt Hrsg Datenreport 1997 Bonn 1997 Stern E Nirup C Andtreis S Continuous Assessment of European Voluntary Service Report from the Evaluation of the Pilot Actions 1997 1998 London 1999 Van Gennep A bergangsriten Frankfurt am Main 1986 Witzel A Verfahren der qual
266. rster Stelle der Bereich der Ihnen am Allerwichtigsten erschien usw 9 Haben Sie in Bezug auf den Arbeitsbereich Ihrer Einsatzstelle neue Ideen gewonnen und oder k nnten Sie sich vor stellen diese in Ihrem zuk nftigen Lebensumfeld umzusetzen nein ja und zwar 13 Anhang 112 10 Welchen Einblick hatten haben Sie in die folgenden gesellschaftlichen Bereiche des Gastlandes Bitte geben Sie Ziffern von 0 bis 3 an O gar kein Einblick 1 geringer Einblick 2 mittelm iger Einblick 3 tiefer Einblick Bildungswesen Gesundheitswesen Politisches System Rechtssystem Religion Sitten und Gebr uche Anderes 11 Was machen Sie nach Ihrem Freiwilligendienst Bitte ankreuzen und gegebenenfalls in Stichworten beschreiben was Sie tun werden bzw schon begonnen haben Ich besuche eine Schule und zwar Ich studiere und zwar Ich habe bekomme einen Ausbildungsplatz als Ich habe bekomme einen Arbeitsplatz als Ich arbeite weiter als Ich bin arbeitslos Ich habe mich entschieden meine Ausbildung nicht zu beenden Ich habe mich entschlossen eine neue Berufsrichtung einzuschlagen entsprechend meiner T tigkeit im EFD und zwar Ich habe mich entschlossen eine neue Berufsrichtung einzuschlagen die mit meiner T tigkeit im EFD nichts zu tun hat und zwar Ich werde mir einen Ausbildungs oder Studienplatz im
267. rte Jugendliche ausschlie lich auf der Basis des standardisierten Antragsformulars1 und ge gebenenfalls zus tzlich erfragter Angaben zum gew nschten Einsatzland akzeptiert oder ab gelehnt Die meisten Tr ger gehen soweit sie nicht die interessierten Jugendlichen bereits aus ihrer bis herigen Arbeit kennen jedoch erheblich weiter Die meisten Tr ger versuchen sich ein pers n liches Bild zu verschaffen und nutzen dazu wenn m glich die Vorbereitungs und Orien tierungsseminare Wenn dies nicht m glich ist wird zumindest ein pers nliches Gespr ch oder ein Telefongespr ch gef hrt Teilweise wird auch den in Aussicht genommenen Aufnahme projekten eine Mitsprachem glichkeit einge r umt Einige Tr ger fordern von den interessierten Jugendlichen ausf hrliche schriftliche Bewer bungen Ein Tr ger legt insbesondere Wert auf eine aussagekr ftige Darstellung der pers n lichen Sozialisation Dahinter verbirgt sich unsere Erfahrung dass ein hochidealistischer Mensch bei uns in der Ge fahr steht zu scheitern Ein Tr ger verlangt die Vorlage von vier Refe renzen Einige Tr ger laden Interessenten teilweise er g nzend zu den Vorbereitungsseminaren zu pers nlichen Einzelinterviews ein oder versu chen sich telefonisch ein Bild zu machen Kein Freiwilliger wird vermittelt mit dem nicht vorher gesprochen wurde Eine Steuerwirkung der unterschiedlichen Ver fahrensans tze l ss
268. s nlichkeitsbil denden Kompetenzen kommt erwartungsge m dem Bereich des interkulturellen Lernens eine besondere Bedeutung zu Es ist allerdings durchaus bemerkenswert dass der dem interna tionalen Charakter des Freiwilligendienstes ge schuldete europ ische Mehrwert ohne das Durchleben nennenswerter pers nlicher Krisen erreicht zu werden scheint Demgegen ber treten F higkeiten wie Spra cherwerb Teamf higkeit und Flexibilit t als be ruflich verwertbare Qualifikationen deutlich in den Hintergrund Dies sollte jedoch nicht da hingehend interpretiert werden dass dem EFD nur eine geringe Bedeutung im beruflichen Be reich zukommt Zum einen wirkt sich der enor me Zugewinn an pers nlichen Ressourcen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch hinsichtlich des weiteren beruflichen Le bensweges der TeilnehmerInnen aus auch wenn dies von ihnen selbst zum Befragungszeitpunkt noch nicht so stark thematisiert wird Zum anderen gilt es festzuhalten dass im beruf lichen Zusammenhang in den Antworten weni ger der unmittelbare Kompetenzerwerb im Vordergrund steht sondern vielmehr die Kl rung des Berufsziels als starke Wirkung des EFD auff llt Diese deutlichen beruflichen Kl rungen erfolgen dadurch dass das urspr ngli che Berufsbild verst rkt oder aber EFD bedingt verworfen wurde Jedoch erfolgt auch das Ab wenden vom urspr nglichen Berufsziel in der Regel nicht resignativ sondern beinha
269. s Ma an Selbstinitiative und Engagement besitzen 110 Verst rkte ffentlichkeitsarbeit ber die M glichkeit einen Freiwilligendienst absolvieren zu k nnen sollten Jugendliche bes ser informiert werden Besonders an Schulen k nnte dar ber informiert werden au erdem sollten konkrete Adressen Anlaufstellen und Orientierungshilfen zur Verf gung gestellt wer den St rkere ffentlichkeitsarbeit von Seiten der Entsendeorganisationen und der EU bezie hungsweise konkrete Adressen und Orientie rungshilfen f r interessierte Jugendliche da vie le junge Lente nach dem Schulabschluss noch unsicher ber ihre Berufswahl den weiteren Bil dungsweg sind aber oft nicht wissen dass es die M glichkeit eines freiwilligen sozialen Dienstes im Ausland gibt 79 34 Tats chlich wird im Rahmen des EFD mit Drittl ndern koope riert Europ ische Freiwillige k nnen in einigen ausgew hlten Nicht EU L ndern einen Dienst ableisten Umgekehrt k nnen aller dings keine Freiwilligen aus diesen L ndern nach Europa kommen Verbesserung des Status von Freiwilligen Mehrfach wird angeregt die Fortzahlung von Kindergeld und Waisenrenten zu erm glichen Auch k nnte die Wartezeit f r einen Studien platz angerechnet werden Vor Antritt des Dienstes sollte Gew hr leistet sein dass die Teil nehmerInnen im Ausland finanziell und auch sozial abgesichert sind und eine g ltige Kran kenversicherung bereits zu Beginn des EFD
270. s der Schilderung dieser Krisenerfahrungen ergaben sich durch die M glichkeit der Mehr fachcodierung insgesamt 312 Nennungen dar unter allein 289 im Bereich Kompetenzerwerb Es zeigte sich schnell dass das Schema zu den allgemeinen Auswirkungen des EFD Frage VI 1 auch f r die Auswertung dieser Krisen frage nutzbar war Dies ist bereits ein herausragendes Ergebnis In beiden F llen lassen sich den Antworten fast ausschlie lich positive Effekte entnehmen Pro zesse der Entmutigung des Verlernens bereits erworbener Kompetenzen oder zum Beispiel Einstellungs nderungen hin zu engen nationali stischen Orientierungen konnten nicht identifi ziert werden was insbesondere bei der Frage nach durchlebten Krisen keine Selbstverst nd lichkeit darstellt Die Relevanz dieser Frage ergibt sich nicht zu letzt aus der Tatsache dass in den Krisenberei chen des EFD m glicherweise ein verst rkter Betreuungsbedarf identifiziert werden kann Jedenfalls l sst sich aus der sehr positiven Be w ltigung dieser Erlebnisse durch die Freiwilli gen sicherlich nicht die Schlussfolgerung ablei ten dass es auch weiterhin und in jedem Einzel fall quasi automatisch zu einer positiven Bew ltigungsform kommen wird Eine deutliche Mehrheit der TeilnehmerInnen gibt also an w hrend des Auslandsdienstes Kri sen erlebt zu haben und spricht den dabei ge machten Erfahrungen einen wesentlichen Ein fluss auf das eigene Leben zu
271. s eine bertragung dieser Lern und Bildungsprozesse auf Nicht AbiturientIn nen und benachteiligte Jugendliche stattfinden kann Es lohnt sich also auf Seiten der Tr ger der Nationalagenturen und dies gilt im erh h tem Ma e f r Deutschland und anderer Finanziers die besonderen Anstrengungen im Rahmen des neuen Aktionsprogramms JUGEND zu intensivieren um Jugendliche am Programm zu beteiligen deren Teilnahme aus kulturellen sozialen physischen geistigen wirtschaftlichen oder geografischen Gr nden besondere Schwierigkeiten bereitet aus dem Beschluss des Europ ischen Parlaments und des Rates zur Einf hrung des gemeinschaftlichen Aktionsprogramms JUGEND Br ssel 2000 2 Aufnahmeprojekte sind gefragt Sehr klar ermittelt die Studie die zentrale Be deutung der Aufnahmeprojekte f r die Lern und Bildungsprozesse und wirft damit noch einmal ein besonderes Licht auf die bisherige Programmpraxis Die starken berh nge an Entsendungen deutscher Jugendlicher im Vergleich zur Auf nahme von Freiwilligen in Deutschland sind nicht zu akzeptieren Es ist Teil der Verantwor tung in einem europ ischen Programm diese weit reichenden Lern und Erfahrungsr ume f r europ ische Jugendliche durch eine ausrei chende und ad quate Anzahl von Einsatzstellen auch in Deutschland zur Verf gung zu stellen Vorwort Die Herstellung eines ausgeglichenen Verh lt nisses zwischen Aufnahme und Entsendung von Freiwilligen wi
272. s f r diesen speziellen Typus von Freiwilligenengagement einen realen und vermutlich auch sehr gro en Bedarf unter Jugendlichen gibt Das Programm k nne eine gro e Zukunft vor sich haben betonen einige Gespr chspartner 85 Die Effektivit t des Programms im Hinblick auf die lokale Ent wicklung und den Innovationstransfer zwischen den beteiligten Projekten in der Terminologie des EFD Entsende und Aufnahme organisationen war nicht Gegenstand der Untersuchung Einige Gespr chspartner haben in dieser Hinsicht Zweifel ge u ert ande re haben demgegen ber auf Positivbeispiele verwiesen Gleichzeitig werden jedoch von den meisten Gespr chspartnern viele der konzeptionellen Grundelemente des Programms kritisiert weil sie aus Sicht der Tr ger gerade unter p dago gischen Gesichtspunkten nicht sachgerecht aus gestaltet sind und entweder unmittelbar das Lernen selbst oder aber das Tr gerhandeln und damit mittel bar die Lernchancen der Freiwilligen fehlsteuern oder behindern Ein Teil der Gespr chspartner l sst ankl ngen dass nach ihrer Auffassung das Programm zu mindest in der Vergangenheit eine gewisse Zeit lang nicht f r die praktische Anwendung reif war und dass weitere Ver nderungen dringend erforderlich sind 8 5 1 1 Konzept des Eins zu Eins und Individualisierung des Programms Mehrere Tr ger u ern sich skeptisch bis ableh nend gegen ber dem zentralen Bauprinzip des Programms dem Prin
273. sationen 17 42 Einsatzstellen 18 43 _ Haupts chliche T tigkeitsbereiche der TeilnehmerInnen in den Einsatzstellen 18 44 Auswahl der Einsatzstellen durch TeilnehmerInnen und Entsendeorganisationen 19 45 Vorbereitung der TeilnehmerInnen durch die Entsendeorganisation und Ausreiseseminar 19 4 6 Begleitende Seminare und R ckkehrerseminar 20 4 7 Kooperation und Erfahrungsaustausch zwischen Entsendeorganisation und Aufnahme organisation beziehungsweise Finsatzstelle 21 Inhalt 5 Beurteilung der Tr ger und Einsatzstellen Ergebnisse der TeilnehmerInnen befragung Heike Brandes 22 5 1 _ Beurteilung der Vorbereitung 22 5 2 Zufriedenheit mit den Einsatzstellen 22 3 3 Bewertung der Seminare 24 5 4 Bewertung der laufenden personellen Betreuung 25 5 5 Bewertung des EFD insgesamt 25 5 6 Anregungen und Kritik 26 6 Statistische Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung Werner W stend rfer Roland Becker 28 6 1 H ufigkeiten von Lerneffekten bei den TeilnehmerInnen 28 6 2 Wichtigkeit der Lerneffekte f r die TeilnehmerInnen 31 6 3 _ Bedingungsfaktoren der Lerneffekte 32 7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung Heike Brandes 36 71 Kompetenzerwerb 36 7 1 1 Pers nlichkeitsbildende Kompetenzen 36 7 1 1 1 Pers nliche Autonomie 37 7 1 1 2 Pers nliche
274. schaft kennen lernen Ich wollte andere Menschen kennen lernen und neue Freunde im Gastland finden Ich wollte dazu beitragen gegenseitige Vorurteile abzubauen Ich wollte mehr ber mich selbst erfahren Ich wollte mir selbst beweisen dass ich ein selbstst ndiges Leben im Ausland f hren kann Ich wollte meine eigenen St rken und Schw chen herausfinden Ich wollte an Selbstsicherheit und Lebenserfahrung gewinnen Anderes 13 Anhang 114 15 Nehmen Sie an Folgema nahmen teil die im Anschluss an den Freiwilligendienst angeboten werden oder durch Ih re Initiative zu Stande kommen nein ja Wenn ja wer organisiert diese Angebote die Entsendeorganisation die Nationalagentur die Einsatzstelle andere 16 Welches sind waren die inhaltlichen Schwerpunkte dieser Ma nahmen Erfahrungsaustausch Unterst tzung bei der R ckkehr ins Heimatland Auswertung der Erfahrungen und neu gewonnenen Ideen anderes 17 Wie lange dauerten diese Ma nahmen einige Stunden einen Tag 2 3 Tage mehr als 3 Tage V Fast zum Schluss noch einige pers nliche Fragen Bitte haben Sie Verst ndnis daf r dass wir etwas n her Ihre pers nliche Situation und die Ihrer Eltern wissen wollen Wir m chten n mlich neben der Untersuchung von Arbeitsschwerpunkten Problemen und Ergebnissen des Freiwilligen dienstes auch der Fragestellung nachg
275. se ein ganzes Set von Parametern die die Wirkungsm glichkeiten des EFD einschlie lich der Lernchancen von Freiwilligen umfassend beeinflussen Dies wird auf jeder Stufe der Um setzung erneut deutlich Auff llig ist auch bei dieser zweiten Gruppe dass sie meist als Ent sende und Aufnahmeorganisation in Erschei nung tritt um bestehende Netzwerke zu pfle gen oder weiter auszubauen zum einen intensiv indem bestehende Kontakte h ufiger werden zum anderen extensiv indem neue Kontakte ge kn pft werden 8 4 2 Werbung und Auswahl der Frei willigen Ausschreibungsverfahren Auswahlkriterien sowie das Verfahren der Teilnehmerauswahl pr formieren in gewissem Umfang die sp ter ablaufenden p dagogischen Prozesse Hier wer den zun chst die organisatorischen Aspekte des Ausschreibungsverfahrens dargestellt Die meisten befragten Tr ger darunter fast ausnahmslos jene der ersten Tr gergruppe suchen gezielt nach TeilnehmerInnen durch ffentliche Ausschreibung durch Vortr ge auf eigenen oder durch Dritte organisierten Veran staltungen z B in Zusammenarbeit mit Ar beits mtern Schulen Jugendinformationszen tren kleinere Tr gern teilweise auch durch gezielte Anfrage einzelner Jugendlicher Einige Tr ger machen dagegen bewusst keine aktive Werbung f r das Programm sei es weil sich wegen des Bekanntheitsgrades des Tr gers Interessenten in mehr als ausreichender Zahl melden oder sei es um keinen Un
276. serfolg der lutherischen Protestanten in den gehobenen Schichten erkl ren helfen und ebenso das st rkere Experimentieren mit neuen Berufen oder mit neuen modernen F chern an den Universit ten Schmidtchen G Gibt es eine protestantische Pers nlichkeit Z rich 1969 S 21 3 Die TeilnehmerInnen des Europ ischen Freiwilligendienstes 10 Abb 5 T tigkeiten vor dem EFD H ufigkeit in Prozent Die Konfession h lt ca ein Viertel der Befragten 26 8 f r sehr bedeutsam oder bedeutsam nicht bedeutsam beziehungsweise berhaupt nicht bedeutsam ist sie f r 41 9 Prozent der Teil nehmerInnen 3 4 Staatsangeh rigkeit Nahezu alle Befragten 98 5 haben die deut sche Staatsangeh rigkeit Nur vier 1 5 Teil nehmerInnen haben eine ausl ndische Staatsan geh rigkeit 1 niederl ndisch 3 sterreichisch Ausl nderInnen sind demzufolge in Relation zu ihrem Anteil in der entsprechenden Altersgrup pe an der Wohnbev lkerung Deutschlands sehr unterrepr sentiert In den Altersgruppen der 15 bis 19 j hrigen betr gt der Anteil der aus l ndischen Bev lkerung an der Wohnbev lke rung um die 12 Prozent in den Altersgruppen zwischen 20 bis 24 Jahren zwischen 15 und 18 Prozent Ein interessantes Faktum ist dass immerhin 25 TeilnehmerInnen 9 3 vor ihrem Freiwilli gendienst bereits im Ausland gelebt haben die meisten davon in Gro britannien 10 und Frankreich 7 90 80 7659 70
277. sich erweitert so dass sie ohne Interpretationsschritt dieser Real kategorie zugeordnet werden kann In jedem Fall stand im Vordergrund der Antworten die eigene Pers nlichkeit zu erweitern und sich nun auch in anderen bisher unbekannten Lebensbe reichen bewegen zu k nnen angeregt durch an dere Einstellungen und Eindr cke Unter dieser Kategorie sind auch solche u e rungen zu subsumieren in denen die Freiwilli gen explizit angeben durch die erworbenen Sprachkenntnisse ihren Horizont erweitert zu haben Neue Sprache bietet neue Horizonte M glichkeiten Meinungen oder bei denen aus dem Kontext deutlich wird dass ihnen die neue Sprache eine pers nliche Bereicherung be deutet um sich nun besser mit anderen Men schen unterhalten austauschen und sogar mit ihnen leben zu k nnen Ich habe ein paar wundervolle Leute kennen gelernt und werde diese bestimmt noch h ufig treffen Ich habe gelernt mich in einer anderen Sprache auszudr cken zu denken zu tr umen zu leben 265 Im Unterschied hierzu werden die neu erwor benen Sprachkenntnisse auch oft im Kontext beruflicher Qualifikationen genannt Im Kon text der Horizonterweiterung stehen derartige berufliche berlegungen aber nicht im Mittel punkt hier geht es unmittelbar um Fragen der Selbstverwirklichung 7 1 1 4 Offenheit Mit dieser letzten der hier zu nennenden per s nlichkeitsbildenden Kompetenzen ist eine auf sich selbst bezogene
278. sicherheit Selbstbewusstsein und Ver antwortungsbereitschaft erworben zu haben Die vielf ltigen Lernerfahrungen lassen sich dahingehend zusammenfassen dass sich Hand lungs und kommunikative Kompetenzen er weitern und die TeilnehmerInnen damit an per s nlicher Reife und Autonomie gewinnen Wie die TeilnehmerInnen des SDE entwickeln auch die EFDlerInnen ein besseres Verst ndnis f r andere Lebensentw rfe und mehr Verst ndnis f r andere Kulturen Die Sensibilisierung und Identifizierung mit der europ ischen Integra tion scheinen f r die EFDlerInnen als politi sches Thema eher abstrakt zu bleiben Eine gr ere Rolle spielt dies hingegen in den Bereichen pers nliche Lebensplanung Freundschaften und zuk nftige Auslandsaufenthalte Insgesamt erfahren die Freiwilligen aller Dien ste eine Festigung ihrer Pers nlichkeit unter anderem durch Losl sung von der Herkunfts familie Selbstfindung und Entwicklung von Lebensperspektiven 9 9 2 Berufliche Orientierung In allen Studien ist erkennbar dass die Teilneh merlInnen sich beruflich orientieren allerdings unterschiedlich stark gewichtet Bei FSJlerInnen und F JlerInnen ist die Moti vation f r den Freiwilligeneinsatz vielfach in dem Wunsch begr ndet danach eine endg ltige Entscheidung ber die Berufswahl treffen zu k nnen Die entsprechenden Untersuchungen lassen erkennen dass der Einsatz in hohem Ma e dazu beitr gt eine erste berufliche Orien tierung zu
279. sit t und Struktur unter schiedlichen Lernprozesse und Bildungspro zesse her Einige Gespr chspartner sind der Auffassung dass im EFD die bewusst geplanten und gesteu erten Lern und Bildungsprozesse in ihrer Be deutung hinter die ungesteuerten mehr oder weniger zuf llig wenn auch mit gro er Wahr scheinlichkeit sich ergebenden Prozesse zur k ktreten Dies sind wohl zutreffende Beobach tungen denn innerhalb der Bandbreite der viel f ltigen Lern und Bildungsm glichkeiten die der EFD er ffnet ist doch eine ganze Reihe sol cher Erfahrungsgegenst nde die sich die Frei willigen in produktiver Auseinandersetzung mit Anforderungen des t glichen Lebens und Arbeitens im Wesentlichen selbst aktiv aneignen und die sich kaum direkt steuern oder gar curri culisieren lassen Nichtsdestotrotz lassen sich aus den Interviews mit den Tr gern bestimmte Konstellationen identifizieren die die Bildungsprozesse f rdern oder blockieren 8 3 3 1 Vorbereitung der Freiwilligen Zun chst wird von den meisten Tr gern die Auffassung ge u ert dass die Vorbereitung der Freiwilligen auf den Einsatz und auf den inter kulturellen Lebensalltag entscheidenden An teil daran hat wie schnell die Freiwilligen mit der neuen Situation im Gastland zurechtkom men Angst und Unsicherheit abbauen und f r neue Erfahrungen offen werden Ebenso h ufig wird ein enger Zusammenhang zwischen der Intensit t und der Qualit t der Vo
280. st Ein Teil dieser Faktoren liegt in der Person der Freiwilligen selbst ihrem biografischen Hintergrund ihren Interessen Motiven und Vorkenntnissen Die Ansichten der Tr ger widersprechen in diesem Punkt den Ergebnissen der statistischen Analyse nach der die Teilnehmervariablen mit Ausnahme der Mo tivationen kaum einen Einfluss auf die Bildungs prozesse im EFD haben F r diesen Wider spruch lassen sich mehrere Erkl rungen finden Erstens haben die Tr ger eine andere Perspekti ve auf diese Bildungsprozesse als die Teilneh merlInnen Zweitens beruhen ihre Aussagen auf einer anders zusammengesetzten TeilnehmerIn nengruppe die Tr ger urteilen auch vor dem 57 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen 58 Freiwillige Hintergrund abgelehnter Interessenten f r den EFD Und schlie lich sind drittens f r die Tr ger m glicherweise auch noch andere Bildungs und Lernprozesse wichtig als die die in der sta tistischen Analyse ins Auge gefasst wurden Ob zum Beispiel ein Freiwilliger sich in einer kirch lichen EFD Organisation im christlichen Glau ben festigen kann h ngt nicht zuletzt mit seiner religi sen Erfahrung vor dem Dienst zusam men jedoch ist weder die Glaubensfestigung auf der Seite der Variablen f r Lern und Bil dungsprozesse noch die entsprechende Vorer fahrung auf der Seite der Bedingungsfaktoren in die Untersuchung mit aufgenommen worden Ein anderer Teil der
281. steht wie gezeigt schon eher Handlungsbedarf Aus struktureller Sicht muss die hohe Zufrie denheit der TeilnehmerInnen mit den beiden an deren Elementen der Triade den Entsende und Aufnahmeorganisationen hervorgehoben werden Das hohe Niveau der Zufriedenheit im Blick behaltend scheint vor allem die konkrete T tigkeit in der Einsatzstelle ein wichtiger Be dingungsfaktor des Kompetenzerwerbs zu sein weshalb sich qualit tssichernde und verbes sernde Ma nahmen auch auf diesen Bereich konzentrieren sollten Der zweite statistisch identifizierbare Bedingungsfaktor die Aus gangsmotivation der TeilnehmerInnen ent zieht sich zwar einer direkten Programmsteue rung Dennoch k nnten die Vorbereitungssemi nare so strukturiert werden dass sie die unspezifische Neugier auf das Leben im Aus land und das Arbeiten im dortigen Projekt f r dern und spezifischere vielleicht auch instru mentelle Motive ber den konkreten Nutzen der Ma nahme eher relativieren Hinsichtlich der Motivation d rfte auch eine bessere Kl rung von Rolle und Status der Freiwilligen bedeut sam sein Bez glich der von vielen Tr gern angesproche nen Faktoren auf der Ebene der Grundkonzep tion des EFD scheint es Handlungsbedarf vor allem bez glich der Vernetzung und Nutzung vorhandener Netzwerke zwischen den Entsen de und Aufnahmeorganisationen zu geben Angesichts der breiten Vielfalt von unterschied lichen Zielsetzungen und
282. systematik Unklarheiten in Bezug auf Rolle und Status der Freiwilligen sowie das noch nicht befriedigend geregelte Problem der Nachbereitung 10 Zusammenfassung und Empfehlungen 10 3 Zusammenfassung der Ergebnisse Als wichtigstes Ergebnis bleibt festzuhalten dass die gr ten Kompetenzgewinne der Frei willigen durch die Teilnahme am EFD im Be reich der Pers nlichkeitsentwicklung zu suchen sind Viele Jugendliche finden hier erstmals die Gelegenheit ihr Leben weitgehend selbstst n dig zu gestalten Das Auf sich selbst gestellt Sein in einem Land dessen Sprache die Jugendlichen zumeist nur unvollkommen beherrschen sowie die kon tinuierliche Auseinandersetzung mit dem T tig keitsbereich der Einsatzstelle erm glichen es ihnen kaum aus dem Feld zu gehen Vielmehr sehen sie sich gezwungen Probleme anzugehen sich anderen verst ndlich zu machen und nicht zuletzt auch mit sich selbst und anderen gedul diger zu werden und ihnen zuzuh ren Begrif fe die in den Antworten immer wieder auftau chen Die Herausforderung sowohl passiv rezeptive als auch aktiv handlungsorientierte pers nliche Qualit ten zu entwickeln f hrt er staunlicherweise in der Regel nicht zu einer berforderung sondern forciert die pers nli che Reifung in einem f r die Freiwilligen selbst bemerkenswerten Umfang Neben den im engeren Sinne pers nlichkeitsbil denden Kompetenzen kommt erwartungsge m dem Bereich int
283. t zenhausen Bildungs und Begegnungsst tte f r gewaltfreie Aktion Wustrow Jugendakademie Walberberg Bornheim 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen Die Vielfalt der Vorbereitungssysteme ihre unterschiedliche Intensit t und Ausrichtung le gen die Einsch tzung nahe dass die Freiwilligen bereits vom ersten Einsatztag an und unabh n gig von allen anderen Parametern u erst unter schiedliche Voraussetzungen f r Lern und Bil dungsprozesse mitbringen Es gibt auf der einen Seite Freiwillige die vor dem eigentlichen Ein satz ihre Einsatzstelle bereits kennen gelernt haben die Sprache des Gastlandes bereits gut sprechen und gr ndlich ber das was auf sie zu kommt informiert sind Und es gibt auf der an deren Seite Freiwillige die viel geringere Sprachkenntnisse haben und ihre Einsatzstelle nicht gut kennen Dies d rfte besonders in der Eingew hnungszeit einen gro en Unterschied f r die Freiwilligen ausmachen Aus der Teil nehmerInnenbefragung geht allerdings nicht her vor dass sich Dauer oder Qualit t der Vorberei tung auf Lerneffekte die sich auf die gesamte Dienstzeit beziehen signifikant auswirken 8 4 4 Matching Unter Matching wird das Zusammenkom men aller drei Partner zu einem gemeinsamen Freiwilligenprojekt verstanden Hierbei lassen sich zwei Herangehensweisen unterscheiden je nachdem ob die Priorit t bei den Aufnahmeor ganisationen oder bei den Jug
284. t weil ich gemerkt habe dass in Richtung Umweltbewusstsein und Umweltschutz noch sehr viel passieren muss Ich habe sehr gro es Interesse mich in diesem Be reich in Deutschland oder in Europa einzuset zen Die Antworten auf diese Frage lassen sich so zu sammenfassen dass bei der H lfte der Befrag ten die hierauf geantwortet haben durch den EFD induzierte Wirkunken sich sozial kultu rell oder politisch zu engagieren vorhanden sind etwas st rker als diese sind jedoch die Ein stellungs nderungen 56 Der Schwerpunkt liegt im sozialen Bereich gefolgt vom interkul turellen und politischen Engagement Zus tzlich zu den in der obigen Tabelle subsu mierten Antworten wurde von weiteren 38 Per sonen ein berufliches Engagement genannt was mit der Fragestellung eigentlich nicht intendiert war Unter diesen 38 Nennungen befinden sich 22 Antworten die sich als Wirkung im sozialen Bereich zuordnen lie en da sich darin der Wunsch beziehungsweise die konkrete Absicht ausdr ckt einen sozialen Beruf zu ergreifen Mein EFD hat dazu gef hrt dass ich einen so zialen Beruf ergreifen m chte Lehramt an Sonderschulen Im allt glichen Handeln Beruflich Ehrenamtlich Summe Wirkung Einstellungs nderung Summe 20 20 37 77 46 19 19 84 66 39 56 161 Tab 6 Wirkungen und Ein stellungs nderungen in Bezug auf das soziale Engagement der Freiwilligen Bezieht man diese u erungen in das Schema mit ein
285. t ein interessantes Ph nomen f r das es keine einfache Erkl rung gibt Die naheliegende Vermutung dass konfessionell der evangelischen Kirche nahestehende Organi sationen aus historischen Gr nden st rker als katholische Organi sationen im Feld von Freiwilligendiensten vertreten sind und evan gelische TeilnehmerInnen bei der Auswahl bevorzugen ist nicht zu treffend Auch die Diakonischen Werke entsenden katholische TeilnehmerInnen Der Anteil der Katholiken bei diesen Entsendeor ganisationen ist sogar h her als im gesamten Programm Einen Hin weis auf eine m gliche Erkl rung bietet Gerhard Schmidtchen der in einer sozialpsychologischen Untersuchung zur protestantischen Pers nlichkeit feststellt dass die berufliche Orientierung f r deut sche Protestanten eine h here Bedeutung als f r die Katholiken hat Hier tritt uns wieder das mystische Modell des Luthertums entge gen Die religi se Introspektion und bei der Berufswahl die Kl rung der Neigung haben f r den Berufs und Lebenserfolg der deutschen Protestanten eine durchaus ambivalente Bedeutung Das dauernde H ren auf Neigungen und die Lustlosigkeit sobald die Neigungen nicht zum Zuge kommen k nnen kann zum beruflichen Misserfolg beitragen Auf der anderen Seite kann derjenige der ganz bewusst auf das Feld seiner st rksten Neigungen zusteuert Motive mobili sieren die der Katholik aus einem blo en Verpflichtungsethos nicht zur Verf gung hat Das k nnte den Beruf
286. t ein zus tzlicher Interpretationsschritt einge f hrt wird W hrend in vielen Antworten zu den Kategorien Auto nomie Pers nliche Reife oder Offenheit auch genau diese Worte von den Befragten verwendet wurden taucht eine analyti sche Kategorie wie Empathie so nat rlich nicht auf Es muss da her rekonstruiert werden welche alltagssprachlichen Beschreibun gen die subjektive Wahrnehmung eines Kompetenzgewinns in die ser Dimension Empathie erkennen lassen wobei eher ein Passungsverh ltnis zwischen analytischer Definition und alltags sprachlicher Bedeutungsmanifestation angestrebt wird als dass die manifesten Sinngehalte der Befragten der analytischen Definition per Indikatorenbildung blo subsumiert w rden Diese Herausforderung sowohl passiv rezepti ve als auch aktiv handlungs orientierte pers n liche Qualit ten zu entwickeln f hrt erstaunli cherweise in der Regel nicht zu einer berfor derung sondern forciert die pers nliche Reifung in einem f r die Freiwilligen selbst be merkenswerten Umfang Der Zugewinn an Autonomie mag angesichts des hohen Anteils von Frauen dabei auch geschlechtsspezifisch be deutsame Z ge tragen da der Kompetenzer werb f r Frauen mit besonderen sozialisations bedingten Inhalten verkn pft ist Dieser These kann auf der Grundlage des hier zu Grunde liegenden Forschungsdesigns allerdings nicht weiter nachgegangen werden Neben den im engeren Sinne per
287. t sich nach den Angaben der Gespr chspartner erwarten jedoch mit den hier erhobenen Daten allein nicht belegen 82 Derzeit das zwei Seiten umfassende sogenannte Freiwilligen datenblatt das Angaben ber die folgenden Parameter abfragt erreichter Bildungsabschlu Sprachfertigkeiten derzeitige sozio professionelle Kategorie Besch ftigter Arbeitsloser in Ausbildung Studium andere Vorerfahrung mit Freiwilligendiensten ehren amtlicher Arbeit besondere Bed rfnisse F hrerscheinbesitz beson dere F higkeiten Beschreibung der Motivation Einsch tzung des eigenen Charakters 69 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen 70 Abb 24 Ablaufschema der Teilnehmervorbereitung 8 4 3 Dauer und Struktur der Freiwilli genvorbereitung Die Vorbereitung der Freiwilligen zentrales Element der p dagogischen Prozesse im EFD unterscheidet sich von Tr ger zu Tr ger erheb lich Die nachfolgende schematische bersicht zeigt eine einfache und eine elaborierte Form der von den Gespr chspartnern geschilderten Abl ufe bei der Vorbereitung von Freiwilligen auf ihren Einsatz im Ausland 83 Die Dauer der Vorbereitungsphase schwankt zwischen etwa zwei und sechs Monaten Alle Tr ger verlangen im Einklang mit den Vorgaben des EFD Programms von den Frei willigen die Teilnahme an einem Ausreise seminar teilweise auch Vorbereitungsseminar genannt das vielfach extern bei einem
288. t steigt in ganz erheblichem Ma e Es entsteht eine ho he Bereitschaft f r l ngere Zeit im Ausland zu leben und zu arbeiten Vorwort Drei Faktoren sind entscheidend Drei Faktoren haben einen positiven Einfluss auf Lern und Bildungsprozesse im EFD 1 Arbeitsbedingungen in der Einsatzstelle Je selbstst ndiger besser betreut mit angemes senen Aufgaben betraut in einem besserem Ar beitsklima die Freiwilligen in ihrer Einsatzstelle handeln k nnen desto h her sch tzen sie auch ihre Verbesserung von Kompetenz ein Die Ar beitsbedingungen in der Einsatzstelle sind nach diesen Ergebnissen daher zentral f r die subjek tive Einsch tzung des Kompetenzerwerbs Kompetenzerwerb findet demnach vor allem dann statt wenn T tigkeiten mit Unterst tzung aber auch selbstst ndig ausge bt werden die Aufgaben f r Freiwillige angemessen und interessant sind das Arbeitsklima gut ist 2 Zufriedenheit mit der Betreuung Die Analyse von Bedingungsfaktoren f r Lern prozesse hat einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit mit der Betreuung in den Einsatzstellen und dem Kompetenzer werb insgesamt herausgearbeitet Je gr er die Zufriedenheit mit der pers nlichen Betreuung und Anleitung durch die Einsatzstel le desto gr er die Lern und Bildungsprozes se bei den Freiwilligen 3 Motivation Ein weiterer Faktor ist ebenfalls zentral die Motivation der Freiwilligen f r den EVS Als wi
289. te dazu beitragen gegenseitige Vorurteile abzubauen 7 Erfahren wie es ist Ausl nder in einem Gastland zu sein 0 4 Ich wollte zur europ ischen Integration beitragen Ich wollte anderen Menschen helfen Ich wollte praktische Berufserfahrung sammeln Unterschied Einsatzstelle zu Einrichtung im Heimatland Ich wollte mehr ber mich selbst erfahren ME 79 Selbstbeweis eines selbstst ndigen Lebens im Ausland Ich wollte meine eigenen St rken und Schw chen herausfinden H Ich wollte an Selbstsicherheit und Lebenserfahrung gewinnen I OO E l Ich wollte etwas Neues kennen lernen 10 4 Ich wollte nach der Schule etwas Praktisches tun Andere 4 0 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 Prozent der g ltigen F lle N 253 3 Die TeilnehmerInnen des Europ ischen Freiwilligendienstes 15 Wichtigster Gr nde Gr nde Tab 1 Gr nde f r die Grund insgesamt gewichtet Teilnahme am EFD Gr nde Rang Rang Rang Ich war arbeitslos 04 17 0 2 22 OR 8 Ich wollte von zu Hause weg 36 12 5 2 9 49 10 EFD als billige M glichkeit Auslandsaufenthalt zu finanzieren 40 10 3 0 14 29 5 Zeit bis zu einem neuen Lebensabschnitt sinnvoll berbr cken 8 7 4 37 11 46 11 Ich erhoffte mir eine berufliche Orientierung 55 8 6 3 5 55 6 Erwarte bessere Berufschancen durch Freiwilligendienst 0 0 22 1 0 19 0 7 20 Ich erhoffe mir eine sinnvolle Erg nzung zu meinem Studium OO 1 020
290. teiligen und vom neuen EU Aktionsprogramm JUGEND unterst t zen lassen Eine Freiwillige oder ein Freiwilliger aus Spanien soll im Herbst 2000 in Essen genauso herzlich aufgenommen werden wie Estelle 1999 11 Literatur 94 11 Literatur Arnold T W stend rfer W Abschlussbericht zum Freiwilligen kolo gischen Jahr Hrsg Bundesministerium f r Familie Senioren Frauen und Jugend Stuttgart Berlin K ln 1996 Bateson G kologie des Geistes Anthropologische psychologische und epistemologische Perspek tiven 3 Auflage Frankfurt am Main 1990 Benutzerhandbuch zum Europ ischen Frei willigendienst Brosch re Hrsg Europ ische Kommission Generaldirektorat XXII ohne Jahr und Ort Beywl W Zur Weiterentwicklung der Evaluations methodologie Grundlagen Konzeption und Anwendung eines Modells der responsiven Evaluation Frankfurt am Main 1988 Beywl W Entwicklung und Perspektiven praxiszentrier ter Evaluation In Zeitschrift f r Sozialwissen schaft und Berufspraxis Heft 3 1991 Brandes H Berufsqualifizierende Ma nahmen als selbst organisierter Lernprozess Eine Fallstudie am Beispiel des Ostberliner Palast der Republik Unver ffentlichte Diplomarbeit Bergische Universit t GH Wuppertal 1993 Edinsel K Soziale Kompetenz und Berufsertolg Aachen 1998 Freud A Das Ich und die Abwehrmechanismen Frankfurt am Main 1984 1936 Gaitanides S Interkulturelles Le
291. telle tor 4 usw multipliziert wurden Der letztgenannte Grund erhielt den usw Unter Wichtigster Grund wurden die an erster Stelle ge _Gewichtungsfaktor 1 In der Tabelle wird nur eine Nachkommastel nannten Gr nde dargestellt Bei Gr nde insgesamt wurden alle le angegeben Bei der Berechnung der Rangfolge wurden weitere Nennungen eines r Befragten ber cksichtigt Nachkommastellen ber cksichtigt 3 Die TeilnehmerInnen des Europ ischen Freiwilligendienstes 16 Im EFD werden Projekte und keine Institutionen gef rdert Estelle hat sich um Essener Jugendliche gek mmert die Die gewichteten Gr nde unterscheiden sich kaum von den insgesamt angef hrten Gr nden Rangkorrelation R 0 9908 Auch der Zu sammenhang zwischen der H ufigkeitsvertei lung des wichtigsten Grundes und der Vertei lung aller genannten Gr nden Rangkorrelation R 0 8693 ist hoch Vergleicht man die drei verschiedenen H ufig keitsverteilungen miteinander so ergibt sich auf den vorderen vier Pl tzen aller Rangskalen ein bereinstimmendes Bild Insgesamt sehr h ufig wie auch am h ufigsten als wichtigster Grund werden genannt Eine andere Kultur und Gesellschaft kennen lernen An Selbstsicherheit und Lebenserfahrung ge winnen und Anderen Menschen helfen Der Wunsch eine andere Sprache zu erlernen beziehungsweise Sprachkenntnisse zu vertiefen wird insgesamt am zweith ufigsten genannt ist aber nur f r ca 8 Proze
292. terschied zwischen den Interessenten f r den kostenlo sen EFD und andere kostenpflichtige Frei willigenprogramme zu pr judizieren Was wir eventuell bei der ganzen Sache nicht gen gend ber cksichtigt haben ist dass Jugend liche die f r einen anderen Freiwilligendienst 6 000 Mark bezahlen eine ganz klare Motiva tion haben dieses Geld nicht aus dem Fenster zu werfen sondern ein solches Freiwilligenjahr auch zu Ende zu f hren w hrend Jugendliche die den Einsatz sozusagen geschenkt bekom men oft nicht wissen was sie da eigentlich ge schenkt bekommen Das EFD Programm ist eben f r die die schon gezeigt haben dass sie be reit sind sich ohne Gegenleistung zu engagie ren Damit wird das Ausschreibungsverfahren zu einem ersten Motivationstest ausgestaltet Bei jenen Tr gern die auch au erhalb des EFD Freiwilligendienste anbieten ist das gesamte Auswahlverfahren und die Vorbereitung weit gehend prozessidentisch mit den Bedingungen unter denen Freiwillige f r andere Freiwilligen programme des gleichen Tr gers rekrutiert wer den 8 4 2 1 Auswahlkriterien Die Auswahlkriterien f r die TeilnehmerInnen des EFD die von europ ischer oder nationaler Ebene vorgegeben werden sind rudiment r Dies l sst einen gro en Spielraum f r die An wendung tr gerspezifischer Gesichtspunkte und Verfahrensweisen 8 4 2 1 1 Positive Auswahlkriterien Bei der Auswahl der Freiwilligen gehen die
293. terst tzen Wie von vielen Veranstaltern erhofft l st der EFD einen erheblichen Motivationsschub in Bezug auf soziales und gesellschaftliches Enga gement aus Offen bleibt in welchem Rahmen dieses umgesetzt werden kann Klar ist jedoch dass Aufnahme und Entsendeorganisationen eine besondere Rolle in der Unterst tzung V Vorwort dieses Engagements zukommen Die Ergebnisse der Studie sollten ausreichend Anlass sein dar ber nachzudenken wie ehemalige Freiwillige bei der Entwicklung von Nachfolgeaktivit ten und projekten rechtzeitig und gezielt von den Einrichtungen unterst tzt werden k nnen 7 EFD muss sich profilieren hnlich wie andere Untersuchungen hat auch die vorliegende Studie ergeben dass der EFD als europ isches Programm f r die Freiwilligen kaum sichtbar ist und dieses von den Veranstal tern auch kaum kommuniziert wird Es wurde festgestellt dass durch die Teilnahme am EFD kein politisch reflektiertes st rkeres Bewusst sein einer echten europ ischen B rgerschaft vermittelt wird Auch wenn die Studie aufzeigt dass der EFD ein gelebtes emotional positiv be setztes europ isches Bewusstsein hervorbringt wird JUGEND f r Europa Deutsche Agen tur JUGEND Anstrengungen unternehmen das eigenst ndige Profil des EFD als europ i sches Freiwilligenprogramm sehr viel st rker als bisher herauszuarbeiten Ein wichtiges Element sind dabei die vorbereitenden und begleitenden Seminare f r die
294. tland nicht so schnell frustriert sein Problem l sungsst rke Probleme und Konflikte im Alltag aktiv bew ltigen k nnen und ihre Er fahrungen im Umgang mit Armutund Leid sind gr er geworden Diejenigen die als wichtigsten Grund f r den EFD Etwas Neues kennen lernen angegeben hatten machten in den Lernbereichen Eigene Positionen anderen gegen ber vertreten und durchsetzen k nnen Verantwortung f r mich und andere bernehmen Auch in schwierigen Situationen im Gastland nicht so schnell frustriert sein und Auf andere Men schen zugehen k nnen signifikante Lernerfah rungen Die Freiwilligen die durch den Frei willigendienst mehr ber sich erfahren wollten berichten signifikant von besseren Sprach kenntnissen auch was das Verstehen von Fach texten anbetrifft und dass sie besser auf andere Menschen zugehen und sich bei Problemen besser Hilfe organisieren k nnten Die Freiwil ligen die als wichtigsten Grund eine berufliche Orientierung angaben haben vor allem die F higkeit erworben im Team zu arbeiten Insgesamt betrachtet sind einige der aufge fundenen Zusammenh nge plausibel wie zum Beispiel der Zusammenhang zwischen dem Wunsch eine andere Kultur und Gesellschaft kennen lernen zu wollen und dem Fffekt mehr Verst ndnis f r ausl ndische Menschen andere Ethnien aufzubringen Andere wiede rum sind nicht besonders plausibel oder schwer zu interpretieren wie zum Be
295. tland weiter zu engagieren beziehungs weise ein solches Projekt selbst durchzuf hren Diese Projekte sollen einerseits der kommuna len Entwicklung in den Projektstandorten dien lich sein und andererseits den Freiwilligen selbst Hilfestellung bei der Umsetzung von Ideen und Zukunftspl nen geben und damit ihre Re In tegration unterst tzen 1 a Sportjugend beteiligt sich Das Interesse am EFD ist gro rund 7000 junge Leute erkundigen sich j hrlich in Deutschland nach Ent sendeorganisationen oder Aufnahmeprojekten Estelle Boissonnet 25 aus Fr jus in S dfrankreich ge Das Institut f r Sozialarbeit und Sozialp dago gik ist ein durch das BMFSFJ finanziell gef r dertes Praxisforschungs und Beratungsinstitut dessen Aufgabe es ist die Entwicklung der sozi alen Arbeit in Deutschland zu f rdern Das ISS entwickelte auf Grund des Untersu chungsauftrages ein Untersuchungsdesign das eine schriftliche Befragung aller deutschen Frei willigen die bis zum Befragungszeitpunkt am Programm teilgenommen hatten beziehungs weise gerade teilnahmen sowie eine m ndliche Befragung aller deutschen Entsendeorganisatio nen beinhaltete ber die Ergebnisse beider Be fragungen informiert dieser Bericht und gibt am Ende einige Empfehlungen zur weiteren Pro grammgestaltung des EFD h rte auch dazu ber das Internet ist sie auf die Sport Ju gend Essen gesto en die f r die Ruhrolympiade 99 eine Freiwillige suchte
296. tsentwurf geht 8 5 2 Umsetzung der gegenw rtigen Programmvorgaben Zahlreiche weitere Hinweise der Gespr chs partner beziehen sich auf Aspekte der Umset zung der Vorgaben des aktuellen EFD Pro grammes vor allem durch die Aufnahmeorgani sationen und die Nationalagenturen Neben der Anerkennung dass das 1999 eingef hrte neue Abwicklungsverfahren bereits eine gewisse Ver besserung gegen ber den fr heren Vorgaben darstellt weil es insgesamt schlanker ist und mehr schematisierte Abl ufe zul sst steht teil weise massive Kritik an einigen Schwachpunk ten der Programmrealisierung Von den ver schiedenen Kritikpunkten haben die nachfol genden einen erkennbaren Bezug zu den Lern und Bildungsprozessen der Freiwilligen bereilte Intervention Eine Gespr chspartnerin kritisiert die ber ceilte Intervention der europ ischen und oder nationalen Ebene bei praktischen Problemen vor Ort Die Praxis bei einem auftauchenden Problem w hrend des Ein satzes kurzfristig das Projekt zu wechseln sei nicht angemessen Qualit t der Einsatzstellen beziehungsweise Aufnahmeorganisationen Die befragten Tr ger u ern zuweilen er hebliche Kritik an der Qualit t der Einsatz stellen in die sie Freiwillige vermittelt ha ben Im Vordergrund steht dabei h ufig der Eindruck dass Einsatzstellen nicht ausrei chend auf die Aufnahme von Jugendlichen vorbereitet sind Teilweise werden hierf r die zust ndigen Nationalagen
297. turen verant wortlich gemacht deren Vorbereitungsange bote zu w nschen brig lie en Ansprechpartner au erhalb der Einsatzstelle Eine Gespr chspartnerin verweist darauf dass die Freiwilligen h ufig einen Ansprech partner au erhalb der Einsatzstelle brau chen obwohl das nicht Bestandteil des Pro grammdesigns ist Allein dass wir kommen und ein Auswer tungsgespr ch mit dem Freiwilligen und der Einsatzstelle machen das st tzt die Freiwilligen allein dass jemand von au en kommt Dann muss auch das Aufnahmeprojekt mehr darauf aufpassen was sie machen Sonst kann die Ein satzstelle mit den Freiwilligen machen was sie will Das kann die in Br ssel ans ssige Agentur SOS gar nicht berpr fen Und ich halte es nicht f r die Aufgabe der nationalen Koordinations stelle solche Probleme zu l sen Daf r gibt es auch zu viele Aufnahmeorganisationen das geht geografisch und personell nicht 8 Lernprozesse und Kompetenzerwerb aus Sicht der Entsendeorganisationen 8 6 Zusammenfassung In diesem Kapitel wurde auf der Grundlage der gef hrten Interviews den folgenden drei Fragen nachgegangen Welche Bildungsprozesse beob achten die Tr ger im EFD und was steuert die Bildungsprozesse Wie steuern Programmatik und Handeln der Tr ger die Bildungsprozesse im EFD Und Wie beeinflussen konzeptionel le Vorgaben und reales Verwaltungshandeln der europ ischen und nationalen Koordinierungs instanzen die Bi
298. u Stande kommen und in ihrer Arbeit unterst tzt werden gibt es in jedem EU und EFTA Land seit Beginn der Pilotphase die so genannten Na tionalagenturen die als Schnittstelle zwischen der Europ ischen Kommission den Projekttr gern auf nationaler regionaler und lokaler Ebe ne sowie den Freiwilligen selbst fungieren Sie sind daf r zust ndig ber den EFD zu infor mieren die Projekte von Aufnahme und Ent sendeorganisationen f r Freiwillige finanziell zu f rdern die Projekttr ger zu beraten Kon takte zwischen den Tr gern herzustellen die Vorbereitungsaktivit ten f r die Freiwilligen und die mit der Betreuung betrauten Personen zu koordinieren sowie die Projekte und die Ak tivit ten der Freiwilligen zu berwachen und zu unterst tzen 1 3 TeilnehmerInnen und Zielsetzungen Der EFD ist ein jugendpolitisches Programm und eine Bildungsma nahme Die Zielsetzun gen des EFD entsprechen den allgemeinen Ziel setzungen der europ ischen Jugendpolitik wie sie im Programm Jugend f r Europa formu liert sind Artikel 1 Absatz 2 Im Beschluss des Europ ischen Parlamentes und des Rates zur Einf hrung des EFD werden die Zielsetzungen des Aktionsprogrammes Europ ischer Freiwilligendienst f r junge Menschen folgenderma en formuliert Es ist dazu bestimmt unter Wahrung der Chancengleichheit von M nnern und Franen die Mobilit t und die Solidarit t junger Men schen im Rahmen einer aktiven B rgers
299. u Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung Ausweichen Ebenfalls jede r F nfte 25 Nen nungen geht in keiner erkennbaren Weise auf den abstrakten Topos Europ ische Integra tion ein sondern weicht einer argumentativen Auseinandersetzung ebenso aus wie einer blo en Kontrastierung von Klischee und Selbster lebtem aber auch eine abstrakt klischeehaft bleibende Begriffsverwendung nimmt Bezug auf allgemeine Thematiken des interkulturellen Lernens der eigene Erfahrungshintergrund wird dabei nicht an einem abstrakt bleibenden Integrationsideal gemessen Wir versuchen als ehemalige Freiwillige ande ren Freiwilligen die ihren EFD hier in Deutsch land Berlin leisten das Einleben zu erleichtern und ihnen etwas von Deutschland zu zeigen be ziehungsweise zu vermitteln 071 Mir ist klar geworden dass wir nicht alle gleich sind es gibt sehr viele Unterschiede in den Kul turen die man akzeptieren und sch tzen lernen sollte um friedlich miteinander leben und viel leicht auch Verst ndnis f reinander entwickeln zu k nnen 041 Reflexivit t Nur 19 Nennungen thematisieren den in der Fragestellung als unproblematisch vorausgesetzten Begriff Europ ische Integra tion oder verwandte Begriffe in einer Weise die nicht nur die eigenen Erfahrungen am ab strakt bleibenden Ideal misst sondern dessen Begriffsgehalt als solchen
300. u den Teilneh merInnen und deren Eltern z B Alter Geschlecht Stand der Berufs ausbildung berufliche Stellung der Eltern Weil von einer sehr unterschiedlichen Dienst praxis auszugehen war die Bildungsprozesse multidimensional und die Auswirkungen der Teilnahme am Dienst sehr vielf ltig waren wur de von vornherein eine Reihe offener Fragen in den Fragebogen aufgenommen und nur das standardisiert vorgegeben was nach aller Erfah rung einige Wahrscheinlichkeit besa in einer gewissen H ufigkeit vorzukommen Insbeson dere zu dem Hauptthema der Studie dem Kom petenzerwerb und den Auswirkungen des Dienstes wurden mehrere offene Fragen for muliert und das Material sp ter einer umfassen den induktiv verfahrenden Auswertung unter zogen Da das ISS fr her bereits bundesweit repr sen tative Erhebungen zur Praxis des FSJ und des F J durchgef hrt hatte bot es sich an das Er hebungsinstrument so zu konstruieren dass 8 Fragen bei denen die Antwortm glichkeiten nicht vorgegeben sind sondern die Befragten dazu aufgefordert werden mit eigenen Worten zu antworten oder Stellung zu beziehen 9 Arnold T W stend rfer W Abschlussbericht zum Freiwilligen kologischen Jahr Hrsg Bundesministerium f r Familie Senioren Frauen und Jugend Stuttgart Berlin K ln 1996 Rahrbach A W stend rfer W Arnold T Untersuchung zum Freiwilligen Sozialen Jahr Hrsg Bundesministerium f r Familie Se nioren F
301. uch sehr viel genauer welche Unterschiede und Schran ken noch berwunden werden m ssen und dass dies ein sehr langer Prozess ist vor allem wenn es nicht nur um wirtschaftliche Kooperation ge hen soll 081 Europa war f r viele Freiwillige zuvor nur ein abstraktes Gebilde das durch den EFD und ins besondere durch den pers nlichen Austausch mit Menschen sowie die Arbeit in den Projekten greifbarer geworden ist Unter europ ischer B rgerschaft wird von ihnen nicht ein Europa der Institutionen verstanden sondern ein Euro pa der pers nlichen Freundschaften 7 2 2 Bereitschaft im Ausland zu leben und zu arbeiten Ebenfalls ein F nftel derjenigen die auf Frage VL geantwortet haben kann sich vorstellen f r l ngere Zeit ins Ausland zu gehen Das Jahr im Ausland hat bei ihnen den Wunsch geweckt auch w hrend des Studiums f r einige Zeit in ein anderes Land zu gehen beziehungsweise sp ter im Gastland beziehungsweise Ausland leben und arbeiten zu wollen Pers nlich bin ich glaube ich nicht mehr so an einen Ort gebunden k nnte leichter mich dazu entscheiden irgendwo anders zu leben und t tig zu sein K nnte mir sehr gut vorstellen auch f r l ngere Zeit im Ausland zu leben Offensichtlich haben sich durch den EFD f r einen beachtlichen Teil der TeilnehmerInnen die Mobilit t und Flexibilit t in Bezug auf ein Le ben innerhalb Europas deutlich erweitert Als Wirkung von erlebten Krisensituationen
302. uer zwischen dem Beginn der vorbereitenden Ma nahmen und der Entsendung 27 In einigen der zur ckgesandten Fragebogen wurde das Wort Einf hrungsseminar oder Vorbereitungsseminar unterstrichen oder mit Fragezeichen versehen sodass davon ausgegangen wer den muss dass diese Freiwilligen mit dem Begriff nichts anzufan gen wu ten oder ein anderes Wort daf r einsetzten Die Anzahl der Seminartage ist mitunter mit bis zu 60 oder 90 angegeben was ver muten l sst dass Seminare oder Lehrg nge die von der Einsatz stelle aus besucht wurden zu den Seminaren des EFD Programms dazugez hlt wurden An den Einf hrungsseminaren beziehungs weise am Einf hrungstraining im Gastland ha ben 70 Prozent der TeilnehmerInnen teilgenom men In 20 9 Prozent der F lle dauerten sie zwei Wochen 18 6 Prozent der Freiwilligen wurden innerhalb von drei Tagen in ihr Gastland einge f hrt und 15 7 Prozent innerhalb von f nf Ta gen Bei 6 4 Prozent der Befragten dauerte das Einf hrungsseminar zwei Tage und nur bei 5 2 Prozent ganze drei Wochen An einem Zwischentreffen haben 76 1 Prozent der Befragten teilgenommen Sie dauerten mei stens zwischen zwei und sieben Tagen 71 1 der Befragten Seltener wurden sie ber einen Zeitraum von zehn Tagen 4 6 oder gar drei Wochen 4 1 durchgef hrt An R ckkehrerseminaren nahmen 62 7 Prozent der Befragten teil F r die H lfte von ihnen dau erten diese drei Tage Nur in Einzelf llen dauer
303. ufsvorbereitung Die Aneignung bestimmter f r den sp teren Eintritt in das Berufsleben wichtiger Grund qualifikationen wird von vielen Gespr chspart nern hervorgehoben Abgesehen von F llen in denen unmittelbar f r eine bestimmte Berufslaufbahn verwertbare Er fahrungen gemacht wurden z B anerkannte Praktika im Bereich der Kranken und Alten pflege liegen diese Qualifikationen zumeist auf einer abstrakten Ebene Sie betreffen das Erler nen und Ein ben von Flexibilit t Kommunikationsf higkeit Einsatzbereitschaft Arbeitsrhythmus P nktlichkeit und Verl sslichkeit Teamf higkeit r umlicher Orientierungsf higkeit selbstverantwortlichem Handeln eigenverantwortlichem Lernen Einige der Tr ger berichten dass Jugendliche mit der Teilnahme am EFD berpr fen wollen ob f r sie die Wahl eines Berufes im sozialen Be reich in Frage kommt Falls die Berufswahl mit der T tigkeit im EFD in Einklang steht k nnen Sozialkompetenzen erworben werden die f r die sp tere Aus bung des Berufes relevant sind Hier sind vor allem das Kennenlernen der Klientel und der Umgang mit ihr zu nennen Dar ber hinaus so eine andere Gespr chspart nerin hinsichtlich Einsatzstellen in der Jugend und Familienhilfe machen die Freiwilligen durchaus auch komplexere Erfahrungen wenn sie etwa das Sozialsystem um das Projekt he rum in diesem Fall z B das Justizsystem des Gastlandes kennen ler
304. und Fertigkeiten von nur untergeordneter Bedeutung ist ein Ergeb nis das angesichts der Arbeitsmarktlage und des entsprechenden sozialen und psychischen Drucks auf junge Menschen durchaus erstaun lich ist im brigen aber interessanterweise bereits in einer Evaluationsstudie von Stern Nirup und Andreis zur EFD Pilotphase auf taucht The policy debate has come increasingly to em phasize employability and work preparation as one of the goals of EVS This is quite a noticeable shift when compared with earlier vision on EVS However young people whom we have inter viewed as part of this evaluation are much less likely to emphasize the vocational or work preparation attributes of EVS They report on personal development and maturational kinds of outcomes such as living independently experi ence of another country learning to cope with a different culture Und weiter As already noted for many young people EVS has provided an opportunity to learn about other countries and become more tolerant about cultural differences On the other hand EVS has a much less vocational profile than might be assumed from recent policy discus 352 Die vorliegende Studie best tigt diese Ergeb nisse aus der Pilotphase des EFD auch f r den gegenw rtigen Zeitpunkt in vollem Umfang 7 1 5 Res mee Kompetenzerwerb im pers nlichen und beruflichen Bereich Zusammenfassend ergeben sich im Bereich des pers nlichen und beruflichen
305. ungen dieses Gesetzes Tr ger k nnen demzufolge juristische Personen sein die erstens ausschlie lich unmittelbar und selbstlos steuerbeg nstigten Zwecken im Sinne der 51 bis 68 Abgabenordnung dienen zwei tens Gew hr daf r bieten dass ihre Vorhaben den Interessen der Bundesrepublik Deutsch land dienen und drittens ihren Sitz in der Bundesrepublik Deutschland haben Neben den Diensten die auf der Grundlage des FS Geset zes oder des Zivildienstgesetzes angeboten wer den gibt es aber auch eine Anzahl von Dienst formen die keine bestimmte gesetzliche Grund lage f r den Auslandsdienst haben Im EFD gibt es keine auf Programmebene spe zifizierten Bestimmungen f r die Anerkennung von Tr gern Im EFD werden auch keine Tr ger anerkannt sondern nur Projekte die sich aus mehreren Partnern zusammensetzen Im Ver gleich mit den anderen Diensten ist im EFD die Ebene der Entsendeorganisationen zu betrach ten Das Benutzerhandbuch zum EFD f hrt als m gliche Entsendeorganisationen auf 1 Orga nisationen 2 lokale Beh rden 3 unterschiedli che Akteure und 4 Nationalagenturen In der Praxis der vier verschiedenen Dienste gibt es im wesentlichen drei Tr gergruppen wobei die meisten Tr ger den ersten beiden Gruppen angeh ren 1 Wohlfahrtsverb nde und gemeinn tzige Vereine 2 Kirchen und kirchennahe Organisationen 3 K rperschaften des ffentlichen Rechts Im EFD sind im Unterschied zur Praxis des FSJ au
306. urch den Kontakt mit den Projekten auch Anregung f r die eigene Arbeit w nschen Die Naturfreunde jugend bietet zum Beispiel vorwiegend Pl tze im kologischen Bereich an Diejenigen Entsendeorganisationen mit einer hohen Vermittlungszahl an Freiwilligen haben insgesamt auch ein breiteres Spektrum an Ein satzstellen mit denen sie zusammenarbeiten Meistens werden f r die vorhandenen festen Projekte geeignete Freiwillige gesucht In selte neren F llen sucht ein Tr ger eine Einsatzstelle speziell nach den W nschen eines Freiwilligen Zum Aufbau eines eigenen Netzes von geeigne ten Einsatzstellen nutzen viele der Entsendeor ganisationen die Hilfe der Nationalagenturen oder eine ber das Internet zug ngliche Daten bank mit Adressen und Beschreibungen von Organisationen und Projekten die am EFD partizipieren m chten Andere bem hen sich ber ihre Ehrenamtlichen Struktur beziehungs weise ber ehemalige Freiwillige eigene Kon takte herzustellen und zu pflegen H ufig kommt es zu Mischformen und Kombinationen der verschiedenen Ans tze 24 In den F llen in denen keine Wahlm glichkeit bestand kann es daran gelegen haben dass die Entsendeorganisation nur mit einer einzigen Aufnahmeorganisation zusammenarbeitet die der Freiwil ligen dem Freiwilligen nur eine einzige Einsatzstelle anbieten konn te oder wollte Nach der Auswahl von Einsatzstellen kommt der nach Einsch tzung vieler Entsendeorgani sationen w
307. usst dass es im EFD auch andere Pro jekte als in der Behindertenarbeit gebe 32 Zumindest in Deutschland gibt es solche AnsprechpartnerInnen deren Aufgabe es ist die Freiwilligen in ihren Einsatzstellen zu be suchen und f r Krisenintervention zur Verf gung zu stehen 33 Tr gerorganisation 5 Beurteilung der Tr ger und Einsatzstellen Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung Ausdehnung des Programms auf andere L nder Mehrfach wird angeregt den EFD auf andere Nicht EU L nder zu erweitern Dies wird von einigen TeilnehmerInnen als Bereicherung emp funden Besonders gut an den Seminaren durch die Aufnahmeorganisation hat mir gefallen dass nicht nur Europ er sondern auch Freiwillige aus v llig anderen Kulturkreisen teilgenommen ha ben Ich habe das als gro e Bereicherung erfah ren und f nde es sehr gut wenn der EFD auch au erhalb Europas m glich w re Ausdehnung des Programms auf sozial benach teiligte Jugendliche Von einigen Freiwilligen wird der EFD als Pro gramm f r privilegierte AbiturientInnen ange sehen denen durch ihr Elternhaus bereits Aus landsaufenthalte erm glicht wurden Ungefragt regen sie an den EFD auch f r andere Jugendli che beziehungsweise unterprivilegierte Jugend liche und Randgruppen zu ffnen Der EFD ist eine gute Sache und sollte auch Ju gendlichen ohne Abitur erm glicht werden Er ist nicht sehr zug nglich f r Jugendliche die nicht bereits ein hohe
308. vertreten Ande re berufliche Stellungen sind selten Im Ver gleich mit der Erwerbsbev lkerung in Deutsch land insgesamt sind Arbeiterinnen und Ange stellte stark unterrepr sentiert Beamtinnen und Selbstst ndige deutlich berrepr sentiert 17 z B Gei ler R Die Sozialstruktur Deutschlands 2 neubearbei tete und erweiterte Auflage Opladen 1996 18 vgl Statistisches Bundesamt Hrsg Datenreport 1997 Bonn 1997 S 87 sowie Kapitel 9 2 1 5 in dem auch die Zahlen der bundesweiten Statistik tabellarisch aufgef hrt sind 11 Abb 6 Informationsquellen ber den EFD 25 23 5 20 18 3 15 10 9 t 8 7 07 5 3 0 39 3 0 XE I s sg D P X x us E a g sS S Ra S S w A N ss O S E N s x N S S p E I g sg X e F lt x So 4 s gg xw S e S j PO e F amp t q xo k S PA y amp SE Ka lt f y s Ss Abb 7 Eltern der EFD lerInnen nach ihrer Stellung im Beruf 50 42 8 43 0 40 30 20 10 0 3 Die TeilnehmerInnen des Europ ischen Freiwilligendienstes 12 Die berufliche Stellung der Eltern der Freiwilli gen deutet darauf hin dass die Freiwilligen nach dem Schichtdifferenzierungsmodell von Gei ler 1996 haupts chlich aus den Dienstlei stungs mittel schichten Angestellte und Beam te neuer Mittelstand und zu einem relativ gro en Teil auch aus der Schicht der Se
309. viele TeilnehmerIn nen zumeist zwischen 80 und 90 angeben 35 vgl Van Gennep A bergangsriten Frankfurt am Main 1986 36 Wie oben erw hnt spielt dieser Lernbereich f r die Teilnehme rInnen zwar eine vergleichsweise geringere Rolle Immerhin geben aber ca 67 Prozent aller Befragten an in dieser Hinsicht etwas ge lernt zu haben 6 Statistische Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 29 Abb 16 Lerneffekte und Kompetenz erwerb im Europ ischen Freiwilligendienst Fachliche Qualifikation in Ihrem T tigkeitsbereich 41 3 9 4 19 50 4 Br 0 57 7 BE 64 55 9 11 4 47 1 Bl 9 37 9 4 5 Verstehen der Sprache Ihres Gastlandes Verstehen von Fachtexten und Zeitunglesen In unsicheren neuen Situationen zurechtfinden Eigene Positionen vertreten durchsetzen k nnen Mit widerspr chl Erwart Anforderungen zurechtkommen F higkeit im Team zu arbeiten Verantwortung f r mich und andere bernehmen Eine F hrungsposition bernehmen 33 7 In schwierigen Situationen nicht so schnell frustriert sein 45 6 I 2 3 54 7 I 6 6 44 2 5 8 Sch chternheit berwinden Auf andere Menschen zugehen k nnen Ein h heres Selbstbewusstsein entwickeln Auf andere R cksicht nehmen Probleme und Kontlikte im Alltag aktiv
310. von den Teilnehme rInnen berwiegend positiv bewertet Am be sten schneidet dabei das Zwischentreffen ab 49 Prozent sind damit sehr zufrieden und 44 8 Prozent zufrieden Die laufende personelle Betreuung und Anlei tung durch die Projektverantwortlichen bezie hungsweise MitarbeiterInnen in der Einsatz stelle beurteilen die Freiwilligen mehrheitlich positiv 34 1 Prozent sind mit ihrer Betreuung und Anleitung sehr zufrieden und 40 3 Pro zent zufrieden allerdings urteilen hierbei auch 20 5 Prozent mit unzufrieden und 5 Pro zent mit sehr unzufrieden In ihrer Gesamtbewertung u ern sich die Teil nehmerInnen durchweg positiv ber den Frei willigendienst 67 9 Prozent bewerten ihn mit sehr gut 25 2 Prozent mit gut und nur 4 6 Prozent mit befriedigend Eine schlechtere Bewertung geben nur 2 2 Prozent aller Befrag ten ab 10 Zusammenfassung und Empfehlungen Entsprechend dieser Beurteilung w rden sich 59 2 Prozent uneingeschr nkt noch einmal f r die Teilnahme am Freiwilligendienst entschei den 10 1 3 Kompetenzerwerb und Bedingungsfaktoren Im Zentrum der Untersuchung standen die EFD bedingten Lern und Bildungsprozesse der Freiwilligen Durchweg l sst sich in allen Bereichen ein starker Kompetenzerwerb kon statieren Insbesondere wird von sehr vielen Be fragten die Verbesserung der sprachlichen F higkeiten hervorgehoben 70 5 geben an diesbez glich sehr v
311. ysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung 52 Selbst wenn es hei t Ich habe die Erfahrung gemacht erf hrt man nicht um welche Erfah rungen es sich denn eigentlich handelt 4 Auch wenn wie im folgenden Zitat eine Dif ee ferenzierung in private nationale und interna u q M tionale Ebene erfolgt bleibt dennoch v llig un klar wie Schritte zur europ ischen Integration denn aussehen k nnten und welchen Beitrag die n befragte Person selbst hierzu leisten k nnte i W hrend ich mir vor dem Freiwilligendienst ma a ia ma m F Ei keine Gedanken ber dieses Thema gemacht a be interessiert es mich nun sehr stark Ich halte es f r sehr wichtig dass auf privater nationaler und internationaler Ebene Schritte zur europ i schen Integration unternommen werden 073 Nennungen kontrastiert die als unproblema tisch vorausgesetzten und bef rworteten Ideale zumindest andeutungsweise mit der im EFD konkret erlebten Wirklichkeit A S 5 3 T l Unverbundenheit Nur jede r F nfte 25 ke i mes i E ES p B Die Bedeutung Deutschlands und Frankreichs f r Europa ist mir bewusster geworden Ein satzstelle in Frankreich 209 Ich denke dass sich die Europ ische Integra tion im Kleinen verwirklichen l sst Die per s nliche Begegnung mit Menschen ist wichtig 239 In d
312. z machen und hab trotzdem mein Geld Als Fehlsteuerung empfinden einige Gespr chs partner auch die Regelung dass Freiwillige kei nen eigenen finanziellen Beitrag zu den Kosten des Freiwilligendienstes leisten m ssen Eine Kostenbeteiligung der Jugendlichen ein schlie lich einer Freistellungsm glichkeit f r wirtschaftlich bed rftige Jugendliche sollte nach einigen Stellungnahmen ernsthaft erwogen werden Wir wollen erreichen dass sich die Leute irgendwie klar machen Wenn sie ein Jahr weg gehen ist das auch etwas Verpflichtendes Alternativ k nnte eventuell der Aufbau eines individuellen Unterst tzerkreises Paten oder die Gewinnung eines Patenbetriebes an geregt werden wie es im Bereich einiger Tr ger bereits praktiziert wird 8 5 1 5 Rolle und Status der Freiwilligen Eine Reihe von Gespr chspartnern weist darauf hin dass Rolle und Aufgaben der Freiwilligen im Rahmen des EFD bisher nicht ausreichend gekl rt sind Eine bessere Kl rung des Freiwilli genstatus und eine bessere Anerkennung der w hrend des Einsatzes erbrachten Leistungen h tten einen Einfluss auf die Motivation der Freiwilligen Der Erfolg w re gr er wenn der Status der Freiwilligen besser gekl rt w re das w re ein R ckhalt Die Freiwilligen w ssten dann wer sie sind Bisher ist der EFD nichts kein Kin dergeld kein Wehrersatzdienst kein Bonus beim Studium Die bisherigen Vers umnisse den
313. zip des Eins zu Eins Bildung Begleitung pers nliche Betreuung davon h ngt ganz entscheidend ab wie sich der Dienst nachher f r den Betreffenden auswirkt was er aus dem Dienst mitnimmt wie er ihn in tegrieren kann wie er ihn aufnimmt Das ist f r mich der Kernpunkt Das zu organisieren erfor dert Mittel Von daher ist es f r mich sehr sehr problematisch wenn eine Einzelentsendestelle mit einem einzelnen Aufnahmeprojekt zu sammenarbeitet und da ist kein Rahmen drumherum selbst der institutionelle Rahmen der von der Europ ischen Union drumherum gelegt wird ist da zu d rftig Es ist ja gerade der Vorteil gro er Organisatio nen sich auf jeden Einzelfall einstellen zu k nnen aber das widerspricht ja den Wunsch tr umen der Kommission Eine andere Gespr chspartnerin spricht von einem individuell konzipierten Programm was sich auf allen Stufen der Umsetzung zeige Aus Sicht der Europ ischen Kommission wird kritisiert dass sich die Jugendlichen vor Ort nicht gen gen integrieren Aber hier liegen uto pische Vorstellungen vor Man kann die Integra tion f rdern zum Engagement ermuntern aber in sechs oder zw lf Monaten ist es schwie rig jemanden wirklich in einer ausl ndischen Kultur zu integrieren Es liegt auch in der Natur des Projekts das ja individuell ist 86 Das Grundprinzip Eins zu Eins engl one to one manch mal auch local to local wir
314. zug auf die Ein satzstelle 44 4 private berufliche oder ge sundheitliche Gr nde 16 7 keine M glich keit zum Wechsel 16 7 Eine Verl ngerung ihres Freiwilligendienstes haben 13 2 Prozent der TeilnehmerInnen mit ih rer Einsatzstelle vereinbart Davon blieben 39 4 Prozent einen Monat l nger als vorher verein bart 18 2 Prozent ein halbes Jahr und 15 2 Pro zent verl ngerten ihren Dienst um zwei Mona te 29 Die Abbrecherquote d rfte in etwa so hoch sein wie im Frei willigen Sozialen Jahr im Inland Rahrbach W stend rfer Arnold 1998 S 97 geben als Ergebnis einer Tr gerbefragung eine Abbre chergote im FSJ Inland von 9 2 Prozent an Ein genauer Zahlenver gleich ist allerdings nicht m glich weil die Zahl von 6 7 Prozent in dieser Befragung auf einem anderen Weg ermittelt wurde es wur den die TeilnehmerInnen gefragt In die Befragung wurden nur die jenigen einbezogen die mindestens vier Monate Dienst getan hat ten es gibt aber AbbrecherInnen die nicht in die Befragung einbe zogen wurden weil sie bereits vorher den Dienst quittiert hatten Die Abbrecherquote im EFD wird daher insgesamt auf ca 10 Pro zent gesch tzt 5 Beurteilung der Tr ger und Einsatzstellen Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung Zustimmung Teils tels Ablehnung Beurteilungen in in in Ich kann konnte mich bei vielf ltigen Aufgaben entfalten 56 2 30 6 13 2 Ich kann konnte selbstst ndig arbeiten 60 2 33 1 6 7 Ich
315. zwei Tage Knapp 9 Prozent hingegen absolvierten ein zweiw chi ges Ausreiseseminar Das Ausreiseseminar hat bei den Tr gern einen unterschiedlichen p dagogischen Stellenwert Bei einigen Tr gern ist es die wichtigste Kom ponente des gesamten Prozesses bei anderen ist es eingebettet in eine viel differenziertere Struk tur Die Vorbereitung sieht je nach Tr ger sehr unterschiedlich aus Bereits vor der Entschei dung ber die Teilnahme wird in der Regel ber Inhalte und Anforderungen informiert Einige Tr ger bieten in gewisser Weise noch als Be standteil des Auswahlprozesses aber schon mit p dagogischen Elementen unverbindliche Informationstagungen an bei denen ehemali ge Freiwillige ber ihre Erfahrungen berichten Weitere Vorbereitungsschritte erfolgen bei den schon erw hnten mehrt gigen Auswahlsemina ren 25 Im EFD sind Ausreiseseminare Einf hrungstrainings Zwischen treffen und R ckkehrerseminare vorgesehen 19 4 Tr ger und Einsatzstellen 20 Zumeist im Anschluss an die grunds tzliche Entscheidung ber eine Teilnahme werden wei tere Vorbereitungsschritte angeboten die teil weise Voraussetzung zur Ausreise sind Einige Tr ger f hren mehrere pers nliche Gespr che mit den Jugendlichen in denen sie sie konkret auf den Aufenthalt im Aus land vorbereiten und eventuell auftretende Schwierigkeiten ansprechen Mehrere Tr ger motivieren die Freiwilligen im Zeitraum zwischen

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