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1. 2 3 Die gestische Entwicklung in der vorsprachlichen Phase In diesem Unterkapitel wird die gestische Entwicklung in der vorsprachlichen Phase beschrieben die im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Babysigning steht Dabei wird auf die symbolische Entwicklung im Allgemeinen und auf die Rolle der deiktischen und der symbolischen Geste im Speziellen eingegangen Die symbolische Geste kann dabei mit Babysigns gleichgesetzt werden Zu unterscheiden ist allerdings dass symbolische Gesten Bestandteil nat rlicher Gesten im vorsprachlichen Alten sind w hrend Babysigns gelernt werden 2 3 1 Die Ausbildung von Symbolen Bevor das Kleinkind das Alter von neun bis zehn Monaten erreicht findet Kommunikation nach Bates Benigni Bretherton Camaioni und Volterra 1979 noch nicht zielgerichtet statt 12 2 Babysigning Es schreit oder reicht beispielsweise in die Richtung des gew nschten Objekts w hrend die Eltern seine Bed rfnisse zu interpretieren und zu stillen versuchen Ab dem neunten Lebensmonat ver ndert sich dieses Verhalten indem das Kind seinen Blick zwischen Objekt und Bezugsperson hin und her schweifen l sst w hrend es ein Signal hervorbringt Dies deutet darauf hin dass es eine Beziehung zwischen Objekt Bezugsperson und Signal herstellt und dieses Verhalten zielgerichtet einsetzt Auch die Form der Signale ver ndert sich indem z B eine Reich und Greifbewegung in eine kurze ffnen und Schlie bewegung verk rzt und damit
2. Um normal h rende Eltern zu erreichen deren Kinder h rbeeintr chtigt sind und die DGS lernen wurde Karin Kestner www kestner de 1999 2011 angesprochen die sich f r die F rderung h rbeeintr chtigter Kinder durch Geb rdensprache einsetzt Au erdem wurden verschiedene Webseiten und Beratungsstellen f r h rbeeintr chtigte Menschen sowie Schulen f r h rbeeintr chtigte Kinder Kontaktiert da diese als Anlaufstellen f r die besonderen Bed rfnisse h rbeeintr chtigter Menschen fungieren und m glicherweise den Zugang zu dieser Community vermitteln k nnen F r die Rekrutierung der Kontrollgruppe wurde die Kontaktaufnahme mit zwei Familienbildungsst tten einem Frauengesundheitszentrums und der Deutschen Gesellschaft f r Babymassage e V www dgbm de 2009 ausgew hlt Auf diese Weise sollten Eltern erreicht werden die mit ihren Kindern Babykurse besuchen und genauso viel Zeit mit ihnen verbringen wie Eltern die mit ihren Kindern Babysigns ein ben oder eine Geb rdensprache lernen Es wird davon ausgegangen dass Eltern die viel Zeit mit ihren Kindern verbringen ihr Kommunikationsverhalten besser einsch tzen k nnen als Eltern die wenig Zeit mit ihren Kindern verbringen 5 Aufbau der Studie 49 Die Kinder der Familien sollten zwischen acht und 18 Monate alt sein da ein Kind fr hestens im Alter von acht Monaten erste Babysigns verwendet indem es beginnt Gesten elaboriert einzusetzen Folven amp Bonvillian 1991
3. 1979 Deiktische Gesten beziehen sich auf Objekte und geh ren zu den h ufigsten vorsprachlichen Gesten Locke Young Service amp Chandler 1990 Caselli 1990 unterscheidet vier Formen deiktischer Gesten e Reaching Das Kind reicht nach einem gew nschten Objekt das sich au er Reichweite befindet w hrend sein Blick zwischen Bezugsperson und Objekt hin und her schweift e Giving Das Kind gibt einer Bezugsperson einen Gegenstand e Showing Das Kind h lt ein Objekt in der ausgestreckten Hand hoch und zeigt ihn einer Bezugsperson um seine Gedanken mit ihr zu teilen e Pointing Das Kind zeigt mit dem Zeigefinger auf ein Objekt oder eine Situation i e Zeigegeste W hrend die Reaching Geste bereits ab den neunten Lebensmonat als Reaktion auf das miitterliche Verhalten eingesetzt wird tritt die Zeigegeste erst gegen den 12 Lebensmonat auf und wird spontan gebraucht sowie auch h ufiger mit bidirektionalen Signalen kombiniert Masur 1990 So zeigt ein Kind auf einen Gegenstand und schaut die Mutter an obwohl 14 2 Babysigning diese sich nicht im Blickfeld des Gegenstandes befindet Die Zeigegeste erwies sich unter den deiktischen Gesten als tiberlegen weshalb sie in dieser Arbeit auch vordergriindig behandelt wird Bates et al 1979 z hlen die Zeigegeste zu den Protoimperativen und sprechen ihr damit jegliche kommunikative Intention ab Pizzuto und Copabianco 2005 fanden dass im fr hen Stadium der Sprachentw
4. Assessment of symbolic maturity through analysis of pretend play Merrill Palmer Quaterly 23 89 99 Nikolopoulos T P O7 Donoghue G M amp Archbold S M 1999 Age at implantation its importance in pediatric cochlear implantation Laryngoscope 4 109 595 599 Ochs E amp Schieffelin B B 1984 Language Acquisition and Socialization Three developmental Stories and Their Implications In R Shweder amp R Levine Eds Culture Theory Essay on Mind Self and Emotion pp 276 320 New York Cambridge University Press OEGLB 2006 Stellungnahme des sterreichischen Geh rlosenbundes zum Thema Cochlea Implantat Verf gbar unter http www oeglb at netbuilder docs ci_stellungnahme_oeglb_jan06 pdf 26 2 2011 Osberger M J amp Fisher L 2000 Preoperative predictors of postoperative implant performance in children Ann Otol Rhinol Laryngol 109 suppl 185 44 46 Ozcaliskan S Levine S amp Goldin Meadow S 2009 Gesturing with an injured brain How gesture helps children with early brain injury learn linguistic constructions Manuscript submitted for publication Papousek M 2001 Vom ersten Schrei zum ersten Wort Anf nge der Sprachentwicklung in der vorsprachlichen Kommunikation 3 Aufl Bern Huber Pereira C 1985 An interactional approach in the study of gestural communication in hearing impaired children In W Stokoe amp V Volterra Eds Sign language research 83 Silv
5. Seine gestische Aktivit t l sst nach wenn es im Alter von etwa 18 Monaten einen Schwellenwert von 50 W rtern erreicht woraufhin sein Wortschatz schnell w chst Es wird also davon ausgegangen dass die Produktion nat rlicher Gesten von Kindern in diesem Altersspektrum am h chsten ist und dem Einsatz von Babysigns oder Geb rden entgegen kommt Eine Ausdehnung des Altersspektrums w re aus theoretischer Sicht nicht sinnvoll gewesen da Kinder unter acht Monaten Gesten noch nicht elaboriert einsetzen k nnen und ihr Gebrauch bei Kindern ber 18 Monaten langsam nachzulassen beginnt Folven amp Bonvillian 1991 5 2 Kategoriensystem Als Theoriegrundlage f r die Entwicklung des Kategoriensystems f r die Video und Fragebogenerhebung wurden die Annahmen von Bates et al 1979 ausgew hlt vgl Abschnitt 2 3 1 da diese die gestische Entwicklung von Kindern im Vergleich zu anderen Arbeiten besonders fundiert beschreiben Giving ein Objekt anbieten und Showing Explorieren von Objekten mit dem Zeigefinger Communicative Pointing auf ein Objekt zeigen und um R ckversicherung suchen und Ritualized Reach in ritualisierter Art und Weise nach einem Gegenstand reichen erwiesen sich in einer Studie von Bates et al 1979 als die besten gestischen Pr diktoren f r Sprache nachdem diese mit Ma en des Wortverst ndnisses und der produktion korreliert wurden Der Pr diktor Communicative Pointing erzielte die h chsten Korrelationen in 53
6. amp Goodwin 1990 Doch welche Bedeutung hat die zunehmende Verbreitung des Babysigning f r den Erwerb der Geb rdensprache im Falle h rbeeintr chtigter Kleinkinder denen der Zugang zu dieser h ufig verwehrt bleibt Kiegelmann 2009 Da ein enger Zusammenhang zwischen kommunikativen Schwierigkeiten und Verhaltensproblemen in der Entwicklung eines Kindes besteht ist es umso wichtiger dass jedes Kind ob h rbeeintr chtigt oder normal h rend best und fr hestm gliche Kommunikationsangebote erf hrt Doherty Sneddon 2008 So lange Risikofaktoren wie eine verz gerte Sprachentwicklung bestehen ist der Meinung der Wissenschaftlerin nach eine fr he und pr ventive F rderung der Sprachentwicklung oder vielmehr der F higkeit zur Kommunikation w nschenswert Bei normal h renden Kindern kann der Einsatz von Babysigning eine M glichkeit zur Pr vention darstellen Bei h rbeeintr chtigten Kindern kann der Erwerb der landes blichen Geb rdensprache Entwicklungsdefizite verhindern Im Rahmen dieser Arbeit soll daher untersucht werden ob ein Unterschied in der gestischen vorsprachlichen Entwicklung normal h render Kinder unter dem Einfluss von Babysigning und zwischen h rbeeintr chtigten Kindern unter dem Einfluss einer Geb rdensprache besteht Zu diesem Zweck wurde eine Pilotstudie durchgef hrt die eine Beobachtung im Feld mit einer Fragebogenerhebung kombiniert Die Ziele der Pilotstudie waren einerseits erste Erkenntnisse ber
7. es Vokabular auf wie die amerikanischen Kinder Dies zeigt dass repr sentationale Gesten symbolische Gesten in hohem Ma e das kommunikative Potential italienischer Kinder bereichern Caselli 1990 Iverson Capirci amp Caselli 1994 Die Forscherinnen fanden au erdem dass supplement re Geste Wort Kombinationen Zwei Wort u erungen vorhersagen Iverson amp Goldin Meadow 2005 Nach Goldin Meadow und Wagner 2005 k nnen supplement re Geste Wort Kombinationen einen Fortschritt im Lernprozess herbeif hren indem der Erwachsene die Geste des Kindes mit dem entsprechendem Wort ersetzt Eine Studie von Goldin Meadow Goodrich Sauer und Iverson 2007 unterst tzt diese Annahme indem sie als Reaktion auf supplement ren Geste Wort Kombinationen der Kinder l ngere mittlere u erungsl ngen Brown 1973 der Erwachsenen fanden als auf komplement re Geste Wort Kombinationen Au erdem konnten sie einen positiven Zusammenhang zwischen der Ersetzung der Geste durch das entsprechende Wort durch den Erwachsenen und dem Einsatz von Zwei Wort u erungen von den Kindern feststellen Weiterhin zeigten die Ergebnisse der Studie von Iverson et al 2008 dass sowohl italienische als auch amerikanische Kinder deiktische Gesten vermehrt in ihren supplement ren Geste Wort Kombinationen einsetzten und dass beide Gruppen zur selben Zeit begannen solche Geste Wort Kombinationen zu verwenden Daraus schlie en die Forscherinnen das deikti
8. gung Dabei bestand die M glichkeit dass sich ein Mitarbeiter ber das Internet mit der Erlaubnis des Benutzers in seinen PC einloggte um am Bildschirm die einzelnen Schritte der 78 7 Diskussion Anwendung vorzuf hren Somit konnten die einzelnen Anwendungen ohne eine lange Einarbeitungsphase schnell umgesetzt werden Zur Bearbeitung der Daten wurden die Dateien mit den Videoaufnahmen direkt in die Programmoberfl che von INTERACT integriert INTERACT bernahm die Ansteuerung der Videos sowie die Kategorisierung der Beobachtungsdaten Diese wurden mit Ereignissen erfasst f r die im Vorfeld Codes Kategorien und Klassen kommunikative Aktionen und Reaktionen von Mutter und Kind definiert werden mussten Die Klassen enthalten folglich eine bestimmte Anzahl an Codes und stellen ein bergeordnete Struktur dar Somit wurden die Daten hierarchisch angelegt INTERACT wies jedem Code ein Tastenk rzel zu so dass dieses Ereignis sp ter durch Dr cken der entsprechenden Taste erfasst werden konnte Au erdem konnten Codes als Einzelereignisse oder als Ereignisse mit einer bestimmten Zeitdauer erfasst werden Die erfassten Ereignisse k nnen sich zeitlich berlappen oder gegenseitig ausschlie en Es besteht auch die M glichkeit mit der Leertaste im Nachkodiermodus Ereignisse zu erfassen und erst sp ter zu kodieren Weiterhin sind Korrekturen in der Kodierung sowohl w hrend als auch nach der Bearbeitung der Daten m glich Hier hilft ins
9. hrt wurde mit Beobachtungen im nat rlichen Feld und einer Fragebogenerhebung die in Abschnitt 4 2 nachfolgende Hypothese untersucht 4 2 Hypothese Aus der Forschungsfrage ob die Anwendung von Babysigns oder der Erwerb einer Geb rdensprache zu Unterschieden in Bezug auf das gestische Verhalten von vorsprachlichen Kleinkindern f hrt resultiert folgende Hypothese Die Anwendung von Babysigning bei normal h renden Kindern und der Erwerb einer Geb rdensprache bei h rbeeintr chtigten Kindern f hrt zu keinem nennenswerten Unterschied in der gestischen Entwicklung vorsprachlicher Kleinkinder 4 3 Implikationen Unterst tzen die Ergebnisse dieser Studie die oben genannte Hypothese impliziert dies dass jedem Kind ob normal h rend oder h rbeeintr chtigt die Unterst tzung seiner nat rlichen Gesten in der Sprachentwicklung zugute kommt ob durch Babysigns oder Geb rdensprache Dies h tte zur Folge dass h rbeeintr chtigten Kindern der Zugang zur Geb rdensprache erleichtert wird und das Angebot die DGS zu erlernen erweitert wird An Schulen f r 46 4 Forschungsfrage H rbeeintr chtigte sollten der geb rden und lautsprachliche Ansatz gleichberechtigt nebeneinander stehen sowie das Beratungsangebot f r Eltern h rbeeintr chtigter Kinder durch geb rdensprachkompetente Fachleute die auch Kontakt zu Geburtskliniken haben ausgebaut werden Damit k nnte den Familien m glicherweise der Erwartungsdruck die Lautsprac
10. rstudien 7 Sekund rstudien und in 2 Studien war die Herkunft der Stichprobe unklar Ein Gro teil der gesichteten Studien konnte die Hypothese nicht unterst tzen Diejenigen Studien die in die Analyse eingeschlossen wurden wiesen erhebliche methodische M ngel auf wodurch ihre Ergebnisse nicht als gesichert gelten k nnen Die Forschergruppe um Johnston et al 2005 weist auf einige M ngel hin So wurde in keiner der Studien die Methode der Randomisierung eingesetzt um eine wissenschaftliche berpr fung m glicher Effekte eines Trainings mit Babysigns durchzuf hren M gliche konfundierte Variablen wie z B eine l ngere Dauer der Interaktion zwischen Eltern und Kindern Blickkontakt der Austausch von Z rtlichkeiten oder Singen mit den Kindern wurden in keiner der Studien ber cksichtigt und diskutiert Weiterhin variierte die Validit t der Ma e zur Erfassung der Sprachentwicklung sowie die Reliabilit t der Lernmaterialien mit denen den Kindern Babysigns beigebracht wurden so stark dass ein Vergleich oder eine Zusammenfassung der Studien nicht m glich war Au erdem entsprachen die Produkte wie B cher oder Videos die in den Online Programmen als Lernmaterialien zum Babysigning beworben wurden nicht den Materialien in den Studien wodurch die Ergebnisse nicht generalisiert werden k nnen Johnston et al 2005 24 2 Babysigning Die Vorteile die durch Babysigning beworben werden werden noch durch keine eindeutigen empiri
11. van den Broek Coerts amp Brokx 1996 Koch 2002 Johnston Kammerer Clark amp Kenna 2005 Sprache steht f r ein Symbolsystem durch das wir in abstrakten Begriffen Begriff der Freiheit denken k nnen was unabdingbar f r unsere geistige Entwicklung ist Ob nun ein Symbolsystem auditiv oder visuell vermittelt wird ist f r unsere kognitive Entwicklung unerheblich Die Geb rdensprache erf llt als grammatikalisiertes Symbolsystem mit dem immer wieder neue Botschaften kombiniert werden k nnen die gleiche Rolle f r das Denken wie die Lautsprache Szagun 2007 Nach dem Rehabilitationsmodell der Harvard Medical School USA wird Eltern h rbeeintr chtigter Kinder der Erwerb der Geb rden und Lautsprache empfohlen Johnston 2005 Kommt das Kind dann gut in die Lautsprache bevorzugt es diese bald da dies die verbreitetere Sprache in unserer Gesellschaft ist Andernfalls steht ihm aber eine gute Alternative mit der Geb rdensprache zur Verf gung wodurch es eigentlich nur gewinnen kann Hat es diese Alternative aber nicht kann es zu irreversiblen Entwicklungsverz gerungen kommen Szagun 2007 3 4 Vorl ufiges Fazit zum Geb rdenspracherwerb Schl gt die lautsprachliche Entwicklung fehl droht dem h rbeeintr chtigten Kind die Gefahr von Entwicklungsdefiziten und der Isolation Der Erwerb einer Geb rdensprache kann dies m glicherweise verhindern So gibt es Hinweise darauf dass h rbeeintr chtigte Kinder die von fr her Kindh
12. 4 selbst eingebrachte Geb rden Geb rden Reaktionen selbst gesprochene W rter und W rtliche Reaktionen konnten in diesem Videoausschnitt nicht beobachtet werden Das Kind zeigte in 60 der Ereignisse kommunikative Aktionen und in 40 der Ereignisse kommunikative Reaktionen Die 40 69 kodierten Ereignisse der Bezugsperson verteilen sich auf 17 29 3 Gestische Animationen durch die Bezugsperson 5 8 6 Gestische Reaktionen auf das Kind 12 20 7 Geb rden Animationen durch die Bezugsperson 5 8 6 Geb rden Reaktionen auf das Kind und 1 1 7 W rtliche Reaktion auf das Kind W rtliche Animationen durch die Bezugspersonen konnten ebenfalls nicht beobachtet werden Ihre Animationen zur Kommunikation des Kindes umfassen 50 der Interaktionen ihre Reaktionen auf Kommunikationsangebote des Kindes 18 9 der Interaktionen 6 Ergebnisse 63 Tabelle 2 H ufigkeitsstatistik der kodierten Videodaten des Geb rdensprachlichen Kindes SS a er Gesten des W nschens Gesten des Zeigens Gestische Reaktion auf Bezugsperson Geb rden selbst eingebracht Bezugsperson Gestische Animation durch Bezugsperson Gestische Reaktion auf Kind Geb rden Animation durch Bezugsperson Geb rden Reaktion auf Kind W rtliche Reaktion auf Kind os Gesamt SSS 100 00 Kontrollgruppen Kind Das Kontrollgruppen Kind war zum Zeitpunkt der Videoerhebung 17 Monate alt Die Dauer der Videoaufnahme betr gt 6 Minuten und 41 Sekunden 401 Sekunde
13. De Lemos 1981 beschreibt einen hnlichen Prozess indem Mutter und Kind Dialogmerkmale wie die Geste teilen und damit zu Gespr chspartnern werden Pereira 1985 konnte zeigen dass durch geteilte Erfahrungen zwischen Mutter und Kind der Modalit tsunterschied zwischen Geste und Sprache aufgehoben wird Daraus folgt eine weitere Annahme Der Modalit tsunterschied zwischen Geste und Lautsprache ist vor allem in der vorsprachlichen Phase so gering dass der Gebrauch von Babysigns oder der Erwerb der Geb rdensprache im Falle h rbeeintr chtigter Kinder den Spracherwerbsprozess nicht behindert sondern eine weitere M glichkeit neben der Lautsprache darstellt 4 Forschungsfrage 45 Ausgehend von dem nat rlichen Gebrauch fr hkindlicher Gesten und den sprachlichen Entwicklungsparallelen normal h render und h rbeeintr chtigter Kinder stellt sich die folgende Forschungsfrage Wenn alle Kinder in der vorsprachlichen Phase Gesten einsetzen und die sprachliche Entwicklung zwischen normal h renden und h rbeeintr chtigten Kindern weitestgehend parallel verl uft zeigt sich dann berhaupt ein Unterschied in der gestischen Entwicklung zwischen normal h renden Kindern die Babysigns verwenden und h rbeeintr chtigten Kindern die Geb rdensprache erwerben Um zu untersuchen ob die Anwendung von Babysigns oder der Erwerb einer Geb rdensprache zu Unterschieden in Bezug auf das gestische Verhalten von vorsprachlichen Kleinkindern f
14. Es stellte sich heraus dass sich die f nf Formen der vorsprachlichen Kommunikation zur Einordnung des vorsprachlichen Verhaltens der Kinder gut eigneten Videobeobachtung Zu den vorsprachlichen Kommunikationsformen z hlten die Gesten des W nschens zur Bed rfnisbefriedigung die Gesten des Zeigens zur intentionalen Kommunikation selbst eingebrachte Babysigns zur Symbolisierung eines Referenten selbst eingebrachte Geb rden zur Kommunikation H rbeeintr chtigter und selbst gesprochene W rter welche die ersten sprachlichen Versuche der Kinder darstellten und einer anderen Modalit t angeh rten als die brigen vorsprachlichen Verhaltensweisen Die Gesten des W nschens traten h ufig in Form der Zeigegeste auf mit der die Kinder signalisierten das sie etwas haben m chten w hrend die Gesten des Zeigens von den Kindern bereits in konventionalisierter Form eingesetzt wurden So konnte in der Videoaufnahme des Kontrollgurppen Kindes beobachtet werden wie es die Hand mit einer Geste der Vorsicht hob als es dem Heizstrahler ber der Wickelkommode zu nahe kam 76 7 Diskussion woraufhin die Mutter das Kind verbal zur Vorsicht ermahnte Dies zeigt wie wichtig die Kontextinformation f r die klare Unterscheidung zwischen den Gesten war und wie die Reaktion der Bezugsperson die Funktion der Geste nochmals verdeutlichte Somit war die Beobachtung der Interaktion zwischen Kind und Bezugsperson bedeutend um die Kommunikation durch G
15. Gestische Reaktion auf Bezugsperson ia Kind ial s _ W rter von selbst gesprochen ia Kind ial v Wortliche Animation durch Bezugsperson ia Bezugsperson ia r W rtliche Reaktion auf Kind ia Bezugsperson aa e Wortliche Reaktion auf Bezugsperson ial Kind ia ms mm E Diese Datei definiert die Master Objekte Abbildung 1 Screenshot des f r die Videokodierung mit INTERACT verwendeten Code Archivs Die Visualisierung der Ereignisse wurde genutzt um die Plausibilit t der Kodierung zu berpr fen und m gliche Unstimmigkeiten zu korrigieren Abbildung 2 zeigt ein Zeitdiagramm einer solchen kodierten Videosequenz Der gew hlte Ausschnitt zeigt eine etwa 18 Sekunden lange Sequenz des Videos des beobachteten Kindes das Babysigns einsetzt Das erste Ereignis ist ein selbst eingebrachtes Babysign des Kindes auf das die Mutter ebenfalls mit einem Babysign und dem entsprechendem Wort reagiert Im Folgenden entwickelt sich eine wechselseitige Interaktion zwischen Mutter und Kind LL en een Datei Auswertung Datenauswahl Ansicht TESA EEEL ET Ausschnitt gew hlt Videozeit 00 02 26 19 00 02 08 02 00 02 11 12 00 02 14 22 00 02 18 022 00 02 21 12 00 02 24 Kind B abysign selbst ingebracht EA Kind_Gestische Reaktion auf Bezugsperson Kind_Babysign Reaktion auf Bezugsperson BB Kind Waiter von selbst gesprochen Kind_Gestische Reaktion auf Bezugsperson er a BB Kind_Wortliche Reaktion auf Bezugsperson Kind_Wo
16. Tabelle 3 H ufigkeitsstatistik der kodierten Videodaten des Kontrollgruppen Kindes ren Gesten des W nschens Gesten des Zeigens Gestische Reaktion auf Bezugsperson W rter von selbst gesprochen W rtliche Reaktion auf Bezugsperson Bezugsperson Gestische Animation durch Bezugsperson Gestische Reaktion auf Kind Wortliche Animation durch Bezugsperson W rtliche Reaktion auf Kind A En E 100 0 6 2 2 Fragebogenerhebung Die Ergebnisse aus der Fragebogenerhebung werden in den folgenden Abs tzen f r jedes Kind einzeln dargestellt Fragebogen zur Kommunikation mit Kleinkindern mit Babysigns Zum Zeitpunkt der Fragebogenerhebung war das Kind 16 Monate alt Die Angaben der Mutter ber die Anzahl der verwendeten Formen der vorsprachlichen Kommunikation beziehen sich auf einen Zeitraum von zwei Stunden 120 Minuten w hrend dem Aufstehen und Fr hst cken und nicht auf einen Zeitraum von einem ganzen Tag Die Angaben ber die Anzahl der gezeigten Babysigns bezieht sich sogar nur auf eine Stunde 60 Minuten Zus tzlich gibt die Mutter noch an dass ihr Kind beim Essen mehr Baybsigns verwendet als gew hnlich indem es zuerst die Zeigegeste einsetzt und erst wenn es nicht bekommt was es m chte ein Babysign Die Angaben entnimmt die Mutter eigenen Mitschriften des genannten Zeitraums Aus Tabelle 4 ist zu entnehmen dass sich die Anteile der vorsprachlichen Kommunikation des Babysigning Kindes aus 4 3 5 Gesten des W nsc
17. Videoerhebung durchschnittlich 16 2 Monate alt 1 3 Jahre und bei der Fragebogenerhebung durchschnittlich 19 7 Monate alt 1 6 Jahre 6 1 1 Babysigning Kind Das Babysigning Kind war zum Zeitpunkt der Videoerhebung 12 5 Monate und zum Zeitpunkt der Fragebogenerhebung 16 Monate alt Seine Mutter hat bereits begonnen ihrem Kind Babysigns vorzumachen als es erst ein bis zwei Monate alt war Um sich Babysigns anzueignen verwendet sie Das gro e Buch der Babyzeichen K nig 2007 und besucht den Blog von Birgit Butz babyzeichen blogspot com 23 3 2011 Einen face to face Babysigning Kurs besuchte die Mutter nicht noch nimmt sie derzeit an einem Kurs teil berwiegend verwendet nur die Mutter Babysigns manchmal auch der Vater des Kindes 60 6 Ergebnisse 6 1 2 Geb rdensprachliches Kind Zum Zeitpunkt der Videoerhebung war das Kind 19 Monate und zum Zeitpunkt der Fragebogenerhebung 23 5 Monate alt Die H rbeeintr chtigung des Kindes wurde nach der Geburt mittels eines H rscreenings festgestellt Es wird als hochgradig h rbeeintr chtigt eingestuft und wird seit seinem sechsten Lebensmonat mit H rger ten versorgt Seit seinem f nften Lebensmonat lernt es Geb rdensprache Um sich die DGS anzueignen verwendet die Familie Das gro e W rterbuch der Deutschen Geb rdensprache Kestner amp Hollmann 2009 die Lernsoftware Tommys Geb rdenwelt Kestner amp Hollmann 1999 2010 sowie ein konventionelles Lehrbuch Au erde
18. an Da ich mich aus Zeitgr nden f r die Auswertung dieses Fragebogens beschr nken muss m chte ich Sie bitten nur diese vier Arten der Kommunikation zu ber cksichtigen Machen Sie bitte nur Angaben zu den vier aufgef hrten Formen auch wenn Ihr Kind noch andere Arten der Kommunikation zeigt die hier nicht aufgefiihrt sind Name des Kindes Geburtsdatum Wann haben Sie angefangen mit Ihrem Kind Babysigns einzu ben Welche Lernmaterialien verwenden Sie um sich Babysigns anzueignen 98 Haben Sie in der Vergangenheit oder besuchen Sie derzeit einen Babyzeichenkurs Welche Personen verwenden Babysigns im unmittelbaren Umfeld des Kindes Ich habe 4 Arten der Kommunikation ausgew hlt durch die sich ein Kind mitteilen kann Diese sind 1 Gesten des W nschens 2 Gesten des Zeigens 3 selbst eingebrachte Babysigns und 4 selbst gesprochene Worte Ordnen Sie bitte den aufgef hrten Formen jeweils eine Anzahl in ganzen Zahlen zu welche die Kommunikation mit ihrem Kind an einem typischen Tag widerspiegelt Die ersten beiden Formen beziehen sich ausschlie lich auf vorsprachliche Gesten Diese k nnen von den Kindern von Lauten L cheln Blickkontakt etc begleitet sein oder allein produziert werden F r diese beiden Formen ist jedoch nur die Anzahl der Gesten wichtig Die 1 Form Gesten des W nschens bezieht sich auf Gesten die das Kind einsetzt um z B an sein Lieblingsspielzeug zu gelangen Diese Gesten k nnen sich z B so d
19. betr gt etwa 2 Monate und 2 Wochen Die Gesten des Zeigens nehmen zum ersten 6 Ergebnisse 69 Messzeitpunkt mit 59 1 den gr ten Anteil an der vorsprachlichen Kommunikation ein Dieser Anteil verringert sich zum zweiten Messzeitpunkt auf 16 7 wogegen bei den Gesten des W nschens mit 4 6 zum ersten bzw 27 8 zum zweiten Messzeitpunkt sowie bei den W rtern mit 40 9 zum ersten bzw 55 5 zum zweiten Messzeitpunkt die Anteile an der vorsprachlichen Kommunikation ansteigen Die W rter nehmen beim Kontrollgruppen Kind zum zweiten Messzeitpunkt den gr ten Anteil an der vorsprachlichen Kommunikation ein Abbildung 5 verdeutlicht die Verschiebung der Anteile zwischen den beiden Messzeitpunkten 9 41 m Gesten des W nschens m Gesten des Zeigens W rter von selbst gesprochen 15 17 Fragebogen Abbildung 5 Anteile der vorsprachlichen Kommunikationsformen des Kontrollgruppen Kindes zu beiden Messzeitpunkten Die kumulierten Anteile der Gesten des W nschens und der Gesten des Zeigens zu einem Gesamtanteil nat rlicher Gesten werden in diesem Fall mit dem Anteil erster W rter an der vorsprachlichen Kommunikation verglichen Wie bei den beiden zuvor betrachteten Kindern ist wiederum eine Verringerung des Anteils der nat rlichen Gesten zu beobachten Dieser Anteil sinkt von 59 1 zum ersten Messzeitpunkt auf 44 5 zum zweiten Messzeitpunkt w hrend der Anteil der W rter von 40 9 auf 55 5 ansteigt Die Ver nderun
20. d rfen ebenfalls von Gesten Blickkontakt oder L cheln etc begleitet sein oder alleine produziert werden Die Angaben der Anzahlen in ganzen Zahlen sollen ausschlie lich den Anteil an der Kommunikation mit Ihrem Kind widerspiegeln den Ihr Kind von selbst und ohne Aufforderung produziert Zus tzlich geben Sie bitte noch einige typische Beispiele f r die aufgef hrten Arten der vorsprachlichen Kommunikation an Art Form Anzahl Typische Beispiele Wie viele Kommunikative Gesten zeigt das Kind um anzuzeigen dass es etwas haben will Wie viele Kommunikative Gesten zeigt das Kind um die Aufmerksamkeit des Erwachsenen zu erregen weil es etwas zeigen will Wie viele Worte produziert Ihr Kind spontan ohne vorher dazu animiert worden zu sein Vielen Dank f r die Teilnahme an dieser Studie Bei R ckfragen stehe ich Ihnen gerne unter felicitas gross gmx de zur Verf gung 107 Anhang D Elternanschreiben f r die Babysigning Untersuchungsgruppe Cand Psych Felicitas Gro PD Dr Mechthild Kiegelmann Abteilung f r P dagogische Psychologie und angewandte Entwicklungspsychologie Fachbereich Psychologie Universit t Trier il Universitat Trier 54286 Trier kiegelma uni trier de http www uni trier de index php id 20548 felicitas_gross gmx de Trier im Oktober 2010 Betreff Babygebarden Videos Liebe Eltern im Rahmen meiner Diplomarbeit im Fach Psy
21. der m glichen Korrelationen der Matrix Communicative Pointing beinhaltet das Verst ndnis der Zeichen Referenz Beziehung und eine kommunikative Absicht weshalb es Sprache gut vorhersagt Dem gegen ber steht Non Communicative Pointing Zeigen als Instrument um Bed rfnisse zu stillen das nur das Konzept der Referenz nicht aber eine kommunikative Absicht enth lt Es korrelierte auch mit Sprache nicht aber mit gestischer intentionaler Kommunikation Nach Werner und Kaplan 1963 ist Non Communicative Pointing dennoch wichtig um das Konzept von Referenz zu verstehen mit dem das Kind das Selbst vom Objekt zu unterscheiden lernt und damit ebenfalls die Benennfunktion von Sprache Diese Ansicht vertreten auch Bates et al 1979 50 5 Aufbau der Studie Non Communicative und Communicative Pointing bilden zwei von insgesamt f nf Kategorien der vorsprachlichen Kommunikation die sowohl in die Video als auch in die Fragebogenerhebung miteinbezogen wurden Wie oben erw hnt erwies sich Communicative Pointing als ein erfolgreicher Pr diktor f r Sprache und transportiert eine kommunikative Absicht Bates et al 1979 weshalb dieser als eine Form der vorsprachlichen Kommunikation ausgew hlt wurde Non Comminicative Pointing hingegen wird als eine Art Vorausl ufer f r Communicative Pointing betrachtet da es ausschlie lich f r den Aufbau des Referenzkonzepts wichtig ist Bates et al 1979 Deshalb wurde dieser Pr diktor als eine weite
22. die m tterlichen Stimme sowie f r den sogenannten Baby Talk Richards 1994 Operationen der Kognition enthalten Objektkategorisierungen und Ged chtnisleistungen Bis zum neunten Lebensmonat entwickelt der S ugling die F higkeit Begriffe und Kategorien zu bilden Als fester Wissensbestandteil bilden Objektkategorien die Grundlage f r die Benennungsfunktion Referentielle Gesten auf ein Objekt zeigen und konventionalisierte oder kulturabh ngige Gesten winke winke sind Ausdruck einer intendierten Kommunikation Diesen Gesten kommt eine Br ckenfunktion f r den bergang vom i Baby Talk stellt eine kindgerichtete Sprache dar und zeichnet sich durch eine berzogene Intonationskontur einen hohen Tonfall und lange Pausen an Phrasenstrukturgrenzen aus was den noch eingeschr nkten F higkeiten des S uglings Sprache differenzieren zu k nnen entgegen kommt 2 Babysigning 9 nichtsprachlichen zum sprachlichen Handeln zu indem sie aus festgef gten Bedeutungs und Handlungszusammenh ngen bestehen Einen kognitiven Meilenstein bildet die symbolische Geste i e Babysign Erst sie macht den Gebrauch konventionalisierter Gesten winken als Symbol f r das Verabschieden m glich Das Zusammenspiel dieser Vorausl uferf higkeiten f hrt dann im Alter von etwa zehn Monaten zur Produktion der ersten W rter Folven amp Bonvillian 1991 Mit etwa 18 Monaten erreicht das Kind einen Schwellenwert von rund 50 W rtern worauf sein
23. einordnen zu k nnen Weiterhin wird in Abschnitt 2 3 die gestische Entwicklung im vorsprachlichen Alter dargelegt die in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Babysigning steht Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Unterst tzung der Sprachentwicklung werden in Abschnitt 2 4 vorgestellt Das Kapitel schlie t mit dem Abschnitt 2 5 mit kritischen Betrachtungen zum Babysigning und einem vorl ufigen Fazit 2 1 Grundlagen 2 1 1 Was sind Babysigns Babysigns sind Gesten die aus einfachen Handzeichen bestehen und einen Referenten Objekt oder Situation repr sentieren Diese erm glichen vorsprachlichen Kleinkindern gezielt zu kommunizieren indem die Geste das Wort das noch nicht beherrscht wird ersetzt Acredolo und Goodwin 1990 postulieren dass manuelle Kommunikation f r vorsprachliche Kleinkinder einfacher ist da die Grobmotorik der Hand gegen ber der artikulatorischen Feinmotorik die f r den effektiven Gebrauch von Sprache erforderlich ist weiter ausgebildet ist Die weiter entwickelte Handmotorik erm glicht die Kommunikation mit Gesten So wird davon ausgegangen dass sprachliche Grundlagen die durch manuelle Kommunikation erworben werden sp ter auf die orale Kommunikation bertragen werden k nnen sobald das Kind in seiner Sprachentwicklung weiter fortgeschritten ist Acredolo amp Goodwin 1990 Wenn das Kind Sprache beherrscht werden Babysigns nicht mehr angewendet Babysigns k nnen aus erfundenen Gesten bestehen und einen v
24. f r jede Form der Kommunikation an wie oft sie von Ihrem Kind an einem typischen Tag verwendet wird Zus tzlich geben Sie bitte noch einige typische Beispiele f r die aufgef hrten Arten an Da ich mich aus Zeitgr nden f r die Auswertung dieses Fragebogens beschr nken muss m chte ich Sie bitten nur diese vier Arten der Kommunikation zu ber cksichtigen Machen Sie bitte nur Angaben zu den vier aufgef hrten Formen auch wenn Ihr Kind noch andere Arten der Kommunikation zeigt die hier nicht aufgef hrt sind Name des Kindes Geburtsdatum Wann wurde die H rbeeintr chtigung erkannt Wie hoch ist der Schweregrad der H rbeeintr chtigung Liegt eine H rhilfeversorgung bei ihrem Kind vor und wenn ja welche 101 Wann wurde Ihr Kind mit einer H rhilfe versorgt Wann haben Sie angefangen mit Ihrem Kind Geb rden einzu ben Welche Lernmaterialien verwenden Sie um sich Geb rden anzueignen Haben Sie in der Vergangenheit oder besuchen Sie derzeit einen Geb rdensprachkurs Welche Personen verwenden Geb rden im unmittelbaren Umfeld des Kindes Erh lt das Kind in irgendeiner Weise lautsprachliche F rderung oder lernt es Lippenlesen 102 Ich habe 4 Arten der Kommunikation ausgew hlt durch die sich ein h rbeeintr chtigtes Kind mitteilen kann Diese sind 1 Gesten des W nschens 2 Gesten des Zeigens 3 selbst eingebrachte Geb rden und 4 selbst gesprochene Worte Ordnen Sie bitte den aufgef hrten Formen jewei
25. hat In einer weiteren Studie von Goodwin und Acredolo 1993 legten die Wissenschaftlerinnen den Fokus auf die gezielte Anwendung von symbolischen Gesten indem Eltern darin geschult wurden die Gesten systematisch vorzumachen und ihre Kinder darin zu best rken sie zu gebrauchen Dabei stellen die Forscherinnen die zentrale Frage ob Gesten bei der Herausbildung von symbolischer Kommunikation f r Kinder in der Sprachentwicklung leichter zug nglich sind als W rter 22 normal h rende Kinder nahmen ab dem Alter von elf Monaten an der Studie teil nachdem sichergestellt wurde dass sie noch kein symbolisches Wort beherrschten Dies war wichtig da die Forscherinnen vergleichen wollten wie sich die Herausbildung von symbolischer Kommunikation in der gestischen und verbalen Modalit t darstellt Die Eltern wurden dazu angeleitet ihren Kindern bei jeder nur denkbaren Gelegenheit eine von acht vorgegebenen Gesten mit dem dazugeh rigen Wort vorzuf hren Mittels des MacArthur Communicative Developmental Inventory Fenson et al 1989 und eines Elternfragebogens wurden Wortverst ndnis und produktion der Kinder erfasst Die Ergebnisse fielen nicht eindeutig aus Im Durchschnitt entwickelten die Kinder gleichzeitig Symbole in beiden Modalit ten wobei symbolische Gesten um etwa einen Monat fr her auftraten als symbolische W rter Allerdings wurden die Kinder erst mit elf Monaten Gesten ausgesetzt Eine fr here Exposition h tte m glicherweise einen Vorte
26. of language and speech perception in congenitally profoundly deaf children as a function of age at cochlear implantation Audiology amp Neuro Otology 9 224 233 Szagun G 2001 Wie Sprache entsteht Spracherwerb bei Kindern mit normalem und beeintr chtigtem H ren Vol 3 Weinheim Beltz Szagun G amp Steinbrink C 2004 Typikalit t und Variabilit t in der fr hkindlichen Sprachentwicklung Eine Studie mit einem Elternfragebogen Sprache Stimme Geh r 28 137 145 Szagun G 2007 Wunderwerk Cochlea Implantat Sprachentwicklung bei jungen Kindern mit Cochlea Implantat Das Zeichen Zeitschrift f r Sprache und Kultur Geh rloser 75 110 121 Szagun G Stumper B amp Schramm A S 2009 Fragebogen zur fr hkindlichen Sprachentwicklung FRAKIS Standardform und FRAKIS K Kurzform Frankfurt M Pearson Assessment Uttenweiler V 1997 Pr vention kindlicher H rst rungen und audiogener Sprachst rungen In U Franke Hrsg Pr vention von Kommunikationsst rungen S 32 47 Stuttgart Fischer Valsiner J amp van der Veer R 1993 The encoding of distance The concept of zone of proximal development and its interpretations In R R Cocking Eds The development and meaning of psychological distance pp 35 62 Hillsdale NJ Lawrence Erlbaum Van der Veer R amp Valsiner J 1991 Understanding Vygotsky A quest for synthesis Oxford UK Blackwell Volterra V amp Earting C J 1990 F
27. r das Werfen eines Balls anstelle den Ball mit den H nden zu formen Kates verbale Entwicklung stuften die Forscherinnen als berdurchschnittlich ein Daraus folgerten sie dass die Verwendung von Babysigns die Sprachentwicklung nicht verz gert oder behindert Die Gesten verschwanden aus Kates Repertoire sobald sie das entsprechende Wort gelernt hatte Die meisten symbolischen Gesten lernte Kate bevor sie die 50 Wort Grenze erreicht hatte Deshalb liegt es nahe dass der Gebrauch von symbolischen Gesten eine Erscheinung der fr hen Sprachentwicklung ist Acredolo amp Goodwin 1985 In zwei Folgestudien untersuchten Acredolo und Goodwin 1988 die spontane Entwicklung symbolischer Gesten und fanden dass sie ein typisches Ph nomen der fr hkindlichen Sprachentwicklung in der ersten H lfte des zweiten Lebensjahres darstellen In der ersten Studie interviewten sie 38 M tter von 16 18 Monate alten Kindern hinsichtlich ihrer verbalen und nonverbalen Entwicklung In einer L ngsschnittuntersuchung beleuchtete die zweite Studie die Ergebnisse der Interviewstudie detaillierter indem die kognitive Entwicklung und mittlere u erungsl nge von 16 Kindern im Alter von 11 24 Monaten ermittelt wurde Beide Studien zeigten dass Objektbezeichnungen in einem positiven Zusammenhang mit der Entwicklung des Wortschatzes stehen und den gr ten Anteil am gestischen Repertoire einnehmen Gesten und W rter scheinen eine komplement re Beziehung aufzuweisen ind
28. r gesehen werden dass das Kind mit zunehmenden Alter immer weniger nat rliche Gesten gebrauchte und Babysigns und W rter immer elaborierter einsetzte Allerdings sind die gewonnenen Daten zum ersten Messzeitpunkt mit Vorsicht zu betrachten Das Kind zeigte in den 160 Sekunden der Videoaufnahme lediglich f nf kommunikative Aktionen die sich auf die vier erhobenen Formen der vorsprachlichen Kommunikation verteilen Dies kann zu einer ber oder Untersch tzung der Anteile gef hrt haben Ein Einzelereignis wie beispielsweise ein einzelnes selbst gesprochenes Wort kann dadurch bereits mit einem Anteil von 20 zum Gesamtergebnis beigetragen haben Deshalb k nnen die Werte stark verzerrt sein Die Differenz der Anteile von nat rlichen Gesten und sprachanbahnender Kommunikation fiel mit 80 7 Diskussion 33 5 Prozentpunkten jedoch sehr deutlich aus und lag ber der Unsicherheit die aus der geringen Anzahl der Einzelereignisse im Video resultierte Aus diesem Grund k nnen die Ergebnisse m glicherweise auf eine reifungsbedingte Entwicklung hinweisen Geb rdensprachliches Kind Die Auswertung ergab dass die kumulierten Anteile der Gesten des W nschens und des Zeigens zu einem Gesamtanteil nat rlicher Gesten innerhalb von vier Monaten vom ersten zum zweiten Messzeitpunkt von 81 8 auf 35 1 sanken Die Anteile der Geb rden an der vorsprachlichen Kommunikation stiegen dagegen von 18 2 auf 64 9 an Im Gegensatz zum Babysigning Kind zei
29. ritualisiert wird In gleicher Weise ver ndern sich auch vokale u erungen des Kindes die es fortan in typischen Situationen regul r einsetzt Diese Ver nderungen beschreiben Bates et al 1979 als Protoimperative Person zu Objekt Sequenzen die als Hilfsmittel einer nicht sozialen Absicht dienen indem die Bezugsperson zur Bed rfnisbefriedigung instrumentalisiert wird Die Forschergruppe beobachtete aber auch dass Kinder nicht soziale Hilfsmittel Vorf hren von Objekten einsetzen um soziale Ziele zu erreichen wie beispielsweise die Sicherstellung der Aufmerksamkeit des Erwachsenen Bates et al 1979 beschreiben dies mit Protodeklarativen Objekt zu Person Sequenzen W hrend Protoimperative eher intentionalen Anweisungen entsprechen werden Protodeklarative als intentionale Kommunikation verstanden In der Ritualisierung der Signale des Kindes sieht die Gruppe um Bates et al 1979 au erdem einen Prozess der Konventionalisierung von Kommunikation indem intentionale Signale durch den Rezipienten auch als solche erkannt werden und innerhalb typischer Situationen vom Kind regul r eingesetzt werden Konventionalisierte Gesten winke winke oder W rter werden als symbolische Platzhalter verstanden die f r einen Referenten Objekt oder Situation stehen und stellen den bergang zur Symbolisierung dar Erst wenn das Kind begreift dass der Platzhalter nicht dasselbe wie der Referent ist und versteht dass er seinen Referenten erset
30. sprachanbahnenden Kommunikation ihres Kindes bersch tzt haben wie auch den Anteil 7 Diskussion 81 der nat rlichen Gesten weil sie m glicherweise nicht zwischen gestischen Aktionen und Reaktionen unterschieden haben In der Videobeobachtung wurde diese Differenzierung jedoch unternommen Somit kann die beobachtete Verschiebung bei allen drei Kindern zwischen den beiden Messzeitpunkten das Ergebnis eines systematischen Messfehlers sein oder auf eine reifungsbedingte Entwicklung hinweisen Jedoch sprechen zwei Argumente f r eine reifungsbedingte Entwicklung der Kinder in Hinblick auf ihre gestische Entwicklung Erstens ist die beobachte Ver nderung beim Kontrollgruppen Kind deutlich schw cher ausgefallen als bei den Kindern der beiden Untersuchungsgruppen Bei diesem Kind war die Zeitdifferenz zwischen den beiden Messzeitpunkten allerdings auch geringer Zweitens wirken die beiden erw hnten Fehler beim Elternfragebogen jeweils entgegengesetzt so dass ihr Gesamteinfluss sich etwas verringert Eine genaue Aufl sung dieser Problematik w re jedoch nur durch einen zeitnahen Einsatz von Videobeobachtung und Fragebogen mit einer ausreichend gro en Stichprobe zu erreichen bei der auch die Videoaufnahmen l nger sein sollten 8 Fazit zum Einsatz von Babysigning und dem Erwerb einer Geb rdensprache 83 8 Fazit zum Einsatz von Babysigning und dem Erwerb einer Geb rdensprache In diesem Kapitel sollen die Erkenntnisse die aus der Beob
31. wurden von denen 15 42 dem Kind und 21 58 der Mutter zugeordnet wurden Von den 15 Ereignissen zeigte das Kind 2 5 6 Gesten des W nschens 1 2 8 Geste des Zeigens 8 22 2 Gestische Reaktionen auf die Bezugsperson 1 2 8 Babysign von selbst 1 2 8 Babysign Reaktion auf die Bezugsperson 1 2 7 von selbst gesprochenes Wort und 1 2 8 W rtliche Reaktion auf die Bezugsperson In 13 9 der Ereignisse agiert das Kind in 27 8 der Ereignisse reagiert es Die 21 58 Ereignisse der Mutter enthalten 2 5 6 Gestische Animationen durch die Bezugsperson 4 11 1 Gestische Reaktionen auf das Kind 2 5 6 Babysign Animationen durch die Bezugsperson 2 5 6 Babysign Reaktionen auf das Kind 9 25 W rtliche Animationen durch die Bezugsperson und 2 5 6 W rtliche Reaktionen auf das Kind In 36 2 der Ereignisse animiert die Mutter das Kind zur Kommunikation in 16 7 reagiert sie auf Kommunikationsangebote des Kindes Tabelle 1 H ufigkeitsstatistik der kodierten Videodaten des Babysigning Kindes eC en Pre Gesten des W nschens Gesten des Zeigens Gestische Reaktion auf Bezugsperson Babysign selbst eingebracht Babysign Reaktion auf Bezugsperson W rter von selbst gesprochen Wortliche Reaktion auf Bezugsperson Bezugsperson Gestische Animation durch Bezugsperson Gestische Reaktion auf Kind Babysign Animation durch Bezugsperson Babysign Reaktion auf Kind Wortliche Animation durch Bezugsperson W rtliche Reakt
32. 0 bleibt das Sprechen demgegen ber eine sensorisch unmotivierte F higkeit Ihr Gelingen wird dabei eher vom Zufall bestimmt da die eigene Stimme mit ihren Modulationen akustisch nicht kontrolliert werden kann Nur 5 10 der geh rlosen Kinder haben auch geh rlose Eltern und lernen die Geb rdensprache als Muttersprache Leuninger 2000 Da normal h rende Eltern meist erst lange nach der Geburt ihres h rbeeintr chtigten Kindes Geb rdensprache erwerben lernen die Kinder auch erst Geb rden wenn sie schon lter sind Unter der Annahme einer sensiblen oder kritischen Phase des Spracherwerbs kann der vollst ndige Erwerb einer Geb rdesprache damit gef hrdet sein Locke 1997 vertritt die Ansicht einer kritischen Phase f r den Beginn des Grammatikerwerbs Er geht von einer kritischen Phase zwischen dem 24 und 36 Lebensmonat aus in der bei einem gen gend gro en Vokabular der Grammatikerwerb in die Wege geleitet wird indem ein analytischer Mechanismus in Gang gesetzt wird Ist das Vokabular bis zu diesem Zeitpunkt nicht gro genug um die grammatische Analyse anzusetzen kann der Mechanismus nicht voll aktiviert werden Die Folge sind weniger effektive Lernmechanismen und der langsamere und eingeschr nkte Grammatikerwerb Neben dem Vokabular wird der analytische Mechanismus nach Locke 1997 auch durch interne Reifungsprozesse determiniert womit auch ihm die Vertretung einer epigenetischen Position des Spracherwerbs zugeschrieben werd
33. 5 2011 Dipl P d Sylvia Wolff Lehrkraft in der Abteilung Geb rdensprach und Audiop dagogik an der Humboldt Universit t zu Berlin www2 hu berlin de gebaerdensprachpaedagogik struktur abteilung mitarbeiter mit_wolff htm 28 4 2011 Prof Dr Ursula Horsch Professorin f r 5 Aufbau der Studie 55 H rgesch digten P dagogik an der P dagogischen Hochschule Heidelberg www ph heidelberg de institut fuer sonderpaedagogik isp das institut lehrende hauptamtlich lehrende hoergeschaedigtenpaedagogik horsch ursula html 28 4 2011 und wiederum Wiebke Gericke die auch Geb rdensprachkurse f r h rbeeintr chtigte Kinder anbietet www babysignal de 13 6 2009 kontaktiert Alle diese weiteren Versuche Zugang zu Familien zu erhalten die sich f r eine geb rdensprachliche Erziehung ihres h rbeeintr chtigten Kindes entschieden haben blieben erfolglos Als h ufigste Gr nde wurden angegeben dass die Einrichtungen ausschlie lich einen h rgerichteten Ansatz der F rderung h rbeeintr chtigter Kinder verfolgen aus Kapazit tsgr nden keine weiteren Eltern mehr angefragt werden k nnten oder dass das Alter der geb rdensprachlich betreuten Kinder weit ber 18 Monaten lag In einem Fall verweigerte die Familie die geb rdensprachlich betreut wurde die Teilnahme an der Studie Zur Rekrutierung der Kontrollgruppe wurden in der Katholischen Familienbildungsst tte Trier e V www fbs trier de 8 5 2011 f nf Babykurse besucht und d
34. 99 What the teacher s hands tell the student s mind about math Journal of Educational Psychology 91 720 730 Goldin Meadow S amp Singer M A 2003 From children s hands to adult s ears Gesture s role in teaching and learning Developmental Psychology 39 3 509 520 Goldin Meadow S amp Wagner S 2005 How our hands help us learn Trends in Cognitive Science 9 234 241 Goldin Meadow S Goodrich W Sauer E amp Iverson J M 2007 Young children use their hands to tell their mothers what to say Developmental Science 10 778 785 90 9 Literatur Goldin Meadow S 2009 How Gesture Promotes Learning Throughout Childhood Child Developmental Perspectives 3 106 111 Goodwin S W amp Acredolo L 1993 Symbolic Gesture versus Word Is There a Modality Advantage for Onset of Symbol Use Child Development 64 688 701 Goodwin S W Acredolo L amp Brown C A 2000 Impact of Symbolic Gesturing on Early Language Development Journal of Nonverbal Behaviour 24 81 103 Grieder S 2002 Brabbeln und Babysprache Erwerb und Entwicklung von Geb rdensprache und gesprochener Sprache bei h renden und geh rlosen Kindern Ein Vergleich Informationsheft Nr 38 Grimm H amp Doil H 2000 Elternfrageb gen f r die Fr herkennung von Risikokindern ELFRA G ttingen Hogrefe Grimm H 2003 St rungen der Sprachentwicklung Grundlagen Ursachen Diagnose Intervention Pr v
35. Academic Bates E Thal D amp Janowski J S 1992 Early language development and its neural correlates In S J Segalowitz amp J Rapin Eds Handbook of Neuropsychology Child Neuropsychology Vol 7 pp 69 110 Amsterdam Elsevier Bellugi U amp Klima E S 1980 From gesture to sign Deixis in a visual gestural language In R J Jarvella amp W Klein Eds Speech place and action Studies of Languages in context Chichester John Wiley and Sons Bloom L 1970 Language development Form and function in emerging grammars Cambridge MA MIT Press 88 9 Literatur Bonvillian J D Orlansky M D amp Novack L L 1983a Developmental milestones Sign language acquisition and motor development Child Development 54 1435 1445 Bonvillian J D Orlansky M D Novack L L amp Folven R J 1983b Early Sign Language acquisition and cognitive development In D R Rogers amp J A Sloboda Eds The acquisition of symbolic skills New York Plenum Brown R 1973 A first language The early stages London George Allen amp Unwin Bruner J 1983 The acquisition of pragmatic commitments In R Golinkoff Eds The transition from prelinguistic to linguistic communication pp 27 42 Hillsdale NJ LEA Bundesministerium f r Gesundheit 2008 Bekanntmachung 1733 A eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses ber eine nderung der Kinder Richtlinien Einf hrung eines Ne
36. Aufmerksamkeit der Eltern zu erregen indem die Kinder ihnen z B einen Vogel auf dem Fenstersims zeigen der gerade interessant f r sie ist Bates et al 1979 Die Kategorien der Gesten des W nschens und des Zeigens wurden um die Kategorie der selbst gesprochenen Worte erg nzt und in allen drei Gruppen sowohl in den Videoaufnahmen als auch im Fragebogen erhoben Als weitere Kategorien wurden selbst eingebrachte Babysigns oder Geb rden aufgenommen und ausschlie lich in der entsprechenden Untersuchungsgruppe beobachtet Somit wurden im Fragebogen in den beiden 5 Aufbau der Studie 51 Untersuchungsgruppen jeweils vier Formen der vorsprachlichen Kommunikation erhoben und in der Kontrollgruppe drei In der Videoauswertung wurde au erdem zwischen Aktion Animation und Reaktion von Mutter und Kind differenziert w hrend im Fragebogen nur das aktionale Verhalten des Kindes in Bezug auf die vorsprachlichen Kommunikationsformen durch die Eltern eingesch tzt werden sollte Diese Differenzierung wurde unternommen um das Videomaterial besser zu strukturieren und die Akkuratheit der Kategorisierungen besser einsch tzen zu k nnen Auf diese Weise konnte ein Zeitdiagramm erstellt werden das in Abschnitt 5 5 dargestellt wird und berschneidungen vermieden werden 5 3 Fragebogen Urspr nglich sollte der Fragebogen als Kontrollinstrument zur Videoauswertung dienen um die Beobachtungen der Eltern den eigenen gegen berzustellen Da jedoch ei
37. Cand Psych Felicitas GroB PD Dr Mechthild Kiegelmann Abteilung f r P dagogische Psychologie und angewandte Entwicklungspsychologie Fachbereich Psychologie Universitat Trier il Universitat Trier 54286 Trier kiegelma uni trier de http www uni trier de index php id 20548 felicitas_gross gmx de Trier im Oktober 2010 Betreff Baby Videos Liebe Eltern im Rahmen meiner Diplomarbeit im Fach Psychologie an der Universit t Trier unter der Betreuung von Frau PD Dr Mechthild Kiegelmann arbeite ich daran die gestisch mimische Kommunikation zwischen Kleinkindern und ihren Eltern besser zu verstehen Ich interessiere mich besonders fur die vorsprachliche Kommunikation zwischen Eltern und ihren Babys im Alltag Ich m chte wissen wie die Kinder das Kommunikationsangebot der Eltern aufnehmen und wie sie damit umgehen Daher m chte ich Sie gerne um ihre Mithilfe bitten Ich w rde mich sehr dar ber freuen wenn Sie bereit w ren von Ihrem Kind eine 2 4 min Videoaufzeichnung anzufertigen Auf diesem Video soll Ihr Kind zusammen mit einer Erziehungsperson zu sehen sein Die Erziehungsperson k nnen nat rlich Sie selbst sein oder eine dem Kind vertraute Bezugsperson Ihr Kind sollte zwischen 8 und 18 Monaten alt sein Damit die Situation m glichst nat rlich ist soll es eine Aufnahme einer routinem igen Alltagssituation sein wie z B beim Wickeln Essen Spielen oder Bilderbuch Anschauen Eine Vorf hrung einge bter W rt
38. Developement in Deaf Children Deafness and Education International 9 187 196 Richards B 1994 Child directed speech and influences on language acquisition methodology and interpretation In C Gallaway amp B Richards Eds Input and interaction in language acquisition pp 74 106 Cambridge Cambridge University Press Rowe M L amp Goldin Meadow S 2009 Early gesture selectively predicts later language learning Developmental Science 12 182 187 Saussure F de 1955 Cours de linguistique generale 5 Aufl Paris Payot Sinclaire H 1971 Sensorimotor action patterns as a condition for the acquisition of syntax In R Huxley amp E Ingram Eds Language acquisition Models and methods New York Academic Slobin D I 1971 Psycholinguistics Glenview IL Scott Foresmann Slobin D I 1982 Universal and particular in the acquisition of language In Wanner E amp Gleitman L Hrsg Language acquisition The state of the art Cambridge Cambridge University Press 9 Literatur 95 Stromswold K 2000 The cognitive neuroscience of language acquisition In M S Gazzaniga Eds The new cognitive neuroscience pp 909 932 Cambridge MA Bradford Book Strong M amp Prinz P M 1997 A study of the relationship between American sign language and English literacy Journal of Deaf Studies and Deaf Education 2 1 37 46 Svirsky M Theo S amp Neuburger H 2004 Development
39. Diese und andere Ergebnisse sprechen f r eine genetische Determiniertheit cortikaler Regionen die mit sprachlicher Erfahrung in einem epigenetischen System interagieren Neville amp Bavellier 2000 3 1 3 Warum sollen h rbeeintr chtigte Kinder Geb rdensprache erwerben Geb rdensprache als Muttersprache tr gt erheblich zur Identit tsbildung bei w hrend Laut und Schriftsprache die Integration in die normal h rende Welt f rdert Leuninger 2000 Im Falle der Geb rdensprache wird von echtem Bilingualismus nur dann gesprochen wenn geh rlose Menschen zwei Geb rdensprachen beherrschen Lautsprachliche F higkeiten zeichnen sich in der Produktion durch gesprochene Sprache sowie lautsprachbegleitende Geb rden und in der Rezeption durch Lippenlesen aus Lippenlesen ist jedoch nur eingeschr nkt m glich da nur etwa 30 der jeweiligen Laute am Mundbild zu erkennen seien Leuninger 2000 H rbeeintr chtigte mit diagnostizierten H rresten die H rger te tragen nehmen h ufig ausschlie lich Ger usche wahr Sprachlaute hingegen nicht Von 30 3 Geb rdenspracherwerb einem echten Bilingualismus mit Geb rden und Lautsprache als gleichberechtigte Systeme kann folglich nicht gesprochen werden Leuninger 2000 F r H rbeeintr chtigte ist nur die visuelle Modalit t unter allen Bedingungen verf gbar Werden Geb rden und Schriftsprache beherrscht Kann jedoch von einer Art Bilingualismus gesprochen werden Nach Leuninger 200
40. Fachbereich I Psychologie Diplomarbeit Die gestische Entwicklung pr verbaler Kleinkinder unter dem Einfluss des Babysigning und dem Erwerb einer Geb rdensprache Vorgelegt von Felicitas Gro Matrikel Nr 858316 Erstgutachterin PD Dr Mechthild Kiegelmann Zweitgutachter Dr Horst Gr ser Juni 2011 Danksagung Einigen ausgew hlten Personen ohne deren Unterst tzung diese Arbeit nicht m glich gewesen w re soll an dieser Stelle stellvertretend f r alle Helfer gedankt werden Mein besonderer Dank gilt Frau PD Dr Mechthild Kiegelmann f r die bernahme der Erstkorrektur und die professionelle Betreuung dieser Arbeit ber die Distanz Ihre flexible Erreichbarkeit war eine wichtige Hilfestellung bei der Ausarbeitung dieser Abschlussarbeit Ich m chte Herrn Dr Horst Gr ser f r die bernahme der Zweitkorrektur und die inhaltliche Hilfe danken Ich m chte der Mangold International GmbH f r die Bereitstellung des Videoauswertungsprogramms INTERACT danken das mir f r meine Datenauswertung eine gro e Zeitersparnis erbracht hat Ich danke Frau Birgit Butz Frau Karin Kestner und Frau Birgit Kuhlmeier f r die Vermittlung der Familien die an dieser Untersuchung teilgenommen haben Ich denke den Familien vor allem f r die Anfertigung und Bereitstellung der Videoaufnahmen ohne die diese Studie nicht zustande gekommen w re Ich danke den flei igen KorrektorInnen f r ihren Rat und ihre Aufmunterung be
41. Kindern das H ren und damit der fr hzeitige Erwerb der Sprache erm glicht werden Allerdings ist die H rerfahrung durch ein CI nicht mit der normal H render gleichzusetzen da die Information ber den auditiven Kanal deutlich reduziert ist Die Kinder bleiben in ihrer H rf higkeit eingeschr nkt die mit leicht bis mittelgradig h rgesch digten Kindern vergleichbar ist Szagun 2001 3 3 2 Forschungsstand Das Prim rziel eines CI ist der H r und Spracherwerb von h rbeeintr chtigten oder geh rlosen Menschen in einer normal h renden Umgebung Auch wenn das CI dies m glich macht ist die H r und Sprachqualit t nach Implantation sehr unterschiedlich W hrend manche CI Tr ger sogar am Telefon sprechen k nnen bleibt f r andere der Spracherwerb unm glich Bisher sind noch keine Vorhersagen ber die H r und Sprachentwicklung nach Implantation m glich Peterson Pisoni amp Miyamoto Richard 2010 Einige Faktoren werden jedoch mit der H r und Sprachentwicklung von CI Tr gern in Verbindung gebracht Allerdings ist die Ergebnislage der wissenschaftlichen Studien genauso vielf ltig wie die Folgen nach Einsetzen eines CI Dies liegt unter anderem daran dass die Untersuchungsstichproben h ufig zu klein und zu heterogen ausfallen Peterson et al 2010 Das Alter bei Implantation scheint in sofern eine Rolle zu spielen als dass bei Kleinkindern 3 Gebardenspracherwerb 37 neurologische Plastizit t noch gegeben ist Jedo
42. Kindes die es aus eigener Initiative zeigt ohne von Ihnen dazu animiert worden zu sein und die Sie gemeinsam mit ihm einge bt haben und eindeutig als Geb rden bestimmen k nnen Geb rden d rfen ebenfalls von Lauten Blickkontakt oder L cheln etc begleitet sein oder alleine produziert werden Die 4 Form selbst gesprochene Worte bezieht sich auf gesprochene Worte die Ihr Kind m glicherweise artikuliert Auch Worte d rfen von Gesten Geb rden Blickkontakt oder L cheln etc begleitet sein oder alleine produziert werden Die Angaben der Anzahlen in ganzen Zahlen sollen ausschlie lich den Anteil an der Kommunikation mit Ihrem Kind widerspiegeln den Ihr Kind von selbst und ohne Aufforderung produziert Zus tzlich geben Sie bitte noch einige typische Beispiele f r die aufgef hrten Arten der Kommunikation an 103 Art Form Anzahl Typische Beispiele Wie viele Kommunikative Gesten zeigt das Kind um anzuzeigen dass es etwas haben will Wie viele Kommunikative Gesten zeigt das Kind um die Aufmerksamkeit des Erwachsenen zu erregen weil es etwas zeigen will Wie viele einge bte Geb rden zeigt das Kind aus eigener Initiative ohne vorher dazu animiert worden zu sein Gibt es Worte die Ihr Kind artikulieren kann und wenn ja wie viele produziert es spontan ohne vorher dazu animiert worden zu sein Vielen Dank f r die Teilnahme an dieser Studie Bei R ckfra
43. Monaten gestisches Vokabular hingegen nicht Vokabular und Syntax erwiesen sich in fr heren Untersuchungen als miteinander verbundene Wissenssysteme der Sprachentwicklung Marchmann amp Bates 1994 Jedoch sind diese beiden Wissenssysteme nicht identisch was sich im Gebrauch von fr hen Gesten zeigt Rowe und Goldin Meadow 2009 folgern dass Gesten verschiedene kognitive F higkeiten widerspiegeln auf denen sp ter spezifische sprachliche Wissenssysteme aufgebaut werden k nnen 2 Babysigning 23 Die oben aufgef hrten Erkenntnisse sollen einige pr gnante Bespiele darstellen wie weit das Spektrum des Babysigning reicht Es ist also keineswegs eine Erscheinung die zur Unterhaltung von Eltern und ihren vorsprachlichen Babys dient sondern kann in der Erforschung entwicklungspsychologischer Ph nomene ein wichtiges Vehikel zum Erkenntnisgewinn sein 2 5 Kritische Betrachtungen zum Babysigning 2 5 1 Empirischer Stand Johnston et al 2005 sichteten das Internet Datenbanken und Literaturlisten nach Studien zwischen 1980 und 2003 welche die Hypothese unterst tzen dass der Gebrauch von Babysigns die Sprachentwicklung erleichtert Von 1208 Studien trafen nur 17 die Einschlusskriterien der Forscher die beinhalteten dass die Kinder Babysigns als pr verbale Kleinkinder verwendet hatten normal entwickelt waren und sich die Ergebnisvariablen auf rezeptive oder expressive Sprachma e bezogen Von diesen 17 Studien waren nur 8 Prim
44. Ruth Schaumann Schule Staatliche F rderschule f r Geh rlose und Schwerh rige www hoerbehindertenschule lebach de 8 5 2011 das Pfalzinstitut f r H ren und Kommunikation www pih ft de pihemsOl index php 8 5 2011 die P daudiologische Fr hberatungsstelle der Schule am Sommerhoffpark in Frankfurt am Main www sommerhoffpark de joomla 8 5 2011 der Geh rlosen und Schwerh rigen Stadtverband Frankfurt am Main e V www gl frankfurt de index php 8 5 2011 Pietschmann H rakustik www hoergeraetefrankfurt de 8 5 2011 Silke G tz staatlich gepr fte Geb rdensprachdolmetscherin www silke neumann de 2 html 8 5 2011 und die Johannes Vatter Schule f r H rgesch digte in Friedberg www vatterschule de 8 5 2011 um Unterst tzung zur Kontaktaufnahme mit normal h renden Familien mit h rbeeintr chtigten Kindern gebeten Weiterhin wurden die Verantwortlichen der Webseiten www taubenschlag de 5 8 2011 und www schwerhoerigen netz de 8 5 2011 sowie die Diplomp dagogin Katrin Eichen die geb rdensprachliche Fr hf rderung f r h rbeeintr chtigte Kinder anbietet www behrenshome de katrin Default aspx 8 5 2011 Dr Barbara H nel Faulhaber die im Bereich des Geb rdenspracherwerbs forscht www epb uni hamburg de de personen h C3 A4nel faulhaber 8 5 2011 Prof Dr Helen Leuninger deren Forschungsschwerpunkt ebenfalls im Gebiet der Geb rdensprache liegt www uni frankfurt de fb fb 10 KogLi Lehrstuhl_Leuninger index html 8
45. Stichprobe 6 1 1 Babysigning Kind 6 1 2 Geb rdensprachliches Kind 6 1 3 Kontrollgruppen Kind 6 2 _ Deskriptive Statistik 6 2 1 Videoanalysen 6 2 2 Fragebogenerhebung 6 2 3 Entwicklungspsychologische Betrachtung der Ergebnisse 28 29 31 31 32 34 35 36 36 38 40 43 43 45 45 47 47 49 51 52 56 59 59 59 60 60 60 60 64 66 7 Diskussion 7 1 Methode 7 1 1 Erhebung 7 1 2 Kategoriensystem 7 2 Auswertung 7 3 Ergebnisse 8 Fazit zum Einsatz von Babysigning und dem Erwerb einer Geb rdensprache 9 Literatur Anhang HI 71 71 71 75 77 79 83 87 97 IV Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 Screenshot des f r die Videokodierung mit INTERACT verwendeten Code Archivs 56 Abbildung 2 Ausschnitt eines Zeitdiagramms des kodierten Videos des beobachteten Kindes das Babysigns einsetzt 56 Abbildung 3 Anteile der vorsprachlichen Kommunikationsformen des Babysign Kindes zu beiden Messzeitpunkten 66 Abbildung 4 Anteile der vorsprachlichen Kommunikationsformen des Geb rdensprachlichen Kindes zu beiden Messzeitpunkten 67 Abbildung 5 Anteile der vorsprachlichen Kommunikationsformen des Kontrollgruppen Kindes zu beiden Messzeitpunkten 68 Abbildung 6 Entwicklung des Anteils sprachanbahnender Kommunikation links und nat rlicher Gesten rechts an der vorsprachlichen Kommunikation zwischen beiden Messzeitpunkten f r alle drei Kinder 69 Tabellenverzeichnis Tabelle 1 H uf
46. Vokals aah und Wiederholungen des Wortes hop zusammen mit einem Bild von einem Schachbrettmuster pr sentiert bekamen Eine Zunahme der Dauer des Anschauens des Bildes bei Pr sentation eines neuen Lautes deuteten die Forscher als die F higkeit der CI Kinder kontinuierliche und diskontinuierliche Sprechlaute zu unterschieden Aber ist diese F higkeit allein eine hinreichende Bedingung f r den adequaten Umgang mit Sprache Bei Untersuchungen zur Sprache muss zwischen mehreren Ebenen unterschieden werden wie der Sprachwahrnehmung auf der einen und dem Sprachverstehen auf der anderen Seite der blo en Imitation von Worten und der Produktion von Sprache Die Differenzierung von Silben kann noch keine Erfolgsmeldung f r die gelungene Sprachwahrnehmung eines Kindes sein Szagun 2001 Als h ufigste Pr diktoren f r den erfolgreichen Spracherwerb von CI Kindern wurden das Alter bei Implantation der orale Kommunikationsmodus nach Implantation und eine bessere Qualit t des pr operativen H rens genannt Sozio konomischer Status und Geschlecht erbrachten inkonsistente Ergebnisse Dennoch sind die genannten Faktoren mit Vorsicht zu betrachten Alle Ver ffentlichungen weisen erhebliche interindividuelle Unterschiede auf und konnten keinen eindeutigen Faktor identifizieren von dem auf eine erfolgreiche Sprachentwicklung von CI Tr gern zu schlie en w re Peterson et al 2010 3 3 3 Erwartungen an das Cochlea Implantat Szagun 2007 versuc
47. Wortschatz schnell w chst Diese Entwicklung ist an eine qualitative Reorganisation des Wortschatzes gekn pft indem die Kinder erkannt haben dass alle Dinge Namen haben Ab dem Schwellenwert erfolgt eine Wortschatzexplosion welche die Basis f r den Grammatikerwerb darstellt Bevor das Kind das erste Wort spricht ist es jedoch schon in der Lage W rter zu verstehen Im Alter von 12 16 Monaten versteht es bereits rund 100 150 W rter w hrend es etwa nur 20 30 W rter selbst produzieren kann Folven amp Bonvillian 1991 Bevor das Kind ber ein elaboriertes Sprachwissen verf gt erwirbt es ein implizites Symbolwissen Dieses zeigt sich nach der vorsymbolischen Phase im fr hen S uglingsalter im Gebrauch symbolischer Gesten und erster W rter Durch internale Reorganisationsprozesse bis zu seinem 24 Lebensmonat entwickelt das Kind ein implizites Sprachwissen Dem Verstehensprozess kommt eine Schrittmacherfunktion f r die Sprachproduktion zu Sp tere Erwerbsprozesse stellen immer das Ergebnis vorangegangener Verstehensprozesse dar Ebenso wichtig f r den Spracherwerb ist das sogenannte Prinzip der kritischen Masse Reorganisationsprozesse k nnen nur dann in Gang gesetzt werden wenn das Kind eine gewisse Menge von Spracheinheiten und regeln erworben hat Grimm 2003 Die Rolle der Umwelt Neben den biologischen Vorausl uferf higkeiten die f r den Spracherwerbsprozess wichtig sind spielt die Umwelt eine zentrale Rolle Besteht zwische
48. a in dieser Arbeit die H ufigkeiten des Auftretens verschiedener Ereignisse nicht aber deren Dauer von Interesse waren wurden die Codes alle als Einzelereignisse definiert Die erfassten Ereignisse werden von INTERACT in einer Datei mit ihren zugeh rigen Klassen Codes und Zeitstempeln abgespeichert und daraufhin visualisiert gt Die Codes entsprechen den entwickelten Kategorien des in dieser Arbeit verwendeten Kategoriensystems zur Video und Fragebogenauswertung Die Gesten des W nschens und des Zeigens waren in dieser Arbeit von Interesse Deshalb wurden alle anderen gestischen Verhaltensweisen in der Videoauswertung einfach mit gestischer Animation oder Reaktion kodiert 5 Aufbau der Studie 57 Aktuelle Codes TTT Datei Bearbeiten SA LIE sl Es ee Taste Code Dur AussL Klasse Lex Kette Prefix EOC I Babysign selbst eingebracht A Kind a Im Babysign Animation durch Bezugsperson ial Bezugsperson m Ik Babysign Reaktion auf Bezugsperson a Kind a lo Babysign Reaktion auf Kind ial Bezugsperson ia b Geb rden selbst eingebracht A Kind a d Geb rden Animation durch Bezugsperson BO Bezugsperson a u Geb rden Reaktion auf Bezugsperson oH Kind m f Geb rden Reaktion auf Kind A Bezugsperson a a Gestische Animation durch Bezugsperson ia Bezugsperson A z Geste des Zeigens ial Kind a w Geste des W nschens al Kind a t Gestische Reaktion auf Kind al Bezugsperson E lg
49. acherwerb 3 1 Grundlagen 3 1 1 Was ist Geb rdensprache Die Geb rdensprache ist die Sprache der H rbeeintr chtigten und eine nat rliche Sprache wie die Lautsprache Dietrich 2007 Ebenso wie in dieser gibt es auch in der Geb rdensprache einzelsprachliche nationale Geb rdensprachen Nach vollst ndigem Erwerb verf gt der Geb rdenkundige ber ein mentales lexikalisches Geb rdenwissen die Geb rdensyntax und ber prozedurales Wissen Pragmatik in der Lautsprache Die F higkeit Sprache zu erwerben kann als modalit tsneutral betrachtet werden da es keinen gro en Unterschied zwischen dem Erwerb der Geb rden und der Lautsprache gibt Dietrich 2007 Genauso wie in der Lautsprache m ssen gewisse biologische und kognitive Fertigkeiten vorhanden sein Wie in der Lautsprache kann sich ein verz gerter Erwerb der Geb rdensprache auch auf die Vollst ndigkeit ihrer Beherrschung auswirken Ein m glichst fr her Erwerb sollte deshalb unterst tzt werden Dietrich 2007 Leuninger 2000 betont dass Geh rlosigkeit ein sensorisches Problem und kein kognitiv sprachliches Defizit ist Die Betrachtung der Geh rlosigkeit als defizit r ist historisch auf einen Beschlusses des zweiten Taubstummenkongresses 1880 in Mailand zur ckzuf hren an dem 163 normal H rende und nur ein geh rloser Delegierter teilnahmen Leuninger 2000 In dem Beschluss wurde festgelegt dass im Unterricht an Geh rlosenschulen eine rein lautsprachenorientierte Er
50. acht werden konnten Haben die Kinder vor der Implantation mit einem H rger t gut geh rt so machen sie auch sp ter bessere sprachliche Fortschritte Der Spracherwerb der Kinder wird st rker als bei normal h renden Kindern von dem sprachlichen Angebot der Eltern beeinflusst Verl uft der Spracherwerb nat rlich kommt er zwei Jahre nach der Operation mit der Bildung kurzer S tze voll in Gang Werden bis 3 5 Jahre nach der Operation keine S tze gebildet ist anzunehmen dass der Spracherwerb abweicht Szagun 2007 Von Seiten der Medizin wird vor allem die Auffassung vertreten dass eine Implantation im ersten Lebensjahr einen besseren Spracherwerb erm glicht Svirsky Theo amp Neuburger 2004 Doch liegen bislang noch keine psycholinguistisch fundierten Untersuchungen vor die diese Meinung empirisch absichern Szagun 2007 Auf internationaler Ebene wird h ufiger auf medizinische Risiken und den Entscheidungsdruck der auf den Eltern lastet hingewiesen als dass dies in Deutschland der Fall ist Yoshinago Itano amp Sedey 2000 DGB 2006 OEGLB 2006 Beim Spracherwerb von CI Kindern ist die Rolle der Eltern besonders wichtig Dabei spielt der Erhalt der nat rlichen Kommunikation eine gro e Rolle Der Wunsch nach Kommunikation ist die st rkste Triebfeder des Spracherwerbs den nat rlich auch h rbeeintr chtigte Kinder versp ren Szagun 2007 Um diesen Wunsch zu erf llen m ssen die Eltern ihr Sprachangebot nicht reduzieren od
51. achtung im Feld und der Fragebogenerhebung gewonnen werden konnten noch einmal zusammengef hrt und in ihrer Gesamtheit betrachtet werden Durch die Erhebung der einzelnen Formen der vorsprachlichen Kommunikation wurde deutlich dass der Einsatz von Gesten zur Kommunikation einen gro en Anteil am vorsprachlichen Verhalten von Kleinkindern einnimmt So nahm der Anteil der nat rlichen Gesten bei Betrachtung aller erhobenen Messwerte mindestens 26 5 und h chstens 81 8 an der beobachteten Kommunikation insgesamt ein Dadurch wird die Annahme gest tzt dass vorsprachliche Gesten eine nat rliche Erscheinung in der Sprachentwicklung darstellen und bei allen Kindern unabh ngig von der Modalit t auftreten Deshalb kann die Unterst tzung nat rlicher Gesten durch den Einsatz von Babysigns oder dem Erwerb einer Geb rdensprache m glicherweise als eine Hilfe beim bergang zur Sprache genutzt werden Ein Aspekt der in diesem Zusammenhang ber cksichtigt werden sollte ist das Konzept der Zone der proximalen Entwicklung von Vygotsky 1978 Lernen geht nach Vygotsky 1978 Entwicklung voraus Diese ist demnach aber keine Anh ufung von Erfahrungen sondern stellt qualitative Spr nge dar die neue Entwicklungsstufen konstituieren w hrend nicht das Ergebnis sondern der Ver nderungsprozess im Blickpunkt steht Demzufolge vollzieht sich die Entwicklung eines Kindes in einem komplexen dialektischen Prozess der sich durch Periodizit t und Unebenhei
52. arstellen dass das Kind den Arm nach etwas ausstreckt und nach etwas reicht oder greift oder auf etwas deutet oder mit dem Zeigefinger auf ein Objekt zeigt das es gerne haben m chte w hrend sein Blick zwischen Mama oder Papa und dem Objekt hin und her schweift Die 2 Form Gesten des Zeigens bezieht sich auf Gesten die das Kind einsetzt um die Aufmerksamkeit des Erwachsenen zu erregen weil es ihm z B etwas zeigen will So kommen diese Gesten zum Ausdruck indem das Kind z B ein Objekt in seiner ausgestreckten Hand hoch h lt um es Mama oder Papa zu zeigen damit sie mit ihm spielen Ein anderes Beispiel f r diese 2 Form k nnte das Deuten auf einen Vogel auf dem Fenstersims sein den das Kind Mama oder Papa gerne zeigen m chte Die 3 Form selbst eingebrachte Babysigns bezieht sich auf die produzierten Babysigns Ihres Kindes die es aus eigener Initiative zeigt ohne von Ihnen dazu animiert worden zu sein und die Sie gemeinsam mit ihm einge bt haben und eindeutig als Babysigns bestimmen k nnen Babysigns d rfen ebenfalls von Lauten Blickkontakt oder L cheln etc begleitet sein oder alleine produziert werden Die 4 Form selbst gesprochene Worte bezieht sich auf die Wortproduktion Ihres Kindes Auch Worte d rfen von Gesten Babysigns Blickkontakt oder L cheln etc begleitet sein oder alleine produziert werden Die Angaben der Anzahlen in ganzen Zahlen sollen ausschlie lich den Anteil an der Kommunikation mit Ihrem Kind widerspiegel
53. assen werden um die Eltern zur Teilnahme an der Studie aufzufordern Letztendlich nahm aber nur eine Mutter an der Studie teil Um weitere Familien zu erreichen wurde Wiebke Gericke www babysignal de 13 6 2009 angesprochen die ebenfalls Babysigning Kurse anbietet Aus Kapazit tsgr nden konnte sie die Untersuchungsanfrage leider nicht weiterleiten Als erster Ansprechpartner um Zugang zu normal h renden Familien mit h rbeeintr chtigten Kindern zu erhalten die Geb rdensprache erwerben wurde Karin Kestner www kestner de 54 5 Aufbau der Studie 1999 2011 kontaktiert Durch sie erfolgte die Einladung zu einem bilingualen Spielkreis an dem normal h rende Familien mit h rbeeintr chtigten Kindern oder normal h rende Kinder mit h rbeeintr chtigten Eltern teilnahmen In diesem Spielkreis Konnte der Kontakt zu einer normal h renden Familie mit einem h rbeeintr chtigtem Kind hergestellt werden dass jedoch das Alter von 18 Monaten bereits berschritten hatte Au erdem wurde das sozialp diatrische Zentrum Trier www kinderfruehfoerderung trier de 8 5 2011 das H r Beratungs und Informationszentrum Trier www hoerbiz trier de 8 5 2011 die Wilhelm Hubert C ppers Schule Trier Landesschule f r Geh rlose und Schwerh rige www whc schule trier de 8 5 2011 Sybille Klein der Haussprachfr hf rderung der Caritasklinik St Theresia in Saarbr cken www caritasklinik de Kontakt Ansprechpartner Sonstige 8 5 2011 die
54. at wird im Rahmen dieser Arbeit eingegangen da es f r die Sprachentwicklung h rbeeintr chtigter Kinder eine hohe Relevanz hat indem sein Einsatz inzwischen vorzugsweise empfohlen wird Szagun 2001 Dadurch ist ein weiterer Faktor entstanden der auf den Spracherwerb h rbeeintr chtigter Kinder einwirkt und bei der Betrachtung des Geb rdenspracherwerbs nicht au er Acht gelassen werden sollte In den 36 3 Geb rdenspracherwerb Ausf hrungen zum Cochlea Implantat CI wird kurz seine Funktionsweise erkl rt der Forschungsstand zusammengefasst und schlussendlich diskutiert was von seinem Einsatz erwartet werden kann 3 3 1 Was ist ein Cochlea Implantat Ein Cochlea Implantat CI ist eine elektronische H rhilfe in Form einer Mikroprothese die das ausgefallene Innenohr bei Taubheit oder hochgradiger Schwerh rigkeit ersetzen kann Das CI kommt dort zum Einsatz wo H rger te kein Wortverst ndnis mehr erzielen k nnen Damit das CI funktioniert muss vorher die Funktionsf higkeit des H rnervs sichergestellt werden Es kommt seit 1987 zum Einsatz Lenarz 1994 Mittlerweile wird das CI beinahe vorzugsweise bei pr lingual ertaubten und geh rlosen Kindern mit hochgradiger Innenohrertaubtheit eingesetzt Mit der Einf hrung des fl chendeckenden Neugeborenen H rscreenings besteht seit Januar 2009 ein gesetzlicher Anspruch auf eine Fr herkennungsuntersuchung auf H rst rungen Bundesministerium f r Gesundheit 2008 So soll den
55. auff hren sollen sondern auch noch berlegen m ssen welche Gesten Geb rden Babysigns oder W rter ihre Kinder gebrauchen Auf diese 52 5 Aufbau der Studie Weise reflektieren die Eltern das kommunikative Verhalten ihres Kindes m glicherweise st rker Demographische Fragen Zus tzlich zu den insgesamt f nf Formen der vorsprachlichen Kommunikation wurden demographische Fragen zum Kind und zu Erwerb und Dauer des Einsatzes von Babysigns oder der DGS gestellt Diese Fragen dienten ausschlie lich der Kontrolle m glicher Einfl sse und der klaren Zuordnung der Kinder zu ihrer Gruppe So sollte z B ausgeschlossen werden dass das Kontrollgruppen Kind auch Babysigns lernt Alle Eltern wurden nach Namen und Geburtstag des Kindes gefragt und danach ob sie einen Babysigningkurs bzw Geb rdensprachkurs oder im Falle des Kontrollgruppen Kindes einen Babykurs besuchen Die Eltern des Babysigning Kindes wurden au erdem noch gefragt wann sie begonnen haben Babysigns mit ihrem Kind einzu ben welche Lernmaterialien sie daf r verwenden und welche Personen im unmittelbaren Umfeld des Kindes Babysigns einsetzen Die Eltern des geb rdensprachlichen Kindes wurden zus tzlich noch danach gefragt wann die H rbeeintr chtigung ihres Kindes erkannt wurde wie hoch der Schweregrad der H rbeeintr chtigung ist ob eine H rhilfeversorgung vorliegt und wann sie zum Einsatz kam wann die Eltern angefangen haben mit ihrem Kind Geb rdensprache z
56. begannen Zwei Wort u erungen zu bilden indem sie Gesten miteinander kombinierten Nachfolgend zeigten sie auch Geste Wort und Wort Wort Kombinationen Die Kinder in der Kontrollgruppe bildeten erst mit etwa 20 Monaten Zwei Wort S tze Die Forschergruppe folgert daraus dass Kinder die Babysigns verwenden fr her einen gr eren Wortschatz erreichen Dies wirkt sich m glicherweise auf die F higkeit Zwei Wort u erungen zu bilden aus Rowe und Goldin Meadow 2009 gingen noch einen Schritt weiter indem sie der Frage nachgingen ob Gesten einen globalen Pr diktor f r die Sprachentwicklung darstellen oder spezifische Gesten Erwerbsprozesse spezifischer sprachlicher Wissenssysteme vorhersagen Ab dem 14 Lebensmonat der Kinder in einem Zeitraum von vier Monaten wurden 52 Jeweils 90 min tige Eltern Kind Dyaden w hrend sie ihren normalen Aktivit ten zu Hause nachgingen auf Video aufgezeichnet Daf r berechneten die Forscherinnen zwei verschiedene Ma e f r Gesten im Alter von 18 Monaten und untersuchten wie genau diese Ma e zwei verschiedene Sprachma e Wortschatz und Satzkomplexit t im Alter von 42 Monaten vorhersagten Die Ergebnisse zeigten dass das gestische Vokabular im Alter von 18 Monaten einen guten Pr diktor f r das verbale Vokabular im Alter von 42 Monaten darstellt Geste Wort Kombinationen jedoch nicht Geste Wort Kombinationen im Alter von 18 Monaten waren ein guter Pr diktor f r die Satzkomplexit t im Alter von 42
57. besondere die Einbindung der Videos in das Programm da so beim Anklicken eines Codes direkt zur entsprechenden Stelle im Video gesprungen wird Codes k nnen w hrend der Kodierung flexibel umbenannt und erg nzt werden Auch Zeitwerte lassen sich direkt in der Zeitleiste manuell korrigieren INTERACT speichert die Beobachtungsdaten kann diese benutzerdefiniert sortieren hilft bei der Erkennung von Mustern durch Visualisierungen sowie beim Exportieren der Daten in andere Dateiformate Zus tzlich zur M glichkeit der Visualisierung der Daten bietet INTERACT sowohl zeit als auch h ufigkeitsbasierte Statistikfunktionen Au erdem besteht die M glichkeit mehrere Videodaten gleichzeitig zu bearbeiten und abzuspeichern sowie eine Verkn pfung zwischen den Videos und den kodierten Daten herzustellen Dadurch k nnen beim ffnen einer Datei die Videos und die dazugeh rigen Daten gleichzeitig aufgerufen werden Insgesamt wird das Programm positiv bewertet Es ist intuitiv in der Bedienung und die Betreuung durch die Mitarbeiter der Mangold International GmbH ist w hrend seines Gebrauchs gew hrleistet Die intuitive Bedienung und die vielf ltigen integrierten Funktionen haben zu einer Zeitersparnis beim Auswerten der Videos gef hrt auch wenn im Rahmen dieser Arbeit letztlich nur drei Videos ausgewertet wurden Bei einer weiterf hrenden Studie 7 Diskussion 79 mit gr erer Anzahl an Versuchspersonen w rde dies f r eine erneute Verwendung d
58. ch kann dieser Faktor nicht allein die starke Variabilit t der H r und Sprachentwicklung von CI Tr gern erkl ren Nikolopoulos O Donoghue amp Archbold 1999 Osberger und Fisher 2000 f hrten eine Korrelationsstudie mit 57 pr lingual ertaubten Kindern mit einem durchschnittlichen Implantationsalter von 5 4 Jahren durch Sie korrelierten die Werte eines Messinstruments f r die Sprachwahrnehmung mit demographischen und audiologischen Variablen Die Sprachwahrnehmung wurde mittels der Glen Donald Auditory Screening Procedure GASP erhoben in der die Kinder W rter verschiedenen Schwierigkeitsgrades wiederholen mussten und daf r einen Gesamtwert erhielten Erber 1982 Ein Verfahren f r das viele Daten von CI Tr gern vorliegen Zu den demographischen Variablen geh rten Sozio konomischer Status Geschlecht und Kommunikationsmodus Eine rein lautsprachliche Erziehung entspricht dem Modus der oralen Kommunikation w hrend der zus tzliche Erwerb eines Geb rdensprachsystems dem Modus der totalen Kommunikation entspricht Die audiologischen Variablen beinhalten das Alter bei Ertaubung bei Anpassung der H rger te bei Implantation eines CI die Dauer der Ertaubung bis zur Implantation und die Qualit t des pr operativen H rens Die Ergebnisse zeigten dass nur Kommunikationsmodus und der GASP Wert f r die Qualit t des pr operativen H rens eine Korrelation mit dem postoperativen GASP Wert aufwiesen Kinder die lautsprachlich kom
59. chlear implantation in deaf infants Laryngoscope 115 1376 1380 Mohay H 1984 The relationship between the development of spoken and gestural communication in two profoundly deaf children Journal of the British Association of Teachers of the Deaf 8 2 35 47 Moll L C 1992 Vygotsky and education Instructional implications and applications of sociohistorical psychology Cambridge UK Cambridge University Press Morgan G 2002 The encoding of simultaneity in children s BSL narratives Journal of Sign Language and Linguistics 5 2 127 161 Nelson K 1973 Structure and strategy in learning to talk Monographs of the Society for Research in Child Development 38 1 2 Serial No 149 Nelson K 1974 Concept word and sentence Interrelations in acquisition and development Psychological Review 81 267 285 Neville H J amp Bavellier D 2000 Specificity and plasticity in neurocognitive development in humans In M S Gazzaniga Eds The new cognitive neuroscience pp 83 98 Cambridge MA Bradford Book 9 Literatur 93 Newport E 1982 Task specifity in language learning Evidence from speech perception and American Sign Language In E Wanner amp L R Gleitmann Eds Language acquisition The state of the art Cambridge University Press Newport E 1990 Maturational constraints on language learning Cognitive Science 14 11 28 Nicolich L 1977 Beyond sensorimotor intelligence
60. chologie an der Universit t Trier unter der Betreuung von Frau PD Dr Mechthild Kiegelmann arbeite ich daran besser zu verstehen wie Eltern und Kinder mit Babygeb rden kommunizieren Ich interessiere mich besonders f r die gestisch mimische Kommunikation zwischen Eltern und ihren Babys im Alltag Ich m chte wissen wie die Kinder das Kommunikationsangebot der Babygeb rden aufnehmen und wie sie damit umgehen Schon einmal half Birgit Butz erfolgreich dabei Kontakt zu Eltern herzustellen die mit ihren Kindern Babygeb rden ein ben Daher m chte ich Sie gerne um ihre Mithilfe bitten Ich w rde mich sehr dar ber freuen wenn Sie bereit w ren von Ihrem Kind eine 2 4 min Videoaufzeichnung anzufertigen Auf diesem Video soll Ihr Kind zusammen mit einer Erziehungsperson zu sehen sein und mit Babygeb rden kommunizieren Die Erziehungsperson k nnen nat rlich Sie selbst sein oder eine dem Kind vertraute Bezugsperson die Babygeb rden anwenden kann Ihr Kind sollte zwischen 8 und 18 Monaten alt sein Damit die Situation m glichst nat rlich ist soll es eine Aufnahme einer routinem igen Alltagssituation sein wie z B beim Wickeln Essen Spielen oder Bilderbuch Anschauen Eine Vorf hrung einge bter Babygeb rden interessiert mich dabei weniger Die Kamera k nnen Sie z B so platzieren dass Sie keine weitere Person zum Filmen ben tigen und selbst mit auf dem Bild sein k nnen Damit sich Ihr Kind an den Anblick der Kamera gew hnt und bei d
61. d 3 selbst gesprochene Worte Ordnen Sie bitte den aufgefiihrten Formen jeweils eine Anzahl in ganzen Zahlen zu welche die Kommunikation mit ihrem Kind an einem typischen Tag widerspiegelt Die ersten beiden Formen beziehen sich ausschlie lich auf Gesten Diese k nnen von den Kindern von Lauten L cheln Blickkontakt etc begleitet sein oder allein produziert werden F r diese beiden Formen ist jedoch nur die Anzahl der Gesten an einem typischen Tag wichtig Die 1 Form Gesten des W nschens bezieht sich auf Gesten die das Kind einsetzt um z B an sein Lieblingsspielzeug zu gelangen Diese Gesten k nnen sich z B so darstellen dass das Kind den Arm nach etwas ausstreckt und nach etwas reicht oder greift oder auf etwas deutet oder mit dem Zeigefinger auf ein Objekt zeigt das es gerne haben m chte w hrend sein Blick zwischen Mama oder Papa und dem Objekt hin und her schweift Die 2 Form Gesten des Zeigens bezieht sich auf Gesten die das Kind einsetzt um die Aufmerksamkeit des Erwachsenen zu erregen weil es ihm z B etwas zeigen will So kommen diese Gesten zum Ausdruck indem das Kind z B ein Objekt in seiner ausgestreckten Hand hoch h lt um es Mama oder Papa zu zeigen damit sie mit ihm spielen Ein anderes Beispiel f r diese 2 Form k nnte das Deuten auf einen Vogel auf dem Fenstersims sein den das Kind Mama oder Papa gerne zeigen m chte Die 3 Form selbst gesprochene Worte bezieht sich auf die Wortproduktion Ihres Kindes Worte
62. den tendieren die Kinder dazu den entfernteren Artikulator einfach weg zu lassen oder zu ersetzen Au erdem ziehen sie es vor zwei Artikulatoren zu verwenden die nahe beieinander liegen hnlich stellt sich dies bei der Kontrolle der Zunge bei normal h renden Kindern beim Aussprechen einer Silbe dar Auch normal h rende Kinder reduzieren die Anzahl der Artikulatoren wenn sie ein Wort mit verschiedenen Artikulationsorten produzieren indem sie Artikulationskontraste die Konsonanten k und t in Traktor zwischen Konsonanten eliminieren Elimination zu Trator Dabei verwenden sie Artikulatoren die m glichst nahe beieinander liegen Die Artikulatoren der Zunge k nnen z B Zungenspitze Hinterzunge oder Zungenk rper sein welche von unterschiedlich feinen Muskeln beherrscht werden m ssen 3 2 2 Gesten und Geb rden Brabbeln hat keine kommunikative Funktion Gesten hingegen schon Auch Gesten werden von normal h renden und h rbeeintr chtigten Kindern verwendet Der Einsatz von Gesten erfolgt ungef hr ab dem zehnten Lebensmonat und h lt w hrend der ganzen Ein Wort und Ein Geb rden Phase an Grieder 2002 Dabei sind Gesten ganz deutlich von Geb rden zu unterscheiden Nach Goldin Meadow 1999 m ssen Geb rden denen der Erwachsenen gleichen um als solche erkannt zu werden Gesten die von Kindern verwendet werden gebrauchen Erwachsene nicht in derselben Form Auch Zwei Wort u erungen treten zur 3 Gebardenspracherwerb 33 g
63. der symbolische Gesten sind sie nicht nur in der Lage ihre noch fehlende artikulatorische Feinmotorik zu kompensieren in der Goodwin und Acredolo 1993 die Verz gerung der Sprachentwicklung gegen ber der kognitiven Entwicklung begr ndet sehen sondern gewinnen auch phonologische und konzeptuelle Informationen ber den Gebrauch von Sprache dadurch dass die Erwachsenen mit Sprache auf die Gesten reagieren Acredolo et al 1999 ermittelten in einer Studie das Alter der Kinder zum Zeitpunkt des Wortverstehens und der produktion Sie fanden eine Differenz von etwa f nf Monaten w hrend diese bei Kindern die Babysigns gebrauchten nur zwei Monate betrug Sie versuchten auch durch die Anwendung von Babysigns das Ph nomens der Wortschatzexplosion zu erkl ren Die Forscher beobachteten an einem Kind das mit 18 Monaten nur 7 W rter und 40 Gesten beherrschte wie sich sein Wortschatz mit etwa 18 5 Monaten innerhalb von vier Wochen bis zu 72 W rtern steigerte was sie damit begr ndeten 22 2 Babysigning dass das Kind schon vor der Wortschatzexplosion mit Gesten kommunizieren konnte und sich dadurch sein Sprachverst ndnis nonverbal bereits weiter entwickelt hatte Acredolo et al 1999 f hrten eine weitere Studie durch in der sie Kinder die Babysigns lernten mit einer Kontrollgruppe verglichen die keine Babysigns gebrauchte In dieser Untersuchung beobachteten sie dass die Kinder der Babysigning Gruppe etwa drei Monate fr her
64. des Babysigning Babysigning ist in seinen Grundz gen nicht neu Geb rden werden neben den Babysigns schon lange in der Geistigbehindertenp dagogik verwendet indem sie der Lautsprachenanbahnung dienen Kiegelmann 2009 Dabei werden Geb rden vereinzelt zur Inhaltsverdeutlichung wie bei der Geb rdenunterst tzenden Kommunikation GUK von Etta Wilken 2000 oder zur Hervorhebung bestimmter grammatikalischer Merkmale wie bei den Lautsprachbegleitenden Geb rden LBG die jedes Wort untermalen verwendet Das Neue an Babysigning ist dass nun auch normal entwickelte vorsprachliche Kinder Geb rden lernen um ihre fehlenden Sprachfertigkeiten zu kompensieren indem sie Gesten zur Kommunikation einsetzen Historisch wuchs das Interesse an Babysigning durch Studien ber normal h rende Kinder geh rloser Eltern die mit Geb rden und Lautsprache aufwuchsen Dabei wurde der Frage nachgegangen ob sich der Spracherwerb bei diesen Kindern im Vergleich zu Kindern die ausschlie lich Lautsprache lernen anders darstellt Johnston Derieux Smith amp Bloom 2005 Einige Studien brachten hervor dass Kinder die geb rdensprachlich aufwachsen schneller Sprache erwerben und machten den Geb rdenspracherwerb daf r verantwortlich Bonvillian Orlansky Novack amp Folven 1983a Bonvillian Orlansky Novack 1983b Nachfolgend wurden die Effekte des Gebrauchs von Geb rden bei normal h renden Familien 2 Babysigning 5 untersucht wobei d
65. die Hypothese zu gewinnen dass die Anwendung von Babysigning bei normal h renden Kindern und der Erwerb einer Geb rdensprache bei h rbeeintr chtigten 2 1 Einleitung Kindern zu keinem nennenswerten Unterschied in der _ gestischen Entwicklung vorsprachlicher Kleinkinder f hrt Andererseits sollte die Pilotstudie auch einen Eindruck davon vermitteln ob das gew hlte Studiendesign prinzipiell zur Beantwortung der Forschungsfrage geeignet ist Um diese Fragen zu beantworten ist die vorliegende Arbeit wie folgt strukturiert In den beiden folgenden Kapiteln 2 und 3 werden die Konzepte des Babysigning und des Geb rdenspracherwerbs ausf hrlich vorgestellt und in den aktuellen Stand psycholinguistischer Forschung eingeordnet Darauf aufbauend wird in Kapitel 4 die Forschungshypothese motiviert In Kapitel 5 folgen dann die Erl uterungen des methodischen Vorgehens bevor in Kapitel 6 die Ergebnisse der Auswertung pr sentiert werden Die Arbeit schlie t mit einer Diskussion der gewonnenen Erkenntnisse in Kapitel 7 sowie einem pers nlichen Fazit in Kapitel 8 ab 2 Babysigning 3 2 Babysigning Im folgenden Kapitel werden in Abschnitt 2 1 die Grundlagen des Babysigning dargestellt Dabei wird auf die Urspriinge und die Verbreitung von Babysigns eingegangen In Abschnitt 2 2 wird die Sprachentwicklung aus psycholinguistischer Perspektive beleuchtet um die Thematik des Babysigning in den Gesamtkontext des fr hkindlichen Spracherwerbs
66. doch mit m ndlichem Brabbeln vergleichbar Masataka 2000 beobachtete dass h rbeeintr chtigte Kinder ohne Zugang zur Geb rdensprache manuelles Brabbeln h ufiger einsetzen als normal h rende Kinder aber weniger als h rbeeintr chtigte Kinder die Geb rdensprache lernen M glicherweise dient die 32 3 Geb rdenspracherwerb Geb rdensprache als Feedbacksystem hnlich dem akustischen Input von normal h renden Kindern und wirkt sich somit positiv auf die Sprachentwicklung h rbeeintr chtigter Kinder aus Lernen h rbeeintr chtigte Kinder Geb rdensprache jedoch nicht greifen sie vielleicht auf manuelles Brabbeln als Feedbacksystem zur ck In der Ausf hrung von Geb rden beobachtete Meier 2000 dass Kinder Bewegungen beim Formen von Geb rden n her am K rper bevorzugen sowie Artikulatoren die n her am K rper liegen So setzten sie eher die Schulter anstelle des Ellenbogens oder den Ellenbogen anstelle des Handgelenks ein Weiterhin fand er dass sich die Fehler von h rbeeintr chtigten und normal h renden Kindern in der Art und Weise wie sie kompensiert werden hneln In gesprochener Sprache ersetzen Kinder h ufig einen Konsonanten durch einen anderen der beim m ndlichen Brabbeln oft verwendet wurde w hrend h rbeeintr chtigte Kinder in der Geb rdensprache eine Handform durch eine andere ersetzen die oft beim manuellen Brabbeln eingesetzt wurde M ssen f r eine Geb rde zwei oder mehr Artikulatoren verwendet wer
67. e Babysigning zum Erkenntnisgewinn entwicklungspsychologischer Ph nomene beitragen kann 2 4 1 Unterst tzung der Sprachentwicklung durch Babysigning Acredolo und Goodwin forschen bereits seit Beginn der achtziger Jahre zum Thema Babysigning Mit ihrem Programm Baby Signs inc bieten die Forscherinnen seit ber 25 Jahren eine Anleitung zum Erlernen von Babysigns an Es ist eine Kombination aus amerikanischer Geb rdensprache und selbst erfundenen Babysigns die f r die Eltern und Babys leicht anwendbar und wichtig im Alltag sind Die Forscherinnen sehen einige Vorteile 18 2 _ Babysigning in der Verwendung von Babysigns So sollen sie Frustrationen der Kinder reduzieren indem sie ihre Bed rfnisse mitteilen k nnen das Selbstvertrauen st rken da sie verstanden werden und die Eltern auf das Kommunikationsangebot der Kinder gezielt eingehen k nnen sowie den Spracherwerb f rdern da sie fr her interagieren und auf der Basis ihres Babyzeichenrepertoires schneller einen gr eren Wortschatz aufbauen Weiterhin werde die intellektuelle Entwicklung unterst tzt was das Ergebnis einer Studie von Acredolo und Goodwin 2000 hervorbrachte in der 8 j hrige Kinder die als Kleinkinder mit Babysigns kommunizierten einen h heren IQ aufwiesen als eine Vergleichsgruppe die im Kleinkindalter keine Babysigns lernte Au erdem werde die Eltern Kind Bindung gest rkt weil die Anzahl positiver Interaktionen steigt und die der negativen sinkt und
68. e Gesellschaft f hren was ma geblich f r einen Mensch mit einer H rst rung ist der von akustischen Erfahrungen berwiegend ausgeschlossen ist und damit nur eingeschr nkt an gesellschaftlichen Ereignissen teilnehmen kann Um diesen Menschen eine bestm gliche Integration in die Gesellschaft zu erm glichen ist die Erforschung und Unterst tzung der Geb rdensprache wichtig 4 Forschungsfrage 43 4 Forschungsfrage An dieser Stelle sollen die Erkenntnisse zum Babysigning und zum Geb rdenspracherwerb zusammengef hrt werden woraus sich dann die Ableitung der Forschungsfrage ergibt In Absatz 4 1 wird der theoretische Hintergrund zu den beiden Forschungsbereichen dargelegt der verdeutlichen soll dass beide Erscheinungen nat rliche Vorausl ufer f r die Sprachentwicklung enthalten In Abschnitt 4 2 wird auf die daraus resultierende Hypothese welche die Grundlage dieser Untersuchung bereitet eingegangen Abschlie end in Abschnitt 4 3 werden Implikationen die sich aus der Hypothese ergeben erl utert 4 1 Theoretischer Hintergrund Wie eingangs erw hnt wurden Geb rden bereits schon fr h zur Sprachanbahnung entwicklungsverz gerter Kinder eingesetzt Kiegelmann 2009 So erkannte man bereits fr h einen positiven Effekt durch den Gebrauch von Geb rden auf die Sprachentwicklung Einige Studien brachten sogar hervor dass normal h rende Kinder h rbeeintr chtigter Eltern die mit Geb rden und Lautsprache aufwachsen grundle
69. e Tendenzen der Individualisierung auf die Erwartungshaltung an Kleinkinder auswirken indem Eltern und Kinder unter einen Leistungsdruck geraten oder gar ob Babysigning einen Versuch darstellt die Pflegearbeit der Erziehenden zu erleichtern Ein positiver Aspekt der stark vereinfachten und erfundenen Babysigns liegt allerdings darin dass sich die ganze Familie daran beteiligen kann ohne explizit eine Geb rdensprache lernen zu m ssen Somit stellen Babysigns eine zus tzliche M glichkeit zur Lautsprache dar die jeder gleicherma en nutzen kann und die m glicherweise die Kommunikation f rdert Kiegelmann 2009 2 5 3 Vorl ufiges Fazit zum Babysigning Nach Goldin Meadow 2009 k nnen Gesten zu einer Ver nderung im Lernprozess f hren Gesten k nnen den Wissensstand des Kindes widerspiegeln und damit die Bereitschaft f r die Aufnahme neuer Information signalisieren Goldin Meadow amp Wagner 2005 Auf diese Wiese kann das Kind die Entwicklungsaufgabe die ihm der Erwachsene stellt beeinflussen Gesten k nnen aber auch kognitive Effekte auf die Verinnerlichung neuen Wissens haben indem ein Lerner seine Gedanken durch den Gebrauch von Gesten externalisieren kann und dadurch kognitive Kapazit ten f r das L sen einer Aufgabe frei werden Goldin Meadow 2009 Goldin Meadow Kim und Singer 1999 beobachteten dass Lehrer diskrepante Informationen ihrer Sch ler beim L sen einer Matheaufgabe durch Geste Wort Kombinationen der Sch le
70. eit an Geb rdensprache erlernen sp ter kompetent Schriftsprache einsetzen k nnen Hoffmeister 2000 Morgan 2002 Rathmann et al 2007 nehmen an dass metalinguistisches Bewusstsein dar ber wie Erz hlungen in Geb rden aufgebaut sind auch zum besseren Verst ndnis der Schriftsprache beitr gt Linguistische Einheiten innerhalb eines 3 Gebardenspracherwerb 41 Satzes oder Absatzes implizite gegen ber semantischen Bedeutungen und generelle kognitive F higkeiten wie Ged chtnisspanne oder Informationsverarbeitungskapazit t sind Bestandteile die in Hinblick auf das Verst ndnis einer Erz hlung in jeder Sprache integriert werden m ssen Auch wenn sich Geb rdensprache und Schriftsprache voneinander unterscheiden haben ihre Marker die einen Wendepunkt oder Perspektivenwechsel ank ndigen eine hnliche Funktion Rathmann et al 2007 Der Geb rdensprache kundig zu sein bietet h rbeeintr chtigten Kindern eine fundierte linguistische Basis was den Erwerb der Schriftsprache erleichtern kann Junge geh rlose Kinder von geh rlosen Eltern weisen nach Strong und Prinz 1997 bessere Lesefertigkeiten auf als geh rlose Kinder h render Eltern die keine Geb rdensprache lernen Schriftsprache bef higt dazu Sprache in verschiedenen Modi einzusetzen und erm glicht h rbeeintr chtigten Menschen die Teilnahe an der Welt der Medien So k nnen sie Zeitungen lesen oder das Internet nutzen Dies kann zu einer verbesserten Integration in di
71. em die Gesten sp ter durch die entsprechenden W rter ersetzt wurden Diese Hypothese entspricht der Annahme von Werner und Kaplan 1963 die davon ausgehen dass Kinder symbolische Funktionen entdecken indem sie Handlungen an Objekten mittels sensomotorischer Schemata ausf hren die sp ter zu Handlungen Gesten werden die das 20 2 Babysigning Objekt repr sentieren Durch den Prozess des Scaffolding Vygotsky 1978 der die schrittweise Erschlie ung einer neuen Entwicklungsaufgabe eines Kindes durch die Anleitung eines Erwachsenen beschreibt erwirbt das Kind in wiederholten Spiel und Alltagsroutinen Zeichen Referenz Beziehungen die f r typische Situationen oder Objekte stehen Das Kind lernt dann bestimmte Objektbezeichnungen anzuwenden und zu generalisieren Spiel oder Alltagsroutinen k nnen beim Bilderbuch Anschauen oder Badengehen entstehen indem sich ein ritualisierter Austausch ber den Ablauf der Situation entwickelt Diese Annahme st tzt auch die Social Interaction Hypothese Bruner 1983 die sich ebenfalls auf interaktive Routinen als konstituierende Prozesse st tzt Vertreter der kognitiven Hypothese postulieren dass der Prozess der Dekontextualisierung von Objekten eine gr ere Rolle beim Spracherwerb spielt So sieht Nelson 1974 das gestische Verhalten der Kinder nur als ein Beiprodukt das aus dem t glichen Umgang mit Objekten resultiert wenn das Kind die Funktion von einem Objekt als Konzept verinnerlicht
72. en Eltern das Studienvorhaben pers nlich vorgestellt Nach zun chst positiver Resonanz kam auch in dieser Versuchsgruppe nur ein Kontakt mit einer Mutter die selbst einen Babykurs in dieser Familienbildungsst tte leitet zustande Weitere Kontaktaufnahmen mit dem Frauengesundheitszentrum Frankfurt am Main www paritaet org hessen fgzn abc cms front_content php 8 5 2011 und der Evangelische Familienbildung Frankfurt am Main www familienbildung ffm de 8 5 2011 die das Elternanschreiben aush ngten oder in den Babykursen verteilten erbrachten keine weiteren Familien die bereit waren an der Untersuchung teilzunehmen Nach Ansprache der Deutschen Gesellschaft f r Baby und Kindermassage e V www dgbm de 8 5 2011 die auf ihre Suchfunktion f r KursleiterInnen in der Region verwiesen ergab die Suche keinen Treffer im Raum Trier und einen in unmittelbarer N he im Raum Frankfurt Dieser Kontakt f hrte jedoch ebensowenig zu einem positiven Ergebnis da die Kursleiterin f r Babymassage zur Zeit keinen laufenden Kurs anbieten konnte Wie oben er rtert war es schwierig Familien f r die Teilnahme an der Studie zu gewinnen Aus diesem Grund wurde die Erhebung eingestellt als sich f r jede Versuchsgruppe jeweils 56 5 Aufbau der Studie eine Familie mit einem Kind das die gesuchten Eigenschaften erfiillte bereit erklarte an der Untersuchung teilzunehmen 5 5 Methode der Datenevaluation Um die Forschungsfrage zu priifen ob sic
73. en kann Das Konzept der sensiblen Phase hingegen postuliert dass der menschliche Organismus eine erh hte Sensibilit t f r den Spracherwerb bis zur Adoleszenz aufweist Lenneberg 1967 Hier wird eine weiter gefasste Zeitspanne in welcher der Spracherwerb m glich ist angenommen wobei der Endpunkt dieser Phase nur schwer zu bestimmen ist In wie weit Sprache noch zu einem sp terem Zeitpunkt erlernt werden kann ist unklar Aus seltenen F llen der Deprivation schlie t man jedoch dass der Grammatikerwerb nach der Adoleszenz nicht mehr m glich ist In diesem Zusammenhang werden oft die sogenannten Wolfskinder zitiert die in der Wildnis ohne menschlichen Kontakt aufgewachsen sind und sp ter nicht mehr in der Lage waren Sprache zu erlernen Szagun 2001 Allerdings k nnen die Gr nde 3 Gebardenspracherwerb 31 hierf r vielf ltig sein und nicht eindeutig auf das Konzept einer sensiblen Phase zur ckgef hrt werden Newport 1990 beobachtete dass nur sogenannte Native Signer die von Geburt an ASL erlernten das komplexe morphologische System beherrschten w hrend Early Signer die zwischen vier bis sechs Jahren erstmals ALS erwarben L cken ihrer Sprachkenntnisse aufwiesen Damit st tzt Newport 1990 das Konzept der kritischen Phase Ein schwerh riges Kind kann nach Uttenweiler 1997 gegen ber einem normal h renden Kind nur ein F nftel der geh rten Sprache umsetzen ein geh rloses Kind sogar nur 2 5 des Lernstoffes de
74. ention 2 berarb Aufl G ttingen Hogrefe Verl f r Psychologie Grosjean F 1994 Sign In R Asher Eds Encyclopedia of language and linguistics Vol 7 Oxford Pergamon Press Hoffmeister R 2000 A Piece of the Puzzle ASL and Reading Comprehension in Deaf Children In C Chamberlain J Morford amp R Mayberry Eds Language Acquisition by Eye pp 143 164 Mahwah NJ Lawrence Erlbaum Associates Iverson J M Capirci O amp Caselli M C 1994 From communication to language in two modalities Cognitive Development 9 23 43 Iverson J M amp Goldin Meadow S 2005 Gesture Paves the Way for Language Development Psychological Science 16 5 367 371 Iverson J M Capirci O Volterra V amp Goldin Meadow S 2008 Learning to talk in a gesture rich world Early communication in Italian vs American children First Language 28 164 181 Johnson M H 1997 Developmental cognitive neuroscience Oxford Blackwell Johnston J C Derieux Smith amp Bloom K 2005 Teaching gestural signs to infants to advance child development A review of evidence First Language 25 2 235 251 9 Literatur 91 Johnston J Kammerer B Clark T amp Kenna M 2005 Language and communication modality as predictors of outcomes in deaf children receiving cochlear implants before three years of age Poster presentation at the Biennial Meeting of the Society for Research in Child Development A
75. eoaufnahmen von den Eltern selbst angefertigt um das nat rliche Familienklima nicht zu st ren Da Videoanalysen jedoch sehr zeitaufw ndig sind und die Auswertung einer ausreichend gro en Stichprobe den Rahmen dieser Arbeit berschritten h tte wurde diese Untersuchung von vornherein als Pilotstudie konzipiert und ein geringer Stichprobenumfang in Kauf genommen Zur Auswertung der Videoaufnahmen wurde ein Kategoriensystem entwickelt um das gestische Verhalten der Kinder einordnen zu k nnen Um die Videobeobachtungen mit einer weiteren Datenquelle zu komplementieren sollte ein Elternfragebogen eingesetzt werden Bei der Stichprobe dieser Untersuchung handelt es sich um Kinder unter einem Jahr Da f r diesen jungen Altersbereich keine standardisierten Verfahren in der Sprachentwicklungsforschung im Deutschen vorliegen und eine bersetzung des CDI Fenson et al 1994 ins Deutsche eine Evaluation der Gesten und Wortlisten die in der englischen Version enthalten sind erforderlich gemacht h tte wurde f r diese Studie ein eigener Fragebogen entwickelt Das Kategoriensystem zur Videoauswertung das in Abschnitt 5 2 vorgestellt wird wurde auch zur Konzeption des Fragebogens herangezogen Auf den Aufbau und die Durchf hrung dieser Studie wird in den folgenden Abschnitten n her eingegangen 5 1 Stichprobe Bei der Population aus der die Stichprobe rekrutiert wurde handelte es sich im Falle der beiden Untersuchungsgruppen um normal h rende K
76. er Aufnahme nicht zu sehr abgelenkt ist k nnen Sie diese schon ein paar Tage vor der Aufzeichnung wiederholt im Gesichtsfeld des Kindes platzieren Anschlie end w rde ich Ihnen gerne noch einen kurzen Fragebogen zusenden Insgesamt betr gt der Aufwand also rund 15 min Ich w rde mich sehr freuen wenn Sie mich mit Ihrer Teilnahme an dieser Studie unterst tzen w rden Die Daten werden ausschlie lich f r wissenschaftliche Studien herangezogen und anonymisiert Herzlichen Dank 108 Anhang E Elternanschreiben f r die geb rdensprachliche Untersuchungsgruppe Cand Psych Felicitas GroB PD Dr Mechthild Kiegelmann Abteilung f r P dagogische Psychologie und angewandte Entwicklungspsychologie Fachbereich Psychologie Universitat Trier il Universitat Trier 54286 Trier kiegelma uni trier de http www uni trier de index php id 20548 felicitas_gross gmx de Trier im Oktober 2010 Betreff Gebardensprache Videos Liebe Eltern im Rahmen meiner Diplomarbeit im Fach Psychologie an der Universit t Trier unter der Betreuung von Frau PD Dr Mechthild Kiegelmann arbeite ich daran besser zu verstehen wie Eltern und Kinder in Geb rdensprache kommunizieren Ich interessiere mich besonders f r die gestisch mimische Kommunikation zwischen Eltern und ihren Babys im Alltag Ich m chte wissen wie die Kinder das Kommunikationsangebot der Geb rdensprache aufnehmen und wie sie damit umgehen Daher m chte ich Sie ge
77. er Geh rlosenkultur zu erzielen Die aufgef hrten Anbieter stellen nur einen kleinen Ausschnitt dar Babysigning ist inzwischen auf fast jedem Kontinent verbreitet und die Liste der Anbieter wird immer l nger Es soll lediglich ein grober berblick ber das Angebot gegeben werden wobei der Schwerpunkt dieser Arbeit auf Deutschland liegt Amerika spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle um die Urspr nge der Forschung zum Babysigning aufzuf hren 2 2 Sprachentwicklung im Spektrum der Psycholinguistik In diesem Unterkapitel wird zun chst auf den Gegenstand der Psycholinguistik eingegangen um die Thematik des Babysigning in den Gesamtkontext des fr hkindlichen Spracherwerbs einordnen zu k nnen Dann werden die wichtigsten Spracherwerbstheorien erl utert die im Zusammenhang mit der Sprachentwicklung nicht au er Acht gelassen werden d rfen Nachfolgend werden m gliche sprachliche Vorausl uferf higkeiten er rtert sowie die Rolle der Umwelt diskutiert wird Abschlie end wird auf die Variabilit t im fr hen Spracherwerb Bezug genommen die typisch f r diesen ist 2 2 1 Womit befasst sich die Psycholinguistik Die Psycholinguistik betrachtet Sprache als einen Bestandteil des menschlichen Denkens Sie sucht systematisch nach Antworten auf die Frage welches Wissen und welche kognitiven Verarbeitungssysteme die Sprachf higkeit des Menschen auszeichnen Dietrich 2007 Der Mensch erwirbt und gebraucht Sprache scheinbar automatisc
78. er Geste blo signalisierte dass es etwas haben m chte oder ob es sich austauschen wollte Deshalb wird der Kontext auch in der Beantwortung des Fragebogens als ausschlaggebend betrachtet um die Gesten des W nschens und des Zeigens voneinander zu unterschieden 7 2 Auswertung INTERACT Zur Auswertung der Videodaten wurde das kommerzielle Videoanalyse Programm INTERACT der Mangold International GmbH 1998 2010 in der Programmversion 9 4 3 herangezogen Das Programm wurde in Form eines USB Sticks ausgeliefert auf dem auch die Lizenzinformationen gespeichert waren Zus tzlich waren noch eine CD Rom und ein Benutzerhandbuch beigelegt die eine Bedienungsanleitung mit einer Quickstarthilfe sowie Anwendungsbeispiele enthielten Die Installation des Programms war einfach und intuitiv durchzuf hren und glich der Installation konventioneller Softwareanwendungen Das Programm konnte auf beliebig vielen PCs installiert allerdings nur auf dem PC ge ffnet werden an dem der USB Stick mit den Lizenzinformationen angeschlossen war Dadurch war es m glich die Videodaten auch an anderen Orten zu bearbeiten ohne den eigenen Laptop mitnehmen zu m ssen Die Programmoberfl che ist optisch mit der von bekannten Arbeitsanwendungen wie beispielsweise Microsoft Word zu vergleichen und sehr bersichtlich gestaltet Dadurch konnte das Programm intuitiv bedient werden Bei Problemen oder Fragen stand das Support Team der Mangold International GmbH sofort zur Verf
79. er Spring Linstok Rome Psychology Institute National Research Council Peterson N R Pisoni D B amp Miyamoto Richard T 2010 Cochlear implants and spoken language processing abilities Review and assessment of the literature Restorative Neurology and Neuroscience 28 237 250 94 9 Literatur Petitto L A 1983 From gesture to symbol The relationship between form and meaning in the acquisition of personal pronouns in American Sign Language Papers and Reports on Child Language Development 22 100 107 Piaget J 1951 Play dreams and imitation in childhood New York Norton Press Piaget J 1962 Play dreams and imitation in childhood New York Norton Piaget J 1967 Biologie et connaissance Paris Editions Gallimard Englisch 1971 Biology and knowledge Edinburgh Edinburgh University Press Pinker S 1994 The language instinct The new science of language and mind London Penguin Books Deutsch 1996 Der Sprachinstinkt wie der Geist die Sprache bildet Miinchen Kindler Pizer G Walters K amp Meier R P 2007 Bringing Up Baby with Baby Signs Language Ideologies and Socialization in Hearing Families Sign Language Studies 7 4 387 430 Pizzuto E amp Capobianco M 2005 The link and differences between deixis and symbols in children s early gestural vocal system Gesture 5 1 2 179 199 Rathmann C Mann W amp Morgan G 2007 Narrative Structure and Narrative
80. er einher Werner und Kaplan 1963 nehmen an dass der Differenzierungsprozess zwischen Selbst und Objekt in der sensomotorischen Phase ein wichtiger Vorausl ufer f r die Sprachentwicklung darstellt indem das Kind das Selbst vom Referenten zu unterscheiden lernt und damit eine entscheidende Differenzierung in der Sprache vornehmen kann Bates et al 1979 gehen davon aus dass die Produktion von Gesten dem Spracherwerb vorangeht und ihn beg nstigt indem sie Teil einer konventionalisierten Kommunikation zwischen Mutter und Kind werden und kontextabh ngig sind Um m gliche Vorausl uferf higkeiten des Spracherwerbs zu untersuchen fertigten Bonvillian et al 1983a 1983b ber 18 Monate Videoaufnahmen von 13 normal h renden Kindern im 3 Gebardenspracherwerb 35 Alter von 6 16 Monaten mit geh rlosen Eltern an die zu Hause berwiegend in ASL kommunizierten aber auch in Lautsprache Die Kinder wurden zusammen mit ihren M ttern beim Spielen mit Spielzeugen Puppen Tassen Teller L ffel die das symbolisches Spiel und die Anwendung von Gesten fordern beobachtet Die Ergebnissen wurden mit denen einer Studie von Bates et al 1979 sowie von Nicolich 1977 McCune Nicolich 1981 verglichen die das symbolische Spiel und den Einsatz von Gesten in normal h renden Familien untersuchten W hrend Kinder die Lautsprache lernen ihre ersten W rter meist gegen Ende des ersten Lebensjahres produzieren zeigten die Kinder in der Studie vo
81. er oder Rituale wie z B Winken interessiert mich dabei weniger es sei denn Ihr Kind zeigt eine solche Geste spontan Die Kamera k nnen Sie z B so platzieren dass Sie keine weitere Person zum Filmen ben tigen und selbst mit auf dem Bild sein k nnen Damit sich Ihr Kind an den Anblick der Kamera gew hnt und bei der Aufnahme nicht zu sehr abgelenkt ist k nnen Sie diese schon ein paar Tage vor der Aufzeichnung wiederholt im Gesichtsfeld des Kindes platzieren Anschlie end w rde ich Ihnen gerne noch einen kurzen Fragebogen zusenden Insgesamt betr gt der Aufwand also rund 15 min Ich w rde mich sehr freuen wenn Sie mich mit Ihrer Teilnahme an dieser Studie unterst tzen w rden Die Daten werden ausschlie lich f r wissenschaftliche Studien herangezogen und anonymisiert Herzlichen Dank Erkl rung zur Diplomarbeit Hiermit erkl re ich dass ich die Diplomarbeit selbstst ndig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt und die aus fremden Quellen direkt oder indirekt bernommenen Gedanken als solche kenntlich gemacht habe Die Diplomarbeit wurde bisher noch keinem anderen Pr fungsamt vorgelegt oder ver ffentlicht Ort Datum Unterschrift
82. er ver ndern indem sie berdeutlich sprechen h ufig Gesagtes w rtlich wiederholen oder mehr Korrekturen als n tig in die Interaktion mit einbinden Den Kindern muss die Gelegenheit einger umt werden sich aus eigenem Antrieb zu u ern indem nicht fortw hrend auf sie eingeredet wird Sie sollten die Chance haben zu agieren und daf r ist manchmal ein wenig Geduld n tig gerade wenn die Kinder aufgrund einer H rbeeintr chtigung wenig sprechen Im Allgemeinen sind auch Geb rden sehr n tzlich indem sie eine zus tzliche M glichkeit zur Lautsprache darstellen Gebraucht ein Kind Gesten oder Geb rden sollten die Eltern unbedingt darauf eingehen da 40 3 Geb rdenspracherwerb eine Ablehnung des kindlichen Kommunikationsangebots weniger Kommunikationsversuche des Kindes zur Folge haben kann Szagun 2007 Ist den Eltern eine lautsprachliche Entwicklung wichtig so k nnten sie in einem solchen Fall die Geb rden lautsprachlich unterst tzen so dass den Kindern der Zugang zu beiden Modalit ten erm glicht wird In Deutschland wird f r Kinder mit einem CI berwiegend der Erwerb der Lautsprache angestrebt Geb rdensprache wird meist erst dann empfohlen wenn der Spracherwerb misslungen ist wodurch es zu kognitiven Entwicklungsverz gerungen kommen kann was der fr he Erwerb der Geb rdensprache verhindern kann Entgegen dem Vorurteil dass Geb rdensprache den Spracherwerb behindert beg nstigt diese ihn m glicherweise Baker
83. eratur 87 9 Literatur Acredolo L amp Goodwin S W 1985 Symbolic Gesturing in Language Development Human Development 28 40 49 Acredolo L amp Goodwin S W 1988 Symbolic Gesturing in Normal Infants Child Development 59 450 466 Acredolo L amp Goodwin S W 1990 Sign language in babies The significance of symbolic gesturing for understanding language development In R Vasta Eds Annals of Child development Vol 7 pp 1 42 London Jessica Kingsley Publishers Acredolo L Goodwin S W Horobin K amp Emmons Y 1999 The signs and sounds of early language development In L Balter amp C S Tamis LeMonda Eds Child Psychology A Handbook of Contemporary Issues pp 116 139 New York Psychology Press Acredolo L amp Goodwin S W 2000 The long term impact of symbolic gesturing during infancy on IQ at age 8 Paper presented at International Conference on Infant Studies Brighton UK Acredolo L amp Goodwin S W 2010 Baby Signs Verf gbar unter https www babysigns com 6 12 2010 Baker A E van den Broek P Coerts J A amp Brokx J 1996 Cochleaire Implantatie bik kinderen Eindverslag van het ontwikkelingsgeneeskundeproject AZ Nijmegen Viataal amp UVA for the Dutch National Health department Bates E Benigni L Bretherton I Camaioni L amp Volterra V 1979 The emergence of symbols Cognition and communication in infancy New York
84. ereit wurde der Kontakt mit ihr w hrend der Datenerhebungsphase per E Mail oder Telefon gehalten um f r R ckfragen zur Verf gung zu stehen Die Videoaufnahmen sollten die Eltern selbst anfertigen Zur Aufnahmesituation und Durchf hrung wurden im Elternanschreiben beispielhafte Situationen und Instruktionen vorgegeben In den Instruktionen wurde z B darauf hingewiesen dass die Aufnahme einer routinem igen Alltagssituation entsprechen soll wie etwa beim Wickeln Essen Spielen oder Bilderbuch Anschauen dass das Kind zusammen mit einer Bezugsperson zu sehen sein soll oder dass die Kamera schon ein paar Tage vor der Aufnahme im Gesichtsfeld des Kindes platziert werden k nnte um es an ihren Anblick zu gew hnen Der Fragebogen wurde den Familien per E Mail zugeschickt nachdem die Videoaufnahmen abgeschlossen waren Wie oben bereits erw hnt sollten die normal h renden Familien mit Kleinkindern die Babysigns einsetzten ber die Webseite von Birgit Butz www sprechende haende de 23 3 2011 rekrutiert werden Dies geschah indem Birgit Butz das Elternanschreiben im Rahmen ihres Onlinekurses zum Babysigning auf ihre Webseite stellte und die Eltern zus tzlich noch per E Mail auf die Untersuchung aufmerksam machte Au erdem wurde ein Profil auf dem Blog des Onlinekurses erstellt http babyzeichen blogspot com 23 3 2011 um direkter mit den Eltern in Kontakt treten zu k nnen So konnten z B Nachrichten auf der Pinnwand des Blogs hinterl
85. es Programms sprechen 7 3 Ergebnisse Aufgrund der zu kleinen Stichprobe die in dieser Untersuchung erhoben wurde konnte keine Datengrundlage geschaffen werden auf der eine berpr fung der Forschungsfrage m glich war Auch f r die Feststellung m glicher Tendenzen zwischen den drei Versuchgruppen war der Stichprobenumfang zu gering Deshalb konnten die Ergebnisse keine Hinweise in Hinblick auf die Hypothese erbringen dass die Anwendung von Babysigning bei normal h renden Kindern und der Erwerb einer Geb rdensprache bei h rbeeintr chtigten Kindern zu keinem nennenswerten Unterschied in der gestischen Entwicklung vorsprachlicher Kleinkinder f hrt Dennoch gibt die Betrachtung der gestischen Entwicklung der Kinder aus entwicklungspsychologischer Perspektive Anlass zu der Annahme dass diese parallel verl uft und der Einsatz von Gesten unabh ngig von der Modalit t Bestandteil der Kommunikation vorsprachlicher Kinder ist Die Gr nde daf r werden in den folgenden Abs tzen f r jedes einzelne Kind diskutiert Babysigning Kind Die Ergebnisse zeigten dass die kumulierten Anteile der Gesten des W nschens und des Zeigens zu einem Gesamtanteil nat rlicher Gesten innerhalb von vier Monaten vom ersten zum zweiten Messzeitpunkt von 60 auf 26 5 sanken Die kumulierten Anteile der Babysigns und W rter zu einem Gesamtanteil sprachanbahnender Kommunikation stiegen dagegen von 40 auf 73 5 an Diese Verschiebung k nnte als Anzeichen daf
86. esten nachvollziehen zu k nnen Durch die Kontextinformation konnte das vorsprachliche Verhalten der Kinder in Bezug auf die Gesten des W nschens und des Zeigens in den Videoanalysen klar voneinander unterschieden und leicht zugeordnet werden Selbst gesprochene W rter geh ren der auditiven Modalit t an und nicht der visuellen wie alle anderen Formen der vorsprachlichen Kommunikation die in dieser Untersuchung erhoben wurden Deshalb konnten erste W rter welche die Kinder spontan aussprachen von den gestischen Verhaltensweisen ganz selbstverst ndlich abgegrenzt werden Babysigns waren dadurch zu erkennen dass sie aus einfachen Gesten bestanden die einen Referenten symbolisieren Diese stellten eine einzige manuelle Handlung dar Bei der Ausf hrung von Geb rden hingegen wurde der ganze Oberk rper mit einbezogen So wurden Arme H nde und Finger distinktiv eingesetzt Au erdem schienen die Bewegungen flie ender und die Ausf hrung der Geb rden viel schneller zu sein als die von Babysigns Selbst ein Satz in der Lautsprache durch die Bezugsperson war leichter zu verfolgen als ein Satz in der DGS Somit wiesen die Geb rden auch in diesem fr hen Stadium eine deutlich komplexere sprachliche Struktur auf als Babysigns Dadurch konnten selbst eingebrachte Babysigns und Geb rden in der Videoauswertung ebenso leicht differenziert werden zumal diese ja nicht gleichzeitig in einer Untersuchungsgruppe erhoben wurden Fragebogenbearbeitu
87. g der Anteile f llt bei diesem Kind allerdings etwas geringer aus als bei den beiden zuvor beschriebenen Kindern was sich m glicherweise durch den geringeren Zeitraum zwischen den beiden Messzeitpunkten erkl ren l sst 70 6 Ergebnisse Vergleichende Betrachtung der Entwicklung aller drei Kinder Der Vergleich des Anteils natiirlicher Gesten an der vorsprachlichen Kommunikation aller drei Kinder zwischen den zwei Messzeitpunkten l sst m glicherweise eine gemeinsame Struktur erkennen indem bei allen Kindern der Anteil der nat rlichen Gesten im Entwicklungsverlauf zu Gunsten sprachanbahnender Kommunikation stark abzunehmen scheint Abbildung 6 100 100 Babysign Kind N o l Geb rdensprachliches Kind Kontrollgruppen Kind 0 0 T Video Fragebogen Video Fragebogen sprachanbahnende Kommunikation nat rliche Gesten Abbildung 6 Entwicklung des Anteils sprachanbahnender Kommunikation links und nat rlicher Gesten rechts an der vorsprachlichen Kommunikation zwischen beiden Messzeitpunkten f r alle drei Kinder 7 Diskussion 71 7 Diskussion In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Beobachtung im Feld und der Fragbogenerhebung noch einmal eingehend betrachtet und diskutiert Zu Beginn wird in Abschnitt 7 1 auf die verwendete Methode eingegangen Dabei werden das Vorgehen zur Erhebung der Studie sowie das fiir diese Untersuchung entwickelte Kategoriensyste
88. gen stehe ich Ihnen gerne unter felicitas gross gmx de zur Verf gung 104 Anhang C Elternfragebogen fiir die Kontrollgruppe Fragebogen zur vorsprachlichen Kommunikation mit Kleinkindern Im folgenden m chte ich Sie bitten die Fragen vollst ndig zu beantworten und eine Einsch tzung dar ber abzugeben wie sich die vorsprachliche Kommunikation mit Ihrem Kind darstellt Dazu finden Sie auf der letzten Seite drei Arten der vorsprachlichen Kommunikation denen Sie bitte jeweils eine Anzahl in ganzen Zahlen zuordnen Dabei beziehen Sie sich auf einen typischen Tag mit Ihrem Kind zusammen und geben f r jede Form der vorsprachlichen Kommunikation an wie oft sie von Ihrem Kind an einem typischen Tag verwendet wird Zus tzlich geben Sie bitte noch einige typische Beispiele f r die aufgef hrten Arten an Da ich mich aus Zeitgr nden f r die Auswertung dieses Fragebogens beschr nken muss m chte ich Sie bitten nur diese drei Arten der vorsprachlichen Kommunikation zu ber cksichtigen Machen Sie bitte nur Angaben zu den drei aufgef hrten Formen auch wenn Ihr Kind noch andere Arten der Kommunikation zeigt die hier nicht aufgef hrt sind Name des Kindes Geburtsdatum Haben Sie in der Vergangenheit oder besuchen Sie derzeit mit Ihrem Kind irgendeinen Babykurs 105 Ich habe 3 Arten der vorsprachlichen Kommunikation ausgew hlt durch die sich ein Kind mitteilen kann Diese sind 1 Gesten des Wiinschens 2 Gesten des Zeigens un
89. gende Meilensteine der Sprachentwicklung schneller erreichen als normal h rende Kinder die ausschlie lich Lautsprache erwerben Bonvillian et al 1983a 1983b Als Folge entstand ein Forschungszweig der sich mit der sprachf rdernden Wirkung von symbolischen Gesten in der vorsprachlichen Entwicklung von Kindern befasste Acredolo amp Goodwin 1985 Diese Gesten k nnen Geb rden der landes blichen Geb rdensprache enthalten oder frei erfunden sein Die Forschung von Acredolo und Goodwin 1988 ergab dass die spontane Entwicklung symbolischer Gesten ein typisches Ph nomen der fr hkindlichen Entwicklung in der erste H lfte des zweiten Lebensjahres darstellt und dass eine komplement re Beziehung zwischen Geste und Wort besteht indem die Kinder die Gesten sp ter durch die entsprechenden W rter ersetzten Werner und Kaplan 1963 gehen sogar davon aus dass Kinder die symbolische Funktion von W rtern entdecken indem sie Handlungen an Objekten durch sensomotorische Schemata ausf hren die sp ter zu Handlungen Gesten werden die das Objekt repr sentieren Beide Forschergruppen gehen also davon aus dass Gesten W rtern vorausgehen und die Kinder ganz nat rlich im Spracherwerbsprozess unterst tzen So enthielten die beiden Studien von Acredolo und Goodwin Hinweise darauf 1985 1988 dass der Wortschatz eines Kindes umso gr er ist je mehr symbolische Gesten es gebraucht Rowe und Goldin Meadow 2009 44 4 Forschungsfrage er
90. glichen drei Gruppen miteinander In der Experimentalgruppe wurden die Eltern dazu angehalten mit ihren Kindern mit symbolischen Gesten zu kommunizieren Die Eltern in der Kontrollgruppe wurden keiner Intervention unterzogen und wussten nicht ber den genauen Inhalt der Studie bescheid Die Eltern einer weiteren Kontrollgruppe wurden dazu aufgefordert ihre Kinder beim Erwerb der Lautsprache zu unterst tzen um m gliche Trainingseffekte in der Experimentalgruppe ausschlie en zu k nnen Die M tter der Kinder wurden zweiw chentlich am Telefon ber den Fortschritt ihrer Kinder befragt w hrend das Gespr ch aufgezeichnet wurde Die Kinder aller drei Gruppen wurden in mehreren Laborsitzungen auf Video aufgenommen und verschiedenen standardisierten Messinstrumenten der expressiven und rezeptiven Sprache unterzogen Die Ergebnisse dieser Studie unterst tzen die Hypothese dass fr he symbolische Gesten den Spracherwerb erleichtern da die Kinder in der Experimentalgruppe die ihr fr hes Vokabular mit Gesten anreicherten im Vergleich zu beiden Kontrollgruppen insgesamt besser abschnitten 2 4 Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Babysigning im Spektrum der Sprachentwicklung Nachdem in den letzten beiden Unterkapiteln ein berblick ber die fr hkindliche Sprachentwicklung gegeben wurde werden in diesem Unterkapitel wissenschaftliche Studien zur Unterst tzung der Sprachentwicklung durch Babysigning vorgestellt Weiterhin wird veranschaulicht wi
91. gte das geb rdensprachliche Kind in 120 Sekunden Videoaufnahme elf kommunikative Aktionen wodurch die ber oder Untersch tzungstendenz einzelner Formen der vorsprachlichen Kommunikation nicht so gro ausfiel Somit k nnte die Ver nderung der Messwerte ebenfalls f r eine reifungsbedingte Entwicklung sprechen Kontrollgruppen Kind Die Erhebung der Video und Fragebogendaten ergab dass sich die kumulierten Anteile der Gesten des W nschens und des Zeigens zu einem Gesamtanteil nat rlicher Gesten innerhalb von 2 Monaten und 2 Wochen vom ersten zum zweiten Messzeitpunkt von 59 auf 45 verringerten w hrend die Anteile der W rter an der vorsprachlichen Kommunikation dagegen von 41 auf 55 anstiegen Die Datengrundlage f r die Videoauswertung war zufriedenstellend da das Kind in 401 Sekunden insgesamt 22 kommunikative Aktionen zeigte Die Verschiebung der Messwerte fiel allerdings geringer aus als bei den Kindern der Untersuchungsgruppen was sich durch den geringeren Zeitabstand zwischen den beiden Erhebungszeitpunkten erkl ren l sst Damit k nnte die Ver nderung der Anteile der Gesten und der sprachanbahnenden Kommunikation wiederum eine reifungsbedingte Entwicklung anzeigen Die Daten wurden mit zwei verschiedenen Messinstrumenten erhoben Zum ersten Messzeitpunkt wurde eine Videobeobachtung durchgef hrt zum zweiten Messzeitpunkt wurde ein Elternfragebogen eingesetzt Durch Selektionseffekte k nnten die Eltern den Anteil der
92. h ngigkeit Die Geste wird auf mehrere Objekte oder Ereignisse kontext bergreifend angewendet 4 Kommunikative Intention Die Gesten werden zur Kommunikation eingesetzt und nicht zur Bediirfnisbefriedigung 5 kein instrumenteller Einsatz Die Gesten werden nicht zur Bediirfnisbefriedigung eingesetzt Zus tzlich unterscheiden Acredolo und Goodwin 1990 noch zwischen Objektgesten um Objekte zu benennen Fragegesten um eine Bitte einzur umen Attributgesten um Objekte oder Ereignisse zu beschreiben und Antwortgesten auf offene Fragen Goodwin Acredolo und Brown 2000 beobachteten 103 Kinder zwischen dem Auftreten von deiktischen Gesten im Alter von zehn Monaten und dem kompetenten Umgang mit Wortern im Alter von etwa 24 Monaten Dabei konzentrierten sie sich auf die Anwendung von symbolischen Gesten Diese Gesten hneln h ufig dem Konzept ihres Referenten und werden als indexisch oder metonymisch bezeichnet Folven amp Bonvillian 1991 indem die Kinder Handlungen nachahmen die in inhaltlichem Zusammenhang mit dem Begriff stehen Goodwin et al 2000 glauben dass die Kinder diese Gesten von den Erwachsenen lernen indem sie ihnen in einer Interaktion nicht nur die Form sondern auch die T tigkeit mit einem 2 Babysigning 17 Objekt vorfiihren Um herauszufinden welchen Einfluss symbolische Gesten auf die Sprachentwicklung haben f hrten die Forscherinnen mit dieser Studie eine L ngsschnittuntersuchung durch und ver
93. h die natiirliche gestische Entwicklung unter dem Einfluss von Babysigning bei normal h renden Kindern und unter dem Einfluss einer Geb rdensprache bei h rbeeintr chtigten Kindern unterscheidet wurde zur Auswertung der Videodaten das kommerzielle Videoanalyse Programm INTERACT der Mangold International GmbH 1998 2010 in der Programmversion 9 4 3 herangezogen INTERACT integriert dabei die Dateien mit den Videoaufnahmen direkt in seine Programmoberfl che und bernimmt auch die Ansteuerung der Filme wie beispielsweise Start Stop Pause sowie langsameren oder schnelleren Vorlauf Vor dem Erfassen der Ereignisse mussten Codes und Klassen definiert werden wobei die Klassen eine bergeordnete Struktur darstellen Jede Klasse enth lt demnach eine bestimmte Anzahl an Codes Im Rahmen dieser Arbeit wurden zwei Klassen definiert die jeweils die kommunikativen Aktionen und Reaktionen des Kindes und seiner Bezugsperson zusammenfassten Weiterhin wurden f r das Kind und seine Bezugsperson insgesamt 17 Codes definiert von denen neun auf das Kind und acht auf die Bezugsperson entfielen Abbildung 1 zeigt eine bersicht ber alle in dieser Arbeit verwendeten Codes zur Videoauswertung INTERACT weist jedem Code ein Tastenk rzel zu so dass dieses Ereignis sp ter durch Dr cken der entsprechenden Taste erfasst werden kann Weiterhin gibt es die M glichkeit Codes als Einzelereignisse oder als Ereignisse mit einer bestimmten Zeitdauer zu erfassen D
94. h und ist sich ber das sprachliche Wissen nicht bewusst Zu den einzelnen Wissenssystemen geh ren Prosodie Intonationsstruktur Phonologie Organisation von Sprachlauten Morphologie Wortbildung Syntax Satzbildung Lexikon Wortbedeutung Semantik Satzbedeutung und Pragmatik Sprechhandlungen Das erworbene sprachliche Wissen umfasst folglich prosodische linguistische und pragmatische Kompetenzen Grimm 2003 Letztere ist eng 2 Babysigning 7 mit sozialen F higkeiten verbunden Neben der Frage welche Bestandteile der Sprache angeh ren versucht die Psycholinguistik zu ergr nden wie diese erworben werden Spracherwerbstheorien Nachfolgend werden die drei wichtigsten Spracherwerbstheorien vorgestellt die der Zusammenfassung in Dietrich 2007 entnommen wurden Der nativistische Ansatz betrachtet den Menschen als einzigartig indem er genetisch mit einem Sprachorgan ausgestattet ist und sich darin von allen anderen Lebewesen unterscheidet Dieses Sprachorgan ist universell da es Elemente enth lt die allen nat rlichen Sprachen gemeinsam sind und modular indem es mit verschiedenen Aufgaben des Denkens und Artikulierens interagiert Biologische Evidenz f r ein solches Sprachorgan gibt es nicht Die Annahme des Modells st tzt sich lediglich auf Beobachtungen So k nnen Kinder beispielsweise S tze bilden die sie zuvor noch nicht geh rt haben Es wird angenommen dass dies nur durch ein schon vorhandenes Strukturw
95. he beherrschen zu m ssen genommen werden und ihre Entscheidungskompetenz f r den Einsatz eines CI und oder der Geb rdensprache erh ht werden In Bezug auf Babysigning w re es vorstellbar dass junge Eltern im Rahmen von Krabbelgruppen oder Kindertagesst tten mit Babysigns vertraut gemacht werden und ihnen dadurch aufgezeigt wird wie stark Kleinkinder nonverbal kommunizieren Auch k nnte durch die Vermittlung von Babysigns ein Bezug zur Geb rdensprache hergestellt werden wodurch eine h here Aufmerksamkeit und Sensibilisierung gegen ber den Bed rfnissen h rbeeintr chtigter Menschen geschaffen werden k nnte Dies k nnte wiederum zu einer besseren Integration h rbeeintr chtigter Menschen in die Gesellschaft beitragen 5 Aufbau der Studie 47 5 Aufbau der Studie Um die Forschungsfrage zu beantworten ob im fr hkindlichen Gebrauch von Gesten ein Unterschied zwischen normal h renden Kindern die Babysigns verwenden und h rbeeintr chtigten Kindern die Geb rdensprache erwerben besteht wurden Beobachtungen im Feld und eine Fragebogenerhebung durchgef hrt Zur Erhebung der Beobachtungsdaten wurden Videoaufnahmen ausgew hlt Dies geschah aus zwei Gr nden Erstens war zur Erfassung der Kommunikation durch Gesten die Beobachtung der nat rlichen Interaktion zwischen Kindern und ihren Bezugspersonen erforderlich Zweitens w re eine Untersuchung unter Laborbedingungen mit gro em Aufwand verbunden gewesen Zudem wurden die Vid
96. hebung umfasste bis zu vier Monate Es war anzunehmen dass sich die Kinder in dieser Zeit alle weiterentwickelt haben Deshalb wurde der Fragebogen als ein weiteres Instrument mit einem zweiten Messzeitpunkt behandelt Somit wurden nicht die eigenen Beobachtungen mit denen der Eltern verglichen sondern die vorsprachliche Entwicklung zwischen den Kindern Der Einsatz eines Elternfragebogens ist von Vorteil da seine Durchf hrung im Gegensatz zu den Videoanalysen mit einem geringen Zeitaufwand verbunden ist Dies war wichtig da dieser ein zus tzliches Instrument zu den Videoaufnahmen darstellte Somit wurden die Kapazit ten der Eltern durch den Einsatz eines zweiten Instruments nicht berstrapaziert Allerdings unterliegt der Elternfragebogen auch Selektionseffekten indem die Einsch tzung der Eltern in Bezug auf das gestische Verhalten der Kinder subjektiv gef rbt sein kann und es dadurch zu Verzerrungen der Ergebnisse kommen kann Die Videobeobachtungen k nnen aber dennoch als Hilfsmittel herangezogen werden um die Angaben der Eltern besser einordnen zu k nnen auch wenn diese nicht mehr direkt mit den eigenen Beobachtungen verglichen werden Der Elternfragebogen kann also zusammen mit den Videobeobachtungen in dieser Studie als ein g nstiges Instrument betrachtet werden um ein genaueres Bild der vorsprachlichen Entwicklung von Kleinkindern zu erlangen Stichprobe Die Rekrutierung der Stichprobe der vorliegenden Studie war sehr aufw
97. hens 26 23 Gesten des Zeigens 69 61 1 Babysigns und 14 12 4 W rtern zusammensetzen Als typische Beispiele f r die Formen der vorsprachlichen Kommunikation gibt die Mutter f r die Gesten des W nschens aufs Kastl mit den N ssen zeigen f r die Gesten des Zeigens aufs Auto zeigen f r die Babysigns Babyzeichen f r Nuss Wurst fertig Z hneputzen und f r W rter da nein Papa Mama an p 6 Ergebnisse 65 Tabelle 4 H ufigkeitsstatistik der Fragebogenauswertung des Babysigning Kindes Kagel recent O Gesten des W nschens Gesten des Zeigens Babysign selbst eingebracht W rter von selbst gesprochen 100 0 Fragebogen zur Kommunikation mit Kleinkindern in Geb rdensprache Zum Zeitpunkt der Fragebogenerhebung war das geb rdensprachliche Kind 23 5 Monate alt Aus Tabelle 5 ist zu entnehmen dass sich der Anteil der gestischen Kommunikation des geb rdensprachlichen Kindes aus 18 24 3 Gesten des W nschens 8 10 8 Gesten des Zeigens und 48 64 9 Geb rden zusammensetzt W rter spricht das Kind nach den Angaben der Mutter nicht Als typische Beispiele f r die Gesten des W nschens f hrt die Mutter Mama einen Stift geben mit dem Kopf nicken und den H nden wedeln damit sie den Deckel abzieht auf fiir die Gesten des Zeigens anstupsen zeigen an der Hose ziehen und f r Geb rden die Geb rde f r Rosine Milch Mama Tabelle 5 H ufigkeitssta
98. hologische Informationen ber die Flexion sprachlicher Kategorien wie in der Lautsprache auch Bellugi amp Klima 1980 Die aufgef hrten Elemente spiegeln nur einen kleinen Ausschnitt der Struktur der Geb rdensprache wider um einen berblick ihrer Komplexit t und Vielfalt zu geben In dieser Arbeit soll der Erwerb der Geb rdensprache in der fr hkindlichen Phase im Vordergrund stehen weshalb ber ihre Grundz ge nicht hinausgegangen wird 3 1 2 Geb rdensprache im Spektrum der Spracherwerbstheorien Vertreter der nativistischen Position gehen davon aus dass die F higkeit zum Spracherwerb angeboren ist und unabh ngig von anderen kognitiven Fertigkeiten funktioniert Chomsky 1988 Pinker 1994 Stromswold 2000 Die Umwelt hat nach dieser Auffassung keinen Einfluss auf den Spracherwerb Die epigenetische Position i e interaktionistischer Ansatz hingegen zu dessen prominentesten Vertretern Jean Piaget 1967 z hlt vertritt die Auffassung dass sich Sprache infolge dynamischer Interaktionen zwischen angeborenen F higkeiten und der Umwelt entwickelt Elman et al 1996 Johnson 1997 Diese Position unterstreicht auch dass sich Entwicklungsverl ufe unterscheiden k nnen Normal entwickelte Kinder erwerben alle Sprache jedoch unterscheiden sich Geschwindigkeit und Erreichen der einzelnen Erwerbsstufen Diese Unterschiede kommen durch die unterschiedlichen gt Der Begriff der Phonologie wird in der Forschung modalit tsneutra
99. hren Bezugspersonen darstellen dann sind diese Bestandteile umso wichtiger f r Individuen die keinen Zugang zu gesprochener Sprache haben wie z B pr verbale oder h rbeeintr chtigte Kinder In der Gesamtbetrachtung ergibt sich die Annahme dass die F rderung der gestischen Kommunikation positive Effekte auf die Entwicklung vorsprachlicher Kleinkinder haben kann sei es durch den fr hen Erwerb einer Geb rdensprache oder den Einsatz von Babysigning Zur weiteren Untersuchung dieser Effekte w ren kombinierte Video und Fragebogenstudien wie sie im Rahmen dieser Arbeit vorgestellt wurden prinzipiell gut 8 Fazit zum Einsatz von Babysigning und dem Erwerb einer Geb rdensprache 85 geeignet wenn sichergestellt werden kann dass sowohl die Anzahl der Versuchspersonen als auch die Menge des zur Verf gung stehenden Videomaterials ausreichend gro sind Abschlie end werden einige Aspekte diskutiert die in Bezug auf die Konzeption k nftiger Studien als wichtig erachtet werden Differenzierungen die in Bezug auf die Erforschung vorsprachlicher Gesten vorgenommen werden sollten schlie en ein ob Gesten in einer kommunikativen Situation oder au erhalb dieser eingesetzt werden in wie weit der Grad der Kontextgebundenheit eine Rolle spielt in welcher Relation die Gesten zum Input stehen und was f r eine Funktion die Geste bernimmt In der Psycholinguistik wird nach Saussure 1955 zwischen der Sprache und dem Sprechen unterschiede
100. ht eine realistische Einsch tzung dar ber abzugeben was vom Spracherwerb von CI Kinder zu erwarten ist wie der Umgang mit diesen Kindern hilfreich sein k nnte und welche Rolle dabei die Geb rdensprache spielt Die Einsch tzung erfolgte auf der Grundlage langj hriger Forschung in diesem Bereich F r Eltern und Kinder die sich f r ein CI entscheiden entsteht ein hoher Erwartungsdruck indem auch wissenschaftliche Beitr ge berwiegend Erfolg nahe legen Jedoch bleibt ein Kind mit CI in seiner H rf higkeit beeintr chtigt und ist geh rlos sobald das CI ausf llt Eine Prognose ber die Sprachentwicklung eines CI Kindes l sst sich nicht stellen da nicht alle Faktoren die den Spracherwerb von CI Kindern beeinflussen bekannt sind Szagun 2007 Aus Studien mit 3 Gebardenspracherwerb 39 Kindern die ihr CI bis zum vierten Lebensjahr eingesetzt bekommen haben aber sonst eine normale Entwicklung durchlaufen und lautsprachlich mit Deutsch aufgewachsen sind lassen sich dennoch einige Schlussfolgerungen ziehen Ein Spracherwerb der dem normal h render Kinder gleicht ist m glich kann jedoch nicht garantiert werden Das Postulat dass h rbeeintr chtigte Kinder umso besser und schneller Sprache erlernen je fr her das Implantat eingesetzt wird scheint in diesem engen Zeitraum der fr hkindlichen Entwicklung nicht vollst ndig zuzutreffen da keine eindeutigen Belege f r das Konzept einer kritischen Phase der Sprachentwicklung erbr
101. i der Fertigstellung dieser Diplomarbeit Schlu endlich m chte ich meiner Familie f r ihre Geduld und Florian f r seine emotionale Unterst tzung w hrend der letzten Monate danken Zusammenfassung Babysigning nutzt einfache Gesten um die Kommunikation mit Kleinkindern im vorsprachlichen Alter zu erm glichen Der verbale wird bergangsweise durch den manuellen Kommunikationsmodus ersetzt indem normal h rende Kinder die noch keine Sprache beherrschen einfache Handzeichen zur Kommunikation einsetzen Urspr nglich aus den USA stammend verbreitet sich das Babysigning auf dem ganzen Globus und so auch in Deutschland Babysigns bestehen aus einzelnen Gesten und sind mit einer Sprache nicht vergleichbar Kiegelmann 2009 Dem gegen ber steht der Erwerb einer Geb rdensprache die genauso wie die Lautsprache eine nat rliche Sprache darstellt und die Sprache geh rloser oder h rbeeintr chtigter Menschen ist Dietrich 2007 W hrend die Anh nger des Babysigning zunehmen wird Familien die sich f r die geb rdensprachliche F rderung ihrer h rbeeintr chtigten Kinder entschieden haben der Zugang zur Geb rdensprache h ufig verwehrt Kiegelmann 2009 Diese Entwicklung wird in den vergangenen Jahren auch durch den immer fr heren Einsatz eines Cochlea Implantats welches das ausgefallene Innenohr bei Taubheit oder hochgradiger Schwerh rigkeit in Form einer Mikroprothese ersetzt beg nstigt Szagun 2001 Deshalb untersucht die vo
102. icklung Gesten und Sprache prim r durch den Gebrauch von deiktischen Gesten verbunden sind Die Ergebnisse ihrer Studie zeigten dass deiktische Gesten der Entwicklung deiktischer W rter voraus gingen und w hrend des gesamten Untersuchungszeitraumes bei allen Kindern in allen Modalit ten Wort und Geste pr sent waren Besonders dominant war dabei die Zeigegeste Repr sentationale Gesten ffnen und Schlie en des Mundes um die Geste f r Fisch zu zeigen benutzten die Kinder w hrend ihrer Ein und Zwei Wort Phase nicht produktiv Die Kinder kombinierten sie nur mit repr sentationalen W rtern Geste f r Fisch zeigen plus Fisch sagen und verliehen dem Referenten dabei keine neue Information wodurch diese Kombinationen als Ein Wort u erungen gewertet wurden Deiktische Gesten hingegen wurden h ufig komplement r spezifiziert auf einen Fisch zeigen plus Fisch sagen oder supplement r erg nzt auf einen Fisch zeigen plus h bsch sagen indem sie mit repr sentationalen W rtern kombiniert wurden was bei Erwachsenen bislang nicht beobachtet werden konnte Selbst Kinder die ein reiches Repertoire an repr sentationalen und deiktischen W rtern hatten zeigten dieses Verhalten Damit erf llten die Kinder zwei wichtige Funktionen des Spracherwerbprozesses n mlich Benennen und Behaupten indem diese beiden Funktionen in Wort und Geste erprobt wurden Ausgehend von dem sehr ausgepr gten gestischen Repertoire italienischer Erwachsener s
103. ie Wissenschaftlerin dass sich der fortschreitende Erwerb der Pronomen hnlich wie der Erwerb referentieller Gesten durch die zunehmende Dekontextualisierung der Zeigegeste vollzieht Die Produktion der Pronomen der Kinder wurde auf Video aufgezeichnet Die Ergebnisse zeigten dass die geh rlosen wie die normal h renden Kinder die Zeigegeste ab dem neunten Lebensmonat in vielf ltiger Weise benutzten aber um die Personalpronomen mich und du auszudr cken sie erst zwischen 17 und 20 Monaten einsetzten Slobin 1982 vermutet dass normal h rende Kinder die Zeigegeste nicht f r den Ausdruck von Pronomen verwenden da sie die Bedeutung oder ein Konzept mit der Wortoberfl che kombinieren was in Bezug auf Nomen leichter zu realisieren ist als bei Pronomen In ASL nimmt die Zeigegeste eine Reihe von Funktionen ein was den Umgang mit ihr erschwert da f r ihren Gebrauch die Perspektive entscheidend ist So scheinen h rbeeintr chtigte Kinder die Zeigegeste vor allem f r Begriffe einzusetzen deren Anwendung eindeutig ist Eines der beiden h rbeeintr chtigten Kinder der Untersuchung von 34 3 Geb rdenspracherwerb Petitto 1983 gebrauchte zwischen 1 10 und 1 11 Jahren die Geb rden mich um auf andere Personen zu zeigen w hrend es die Geb rde du als eine Bezeichnung f r sich selbst als seinen Namen einsetzte Clark 1978 vermutet dass dieser Fehler den auch normal h rende Kinder machen auf die noch fehlende Differenzierung zw
104. ie vorsprachlichen Kinder keine Geb rdensprache erwarben sondern einzelne Gesten Diese werden als eine Hilfestellung zum Lautspracherwerb betrachtet und sind mit dem Erlernen einer Sprache nicht zu vergleichen Acredolo amp Goodwin 2000 2 1 3 Verbreitung W hrend Babysigns in den USA Kanada Australien und Gro Britannien bereits weit verbreitet sind wuchs das Interesse in Deutschland erst in den letzten Jahren Dies k nnte daran liegen dass es derzeit in Deutschland einen gesellschaftlichen Trend hin zu fr her Bildung gibt Kiegelmann 2009 Zu einer der Vertreterinnen von Babysigning in Deutschland die den Gebrauch von Geb rden der landes blichen Geb rdensprache propagieren geh rt Vivian K nig als gr te Anbieterin Firma Zwergensprache Gmb www babyzeichensprache com 17 1 2011 ber ihre Website vermittelt sie haupts chlich Trainerinnen Sonja Grewing www letstalkbaby de 17 1 2011 und Wiebke Gericke www babysignal de 13 6 2009 unterst tzen ebenfalls den geb rdensprachlichen Ansatz Die Diplomp dagogin Wiebke Gericke bietet neben Babysigns auch Kurse f r ltere Kinder oder Kinder mit spezifischen Entwicklungsst rungen an Karin Kestner www kestner de 1999 2011 Gr nderin des Verlags f r Geb rdensprache und Themen der Geh rlosigkeit sowie Geb rdensprachdolmetscherin entwickelte die Lernsoftware Tommys Geb rdenwelt Kestner amp Hollmann 1999 2010 f r h rbeeintr chtigte Kinder die an ihrem Wohno
105. igkeitsstatistik der kodierten Videodaten des Babysigning Kindes 60 Tabelle 2 H ufigkeitsstatistik der kodierten Videodaten des Geb rdensprachlichen Kindes 62 Tabelle 3 H ufigkeitsstatistik der kodierten Videodaten des Kontrollgruppen Kindes 63 Tabelle 4 H ufigkeitsstatistik der Fragebogenauswertung des Babysigning Kindes 64 Tabelle 5 H ufigkeitsstatistik der Fragebogenauswertung des Geb rdensprachlichen Kindes 64 Tabelle 6 H ufigkeitsstatistik der Fragebogenauswertung des Kontrollgruppen Kindes 65 1 Einleitung 1 1 Einleitung Der Einsatz von Gesten zur Kommunikation scheint fiir den erwachsenen Sprecher so nat rlich zu sein dass er nicht dar ber nachdenkt Er gebraucht Gesten ganz selbstverst ndlich um das Gesagte zu akzentuieren Manche Gesten sind sogar Bestandteil der Kultur in der ein Mensch lebt und aus dem Alltag nicht mehr weg zu denken So geben sich Menschen die Hand wenn sie sich begr en oder winken einander zu wenn sie sich verabschieden Diese Gesten werden konventionell eingesetzt und gleichen einem Ritual dass immer dasselbe zum Ausdruck bringt Auch Kleinkinder k nnen Gesten zur Kommunikation einsetzen So macht sich das Babysigning die Konventionalisierung von Gesten zu Nutze um die gezielte Kommunikation mit vorsprachlichen Kleinkindern zu erm glichen Babysigns sind einfache Gesten die im vorsprachlichen Stadium das Wort ersetzen und nicht mehr gebraucht werden sobald es das Kind beherrscht Acredolo
106. il f r die gestische Modalit t erbracht indem die Kinder Gesten als ein effektives Mittel zur Kommunikation 2 Babysigning 21 anerkannt h tten mit dem sie ihre noch fehlenden Sprachfertigkeiten kompensieren h tten k nnen 2 4 2 Erkenntnisgewinn durch die Erforschung von Babysigning Ein wissenschaftlicher Befund der als gesichert gelten kann und durch Babysigns gest tzt wird ist die Tatsache dass vorsprachliche Kinder kognitiv bereits weiter entwickelt sind als es ihre Sprachfertigkeit erkennen l sst So ist ihr Sprachverst ndnis besser als ihre Sprachproduktion Bloom 1970 Auf diesen Erkenntnissen gewann Piagets konstruktivistische Sicht der Sprachentwicklung 1951 in der Wissenschaftswelt an Ansehen Zur gleichen Zeit wuchs das Interesse an den kognitiven Grundlagen im Zusammenspiel von ersten W rtern und sensomotorischen Errungenschaften Babysigning kann in diesem Zusammenhang ein n tzliches Instrument sein um weitere Einblicke in das kindliche Denken und somit in die fr hkindliche Sprachentwicklung zu erlangen Durch die motorischen Gesten die ein Kind produziert kann darauf geschlossen werden was es gerade besch ftigt und wie es die Dinge in der Welt wahrnimmt Nach Goldin Meadow und Feldmann 1979 entstehen symbolische Gesten aus dem Bed rfnis heraus mit anderen zu kommunizieren und stellen nach Acredolo Goodwin Horbin und Emmons 1999 einen spezifischen Aspekt der Sprachentwicklung dar Verwenden Kin
107. ile zwischen den beiden Messzeitpunkten 18 24 mGesten des W nschens m Gesten des Zeigens 8 11 o Geb rden selbst eingebracht Fragebogen Abbildung 4 Anteile der vorsprachlichen Kommunikationsformen des Geb rdensprachlichen Kindes zu beiden Messzeitpunkten Kumuliert man wiederum die Anteile der Gesten des W nschens und der Gesten des Zeigens zu einem Gesamtanteil nat rlicher Gesten und vergleicht diese mit dem Anteil der Geb rden ergibt sich ein hnliches Bild wie zuvor beim Babysigning Kind Der Anteil der nat rlichen Gesten an der vorsprachlichen Kommunikation sinkt von 81 8 zum ersten Messzeitpunkt auf 35 1 zum zweiten Messzeitpunkt w hrend der Anteil der Geb rden von 18 2 auf 64 9 ansteigt Das Kind setzt die Geb rden mit zunehmendem Alter m glicherweise st rker zur Kommunikation ein Kontrollgruppen Kind Laut Angaben der Mutter bezieht sich die Einsch tzung ber das vorsprachliche Verhalten ihres Kindes auf den Zeitpunkt der Videoaufnahme weshalb bei diesem Kind eine Entwicklungsperspektive nicht zu beobachten sein d rfte Die Ergebnisse lassen aber dennoch eine Entwicklung vermuten zumal eine ann hernd realistische Einsch tzung der Anteile der verschiedenen vorsprachlichen Kommunikationsformen bei der so rasant fortschreitenden Entwicklung eines Kleinkindes r ckblickend unwahrscheinlich ist Die Differenz zwischen der Video 17 Monate und der Fragebogenerhebung 19 5 Monate
108. imsprache So k nnen Eltern ihre lteren Kinder in der ffentlichkeit darauf hinweisen dass ein Gang zur Toilette angebracht w re was ebenfalls eine Form der Sozialisation darstellt In der Studie von Pizer et al 2007 berichtete eine Mutter dass ihr Sohn eine Vokalisation kombiniert mit einer Zeigegeste durch das Babysign mehr ersetzte Dies erweckt den Eindruck dass Babysigns nicht nur zum besseren Verst ndnis herangezogen werden sondern auch zur F rderung einer Kommunikationsform die f r die Eltern angenehmer ist Die Familien in dieser Studie machten keinen Unterschied zwischen Geb rden der amerikanischen Geb rdensprache ASL und erfundenen Babysigns Niemand lernte die ASL Grammatik Eine Geb rdensprache zu erlernen und den Kindern zu vermitteln scheint also kein Motiv f r die Anwendung von Babysigns zu sein 2 Babysigning 25 Ochs und Schieffelin 1984 beobachteten dass in der angloamerikanischen Mittelklasse ein Bestreben besteht die Kinder von Geburt an als vollwertige Gespr chspartner zu behandeln und die Umgebung an die Bed rfnisse des Kindes anzupassen anstatt zu erwarten dass das Kind langsam in die Welt der Erwachsenen hineinw chst Babysigning kann ein treffendes Beispiel f r eine solche Anpassung darstellen indem die sprachliche Umgebung so vereinfacht wird dass fr he Kommunikation m glich wird Kiegelmann 2009 stellt im Zuge der wachsenden Lernangebote f r Kleinkinder die Frage wie sich m glich
109. ion auf Kind Ses ir Die hervorgehobenen Ereignisse im Text entsprechen den 4 Formen der vorsprachlichen Kommunikation die auch im Fragebogen erhoben wurden und weiter unten aus entwicklungspsychologischer Sicht n her betrachtet werden Au erdem entsprechen sie zusammen dem Anteil an der Kommunikation insgesamt den die Kinder aus eigener Initiative gezeigt haben 62 6 Ergebnisse Geb rdensprachliches Kind Zum Zeitpunkt der Videoerhebung war das geb rdensprachliche Kind 19 Monate alt Die Videoaufnahme dauert zwei Minuten 120 Sekunden und zeigt das Kind zusammen mit einer Geb rdensprachdolmetscherin und zertifizierten Fachkraft f r fr hkindliche Sprachf rderung welche die Familie zu Hause besucht um sie im geb rdensprachlichem Umgang mit ihrem hochgradig h rbeeintr chtigtem Kind zu unterst tzt Der Videoausschnitt zeigt wie Kind und Bezugsperson in einem Zelt gef llt mit Plastikb llen spielen Das Spiel enth lt auffallend viele sensorische Aktivit ten wie das Betasten der B lle und Ber hrungen zur Erregung der Aufmerksamkeit was auf den Charakter der F rderung eines h rbeeintr chtigten Kindes hinweist Aus Tabelle 2 ist zu entnehmen dass insgesamt 58 Ereignisse kodiert wurden von denen 18 31 dem Kind und 40 69 der Bezugsperson zugeordnet wurden Die 18 kodierten Ereignisse des Kindes verteilen sich auf 1 1 7 Geste des W nschens 8 13 8 Gesten des Zeigens 7 12 1 Gestische Reaktionen und 2 3
110. ischen Selbst und nicht Selbst zur ckgeht Bei h rbeeintr chtigten Kindern die ASL lernen lebt die Sprache allerdings vom Perspektivwechsel So k nnten sie die Geb rde du anf nglich als ein Nomen auffassen da sie selbst ja immer damit bezeichnet werden Auch die Studie von Petitto 1983 weist auf eine hnliche sprachliche Entwicklung normal h render und h rbeeintr chtigter Kinder hin Au erdem zeigt sie dass das Studium h rbeeintr chtigter Kinder auch einen Beitrag dazu leisten kann den Spracherwerbsprozess normal h render Kinder zu verstehen indem sie einen tieferen Einblick in die Entwicklung und Verwendung der Zeigegeste gew hren konnte 3 2 3 Meilensteine in der Sprachentwicklung Piaget 1962 und Sinclaire 1971 betrachten die Ausbildung kognitiver und sensomotorischer F higkeiten eines Kindes als notwendige Vorausl uferf higkeiten des Spracherwerbs Sprache entwickelt sich demnach mit der Anwendung symbolischer Funktionen nach Abschluss der sensomotorischen Periode wenn das Kind mentale Repr sentationen von Dingen in der Welt anfertigen kann Die sensomotorische Periode dauert bis zum zweiten Lebensjahr und legt die kognitive Entwicklung des Kindes im Zusammenspiel von Wahrnehmung und Motorik dar Dazu z hlt auch das Konzept der Objektpermanenz das beschreibt dass das Kind die Pr senz eines Objekts auch dann begreift wenn es nicht zu sehen ist Mit mentalen Repr sentationen geht auch die Produktion erster W rt
111. issen m glich ist Unterschieden wird zwischen einer starken und schwachen Annahme des nativistischen Ansatzes Die starke Annahme postuliert dass das gesamte sprachliche Wissen von Geburt an vorhanden ist w hrend die schwache Annahme davon ausgeht dass es zwar genetisch gesteuert wird sich jedoch erst nach und nach ausbildet Nach dem kognitiven Ansatz ist die Entwicklung sprachlicher Teilf higkeiten von der Entwicklung entsprechender Intelligenzleistungen abh ngig und stellt eine spezifische Denkf higkeit des Kindes dar Der Mensch unterscheidet sich in diesem Modell von anderen Spezies durch seine Intelligenz die ihn dazu bef higt Sprache zu konstruieren Zudem bernimmt die Sprache eine Repr sentationsfunktion f r die Denkf higkeit indem das sprachliche Symbol dem Menschen erm glicht in abstrakten Begriffen Begriff der Freiheit zu denken Der interaktionistische Ansatz nimmt an dass der S ugling von Geburt an mit dem Bed rfnis mit der Umwelt zu interagieren ausgestattet ist und die erwachsene Bezugsperson ber die unbewusste Kompetenz verf gt eine Interaktion mit dem Kind zu gestalten Klann Delius 1999 Somit h ngen der Spracherwerb und sein Verlauf von den F higkeiten des S uglings und seiner Umwelt ab Damit ist der Spracherwerb sozial verankert 8 2 Babysigning 2 2 2 Sprachliche Vorausl uferf higkeiten Drei Bereiche sprachlicher V orausl uferf higkeiten des Spracherwerbs werden unterschieden die
112. isuellen Bezug zum Bezeichneten haben oder an eine konventionelle Geb rdensprache angelehnt sein Im letzteren Fall stellen sie meist stark vereinfachte Geb rden dar Grammatik Pragmatik und kulturelle Einbettung durch Sprache werden durch Babysigning nicht realisiert weshalb auch nicht von einer mehrsprachigen Erziehung gesprochen werden kann Kiegelmann 2009 Das Spektrum der Anwendung des Babysigning reicht von einigen wenigen kulturspezifischen Handzeichen winke winke oder Kopfsch tteln bis hin zum elaborierten Einsatz von 100 und mehr 4 2 Babysigning Gesten Mit dem Einsatz von Babysigns kann bereits w hrend der ersten Lebensmonate begonnen werden indem die Eltern ihre Worte mit den entsprechenden Gesten unterstiitzen Ab dem Alter von sechs bis acht Monaten sind die Kinder in der Lage Babysigns auch selbst einzusetzen Folven amp Bonvillian 1991 Die Vermittlung von Babysigns ist sehr vielfaltig Wahrend in Deutschland der Schwerpunkt auf der Vermittlung von KurstrainerInnen liegt und Babysigns mittels Bilderb cher Fingerspiele und gemeinsamen Singen gelernt werden reicht die Produktpalette in den USA von Bilderb chern zu verschiedenen Themenbereichen ber Kartensets bis hin zu Filmen und Fernsehsendungen f r Kleinkinder In Deutschland sind die Anbieter von Babysigning weniger kommerziell wobei das Internet auch hierzulande eine bedeutende Rolle spielt und Anbieter von Onlinekursen zunehmen 2 1 2 Urspr nge
113. king innateness A connectionist perspective on development London A Bradford book Erber N P 1982 Auditory training Washington DC Alexander Graham Bell Association for the Deaf Fenson L Dale P Reznick J Thal D Bates E Hartung J Pethick S amp Burgess H 1989 The MacArthur Communicative Developmental Inventory San Diego Center for Research in Language University of California Center for Research in Language C 008 Folven R J amp Bonvilian J D 1991 The Transition from Nonreferential to Referential Language in Children Acquiring American Sign Language In Developmental Psychology 27 5 806 818 Garcia J 2005 Joseph Garcia s complete guide to baby signing London Match Media Garcia J 2011 Benefits of ASL signing with your baby Verfiigbar unter http sign2me com index php option com_content amp task view amp id 15 amp Itemid 31 27 2 2011 Gesell A amp Thompson H assisted by Amatruda C S 1934 Infant behaviour Its genesis and growth New York McGrawHill Goldin Meadow S amp Feldman H 1979 The development of language like communication without a language model Science 197 401 403 Goldin Meadow S 1999 The development of gesture with and without speech in hearing and deaf children In L S Messing amp R Campbell Eds Gesture Speech and Sign pp 117 132 Oxford Oxford University Press Goldin Meadow S Kim S amp Singer M 19
114. l verwendet 3 Gebardenspracherwerb 29 F higkeiten der Kinder und ihre unterschiedlichen Umwelten in denen sie aufwachsen zustande Erhebliche Umweltunterschiede oder genetisch bedingte Erkrankungen k nnen nat rlich auch zu einem g nzlich anderen Entwicklungsverlauf f hren Im Falle einer H rbeeintr chtigung kann dies bedeuten dass Kinder die Grammatik einer Sprache auf anderem Wege als normal h rende Kinder lernen Szagun 2001 Zwar gibt es Anzeichen daf r dass bestimmte Hirnregionen vorrangig die Verarbeitung von Sprache bernehmen jedoch sprechen diese Hinweise nicht eindeutig f r eine genetische Determiniertheit im Sinne der nativistischen Position So entsteht z B eine berwiegend linkshemisph rische Spezifizierung bei der Verarbeitung von Sprache unabh ngig von der Modalit t also auch beim Erwerb von Geb rdensprache die visuell und nicht auditiv erworben wird Diese Spezifizierung entsteht aber nicht f r den Bereich der Grammatik wenn Geb rdensprache erst relativ sp t im Alter von 11 13 Jahre erworben wird Szagun 2001 Gegen die cortikale Pr spezifizierung spricht au erdem die Plastizit t bei Sch digung bestimmter Hirnregionen So lernen Kinder die eine fr he linkshemisph rische Sch digung erfahren haben Sprache lediglich mit Verz gerung Bates Thal amp Janowski 1992 Weiterhin wird die rechte Hemisph re bei Geh rlosen die Geb rdensprache nutzen zus tzlich zur linken Hemisph re genutzt
115. leichen Zeit auf wie Zwei Geb rden usserungen Grieder 2002 In dieser bergangsphase zur gesprochenen oder geb rdeten Sprache im Alter von 15 oder 16 Monaten kombinieren h rbeeintr chtigte Kinder zwei Geb rden w hrend normal h rende Kinder die m ndliche Modalit t zu bevorzugen zu beginnen Der Input bestimmt also nur ob das Kind sprechen oder geb rden wird Grieder 2002 H rbeeintr chtigte Kinder normal h render Eltern die weder Zugang zur Geb rdensprache noch vollst ndig zur gesprochenen Sprache haben entwickeln h ufig sogenannte Home Signs die nicht von der Produktion der Gesten der Eltern abh ngen Home Signs sind fr he Gesten die sich zu einem Kommunikationssystem entwickeln das in seiner Struktur konventionellen Geb rden und Lautsprachen hnelt Spontane Gesten basieren auf Analogien w hrend Home Signs aus kategorialen Einheiten bestehen und nach einer bestimmten Regelhaftigkeit kombiniert werden Goldin Meadow 1999 Home Sign Verwender sind in der Lage zwei oder mehrere Sachverhalte in einem Satz zu kombinieren was auf Generativit t hindeutet Dies bedeutet dass sie auf der Grundlage eines Regelsystems hnlich einer Grammatik unz hlige S tze erzeugen k nnen Generativitat liegt allen nat rlichen Sprachen zugrunde Petitto 1983 untersuchte bei zwei geh rlosen Kindern geh rloser Eltern zwischen sechs Monaten und 2 3 Jahren die in ASL kommunizierten den Erwerb von Pronomen Dabei vermutete d
116. leinkinder die Babysigning zur Kommunikation mit ihren Eltern einsetzten und um h rbeeintr chtigte Kinder die in DGS mit ihren Familien kommunizierten Bei der Kontrollgruppe handelte es sich um Kleinkinder 48 5 Aufbau der Studie die ohne die explizite Unterst tzung von Gesten zur Kommunikation mit ihren Eltern interagierten Die Eltern waren in allen Gruppen der vorliegenden Stichprobe normal h rend Somit beschr nkten der Zugang zu Kleinkindern sowie die gesuchten Eigenschaften der Kinder die verf gbare Stichprobe Zudem repr sentieren alle Gruppen eine exklusive Community zu der sich der Zugang erst erarbeitet werden musste Nicht in jeder Stadt sind Babysigning Gruppen vertreten da dies eine Erscheinung ist die in Deutschland noch nicht etabliert ist Au erdem ben die Eltern mit ihren Kindern Babysigns h ufig in Eigenregie ein Aus diesen Gr nden wurde die Entscheidung getroffen die Familien dieser Untersuchungsgruppe ber das Internet zu erreichen Allerdings musste sich die Suche auf Deutschland beschr nken da ein Vergleich der gestischen Entwicklung mit h rbeeintr chtigten Kindern welche die DGS lernen Gegenstand dieser Studie war Da bereits vor der Aufnahme dieser Arbeit ein Kontakt zu Birgit Butz www sprechende haende de 23 3 2011 bestand die einen Onlinekurs f r Babysigning anbietet war es naheliegend normal h rende Familien die Babysigns einsetzen ber die Webseite von Frau Butz zu rekrutieren
117. ls eine Anzahl in ganzen Zahlen zu welche die Kommunikation mit ihrem Kind an einem typischen Tag widerspiegelt Die ersten beiden Formen beziehen sich ausschlie lich auf vorsprachliche Gesten die sowohl uneingeschr nkt h rende als auch h rbeeintr chtigte Kinder verwenden Diese k nnen von den Kindern von Lauten L cheln Blickkontakt etc begleitet sein oder allein produziert werden F r diese beiden Formen ist jedoch nur die Anzahl der Gesten wichtig Die 1 Form Gesten des W nschens bezieht sich auf Gesten die das Kind einsetzt um z B an sein Lieblingsspielzeug zu gelangen Diese Gesten k nnen sich z B so darstellen dass das Kind den Arm nach etwas ausstreckt und nach etwas reicht oder greift oder auf etwas deutet oder mit dem Zeigefinger auf ein Objekt zeigt das es gerne haben m chte w hrend sein Blick zwischen Mama oder Papa und dem Objekt hin und her schweift Die 2 Form Gesten des Zeigens bezieht sich auf Gesten die das Kind einsetzen um die Aufmerksamkeit des Erwachsenen zu erregen weil es ihm z B etwas zeigen will So kommen diese Gesten zum Ausdruck indem das Kind z B ein Objekt in seiner ausgestreckten Hand hoch h lt um es Mama oder Papa zu zeigen damit sie mit ihm spielen Ein anderes Beispiel f r diese 2 Form k nnte das Deuten auf einen Vogel auf dem Fenstersims sein den das Kind Mama oder Papa gerne zeigen m chte Die 3 Form selbst eingebrachte Geb rden bezieht sich auf die produzierten Geb rden Ihres
118. m Allgemeinen aber vor allem in Bezug auf h rbeeintr chtigte Kinder Parameter der Sprache nach Saussure 1955 im Vordergrund stehen W re dies der Fall w rden Entscheidungen f r den Einsatz eines CI oder f r den zus tzlichen Erwerb einer Geb rdensprache m glicherweise differenzierter ausfallen Als Folge w rde vielleicht der Zugang zur Geb rdensprache f r Familien erleichtert die sich f r eine geb rdensprachliche F rderung ihre h rbeeintr chtigten Kinder entschieden haben und die Barriere zwischen der normal h renden und der 86 8 Fazit zum Einsatz von Babysigning und dem Erwerb einer Geb rdensprache h rbeeintr chtigten Gemeinschaft abgebaut Der Sprachstand eines Kindes kann nur unter Ber cksichtigung der vollen Komplexit t einer Sprache beurteilt werden sowie unter allt glichen Bedingungen da diese im sozialen Austausch stattfindet An dieser Stelle kann die qualitative Forschung n tzliche Methoden zur Untersuchung der Sprachentwicklung unter kologischen validen Bedingungen aufzeigen Auf diese Weise k nnten Erkenntnisse zur fr hen Sprachentwicklung generiert werden und zur Entwicklung quantitativer Methoden beitragen um Normen f r den Sprachstand vorsprachlicher Kinder zu gewinnen Weitere Studien zur gestischen Entwicklung vorsprachlicher Kleinkinder sollten folglich den sozialen Charakter von Kommunikation ber cksichtigten sowie ob die Messinstrumente Werte zum Sprechen oder zur Sprache abbilden 9 Lit
119. m kommt im zweiw chentlichen Rhythmus ein Geh rloser zu der Familie nach Hause um die Eltern privat in Geb rdensprache zu unterrichten In der Familie kommunizieren die Eltern Gro eltern und eine geh rlose Tagesmutter in Geb rdensprache mit dem Kind Es erh lt geb rdensprachliche Fr hf rderung Lautsprachliche F rderung erh lt es nicht 6 1 3 Kontrollgruppen Kind Zum Zeitpunkt der Videoerhebung war das Kind 17 Monate und zum Zeitpunkt der Fragebogenerhebung 19 5 Monate alt Au er einem Stilltreff und einer Krabbelgruppe besuchen Mutter und Kind keinen weiteren Babykurs 6 2 Deskriptive Statistik Die Ergebnisse der Video und Fragebogenerhebung werden in diesem Unterkapitel im Einzelnen dargestellt und abschlie end unter der Annahme einer reifungsbedingten Entwicklung betrachtet 6 2 1 Videoanalysen Babysigning Kind Zum Zeitpunkt der Videoerhebung war das Babysigning Kind 12 5 Monate alt Die Videoaufnahme dauert 2 Minuten und 40 Sekunden 160 Sekunden und zeigt Mutter und Kind bei einem Spiel das beiden Interaktionspartnern vertraut scheint Der Videoausschnitt zeigt wie das Kind wiederholt auf eine Bettdecke im elterlichen Bett krabbelt um von der 6 Ergebnisse 61 Mutter darin geschaukelt zu werden Die Atmosph re ist entspannt Mutter und Kind lachen und gehen aufeinander ein indem sich Aktion und Reaktion von Mutter und Kind abwechseln Aus Tabelle 1 ist zu entnehmen dass insgesamt 36 Ereignisse kodiert
120. m zur Video und Fragebogenauswertung kritisch eingesch tzt In Abschnitt 7 2 wird die Auswertung mit dem kommerziellen Videoanalyseprogramm INTERACT bewertet und in Abschnitt 7 3 werden die Ergebnisse nochmals f r jedes einzelne Kind aus der Entwicklungsperspektive beurteilt 7 1 Methode In Kapitel 5 wurde der Aufbau der Studie vorgestellt In diesem Unterkapitel sollen die Wahl der Instrumente und das Vorgehen im Einzelnen begr ndet werden 7 1 1 Erhebung Beobachtung im Feld Die vorliegende Beobachtungsstudie sollte einen Einblick in die gestische Entwicklung vorsprachlicher Kleinkinder gew hren die Gesten zur Kommunikation einsetzen Dabei wurden verschiedene Voraussetzungen in Betracht gezogen Diese waren das gezielte Erlernen und der Einsatz des Babysigning bei normal h renden Kleinkindern und der Erwerb der DGS bei h rbeeintr chtigten Kindern Beide Erscheinungen haben eine hohe Relevanz f r den Alltag da diese den Familien die Kommunikation mit ihren Kindern erleichtern sollen So sollen Babysigns die noch fehlenden Sprachfertigkeiten vorsprachlicher Kleinkinder kompensieren und durch den Einsatz von Gesten Kommunikation zwischen Eltern und Kindern m glich machen Die Geb rdensprache hingegen soll das beeintr chtigte H ren h rbeeintr chtigter Menschen kompensieren und durch den Gebrauch von Geb rden Kommunikation zwischen normal H renden und H rbeeintr chtigten erm glichen Die Geb rdensprache stellt dabei eine
121. mittelten das gestische Vokabular als einen guten Pr diktor fiir den verbalen Wortschatz und Geste Wort Kombinationen als einen guten Pr diktor f r die Satzkomplexit t Die Forscherinnen vermuten dass Gesten verschiedene sprachliche Wissenssysteme widerspiegeln auf denen sp ter linguistische Fertigkeiten aufgebaut werden k nnen Auch wenn die Studien zum Babysigning methodische Schw chen aufweisen Johnston et al 2005 und die positiven Effekte auf die Sprachentwicklung von Kindern nicht als gesichert gelten K nnen ist die Argumentationslinie schl ssig Deshalb gilt in dieser Studie folgende Annahme Vorsprachliche Gesten sind eine nat rliche Erscheinung treten bei allen Kindern auf k nnen durch Babysigns weiter ausgebaut werden und damit einen bergang zur Sprache darstellen Betrachtet man nun die parallel verlaufende Sprachentwicklung normal h render und h rbeeintr chtigter Kinder sofern auch h rbeeintr chtigte Kinder einen Zugang zur Geb rdensprache haben ist es um so erstaunlicher dass normal h rende Kinder durch Babysigns sprachlich gef rdert werden und h rbeeintr chtigten Kindern der Zugang zur Geb rdensprache h ufig verwehrt bleibt Kiegelmann 2009 M tter interpretieren nach Locke 1980 oft die Bewegungen ihres S uglings von Anfang an als kommunikative Akte und messen ihnen Bedeutung bei Diese fr hkindlichen Bewegungen k nnen im sozialen Austausch sp ter zu kommunikativen Gesten ausgebaut werden
122. mmatikteil enthalten ist etwas sp rlich ausgefallen Szagun amp Steinbrink 2004 Aufgrund der noch geringen Erkenntnislage zur fr hkindlichen Sprachentwicklung untersuchten Szagun und Steinbrink 2004 333 deutschsprachige Kinder im Alter von 1 6 2 6 Jahren anhand eines Elternfragebogens der sich am CDI orientiert Die Ergebnisse stimmen mit denen des CDI in englischer und anderen Sprachen weitestgehend berein So fanden sie eine erhebliche Variabilit t in allen sprachlichen Wissenssystemen sowie einen engen Zusammenhang zwischen Wortschatz und Grammatikerwerb Dies widerspricht der Annahme einer modularen Organisation sprachlicher Repr sentationen nativistischer Ansatz der Spracherwerbstheorien und deutet eher darauf hin dass sich verschiedene Wissenssysteme der Sprache gegenseitig beeinflussen Die gro e Variabilit t weist darauf hin dass es nicht den einen Weg zum Spracherwerb gibt sondern dieser sich ganz individuell gestaltet und ein komplexes Gef ge unterschiedlicher Faktoren die noch nicht alle bekannt sind daran beteiligt ist Demnach kann auch der Gebrauch von Babysigns einer dieser Faktoren sein Der Fragebogen zur fr hkindlichen Sprachentwicklung FRAKIS von Szagun und Steinbrink 2004 stellt ein gutes Instrument zur Ermittlung des fr hen Sprachstandes dar auch wenn eine Normierungsstudie wiederum nicht m glich war da die Anzahl der Kinder pro Altersgruppe zu gering ausfiel Szagun Stumper amp Schramm 2009
123. munizierten und vor der Operation bessere GASP Werte erzielten zeigten gegen ber Kindern die ein Laut und Geb rdensprachsystem einsetzten eine bessere Sprachwahrnehmung F r den Faktor Alter bei Implantation fanden Osberger und Fisher 2000 keinen Effekt merkten jedoch an dass ihre Studie von 12 Monaten Folgeuntersuchungen vielleicht zu kurz war als dass sich hier ein Effekt h tte abzeichnen k nnen In einer Studie von Kirk et al 2002 schien die orale Kommunikation ebenfalls der totalen berlegen zu sein wobei die Wissenschaftler die berlegung anf hrten dass dieser Effekt auch nur ein Beiprodukt der Untersuchung sein k nnte indem in Familien in denen auch Geb rden benutzt werden vielleicht dennoch Lautsprache dominiert Genauso gut k nnte dieser Effekt auf intrinsische Motive des Kommunikationsmodus zur ckgef hrt werden da den Kindern die normal h rende Welt in st rkeren Ma e zug nglich ist als vorher Kirk et al 2002 Der Erwerb eines Geb rdensprachsystems ist nicht mit dem vollst ndigen Erwerb einer Geb rdensprache gleichzusetzen Einzelne Geb rden dienen lediglich der Unterst tzung der Lautsprache 38 3 Geb rdenspracherwerb Aufgrund von Ermangelung an Instrumenten um die Sprachwahrnehmung von Kleinkindern zu erfassen entwarfen Miyamoto Houston amp Bergeson 2005 einen visuellen Habituationstest bei dem 13 CI Kinder unter 12 Monaten zwei unterschiedliche Laute in Form eines langgezogenen
124. n Bonvillian et al 1983b mit durchschnittlich 8 6 Monaten ihre ersten Geb rden Auch in Bezug auf ein Zehn Item Vokabelma schienen die geb rdenden Kinder den Kindern die Lautsprache lernen voraus zu sein Nelson 1973 indem sie mit durchschnittlich 13 2 Monaten ein Zehn Item Geb rdenvokabular beherrschten Die geb rdenden Kinder kombinierten auch fr her zwei oder mehrere Geb rden w hrend Kinder die Lautsprache lernen erst zwischen 18 und 21 Monaten beginnen W rter zu kombinieren Gesell amp Thompson 1934 Slobin 1971 Bates et al 1979 identifizierten typische Gesten die der Sprachproduktion voraus gehen Dazu geh ren Ritualised Reach in ritualisierter Art und Weise nach einem Gegenstand reichen Showing Explorieren von Objekten mit dem Zeigefinger Giving ein Objekt anbieten und Communicative Pointing auf ein Objekt zeigen und um R ckversicherung suchen Diese Gesten wurden auch in der Studie von Bonvillian et al 1983b als Vorausl ufer f r die Sprachproduktion ermittelt Kinder die zwischen 9 und 13 Monaten viele dieser Gesten einsetzten wiesen auch eine h here Sprachproduktion und ein besseres Sprachverst ndnis auf Nach Bates et al 1979 weisen diese Gesten mit gesprochener Sprache die Gemeinsamkeiten der kommunikativen Intention geteilten Bezugnahme und formalisierten Konventionen auf was f r die Verst ndigung mit einem Gegen ber unabdingbar ist 3 3 Das Cochlea Implantat Auf das Cochlea Implant
125. n Das Sprechen bezieht sch auf einzelne u erungen w hrend sich die Sprache auf das hinter den u erungen stehende System regelhafter Kombinationen bezieht Einzelne u erungen k nnen nachgeahmt werden ohne dass die dahinter stehenden Organisationsprinzipien Bestandteil sind die f r den Spracherwerb allerdings wichtig sind R ckschl sse auf die Grammatik aus Aufgaben die auf dem Sprechen basieren sind daher nicht zul ssig Szagun 2001 So beziehen sich z B die Begriffe Speech Perception und Production nach Saussure 1955 nicht auf die Sprache sondern auf das Sprechen Sie sollten also mit Sprechwahrnehmung und produktion bersetzt werden anstelle von Sprachwahrnehmung und produktion welches die g ngige Formulierung ist Der Sprachentwicklungsstand wird jedoch h ufig mit Aufgaben zur Sprachwahrnehmung und produktion untersucht wodurch die F higkeit zur Nachahmung oder Differenzierung von W rtern gepr ft wird Diese Aufgaben werden dann als Tests bezeichnet obwohl sie nicht den in der Psychologie so wichtigen G tekriterien der Objektivit t Validit t und Reliabilit t entsprechen Szagun 2001 Durch die Bezeichnung als Test wird jedoch eine aus der psychologischen Diagnostik stammende wissenschaftliche Fundiertheit suggeriert die nicht gegeben ist und problematisch f r die Erforschung des Sprachstandes von Kindern ist Dies kann zu voreiligen Schl ssen f hren Bei der Erforschung der Sprachentwicklung sollten i
126. n den Ihr Kind von selbst und ohne Aufforderung produziert Zus tzlich geben Sie bitte noch einige typische Beispiele f r die aufgef hrten Arten der Kommunikation an 99 Art Form Anzahl Typische Beispiele Wie viele Kommunikative Gesten zeigt das Kind um anzuzeigen dass es etwas haben will Wie viele Kommunikative Gesten zeigt das Kind um die Aufmerksamkeit des Erwachsenen zu erregen weil es etwas zeigen will Wie viele einge bte Babysigns zeigt das Kind aus eigener Initiative ohne vorher dazu animiert worden zu sein Wie viele Worte produziert Ihr Kind spontan ohne vorher dazu animiert worden zu sein Vielen Dank f r die Teilnahme an dieser Studie Bei R ckfragen stehe ich Ihnen gerne unter felicitas gross gmx de zur Verf gung 100 Anhang B Elternfragebogen f r die geb rdensprachliche Untersuchungsgruppe Fragebogen zur Kommunikation mit Kleinkindern in Geb rdensprache Im folgenden m chte ich Sie bitten die Fragen vollst ndig zu beantworten und eine Einsch tzung dar ber abzugeben wie sich die Kommunikation in Geb rdensprache mit Ihrem Kind darstellt Dazu finden Sie auf der letzten Seite vier Arten der Kommunikation die vorsprachliche Gesten Geb rden und gesprochene Worte unterscheiden Ordnen Sie diesen Arten bitte jeweils eine Anzahl in ganzen Zahlen zu Dabei beziehen Sie sich auf einen typischen Tag mit Ihrem Kind zusammen und geben
127. n und zeigt das Kind w hrend es von der Mutter auf der Wickelkommode f rs Bett fertig gemacht wird Auch in diesem Videoausschnitt entwickelt sich eine Spielsituation indem Mutter und Kind gemeinsam ein Lied singen und bestimmte Bewegungen wie z B in die H nde zu klatschen dabei ausf hren Auch hier ist eine vertraute und entspannte Atmosph re zu beobachten sowie eine wechselseitige Interaktion zwischen Mutter und Kind In dieser Videoaufnahme die ungef hr drei mal so lang ist wie die Videos in den beiden Untersuchungsgruppen wurden insgesamt 139 Ereignisse kodiert was aus Tabelle 3 zu entnehmen ist Davon wurden 48 34 5 Ereignisse dem Kind zugeordnet und 91 65 5 der Mutter Dabei verteilen sich die 48 34 5 Ereignisse des Kindes auf 1 0 7 Geste des W nschens 12 8 6 Gesten des Zeigens 11 7 9 Gestische Reaktionen auf die Bezugsperson 9 6 5 von selbst gesprochene W rter und 15 10 8 W rtliche Reaktionen auf die Bezugsperson Sein Anteil der Aktionen an der Interaktion entspricht 45 der Anteil der Reaktionen an der Interaktion 55 Die 91 65 5 Ereignisse der Mutter verteilen sich auf 15 10 8 Gestische Animationen durch die Bezugsperson 7 5 Gestische Reaktionen auf das Kind 53 38 1 W rtliche Animationen durch die Bezugsperson und 16 11 5 W rtliche Reaktionen auf das Kind In 48 9 der Ereignisse animiert die Mutter das Kind zur Kommunikation und in 16 5 regiert sie auf es 64 6 Ergebnisse
128. n bedeutsamer Zeitunterschied zwischen den Videoaufnahmen und der Fragebogenerhebung liegt und dieser zwischen den Kindern zudem variiert wurde der Fragebogen als zus tzliches Instrument mit einem zweiten Messzeitpunkt behandelt um einen Entwicklungsverlauf f r jedes einzelne Kind beschreiben zu k nnen Diese Entscheidung erfolgte nach einer gr ndlichen Sichtung der Ergebnisse die eine reifungsbedingte Entwicklung offen zu legen scheinen Zus tzlich enth lt der Fragebogen demographische Fragen und Kontrollfragen auf die in diesem Unterkapitel sp ter n her eingegangen wird Da nur vier Formen der vorsprachlichen Kommunikation zur gleichen Zeit erhoben werden sollte seine Bearbeitungszeit 5 10 Minuten nicht berschreiten Der Fragebogen lag in drei Versionen vor siehe Anhang A C die jeweils an die entsprechenden Versuchsgruppen angepasst waren und mit denen die oben genannten Formen der vorsprachlichen Kommunikation erhoben wurden Die Eltern sollten nun die Anzahl der verschiedenen vorsprachlichen Kommunikationsformen angeben die repr sentativ f r einen typischen Tag ihrer Kinder waren und typische Beispiele zu den Kategorien auff hren Die Beispiele sollten urspr nglich auch den eigenen Beobachtungen der Videoanalysen gegen bergestellt werden und als Kontrolle dienen Diese k nnen den Eltern aber auch eine Hilfestellung bei den Angaben zu den Formen der vorsprachlichen Kommunikation sein indem sie nicht nur die Anzahl f r diese
129. n den F higkeiten des S uglings und der Bezugsperson wie der Mutter als Umwelteinfluss eine optimale Passung so wird der Spracherwerb bestm glich unterst tzt Diese optimale Passung kann durch Baby Talk erreicht werden aber auch durch Babysigns indem diese einen gemeinsamen Aufmerksamkeitsfokus schaffen und eine dialogische Situation zwischen Mutter und Kind herstellen Eine optimale Passung kann sich in Bezug auf Babysigns dadurch auszeichnen dass die Mutter dem Kind zum einen Gesten vermittelt die den Bed rfnissen des Kindes 10 2 Babysigning gerecht werden und nicht zu schwierig sind und zum anderen dass sie spontane Gesten des Kindes aufgreift und sie durch das entsprechende Wort erweitert Ist die Passung nicht optimal empfindet das Kind seine Kommunikationsversuche als ineffektiv und unterl sst diese m glicherweise in seiner weiteren Entwicklung Grimm 2003 2 2 3 Variabilit t in der fr hkindlichen Sprachentwicklung Die starke Variabilit t ist ein Charakteristikum der fr hkindlichen Sprachentwicklung Kinder unterscheiden sich hinsichtlich ihres Alters in dem sie anfangen zu sprechen der Schnelligkeit mit der sie ihre Sprachfertigkeiten ausbauen und dahingehend wie sie Sprache erwerben Im deutschsprachigem Raum liegen noch keine Altersnormen f r die fr hkindliche Sprachentwicklung vor Papousek 2001 Szagun amp Steinbrink 2004 In einer gro en amerikanischen Studie mit 1803 Kindern zur fr hen kommu
130. n und die Anteile der Babysigns und W rter zu einem Gesamtanteil sprachanbahnender Kommunikation ergeben sich zum ersten Messzeitpunkt f r die nat rlichen Gesten 60 und f r die sprachanbahnende Kommunikation 40 an der vorsprachlichen Kommunikation insgesamt Zum zweiten Messzeitpunkt sinkt der Anteil der nat rlichen Gesten auf 26 5 und der Anteil der sprachanbahnenden Kommunikation steigt auf 73 5 Diese Entwicklung k nnte ein Anzeichen daf r sein dass das Kind mit zunehmenden Alter immer weniger nat rliche Gesten gebraucht und Babysigns und W rter immer elaborierter einsetzt Geb rdensprachliches Kind Der Zeitabstand zwischen Videoaufnahme 19 Monate und Fragebogenerhebung 23 5 Monate beim geb rdensprachlichen Kind betr gt ebenfalls etwa vier Monate Beim geb rdensprachlichen Kind nehmen die Gesten des Zeigens zum ersten Messzeitpunkt mit 72 7 den gr ten Anteil an der vorsprachlichen Kommunikation ein Dieser Anteil sinkt zum zweiten Messzeitpunkt auf 10 8 und repr sentiert nun den geringsten Anteil Dagegen sind bei den Gesten des W nschens mit 9 1 zum ersten bzw 24 3 zum zweiten Messzeitpunkt sowie bei den Geb rden mit 18 2 zum ersten bzw 64 9 zum zweiten Messzeitpunkt die Anteile an der vorsprachlichen Kommunikation angestiegen Die Geb rden nehmen zum zweiten Messzeitpunkt den gr ten Anteil an der vorsprachlichen 68 6 Ergebnisse Kommunikation ein Abbildung 4 verdeutlicht die Verschiebung der Ante
131. ndig und erstreckte sich ber einen Zeitraum von f nf Monaten Bis die Datenerhebung vollst ndig abgeschlossen war vergingen sieben Monate Wie bereits in Abschnitt 5 1 dargelegt wurde beschr nkten der Zugang zu Kleinkindern sowie die gesuchten Eigenschaften der Kinder die verf gbare Stichprobe So stellte die Rekrutierung von Kleinkindern und das Vorhaben von den Familien Videoaufnahmen in ihrem h uslichen Umfeld anfertigen zu lassen einen Eingriff in die Privatsph re der Familien dar Die Geburt eines Kindes bedeutet f r ein Paar h ufig eine gro e Umstellung und kann zu Beginn mit vielen Unsicherheiten verbunden sein Somit ist es 74 7 Diskussion verst ndlich dass die Eltern m glicherweise gehemmt waren Au enstehenden einen Einblick in ihren Familienalltag zu gew hren So k nnten sie beispielsweise Kritik in Bezug auf den Umgang oder die Versorgung ihres Kindes gef rchtet haben Im Falle der Geburt eines h rbeeintr chtigten Kindes werden die Eltern zudem mit weiteren Unsicherheiten konfrontiert Sie m ssen beispielsweise entscheiden wie sie ihr Kind am besten f rdern und in Erfahrung bringen welche Chancen und Risiken damit einhergehen Somit stellte die Teilnahme an einer wissenschaftlichen Studie f r diese Familien m glicherweise eine unzumutbare Belastung dar Der Gebrauch von Babysigns kann ebenfalls mit vielen Unsicherheiten verbunden sein Manchmal dauert es einige Monate bis die Kinder erste Babysigns von selbs
132. ndler P 1990 Some Observations on the Origins of the Pointing Gesture In V Volterra C J Erting Eds From gesture to Language in hearing and deaf children pp 42 55 Berlin Springer Locke J L 1997 A theory of neurolinguistic development Brain and language 58 265 326 92 9 Literatur Marchmann V A amp Bates E 1994 Continuity in lexical and morphological development a test of the critical mass hypothesis Journal of Child Language 21 339 366 Masataka N 2000 The Role of Modality and Input in the Earliest Stage of Language Acquisition Studies of Japanese Sign Language In C Chamberlain J P Morford amp R L Mayberry Eds Language Acquisition by Eye pp 3 24 London Lawrence Erlbaum Associates Masur E F 1990 Gestural development dual directional signalling and the transition to words In V Volterra amp C J Earting Eds From gesture to Language in hearing and deaf Children pp 18 39 Berlin Springer McCune Nicolich L 1981 Toward symbolic functioning Structure of early pretend games and potential parallels with language Child development 52 785 797 Meier R P 2000 Shared Motoric Factors in the Acquisition of Sign and Speech In K Emmorey amp H Lane Eds The Signs of Language Revisited An Anthology to Honor Ursula Bellugi and Edward Klima pp 333 356 London Lawrence Erlbaum Associates Miyamoto R T Houston D M amp Bergeson T 2005 Co
133. ng Genauso wie in den Videoanalysen wurden die selbst eingebrachten Babysigns und Geb rden nicht gleichzeitig erhoben sowie die Form der vorsprachlichen Kommunikation der selbst gesprochenen W rter die einzige verbale Modalit t repr sentierte Die Zuordnung des vorsprachlichen Verhaltens der Kinder zu diesen Kategorien war nicht schwierig da die Bezugspersonen ihre Bedeutung kannten indem sie den Kindern Babysigns und Geb rden vormachten und W rter h ren konnten Bei der Unterscheidung der Gesten des W nschens und des Zeigens war wiederum die Kontextinformation wichtig So gaben die M tter ohne 7 Diskussion 77 explizit nach dem Kontext gefragt worden zu sein an welche Gesten ihre Kinder einsetzten und zu welchem Zweck Die Mutter des Babysigning Kindes f hrte als Beispiel f r die Gesten des W nschens auf wie ihr Kind aufs Kastl mit den N ssen zeigte um eine Nuss zu bekommen F r die Gesten des Zeigens beschrieb sie wie ihr Kind auf seine F e zeigte um auf seine Schuhe aufmerksam zu machen Es ist anzunehmen dass das Kind in diesem Beispiel mit seinen Schuhen etwas Bestimmtes verband wie z B dass es gleich rausgeht oder es diese besonders mag Dies zeigt aber auch dass die genaue Bedeutung der Gesten nicht immer klar wurde so dass zur Beobachtung von Kleinkindern viel bung und der Austausch mit den Eltern wichtig ist Dennoch konnte durch die Angabe der Kontextinformation unterschieden werden ob das Kind mit d
134. nikativen Entwicklung setzten Fenson et al 1994 das MacArthur Bates Communicative Developmental Inventory CDI ein und beschrieben den Verlauf und die Auspr gung der Variabilit t der kommunikativen Entwicklung im Alter von 8 16 Monaten und der Sprachentwicklung im Alter von 16 30 Monaten Das CDI ist ein Elternfragebogen und enth lt normierte Gesten und Wortlisten die das kommunikative Repertoire eines Kleinkindes ausf hrlich beschreiben Aufgrund der erheblichen Variabilit t die ihre Ergebnisse hervorbrachten stellen die Forscher eine parallele und reifungsbedingte Sprachentwicklung in Frage Au erdem fanden sie einen engen Zusammenhang zwischen dem Erwerb von Vokabular und Grammatik Kinder die einen schnellen Wortschatzerwerb aufwiesen wiesen auch einen schnellen Grammatikerwerb auf Das CDI wurde in eine Reihe von Sprachen bersetzt und f hrte weiderholt zu hnlichen Ergebnissen Szagun amp Steinbrink 2004 In deutscher Sprache liegt der Elternfragebogen ELFRA zur fr hen Sprachentwicklung von Grimm und Doil 2000 vor der jedoch anders als das CDI als Screeninginstrument f r sprachauff llige Kinder im Alter von 12 und 24 Monaten herangezogen wird und somit keinen Entwicklungsverlauf abbildet Au erdem ist die Repr sentativit t des ELFRA aufgrund der fehlenden Normierung f r die Sprachentwicklung im Deutschen nicht gesichert 2 Babysigning 11 Zudem ist das Sprachmaterial das in der Wortschatzliste und im Gra
135. psychische Vorg nge Erprobung von Sprache durch Babysigns mit extrapsychischen Erfahrungen verbale Reaktion auf Gesten vereinigen und zur Ausbildung neuer F higkeiten f hren sprechen Das Erkennen einer erfolgreichen Transformation f hrt dann zur Selbstregulation dem Kern fortschreitender Entwicklung Vygotsky 1978 zufolge tritt jede Funktion in der Entwicklung eines Kindes zuerst im sozialen Kontext zwischen Personen auf In diesem Sinne wird die Zone der proximalen Entwicklung auch als Zone der Fusion zwischen der kindlichen Entwicklung und der sozialen Umwelt gesehen Der Einsatz von Babysigns oder der Erwerb einer Geb rdensprache k nnten im Hinblick auf das Auftreten nat rlicher Gesten in der vorsprachlichen Phase als Zone der proximalen Entwicklung betrachtet werden So werden normal h rende und h rbeeintr chtigte Kinder von ihre famili ren Bezugspersonen Mentoren durch das Vorf hren von Babysigns oder Geb rden einer Geb rdensprache auf dem Weg Sprache zu erwerben angeleitet Babysigns werden jedoch von normal h renden Kindern nicht mehr eingesetzt sobald sie Sprache beherrschen w hrend die Geb rdensprache die Sprache der H rbeeintr chtigten darstellt und h rbeeintr chtigte Kinder ihre Komplexit t zunehmend verinnerlichen Letztlich ist der einzige Unterschied die Modalit t in der die Kinder sprechen Wenn visuelle Formen der Kommunikation tats chlich auch einen zentralen Bestandteil der Interaktion von Kindern und i
136. r aufgriffen Die Gesten der Sch ler bersetzten sie in Sprache und ver nderten als Folge ihre Instruktionen der Aufgabe die den Sch lern beim L sen halfen Kinder die Diskrepanzen in ihren Geste Wort Kombinationen vermittelten zeigten sich eher in der Lage ein Problem zu l sen als Kinder deren W rter und Gesten nur konsistente Informationen enthielten Goldin Meadow amp Singer 2003 Diskrepanzen in dieser Form bringen vielleicht zum Ausdruck dass das Kind nun bereit f r den n chsten Schritt im Lernprozess ist Dieselbe Form der bersetzung zwischen Lehrer und Sch ler erfolgt 26 2 Babysigning m glicherweise auch zwischen Mutter und Kind beim Spracherwerb indem die Mutter die Geste in der Geste Wort Kombination ihres Kindes als die Bereitschaft zum Lernen begreift und diese mit einem Wort ersetzt Cook Mitchell und Goldin Meadow 2008 fanden dass Kinder neue Information besser behalten konnten wenn sie Gesten einsetzten w hrend Kinder die angehalten wurden die entsprechenden W rter zu gebrauchen die gleiche Information nicht verfestigen konnten Diese Ergebnisse st tzen die Auffassung dass motorisches Lernen auch dann wichtig ist wenn es prim r gar nicht um motorische Aufgaben geht und dass es vielleicht auch Lernen herbeif hren kann Cook et al 2008 betrachten Gesten und Sprache als untrennbar miteinander verbunden und gehen davon aus dass Ver nderungen in den Gesten auch Ver nderungen in der Sprache
137. r im Unterricht vermittelt wird Viele Forscher gehen nicht nur von einer verz gerten sondern von einer abweichenden Sprachentwicklung aus Mohay 1984 Auch wenn manche Kinder eine funktionale orale Sprache erwerben weist die Mehrheit trotz gro er M hen gro e Sprachdefizite auf Daher empfiehlt sich der zus tzliche Erwerb der Geb rdensprache Lernen h rbeeintr chtigte Kinder fr hzeitig Geb rdensprache durchlaufen sie die gleichen Erwerbsstufen in der gleichen zeitlichen Abfolge wie h rende Kinder Ein sp ter Erwerb der Geb rdensprache kann zu dauerhaften Sprachproblemen die sich sowohl auf die intellektuelle als auch die pers nliche Entwicklung auswirken k nnen f hren Grimm 2003 Grieder 2002 3 2 Der Spracherwerbsprozess im Vergleich 3 2 1 Brabbeln und fr he Geb rden Grieder 2002 beschreibt wie h rbeeintr chtigte und normal h rende Kinder im Alter von sechs bis zehn Monaten einfaches m ndliches Brabbeln da da produzieren w hrend fast nur normal h rende Kinder im Alter von sieben bis zehn Monaten zum reduplizierenden Brabbeln dadadadada bergehen Um dieselbe Zeit setzt auch manuelles Brabbeln mit den Armen rudern ein was von h rbeeintr chtigten Kindern sogar im st rkeren Ma e angewendet wird Manuelles Brabbeln unterscheidet sich in seinem Muster von allen anderen manuellen Aktivit ten wie Bewegung kommunikativen Gesten und Geb rden In Bezug auf Zeitabfolge Struktur und Verwendung ist es je
138. rden indem diese einen Tag abbildet an dem das Kind mehr Gesten einsetzt als normalerweise jedoch k nnen die Eltern das Verhalten des Kindes nicht vorhersehen und damit den Fortgang der aufgenommenen Interaktion nicht steuern Zudem k nnen Videoaufnahmen detailliert ausgewertet werden da das Zur ckspulen m glich ist und einzelne Situationen wiederholt angeschaut und analysiert werden k nnen Dadurch kann das Verhalten des Kindes differenzierter betrachtet werden als es f r die Eltern im Alltag m glich ist Fragebogenerhebung Den Eltern sollten zum Zeitpunkt der Videoaufnahmen die vorsprachlichen Kommunikationsformen die in dieser Studie untersucht wurden im Einzelnen nicht bekannt sein Deshalb wurde der Fragebogen den Eltern erst zugeschickt nachdem die Videoaufnahmen fertiggestellt waren Dadurch wurde vermieden dass die interessierenden Formen der vorsprachlichen Kommunikation in der Aufnahmesituation durch die Eltern besonders verst rkt werden konnten 7 Diskussion 73 In Abschnitt 5 3 wurde bereits erw hnt dass der Fragebogen als Kontrollinstrument zur Videoanalyse eingesetzt und die Beobachtungen der Eltern den eigenen gegen bergestellt werden sollten Davon wurde abgesehen da der Zeitabstand zwischen den Videoaufnahmen und der Fragebogenerhebung bedeutend war Die Frageb gen wurden den Eltern erst dann zugesandt als die Videoerhebung vollst ndig abgeschlossen war Die Zeitdifferenz zwischen Video und Fragebogener
139. re Form der vorsprachlichen Kommunikation herangezogen Non Communicative Pointing wurde dabei in Beziehung zu Protoimperativen Bates et al 1979 gesetzt die ihrerseits beschreiben wie das vorsprachliche Kind Gesten einsetzt um seiner Bezugsperson zu signalisieren dass es etwas haben m chte So zeigt es beispielsweise auf seinen Schnuller w hrend es seine Bezugsperson anschaut und signalisiert Mama bring mir meinen Schnuller Damit instrumentalisiert das Kind seine Bezugsperson um seine Bed rfnisse zu stillen vgl Abschnitt 2 3 1 Da die Bezeichnung Non Communicative Pointing f r Eltern ohne p dagogischen oder psychologischen Hintergrund zu abstrakt gewesen w re wurde diese Kategorie der vorsprachlichen Komunikation mit Gesten des W nschens benannt Communicative Pointing wurde in der Entwicklung des Kategoriensystems in Beziehung zu Protodeklarativen Bates et al 1979 gesetzt die ihrerseits beschreiben wie das Kind Gesten gebraucht um intentional zu kommunizieren An dieser Stelle ist das zentrale Bed rfnis des Kindes die Kommunikation indem es seine Gedanken mit seiner Bezugsperson teilen m chte Nach Bates et al 1979 stehen Protoimperative Non Communicative Pointing eher fiir intentionale Anweisungen Prodeklarative Communicative Pointing fiir eine intentionale Kommunikation vgl Abschnitt 2 3 1 Communicative Pointing wurde als Gesten des Zeigens bezeichnet Diese Gesten werden von den Kindern eingesetzt um die
140. rhebung bei allen Kindern mehrere Monate vergangen waren wurden die Vergleiche zudem unter einer Entwicklungsperspektive betrachtet 6 Ergebnisse 59 6 Ergebnisse Die hier vorgestellte Beobachtungs und Fragebogenstudie hatte zum Ziel erste Hinweise auf die Beantwortung der Fragestellung zu liefern in wie weit die gestische Entwicklung normal h render Kinder die Babysigns verwenden quantitativ von der gestischen Entwicklung h rbeeintr chtigter Kinder die Geb rdensprache erwerben abweicht Im folgenden Kapitel werden die Ergebnisse dieser Studie vorgestellt In Abschnitt 6 1 werden die Kinder der erfassten Stichprobe beschrieben und in Abschnitt 6 2 die deskriptive Statistik dargestellt indem auf die Ergebnisse der Video und Fragebogenerhebung im einzelnen eingegangen wird Abschlie end wird eine entwicklungspsychologische Betrachtung der Ergebnisse vorgenommen 6 1 Erfasste Stichprobe Insgesamt nahmen 3 Familien an der Untersuchung teil Eine normal h rend Familie die mit ihrem Kind Babysigns einsetzt eine normal h rende Familie mit einem h rbeeintr chtigtem Kind die sich daf r entschieden hat in Geb rdensprache zu kommunizieren und eine normal h rende Familie mit einem normal h rendem Kind die keine besondere Form der Gesten oder Geb rden gebraucht Die Kinder der ersten beiden Familien repr sentieren die beiden Untersuchungsgruppen das Kind der letztgenannten Familie die Kontrollgruppe Die Kinder waren bei der
141. rliegende Arbeit die Fragestellung ob die gestische Entwicklung normal h render vorsprachlicher Kleinkinder durch den Einsatz von Babysigning von der gestischen Entwicklung h rbeeintr chtigter Kinder welche die Deutsche Geb rdensprache lernen abweicht Daf r wurde eine Beobachtung im Feld mittels Videoaufnahmen und eine Erhebung mit einem eigens f r diese Studie entwickeltem Elternfragebogen zu zwei Messzeitpunkten durchgef hrt Drei Familien mit einem normal h renden Kind das Babysigns verwendet einem h rbeeintr chtigten Kind das Geb rdensprache lernt sowie einem normal h rendem Kind das keine spezielle F rderung durch Gesten oder Geb rden zur Kommunikation erh lt nahmen im Alter zwischen durchschnittlich 16 2 Monaten 1 3 Jahre und 19 7 Monaten 1 6 Jahre an der Untersuchung teil Aufgrund der schwachen Datengrundlage konnte die Forschungsfrage nicht beantwortet werden Jedoch geben die Ergebnisse Hinweise auf eine parallel verlaufende gestische Entwicklung zwischen den Kindern sowie darauf dass der Einsatz von Gesten zur Kommunikation eine nat rliche Erscheinung in der pr verbalen Phase von Kleinkindern darstellt Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis 1 Einleitung 2 Babysigning 2 1 Grundlagen 21 Was sind Babysigns 2 1 2 Urspr nge des Babysigning 2 1 3 Verbreitung 2 2 Sprachentwicklung im Spektrum der Psycholinguistik 2 2 1 Womit befasst sich die Psycholinguistik 22 2 Sprachliche V orau
142. rne um ihre Mithilfe bitten Ich w rde mich sehr dar ber freuen wenn Sie bereit w ren von Ihrem Kind eine 2 4 min Videoaufzeichnung anzufertigen Auf diesem Video soll Ihr Kind zusammen mit einer h renden Erziehungsperson zu sehen sein und mit Geb rden kommunizieren Die Erziehungsperson k nnen nat rlich Sie selbst sein oder eine dem Kind vertraute Bezugsperson die Geb rdensprache anwenden kann Ihr Kind sollte zwischen 8 und 18 Monaten alt sein Damit die Situation m glichst nat rlich ist soll es eine Aufnahme einer routinem igen Alltagssituation sein wie z B beim Wickeln Essen Spielen oder Bilderbuch Anschauen Eine Vorf hrung einge bter Geb rden interessiert mich dabei weniger Die Kamera k nnen Sie z B so platzieren dass Sie keine weitere Person zum Filmen ben tigen und selbst mit auf dem Bild sein k nnen Damit sich Ihr Kind an den Anblick der Kamera gew hnt und bei der Aufnahme nicht zu sehr abgelenkt ist k nnen Sie diese schon ein paar Tage vor der Aufzeichnung wiederholt im Gesichtsfeld des Kindes platzieren Anschlie end w rde ich Ihnen gerne noch einen kurzen Fragebogen zusenden Insgesamt betr gt der Aufwand also rund 15 min Ich w rde mich sehr freuen wenn Sie mich mit Ihrer Teilnahme an dieser Studie unterst tzen w rden Die Daten werden ausschlie lich f r wissenschaftliche Studien herangezogen und anonymisiert Herzlichen Dank 109 Anhang F Elternanschreiben fiir die Kontrollgruppe
143. rom gesture to language in hearing and deaf children Springer series in language and communication Vol 27 Berlin Springer Vygotsky L S 1978 Mind in Society Cambridge MA Harvard University Press Werner H amp Kaplan B 1963 Symbol formation New York Wiley 96 9 Literatur Wilken E 2000 Sprachf rderung bei Kindern mit Down Syndrom Mit ausf hrlicher Darstellung des GUK Systems Berlin Volker Spiess Verlag Edition Marhold Yoshinago Itano C amp Sedey A 2000 Language speech and social emotional development of children who are deaf or hard of hearing The early years The Volta Review 10005 181 211 97 Anhang Anhang A Elternfragebogen f r die Babysigning Untersuchungsgruppe Fragebogen zur Kommunikation mit Kleinkindern mit Babysigns Im folgenden m chte ich Sie bitten die Fragen vollst ndig zu beantworten und eine Einsch tzung dar ber abzugeben wie sich die Kommunikation mit Babysigns mit Ihrem Kind darstellt Dazu finden Sie auf der letzten Seite vier Arten der Kommunikation die vorsprachliche Gesten Babysigns und gesprochene Worte unterscheiden Ordnen Sie diesen Arten bitte jeweils eine Anzahl in ganzen Zahlen zu Dabei beziehen Sie sich auf einen typischen Tag mit Ihrem Kind zusammen und geben f r jede Form der Kommunikation an wie oft sie von Ihrem Kind an einem typischen Tag verwendet wird Zus tzlich geben Sie bitte noch einige typische Beispiele f r die aufgef hrten Arten
144. rt schwer Zugang zu Geb rdensprache haben Sie empfiehlt ihr Programm auch h renden Familien die Babysigns verwenden m chten Joseph Garcia www sign2me com 27 2 2011 bef rwortet als zweitgr ter amerikanischer Anbieter und Inhaber von Sign2me sogar die ganzheitliche Vermittlung der amerikanischen Geb rdensprache da auf diese Weise jedes Kind die gleichen Geb rden lernt und sie auch au erhalb der Familie einsetzen kann Garcia 2011 Acredolo und Goodwin www babysigns com 27 2 2011 zwei Psychologieprofessorinnen und Inhaberinnen von Baby Signs Inc dem ersten konventionellen Babyzeichenprogramm f r h rende Kleinkinder halten es f r sinnvoll solche Zeichen auszuw hlen die f r die Babys einfach auszuf hren sind und einen visuellen Bezug zum Bezeichneten haben Die Inhaberinnen des Programms das zu den gr ten innerhalb der USA sowie weltweit geh rt schlagen weiterhin vor motorisch komplexe Geb rden zu vereinfachen damit die Kinder sie leichter ausf hren 6 2 Babysigning k nnen Kiegelmann 2009 sieht diese Form der Vereinfachung jedoch kritisch da die sprachlehrende Person im Umgang mit Sprachlernenden Auferungen eher aufgreifen und korrekt erweitern sollte als sie zu vereinfachen Auf diese Weise werden die Gesten der Kinder h ufig kopiert Kiegelmann 2009 empfiehlt ebenfalls den Gebrauch von Geb rden der landes blichen Geb rdensprache um einen m glichen Effekt der Sensibilisierung gegen ber d
145. rter von selbst gesprochen E Kind_Geste des Zeigens Kind_W rtliche Reaktion auf Bezugsperson E EJKind_Geste des Wiinschens Kind_Geste des Zeigens Bezugsperson_Wortliche Animation durch Bezugsperson Kind_Geste des Wiinschens Bezugsperson_W rtliche Reaktion auf Kind Bezugsperson_W tliche Animation durch Bezugsperson ern a ae Beauanperor E aysin Aramation Such Bezappeison Bezugsperson_W rtliche Reaktion auf Kind J Bezugsperson_Babysian Reaktion auf Kini Bezugsperson_Babysign Animation durch Bezugsperson Bezugsperson_Gestische Reaktion auf Kind GB Bezugsperson_Gestische Animation durch Bezugsperson Abbildung 2 Ausschnitt eines Zeitdiagramms des kodierten Videos des beobachteten Kindes das Babysigns einsetzt 58 5 Aufbau der Studie Zus tzlich zur M glichkeit der Visualisierung der Daten bietet INTERACT sowohl zeit als auch h ufigkeitsbasierte Statistikfunktionen Diese Statistikfunktionen wurden genutzt um die H ufigkeiten des Auftretens kommunikativer Ereignisse in den Videos zu extrahieren und in Form einer Textdatei zur weiteren Bearbeitung zu exportieren Um die so gewonnenen H ufigkeiten untereinander und mit den Ergebnissen der Fragebogenerhebung vergleichen zu k nnen wurden sowohl Video als auch Fragebogendaten in relative H ufigkeiten der vorsprachlichen Kommunikationsformen an der Kommunikation insgesamt umgerechnet Da zwischen dem Zeitpunkt der Videoaufnahmen und der Fragebogene
146. sche Gesten eine wichtige Rolle f r den Einsatz von supplement ren Geste Wort Kombinationen spielen die wiederum den Einsatz von Zwei Wort u erungen vorhersagen Eine Begr ndung f r den exklusiven Gebrauch deiktischer Gesten sehen die Wissenschaftlerinnen darin dass sie Kognitiv weniger anspruchsvoll als repr sentationale Geste sind Um eine supplement re Geste Wort Kombination zu produzieren m ssen Wort Die mittlere u erungsl nge ist ein globales Ma zur Sprachentwicklung und wird nicht in W rtern sondern in Morphemen gemessen weil so der grammatische Fortschritt besser erfasst werden kann Ein Morphem ist die kleinste sprachliche Einheit auf der Wortebene Ein Wort kann so in Stamm und Endung zerlegt werden 16 2 Babysigning und Geste erinnert und korrekt zum Ausdruck gebracht werden und in Bezug zu ihrem Referenten gesetzt werden Eine repr sentationale Geste beansprucht die kognitiven Ressourcen allerdings mehr als eine einfache kontextgebundene Zeigegeste Iverson et al 2008 2 3 3 Die Rolle der symbolischen Geste Acredolo et al 1999 w hlten bewusst den Begriff symbolische Gesten um den Symbolcharakter von Babysigns hervorzuheben Hierf r legten sie folgende Kriterien fest l H ufigkeit Die symbolische Geste wird wiederholt in Referenz zu einer Kategorie von Objekten oder Ereignissen eingesetzt 2 Form Die Geste wird in konsistenter Form und mit blo en H nden ausgef hrt 3 Kontextunab
147. schen Belege gestiitzt Allerdings konnten auch keine erwiesenen Nachteile durch ihren Gebrauch aufgezeigt werden weshalb die weitere Erforschung von Babysigning dennoch angebracht ist Kiegelmann 2009 2 5 2 M gliche Motive f r die Anwendung von Babysigns Pizer Walters und Maier 2007 untersuchten in einer Studie die funktionalen Rollen von Babysigning an drei normal h renden Familien aus den USA und diskutierten soziale und ideologische Begleiterscheinungen Dabei interessierte sich die Forschergruppe f r die Anwendung und die dahinterstehenden Motive von Babysigns im Alltag Die Kinder waren zwischen 15 und 21 Monate alt und wurden sieben Stunden w hrend nat rlicher Interaktionen zu Hause auf Videoband aufgenommen Alle drei Familien gaben an Babysigns einzusetzen um fr he Kommunikation zu erleichtern und Frustrationen der Kinder zu reduzieren Die h ufigsten Gesten welche die Kinder benutzten bezogen sich auf Bezeichnungen f r Objekte Fragen und H flichkeitsformeln und folgten auf Aufforderungen der Eltern H flichkeitsformeln tragen nicht zum Verst ndnis der Bed rfnisse der Kinder bei und stellen viel mehr einen Prozess der Sozialisation dar Auf diese Weise lernen die Kinder eher gesellschaftliche Erwartungen im Umgang mit einem Gegen ber zu erf llen als eine distinkte Assoziation zwischen Wort und Geste f r den Sprachgebrauch Pizer et al 2007 Nach Garcia 2005 bieten Babysigns sogar die M glichkeit einer Art Gehe
148. setzte sie als Antwortgesten auf Fragen nach dem Objekt ein Die Gesten traten h ufig und in konsistenter Form auf und wurden meistens durch die Zeigegeste und Blickkontakt erg nzt Kate setzte die Gesten genauso ein wie fr he verbale Labels Benennungen die ebenso Symbolcharakter haben Mit 16 75 Monaten begann Kate W rter zu S tzen zu kombinieren worauf die Eltern ihr weniger symbolische Gesten beibrachten Mit 17 5 Monaten betrug Kates Wortschatz 109 W rter 2 Babysigning 19 Dennoch verwendete Kate weiterhin Gesten sogar in Kombination mit anderen Gesten oder Wortern Die Wissenschaftlerinnen vermuten dass die Verbindung zwischen Geste und Referent Situation oder Objekt fiir Kate genauso beliebig wie die zwischen Wort und Referent war Sie nahmen an dass fiir Kate ausschlieBlich die Assoziation zwischen Geste und Referent von Belang war als dass sie die Verbindung zwischen Geste und Objekt in zeitlicher N he verstanden hatte Nach Bates et al 1979 haben Kinder die F higkeit Handlungen Gesten durch einfache Assoziation zwischen Symbol Geste oder Wort und Situation Referent zu reproduzieren auch wenn sie ihnen v llig willk rlich erscheinen So lernte Kate neun von den 13 spontanen Gesten die sie zeigte von den Eltern in wiederholten Spiel und Alltagsroutinen Auch diese Gesten sind nicht ikonisch Formen eines Hausdachs mit den H nden sondern indexisch und beschreiben die Funktion des Referenten Ausholbewegung f
149. sich Eltern und Kind dadurch besser verst ndigen k nnen Da der Schwerpunkt dieser Arbeit auf der Sprachentwicklung liegt wird neben den oben genannten Vorteilen von Babysigning im Folgenden nur auf die Aspekte der Unterst tzung des Spracherwerbs eingegangen und nur solche Studien miteinbezogen die sich mit der Sprachentwicklung auseinandersetzen Acredolo und Goodwin 1985 begannen ihre Forschung zur Sprachf rderung durch Babysigning als sie bemerkten das Kate die Tochter von Linda Acredolo im Alter von 12 5 Monaten Gesten zur Kommunikation einsetzte Urspr nglich wollten die Forscherinnen ihre verbale Entwicklung beobachten Mit dem Auftreten des ersten Wortes von Kate im Alter von neun Monaten fertigten sie w chentliche Aufzeichnungen ber ihren Fortschritt bis zu ihrem 24 Lebensmonat an Fortan lehrten die Forscherinnen Kate nicht nur W rter sondern auch symbolische Gesten All diese Gesten wurden Kate in kurzen regelm igen wiederholten Spiel oder Alltagsroutinen zwischen Eltern und Kind beigebracht indem die Eltern eine bestimmte Geste in Anwesenheit des entsprechenden Referenten ein bestimmtes Spielzeug und oder zusammen mit dem entsprechenden Wort vormachten Zwischen 12 5 und 17 5 Monaten benutzte Kate 29 symbolische Gesten von denen sie 13 spontan zeigte Diejenigen Gesten die Objekte repr sentierten setzte Kate kontext bergreifend ein um auf diese Objekte oder Bilder von den Objekten zu verweisen Dieselben Gesten
150. sl uferf higkeiten 22 3 Variabilit t in der fr hkindlichen Sprachentwicklung 2 3 Die gestische Entwicklung in der vorsprachlichen Phase 2 3 1 Die Ausbildung von Symbolen 2 3 2 Die Rolle der deiktischen Geste 2 3 3 Die Rolle der symbolischen Geste 2 4 Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Babysigning 2 4 1 Unterst tzung der Sprachentwicklung durch Babysigning 2 4 2 Erkenntnisgewinn durch die Erforschung von Babysigning 2 5 Kritische Betrachtungen zum Babysigning 2 5 1 Empirischer Stand 23 2 M gliche Motive f r die Anwendung von Babysigns 2 5 3 Vorl ufiges Fazit zum Babysigning 3 Geb rdenspracherwerb 3 1 Grundlagen 3 1 1 Was ist Geb rdensprache IV oo a Aa RA MUU U N N N N N Ke m e e e Se N A WO e AN NOA U e m O 27 27 27 I 3 12 Geb rdensprache im Spektrum der Spracherwerbstheorien 3 1 3 Warum sollen h rbeeintr chtigte Kinder Geb rdensprache erwerben 3 2 Der Spracherwerbsprozess im Vergleich 32 Brabbeln und fr he Geb rden 32 2 Gesten und Geb rden 3 2 3 Meilensteine in der Sprachentwicklung 3 3 Das Cochlea Implantat 3 3 1 Was ist ein Cochlea Implantat 3 3 2 Forschungsstand 3 3 3 Erwartungen an das Cochlea Implantat 3 4 Vorl ufiges Fazit zum Geb rdenspracherwerb 4 Forschungsfrage 4 1 Theoretischer Hintergrund 4 2 Hypothese 4 3 Implikationen 5 Aufbau der Studie 5 1 Stichprobe 5 2 Kategoriensystem 53 Fragebogen 5 4 Erhebung 5 5 Methode der Datenevaluation 6 Ergebnisse 6 1 Erfasste
151. soziale Kognition die Wahrnehmung und die Kognition Grimm 2003 Diese Vorausl uferf higkeiten kommen auch in nicht sprachlichen Bereichen zum Einsatz und werden als generelle genetische F higkeiten zum Lernen betrachtet In Bezug auf die Sprache werden sie als sprachrelevante Operationen wirksam Von dem Modell einer Universalgrammatik nativistischer Ansatz der Spracherwerbstheorien wird also abgesehen Sprachrelevante Operationen der sozialen Kognition umfassen die Aufmerksamkeit auf Gesicht und Stimme sowie auf Imitation und Gesten Bereits unmittelbar nach der Geburt ist die Aufmerksamkeit des S uglings auf das Gesicht der Mutter gerichtet wobei stimmlicher Ausdruck und Gesichtsausdruck eine affektive Einheit bilden Die Mutter schaut den S ugling an l chelt und spricht mit ihm w hrend sie ihre Stimme stark moduliert Der S ugling ist jetzt schon in der Lage auf die Mitteilungen der Mutter zu reagieren und tritt mit ihr in den Dialog In den folgenden Monaten imitiert er Vokalisationen der m tterlichen Stimme und ahmt Gesten nach Die Mutter inszeniert Spiel und Alltagsroutinen wodurch ein gemeinsamer Aufmerksamkeitsfokus entsteht Dadurch wird der S ugling dazu angeregt seine Aufmerksamkeit zu zentrieren was den Spracherwerb unterst tzt Operationen der Wahrnehmung erm glichen die Differenzierung sprachlicher Kontraste und die Nutzung prosodischer Merkmale Au erdem provozieren diese eine Pr ferenz f r die Muttersprache
152. t in der Entwicklung verschiedener kognitiver und motorischer Funktionen auszeichnet Nach Vygotskys 1978 Betrachtungsweise reflektiert Entwicklung die Internalisierung vermittelnder Symbolsysteme wie z B von Sprache einhergehend mit zunehmender Selbstregulation Die Zone der proximalen Entwicklung ist als die Distanz zwischen der aktuellen und der potentiellen Entwicklungsstufe definiert Auf der aktuellen Entwicklungsstufe ist das Kind in der Lage selbstst ndig und unabh ngig ein Problem zu l sen w hrend es auf der potentiellen Entwicklungsstufe noch die Anleitung einer Bezugsperson ben tigt Die proximale Entwicklungsstufe muss demzufolge eine Herausforderung f r das Kind darstellen darf aber nicht zu schwierig sein Das Ziel ist die 84 8 Fazit zum Einsatz von Babysigning und dem Erwerb einer Geb rdensprache unabh ngige und selbstst ndige L sung der Aufgabe w hrend es auf dem Weg dort hin unterst tzt werden darf Moll 1992 Kinder werden also von einem Mentor angeleitet angemessen und selbstverantwortlich zu lernen Vygotsky 1978 begreift die Internalisierung von Wissen in der Transformation von interpsychischen sozialen Erfahrungen zu intrapsychischen pers nlichen bedeutungshaltigen Konzepten Dieser Vorgang ist als ein Prozess der Verinnerlichung von Erfahrungen zu verstehen der zu einer pers nlichen Ver nderung und Entwicklung f hrt Externalisierung hat demzufolge den gleichen Prozesscharakter indem sich intra
153. t zeigen Dadurch werden die Eltern auf eine Geduldsprobe gestellt in der sie m glicherweise Zweifel daran bekommen ob sich ihr Kind normal entwickelt oder ob sie selbst die Babysigns richtig vormachen So k nnten sich die Eltern in dieser Untersuchungsgruppe einem Leistungsdruck ausgesetzt gef hlt haben und damit die Bewertung Au enstehender gef rchtet haben Die Datenerhebung durch Videoaufnahmen war in dieser Studie dennoch gerechtfertigt da die Beobachtung der nat rlichen Interaktion zwischen vorsprachlichen Kindern und ihren Bezugspersonen die einfachste M glichkeit ist die Kommunikation durch Gesten abzubilden Eine offene Befragung der Eltern in Bezug auf das vorsprachliche Verhalten ihrer Kinder w re keine g nstige Alternative gewesen da es noch keine Normen f r die fr hkindliche Sprachentwicklung gibt Papousek 2001 Szagun amp Steinbrink 2004 Die Zuordnung der Gesten w re auf diese Weise deutlich komplizierter gewesen Auch wenn diese Untersuchung von vornherein als Pilotstudie konzipiert wurde und deshalb ein geringer Stichprobenumfang in Kauf genommen wurde ist es dennoch verwunderlich dass nicht mehr als drei Familien an der Studie teilnahmen Insgesamt werden die Gr nde daf r in der Art und Weise der Rekrutierung der Stichprobe gesehen Die Kontaktaufnahme ber das Internet ist anonym und unpers nlich Dadurch f hlten sich viele Eltern m glicherweise nicht angesprochen Ein hnliches Problem entstand vermu
154. tellten Iverson Capirci Volterra und Goldin Meadow 2008 die Frage ob sich demzufolge auch das gestische Repertoire italienischer Kinder ma geblich von dem amerikanischer Kinder unterscheidet und in wie weit sich diese Unterschiede auf die Sprachentwicklung auswirken In der vorliegenden L ngsschnittstudie untersuchten sie die Produktion von Gesten und Sprache von jeweils drei italienischen und amerikanischen Kindern zwischen dem Einsetzen erster W rter und Zwei Wort u erungen im Alter zwischen 10 und 24 Monaten Die Kinder wurden zu Hause einmal im Monat circa 30 Minuten auf Video aufgenommen Dabei konzentrierten sich die Wissenschaftlerinnen auf die kommunikative Funktion der Gesten und W rter Die Gesten wurden in deiktische und repr sentationale Gesten kategorisiert Zu den repr sentationalen Gesten z hlten die Forschrinnen ikonische bildhafte 2 Babysigning 15 und konventionalisierte winke winke Gesten Die Ergebnisse zeigten dass die italienischen Kinder h ufiger repr sentationale Gesten verwendeten die amerikanischen hingegen fter deiktische wobei auch die italienischen Kinder ber deiktische Gesten in ihrem Repertoire verf gten Die italienischen Kinder setzten nicht nur h ufiger repr sentationale Gesten ein sondern diese berschnitten sich auch seltener mit W rtern die sie gebrauchten Wurden die repr sentationalen Gesten der italienischen Kinder zu ihren W rtern hinzugez hlt wiesen sie ein gleich gro
155. tistik der Fragebogenauswertung des Geb rdensprachlichen Kindes Gesten des W nschens 24 3 Gesten des Zeigens 8 10 8 Geb rden selbst eingebracht 48 64 9 100 0 Fragebogen zur vorsprachlichen Kommunikation mit Kleinkindern Das Kind das die Kontrollgruppe repr sentiert war zum Zeitpunkt der Fragebogenerhebung 19 5 Monate alt wobei die Mutter angibt sich in der Beantwortung des Fragebogens auf den Zeitraum der Videoaufnahme zu beziehen Zum Zeitpunkt der Videoerhebung war das Kind 17 Monate alt Die vorsprachliche Kommunikation des Kindes verteilt sich auf 25 27 8 Gesten des W nschens 15 16 7 Gesten des Zeigens und 50 55 5 W rter was aus Tabelle 6 zu entnehmen ist Auf etwas das es haben m chte zeigen gibt die Mutter als typisches Beispiel f r die Gesten des W nschens an Arme entgegenstrecken um auf den Arm genommen zu werden oder im Sitzen mit der flachen Hand auf den Boden klopfen um eine 66 6 Ergebnisse Person zu sich zu bitten f r die Gesten des Zeigens und hei kalt Danke sch n Bitte sch n Bye Bye Ente Katze f r die W rter Tabelle 6 H ufigkeitsstatistik der Fragebogenauswertung des Kontrollgruppen Kindes Gesten des W nschens 25 27 8 Gesten des Zeigens 15 16 7 W rter von selbst gesprochen 50 55 6 Gean SS jeo 100 0 6 2 3 Entwicklungspsychologische Betrachtung der Ergebnisse Die Ergebnisse werden in den folgenden Abs tzen f r jedes ein
156. tlanta Kestner K amp Hollmann T 1999 2010 Tommys Geb rdenwelt 3 Version 2 0 Guxhagen Verlag Karin Kestner Kiegelmann M 2009 Baby Signing Eine Einsch tzung aus entwicklungspsychologischer Perspektive Das Zeichen 82 262 272 Kirk K Miyamoto R T Lento C L Ying E O Neill T amp Fears B 2002 Effects of age at implantation in young children Ann Otol Rhinol Laryngol 111 suppl 189 5 69 73 Klann Delius G 1999 Spracherwerb Stuttgart und Weimar Verlag J B Metzler Klima E S amp Bellugi U 1979 The signs of language Cambridge Mass Harvard University Press Koch M 2002 Sign language as a bridge to spoken language Cochlear implants and sign language Putting it all together Conference Gallaudet University Washington DC Lenarz T 1994 Cochlear Implant bei Kindern Konzept Auswahlkriterien operatives Vorgehen und klinische Ergebnisse In T Lenarz E Lehnhardt amp B Bertram Hrsg Cochlear Implant bei Kindern Stuttgart Georg Thieme Lenneberg E 1967 Biological foundations of language New York Wiley Deutsch 1971 Biologische Grundlagen der Sprache Frankfurt Suhrkamp Leuninger H 2000 Mit den Augen lernen Geb rdenspracherwerb In H Grimm Hrsg Sprachentwicklung S 229 270 G ttingen Hogrefe Verl f r Psychologie Locke A J 1980 The guided reinvention of language London Academic Locke A Young A Service V amp Cha
157. tlich beim Aush ngen oder Aush ndigen des Elternanschreibens an die Eltern durch Dritte wie z B durch KursleiterInnen Ohne die pers nliche Einbeziehung der Eltern in ein Studienvorhaben das sich auf die Untersuchung von Kindern bezieht ist die Rekrutierung von Familien wohl 7 Diskussion 75 kaum m glich Auf diese Weise k nnen pers nliche Fragen nicht beantwortet und Bedenken seitens der Eltern nicht ausger umt werden Ein pers nlicherer Bezug h tte vielleicht durch die schriftliche Kontaktaufnahme mit Eltern ber Geburtskliniken oder Kinder rzte erreicht werden k nnen Dadurch dass der betreuende Kinderarzt als Experte bereits eine Vertrauensperson der Familie darstellt weil er die Entwicklung des Kindes von Anfang an begleitet w re die Barriere zur Kontaktaufnahme m glicherweise nicht so hoch gewesen Zudem h tte die pers nliche Anrede der Eltern in einem Brief eventuell eine h here Verbindlichkeit hervorgerufen Eine solche Unternehmung w re allerdings mit einer berzeugungsarbeit im Vorfeld der Studie verbunden gewesen die in dieser Arbeit nicht h tte geleistet werden k nnen Deshalb schien die Rekrutierung der Stichprobe ber das Internet und ber Dritte die bestm glichste Methode auch wenn in einer zuk nftigen Studie davon abgesehen werden w rde 7 1 2 Kategoriensystem In Abschnitt 5 2 wurde das Kategoriensystem beschrieben das f r die Video und Fragebogenerhebung in dieser Studie entwickelte wurde
158. u lernen welche Lernmaterialien sie daf r verwenden wer im Umfeld des Kindes noch Geb rden einsetzt und ob das Kind lautsprachliche F rderung erh lt 5 4 Erhebung Bevor Kontakt zu den Familien aufgenommen werden konnte musste der Kontakt zu den entsprechenden Einrichtungen hergestellt werden Daf r wurden standardisierte Anschreiben per E Mail an die Vorsitzenden geschickt in denen das Untersuchungsvorhaben kurz beschrieben wurde ohne die wahren Beweggr nde der Untersuchung zu nennen Daher wurde erkl rt dass das Interaktionsverhalten zwischen Eltern und Kleinkindern mit Babysigns bzw Geb rden oder vorsprachlichen Gesten Gegenstand der Studie sei Dieses Anschreiben lag in drei leicht abgewandelten Versionen vor die an die Eigenschaften der Versuchsgruppen angepasst waren siehe Anhang D F In manchen F llen erfolgte nach einem ersten E Mail Kontakt auch ein Telefonat oder sogar ein pers nliches Treffen 5 Aufbau der Studie 53 Einrichtungen die keine E Mail Adressen im Internet ausgeschrieben hatten wurden sofort telefonisch kontaktiert Auf diese Weise sollte ein pers nlicher Kontakt zu den Eltern in Kursen erreicht werden oder durch Kursleiterinnen ein standardisiertes Elternanschreiben ausgeh ndigt werden Wie die Anschreiben an die Einrichtungen lag das Elternanschreiben auch in drei an die Versuchsgruppen angepassten leicht abgewandelten Versionen vor Erkl rte sich eine Familie zur Teilnahme an der Studie b
159. ugeborenen H rscreenings Verf gbar unter http www g ba de downloads 39 261 68 1 2008 06 19 Kinder H rscreening_B Anz pdf 26 2 2011 Caselli M C 1990 Comunicative gestures and first words In V Volterra amp C J Earting Eds From gesture to Language in hearing and deaf Children pp 56 67 Berlin Springer Chomsky N 1988 Language and problems of knowledge The Managua lectures Cambridge MA MIT Press Clark E V 1978 From gesture to word on the natural history of deixis in language acquisition In J S Bruner amp A Garton Eds Human growth and developement Oxford Oxford University Press Cook S W Mitchell Z amp Goldin Meadow S 2008 Gesturing makes learning last Cognition 106 1047 1058 De Lemos C 1981 Interactional processes and the child s construction of language In W Deutsch Eds The child s construction of language London Academic DGB 2006 Stellungnahme des Deutschen Geh rlosen Bundes zum Thema Cochlea Implantat Verf gbar unter http www gehoerlosen bund de dgb images _ stories pdfs_presse dgb_stellungnahme_ci pdf 26 2 2011 Dietrich R 2007 Psycholinguistik 2 aktualisierte und erw Aufl Sammlung Metzler Vol 342 Stuttgart Metzler Doherty Sneddon G 2008 The great baby signing debate The Psychologist 21 300 303 9 Literatur 89 Elman J Bates E Johnson M Karmiloff Smith A Parisi D amp Plunkett K 1996 Rethin
160. vorhersagen oder sogar hervorbringen k nnen Wenn Gesten und Sprache ein System bilden dann sollten Kinder die eine verz gerte oder gest rte Sprachentwicklung aufweisen auch eine Verz gerung im Gebrauch der Gesten zeigen was Ozcaliskan Levine und Goldin Meadow 2009 auch best tigen konnten Die zusammengetragenen Ergebnisse deuten darauf hin dass fr he Gesten ganz eng mit dem Spracherwerbsprozess verbunden sind Wenn dies zutrifft dann k nnten fr he Verz gerungen in der Produktion von Gesten einen Indikator f r m gliche Defizite in der Sprachentwicklung darstellen und neue therapeutische Perspektiven er ffnen Goldin Meadow 2009 Deshalb ist es sinnvoll die Grundlagen und M glichkeiten des Babysigning weiterhin zu erforschen 3 Gebardenspracherwerb 21 3 Geb rdenspracherwerb In diesem Kapitel werden in Abschnitt 3 1 die Gr ndlagen des Geb rdenspracherwerbs aufgef hrt Dabei wird ein Bezug zu den Spracherwerbstheorien hergestellt sowie er rtert wird weshalb der Geb rdenspracherwerb indiziert ist In Abschnitt 3 2 wird der fr he Spracherwerb normal h render Kinder welche die Lautsprache lernen mit dem h rbeeintr chtigter Kinder die Geb rdensprache erwerben verglichen indem die Entwicklung vom Brabbeln bis zur Bildung erster S tze beschrieben wird Nachfolgend wird in Abschnitt 3 3 auf das Cochlea Implantat eingegangen Das Kapitel schlie t mit Abschnitt 3 4 mit einem vorl ufigen Fazit zum Geb rdenspr
161. zelne Kind aus der Entwicklungsperspektive dargestellt Babysigning Kind Betrachtet man die Video und die Fragebogenerhebung als zwei separate Messzeitpunkte kann ein reifungsbedingter Entwicklungsverlauf beobachtet werden F r das Babysigning Kind liegt eine Differenz von etwa vier Monaten zwischen dem Zeitpunkt der Videoaufnahme 12 5 Monate und der Fragebogenerhebung 16 Monate vor W hrend die Gesten des W nschens zum ersten Messzeitpunkt noch mit 40 den gr ten Anteil an der vorsprachlichen Kommunikation des Kindes einnimmt betragen sie zum zweiten Messzeitpunkt nur noch 3 5 und repr sentieren den kleinsten Anteil Im Gegensatz dazu steigt der Anteil von Babysigns vom ersten zum zweiten Messzeitpunkt von 20 auf 61 1 Der Anteil der Gesten des Zeigens mit 20 zum ersten und 23 zum zweiten Messzeitpunkt sowie der Anteil der W rter mit 20 bzw 12 4 ver ndert sich zwischen beiden Messzeitpunkten nur wenig Abbildung 3 verdeutlicht die Verschiebung der Anteile zwischen den beiden Messzeitpunkten 6 Ergebnisse 67 4 4 0 1 20 i 26 23 m Gesten des W nschens m Gesten des Zeigens 1 20 oBabysign selbst eingebracht oW6orter von selbst gesprochen Fragebogen Abbildung 3 Anteile der vorsprachlichen Kommunikationsformen des Babysign Kindes zu beiden Messzeitpunkten Kumuliert man nun die Anteile der Gesten des W nschens und der Gesten des Zeigens zu einem Gesamtanteil nat rlicher Geste
162. zen kann kann von symbolischer Kommunikation gesprochen werden Diese macht den referentiellen Sprachgebrauch m glich in dem Gesten oder W rter unabh ngig vom Kontext eingesetzt werden und symbolisch f r ein bestimmtes Objekt oder einen Zustand stehen 2 Babysigning 13 2 3 2 Die Rolle der deiktischen Geste Pizzuto und Copabianco 2005 beobachteten in ihrer L ngsschnittuntersuchung die spontane Produktion und den Zusammenhang von deiktischen und repr sentationalen Gesten i e symbolische Gesten und W rtern An ihrer Untersuchung nahmen sechs Kinder im Alter von 12 24 Monaten w hrend dem bergang von Ein zu Zwei und zu Mehr Wort u erungen teil Die Kinder wurden zu Hause w hrend spontaner Interaktionen mit ihren M ttern jeweils siebenmal circa 45 Minuten auf Videoband aufgenommen Repr sentationale Gesten oder W rter m ssen einen inhaltlichen Bezug aufweisen indem sie symbolische Konventionen enthalten die von Produzent und Rezipient geteilt werden und typisch sind Deiktische Gesten lassen sich durch Demonstrative oder Lokative das da oder durch die Zeigegeste erkennen Deiktische W rter oder Gesten sind kontextabh ngig und k nnen ohne seine Information nicht verstanden werden Zu deiktischen Gesten z hlten die Forscherinnen Fragegesten Schultern hochziehen Gesten zum Vorf hren von Gegenst nden Hochhalten eines Objekts und die Zeigegeste mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf etwas zeigen nach Bates et al
163. ziehung ohne Geb rden die bevorzugte Methode sei Dies ist auch ein wesentlicher Grund daf r dass sich die Deutsche Geb rdensprachforschung erst in den siebziger Jahren entwickelte w hrend sie international schon seit den f nfziger Jahren besteht 28 3 Geb rdenspracherwerb Die Deutsche Geb rdensprache DGS ist wie auch andere Geb rdensprachen eine visuell motorische Sprache Klima amp Bellugi 1979 Die Strukturen der DGS werden nach einem differenzierten Regelsystem sequentiell und simultan mit manuellen und nicht manuellen Mitteln Mimik Blickrichtung K rperhaltung in einem festgelegten Raum dem sogenannten Geb rdenraum ausgef hrt Noch heute besteht das Vorurteil gegen ber der Geb rdensprache dass sie bildhaft und universal sei Tats chlich trifft das nur auf 30 der Geb rden zu Grosjean 1994 Newport 1982 Geb rden setzen sich aus vier distinktiven phonologischen Eigenschaften zusammen aus Handform Handstellung Ausf hrungsstelle und Bewegung Schon die nderung einer einzigen phonologischen Eigenschaft ver ndert die Bedeutung der Geb rde Die DGS wie auch andere Geb rdensprachen verf gen ber ein Fingeralphabet das dazu dient Namen manuell zu buchstabieren Aus der Kombination von mehr als 30 Handformen Ausf hrungsstellen Handstellungen und Bewegungen entsteht eine unendliche Vielzahl von Geb rdenw rtern Neben Wortbildungsregeln enth lt das Lexikon der Geb rden von Geb rdensprachen auch morp
164. zus tzliche M glichkeit zur Lautsprache dar w hrend Babysigns nicht mehr angewendet werden sobald die Lautsprache beherrscht wird Acredolo amp Goodwin 1985 Gesten und Geb rden sind also Bestandteil der nat rlichen Interaktion zwischen Eltern und ihren Kindern im Alltag Deshalb wurde die Beobachtung im Feld 72 7 Diskussion ausgew hlt Diese unterliegt zwar St reinfl ssen die nur schwer kontrolliert werden k nnen und das Ergebnis beeinflussen k nnen l sst jedoch Erkenntnisse zu die im Labor m glicherweise nicht gewonnen werden Die Untersuchungsbedingungen im Labor sind artifiziell und k nnen den Alltag nur schwer abbilden Somit kann die Beobachtungsstudie im Feld einen st rkeren Bezug zum Alltag aufweisen und damit eine hohe Relevanz f r viele Menschen haben Videoerhebung Die Familien konnten zur Beobachtung nicht zu Hause aufgesucht werden ohne das nat rliche Familienklima zu st ren Dies h tte nur durch den regelm igen Besuch der Familie vermieden werden k nnen was aus Kapazit tsgr nden nicht m glich war Aus diesem Grund wurden zur Erhebung der Beobachtungsdaten Videoaufnahmen ausgew hlt welche die Familien selbst anfertigen sollten Den Eltern wurde in einem Elternanschreiben Instruktionen zur Videoaufnahme erteilt Dadurch wurde eine vergleichbare Ausgangslage der Beobachtungssituation geschaffen Zwar kann die Aufnahmesituation welche die Eltern ausw hlen durch Selektionseffekte beeinflusst we

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