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Die Umsetzung menschenrechtlicher Vorgaben in den Bereichen

1. CPT Inf 2008 33 Ziff 110 111 132 und 135 Zus tzlich verwies der CPT im Fall der Aargauer Gef ngnisse 10 77 78 79 80 81 82 83 d Zum ausl nderrechtlichen Haftregime Ausl ndische Staatsangeh rige in Administrativhaft wurden vom CPT seit Beginn seiner T tigkeiten als besonders schutzbed rftige Kategorie eingestuft Laut den CPT Standards m ssen Personen denen aufgrund ausl nderrechtlichen Vorschriften f r l ngere Zeit die Freiheit entzogen wird in spe ziell f r diesen Zweck vorgesehenen Zentren untergebracht werden Dort soll jeder Eindruck einer Gef ngnisumgebung vermieden werden Gem ss CPT entsprachen jedoch in der Schweiz die Haft bedingungen zu oft mehr dem normalen Strafvollzug als einem ausl nderrechtlichen Haftregime Das ausl nderrechtliche Haftregime bildet seither einen Schwerpunkt der CPT Besuche in der Schweiz Bei jedem der bisherigen f nf Besuche wurde daher die Administrativhaft in einem gesonderten Ka pitel des CPT L nderberichts abgehandelt wobei ersichtlich ist dass das Thema ber die Jahre an Gewichtung zunahm Der CPT traf beim Besuch ausl nderrechtlicher Haftanstalten regelm ssig Umst nde an die auf einen allgemeinen Gef ngnischarakter hindeuten Die materiellen Bedingungen der ausl nderrechtlichen Haft unterscheiden sich nicht wesentlich von normalen Haftregimen Bei den materiellen Haftbe dingungen wurden zudem gewisse infrastrukturelle M ngel festgestellt Vers
2. che ein berblick S 3 Feb 2010 So z B das Bezirksgef ngnis Liestal 2002 Kapazit tserweiterung Bezirksgef ngnis Sissach 2006 Erweiterungs bau Gef ngnis Pf ffikon 2002 Inbetriebnahme der Sicherheitsabteilung kantonale Strafanstalt Sennhof 2003 Inbetriebnahme der neuen Abteilung Vorbereitungs und Ausschaffungshaft kantonale Strafanstalt Zug 2004 Tempor re Kapazit tserweiterung in der Abteilung Ausschaffungshaft Kantonalgef ngnis Frauenfeld 2006 Er weiterungsbau Prison de Bulle 2007 Tempor re Kapazit tserweiterung Prison de La Tuiliere 2005 Tempor re Kapazit tserweiterung Prison regionale de Moutier 2005 Bau von zus tzlichen Zellen Regionalgef ngnis Bern 2006 Kapazit tserweiterung Untersuchungs und Strafgef ngnis Stans 2007 Tempor re Kapazit tserwei terung in der Abteilung Ausschaffungshaft Untersuchungsgef ngnis Basel Stadt 2004 Kapazit tserweiterung So z B das Bezirksgef ngnis Liestal 2007 Umbau einer Zelle zu einer Krankenzelle Etablissement de Favra 2004 Provisorische Schliessung wegen Umbau Gef ngnis Horgen 2007 Umbau Gef ngnis St Gallen 2006 Umbau und Renovation Inselspital Bewachungsstation 2004 Inbetriebnahme der neuen Bewachungsstation 13 115 116 117 118 rungen zur Qualit tsverbesserung statt Zus tzlich wurden seit dem Jahr 2000 mehrere Anstalten g nzlich neu gebaut So reagierten auch die Genfer Beh rden auf
3. berwachungsorgane vor allem mit Blick auf die in den Staatenberichten der Schweiz dargestellte Haltung des Bundesrates und des Bundesgerichts beurteilt Die Faktenlage pr sentiert sich aber tats chlich vielschichtiger Zwar scheint auf den ersten Blick die Verfassungslage auf Bundesebene die skeptische Haltung von Exekutive und Judikative die sen Rechten gegen ber zu belegen So finden sich Inhalte klassischer WSK Rechte wie etwa Ge sundheit soziale Sicherheit oder Unterkunft in Art 41 BV einzig als Sozialziele Gem ss Abs 3 die 28 Aussenpolitischer Bericht 2010 S 1281 Ausschuss f r WSK Rechte List of issues 2009 Ziff 40 ferner Ausschuss f r WSK Rechte Antwort Schweiz 2010 Ziff 1 Ausschuss f r WSK Rechte Summary Record 2010 Ziff 34 Report Working Group OP CESCR Ziff 101 Stellungnahme und Antrag des Bundesrates auf Motion 09 3279 betr Ratifikation des Zusatzprotokolls zum UNO Pakt ber wirtschaftliche soziale und kulturelle Rechte eingereicht von Evi Allemann am 20 M rz 2009 Botschaft OP CEDAW S 9802 Erl uternder Bericht Entwurf des Bundesrates vom 22 Dez 2010 zum bereinkommen vom 13 Dez 2006 ber die Rechte von Menschen mit Behinderung S 56 508 509 510 511 512 60 ser Bestimmung k nnen aus diesen Zielen aber explizit keine unmittelbaren Anspr che auf staatli che Leistungen abgeleitet werden Andererseits finden sich in der BV auch eigentliche soziale Grundrechte
4. 3 2 1 Universelle Ebene nee ae a ai 3 2 2 R gionale Ebene keins 3 2 3 berblick ber die innerstaatliche Regulierung ssssessssssisisisisisrserieisisisinisrsresesisrsra 4 2 3 1 Auf Bundesebene sisi 4 2 3 2 Auf kantonaler Ebene 6 2 3 3 Auf Konkordatsebene ss siennes 7 3 Empfehlungen internationaler berwachungsorgane und Situation in der Schweiz in ausgew hlten Themenbereichen sis 8 3 1 Haftbedingung eNorssi er 8 3 1 1 Empfehlungen internationaler Uberwachungesorgane 8 3 1 2 Situation in der Schweiz sise 13 3 1 3 HANdIUNES DEAR Reste E teen ire aies Mon 15 3 2 Medizinische Betreuung aa ragen ac ah 16 3 2 1 Empfehlungen internationaler Uberwachungesorgane sesssssreresesieirisisirrereres 16 3 2 2 Situation in der Schweiz siennes 20 3 2 3 Handlungsbed rf uauu e ae era aa 22 3 3 Weitere Bereiche nu main ei 22 3 3 1 Empfehlungen internationaler Uberwachungesorgane sssssesisisisssisisirriririrrersrsse 22 3 3 2 Situation in der Schweiz zu den brigen Empfehlungen ernennen 23 4 Zur Koh renz der Empfehlungen internationaler berwachungsorgane essees 25 5 EE 26 POLIZEI RTE PR RE 27 Menschenrechte und Polizei 27 Internationale Verpflichtungen sisi 27 2 1 Universelle Ebene ees smith Ren 27 2 2 Regionale Eleng nase eisen edad och bs oe hese nas tahoe eto eevee 28 berblick ber die innerstaatliche Regulierung 28 3 1 Autbund
5. 3 2 Rechtsschutzg r ntien u 282 2 as mn arr tie cant ati tds 65 3 2 1 Empfehlung Verurteilung sisi 65 3 2 2 Situation im der Schweiz een en 65 3 2 3 Handlungsbed rf is ie entra etre ee fret tetes sanieren 66 3 3 Verfahrensearantienizcessstsceccccctsces stream lan EEE AKEE EA Ena ia TaT EKE SE 66 3 4 Grundsatz der Waffengleichheit rechtliches Geh r cccccccsssecseecsseceessecesseecsseeeees 67 3 4 1 Empfehlungen Verurteilungen cccccccsccccssseesseceeseecsseeeesseccssecesseecsseeseaeeecseceeseeens 67 3 4 2 Situation in der Schweiz sise 68 3 4 3 Handl ngsbedart u eier era ts 68 3 5 Verfahrensgarantien bei Freiheitsentzug 69 3 5 1 Recht auf Benachrichtigung der Angeh rigen inhaftierter Personen 69 3 5 2 Pflicht zur Orientierung ber die Inhaftierten zustehenden Rechte 71 3 5 3 Recht aut V rteldigungi riinensenitnn tn arte rain Mies 72 4 ZU A TR RM RENE A EE 74 Anhang Materialienverzeichnis iii 75 Verzeichnis mehrfach verwendeter Literatur ALBERTINI GIANFRANCO ARMBRUSTER THOMAS Art 215 StPO in Niggli Marcel Alexander Heer Marian ne Wipr chtiger Hans Hrsg Basler Kommentar zur Schweizerischen Strafprozessordnung Jugendstrafprozessordnung Basel 2010 S 1421 ff BAECHTOLD ANDREA Inventar des kantonalen Strafvollzugsrechts 2008 Inventar BAECHTOLD ANDREA Strafvollzug Straf und Massnahmenvollzug a
6. 526 527 63 ne Entsch digung vor Schliesslich gew hrleistet die Kinderrechtskonvention in ihrem Anwen dungsbereich detaillierte verfahrensrechtliche Garantien wie ein Anh rungsrecht Art 12 das Verbot der Todesstrafe und der Verurteilung zu lebensl nglicher Freiheitsstrafe f r Minderj hri ge Art 37 lit a ein Verbot des ungerechtfertigten Freiheitsentzuges Art 37 lit b Anspruch auf Rechtsverbeist ndung bei Freiheitsentzug Art 37 lit d sowie verschiedene Rechte zum Schutz von Kindern in einem Strafverfahren Art 40 3 1 2 Regionale Ebene e Normen mit prim rer Relevanz in der EMRK Recht auf Freiheit und Sicherheit Art 5 Recht auf ein faires Verfahren Art 6 Keine Strafe ohne Gesetz Art 7 Recht auf wirksame Beschwerde Art 13 e Protokoll Nr 7 vom 22 November 1984 zur EMRK Art 1 Verfahrensrechtliche Schutzvorschrif ten in Bezug auf die Ausweisung ausl ndischer Personen Art 2 Rechtsmittel in Strafsachen Art 3 Recht auf Entsch digung bei Fehlurteilen Art 4 Recht wegen derselben Sache nicht zweimal vor Gericht gestellt oder bestraft zu werden 3 1 3 Umsetzung im schweizerischen Recht F r die Beurteilung der Umsetzung dieser Garantien ist wesentlich dass mit der Justizreform nach 2007 in der Schweiz im Bereich der Verfahrens und Justizgarantien wesentliche Neuerungen na mentlich die Rechtsweggarantie Art 29a BV und die Vereinheitlichung des Zivil und Strafprozess
7. 97 und 102 Vgl CPT Standards S 61 ff Ziff 24 ff Als Immigrationsh ftlinge gelten nach CPT alle ausl ndischen Staatsan geh rigen denen ihre Freiheit nach ausl nderrechtlichen Vorschriften entzogen worden ist 837 Vel CPT Standards S 63 Ziff 29 88 Vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 75 3 Bez glich Aufenthaltsbedingungen wurden vom CPT bei seinem Besuch 2007 die tiefe Temperatur und die schlechte Bel ftung in gewissen Zellen des Ausschaffungszentrums Granges VS kritisiert CPT Inf 2008 33 Ziff 75 Der CPT empfahl dem Ausschaffungszentrum Granges ein eigentliches Besch ftigungsprogramm zu entwickeln CPT Inf 2008 33 Ziff 77 Schon beim CPT Besuch 2001 wurden die Spazierm glichkeiten f r Frauen sowie M ngel beim Aktivit tenprogramm im Flughafengef ngnis Z rich sogenanntes Gef ngnis Nr 2 kritisiert CPT Inf 2002 4 Ziff 69 und 70 Vgl z B CPT Inf 2002 4 Ziff 74 und 75 Sog inadmissible persons d h Personen die sich mangels der f r den urspr nglichen Zielstaat erforderlichen Reisedokumente im Transitbereich des Flughafens aufhalten Dabei wurden bei den INAD R umlichkeiten des Flughafens Genf folgende Punkte kritisiert K lte in den Schlaf r umen w hrend der Nacht keine Fenster in allen R umen kein Zugang zu einem Bereich im Freien CPT Inf 2008 33 Ziff 91 2001 und 2003 wurden die gleichen Einrichtungen im Kanton Z rich besucht Die fehlenden M glichkeiten zum Aufenthal
8. ECOSOC Standard Minimum Rules for the Treatment of Prisoners Adopted by the First United Nations Con gress on the Prevention of Crime and the Treatment of Offenders held at Geneva in 1955 and ap proved by the Economic and Social Council by its resolutions 663 C XXIV of 31 July 1957 and 2076 LXII of 13 May 1977 zit ECOSOC UN SMR Menschenrechtsrat HRC Universal Periodic Review Report of the Working Group on the Universal Periodic Review Switzer land A HRC 8 41 28 Mai 2008 zit UPR Switzerland 2008 Universal Periodic Review Report of the Working Group on the Universal Periodic Review Switzer land Addendum Responses to the recommendations within the framework of the universal periodic review A HRC 8 41 Add 1 25 Aug 2008 zit UPR Switzerland 2008 Add 1 Implementation of General Assembly Resolution 60 251 of 15 March 2006 Entitled Human Rights Council Report by Mr Doudou Di ne Special Rapporteur on contemporary forms of racism racial discrimination xenophobia and related intolerance Addendum Mission to Switzerland A HRC 4 19 Add 2 30 Jan 2007 zit Special Rapporteur Racism 2007 Implementation of General Assembly Resolution 60 251 of 15 March 2006 Entitled Human Rights Council Report of the Special Rapporteur on the promotion and protection of human rights and fundamental freedoms while countering terrorism Martin Scheinin A HRC 4 26 29 Jan 2007 zit Special Rapporteur Counter T
9. EGMR und die Europ ischen Strafvollzugsgrunds tze Diese artikulieren gem ss dem Bundesgericht 2 Siehe z B Empfehlung R 66 25 ber kurzfristigen Strafvollzug f r jugendliche Straft ter unter 21 Jahren Siehe z B Empfehlung R 89 12 ber Weiterbildung im Strafvollzug Siehe Empfehlung R 82 17 ber den Umgang mit gef hrlichen Strafgefangenen im Strafvollzug Siehe Empfehlung R 76 2 ber die Behandlung von Strafgefangenen mit langen Freiheitsstrafen Siehe Empfehlung Rec 2008 11 ber die von Sanktionen und Massnahmen betroffenen jugendlichen Straft ter und Straft terinnen Siehe Empfehlung R 84 12 ber die ausl ndischen Strafgefangenen Siehe z B Empfehlung R 68 24 ber die Stellung die Auswahl und Schulung des F hrungspersonals in Strafvoll zugsanstalten Siehe Empfehlung R 82 16 ber den Hafturlaub und andere Erleichterungen Siehe Empfehlung R 99 22 ber die berbelegung in den Strafanstalten sowie den berm ssigen Anstieg inhaf tierter Personen Siehe Empfehlung R 70 1 ber die bedingte Entlassung Strafaussetzung zur Bew hrung und Straff lligenhilfe Siehe z B Empfehlung R 84 11 ber die Orientierung Verurteilter betreffend das bereinkommen ber die ber stellung verurteilter Personen Durch den Verweis auf m gliche finanzielle Beitr ge des Bundes in Art 123 Abs 3 BV wird stillschweigend impli ziert dass grunds tzlich die Kantone und nicht der Bund die Kosten des Straf und Massnahmen
10. EJPD Benutzerhandbuch ber die Anwendung polizeilichen Zwangs und polizeilicher Massnahmen im Bereich der R ckf hrungen im Ausl nderrecht an die dem Zwangsanwendungsgesetz und der Zwangsanwendungsverordnung unterstehenden Vollzugs und Polizeibeh rden Fr hjahr 2011 Eidgen ssische Kommission f r Migrationsfragen EKM Mitreden und Mitgestalten Strukturelle Partizipation in den Kantonen bersicht erstellt auf Basis der Bestandesaufnahme Politische Partizipationsm glichkeiten des Instituts f r Sozialanthropolo gie der Universit t Bern 2006 Dez 2010 zit EKM Mitreden und Mitgestalten Eidgen ssische Kommission gegen Rassismus EKR Tangram 26 Bulletin der EKR Sicherheit Sicherheiten Dez 2010 zit Tangram 26 Recht gegen rassistische Diskriminierung Analyse und Empfehlungen Dez 2009 zit EKR Analyse und Empfehlungen Nationale Kommission zur Verh tung von Folter NKVF Bericht vom 28 Sept 2011 an das EJPD und die KKJPD betreffend die Begleitung von zwangsweisen R ckf hrungen auf dem Luftweg 2010 2011 zit NKVF Bericht R ckf hrungen Luft 80 Bericht an den Regierungsrat des Kantons St Gallen betreffend den Besuch der NKVF im kantonalen Untersuchungsgef ngnis KUG und im Gef ngnis St Gallen GSG vom 24 Mai 2011 zit NKVF Be richt St Gallen 2011 Bericht an den Staatsrat des Kantons Freiburg betreffend den Besuch der NKVF im Zentralgef ngnis von Freiburg vom 31 M rz und 1
11. H ndl ungsbed rt nee rer mr een ne 42 4 5 Rechtsschutz gegen polizeiliche Ubergrifte 42 4 5 1 Prozessuale menschenrechtliche Vorgaben 42 4 5 2 Empfehlungen internationaler Uberwachungesorgane s sssssesisisiessisisrriririrrersree 44 4 5 3 Situation in der SchwelZ 5 neernieigr nent EEEEE Ce 47 4 5 4 Handlungsb darf 45 hoe sods steeds ios ed Ein e ee 51 6 LEE 54 CAE ART LU NEE 55 1 Menschenrechte und Justiz sise 55 2 Justiziabilit t insbesondere von wirtschaftlichen sozialen und kulturellen Rechten 55 2 1 Direkte Anwendbarkeit und Justiziabilit t AAA 55 2 2 Empfehlungen der Vertrags berwachungsorgane sssssssssssssssesesrrsssseserensssssreerness 56 2 2 1 Ausschuss f r wirtschaftliche soziale und kulturelle Rechte 56 2 2 2 Ausschuss zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau sssssssseses 57 2 2 3 Weitere Empfehlungen zur Justiziabilit t und deren Koh renz 57 2 2 4 Zusammenfassung u it rer 58 2 3 Forderungen weiterer Akteure iii 58 2 4 Situation in der Schweiz ss sise 59 2 5 Handlungsbedarf here Hai tn 62 3 Verfahrens und Justizgarantien sisi 62 3 1 Internationale Verpflichtungen und ihre normative Umsetzung in der Schweiz 63 3 1 1 Universelle Ebene nn neuen einlesen 63 3 1 2 Regionale Ebene n a ne Seege Lode lege note 64 3 1 3 Umsetzung im schweizerischen Recht ss 64
12. Justizvollzugsverordnung vom 6 Dez 2006 LS 331 1 224 Siehe z B VS Art 74 Reglement ber die Strafanstalten des Kantons Wallis vom 10 Dez 1993 SGS 340 200 2235 Appenzell Ausserrhoden und Thurgau vgl BAECHTOLD Inventar XLI 1 Siehe z B VS Art 71 Reglement ber die Strafanstalten des Kantons Wallis vom 10 Dez 1993 SGS 340 200 GR Art 98 Verordnung ber den Justizvollzug im Kanton Graub nden vom 22 Dez 2009 BR 350 510 ZH 8 115 Justizvollzugsverordnung vom 6 Dez 2006 LS 331 1 Siehe z B BE Art 49 Gesetz ber den Straf und Massnahmenvollzug vom 25 Juni 2003 BSG 341 1 SO 32 Gesetz ber den Vollzug von Freiheitsstrafen Ersatzfreiheitsstrafen gemeinn tziger Arbeit therapeutischen Massnahmen und Verwahrung vom 3 M rz 1991 BGS 331 11 BGE 99 la 288 Vgl BAECHTOLD Strafvollzug S 159 Siehe z B ZH 8 115 Justizvollzugsverordnung LS 331 1 Weiterhin eine umfassende Kontrolle des Briefverkehrs gibt es im Kanton Aargau Siehe AG 8 68 Abs 1 Verordnung ber den Vollzug von Strafen und Massnahmen SAR 253 111 Vgl BAECHTOLD Strafvollzug S 170 Siehe z B GR Art 59 Hausordnung Justizvollzugsanstalt Sennhof 220 221 222 223 226 227 228 229 230 24 Dagegen findet in der Schweiz noch keine systematische F rderung der Kontakte zur Aussenwelt wie sie der CPT fordert statt 7 Dennoch ist in diesem Bereich in der j ngeren Vergangenheit eine deut liche Lib
13. Sie sei schwer vereinbar mit der Beteiligung der Schweiz im Menschenrechtsrat die sich f r die rechtliche Umsetzung von WSK Rechten ausgesprochen hatte Im Dialog und in den Schlussbemerkungen regt der Ausschuss zudem an die Unterzeichnung des Fakultativprotokolls zum Pakt zu erw gen womit nach Inkraft treten dieses Vertrags Individuen die M glichkeit einger umt w rde bei Paktverletzungen in Einzel f llen an den Ausschuss zu gelangen Ferner empfiehlt der Ausschuss der Schweiz Massnahmen f r eine umfassende Gesetzgebung zu beschliessen die allen wirtschaftlichen sozialen und kulturellen Rechten auf Ebene des Bundes und der Kantone einheitlich Geltung verschaffen w rde sowie einen wirksamen Mechanismus zu etablieren um die Kompatibilit t des Landesrechts mit dem Pakt sicher zustellen Ausserdem sollten bei Verst ssen gegen die Paktgarantien wirksame Rechtsmittel vor 6 Ausschuss f r WSK Rechte General Comment No 3 1990 Ziff 5 und General Comment No 9 1998 Ziff 7 MRA General Comment No 31 2004 Ziff 15 CERD General Recommendation No 15 1993 Ziff 18 24 CE DAW General Recommendation No 28 2010 Ziff 31 CAT General Comment No 2 2008 Ziff 9 CRC Gene ral Comment No 5 2003 Ziff 2 467 Art 2 Abs 3 Pakt Il Art 6 CERD Art 2 Abs 1 Art 4 und Art 5 FoK Art 2 CEDAW Art 4 Abs 2 bereinkommen ber die Rechte von Menschen mit Behinderungen Art 13 EMRK 68
14. Vgl vorne auf S 2 226 NKVF Bericht R ckf hrungen Luft 287 Vgl dazu schon KUNZLI KIND S 25 ff FA R WwV Stellungnahme NKVF Bericht R ckf hrungen Luft Empfehlung Nr 12 278 279 280 281 282 283 284 285 288 289 32 falls vertieft pr fen wird er den Beizug von Dolmetschern damit Missverst ndnisse und daraus resul tierende Eskalationen m glichst vermieden werden k nnen Die NKVF hat des Weiteren angeregt die Information der R ckzuf hrenden zu verbessern und in diesem Zusammenhang Art 29 ZAV kon sequenter umzusetzen Der FA R WwV k ndigte in diesem Zusammenhang eine Informationsbro sch re mit Illustrationen zu den verschiedenen R ckf hrungsstufen an Des Weiteren werde diese Brosch re in ber 40 Sprachen bersetzt Sobald diese Informationsbrosch re vorliege w rde sich der FA R WwV in einem Rundschreiben an die Kantone wenden um sie an die Vorgaben von Art 29 ZAV zu erinnern und das neue Hilfsmittel vorzustellen Ebenfalls vertieft gepr ft wird gem ss FA R WwV die von der NKVF vorgeschlagene M glichkeit Angebote der Bordunterhaltung Filme Zeit schriften sowie Informationen seitens des Cockpits ber den Flugverlauf den R ckzuf hrenden nicht vorzuenthalten Die Temperatur in den Warter umen der Flugh fen wurde ebenfalls als zu berpr fender Kritikpunkt von der FA R WwV angenommen Was die Weiterbildungs und Aus tauschm glichkeiten von medizinischem
15. Ziff 158 f BGE 1311 455 S 462 BGE 1311 455 S 465 Vgl Art 32 Abs 1 BV und Art 6 Ziff 2 EMRK BGE 1311 455 S 466 E 2 3 3 Siehe MRA General Comment No 31 2004 Ziff 18 365 366 369 370 371 372 43 Wird jemand der sich in Haft oder anderweitig unter polizeilicher Kontrolle befindet verletzt un menschlich behandelt oder gar get tet so liegt zus tzlich die Beweislast gem ss st ndiger Recht sprechung des EGMR beim Staat eine plausible Erkl rung f r die Beeintr chtigung von Leib und Le ben zu liefern Der Staat muss in solchen F llen nachweisen dass die eingetretene Beeintr chti gung der Gesundheit oder der Tod entweder nicht von einem staatlichen Organ verursacht wurde oder falls doch dass dieses urs chliche Verhalten rechtm ssig war Diese Beweislastumkehr erfolgt in Anerkennung der prek ren Beweislage f r ein Opfer staatlicher bergriffe welches sich unter vollst ndiger Kontrolle des Staates befindet und ist letztlich Ausfluss der Untersuchungspflicht des Staates b Bereitstellung eines effektiven Rechtsschutzes Art 13 EMRK verankert das Recht im Falle einer Verletzung einer durch die Konvention anerkannten Garantie bei einer innerstaatlichen Instanz eine wirksame Beschwerde zu erheben auch wenn die Verletzung von Personen begangen worden ist die in amtlicher Eigenschaft gehandelt haben Die Vertragsstaaten sind somit verpflichtet wirksame Beschwerdem glichkeiten berei
16. Zwangsanwendung allgemein 4 1 1 Empfehlungen internationaler berwachungsorgane Als polizeilicher Zwang gilt der gegen Personen gerichtete Einsatz von k rperlicher Gewalt Hilfsmit teln und Waffen durch die Polizei Im Laufe von Festnahmen und Inhaftierungen kommt es regel m ssig zu Zwangsanwendungen durch die Polizei Dies stellt demzufolge auch den Hauptproblembe reich von polizeilichen Zwangsmassnahmen in der Schweiz dar Sowohl der UN Menschenrechtsausschuss als auch der CAT zeigten sich in ihren Berichten ber die Schweiz immer wieder besorgt ber die polizeilichen bergriffe gegen Personen w hrend Festnahmen oder Inhaftie 248 Siehe zu diesem Erlass BBI 2006 2489 BG vom 21 M rz 1997 ber Massnahmen zur Wahrung der inneren Sicherheit SR 120 Art 2 Abs 4 lit f BWIS 51 vom 18 Juni 2010 BGST SR 745 2 252 Vom 18 M rz 2005 ZG SR 631 0 Vom 31 Okt 2007 VES SR 124 Der Bundesrat hat im M rz 2011 nach Ablauf der Vernehmlassungsfrist entschieden den Bericht des Bundesam tes f r Justiz zur Kl rung der Kompetenzen auf dem Gebiet der inneren Sicherheit abzuwarten Z B Verfassung des Kantons Bern Art 37 Kanton und Gemeinden sorgen f r die ffentliche Ordnung und Si cherheit Oder Verfassung des Kantons Z rich Art 100 Kanton und Gemeinden gew hrleisten die ffentliche Ordnung und Sicherheit In der Schweiz bestehen vier regionale Polizeikonkordate Nordwest Ost West und Zentral
17. rechts in Kraft getreten sind die angesichts ihrer zeitlich erst kurzen Geltung durch die berwa chungsorgane bisher nur punktuell thematisiert und berpr ft wurden So wurden die Neuerungen h ufig erst summarisch begr sst So z B im j ngsten Staatenberichtsverfahren des Menschenrechts ausschusses der im Schlussbericht die Verabschiedung der StPO und ZPO die Revision des Opferhil fegesetzes die Verfassungs nderung zur Verst rkung der Garantien auf Zugang zu einem Gericht und der Unabh ngigkeit der Justiz sowie den R ckzug der Vorbehalte zu Art 14 Abs 1 3 und 5 Pakt 11 positiv beurteilte Ebenfalls positiv sch tzte der Ausschuss gegen die Folter die neueren Entwick lungen ein Er sieht darin eine St rkung der Verteidigungsrechte sowie eine Verbesserung der Opfer rechte und des Zeugenschutzes 77 Trotz dieser Zustimmung weisen fr here Empfehlungen verschie dener UNO Gremien zahlreiche Urteile des EGMR sowie Empfehlungen des Europ ischen Ausschus ses zur Verh tung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe auch bei den Verfahrens und Justizgarantien auf Handlungsbedarf hin Gerade vor dem EGMR bilden Ver urteilung wegen Verletzung der Verfahrens und Justizgarantien mehr als die H lfte der bisher gegen die Schweiz ergangenen Entscheide 52 BBI 1999 8633 530 Der Vorbehalt zu Art 14 Abs 3 lit d und f betraf die fehlende Garantie der Unentgeltlichkeit des Beistandes eines amtlichen
18. 112 Im Falle des berbelegten Gef ngnis Champ Dollon erinnerte der CPT daran dass der Aufbau und die Pflege von regelm ssigen Kontakten mit den Insassen eine der wichtigsten Aufgaben des Gesetzesvollzugspersonals ist CPT Inf 2008 33 Ziff 180 22 206 208 b Zu Kontakten mit der Aussenwelt Aussenkontakte sind f r Inhaftierte zentral um auch angesichts ihrer k nftigen Entlassung den Bezug zur Aussenwelt aufrecht zu erhalten Durch den Kontakt zu Familien und Bekannten wird die Resozialisierung erleichtert der Kontakt f hrt zu einer Normalisierung des Gef ngnisalltags und kann Misshandlungen durch Gef ngnispersonal verhindern Gem ss CPT Standards sollte das Leitprinzip im Freiheitsentzug die F rderung von Kontakten mit der Aussenwelt sein die ausschliesslich durch Sicherheitsbedenken oder Ressourcenknappheit eingeschr nkt werden sollen Dies wird auch vom Europarat in seinen Grunds tzen zum Freiheitsentzug betont Die Situation in den Schweizer Gef ngnissen war bezogen auf die M glichkeit mit der Aussenwelt in Beziehung zu treten beim CPT Besuch 2007 generell befriedigend Den Beh rden wurde jedoch na hegelegt den Besuch an einigen Orten offener zu gestalten und den Insassen bzw Insassinnen einen regelm ssigen Zugang zu Telefonen zu gew hren 77 c Zu Disziplinarmassnahmen Als Disziplinarmassnahme kann es im Freiheitsentzug vorkommen dass Insassen in Einzelhaft gesetzt werden Laut den Grunds tzen
19. 2 Abs 1 Pakt 1 78 Art 6 RDK und Art 13 FoK Zudem statuiert die Anti Folterkonvention in Art 12 eine Untersuchungspflicht der Beh rden sollten Vorw rfe von Folter oder grausamer unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe geltend gemacht werden und sie sieht in Art 14 ein Recht auf faire und angemesse 523 KIENER KALIN S 404 524 Rechtschutzgarantien unterscheiden sich in dieser Hinsicht von Rechtsweggarantien wie z B Art 29a BV Rechts weggarantien begr nden nicht nur eine Beschwerdem glichkeit durch eine unabh ngige Beh rde sondern einen Anspruch auf Beurteilung durch ein unabh ngiges und unparteiisches Gericht So beurteilt der EGMR z B auch unter Art 3 EMRK verfahrensrechtliche Fragen so z B betreffend Zugang zum Verfahren in Jabari v Turkey 40035 98 2000 Ziff 40 Bahaddar v the Netherlands 25894 94 1998 Ziff 45 Es rechtfertigt sich ferner die Untersuchung auf die Achtung der Verfahrens und Justizgarantien vor nationalen Beh rden und Gerichten zu beschr nken und die Beantwortung konnexer Fragen wie zum Beispiel betreffend Opferschutz Zugang zu internationalen berwachungsorganen oder die Umsetzung von Entscheidungen dieser Gremien im Allgemeinen gesonderten Studie zu berlassen Verfahrens und Justizgarantien in ausl nder und asylrechtlichen Verfahren werden im gesonderten Kapitel Migration behandelt 928 Gem ss Ausschuss f r WSK Rechte General Comment No 9 1998 Ziff 9 525
20. 2003 BSG 341 1 NE Art 93 97 Loi sur l execution des peines privatives de libert et des mesures pour les personnes adultes du 27 janvier 2010 RSN 351 0 SO 8 33 39 Gesetz ber den Vollzug von Freiheitsstrafen Ersatzfreiheitsstrafen gemeinn tzi ger Arbeit therapeutischen Massnahmen und Verwahrung vom 3 M rz 1991 BGS 331 11 FR Art 57 60 Ge f ngnisreglement vom 12 Dez 2006 SGF 341 2 11 Vgl BAECHTOLD Strafvollzug S 178 236 Vel CPT Inf 2008 34 Ziff 189 7 Der Kanton Z rich f hrte dazu aus dass die Aufhebung dieser Beschr nkung seiner Justizvollzugsverordung wi derspreche Der Arrestant soll sich w hrend der Dauer des Arrests mit sich selbst auseinandersetzen MRA Concluding Observations Switzerland 2009 Ziff 17 CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 17 239 Vgl CPT Inf 2008 33 S 48 60 232 235 238 25 Auch die Empfehlungen zu spezifischen Bereichen des Freiheitsentzugs erscheinen weitgehend koh rent beispielsweise bei der medizinischen Versorgung Auch hier beschr nken sich der Menschen rechtsausschuss sowie der CAT auf kurz gehaltene abstrakte Empfehlungen w hrend der CPT sich detaillierter dazu ussert Dass der CPT eine wesentlich h here Anzahl an konkreten Empfehlungen zu spezifischeren Themenbereichen des Freiheitsentzugs abgibt ergibt sich aus dem exklusiv auf den Freiheitsentzug zugeschnittenen berpr fungsauftrag sowie den umfassenderen Berichten Ge
21. 7 Diese Sichtweise best tigt auch die Praxis des Europ ischen Gerichtshofs f r Menschenrechte Ein gut ausgestatteter Gesundheitsdienst kann nicht nur Misshandlungen entgegenwirken sondern er er h ht generell die Lebensqualit t in den entsprechenden Anstalten Der CPT hat aus diesen Gr nden mehrere Kapitel der CPT Standards der gesundheitlichen Betreuung im strafrechtlichen Normalvoll ugi sowie spezifisch gegen ber Jugendlichen Frauen Administrativhaftlingen und Insassen psychiatrischer Einrichtungen gewidmet Zudem enthalten die Europ ischen Strafvollzugsgrund s tze und die Standard Minimum Rules for the Treatment of Prisoners der UNO detaillierte Bestim 136 Vgl Van ZYL SMIT SNACKEN S 147 Siehe etwa Europ ische Strafvollzugsgrunds tze Ziff 40 3 40 5 BERND DIETER MEIER rztliche Versorgung im Strafvollzug quivalenzprinzip und Ressourcenknappheit in Hillen kamp Tag Hrsg Intramurale Medizin Gesundheitsf rsorge zwischen Heilauftrag und Strafvollzug Berlin 2005 S 35 139 Vgl CPT Standards S 31 Ziff 30 14 So wurde im Fall Hurtado v Switzerland von der Europ ische Kommission f r Menschenrechte festgestellt dass nach Art 3 EMRK der freiheitsentziehende Staat eine positive Verpflichtung hat die Gesundheit von H ftlingen zu sch tzen und dass das Fehlen von ad quaten medizinischen Behandlungen in solchen Situationen als unmensch liche Behandlung angesehen werden kann EComHR 17549
22. April 2011 zit NKVF Bericht Freiburg 2011 Bericht an den Regierungsrat des Kantons Luzern betreffend den Besuch der NKVF in der Anstalt Grosshof vom 18 Feb 2011 zit NKVF Bericht Grosshof 2011 Bericht an den Regierungsrat des Kantons Z rich betreffend den Besuch der NKVF vom 6 und 7 Dez 2010 zit NKVF Bericht Z rich 2010 Bericht an den Regierungsrat des Kantons Thurgau betreffend den Besuch der NKVF in den Psychiat rischen Diensten Thurgau Klinik M nsterlingen vom 17 Nov 2010 zit NKVF Bericht M nsterlin gen 2010 Bericht an den Regierungsrat des Kantons Bern betreffend den Besuch der NKVF in den Anstalten Hindelbank vom 11 und 12 Juni 2010 zit NKVF Bericht Hindelbank 2010 Bericht an den Staatsrat des Kantons Wallis betreffend den Besuch der NKVF im Untersuchungsge f ngnis und Polizeiposten Brig vom 28 Mai 2010 zit NKVF Bericht Brig 2010 Bericht an den Staatsrat des Kantons Wallis betreffend den Besuch der NKVF im LMC Granges vom 27 Mai 2010 zit NKVF Bericht Granges 2010 Varia Amnesty International Polizei Justiz und Menschenrechte Polizeipraxis und Menschenrechte in der Schweiz Anliegen und Empfehlungen von Amnesty International Bern 2007 zit Amnesty Internati onal Polizei Beratungsnetz f r Rassismusopfer Humanrights ch und EKR Hrsg Rassismusvorf lle in der Bera tungspraxis Januar bis Dezember 2010 Bern Juni 2011 zit Beratungsnetz f r Rassismusopfer 2010
23. Aussenwelt Kontrollen und Untersuchungen und Disziplinarsank tionen Siehe dazu auch die Parlamentarische Initiative Amherd 10 482 welche die Schaffung eines Bundesrah mengesetzes zum Strafvollzug fordert BAECHTOLD Strafvollzug S 103 Zudem verpflichtet der ebenfalls im Jahr 2007 in das StGB eingef gte Art 372 Abs 3 die Kantone zu einem ein heitlichen Vollzug strafrechtlicher Sanktionen Siehe Art 234 236 StPO Siehe Art 217 219 StPO Nach Art 235 Abs 5 StPO regeln im brigen die Kantone die Rechte und Pflichten der inhaftierten Personen Siehe NKVF Bericht Granges 2010 NKVF Bericht Brig 2010 Siehe NKVF Bericht Hindelbank 2010 33 Siehe NKVF Bericht Z rich 2010 31 32 33 34 35 36 37 38 2 3 2 Auf kantonaler Ebene Die nur rudiment ren bundesrechtlichen Regelungen des Haftvollzugs lassen den Kantonen viel Spielraum f r eigene Bestimmungen Nur wenige Kantone kennen indes eigentliche Vollzugsgesetze So besitzen nur f nf Kantone ein umfassendes und speziell auf den Straf und Massnahmenvollzug zugeschnittenes Gesetz im formellen Sinne das auch allgemeine Ausf hrungen ber den Freiheits entzug beinhaltet Diese Gesetze beschlagen teilweise nicht nur den Strafvollzug So findet etwa das Berner Gesetz ber den Straf und Massnahmenvollzug mit gewissen Einschr nkungen auch auf die Untersuchungs Sicherheits und Polizeihaft sowie auf die ausl nderrechtliche Haft Anwen dung Die ausl nderrechtlic
24. Bedeutung e Normen von prim rer Relevanz f r den Freiheitsentzug im Pakt I Recht auf angemessene Le bensbedingungen Art 11 Recht auf Gesundheit Art 12 e Normen von prim rer Relevanz f r den Freiheitsentzug im Pakt Il Verbot der Folter und der unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung und Strafe Art 7 Recht auf menschen w rdige Haftbedingungen Art 10 e bereinkommen gegen die Folter CAT und Fakultativprotokoll zum bereinkommen gegen die Folter OPCAT e Standard Minimum Rules for the Treatment of Prisoners Soft Law 2 2 Regionale Ebene Auf regionaler Ebene sind f r die Schweiz namentlich folgende Normen w hrend des Freiheitsentzu ges zu beachten e EMRK Verbot der Folter und der unmenschlichen Behandlung Art 3 1 e Europ isches bereinkommen zur Verh tung von Folter und unmenschlicher oder erniedri gender Behandlung oder Strafe e Richtlinie 2008 115 EG des Europ ischen Parlaments und des Rates ber gemeinsame Nor men und Verfahren in den Mitgliedstaaten zur R ckf hrung illegal aufh ltiger Drittstaatsan geh riger sog R ckf hrungsrichtlinie e Resolutionen und Empfehlungen des Ministerkomitees des Europarates Soft Law e Europ ische Strafvollzugsgrunds tze 2006 e Empfehlungen zu spezifischen Themen des Freiheitsentzugs im Einzelnen etwa zu Aus gestaltung der Untersuchungshaft Reduktion der kurzen Freiheitsstrafen bzw ange Siehe dazu etwa Art 9 und 14 Pakt
25. Begleitpersonal von Ausschaffungsfl gen angeht pr ft das BFM gegenw rtig Optimierungsm glichkeiten Der j ngste Sonderflug nach Nigeria fand Anfangs Dezember 2011 statt Bis auf eine Person haben s mtliche R ckzuf hrende widerstandslos und nur leicht gefesselt das Flugzeug bestiegen Lediglich eine Person musste aufgrund vehementen Widerstandes zur ck in die Wartehalle verbracht werden wo die Fesselung intensiviert wurde F r die Beachtung des Verh ltnism ssigkeitsprinzips bedeutet dieses Vorgehen der Beh rden einen deutlichen Fortschritt W hrend fr her alle R ckzuf hrende eines Sonderfluges standardm ssig einer Level 4 d h einer Ganzk rperfesselung unterzogen wurden musste bei diesem Flug nur noch eine Person aus Sicherheitsgr nden entsprechend gefes selt werden Damit scheinen Level 4 Fesselungen wie es die menschenrechtlichen Vorgaben gebie ten zumindest bei Fl gen nach Nigeria mittlerweile einzig als ultima ratio in begr ndeten Einzelf l len zum Einsatz zu kommen 4 2 3 Handlungsbedarf Die Entwicklung der letzten zehn Jahre verdeutlicht dass auf dem Gebiet der Zwangsanwendung im Rahmen von Ausschaffungsfl gen auch als Reaktion auf die Todesf lle und entsprechende Forde rungen von Herkunftsstaaten Fortschritte erzielt wurden Die Stellungnahme des FA RtWwV zeigt auf dass verschiedene Anregungen des NKVF Jahresberichts 2010 2011 angenommen wurden und gegenw rtig die Verwaltung n
26. Bei den Anstalten P schwies ZH und Thorberg BE wurde empfohlen den Bestand des paramedizinischen Personals zu verst rken CPT Inf 2008 33 Ziff 167 Schon 2001 wurden hnliche Forderungen an den Kanton St Gallen und Freiburg gestellt CPT Inf 2002 4 Ziff 109 und 110 Den Haftanstalten im Kanton Aargau wurde nahegelegt Massnahmen zu treffen um eine regelm ssige Sprechstunde mit diplomiertem Pflegepersonal zu gew hrleisten CPT Inf 2008 33 Ziff 168 Daneben empfahl der CPT dem Kanton Aargau R umlichkeiten f r regelm ssige Sprechstunden einzurichten CPT Inf 2008 33 Ziff 172 161 Vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 169 162 Vel CPT Inf 2008 33 Ziff 171 16 Siehe etwa NZZ Als Pflegefall im Gef ngnis 5 Dez 2011 S 15 164 Vgl CPT Standards S 32 Ziff 33 16 Vgl Europ ische Strafvollzugsgrunds tze Ziff 42 1 Die Schweiz wurde 1993 im Fall Hurtado v Switzerland von der damaligen Europ ischen Kommission f r Men schenrechte ger gt weil die medizinische Untersuchung eines verwundeten Neuank mmlings durch einen Arzt erst acht Tage nach dem Eintritt ins Gef ngnis erfolgt war und damit eine Verletzung von Art 3 EMRK darstellte unmenschliche Behandlung EComHR 17549 90 8 Juli 1993 Ziff 80 Beim CPT Besuch 2001 wurde den Freiburger und St Galler Beh rden empfohlen Sofortmassnahmen zu treffen um bei Eintritt eine systematische medizinische Untersuchung aller Gefangenen durchzuf hren und eine Kran k
27. Beratungsnetz f r Rassismusopfer Humanrights ch und EKR Hrsg Rassismusvorf lle in der Bera tungspraxis Januar bis Dezember 2009 Bern Juni 2010 zit Beratungsnetz f r Rassismusopfer 2009 Beratungsnetz f r Rassismusopfer Humanrights ch und EKR Hrsg Rassismusvorf lle in der Bera tungspraxis Januar bis Dezember 2008 Bern Juni 2009 zit Beratungsnetz f r Rassismusopfer 2008 European Network Against Racism und Open Society Justice Initiative ENAR Fact Sheet 40 Ethnisch es Profiling Okt 2009 zit ENAR Fact Sheet 40 Stadt Z rich Beauftragte in Beschwerdesachen Ombudsfrau Bericht 2010 Z rich April 2011 zit Ombudsstelle Stadt ZH Bericht 2010 81
28. Dienste k nnen unentgeltlich in Anspruch genommen werden Des Weiteren nehmen die Ombudsstellen auch eine beratende Rolle wahr indem sie die Betroffenen ber die verschiedenen M glichkeiten informieren um ihre Rechte geltend zu machen Die parla mentarischen Ombudsstellen verf gen ber weitreichende Befugnisse Sie k nnen bei den betroffe nen Beh rden ohne R cksicht auf eine allf llige Geheimhaltungspflicht schriftliche oder m ndliche Ausk nfte einholen und die Herausgabe aller relevanten Akten verlangen Zudem k nnen sie Aus kunftspersonen befragen Augenscheine und Besichtigungen durchf hren und wenn erforderlich Sachverst ndige beiziehen Da die Ombudsstellen nur Empfehlungen an die betroffenen Stellen 6 Die menschenrechtliche Beweislastumkehr darf aber keinesfalls zu einer Umstossung des Grundsatzes in dubio pro reo f hren darauf hat das Bundesgericht nachdr cklich hingewiesen BGE 131 I 455 S 466 7 EGMR Mojsiejew v Poland 11818 02 2009 Ziff 61 8 Anzug Anita Heer betreffend Polizei unabh ngige Beschwerdestelle an den Grossen Rat 05 8398 01 vom 20 Okt 2005 der Regierungsrat antwortete am 4 Nov 2009 darauf Der Kanton Waadt verf gt ber ein kantonales B ro der Verwaltungsmediation welches hnliche Aufgaben wahrnimmt wie eine Ombudsstelle Vereinigung der Parlamentarischen Ombudspersonen der Schweiz http www ombudsman ch ch content de adressen html besucht am 10 Jan 2012 NAGUIB S 140 Vel
29. Diese Divergenz zwischen Menschenrechtsaussenpolitik und Umsetzung in der Schweiz zeigt sich auch am Beispiel des Fakultativprotokolls zum Pakt Die Schweiz lehnte bei den Verhandlungen zum Fakultativprotokoll eine gerichtliche Durchsetzung der Pakt I Garantien nicht generell ab sondern argumentierte die Beschwerdem glichkeit sei auf die vom Ausschuss f r WSK Rechte als unmittel bar anwendbar identifizierten Verpflichtungsebenen zu beschr nken Eine Ratifikation des nun mehr verabschiedeten Fakultativprotokolls wird vom Bundesrat jedoch ausgeschlossen Eine hnli che Haltung vertrat der Bundesrat auch gegen ber dem Fakultativprotokoll zur Frauenrechtskonven tion Die Schweiz ratifizierte zwar diesen Zusatzvertrag der Bundesrat hielt allerdings noch in der Botschaft zur Ratifikation fest er gehe davon aus dass die Bestimmungen der FDK grunds tzlich nicht direkt anwendbar selen DI Dass sich die schweizerische Praxis zum rein programmatischen Charakter von WSK Rechten allerdings schwer aufrecht erhalten lasse stellte der Bundesrat dagegen mit Blick auf das bereinkommen ber die Rechte von Menschen mit Behinderung fest Dieses schreibt in Art 4 Abs 2 unter anderem fest dass die im bereinkommen garantierten WSK Rechte unmittelbar f r die Vertragsstaaten verbindliche Gehalte begr nden Die Einklagbarkeit international verbriefter WSK Rechte bzw der Garantien des Frauenrechts bereinkommens wurde seitens der internationalen
30. Haft sei in geeigneten R umlichkeiten zu vollziehen Demnach sind die inhaftierten Administrativh ftlinge gesondert von Personen in Untersuchungshaft oder im Strafvollzug unterzu bringen sog Trennungsgebot Schliesslich verlangt Abs 3 dass den Bed rfnissen von Schutzbed rf tigen unbegleitete Minderj hrige und Familien mit Minderj hrigen bei der Ausgestaltung der Haft Rechnung zu tragen ist Die Arbeit der basierend auf den Vorgaben des OPCAT eingerichteten Nationalen Kommission zur Verh tung der Folter NKVF wird zus tzlich zur Vereinheitlichung der Vollzugsregeln und ihrer Kom patibilit t mit menschenrechtlichen Vorgaben beitragen Nach Art 2 lit a des Bundesgesetzes ber die Kommission zur Verh tung von Folter ist dieses Organ nicht nur befugt den traditionellen Straf vollzug zu berpr fen sondern s mtliche Orte wo sich Personen befinden oder befinden k nnten denen die Freiheit entzogen worden ist Bis Ende 2011 verfasste die NKVF Berichte zu Anstalten des Freiheitsentzugs in den Kantonen Wallis Bern Z rich Thurgau Luzern und Freiburg 30 Vgl BGE 118 la 64 E 2 S 69 ff BGE 111 la 341 E 3a S 344 f BGE 106 la 277 E 3c S 281 f BGE 105 la 98 E 3b S 101 ff BGE 103 la 293 E 7b S 309 BGE 102 la 279 E 2c 283 f Geregelt sind beispielsweise der Vollzugsort die Vollzugsformen der progressive Vollzugsverlauf Arbeit im Voll zug Aus und Weiterbildung Beziehungen zur
31. Heilauftrag und Strafvollzug im Schweizerischen und internationalen Diskus Berlin 2008 S 435 187 Vgl CPT Inf 2008 34 Ziff 138 188 Vgl CPT Inf 2008 34 Ziff 49 189 Vgl CPT Inf 2008 34 Ziff 83 185 186 20 angesichts der H ufigkeit der Ein und Austritte praktisch nicht durchf hrbar Sie erfolgten deshalb weiter nach Bedarf TH Diese Defizite haben nicht nur faktische sondern auch normative Gr nde Dieser Befund soll exemplarisch f r zwei zentrale Bereiche dargestellt werden Zwar finden sich in zahlreichen Erlassen Ausf hrungen zum Thema Eintrittsuntersuchung Der vom CPT definierte Standard wird dabei soweit ersichtlich nirgends eingehalten Viele Erlasse beschr n ken sich auf die Statuierung einer Verpflichtung Neueintretender sich medizinisch untersuchen zu lassen resp Krankheiten anzugeben oder erkl ren ohne Fristangabe lapidar der Gesundheits zustand einer verurteilten Person werde durch medizinisches Fachpersonal abgekl rt wobei je nach Notwendigkeit ein Arzt beigezogen werde oder eine medizinische Befragung bei entspre chender Notwendigkeit stattfinde Gewisse Hausordnungen schweigen zu dieser Frage vollst n dig Auch die Fristen innert welcher die medizinische Befragung und Untersuchung durchzuf hren ist variieren von Kanton zu Kanton betr chtlich H ufig findet sich die Regelung wonach Untersu chung und Befragung anl sslich der w chentlichen Arzt
32. II sowie Art 5 und 6 EMRK Ebenso von grosser Bedeutung im Haftkontext sind folgende Garantien des Paktes Il Recht auf Leben Art 6 Recht auf Achtung des Privat und Familienlebens Art 17 Gedanken Gewissens und Religionsfreiheit Art 19 und Meinungs usserungsfreiheit Art 19 F r inhaftierte Kinder und Frauen finden sich zudem spezifische Bestimmungen in der Kinderrechtskonvention namentlich Art 40 und in der Frauendiskriminierungskonvention sowie generell in der Rassendiskriminierungs konvention Ebenfalls von Bedeutung sind folgende Garantien der EMRK Recht auf Leben Art 2 Recht auf Freiheit und Sicherheit Art 5 Recht auf ein faires Verfahren Art 6 Recht auf Achtung des Privat und Familienlebens Art 8 Gedanken Gewissens und Religionsfreiheit Art 9 Freiheit der Meinungs usserung Art 10 Diskriminie rungsverbot Art 14 1 Siehe z B Empfehlung R 65 11 ber Untersuchungshaft 10 messene Ausgestaltung des Vollzuges dieser Strafe besondere erg nzende Regelungen f r den Strafvollzug Vorgaben f r besondere Gefangenengruppen wie etwa gef hrli che Strafgefangene Strafgefangene mit langen Freiheitsstrafen Jugendliche und ausl ndische Strafgefangene sowie betreffend Qualit t und Qualifizierung von Voll zugsbediensteten ffnung des Vollzuges Vermeidung von Uberbelegung bergang in die Freiheit stellvertretende Strafvollstreckung und Uberstellung von G
33. Personen TT Der CAT andererseits empfahl der Schweiz in seinen abschliessenden Bemerkungen von 2010 vermehrt von alternativen und nicht freiheitsentziehenden Massnahmen Gebrauch zu machen und die Untersuchungshaft generell zu verk rzen Daneben r gte der CPT auch die Geb udeinfrastruktur verschiedener Hafteinrichtungen So etwa Zellen die sich nicht f r einen l ngeren Aufenthalt eignen und fehlende rtlichkeiten welche den Inhaftierten f r die Bewegung im Freien zur Verf gung stehen Ebenfalls prim r die Bauinfrastruktur beschl gt das Gebot der Trennung verschiedener Insassenkate gorien Diese in internationalen Abkommen und Empfehlungen verankerte Vorschrift gebietet die Trennung von Untersuchungs und Strafgefangenen von m nnlichen und weiblichen Gefangenen sowie von jugendlichen und erwachsenen Gefangenen Infolge des unterschiedlichen Haftregimes sind zudem Personen in Administrativhaft getrennt von anderen Insassen und Insassinnen in Unter suchungshaft oder im Strafvollzug unterzubringen In diesem Sinn empfahl der CAT in seinen abschliessenden Bemerkungen im Jahre 2010 der Schweiz Massnahmen zu treffen um Jugendliche und Erwachsene sowie H ftlinge unter verschiedenen Haft 6 Insb Ziff 17 1 18 10 Diese beruhen auf den Vorgaben der Standard Minimum Rules for the Treatment of Priso ners Ziff 9 ff weiter ussern sich spezifische Resolutionen und Empfehlungen des Ministerkomitees des Euro parate
34. Polizistinnen und Polizisten der Verallgemeinerungen und Stereotypen die sie anwenden gar nicht bewusst sind Diskriminierendes Profiling ist nicht von einem Vorsatz abh ngig In der Praxis d rfte es in vielen F llen usserst schwie rig sein festzustellen wann berwiegend an ein verp ntes Merkmal angekn pft wurde oder ob noch andere objektiv nachvollziehbare Gr nde mitbeachtet wurden 1 Abgesehen von Einzelf llen kann 313 MIRA Rosalind Williams Lecraft v Spain 1493 2006 2009 314 Ibid Ziff 7 2 313 Ibid Ziff 7 4 und 8 316 Vgl FRA Handbuch S 23 m w H Eine Gefahr ist auch dass im Nachhinein weitere objektive Anhaltspunkte als Begr ndung f r eine Anhaltung hachgeschoben werden die im Zeitpunkt als entschieden wurde nicht in dieser Form von Bedeutung waren 36 317 sich eine Diskriminierung auch aus einer Gesamtbetrachtung ergeben Grunds tzlich besteht bei jeder Person die Wahrscheinlichkeit dass sie einmal von der Polizei angehalten wird sei es weil sie sich zuf lligerweise an einem deliktstr chtigen Ort aufgehalten hat oder weil sie einer gesuchten Person sehr hnlich sieht Sind davon aber in berwiegender Zahl Personen einer bestimmten Bev l kerungsgruppe betroffen und steht diese Zahl nicht mehr in Relation zum effektiven Anteil dieser Bev lkerungsgruppe an der Kriminalstatistik sind Angeh rige dieser Gruppe polizeilichen Anhaltun gen st rker ausgesetzt und werden damit als Gruppe qualif
35. Staat im Freiheitsentzug weitge hend ber die Lebensumst nde Inhaftierter und ist auch vollst ndig f r die Befriedigung ihrer Subsis tenzbed rfnisse verantwortlich Mit diesem Umstand erkl rt sich dass in einem solchen Kontext jedes staatliche Handeln menschenrechtssensibel ist oder mit anderen Worten die Ausgestaltung des Alltags Inhaftierter und ihre Versorgung ganz wesentlich durch menschenrechtliche Vorgaben ge pr gt sind Deshalb ist in diesem Kontext das Risiko von Menschenrechtsverletzungen h her als unter normalen Lebensumst nden Es stellt daher f r jeden Staat eine besondere Herausforderung dar die Beachtung der Menschenrechte im Bereich des Freiheitsentzugs sicherzustellen Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht dass im Bereich des Freiheitsentzuges ein dichtes Regel werk internationaler Vorgaben entstanden ist die von staatsvertraglichen Normierungen bis zu sol chen mit Soft law Qualit t reichen Viele im Bereich des Freiheitsentzuges einschl gige internationa le Abkommen begr nden berdies eigene berwachungsmechanismen So besch ftigen sich etwa auf universeller Ebene der Menschenrechtsausschuss und der Ausschuss gegen die Folter CAT im Staatenberichtsverfahren regelm ssig auch mit Problemen im Freiheitsentzug Zudem besitzt der Unterausschuss des Ausschusses gegen die Folter die Kompetenz alle Orte des Freiheitsentzugs in der Schweiz zu begutachten Auf regionaler Ebene kann der Europ ische Gerichtsho
36. Switzerland 2008 Ziff 16 441 ECRI 3 Bericht Ziff 37 2 MRA Concluding Observations Switzerland 2009 Ziff 14 MRA Concluding Observations Switzerland 2001 Ziff 11 und Concluding Observations 2009 Ziff 14 CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 9 CERD Concluding Observations Switzerland 2008 Ziff 16 Special Rapporteur Racism 2007 Ziff 90 447 CPT Inf 2008 33 Ziff 43 448 ECRI 4 Bericht Ziff 186 9 Commissioner for Human Rights Report 2005 Ziff 113 ECRI 4 Bericht Ziff 186 Commissioner for Human Rights Report 2005 Ziff 113 452 CPT Inf 2008 33 Ziff 43 3 MIRA Concluding Observations Switzerland 2001 Ziff 11 454 CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 9 5 Commissioner for Human Rights Report 2005 Ziff 113 MRA Concluding Observations Switzerland 2009 Ziff 14 7 CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 8 48 CERD Concluding Observations Switzerland 2008 Ziff 16 ECRI 4 Bericht Ziff 186 0 MRA Concluding Observations Switzerland 2009 Ziff 14 440 443 444 445 446 450 451 456 459 53 6 Fazit Wenig berraschend sind Empfehlungen im sensiblen Bereich der polizeilichen Zwangsanwendung zahlreich Diese betreffen in aller Regel die hier zentrale Beachtung des Verh ltnism ssigkeitsprin zips Ausgel st durch tragische Einzelf lle liegt ein spezifischer Fokus der berwachungsorgane auf dem rechtsstaatlich besonders
37. Ursache f r die Umsetzungsschwierigkeiten sah der Aus schuss indessen nicht die fehlende direkte Anwendbarkeit sondern die f deralen Strukturen Ahn lich usserte sich auch der Ausschuss gegen die Rassendiskriminierung in seiner Feststellung dass die Normen des bereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung zwar teilweise justiziabel seien jedoch nicht einheitlich umgesetzt w rden Ob die f deralen Strukturen eine ef fektive Umsetzung menschenrechtlicher Garantien erschwerten war ausserdem Gegenstand der Intervention Aserbaidschans im Berichtsverfahren der Schweiz vor dem Menschenrechtsrat Posi tiv beurteilte hingegen der Ausschuss f r die Rechte des Kindes die Justiziabilit t der Kinderrechts konvention Allerdings ist dazu anzumerken dass die Schweiz bisher diesem Organ nur einen einzi gen Staatenbericht unterbreitete und dieser bereits zehn Jahre zur ckliegt Soweit sie sich mit der Frage der Geltendmachung der Rechte vor Gericht befasst haben stellten somit die genannten Vertragsorgane ausgenommen der Ausschuss f r die Rechte des Kindes De fizite fest Einhellig fordern die Vertragsorgane eine einheitliche Anwendbarkeit der Rechte auf dem 8 Ibid gt Ibid 0 UPR Switzerland 2008 Ziff 15 und 58 Die Empfehlung wurde jedoch von der Schweiz abgelehnt CEDAW Concluding Observations Switzerland 2009 Ziff 15 482 CEDAW Concluding Observations Switzerland 2003 Ziff 107 83 S
38. Verteidigers und eines Dolmetschers und wurde am 9 Jan 2004 zur ckgezogen AS 2004 1375 mit Datum vom 7 Mai 2007 AS 2007 3837 wurde der Vorbehalt zu Art 14 Abs 5 Pakt Il zur ckgezogen weil auf grund des 2003 in Kraft getretenen Bundesgesetzes ber das Bundesstrafgericht SGG die M glichkeit der ber pr fung von Strafurteilen durch das Bundesgericht einger umt wurde Mit Inkrafttreten des SGG sowie des Bun desgesetzes ber das Bundesverwaltungsgericht VGG wurde sodann die in Art 29a Bundesverfassung enthalte ne Rechtsweggarantie umgesetzt so dass der Vorbehalt zu Art 14 Abs 1 Pakt II Grundsatz der ffentlichkeit der Verhandlungen und der Urteilsverk ndung gegenstandslos wurde MRA Concluding Observations Switzerland 2009 Ziff 3 CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 4a Gem ss Statistik des EGMR fallen 38 der bis Ende 2010 71 ergangenen Verurteilungen gegen die Schweiz auf Art 5 6 und 13 EMRK European Court of Human Rights Violation by Article and by Country 1959 2010 Stand 31 Dez 2010 zu finden unter http www echr coe int NR rdonlyres 2B783BFF 39C9 455C B7C7 F821056BF32A 0 Tableau_de_violations_19592010_ENG pdf zuletzt besucht am 9 Dez 2011 531 532 533 64 3 2 Rechtsschutzgarantien Unter den Rechtsschutzgarantien zusammengefasst werden k nnen Verpflichtungen die entweder einen Anspruch auf Zugang zu einem Verfahren verankern z B Art 13 EMRK Art 2 Abs 3 Pakt Il und s
39. Ziff 43 und Stellungnahme der Regierung des Kantons St Gallen vom 10 Nov 2011 Siehe etwa BE Art 20 Gesetz ber den Straf und Massnahmenvollzug vom 25 Juni 2003 BSG 341 1 BS 1 Verordnung ber das Untersuchungsgef ngnis Basel vom 14 Nov 2000 GS 258 900 und Verordnung ber das Ausschaffungsgef ngnis Basel vom 14 Nov 2000 GS 258 800 Z B Ziff 8 3 Hausordnung Grosshof Luzern vom 1 April 2008 133 ZH 96 Abs 1 Justizvollzugsverordnung JVV vom 6 Dez 2006 LS 331 1 SH 30 Hausordnung f r das Ge f ngnis Schaffhausen vom 16 Nov 2007 SHR 341 202 TG 8 57 Verordnung des Regierungsrates ber den Jus tizvollzug Justizvollzugsverordnung vom 12 Dez 2006 RB 340 31 Der Gesundheitszustand der verurteilten Personen wird sofern gew nscht oder angeordnet durch medizinisches Fachpersonal abgekl rt 8 2 Hausordnung f r das Gef ngnis Schaffhausen vom 16 Nov 2007 SHR 341 202 Z B GR Art 80 Verordnung ber den Justizvollzug im Kanton Graub nden Justizvollzugsverordnung vom 12 Dez 2006 BR 350 460 So z B Hausordnung der Gef ngnisse des Kantons Bern 2006 Etwa SH 50 Justizvollzugsverordnung JVV vom 19 Dez 2006 SHR 341 101 Art 12 und 36 Hausordnung JVA Sennhof 2009 hnlich Art 5 Abs 3 Hausordnung Saxerriet 2007 ZH 54 Abs 2 Hausordnung f r die Gef ngnisse des Kantons Z rich 2009 33 Hausordnung Vollzugszentrum Urdorf 2009 8 48 Hausordnu
40. Zusammenhang auch die aus verschie denen menschenrechtlichen Garantien fliessende Pflicht zur strafrechtlichen Verfolgung der f r eine Menschenrechtsverletzung verantwortlichen Person dar e Neben dieser Querschnittsfunktion der Justiz als Mechanismus zur Durchsetzung von Men schenrechten sehen zahlreiche Menschenrechtsvertr ge spezifische verfahrensrechtliche Ga rantien vor die ein faires und gerechtes Verfahren vor den nationalen Beh rden und Gerich ten gew hrleisten sollen In vielerlei Hinsicht steht die erfolgreiche und effektive Umsetzung der menschenrechtlichen Vorga ben im ausgebauten Rechtsschutzsystem der Schweiz ausser Frage Deshalb sind die soeben genann ten Themen nicht alle in gleicher Weise f r die Schweiz relevant Die nachfolgenden Ausf hrungen beschr nken sich daher auf zwei aus Schweizer Sicht zentrale Aspekte die Justiziabilit t insbesonde re von wirtschaftlichen sozialen und kulturellen Rechten Ziff 2 und die Gew hrleistung von Ver fahrens und Justizgarantien Ziff 3 2 Justiziabilit t insbesondere von wirtschaftlichen sozialen und kulturel len Rechten 2 1 Direkte Anwendbarkeit und Justiziabilit t Eine v lkerrechtliche Norm ist direkt anwendbar wenn Individuen gest tzt auf sie Anspr che im Einzelfall durchsetzen k nnen P Ob eine Menschenrechtsgarantie oder ihre Teilgehalte direkt an wendbar sind bestimmt nicht das V lkerrecht sondern die Vertragsstaaten entscheiden dar ber nach M
41. ansonsten F lle aus dem Bereich der Wirtschaftskriminalit t bernehmen und nicht f r Straftat best nde zust ndig sind in welchen normalerweise die Polizei ermittelt untersucht werden Als Gr nde daf r nennt der Kanton Tessin das Vermeiden unangenehmer zwischenmenschlicher Situati onen und die F rderung einer effizienteren Zusammenarbeit Strafanzeigen sind ausserdem grunds tzlich oft kein geeignetes Mittel zur Verhinderung polizeilicher bergriffe Vielmehr provozieren solche n mlich die Erhebung einer Gegenanzeige wegen Hinderung einer Amtshandlung oder Gewalt und Drohung gegen Beamte und Beamtinnen In der Folge laufen die Verfahren oft ins Leere Schliesslich ist die Eignung von Strafverfahren zur Geltendmachung von Polizei bergriffen auch in Folge der menschenrechtlich geforderten Beweislastumkehr problematisch Im Strafverfahren wird stets nach der individuellen strafrechtlichen Verantwortlichkeit gesucht Dabei muss der Staat nachweisen dass die angeklagte Person das ihr vorgeworfene Delikt begangen hat Lasst sich kein hinreichender Tatverdacht erh rten oder bestehen un berwindliche Zweifel an der Erf llung der tats chlichen Voraussetzungen der angeklagten Tat so ist die Untersuchung einzustellen resp der oder die Angeklagte freizusprechen Der Grundsatz im Zweifel f r den Angeklagten steht damit in einem Spannungsverh ltnis zur menschenrechtlich vorgegebenen Beweislastumkehr zu Lasten des 0 Art 7
42. are forcibly returned by air und er zweifelte daran ob w hrend Ausschaffungen angewandte Zwangsmassnahmen mit den Vorgaben der UNO Konvention gegen die Folter kompatibel seien Der beh rdliche Umgang mit Personen die zwangsweise auf dem Luftweg ausgeschafft werden bil dete auch einen Schwerpunkt zweier Inspektionsbesuche des CPT in der Schweiz Der erste Bericht illustriert dass es infolge der Anwendung von Zwangsmassnahmen w hrend Ausschaffungen doch zu einigen Strafverfahren gegen daran beteiligte Polizeikr fte jedoch kaum zu eigentlichen Strafprozes sen kam 4 2 2 Situation in der Schweiz Als Reaktion auf die Kritiken im Nachgang der ersten beiden Todesf lle verabschiedete die KKJPD 2002 Vorschriften betreffend zwangsweise R ckf hrungen auf dem Luftweg Parallel dazu schloss sie mit dem EJPD die Vereinbarung ber die Durchf hrung von begleiteten R ckf hrungen auf dem Luftweg Aufgebotsvereinbarung ab Diese Weisungen verloren 2009 mit Inkrafttreten des Zwangs anwendungsgesetzes und der sich darauf st tzenden Zwangsanwendungsverordnung ihre Gel 28 ZH Verordnung ber die polizeiliche Zwangsanwendung vom 21 Jan 2009 LS 550 11 SZ 8 20 21 Verordnung ber die Kantonspolizei vom 22 M rz 2000 GS 520 110 SZ 8 59 Dienstreglement der Kantonspolizei vom 23 Jan 2001 GS 520 111 Siehe z B BE Art 48 Polizeigesetz vom 8 Juni 1997 BSG 551 1 und GR Art 25 Polizeigesetz des Kantons Gr
43. des Europarats ber den Freiheitsentzug d rfen Disziplinarmassnah men generell nur als letztes Mittel und die Einzelhaft nur in Ausnahmef llen f r eine fest umrissene und m glichst kurze Zeitspanne eingesetzt werden Nach den CPT Standards wendet der CPT den Personen die in isolations hnlichen Bedingungen untergebracht sind besondere Aufmerksamkeit zu Der CPT empfahl 2007 s mtlichen Freiheitsentzugseinrichtungen der Schweiz den Personen in Ein zelhaft jeden Tag mindestens eine Stunde Bewegung im Freien zu gew hren ab dem ersten Tag und besorgt zu sein dass sie Lesestoff erhalten welcher sich nicht nur auf religi se Texte beschr nkt Bei den Besuchen 2001 und 2003 wurde durch den CPT zudem die Empfehlung abgegeben bei der Isolation aus Sicherheitsgr nden die Betroffenen schriftlich ber die Gr nde und Anfechtungsm g lichkeiten zu informieren und ihnen dabei die M glichkeit zu geben ihren Standpunkt zu ussern und die Massnahme vor einer geeigneten Beh rde anzufechten 3 3 2 Situation in der Schweiz zu den brigen Empfehlungen a Personalvoraussetzungen Die Empfehlungen zu den Personalvoraussetzungen wurden durch den Bundesrat und die betroffe nen Kantone positiv aufgenommen Laut den schweizerischen Beh rden besteht in gewissen Berei chen des Freiheitsentzugs durchaus ein Bed rfnis nach mehr Personal mit entsprechender Ausbil dung Es wurde jedoch darauf hingewiesen dass die Erf llung von vielen Empf
44. die medizinische Betreuung darstellt Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Gef ngnisse weder bez glich Infrastruktur noch bez glich Personal auf die Pflege von Schwer kranken vorbereitet c Zur Eintrittsuntersuchung Der CPT empfiehlt jede neu in einer Hafteinrichtung eintreffende Person so schnell wie m glich von einem Arzt oder einer rztin gr ndlich befragen zu lassen und falls notwendig k rperlich zu unter suchen TP Auch die Europ ischen Strafvollzugsgrunds tze verweisen auf die Notwendigkeit einer Eintrittsuntersuchung hin Diese hat nicht nur die Funktion bei Neuankommenden ansteckende Krankheiten zu diagnostizieren sondern auch vorhergehende k rperliche bergriffe festzustellen Wird die Eintrittsuntersuchung unterlassen oder stark verz gert vorgenommen so kann dies zu einer Verletzung von Art 3 EMRK f hren 6 In der Schweiz wurden diese Vorgaben gem ss CPT nicht vollst ndig umgesetzt So verzichteten ver schiedene Hafteinrichtungen teilweise g nzlich auf solche Untersuchungen und zum Teil fehlten Krankenakten und Informationsbrosch ren 18 Empfehlung R 98 7 des Ministerkomitees des Europarates ber ethische und organisatorische Aspekte der ge sundheitlichen Versorgung in Vollzugsanstalten Ziff 11 Europ ische Strafvollzugsgrunds tze Ziff 46 1 In den Strafanstalten Lenzburg AG und Thorberg BE empfahl der CPT die Pr senzzeiten der Allgemeinmediziner zu erh hen CPT Inf 2008 33 Ziff 166
45. ein Strafverfahren gegen den Chef der kantonalen Kriminalpolizei als befangen zu gelten habe und in der Folge ein ausserordentlicher Staatsanwalt oder eine ausserordentliche Staatsanw ltin zur Untersuchung einzusetzen sei Im Sinne der Verfahrenseinheit und der Pro zess konomie sei es zudem angebracht dass alle damit im Zusammenhang stehenden Strafverfahren durch eine Person durchgef hrt w rden Das Bundesgericht unterliess es indes allgemeine Vo raussetzungen zur Einsetzung von ausserordentlichen Staatsanw lten und anw ltinnen festzulegen G Unabh ngige Polizeibeschwerdekommissionen Ebenso zu berpr fen ware die Schaffung einer oder mehrerer von den normalen Polizeikorps unab h ngigen polizeilichen Beschwerdekommissionen nach dem Vorbild einer Independent Police Com plaints Commission wie sie Grossbritannien und Irland kennen 429 Urteil des Bundesgerichts 1B_471 2011 vom 24 Nov 2011 E 4 430 Vel http www ipcc gov uk en Pages default aspx 51 d Critical Incident Reporting Systems CIRS Bei Critical Incident Reporting Systems Berichtssystem f r kritische Zwischenf lle k nnen kritische Zwischenf lle anonym gemeldet werden welche im Rahmen von Fehleranalysen ausgewertet wer den Diese erm glichen erforderlichenfalls die Erarbeitung von pr ventiven Massnahmen Ziel ist dabei nicht prim r die Suche nach einem Schuldigen sondern nach der Ursache In Spit lern werden solche Systeme bereits rege eingesetz
46. einf hrt wurde dieses nunmehr hinf llige Argument jedoch nicht mehr beigezogen Das Bundesgericht schloss zwar nicht aus dass einzelne Bestimmungen des Paktes aus nahmsweise direkt anwendbar sein k nnten Betreffend Art 8 Pakt kam es sogar zum Schluss es w rden beachtliche Gr nde f r den self executing Charakter dieser Norm sprechen ohne indessen 503 die Frage abschliessend zu beurteilen Die Paktgarantien fanden daher bisher lediglich als Instru ment im Rahmen der Auslegung von verfassungsm ssigen Rechten Anwendung Das Gleiche gilt f r das bereinkommen zur Verhinderung der Diskriminierung der Frauen das in der bisherigen Rechtsprechung des Bundesgerichts kaum Beachtung fand und soweit ersichtlich bis her erst in drei Urteilen vom Bundesgericht herangezogen wurde Dabei verneinte das Bundesgericht in zwei Urteilen die Justiziabilit t pauschal und verwies auf die Botschaft des Bundesrates Eine eingehendere Betrachtungsweise erfolgte jedoch in einem k rzlich ergangenen Urteil betreffend die Nichtweiterf hrung der Kommission f r die Gleichstellung von Frau und Mann im Kanton Zug P Bemerkenswert ist dieses Urteil in zweifacher Weise Zum einen anerkennt hier das Bundesgericht explizit dass selbst soweit das bereinkommen keine justiziablen Anspr che enth lt es nicht nur 6 Ausschuss f r WSK Rechte Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 21 7 BGE 136 290 S 292 mit Hinwe
47. encore l avenir notamment en ce qui concerne l admissibilit de la restriction la libert personnelle apr s l ex cution de la peine privative de libert le traitement des d tenus ayant besoin de soins l admissibilit de l obligation de travailler pour les personnes ayant atteint l ge AVS etc Alors que le principe d quivalence dans le domaine de la sant c est dire le fondement de l quivalence des soins m dicaux au sein et en dehors des tablissements de d tention est solide ment ancr du point de vue normatif il subsiste diff rents probl mes lors de son application Ainsi en Suisse le droit d acc s au m decin notamment n est ancr que partiellement et malgr des recommandations ad quates r p t es de nombreux cantons renoncent effectuer des visites m di cales d entr e g n ralis es Du point de vue institutionnel et par le prisme des droits humains la question du statut ad quat des m decins dans les prisons est toujours d actualit Police Les nombreuses recommandations dans le domaine sensible du recours la contrainte polici re sont moins surprenantes Celles ci concernent en r gle g n rale le respect fondamental du principe de la proportionnalit D clench par des cas individuels tragiques l enjeu central sp cifique des organes de surveillance se trouve dans le domaine juridique des renvois forc s des personnes ayant une ci toyennet trang re domain
48. geworden Zu erw hnen sind insb das 2009 in Kraft getretene Zwangsanwendungsgesetz die n derungen des BWIS zu vorbeugenden Massnahmen zur Verhinderung von Gewalt anl sslich von Sportveranstaltungen das anfangs Oktober 2011 in Kraft getretene Bundesgesetz ber die Sicher heitsorgane der Transportunternehmen im ffentlichen Verkehr Art 96 f des Zollgesetzes so wie die Verordnung ber den Einsatz privater Sicherheitsfirmen durch den Bund In Ausarbeitung befindet sich derzeit auf Bundesebene das Polizeiaufgabengesetz PolAG 7 3 2 Auf kantonaler Ebene Wie die BV enthalten auch die Kantonsverfassungen Bestimmungen zur Wahrung der inneren Si cherheit Zudem haben verschiedene Kantone im Polizeibereich Konkordate abgeschlossen z B ber die regionale oder nationale Zusammenarbeit oder ber Massnahmen gegen Gewalt an l sslich von Sportveranstaltungen vom 15 November 2007 Auch bestehende regionale Polizeischu len wurden durch interkantonale Vertr ge errichtet Das eigentliche Polizeirecht der Kantone findet sich in den jeweiligen Polizeigesetzen resp verordnungen Verhaltenskodexen Dienstbefehlen und anweisungen etc Soweit durch kantonale Kompetenzzuteilung vorgesehen existieren auch kom munale Erlasse welche die Aufgaben und T tigkeiten der Gemeindepolizei regeln 4 Empfehlungen internationaler berwachungsorgane und Situation in der Schweiz in ausgew hlten Themenbereichen 4 1
49. heiklen Bereich der Zwangsr ckf hrung ausl ndischer Staatsangeh riger In diesem Bereich wurden in j ngster Vergangenheit Fortschritte erzielt indem dem Verh lt nism ssigkeitsprinzip in gr sserem Umfang Rechnung getragen werden konnte Optimierungsbedarf scheint indes weiter vorhanden zu sein Auch das subtil auftretende Ph nomen des diskriminierenden Profilings auch als racial profiling be zeichnet ist Gegenstand mehrerer an die Schweiz gerichteter Empfehlungen Trotz Fehlens ffentlich zur Verf gung stehender Daten weisen verschiedene Indizien darauf hin dass diese Form der Verlet zung des Diskriminierungsverbots tats chlich auch in der Schweiz verbreitet ist Einfache L sungen zu ihrer Eliminierung stehen indes kaum zur Verf gung Zur Erh hung der Autorit t der Polizei in allen Bev lkerungsgruppen empfehlen berdies verschie dene Statements internationaler berwachungsorgane die verst rkte Rekrutierung von Angeh rigen von Minderheiten zu Polizeiberufen Kaum sachgerecht wird diese Frage in der Schweiz mehrheitlich mit der Frage der Zulassung von Personen ausl ndischer Staatsangeh rigkeit zu Polizeiberufen gleichgesetzt Besonders zahlreich und auch von verschiedenen Organen stammend sind schliesslich Empfehlungen zum Kontext des verfahrensrechtlichen Umgangs mit Vorw rfen unzul ssiger Polizeigewalt Men schenrechtliche Vorgaben verlangen n mlich bei hinreichendem Verdacht solcher Rechtsverletzun gen nicht nur di
50. ihrem Hoheitsbereich liegenden Mas snahmen zu pr fen 4 3 6 Handlungsbedarf Diskriminierendes Profiling ist eine subtil auftretende Erscheinungsform der Diskriminierung Deswe gen gestaltet sich der Nachweis sowohl im Einzelfall wie auch f r berwiegend betroffene Minder heitengruppierungen usserst schwierig Demzufolge l sst sich dieses Ph nomen auch nicht mit einfachen Rezepten aus der Welt schaffen Wie von CERD und ECRI betont l sst sich dem diskriminierenden Profiling prim r mit guter Polizei ausbildung begegnen Angeh rige der kantonalen Polizeikorps der Bundespolizei sowie des Zolls m ssen die Problematik kennen und bei jedem Entscheid zu einer Anhaltung im Stande sein zutref fende und massgebliche Kriterien hierf r zu nennen Als Faustregel k nnen sich mit derartigen Auf gaben betraute Beamtinnen und Beamte die Frage stellen ob sie die Zielperson in der identischen 330 ALBERTINI ARMBRUSTER Rz 7 m w H 331 Siehe bei Fn 321 332 Vgl Antwort der Schweiz vom 29 Juli 2008 S 16 Interpellation Lumengo vom 24 Sept 2009 09 3857 Antwort des Bundesrates vom 18 Nov 2009 In der Stadt Z rich war diskriminierendes Profiling Schwerpunkt thema des Berichts der Ombudsstelle f r das Jahr 2010 Des Weiteren war es dort Thema in Gespr chen der Om budsfrau mit Verantwortlichen der Stadtpolizei konnte in der polizeilichen Weiterbildung integriert und vertieft werden und fand schliesslich auch Eingang in d
51. im Falle eines Verstosses die betroffene Person eine Wiedergutma chung z B in Form einer Entsch digung Rehabilitierung oder ffentlichen Entschuldigung er hai 77 Auch andere internationale bereinkommen enthalten hnliche Bestimmungen so haben etwa nach Art 6 RDK die Vertragsstaaten einen wirksamen Schutz und wirksame Rechtsbehelfe durch die zu st ndigen nationalen Gerichte und sonstigen staatlichen Einrichtungen gegen alle rassistisch diskri minierenden Handlungen zu gew hrleisten Art 4 lit a dieses Vertrages h lt die Staaten zudem etwa an rassistisch motivierte bergriffe f r strafbar zu erkl ren 4 5 2 Empfehlungen internationaler berwachungsorgane Auf universeller Ebene war der Menschenrechtsausschuss bereits im Jahr 2001 profond ment pr occup par le fait que des informations font tat de brutalit s polici res l gard de personnes mises en tat d arrestation et d tenues notant que souvent ces personnes sont des trangers Il est ga 374 EGMR Selmouni v France 25803 94 1999 Ziff 87 Ribitsch v Austria 18896 91 1995 Ziff 34 Gladovic v Croatia 28847 08 2011 Ziff 48 und 53 Predica v Romania 42344 07 2011 Ziff 53 Vgl etwa KUNZLI KIND S 62 ff 376 Vgl z B BGE 128 167 S 174 377 FROWEIN PEUKERT S 393 378 MIRA General Comment No 31 2004 Ziff 15 37 Ibid Ziff 16 375 44 lement pr occup de ce que de nombreux cantons ne poss den
52. in den USA und in Grossbritannien thematisiert Auf dem europ ischen Festland schenkte man dieser Form der Diskriminierung lange Zeit nur wenig Beachtung Dass auch die Schweiz mit diesem Problem konfron tiert sein d rfte illustriert etwa der Jahresbericht 2010 der Ombudsstelle der Stadt Z rich der diskriminierendes Profiling als einen der Problemschwerpunkte behandelt Die Ombudsstelle f hrt im Bericht drei Fallbeispiele auf in denen der Verdacht bestand dass die Personen aufgrund diskri minierender Merkmale angehalten wurden Zwei F lle in diesem Bericht betrafen dunkelh utige M nner ein Fall eine Frau die angeblich dem Signalement wahrscheinlich Angeh rige einer mobi len ethnischen Minderheit entsprach 277 Wie die Beispiele der Ombudsstelle Z rich verdeutlichen liegt das Problem des diskriminierenden Profilings im Polizeialltag aus landesrechtlicher Optik schwergewichtig bei Anhaltungen Die Anhal tung ist eine Fahndungsmassnahme die sowohl in der StPO Art 215 als auch in den meisten kanto nalen Polizeigesetzen geregelt ist Sie dient einerseits der pr ventiven Gefahrenabwehr z B Ver kehrskontrollen oder Personenkontrollen auf Flugh fen oder bei Grossanl ssen andererseits der Verfolgung konkret erfolgter Straftaten gerichtspolizeiliche T tigkeit Eine angehaltene Person wird kurzfristig in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschr nkt was einen leichten Eingriff in das Grundrecht der pers nlichen Freih
53. indes weiter vorhanden zu sein Auch das subtil auftretende Ph nomen des diskriminierenden Profilings auch als racial profiling be zeichnet ist Gegenstand mehrerer an die Schweiz gerichteter Empfehlungen Trotz Fehlens ffentlich zur Verf gung stehender Daten weisen verschiedene Indizien darauf hin dass diese Form der Verlet VII zung des Diskriminierungsverbots tats chlich auch in der Schweiz verbreitet ist Einfache L sungen zu ihrer Eliminierung stehen indes kaum zur Verf gung Zur Erh hung der Autorit t der Polizei in allen Bev lkerungsgruppen empfehlen berdies verschie dene Statements internationaler berwachungsorgane die verst rkte Rekrutierung von Angeh rigen von Minderheiten zu Polizeiberufen Kaum sachgerecht wird diese Frage in der Schweiz mehrheitlich mit der Frage der Zulassung von Personen ausl ndischer Staatsangeh rigkeit zu Polizeiberufen gleichgesetzt Besonders zahlreich und von verschiedenen Organen stammend sind schliesslich die inhaltlich weit gehend koh renten Empfehlungen zum Kontext des verfahrensrechtlichen Umgangs mit Vorw rfen unzul ssiger Polizeigewalt Menschenrechtliche Vorgaben verlangen n mlich bei hinreichendem Verdacht solcher Rechtsverletzungen nicht nur die Durchf hrung einer effizienten und unabh ngigen Untersuchung sondern zus tzlich die Bereitstellung von effizienten Beschwerdem glichkeiten W h rend im Bereich der Untersuchung regelm ssig die h ufig institutionell bedingte ma
54. kurz gefasst Polizeikontrollen und Minderheiten 2010 zit FRA EU MIDIS F r eine effektivere Polizeiarbeit Diskriminierendes Ethnic Profiling erkennen und vermeiden ein Handbuch 2010 zit FRA Handbuch Bundesrat und Bundesverwaltung Aussenpolitischer Bericht 2010 vom 10 Dez 2010 BBI 2010 1013 zit Aussenpolitischer Bericht 2010 Erl uternder Bericht Entwurf des Bundesrates vom 22 Dez 2010 zum bereinkommen vom 13 Dez 2006 ber die Rechte von Menschen mit Behinderung Botschaft vom 29 Nov 2006 ber die Genehmigung des Fakultativprotokolls vom 6 Okt 1999 zum bereinkommen vom 18 Dez 1979 zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau OP CEDAW BBI 2006 9787 zit Botschaft OP CEDAW Botschaft zur Vereinheitlichung des Strafprozessrechts vom 21 Dez 2005 BBI 2006 1085 zit Bot schaft Strafprozessrecht Botschaft zur Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgaben zwischen Bund und Kantonen NFA vom 14 Nov 2001 BBI 2001 2291 zit Botschaft NFA Botschaft vom 30 Jan 1991 betreffend den Beitritt der Schweiz zu den beiden internationalen Men schenrechtspakten von 1966 und zu einer nderung des Bundesrechtspflegegesetzes BBI 1991 1189 zit Botschaft Menschenrechtspakte EJPD BFM Stellungnahme des Fachausschusses R ckkehr und Wegweisungsvollzug zu den Empfeh lungen der Nationalen Kommission zur Verh tung von Folter vom 24 Nov 2011 zit FA R Wwv Stellungnahme
55. l EINLEITUNG 1 Auftrag Mit Leistungsauftrag vom 1 September 2011 wurde das SKMR ersucht Preparer une tude comparative sur les standards des diff rents organes onusiens concernant les themes police et justice leur coh rence et celle des recomman dations adress es aux Etats et la Suisse en particulier de m me qu en relation avec les observations g n rales Entsprechend diesem Auftrag untersucht die Studie die Empfehlungen sowohl der vertraglichen UNO berwachungsmechanismen im Staatenberichtsverfahren wie auch diejenigen des Menschen rechtsrats im Verfahren der Universellen Periodischen berpr fung UPR im gesamten Themenbe reich des SKMR Clusters Polizei und Justiz d h konkret in den Bereichen Freiheitsentzug Polizei und Justiz Angesichts der Vielzahl der Empfehlungen in diesen Bereichen erweist es sich als notwen dig eine Triage durchzuf hren Mit anderen Worten konzentriert sich diese Untersuchung auf eine Analyse derjenigen Empfehlungen die regelm ssig oder von verschiedenen Organen vorgebracht wurden und die zentrale Bereiche der Umsetzung menschenrechtlicher Verpflichtungen betreffen siehe Materialienverzeichnis im Anhang Kritikpunkte in Detailbereichen werden daher hier nicht thematisiert Zus tzlich sollen in den in diesem Sinn als wichtigen taxierten Bereichen aber auch die Empfehlungen etc regionaler berwachungsorgane die Urteile des Europ ischen Gerichtshofs f r Menschenr
56. letzten berpr fung von Haftanstalten nicht auf die Einhaltung des Trennungsgebots ein c Zu den Haftbedingungen im strafrechtlichen Normalvollzug Neben der Geb ude Infrastruktur verlangt das Gebot einer menschenrechtskonformen Ausgestal tung der Haftbedingungen die Beachtung weiterer Kriterien Angesprochen sind dabei vor allem die Bereiche Hygiene inkl Textilien Nahrung Bewegungs Erholungsm glichkeiten und alternative Gestaltungsm glichkeiten des Vollzugs inkl Arbeit und Aus und Weiterbildung Zu diesen Berei chen enthalten sowohl die europ ischen Strafvollzugsgrunds tze wie auch die CPT Standards detail lierte Vorgaben Daneben besch ftigen sich teilweise weitere Empfehlungen des Ministerkomitees des Europarates ausf hrlicher mit einzelnen dieser Themenbereiche Die CPT Standards beurteilen einen ungehinderten Zugang zu sauberen Toiletten und generell die Einhaltung eines guten Hygienestandards als wesentliche Komponenten einer menschenw rdigen Umwelt Trotz einer grunds tzlich gut ausgebauten Hygieneinfrastruktur in der Schweiz wurde bei den CPT Besuchen verschiedentlich auf hygienische Missst nde hingewiesen Laut den europ ischen Strafvollzugsgrunds tzen sollen Gefangene eine n hrstoffreiche Nahrung erhalten welche ihrem Alter ihrer Gesundheit ihrem k rperlichen Zustand ihrer Religion und Kultur sowie der Art ihrer Arbeit Rechnung tr gt und die zudem unter hygienischen Bedingu
57. s mtliche Kantone diesen Bereich normiert Die grosse Mehrheit der Kantone regelt den Brief und Telefonverkehr ausschliesslich auf Verordnungsstufe Einige Kantone verf gen daneben ber zus tzliche Bestimmungen auf Geset zesebene Laut Bundesgericht darf der Briefverkehr nur soweit eingeschr nkt werden als es die Ordnung in der Anstalt oder der Haftzweck erfordert Die meisten Kantone sehen daher eine Kon trolle nur in Ausnahmef llen vor und der Briefverkehr wird heute nur noch selten einer umfassenden inhaltlichen Kontrolle unterstellt und auch quantitative Beschr nkungen fielen gr sstenteils weg hnliche Entwicklungen k nnen beim Telefonverkehr festgestellt werden Neben den offenen Straf anstalten haben mittlerweile oft auch Insassen und Insassinnen geschlossener Hafteinrichtungen einen freien Zugang zu telefonischen Aussenkontakten 219 Vgl BAECHTOLD Inventar XLII 1 Konkret die Kantone die Kantone Uri Appenzell Ausserhoden Thurgau und Genf Siehe z B BE Gesetz Uber den Straf und Massnahmenvollzug vom 25 Juni 2003 BSG 341 1 ZH Straf und Jus tizvollzugsgesetz vom 19 Juni 2006 LS 331 GR Gesetz Uber den Justizvollzug im Kanton Graub nden vom 27 Aug 2009 BR 350 500 Siehe z B LU 79 Verordnung Uber den Justizvollzug vom 12 Dez 2006 SRL 327 und Al Art 9 Abs 2 Stan deskommissionsbeschluss Uber das Kantonsgef ngnis vom 4 April 1995 GS 340 001 Siehe z B ZH 117 Abs 4
58. sie best tigen in einer ihr verst ndlichen Sprache ber ihre Rechte in Kenntnis gesetzt worden zu sein b Situation in der Schweiz Art 31 Abs 2 BV garantiert jeder Person der die Freiheit entzogen wird das Recht unverz glich und in einer ihr verst ndlichen Sprache ber die Gr nde des Freiheitsentzuges und ber ihre Rechte un terrichtet zu werden Sie muss zudem die M glichkeit haben ihre Rechte geltend zu machen Kon kretisiert wird diese Orientierungspflicht auf Gesetzesebene in Art 158 Abs 1 und Art 219 Abs 1 StPO wonach die Beh rden gegen ber beschuldigten Personen verpflichtet werden diese in einer ihr verst ndlichen Sprache ber die Gr nde der Festnahme und ihre Rechte d h Aussageverweige rungsrecht Recht auf Beizug einer Verteidigung bzw auf Beizug eines einer bersetzer in zu infor mieren Dabei wird ausdr cklich im Falle der Festnahme durch die Polizei die unverz gliche Informa tion vorgeschrieben Art 219 Abs 1 StPO Art 158 Abs 1 StPO gew hrleistet berdies die Informa tion zu Beginn der ersten Einvernahme Einvernahmen durch die Polizei oder die Staatsanwaltschaft ohne diese Hinweise sind von Gesetzes wegen nicht verwertbar Art 158 Abs 2 StPO Die Orientie rung muss bei der Einvernahme protokolliert und von der betroffenen Person unterzeichnet werden Art 77 lit d StPO i V m Art 78 Abs 5 StPO In seiner Antwort auf die Empfehlungen des Ausschus ses verwies der Bundesrat auf diese ge
59. steht und f llt mit dem Vorhandensein einer gen genden Anzahl von gut ausgebildeten Mitarbeitenden So stellt nach dem CPT das sorgf ltig ausgew hlte und ausgebildete Gef ngnispersonal ein Eckpfeiler eines menschlichen Gef ngnissystems dar TV Der CPT weist der Aus und Fortbildung des Gesetzesvollzugspersonals als Garantie gegen Misshandlungen grosse Bedeutung zu Dabei liegt ein Fokus auf Fertigkeiten in der zwischenmenschlichen Kommu nikation die gegen ber den Gefangenen nicht allzu formell und distanziert sein soll Der CPT usserte sich nach seinen Besuchen 2001 und 2007 ber die Personalvoraussetzungen in den Strafvollzugsanstalten sowie in Einrichtungen der ausl nderrechtlichen Haft Dabei stellte er regel m ssig ein Defizit hinsichtlich der Anzahl der Mitarbeitenden fest 205 Vgl f r weitere Einzelheiten www chuv ch psy smpp htm BERNICE S ELGER Gesundheitsf rsorge f r Strafgefangene im Kanton Genf in Tag Hillenkamp Hrsg Intramurale Medizin im internationalen Vergleich Gesundheitsf rsorge zwischen Heilauftrag und Strafvollzug im Schweizeri schen und internationalen Diskus Berlin 2008 S 56 207 Vgl CPT Standards S 23 Ziff 26 Siehe dazu zudem Empfehlung R 66 26 zur Stellung Rekrutierung und Ausbil dung von Vollzugsbediensteten Vgl CPT Standards S 21 Ziff 59 209 Vel CPT Standards S 21 Ziff 60 210 Vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 83 181 182 und 183 CPT Inf 2002 4 Ziff 111 und
60. sung dieses Konflikts vollst ndig blockiert Dabei geht vergessen dass die normative Lage sich in der Schweiz weit differenzierter pr sentiert als dieses auch in den Staatenberichten der Schweiz gezeichnete Schwarz Weiss Bild vermuten l sst So verankert nicht nur die Bundesverfassung zahlrei che Bereiche der Pakt I Garantien als subjektive Rechte sondern bereits ein oberfl chlicher Blick auf die hier besonders relevanten kantonalen Rechtsgrundlagen illustriert dass viele Anspr che aus dem Pakt zumindest ber den Umweg des Landesrechts von Individuen gerichtlich durchgesetzt werden k nnen Wird diese Ist Situation den internationalen Vorgaben gegen bergestellt sind zwar weiter hin Defizite zu konstatieren diese pr sentieren sich indes weit weniger gewichtig als auf den ersten Blick angenommen Im eigentlichen Bereich der Verfahrens und Justizgarantien zeigen insbesondere zahlreiche gegen die Schweiz gerichtete Urteile des EGMR Defizite im Bereich des Grundsatzes der Waffengleichheit Grundsatzurteile des Bundesgerichts haben diese L cken bis heute aber zumindest teilweise auszu gleichen vermocht Bei den Verfahrensgarantien bei Freiheitsentzug erscheint ein definitives Fazit infolge noch fehlender Praxis zur neuen StPO schwieriger Problembereiche lassen sich aber trotz dem namentlich beim Rechtsschutz bei polizeilichen Anhaltungen konstatieren 74 Anhang Materialienverzeichnis Wirtschafts und Sozialrat der Vereinten Nationen
61. und weiterhin wurde ein aktuelles und praktisches Rechtsschutzinteresse auch bei der Geltendmachung von Verletzungen der EMRK verlangt Eine Praxis nderung erfolgte erst 2010 mit dem Grundsatzurteil BGE 136 274 In diesem Urteil entschied das Bundesgericht in der Anwendung von Art 81 Abs 1 lit c BGG auf das Erfordernis eines aktuellen Rechtsschutzinteres ses zu verzichten weil eine Verletzung der Europ ischen Menschenrechtskonvention offensichtlich war und dem Beschwerdef hrer durch die entsprechende Feststellung und eine f r ihn vorteilhafte Kostenregelung sogleich die verlangte Wiedergutmachung verschafft werden konnte Diese neue Praxis wurde in weiteren Urteilen betreffend die Ausschaffungshaft von Ausl nderinnen und Ausl n dem und bei Beschwerden gegen R ckschaffungen best tigt 3 2 3 Handlungsbedarf Obschon das Urteil im Fall Camenzind bereits 1997 erging tr gt erst die k rzlich erfolgte Praxis nde rung des Bundesgerichts dem EGMR Urteil und dem Erfordernis auf Zugang zu einem Verfahren im Sinne von Art 13 EMRK weitgehend Rechnung Eine nderung der gesetzlichen Grundlagen um den verfahrensrechtlichen Zugang bei Verletzungen der EMRK zu gew hrleisten wurde vom Bundesrat nicht in Betracht gezogen Vielmehr verwies er einzig auf die direkte Anwendbarkeit der EMRK Garantien Das Beispiel zeigt jedoch dass die direkte Anwendbarkeit der EMRK alleine eine rasche Umsetzung der EGMR Rechtsprechung nicht hinreichend
62. w hrend umgekehrt eine progressive Verpflichtung auf die program matische Rechtsnatur schliessen l sst 2 2 Empfehlungen der Vertrags berwachungsorgane 2 2 1 Ausschuss f r wirtschaftliche soziale und kulturelle Rechte Die direkte Geltung der Garantien des Internationalen Paktes ber wirtschaftliche soziale und kultu relle Rechte im nationalen Recht und die M glichkeit zur Durchsetzung dieser Rechte vor Gericht sind f r den Ausschuss f r wirtschaftliche soziale und kulturelle Rechte Ausschuss f r WSK Rechte zwei zentrale Aspekte die zu einer effektiven Umsetzung des Paktes beitragen Dass die Schweiz die meisten Garantien des Paktes mehrheitlich als programmatische Vorgaben und Ziele erachtet ist folglich eine Hauptkritik des Ausschusses f r WSK Rechte Eine Kritik die bereits beim ersten Staatenberichtsverfahren 1998 ge ussert wurde und die im j ngsten Berichtsverfah ren im Jahr 2010 einen Schwerpunkt des Austausches bildete Im Dialog usserten sich verschiedene Mitglieder des Ausschusses kritisch dar ber dass in der Bundesverfassung die Garantien des Paktes kaum als Rechte ausgestaltet sondern lediglich als Sozialziele Art 41 BV formuliert und einige der Garantien gerichtlich nicht durchsetzbar selen Der Ausschuss bezieht sich dabei auf die Praxis des Bundesgerichts die Gegenstand des Staatenberichtverfahrens bildete Die Schweizer Haltung zur Geltung von WSK Rechten wurde als ambivalent beurteilt
63. z B BS 7 Gesetz betreffend die Beauftragte den Beauftragten f r das Beschwerdewesen Ombudsmann des Kantons Basel Stadt vom 13 M rz 1986 SG 152 900 419 420 421 49 abgeben k nnen jedoch keine Sanktionen oder Wiedergutmachung aussprechen k nnen erf llen sie die Erfordernisse an eine wirksame Beschwerdeinstanz i S v Art 13 EMRK und Art 2 Abs 3 Pakt Il wohl nicht d Verantwortlichkeitsklage Falls einer Person aufgrund eines bergriffs durch Polizeiangeh rige ein materieller oder immateriel ler Schaden entsteht kann daf r der Staat ber das Verantwortlichkeitsverfahren haftbar gemacht werden Voraussetzungen und Modalit ten der Verantwortlichkeitsklage richten sich je nach Zugeh rigkeit des den Schaden verursachenden Organs nach eidgen ssischem kantonalem oder kommuna lem Recht Das Opfer muss den erlittenen Schaden nachweisen Zudem muss grunds tzlich die Wi derrechtlichkeit gegeben sein welche hier vordergr ndig in der Verletzung eines absolut gesch tzten Rechtsgutes Leib Leben Freiheit Pers nlichkeit und Eigentum oder z B im Verstoss gegen das Verbot der rassistischen Diskriminierung gesehen werden kann Im Gegensatz zur Aufsichtsbeschwerde besteht bei der Verantwortlichkeitsklage ein Anspruch auf Eintreten Nebst dem dass einer klagenden Person je nach Rechtsgrundlage der Schaden ersetzt und eine Genugtuung zugesprochen wird liegt der Mehrwert eines Staatshaftungsprozesses in der Feststell
64. zu gew hrleisten vermochte Bei Verurtei lungen durch den EGMR m ssten daher die notwendigen Umsetzungsschritte eingehend gepr ft werden und insbesondere berwacht werden ob die zust ndigen Beh rden ihre Praxis entsprechend anpassen Gegebenenfalls m ssten auch Gesetzes nderungen in Betracht gezogen werden Da der Zugang zum Verfahren zudem in erster Linie durch die Vorinstanzen zu gew hrleisten ist sollten an dere Bundesbeh rden sowie die kantonalen Beh rden und Gerichte ber die Rechtsprechungs nde rung aktiv informiert werden 3 3 Verfahrensgarantien Die allgemeinen Verfahrensgarantien Art 6 Abs 1 EMRK Art 14 Abs 1 Pakt Il umfassen mit Orga nisationsgarantien dem Recht auf Zugang zu einem Gericht und dem Recht auf ein faires Verfah ren verschiedene Aspekte welche ein gerechtes Verfahren vor nationalen Gerichten gew hrleis ten Mit der Umsetzung dieser Garantien in der Schweiz hat sich in erster Linie der EGMR in zahlrei chen Urteilen zu Art 6 EMRK befasst W hrend Verurteilungen gegen die Schweiz zwar auch we gen falscher Auslegung des Begriffs civil rights fehlenden ffentlichen Verhandlungen oder mangelnde Unparteilichkeit und Unabh ngigkeit von Richtern und Richterinnen ergingen stellen 54 Ministerkomitee Camenzind 1999 Z B in BGE 1C_79 2009 betreffend Art 24 des Datenschutzgesetzes des Kantons Bern KDSG BSG 152 04 BGE 125 394 S 397 BGE 136 274 S 276 544 Bund
65. 3 Ziff 42 Dies muss auch etwa f r die Haftform der Halb gefangenschaft gelten Europ ische Strafvollzugsgrunds tze Ziff 41 1 und 41 4 153 Vgl CPT 2005 20 154 Vgl CPT Standards S 34 Ziff 41 So bed rften etwa in der Strafanstalt P schwies zunehmend mehr Personen eine umfassende Pflege siehe dazu NZZ Als Pflegefall im Gef ngnis 5 Dez 2011 S 15 Europ ische Strafvollzugsgrunds tze Ziff 47 1 unter Ber cksichtigung von Ziff 12 1 87 Vel CPT Standards S 32 Ziff 35 147 150 151 152 155 156 17 Anstalt vorhandenen vergleichbar wenn nicht sogar identisch sind Kranke Gefangene die fach rztlicher Behandlung bed rfen welche im Vollzug nicht zur Verf gung steht sind in spezialisierte Vollzugseinrichtungen oder ffentliche Krankenh user zu verlegen 17 Der CPT stellte bei seinem Besuch 2007 fest dass nicht alle Hafteinrichtungen die verlangten Anfor derungen in personeller und r umlicher Hinsicht erf llen w rden In einigen Anstalten fehle etwa generell spezialisiertes Psychiatriepflegepersonal In r umlicher Hinsicht wurden die Beh rden aufgefordert auch f r die in der Spitalabteilung untergebrachten Insassen bzw Insassinnen die M g lichkeit bereitzustellen sich eine Stunde pro Tag im Freien zu bewegen Die Kantone sind sich zu dem bewusst dass die steigende Zahl von pflegebed rftigen Straft tern und t terinnen im Pensi onsalter eine Herausforderung an
66. 90 8 Juli 1993 Ziff 79 Diese positive Verpflichtung wurde vom EGMR in mehreren Urteilen wiederholt So z B im Urteil Kudla v Poland 30210 96 2000 Ziff 94 Melnik v Ukraine 72286 01 2006 Ziff 104 106 Nevmerzhitsky v Ukraine 54825 00 2005 Ziff 100 106 und Kucheruk v Ukraine 2570 04 2007 Ziff 147 152 Vgl CPT Standards S 31 ff Ziff 30 77 142 Vel CPT Standards S 88 f Ziff 37 41 143 Vgl CPT Standards S 93 f Ziff 30 33 Vgl CPT Standards S 71 f Ziff 90 92 145 Vgl CPT Standards S 43 ff Ziff 25 58 137 138 141 144 16 mungen ber die medizinische Betreuung Die Relevanz dieser Thematik illustriert ferner die Tat sache dass das Ministerkomitee des Europarates zwei spezifische Empfehlungen diesem Thema widmete H Die medizinische Versorgung von Personen im Freiheitsentzug stellt auch in der Schweiz ein Problem dar das wiederholt von internationalen Gremien aufgegriffen worden ist Der CAT usserte in seinen Abschliessenden Bemerkungen im Jahr 2010 in genereller Weise seine Besorgnis ber die gesund heitlichen Bedingungen und den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen f r Inhaftierte Er emp fahl der Schweiz Massnahmen zu treffen um sicherzustellen dass Gesetzgebung und Verfahren be treffend Gesundheitszugang bei allen Inhaftierten angewendet werden namentlich auch bei Inhaf tierten mit psychischen Erkrankungen Auch der CPT untersuchte bei seinen Besuchen regelm
67. ATT The Treatment of Prisoners under International Law 3 Aufl Oxford 2009 TSCHANNEN PIERRE ZIMMERLI ULRICH M LLER MARKUS Allgemeines Verwaltungsrecht 3 Aufl Bern 2009 ZYL SMIT DIRK VAN SNACKEN SONJA Principles of European Prison Law and Policy Penology and Human Rights Oxford 2009 Die ENTSCHEIDE UND URTEILE DES EUROP ISCHEN GERICHTSHOFS F R MENSCHENRECHTE werden mit Name beklagte Vertragspartei Fallnummer Jahr der Einreichung und in Klammern Jahr des Entscheids oder Urteils zitiert Sie sind in der HUDOC Datenbank publiziert http cmiskp echr coe int tkp197 search asp skin hudoc en Die ENTSCHEIDE DES MENSCHENRECHTSAUSSCHUSSES werden mit Name beklagte Vertragspartei Fallnum mer Jahr der Einreichung und in Klammern Jahr der Entscheidung zitiert Die Entscheide sind in den Jahresberichten des Ausschusses an die Generalversammlung jeweils im Band 2 publiziert Report of the Human Rights Committee Volume Il UN Doc A Nummer der GV Session 40 Vol II Abk rzungsverzeichnis Art Ausschuss f r WSK Rechte BBI BFM BG BGE BV CAT CEDAW CERD CESCR CPT CRC ECRI ECOSOC EGMR EJPD EKM EKR EMRK FA R WwV FDK ff Fn FoK FRA HRC KKJPD KRK MRA NKVF Artikel Ausschuss fur wirtschaftliche soziale und kulturelle Rechte Bundesblatt Bundesamt fiir Migration Bundesgesetz Bundesgerichtsentscheid Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft vom 18 April 1999 S
68. Abs 1 StPO Weiter erscheint problematisch wenn w hrend solcher Untersuchungen Arbeitskolleginnen und kollegen Ein sicht in h chstpers nliche Daten der beschuldigten Person nehmen k nnen Information von der Tessiner Staatsanwaltschaft vom 15 Sept 2011 Vgl auch Amnesty International Polizei S 131 Siehe vorne III 4 5 1 a 5 Art 10 Abs 3 StPO 411 412 413 414 4 res 48 Staates In diesem Sinn hat der EGMR festgehalten W hatever the outcome of the domestic criminal proceedings the conviction or acquittal of the state organs does not absolve the re spondent State from its responsibility under the Convention Diese Verantwortung des Staates l sst sich somit nicht mittels eines Strafverfahrens durchsetzen b Aufsichtsbeschwerde Im Fall von bergriffen durch Angeh rige der Polizeikr fte kann bei der zust ndigen Stelle eine Auf sichtsbeschwerde eingereicht werden Die Aufsichtsbeschwerde ist jedoch nur ein formloser Rechts behelf der keinen Anspruch auf Eintreten vermittelt Problematisch ist hier zudem die Tatsache dass es sich bei der zust ndigen Aufsichtsbeh rde meist um eine hierarchisch bergeordnete Instanz der m glichen T ter innen handelt welche nur begrenzt als unabh ngig eingestuft werden kann Einzelne Kantone haben aber polizeiexterne Stellen mit der Bearbeitung von aufsichtsrechtlichen Anzeigen betraut so steht z B im Kanton Basel Stadt nebst der M glichkeit sich an
69. Behandlung und Pflege nach medizinischen Grunds tzen w hrend diejenigen der Kantone Wallis und Genf ein Recht auf Pflege und Behand lung entsprechend dem Gesundheitszustand anerkennen Praktisch l ckenlos werden aber Auf nahme und Behandlungsverpflichtungen ffentlicher Spit ler in der Gesundheitsgesetzgebung vor gegeben Teilweise wird gar von einem eigentlichen Recht auf Behandlung in diesen Spit lern ge 513 Siehe f r eine bersicht ber diese Rechtsprechung z B M LLER SCHEFER S 88 ff Siehe dazu detaillierter K nzu S 472 ff Ausschuss f r WSK Rechte Staatenbericht Schweiz 2008 Ziff 382 In der Lehre ist zudem kaum umstritten dass die Kantone nach Art 115 BV unter einer Verpflichtung stehen Bed rftige zu unterst tzen BE Art 23 Sozialhilfegesetz vom 11 Juni 2001 BGS 860 1 GL Art 3 Gesetz ber die ffentliche Sozialhilfe vom 7 Mai 1995 GS VIII E 21 3 519 AR Art 22 Abs 1 Gesundheitsgesetz vom 25 Nov 2007 bGS 811 1 520 GE Art 42 Loi sur la sant du 7 avril 2004 RSG K 1 03 VS Art 16 Abs 1 Gesundheitsgesetz vom 9 Jan 1996 SGS 800 1 521 Z B BE Art 17 Abs 2 des Spitalversorgungsgesetze vom 5 Juni 2005 BSG 812 11 514 515 516 517 518 61 sprochen Wird zus tzlich in Betracht gezogen dass alle in der Schweiz wohnhaften Personen gesetz lich einem Krankenversicherungsobligatorium unterstehen kann sehr wohl vom Bestehen eines indi viduellen Anspruchs a
70. Bundesgericht zum anderen eine vertiefte berpr fung des Verpflichtungsgehalts der FDK vor und kommt zum Schluss die FDK enthalte einen klaren Auftrag an Bund und Kantone dass sie zur tats chlichen Gleichstellung von Frau und Mann t tig werden m ssen Allerdings liege es im Ermessen der Beh rden wie dieser Auftrag zur erf llen sei d h diese Frage w rde sich in keiner Weise zwingend aus der FDK bzw der Empfehlungen des CEDAW ergeben Ob diese eingehendere Auseinandersetzung mit dem Verpflichtungsgehalt der Kon vention auch die k nftige Rechtsprechung des Bundesgerichts pr gen und zu einer differenzierten Beurteilung f hren wird kann gegenw rtig nicht abschliessend beurteilt werden Bis anhin wurden somit auch f r die FDK keine justiziablen Gehalte anerkannt Die Haltung des Bundesrates ist demgegen ber ambivalenter In der Menschenrechtsaussenpolitik wird stets der Einsatz der Schweiz f r die Unteilbarkeit Gleichwertigkeit und Interdependenz aller Menschenrechte b rgerlicher politischer wirtschaftlicher sozialer und kultureller Rechte be tont Die Justiziabilitat von Garantien des Paktes und des Frauenrechts bereinkommens in der Schweiz lehnt der Bundesrat dagegen weitgehend ab Im Staatenberichtsverfahren vor dem WSK Ausschuss von 2008 begr ndet er seine Haltung mit dem Hinweis auf die bundesgerichtliche Praxis und dem Argument wegen der Gewaltenteilung an die Auffassung des Bundesgerichts gebunden zu sein
71. Bundespolizei selbst w rde keine Ermittlungen im Sinne von racial profiling t tigen Die Schweiz verwies auf den Umstand dass kriminelle Gruppierungen oft aus demselben Land oder derselben Region stammen oder andere charakteristische Gemeinsam keiten aufweisen w rden Die Nationalit t Hautfarbe oder Religion bei Ermittlungen gegen islamis tischen Terrorismus k nnten dabei nebst anderen Indikatoren sein welche es beim Verst ndnis des Umfangs und des Einflusses dieser Gruppierungen zu ber cksichtigen gelte Auch wenn diese Indikatoren einen Zusammenhang zu einer Ethnie aufwiesen seien sie keinesfalls ein grundlegendes Kriterium f r die Identifikation potentieller Mitglieder einer kriminellen Gruppe noch seien sie das prim re Kriterium zur Kontrolle und Durchsuchung von Verd chtigen Gest tzt auf den ECRI Bericht ber die Schweiz wurde im Jahr 2009 eine Interpellation zum Thema ethnic profiling eingereicht Der Bundesrat wurde darin aufgefordert dazulegen wie der Bundes rat die Empfehlungen des ECRI umzusetzen plane Der Bundesrat antwortete dass er die M glichkei ten der Umsetzung sorgf ltig pr fen und bei seiner Entscheidfindung ber cksichtigen werde Er ver wies des Weiteren auf den Umstand dass der Grossteil der Empfehlungen kantonale Zust ndigkeiten betreffe weshalb er den Bericht auch den Kantonen sowie den betroffenen interkantonalen Konfe renzen weitergeleitet habe mit der Bitte die Umsetzung der in
72. Einbeziehung des Op fers Er tat dar dass diese Prinzipien auch ein hilfreiches Bezugssystem f r das gesamte polizeili che Beschwerdeverfahren bilden 277 Als Erg nzung zu Rechtsbehelfen des Strafrechts ffentlichen Rechts und Zivilrechts sollte ein Polizeibeschwerdesystem gegen polizeiliches Fehlverhalten beste hen in welchem eine unabh ngige Polizeibeschwerdestelle eine zentrale Rolle spielen sollte Die ECRI forderte in ihrem Bericht zur vierten berwachungsperiode die Einrichtung eines unabh n gigen Mechanismus zur Untersuchung von Rassismus Vorw rfen durch die Beh rden in der 380 MIRA Concluding Observations Switzerland 2001 Ziff 11 MRA Concluding Observations Switzerland 2009 Ziff 14 CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 9 Special Rapporteur Racism 2007 Ziff 90 CERD Concluding Observations Switzerland 2008 Ziff 16 UPR Switzerland 2008 Ziff 40 und 50 Commissioner for Human Rights Report 2005 Ziff 111 und 113 Commissioner for Human Rights Opinion 2009 388 Ibid Ziff 30 und 62 ff 389 Ibid Ziff 62 39 Ibid Ziff 25 und 29 ff Zu den Hauptaufgaben einer unabh ngigen Polizeibeschwerdestelle vgl ibid Ziff 22 45 381 382 383 384 385 386 387 Schweiz 277 In der Allgemeinen Politischen Empfehlung Nr 11 hielt etwa die ECRI fest dass die Einlei tung eines wirksamen Untersuchungsverfahrens welches den Kriterien des EGMR und des Europ i schen Ausschusses z
73. Gesamtstatistiken zu allen Beschwerdeverfahren gegen Polizeibeamte beste hen soweit ersichtlich weder auf kantonaler noch eidgen ssischer Ebene Aus einer an den CAT bermittelten Statistik geht jedoch hervor dass in den Kantonen Genf Waadt Basel Stadt Z rich und Bern im Jahr 2010 insgesamt 86 Beschwerden zu Polizeigewalt eingegangen sind wovon gerademal 38 zu strafrechtlichen Verfolgungen gef hrt haben und es davon viermal zu Verurteilungen kam und einmal eine Entsch digung zugesprochen wurde Gem ss den j ngsten Berichten Rassismusvorf lle in der Beratungspraxis des Beratungsnetzes f r Rassismusopfer haben in diesem Bereich die gemeldeten Vorf lle in den letzten Jahren zugenommen Hingegen kam es kaum zu strafrechtlichen Verurteilungen von Sicherheitsorganen wegen rassistisch motivierter ber griffe Der Ausschuss zur Beseitigung jeder Form von Rassismus CERD warnte jedoch davor sol che Statistiken unbedingt als positiv zu werten Diese k nnten ebenso gut aufzeigen dass Opfer nicht gen gend ber ihre Rechte informiert seien sie soziale Missbilligung oder Vergeltung bef rchteten vor m glichen Kosten und einem komplexen gerichtlichen Verfahren zur ckschreckten es an Ver trauen in die Polizei und die richterlichen Beh rden fehle oder dass den Beh rden rassistische ber griffe nicht genug bewusst seien Solche berlegungen haben wohl f r jegliche Art von polizeili chen bergriffen zu gelten Es bes
74. ILL Beendigung der Anwesenheit Entfernung und Fernhaltung in Ubersax Rudin Hugi Yar Geiser Hrsg Ausl nderrecht 2 Aufl Basel 2009 Ziff 8 96 MARC SPESCHA ANTONIA KER LAND PETER BOLZLI Handbuch zum Migrationsrecht Z rich 2010 S 261 f So auch Antwort des Regierungsrats Z rich vom 10 Nov 2010 auf die Anfrage Bischof und B tikofer 234 2010 Trotzdem finden sie sich etwa noch in der Gesetzessammlung des Kantons Zug GS 512 33 Art 2 Abs 1 lit b ZAG Das ZAG bertr gt indes den kantonalen Beh rden nicht die Zust ndigkeit zur Anwendung von Zwang Art 7 ZAG Diese Grundlagen finden sich vielmehr in den jeweiligen kantonalen Polizeigesetzen Auch das ZAG verdeutlicht indirekt in Art 28 Abs 2 seine Geltung w hrend des Fluges Direkt beantwortet diese Frage Art 97 Abs 1 LFG der die Polizeikr fte zudem zur Anwendung polizeilichen Zwangs erm chtigt EJPD Benutzerhandbuch ber die Anwendung polizeilichen Zwangs und polizeilicher Massnahmen im Bereich der R ckf hrungen im Ausl nderrecht an die dem Zwangsanwendungsgesetz und der Zwangsanwendungsverord nung unterstehenden Vollzugs und Polizeibeh rden Fr hjahr 2011 Gegenw rtig wird diese Aufgabe tempor r von der NKVF wahrgenommen Auf sog Level 3 Fl gen welche derzeit in der Praxis nicht mehr zur Anwendung kommen wurden Windeln noch routinem ssig eingesetzt da ein Aufsuchen der Toilette untersagt war vgl dazu CPT Inf 2002 4 Ziff 51 Art 14 Abs 3 ZAG
75. Ministerkomitees des Europarates zum Freiheitsentzug ber den kurzfristigen Strafvollzug f r jugendliche Straft ter unter 21 Jahren R 66 25 Empfehlungen des Ministerkomitees des Europarates zum Freiheitsentzug ber die Untersuchungs haft R 65 11 Europ ischer Ausschuss zur Verh tung von Folter und unmenschlicher oder ernied rigender Behandlung oder Strafe CPT CPT Standards CPT Inf E 2002 1 Rev 2010 zit CPT Standards R ponse du Conseil f d ral suisse au rapport du Comit europ en pour la pr vention de la torture et des peines ou traitements inhumains ou d gradants CPT relatif sa visite effectu e en Suisse du 24 septembre au 5 octobre 2007 zit CPT Inf 2008 34 Rapport au Conseil f d ral suisse relatif la visite effectu e en Suisse par le Comit europ en pour la pr vention de la torture et des peines ou traitements inhumains ou d gradants CPT du 24 sep tembre au 5 octobre 2007 13 Nov 2008 zit CPT Inf 2008 33 R ponse du Conseil f d ral suisse au rapport du Comit europ en pour la pr vention de la torture et des peines ou traitements inhumains ou d gradants CPT relatif sa visite effectu e en Suisse du 20 au 24 octobre 2003 zit CPT Inf 2004 39 R ponse du Conseil f d ral suisse au rapport du Comit europ en pour la pr vention de la torture et des peines ou traitements inhumains ou d gradants CPT relatif sa visite effectu e en Suisse du 5 au 15 f vrier 2001
76. R 0 108 1 CEDAW Concluding Observations Switzerland 2009 Ziff 16 5 MRA Concluding Observations Switzerland 2009 Ziff 6 486 CERD Concluding Observations Switzerland 2008 Ziff 8 und 9 UPR Switzerland 2008 Ziff 30 488 CRC Concluding Observations Switzerland 2002 Ziff 4 481 484 487 57 gesamten Gebiet der Schweiz Die Empfehlungen erweisen sich in dieser Hinsicht koh rent und stimmen auch mit den entsprechenden General Comments Oberein TP Spezifisch die Justiziabilit t thematisieren indessen nur der Ausschuss f r WSK Rechte und CEDAW die jedoch beide wiederum bereinstimmend die direkte Geltendmachung der Garantien vor Gericht verlangen 2 2 4 Zusammenfassung Vor allem der WSK Ausschuss und der Ausschuss gegen die Diskriminierung der Frau stellen in kon stanter Weise eine mangelnde gerichtliche Einklagbarkeit der vertraglich gew hrten Menschen rechtsgarantien in der Schweiz fest wobei sich die beiden Aussch sse prim r an der Rechtsprechung des Bundesgerichts orientieren In erster Linie wird dieser Mangel als Ausdruck der allgemein gerin gen Bedeutung von wirtschaftlichen sozialen und kulturellen Rechten in der Schweiz gewertet Die Kritik der beiden Aussch sse bezieht sich denn auch weniger auf die Durchsetzung spezifischer Rech te sondern betrifft vielmehr die Haltung der Schweiz in den Staatenberichten bzw die Rechtspre chung des Bundesgerichts auf die sich die Schweiz in den Staatenberichtsverfahre
77. R 101 Ausschuss gegen die Folter Committee against Torture Ausschuss gegen die Diskriminierung der Frau Committee on the Elimination of Discrimination against Women Ausschuss gegen die Rassendiskriminierung Committee on the Elim ination of Racial Discrimination Ausschuss f r WSK Rechte Committee on Economic Social and Cul tural Rights Europ ischer Ausschuss zur Verh tung von Folter und unmenschli cher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe European Com mittee for the Prevention of Torture or Inhuman or Degrading Treat ment or Punishment Ausschuss fiir die Rechte des Kindes Committee on the Rights of the Child Europ ische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz European Commission against Racism and Intolerance Wirtschafts und Sozialrat der Vereinten Nationen Economic and Social Council Europ ischer Gerichtshof f r Menschenrechte Eidgen ssisches Justiz und Polizeidepartement Eidgendssische Kommission fiir Migrationsfragen Eidgendssische Kommission gegen Rassismus Europ ische Menschenrechtskonvention Konvention vom 4 No vember 1950 zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten vom SR 0 101 Fachausschuss R ckkehr und Wegweisungsvollzug Ubereinkommen vom 18 Dezember 1979 zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau SR 0 108 fortfolgende Fussnote Ubereinkommen vom 10 Dezember 1984 gegen Folter und andere grausame unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Stra f
78. S 18 Ziff 49 So zuletzt im Jahre 2007 wo der CPT bei Gef ngnisbesuchen in den Kantonen Genf und Aargau hygienische M n gel festgestellt hat Im Gef ngnis Champ Dollon wurden hygienische Unzul nglichkeiten bei den Nasszonen fest gestellt welche behoben werden sollten CPT Inf 2008 33 Ziff 120 und 121 In der Justizvollzugsanstalt Lenz burg wurde auf das Fehlen von gen genden Duschm glichkeiten hingewiesen CPT Inf 2008 33 Ziff 104 Der CPT empfahl dem Gef ngnis Aarau Amtshaus seinen Insassen gen gend Produkte f r die pers nliche K rperhygi ene sowie f r das Reinigen ihrer Zellen zur Verf gung zu stellen CPT Inf 2008 33 Ziff 110 Europ ische Strafvollzugsgrunds tze Ziff 22 1 Europ ische Strafvollzugsgrunds tze Ziff 22 3 Der CPT stellte wiederum im Genfer Gef ngnis Champ Dollon M ngel in diesem Bereich fest Neben langen Dis tributionswegen kalte Nahrung wurde vor allem der schlechte und unhygienische Zustand der K che bem ngelt CPT Inf 2008 33 Ziff 122 Ein Neubau der K che sollte dabei laut CPT eine hohe Priorit t geniessen CPT Inf 2008 33 Ziff 125 D CPT Standards S 17 f Ziff 47 und 48 hnlich die Europ ischen Strafvollzugsgrunds tze Ziff 25 1 27 7 85 In seinen Empfehlungen an die Schweiz hielt der CPT fest dass die Aargauer Berner Genfer und Z rcher Beh r den ihre Bem hungen den Gefangenen ein entsprechendes Aktivit tenprogramm zu bieten fortsetzen sollen
79. Schweizerisches Kompetenzzentrum f r Menschenrechte SKMR Centre suisse de comp tence pour les droits humains CSDH Centro svizzero di competenza per i diritti umani CSDU Swiss Centre of Expertise in Human Rights SCHR us Die Umsetzung menschenrechtlicher Vorgaben in den Bereichen Freiheits entzug Polizei und Justiz in der Schweiz Eine Analyse der Empfehlungen menschenrechtlicher berwachungsorgane Studie des Schweizerischen Kompetenzzentrums f r Menschenrechte Themenbereich Polizei und Justiz zuhanden des Lenkungsausschusses EDA EJPD verfasst von Prof Dr J rg K nzli lic iur Anja Eugster MLaw Andreas Kind RA MLaw Alexander Spring LL M lic iur Evelyne Sturm LL M Bern 8 M rz 2012 Schweizerisches Kompetenzzentrum f r Menschenrechte SKMR Postfach 8573 Schanzeneckstrasse 1 Tel 41 31 631 86 55 3001 Bern Email annegrethe nielsen skmr unibe ch Diese Studie gibt die Meinung der Autorinnen und Autoren wieder und bindet nur das Schweizerische Kompetenzzentrum f r Menschenrechte Inhalt Verzeichnis mehrfach verwendeter Literatur ss IV Abk rz ngsverzeichnisa uu na ae Lea V Zusammenfassung ser anne SEENEN lu VII Resume u Eed ee EES EES EEN IX EINLEITUNG eessen EE geesde EENEG 1 1 TU EN TE 1 2 AUD ET 1 SST LE 2 1 Menschenrechte und Freibeitsentzug ss 2 2 Internationale Verpflichtungen und ihre normative Umsetzung in der Schweiz
80. Straftaten erlaubt b Umsetzung der Empfehlungen auf Kantonsebene Die Kantone als Hauptaufgabentr ger im Bereich des Polizeiwesens regeln die Zwangsanwendung nach wie vor unterschiedlich W hrend der Kanton Z rich die Zwangsanwendung in einem hinsicht lich Normdichte detaillierten kantonalen Polizeigesetz und in einer Verordnung ber die polizeili 2 Siehe z B MRA Concluding Observations Switzerland 2009 Ziff 14 2001 Ziff 11 1996 Ziff 13 CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 8 1997 Ziff 90 260 Siehe z B CPT Inf 2008 33 Ziff 14 und 33 ff 261 Vgl CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 5 b 262 CPT Inf 2008 33 Ziff 33 26 CPT Inf 2008 33 Ziff 35 264 Medienmitteilungen EJPD 18 Jan 2006 Einheitliche Regelung f r Polizeizwang im Zust ndigkeitsbereich des Bundes Bundesrat verabschiedet Botschaft zum Zwangsanwendungsgesetz Vgl MRA Concluding Observations Switzerland 2009 Ziff 3 e Siehe Antwort des Bundesrats vom 18 Nov 2009 auf die Interpellation Lumengo 09 3803 die deutlich macht dass der Widerstand gegen eine R ckf hrung die Voraussetzungen des Einsatzes eines Tasers nicht erf llt Als schwere Straftat in diesem Sinn gelten etwa eine ernsthafte Gef hrdung von Leib und Leben oder der ffentli chen Sicherheit 267 ZH 13 17 Polizeigesetz vom 23 April 2007 LS 550 1 265 266 30 che Zwangsanwendung regelt verf gt beispielsweise d
81. Verpflichtung zur Arbeitsleistung im AHV Alter etc W hrend das quivalenzprinzip im Gesundheitswesen d h der Grundsatz der Gleichwertigkeit medi zinischer Betreuung inner und ausserhalb von Hafteinrichtungen normativ solide verankert ist be stehen nach Ansicht mehrerer berwachungsorgane verschiedene Probleme in seiner Umsetzung So ist in der Schweiz namentlich das Recht auf Zugang zu einer rztin oder einem Arzt nur l ckenhaft verankert und trotz wiederholter entsprechender Empfehlungen verzichten zahlreiche Kantone auf die Vornahme fl chendeckender Eintrittsuntersuchungen In institutioneller Hinsicht stellen sich un ter einem menschenrechtlichen Blickwinkel ferner auch Fragen nach einer sachgerechten Stellung der Gef ngnis rztinnen und rzte Polizei Wenig berraschend sind Empfehlungen internationaler berwachungsmechanismen im sensiblen Bereich der polizeilichen Zwangsanwendung zahlreich Diese beschlagen in aller Regel und in inhalt lich koh renter Weise die hier zentrale Beachtung des Verh ltnism ssigkeitsprinzips Ausgel st durch tragische Einzelf lle liegt ein spezifischer Fokus verschiedener berwachungsorgane auf dem rechts staatlich besonders heiklen Bereich der Zwangsr ckf hrung ausl ndischer Staatsangeh riger In die sem Bereich wurden in j ngster Vergangenheit Fortschritte erzielt indem dem Verh ltnism ssig keitsprinzip in gr sserem Umfang Rechnung getragen werden konnte Optimierungsbedarf scheint
82. Vgl Ausschuss f r WSK Rechte General Comment No 3 1990 Ziff 6 und General Comment No 9 1998 Ziff 3 und 9 Ausschuss f r WSK Rechte Concluding Observations Switzerland 1998 Ziff 10 11 und 25 27 Ausschuss f r WSK Rechte Summary Record 2010 Ziff 15 471 Ausschuss f r WSK Rechte Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 5 72 Ausschuss f r WSK Rechte Summary Record 2010 Ziff 6 und 19 7 Ibid Ziff 23 474 Ibid Ziff 25 75 Ibid Ziff 19 21 und 23 76 Ausschuss f r WSK Rechte Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 32 77 Ibid Ziff 5 469 470 56 gesehen werden Die Schweiz wurde berdies ermutigt ihre Anstrengungen zur Harmonisierung der kantonalen Gesetzgebungen weiterzuf hren um auf dem gesamten Staatsgebiet eine einheitli che Inanspruchnahme der im Pakt verankerten Rechte sicherzustellen In gleicher Weise usserte sich auch der Menschenrechtsrat im Rahmen der periodischen berpr fung Er empfahl der Schweiz namentlich f r die Justiziabilit t von wirtschaftlichen sozialen und kulturellen Rechten zu sorgen 2 2 2 Ausschuss zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau Die fehlende Justiziabilit t wird auch beim bereinkommen zur Beseitigung der Diskriminierung der Frauen als problematisch erachtet Der Ausschuss gegen die Diskriminierung der Frau stellte fest dass die Garantien des bereinkommens von den Gerichten generell als nicht direkt anwe
83. Zu infrastrukturellen Anforderungen an Anstalten des Freiheitsentzugs Eine gen gende Haftinfrastruktur gilt als essentielle Voraussetzung f r eine menschenw rdige Haft die dem Insassen oder der Insassin die M glichkeit bietet den Freiheitsentzug in W rde und mit ei nem Minimum an Privatsph re zu verbringen Werden gewisse infrastrukturelle Anforderungen nicht eingehalten erh ht dies unverz glich das Risiko menschenrechtsverletzende Haftbedingungen vor zufinden welche f r sich genommen schon als unmenschlich oder erniedrigend angesehen werden k nnen Infrastrukturelle Probleme wirken sich unmittelbar auf andere Rechte der Insassen aus was soweit beschr nkt werden k nnen als dies der Haftzweck das gemeinsame Zusammenleben und das normale Funktionieren der Anstalt n tig machen DT Vel Art 10 Pakt II 58 N here Angaben zu Art 3 EMRK und Haftbedingungen finden sich etwa in Van ZYL SMIT SNACKEN S 127 ff ROD LEY POLLARD S 394 ff 5 Vel Poltoratskiy v Ukraine 38812 97 2003 Ziff 148 und LI v Bulgaria 44082 98 2005 Ziff 77 Siehe auch Europ ische Strafvollzugsgrunds tze Ziff 4 Vgl RODLEY POLLARD S 395 6 amp 1 MRA Concluding Observations Switzerland 2009 Ziff 17 62 CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 17 Vgl CPT Inf 2008 33 S 48 60 6 Vgl CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 17 CPT Inf 2008 33 S 48 52 60 zu einer automatischen Herabsetzung der a
84. a diese von den Polizeibeh rden weitgehend unabh ngig agieren und die betroffenen Beh rden durch deren Eingreifen gezwungen werden Stellung zu beziehen und m glichen Verletzungen nachzugehen Ausserdem d rfte die Hemmschwelle Betroffener sich an diese Stellen zu wenden kleiner sein als beispielsweise ein Strafverfahren einzuleiten Allenfalls w re auch zu berdenken ob den Ombudsstellen nicht die Legitimation zur Einreichung einer Beschwerde einger umt werden k nnte damit sie bei ihnen bekannten F llen von polizeilichen bergriffen aktiv werden k nnten oder ob ihnen gar die Kompetenz zur F hrung von Untersuchun gen wie von Art 2 und 3 EMRK gefordert bertragen werden k nnte b Pool von Staatsanw lten Einsetzung ausserkantonaler Staatsanw lte Um dem Vorwurf der fehlenden Unabh ngigkeit der bisher in den meisten Kantonen zust ndigen Untersuchungsbeh rden in Strafverfahren entgegenzutreten w re die Einrichtung eines Pools von Staatsanw lte zu pr fen auf welchen in F llen von Vorw rfen gegen Polizeibeamte und beamtinnen zur ckgegriffen werden k nnte Die Untersuchung w rde in der Folge entweder von ausserkantona len Staatsanwaltschaften oder sonstigen ausserordentlichen Staatsanw lten und anw ltinnen gelei tet welche mit den verd chtigten Polizeiangeh rigen ansonsten in keinem Kontakt stehen Das Bundesgericht best tigte vor kurzem implizit dass die gesamte Staatsanwaltschaft des Kantons Aargau in Bezug auf
85. ach Optimierungsm glichkeiten sucht Trotzdem verbleiben Bereiche wo die Schweiz Verbesserungspotential aufweist Dazu z hlen namentlich die Gewaltanwendung w hrend des Zugriffs in der Zelle der Ausschaffungsgef ngnisse der Rechtsschutz bei ger gten Menschenrechtsverletzungen im Rahmen einer Ausschaffungsoperation die definitive Umsetzung 299 EA R WWV Stellungnahme S 2 21 Ibid S 3 292 NKVF Bericht R ckf hrungen Luft Empfehlung Nr 19 ff 293 FA R WwV Stellungnahme S 3 2 Ibid S 3 und 4 25 Ibid S 3 26 Ibid S 4 297 Vgl http www tagesanzeiger ch schweiz standard Erneut Zwischenfall bei Ausschaffung eines Nigerianers story 31555119 Diese besteht aus einer Fesselung an H nden Armen Beinen und F ssen sowie aus einem Gurt sog body cuff zur Fixierung der Arm und Fussfesseln einem Sparringhelm sowie einem Moskitonetz als Spuckschutz Zu den einzelnen Vollzugsstufen siehe Art 28 ZAV Nigeria war nach dem Todesfall einer Staatsangeh rigen im Jahr 2009 nicht mehr bereit Staatsangeh rige mittels Sonderfl gen zur ckzunehmen Im Jahr 2011 erkl rte sich dieser Staat wieder dazu bereit unter der Bedingung dass auf eine standardm ssige Ganzk rperfesselung verzichtet wird siehe dazu KUNZLI KIND S 30 f 300 Mehr dazu hinten bei 4 5 298 299 33 der unabh ngigen Begleitung von Ausschaffungsfl gen oder die Forderung einer konsequenten fil mischen berwachung von Ausschaffu
86. an der Festnahme betei ligten Polizisten und dem Festgenommenen diametral Die kantonal zust ndige Untersuchungsbe h rde er ffnete mangels konkreter Anhaltspunkte kein Strafverfahren dies lediglich gest tzt auf die sich widersprechenden Aussagen Dem Bundesgericht gen gte diese Aktenlage nicht um einer wirksamen und vertieften Untersuchung gerecht zu werden Hierf r h tten noch Zeugen einver nommen werden sollen sowie die Unterlagen des Kantonsspitals beigezogen werden m ssen Das Bundesgericht wies die kantonalen Beh rden daher an die Vorw rfe gr ndlicher zu untersuchen jedoch unter ausdr cklicher Betonung dass dies keiner Vorverurteilung der betroffenen Polizeibe amten gleichkommen d rfe da diese selbstverst ndlich unter dem Schutz der Unschuldsvermutung st nden 2 Korrelat zur Untersuchungspflicht ist die Pflicht des Staates nach Aufdeckung einer Verletzung die hierf r verantwortlichen Personen strafrechtlich zur Verantwortung zu ziehen 27 364 Grundlegend EGMR Grand Chamber McCann and Others v The United Kingdom 18984 91 1995 Ziff 161 The obligation to protect the right to life under this provision art 2 requires by implication that there should be some form of effective official investigation when individuals have been killed as a result of the use of force by inter alios agents of the State Vgl auch EGMR Grand Chamber Ramsahai and Others v The Nether lands 52391 99 2007 Z
87. ank reich beobachten Der Tod zweier Jugendlicher die sich aus Angst vor einer Polizeikontrolle in einem Transforma torh uschen versteckten und durch einen Stromschlag get tet wurden f hrte zu einem Fl chenbrand von Aus schreitungen in den gr sseren franz sischen Vorortst dten siehe dazu DIETMAR H ser Die sechs Banlieue Revolten im Herbst 2005 in H ser Hrsg Frankreichs Empire schl gt zur ck Gesellschaftswandel Kolonialde batten und Migrationskulturen im fr hen 21 Jahrhundert Kassel 2010 S 15 ff Vgl MRA Rosalind Williams Lecraft v Spain 1493 2006 2009 Ziff 7 2 Nachweis bei FRA Handbuch S 38 f m w H 321 CERD List of issues 2008 S 3 319 320 37 discrimination in the administration and functioning of the criminal justice system zu beachten Dar ber hinaus wurde die Schweiz aufgefordert f r die Kantone Informationen zu ethnic profiling zusammenzustellen 277 b ECRI Die Europ ische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz empfahl der Schweiz 2009 das Thema racial profiling bei der Aus und Weiterbildung von Polizeiangeh rigen zu integrieren Strukturen zum Austausch von good practices zu etablieren sowie Forschungsarbeit auf diesem Gebiet zu lan cieren Dar ber hinaus fordert sie eine klare Definition sowie ein eindeutiges Verbot in einem Ge setz 4 3 5 Situation in der Schweiz Die Problematik des diskriminierenden Profilings wurde in der Vergangenheit v a
88. anl sslich eines Polizeikontakts aufgrund eines verp nten Merkmals nicht gleich behandelt werden wie die brigen B rger z B wenn sie absch tzige Bemerkungen oder sons tiges respektloses Verhalten seitens der Polizei ber sich ergehen lassen m ssen Solches Verhalten kann nat rlich ebenfalls diskriminierend sein es hat aber nichts mit dem eigentlichen Profiling im hier verstandenen Sinne zu tun sondern betrifft die Anforderungen an einen korrekten und diskrimi nierungsfreien Kundenkontakt im Polizeialltag Ein Beispiel f r unzul ssiges Profiling das eine Verletzung des Diskriminierungsverbots des Paktes II darstellte findet sich in der Praxis des Menschenrechtausschusses Der Fall Rosalind Williams Lecraft v Spanien betrifft eine spanische B rgerin mit afroamerikanischen Wurzeln die nach dem Aus steigen aus einem Zug als einzige Person unter den vielen Fahrg sten von einem Polizisten aufgefor dert wurde sich auszuweisen Auf die Nachfrage hin wieso gerade sie sich ausweisen m sse gab ihr der Polizist zur Antwort dass die Polizei den Auftrag habe illegale Immigration zu bek mpfen und dabei insbesondere Personen mit dunkler Hautfarbe kontrollieren w rde Der Menschenrechtsaus schuss gelangte zum Schluss polizeiliche Anhaltungen und Identit ts berpr fungen seien angesichts des legitimen Interesses einer kontrollierten Einwanderung grunds tzlich zul ssige Mittel Der Staat m sse dabei jedoch darauf bedacht sein dies
89. assgabe ihres Verfassungsrechts Gem ss der bundesgerichtlichen Rechtsprechung vermit telt eine Garantie dann solche Individualrechte wenn die Bestimmung die Rechtsstellung Privater betrifft sich an die rechtsanwendende Beh rde richtet und gen gend bestimmt und klar ist um Grundlage eines Entscheides zu bilden und mithin justiziabel ist Im Gegensatz dazu richten sich programmatische Bestimmungen oder solche die einen erheblichen Ermessens oder Entscheidungs spielraum belassen bzw blosse Leitgedanken formulieren an den Gesetzgeber TP Obschon die Ver 1 7B Art 2 Abs 3 Pakt Il Art 13 EMRK 462 KALIN KUNZLI S 113 63 KUNZLI S 464 464 BGE 118 la 112 S 116 f 465 Statt vieler BGE 120 la 1 S 11 55 tragsstaaten resp ihre Gerichte im Anwendungsfall selbst ber die Justiziabilit t bestimmen wird die Einforderbarkeit menschenrechtlicher Garantien vor Gericht von den internationalen berwa chungsorganen als ein wichtiges Kriterium f r eine effektive Umsetzung erachtet In gewissen Ver tr gen wird berdies ausdr cklich die Pflicht statuiert ein Rechtsmittel f r die entsprechenden Ga rantien einzur umen Eng verkn pft mit der direkten Anwendbarkeit aber von dieser zu unter scheiden ist die Frage ob eine menschenrechtliche Garantie unmittelbare oder progressiv zu erf l lende Verpflichtungen begr ndet Ist Ersteres der Fall kann regelm ssig von einer direkten Anwend barkeit ausgegangen werden
90. atische Eintrittsuntersuchung die zus tzlichen Kos ten geltend die im Vergleich mit dem angestrebten Zweck als unverh ltnism ssig hoch eingestuft w rden hnlich pr sentieren sich teilweise die Reaktionen der Kantone auf die durch die NKVF ger gten M ngel im Gesundheitsbereich So reagierte etwa im Jahr 2011 der Kanton St Gallen auf die Empfehlung systematische medizinische Eintrittsuntersuchungen durchzuf hren solche seien 181 Vgl Europ ische Strafvollzugsgrunds tze Ziff 12 1 182 Vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 138 183 Vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 161 184 So implizit Art 75 StGB Ausdr ckliche Grundlagen finden sich etwa in modernen Strafvollzugserlassen Siehe statt vieler etwa BE Art 18 Abs 1 Gesetze ber den Straf und Massnahmenvollzug vom 25 Juni 2003 BSG 341 1 Besonders deutlich auch Aus bung der rztlichen T tigkeit bei inhaftierten Personen Richtlinien der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften Ziff 5 publiziert in Schweizerische rztezeitung 2003 S 306 ff Ziff 5 Versch rft wird diese Ausgangssituation durch die Tatsache dass viele Inhaftierte ausl ndischer Nationalit t nicht einer Krankenversicherung angeschlossen sind und die Gesundheitskosten daher von der ffentlichen Hand zu berappen sind THOMAS STAUB Die Rolle des Arztes im schweizerischen Strafvollzug in Tag Hillenkamp Hrsg Intramurale Medi zin im internationalen Vergleich Gesundheitsf rsorge zwischen
91. au b nden vom 20 Okt 2004 BR 613 000 Siehe z B ZH 8 13 Verordnung ber die polizeiliche Zwangsanwendung vom 21 Jan 2009 LS 550 11 272 MRA Concluding Observations Switzerland 2001 Ziff 14 3 CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 15 Die Schweiz m sse daher Prevent police violence and mistreatment against persons being forcibly repatriated by air open inquiries into any such allegations prose cute and punish perpetrators and compensate victims Ibid Ziff 16 Weiter r gte der CAT the failure of the State party to respond to claims for compensation from the families of the two latest victims in recent cases of forced repatriation arts 2 3 and 14 275 Siehe CPT Inf 2002 4 Ziff II B 3 und CPT Inf 2004 38 Ziff 9 ff N her auf diese Berichte wird an den inhaltlich relevanten Stellen dieser Ausf hrungen eingegangen Einen prominenten Platz nehmen Fragen der Behandlung von R ckzuf hrenden schliesslich auch in den allgemei nen Standards des CPT ein siehe CPT Standards S 75 ff Siehe CPT Inf 2002 5 Ziff 57 Vgl dazu auch hinten III 4 5 In der Literatur finden sich kaum Kommentierungen zu diesen Erlassen Siehe f r Kurz resp K rzestdarstellungen von ZAG und ZAV MINH SON NGUYEN Les renvois et leur ex cution en droit suisse in Amarelle Nguyen Hrsg Les 31 269 270 271 274 276 277 ung ZS Diese Bundeserlasse beanspruchen Geltung auch f r alle kantonal
92. ber rechtlich oder faktisch lebenslang Verwahrten etwa im Bereich der Arbeitspflicht nach Errei chen des Pensionsalters oder generell f r die Phase nach Verb ssung ihrer Strafe vorsehen 3 1 3 Handlungsbedarf Die Gef ngnisinfrastruktur und die Haftbedingungen in schweizerischen Anstalten des Freiheitsent zuges weisen auch im internationalen Vergleich ein ausserordentlich hohes Niveau auf So beschla gen denn auch die Empfehlungen namentlich des CPT in aller Regel keine strukturellen Defizite son dern meist anstaltsspezifische Problembereiche Diese Einsch tzung gilt hingegen zumindest nicht vollst ndig f r Sonderregime des Freiheitsentzugs e So illustrieren die Empfehlungen der menschenrechtlichen Uberwachungsorgane dass die aus l nderrechtliche Administrativhaft zwar mit unterschiedlichen anstaltsspezifischen Nuancen aber doch generell in einer klassischen Gef ngnisumgebung vollzogen wird Dies widerspricht nicht nur menschenrechtlichen Vorgaben sondern auch dem Zweck dieses Freiheitsentzuges der ausschliesslich die Sicherstellung der Ausreise gew hrleisten soll Das Bundesgericht hat in zahl reichen Urteilen die Grenzen zu Einzelpunkten der w hrend dieser Haft zul ssigen Freiheitsbe schr nkungen Stellung genommen Angesichts der stetigen Kritik und der offenkundigen Tatsa che dass Administrativinhaftierte ihre Haft oft in Anstalten absitzen die auch der Untersu chungshaft oder dem Strafvollzug dienen dr
93. chtspflege vom 31 Aug 2006 BR 370 100 8 Siehe dazu auch Urteil des Bundesgerichts 5A_335 2010 vom 6 Juli 2010 425 426 427 50 Praxis nur dann von gr sserer Bedeutung sein wenn der Nachweis eines Schadens nicht gelingt Ebenso ist ungekl rt eine Beweislastumkehr wie von menschenrechtlichen Vorgaben gefordert in einem solchen Verfahren umgesetzt werden kann 4 5 4 Handlungsbedarf Die vorstehenden Ausf hrungen zeigen dass im Bereich des Rechtsschutzes im Zusammenhang mit Polizeigewalt teilweise strukturelle Defizite bestehen Trotz wiederholter Empfehlungen verschie denster nationaler und internationaler Gremien hat sich die Lage in der Schweiz in den letzten Jahren kaum ver ndert Eine vertiefte berpr fung der Wirksamkeit und Eignung der bestehenden verfah rensrechtlichen Mechanismen zur Umsetzung der menschenrechtlichen Untersuchungspflicht und des Rechts auf eine wirksame Beschwerde scheint daher angebracht Zus tzlich w re etwa Folgendes zu pr fen a Schaffung von Ombudsstellen in der ganzen Schweiz Wie bereits erw hnt erf llen parlamentarische Ombudsstellen zumindest in der heutigen Form nicht die Kriterien einer unabh ngigen Beschwerdeinstanz i S v Art 13 EMRK da sie keinerlei rechtsbindenden Entscheidungen treffen k nnen welche bereits geschehene Verletzungen wieder gutmachen aufheben oder sanktionieren k nnten Dennoch ist die Einrichtung neuer Ombudsstellen grunds tzlich pr fenswert d
94. d statistisch belegter Kriterien Entscheidungen getroffen werden sondern vor wiegend gest tzt auf verp nte Merkmale F r Letzteres haben sich die etwas unpr zisen Begriffe ethnic oder racial Profiling etabliert Da ethnische Kriterien f r ein Profiling nicht per se tabu sind und der Begriff rassisch kaum greifbar und an sich fragw rdig ist soll im Folgenden der Begriff diskriminierendes Profiling verwendet werden Dadurch ist einerseits klar dass man von einer un zul ssigen Form des Profilings spricht andererseits werden auch andere verp nte Merkmale ohne weiteres mitumfasst Die Europ ische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz ECRI versteht unter racial profiling polizeiliche Kontroll Beobachtungs oder Untersuchungsmassnahmen die nicht objektiv und ange messen begr ndet sind sondern einzig wegen ethnischer Abstammung Hautfarbe Sprache Religion oder Nationalit t durchgef hrt werden TP Offenkundige Auswirkung derartigen Profilings ist die Ge fahr dass Minderheiten mit bestimmten leicht auszumachenden Merkmalen einem kollektiven Ge neralverdacht ausgesetzt werden 301 Dies insbesondere wegen der staatlichen Gewahrsamssituation und der daraus fliessenden staatlichen Beweis last Siehe dazu KUNZLI KIND S 62 Vgl auch NKVF Bericht R ckf hrungen Luft Empfehlung Nr 38 Der FA R WwV h lt aus Sicherheits und Datenschutzgr nden an einem generellen Verbot einer filmischen oder photo
95. de l examen p riodique universel du Conseil des droits de l homme de l ONU S 35 ff 357 358 359 360 361 362 363 42 bietet Gefordert ist eine gr ndliche unabh ngige und exakte Untersuchung P Der EGMR aner kennt diese Untersuchungspflicht als eigenst ndigen verfahrensrechtlichen Teilgehalt von Art 2 EMRK Eine analoge Pflicht trifft den Staat wenn eine Person glaubw rdig behauptet Opfer von Folter unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung resp Bestrafung gem ss Art 3 EMRK ge worden zu sein TT Einer besonders umfassenden Untersuchungspflicht unterliegt ein Vertragsstaat der EMRK wenn Verdachtsmomente bestehen dass dem Verstoss rassistische Motive zugrunde lie gen Ratio dieser selbstst ndigen Teilgehalte ist eine prozessuale Absicherung der beiden funda mentalen Menschenrechtsgarantien Diese w ren zu grossen Teilen ihres materiellen Gehalts ent leert m ssten die Staaten behaupteten Verletzungen nicht sorgf ltig und ernsthaft nachgehen Das Bundesgericht st tzte sich in BGE 131 455 unter Verweis auf die Rechtsprechung des EGMR auf den prozessualen Teilgehalt von Art 3 EMRK ab In diesem Fall ging es um eine Person die sich bei einer Anhaltung durch die Polizei unbestrittenermassen k rperliche Verletzungen zugezogen hatte Unklar blieb bei der Sachverhaltsabkl rung wie es bei der Anhaltung zu diesen Verletzungen kom men konnte In diesem Punkt widersprachen sich die Aussagen der beiden
96. den zust ndigen Polizeikommandanten oder die zust ndige Polizeikommandantin zu wenden der Weg offen sich an eine beim Generalsekretariat des Justiz und Sicherheitsdepartement angesiedelte Beschwerdestelle zu wenden Die Unabh ngigkeit dieser Stelle wurde jedoch verschiedentlich in Frage gestellt So wur de in einem parlamentarischen Vorstoss angezweifelt ob von Unabh ngigkeit die Rede sein k nne wenn der Departementsvorsteher gleichzeitig Vorgesetzter des Beschwerdewesens und des Polizei kommandanten oder der Polizeikommandantin sei und die politische Verantwortung f r alle Dienst stellen trage Zudem k nne gegen Beschl sse der Beschwerdestelle kein Rechtsmittel ergriffen wer den c Beschwerde an eine Ombudsstelle Die Kantone Basel Landschaft Basel Stadt Zug und Z rich sowie die St dte Bern St Gallen Rap perswil Jona Winterthur und Z rich verf gen ber Ombudsstellen welche vom Parlament gew hlt werden 7 Von einem bergriff durch Polizeibeh rden betroffene Personen k nnen sich an diese Stellen wen den welche zwischen den Betroffenen und der Beh rde vermitteln und versuchen eine f r beide Seiten befriedigende L sung zu finden Sie haben zwar keine Weisungsbefugnis konfrontieren je doch die betroffenen Beh rden mit den Vorw rfen und verlangen von ihnen eine Stellungnahme Die Ombudsstellen sind unabh ngige Organe welche weder organisatorisch noch personell mit den Polizeibeh rden verbunden sind Ihre
97. die sich von internationalen Gremien wiederholende Kritik der berbelegung des Gef gnisses Champ Dollon mit Um und Neu baumassnahmen b Im Bereich des Normalvollzugs Eine Analyse der Berichtspraxis der internationalen berwachungsorgane zeigt dass zwar auch im Bereich des strafrechtlichen Normalvollzugs immer wieder Einzelbereiche moniert wurden Diese Kritik wurde von den zust ndigen Beh rden meist akzeptiert und nderungen wurden vorgenom men Strukturelle Probleme von grunds tzlicherer Art die auch normative nderungen bedingen w rden wurden in diesem Haftregime aber kaum identifiziert Mit ein Grund f r diese erfreuliche Tatsache liegt sicherlich in der langj hrigen Praxis des Bundesgerichts das etwa in den Bereichen der Verpflegung Zellengr sse und Religion Kultusfreiheit Standards gesetzt hat welche auch unter einer internationalen Optik nicht zu beanstanden sind Ein Bereich hingegen der immer wieder durch den CPT im Zusammenhang mit Haftbedingungen aufgegriffen wurde ist das Recht auf eine Stunde Bewegung an der frischen Luft Die grosse Mehrheit der Kantone verf gt ber eine Norm zur Bewegung im Freien wobei alle bis auf den Kanton Waadt diesen Bereich auf Verordnungsstufe regeln ber keine Bestimmung zu dieser Thematik verf gen die Kantone Zug Thurgau und Genf Auch das Bundesgericht konkretisierte das Recht auf Bewegung im Freien dahingehend dass inhaf tierte Personen nach ein
98. dsstelle Stadt ZH Bericht 2010 S 1 Die im Bericht aufgef hrten Beispiele handeln nicht immer klar von diskriminierendem Profiling Z T liegt der Schwerpunkt bei der Beanstandung des Verhaltens der Polizisten insb bei Fallbeispiel 2 was strenggenommen nicht das Profiling betrifft sondern den allgemeinen Umgang mit Aus l ndern und Ausl nderinnen bzw Minderheiten im Polizeialltag Auflistung bei ALBERTINI ARMBRUSTER RZ 1 Botschaft Strafprozessrecht S 1224 323 324 325 326 327 328 329 38 gener Zusammenhang zwischen der angehaltenen Person und einem Delikt als m glich erscheint 27 Die Polizei verf gt in diesem Bereich demzufolge ber einen weiten Ermessensspielraum Es m ssen in jedem Fall objektiv nachvollziehbare Gr nde f r eine Anhaltung vorliegen Diese k nnen sich aus einem auff lligen oder ungew hnlichen Verhalten in einem bestimmten Kontext einer rtlichen und zeitlichen N he zu einem Delikt zu einem deliktstr chtigen Ort oder zu einer verd chtigten Person ergeben Eine starre Grenze ab wann ein Entscheid zur Anhaltung einer bestimmten Person einem diskriminierenden Profiling gleichkommt existiert nicht Es ist stets auf die Umst nde des Einzelfalls abzustellen Auf die Aufforderung des CERD gab die Schweiz zur Antwort das Polizeiwesen sei eine kantonale Angelegenheit und der Bundespolizei fehle insofern die Kompetenz den Kantonen in diesem Zu sammenhang Vorschriften zu machen Die
99. e SR 0 105 Agentur der Europ ischen Union f r Grundrechte European Union Agency for Fundamental Rights Menschenrechtsrat Human Rights Council Konferenz der kantonalen Justiz und Polizeidirektorinnen und direktoren bereinkommen vom 20 November 1989 ber die Rechte des Kin des SR 0 107 Menschenrechtsausschuss Nationale Kommission zur Verh tung von Folter OPCAT Pakt Pakt Il RDK SR StGB StPO Strafvollzugsgrunds tze VStrR VVWA VwVG WSK Rechte ZAG ZAV ZPO Fakultativprotokoll vom 18 Dezember 2002 zum Ubereinkommen gegen Folter und andere grausame unmenschliche oder erniedri gende Behandlung oder Strafe SR 0 105 1 Internationaler Pakt vom 16 Dezember 1966 Uber wirtschaftliche soziale und kulturelle Rechte SR 0 103 1 Internationaler Pakt vom 16 Dezember 1966 Uber b rgerliche und politische Rechte SR 0 103 2 Internationales Ubereinkommen vom 21 Dezember 1965 zur Beseiti gung jeder Form von Rassendiskriminierung SR 0 104 Systematische Sammlung des Bundesrechts Schweizerisches Strafgesetzbuch vom 21 Dezember 1937 SR 311 0 Schweizerische Strafprozessordnung vom 5 Oktober 2007 Strafpro zessordnung SR 312 0 Europ ische Strafvollzugsgrunds tze European Prison Rules des Europarats Rec 2006 2 Bundesgesetz vom 22 Marz 1974 Uber das Verwaltungsstrafrecht SR 313 0 Verordnung vom 11 August 1999 Uber den Vollzug der Weg und Ausweisung von ausl ndischen Personen SR 142 281 Bund
100. e Durchf hrung einer effizienten und unabh ngigen Untersuchung sondern zus tz lich die Bereitstellung von effizienten Beschwerdem glichkeiten W hrend im Bereich der Untersu chung regelm ssig die h ufig institutionell bedingte mangelnde Unabh ngigkeit ger gt wird weisen die den Opfern unzul ssiger Polizeigewalt zur Verf gung stehenden Rechtsmittel und behelfe struk turelle M ngel zur Umsetzung der menschenrechtlichen Vorgaben und namentlich der menschen rechtlich geforderten Beweislastumkehr auf Zudem fehlen in der Schweiz regelm ssig nichtkonfron tative Vorgehensweisen beim Umgang mit Fehlern in der Polizeiarbeit 54 IV JUSTIZ 1 Menschenrechte und Justiz Menschenrechtliche Garantien sind eng mit dem Bereich Justiz hier in einem weiten Sinne ver standen als s mtliche Gerichts oder gerichts hnliche sowie Verwaltungsverfahren verkn pft e Zum einen dienen gerichts oder gerichts hnliche Verfahren der effektiven Umsetzung der materiellen Garantien Verschiedene Menschenrechtsvertr ge verlangen daher solche Ver fahren zur Durchsetzung der materiellen Garantien Dabei misst sich die Effektivit t des Rechtsschutzes unter anderem daran welche Durchsetzungsmechanismen vorhanden sind wie der Zugang zu diesen Verfahren geregelt ist ob menschenrechtliche Garantien im Ver fahren unmittelbar geltend gemacht werden k nnen oder wie eine allf llige Wiedergutma chung erfolgt Ein besonderer Aspekt stellt in diesem
101. e Mittel nicht auf Personen mit einem fremdl ndischen Erscheinungsbild zu beschr nken Dies w rde nicht nur die betroffenen Personen in ihrer W rde in unzul ssiger Weise herabsetzen sondern laufe dar ber hinaus Gefahr xenophobe Tendenzen in der Bev lkerung zu verst rken und wirke sich daher in den staatlichen Bestrebungen jegliche Form von Rassendiskriminierung wirksam zu bek mpfen kontraproduktiv aus Weil die Beschwerdef hrerin in vorliegendem Fall nachweislich einzig wegen ihres dunkelh utigen Erscheinungsbilds f r eine Iden tit tskontrolle ausgesucht wurde ohne dass dies im konkreten Fall durch objektive Umst nde h tte gerechtfertigt werden k nnen kam der Menschenrechtsausschuss zum Schluss dass eine Verletzung von Art 26 Pakt Il vorliege Ein weiteres Beispiel einer diskriminierenden Profilbildung erw hnt das Handbuch der Grund rechteagentur der EU Nachdem es in Wien zu mehreren Raub berf llen gekommen war die mut masslich von zwei dunkelh utigen M nnern begangen wurden erhielt die Polizei die Direktive alle in Gruppen auftretenden schwarzen M nner zwecks Identit tsfeststellung anzuhalten Nach Protesten aus der Zivilbev lkerung wurde die Direktive umformuliert und mit ungef hren Angaben zu Alter Gr sse Statur und Bekleidung erg nzt Nicht in allen F llen ist diskriminierendes Profiling derart offensichtlich wie in den aufgef hrten Bei spielen Es kann u U sogar unbeabsichtigt vorkommen indem sich
102. e Sicherstellung der Beachtung der Grund und Menschenrechte in einem schwierigen und nicht selten gef hrlichen T tigkeitsgebiet Die Bundesverfassung verpflichtet in Art 35 Abs 2 s mtliche Tr ger staatlicher Aufga ben die Grundrechte zu achten und zu ihrer Verwirklichung beizutragen Somit sind eidgen ssische kantonale und kommunale Polizeiangeh rige direkt an die Grundrechte der Verfassung und die Schweiz bindende menschenrechtliche Standards gebunden Das polizeiliche Handeln muss zudem stets im ffentlichen Interesse sein und unter Beachtung des Verh ltnism ssigkeitsprinzips erfol gen Die folgenden im Fokus stehenden Gebiete welche aus Empfehlungen der internationalen berwa chungsgremien extrahiert wurden verdeutlichen die Herausforderungen Es geht im Kern um den Fragenkomplex in welchen F llen der Staat Zwang anwenden darf welche Mittel dabei zul ssig sind wie Adressaten derartiger Massnahmen ermittelt werden d rfen und wie sich dadurch Gesch digte gegebenenfalls rechtlich zur Wehr setzen k nnen 2 Internationale Verpflichtungen 2 1 Universelle Ebene Im Bereich der Polizei sind namentlich folgende universelle die Schweiz bindende Normen von Be deutung e Normen von prim rer Relevanz f r die Polizei im Pakt Il Recht auf wirksame Beschwerde Art 2 Abs 3 Recht auf Leben Art 6 Verbot der Folter und der unmenschlichen oder er niedrigenden Behandlung und Strafe Art 7 Schutz vor willk rlichem Freihe
103. e judiciare Farera 2006 kantonales Gef ngnis Appenzell Ausserrhoden 2007 Kantonsge f ngnis Sicherheitsst tzpunkt Biberbrugg 2007 Regionalgef ngnis Altst tten 2003 Regionalgef ngnis Thun 2001 Ein weiteres Neubauprojekt besteht etwa in Burgdorf Der Neubau von La Brenaz 2008 68 Pl tze hatte vorerst nicht wirklich zur Entspannung der Lage gef hrt Daher wurde mit der Er ffnung eines neuen Trakts am 25 Juli 2011 die Kapazit t des Gef ngnisses zus tzlich von 270 auf 370 Pl tze erh ht Vgl z B CPT Inf 2008 34 Ziff 57 60 62 Polizeigewahrsam CPT Inf 2008 Ziff 92 ausl nderrechtliche Haft CPT Inf 2008 34 Ziff 121 124 128 Strafanstalten 124 Vgl BGE 99 la 262 S 278 und 289 BGE 118 la 360 S 360 BGE 118 la 64 S 78 80 125 Vgl 123 I 221 S 233 Vgl BGE 106 la 277 S 291 geistige Betreuung BGE 129 74 S 77 Besuch gemeinsamer Gottesdienste BGE 113 la 304 S 305 Gottesdienstordnung BGE 129 74 S 81 Anspruch auf Arbeitsbefreiung Siehe z B ZH 8 107 Justizvollzugsverordnung Vgl BGE 118 la 64 E 3c k t S 76 ff BGE 122 II 49 E 5a S 52 ff BGE 118 la 360 E 3c S 364 BGE 122 222 E 4b S 230 Administrativgefangene 119 120 121 122 123 126 127 128 14 c Im Bereich spezifischer Haftregime Die ausl nderrechtliche Haft erfordert meist keine Beschr nkungen des Kontakts mit der Aussenwelt Das Bundesgericht h lt demnach in seiner R
104. e particuli rement d licat du point de vue d un Etat de droit R cem ment des progr s ont t faits dans ce domaine en donnant au principe de la proportionnalit une plus grande importance Le besoin d optimisation demeure cependant pr sent Le ph nom ne du profilage discriminatoire d sign aussi comme profilage racial qui prend nais sance de mani re subtile fait l objet de nombreuses recommandations adress es la Suisse Malgr le manque de donn es la disposition du grand public divers indices montrent que cette forme de violation de l interdiction de la discrimination est effectivement r pandue en Suisse galement Ce pendant il n existe pour ainsi dire pas de solutions simples pour l liminer IX Diff rentes prises de position des organes de surveillance internationaux recommandent cet effet un recrutement accru de personnes appartenant des minorit s dans les m tiers de la police afin de renforcer l autorit de la police dans toutes les couches de la population De mani re peu correcte en Suisse cette question est majoritairement assimil e la question de l acc s de personnes de na tionalit trang re aux m tiers de la police Finalement les recommandations relatives au contexte du fonctionnement proc dural en rapport avec les all gations concernant la violence polici re illicite sont particuli rement nombreuses et pro viennent galement de diff rents organismes Des prescr
105. e que ce que ne laisse croire l image en noir et blanc qui ressort des rapports tatiques de la Suisse Ainsi on trouve non seulement dans la Constitution f d rale de nombreux domaines des garanties du Pacte en tant que droits subjectifs mais galement dans les bases l gales cantonales pertinentes en la mati re On constate d ores et d j au premier coup d ceil que ceux ci offrent la possibilit aux individus de faire valoir en justice beaucoup de droits du Pacte du moins en faisant le d tour par le droit natio nal En opposant ce statu quo aux prescriptions internationales on constate certes encore quelques d ficits en la mati re ceux ci ne sont cependant pas aussi graves que l on pourrait le supposer au premier abord Dans le domaine des garanties g n rales de proc dure et de proc dure judiciaire de nombreux ar r ts de la CEDH adress s la Suisse montrent des d ficits dans le domaine du principe de l galit des armes A ce jour certains arr ts de principe du Tribunal f d ral ont pu combler ces lacunes de mani re partielle Dans le cadre des garanties de proc dure en relation avec la d tention il est diffi cile de tirer une conclusion d finitive au vu de la pratique encore manquante dans le cadre du nou veau CPP Malgr cela il est possible de constater l existence de domaines probl matiques notam ment en ce qui concerne le droit de recours contre les contr les effectu s par la police
106. ec 2006 2 zit Europ ische Straf vollzugsgrunds tze Opinion of the Commissioner for Human Rights concerning Independent and Effective Determination of Complaints against the Police CommDH 2009 4 12 M rz 2009 zit Commissioner for Human Rights Opinion 2009 Report of Mr Alvaro Gil Robles Commissioner for Human Rights on his Visit to Switzerland 29 No vember 3 December 2004 for the attention of the Committee of Ministers and the Parliamentary Assembly CommDH 2005 7 8 Juni 2005 zit Commissioner for Human Rights Report 2005 R solution DH 99 128 adopt e le 19 f vrier 1999 par le Comit des Ministres du Conseil de l Europe dans l affaire CAMENZIND c Suisse zit Ministerkomitee Camenzind 1999 Empfehlung des Ministerkomitees des Europarates Europ ische Grunds tze f r die von Sanktionen und Massnahmen betroffenen jugendlichen Straft ter und Straft terinnen Rec 2008 11 Empfehlung Rec 2001 10 des Ministerkomitees an die Mitgliedstaaten ber den Europ ischen Kodex f r die Polizeiethik 19 Sept 2001 Empfehlung des Ministerkomitees des Europarates ber die berbelegung in den Strafanstalten so wie den berm ssigen Anstieg inhaftierter Personen R 99 22 Empfehlung des Ministerkomitees des Europarates ber ethische und organisatorische Aspekte der gesundheitlichen Versorgung in Vollzugsanstalten R 98 7 Empfehlung des Ministerkomitees des Europarates ber Strafvollzugsbezogene und kriminolog
107. echte ung falls angezeigt Empfehlungen eidgen ssischer Kommissionen und von NGOs untersucht werden Die Gesamtheit dieser internationalen Vorgaben wird soweit m glich dem faktischen und normati ven Ist Zustand auf Ebene des Bundes und der Kantone gegen bergestellt damit ein allf llig beste hender Handlungsbedarf eruiert werden kann 2 Aufbau Vorliegende Studie gliedert sich entsprechend den abgedeckten Themenbereichen in die drei Kapitel Freiheitsentzug LL Polizei Ill und Justiz IVL Diese Kapitel besch ftigen sich nach einleitenden Bemerkungen mit den jeweils identifizierten drei bis vier Schwerpunktbereichen Innerhalb dieser Bereiche werden soweit zweckm ssig zun chst die internationalen Vorgaben und die innerstaatli che Rechtslage sowie die Empfehlungen der menschenrechtlichen berwachungsorgane dargestellt Daran anschliessend untersucht diese Studie unter dem Titel Situation in der Schweiz jeweils die Reaktion der Schweiz auf diese Empfehlungen Gesetzgebungsprojekte faktische Entwicklungen etc bevor in einem letzten Schritt versucht wird einen allf llig bestehenden Handlungsbedarf zu eruie ren Il FREIHEITSENTZUG 1 Menschenrechte und Freiheitsentzug Menschen im Freiheitsentzug stehen in einem zwangsweisen Sonderstatusverh ltnis zum Staat wel ches erstens durch eine besondere Beziehungsn he von Individuum und Staat und zweitens durch ein asymmetrisches Machtgef ge gepr gt ist Konkret bestimmt der
108. echtsprechung fest dass etwa ein Anspruch auf freien und unbeaufsichtigten Telefonverkehr auf unkontrollierten Briefverkehr auf unbeaufsichtigte Besuche und auf Kontakt zu anderen Administrativhaftlingen besteht Idealerweise wird diese Haft daher in speziellen f r die Bed rfnisse der ausl nderrechtlichen Haft eingerichteten Geb ulich keiten vollzogen Wie die Praxis der NKVF illustriert gibt ein Vollzug in einer gesonderten Einrich tung indes keine Gew hr dass in solchen Einrichtungen nicht ein ausgepr gter Gef ngnischarakter vorherrscht und Beschr nkungen der pers nlichen Freiheit ber das vom Haftzweck geforderte hin ausgehen In der Realit t wird zudem die Administrativhaft h ufig in Einrichtungen vollzogen die auch dem Strafvollzug oder der Untersuchungshaft dienen und die daher schon aus baulichen Gr n den kaum geeignet sind Administrativinfhaftierte menschenrechtskonform aufzunehmen Mit ein Grund f r diese Sachlage d rfte sein dass zwar eine mittlerweile reiche Gerichtspraxis verschiedene Einzelheiten der Haftmodalit ten der ausl nderrechtlichen Haft vorgibt hingegen die Besonderhei ten dieser Haftform noch zu wenig deutlich Niederschlag in den kantonalen Vollzugserlassen und Hausordnungen gefunden haben Zumindest auf normativer Ebene finden sich soweit ersichtlich in Strafvollzugserlassen und Haus ordnungen keine spezifischen Regelungen die Abweichungen der Normalvollzugsmodalit ten ge gen
109. efangenen 2 3 berblick ber die innerstaatliche Regulierung Nach Art 123 Abs 2 BV sind die Kantone zust ndig f r den Straf und Massnahmenvollzug soweit das Gesetz nichts anderes vorsieht Gem ss Abs 3 kann daher der Bund Vorschriften zum Straf und Massnahmenvollzug erlassen falls dies f r den einheitlichen Vollzug der materiellen Vorgaben des bergeordneten Rechts erforderlich sein sollte Ein Bundesstrafvollzugsgesetz hat der Bund aber bis heute nicht erlassen weshalb sich im Bereich des Freiheitsentzuges Bundes und kantona les Recht erg nzen 2 3 1 Auf Bundesebene Durch die Grundrechte werden die f r den Freiheitsentzug relevanten EMRK Bestimmungen und Empfehlungen des Europarates umgesetzt Denn die EMRK gew hrleistet nach der Rechtsprechung des Bundesgerichts im Bereich der Haftbedingungen keine ber die verfassungsm ssigen Grund rechtsgarantien hinausgehende Rechte Basierend auf dem Grundrecht der pers nlichen Freiheit und dem damit verbundenen Grundsatz dass Beschr nkungen der Freiheitsrechte von Gefangenen nicht ber das hinausgehen d rfen was zur Gew hrleistung des Haftzweckes und zur Aufrechterhal tung eines ordnungsgem ssen Anstaltsbetriebes erforderlich ist hat das Bundesgericht in einer kreativen Praxis verfassungsrechtliche Minimalanforderungen eines menschenrechtskonformen Haft vollzugs konkretisiert Zus tzlich ber cksichtigt und antizipiert das Bundesgericht auch Urteile des
110. ehlungen im Personal bereich prim r von der Bereitstellung zus tzlicher finanzieller Mittel abh ngt welche von der Politik gesprochen werden m ssen b Kontakte zur Aussenwelt Kontakte zur Aussenwelt sind eine wichtige Resozialisierungsvoraussetzung die gem ss CPT Standards zu f rdern sind und ausschliesslich durch Sicherheitsbedenken oder Ressourcenknappheit eingeschr nkt werden sollen Die Kontakte zur Aussenwelt werden in den meisten F llen auf kanto 211 Vgl CPT Standards S 18 f Ziff 51 2 Vgl Europ ische Strafvollzugsgrunds tze Ziff 24 1 24 12 213 Vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 185 und 186 214 Vgl Europ ische Strafvollzugsgrunds tze Ziff 56 1 und 60 5 215 Vel CPT Standards S 20 Ziff 56 216 Vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 189 217 Vgl CPT Inf 2002 4 Ziff 101 CPT Inf 2004 39 Ziff 29 218 Vgl z B CPT Inf 2008 34 Ziff 181 23 naler Gesetzes bzw Verordnungsstufe in zwei verschiedene Themenbereiche aufgeteilt Es gibt so wohl Normen zur Regelung der Besuche als auch zur Regelung des Brief und Telefonverkehrs W hrend bei einer Inventarisierung des kantonalen Strafvollstreckungs und Strafvollzugsrechts im Jahre 20037 verschiedene Kantone noch ber keine Bestimmungen zum Besuchsrecht verf gten normieren heute alle Kantone diesen Bereich in ihren Strafvollzugserlassen explizit Die grosse Mehr heit der Kantone regelt die Besuche ausschliesslich auf Verordnungsstufe N
111. eine Stunde Bewegung im Freien zu gew hrleisten von den Kantonen umgesetzt Hingegen scheinen gewisse Kantone die Beschr nkung auf religi se Lekt re w hrend dem Arrest beibehalten zu wol len 7 4 Zur Koh renz der Empfehlungen internationaler berwachungsorgane Der Grossteil der Empfehlungen der drei f r den Bereich des Freiheitsentzuges wichtigsten berwa chungsorgane Menschenrechtsausschuss CAT und CPT bezieht sich auf den Bereich der allgemei nen Haftbedingungen So forderten etwa der Menschenrechtsausschuss und der CAT die Schweiz beinahe wortgleich und in sehr allgemeiner Weise auf die Anstrengungen zur Verbesserung der Le bensbedingungen in den Gef ngnissen aller Kantone zu verst rken w hrend der CPT diese Aussa gen inhaltlich in detaillierter Weise konkretisierte 1 Eine Ausnahme bildet hier der Kanton Solothurn welcher in 28 seines Gesetzes ber den Vollzug von Freiheits strafen Ersatzfreiheitsstrafen gemeinn tziger Arbeit therapeutischen Massnahmen und Verwahrung festh lt dass die Beziehungen der Insassen zur Aussenwelt zu f rdern sind soweit es sich um aufbauende Kontakte han delt Vgl BAECHTOLD Strafvollzug S 176 Siehe z B ZH 23 Straf und Justizvollzugsgesetz vom 19 Juni 2006 LS 331 233 Siehe z B BE Art 76 Gesetz ber den Straf und Massnahmenvollzug vom 25 Juni 2003 BSG 341 1 234 Siehe BE Art 75 79 Gesetz ber den Straf und Massnahmenvollzug vom 25 Juni
112. eit Art 10 Abs 2 BV zur Folge hat Zweck einer Anhaltung ist das Ausfindig machen von Personen die in Zusammenhang mit einer Straftat stehen Art 215 Abs 1 StPO Die hierf r zul ssigen Mittel wie die Identit tsfeststellung Kurzbefragung und Durchsuchung von Be h ltnissen oder Fahrzeugen werden in Abs 2 von Art 215 StPO aufgef hrt Bei einer Anhaltung spielt es grunds tzlich keine Rolle ob die angehaltene Person selbst unter Verdacht steht gesuchte Gegenst nde auf sich tr gt oder lediglich Beobachtungen gemacht hat und so sachdienliche Hinweise geben kann Ein konkreter Tatverdacht gegen ber der angehaltenen Person ist im Gegensatz zu einer Festnahme keine Voraussetzung Es reicht aus wenn in der konkreten Situation ein sachbezo 322 CERD Concluding Observations Switzerland 2008 Ziff 14 ECRI 4 Bericht Ziff 185 und 187 Dort wurden auch schon mehrere gr ssere Studien durchgef hrt Siehe dazu ANDREW GELMAN JEFFREY FAGAN ALEX K ss An Analysis of the New York City Police Department s Stop and Frisk Policy in the Context of Claims of Ra cial Bias in Journal of the American Statistical Association 2007 S 813 ff m w H Vgl den Report von Lord Scarman zu den Ausschreitungen in Brixton Brixton Disorders 10 12 April 1981 HMSO 1981 Vgl dazu CLAUDIA KAUFMANN Racial und Ethnic Profiling Ein bei uns unbekanntes Ph nomen in Tangram 26 S 68 ff Amnesty International Polizei S 5 und 87 ff Ombu
113. en Beh rden die im Be reich der Ausl nder und Asylgesetzgebung polizeilichen Zwang anwenden m ssen Damit wurde angesichts der oft grossen Anzahl der an Ausschaffungsoperationen beteiligter Polizeikorps ein bun desweit einheitlicher Standard hinsichtlich der zul ssigen Zwangsmassnahmen w hrend allen Phasen einer Ausschaffungsoperation geschaffen Noch weiter verfeinert werden sollen diese Vorgaben in einem sich in der Vernehmlassung befindlichen Benutzerhandbuch des EJPD dem Weisungscha rakter zukommen wird Des Weiteren ist hier die Verordnung ber den Vollzug der Weg und Aus weisung von ausl ndischen Personen zu ber cksichtigen die seit anfangs 2011 in den Art 15f 15i eine unabh ngige berwachung von Ausschaffungen auf dem Luftweg vorsieht Die auf Bundesebene geschaffenen Regelungen begr nden f r den Einsatz verschiedener polizeili cher Zwangsmittel im Hinblick auf das Verh ltnism ssigkeitsgebot Art 5 Abs 2 BV deutliche Schranken Art 25 Abs 1 ZAG stellt klar dass Arzneimittel bei der Zwangsanwendung nicht an Stelle von Hilfsmitteln eingesetzt werden d rfen Die Abgabe beruhigender oder gar narkotisierender Me dikamente zwecks Vereinfachung der Arbeitsabl ufe ist somit gesetzlich unzul ssig Eine Verabrei chung entsprechender Medikamente kommt einzig gest tzt auf eine medizinische Indikation in Frage Abs 2 Art 30 Abs 1 ZAV bestimmt dass r ckzuf hrenden Personen nur mit deren Einverst ndnis Windel
114. en und kulturellen Rechte UNO Pakt 1 April 2008 zit Ausschuss f r WSK Rechte Staatenbericht Schweiz 2008 Report of the open ended working group to consider options regarding the elaboration of an option al protocol to the International Covenant on Economic Social and Cultural Rights E CN 4 2005 52 10 Feb 2005 zit Report Working Group OP CESCR Concluding Observations of the Committee on Economic Social and Cultural Rights Switzerland E C 12 1 Add 3 7 Dez 1998 zit Ausschuss f r WSK Rechte Concluding Observations Switzerland 1998 General Comment No 9 on the domestic application of the Covenant E C 12 1998 24 3 Dez 1998 zit Ausschuss f r WSK Rechte General Comment No 9 1998 General Comment No 3 on the nature of States parties obligations Art 2 par 1 14 Dez 1990 zit Ausschuss f r WSK Rechte General Comment No 3 1990 Ausschuss f r die Rechte des Kindes CRC General Comment No 5 on General measures of implementation of the Convention on the Rights of the Child arts 4 42 and 44 para 6 27 Nov 2003 zit CRC General Comment No 5 2003 Concluding observations of the Committee on the rights of the child Switzerland CRC C 15 Add 182 13 Jun 2002 zit CRC Concluding Observations Switzerland 2002 77 Europarat Empfehlungen des Ministerkomitees des Europarates Europ ische Strafvollzugsgrunds tze Neufas sung der Mindestgrunds tze f r Behandlung der Gefangenen R
115. enakte f r jeden Gefangenen zu er ffnen CPT Inf 2002 4 Ziff 109 und 110 Die Forderung wurde 2007 durch den CPT gegen ber den Aargauer und Berner Beh rden wiederholt und dadurch erg nzt dass bei der Untersu chung allen Neueintretenden eine Informationsbrosch re abgeben werden soll die ber die T tigkeit des Ge sundheitsdienstes informiert und grundlegende Hygienemassnahmen in Erinnerung ruft CPT Inf 2008 33 Ziff 174 159 160 166 167 18 d Zur Vertraulichkeit medizinischer Untersuchungen und Daten Die Vertraulichkeit medizinischer Untersuchungen ist wesentlicher Bestandteil des Arzt Patienten Verh ltnisses dies insbesondere auch im Haftvollzug wo Inhaftierte in aller Regel ihren Arzt oder rztin nicht frei aussuchen k nnen IP Das Arztgeheimnis soll daher im Strafvollzug in gleicher Weise beachtet werden wie ausserhalb Dazu soll jede rztliche Untersuchung ausser H r und Sichtweite des Gef ngnispersonals durchgef hrt werden ITT Zudem ist die Unabh ngigkeit des Gesundheitsper sonals zu gew hrleisten denn medizinische Erw gungen k nnen h ufig in einem Konflikt zu solchen der Verwaltung und Sicherheit des Gef ngnisses stehen Daher erachtet es der CPT als wichtig dass das medizinische Personal so eng wie m glich an die Hauptstr mung der Gesundheitsversorgung in der allgemeinen Gesellschaft angeschlossen sein sollte und klinische Entscheidungen einzig durch medizinische Kriterien bestimmt werden soll
116. enleben in der Vollzugseinrichtung erfordert Grund und menschenrechtliche Wurzeln besitzen auch die in Art 75 verankerten Grunds tze so namentlich dass d er Strafvollzug den allgemeinen Lebensverh ltnissen so weit als m glich zu entsprechen und sch dlichen Folgen des Freiheitsentzugs entgegenzuwirken hat Ein bundesrechtlicher Rahmen zu den Vollzugsmodalit ten der Untersuchungs und Sicherheits sowie der Polizeihaft findet sich in der seit 2007 in Kraft stehenden Strafprozessordnung StPO Die Untersuchungs und Sicherheitshaft werden in der Regel in Haftanstalten vollzogen die diesem Zwe cke vorbehalten sind und die daneben nur dem Vollzug kurzer Freiheitsstrafen dienen Wie im Straf und Massnahmenvollzug d rfen die inhaftierten Personen in der Untersuchungs und Sicherheitshaft nach Art 235 Abs 1 StPO in ihrer pers nlichen Freiheit nicht st rker eingeschr nkt werden als es der Haftzweck sowie die Ordnung und Sicherheit in der Haftanstalt erfordern Die Polizeihaft hingegen ist nur sp rlich geregelt So regelt Art 219 das Vorgehen der Polizei nach der Festnahme nur in den Grundz gen Das Bundesgesetz ber die Ausl nderinnen und Ausl nder AuG ussert sich in Art 81 nur rudimen t r zu den Haftbedingungen der ausl nderrechtlichen Administrativhaft So verankert Abs 1 ein Recht auf im Vergleich zum strafrechtlichen Vollzug grossz giges Regime sozialer Kontakte und Abs 2 stipuliert diese
117. er Kanton Schwyz ber eine deutlich weni ger eingehende Regelung Der Grossteil der Kantone regelt den Einsatz von Schusswaffen relativ ausf hrlich und materiell mehr oder weniger identisch 7 Andere Waffen wie z B Schlagst cke oder Reizstoffe und Hilfsmittel zur Zwangsanwendung z B Fesselungen die eine Strangulation zur Folge haben k nnen sind hingegen nicht in jedem Kanton gleich vollst ndig bzw berhaupt nicht normiert Dies gilt auch f r Destabilisierungsger te Nur we nige Kantone regulieren deren Gebrauch f r die polizeiliche Zwangsanwendung 4 2 Insbesondere im Kontext von Zwangsr ckf hrungen 4 2 1 Empfehlungen internationaler berwachungsorgane Nach den drei tragischen Todesf llen in den Jahren 1999 2001 und 2009 w hrend Zwangsr ckf h rungen wurde die Praxis der Schweiz in diesem Bereich von verschiedenen menschenrechtlichen berwachungsorganen kritisiert So forderte im Jahr 2001 der Menschenrechtsausschuss die Schweiz auf sicherzustellen dass w hrend Zwangsausschaffungen die Vorgaben des Rechts auf Leben und des Verbots der unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung nach dem Pakt Il beachtet werden Insbesondere m sse gew hrleistet werden dass restraint methods do not affect life and physical integrity of persons concerned Knapp zehn Jahre sp ter gab sich der UNO Ausschuss gegen die Folter besorgt ber die persistent allegations of police violence and mistreatment when persons
118. er Woche in Haft einen Anspruch auf einen halbst ndigen und nach einem Monat auf einen st ndigen Spaziergang im Freien haben UP Diese h chstrichterliche Praxis setzten die Kantone welche die Bewegung im Freien rechtlich regulieren in den entsprechenden Verord nungen um Im Gegensatz zur medizinischen Betreuung sind die Normierungsunterschiede gering kantonales Untersuchungsgef ngnis Klosterhof 2008 Umbau und Renovationsarbeiten Regional u Untersu chungsgef ngnis Kreuzlingen 2003 Zellenumbau Regional u Untersuchungsgef ngnis Steckborn 2004 Um bau Namens nderung Regionalgef ngnis Bern 2007 Umbau von 8 Zellen Inbetriebnahme einer Abteilung f r Durchsetzungs und Ausschaffungshaft So z B im Bezirksgef ngnis Bremgarten 2008 Renovation des Gef ngnistraktes Bezirksgef ngnis Sissach 2002 und 2006 Renovation kantonales Gef ngnis Glarus 2001 Renovation Untersuchungsgef ngnis Basel Stadt 2006 Renovation der Sicherheitsanlagen So z B im Bezirksgef ngnis Fraubrunnen 2007 Personalbewirtschaftung durch das Regionalgef ngnis Burgdorf Bezirksgef ngnis Sissach 2005 Vermietung an den Kanton Basel Stadt f r den Vollzug von Kurzstrafen Grosshof Haftanstalt und Untersuchungsgef ngnis 2003 bernahme des Bezirksgef ngnisses Sursee als Aussenstelle Bei mehreren Anstalten kam es zudem zu Kapazit tsverminderungen um so eine Erh hung des generellen Lebens standards herbeizuf hren So z B das Carcer
119. er justizbezogenen Rechten und Verfahrensgarantien werden verschiedene Rechte zusammenge fasst die als Ausdruck der Rechtsstaatlichkeit ein faires Verfahren und effektiven Rechtsschutz ge wahrleisten sollen Di In ihrer individualrechtlichen Funktion sichern sie dabei der Einzelnen dem Einzelnen eine faire Behandlung im Justizverfahren und sch tzen damit im Kern die W rde der von einem Verfahren betroffenen Person Dar ber hinaus haben Verfahrens und Justizgarantien auch 522 GRABENWARTER S 329 62 eine bedeutende gesellschaftsbezogene Funktion indem ihre Achtung Vertrauen in den Rechtsstaat vermittelt Verfahrens und Justizgarantien lassen sich hinsichtlich ihrer Funktion und ihres Anwendungsbereichs unterteilen in e Rechtsschutzgarantien welche bei Verletzung von justiziablen materiellen Garantien ein Recht auf Zugang zu einem nationalen Verfahren begr nden wobei jedoch nicht zwingend ein gericht liches Verfahren vorzusehen ist e allgemeine Verfahrensgarantien die im Wesentlichen der prozeduralen Fairness in beh rdlichen Verfahren dienen und spezifisch f r Gerichtsverfahren geltende Anspr che die eine Beurteilung durch ein gesetzlich geschaffenes und zust ndiges Gericht gew hrleisten und e Garantien die ausschliesslich nur im Strafverfahren gelten sowie solche die vor ungerechtfertig tem Freiheitsentzug sch tzen Zwar haben die berwachungsorgane neben den eigentlichen Verfahrens und Justizgarantien ve
120. eralisierungstendenz feststellbar roy Disziplinarmassnahmen Laut den Grunds tzen des Europarats Uber den Freiheitsentzug d rfen Disziplinarmassnahmen gene rell nur als letztes Mittel und die Einzelhaft nur in Ausnahmef llen f r eine fest umrissene und m g lichst kurze Zeitspanne eingesetzt werden Die Revision des StGB von 2002 hat auch im Bereich der Disziplinarmassnahmen dazu gef hrt dass heute beinahe alle Kantone die Disziplinarstraftatbest nde detailliert umschreiben Auch die Dis ziplinarmassnahmen gem ss Art 91 Abs 2 StGB wurden in die kantonalen Gesetzgebungen aufge nommen und angepasst Die meisten Kantone regeln das Disziplinarrecht auf Verordnungsstufe Lediglich die Kantone Bern Neuenburg Solothurn und Freiburg verf gen ber eine Regelung auf Gesetzesstufe Kantonale Unterschiede bestehen in diesem Bereich aber noch heute Die H chst dauer der Arreststrafe ist beispielsweise auch heute in den Kantonen unterschiedlich ausgestaltet Die maximale Arrestdauer variiert zwischen f nf Tessin und 30 Tagen Freiburg Jura und Waadt In den meisten Kantonen liegt sie bei 20 bzw 21 Tagen Zus tzlich bestehen noch heute formell rechtliche Defizite So er ffnen etliche Anstalten die Disziplinarmassnahmen nicht schriftlich das rechtliche Geh r wird nicht durchwegs gew hrt und nicht berall gen gen die Arrestbedingungen den verlangten Anforderungen Im Bereich der Disziplinarmassnahmen wurde die Empfehlung
121. eregelt werden k nnen Vgl BGE 117 la 465 E 3a S 469 Siehe auch BGE 99 la 269 Nach der Doktrin ist diese Herabsetzung der Anforderungen an die Norm stufe der gesetzlichen Grundlage bei einem Freiheitsentzug nur insoweit zul ssig als es um Beschr nkungen geht die sich aus dem klar umschriebenen Zweck des Sonderstatusverh ltnisses selber ergeben vgl etwa MUL LER SCHEFER S 118 f und KIENER KALIN S 92 Siehe AG Verordnung ber den Vollzug von Strafen und Massnahmen vom 9 Juli 2003 SAR 253 111 GR Ver ordnung ber den Justizvollzug im Kanton Graub nden vom 12 Dez 2006 BR 350 460 JU Ordonnance sur les tablissements de d tention du 21 d cembre 2004 GS 342 11 LU Verordnung ber den Justizvollzug vom 12 Dez 2006 SRL 327 SG Verordnung ber die Gef ngnisse und Vollzugsanstalten vom 13 Juni 2000 sGS 962 14 SH Justizvollzugsverordnung vom 19 Dez 2006 SHS 341 101 TG Verordnung des Regierungsrates ber den Justizvollzug vom 12 Dez 2006 RB 340 31 VS Reglement ber die Strafanstalten des Kantons Wallis vom 10 Dez 1993 RS 340 200 Solche Verordnungen gelten teilweise nicht nur f r den Strafvollzug So h lt z B die Z rcher Justizvollzugsverord nung vom 6 Dez 2006 331 1 in 8 1 fest dass die Verordnung neben strafrechtlichen Sanktionen auch die Durchf hrung der Untersuchungs Sicherheits und Auslieferungshaft sowie der Vorbereitungs Ausschaffungs und Durchsetzungshaft im Ausl nderrecht
122. ergestellt sind zwar weiter hin Defizite zu konstatieren diese pr sentieren sich indes weit weniger gewichtig als auf den ersten Blick angenommen Wenn auch in weniger prominenter Weise kritisieren auch andere UNO berwachungsorgane mit denselben oder hnlichen Argumenten die fehlende M glichkeit einer gerichtlichen Geltendmachung vertraglicher Garantien in der Schweiz Im eigentlichen Bereich der Verfahrens und Justizgarantien zeigen insbesondere zahlreiche gegen die Schweiz gerichtete Urteile des EGMR Defizite im Bereich des Grundsatzes der Waffengleichheit Grundsatzurteile des Bundesgerichts haben diese L cken bis heute aber zumindest teilweise auszu gleichen vermocht Bei den Verfahrensgarantien bei Freiheitsentzug erscheint ein definitives Fazit infolge noch fehlender Praxis zur neuen StPO schwieriger Problembereiche lassen sich aber trotz dem namentlich beim Rechtsschutz bei polizeilichen Anhaltungen konstatieren VIII R sum Une partie consid rable des recommandations faites l adresse de la Suisse par les organes de sur veillance internationaux au niveau mondial et r gional ainsi que des arr ts de la Cour Europ enne des Droits de l Homme concernant la Suisse couvrent les domaines relatifs a la d tention la police et la justice Alors que beaucoup de ces aspects concernent des probl mes individuels ayant diff rents niveaux de pertinence voire une pertinence limit e ou encore ayant t trait s entre te
123. erheit Art 5 Recht auf ein faires Verfahren Art 6 Recht auf wirksame Beschwerde Art 13 Diskriminierungsverbot Art 14 e Europ isches bereinkommen zur Verh tung von Folter und unmenschlicher oder erniedri gender Behandlung oder Strafe CPT e Richtlinie 2008 115 EG des Europ ischen Parlaments und des Rates ber gemeinsame Nor men und Verfahren in den Mitgliedstaaten zur R ckf hrung illegal aufh ltiger Drittstaatsan geh riger sog R ckf hrungsrichtlinie mit Bestimmungen f r die Ausgestaltung der ausl n derrechtlichen Administrativhaft e Allgemeine Politische Empfehlung Nr 11 der ECRI Bek mpfung von Rassismus und Rassen diskriminierung in der Polizeiarbeit Soft Law e Europ ischer Kodex f r Polizeiethik vom Ministerkomitee des Europarates Soft Law 3 berblick ber die innerstaatliche Regulierung Die Kompetenzordnung im Bereich der inneren Sicherheit wiederspiegelt die f deralistische Staats struktur und gestaltet sich entsprechend komplex Der Begriff Polizei kommt in der geltenden Verfas sung nicht vor In Art 57 BV wird lediglich festgehalten dass Bund und Kantone im Rahmen ihrer Zust ndigkeit f r die Sicherheit des Landes und den Schutz der Bev lkerung sorgen Abs 1 und dass sie dabei ihre Anstrengungen im Bereich der inneren Sicherheit koordinieren Abs 2 Das Bundesge richt geht im Bereich der inneren Sicherheit von parallelen oder konkurrierenden Zust ndigkeiten aus In erster L
124. errorism 2007 Menschenrechtsausschuss MRA Consideration of Reports Submitted by States Parties under Article 40 of the Covenant Concluding observations of the Human Rights Committee Switzerland CCPR C CHE CO 3 3 Nov 2009 zit MRA Concluding Observations Switzerland 2009 State Party Report Switzerland Third Periodic Report CCPR C CHE 3 17 Dez 2007 zit MRA Third Periodic Report Switzerland 2007 General Comment No 31 The Nature of the General Legal Obligation Imposed on States Parties to the Covenant CCPR C 21 Rev 1 Add 13 26 Mai 2004 zit MRA General Comment No 31 2004 Consideration of Reports Submitted by States Parties under Article 40 of the Covenant Concluding observations of the Human Rights Committee Switzerland CCPR CO 73 CH 12 Nov 2001 zit MRA Concluding Observations Switzerland 2001 State Party Report Switzerland Second Periodic Report CCPR C CH 98 2 6 Sept 1999 zit MRA Second Periodic Report Switzerland 1998 Consideration of Reports Submitted by States Parties under Article 40 of the Covenant Concluding observations of the Human Rights Committee Switzerland CCPR C 79 Add 70 8 Nov 1996 zit MRA Concluding Observations Switzerland 1996 75 Ausschuss gegen die Folter CAT Consideration of reports submitted by States parties under article 19 of the Convention Responses by Switzerland to the concluding observations of the Committee against Torture CAT C CHE CO 6 Swi
125. ervations Switzerland 2010 Ziff 17 178 Vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 83 179 Vgl CPT Inf 2002 4 Ziff 81 82 und 85 180 Vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 84 171 176 19 tials nicht in einer normalen psychiatrischen Klinik untergebracht werden k nnen Diese Tatsache impliziert gem ss CPT die Gefahr dass psychisch kranke Inhaftierte nicht die medizinische Versor gung bekommen welche ihnen gest tzt auf ihre Gesundheitssituation zustehen w rde Auch gem ss den Europ ischen Strafvollzugsgrunds tzen geh ren Personen mit einer schweren psychischen Er krankung nicht in eine Justizvollzugsanstalt 1 Seit dem ersten Besuch im Jahre 1991 wies der CPT stets darauf hin gemeingef hrliche Inhaftierte mit psychischen Krankheiten m ssten in einer geschlossenen Spezialabteilung eines Gef ngnisses oder einer psychiatrischen Klinik mit entsprechender personellen und r umlichen Infrastruktur be handelt werden Die 2007 besuchten Hochsicherheitstrakte wiesen gem ss CPT M ngel in diesem Bereich auf Der CPT empfahl daher die Ergreifung von Massnahmen damit Hochsicherheitsinsassen bzw insassinnen mit psychischen Krankheiten in einer Spitalumgebung eine geeignete Behandlung und therapeutische Aktivit ten in Anspruch nehmen k nnen welche von einem qualifizierten Perso nal angeboten werden 177 hnliche Probleme sind auch bei Personen vorzufinden gegen ber denen eine station re Behandlung oder eine Verwahrung angeordnet wurde Auch hie
126. esebeng geesde tik ara cdot state hie neh eg 28 3 2 Auf kant n ler Ebene n nn lan lan serie 29 Empfehlungen internationaler berwachungsorgane und Situation in der Schweiz in ausgew hlten Themenbereichen sis 29 4 1 Zwangsanwendung allgemein sn 29 4 1 1 Empfehlungen internationaler Uberwachungesorgane sssssesisissessisisirriririrrersrese 29 4 1 2 Situation in der Schweiz er Besen een ENEE 30 4 2 Insbesondere im Kontext von Zwangsr ckf hrungen 31 4 2 1 Empfehlungen internationaler Uberwachungesorgane ssssesisissersisisrrriririrrsrsrese 31 4 2 2 Situation in der SChweiz csccccccccisssececcscseeseacsee ee ehe nannte 31 4 2 3 Handl ngsbedarf zsas ns tait casscevetessdentectdeesdassate odes evatdes caste cass Oe 33 4 3 Diskriminierendes Profiling auch Ethnic Profiling 34 4 3 1 gell e ER fo or Sears A feat air as nn E ir SB Eee 34 4 3 2 Profiling und das Diskriminierungsverbot ccccessececeeseesssssaeeeeecessessseeeeeesseeseaaees 35 4 3 3 AuSwirk ngen ee earth tests 37 4 3 4 Empfehlungen internationaler Uberwachungesorgane sssssesisisiessisisrrriririrrersren 37 4 3 5 Situation iN der Schweiz tendre line ee 38 4 3 6 Handl ngsb darf 524 te E E E E E E A ange 39 4 4 Rekrutierung zu Polizeiberufen ss 40 4 4 1 Empfehlungen internationaler Uberwachungesorgane 40 4 4 2 Situation Inder SChWeIZ iesise steni ee kastaa ga aa i ee ne ENEE SES 41 4 4 3
127. esecuzione delle pene e delle misure per gli adulti del 20 aprile 2010 RL 4 2 1 1 VD Loi sur l ex cution des condamnations p nales du 4 juillet 2006 GS 340 01 BE Art 1 und Art 10 Gesetz ber Straf und Massnahmenvollzug vom 25 Juni 2003 BSG 341 1 Die genaue Benennung dieser Gesetze sowie deren inhaltliche Ausgestaltung variieren stark Der Kanton Aargau regelt z B in seinem Einf hrungsgesetz zum Ausl nderrecht Details betreffend sozialem Kontakt Bewegung im Freien und medizinischer Versorgung AG 8 20 Einf hrungsgesetz zum Ausl nderrecht vom 25 Nov 2008 SAR 122 600 w hrend sich das Ausf hrungsgesetz zum AuG des Kantons Freiburg nur insoweit zum ausl nderrecht lichen Haftregime ussert dass die Rechte der Personen die in Anwendung der Zwangsmassnahmen im Ausl n derrecht inhaftiert sind nur soweit beschr nkt werden d rfen als es der Haftzweck und der geordnete Betriebs ablauf der Anstalt erfordern FR Art 6 Ausf hrungsgesetz zum BG ber die Ausl nderinnen und Ausl nder vom 13 Nov 2007 RS 114 22 1 Siehe auch etwa BS Gesetz ber den Vollzug der Zwangsmassnahmen im Ausl n derrecht vom 17 M rz 2010 SG 122 300 Dies ist darauf zur ckzuf hren dass nach bundesgerichtlicher Praxis zwar die zwangsweise Begr ndung des Frei heitsentzugs und dessen wesentlicher Inhalt in einem formellen Gesetz geregelt sein m ssen aber die weiteren Details f r die Ausgestaltung des Vollzuges auf Verordnungsstufe g
128. esetzes nderungen Damit ist auch angesprochen dass die bundesgerichtliche Praxis zur Justiziabilit t der Pakt I Garantien ein Fremdk rper innerhalb des monistischen Systems der Schweiz bleibt indem internati onalen Rechtsnormen oder zumindest einzelnen Aspekten solcher Vorgaben welche die vom Bun desgericht entwickelten Voraussetzungen der direkten Anwendbarkeit erf llen dieser Charakter verweigert wird Durch die gegenseitige Abst tzung von Bundesrat und Bundesgericht zur Rechtferti gung der mangelnden Justiziabilit t der WSK Rechte scheint kurz und mittelfristig kein direkter Aus weg aus dieser Situation ersichtlich Eine umfassende Analyse die kl ren w rde in welchem Aus mass Individuen in der Schweiz indes gest tzt auf das Landesrecht Anspr che in Bereichen die durch den Pakt abgedeckt sind geltend machen k nnen verm chte zwar diesen gordischen Knoten nicht aufzul sen k nnte aber zumindest zu einer Aufweichung der verh rteten Fronten beitragen Kein Handlungsbedarf besteht hingegen u E zur Gew hrleistung einer schweizweit einheitlichen Umsetzung etwa der Garantien des Paktes I Gerade WSK Rechte r umen n mlich den Staaten oft einen weiten Ermessensspielraum ein wie sie ein definiertes Ziel erreichen wollen Weshalb dieser Grundsatz nach Ansicht des Ausschusses f r WSK Rechte nicht auch innerhalb eines f deralisti schen Staates gelten soll bleibt weitgehend unklar 3 Verfahrens und Justizgarantien Unt
129. esgerichtsurteil 2C_745 2010 vom 31 Mai 2011 54 Bundesgerichtsurteil 2C_548 2011 vom 26 Juli 2011 GRABENWARTER S 343 24 von insgesamt 71 Verurteilungen gegen die Schweiz zwischen 1974 und 2010 betrafen alleine Art 6 EMRK EGMR Minelli v Switzerland 8660 79 1983 betreffend Gerichtskosten Verletzung von Art 6 Abs 1 EMRK EGMR Schlumpf v Schweiz 29002 06 2009 betreffend Kosten bernahme f r eine Geschlechtsumwandlung Verweigerung einer ffentlichen Verhandlung mit der Begr ndung es stellten sich nur technische oder juristische Fragen Verletzung von Art 6 Abs 1 EMRK Hurter v Switzerland 53146 99 2005 keine ffentliche Verhand lung ohne dass Beschwerdef hrer ausdr cklich darauf verzichtet hatte Verletzung von Art 6 Abs 1 EMRK We ber v Switzerland 11034 84 1990 keine ffentliche Verhandlung in einem Strafverfahren Unzul ssiger Vorbe halt der Schweiz zu Art 6 Abs 1 EMRK EGMR Wettstein v Switzerland 33958 96 2000 betreffend fehlende Unvoreingenommenheit einer Richterin in einem Bauverfahren die zugleich Anw ltin der Gegenpartei in einem weiteren Verfahren war Verletzung von 66 541 542 543 546 547 548 549 550 Verletzungen des rechtlichen Geh rs bzw des Grundsatzes der Waffengleichheit sowie Verurteilun gen wegen unangemessener Verfahrensdauer die h ufigsten vom EGMR festgestellten Verletzungen der Verfahrensgarantien dar 3 4 Grundsatz der Waffengleichheit rechtl
130. esgesetz vom 20 Dezember 1968 ber das Verwaltungsverfah ren Verwaltungsverfahrensgesetz SR 172 021 wirtschaftliche soziale und kulturelle Menschen Rechte Bundesgesetz vom 20 Marz 2008 ber die Anwendung polizeilichen Zwangs und polizeilicher Massnahmen im Zust ndigkeitsbereich des Bundes Zwangsanwendungsgesetz SR 364 Verordnung vom 12 November 2008 ber die Anwendung polizeili chen Zwangs und polizeilicher Massnahmen im Zust ndigkeitsbereich des Bundes Zwangsanwendungsverordnung SR 364 3 Schweizerische Zivilprozessordnung vom 19 Dezember 2008 Zivil prozessordnung SR 272 VI Zusammenfassung Ein wesentlicher Teil der an die Schweiz gerichteten Empfehlungen internationaler berwachungsor gane auf universeller und regionaler Ebene sowie der die Schweiz betreffenden Urteile des Europ i schen Gerichtshofs f r Menschenrechte beschlagen die Themenbereiche Freiheitsentzug Polizei und Justiz W hrend viele dieser Vorbringen Einzelprobleme von unterschiedlicher teilweise aber auch beschr nkter Relevanz betreffen oder mittlerweile umgesetzt wurden weisen in den hier relevanten Bereichen insbesondere folgende oft inhaltlich hnliche sich aber teilweise in ihrem Detailierungs grad unterscheidende Empfehlungen verschiedener internationaler berwachungsorgane auf be stehende grundlegendere Probleme und entsprechenden politischen und gesetzgeberischen Hand lungsbedarf der Schweiz hin Freiheitsentzug Verschiedene A
131. est fraglich U E deckt das Diskriminierungsverbot vielmehr das diskriminierende Profiling als Erscheinungsform ausreichend ab Es w rde wohl seines Gehalts entleert bef rwortete man f r jede Unterart die Notwendigkeit einer Legaldefinition mit spezifischen Verboten Dadurch w rde die generelle G ltigkeit des Diskriminierungsverbots geschw cht weil damit implizit signali siert wird das Diskriminierungsverbot an sich reiche nicht aus 27 4 4 Rekrutierung zu Polizeiberufen In verschiedenen Empfehlungen wurde der Schweiz nahegelegt darauf zu achten dass ethnische Minderheiten verst rkt Zugang zu Polizeiberufen erhalten damit eine bessere Diversifizierung des Polizeibestandes erreicht werden kann Damit sollen interkulturelle Kompetenzen innerhalb des Korps gef rdert werden 4 4 1 Empfehlungen internationaler berwachungsorgane Im Rahmen des Dritten Staatenberichtsverfahrens der Schweiz vor dem Menschenrechtsausschuss zeigte sich dieser besorgt ber die im Allgemeinen tiefe Anzahl Minderheitsangeh riger bei den Poli zeikr ften ungeachtet des hohen Anteils der Minderheiten an der schweizerischen Bev lkerung Er empfahl in der Folge dass die Schweiz ihre Bem hungen verst rken sollte um eine angemessene Beteiligung der Minderheiten an den Polizeikorps sicherzustellen Die anl sslich der letzten periodischen berpr fung im Menschenrechtsrat von Kanada abgegebene Empfehlung Nr 57 11 t o recruit minorities in the pol
132. euere kantonale Gesetze ber den Strafvollzug nehmen sich jedoch vermehrt auch dieser Thematik an Die Regelungen der Rahmenbedingungen f r Besuche sind sehr unterschiedlich ausgestaltet So sind f r die Besuchsbe willigungserteilung je nach Kanton andere Instanzen zust ndig In den meisten F llen ist es die Abtei lungsleitung welche die Besuche bewilligt Unterschiedlich ist auch die berwachung von Besuchen geregelt Einige Kantone sehen eine generelle berwachung der Besuche vor w hrend andere erst bei Missbrauchsvermutung eine Beschr nkung errichten Zudem unterscheiden sich die Regelun gen auch hinsichtlich der Dauer und der Kadenz der Besuche Die meisten Kantone lassen 1 Std Woche zu Nur noch wenige Kantone beschr nken die Besuchszeit noch auf 30 Min Woche Grunds tzlich kann davon ausgegangen werden dass das Besuchsrecht in den letzten Jahren eine erh hte Regelungsdichte bekommen hat und zudem liberaler ausgestaltet worden ist Diese liberale re Ausgestaltung ist vor allem darauf zur ck zu f hren dass sowohl die StGB Revision als auch die j ngere Praxis des Bundesgerichts zu einer erheblich flexibleren und weniger einschr nkenden Praxis gef hrt haben welche die Kantone dazu bewegte in j ngster Vergangenheit etliche Vorschriften zu revidieren Vergleichbar sieht die Lage beim Brief und Telefonverkehr aus 2003 verf gten zwei Kantone ber keine Regelung des Brief und Telefonverkehrs Heute haben
133. f f r Menschen rechte EGMR im Individualbeschwerdeverfahren Stellung zu vorgebrachten Menschenrechtsverlet zungen im Freiheitsentzug nehmen Daneben besitzt der Europ ische Ausschuss zur Verh tung von Folter CPT dieselben Kompetenzen wie sein universelles Gegenst ck Folglich finden sich im Be reich des Freiheitentzugs besonders zahlreiche Empfehlungen internationaler Organe Als Freiheitsentzug gilt auch f r diese Studie eine Einschr nkung der Bewegungsfreiheit die ers tens eine gewisse Zeitdauer berschreitet d h mindestens mehrere Stunden andauert und zweitens diese Freiheit nach jeder Richtung hin einschrankt Der Begriff des Freiheitsentzugs umfasst damit nicht nur den traditionellen Strafvollzug in all seinen Vollzugsmodalit ten sondern auch s mtliche Vorstadien wie etwa Polizei oder Untersuchungshaft oder Alternativen wie etwa strafrechtliche Massnahmen Zusammenfassend gilt daher jede Form des Festhaltens oder der Inhaftierung einer Person oder deren Unterbringung in einer ffentlichen oder privaten Einrichtung die sie nicht nach Belieben verlassen darf sofern dies auf Anordnung oder Veranlassung einer Beh rde oder im Einver st ndnis mit einer Beh rde geschieht als Freiheitsentzug Dieses Kapitel befasst sich mit der Umsetzung menschenrechtlicher Verpflichtungen im Bereich des Freiheitsentzugs in der Schweiz Nicht behandelt werden hier menschenrechtliche Vorgaben f r das Strafverfahren
134. fanden wurden innerhalb des untersuchten einj hrigen Zeitraums Angeh rige der Minderheits bev lkerung h ufiger durch die Polizei angehalten als dies im selben Zeitraum bei der befragten Mehrheitsbev lkerung der Fall war TP In vier dieser Staaten zeigten sich markante Unterschiede In der Polizeiarbeit sind es v a die T tigkeitsbereiche der Routinekontrollen und der Verfolgung von Anfangsverdachten welche f r diskriminierendes Profiling besonders anf llig sind Also Situationen in denen unter Umst nden unverz glich entschieden werden muss wer anzuhalten zu identifizie ren zu durchsuchen oder zu befragen ist Des Weiteren kann diskriminierendes Profiling auch bei der systematischen Durchsuchung von Datenbanken Rasterfahndung oder der Anordnung von berwa chungsmassnahmen auftreten Die vorliegenden Ausf hrungen betreffen nur die zwei erstgenann ten Bereiche Haupts chlich betroffen von diskriminierendem Profiling sind gem ss Erfahrungen aus der Praxis junge M nner mit augenf llig nicht ortsans ssigem Erscheinungsbild die sich in einschl gi gen Stadtbezirken aufhalten 4 3 2 Profiling und das Diskriminierungsverbot Weder der Pakt Il die RDK die EMRK noch die EU Grundrechtscharta erw hnen das diskriminierende Profiling ausdr cklich Es handelt sich denn auch nicht um ein neues rechtliches Ph nomen sondern um einen in j ngerer Zeit st rker in den Fokus geratenen Anwendungsfall des Diskriminierungsver bot
135. gere Zeitr ume festgehalten werden II Bestimmte elementare materielle Anforderungen m ssen jedoch auch beim Polizeigewahrsam beachtet wer den HIE Beim Besuch im Jahr 2007 bem ngelte der CPT die materiellen Bedingungen des Polizeige wahrsams in s mtlichen besuchten Kantonen HP In den meisten F llen wurde moniert gewisse Zellen seien infolge ihrer Gr sse und Ausstattung gar nicht oder nur f r einen sehr kurzen Aufenthalt geeig net Dies veranlasste den CPT die Beh rden aufzufordern die materiellen Bedingungen in den Poli TT Vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 136 97 CPT Standards S 29 Ziff 32 Lenzburg AG P schwies ZH und Thorberg BE 9 Vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 139 100 Vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 140 101 Vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 141 102 Vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 142 108 Vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 138 Siehe mehr dazu unter 11 3 1 1 h 1 Art 123a BV Vgl CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 18 106 Vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 161 ff Siehe mehr dazu unter 11 3 2 1 107 CPT Standards S 8 Ziff 42 Vgl CPT Standards S 8 Ziff 42 f 109 Vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 57 62 105 108 12 zeieinrichtungen aller Kantone zu berpr fen Schon beim CPT Besuch 2001 wurden hnliche M ngel bei den materiellen Bedingungen in den besuchten Polizeizellen festgestellt Zudem for derte der CPT schon damals die Schweizer Beh rden auf die CPT Kriterien bei der Renovatio
136. graphischen Dokumentation fest Stellungnahme S 5 Vgl FRA Handbuch S 8 Man denke z B an Kundenkarten grosser Detailhandelsanbieter oder an automatisch generierte Kaufempfehlun gen von Online Versandh usern Definition gem ss des Sonderberichterstatters Martin Scheinin Profiling is generally defined as the systematic association of sets of physical behavioural or psychological characteristics with particular offences and their use as a basis for making law enforcement decisions Special Rapporteur Counter Terrorism 2007 Ziff 33 3 Ibid 306 ECRI Empfehlung Nr 11 2007 Ziff 1 1 ECRI 4 Bericht Ziff 178 Vgl auch die Definitionen des CERD General Recommendation No 31 2005 Ziff 20 und des ENAR Fact Sheet 40 S 3 302 303 304 34 Die Agentur der EU f r Grundrechte FRA f hrte 2008 eine umfangreiche Studie EU MIDIS betref fend Polizeikontrollen und Minderheiten durch deren Ergebnisse 2010 publiziert wurden Hierf r wurden in s mtlichen 27 EU Mitgliedsstaaten 23 500 Migrantinnen und Migranten und Angeh rige von ethnischen Minderheiten zu ihren Erfahrungen mit der Polizei befragt Um Vergleichswerte zu erhalten wurden zudem in zehn Mitgliedsstaaten 5 000 Personen aus der Mehrheitsbev lkerung befragt die in denselben Gegenden wie die befragten Minderheitsangeh rigen wohnen In sechs der zehn Mitgliedsstaaten wo sowohl Befragungen der Minderheits als auch der Mehrheitsbev lkerung statt
137. h den EGMR jeweils beanstandet wurde wird zwar nicht explizit garantiert gilt aber als ein Teilgehalt des Anspruchs auf rechtliches Geh r P Bis vor Kurzem verneinte das Bundesgericht allerdings eine generelle Pflicht zur Einr umung eines Replikrechts Eine Vernehmlassung musste vielmehr nur dann den Verfahrensbeteiligten zugestellt werden wenn neue und erhebliche Gesichtspunkte geltend gemacht wurden zu denen die Beteiligten sich noch nicht hatten ussern k nnen E Vor dem EGMR betonte die Schweiz denn auch u a die Verweigerung des Replikrechts h tte auf das Verfahren keinen Einfluss gehabt Zwei nicht publizierte Urteile ausge nommen folgte eine eingehende Auseinandersetzung mit den gegen die Schweiz ergangenen Urtei len erst 2005 in BGE 132 42 und im Jahr 2007 in BGE 133 98 sowie BGE 133 100 Dabei anerkann te das Bundesgericht schliesslich dass Art 29 Abs 2 BV und Art 6 Abs 1 EMRK im Hinblick auf das Replikrecht in gerichtlichen Verfahren die gleiche Tragweite zukommen m sse und gab damit seine fr here Praxis auf Seither best tigt das Bundesgericht den Anspruch der Verfahrensbeteiligten auf Zustellung von Vernehmlassungen unabh ngig davon ob diese Eingabe neue und erhebliche Ge sichtspunkte enthalten Obschon seit dieser Praxis nderung noch die Urteile in den Rechtssachen Ell s Schallert Bossert und Werz gegen die Schweiz ergangen sind spielte sich der in diesen F llen zugrunde liegende Sachverhalt noch u
138. haltenen Forderun gen betreffen Minimierung der Gesundheitsrisiken f r Auszuschaffende Verbot des Einsatzes von Windeln Verbot der Vermummung der mit dem Vollzug betrauten Beamten medizinische Untersu chung psychologische Begleitung spezifische Schulung des Begleitpersonals griffiger berwa chungsmechanismus und effiziente Beweissicherung Die anderen berwachungsorgane haben sich in situativer und allgemeinerer Weise zu den Modalit ten der Zwangsausschaffung ge ussert F r einen Quervergleich der Empfehlungen internationaler berwachungsorgane zum diskriminie renden Profiling ist vorweg zu ber cksichtigen dass aufgrund der in Europa juristisch noch wenig durchdrungenen Materie derzeit noch nicht auf eine gefestigte Definition dieser Erscheinungsart der Diskriminierung abgest tzt werden kann Die Begriffe racial und ethnic Profiling werden synonym verwendet u E w re hingegen der Begriff diskriminierendes Profiling treffender Der CERD r gte diesbez glich v a die Situation auf Schweizer Flugh fen sowie den Mangel einer statistischen Erhe bung von entsprechenden Vorf llen Er forderte den Bund auf f r die Kantone Informationsmaterial 31 Vgl z B Stadtspital Triemli CIRS Critical Incident Reporting http www stadt zuerich ch triemli de index ueber_uns qualitaet cirs html besucht am 10 Jan 2012 MRA Concluding Observations Switzerland 2009 Ziff 14 The Committee is concerned by allegatio
139. he Haft wird zudem in einer grossen Anzahl von Kantonen in Einf h rungsgesetzen zum Ausl nderrecht konkretisiert Die meisten Kantone normieren das Vollzugsrecht hingegen nicht in einem Gesetz im formellen Sinn sondern einzig in einer Verordnung oder gar bloss in Gef ngnisreglementen Eine umfassende Re gelung in einer Strafvollzugsverordnung kennen etwa die Kantone Aargau Graub nden Jura Luzern St Gallen Schaffhausen Thurgau und Wallis Die brigen Kantone haben demgegen ber Grundla Siehe NKVF Bericht M nsterlingen 2010 Siehe NKVF Bericht Grosshof 2011 Siehe NKVF Bericht Freiburg 2011 Siehe BE Gesetz ber den Straf und Massnahmenvollzug vom 25 Juni 2003 BSG 341 1 NE Loi sur l ex cution des peines privatives de libert et des mesures pour les personnes adultes du 3 octobre 2007 RSN 351 0 SO Gesetz ber den Vollzug von Freiheitsstrafen Ersatzfreiheitsstrafen gemeinn tziger Arbeit therapeutische Mas snahmen und Verwahrung vom 3 M rz 1991 BGS 331 11 ZH Straf und Massnahmenvollzugsgesetz vom 19 Juni 2006 ZGS 331 1 Daneben verf gen vier weitere Kantone ber eine summarische spezialgesetzliche Grund lage Diese summarischen kantonalen Gesetze enthalten prim r Organisations und Zust ndigkeitsnormen Siehe BS Gesetz ber den Vollzug der Strafurteile vom 13 Dez 2007 GS 258 200 BL Gesetz ber den Vollzug von Strafen und Massnahmen vom 21 April 2005 GS 35 1092 TI Legge sull
140. hem Angestellte im ffentlichen Dienst namentlich Strafvollzugsbeamte T ter waren EKR Sammlung Rechtsf lle Statistischer berblick nach T tergruppen Stand 30 Sept 2010 http www ekr admin ch dienstleistungen 00169 00172 00178 index html lang de besucht am 10 Jan 2012 Entscheid Nr 2009 18 CERD General Recommendation No 31 2005 Ziff 1 b Vgl Beratungsnetz f r Rassismusopfer 2010 S 8 Amnesty International Polizei S 4 Vgl NAGUIB S 135 ff EKR Analyse und Empfehlungen S 17 Art 302 Abs 1 StPO es besteht jedoch keine Verpflichtung sich selbst zu belasten Art 302 Abs 3 i V m Art 113 Abs 1 StPO 402 406 407 408 409 47 werden 27 Des Weiteren besteht bei Offizialdelikten von Amtes wegen die Verpflichtung ein Verfah ren einzuleiten Aufgrund von Strafverfolgungsprivilegien welche dem Schutz der Polizeikr fte vor mutwilliger Strafverfolgung dienen kann eine Strafverfolgung von Mitgliedern der Polizeibeh rden f r im Amt begangene Verbrechen oder Vergehen jedoch gem ss Art 7 Abs 2 lit b StPO noch von der Erm chtigung einer nicht richterlichen Beh rde abh ngig gemacht werden Kommt es zu einer Strafverfolgung werden die notwendigen Untersuchungen entweder durch die Polizei oder die Staatsanwaltschaft durchgef hrt Abgeschlossen wird das Vorverfahren durch einen Entscheid der Staatsanwaltschaft zur Anklageerhebung Einstellung oder den Erlass eines Strafbefehls Die Untersuc
141. ht be steht der Unterschied zwischen der Anhaltung und vorl ufiger Festnahme lediglich darin dass sich die Festnahme ausschliesslich gegen Personen richtet gegen die ein konkreter Tatverdacht besteht w hrend bei der Anhaltung erst noch abzukl ren bleibt ob berhaupt ein Tatverdacht vorliegt RIEDO FIOLKA NIGGLI Rz 1593 5 CPT Inf 2008 34 Ziff 48 597 Es handelt sich hierbei um eine wesentliche Neuerung im Strafprozessrecht kannten die fr her geltenden Straf prozessordnungen regelm ssig keine entsprechende Regelung und verneinte das Bundesgericht in konstanter Praxis einen verfassungsm ssigen Anspruch auf Beizug einer Verteidigung f r die polizeiliche Einvernahme Vgl RIEDO FIOLKA NIGGLI Rz 1185 mit Hinweisen F r die Einvernahme durch die Staatsanwaltschaft findet sich keine gleichlautende Norm ein entsprechendes Recht wird jedoch aus Art 147 Abs 2 StPO abgeleitet ZH 8 26 Abs 2 Polizeigesetz vom 23 April 2007 des Kantons Z rich LS 550 1 BBI 2005 1085 S 1195 Vgl RIEDO FIOLKA NIGGLI S 191 f 598 599 600 73 4 Fazit Eine Konstante der Empfehlungen des WSK Ausschusses stellt die Kritik an der fehlenden direkten Anwendbarkeit vor allem der wirtschaftlichen sozialen und kulturellen Rechte des Paktes in der Schweiz und damit an der Geringsch tzung dieser Garantien insgesamt dar Da unter gegenseitiger Bezugnahme Bundesrat und Bundesgericht strikt auf ihrer kritisierten Position beharren scheint eine L
142. ht wegen fehlender Kompetenz zur Tatsachen berpr fung keine Heilung der Verletzung von Art 6 durch Kantonsgericht und Bundesgericht Verletzung von Art 6 Abs 1 EMRK FROWEIN PEUKERT Kommentar zu Art 6 Rz 114 Hierzu KIENER KALIN S 418 ff 53 EGMR Ell s u a v Switzerland 12573 06 2010 Ziff 27 54 EGMR Schaller Bossert v Switzerland 41718 05 2010 Ziff 42 EGMR Werz v Switzerland 22015 05 2009 56 EGMR Kessler v Switzerland 10577 04 2007 57 EGMR Ressegatti v Switzerland 17671 02 2006 EGMR Spang v Switzerland 45228 99 2005 53 EGMR Contardi v Switzerland 7020 02 2005 gt 60 EGMR Ziegler v Switzerland 33499 96 2002 EGMR F R v Switzerland 37292 97 2001 562 EGMR Nider st Huber v Switzerland 18990 91 1997 551 552 555 558 561 67 nalen Vorinstanz gew hrte welche die Abweisung der Beschwerde beantragte Die Praxis des Bun desgerichts f hrte somit zu den Verurteilungen der Schweiz 3 4 2 Situation in der Schweiz Als allgemeine Verfahrensgarantie sowohl f r Gerichts aber auch f r Verwaltungsverfahren ist der Anspruch auf ein gerechtes Verfahren in Art 29 Abs 1 BV verankert Abs 2 garantiert zudem explizit ein Recht auf rechtliches Geh r Die verfassungsm ssigen Verfahrensrechte werden als Minimalga rantien erachtet welche zus tzlich durch die Verfahrensgesetze konkretisiert werden P Ein Replik recht welches bei den Verurteilungen durc
143. htsschutzes Der CPT hingegen geht nicht von einer sol chen Trennung zwischen beschuldigten und angehaltenen Personen aus dazu auch hinten betref fend des Rechts auf Verteidigung von Beginn der Freiheitsentziehung bzw beschr nkung an Obschon vereinzelte Kantone weitergehende Bestimmungen vorsehen besteht weder eine schweiz weit einheitliche noch eine gen gend klare Regelung die den Anforderungen des CPT hinreichend Rechnung tragen w rde Es w re daher zu pr fen welche Anforderungen an den Rechtsschutz auch bei Anhaltungen bestehen und wie diese schweizweit umgesetzt werden k nnten 3 5 3 Recht auf Verteidigung a Empfehlungen Ferner durch die eidgen ssische Strafprozessordnung als nicht erf llt erachtete der CPT seine bishe rige Forderung auf Gesetzesebene allen Personen unmittelbar ab dem Beginn der Freiheitsentzie hung das Recht auf Beizug einer Verteidigung einschliesslich das Recht auf Unterredung zwischen der inhaftierten Person und der Verteidigung ohne Zeugen zu garantieren Die Regelung in Art 159 Abs 1 StPO die eine Verteidigung bei der ersten polizeilichen Einvernahme garantiert er achtet der CPT als ungen gend denn angehaltene aber noch nicht verhaftete Personen w rden so vom Recht auf eine Verteidigung ausgeschlossen Das Risiko von Misshandlungen und Einsch chte rungen sei aber unmittelbar nach dem Freiheitsentzug gross weshalb sich der CPT ber die geltende Regelung besorgt zeigte Das Recht a
144. hungen dass diejenigen Personen die innerhalb eines Jahres gleich drei oder mehr Polizeikontrollen erlebten ausschliesslich Angeh rige von Minderheiten waren S 9 Vgl Danish Institute for Human Rights Ethnic profiling in Denmark 2011 S 13 Siehe Ombudsstelle Stadt ZH Bericht 2010 S 4 f und die Fallbeispiele 1 3 auf S 10 ff 312 Siehe insb Art 2 Abs 1 Art 3 Art 24 Abs 1 und Art 26 Pakt Il Art 14 EMRK Spezifische Diskriminierungsver bote enthalten ferner die RDK und FDK Eine eingehendere Auflistung der v lkerrechtlichen Rechtsquellen bei KALIN KUNZLI S 389 Das Diskriminierungsverbot ist von derart grunds tzlicher Bedeutung dass es durch Art 4 Abs 1 Pakt II sogar f r notstandsfest erkl rt wird 310 311 35 Im Rahmen des Profilings ist es diskriminierend wenn sich Polizeibeamte und beamtinnen beim Entschluss f r eine polizeiliche Massnahme gegen ber einer Person einzig auf ein verp ntes Merk mal abst tzen Dies ist z B dann der Fall wenn Polizisten innen eine Person anhalten nur weil sie dunkelh utig ist diese Person jedoch in der gleichen Situation nicht angehalten h tten w re sie weisser Hautfarbe gewesen Dies bedeutet nicht dass ethnische Zugeh rigkeit oder Religion per se unzul ssige Fahndungskriterien w ren Es m ssen indes neben solch verp nten Merkmalen weitere objektive Punkte vorliegen auf die sich die Entscheidung st tzen kann Davon klar zu unterscheiden sind F lle wo Personen
145. hungen werden grunds tzlich auch dann von der Polizei oder ordentlichen Staatsan waltschaft gef hrt wenn ein Polizeiangeh riger einer in Aus bung seiner Amtst tigkeit ver bten Tat beschuldigt wird Es sind also oftmals die Arbeitskollegen und kolleginnen einer beschuldigten Per son welche Einfluss auf den Entscheid nehmen k nnen ob der Vorwurf eines polizeilichen Ubergrif fes gen gt um einen Tatverdacht zu begr nden Dies ist aufgrund der pers nlichen und institutionel len Verflechtung problematisch da immer zumindest aus Sicht einer aussenstehenden Person der Anschein von Befangenheit und fehlender Unabh ngigkeit bestehen wird Auch die Unabh ngig keit der Staatsanwaltschaft welche institutionell bedingt eng mit der Polizei zusammenarbeitet kann nicht stets als gegeben eingestuft werden Soweit ersichtlich haben die wenigsten Kantone zur Untersuchung von strafbaren Handlungen der Polizei eine Einheit eingef hrt die in keiner Weise mit den normalen Polizeieinheiten verbunden ist und oder unabh ngig von der Staatsanwaltschaft die eng mit der Polizei zusammenarbeitet Erst wenn die Staatsanwaltschaft im Anschluss an das Vorverfahren Anklage erhebt wird der Tatverdacht durch eine richterliche Instanz berpr ft und abgekl rt Als positives Beispiel kann der Kanton Tessin genannt werden in welchem alle Verfahren gegen Poli zeiangeh rige entweder direkt vom Generalstaatsanwalt oder von Staatsanw lten und anw ltinnen die
146. i vorl ufigen Festnahmen bzw Anordnung der Untersuchungs oder Sicherheitshaft die Angeh rigen und auf Wunsch den Arbeitgeber oder eine zust ndige Vertre tung zu benachrichtigen Davon kann allerdings gem ss Art 214 Abs 2 StPO im Interesse des Unter suchungszwecks oder auf Wunsch der betroffenen Person abgesehen werden Aus Sicht des CPT sind f r diese Ausnahme in der Ausf hrungsgesetzgebung zur StPO angemessene Grenzen festzule gen So schlug der Ausschuss beispielsweise vor die Verz gerung und den entsprechenden Grund festzuhalten oder die Zustimmung eines h heren Polizeibeamten zu verlangen der nicht in den Fall involviert ist Insbesondere d rfe jedoch ein Aufschub der Benachrichtigung aus Untersuchungsgr n den nicht l nger als 48 Stunden dauern b Situation in der Schweiz Das Recht bei Freiheitsentzug die n chsten Verwandten zu informieren wurde mit der neuen Bun desverfassung in Art 31 Abs 2 BV verankert und gilt f r alle Formen des Freiheitsentzuges Eine in communicado Haft wie damals noch vom Menschenrechtsausschuss kritisiert sieht die neue StPO nicht vor Vielmehr garantieren u a das Recht auf Beizug einer Verteidigung nach erfolgter Festnah me Art 158 und Art 159 StPO der Anspruch auf freien und ohne inhaltliche Kontrolle stattfinden den Kontakt mit der Verteidigung Art 235 Abs 4 StPO sowie die Pflicht der Beh rden zur Benach richtigung der Angeh rigen Art 214 Abs 1 StPO dass festgenommene
147. ice L lehnte die Schweiz aus Gr nden des F deralismus ab 21 Auch der CERD und die ECRI empfahlen in hnlicher Form die Schweiz solle Massnahmen ergrei fen um verst rkt Angeh rige von Minderheitengruppen f r den Polizeidienst anzuwerben Die ECRI erw hnte dabei explizit v a Personen mit Migrationshintergrund 36 Vgl dazu hinten 1I1 4 5 4 337 FRA Handbuch S 30 338 Siehe Fn 323 Diese Ausf hrungen schliessen aber nicht aus dass allenfalls das diskriminierende Profiling in polizeilichen Dienstanweisungen thematisiert wird MRA Concluding Observations Switzerland 2009 Ziff 14 341 UPR Switzerland 2008 S 15 342 UPR Switzerland 2008 Add 1 S 4 343 CERD Concluding Observations Switzerland 2008 Ziff 12 ECRI 3 Bericht Ziff 37 Im letzten vierten Bericht griff die ECRI dieses Thema erneut auf und wies auf positive Entwicklungen in einigen Kantonen hin Sie formulierte im Bericht selber zwar keine hnliche Empfehlung mehr 40 339 340 344 Die ECRI weist in ihren Allgemeinen Politikempfehlungen Nr 11 auf die Wichtigkeit hin dass die Zusammensetzung der Polizei die Vielfalt der Bev lkerung widerspiegelt um eine Gesellschaft aufzu bauen deren Mitglieder das Gef hl haben unabh ngig von ihrer nationalen oder ethnischen Her kunft ihrer Religion ihrer Sprache oder ihrer sonstigen Merkmale Chancengleichheit zu genie en Dies ist auch wichtig um der Polizei neue Kompetenzen z B auch
148. iches Geh r Der Grundsatz der Waffengleichheit sowie der Anspruch auf rechtliches Geh r sind beides zentrale Gehalte des Fairnessgebots Art 6 Abs 1 EMRK und Art 14 Abs 1 Pakt Il Gem ss dem Grundsatz der Waffengleichheit soll den Parteien in einem Streitverfahren oder dem Angeklagten im Verh ltnis zur Anklagebeh rde in einem Strafverfahren ausreichende angemessene und gleiche Gelegenheit zur Stellungnahme in tats chlicher und rechtlicher Hinsicht gegeben werden Der Anspruch auf rechtliches Geh r garantiert den Parteien ausserdem die Partizipation im Verfahren und umfasst insbesondere das Recht auf vorg ngige usserung und Mitwirkung sowie einen Anspruch auf Orien tierung ber s mtliche f r die Beurteilung relevanten Grundlagen und Vorg nge 3 4 1 Empfehlungen Verurteilungen Wie der EGMR j ngst im Urteil Ell s gegen die Schweiz feststellte sind die meisten Verurteilungen der Schweiz wegen Verletzung von Art 6 EMRK darauf zur ckzuf hren dass die Beschwerde f hren de Partei nicht eingeladen wurde sich zu Feststellungen der Vorinstanz der Verwaltungsbeh rden oder der Gegenpartei zu ussern So auch im Fall Ell s wo das Bundesgericht den Beschwerdef h renden im Streit um den von der Gemeinde organisierten Schultransport das Replikrecht auf ein von der Gemeinde neu eingereichtes Dokument verweigert hatte Dies stellte aus Sicht des EGMR eine Verletzung des Prinzips der Waffengleichheit dar Zur gleichen Beurteil
149. icht zu pr fen wie dies in vereinzelten kantonalen Polizeigesetzen bereits vorgesehen ist 577 ULRICH WEDER Kommentar zu Art 214 StPO in Donatsch Hansjakob Lieber Kommentar zur Schweizerischen Strafprozessordnung StPO Z rich Basel Genf 2010 Rz 10 BE Art 33 Polizeigesetz vom 8 Juni 1997 BSG 551 1 FR Art 32 Abs 4 Gesetz ber die Kantonspolizei vom 15 Nov 1990 SGF 551 1 NW Art 66 Abs 2 Gesetz vom 26 April 1987 ber das Polizeiwesen SG 911 1 ZG 13 Abs 1 Polizeigesetz vom 30 Nov 2006 BGS 512 1 579 CPT Inf 2008 34 Ziff 47 58 Ibid 581 Ibid 578 70 3 5 2 Pflicht zur Orientierung ber die Inhaftierten zustehenden Rechte a Empfehlungen Bei den Rechten inhaftierter Personen beurteilte der CPT zudem als problematisch dass Personen nicht unmittelbar ab dem Zeitpunkt des Freiheitsentzuges ber ihre Rechte informiert werden Der CPT betonte s mtliche Personen seien von Beginn des Freiheitsentzuges d h ab Gewahrsamsnahme durch die Polizei vollst ndig ber ihre Rechte zu informieren Dabei stellte der CPT fest die StPO sehe keine Orientierungspflicht f r angehaltene Personen vor Gem ss Empfehlung des Ausschusses sollte eine Orientierung in einer ersten Phase m ndlich erfolgen und sobald entsprechende M glich keiten bestehen durch eine Informationsbrosch re erg nzt werden Ausserdem sollten die betroffe nen Personen aufgefordert werden eine Erkl rung zu unterzeichnen mit der
150. ichtlinien Empfehlungen Standards f r die Vollzugsgestal tung erlassen welche auch die materiellen Haftbedingungen betreffen Zus tzlich gr ndeten 1996 die Kantone Genf Neuenburg und Waadt ein spezifisches Konkordat um die Haftbedingungen f r ausl nderrechtlich festgehaltene Personen gemeinsam zu regeln Siehe z B GR Art 75 und 76 Verordnung ber den Justizvollzug im Kanton Graub nden vom 12 Dez 2006 BR 350 460 BE Art 15 und 16 Verordnung ber den Straf und Massnahmenvollzug BSG 341 11 ZH 88 126 und 127 Justizvollzugsverordnung vom 6 Dez 2006 GS 331 1 So kennt etwa der Kanton Obwalden eine Vollziehungsverordnung zum BG ber die Ausl nderinnen und Ausl n der sowie zum Asylgesetz welche Bestimmungen ber den Vollzug der Administrativhaft enth lt OW Vollzie hungsverordnung zum Bundesgesetz ber die Ausl nderinnen und Ausl nder sowie zum Asylgesetz vom 30 Nov 2007 GDB 113 21 Das Strafvollzugskonkordat der Nordwest und Inner UR SZ OW NW LU ZG BE SO BS BL AG der Ost ZH GL SH AR Al SG GR TG und der lateinischen Schweiz FR VD VS NE GE JU TI Vgl M LLER SCHEFER S 62 Rechtliche Grundlage f r die Strafvollzugskonkordate sind Art 48 BV i V m Art 372 und 377 380 StGB Siehe z B Pr ambel des Konkordats der ostschweizerischen Kantone ber den Vollzug von Strafen und Mass nahmen vom 9 Okt 2004 Siehe Konkordat ber den Vollzug von Strafen und Massnahmen der Kan
151. ie Diskussionen beim runden Tisch Erfahrungsaustausch der Stadtpolizei Z rich mit interessierten Organisationen Ombudsstelle Stadt ZH Bericht 2010 S 4 Ablehnendem und voreingenommenem Denken gegen ber einzelnen Ethnien sollte in der Ausbildung aktiv vorgebeugt werden Charta von Rotterdam 1997 Ziff 3 8 333 334 335 39 Situation auch anhalten w rden wenn sie einem westeurop ischen Erscheinungsbild entspr che Eine angehaltene Person die einen nachvollziehbaren Grund erh lt wird eher geneigt sein Ver st ndnis f r die Routine Massnahme aufzubringen An dieser Stelle besteht auch ein fliessender bergang zum korrekten Umgang mit Angehaltenen Mit wirksamen Kontrollmechanismen m sste dar ber hinaus sichergestellt werden dass entsprechendes in Aus und Weiterbildung erworbenes Wissen in der Praxis konsequent umgesetzt wird Auch wenn die Zahlen der EU MIDIS Studie im Hinblick auf ein diskriminierendes Profiling mit Vor sicht zu geniessen sind w re es auch f r die Schweiz wertvoll eine seri se statistische Untersu chung zu erstellen Die EU MIDIS Studie k nnte dabei als Stossrichtung dienen Die ECRI verlangt zudem eine gesetzliche Definition und ein Verbot diskriminierenden Profilings Das w re zweifellos ein legislatorisches Signal aber ob die mit einem solchen neuen Tatbestand zu sammenh ngenden juristischen Voraussetzungen und Abgrenzungen im Polizeialltag praktikabel w ren ist zumind
152. ies mit der Begr ndung die Notwendigkeit einer Verteidigung bestehe erst wenn die betreffende Person konkret einer Straftat verd chtigt werde was im Zeitpunkt der Anhal tung noch nicht der Fall sei Ausserdem geht der Bundesrat davon aus die Anhaltung mit Verbrin gung auf eine Polizeidienststelle w rde insgesamt deutlich weniger als drei Stunden dauern Eine stundenm ssig fixierte Begrenzung der Dauer der Anhaltung ist indessen gesetzlich nicht vorgesehen bzw ergeben sich nur aus den Bestimmungen zur vorl ufigen Festnahme W hrend somit eine angehaltene Person keinen Anspruch auf Beizug einer Verteidigung hat sieht das Gesetz ein solches Recht f r beschuldigte Personen ab der polizeilichen Einvernahme Art 159 Abs 1 StPO vor worauf die betroffene Person gem ss Art 158 Abs 1 lit c StPO aufmerksam ge macht werden muss Die StPO gew hrt allerdings keinen Anspruch auf Verschiebung der Einver nahme bei Geltendmachung dieses Rechts Art 159 Abs 3 StPO Ausser im Kanton Z rich enthalten die kantonalen Polizeigesetze ebenfalls keine n heren Bestimmungen zum Recht auf eine Verteidi gung Die Regelung im Kanton Z rich dagegen sieht vor dass ab Gewahrsamsnahme Gelegenheit zum Bestellen einer Anw ltin oder eines Anwalts zugegen ist Allerdings steht dieses Recht unter dem Vorbehalt dass dadurch der Zweck des polizeilichen Gewahrsams nicht gef hrdet wird c Handlungsbedarf Wie bereits in den Ausf hrungen zur Orien
153. iff 321 ff EGMR Finucane v The United Kingdom 29178 95 2003 Ziff 67 ff Gleiche Untersuchungspflichten leiten sich auch aus dem Pakt Il ab Vgl MRA Baboeram and Others v Suriname 146 1983 and 148 154 1983 1985 Ziff 16 T tung verhafteter Personen durch die Milit rpolizei Rubio and Pa rents v Colombia 161 83 1987 Ziff 10 3 Verschwindenlassen Im schweizerischen Strafverfahren hat diese Untersuchungspflicht in Art 253 StPO Niederschlag gefunden EGMR Nachova and Others v Bulgaria 43577 98 und 43579 98 2005 Ziff 112 independent and impartial in law and in practice Vgl EGMR Giuliani and Gaggio v Italy 23458 02 2009 Ziff 207 mit Verweis auf McCann and Others v The United Kingdom und Cak c v Turkey 367 Vgl etwa EGMR Tote v France 39922 03 2006 Ziff 105 ff 368 Grundlegend EGMR Labita v Italy 26772 95 2000 Ziff 131 Siehe auch EGMR Stoica v Romania 42722 02 2008 Ziff 67 und Shchukin and Others v Cyprus 14030 03 2010 Ziff 101 ff Explizit wird eine solche Unter suchungspflicht berdies in Art 12 FoK stipuliert Siehe dazu auch CAT Manual on the Effective Investigation and Documentation of Torture and Other Cruel Inhuman or Degrading Treatment or Punishment http www ohchr org Documents Publications training8Revien pdf EGMR Bekos and Koutropoulos v Greece 15250 02 2005 Ziff 69 ff mit Verweis auf Nachova and Others v Bulgaria 43577 98 and 43579 98 2005
154. igungspflicht gem ss Art 214 Abs 1 StPO erst nach einer gewissen Minimalfrist des Freiheitsentzuges von etwa zwei oder drei Stunden entsteht Ein Recht auf Benachrichtigung der Angeh rigen bei Anhaltungen bzw im fr hestm glichen Zeitpunkt einer Freiheitsentziehung sehen jedoch vereinzelt kantonale Polizeigesetze vor Der Bundesrat sieht keine Notwendigkeit f r detaillierte Regelungen zu den Ausnahmen von der Benachrichtigungspflicht der Beh rden und lehnte die dazu ergangenen Vorschl ge des CPT ab Pro tokollierungspflicht Zustimmung durch h here r Beamtin Beamter Benachrichtigung der Angeh ri gen sp testens innert 48 Stunden ab So verwies er in seiner Antwort an den CPT einerseits da rauf es bestehe mit Art 76 Abs 1 StPO eine Protokollierungspflicht f r s mtliche Verfahrenshand lungen die nicht schriftlich durchgef hrt w rden womit im Protokoll gegebenenfalls festgehalten werde dass die Angeh rigen nicht benachrichtigt w rden Zudem sei eine Zustimmung durch ei ne n h here n Beamten Beamtin nicht notwendig zumal eine Person die von der Polizei nicht aus der Haft entlassen werde ohnehin sp testens 24 Stunden nach Beginn der Freiheitsentziehung der Staatsanwaltschaft vorzuf hren sei Die Staatsanwaltschaft habe dann erneut zu pr fen ob weiter hin Anlass bestehe die Angeh rigen von der Freiheitsentziehung nicht zu benachrichtigen Eine H chstdauer von 48 Stunden f r den Aufschub der Benachrichtig
155. im Gesundheitswesen d h der Grundsatz der Gleichwertigkeit medi zinischer Betreuung inner und ausserhalb von Hafteinrichtungen normativ solide verankert ist be stehen verschiedene Probleme in seiner Umsetzung So ist in der Schweiz namentlich das Recht auf Zugang zu einer rztin oder einem Arzt nur l ckenhaft verankert und trotz wiederholter entspre chender Empfehlungen verzichten zahlreiche Kantone auf die Vornahme fl chendeckender Eintritts untersuchungen In institutioneller Hinsicht stellen sich unter einem menschenrechtlichen Blickwin kel ferner auch Fragen nach einer sachgerechten Stellung der Gef ngnis rztinnen und rzte 26 Ill POLIZEI 1 Menschenrechte und Polizei Der Begriff Polizei umfasst in der juristischen Fachsprache weit mehr als die umgangssprachliche Verwendung dieses Ausdrucks vermuten l sst Die vorliegende Studie beschr nkt sich auf die Poli zei im organisatorischen Sinn also jene Verwaltungseinheiten die organisationsrechtlich als Polizei beh rden ausgeschieden und im Wesentlichen mit der Gefahrenabwehr beauftragt sind Damit sind prim r die kommunalen und kantonalen Polizeikorps die Bundespolizei und die Grenzwache ge meint In einem modernen Rechtsstaat ist die Polizei die einzige Beh rde die legaler Weise Zwang gegen Personen aus ben dart 7 Sie ist damit mit dem Vollzug des staatlichen Gewaltmonopols betraut Mit dieser weitreichenden Aufgabe geht eine grosse Verantwortung einher Di
156. ime der Isolation die Gefahr dass es l ngerfristig bei den Insassen zu einer Verminderung der sozialen F higkeiten kommen kann TT Als weiteres grosses Problem bezeichnete der CPT die architektonischen und per sonellen Strukturen die in keiner Abteilung geeignet waren um H ftlinge mit psychischen St rungen zu betreuen fi Zum Regime der Verwahrungshaft Der Todesfall einer verwahrten Person im Jahr 2010 und die Aufnahme von Bestimmungen zur le benslangen Verwahrung in die Verfassung f hrten dazu dass die Verwahrungshaft Eingang in die abschliessenden Bemerkungen des CAT von 2010 fand Dieser Ausschuss zeigte sich besorgt ber die Haftbedingungen bei der Verwahrung Insbesondere forderte er die Schweiz auf Haftbedingun gen lebenslang Verwahrter zu berpr fen Neben dem CAT interessiert sich zunehmend auch der CPT f r die Situation von Verwahrten in Schweizer Gef ngnissen Im Bericht zum Besuch des CPT im Jahr 2007 wurde das erste Mal gesondert auf die Situation Inhaftierter bei denen eine station re Behandlung oder eine Verwahrung angeordnet wurde hingewiesen Bei den Bemerkungen zu den Haftbedingungen wurde vor allem die medizinische Versorgung kritisiert g Zum Polizeigewahrsam Nach den CPT Standards sollte der Polizeigewahrsam grunds tzlich von relativ kurzer Dauer sein Daher k nne nicht erwartet werden dass die physischen Haftbedingungen ebenso gut sind wie an anderen Haftorten an denen Personen ber l n
157. ine vermeintliche Best tigung fin den Im brigen zeigte die Forschung in den Vereinigten Staaten im Bereich Zollkontrollen auf dass bei der Auswahl von Personen f r eingehendere Durchsuchungsmassnahmen durch die Aus klammerung ethnischer Kriterien bei gleichzeitiger Konzentration auf verhaltensbezogene Merkmale die Effizienz der Massnahmen gesteigert werden konnte 4 3 4 Empfehlungen internationaler berwachungsorgane a CERD Im letzten Staatenberichtsverfahren des CERD zur Schweiz wurde die Schweiz aufgefordert darzule gen welche Massnahmen sie zur Verhinderung von racial profiling insbesondere auf Flugh fen unternehme In seinen Schlussbemerkungen zeigte sich der CERD besorgt ber die Anwendung von ethnic profi ling insbesondere auf Flugh fen Ebenfalls beanstandet wurde der Mangel einer statistischen Erhe bung solcher Vorf lle Der CERD empfahl der Schweiz ihre bestehenden nationalen Sicherheitsmass nahmen zu berpr fen und sicherzustellen dass Personen nicht allein aufgrund ihrer Rasse oder Ethnie zu Zielgruppen derartiger Massnahmen werden In diesem Zusammenhang lud der CERD die Schweiz ein ihre General Recommendation No 31 2005 betreffend the prevention of racial 8 So kam es in den 80er Jahren in Grossbritannien zu Ausschreitungen zwischen der Polizei und frustrierten afro karibischen Bewohnern im S den Londons vgl dazu auch Fn 325 Ein hnliches Muster liess sich 2005 in Fr
158. inie sind die Kantone als selbstst ndige Gemeinwesen f r die Sicherheit auf ihrem Territorium zust ndig sog Polizeihoheit der Kantone P Der Bund nimmt Polizeiaufgaben grund s tzlich erg nzend wahr seine Erlasse verteilen sich deshalb auf verschiedene spezifische Sachberei che 7 3 1 Auf Bundesebene Wie f r s mtliche Verwaltungsbeh rden gelten auch f r die Polizei die in Art 5 BV verankerten Grunds tze rechtsstaatlichen Handelns Im Polizeialltag von besonderer praktischer Bedeutung sind das Verh ltnism ssigkeitsprinzip und das Erfordernis des ffentlichen Interesses Art 5 Abs 2 BV Daneben sind Polizeiorgane als Wahrnehmer einer ffentlichen Aufgabe an den gesamten Kata 24 w ECRI Empfehlung Nr 11 2007 Empfehlung Rec 2001 10 des Ministerkomitees an die Mitgliedstaaten ber den Europ ischen Kodex f r die Polizeiethik 19 Sept 2001 BGE 117 la 202 S 216 BIAGGINI Art 57 Rz 5 Vgl dazu RAINER J SCHWEIZER Art 57 in Ehrenzeller et al BV Kommentar 2 Aufl Z rich St Gallen 2008 Rz 12 m w H 244 24 u 24 a 24 Kai 28 log der Grundrechte der Bundesverfassung gebunden Zus tzlich setzen die Grundrechte der Bun desverfassung der polizeilichen T tigkeit einen Rahmen W hrend fr her das Polizeirecht praktisch ausschliesslich in den kantonalen Wirkungskreis fiel ist der Bund im Bereich der inneren Sicherheit in den letzten Jahren vermehrt gesetzgeberisch aktiv
159. iptions en mati re de droits humains no tamment dans le cas de soup ons suffisants de telles violations de la loi exigent non seulement la mise en place d une instruction pr liminaire efficace et ind pendante mais galement la mise disposition de voies de recours effectives Alors que dans le domaine de l instruction l ind pendance insuffisante due la structure institutionnelle fait r guli rement l objet de contestations les voies et moyens de recours mis la disposition des victimes de violence polici re illicite comportent des vices structurels dans la mise en uvre des prescriptions en mati re de droits humains et notamment en ce qui concerne le renversement du fardeau de la preuve exig par les droits humains De plus les proc dures non confrontationnelle de cas de bavures polici res font r guli rement d faut en Suisse Justice La critique concernant le manque d application directe en Suisse notamment des droits cono miques sociaux et culturels du Pacte et par la m me occasion la sous estimation de ces garanties dans leur ensemble constitue une constante des recommandations du Comit DESC En se r f rant mutuellement l un l autre le Conseil f d ral et le Tribunal f d ral maintiennent strictement leur position critiqu e faisant appara tre la solution ce conflit comme totalement bloqu e On oublie ici que la situation normative en Suisse se pr sente de mani re bien plus diff renci
160. ische Aspekte der Bek mpfung bertragbarer Krankheiten einschliesslich AIDS und damit zusammenh n gender Gesundheitsprobleme im Strafvollzug R 93 6 Empfehlungen des Ministerkomitees des Europarates zum Freiheitsentzug ber die Weiterbildung im Strafvollzug R 89 12 Empfehlung des Ministerkomitees des Europarates ber die ausl ndischen Strafgefangenen R 84 12 Empfehlung des Ministerkomitees des Europarates ber die Orientierung Verurteilter betreffend das bereinkommen ber die berstellung verurteilter Personen R 84 11 Empfehlungen des Ministerkomitees des Europarates zum Freiheitsentzug ber den Umgang mit gef hrlichen Strafgefangenen im Strafvollzug R 82 17 Empfehlung des Ministerkomitees des Europarates ber den Hafturlaub und andere Erleichterungen R 82 16 Empfehlung des Ministerkomitees des Europarates ber die Behandlung von Strafgefangenen mit langen Freiheitsstrafen R 76 2 Empfehlung des Ministerkomitees des Europarates ber Gef ngnisarbeit R 75 25 Empfehlung des Ministerkomitees des Europarates ber die bedingte Entlassung Strafaussetzung zur Bew hrung und Straff lligenhilfe R 70 1 78 Empfehlung des Ministerkomitees des Europarates ber die Stellung die Auswahl und Schulung des F hrungspersonals in Strafvollzugsanstalten R 68 24 Empfehlung des Ministerkomitees des Europarates zur Stellung Rekrutierung und Ausbildung von Vollzugsbediensteten R 66 26 Empfehlungen des
161. isen Statt vieler BGE 126 240 S 243 Botschaft Menschenrechtspakte S 1202 Es ergibt sich aus dem eindeutigen Wortlaut des Paktes vgl oben Ziff 2 dass dieser in seiner Gesamtheit zur Festlegung der Ziele einer Menschenrechtspolitik im sozialen Bereich gedacht war Er bertr gt den Staaten v lkerrechtliche Verpflichtungen mit programmatischem Charakter Die Staaten sind verpflichtet diese schrittweise unter Aussch pfung aller ihnen zur Verf gung stehenden M glich keiten und Mittel vor allem durch gesetzgeberische Massnahmen zu verwirklichen Art 2 Ziff des Paktes I Da raus ergibt sich eindeutig dass sich die Vorschriften des Paktes nicht an Individuen sondern an die Gesetzgeber der Vertragsparteien richten BGE 136 290 S 292 501 BGE 121 V 246 S 249 f 502 BGE 121 V 229 S 232 best tigt in BGE 126 240 S 243 5 BGE 125 III 277 S 282 BGE 130 I 113 S 124 BGE 125 I 21 S 35 betreffend Frauen beg nstigende Quotenregelung f r Beh rdenwahlen Urteil des Bundes gerichts vom 23 Sept 2010 2C_364 2010 E 3 2 betreffend Nichtverl ngerung der Aufenthaltsbewilligung bei Trennung infolge h uslicher Gewalt Urteil des Bundesgerichts vom 21 Nov 2011 1C_549 2010 zur Publikation vorgesehen 498 499 500 504 505 506 59 politische oder moralische Absichtserkl rungen beinhaltet sondern vielmehr einen Teil der objekti ven Rechtsordnung darstellt In der Folge nimmt das
162. itsentzug Art 9 Diskriminierungsverbot Art 2 und Art 26 e bereinkommen gegen die Folter FoK und Fakultativprotokoll zum bereinkommen gegen die Folter OPCAT e bereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung RDK 24 Eingehender dazu TSCHANNEN ZIMMERLI MULLER 53 Basierend auf ihrem Hausrecht d rfen allerdings auch Private in ihren Raumlichkeiten etwa in Clubs oder Stadi en gewisse Zwangsmassnahmen vornehmen Zudem werden auch in der Schweiz vermehrt Polizeiaufgaben an private Sicherheitsfirmen ausgelagert siehe dazu detailliert WALTER KALIN ANDREAS LIENHARD JUDITH WYTTENBACH Auslagerung von sicherheitspolizeilichen Aufgaben Basel 2007 242 Vgl Art 5 Abs 2 BV vgl auch Art 9 ZAG 241 27 e CERD General Recommendation XXXI on the prevention of racial discrimination in the ad ministration and functioning of the criminal justice system 2005 e Generalversammlung der UNO Code of Conduct for Law Enforcement Officials Resolution 34 169 1979 soft law e United Nations Congress on the Prevention of Crime and the Treatment of Offenders Basic Principles on the Use of Force and Firearms by Law Enforcement Officials 1990 soft law 2 2 Regionale Ebene Auf regionaler Ebene sind fiir die Schweiz namentlich folgende Normen im Rahmen der Polizeiarbeit zu beachten e EMRK Recht auf Leben Art 2 Verbot der Folter und der unmenschlichen Behandlung Art 3 Recht auf Freiheit und Sich
163. ittelnde Funktionen wahrnehmen In ihrer Stellungnahme an den CERD sah die EKR zudem insbesondere die Unabh ngigkeit von Voruntersuchungsinstanzen bei Vorw rfen wegen rassistischen Verhaltens der Polizeibeh rden als problematisch an Sie schlug in ihren Empfehlungen im Jahr 2010 als konkrete Massnahme erneut die Einrichtung von Ombudsstel 391 ECRI 4 Bericht Ziff 186 392 ECRI Empfehlung Nr 11 2007 zu Ziffer 9 der Empfehlung Ziff 54 3933 Vgl z B EGMR Mikheyev v Russia 77617 01 2006 ECRI Empfehlung Nr 11 2007 zu Ziffer 10 der Empfehlung Ziff 58 95 Ibid zu Ziffer 10 der Empfehlung Ziff 59 f 6 CPT Inf 2008 33 Ziff 43 397 EGMR Scavuzzo Hager et al v Switzerland 41773 98 2006 398 Vgl S 41 Fn 368 f 39 EKR Analyse und Empfehlungen S 2 und 46 ff Stellungnahme der EKR an den CERD anl sslich der Berichterstattung der Schweiz in ihrem Vierten F nften und Sechsten L nderbericht gegen ber dem CERD 8 11 Aug 2008 S 15 394 400 46 len in allen Kantonen und St dten vor sowie bei Bedarf die Schaffung einer spezifischen Polizei Ormbudestelle 7 4 5 3 Situation in der Schweiz In der Schweiz berichten Medien und NGOs regelm ssig ber berm ssige Gewaltanwendungen und rassistisch motivierte bergriffe durch Sicherheitskr fte V a von Letzteren scheinen berproportio nal h ufig Personen afrikanischen Ursprungs betroffen zu sein 7 ffentlich zug ngliche
164. iziert anders behandelt als die restliche Bev lkerung Eine verl ssliche Aussage dazu liesse sich jedoch erst nach einer seri sen Bearbeitung einer entsprechenden Datenlage machen Die EU MIDIS Studie liefert diesbez glich immerhin erste Ausgangswerte die als m gliche Anhaltspunkte benutzt werden k nnten 4 3 3 Auswirkungen Diskriminierendes Profiling belastet nicht nur einzelne Angeh rige einer Minderheit die regelm ssig Polizeikontrollen ber sich ergehen lassen m ssen sondern auch das Verh ltnis der Polizei zur be troffenen Minderheit insgesamt Durch entsprechend negative Erfahrungen sinkt das Vertrauen der betroffenen Minderheit in die Polizei Dies wiederum st rkt den Zusammenhalt innerhalb der Min derheit so dass die betroffenen Personen u U nicht mehr von sich aus bereit sind die Polizei in der Verfolgung ihrer Aufgabe zu unterst tzen z B eine Zeugenaussage zu t tigen Die Polizeiarbeit die auf eine gute Kooperation mit der ganzen Zivilbev lkerung angewiesen ist kann dadurch erheblich erschwert werden insbesondere in Gegenden welche berwiegend von Minderheiten bewohnt werden Eine weitere Folge gegenseitigen Misstrauens ist eine stark erh hte Eskalationsgefahr in heiklen Situationen 278 Hinzu kommt dass bei vermehrten durch die ffentlichkeit wahrnehmbaren Anhaltungen von Minderheitsangeh rigen in der Mehrheitsbev lkerung der Generalverdacht gegen ber diesen Gruppen gef rdert wird und xenophobe Vorurteile e
165. kranker Insassen bzw Insassinnen Bereits im Jahr 2007 empfahl der CPT in den Ausschaffungszentren eine Eintrittsuntersuchung innerhalb eines Tages durchzuf hren und in personeller Hinsicht eine medizinische Fachperson f r die Gew hrleistung der t glichen medizinischen Versorgung anzustellen Schon 2001 wurde beim Besuch des INAD Centers auf hnliche M ngel hingewiesen Zudem unterstrich der CPT wiederholt die Wichtigkeit psychiatrischer Betreuung f r Immigrationsh ftlinge und forderte deren Ausbau 177 Zur medizinischen Betreuung in Hochsicherheits und Verwahrungshaft Hochsicherheitstrakte in Schweizer Gef ngnissen beherbergen neben Insassen bzw Insassinnen die infolge ihrer Straftaten oder ihres Verhaltens im Gef ngnis als gemeingef hrlich eingestuft wurden auch Insassen bzw Insassinnen mit psychischen Krankheiten welche aufgrund ihres Gefahrenpoten 168 Vgl CPT Standards S 35 Ziff 45 169 Vgl CPT Standards S 36 Ziff 50 170 Vgl CPT Standards S 36 Ziff 51 Vgl CPT Standards S 41 Ziff 71 und 72 172 Vel CPT Inf 2008 33 Ziff 177 ff 173 Vel CPT Inf 2008 33 Ziff 178 Der CPT empfahl den Aargauer Beh rden die Praxis zu ndern dass das Wach personal die Anmeldung f r eine Arztvisite sichtet CPT Inf 2008 33 Ziff 177 174 Vel CPT Inf 2008 33 Ziff 179 175 Vgl CPT Standards S 71 Ziff 90 Vgl CPT Standards S 72 Ziff 91 177 Vgl CAT Concluding Obs
166. llgemeinen Lebensqualit t in Anstalten des Freiheitsent zugs f hrt Die materiellen Minimalanforderungen an Anstalten des Freiheitsentzuges ergeben sich f r die Schweiz in konkretester Form aus den Empfehlungen des Europarates ber die europ ischen Straf vollzugsgrunds tze von 2006 Erg nzt werden diese durch die vom Europ ischen Ausschuss zur Verh tung von Folter formulierten Standards sogenannte CPT Standards Darin finden sich generel le infrastrukturelle Angaben zur Einweisung und Unterbringung von Personen im Freiheitsentzug Gegen ber der Schweiz identifizierten internationale Gremien die berbelegung von Haftanstalten als schwerwiegendstes infrastrukturelles Problem Diese Einsch tzung gilt aber nicht f r alle Haftin stitutionen Obwohl die Belegungsrate im schweizerischen Freiheitsentzug generell hoch ist wurde namentlich das Gef ngnis Champ Dollon in Genf f r seine chronische berbelegung ger gt Neben dem Menschenrechtsausschuss und dem CAT nahm sich insbesondere der CPT in seinem Bericht aus dem Jahre 2008 detailliert den Problemen von Champ Dollon und wies auf die dadurch verur sachten Problemfelder der fehlenden Hygiene misslichen Verpflegung und der ungen genden Erho lungsm glichkeiten hin Zur Behebung dieses Defizits verwies der CPT die Schweiz auf die Empfeh lungen des Ministerkomitees des Europarates ber die berbelegung in den Strafanstalten sowie berm ssiger Anstieg der Zahl inhaftierter
167. meist zuerst bei der hierarchisch bergeordneten Beh rde und dann beim kantona len Verwaltungsgericht angefochten werden Der Kanton Graub nden erkl rt Realakte direkt zum Anfechtungsobjekt Es besteht also eine M glichkeit eine rechtsverletzende Handlung der Polizei gerichtlich berpr fen und so die Rechtswidrigkeit feststellen zu lassen Ein Schaden muss bei die sem Verfahren nicht geltend gemacht werden wird aber bei allf lligem Vorliegen auch nicht ersetzt Das Verh ltnis zwischen der Staatshaftung und diesem Verfahren ist umstritten Im Hinblick darauf dass in beiden Verfahren die Widerrechtlichkeit festgestellt wird und darauf dass beim Verwal tungsverfahren ein l ngerer Weg beschritten werden muss d rfte das Verwaltungsverfahren in der 22 HAFELIN MULLER UHLMANN Rz 2215 ff Nach der herrschenden Lehre besteht aufgrund des Legalit tsprinzips ein Anspruch auf Schadenersatz nur wenn und soweit ein Rechtssatz dies vorsieht Diese Ansicht ist jedoch umstrit ten 43 ZH 8 19 lit a Haftungsgesetz vom 14 Sept 1969 LS 170 1 4 BS 6 Abs 1 Gesetz ber die Haftung des Staates und seines Personals vom 17 Nov 1999 SG 161 100 BS 8 38a Gesetz betreffend die Organisation des Regierungsrates und der Verwaltung des Kantons Basel Stadt vom 22 April 1976 SG 153 100 ZH 8 10c Verwaltungsrechtspflegegesetz vom 24 Mai 1959 VRG LS 175 2 GR Art 28 Abs 4 bzw Art 49 Abs 3 Gesetz ber die Verwaltungsre
168. mps les recommandations suivantes en particulier soul ve des probl mes plus fondamentaux existant dans les domaines d velopp s dans la pr sente tude et mettent l accent sur la n cessit d agissements politiques et l gislatifs ad quats en Suisse D tention Les conditions de d tention en Suisse sont en g n ral de haut niveau Un grand nombre de recom mandations faites dans ce domaine concernent donc aussi les particularit s d tablissements p ni tentiaires sp cifiques que l on ne saurait gu re g n raliser Cependant ces conclusions ne s appliquent pas deux r gimes de d tention sp cifiques ainsi en Suisse les modalit s de la d tention administrative dans le droit des trangers ne correspondent en r gle g n rale que de mani re restreinte au but de la privation de libert c est dire la garantie de l ex cution du renvoi des personnes de nationalit trang re En effet cette d tention est effec tu e dans un milieu proprement carc ral o les restrictions de la libert personnelle vont nettement au del de ce qu il serait exig par le but m me de la d tention Des probl mes structurels peuvent aussi tre constat s dans le domaine de l internement Outre les probl mes que pose la question du caract re adapt des infrastructures pour ce cercle de personnes de nombreux probl mes juridiques apparaissent galement dans ce cadre Ces derniers devraient s accroitre d avantage
169. n Erwachsenen in der Schweiz 2 Aufl Bern 2009 Strafvollzug BIAGGINI GIOVANNI Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft Kommentar Z rich 2007 FROWEIN JOCHEN PEUKERT WOLFGANG EMRK Kommentar 3 Aufl Kehl 2009 GRABENWARTER CHRISTOPH Europ ische Menschenrechtskonvention 4 Aufl Wien 2009 H FELIN ULRICH M LLER GEORG UHLMANN FELIX Allgemeines Verwaltungsrecht 5 Aufl Z rich 2006 KALIN WALTER K NZLI J RG Universeller Menschenrechtsschutz 2 Aufl Basel 2008 KIENER REGINA K LIN WALTER Grundrechte Bern 2007 KUNZLI JORG Wirtschaftliche soziale und kulturelle Menschenrechte und ihre Umsetzung im kantona len Verwaltungsrecht in Herzog Ruth Feller Reto Hrsg Bernische Verwaltungsgerichtsbar keit in Geschichte und Gegenwart 100 Jahre Verwaltungsgericht des Kantons Bern Bern 2010 S 457 ff K NZLI J RG KIND ANDREAS Menschenrechtliche Vorgaben bei der Zwangsausschaffung ausl ndischer Staatsangeh riger in Achermann et al Hrsg Jahrbuch f r Migrationsrecht 2010 2011 Bern 2011 S 25 ff M LLER J RG PAUL SCHEFER MARKUS Grundrechte in der Schweiz 4 Aufl Bern 2008 NAGUIB TAREK Rechtsratgeber Rassistische Diskriminierung Fachstelle f r Rassismusbek mpfung FRB des Eidgen ssischen Departements des Innern Hrsg Juni 2009 RIEDO CHRISTOF FIOLKA GERHARD NIGGLI MARCEL ALEXANDER Strafprozessrecht sowie Rechtshilfe in Straf sachen Basel 2011 RODLEY NIGEL S POLLARD M
170. n abst tzt Regel m ssig verbinden die beiden Aussch sse die Empfehlung zur Einklagbarkeit mit der Kritik der nicht einheitlichen Anwendung der Garantien in den Kantonen Letzterer Aspekt wird berdies auch vom Menschenrechtsausschuss und dem Ausschuss gegen die Rassendiskriminierung als Hindernis f r eine effektive Umsetzung der Vertragsgarantien bem ngelt Diese im Zusammenhang mit dem f de ralistischen Aufbau der Schweiz stehende Frage wird jedoch h ufig nicht klar vom Aspekt der Justizi abilit t getrennt 2 3 Forderungen weiterer Akteure Auch seitens der NGO und der Eidgen ssischen Kommission gegen Rassismus EKR wird die unter geordnete Bedeutung die WSK Rechte in der Schweiz einnehmen bem ngelt und kritisiert dass die Schweiz bis heute nicht der Europ ischen Sozialcharta beigetreten ist und der Unterzeichnung des Fakultativprotokolls zum Pakt ablehnend gegen bersteht Verschiedene NGO sind der Auffas sung wirtschaftliche soziale und kulturelle Rechte bed rften einer besseren Anerkennung als Grundrechte in der Bundesverfassung und den Kantonsverfassungen Zur besseren Implementie rung auf kantonaler Ebene werden ein Aktionsplan oder der Erlass eines Bundesgesetzes sowie eine Teilrevision der Bundesverfassung vorgeschlagen Das Bundesgericht solle zudem aufgefordert werden seine Praxis im Sinne der Allgemeinen Bemerkungen General Comments Nr 3 und 9 des Ausschusses f r WSK Rechte anzupassen Ausse
171. n angezogen werden d rfen Der Einsatz von Hilfsmitteln welche zu einer Beeintr chtigung der Atemwege f hren k nnen insb Mundknebel und Integralhelme sind verboten Art 23 ZAV enth lt sodann klare Anforderungen an die Fesselung einer Person Nach dessen Abs 3 muss die zust ndige Vollzugsperson regelm ssig kontrollieren dass die gefesselte Person keine Verletzungen Durchblutungsst rungen oder Beeintr chtigung der Atmung erleidet Nach Art 11 Abs 4 und e contrario Art 5 ZAV ist der Einsatz von Destabilisierungsger ten und Feuerwaffen bei R ckf hrungen auf dem Luftweg verboten Die Nationale Kommission zur Verh tung von Folter hat Ende September 2011 ihren Jahresbericht zu den von ihr begleiteten Zwangsausschaffungen auf dem Luftweg verabschiedet Darin finden sich verschiedene Empfehlungen Der Fachausschuss R ckkehr und Wegweisungsvollzug FA R WwV nahm zu diesem Bericht Stellung Die NKVF ist der Ansicht der standardisierte berraschende n chtliche Zugriff auf auszuschaffende Personen in ihren Zellen sollte angesichts des Verh ltnism s sigkeitsprinzips neu evaluiert werden 7 Der FA R WwV wird diesen Punkt vertieft pr fen Eben renvois et leur ex cution perspectives internationale europ enne et suisse Bern 2011 S 193 202 DANIA TREMP Art 98a in Caroni G chter Thurnherr Hrsg Bundesgesetz ber die Ausl nderinnen und Ausl nder Bern 2010 S 911 913 ANDREAS Z ND LADINA ARQUINT H
172. n oder beim Bau neuer Zellen f r die Polizeihaft zu ber cksichtigen h Zum zwangsweisen Aufenthalt in psychiatrischen Einrichtungen Der CPT ist erm chtigt die Behandlung aller Kategorien von Personen zu untersuchen denen die Freiheit durch eine staatliche Anordnung entzogen wurde d h auch von Personen welche sich ge gen ihren Willen oder ohne ihr Einverst ndnis in einer psychiatrischen Einrichtung aufhalten Im Jah re 2001 besuchte der CPT daher die psychiatrische Klinik Littenheid SG Er empfahl auch hier dass alle Patientinnen und Patienten sofern keine medizinischen Gr nde dagegen sprechen sich mindes tens eine Stunde pro Tag an der frischen Luft bewegen k nnen Ansonsten wurden die Aufent haltsbedingungen als gut taxiert Nach dem Jahr 2001 scheinen keine weiteren psychiatrischen Ein richtungen durch den CPT untersucht worden zu sein 3 1 2 Situation in der Schweiz a Im Bereich der allgemeinen Infrastruktur Art 123 Abs 3 BV gibt dem Bund die M glichkeit den Kantonen Beitr ge f r die Errichtung von An stalten oder f r die Verbesserung im Straf und Massnahmenvollzug zu gew hren Die Ausgestaltung dieser Lenkungsm glichkeit des Bundes durch Beitr ge an die Kantone ist im Bundesgesetz ber die Leistungen des Bundes f r den Straf und Massnahmenvollzug geregelt Die in diesem Gesetz vor gesehenen Leistungen sollen nach Art 1 dazu beitragen die einheitliche Anwendung der Vorschriften und Grunds tze des S
173. n oder inhaftierten Personen Aussenkontakt m glich ist Art 31 Abs 2 BV ussert sich hingegen nicht zum Zeitpunkt des Anspruches auf Benachrichtigung der Angeh rigen In seiner Antwort auf die Empfehlungen des CPT best tigte der Bundesrat jedoch allen Personen w rde ab der vorl ufigen Festnahme das Recht zustehen ihre Angeh rigen zu informieren und die Polizei habe diesem Recht Rechnung zu tragen Die in Art 214 Abs 1 StPO statuierte Be nachrichtigungspflicht der Beh rden sieht denn auch eine umgehende Benachrichtigung der Angeh rigen bei der vorl ufigen Festnahme bzw Anordnung von Untersuchungs oder Sicherungshaft vor Dies gilt allerdings nicht f r die Anhaltung gem ss Art 215 StPO welche bei Mitnahme auf eine gt 70 MIRA Concluding Observations Switzerland 2001 Ziff 12 CAT Concluding Observations Switzerland 1997 Ziff 95 MRA Concluding Observations Switzerland 2001 Ziff 14 Dies war damals noch im Kanton Waadt Genf und Wallis der Fall siehe MRA Second Periodic Report Switzerland 1998 Ziff 273 sowie MRA Third Periodic Report Switzerland 2007 Ziff 406 CPT Inf 2008 33 Ziff 47 7 Ibid gt gt Ibid 576 CPT Inf 2008 34 Ziff 47 57 Bp 572 57 w a 69 Polizeidienststelle ebenfalls eine freiheitsbeschr nkende Massnahme darstellt Da die StPO f r die Anhaltung somit keine Benachrichtigungspflicht vorsieht wird auch die Meinung vertreten dass auch die Benachricht
174. n waren welche in den Todesfall involviert waren Die untersuchenden Organe d rften den f r den inkriminierten Vorfall verantwortlichen Organen weder hierarchisch noch institutionell un tergeben sein und m ssten andererseits auch in der Praxis unabh ngig sein Es ist davon auszuge hen dass diese Erfordernisse auch bei Untersuchungen weiterer Handlungen staatlicher Akteure zum Tragen kommen zumindest wenn glaubw rdig eine Handlung behauptet wird welche den Grad ei ner erniedrigenden Behandlung im Sinne von Art 3 EMRK erreichen k nnte Auf nationaler Ebene stellte die Eidgen ssische Kommission gegen Rassismus im Rahmen der Studie Recht gegen rassistische Diskriminierung Analyse und Empfehlungen fest in der Schweiz best n den grosse M ngel im Bereich der Durchsetzung und Wirkung des Rechts Durchsetzungshemmnisse bei diskriminierenden Handlungen von Polizeibeh rden sah die EKR etwa darin dass Aussagen der Polizei oft h her gewertet werden als die Anschuldigungen einer betroffenen Person da sich die Mitglieder einer Polizeipatrouille die Aussagen oft gegenseitig best tigen Zudem komme es wieder holt zur Einstellung von Untersuchungen weil der vorgesetzten Person die ein Verfahren einleitet die n tige Unabh ngigkeit fehle und in der Folge das Verfahren nicht effektiv umgesetzt werde Die EKR empfahl die Schaffung effektiver Durchsetzungsinstrumente wie z B Schlichtungs und Ombuds stellen welche beratende oder verm
175. nalen Vorgaben gerecht werden wollen im Bereich der intramuralen medizinischen Versorgung normativer Koordi nierungsbedarf besteht scheint damit erstellt 3 2 3 Handlungsbedarf Nicht seine normative Verankerung wohl aber die Umsetzung des quivalenzprinzips in der Schweiz weist L cken auf Diese beruhen teilweise auf von den zust ndigen Amtsstellen erkannten infra strukturellen Gr nden etwa im Bereich der Inhaftierung von gemeingef hrlichen Personen und sol chen mit schweren psychischen Problemen Weitere L cken beruhen indes auch auf normativen Gr nden So w re zu pr fen ob inhaftierten Personen ein eigentliches Recht auf medizinische Unter suchungen durch eine rztin oder einen Arzt einzur umen und namentlich auch aus Gr nden der Beweissicherung eine Verpflichtung zur Durchf hrung einer Eintrittsuntersuchung zu verankern w re Da die Qualit t der medizinischen Betreuung Inhaftierter auch von der institutionellen Stellung der Gef ngnis rztinnen und rzte und namentlich ihrer Unabh ngigkeit mitbeeinflusst wird emp fiehlt sich u E auch eine vertiefte Pr fung welches der verschiedenen kantonalen Modelle das qui valenzprinzip am ehesten sicherstellen und damit die Menschenrechtskompatibilit t der medizini schen Versorgung intra muros gew hrleisten kann 3 3 Weitere Bereiche 3 3 1 Empfehlungen internationaler berwachungsorgane a Zu Personalvoraussetzungen Ein menschenw rdiger Freiheitsentzug
176. ndbar er achtet und nur selten vorgebracht w rden Diese Kritik wurde bereits in fr heren Berichtspr fungsverfahren an die Schweiz gerichtet Anders als beim Pakt I ist die Schweiz allerdings 2008 dem Fakultativprotokoll zur FDK beigetreten so dass bei Verletzung der Frauendiskriminierungs konvention ein Individualbeschwerdeverfahren vor dem Ausschuss m glich ist Dennoch wurde die Schweiz vom Ausschuss ermahnt die direkte Anwendbarkeit der Garantien im nationalen Recht zu kl ren Der Ausschuss wiederholte auch seine fr here Empfehlung gegen Verletzungen des berein kommens sei Frauen effektiver Rechtsschutz zu gew hrleisten Handlungsbedarf anerkannte der Ausschuss vor allem bei der F rderung des Bewusstseins f r das bereinkommen bei Gerichten und bei Praktikerinnen und Praktikern Er empfahl dieser Zielgruppe systematisch Weiterbildungen an zubieten sowie das bereinkommen und das Zusatzprotokoll in die obligatorische Aus und Weiter bildung von Juristinnen und Juristen Richterinnen und Richtern sowie der Staatsanwaltschaft aufzu nehmen 777 2 2 3 Weitere Empfehlungen zur Justiziabilit t und deren Koh renz Neben dem WSK Ausschuss und dem CEDAW haben auch andere Vertragsorgane in ihren Empfeh lungen verschiedentlich Defizite bei der Geltendmachung der Rechte vor Gericht festgestellt So kon statierte der Menschenrechtsausschuss auch Probleme bei der Geltendmachung der Pakt ll Garantien vor kantonalen Gerichten Als
177. ng P schwies 8 52 Hausordnung Abteilung Ausschaffungshaft des Flughafenge f ngnisses 2009 19 7 B AR Ziff 2 4 und 7 1 Hausordnung Gm nden Normalvollzug 2008 200 VS Art 43 Reglement ber die Strafanstalten des Kantons Wallis vom 10 Dez 1993 RS 340 200 Siehe etwa LU 8 75 Verordnung des Kantons Luzern ber den Justizvollzug vom 12 Dez 2006 SRL 327 und BE Art 49 Verordnung ber den Straf und Massnahmenvollzug vom 5 Mai 2004 BSG 341 11 SG Art 35 Abs 1 Verordnung ber die Gef ngnisse und Vollzugsanstalten vom 13 Juni 2000 sGS 962 14 So im Gef ngnis P schwies siehe www justizvollzug zh ch VD Art 10 Abs 1 Loi sur ex amp cution des condamnations p nales du 4 juillet 2006 RSN 340 01 191 192 194 195 196 197 198 201 202 203 204 21 handlung der Inhaftierten vor Der Kanton hat die gesamten Belange der medizinischen und psychiat rischen Betreuung einem besonderen Dienst bergeben der zur ffentlichen Gesundheitsverwaltung und nicht zur Strafvollzugs oder Justizverwaltung geh rt Ebenfalls eine weitgehende Unabh n gigkeit ist gegeben wenn die Hafteinrichtungen durch Spitalfach rzte betreut werden Im Kanton Genf beispielsweise wird die Gef ngnismedizin vom kantonalen Universit tsspital besorgt Dieses Modell wurde explizit gew hlt um den Vorgaben des CPT gerecht zu werden Das damit auch eingedenk des grossen Ermessens der Kantone wie sie den internatio
178. ng von Art 28 des Bundesgesetzes ber das Verwaltungsstraf recht VStrR f r die berpr fung der Massnahme ein aktuelles Rechtsschutzinteresse verlangte d h der Beschwerdef hrer musste im Zeitpunkt des Urteils zumindest noch teilweise von der Massnahme betroffen sein Diese Voraussetzung war nach der Beendigung der Hausdurchsuchung nicht mehr erf llt weshalb das Bundesgericht in diesem Punkt nicht auf die Beschwerde eintrat Der EGMR er achtete dies als Verletzung von Art 13 i V m Art 8 EMRK weil dem Beschwerdef hrer damit gegen die Zwangsmassnahme keine wirksame Beschwerde zur Verf gung stand 3 2 2 Situation in der Schweiz Das Rechtsschutzinteresse der Beschwerde f hrenden Partei gilt nicht nur unter Art 28 VStR als Er fordernis um ein Verfahren einzuleiten sondern ist auch allgemein in Art 48 Abs 1 lit c VwVG f r das Verwaltungsbeschwerdeverfahren sowie in zahlreichen kantonalen Prozessordnungen Voraus setzung Auch s mtliche Verfahren vor Bundesgericht erfordern ein schutzw rdiges Interesse In konstanter Praxis auch nach dem Urteil Camenzind bejahte das Bundesgericht ein aktuelles und praktisches Rechtsschutzinteresse jedoch nur wenn der erlittene Nachteil im Zeitpunkt der bundes gerichtlichen Beurteilung noch bestand und durch die Gutheissung der Beschwerde beseitigt werden w rde Obschon sich der Bundesrat nach dem Urteil Camenzind zuversichtlich zeigte dass das Bun desgericht es angesichts der di
179. ngelnde Unab h ngigkeit ger gt wird weisen die den Opfern unzul ssiger Polizeigewalt zur Verf gung stehenden Rechtsmittel und behelfe strukturelle M ngel zur Umsetzung der menschenrechtlichen Vorgaben und namentlich der menschenrechtlich geforderten Beweislastumkehr auf Zudem fehlen in der Schweiz regelm ssig nichtkonfrontative Vorgehensweisen beim Umgang mit Fehlern in der Polizeiar beit Justiz Eine Konstante der Empfehlungen des WSK Ausschusses stellt die Kritik an der fehlenden direkten Anwendbarkeit vor allem der wirtschaftlichen sozialen und kulturellen Rechte des Paktes in der Schweiz und damit an der Geringsch tzung dieser Garantien insgesamt dar Da unter gegenseitiger Bezugnahme Bundesrat und Bundesgericht strikt auf ihrer kritisierten Position beharren scheint eine L sung dieses Konflikts vollst ndig blockiert Dabei geht vergessen dass die normative Lage sich in der Schweiz weit differenzierter pr sentiert als dieses auch in den Staatenberichten der Schweiz gezeichnete Schwarz Weiss Bild vermuten l sst So verankert nicht nur die Bundesverfassung zahlrei che Bereiche der Pakt I Garantien als subjektive Rechte sondern bereits ein oberfl chlicher Blick auf die hier besonders relevanten kantonalen Rechtsgrundlagen illustriert dass viele Anspr che aus dem Pakt zumindest ber den Umweg des Landesrechts von Individuen gerichtlich durchgesetzt werden k nnen Wird diese Ist Situation den internationalen Vorgaben gegen b
180. ngen zuzu bereiten und auszugeben ist Grunds tzlich werden diese Standards in Schweizer Gef ngnisse ein gehalten Trotzdem gab es vereinzelte Kritik betreffend die Nahrungsdistribution und die allgemeine K cheninfrastruktur Der CPT betont in seinen Standards ein zufriedenstellendes Aktivit tenprogramm sei von herausra gender Bedeutung f r das Wohlbefinden der Gefangenen Namentlich sollte jede inhaftierte Person einen angemessenen Teil des Tages laut CPT mindestens 8 Stunden ausserhalb der Zelle verbringen k nnen und dabei mindestens eine Stunde pro Tag die M glichkeit haben sich unter freiem Himmel zu bewegen Di Gem ss dem CPT verf gen indessen nicht alle Schweizer Haftanstalten ber ein gen gendes Aktivit tenprogramm und ber die M glichkeit sich acht Stunden ausserhalb der Zelle bzw eine Stunde pro Tag an der frischen Luft aufzuhalten 76 Vgl CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 17 Vgl Europ ische Strafvollzugsgrunds tze Ziff 19 1 21 f r Hygiene und Kleidung Bettzeug Ziff 22 1 22 6 f r Ern hrung Ziff 25 1 25 4 und 27 1 27 7 f r Bewegung Erholungsm glichkeiten und Ziff 26 1 26 17 und 28 1 28 7 f r alternative Gestaltungsm glichkeiten CPT Standards S 17 f Ziff 47 48 f r Bewe gung Erholungsm glichkeiten S 18 Ziff 49 50 f r Hygiene Siehe z B Empfehlung R 75 25 ber Gef ngnisarbeit und Empfehlung R 89 12 ber Weiterbildung im Strafvoll zug CPT Standards
181. ngsoperationen zwecks Beweissicherung 1 4 3 Diskriminierendes Profiling auch Ethnic Profiling 4 3 1 Profiling Unter Profiling in einem allgemeinen Sinne wird die Kategorisierung von Personen nach bestimmten Eigenschaften verstanden Diese Eigenschaften k nnen unver nderlich Geschlecht Alter Her kunft etc oder ver nderlich z B Gewohnheiten oder andere bestimmte Verhaltensweisen sein Im Lebensalltag ist Profiling ein vielgenutztes Instrument des Marketings um herauszufinden wie unter schiedliche Personengruppen optimal beworben werden k nnen Auf dem in vorliegendem Zu sammenhang interessierenden Gebiet der Polizeiarbeit wird unter Profiling die systematische Zuord nung physischer verhaltensrelevanter oder psychologischer Eigenschaften zu bestimmten Straftaten und deren Verwendung als Grundlage f r die Entscheidfindung verstanden Nach Ansicht von Mar tin Scheinin ehemaliger Sonderberichterstatter f r Menschenrechte im Kampf gegen den Terroris mus ist Profiling grunds tzlich ein zul ssiges Mittel der Strafverfolgung Die Kombination gepr fter statistischer Faktoren mit bestimmten kriminellen Verhaltensweisen zwecks Erstellung detaillierter Profile ist daher nicht durchwegs unzul ssig sondern kann ein effektives Mittel zur B ndelung limi tierter Strafverfolgungsressourcen sein Profiling kann in der Polizeiarbeit hingegen zu einem Problem werden wenn nicht aufgrund objektiv nachvollziehbarer un
182. ngt sich u E in diesem Bereich eine umfassende Analyse der menschenrechtlich zul ssigen Beschr nkungen w hrend dieses Freiheitsentzuges auf Basierend auf den internationalen Vorgaben der Praxis des Bundesgerichts und kantonaler 29 BGE 122 II 299 E 6b S 311 130 BGE 122 1 222 E 6 S 232 f 21 BGE 122 1 222 E 5b S 231 f 132 BGE 122 II 299 E 8b S 313 f 133 Bis heute existieren schweizweit erst acht Ausschaffungszentren die spezifisch f r die ausl nderrechtliche Haft konzipiert wurden dies in den Kantonen BS VS GE ZH SG und LU Siehe etwa NKVF Bericht Granges 2010 In rund 20 Anstalten werden ausl nderrechtliche Zwangsmassnahmen in Geb uden vollzogen welche zus tzlich Insassen aus dem normalen Strafvollzug oder der Untersuchungshaft beherbergen Bei solchen Anstalten gilt es das Trennungsgebot besonders zu beachten Eine zellenweise Trennung der verschiedenen H ftlingskategorien gen gt diesem Gebot nicht wohl aber eine Unterbringung in getrennten Abteilungen derselben Anstalt 134 135 15 Verwaltungsgerichte sowie best practices bestehender Gef ngnisreglemente liessen sich etwa die wichtigsten Eckpunkte definieren und in einem Musterreglement zusammenfassen e Noch etwas weniger im Fokus der Uberwachungsorgane steht gegenw rtig das Regime der Ver wahrungshaft Auch hier d rften sich indes zuk nftig angesichts der zunehmenden Anzahl von teilweise lebenslang verwahrten Personen vermehrt Fragen s
183. ns of violence or the excessive use of force or other mistreatment by the police during the questioning of suspects in their homes or in police stations CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 8 434 CAT Concluding Observations Switzerland 2005 Ziff 5 b Vgl dazu die heutigen Art 15 lit d ZAG und Art 4 lit d Art 9 Art 11 und Art 38 ZAV 433 CPT Inf 2008 33 S 21 Ziff 33 ff und S 115 f 6 CPT Standards S 75 ff Diese richten sich an alle Konventionsstaaten Die Schweiz hat betreffend einiger dieser Empfehlungen bereits Fortschritte erzielt 432 433 52 zu diesem Thema zusammenzustellen Die ECRI forderte zus tzlich neben der Beachtung dieses Themas bei der Aus und Weiterbildung von Polizeikr ften sowie in der Forschung ein legislatorisches Verbot 7 Der MRA der CERD und die ECRI empfahlen in hnlicher Weise dass Angeh rige von Minder heitsgruppen f r den Polizeidienst rekrutiert werden sollten wobei die ECRI sich explizit auf Perso nen mit Migrationshintergrund bezog Der MRA verwies in seinen Empfehlungen darauf dass sich der Anteil von Minderheitengruppen an der Gesamtbev lkerung auch in den Polizeikorps in gewisser Weise wiederspiegeln sollte Sowohl berwachungsorgane der UNO MRA CAT CERD und Sonderberichterstatter gegen Rassismus als auch solche des Europarates CPT ECRI und Menschenrechtskommissar orten Handlungsbedarf der Schwei
184. nter der fr heren Praxis des Bundesgerichts ab Ver schiedentlich wurde die Praxis nderung des Bundesgerichts bereits durch kantonale Gerichte be r cksichtigt 3 4 3 Handlungsbedarf hnlich wie beim Zugang zum Verfahren illustrieren die Verurteilungen wegen Nichtgew hrung des Replikrechts nicht ein strukturelles Problem in der schweizerischen Gesetzgebung sondern sie zeigen eine mangelhafte Ber cksichtigung der Rechtsprechung des EGMR in der Rechtsanwendung durch das Bundesgericht Es stellt sich jedoch auch hier die Frage wie die Umsetzung gew hrleistet werden kann wenn die erforderliche Rechtsprechungs nderung nicht erfolgt bzw wie sichergestellt werden kann dass Anpassungen auch auf kantonaler Ebene erfolgen 563 GEROLD STEINMANN Kommentar zu Art 29 BV in Die schweizerische Bundesverfassung BERNHARD EHRENZELLER ET AL HRSG BV Kommentar 2 Aufl Z rich St Gallen 2008 Rz 7 BGE 1371195 S 197 565 BGE 133 100 S 102 gt 66 EGMR Spang v Switzerland 45228 99 2005 Ziff 21 EGMR Nider st Huber v Switzerland 18990 91 1997 Ziff 20 567 BGE 133 198 S 99 568 BGE 137 1 195 S 197 Das Bundesgericht liess allerdings offen ob ein solcher Anspruch gest tzt auf Art 29 Abs 2 BV nicht nur bei gerichtlichen sondern auch bei Verwaltungsverfahren besteht BGE 133 99 S 99 gt 69 Entscheid des Verwaltungsgerichts des Kantons Z rich vom 14 Jan 2011 VB 2010 00608 E 3 3 2 Urteil des Obe
185. oder solche f r die Anordnung des Freiheitsentzuges bzw zu den zul ssigen Haft Siehe dazu im Detail hinten 11 2 Dieses seit dem Jahr 2007 operative Gremium hat die Schweiz bis heute nie besucht Art 11 lit a OPCAT Um Doppelspurigkeiten zu vermeiden hat sich der Unterausschuss mit nach regionalen Uber einkommen eingerichteten Stellen hier der CPT abzusprechen Art 31 OPCAT 4 Der CPT besuchte die Schweiz in den Jahren 1991 1996 2001 2003 2007 und 2011 Der Bericht des letzten Besuchs liegt noch nicht vor Siehe dazu statt vieler KIENER KALIN S 137 Siehe BG vom 20 M rz 2009 ber die Kommission zur Verh tung von Folter SR 150 1 gr nden In einem ersten Schritt listet dieses Kapitel die f r den Freiheitsentzug relevanten interna tionalen Vorgaben auf und pr sentiert eine bersicht ber die landesrechtlichen Grundlagen mit welchen diese v lkerrechtlichen Verpflichtungen umgesetzt werden Ziff 2 Der darauffolgende Abschnitt fasst zu drei thematischen Schwerpunkten geb ndelt die zahlreichen Empfehlungen der internationalen Gremien gegen ber der Schweiz im Bereich des Freiheitsentzugs zusammen und illustriert die nationalen Grundlagen resp die Reaktion der Schweiz auf diese Kritikpunkte Ziff 3 2 Internationale Verpflichtungen und ihre normative Umsetzung in der Schweiz 2 1 Universelle Ebene Im Bereich des Freiheitsentzugs sind namentlich folgende universelle die Schweiz bindende Normen von
186. olche Normen die ein Recht auf wirksame Beschwerde zwar nicht als Individualrecht aber als Staatenverpflichtung formulieren z B Art 6 RDK In beiden F llen wird der Vertragsstaat verpflich tet ein Verfahren bereit zu stellen das die berpr fung einer geltend gemachten Vertragsverletzung im Einzelfall erm glicht W hrend die in dieser Studie gesondert behandelten Fragen der Justiziabili t t und des Rechtsschutzes gegen polizeiliche bergriffe zentrale Kritikpunkte der internationa len berwachungsgremien bilden ist die Umsetzung der Rechtsschutzgarantien in der Schweiz im Allgemeinen dagegen kaum Gegenstand der berpr fung woraus sich schliessen l sst dass das Rechtsschutzsystem in der Schweiz somit den internationalen Garantien weitgehend Rechnung tr gt Mit Art 29a BV garantiert die Bundesverfassung seit 2007 zudem nicht nur den Zugang zu einem Verfahren sondern dar ber hinaus f r alle Rechtsstreitigkeiten eine Beschwerdem glichkeit vor einem Gericht allerdings unter dem Vorbehalt gesetzlicher Ausnahmen Mit dieser sogenannten Rechtsweggarantie soll somit wenigstens ein Gericht innerhalb eines Instanzenzuges Rechts und Sachverhaltsfragen umfassend pr fen k nnen 3 2 1 Empfehlung Verurteilung Thematisiert wurde der Zugang zum Verfahren in der Schweiz bisher nur durch den EGMR im Fall Camenzind Dabei ging es um die fehlende M glichkeit zur berpr fung einer Hausdurchsuchung weil das Bundesgericht in Anwendu
187. on Schwyz der auch assimilierte Ausl nder zul sst U E sollte der Fokus der Diskussion in diesem Punkt vom rein formalen Kriterium der Staatsangeh rigkeit gel st werden Bei gewissen Funktionen in einem Staatswesen die einen hoheitlichen Aufga benbereich abdecken mag der Besitz der Staatsb rgerschaft durchaus eine legitime Zulassungsvo raussetzung sein Dies stellt indes kein grundlegendes Hindernis daf r dar Personen mit Migrations hintergrund verst rkt f r eine Bewerbung zu Polizeiberufen zu motivieren 4 5 Rechtsschutz gegen polizeiliche bergriffe 4 5 1 Prozessuale menschenrechtliche Vorgaben a Untersuchungspflicht des Staates und Beweislastumkehr Aus Art 2 EMRK ergibt sich f r die Vertragsstaaten die Pflicht alle aussergew hnlichen Todesf lle in einer Art und Weise zu untersuchen welche Gew hr f r die Aufkl rung der Verantwortlichkeiten 6 Gemeinsame Antwort des Regierungsrates des Kantons Bern vom 17 Aug 2011 Gesch fts Nr 2011 0784 S 5 BPG SR 172 220 1 BPV SR 172 220 111 3 Antwort des Bundesrates auf die Interpellation Lumengo 09 3857 Ziff 2 Antwort des Bundesrates auf die Motion Joder 11 3211 Nr 11 3211 Antwort des Bundesrates auf die Motion Joder 11 3211 Siehe dazu auch JORG KUNZLI ANJA EUGSTER Recommandation 56 5 Pr vention des actes de violence l gard des trangers in SKMR Etude sur le suivi des recommandations adress es la Suisse dans le cadre
188. ont de nationalit suisse au terme de l ann e de formation ou titulaires du permis d tablissement C Les trangers titulaires du permis C doivent tre domicili s dans le canton de Neuch tel depuis 5 ans au moins pour tre admis aux concours http www ne ch neat site jsp rubrique rubrique jsp StyleType bleu amp Catld 1535 CH ou permis de s jour donnant acc s la nationalit CH http www geneve ch police recrutement metiers bpts welcome asp rubrique conditions d admissionBPTS 354 http www sz ch xml_1 internet de application d999 d2537 d2538 d26943 p26945 cfm 355 Anstoss waren zwei Motionen Nr 159 2011 und 166 2011 die verlangten dass das Schweizer B rgerrecht zwingende Voraussetzung bei der Rekrutierung bleibe 348 349 350 351 352 353 41 Schweizer B rgerrecht bis auf weiteres weiterhin eine der notwendigen Voraussetzungen blei ben 2758 F r Polizeikr fte des Bundes sind die entsprechenden Regelungen des Bundespersonalrechts zu be achten Gem ss Art 8 Abs 3 des Bundespersonalgesetzes kann der Bundesrat soweit erforderlich durch Verordnung regeln welche Arbeitsverh ltnisse nur Personen mit Schweizer B rgerrecht zu g nglich sein sollen In der Bundespersonalverordnung berl sst es der Bundesrat den Departe menten f r spezifische T tigkeitsgebiete die Schweizer Staatsangeh rigkeit als Anstellungsbedingung vorzuschreiben Betroffen davon sind u a Personen mit polizeilichen Befugni
189. ordatsrichtlinien richten Siehe Konkordat ber den Vollzug von Strafen und Massnahmen der Kantone der Nordwest und Innerschweiz vom 5 Mai 2006 Art 15 Abs 2 Siehe Concordat sur l ex cution de la d tention administrative l gard des trangers du 4 juillet 1996 F r die Haftbedingungen wesentlich ist dabei Art 14 Abs 1 des Konkordats welcher festh lt dass die ausl nderrechtlich Inhaftierten Anspruch auf Achtung der W rde ihrer psychischen und physischen Integrit t und ihrer religi sen berzeugung haben Art 14 Abs 2 statuiert die bekannte Formel dass die Rechte der Administrativh ftlinge nur 7 49 50 51 52 53 54 55 56 3 Empfehlungen internationaler berwachungsorgane und Situation in der Schweiz in ausgew hlten Themenbereichen 3 1 Haftbedingungen 3 1 1 Empfehlungen internationaler berwachungsorgane a Zu den Haftbedingungen im Allgemeinen Die Ausgestaltung von angemessenen Haftbedingungen wird gemeinhin als Fundament f r ein Haft regime angesehen welches die Freiheit von Individuen menschlich und mit Achtung vor der dem Menschen innewohnenden W rde anerkennt Daher erstaunt es nicht dass viele Empfehlungen internationaler Instanzen bei den allgemeinen Haftbedingungen ansetzen Zudem k nnen Haftbedin gungen bei der Feststellung einer unmenschlichen oder erniedrigenden Strafe oder Behandlung nach Art 3 EMRK eine wichtige Rolle spielen und f r sich selbst eine Verletzung diese
190. orderte dass sie einerseits die n tigen Schritte zur Verh tung von gewaltt tigen rassistisch oder ausl nderfeindlich motivierten bergriffen von Sicherheitskr ften gegen ber Ausl nderinnen Immigranten oder Asylsuchenden ergreife und andererseits die T ter vor Gericht stelle 7 Es kann davon ausgegangen werden dass der zweitgenannte Aspekt in einem weiten Sinn zu verstehen ist d h damit nicht nur die berf hrung in ein eigentliches Gerichtsverfahren gemeint ist sondern all gemein die Verhinderung von F llen der Straflosigkeit durch die Bereitstellung von effektiven und unabh ngigen Beschwerdem glichkeiten Auf europ ischer Ebene wies der damalige Menschenrechtskommissar des Europarates Alvaro Gil Robles nach seinem Besuch in der Schweiz im Jahr 2004 auf die dringende Notwendigkeit hin die bestehenden Beschwerdemechanismen zur Geltendmachung von Gewaltanwendungen durch Poli zeiangeh rige zu berpr fen Zu denken sei an die Einrichtung nicht gerichtlicher von den Beh rden unabh ngigen Instanzen z B Ombudspersonen welche neben Gerichtsverfahren Bestand haben sollten 7 Der gegenw rtige Menschenrechtskommissar Thomas Hammarberg betonte in einer all gemeinen Stellungnahme im Jahr 2009 die vom EGMR entwickelten f nf Grunds tze f r die effektive Untersuchung von Beschwerden gegen die Polizei welche auf Art 2 und 3 EMRK basieren Unab h ngigkeit Angemessenheit Unverz glichkeit ffentliche berpr fung und
191. r fahrensrechtliche Teilgehalte auch aus materiellen Garantien abgeleitet F r das Nachfolgende steht jedoch die Umsetzung der explizit verankerten Verfahrens und Justizgarantien im Vorder 526 grund In der Schweiz sind Verfahrens und Justizgarantien in einer Vielzahl von Normen verankert sei es in der Verfassung vor allem die grundrechtlichen Verfassungsgarantien gem ss Art 29 32 BV in eidgen ssischen oder kantonalen Gerichtsorganisations und Verfahrensgesetzen z B ZPO StPO VwVG VRPG BGG SGG VGG sowie in materiellen Gesetzen z B in den kantonalen Polizeigeset zen Hinzu kommt eine reichhaltige Rechtsprechung der Gerichte des Bundes und der Kantone Eine l ckenlose Dar bzw Gegen berstellung dieser Normen und Rechtsprechung mit den internationalen Verpflichtungen ist kaum m glich weshalb lediglich auf die Kritik der berwachungsorgane einge gangen werden soll die auf wesentliche Umsetzungsschwierigkeiten hindeuten 3 1 Internationale Verpflichtungen und ihre normative Umsetzung in der Schweiz 3 1 1 Universelle Ebene e Normen mit prim rer Relevanz im Pakt Il Recht auf wirksame Beschwerde Pflicht zum Ausbau des gerichtlichen Rechtsschutzes Art 2 Abs 3 Recht auf pers nliche Freiheit und Sicherheit Art 9 Schutz vor willk rlicher Ausweisung Art 13 Recht auf ein faires Verfahren Art 14 Verbot des r ckwirkenden Strafrechts Art 15 e Weitere Rechtsschutzgarantien finden sich in Art
192. r empfahl der CPT 2007 Personen mit schwersten psychischen Erkrankungen in einer geschlossenen Spitalabteilung zivil oder im Gef ngnis mit angemessener Ausstattung und qualifiziertem Personal zu behandeln 3 2 2 Situation in der Schweiz Das Aquivalenzprinzip ist auch im schweizerischen Strafvollzugsrecht solide verankert In der Praxis wird diesem Kardinalprinzip der Gefangnismedizin aber nicht vollst ndig nachgelebt So relativiert etwa der gegenw rtige leitende Gef ngnisarzt der Strafanstalt P schwies den quivalenzgrundsatz in seinem zentralen Bereich und dies notabene in einer wissenschaftlichen Publikation Gem ss Staub wird n mlich in der Praxis vom Grundsatz der Gleichwertigkeit der medizinischen Versorgung auf Grund realistischer Unterschiede abgewichen weil infolge Aufwand und Kosten teilweise eine Beschr nkung der Behandlung vorgenommen werden muss Vor diesem Hintergrund versteht sich die vergleichsweise kritische Aufnahme der Empfehlungen im medizinischen Bereich durch den Bundesrat So verwiesen er und die Kantone im Bereich der medizinischen Betreuung von Eingewie senen mit schweren psychischen St rungen auf laufende infrastrukturelle Verbesserungen Gar ablehnend reagierte er auf die Empfehlung dass jede inhaftierte Person unmittelbar ab Beginn der Freiheitsentziehung das Recht auf einen Arzt besitze Im Bereich der ausl nderrechtlichen Haft machte der Bundesrat in Hinblick auf eine system
193. rdem sei gerade auch das Gerichtspersonal in So zialrechten und deren Justiziabilit t zu schulen Die Schulung in wirtschaftlichen sozialen und kul turellen Rechten wurde auch im Staatenberichtsverfahren vor dem Ausschuss f r WSK Rechte the matisiert In den Schlussbemerkungen empfahl dieser jedoch lediglich in allgemeiner Weise das 9 Siehe Ausschuss f r WSK Rechte General Comment No 3 1990 insb Ziff 5 und No 9 Ziff 2 ff sowie CEDAW General Recommendation No 28 2010 insb Ziff 31 NGO Report on second and third periodic report 2010 S 5 Position Paper FCR S 5 f ebenfalls den Beitritt zur Europ ischen Sozialcharta hat auch die Europ ische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz empfohlen E CRI 4 Bericht Ziff 8 ferner ebenso Avenir Social Kampagne Pro Sozialcharta zu finden unter www sozialcharta ch besucht am 22 Dez 2011 sowie die International Commission of Jurists Resolution Sozi alrechte in der Schweiz vom 3 April 2009 Coalition Suisse Romande S 7 NGO Report on second and third periodic report 2010 S 5 Ibid 94 NGO Report on second and third periodic report 2010 S 8 Coalition Suisse Romande S 7 Ausschuss f r WSK Rechte List of issues 2009 Ziff 6 Indiquer dans quelle mesure les droits de l homme sont enseign s tous les niveaux de scolarit et si des mesures d information sur les droits de l homme en particulier les droits conomiques
194. regelt 41 42 43 44 45 46 47 6 gen die sich in Normierungstiefe und breite zum Teil stark unterscheiden blicherweise sehen die Strafvollzugserlasse zudem die Schaffung von Anstalts oder Hausordnungen vor Diese normieren die Details des Freiheitsentzugs Die Ausgestaltung der ausl nderrechtlichen Haft wird zudem in wenigen Kantonen auch mittels spezifischer Verordnungen konkretisiert 2 3 3 Auf Konkordatsebene Alle Kantone sind Mitglied eines der drei regionalen Strafvollzugskonkordate da nicht alle Kantone in der Lage sind alle gesetzlich verlangten Anstaltstypen und abteilungen zu betreiben Hauptauf gabe der Konkordate ist die grundrechtskonforme einheitliche und kosteng nstige Vollziehung von Strafurteilen sowie die gemeinsame Planung Bau und Betreibung von Vollzugspl tzen Die Pr am bel des Konkordats der lateinischen Schweiz spricht sogar von einer Harmonisierung der Bedingun gen des Strafvollzugs unter Ber cksichtigung des internationalen Rechts Im Zuge der Revision des StGB sind alle drei Konkordatsvertr ge in den letzten Jahren vollst ndig berarbeitet worden Trotz der Konkordate sind die Rechtsgrundlagen des Anstaltskantons f r die Durchf hrung des Frei heitsentzugs massgeblich Die Hausordnungen der Vollzugsanstalten werden daher laut den Deutsch schweizer Konkordaten vom Standortkanton erlassen Die Konkordate k nnen jedoch durch ihre Organe grunds tzlich unverbindliche R
195. rekten Anwendbarkeit der EMRK nicht vers umen w rde die Voraus 534 Siehe vorne IV 2 Siehe vorne III 4 5 EGMR Camenzind v Switzerland 21353 93 1997 H ngig sind gegenw rtig noch die Beschwerden Nada Nr 10593 08 bzw Al Dulimi and Montana Management Inc v Switzerland Nr 5809 08 In beiden F llen wird u a die Verletzung von Art 13 EMRK durch die Konfiskation der Verm genswerte infolge Umsetzung der UNO Sicherheitsratsresolutionen zur Bek mpfung von Al Qaeda und den Taliban geltend gemacht Andere von der Schweiz angef hrten Rechtsbehelfe und namentlich das Entsch digungsverfahren nach Art 99 VStR wurden als nicht effektiv beurteilt RENE RHINOW ET AL ffentliches Prozessrecht 2 Aufl Basel 2010 S 77 539 Siehe Art 76 Abs 1 lit b Art 81 Abs 1 lit b Art 89 Abs 1 lit c sowie Art 115 lit b BGG Das Erfordernis kennt allerdings die Ausnahme dass trotz Wegfalls des aktuellen praktischen Interesses eine Beschwerde zugelassen wird wenn materiell eine Frage aufgeworfen wird die sich jederzeit unter gleichen oder hnlichen Umst nden wieder stellen k nnte und an deren Beantwortung wegen ihrer grunds tzlichen Bedeutung ein ffentliches Inte resse besteht 535 536 537 538 65 setzungen eines schutzw rdigen Interesses konventionskonform auszulegen erfolgte die Umset zung des Urteils z gerlich So fand das Urteil nur vereinzelt in der Rechtsprechung des Bundesge richts Ber cksichtigung
196. rgerichts des Kantons Luzern vom 4 Aug 2009 11 09 91 E 3 1 Urteil des Appellationsgerichts des Kantons Basel Stadt vom 27 April 2009 AGE VD 2008 725 E 3 2 anders allerdings zum Recht auf Duplik Urteil des Kan tonsgerichts des Kantons Graub nden vom 19 Juni 2009 ZK2 09 19 E 3b 564 68 3 5 Verfahrensgarantien bei Freiheitsentzug 3 5 1 Recht auf Benachrichtigung der Angeh rigen inhaftierter Personen a Empfehlungen M ngel stellten der CPT und in fr heren Staatenberichtsverfahren auch der Menschenrechtsaus schuss sowie der Ausschuss gegen die Folter hinsichtlich des Rechts inhaftierter Personen auf Kontakt mit Angeh rigen fest Der Menschenrechtsausschuss kritisierte insbesondere verschiedene damals noch geltende kantonale Strafprozessordnungen die eine incommunicado Haft als zul ssig erachteten Der CPT wiederum stellte anl sslich seines Besuches 2007 fest in gewissen Polizei dienststellen w rde die Benachrichtigung der Angeh rigen durch die Beh rden quasi systematisch mit dem Verweis auf die Kollusionsgefahr hinausgez gert Deshalb verlangte er in seinen Empfeh lungen eine Best tigung daf r dass allen Personen denen die Freiheit entzogen wird unmittelbar ab dem Beginn der Freiheitsentziehung das Recht zusteht ihre Angeh rigen zu benachrichtigen Zwar nahm der CPT Kenntnis dass die eidgen ssische Strafprozessordnung nun in Art 214 Abs 1 StPO die Pflicht der Beh rden verankert be
197. rland A 58 38 14 und 17 Jan 2003 zit CEDAW Concluding Observations Switzerland 2003 Ausschuss gegen die Rassendiskriminierung CERD Consideration of Reports Submitted by States Parties under Article 9 of the Convention Concluding observations of the Committee on the Elimination of Racial Discrimination Switzerland CERD C CHE CO 6 21 Aug 2008 zit CERD Concluding Observations Switzerland 2008 Stellungnahme der EKR an den CERD anl sslich der Berichterstattung der Schweiz in ihrem Vierten F nften und Sechsten L nderbericht gegen ber dem CERD 8 11 Aug 2008 Questions by the Rapporteur in Connection with the Consideration of the Fourth to Sixth Periodic Reports of Switzerland CERD C CHE 6 2008 zit CERD List of issues 2008 General recommendation XXXI on the prevention of racial discrimination in the administration and functioning of the criminal justice system from A 60 18 pp 98 108 2005 zit CERD General Rec ommendation No 31 2005 General Recommendation No 15 on organized violence based on ethnic origin Art 4 23 M rz 1993 zit CERD General Recommendation No 15 1993 76 Ausschuss f r WSK Rechte CESCR Coalition Suisse Romande sur les droit conomiques sociaux et culturels Ligne directirces pour la mise en uvre des recommandations des experts du Comit des Droit Economiques Sociaux et Cul turels des Nations Unies Sept 2011 zit Coalition Suisse Romande Concluding ob
198. rmation ber die Gr nde der Mitnahme auf eine Polizeidienststelle in den Kantonen Bern und Basel 582 CPT Inf 2008 33 Ziff 50 583 CPT Inf 2008 34 Ziff 50 584 Ibid 58 Ibid 536 BE Art 33 Polizeigesetz des Kantons Bern vom 8 Juni 1997 BSG 551 1 71 Landschaft In Appenzell I Rh und Zug m ssen angehaltene Personen zus tzlich auch ber ihre Rechte informiert werden In vier weiteren Kantonen wird die Polizei zumindest verpflichtet so bald als m glich ber die Gr nde einer solchen Massnahme zu unterrichten ber die Form der Information finden sich auf kantonaler Ebene jedoch ebenfalls keine gesetzlichen Vorschriften und nur im Kanton Zug wird auf Gesetzesebene verankert dass die Informationspflicht in einer der Per son verst ndlichen Sprache zu erfolgen hat c Handlungsbedarf F r beschuldigte Personen ist die Pflicht zur Information ber die ihnen zustehenden Rechte bei der Festnahme bzw vor Beginn der Einvernahme somit ausdr cklich vorgesehen W hrend der Bundes rat f r diese F lle auch die Abgabe und Unterzeichnung eines Orientierungsformulars begr sst wird die Notwendigkeit einer Orientierung bei angehaltenen Personen auf die Gr nde der Mitnahme be schr nkt und eine gesetzliche Verpflichtung nicht als erforderlich erachtet Wie bereits beim Recht auf Information der Angeh rigen zeigt sich dass die Schweiz die Auffassung vertritt angehaltene Personen bed rften keines besonderen Rec
199. s Das Diskriminierungsverbot ist in der Schweiz in Art 8 Abs 2 BV verankert Nach dieser Bestimmung darf n iemand diskriminiert werden namentlich nicht wegen der Herkunft der Rasse des Ge schlechts des Alters der Sprache der sozialen Stellung der Lebensform der religi sen weltan schaulichen oder politischen berzeugung oder wegen einer k rperlichen geistigen oder psychi schen Behinderung Das Diskriminierungsverbot ist ein zentraler Grundsatz des internationalen Menschenrechtsschutzes und findet sich daher auch in zahlreichen f r die Schweiz verbindlichen v lkerrechtlichen Vertr gen Das Diskriminierungsverbot verbietet qualifizierte Ungleichbehand lungen Es sch tzt Personen davor dass sie aufgrund eines verp nten Merkmals in vergleichbaren Situationen schlechter behandelt werden als die brige Bev lkerung 307 FRA EU MIDIS 38 Ibid S 8 3 Ibid In Ungarn wurden 41 der befragten Roma innerhalb eines Jahres durch die Polizei angehalten Bei der Mehrheitsbev lkerung waren im selben Zeitraum lediglich 15 der Befragten von einer polizeilichen Anhaltung betroffen In Griechenland waren es 56 der Romas und 23 der Mehrheitsbev lkerung In Spanien 42 Nord afrikanerinnen und afrikaner und 12 Angeh rige der Mehrheitsbev lkerung In Frankreich 42 Nordafrikane rinnen und afrikaner und 22 Angeh rige der Mehrheitsbev lkerung Was die H ufigkeit der Anhaltungen be trifft so ergaben die Untersuc
200. s Artikels dar stellen Ein Mangel an Ressourcen f r gen gend ausgestaltete Haftbedingungen kann ein Staat laut dem EGMR nicht als Rechtfertigung einer Verletzung von Art 3 EMRK anbringen Zur Beurteilung von auf Art 3 EMRK gest tzten Beschwerden wegen Haftbedingungen bezieht sich der EGMR in letz ter Zeit vermehrt Informationen des CET P Der Menschenrechtsausschuss forderte die Schweiz anl sslich der Pr fung des schweizerischen Be richts zur Umsetzung des Paktes Il im Jahr 2009 in genereller Weise auf die Anstrengungen zur Ver besserung der Lebensbedingungen in den Gef ngnissen s mtlicher Kantone zu verst rken In gleicher Weise usserte sich der Ausschuss gegen Folter in den j ngsten abschliessenden Bemerkun gen 2010 zur Schweiz Auch die Berichte des CPT enthalten detaillierte Vorgaben zur Verbesserung der Haftbedingungen W hrend der CAT vor allem die Haftbedingungen in der franz sischsprachi gen Schweiz als unzureichend erachtet weisen gem ss CPT auch Anstalten des Freiheitsentzuges in der Deutschschweiz gewisse M ngel im Bereich der Haftbedingungen auf Das Thema Haftbedingungen l sst sich in mehrere einzelne Problemfelder unterteilen Es sind dies neben allgemeinen infrastrukturellen Anforderungen meist Fragen rund um Hygiene Nahrung und Erholungsraum m glichkeiten Zudem stellen sich f r die verschiedenen Haftregimes spezifische Fragen zu Anforderungen an die Haftbedingungen b
201. s zu infrastrukturellen Anforderungen an Anstalten des Freiheitsentzugs siehe z B Empfehlung R 99 22 ber die berbelegung in den Strafanstalten sowie den berm ssigen Anstieg inhaftierter Personen Im Jahr 2010 betrug sie 92 5 Bundesamt f r Statistik Statistik des Freiheitsentzuges Kennzahlen TT Vgl MRA Concluding Observations Switzerland 2009 Ziff 17 68 Vgl CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 17 Vgl CPT Inf 2008 33 S 52 59 Siehe mehr zu diesen Folgeproblemen unter I1 3 1 1 b Siehe Empfehlung R 99 22 ber die Uberbelegung in den Strafanstalten sowie den berm ssigen Anstieg inhaf tierter Personen Vgl CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 17 72 Vel CPT Inf 2008 33 S 51 Auf hnliche M ngel wurde schon 2001 beim Besuch von St Galler Gef ngnissen verwiesen Siehe dazu CPT Inf 2002 4 Ziff 98 Vgl CPT Inf 2008 33 S 51 f Im Falle des Gef ngnisses Champ Dollon wurde zus tzlich das Fehlen einer Brand meldeanlage inkl kompetentes Personal zur Brandverh tung kritisiert CPT Inf 2008 33 Ziff 128 Vel Art 10 Abs 2 und 3 Pakt Il f r Trennung Verurteilte Nichtverurteilte und Erwachsene Jugendliche und z B die Europ ischen Strafvollzugsgrunds tze Ziff 18 8 und 18 9 7 gt Vel CPT Standards S 63 Ziff 29 Siehe hinten II 3 1 1 d 66 69 70 71 73 74 regimen zu trennen ohne dabei auf konkrete Beispiele einzugehen Der CPT ging bei der
202. schweiz Vereinbarung ber die interkantonalen Polizeieins tze IKAPOL vom 6 April 2006 in Kraft seit dem 9 Nov 2006 siehe z B f r den Kanton Bern Regierungsratsbeschluss betreffend den Beitritt zu IKAPOL vom 17 Mai 2006 BSG 559 13 258 Vgl Art 5 ZAG 249 250 253 2 u 4 255 256 257 29 rungen hnlich usserte sich der CPT zu gewaltt gigen bergriffen durch die Polizei in seinem letzten Bericht zur Schweiz Die Empfehlungen des CAT bez glich Zwangsanwendung richteten sich auf die Problematik der Be nutzung von Elektroschockwaffen durch die Bundespolizei Der CAT empfahl in seinen abschliessen den Bemerkungen im Jahre 2005 dass der damalige Entwurf zum Zwangsanwendungsgesetz ein Verbot von Elektroschockwaffen w hrend der Ausschaffung oder dem Transport von Gefangenen durch die Bundespolizei enthalten sollte P Der CPT pl dierte daf r dass die Anwendung von Gewalt auf das absolut notwendige Minimum zu beschr nken sei und dass Gewaltanwendung durch nichts gerechtfertigt werden k nne sobald eine Person unter Kontrolle sei Des Weiteren sei von einer Anwendung von Strangulationstechniken abzusehen 4 1 2 Situation in der Schweiz a Umsetzung der Empfehlungen auf Bundesebene Die Verabschiedung des Zwangsanwendungsgesetzes im Jahre 2008 kann als Fortschritt zur Umset zung der Empfehlungen im Bereich der Zwangsanwendung gewertet werden Dadurch wurde sicher gestellt dass die An
203. servations of the Committee on Economic Social and Cultural Rights Switzerland E C 12 CHE CO 2 3 26 Nov 2010 zit Ausschuss f r WSK Rechte Concluding Observations Swit zerland 2010 R ponses de la Suisse la liste des points traiter l occasion de l examen des deuxi me et troi si me rapports p riodiques de la Suisse E C 12 CHE Q 2 3 Add 1 26 Nov 2010 zit Ausschuss f r WSK Rechte R ponses Suisse 2010 Summary record of the Committee on Economic Social and Cultural Rights of the 37th meeting E C 12 2010 SR 37 16 Nov 2010 zit Ausschuss f r WSK Rechte Summary Record 2010 NGO Report on the second and third periodic report of Switzerland concerning the International Covenant on Economic Social and Cultural Rights Sept 2010 zit NGO Report on second and third periodic report 2010 Liste des points traiter l occasion de l examen des deuxi me et troisi me rapports p riodiques de la Suisse E C 12 CHE 2 3 4 Dez 2009 zit Ausschuss f r WSK Rechte List of issues 2009 Position Paper of the Swiss Federal Commission against Racism FCR to the UN Committee on Eco nomic Social and Cultural Rights in respect of the meeting of the pre sessional working group of the CESCR on Switzerland s Second and Third State Report November 2009 2 Nov 2009 zit Position Paper FCR Zweiter und dritter Bericht der Schweiz ber die Umsetzung des Internationalen Paktes ber die wirtschaftlichen sozial
204. setzliche Regelung und sah vor diesem Hintergrund keine Notwendigkeit f r weitergehende gesetzliche Vorschriften hinsichtlich der Form der Mitteilung Er riet jedoch entsprechend den Empfehlungen des CPT vorl ufig festgenommenen Personen ein For mular unterzeichnen zu lassen mit welchem sie best tigen in einer ihnen verst ndlichen Sprache ber ihre Rechte informiert worden zu sein Anders beurteilt sich die Situation allerdings f r angehaltene und auf die Polizeidienststelle verbrach te Personen bei denen die StPO wie vom CPT festgehalten keine explizite Orientierungspflicht vorsieht Der Bundesrat sieht diese Unterscheidung jedoch als gerechtfertigt an zumal angehaltene Personen noch keiner konkreten strafbaren Handlung verd chtigt w rden und ihnen damit nicht die gleichen Rechte wie Beschuldigten zustiinden Er betonte jedoch auch eine angehaltene Person m sste zumindest entsprechend dem Ablauf der polizeilichen Anhaltung in einer ihr verst ndlichen Sprache m glichst rasch ber die Gr nde der polizeilichen Anhaltung informiert werden Nicht erfor derlich sei jedoch eine bestimmte Form der Information Sp testens bei der Einvernahme sind jedoch auch angehaltene Personen gest tzt auf Art 181 Abs 1 StPO auf ihr Aussage und Zeugnis verweigerungsrecht aufmerksam zu machen Verschiedene kantonale Polizeigesetze sehen allerdings formell verankerte Orientierungspflichten vor So besteht die Pflicht zur unverz glichen Info
205. sociaux et culturels sont pr vues l intention des agents de l tat et du personnel judi ciaire 490 491 492 495 58 Bewusstsein f r Menschenrechte durch Menschenrechtsbildung in den Schulen und bei der Allge meinheit sowie in Trainingsprogrammen f r die Beh rden zu f rdern 2 4 Situation in der Schweiz Das zur Frage der Justiziabilit t im Zentrum stehende Bundesgericht hat sich zwar verschiedentlich mit der Kritik an seiner Rechtsprechung zur direkten Einklagbarkeit der Pakt Garantien auseinander gesetzt Es verneint jedoch bis heute im Wesentlichen die M glichkeit einer direkten Geltendma chung von WSK Rechten so beispielsweise j ngst in einem Grundsatzentscheid im Jahr 2010 Zur Begr ndung dieser Haltung verweist das Bundesgericht regelm ssig auf die Botschaft des Bundesra 498 tes zum Pakt I worin dieser betonte der Pakt w rde in seiner Gesamtheit Ziele einer Menschen rechtspolitik im sozialen Bereich festlegen und sich nicht an Individuen richten Dementsprechend h lt das Bundesgericht in konstanter Rechtsprechung fest der Pakt sei programmatischer Natur und 500 wende sich als Leitlinie an den Gesetzgeber Als weiteres Argument gegen die Justiziabilit t der Paktgarantien wurde jeweils der fehlende Individualbeschwerdemechanismus auf internationaler Ebene angef hrt Seit der Verabschiedung des Fakultativprotokolls zum Pakt I das eine solche Beschwerdem glichkeit
206. sprachliche zu verleihen und um ihre Effizienz durch bessere Verst ndigungsm glichkeiten mit den Minderheitengruppen zu erh hen und das Vertrauen dieser Gruppen in die Polizei zu st rken 2777 Mit Hinweis darauf dass sich die gesamte Bev lkerung in den Sicherheitsbeh rden erkennen sollte empfahl auch die EKR im Jahr 2010 als konkrete Massnahme Bei der Rekrutierung wird auf eine diversifizierte Vertretung unterschiedlicher Bev lkerungsteile in den Sicherheitsbeh rden geach tet 4 4 2 Situation in der Schweiz In der Schweiz findet soweit ersichtlich keine eigentliche Debatte um die Aufnahme von Minder heitsangeh rigen in Polizeiberufe statt Vielmehr konzentriert sich die politische Auseinandersetzung auf die Frage der Zulassung von Personen ausl ndischer Nationalit t zu solchen Berufen Gem ss Art 3 i V m 42 und 57 BV sind haupts chlich die Kantone f r die innere Sicherheit auf ihrem Gebiet zust ndig sog Polizeihoheit der Kantone Entsprechend ist es den Kantonen ber lassen die Zulassungsbedingungen zu den Polizeiberufen zu regeln In den meisten Kantonen wird die schweizerische Staatsangeh rigkeit vorausgesetzt In den Kantonen Basel Stadt Jura Neuen burg und Genf reicht der Besitz einer Niederlassungsbewilligung C aus Der Kanton Schwyz kn pft formell nicht an einen bestimmten Aufenthaltsstatus an sondern verlangt von ausl ndischen Kandidatinnen und Kandidaten eine ausreichende Assimila
207. ssen insb Angeh ri ge des Grenzwachtkorps sowie gewisse Schl sselfunktionen bei der Bundeskriminalpolizei Vor dem Hintergrund der unterschiedlichen kantonalen Zulassungsvoraussetzungen reichte National rat Joder im Jahr 2011 eine Motion mit dem Titel Keine Polizistinnen und Polizisten ohne Schweizer Pass ein TP Darin wird der Bundesrat aufgefordert eine einheitliche bundesrechtliche Rechtsgrund lage zu schaffen die es einzig Schweizer B rgerinnen und B rgern erlauben w rde die T tigkeit als Polizistin oder Polizist auszu ben Der Bundesrat erachtet eine Verfassungs nderung die dem Bund angesichts der kantonalen Polizeihoheit die Zust ndigkeit erteilen w rde eine entsprechende ein heitliche Zulassungsregelung zu erlassen als nicht angezeigt und beantragt die Motion abzu lehnen Die Motion wurde im Plenum bis jetzt noch nicht behandelt 4 4 3 Handlungsbedarf In den Empfehlungen wird nirgends explizit verlangt Personen zu rekrutieren die nicht ber das Schweizer B rgerrecht verf gen Es wird lediglich verlangt dass vermehrt auch Angeh rige von Min derheiten bei der Rekrutierung von Polizeipersonal ber cksichtigt werden Eingeb rgerte und Dop pelb rger und b rgerinnen w rden diesem Anliegen entsprechen Gewisse Kantone haben ihre An forderungen so formuliert dass auch Personen mit einem C Ausweis zum Polizeiberuf zugelassen werden Die offenste Formulierung der Zulassungsvoraussetzung hat der Kant
208. ssig die gesundheitliche Situation im Schweizer Freiheitsentzug Dieser Bereich bildet gar einen Schwer punkt der CPT berpr fungen Dabei wurde sowohl die medizinische Situation in normalen Strafan stalten als auch in den spezifischen Haftregimen analysiert b Zur medizinischen Infrastruktur in personeller und r umlicher Hinsicht W hrend der Haft sollten Gefangene gem ss dem CPT unabh ngig von ihrem Haftregime jederzeit Zugang zu einer rztin oder einem Arzt erhalten Dazu braucht es im Freiheitsentzug eine Mindest zahl an medizinischem Personal und eine medizinische Grundinfrastruktur Laut den Europ ischen Strafvollzugsgrunds tzen muss in jeder Justizvollzugsanstalt mindestens ein anerkannter Arzt f r Allgemeinmedizin und angemessen ausgebildetes Personal im Bereich Gesundheitsf rsorge zur Ver f gung stehen Gem ss CPT verlangt dies einen Vollzeitmediziner oder medizinerin pro 300 Insas sen bzw Insassinnen und einen Vollzeitkrankenpfleger oder pflegerin pro 50 Insassen bzw Insassin nen Zus tzlich sollte ein Psychiater oder eine Psychiaterin dem Gesundheitsdienst jedes Gef ng nisses angeschlossen sein da im Vergleich zur Allgemeinbev lkerung bei Gefangenen h ufiger psy chische Symptome auftreten Daneben steigen durch die demografischen Ver nderungen der Haftpopulation welche etwa auf der Zunahme von gerichtlich ausgesprochenen Verwahrungen gr nden die Anforderungen f r die Anstalten im Betre
209. t 777 e Statistiken Problematisch ist dass soweit ffentlich bekannt kaum Statistiken zu polizeilichen bergriffen beste hen Die Einf hrung eines geeigneten national einheitlichen berwachungssystems mit entspre chenden Datenbanken w re im Sinne eines transparenten Staatshandelns pr fenswert 5 Zur Koh renz der Empfehlungen internationaler berwachungsorgane Im Bereich der polizeilichen Zwangsanwendung im Allgemeinen sind die Empfehlungen der verschie denen internationalen berwachungsorgane in vergleichbarer Weise breit gehalten Teilweise erge ben sich feine Nuancen hinsichtlich der Schwerpunktsetzung Der Menschenrechtsausschuss kritisier te relativ allgemein die police brutality against persons during arrest or detention w hrend der CAT den Fokus augenscheinlich eher auf den Bereich der polizeilichen Befragung richtete Dieses Organ hat sich auch zu den zul ssigen polizeilichen Hilfsmitteln ge ussert und sich 2005 noch in der Ausarbeitungsphase des ZAG f r ein generelles Verbot des Einsatzes von Elektroschockinstrumen ten ausgesprochen Der CPT mit dem prim ren Fokus der Situation in Haftanstalten betonte v a die Problematik von Zwangsanwendungen gegen ber Personen die sich bereits unter staatlicher Kontrolle befinden Im Bereich der zwangsweisen R ckf hrung von Personen auf dem Luftweg hat der CPT in seinen Standards die konzisesten Anforderungen gestellt Die wichtigsten dort festge
210. t rkt wird der Gef ng nischarakter durch Defizite beim Aktivit tenprogramm Zus tzlich wird in der ausl nderrechtlichen Haft der Kontakt zur Aussenwelt faktisch gleichermassen restriktiv gehandhabt wie im normalen Strafvollzug Neben klassischen ausl nderrechtlichen Haftregimen wurden durch den CPT die R umlichkeiten f r INAD und Asylsuchende besucht Auch dort wurden hnliche M ngel wie bei den Ausschaffungszentren festgestellt Neben dem CPT erkannte auch der CAT in seinen Schluss bemerkungen 2005 die Problematik rund um Asylbewerber die am Flughafen zur ckgehalten wer den Der Ausschuss stellte fest dass in diesen F llen die Asylbewerber nicht gen gend ber ihr Recht sich im Freien bewegen und medizinische Hilfe beanspruchen zu k nnen informiert wurden e Zum Regime der Hochsicherheitshaft Laut den CPT Standards gibt es in jedem Land eine kleine Anzahl von Gefangenen die als besonders hohes Sicherheitsrisiko angesehen werden und deshalb besondere Haftbedingungen erfordern nochmals auf die Regelung der M glichkeit sich eine Stunde pro Tag an der frischen Luft zu bewegen und beim Z rcher Gef ngnis auf die Einhaltung des angemessenen Teils welcher ausserhalb der Zelle verbracht werden soll CPT Inf 2008 33 Ziff 109 und 135 Die vom CPT vorgebrachten Kritikpunkte beim Besuch von Freiburger und St Galler Gef ngnisse im Jahre 2001 zeigten in eine hnliche Richtung CPT Inf 2002 4 Ziff 95
211. t im Freien wurden schon 2001 kritisiert und bei einem Folgebesuch 2003 wieder holt CPT Inf 2002 4 Ziff 62 und 67 CPT Inf 2004 38 Ziff 33 Zudem fehlten 2001 geeignete Spielm glichkei ten f r Kinder CPT Inf 2002 4 Ziff 67 Vgl CAT Concluding Observations Switzerland 2005 Ziff 4 i 5 CPT Standards S 29 Ziff 32 86 90 93 94 11 Diese Haftbedingungen erh hen gem ss dem CPT das Risiko unmenschliche und erniedrigende Be dingungen in der Hochsicherheitshaft vorzufinden Die Gefangenen sollten daher innerhalb der Begrenzung ihres Gef ngnistraktes ein relativ gelockertes Regime als Kompensation f r ihre grund s tzlich strengeren Haftbedingungen vorfinden wo Wert auf ein zufriedenstellendes Aktivit tenpro gramm gelegt wird und den Insassen die M glichkeit geboten wird den Unterbringungsentscheid regelm ssig berpr fen zu lassen Der CPT besuchte im Jahre 2007 drei verschiedene Hochsicherheitsabteilungen in Schweizer Gef ng nissen Generell wurden die materiellen Haftbedingungen innerhalb der Zellen nicht beanstandet Kritik wurde hingegen hinsichtlich der Gestaltung und eingeschr nkten Benutzung der Spazierh fe ge ussert HH So bezeichnete der CPT die Haftregime innerhalb der Hochsicherheitsabteilungen als ein Regime der Isolation Die H ftlinge hatten zu keinem Zeitpunkt auch nicht beim Arbeiten oder Spazieren Kontakt zu ihren Mitgefangenen Gem ss dem CPT bergen solche Reg
212. t n mlich dass zumindest ein subjektives Recht auf Hilfe das ber die Leistungen aus dem verfassungsrechtlich anerkannten Recht auf Nothilfe hinausreicht sehr wohl anerkannt wird IP So stipuliert etwa das Sozialhilfegesetz des Kantons Bern Jede bed rftige Person hat Anspruch auf wirtschaftliche und pers nliche Hilfe w hrend das glarnerische Gesetz gar von einem Rechtsan spruch auf die Gew hrung der notwendigen Hilfe spricht Die Sozialhilfegesetzgebung der brigen Kantone anerkennt unter Verwendung hnlicher Formulierungen ebenfalls bei Vorliegen der Bed rf tigkeit einen Anspruch auf Unterst tzung durch das Gemeinwesen oder zumindest eine entspre chende Verpflichtung des Gemeinwesens Damit erf llt das kantonale Recht grundlegende Anspr che des Rechts auf angemessenen Lebensstandard sowie auf soziale Sicherheit weitgehend und dies unter Einr umung subjektiver Rechte wenigstens auf gesetzlicher Ebene hnlich pr sentiert sich das Bild im Bereich des Rechts auf Gesundheit So finden sich auch hier im bundesr tlichen Bericht an den Ausschuss f r WSK Rechte aus dem Jahr 2008 keine Hinweise auf allf llige Rechte auf Inanspruchnahme der Gesundheitsinfrastruktur Kantonale Gesundheitsgesetze verankern denn auch tats chlich nur vereinzelt das Recht von Patienten und Patientinnen auf Be handlung und Pflege So statuiert etwa das Gesundheitsgesetz des Kantons Appenzell Ausserrhoden einen Anspruch auf Beratung und Untersuchung
213. t pas de m canismes ind pendants d enqu te sur les plaintes concernant les violences et autres agissements r pr hensibles que com mettrait la police La possibilit d intenter une action en justice ne saurait se substituer de tels m canismes Beim letzten Staatenberichtsverfahren im Jahr 2009 wiederholte er diese Besorgnis und forderte die Schaffung unabh ngiger Mechanismen in allen Kantonen mit der Kompetenz zur Entgegennahme und Untersuchung aller Beschwerden wegen berm ssiger Gewaltanwendung Misshandlungen oder anderer Missbr uche durch die Polizei Zudem sollte die Schweiz eine nationa le Datenbank ber gegen die Polizei erhobene Beschwerden erstellen hnliche Forderungen brachte ausserdem wiederholt der UNO Ausschuss gegen Folter an Zuletzt wies er die Schweiz im Jahr 2010 darauf hin dass die M glichkeit an ein ordentliches Gericht zu ge langen der Schaffung unabh ngiger Instanzen in allen Kantonen die Anzeigen gegen Polizeiangeh rige wegen gewaltt tiger bergriffe oder Misshandlungen entgegennehmen k nnen nicht entgegen stehe Der UNO Sonderberichterstatter gegen Rassismus im Jahr 2007 und der CERD im Folge jahr empfahlen zur Untersuchung von beh rdlichen Rassismusvorw rfen ebenfalls die Einrichtung eines unabh ngigen Mechanismus Des Weiteren akzeptierte die Schweiz im Rahmen des Staatenbe richtsverfahrens vor dem UNO Menschenrechtsrat eine Empfehlung von Nigeria welche von der Schweiz f
214. tehen daher begr ndete Indizien zur Annahme dass von einer doch erheblichen Dunkelziffer ausgegangen werden dart 7 In der Schweiz bestehen bisher zur Durchsetzung des Rechts bei bergriffen durch Staatsangestellte d h auch bei Polizeihandlungen folgende Mechanismen die Einleitung eines Strafverfahrens einer Aufsichtsbeschwerde einer Beschwerde an eine parlamentarische Ombudsstelle einer Verantwort lichkeitsklage oder eines Verwaltungsverfahrens a Strafverfahren Ein Opfer von beh rdlichen bergriffen kann ein Strafverfahren einleiten indem es bei der Polizei oder direkt bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erhebt Polizeiangeh rige die w hrend ihrer amtli chen T tigkeit Straftaten feststellen sind verpflichtet dies selbst auch zur Anzeige zu bringen P Zudem sind alle Strafbeh rden im Rahmen ihrer Zust ndigkeit zur Einleitung und Durchf hrung eines Verfahrens verpflichtet wenn ihnen Straftaten oder darauf hinweisende Verdachtsgr nde bekannt 1 Tangram 26 S 125 Vgl Amnesty International Polizei S 76 und 86 ff Beratungsnetz f r Rassismusopfer 2010 S 3 und 19 43 CAT Responses Switzerland 2011 Ziff 4 404 So wurden 2008 neun 2009 sechzehn und 2010 bereits 23 Vorf lle gemeldet siehe Beratungsnetz f r Rassis musopfer 2008 S 12 2009 S 14 und 2010 S 15 IP Nach einer Statistik der EKR zu Urteilen nach Artikel 261bis StGB wurde zwischen 2005 und 2009 lediglich ein Fall entschieden bei welc
215. tellen So etwa nach den zul ssigen Freiheitsbeschr nkungen nach Verb ssen der Strafe nach dem Umgang mit lteren und alten In haftierten Arbeitspflicht Unterbringung Pflege etc sowie mit solchen mit schweren psychi schen Problemen In diesem Bereich stellen sich daher neben Infrastrukturaufgaben auch rechtli che Herausforderungen die proaktiv anzugehen sind 3 2 Medizinische Betreuung 3 2 1 Empfehlungen internationaler berwachungsorgane a Zur medizinischen Betreuung im Allgemeinen Personen denen die Freiheit entzogen wurde leiden weit h ufiger an physischen und psychischen Problemen als die Allgemeinbev lkerung Dieser Zustand wird durch den Freiheitsentzug zus tzlich verst rkt Eine gen gende medizinische Betreuung stellt daher ein zentraler Aspekt der Menschen rechtskonformit t von Haftbedingungen dar Richtschnur f r die geforderte Qualit t des Gesund heitswesens ist dabei das sog Aquivalenzprinzip Dieses verlangt die Gleichwertigkeit und Einheit lichkeit f r diagnostische therapeutische und pr ventive Gesundheitsmassnahmen innerhalb wie ausserhalb von Hafteinrichtungen Mit anderen Worten soll der Strafvollzug nur die Freiheit nehmen nicht aber durch schlechtere medizinische Behandlung bestrafen Gem ss den CPT Standards f hrt ein inad quates Niveau der Gesundheitsversorgung schnell zu Situ ationen die in den Bereich von unmenschlicher und erniedrigender Behandlung fallen
216. ten 7 Anl sslich seines Besuchs im Jahr 2007 r gte der CPT M ngel bei der Beachtung des Arztgeheimnis ses in Schweizer Haftanstalten So m sse etwa die M glichkeit bestehen eine Anmeldung f r eine Arztvisite dem rztlichen Dienst in einem geschlossenen Umschlag ohne Mittelsperson zukommen zu lassen Zudem empfahl der CPT medizinische Untersuchungen h tten ausser H r und sofern nicht von der Medizinalperson ausdr cklich verlangt Sichtweite stattzufinden Schliesslich sollten medi zinische Unterlagen nur dem Gesundheitspersonal zug nglich sein e Zur medizinischen Betreuung in ausl nderrechtlicher Administrativhaft Die CPT Standards erachten die medizinische Betreuung in der ausl nderrechtlichen Administra tivhaft als besonders zentral Durch ihre spezielle Haftsituation vorausgegangene traumatische Er lebnisse neue kulturelle Umgebung unsichere Zukunft sind die Immigrationsh ftlinge besonders anf llig auf physische und vor allem psychische Leiden F r die medizinische Versorgung soll zu mindest eine Person mit anerkannten Qualifikationen als Krankenpfleger bzw Krankenpflegerin in allen Gewahrsamseinrichtungen f r Immigrationsh ftlinge vor Ort sein und dabei Eintrittsuntersu chungen vornehmen P In diesem Sinn kritisierte auch der CAT im Jahr 2010 die ungen gende medi zinische Betreuung im Ausschaffungszentrum Frambois GE und namentlich den fehlenden Zugang zur medizinischen Versorgung psychisch
217. tierungspflicht zeigt sich auch in diesem Bereich dass aus Sicht des CPT der gesetzliche Rechtsschutz noch nicht gen gend gew hrleistet ist Dabei steht im Vordergrund der Kritik wiederum die gesetzliche Unterscheidung zwischen angehaltenen und verhaf teten Personen Allerdings wird selbst bei verhafteten Personen das Recht auf Verteidigung nicht unmittelbar ab Gewahrsamsnahme sondern erst vor der ersten Einvernahme gew hrt Auch in die sem Punkt d rften die Anforderungen des CPT somit nicht erf llt sein Eine berpr fung der gesetzli chen Grundlagen w rde sich somit aufdr ngen Fragen wirft zudem auch die Regelung auf dass die Geltendmachung des Rechts auf Verteidigung keine Aufschiebung der Einvernahme zur Folge hat Art 159 Abs 3 StPO In der Botschaft betont der Bundesrat dass die polizeiliche Einvernahme einer vorl ufig festgenommen Person rasch zu erfolgen habe Verschiebungsgesuche k nnten demgegen ber bewirken dass die vorgesehene H chstdauer f r die vorl ufige Festnahme 24 Stunden verstreiche Der CPT hat diese Frage nicht weiter ge pr ft Es wird jedoch in der Lehre stark bezweifelt dass eine wortgetreue Handhabung von Art 159 Abs 3 StPO im Einklang mit der Rechtsprechung des EGMR steht verlangt dieser doch f r eine Ein schr nkung des Anspruches auf Anwesenheit der Verteidigung zwingende Gr nde 59 CPT Inf 2008 34 Ziff 48 Wird bei der polizeilichen Anhaltung eine Person auf den Polizeiposten gebrac
218. tion wobei das Beherrschen der Dialekt sprache als Selbstverst ndlichkeit vorausgesetzt wird Im Kanton Bern stand die Frage der Rekrutie rung von ausl ndischen Staatsangeh rigen bei der Polizei im vergangenen Sommer im Parlament zur Debatte Der Regierungsrat verwies auf das Kantonspolizeigesetz wonach f r die Aufnahme in das Polizeikorps das Schweizer B rgerrecht vorausgesetzt wird F r bestimmte Spezialbereiche ist eine Ausnahmeklausel vorgesehen von der bereits Gebrauch gemacht wird Der Regierungsrat sah des halb keinen Bedarf an dieser Regelung etwas zu ndern und hielt fest F r die Zulassung zur Polizei schule und damit f r die Aufnahme in den uniformierten Polizeidienst im Kanton Bern soll das wies aber in allgemeiner Form auf ihre Allgemeine Politikempfehlung Nr 11 zur Bek mpfung von Rassismus und Diskriminierung aus rassistischen Gr nden in der Polizeiarbeit hin vgl ECRI 4 Bericht Ziff 174 184 und 185 343 ECRI Empfehlung Nr 11 2007 zu Ziffer 17 der Empfehlung Ziff 79 346 EKR Tangram 26 S 124 347 Der Umfang der teils auf diesem Gebiet bestehenden parallelen bzw konkurrierenden Zust ndigkeiten BGE 117 la 202 S 216 l sst sich nicht ohne weiteres der BV entnehmen Siehe dazu vorne bei Fn 246 Vgl EKM Mitreden und Mitgestalten S 7 Ziff 4 2 http www polizei bs ch polizeiberuf anforderungsprofil htm http www jura ch DFJP POC Travailler a la police html Nationalite les candidats ser
219. tone der Nordwest und Innerschweiz vom 5 Mai 2006 Konkordat der ostschweizerischen Kantone ber den Vollzug von Strafen und Massnahmen vom 9 Okt 2004 Konkordat ber den Vollzug der Freiheitsstrafen und Massnahmen an Erwachsenen und jungen Erwachsenen in den Kantonen der lateinischen Schweiz vom 10 April 2006 In vielen Kantonen werden Konkordate de facto wie gesetzliche Regeln angewendet Die Konkordate der Deutschschweiz sehen sogar vor dass diese mit Zustimmung aller Kantone als verbindlich erkl rt werden k nnen Siehe Konkordat ber den Vollzug von Strafen und Massnahmen der Kantone der Nordwest und Innerschweiz vom 5 Mai 2006 Art 3 Abs 2 lit f Konkordat der ostschweizerischen Kantone ber den Vollzug von Strafen und Massnahmen vom 9 Okt 2004 Art 2 Abs 2 lit c Neuere kantonale Erlasse ber den Straf und Massnahmen vollzug sehen daher vor dass die beschlossenen und als verbindlich erkl rten Richtlinien in Erg nzung zu den ent sprechenden Erlassen als unmittelbar anwendbar gelten siehe z B GR Art 1 Abs 2 Justizvollzugsgesetz vom 27 Aug 2009 BR 350 500 So z B beim Konkordat der ostschweizerischen Kantone die Richtlinien ber das Disziplinarrecht Empfehlung f r den Vollzug der Verwahrung Richtlinien ber die Auswahl und Anstellung von Personal des Justizvollzugs Richtli nien ber die station ren Suchttherapien Beim Konkordat der Nordwest und Innerschweiz sollen sich die Haus ordnungen zudem nach den Konk
220. traf und Massnahmenvollzugsrechts sicherzustellen Der Bund kann damit durch die Bereitstellung von finanziellen Beitr gen direkt auf die infrastrukturelle Ausgestaltung von Haftanstalten einwirken indem er Minimalvorgaben etwa im Bereich Zellengr sse und M glichkei ten f r Bewegung im Freien als Bedingung f r finanzielle Unterst tzung vorgibt Im Jahr 2009 belie fen sich die Bundesbeitr ge f r den Neu Um oder Ausbau von Strafvollzugs und Massnahmenan stalten auf 17 Millionen Franken P Die Kantone versuchten in den letzten Jahren durch verschiedene Massnahmen infrastrukturelle Probleme wie z B die berbelegung das Trennungsgebot oder die medizinische Versorgung anzu gehen In der Periode von 2000 2008 haben die Kantone etliche Einrichtungen des Freiheitsvollzugs erweitert umgebaut oder renoviert Zudem fanden in einigen Anstalten n tige Umstrukturie 110 ve CPT Inf 2008 33 Ziff 62 111 Vgl CPT Inf 2002 4 Ziff 22 23 und 25 112 Vgl CPT Inf 2002 4 Ziff 26 113 Vgl CPT Inf 2002 4 Ziff 165 114 Hingegen besuchte die NKVF auch solche Einrichtungen Vgl NKVF Bericht M nsterlingen 2010 BG vom 5 Okt 1984 ber die Leistungen des Bundes f r den Straf und Massnahmenvollzug SR 341 An Modellversuchen im Erwachsenenbereich beteiligte sich der Bund mit rund 1 Million Franken Siehe dazu Bundesamt f r Justiz Strafen und Massnahmen in der Schweiz System und Vollzug f r Erwachsene und Jugendli
221. tzerland CAT C CHE CO 6 Add 1 2 Sept 2011 zit CAT Responses Switzerland 2011 Consideration of reports submitted by States parties under article 19 of the Convention Concluding observations of the Committee against Torture Switzerland CAT C CHE CO 6 25 Mai 2010 zit CAT Concluding Observations Switzerland 2010 General Comment No 2 Implementation of article 2 by States parties CAT C GC 2 24 Jan 2008 zit CAT General Comment No 2 2008 Consideration of reports submitted by States parties under article 19 of the Convention Conclusions and recommendations of the Committee against Torture Switzerland CAT C CR 34 CHE 21 Juni 2005 zit CAT Concluding Observations Switzerland 2005 Concluding observations of the Committee against Torture Switzerland A 53 44 paras 80 100 27 Nov 1997 zit CAT Concluding Observations Switzerland 1997 Ausschuss gegen die Diskriminierung der Frau CEDAW General recommendation No 28 on the core obligations of States parties under article 2 of the Con vention on the Elimination of All Forms of Discrimination against Women 16 Dez 2010 zit CEDAW General Recommendation No 28 2010 Concluding observations of the Committee on the Elimination of Discrimination against Women Switzerland CEDAW C CHE CO 3 7 Aug 2009 zit CEDAW Concluding Observations Switzerland 2009 Concluding observations of the Committee on the Elimination of Discrimination against Women Switze
222. tzustellen um eine Konventionsverletzung durch Polizeimitglieder in Aus bung ihrer T tigkeiten geltend machen zu k nnen Diese Bestimmung ist insbesondere im Hinblick darauf relevant dass polizeiliches Handeln in aller Regel als Realakt zu qualifizieren ist eine Anfechtung jedoch unabh ngig von der rechtlichen Form des staatlichen Aktes m glich sein muss 77 Der Zugang zu einem eigentlichen Gerichtsverfah ren wird damit nicht gefordert Es gen gt wenn eine betroffene Person an eine hinreichend unab h ngige Beschwerdeinstanz gelangen kann Allerdings ist sicherzustellen dass ein Anspruch auf Pr fung der Vorbringen besteht und die Beschwerdestelle eine angefochtene Handlung allenfalls aufhe ben bzw deren Auswirkungen beheben kann Die berpr fung durch Organe welche nur Empfeh lungen abgeben k nnen erf llt indes nicht die Anforderungen einer wirksamen Beschwerdem glich keit i S v Art 13 EMRK Eine vergleichbare Regelung findet sich auch in Art 2 Abs 3 Pakt Il wonach die Vertragsstaaten u a verpflichtet sind wirksame Beschwerdem glichkeiten zur Anfechtung von Paktverletzungen bereitzu stellen Dies k nnen Justiz oder Verwaltungsmechanismen sein wobei insbesondere Letztere ge fordert sind to give effect to the general obligation to investigate allegations of violations promptly thoroughly and effectively through independent and impartial bodies Ein wirksames Rechtsmittel ist zudem nur gegeben wenn
223. uf diskriminierungsfreie Inanspruchnahme der bestehenden Gesundheitsinfra struktur ausgegangen werden Damit erf llt die Schweiz zentrale Gehalte des Rechts auf Gesundheit und r umt hier auch subjektive Rechte wenigstens auf Gesetzesstufe ein Daher erstaunt dass der 2 und 3 Bericht der Schweiz an den Ausschuss f r WSK Rechte diese f r die Erf llung der Paktver pflichtungen nicht unerhebliche Tatsache nicht hervorhebt 2 5 Handlungsbedarf Mit diesen Ausf hrungen soll nicht der Eindruck erweckt werden die Schweiz setze alle Vorgaben des Paktes punktgenau um sie illustrieren aber dass die Haltung der Schweiz vor dem Ausschuss f r WSK Rechte die aktuelle Rechtslage nur ungen gend reflektiert Trotz dieser differenzierteren Betrachtungsweise bleiben folgende Problembereiche vorderhand ungel st e Auch unter zus tzlicher Ber cksichtigung kantonaler Rechtsgrundlagen sind durchaus materielle Bereiche eruierbar in welchen es zumindest sehr zweifelhaft erscheint ob die Vorgaben des Pak tes in der Schweiz sachgerecht umgesetzt werden Erw hnenswert ist hier etwa der Bereich der h heren Bildung e Teilweise schr nkt die nationale Gesetzgebung den pers nlichen Geltungsbereich der individual rechtlichen Gehalte von Pakt I Garantien in einer Weise ein die m glicherweise nicht den Vor gaben dieses Abkommens gen gt e Schliesslich bietet die Modalit t der Umsetzung an sich justiziabler Menschenrechte kein Schutz gegen k nftige G
224. uf eine Verteidigung von Beginn des Freiheitsentzuges so betont der CPT sei auch gegen ber Minderj hrigen zu gew hrleisten 587 BL 21 Abs 4 Polizeigesetz vom 28 Nov 1996 SGS 700 gt 88 AL Art 10 Abs 4 Polizeigesetz vom29 April 2001 GS 550 000 589 7G 8 13 Abs 1 Polizeigesetz vom 30 Nov 2006 BGS 512 1 NW Art 66 Abs 1 Gesetz Uber das Polizeiwesen vom 26 April 1987 SG 911 1 OW Art 13 Abs 4 Polizeigesetz vom 11 Marz 2010 GDB 510 1 SZ 9 Abs 4 Verordnung Uber die Kantonspolizei vom 22 Marz 2000 GS 520 110 UR Art 13 Abs 4 Polizeigesetz vom 30 Nov 2008 RB 3 811 ZG 13 Abs 1 Polizeigesetz vom 30 Nov 2006 BGS 512 1 592 CPT Inf 2008 33 Ziff 48 53 Ibid 5 Ibid Ziff 52 Zudem fordert der CPT auf die Beh rden seien zu verpflichten im Falle von Minderj hrigen unmit telbar nach der Freiheitsentziehung erwachsene Angeh rige oder eine Vertrauensperson zu benachrichtigen oh ne deren Unterst tzung sollen Jugendliche auch keine Erkl rung zur Straftat abgeben Ziff 52 Auf Fragen im Zu sammenhang mit den Rechten von Minderj hrigen im Strafverfahren wird in dieser Studie jedoch nicht n her eingegangen 590 591 72 b Situation in der Schweiz Der Bundesrat lehnte die Forderung des CPT unmittelbar ab Beginn der Freiheitsentziehung und somit bereits im Stadium der polizeilichen Anhaltung ein Recht auf Beizug einer Verteidigung zu gew hrleisten ab D
225. ung der Widerrechtlichkeit des polizeilichen Handelns Dies geschieht durch die in den ent sprechenden Gesetzen f r die Entscheidung ber Verantwortlichkeitsklagen vorgesehen Instanzen Im Kanton Z rich und Kanton Basel Stadt sind dies wie in den meisten Kantonen die Zivilgerich te also von der Polizei unabh ngige gerichtliche Organe Auch hier d rften infolge Beweisschwierig keiten und des Prozessrisikos zahlreiche Opfer von der Erhebung einer solchen Klage absehen Schliesslich ist mangels Praxis ungekl rt wie in einem solchen Verfahren der menschenrechtlich ge forderten Beweislastumkehr Rechnung getragen werden k nnte e Verwaltungsverfahren Handlungen der Polizeibeamten und beamtinnen sind in aller Regel als Realakte zu qualifizieren welche sofern es die kantonale Gesetzgebung vorsieht Anfechtungsobjekte f r ein Rechtsmittelver fahren sein k nnen Auf Bundesebene findet sich eine entsprechende Regelung in Art 25a VwVG wonach die Verf gung ber Realakte verlangt werden kann Kantone die hnliche Bestimmungen kennen sind etwa der Kanton Basel Stadt und der Kanton Z rich Im Mittelpunkt steht hier v a die M glichkeit sich an die f r die Handlung zust ndige Beh rde zu wenden um mittels Verf gung die Widerrechtlichkeit derselben feststellen zu lassen vgl Art 25a Abs 1 lit c VwVG wobei auch hier im Gegensatz zur Aufsichtsbeschwerde ein Eintretensanspruch besteht Die erlassene Verf gung kann in der Folge
226. ung kam der EGMR in den F llen Schaller Bossert Verletzung des Replikrechts im Verfahren vor Bundesgericht Stellungnah me der unteren Instanzen wurden der Beschwerdef hrerin die nicht anwaltlich vertreten war ledig lich zur Information zugestellt Werz Verletzung des rechtlichen Geh rs weil das Bundesgericht dem Beschwerdef hrer die Schreiben des Staatsanwalts sowie des Obergerichts nicht bermittelte Kessler Nichtgew hrung des Replikrechts Ressegatti Verletzung des Fairnessgrundsatzes weil es der Beschwerdef hrerin im Verfahren vor Bundesgericht nicht m glich war zur Vernehmlassung der Gegenpartei Stellung zu nehmen Spang und Contardi in beiden F llen eine Verletzung des rechtlichen Geh rs im Verfahren vor dem Eidgen ssischen Versicherungsgericht EVG durch die fehlende M glichkeit der Stellungnahme zur Vernehmlassung des Bundesamtes f r Sozialversiche rungen bzw weiteren Sozialversicherungsbeh rden durch die Beschwerdef hrenden Ziegler Nichtgew hrung des Replikrechts durch das Bundesgericht zur Stellungnahme der kantonalen Vo rinstanz und der Gegenpartei sowie ER DPI und Nieder st Huber Verletzung des Waffengleich heitsgebots weil das EVG bzw das Bundesgericht kein Replikrecht auf die Stellungnahme der kanto Art 6 Abs 1 EMRK Belilos v Switzerland 10328 83 1988 betreffend st dtische Polizeikommission nach Waadt l nder Recht kein unabh ngiges und unparteiisches Geric
227. ung sei zudem nicht angemessen es dr nge sich vielmehr eine Beurteilung im Einzelfall auf c Handlungsbedarf Die Gew hrleistung des Rechts auf Benachrichtigung der Angeh rigen ist auf Verfassungs und Ge setzesebene erfolgt Auch wenn die festgestellten M ngel daher prim r eine Frage der faktischen Einhaltung dieser Bestimmung darstellen d rften k nnte eine n here Pr zisierung der Ausnahmebe stimmung von Art 214 Abs 2 StPO durchaus zur besseren Umsetzung beitragen Der Begriff Unter suchungszweck der eine Aufschiebung der Benachrichtigung rechtfertigt erscheint insofern durch aus als eine weitgehende Formulierung die zu wenig pr zise darauf hinweist dass ein Aufschub der Benachrichtigung die Annahme einer konkreten Kollusionsgefahr voraussetzt Eine gesetzlich vorgesehene Pflicht nach einer bestimmten Dauer des Benachrichtigungsaufschubes die Voraussetzungen f r die Ausnahme nach Art 214 Abs 2 StPO zu berpr fen w rde zudem der vom Bundesrat in den Vordergrund gestellten Beurteilung im Einzelfall Rechnung tragen als auch gew hrleisten dass die Benachrichtigung nachgeholt wird sobald die Voraussetzungen f r die Aus nahme nicht mehr erf llt sind Schliesslich w re allenfalls auch f r eine Anhaltung die ber zwei bis drei Stunden hinausgeht und damit in gleicher Weise die Betroffenen in ihrer pers nlichen Bewegungsfreiheit beschr nkt wie eine vorl ufige Festnahme eine gesetzliche Benachrichtigungspfl
228. ur Verh tung von Folter entspreche zu gew hrleisten sei Eine Untersuchung m sse daher geeignet umfassend vertieft prompt sorgf ltig und unabh ngig sein 7 In derselben Empfehlung sprach sich die ECRI zudem daf r aus dass es notwendig sei ein System zu schaffen das es den Opfern erlaubt sich vertrauensvoll bei einer unabh ngigen Stelle zu beschweren deren Hauptaufgabe darin besteht die Arbeit der Polizei zu kontrollieren Diese Stelle m sse die erfor derlichen Kompetenzen besitzen wie z B die Befugnis Unterlagen anzufordern oder Vernehmungen durchzuf hren Diese Aufgabe k nne durch eine nationale Instanz zum Schutz und zur F rderung der Menschenrechte wahrgenommen werden durch eine auf Polizeifragen spezialisierte Ombudsstelle eine zivile Kontrollkommission der Polizeiarbeit oder ein besonderes Gremium im Sinne der Allge meinen Politischen Empfehlung Nr 2 Der CPT empfahl den Genfer Beh rden die Einsetzung eines Aufsichtsorganes f r die berwachung von Beamten u a Polizei welches vollst ndig unabh ngig von den Diensten sein m sse die es zu kontrollieren hat Es sollte zudem die Kompetenzen haben Anzeigen zu bearbeiten und den im 14 Jahresbericht des CPT ausgearbeiteten Kriterien entsprechen P Schliesslich stellte im Jahr 2006 der EGMR eine Verletzung des Rechts auf Leben der Schweiz fest weil die f r die Untersuchung eines Todesfalls verantwortlichen Polizeikr fte nicht unabh ngig von denjenige
229. usf hrungen von Menschenrechtsausschuss und CAT fordern von der Schweiz in all gemeiner Weise weitere Anstrengungen zur Anhebung des Standards der Gef ngnisinfrastruktur ein Trotzdem ist unbestritten dass die Haftbedingungen in der Schweiz im Allgemeinen ein hohes Ni veau aufweisen Viele Empfehlungen namentlich des CPT in diesem Bereich betreffen denn auch anstaltsspezifische Besonderheiten die sich kaum verallgemeinern lassen Dieser Schluss gilt indes nicht f r zwei spezifische Haftregime So entsprechen in der Schweiz die Haftmodalit ten der ausl nderrechtlichen Administrativhaft dem ausschliesslichen Zweck dieses Freiheitsentzuges der Sicherstellung der Ausreise ausl ndischer Staatsangeh riger regelm ssig nur bedingt Vielmehr ist diese Haft wie einheitlich von verschiedenen berwachungsorganen moniert oft in einem eigentlichen Gef ngnisumfeld abzusitzen wo Beschr nkungen der pers nlichen Frei heit massiv ber das hinausgehen was vom Haftzweck gefordert w re Ebenfalls strukturelle Prob lembereiche sind im Bereich der Verwahrungshaft zu konstatieren Neben Problemen einer f r die sen Personenkreis angemessenen Infrastruktur stellen sich hier vielf ltige rechtliche Probleme die sich k nftig noch vermehrt aufdr ngen d rften wie etwa die Frage nach der zul ssigen Beschr n kung der pers nlichen Freiheit nach Verb ssung der Freiheitsstrafe der Umgang mit pflegebed rfti gen Inhaftierten die Zul ssigkeit einer
230. uungsbereich Immer mehr Inhaftierte er reichen in Gefangenschaft das Pensionsalter In r umlicher Hinsicht m ssen f r die Behandlung Gefangener mit psychischen Krankheiten unter rztlicher Leitung stehende spezialisierte Anstalten oder Abteilungen verf gbar sein So sollte der Gesundheitsdienst eines Gef ngnisses ber eine Infrastruktur verf gen die es ihm erm glicht re gelm ssige Konsultationen und Notfallbehandlungen anzubieten h ufig durch eine eigene Spitalab teilung Nach Empfehlungen des Ministerkomitees des Europarates soll eine Vollzugsanstalt ber geeignete R umlichkeiten Einrichtungen und Ger te verf gen die qualitativ mit den ausserhalb der 146 Vel Europ ische Strafvollzugsgrunds tze Ziff 39 48 ECOSOC UN SMR Ziff 22 26 Vgl Empfehlung R 93 6 ber Strafvollzugsbezogene und kriminologische Aspekte der Bek mpfung bertragba rer Krankheiten einschliesslich AIDS und damit zusammenh ngender Gesundheitsprobleme im Strafvollzug Emp fehlung R 98 7 ber ethische und organisatorische Aspekte der gesundheitlichen Versorgung in Vollzugsanstal ten 148 Vgl CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 17 149 Vgl CAT Concluding Observations Switzerland 2010 Ziff 17 Siehe dazu anschliessend 11 3 2 1 e und f CPT Standards S 32 Ziff 34 Zumindest in Untersuchungshaft besteht gem ss CPT ein Recht auf freie Arztwahl vgl CPT Inf 2008 33 Ziff 49 und CPT Standards S 1
231. visite stattfinden w hrend etwa im Kanton Z rich diese Abkl rungen innert zwei Wochen nach Eintritt in eine Haftanstalt stattfinden sollen 177 Andere Kantone wiederum f hren eine Befragung durch den Gesundheitsdienst innert 48 Stunden und eine medizinische Eintrittsuntersuchung w hrend der w chentlichen Arztvisite durch Strikter dagegen sind die Regelungen im Kanton Wallis wo jede inhaftierte Person innert Wochenfrist und auf Begehren hin innert eines Tages nach Eintritt von einem Arzt oder einer rztin untersucht wird 2 Ebenfalls vielf ltig und von unterschiedlicher Kompatibilit t mit den internationalen Vorgaben sind die kantonalen Regelungen zur Unabh ngigkeit der Gef ngnis rzteschaft In verschiedenen Kanto nen besorgen frei praktizierende rzte bzw rztinnen die medizinische Versorgung gest tzt auf ei nen Vertrag mit der Anstaltsleitung in anderen hingegen die Amts rzte bzw Amts rztinnen Gr ssere Hafteinrichtungen kennen wiederum gelegentlich einen internen Anstaltsarzt der vollamt lich in der Vollzugsanstalt t tig und hierarchisch der Anstaltsleitung unterstellt ist also Teil der An staltsverwaltung bildet Einige Kantone kennen einen Gesundheitsdienst der sich spezifisch um die Anstalten des Freiheitsentzuges k mmert so etwa der Kanton Waadt Hier sieht das Gesetz ausdr cklich die Unabh ngigkeit der verantwortlichen Instanzen im Bereich der medizinischen Be 199 NKVF Bericht St Gallen 2011
232. vollzugs zu tragen haben vgl BIAGGINI S 577 BBI 2005 6096 Botschaft NFA S 2472 Absatz 3 r umt dem Bund die Kompetenz ein auf dem Gebiet des Straf und Mass nahmenvollzugs Vorschriften zu erlassen Bis heute besteht kein Konsens in der Frage wie weit der Bund die Kompetenz hat Strafvollzugsgrunds tze zu erlassen Die vorgeschlagene nderung bringt die erw nschte verfas sungsrechtliche Klarheit Mit der gew hlten Formulierung wird eine konkurrierende nachtr glich derogierende Kompetenz des Bundes geschaffen 26 Vgl BGE 123 221 E 4 S 226 ff II Vgl BGE 122 1 222 E 2a aa S 225 f Siehe f r eine Ubersicht etwa MULLER SCHEFER S 114 ff 2 ve BGE 117 la 465 E 2b S 467 f 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 28 die gemeinsame Rechts berzeugung der Mitgliedstaaten des Europarates und sind daher bei der Konkretisierung der Grundrechtsgew hrleistungen der Bundesverfassung zu beachten Eine Vereinheitlichung des Strafvollzugsrechts bewirkte die seit 2007 in Kraft stehende Revision des allgemeinen Teils des Strafgesetzbuchs Die Art 74 91 StGB verankern Rahmenregelungen f r den Strafvollzug und konkretisieren verfassungsrechtliche Vorgaben So betont Art 74 StGB die Beach tung der Menschenw rde und den zentralen Grundsatz des Vollzugsrechts dass Rechte Inhaftierter nur so weit beschr nkt werden d rfen als dies entweder der Freiheitsentzug selbst oder aber das Zusamm
233. wendung von polizeilichem Zwang durch Bundesbeh rden und durch kantonale Beh rden die im Auftrag des Bundes t tig sind einheitlich geregelt ist Das ZAG stellt sicher dass k rperliche Gewalt Hilfsmittel und Waffen den Umst nden angemessen und unter gr sstm glicher Wahrung der Integrit t der betroffenen Personen eingesetzt werden Der UN Menschenrechtsausschuss w rdigte in seinen abschliessenden Bemerkungen zur Schweiz im Jahre 2009 diese gesetzgeberische T tigkeit als positive Entwicklung zum Schutz der Menschenrechte Im ZAG sind in der Liste der zul ssigen Waffen auch die Destabilisierungsger te aufgef hrt Art 15 lit d Die ausf hrende Zwangsanwendungsverordnung legt jedoch sehr restriktive Bedingungen fest die mit den f r die Verwendung von Feuerwaffen geltenden Bedingungen vergleichbar sind Gem ss Art 9 i V m Art 11 Abs 1 und 2 ZAV d rfen Destabilisierungsger te nur gegen Personen eingesetzt werden die eine schwere Straftat begangen haben oder ernsthaft unter Verdacht stehen eine sol che begangen zu haben oder um eine schwere Straftat zu verhindern Ausgeschlossen ist gem ss Art 11 Abs 4 und e contrario Art 5 ZAV der Einsatz von Destabilisierungsger ten bei R ckf hrungen ausl ndischer Staatsangeh riger auf dem Luftweg w hrend der Flugphase Anl sslich des Transports zum Flughafen bleibt ihr Einsatz hingegen unter den in Art 9 und 11 ZAV statuierten Vorgaben d h einzig zur Verhinderung schwerer
234. wie das Recht auf Grundschulbildung oder das Recht auf Hilfe in Notlagen welche wichtige Bereiche der Pakt I Rechte auf Bildung und auf angemessenen Lebensstandard umsetzen indem sie einklagbare Positionen des Individuums begr nden Aber auch etwa das typische schwei zerische Grundrecht der Wirtschaftsfreiheit setzt aus dem Recht auf Arbeit fliessende Unterlassungs pflichten um indem es etwa die Freiheit der Berufswahl und wirtschaftlicher T tigkeiten garantiert Personen in Haftsituationen haben dar ber hinaus basierend auf einer reichhaltigen sich auf die pers nliche Freiheit abst tzenden Praxis des Bundesgerichts subjektive Anspr che auf Nahrung Unterkunft und angemessene Gesundheitsleistungen Diese Tatsachen werden in den Berichten der Schweiz an den Ausschuss nicht oder zumindest kaum reflektiert Da zahlreiche im Pakt verankerte Garantien Politikbereiche beschlagen die in der Schweiz in die Dom ne der Kantone fallen verlangt eine bersicht ber die schweizerischen Umsetzungsmodalit ten auch einen Blick in das kantonale Recht An dieser Stelle sollen nur zwei Bereiche beispielhaft gestreift werden Im 2 und 3 Bericht der Schweiz an den Ausschuss f r WSK Rechte aus dem Jahr 2008 bemerkte der Bundesrat in der Schweiz existiere ilm Prinzip kein subjektives Recht auf bestimmte Leistungen der Sozialhilfe Diese Sichtweise ist zumindest missverst ndlich Ein Blick in kantonale Sozialhilfe gesetze zeig
235. wisse Teilbereiche des Freiheitsentzugs werden daher nur durch Empfehlungen des CPT abgedeckt etwa zu den Personalvoraussetzungen zum Kontakt mit der Aussenwelt oder zu den Disziplinarmassnah men 5 Fazit Die Haftbedingungen in der Schweiz weisen im Allgemeinen ein hohes Niveau auf Viele Empfehlun gen in diesem Bereich betreffen denn auch anstaltsspezifische Besonderheiten die sich kaum verall gemeinern lassen Dieser Schluss gilt indes nicht f r zwei spezifische Haftregime So entsprechen in der Schweiz die Haftmodalit ten der ausl nderrechtlichen Administrativhaft dem ausschliesslichen Zweck dieses Freiheitsentzuges der Sicherstellung der Ausreise ausl ndischer Staatsangeh riger regelm ssig nur bedingt Vielmehr ist diese Haft oft in einem eigentlichen Gef ngnisumfeld abzusitzen wo Beschr n kungen der pers nlichen Freiheit massiv ber das hinausgehen was vom Haftzweck gefordert w re Ebenfalls strukturelle Problembereiche sind im Bereich der Verwahrungshaft zu konstatieren Neben Problemen einer f r diesen Personenkreis angemessenen Infrastruktur stellen sich hier vielf ltige rechtliche Probleme die sich k nftig noch vermehrt aufdr ngen d rften wie etwa die Frage nach der zul ssigen Beschr nkung der pers nlichen Freiheit nach Verb ssung der Freiheitsstrafe der Umgang mit pflegebed rftigen Inhaftierten die Zul ssigkeit einer Verpflichtung zur Arbeitsleistung im AHV Alter etc W hrend das quivalenzprinzip
236. z im Bereich des Rechtsschutzes gegen polizeiliche bergriffe Sie alle empfahlen die Einrichtung unabh ngiger Untersuchungsmechanismen in den Kantonen die meisten jedoch ohne n her darauf einzugehen wann entsprechende Instanzen als unabh ngig gelten Einzig die ECRI forderte ausdr cklich von der Polizei und Staatsanwaltschaft unabh ngige Untersuchungsinstanzen Zur m glichen Ausgestaltung von Untersuchungsinstanzen usserte sich der Menschenrechtskommissar welcher als Beispiel eine Ombudsperson vorschlug Der CPT sprach hingegen von einem unabh ngigen Aufsichtsorgan organe de contr le welches zur Behandlung von Beschwerden kompetent sein sollte 7 Der MRA der CAT sowie der Menschenrechtskommissar des Europarates erw hnten zudem die Bereitstellung von effektiven Beschwerdem glichkeiten und wiesen dabei darauf hin dass diese neben der M glichkeit eines gerichtlichen Verfahrens Bestand haben sollten Die Sicherstellung einer angemessenen und verh ltnism ssigen Bestrafung von fehlbaren Polizeiangeh rigen forderten explizit der MRA der CAT der CERD und die ECRI Der MRA empfahl zus tzlich auch ausdr cklich die Einrichtung einer nationalen Datenbank ber gegen Polizei erhobene Beschwerden 437 CERD Concluding Observations Switzerland 2008 Ziff 14 438 ECRI 4 Bericht Ziff 185 und 187 439 MRA Concluding Observations Switzerland 2009 Ziff 14 CERD Concluding Observations
237. zit CPT Inf 2002 5 Rapport au Conseil f d ral suisse relatif la visite effectu e en Suisse par le Comit europ en pour la pr vention de la torture et des peines ou traitements inhumains ou d gradants CPT du 5 au 15 f vrier 2001 CPT Inf 2002 4 9 Aug 2001 zit CPT Inf 2002 4 R ponse du Conseil f d ral suisse au rapport du Comit europ en pour la pr vention de la torture et des peines ou traitements inhumains ou d gradants CPT relatif sa visite effectu e en Suisse du 11 au 23 f vrier 1996 zit CPT Inf 97 7 Prise de position du Conseil f d ral suisse au rapport du Comit europ en pour la pr vention de la torture et des peines ou traitements inhumains ou d gradants CPT tabli suite sa visite effectu e en Suisse du 21 au 29 juillet 1991 zit CPT Inf 93 4 Europ ische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz ECRI Allgemeine politische Empfehlung Nr 11 Bek mpfung von Rassismus und Rassendiskriminierung in der Polizeiarbeit 29 Juni 2007 zit ECRI Empfehlung Nr 11 2007 ECRI Bericht ber die Schweiz vierte berwachungsperiode Verabschiedet am 2 April 2009 Ver f fentlicht am 15 Sept 2009 zit ECRI 4 Bericht Dritter Bericht ber die Schweiz angenommen am 27 Juni 2003 zit ECRI 3 Bericht 79 Agentur der Europ ischen Union f r Grundrechte FRA EU MIDIS Erhebung der Europ ischen Union zu Minderheiten und Diskriminierung Bericht der Reihe Daten

Die Umsetzung menschenrechtlicher Vorgaben in den Bereichen

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